ier Mög ■ Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ---------- - Schrisllettung und Verwaltung! Preiernova ulica Nr. S. Telephon sl. — Ankündigungen werden in der Verwaltung gegen Berechnung billigst» Scdü'uren «ntgkgergenomir«». S«,ugSvreise: Filr da» Inland vierteljährig K 24.-, halbjährig K 48—, ganzjährig K 96.—. Für da» Ausland nuiprechende Erhöhung. — Einzeln« Nummirn ' Krone. Nummer 75 |f Donnerstag den 23. September 1920 12.145,1 Jahrgang Der sie reden und Unsere Volksschule. Die von den Kindern, die Heuer in das schul-Pflichtige Alter treten, mit freudiger ErwartunzSr-sehnte Zeit des Schulbeginnes brachte Heuer meder lür zahlreiche Familien unserer Stadt bitler« Leid Aus die arglosen Kinderseelen, für die bey&inlritt in die Schule mit Recht das erste großsfEreigniS in ihrem jungen Leben bedeutet, mußte ittich Heuer n>»der ein erstarrender Rauhreif fallen^lnendlicheS Weh erfüllt diese Kleinsten der Kleinst, die durch ein unerbittliches Machtwort unser« Behörde aus den öffentlichen Unterricht in ihre/ Muttersprache verzichten müssen und Schulklassen zuwiesen werden, deren Unterrichtssprache nicht tät Sprache ihrer Mutter ist und nicht jene, injvct denken gelernt. Nach all dem, was wirbln den letzten Jahren erfahren und erduldet, kohlen wir zwar aus ein Entgegenkommen der BehMen in Schulsachen nicht rechnen, allein uumöglickAonnte man daraus gefaßt nicht davor zurückscheuen Bolksschultlasse kurzerhand eindringlicher Weise kund« zutun, daß wir Deutsche nicht einmal mehr Anspruch daraus erheben düv^n. unserer Jugend den deutschen VolktschulunterriHl angedeihen zu lassen. Man greiw'sich an den Kopf und fragt sich, ob die FakwreL die diefe Verfügung erlassen, sich wohl auch H?chenschaft abgelegt haben über die Tragweite l»feS Schrittes. Die schönen Worte von GleichbereOigung und Verständigung, die Phrasen von dem ^bestreben, die Wunden, die man uns ge> sckilig-n/ju heilen, sie sind nur leere Schlagworte, ;«P die jüngsten Ereignisse zeigen. «Hibt es denn auf Seite der herrschenden Nation niemanden, der den Mut aufbrächte, öffentlich zu erklären, daß derartige Handlungen unwürdig sind sein, daß die Schulbehör werd«, die erste deutsö zu sperren und damit Htifeskizzen. TIII. Zauberei und Aberglaube in Peru. von Alma M. Karli», Cilli.*) Noch heute, wenn man an abgeschiedenen Kirchen vorbeigeht, steht man neben dem Kreuz Christi, da» ror keinem GotteShause fehlt, diesseits die Sonne mit Schnurrbart und Kinngrübchen, jenseits den Mond, ein schöne« Frauenantlitz, der Sichelform angepaßt. Die HuaeaS, die vielen Stätten der Anbetung, stnd aller-dingS verschwunden, doch in den Bergen bewahren dit Indier noch heutzutage ihre loten einbalsamiert in »er» borgenen Fel«höhlen auf und opfern Coca den Flüssen, Hügeln und seltsamen Steinen, an denen ste vorbeikommen. Sie knie» nicht nieder, wie wir e« tun, wenn wir zur Gottheit sprechen — st» kauern stch nieder unv rufen ihre Sitzen von ferne bei Namen. Die größte Anbetung besteht und bestand immer in dem Au«reißen einer Wimper oder Augenbraue, die sie der Sonne, dem Monde oder auch nur einer ein-fachen r ,iu entgegentliesen. Kein, sie stnd nicht Christen, auch wenn sie in der schwarzen Mantilla •) Vgl. Tillier Zeitung vom IS. Februar (I. Genua), vom 18 März (II. Canta Äruz de Teneriffa), vom 6. Mai (III. Aus he her See), vom 27. Ion, (IV. Im Reich« der Inka), vom 1. August (V. Vom Men und Trinken nah und fern, vom II.U. >5.August (VI. Ein« »ntichwunden»Kultur) »ad vom 4. September (VII. Di« Hauptsest« im ckkich» d«r Kind«r de» Sonn»). eines Staates, welcher da» Wort „Demokratie" au^ seine Fahne geschrieben hat. Wenn wir auch viel erdulden und ertrag», dieser letzte Schlag, der allen Grundsätzen Flicht allein der Gleichberechtigung sondern