iPoitnim. * gotorini.! Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Schristleitung und Verwaltung-IPreLernova ulien 5», Telephon Sir. 21 (itrtemtbnn) i Bezugspreise für da, Inland: Vierteljährig 40 »in, halbjährig HO Xlti, ganj-vnkündigungen werden in der Berwaltung j« dilligsten Gebühren entgegengenommen f jährig KSO Din. Für das «»»land entsprechende Erhöhung, Einzelnummer Din 1-RO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 4(> Celje, Sonntag» den 12. Juni 1932 fr 57 Jahrgang Die neue deutsche Regierung Wem kein« Partei, sondern nur das Vaterland am Herzen liegt, der hat es ungemein schwer, sich in diesen Tagen mit seinem Urteil und seinem Gefühl zurechtzufinden. Nlan möchte doch so innig wünschen, daß Deutschand leinen neuen Schaden mehr erleide, und mochte den Männern, die mutig die Verantwortung für die Reichsregierung über-nehmen, nicht ihre schwere Aufgabe noch weiter er-schweren. Das gilt um so mehr, als sich unter ihnen politische Persönlichkeiten von anerkanntem Format befinden. Zu diesen zählen Freiherr v. Gayl, Frei-Herr v. Neurath und der Graf Schwerin v. Krvsigk. Der General v. Schleicher ist in der Politik wohl mehr Taktiker als Stratege, der Professor Warmboldt wohl mehr Theoretiker als Staatsmann. Den Frei-Herrn v. Braun und die Herren Gürtner und Eltz v. Rübenach wird man ebenfalls nicht unterschätzen dürfen. Sieht man von dem Reichskanzler v. Papen ab, der ja nur als Strohmann für kurze Zeit gedacht ist, so hat man zweifellos ein Reichskabinett von sehr ansehnlicher Qualität vor sich. Gerade deshalb aber liegt die Frag« nahe: Wie kamen diese Männer dazu, in einer so ver-fahrenen Situation sich zur Verfügung zu stellen, vielleicht sich zu verbrauchen? Eine solche Berschwen-dung bester Köpfe könnte das an solchen arme Deutschland doch kaum «tragen. Run, man wird annehmen dürfen, daß die tüchtigsten von ihnen auch dem nächsten Kabinett angehören werden. Eine rein nationalsozialistische Reichsregierung wird, wie auch die Wahlen ausfallen mögen, Hindenburg nicht einsetzen und Hiller schwerlich wünschen. Trotzdem kann bis dahin mancher zu Schaden kommen, dessen Arbeitskraft erst nach der Klärung und Festigung der deutschen Innenpolitik sich voll auszuwirken vermag. Schäfers Klagelied Da droben aus jenen. Berge, Da steh ich tausendmal, An meinem Stäbe gebogen, Und schaue hinab ins Tal. Dann folg' ich der weidenden Herde. Mein Hündchen bewahret mir sie. Ich bin heruntergekommen Und weiß doch selbst nicht wie. Da stehet von schönen Blumen Die ganze Wiese so voll. Ich breche sie, ohne zu wissen, Wem ich sie geben soll. Und Regen, Sturm und Gewitter Verpaß ich unter dem Baum. Die Türe dort bleibet verschlossen, Denn alles ist leider ein Traum. »»et he. Vom roten Malefitz Qm Anna Wamdrechtjamer, Graz, l#J! VIII. Damals bin ich des klaren Denkens unmächtig geworden. Heute, nach vielen langen Jahren weih ich. daß sie den Prozeß so rasch betrieben haben, damit Der Kabinett-wechsel kurz vor dem Termin von Lausanne ist, da er jene Klärung noch nicht bringt, zweifellos ein schweres Mißgeschick. Man hat allzu eifrig Innenpolitik statt Außenpolitik getrieben. Das kann sich ein Land in der traurigen Lage des Deutschen Reichs nicht leisten. Im Wahlkampf wird zweifellos der Vorwurf gegen das Zentrum austauchen, daß Brüning den Regierungswechsel in diesem Augenblick herbeigeführt und daß seine Partei sich hinter ihn gestellt und dem neuen Kabinett Kampf angesagt habe. Dagegen dürste der bisherige Kanzler einwenden: mit dem Dolch im Rücken hätte er nicht nach Lausanne gehen können; deshalb habe er ja von Hindenburg einen Garantieschein verlangt, der ihm verweigert worden sei. Das ist richtig. Ader seine Gegner hatten damit gerechnet, daß die Zentrumspartri ein lieber-gangskabinett dulden würde, hatten vielleicht sogar durch das Vorschieben des Herrn v. Papen auf den Kanzlerposten einen Druck in dieser Richtung aus-üben wollen. Das waren schwere Rechenfehler. Die Feindschaft unter nahen Verwandten ist immer die heftigste. Und man kann, wenn man Neuwahlen beschließt, von keiner Partei verlangen, daß sie sich für andere Parteien aufopfern soll. Die ganze Forderung der Nationalsozialisten nach einem neuen Reichstag ist ja in solcher Zeit und bei einer grundsätzlich antiparlamentarischen Partei ein vollkommener Widerspruch in sich. Jetzt wäre eine ganz starke Präsidialregierung am Platze, die möglichst alle arbeitswilligen Kräfte der Nation zusammenfaßte und Wahlen zu einer neuen ver-fassunggebenden Nationalversammlung für das nächste Jahr ankündigte. Dann hätte sich freilich der Reichspräsident zu einer Diktatur unter Aufhebung großer unser Herr auf dem Landtag nicht zu früh von ihrem Treiben erfahren sollte. Ich weiß auch, daß der Polikarpus, weil von mir nicht Hilfe zu er-warten war, im Gewand des Wärtels in den Kerker ging, und den Mägdlein sagte, daß sie alles gestehen sollten, um der grausamen Verftüm-melung durch die Folter zu entgehen. Vor dem Feuertode sollten sie bewahrt werden. Mir hat er darum nichts davon gesagt, weil ich in meiner Schwäche, 'hm wenig geeignet für sein kühnes Vorhaben erschien. Das war nicht recht von ihm, denn daraus ward der grause Irrtum, durch den sich alles zu Unheil und Verderben wendete. Denn was ich von, Geständnis meiner Luzia und ihrer Freundin vernahm, da ward ich wankend, weil ich mir den Grund zu solchem nicht erklären konnte, wenn sie schuldlos waren. Ich mochte nie-manden mehr sehen und versperrte mich in einer kleinen Kammer unterm Schloßdach, wo sie uraltes Gerümpel aufbewahrten. Da sah ich unter alten Sesseln mit einge-knickten Beinen ein verstaubtes Pergament liegen. Ich hob es auf und entnahm den Schriftzügen, als ich sie vom Staub gereinigt hatte, daß es aus einer Niederschrift des Sachsenspiegels stammen mochte und von der Stelle handelle, wonach jeder ehrliche Mann, wie auch jedes ehrliche Weib das Recht hatte, einen Verurteilten, wann er sich ihr nach den Satzungen der Ehe vor Gott und Men-schen zu Eigen gab, von Galgen, Rad und Scheiter-Haufen zu erretten. Teile der We!marer Verfassung entschließen müssen. Vielleicht war es Dr. Brünings Absicht, ihn all-mählich von der Unmöglichkeit eines solchen Schritts zu überzeugen. Aber Hindenburq, der streng an seinem Eid aus die Verfassung festhält, konnte einen so schwerwiegenden Entschluß nicht fasien. Wird er» im Laufe dieses Jahres nicht doch tun müssen? Jedenfalls ist die jetzige Zwischenlösung so ziemlich die ungeeignetste, die es geben konnte, weil sie mit der Aussicht auf Neuwahlen verknüpft ist. Je schneller sie endigt, desto besser wird es sein. Deshalb kann man nur wünschen, daß der Reichstag sofort auf-gelöst und neu gewählt wird. Die Weigerung des Zentrums und der Bayer. Volkspartei, dem Kabinett v. Papen Duldung zu gewähren, ist also für die Volksgesamtheit eher nützlich als schädlich. In der Zwischenzeit wird das Kabinett v. Pa-pen Entschlüsse von größerer Bedeutung überhaupt nicht fasien können. Nach außen fehlt ihm die Au-torität, nach innen die Möglichkeit, unpopuläre Maß-nahmen durchzuführen, durch die es die Wahlaus-sichten der Parteien zerschlagen würde, mit denen man künftig arbeiten will. In der Tat: die Lage ist so verworren wie noch nie. Man sieht — was bei dieser Zusammensetzung des Kabinetts kein Wunder ist — bereits die gesamte Arbeiter- und Angestevtenschaft sich gegen „die drohende Reaktion" erheben und muß erwarten, daß die Nationaljozia-listen dieser Stimmung Rechnung tragen werden. Selbst ein Volldiktator könnte ja an ihr nicht vor-beigehen, wäre vielmehr von ihr abhängiger als ein parlamentarischer Minister. Die Gruppen die in er-ster Linie an den, Sturz des Kabinetts Brüning gearbeitet haben, dürften sehr bald erkennen, daß sie aus dem Regen in die Traufe kommen. Aber vielleicht mußte dies alles, das man so oft vergebens gepredigt hat, einmal praktisch durcheierziert werden. Ob ich den Ausweg wohl benutzen durfte, da sie doch gestanden hatten? So fraß sich der Zweifel tief in meine Seele. Am Ende ging ich doch hinunter und erfuhr, daß der Polikarp vom Okrug dagewesen sei, und lange Zeit auf mich gewartet hatte. Was konnte der von mir wollen? Ein wilder Grimm gegen ihn erwachte jäh in meinem Herzen. Wäre meine Luzia nicht allda endlich mit seiner Theres zum Wald gelaufen, so hätte solches nicht geschehen müssen. Und ich ließ in finsterem Dahin-brüten und törichtem Zorn wiederum einen Tag nutzlos und ohne aus dem Wirrsal meiner Gedanken herauszufinden, verstreichen. Als ich am nächsten Morgen aus unruhigem Schlummer auffuhr, hörte ich im Hof die Knechte trockene Scheite sägen. Vom Fenster ab« sah ich, wie unten vor dem Markt ein paar Männer an zwei breite» Scheiterhaufen schlichteten. Die roten Kittel leuchteten in der Sonne wie Flammen auf dem braunzerstampften Wiesengrunde. Da trieb mich die Herzensangst aus meiner Einsamkeit hinüber zu den grünen Hängen de» Okrug. Es war eine lange mühevolle Wanderung durch unbekannten weglosen Wald, über scharfe Felsen und einsame Waldhänge, wo mir Farrne und stachlige Himbeerranlen weit über die Hüften reichten, bis ich endlich erschöpft und zerrissen, zum festen Haus des Polikarp gelangte. Das war mit seinen dicken Mauern und I wohlverwahrten Fenstern, inmitten des geräumigen Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 46 Vielleicht mutzte auch den Anhängern der unum-schränkten Präsidialgewalt einmal bewiesen werden, datz dieses System wie jedes andere seine Schwächen und Tücken hat. Dem greisen Hindenburg soll kein Vorwurf ge-macht werden, weil er sich auf solche Ratgeber ver-lieh. Bei ihm sind wir gewitz, daß er nur da» Beste für die gesamte Nation will und sich ebenso- wenig einem neuen System verschreibt, wie er sich dem bisherigen System verschrieben hatte. Die ihm das noch vor ein paar Monaten vorwarfen, suchen ihn freilich nun auf ihre Methoden festzulegen. Die Enttäuschung auf allen Seiten wird nicht ausbleiben. Wie gesagt: vielleicht mutzte das alles einmal aus-probiert werden. Gebe der Himmel nur. datz Deutsch-land es aushält! Wie steht es um Südtirol? (Bon einem Innsbrucker Mitarbeiter) Es ist auffallend, wie wenig heute in der Oeffentlichkeit. ganz besonders auch in der Presse von Südtirol die Rede ist. Dieser Umstand konnte fast den Anschein erwecken, als ob die italienischen Behörden den Druck auf die Bevölkerung Südtirols gemildert hätten und diese selbst sich mit der gegen-ioärtigen Lage abgefunden habe. Aber dieser Schein trügt. In Wirklichkeit liegen die Dinge so, das; die wirtschaftlicl)? und soziale Krise im Reich eine inner-politische Hochspannung erzeugt und die Aufmerksamkeit aller Kreise in stärkstem Matze auf sich zieht. Und es ist menschlich begreiflich, wenn auch volks-politisch nicht ganz ohne Gefahr, datz in einzelnen Kreisen die Auffassung vertreten wird, es müsse jetzt erst einmal die innere Krise überwunden werden, bevor eine zielbewußte Außenpolitik aktiv in Angriff genommen werden könne. Umgekehrt darf allerdings nicht übersehen werden, daß sich der südtiroler Be-völkerung — das sei nur als Tatsache festgestellt wegen solcher Auffassung eine Beunruhigung und stellenweise fast eine Enttäuschung bemächtigt hat. Wer Gelegenheit hat, sich an Ort und Stelle über die Lage in Südtirol zu überzeugen, der wird diese Stimmung verstehen. Denn die Lage hat sich gegen-über früher nicht im geringsten geändert. Der Druck der Behörden lastet ungeschwächt auf der Bevöl-kerung, und nichts spricht dafür, das über kurz oder lang eine Erleichterung eintreten werde. Die Lage wird auch heute noch am besten ge> kennzeichnet durch die rücksichtslose Unterdrückung des deutschen Unterrichts in Südtirol. Gerade in den letzten Monaten hat man den deutschen Unterricht systematisch, in einer früher nicht gekannten Härte verfolgt. Man hat in jeder Gemeinde eine Lehr-person als Vertrauensmann aufgestellt. Sie erhielt von der Schulbehörde den Auftrag, den deutschen Privatunterricht genau zu überwachen und eine Wochenmeldung darüber zu erstatten, welche Kräfte deutschen Unterricht erteilen, welche Kinder diesen Unterricht besuchen, welche Lehr- und Anschauunas-mittel verwendet und woher die Gelder für diesen Unterricht genommen werden. In jener Lehrerkon-ferenz hat man als Grund für dieses Vorgehen an-gegeben, datz der deutsche Privatunterricht politisch sei. well dort gelernt würde, datz die wirkliche Grenze nicht am Brenner, sondern in Salurn wäre Hofes, den eine starke Mauer umgab, wie eine kleine Burg zu schauen. Im Hose stand der braune Polikarp. umgeben von seinen Gesellen. Sie waren alle wohlgerüstet. Aber anders als zu froher Jagd. An der Haus-wand lehnten schwere Hakenbüchsen, wie ich solche, bei uns noch seltene Feuerrohre nur in der Rüst-kammer zu Rann gesehen hatte. Auch sonst war das Haus anzusehen, als ob es sich zur Abwehr vorbereite. Vielleicht auch darum, weil nicht ein einziges Frauenzimmer um die Wege war. Die vier wohlgefütterten Pferde des Polikarp wurden am Halfter aus dem Stall geführt. Der Polikarp bog sich zu jedem Huf hinab und besah sich den Beschlag genau. Dann schüttelte er vorsichtig einem jungen Knecht von einer klaren Flützigkeit aus einem Tongefäh auf die Hand, damit er den Gäulen die Fesieln einreibe. Der Polikarp mochte das Erstaunen aus meinen Blicken lesen, datz er sich solcher Hantierung hingab, derweil sie unten vor dem Markt die Scheiterhaufen aufrichteten. Noch einmal klopfte er einem feurigen Eisenschimmel den gebogenen mähnigen Hals. „Der trägt nur mich und soll heul' zwei Mas Hafer kriegen.--Komm' in» Haus, Pfleger!" wandte er sich zu mir. Denn er war keiner, der lange grützte und sich klein machte. Wir setzten uns auf die Ofenbank. Die Stube war geräumig und mit allem nötigen Geräte wohl bestellt. In der Ecke unter dem Herrgottswinkel stand ein hohes Doppelbett sorgsam geschichtet, an und datz auch aus den verwendeten Lehrbehelfen olche Deutungen herausgelesen werden könnten. Man hat weder für die erste noch für die zweite Behauptung einen Beweis zu erbringen vermocht, denn die italienischen Behörden, welche schon seit Iahren nach solchen Beweisen fanden, wären selbstverständlich mit den schärfsten Mitteln gegen die Verantwortlichen vorgegangen. Trotzdem wird diese Behauptung verbreitet, um bei den italienischen Lehr-Personen g?gen den deutschen Unterricht Stimmung zu machen und die Forderung nach dessen rastloser Austilgung gerechtfertig erscheinen zu lassen. Die Niethoden zur Unterdrückung des deutschen Privatunterrichtes sind immer die gleichen geblieben. Vorladungen vor die Behörde, Drohungen mit Handfesseln. Kerker und Inseloerbannung, Ab-schiebung aus der Gemeinde — alles altbekannte Matznahmen, welche immer und immer wieder an-gewendet werden. Dazu gesellt sich das Verbot, auch nur eine deutsche Unterrichtsstunde zu erteilen, ein Verbot, desien Einhaltung bei sonstigen Straf-Verfügungen die Behörde zu erzwingen sucht. Nach-dem das italienische Schulgesetz hinsichtlich des Privatunterrichtes sehr duldsame Bestimmungen enthält, ist die Abstrafung nur mit Hilfe polizei-licher Strafsanktionen möglich. Die Unduldsamkeit allen Deutschen gegenüber ist in letzter Zeit auch auf einem anderen Gebiet zum Ausdruck gebracht worden, auf dem Gebiet des Sports. Dieses Gebiet war noch das einzige, das sich eine gewisse Unabhängigkeit bewahren konnte. Schon seit längerer eit haben nun die Italiener die Bestrebungen der Bereinigung deutscher Jungmannschaften im Sport, die sich freilich nicht anders ausdrücken konnte als im gruppenweise» Wandern und Veranstaltungen von privaten Rennen und Spielen, zu unterdrücken versucht. — Im Jahre 1927 sind alle deutschen Sportvereine aufgelöst und neue Sportvereinigungen gegründet worden, die aber ein kümmerliches Vereinsleben fristen mutzten, da sich die Deutschen davon ferne hielten. Die vielen Sportbeflietzenen, die sich in den Vereinen nicht mehr zusammen-finden konnten, schlössen sich autzerhalb der Vereins-regelung zusammen und so entstand eine Bewegung, welche die faschistischen Organisationen nach Aussprache eines Italieners zu einem Schattendasein zwang. Um dessen plump geschnitzten Holzteilen die blaue und rote Farbe, damit manche Blümlein und ein grotzes Herz gemalt waren, noch feucht glänzte. Der Polikarp mochte meinem Blick gefolgt sein „Bis jetzt hab' ich auf dem Heu geschlafen oder auch sonst herum. Weitz selber nicht mehr wo. Aber von morgen schlaf' ich da drinnen oder