der Menschlich» keil widerspricht, kann von un» nicht hing^ommen werden, ohne dagegen flammenden Protest Anzulegen und alle verantwortlichen Stellen anzufordern, dieses Vorgehen der untergeordneten Schulbehördcn nicht zu genehmigen, sondern diese «sügung aus-zuhebe». k Wir raten den beteiligten ElDrn dagegen Rt» kurse zu ergreifen, obwohl dies^Ätekurse nach den biiherizen Ersahrungen nicht?Minderes stnd denn eine Formsache, sind doch dieMetrrssenden Schulre-kurse, die bereits vor Jahresfrist überreicht worden sind, trotzdem wir an dieser Sltfle diese Verschleppung, die durch nichts gerechtfertigt werden kann, wieder-holt rügten, bis heute unMedigt geblieben. Haben die Slowei^N auch nur AehnlicheS im alten Oesterreich zu erdulden gehabt? Sind unsere slawischen Mitbürger Wirklich in der Mehrzahl mit unserer so vollkommenen Unterdrückung einverstanden, daß sie nur kalt «nd untätig wegschauen, wenn neben ihnen durc^ ihre Schuld unsere Kinder un-schuldig leiden urf weinen? Durch EiMhüchterung der Eltern brachte man es zuwege, daß^einzelne Altern zaghast wurden und ihre Kinder «ms freien Stücken in di, slowenischen Klassen einschreiben ließen. Noch immer blieb aber eine beachtmswerte Zahl solcher Eltern, die darauf bestanden,/daß ihre Kinder den deutschen Schul-unterricht genießen sollen. Wie im Vorjahre so half auch Heuer damit, daß „kommisfionell" man einseitig bestimmt wurde, welcher Nation daS be» treffende Kind angehöre und so kam eS, daß nach den/behördlichen Feststellungen die ganze Stadt Eilli für die erste Bolksschultlasse angeblich — nur herumlaufen, die i^re braune n knochigen Gesichter In Totenlarven verwandelt; ste find H«iden, »oll Aber« glauben, voll alter Bräuche und voll alt,» Grausamkeit. Au I»kaz«iten schon, ober in entlegenen Orten noch heute, erfüllt ein« MondetfinsterniS da» Volk mit Entsetzen. Dir Menge glaubt, die Frau der Sonne (da der Mond in fast allen fremden Sprachen wcib-lich ist) sei sehr krank und müsse sterben. Geschähe dies, so würde ste auf die Erde falle» und all« Men-scheu dann »erdrückt, zerstampft werden. Um ein so große» Unglück zu verhüten, greifen ste alle zu Mastk-Instrumenten, zu Töpfen und Löffeln, zu allem, womit man einen Höllenlärm erzeugen kann und schreie», brüllen auS Leibeskräften, um den Mvnd zu neuem Lebe» zu erwecken, ihm die Kraft zu geben, noch weiter den Himmeltbogen entlang zu ziehen und da die Hunde bekanntlich Lieblinge des Monde« stnd, so reiht man ste eiftig am Schwanz«, bindet ihnen Fruerbrände daran, damit ste recht heulen und winseln, und quält ste uach Möglichkeit, um da« Herz de« Mondes auf diese Weise zu erweichen. Ihre Trauer erreicht den Höhepunkt, sobald eine Sonnenfinsternis eintritt, denn nun ist ihr Vater böse auf ste, und alle tun Bube, bekennen ihre Sünden (denn auch die alten Inka kannten schon eine Art Beichte) und bitten die Sonne flehentlich, ihr Gesicht nicht länger zu verhüllen, aber st« machen keine» Lärm. Ihr Kummer ist gröber als ihr« Angst. Wenn die Invier unser Fronleichnamsfest äutzcrlich mitmachen. zwei einzige Kinder deutscher Malionatklät aus-weisen soll. Dieses Ergebnis kackl nicht richtig sein und ist auch nicht richtig, rcuf dem allein die tei der im heurigen Sommer durchführten Bevölkerung«-zählung festgestellte Anzahl verrutschen widerspricht, ganz abgesehen davon, daß^ei dieser Bevölkerung», zählung die zahlreichen /deutschen Familien der UmgebungSgemelndk, die, j, gleichfalls für ihre Kinder Anspuch aus putschen Schulunterricht be-sitzen, nicht berücksichtigt erscheine". Frankreich und Die Nachfolgestaaten. Trotz aller formalen Erklärungen der franzö-fischen Regierung, daß sie mit den Darlegungen dcS tfchechischslowakischen Außenministers Dr. Benesch über die „kleine Entente" sehr zufrieden sei, steigert sich der Unmut der Pariser Presse ü5ec die „Revolte der Kleinen". Die offiziösen franzö-fischen Blätter sprechen zwar nur von dem weiteren „Ausbau' der kleinen Entente, die übrige sranzö-sische Presse ist jedoch weniger zurückhaltend. So erklärt der Eclair, daß eS noch zu früh sei, um ein Urteil über die Nützlichkeit der „kleinen Entente" zu fällen. Man kenne noch nicht den Text deS Vertrages zwischen der jugoslawischen und der tschechoslowakischen Regierung, einstweilen mache e» aber den Eindruck, als ob die „kleine Entente" eines vernünftigen Anlasses entbehre. Die Herren Benesch und VeSnir glauben offenbar immer roch in jener Zelt zu leben, als eS sich darum handelte. Ungarn die unterdrücktest?!'. Völkerschaften zu entreißen. Man müsse jedoch anerkennen, daß Ungarn sich geneigt zeige, die neue Lage der Dinge zu respektieren; weshalb sollte man ihm also nicht einiges Vertrauen schenken? DaS Werk der Herren feiern ste im Herzen da« alte Sonnenfest und tanzen am Abend ihr« seltsamen Tä>:ze, den Llama-Llam^ und andere, und am 13. November legt mehr al» ei» Indier verstohlen sei» Ohr an dir Fliesen der Kath«-drale in luzco, denn da soll der unterirdische See, der sonst ruhig ist, hohe Willen weifen. ist ein. Trauertag sür da« indische Volk, denn am 13. flo» vemb'r 1532 käme» di« Spauier in die alte, gold-überschüttete Eonnenstidt. Erblickt ein Kind da« Licht der Welt auf dem. Felde, während ein Ungewitter niedergeht, so wird e* al« Kind de« Blitz«? angesehen und wird, sobald eS groß geworden, Zauberer. 9« versorgt di« Huaca« mit Speise und Trank, erfährt die Wünsche der Götzen und befragt die Zukunft. Stirbt ein solche« Kind, so stthlea sich die Eltern glücklich und bewahren den Körpir versteh'»» im Haus« in irgend einrm Tops« auf, — |a graben nicht selten ein christlich beerdigte« Kind wieder auS, um «« al« Huaca bei stch zu behalten. Auch ein Kind, da« mit d«n Füßen zuerst auf die Welt kommt, gilt als heilig und absonderlich und wird, fall« e« jung stirbt, verbvrgen aufbewahrt; hat «ine Mutter jedoch Zwillinge, so ist «in« davon «btosallS das Kind deS Blitzt«, doch die Eltern tun schrecklich« Buße und sind tief betrübt, denn nur al« Strafe kann so etwa« geschehen. Gatte und Gattin kni«« dret Tag« lang, ohn« etwa« zu genießen, in einer dunkle« Stubeneck« und opfern hierauf den Familieuhuaca«. Seile 2 Benesch und BeSnic sei daher unzeitgemäß und voreilig, denn wenn eS auch Jugoslawien und Tschechoslowakien nicht gerne hören: Das wirt-schastliche Gleichgewicht in den neutn Staaten müsse unier der Entente, und zwar der großen, hergestellt werden, und zwar würden Bande, welche die Donau-staaten wieder verknüpfen sollen, am besten von einer Macht geknüpft werden, die über den Zwistig. leiten dieser Staaten stehe. Frankreich beliebt eS also wieder, die Roll« de« selbstlosen Mittlers zu spielen und der Petit Parisien glaubt sich dabei darauf berufen zu können, daß Frankreich in dieser Sache durchaus loyal vorge. gangen sei und Rumänien über die ungarisch.sranzö« fischen wirtschaftlichen Behandlungen auf dem Laufenden erhalten habe. Man darf ohneweiterS glauben, denn die französische Regierung besitzt ja in der Person Take JonescuS einen bewährten Be», Ungarn und Rumänien behuf» Bildung einer Koalition an dem Widerstand Süd» slawienS gegen die ungarischen Forderungen ge-scheitert waren, schloß Frankreich hinter dem Rücken EüdslawienS und der Tschechoslowakei mit Ungarn einen Vcr'.rag, der Ungarn nicht nur jene ZugestSnd-»isse machte, gegen die man in Belgrad sich gesträubt hatte, sondern Ungarn auch „Grenzregulierungen" aus Kosten der Tschechoslowakei und Deutschösterreichs versprach. Eden daraus ist die „kleine Entente' als eine Organisation fcer Abwehr solcher Zumutungen