unten auf dem Kirchhof!" sagte er und stellte Brot und Salz und einen Krug Wein vor mich. „Wie könnt Ihr nur so reden, Polikarpus? Wißt Ihr denn nicht, was sie jetzt vor dem Mark' zu Landsberg tun?" „Freilich weitz ichs. Bin darum auch nich mühig". „Vermeinet Ihr mit Wehr und Waffen wider das Unheil aufzustehen, das uns von rechtswegen widerfährt?" „Ein Recht, das Unhell schafft, ist kein Recht sondern sein Affe!" fuhr er auf und seine Augen blitzten zornig. „So höret, Polikarp. im Namen aller Heiligen latzt Euch ersagen, es gibt kein Aufstehen wider das Recht, das geschworene Richter gesprochen haben. Kommt mit mir hinab und lasset uns um Gnade flehen. Dies ist das einzige Mittel, das uns frommt Auch besteht nach altem Recht im Reich, vielleich auch in den Erblanden der Brauch, datz die Verurteilte, durch einen rechtschaffenen Mann, der sie zur Eh« nimmt,' vom Henker gelöset werden kann. Solches bedenkt und eilt hinab..." der deutschen Jugend die Möglichkeit zu nehmen, den Sportbctrieb aufrecht zu erhallen, sperrte die Be-)örde die Sportplätze. Aber die sportbegeisterte Jugend wanderte mit Diskus, Speer und Kugel, im Winter mit Skiern auf die Höhen, wo sie ohne behörd-ichen Zwang den Sport huldigen konnte. Die Be-l'örde sah dies mit wachsenden Mitztrauen. Um liefe Jugend zum faschistischen Sport heranzuziehen, icrief man eine Versammlung ein, in der man mit entgegenkommenden Worten nicht sparte. Da aber zcr deutschen Jugend Garantien für die Ausübung des Sports ohne politischen Beigaben (faschistischer Gruh, Abzeichen, Zwangsausrückung bei nationalen Anlässen usw.) nicht gegeben wurde, blieb die Ver-ammlung ergebnislos. Auch die Drohung mit Sperrung der Skihütten waren nicht gefruchtet. Es >cgann nun eine energischere Verfolgung, welche eden Anlatz benützte, um gegen die unbeugsamen Sportbeflietzenden einzuschreiten. Ein privates Ski-rennen oberhalb Höfling war für die Behörd« dieser Anlatz. um über die dort Sporttreibenden empfindliche Geldstrafen (rund 9000 Lire) zu verhängen und sie daraufhin auf jede mögliche Weise in die neuen Sportvereine zu zwingen. Das Gericht hat dann die Sportler freigesprochen, aber sie haben mittlerweile den saschistischen Sportorganisationen den finanziellen Tribut leisten müssen. Die italienischen Sportorganisationen werden künftig eine bessere Ziffernbilanz aufzuweisen vermögen, aber die Zahlung einer Beitraggebühr lägt natürlich kei-nerlei Schlug zu auf die innere Einstellung der deutschen Jugend zum Faschismus! diese Einstellung ist nach wie vor die nämliche, streng ablehnende, geblieben. Der neue Meraner Sportklub, der sich in Eingliederung unter das faschistische Sportamt gebildet hat. hat die rein deutsche Vereinsleitung behalten dürfen. Und er hat nun Ruhe vor der andauernden Verfolgung. Politische Rundschau Inland Außerordentliche Sparmagnahmen in der Staatsverwaltung Der Finanzminister erlietz Vorschriften über die Ausarbeitung des Budgetentwurfes für l9:W/34. In der Einleitung hebt der Minister hervor, datz die außerordentlich schweren wirtschaftlichen Verhältnisse, in denen wir uns befinden, an sich schon verlangen, datz die Ausarbeitung des neuen Budget-entwurfes nicht im Geiste der strengsten Sparsamkeit der Staatsverwaltung erfolge, sondern auch mit radikaler Herabsetzung der staatlichen Ausgaben und Einführung von autzergewöhnlichen Matznahmen, die durch die jetzigen Verhältnisse diktiert werden. Die Grundsätze, von denen sich die Regierung bei der Ausarbeitung des letzten Budgets leiten lieh, haben mit noch gröherer Energie durchgeführt zu Er schaute mich so merkwürdig an. Wie Mitleid lags in seinen braunen Augen, die sonst gerne lachten, sich jetzt ober tiefernst auf mich richteten. „Wir werden nicht bitten, Pfleger, auch nicht auf dem Scheiterhaufen mitverbrennen. Hier auf dem Okrug follt ihr mit mir zugleich die Hochzeit hatten, wenn wir sie den roten Knechten entreitzen". Da fiel mir wiederum das Geständnis vor dem Richter ein. Anstand und Herkommen. Eid und Pflicht. „Ihr wollet Euch ehelich mit einer verbinden, über der nach römischem Recht der Stab gebrochen ward?'' „Was ist mir der geschriebene Buchstabe, wenn sie in Wahrheit schuldlos ist?--Ich kann Euch nicht in so wohlgesetzten Worten Rede stehen, wie Euresgleichen, aber an einer Geschichte, die wirklich geschehen ist, kann ich zeigen, was ich meine und was uns- das Leben lehrt, da» doch zulett über allen geschriebenen Plunder recht behält. .Wie klug der Polikarpus reden konnte! Das hätte ich dem braunen IÄer nimmer zugetraut. Heute noch kehrt mir jedes seiner Worte wieder!' Von meinem Vater hast du schon gehört. Er stand in dem Rufe mehr zu können als andere. Datz er Kugeln für sem Feuerrohr gegossen, die ncch seinem Wunsch an» Ziel geflogen sind, weil er zu schietzen verstand, das weitz ich wie jeder andre. Er hat als Kriegs-mann viele Länder gesehen und ward auf falschen Verdacht hin duech viele Jahre eingekerkert und fand seine Freiheit erst wieder, bis die Herren starben, denen er im Weg gewesen. Er ift in unser Nummer 46 Deutsche Zeitung Seit« 3 / v X °EPnt*r aV Gewöhnliche Seife ist nur für die Wäsche das Richtige — das lebendige Haar aber braucht zur Pflege das milde, sodafreie Elida Shampoa Nur so bleibt es immer gesund . . . behält seinen schimmernden Glanz .. . und lfißt sieb stets leicht frisieren! JEDE WOCHE KOPFWÄSCHEN MIT ELIDA SHAMPOO werben. Sie Haben den Zweck, einerseits nur un> bedingt notwendige staatliche Bedürfnisse zu urm fassen und anderseits die unumgängliche Anpassung an die wirtschaftlichen Verhältnisse zu ermöglichen, so daß der neue Budgetentwurf tatsächlich die wirt-schaftlichen Kräfte des Staates nicht überschreitet. Jugoslawische Delegation für Lausanne Die jugoslawisch« Delegation für die Repara-tionslonferenz in Lausanne, deren Tagung am 16. Juni beginnt, hat folgende Mitglieder: Dele-gationsführer Ministerpräsident und Außenminister Dr. Marinkovic, Delegierter Außenministergehilfe Fotic. Sachverständige: Dr. Milan Todorovic, Beo-grad, Rat im Außenministerium Martinac, Beograd, und Abteilungschef Matjasic (Zentralamt für Ar-beiteroersicherung). Zagreb. Sekretäre Kosta Paolo-vic und Dr. Milos Radojkovic. Ausland Die neue deutsche Regierung und die Reparationen Der deutsche Außenminister von Neurath hat bei seiner Verabschiedung iin auswärtigen Amte eine ausführlich« Denkschrift überreicht, in der die Gründ« auseinandergesetzt werden, waruni Deutsch-land seine Reparationen mehr zahlen könne. Man betrachtet dies als Anfang der außenpolitischen Aktion Papens für die Streichung der Reparationen. Pakt Pfrimer—Hitler Die Blätter veröffentlichen den Wortlaut des Ue! ereinkommens, das Dr. Pfnmer und Hitler ab-geschlossen haben. Das Uebereinkommen legt u. a. ein gemeinsames Vorgehen bei Wahlen fest, wobei Heimwehr und Nationalsozialisten in bestimmten Bezirken gemeinsame Kandidaten aufstellen würden. Indessen teilt das Presiebureau der Nationalsozia-listen mit, daß es sich zunächst bloß um den Plan eines Uebereinkommens handle, während endgüllig noch nichts beschlossen sei. Von anderer Seite wieder erfährt man, was auch der „Abend" meldet, daß Dr. Pfrimer eine lebhafte Aktion entwickelt habe, um ein möglichst enges Zusammengehen zu erzielen. König Carol reist nach Polen Mitte August begibt sich der rumänische König Carol nach Polen, um das Ehrenkommando des 22. polnischen Infanterieregimentes in Siedlce zu übernehmen. Die amtliche Einladung wurde König Earol durch den Ehef des polnischen Generalstabs Geneneral Gonsiorowski überreicht. Das Ehren-kommando des 22. Infanterieregiments erhält der rumänische König, da Marjchall Pilsudski zum Kommandanten des 16. Infanterieregiments in Fal-t ceni ernannt wurde. Von BlähhalS mit beklemmendem Atmen, schweren Gehen und uuangencdmcr Empfindung, befreit ftSudigeS Tnnke» des Sisalcr Mineralwassers. Land gekommen und ward vom Vater unsres Grafen auf den Okrug gesetzt, wo er ein brave» Weib und spät den Frieden des eigenen Herdes gefunden hat. Zu aller Zeit aber sagte er, daß der ein ganzer Kerl sei, der durch die Hölle menschlicher Grausamkeit gegangen ist, ohne daß ihm ein Haar versengt worden wäre. So mein' ich, Pfleger, wärs auch mit der Theres und der Luzia. Geredet ist genug. Nimm morgen zwei Reiterpistolen unter deinen langen Rock und halte da» best« Reitpferd aus dem Stalle bereit, dann tu genau wie ich". Er hob seinen Zinnbecher und wollte mit mir anstoßen. Mir erschienen seine Worte ungeheuerlich. Was sollte mir, dem geschworenen Beamten meiner Grundherrschaft, der tolle Rat des Sohnes eines gebüßten Landsknechtes von der Türkengrenze, der Freikugeln ausgesendet hatte, die selber Teufelsblend-werk waren? Ich stand auf und ging. „Nicht bitten, Pfleger! Nicht warten! Tu so wie ich und schau aus eix schnelles Roß! Dann wird alles gut sein". So hat der Polikarp mir nachge.