ent-standen, nachdem man in Prag und Belgrad über die sranzösisch-unganschen Abmachungen Kunde er. hallen hatte, und zwar nicht durch die französische Regierung. In Bukarest hat Dr. Benesch zwar noch keine formelle Absage, jedoch auch keine Zusage erhallen, da im p'binelte der Einfluß Take IoneS-caS vorherrsch», in r Kammer jedoch noch keine Mehrheit für eine Entente mit Ungarn unter fran» zösischem Protektorate vorhanden ist. Die von Paris aus betriebene ungarischrumä-nische Annäherung ha! übrigens nur den Zweck, Rumänien von dem Abschlüsse an eine Koalition abzuhalten, die gegen den französischen Plan eines DonaubundeS gerichtet wäre, deren Kern eben Ungarn bilden soll. Ungarn glaubt vermittels der Wiederaufrichtung der Donaumonarchie einen Teil seiner territorialen Verluste wieder ausgleichin zu Der Negenboge» war bet den alten Peruanern der Bote der Sonne und sehr geehrt. Hntte noch opfert man ihm verstohlen, aber seltsam ist der mit ihm verbundene Aberglaube: Di« Jndier halten stch, s« lang« der Regenbogen fichtbar ist, die Hand vor den Mund und hüten stch, ein Wort iu sprechen, denn täten fie e«, so würden ihre Zähne schwarz werden und verfaulen. Merkwürdig ist der so fest eingewurzelte Aber-glaub«, aber viel schlimmer die tatsächlich noch beste-hende Hexerei oder Zauberei. Nicht nur verschwinden hier, mitten in der zweitgrößten Stadt de» Reiche«, fast »Schentlich weibliche Kinder »wischen acht und zehn Jahren, deren Spur man nie findet und die, »ie man behauptet, von Bergindier» gestohlen, zur Bereitung vin Menschenselt und Opferblut dienen, sondern e« verstehen selbst die Mischlinge, (wer weiß, ob nicht auch di» Weißen,) allerlei Schaden zuzufügen. Sie geben einem Feind« unter dem Deckmantel der Freund-schaft Chicha, Bier, Wein oder Kaffee zu trinken und mischen da« Getränk mit einem Kraute, besser gesagt, mit di« Safte dieses Kraute«, der die Wirkung hat, auf d«r Haut große Flecken ,u erzeuge», die nicht mehr vergehen. Nicht nur da»: Sie verstehe» e«, den Flecken «in« brliebig« Form »u geben, ein« Schinken» oder Huftisenform oder Dinge, die viel häßlicher und »nangen'hmer find. Zwei solcher Fälle konnt« ich selbst b«obachteu. F« soll gegen diese Verzauberung einzig und allein folgende« Mittel Hilfen: Wenn bei frag-ichen Leuten zu Gast«, soll man unbemerkt, wenn man da« Gla« nimmt, mit dem Ringfinger und dem Cillier Zeitung können und ist deshalb um so bereitwilliger auf den französischen RekonstruktionSplan «ingegangen, als auf diesem Wege sowohl die ungarische Aristo-kralie als auch die Budapester Danken wieder ihren früheren Einfluß zu gewinnen hoffen. Wenn fran-zösische Schweizer Blätt.r gleichzeitig auch für die Restauration der Habsburger Stimmung machen, so geht daraus hervor, daß Frankreich auch die Anhänger deS allen Regimes in den westlichen Nach-folgestaaten in den Dienst seiner Politik stellt, welche die wirtschaftliche Absperrung der Tschechoslowakei, Deulschösterreich? und Südslawien« von Deutschland und Italien anstrebt, um diese Staaten in eine von Frankreich wirtschaftlich und politisch völlig unab« hängige Föderation zu zwingen, die neuerdings dem Szepter der Habsburger unterstellt und dadurch um so fester an Frankreich gekettet werden soll. Die Führung der Gegenaktion liegt gegen« wärtig bei der Prager Regierung und darum ist e« nicht verwunderlich, daß man seit einiger Zeit von einer drohenden Krise im tschechoslowakischen Kabinette spricht. ES scheint, daß französische Ei», flüsse am Werke sind, der gegenwärtigen Regierung jeden Gedanken an eine selbständige Politik und den Widerstand gegen die französische Verführung aus» zutreiben. Ans Ser National-Vertretung. (Debatte über den Friedensvertrag mit Deutschösterreich.) In der Sitzung der Nationalvertretung vom 16. September stellte der Sozialist KneZevit an den Ministerpräsidenten die Anfrage, ob «S wahr sei daß aus dem Bankette, welches der Ministerpräsident zu Ehren deS französischen Gesandten gegeben habe, dieser die Stellung von 100.000 jugoslawischen Soldaten gegen die russischen Bolschewiken verlangt habe. Ministerpräsident Dr. BeSnic erwidert, daß eine solche Forderung niemals und von niemandem an die Regierung gestellt wurde. Daraus geht das Haus zur Tagesordnung über: Wechselnde über de» Bericht des Ausschusses betreffend den Friedensvertrag mit Deutschösterreich. Der montenegrinische Abgeordnete Radovii erklärt, der FriedenSvertrag von St. Germain entscheide über das Schicksal von Mitteleuropa. ES sei un-zweifelhaft, daß die Verbündeten Deulschösterreich sowohl in den Gebietsfragen, als auch in den finan-ziellen Fragen begünstigt haben. Die Grenzen zwi-schen Jugoslawien und Deulschösterreich seien zu ungunsten der Slowenen gezogen worden. Nach den Reden in den ausländischen Parlamenten könne man behaupten, daß die französische Diplomatie aus die kleinem Finger unter dem «las« «in Krcu, bilden. Ist die Flüssigkeit »«rzaubert, s, zerspringt da« Sla«. Manchmal geben fi« dem Besucher »in harmlos»« Stück Fltisch zu essen und doch fühlt der betreffend» bald darauf «in K»abb«ln in seinem Magen, da« un-erträglich wird. Er quält sich oamenlo«, erbricht endlich und erbricht «in l«>«odrS Tier: einen Kreb«, «in Meerschweinchen oder ähnliche«. Diesen Fall hab« ich ni« mitgemacht, doch soll einer der größltn »«rzt« Ar«quipa« oft merkwürdige Fetzenklumpen au« den Magen von Patienten herau«geschnitt«n hab«», derin >n»«senh«it darin «Zllig unerklärlich schien. Auch besitzen di« Jndirr und Mischling« Kennt-ni« von Kräutern, die Würmer erzeugen und den Menschen langsam täten. I« nach d«r gegebenen Menge erliegt er Hoffnung«?»» in kürzerer oder län-gerer Zeit. Bon den Gift«» thrir Pfeilspitzen, den Giften, di« si« jemand über den Weg streu«» und di« in die nackte Fußhaut eindringen, »on den Verwünschungen mittelst eine« Wachtfigürchen« und anderen, bekannteren Dingen will ich gar nicht erst sprcchin. Erw!hn«n will ich nur noch der Blutsauger. Sie waren unheil» bringend zur Jnkazeit — ob si» heule noch besteh«», vermag ich nicht zu sagen, aber nach meinen Ersah-rungen in Peru zu schließen, bestth«» fi« noch — und manche« ander«, »a« noch ärger. Einer der Gruppe war Meister und scbald sie sich besprochen hatten, wählten ste eine» fernen Zasammcnku»st«ort. Nur der Meister, begl«it«t von «inen, Schüler, ging zu dem au«ze«ählten, dem fluch, beladen«» Hause. Er öffnete sacht« di« Tür (die E!'» Nummer 75 Errichtung eine« DonaubundeS hinarb«ite und daS alte Oesterreich in neuer Form wieder in» Leben rufen wolle. Deshalb sei die in jüngster Zeit be-kündete Entschiedenheit in der Außenpolitik, welche im Abschlüsse eine« Bündnisses mit ver Tscheche-slowakei ihren Ausdruck gesunden habe, freudigst zu begrüßen; dieses Bündnis dürfe aber in gar keinem Falle seine Spitze gegen Rußland richten. Auch dem italienischen Nachbar können wir die Hand reichen, aber er müsse Reue bekunden. Die Italiener behaupten, daß die besten strategischen Grenzen zwischen unS und ihnen diejenige« seien, welche in gegenseitiger Freundschaft festgesetzt würden. Da« sind aber nicht jene Grenzen, sagt der Redner, welche der Londoner Pal« vorschreib«. (Beisall und Händeklatschen.) Der demokratische Abgeordnete Zrmanja siihrt unter anderem auS : Es sei sehr zu bedauern, daß unsere Delegation in Paris einen so ungünstigen Bertrag angenommen habe, wie es der mit Deutsch« österreich sei. Da» slowenische Volk erlebe jetzt kri-tische Augenblicke, da die Grenzregulierung im Kärntner Becken eine unzünstige Wendung zu nehmen scheine. Die Volksabstimmung