-ufen. Die wüsten Stunden, die ich daheim verbrachte und zu keinem Entschluß gelangen konnte, da mir die Pflicht verbot, den Lauf der Amtshandlung zu hemmen und wider das Gesetz zu tun. Unten vor dem Markt waren die Scheiterhaufen fertig aufgestellt. Die schwarzbraunen Stöße, von Pech übergössen, glänzten im Abendsonnenschein. Sie waren nach der neuen, jüngst aus Graz ge° kommenen Malefitzordnung hergestellt. Auflegung einer grohen inneren Anleihe in Ruhland Der Rat der Volkskommisiäre hat am 9. Juni eine Verordnung erlasien, mit welcher er eine innere Anleihe von 3600 Millionen Rubel ausschreibt. Mit. diesem Betrage will die Regierung den Fünf-jahreplan vollenden. Die Anleihe ist in zwei Ab-schnitte geteilt und zwar solche auf 10 Jahre Zinsen-los, jedoch mit Gewinsten verlost werden, und in 10% Abschnitte, welche ebenso in 10 Jahren amor-siert werden. Aus Stadt und Land Der Fremdenverkehr in Slowenien gestaltete sich in den letzten vier Jahren folgender-maßen: 1928 34.198, 1929 51.969. 1930 135.893 und 1931 115.824. Im vergangenen Jahr besuchten unter anderen Ljubljana 48.040 Personen, Bled 15.913, Eelje 11.411, Rog. Slatina 6821, Kranjska gora 4915, Koceoje 3268, Ptuj 3179, Dvbrna 2773, Novo mesto 2619, Ratece 2022, Kranj 1743, Boh. Bijtrica 1704, Laöko 1379, Catez 1146, Dovje 1144, Rimske toplice 1050, Jezersko 807, Trzic 805 und Radenci 696 Personen. Von den In der Dienstbotenlaub«, nicht weit von meinem Fenster, im Kuchelgarten, zechten und lärmten die Henkersknechte. Es waren ihrer nächst dem Freimann, drei von irgendwo gekommen. E» war ihnen eine Butt« mit Wein herauf-gestellt worden, well ihnen, der Unehr' halber, kein herrschaftlicher Bedienter oder Untertan aufwarten wollte. Gar der Hallerbub' und d«r tiefsinnige Retzka, der die heimlichen Gelasse auszuräumen hatte, wollten davon nichts wissen. Derweil die scheidende Sonne an der Stuben-wand immer röteren Schein malte, kamen mir über Recht und Unrecht seltsame Gedanken. Ich nahm Papier und Feder und schrieb solches nieder: „Mit jedem Unrecht, das wtr be-gehen, schaffen wir ein neue» Wesen, das sich fortpflanzt, sich verhundertfacht und zuletzt als fremdes Unrecht zu uns wiederkehrt. So schlagen wir uns selbst, wenn wir an andern sündigen". Den Bogen hab' ich sorgsam gefallet, wie ich» dereinst von meinem Meister lernte und durch ein Kncchtsbüblein, das sich just vorüber drückte, an den Wendtseisen geschickt. Der ließ mir alsbald durch den Büttel Ant-wort sagen, ich solle derartiges Getu bei Seite lassen, widrigenfalls al» sicher anzunehmen sei, daß die Luzia mich behert und um den Verstand ge-bracht habe, wofür ihr denn morgen vor der Ver-breiinung noch die rechte Hand abgeschlagen werden müßte, da solche neuerlich erroissene Schuld auf diese Weise zu bestrafen sei. Fremden waren 81.218 Personen Jugoflawen und !i4.606 Ausländer, darunter 12.08» Oesterreicher. 6585 Reichsdeutsch«, 5640 Tschechoslowaken, 4367 Italiener, 2132 Ungarn. 451 Franzosen, 447 Eng-länder, 458 Personen au» den Balkanländern, 426 Polen, 282 Skandinavier. 973 aus anderen Staaten Europas, 608 Nordcimerikaner, 42 Südamerikaner, 91 aus Asien, 19 aus Afrika und 5 aus Austra-lien. Heuer ist wegen der verschärften Wirtschaftskrise und der Devisenvorschriften ein weiterer Rückgang des Fremdenverkehres zu erwarter,. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der ausländischen Besucher ge fallen, die Zahl der jugostawischen Gäste unverän-dert geblieben. Schnee in Slowenien. In den Kamniker Alpen ist Schnee gefallen. Stellenweise schneite es auch in den Tälern, doch taute der Schnee bald wieder. Die Temperatur ist empfindlich gefallen. Hitzwelle in Südserbien. In Sudserbien herrscht große Hitze. In Gjevgjelija wurden dieser Tage um 2 Uhr nachmittags 41 Grad Eelsius im Schatten gemessen. Kinderaufenthalt an der Nordsee. Wie alljährlich vermittelt die Steiermärkische Arbeitsgemeinschaft in Graz auch heuer Kindern einen Er-holungsaufenthalt an der Nordsee. Der betreffende Transport geht am 6. Juli von Graz ab. Die Kinder w:rden im Westerland auf Sylt untergebracht. Der Aufenthall einschließlich der Reisetage dauert etwa 4'/. Wochen. Die Kosten für die Unterkunft, Verpflegung (5 Mahlzeiten täglich), pädagogische Betreuung, ärztliche Ueberwachung und die Heim- und Rückreise ab Graz mit Schnellzug betragen Schilling 235. Eltern, die ihre Kinder be-telligen wollen, mögen sich sofort «n der Schrift-leitung melden, da am 15. Juni d. I. die An-Meldefrist abläuft. Neue Wege zur Bekämpfung der Ar-beitslosigkeitskalamität. Wir verweisen auf das Angebot im heutigen Inseratenteil der Firma Heim-Industrie „Regentin" Inhaber I. Kalisch Maribor, Trubarjeva 2. Die Strickmaschine „Re-gentin" bietet allen Arbeitslustigen eine neue, dauernde, hohe monatliche Verdienstmöglichkeit, was in den heutigen Krisenzeiten durch jedermann mit Interesse begrüßt werden dürfte. — Die Firma versendet auf Wunsch genaue Prospekte. Bei Gallen- uud Lcberlcide«. Gallensteinen und Gelbsucht regelt das natürliche ..?ranz Josef' Bitterwasser die Verdauung in geradezu vollkommener weife. Klinische Ersahruugen bestätigen, daß eine hausliche Trintlur mit IZranz ^oses Wafier besonders wirtsam ist. wenn es, mil etwas heißen, Wasser gemischt, morgens aus nüchterncu Magen genommen wird. TaS !»rauz ^lofcf Bitterwasser ist in Apotheken. Drogerien und Epezereiyandlungen erhältlich Celte Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 12. Juni, müssen die Gottesdienste entfallen, da Pfarrer May in Ljubljana amtiert. Die Kinder versammeln sich um 10 Uhr im Pfarrhaus. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 46 Todesfall. Am 8. d. M. verschied nach kurzer Krankheit £>m Baron Marion von Müller-Hörn-stein, Bezirkshauptmann i. R. Er war der letzte öfter-reichische Bezirkshauptmann und gelangte an diese Stelle im Jahre 1908, die er bis zum Umstürze im Jahre 1918 inne hatte. Dann wurde er pensioniert, verblieb jedoch in unserer Stadt. Das Leichenbe-gängnis findet am Samstag, dem II. Juni um 5 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des stcidt. Friedhofes aus statt. Einweihung der pravoslavischen Kirche des Hl. Saoa. Das Programm der Festlichkeiten für die am 19. Juni stattfindende Einweihung ist folgendes: Am 18. Juni um 1428 Ankunft Sr. Helligkeit des serbischen Patriarchen und 3 Bischöfe, unter denen der zuständige Diözesanbischof Herr Dr. Maximilian Hajdin, Bischof von Plaöki und Administrator der Zagreber Metropolit. Auf dem Bahnhof Begrüßung im Namen der Kirchenge-meinde durch den Präsidenten Herrn Oberst Drag. Puric, im Namen der Stadtgemeinde durch den Bürgermeister Herrn Dr. Gorican, im Namen der staatlichen Gewalt durch den Bezirkshauptmann Herrn Hubad. Nach der Begrünung begibt sich das Publikum voraus zur Kirche, während sich Patriarch und Bischöfe mtt Automobilen zur Kirche begeben, wo sie der pravoslavische Pfarrer, Herr Man. (tudii begrüßt. Nach kurzem Gebet begibt sich S. Hlg. zurück in seine Appartements im Hotel Union (Celjski dom). wo er von 16 Uhr an Huldigungs-deputationen in Audienz empfangen wird. Um 18 Uhr begibt er sich zur Abendandacht in die Kirche. Am 19. Juni (Sonntag) um 8 30 Uhr Beginn der Einweihungsfeierlichleiten mit einer Prozession um die Kirche, woran das feierliche Hochamt (Arhi-jerejska liturgija) sich anschließt. Während des Gottesdienstes singt der Serbische Gesangverein aus Zagreb, unserem Publikum schon wohlbekannt von früheren So. Saoa > Feiern her. Nach Schluß der kirchlichen Feierlichkeiten ca. 130 Uhr Bankett im großen Saale des Narodni dom. Abends des-selben