in Kärnten betreffe nicht nur da» slowenische Volk, sondern a uch da» kroatische und serbische. (Lebhafte Zustimmung.) Der Abgeordnete Vasiljevc erklärt unter anderem: Wir haben unser Land mit dem Blute erkaust. Wen» ihr für Kärnte» sürchtet, so bedenket, daß die Freiheit nicht mit Handschuhen, sondern mit Blut errungen wird. (Langanhaltender Beisall und Händeklatschen.) Der Abgeordnete Dr. Ivan Maria Sok spricht den serbischen Brüdern die Dankbarkeit für die großen Opfer ans, welche sie für da? Vaterland gebracht haben. Der mohammedanische Abgeordnete Krusevic sagt, daß die Muselmanen immer gegen Oesterreich gckämpst haben vom Tage angefangen, wo die österreichischen Truppen nach Bosnien ge-kommen seien, bis zum Zusvmmenbruche Oesterreichs. Die Muselmanen brauchen keinen Vormund, sondern sie werden immer mit ihren gleichberechtigten Brüdern, den Serben, Kroaten und Slowenen zusam-menarbeiten zum Wohle De« gemeinsamen Vaterlande«. Der Abgeordnete Karjevi ergreift neuer-ding« da8 Wort und führt au», daß jede« Voll ein Gegner de« Imperialismus sein müsse, weil kein Volk den Krieg wünschen könn«. Soll aber ein wahrhafter Frieden zwischen den Völkern ent-stehen, fo müsse daS kapitalistisch« System zusammenbrechen ; dann werd« auch die politische Lage »in« Entlastung und Entspannung erfahren. — Die Erörterung wird hierauf auf morgen vertagt und die Sitzung um halb 1 Uhr nachts geschlossen. Politische Rundschau. Anland. Reise des Thronfolger« nach Sarajewo. Wie Belgrader Blätter vom 18. September berichten, hat an diesem Tag« halb 8 Uhr früh der g«bor«n«n sperren stch ni» ei») und streut« ans den Fußtoden ein Gemisch au« Knochenftaub, Kräuterw«k und ander»» Zutäte«, da« di« Eigenschaft belaß, de» Schlaf der Hausgenosse», selbst d«r litte, »»heimlich zu vertiefen. Dann trat «r an da« Ops«r heran und stieß ihm in d«n >rm »der da« Bein den Dorn einer Kakt««, bi« Blut au«li»f, »ad da btgann er ttlchtig zu saug«». All«« «»«gesaugte Blut spie «r in seine Händ«. Hatte »r genug, so begaben sich Meister und Jünger schw«ig«nd zum Sammelplatz und kochten da« Blut. Wahrscheinlich vermengten ste e« mit Fleisch, obschon der G«istlich«, der darüber berichtet, behauptet«, da« Blnt selbst wachs« und n«hm« «in« Fleischform an. Sobald da« Mahl ber«it«t war, nahmen alle Anwesenden «twa« davon und sagten: „Soundso, »ir essen dich. Soundso, «ir saugen dein Blutl" Der so Gesaugte «erlor zusehend« Fleisch und Kraft und starb g«»thn-lich schon nach dr«i «der vi«r lagen. Zahlreich sind die Liebe«mi!tel: In Ehachapotza«, nahe dem Urwald, gibt e« beute noch viel« Zauberer und au« einem schwer erhältlich»» Holze, „Piripiri* gerinnt, verfertig«» ste angrblich einen »iebe«trank, dem keine Frau widerstehen kann. Ein schwarzer Agat, i» dessen Näh« der Blitz ei»geschlag«n, ist eb«nfall« unfehlbar »nd einig« Eucaltzptu«blättrr, mit dem Blute der beid«n Zeigefinger befeuchtet und in d«n Speichel de« Zauberer« getaucht, sind, wenn unter de« Liebenden Kopkpolster gelegt, von hoher Wirkung. Soll ich einig« Blätter schicken 7 — Arequipa, 12. August 1920. Nummer 75 Thronsolger seine Inspektionsreise nach Bosnien und die Herzegowina angetreten. Ja seiner Beglei-tung reisen Ministerpräsident Dr. BeSnic, die Mi« nister Dr. Kukovec, Jovanovic, Pribicevic und Ko> vacevii und Admiral Priee. Di« Zusammensetzung der Konstituante. Der StaatsauSschuß hat die Verhandlungen über die Abgeordnetenzahl für die Konstituante und deren Verteilung aus die einzelnen Gegenden abgeschlossen. Das Belgrader Amtsblatt veröffentlicht di« bezüglichen Beschlüsse. Der ganze Staat wird in 58 Wahlkreise eingeteilt, welche zusammen 419 Ab-geordnete wählen. Belgrad wählt 6, Agram 5, Laibach 4 Abgeordnete, «us Serbien un) Mazedonien ertfallcn 158 Mandate, aus