Tages um 20 30 Uhr Konzert des Eillier Gesangvereines (EPD) zugunsten der Kirche So. Sava im großen Saale des Hotel Union, darauf anschließend Unterhaltung mit Militärmusik in allen Räumen des Hotels. Am 20. morgen» Abreise Sr. Heiligkeit und Gefolge nach Ljubjana zur feier-lichtn Grundsteinlegung der pravoslavischen Kirche. Ein Eucharistischer Kongresz für die Dechanteien Nova cerkev, Konjice, Lmarje. Kozje, Braslovce und Lasko findet Sonntag, den 26. d. in Celje statt. Vormittags findet eine Messe unter freiem Himmel am Glavni trg statt, nachmittags aber eine große euchariftifche Prozession durch die Straßen der Stadt. Nachklänge zum Feuerwehrfeste. Bei den Aufräumungsarbeiten nach dem Feuerwehrfest wurden in den Festräumen folgende Sachen ge-funden: 1 Herrenhut, 1 Damenschirm, 1 Damen-Stoffgürtel, 1 Sokolabzeichen, 1 Abzeichen S. K. O., 1 Haarkamm, 1 silberner Dekel ohne Glas einer Uhr oder eines Medaillons, 1 Zigarettentabatier, 1 Damentaschentuch. Die Verlustträger mögen die Gegenstände in der Feuewehrkanzlei zwischen 7 und 9 Uhr abends beheben. Rechnungen über ge-lieferte Waren oder irgend welcher Arbeitsleistung, welche sich auf da» Feuerwehrfest beziehen, mögen bis 15. d. M. vorgelegt werden, andernfalls eine solche als Spende betrachtet werden. Die frei-williige Feuerwehr und Rettungsabtellung dankt allen Gönnern herzlichst, welche durch Ge-schenke Tombola Spenden und dergleichen zum Ge-lingen der Veranstaltung mitgeholfen haben. Gleich-zeitig danken wir allen Besuchern für die Teil' nähme, welche gleichfalls zu unserem Erfolge beige-tragen haben. Unterbrechung des elektrischen Stromes. Am Sonntag, dem 12. Juni, wird zwischen 7 und 14 Uhr für Celje und Umgebung der elektrische Strom unterbrochen. Bezüglich des Oeffnen» und Schließen» der Geschästslokale teilt das Handelsgremium mit, daß sich in die 3. Nummer des Information«-organes „Porocevalec" ein unliebsamer Druckfehler eingeschlichen hat und daß es richtig heißen muß: Ge-mischtwarenhandlungen, Spezereihandlungen. Greisle-reien, Krämereien usw. dürfen das ganze Jahr über von 7 bis 12 Uhr und von 14 bis 19 Uhr ge-öffnet sein. Ferienkolonie für erholungsbedürftige Länder auf dem Bachern. Die Ortsgruppe Maribor des Schwäbisch-deulschen Kulturbundes hat die Pistnik-Hube auf dem Bachern (in 1100 Meter Höhe oberhalb von Ribnica na Pohorju) gemietet, um darin eine Ferienkolonie für erholungs-bedürftige Kinder zu errichten. Der Ferienaufent-hall wird in zwei Turnusie eingeteilt werden, und zwar beginnt der I. Turnus in den ersten Juli-tagen mit einer Dauer bis ungefähr 25. Juli, der 2. Turnus anschließend daran bis 20. August. Das Alter der in Betracht kommenden Kinder ist be-grenzt von 7 bis 14 Jahren, und zwar sollen die größeren Knaben in den 1. Turnus gegeben werden, den ein Herr des Kulturbundausschüsies /in Maribor beaufsichtigen wird. Aus Maribor kommen für jeden Turnus je 10 Kinder, aus Celje und Ptuj je 5 .Kinder in Frage. Sämtliche Kinder werden vor der definitiven Aufnahme ärztlich unter-sucht werden : tuberkulöse oder mit anderen an« steckenden Krankheiten behaftete Kinder werden nicht aufgenommen. Herzkranke Kinder können nur mtt Bewilligung des untersuchenden Arztes aufgenommen werden, da die Gebirgslust in so großer Höhe leicht schädlich sein kann und bei Spazier-gängen k. auf solche Kinder besondere Rücksicht ge-nommen werden müßte, was praktisch nicht durch-führbar wäre. Die Kosten des Ferienaufenthalts für ein Kind betragen für 4 Wochen 450 Din. Wir ersuchen die Mitglieder der Ortsgruppe Celje, die ihren Kindern diesen Erholungsaufenthalt sichern wollen, dies ehestens in der Schriftleitung der „Deutschen Zeitung" anzumelden. Fremdenverkehr und Kartenverkauf. Der Fremdenverkehrsverband in Maribor, welcher die Vertretung des Vereines Putnik hat. eröffnete auf Anregung des hiesigen Verschönerungs- und Fremdenverkehrsvereines am Montag dem 6. Juni eine Saisonfahrkartenverkaufsstelle im Pavillon des hiesigen Vereines vor dem Bahnhofe, in welchem die Eisenbahnfahrkarten zu den Originalpreisen ohne Zuschlag verkauft werden. In der Fahrkartenausgabe erhält das reisende Publikum auch unentgelt-jich alle erforderlichen Auskünfte für Reisen im In- und Auslande. Die Verkaufsstelle ist geöffnet an Werktagen von 7 bis 11 Uhr und von 3 bis 7 Uhr nachmittags, an Sonn- und Feiertagen von 7 bis II Uhr vormittags. Freiwillige Fenerwehr Celje, Telephon 98. Den wochendtenst übernimmt an» II. Juni der IV 3»j. »ommnndam: Schlosser Gottfried. Maribor Fürstbischof Dr. A. Karlin ist dieser Tage zum Kuraufenthalte nach Rogaska Slatina abgereist. Kirchtag am Urbaniberg bei Maribor. Heute Sonntag findet am von Ausflüglern immer gerne aufgesuchten Urbaniberg ein Kirchweihfest statt. Den Anlaß hiezu bietet die vollständige Renovierung des altehrwürdigen Wallfahrtskirchleins, datz innen wie außen ein neues Kleid bekommen hat. Auslandstudierende — Achtung! Laut Mitteilung der Polizcioorstehung in Maribor werden alle im Ausland studierende Universitätshörer, sowie jene Absolventen unserer Mittelschulen die sich mtt diesen Gedanken tragen aufmerksam gemacht, daß jeder einzelne vorher die hiezu nötige Bewilligung des Unterrichtsministeriums einzuholen habe. Pässe an im Ausland Studierende werden nur gegen Vorweis dieser Bewilligung ausgestellt werden. Die heurigen Aufnahmsprüfungen an unseren Mittelschulen finden laut Erlaß des Unterrichtsministeriums ab 23. Juni statt. Privatisten können die Aufnahmsprüfung noch vor dem 25. Juni ablegen. Gesuche von Schülern, die in entlegeneren Gegenden wohnen, werden bis einschließ-lich 25.. Gesuche von in Maribor und Umgebung wohnenden Schülern jedoch nur in der Zeit vom 20. bis zum 23. Juni von der Direktion der einzelnen Mittelschulen entgegengenommen werden. Freiwillige Weidmannsprüfung. Der Bäckermeister Herr Ferdinand Hartinger hat sich in Graz mit gutem Erfolge der freiwilligen Weid-mannsvrüfung unterzogen. Unsere Glückwünsche! Auf der Stadtratsitzung die Dienstag stattfand, wurden wie üblich auch die Baubewilli-gungen erteilt. Als Zeichen der Zett kann gewertet werden, daß unter den Gesuchen nicht eines war, worin um die Bewilligung eines Neubaues gebeten worden wäre. Lediglich einige Adaptierungen, Ne-novierungen etc. werden vorgenommen werden. Ein neuer Kinderspielplatz. Laut Be-schluß des Stadtrates wird demnächst im Volks-garten ein Kinderspielplatz errichtet werden. Bezirksfeuerwehrtag. Sonntag findet in Dolgoöe der erste heurige Bezirksfeuerwehrtag in der Bezirkshauptmannschaft Maribor rechtes Drau-ufer statt, zu dem sämlliche Feuerwehren des Be- zirkes ihr Erscheinen in Aussicht gestellt haben. Dabei wird auch der Vorstand neu gewählt werden. Gegen Abend wird aus diesem Anlaße dortselbst ein Volksfest veranstattet werden. Die Mietenherabsetzungen in den Not-standsbauten unserer Stadtgcmeinde, die auf der letzten Gemeinderatsitzung beschlossen wurden und vergangenen Ersten noch nicht in Anwendung ge-bracht worden sind, haben bekanntlich auf die Be-wohner nicht gerade beruhigend gewirkt. Nun verlautet, daß dies lediglich auf technische Schwierig-ketten zurückzuführen gewesen sei und daß die Mi« zinsherabsetzung mit dem kommenden Ersten rückwirkend vorgenommen werden wird, so daß die Bewohner dieser Notstandsbauten keinen Schaden erleiden werden. — Wie wir nun er-fahren wurde den Mietern in den städtischen Not-standsbauten am 8. Juni eine angenehme Ueber-raschung zuteil. Sie erhielten nämlich ein mit diesem Datum datiertes Schreiben der Gemeindeverwaltung zugestellt, in welchem ihnen angekündigt wird, daß die beschlossene Mietenherabsetzung rückwirkend bereit» mit dem 1. April in Kraft tritt. Ein wohlverdientes Pflaster auf die Aufregung vom I. Juni hin. Der Schuhmachermeister Ertl, der bekanntlich die Auslagscheiden der Firma Bat'a zer-trümmerte um auf seine wirtschaftliche Notlage auf-merksam zu machen, worüber wir in unserer letzten Nummer berichtet haben, hat bekanntlich ein in Versen gehaltenes Abschiedsschreiben an unsere Po-lizei gerichtet, worin er seinen Selbstmord am grünen Bachern ankündigt. 9lach diesem unsern „Hans Sachs" sahntet nun unsere Gendarmerie um ihm seine Selbstmordgedanken auszureden. Wie wir jedoch im Moment erfahren, hat sich der biedere Schuhmachermeister Anton Erll wieder einmal einen kleinen Scherz gestattet, um unsere Behörden auf seine Notlage aufmerksam zu machen. Bei bester Gesundheit und gutem Humor denkt er nicht im entferntesten daran diesem Erdenleben zu entfliehen. Er wird sich über unsere Krisenzeit hatt mtt dem Gedanken forthelfen: Kommt Zeit, kommt Rat! Bom Jagdfieber ergriffen? Die Blätter wußten dieser Tage über eine Aufregung in hie-sigen Jägerkreisen zu berichten, da Passanten in den Waldungen bei den „Drei Teichen" „Gemsen" gesichtet Hütten. Zuerst hieß e« Gemsen, dann drei seltene fremdländische wilde Ziegen, bis es sich schließlich herausstellte, daß es sich lediglich nur um einen Ziegenbock handle, der mit einigen anderen Artgenossen in der Baumschule, die unsere Obst« und Weinbauschule hinter den „Drei Teichen" be-sitzt, untergebracht sind, und seinem Pfleger durch-gebrannt war. Die Obst- und Weinbauschule hat auf Ersuchen des Referenten für Landwirtschasts-angelegenheiien bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft drei ausländische Ziegenböcke in Pflege genommen und in ihrer Baumschule hinter den „Drei Teichen" untergebracht. Wenn es übrigens auch Gemsen wären, ist es absolut nicht notwendig, daß man Anstalten zu einer Art Treibjagd trifft, als ob der Wolf eingefallen wäre. Wir sollten doch froh sein, wenn unser gar nicht so üppiger Wlldstand sich durch Gemsen bereichern würde. Des Interesses halber teilen wir noch mtt, daß es bereits öfters der Fall war, daß am Bachern und zwar in der Gegend von Smolnik Gemsen gesichtet wurden. Diejenigen Mitglieder der grünen Gilde, die wirk-lichen Wert auf weidgerechte Jagd legen, sollten ihre Ehre darein legen, datz sie für derlei Wild, falls es bei uns auftauchen sollte, unbedingtes Schutzverbot erwirken. Dasselbe sollte auch auf ab und zu aus dem Kärntnerischen herüber auf den Bachern wechselnde Hirsche ausgedehnt werden, die dann und wann im westlichen Teile des Bachern-gebirges auftauchen. Die ersten Kirschen heimischer Herkunft sind auf unserem Markte erschienen und werden zum Preise von 8 Din das Kilogramm feilgeboten. Ein für unsere Verhältnisse sehr hoher Preis, der den meisten die beliebte sütze Frucht etwas sauer macht. Dem Vernehmen nach müsien wir heuer mit einem schlechten Kirschenjahr rechnen, was nicht ge-rode geeignet erscheint die Preise zu drücken. Slovenska Bistrica Ein Wettmähen veranstaltet heute Sonn tag die hiesige Ortsgruppe der Landwirtschaft?^-sellschaft. Die Veranstaltung wird eingeleitet durch einem fachlichen Vortrag mtt dem Beginne um 10 Uhr im Hotel „Beograd". Um halb 14 Uhr versammeln sich die Wettmäher auf dem Hauptplatz, von wo sie sich gemeinsam nach dem Mally'jchen Besitz begeben, wo da» Wettmähen ausgetragen Nummer 46 Deutsche Zeitung Seite 5 wird. Um 17 Uhr erfolgt die Preisverteilung an die Sieger im Hotel „Beograd". Die Frei«. Feuerwehr begeht am nächsten Samstag dem 25. und Sonntag, den 26. d. M., in festlicher Weife ihr 60-jähnges Gründungsjubi-läum. Die Festtage werden eingeleitet mit einem Fackelzug am Samstag abends, woran sich ein Ständchen vor dem Hause der Fahnenpatin und die Abbrennung eines Feuerwerts schließt. Für den Sonntag ist vorgesehen: um 5 Uhr Weckruf, 7 und 9 Uhr Empfang der Festgäste auf dem Stadt« bahnhof, 10 Uhr Feldmesse aus dem Hauptplatz, Auto- und Fahnenweihe. 1130 Festsitzung, 12 30 Festmahl. 14 30 Umzug durch die Stadt zum Fest-platz, wo ein Volksfest mit verschiedenen Belusti-gungen die Veranstaltung beschließt. Versetzung. Der Kommandant der hiesigen Garnison Herr Oberstleutnant Prohaska ist nach Skoplie versetzt worden. Die Gastwirtegenossenschaft hat dieser Tage im Gasthaus Avgustin eine Versammlung abgehalten, um zu den Bestimmungen des neuen Verzehrungssteuergesetzes in Verbindung mit dem Geschäftsrückgang im Gastgewerbe Stellung zu nehmen. Es wurde vor allem beschlossen, gegen die Erteilung von Buschenschan! be willigungen an Wein-bauer, deren Hauptberuf nicht der Weinbau ist, Einspruch zu erheben. Einen Wilderer angeschossen hat kürz-lich der gräfl. Attem'sche Forstadjunkt Herr H. Pozarnik im Jagdrevier Zabjekek. Bei einem Dienstgang bemerkte er morgens einen Mann, der sich mit einem Jagdgewehr im Revier herumtrieb. Auf den Haltruf fällte der Unbekannte das Gewehr gegen den Forstmann und versuchte, im Dickicht zu verschwinden. Doch dieser kam ihm zuvor. Dennoch gelang es dem verwundeten Wilderer zu entfliehen. Die Gendarmerie hat dessen Ausforschung aufge-nommen. Das „Rotkreuz-Kino bringt heule Sonn-tag um 15 und 2030 Uhr den stummen Film „Die vier weißen Federn", das Kriegs-und Liebesglück eines englischen Offiziers in ächt Akten, mit Richard Arlen, Fay Wray, Clioe Brook, William Powel und Noah Been) in den Haupt-rollen zur Vorführung. Wirtschaft u.Beriehr Mustermesse in Ljubljana. Die ersten vier Tage der Messe verliefen trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise und verminderte Kaufkraft der Ab-nehmer sehr günstig und verzeichnet man einen all-gemeinen alle Erwartungen übersteigenden Erfolg. Die Messe besuchten Personen aus den verschiedensten Orten, namentlich aber aus dem Süden unseres Staates. Ausländer sind besonders zahlreich ver-treten aus Wien. Budapest und aus Italien. Nach« frage herrscht nach unseren vollendet schönen Möbeln. Teililwaren, Holzbearbeitungsmaschinen, Schuster-Maschinen, Wollerzeugnissen. Trikottagen, usw. Be-sonderes Interesse herrscht für die heurigen Spezial-Ausstellungen. Bemerkt wird besonders die syste-matisch schöne Ordnung der einzelnen Zweige von Industrie und Handel. Anmeldungen von Auslandsforde« rungen. Der Finanzminister hat auf Vorschlag der Nationalbank in Ergänzung der Verfügung Nr. 37.250 vom 28. März 1932 entschieden: 1. Die Anmeldungsfrist für Forderungen im Aus-kande sowie für Wertpapicrdepots in Auslands» valuta, die am 10. April abgelaufen ist, wird bis zum 30. Juni d. I. einschließlich verlängert. 2. Nicht-anmeldung bis zu diesem neuen Termin zieht die höchste im Gesetz über Strassanktionen vom ,8. Oktober 1931 bestimmte Strafe nach sich. 3. Nichtan-meidung bis zum 10. April ist nicht strafbar unter der Voraussetzung, daß die Werte in der nachlräg-lichen Anmeldung der Nationalbank zur Ueber-nähme angeboten werden. 4. Für den Betrag der im Auslande angemeldeten Forderungen werden deren Inhaber nicht zur Verantwortung gezogen. Die Abteilung der staatlichen Rechnungsführung wird in Zusammenarbeit mst der Nationalbank da-hin wirken, daß die neue Verfügung, besonders hinsichtlich des Strafverfahrens, strikt durchgeführt wird. Telephonverkehr Jugoslawien-Tchwe-den. Gemäß Verfügung des Verkehrsministers wurde die Fernsprechverbindung zwischen Jugosla-wien und Schweden eröffnet. Die Gebühreneinheit beträgt Goldftancs 13*51 bis 16 je noch Lage des sprechenden Ortes in unserem Staate. 20 Am alten Tor Erzählung aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts Von A. M. H o r l l n Vater und Mutter waren tot und tot die Hoffnungen, die sich nachts in mattem Scheinleben von den Wänden des alten Hauses lösten und Johanna wie Fledermäuse umschwirrten, nur um flügelmatt um sie her zu fallen, wenn es tagte. Sie hatte einmal ein Huhn verbluten sehen mit immer abnehmend starken Flügelschlägen und nun war es ihr, als verblute sie selbst so: vom Schicksal herzlos geschlachtet. Ach — das Leben mochte ein Füllhorn sein, aber für manche Menschen fielen nur Strohblumen heraus, unverwüstliche Totenblüten, wohl anziehend in den Augen einzelner, doch starr, o so grenzen-los starr in ihrer Unveränderlichkeit! Ihre Schulkinder waren solche Immortellen. Jahrein, jahraus wuchsen sie unter ihren Händen empor, brachten Geld ein, sicherten ihre beschwerliche Unabhängigkeit. Hie und da kam eine angehetzte Mutter zu ihr in die Schule, erkundete sich nach der Jüngsten und meinte beim Abschied: „Ach, wie Sie glücklich sind, Fräulein, unver-heiratet zu sein! Wir Frauen haben Sorgen . . .!" Sie wollte in ihrem Mädchenstolz ihr bettel-armes Herz nie entblößen, sie lächelte nur, aber alles in ihr schrie der Klagenden entgegen: „Wie reich bist du! Ich habe nur wenig Sorgen, weil ich wenig Liebe habe! Ich bin wie ein Zuchthäusler, der hinter