Slowenien 40 bezw. falle Kärnlen nicht wähle» könnte, nur 38, aus Montenegro 10. ans Dalmaiien 11, ausKroatien und Slawonieu 93. aus Bosnien und die Herzego-wina 63 und aus die Wojwsdina 44 Mandate. Bestrafte Abgeordnete. Der Präsident der Nationalversammlung hat verfügt, daß 122 Abgeordneten, welche bei der S tzunz am 17. September l. I. sehltea, die Diäten bis 28. September entzogen werden. Dies bedeutet sür den Staat eine Ersparnis von 107 260 Dinar. Ein» Spaltung in der radikalen Partei. Belgrader Blitter mUdeu von großen Unstim» migkeiten in der radikalen Partei. In der „Samo-pomoc" veriffentlichie Prou! einen scharfen Artikel gegen daS Ukasgesrtz und den Minister sür die Konstituante Ma.kovic, welcher das bezügliche Gesetz ouejearbeit.i hat. Marko» iö hat deshalb die Ehes. rcdakiion der „Samouprava" zurückgelegt. Dr. DerftovSek »<1 auckivllcklnm ?er^uw in Belgrad. Der Delegat für Unterricht. Dr. Berstovsek, ist am 18. September in Belgrad eingetroffen, um feinem Minister fein Borgehen bei der Ernennung der Schnlinspekkoren aufzuklären. Der Minister er-klärte dem Delegaten, daß seine eigenmächtigen Er-nennungen nngiltig sind und hat ihm aufgetragen, spätesten« bis Mittwoch Ternavorschläge deS OrlS> schulrate« einzusenden, worauf der Minister die Er-nknnungen vollziehen wird. Die Demission der Landesregierung in Laibach abgelehnt. Laibach, 18. September. Die Laibacher Lau-deScegierung verlaulbart heute folgende amtliche Kundmachung: DaS Präsidium der Landesregierung für Slowenien erhielt vom Ministerpräsidenten Dr. BeSmc die telegraphische Verständigung, daß die Zentral -ierung den Rücktritt der Landesregierung nicht aNi nommen hat. Ztalfen gegen das Königreich SfiS in Albanien. Wie Echo de Paris berichtet, hat die italienische Regierung am 17. September bei der Belgrader Regierung diplomatisch interveniert, um die jugo-slawische Regierung aus daS ständige Bordringe» der jugoslawischen Truppen in Albanien und aus die Bestimmungen deS Friedensvertrages aufmerksam zu machen. Man hofit, »aß auch England und Frankreich sich den Forderungen Italien» anschließen werden. Die neuen Teuerungszulagen der Flnanzbeamten. In der Sitzung deS StaatSrateS vom 17. d. wurden die Zulagen zu den Gehaltsbezügen bestimmt und zwar folgend: Bei einem GeHalle bis 2000 K bekommen die Beamten täglich 25 Dinar, von 2000 bis 3000 K 28 Dinar, bei 3000 bis 4000 Kronen 32 Dinar, bei 4000 bis 5000 K 36 Dinar, ödOO bis 6000 K 41 Dinar, bei 6000 bis 7000 Kronen 43 Dinar, bei 7000 bis 8000 Kronen 44 Dinar. Die Minister Dr. Kukovec, Markovic und Kovacevi! werden den genauen Wortlaut dieser Bei« sügung ausarbeite». Diese Zulagen bedeuten für den Staat eine jährliche MehrauSlage von 500 Millionen Dinar. Austand. Baiern — ein Königreich Der Berliner vorwärts meldet, daß am 25. d. Piinz Rupecht zum Bairischm König proklamier! werden wird. Trieft — ein Hafen für Deutschland. Die Agenzia Argo meldet, daß die italienische Regierung Tuest als Ausfuhrhafen für Deutschland bestmmt hat. Die italienische Regierung ist bereit, Lillirr Zeitung Deutschland ihre Schiffe für die Uebersuhr der Le-bensmittel zur Versügung zu stellen, welche Deutsch-land im Orient gekaust hat. Deutschland und der Völkerbund. Die Mailänder Blätter bestätigen, daß Italien offiziell beim Völkerbünde beantragt hat, es mögen die Bedingungen sür den Eintritt Deutschlands und Oesterreich« festgestellt und beiden betroffenen Staaten mitgeteilt werden. Was Deutschland an Dieh ausliefern mufe. Wie die Deutsche allgemeine Zeitung meldet, hat di« Reparati»nSkommission der deutschen Regie« rung die Gesamtzahl an Bieh bekanntgegeben, welche» Deutschland ausliefern muß. ES sind 800 000 Glück Rinder und 150.000 Pferde. Der Präsident der französischen Republik in der