hohen Mauern seine Zwangsarbeit verrichtet!" Hinter diesem Weh — dem ätzenden Weh der Einsamkeit und Seelenarmut — lagen noch die Domen des Altjungferntums. Wohin sie kam. überall wurden die jüngsten Frauen ihr vorgezogen und auf den Ehrenplatz gesetzt: immer bediente man sie zuletzt, immer wenn sie irgendwohin gehen wollte, hieß es, sich nach einer Gardedame umschauen. Die unerfahrenste, lachhast junge Frau konnte sie — in Gesellschaften beschützen. Hinter dem ersten ver-heirateten Grünschnabel stand sie zurück und immer, wenn man von ihr sprach, hieß es einfach .das Fräulein Hanner!!' Etwas Unfertiges klebte ihr an, gegen das sie sich oft aufbäumte. Bei all dem, was tiefer ins Menschenleben schnitt, war ihr das Wort mitzuführen verwehrt und oft behandelte man sie als Ladenhocker, der in der Kaufbude der Welt liegen geblieben war. als Menschrest, den man be-rechtigterweise auf das Wandbrett schob, wo er ver-staubte . . . Sie war eben .sitzen geblieben'. Und diese Bitterkeit fraß und fraß an ihr und löschte das Licht in den Augen au», so daß sie un-sehend wurden gegen Naturschönheit und Menschen-Zauber und die Sterne nachts anklagten, weil sie ihr Versprechen gebrochen hatten . . . Selbst gegen die Eltern regt« sich etwas wie Haß. Sie hatten sie mit einem Höcker in die Welt gesetzt und nicht gefragt, ob das Leben ihr anderes als Kummer bieten würde. Nun waren sie lange tot, aber irgendwie nicht so tot wie sie selbst sich tot fühlt. Hinter ihr, den steilen Fahrweg hinein, kam ein Wagen. Die Näder knirschten unwillig und eine heisere Stimme rief.büstaha', doch anstatt einen Anlauf zu nehmen, blieben die Pferde stehen. Johanna Ranner wandte sich um und erkannte Jakob Brandecker. „Ah — das Fräulein Schullehrerin! Gehör-samster Diener! Wie steht das werte Befinden?" fragte er von seiner Höhe herab. Braun und run-zelig war er geworden wie eine Mostbirne im Dezember. Sie beantwortete seine Frage mtt dem üblichen Kleingeld der Höflichkett, erkundigte sich nach dem Ziel seiner Fahrt. „Zum Richter Senko soll ich diese Aaßeln brin-gen und auch die alten Faßeln ein wenig abklopfen, well mir das schon in den Knochen liegt, aber diese zwei vermaledeiten Haferfresfer sind wie angewurzelt." Sie schaute matt belustigt zu ihm auf. Er nahm das Leben — Regen cder Sonnenschein, Freud' oder Leid — wie einen Trunk Wasser. Sie beneidete ihn. Aianche Menschen glitten um scharfe Kanten wie eine Schlange um einen Strauch, ohne sich daran im geringsten zu verletzen. „Hvoo — vv!" Er schnalzte aufmunternd mit der Zunge, schwang die Peitsche, daß es weithin knallte und die ersten gelben Blätter wie erschrocken erdwärts flatter-ten. Die Pferde spitzten die Ohren, steiften das Rückgrat und — rührten sich nicht wetter. Hinter dem Wagen näherte sich jemand, eine Frau. Man vernahm das harte Sichreiben mehrerer steifer Unterröcke. Gleichzeitig rief eine Stimme, die das Alter noch durchdringender gemacht hatte, und bei der die Pferde unruhig wurden: ..Aber Jaka, was machst denn ein G'sicht wie ein Vcrqeltsgottmandl nach dem Ave Maria?" „Wie soll ich sei* G'sicht machen, wenn die albernen Vieher wie angenagelt stehen?" „Bah. du träppeter Aller! Steig' 'runter und mach' Wasser aufs Rad. der Skrat sitzt halt drauf!" Nun mochte es ja stimmen, daß sich der Wald-teufel hindernd auf die Radspeichen gesetzt hatte, aber Jakob Brandecker verglich sich nun nicht selten selbst mit einem geborstenen Faß. um das die Reifen nur noch lose lagen, und der Gedanke vom Wagen auf die abschüssige, tieffurchige Sttaße herabklettern zu sollen, nachdem er eben in der Stadt nicht ohne Mühe hinaufgeklettert war, schien ihm in hohem Grade unerquicklich. Sein Gesicht wurde mehr ge-frorene Mostbirne denn je und 's Tanterl. von etwas wie Mitleid erfaßt, hob ihren mächtigen grauen Regenschirm, unter dem eine siebenköpfige Familie Schutz gefunden hätte und schlug den Pferden damit'aufs Hinterdeck. Der Skrat sprang von den Speichen, die Fahrlust in die Pferde und Jakob Brandecker mußte straff in die Zügel greifen, um nicht herabzufallen. Dumpf rasselte der Wagen den beiden Fuggängerinnen voran. „So ein Mannsblld kann sich nicht helfen, deshalb hat unser Herrgott ein Ripperl aus ihm herausnehmen und eine Frau daraus machen müssen!" Johanna Ranner schien es, als habe die Macht des Schöpfers allerlei aus einer einzigen, gewisser-maßen geborgten Rippe zustande gebracht; Tanterls innerste Ueberzeugung aber war es, daß Gott Vater überhaupt erst bei der Rippe fo recht mtt Schwung ins Schaffen gekommen war. Die Steine und Bäume und Wanzen und Fliegen und Männer waren alles zusammen nur Versuche gewesen: wie Er aber einmal das Weib erschaffen hatte, war es Ihm genug erschienen, denn dann — und da? stand schwarz auf weiß im Evangelium und war Glaubens-fache — hatte Er sich hingesetzt, die Hände gefaltet und ruhend Sein Werk bestaunt. . . Das Sankt Annakircherl hinter Tüchern blitzte weiß durch die Buchenstämme, die unzähligen Hügel wogten wie ein windbewegtes grünes Aehrenmeer dem Donati bei Sauerbrunn zu. dann knickte die Sttaße scharf nach rechts ein und verschwand in einer steilen Schlucht. Während die beiden Frauen sie langsam durchkeuchten, 's Tanterl die Hand auf Stelle, an der das Mieder zu stark zugezogen war, vernahmen sie rund um sich das Klappern der Weinbergswindmühlen, die alle raubjüchtigen Vögel von dem reifenden Wein verfcheuchen sollten, und die sich als letzter Gruß des Sommers mtt dem scharfen Zirpen der Weinbergsgrille und dem Rascheln des ersten welkenden Laubes so recht ins Herz klapperten. Auf dem Kamm verpusteten die beiden Wan-derinnen ein wenig, den Blick auf dem üppigen Schwarzbeergelände, den schimmernden Rinden der Birken, den wiegenden tiefblauen Glocken des Wald-enzians und der überraschenden Menge echter Pilze, die auf einer unbedeutenden Lichtung wuchsen, 's Tanterl, den Sinn dem Praktischen wie eine Sonnen-blume dem Lichte zukehrt, versuchte einige zu sammeln, vernahm indessen gleichsam in sich ein Krachen wie das Bersten eines Faßreifens, erriet das Ableben eines Fischbeins im Mieder und richtet« sich schwamm-los wieder auf: bemerkte ttocken: — Hier hat der heilige Lukas beim letzten Ge-witter ordentlich Samen gestreut! Ich werd' die Senkobub'n herschicken! Mtt alten Frau tut das Beugen nicht gut." Johanna Ranner hatte an diesem Morgen eine ftische Miederjchnur eingezogen und wollte nichts aufs Spiel setzen. Um fünf Kreuzer kaufte ihre Urscha einen kleinen Korb voll auf dem Markte. Einmal — als sie noch auf das große Glück ge-wartet hatte — war sie gor eifrig bei Sammeln gewesen. Jedes Schwämmchen hatte da goldene Glanzlichter gehabt und ihr wie ein Heinzelmännchen zugeraunt: — ,Es kommt, es kommt!' Nun wußte sie ganz genau, daß nie etwas kommen würde und war daher Pilzen und Heinzel-Männchen entwachsen . . . Sehe 6 Deutsche Zeitung Nummer 4« Im Fernen Osten schreit es wieder: Krieg! Ruhlands Elite - Regimenter auf der Sibirienbahn Durch die unendlichen Steppen Sibiriens rollen die Züge, Tag und Nacht, Nacht und Tag, seit Wochen schon. In den klappernden, windschiefen Wagen — der Genosse Volkskommissar für das Eisenbahnwesen hat die ältesten Jahrgänge seines Wagenparks auf gottverlassenen Winkelbahnhöfen aufgestöbert und wieder in Dienst gestellt — hängen Menschen zu Dutzenden! Eingewickelt in Pelze, in die langen, dicken Wintermäntel oder in die flotten Lederjacken der Spezialtruppen, hocken die Rotarmisten Tage und Wachen in den kleinen, viereckigen Gefängnissen, die nach Osten rollen — immer nach Osten! Und alle singen, singen wie die Hunderttausende blühender Männer, die im Juli des Jahres 1914 hinauszogen in den Tod, in das große, furchtbare Sterben. Singend rollen Rußlands beste Regimenter nach Osten. Weit über die Unendlichkeit der sibiri-sehen Steppen schallt ihr Lied: „Völker, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht" — in den dröhnenden Hallen der Bahnhöfe hallt ihr Lied, begeistert wie die Lieder im Juli 1914, wenn die Züge stundenlang hallen, um den Erpreß der Transsibirischen Eisenbahn — der noch immer regelmäßig verkehrt, heute noch! — vorbeizulassen. Dann schnellt wohl manchmal ein Rolloorhang im Schlafwagen des Luruszuges hoch und im Fensterrahmen erscheint erschrocken der Kopf eines übermüdeten Westeuropäers. Und im Vorbeihuschen sieht der Mann aus dem Westen, schattenhaft und gespenstisch, die endlosen Wagenreihen mit Soldaten, die riesigen Güterzüge mit Geschützen und Tanks und Flugzeugen. Und — zerfetzt von der rasenden Fahrt — klingt zu ihm herüber das Lied der Rot-armisten: „Völker, hört die Signale...!" Zehntausende sind unterwegs in Rußland, Tag und Nacht, Nacht und Tag, seit Wochen schon. Sie rollen nach Osten, immer nach Osten. Und mit ihnen rollen die ungeheuren Transporte mit Brückenbau« Material, mit Feldlazaretten, mit den Zelten für ganze Lagerstädte, mit Proviant und Pferden und Maschinen. Tschebljabinsk, Omsk, Nowo-Nilolajewsl, Krasno-jarsk — die großen Knotenpunkte der „Transsibirischen" sind verstopft mit Militär- und Material-zügen. Tagelang oft liegen sie, bis die Strecke vor ihnen freigeworden ist, bis sie weiterrollen können, nach Osten immer nach Osten--- Die „Fernöstliche Republik" — nördlich be-grenzt vom Stanowoj-Gebirge, südlich und westlich vom Ehingan und im Osten von Tatarensund — ist ein einziges riesiges Heerlager geworden in diesen Togen. Eharburowsk. Blagowjetschensk, Kamen-Rybolow und vor allem Wladiwostok be> Herbergen seit langem schon die besten Truppen, die die westlichen Garnisonen um Moskau und Lenin-grad nur irgend abgeben können: Fliegergeschwader, Kampfregimenter, Gasbataillone und vor allem die Stoßtrupps des Westens, prachtvolle, kraftstrotzende Gestalten in braunem Leder, den französischen Stahl-Helm tief auf den kantigen Schädeln. Und auf der anderen Seite des Ehingan? Ein Heerlager! Hüben wie drüben! Ein kleiner Unterschied nur, kaum auffallend dem eiligen Reisen-den: hier die baumstarken Kerle der russischen Bauerndörfer, Riesen mit blonden Haaren und blauen Augen, die mit fanatischer Liebe hängen an ihrem „Mütterchen Rußland". !lnd dort: kleine ge-schmeibige Gelbe mit geschlitzten Augen und hastigen Trippelschritten, geführt von hochintelligenten, ehr-geizterftessenen Offizieren, deren Berater - Zariften sind, Offiziere Koltsch^ks und Wrangels, ewige Abenteurer, die sich jedem verkaufen, der zahlt und der ihren Haß auf die Sowjets herauszukitzeln versteht. Hüben wie drüben weiß man: „. . . und morgen ist wieder Krieg!" Heute noch singen sie laut und selbstbewußt, als ob ihnen die Welt ge- hörte: Völker, hört die Signale---" und „Mutter unsres Kaisers ist die Sonne---" Treibende Kraft für diesen gigantischen Auf-marsch an der russisch-mandschurischen Grenze ist die Kokuronsha, die Offizierskamarilla in Tokio und Jokohama, der der alte Baron Takuma Dan (der Chef des japanischen Riesenkonzerns Mitsui) und vor kurzem der Ministerpräsident Inukai zum Opfer fielen. Diese Leute sind keineswegs vergleichbar mit europäischen Faschisten, sondern' sie sind Geheim-bündler, wie man sie nur im Osten trifft. Männer, die mit einer unheimlichen Konsequenz ihre Ziele verfolgen. Und das Ziel der Kokuronsha heißt: Krieg mit Rußland! Sofort, morgen schon! Denn Japan — mit 04*5 Millionen Menschen auf 385.000 Quadratkilometer Raum längst überbevölkert — braucht neues Siedlungsland, neue Absatzgebiete, wenn es nicht ersticken soll. Und das einzige noch „greifbare" Siedlungsgebiet ist die Aiandjchurei und — das östlichste Sibirien, das Rußland gehört! „Wir werden im stürmischen Wetter einen festen Kurs steuern!", hat in Tokio Admiral Saito (dessen „blaue Zungens" mit den kurzen weißen Gamaschen seit Monaten in Chordin und Kirin liegen > unlängst erklärt. Man hat in Moskau, im roten Kreml, sehr genau verstanden, was er meint: Er wird den Kurs der Kokuronsha weitersteuern bis zum Ende, bis zum Krieg . . . Und deswegen läßt Genosse Woroshilow jetzt seine Leute nach Osten rollen, Tag und Nacht. Deswegen sind jetzt alle Zentralbahnhöfe der „Transsibirischen" mit Materialzügen verstopft. Des-wegen stinkt es so verdammt nach Krieg im Osten! So stark stinkt es, daß die endgültige Generalmobil-machung eigentlich nur noch eine Frage der Zeit ist. Dann werden wir wieder erleben, was wir einmal schon erlebten: in jenem unseligen Juli 1914. 3,500.000 Mann kann Rußland auf die Beine stellen, 550.000 Mann des „stehenden Heeres", des „Gerippes", das in 26 Schützen- und 45 Tenitorialdivisionen, 99 Kavallerie- und 93 Artillerie-regimenter, zahllose Tank- und Fliegerformationen und verschiedene Hilfstruppen aller Art eingeteilt ist und einen Generalstab besitzt, der ausgezeichnet auf-gebaut ist und ausgezeichnet funktioniert. Japan stellt dem die 220.000 Mann seiner Friedensarmee entgegen, die in 68 Infanterie-, Kavallerie- und 29 Artillerieregimenter und zahl-reiche technische Verbände gegliedert ist. Es hat neben recht erheblichen Reserven — den großen Vor-teil der besseren und schnelleren strategischen Ver-bindungen. Aber diese Vorteile versucht Rußland auszugleichen, indem es jetzt schon riesige Teile seines riesigen Heeres in Bewegung gesetzt hat, nach Osten — immer nach Osten! Tag und Rächt rollen die Züge: Tag und flacht schallt der Gesang der jungen Rotarmisten über die sibirische Steppe: „Völker, hört die Signale!" Ihnen antwortet — jenseits des Ehingan — das: „Mutter unsres Kaisers ist die Sonne!" oder die alte Zarenhymne, die die weißrussischen Frei-willigen singen in Butchan oder Tfitsikar! Sie alle lieben — sicherlich das Leben, die Rotarmisten und die weißrussischen Abenteurer, die japanischen Marinesolduten und die großen, blonden Bauernsöhne aus Kasan und Samarra. Und doch — freuen sie sich auf den Krieg —? Sie wissen scheinbar alle — die in Moskau und die in Tokio, der .nergiebeladene Woroshilow und der alte Admiral Saito — nicht, was neulich ein englischer Kollege sagte, ein Mann, der sich seit zwei Jahrzehnten auf allen Kriegsschauplätzen der Erde herumtreibt, der mehr Blut und Sterben ge-sehen hat, als mancher General. In Anossarva war es, einem verlorenen, dreckigen Städtchen an der mandschurisch-russischcn Grenze, nachts um 4 Uhr. Von weit, weit her leuchteten die Lagerfeuer der „Grenztruppen", die da kampierten. Russen und Japaner, alle unter dem gleichen Himmel. Ueber uns, heulend und drohend, zogen die Flugzeuge der Sowjets ihre Bahn, machtooll und bombenschwanger. . Und irgendwo begruben sie einen Toten, einen, der gefallen war in den zahllosen Grenzgefechten, die Gelbe und Weiße hier sich fast täglich schon liefern. „In diesem Kriege wiro es keinen Sieger geben!" sagte der lange, hagere Engländer mit dem scharfgeschnittenen Ledergesicht. „Nur noch Be-siegte! Und wenn wie Pressemenschen glauben, auch nur einen ganz winzigen Einfluß zu haben auf das Weltgeschehen, dann sollten wir alles tun. das hir zu verhindern! Denn dieser Krieg geht uns alle an, Weiße und Gelbe, Schwarz und Rote. Er wird ein Auftakt sein zu einem neuen Weltkrieg, dessen Ausgang — heute schon — ganz unzweisel- hast ist!" _ Drucksachen für Handel, IndudCrio u. Qewerb« liefert prompt Yereiosbucbdrockerel „Celeja" KLAVIERE PIANINOS Niederlage und Repräsentanz der Weltfirmen STINGL FÖRSTER EHRBAR HOFMANN PETROF M. ROPAS/CELJE Alle Reparaturen und Stimmungen werden fachmännisch ausgeführt. Schönes Geschäftslokal ist ab 1. Juli zu vermieten. Kralja Petra cesta Nr. 31. Kaffeebaas - Kassierin wenn auch Anfängerin, wird sofort aufgenommen. Anträge unter ,Jch-reaengagement 36874* an die Verwaltung des Blattes. Garten- und Balkon- Schirme liefert Ant. Fornara'8 Wwe. Celje, Glavni trg Nr. 15. JfcJttfH Heuer Beruf |\5J für Damen u. Herren durch Einrichtung einer Maschinen-strickereiim Hause. Garantierter Verdienst von ca. Din lf>00 monatlich, da wir die fertiggestrickte Ware abnehmen, zahlen Stricklöhne und liefern tum Verarbeiten Garne. Schreiben Sie um Gratisprospekte noch heute an : Doma£a pletarska industrija, No. 69, Josip Kalis, Maribor, Trabarjeva 2. Sehr schöne, sonnige Wohnung bestehend aus 3 Zimmern, Badezimmer und allen Nebenräumlichkeiten, ist sogleich zu vermieten. Anfrage in der Verwltg. d. Bl. >W87# Welche alleinstehende ältere Dame oder Herr wäre geneigt 45.000 Diu zur Fertigstellung einer neuen Villa (Umgebung Celje) iu geben. Dafür Familicnanschluaa, Kost u. Wohnung, vollständige Versorgung. Adresse in der Verwaltung Blatte«. a«»n tigtnhtarr, &tr»