Irrenanstalt. Die Blätler melden auS Genf unter dem 20. d., daß der Gesundheitszustand deS Präsidenten Dechanel immer schlechter wird. Da sich bei ihm augenschein-liche Zeichen von Irrsinn zeigten, überführte man ihn in die Irrenanstalt. Rücktritt Deschanels. Millerand aussichtsreicher Präsident schaftskandidat. Ministerpräsident Millerand staltete dem Prä-sidenten der Republik DeSchanel einen Besuch ab, welcher ihm in formeller Weise seine RücktrittSub« ficht kundgab. Ec begründete seinen Entschluß mit seinem schlechten GesundsheitSznstande. Der TempS erinnert an den Unfall in MonlargiS, wo DeSchanel aus dem fahrenden Zug herausfiel. ElwaS ähnliche« trug sich kürzlich im Park von Rambouillet, beim Kanal zu, wo ein Angestellter deS Schlosse« fischte. Der Präsident wünschte ihm viel Glück und setzte seinen Spaziergang fort. Nach einigen Minuten fah der Fischer den Präsidenten mitten im Kanal, der glücklicherweise an dieser Stelle nicht zu tief ist, biS zur Brust im Wasser. Der Präsident wnrde gerettet. Die Zeitungen melden, daß sämtliche De-putierten und Senatoren telegraphisch ausgefordert wurden, zu einer außerordentlichen Parlamentssitzung nach Paris z» kommen. Die gesamte Presse ist der Meinung, daß Millerand, falls er einwilligt, zum Präsidenten gewählt werden wird. Llo«»d George — gemütskrank. Die . inser Ausgabe der Chicago Tribune teilt ein tu London umlaufendes Gerücht mit, daß Premierminister Lloyd George an einer schweren Depression leide. Obgleich seine Sekretäre diesen Zustand leugnen, sei eS auffallend, daß der englische Premier seit s iner Rückkehr au« der Schweiz noch nicht in der O.ffentlichkeit erschienen sei und daß er sich, im Gegensatze zu seiner sonstigen Gewohnheit, bei den wichtigsten TageSfragen vertreten lasse. Attentat gegen das Morganhaus in Nero York Die TimcS melden aus New Kork, daß bei einer surchtbaren Explosion, die zur Börsezeit an der Ecke der Walstreet und der Broadway dicht gegenüber dem Börsenkontsr der Firma Morgan stattfand, 30 Personen getötet und 200 ver> wandet wurden. Alle Fensterscheiben der Börse >md zahlreicher Wolkenkratzer in der Umgebung wurden zertrümmert. Die Ursache der Explosion ist noch nicht bekannt. Zahlreiche G rächte laufen um. SS wird behauptet, daß zwei P.rsonen in einen Kraftwagen vor MoraanS Kontor erschienen und dort eine Bomb« warfen. Tatsächlich wurden auch die Reste eines vernichteten Kraftwagens gefunden. ES wird auch behauptet, daß ein Automobil mit einen Wagen, der Dynamit führte, zusammenstieß. Di« Verwüstung ist entsetzlich. Auf der Straße lagen die toten und verwundeten Menschen und eine An-zahl von gelöteten Ps-rden in großen Blutlachen umher. Auch viele Gebäude wurden mit Blut be-spritzt. Der Sohn Piermont MorganS gehört zu den vielen Verwundeten. Die Börse wurde auf Befehl deS Gouverneur« geschloffen. Der Schade beträgt mindestens zwei Millionen Dollars. Die letzten Berichte deute» daraus hin, daß ein Plan zur Zeistörung des Bankhauses Morgan bestand. Sachverständige, welche hernmli gende Bruchstücke untersuchten, sind der-Ansicht, daß der Kraftwagen Bomben enthielt, die mittags explodieren sollten. Die Explosion ersolgte genau um 12 Uhr 1 Min. Ein seltsamer Zusall wollte eS, daß zu dieser Stande ger«ve 9 Millionen D«llar in Gold weg. geführt wurden. E»r Raubversuch wurde j.'doch nicht unternommen. Fast da« gesamte Geschäfts-le^'tn der Walstreet ruh'. Die Teilhaber MorganS Seite 3 die in einem Zimmer im oberen Stockwerke eine Besprechung abhielten, entgingen dem Anschlage mit Ausnahme von Spencer Morgan. Der Bürger-meister von New-Dork hat mitgeteilt, daß er für die Ergreifung der Täter ein« Belohnung von 10.000 Dollar« aussetzen werd«. Ans Slndl und Land. Fregoli Rettas Gastspiel. Die Bar-numsche Reklame deS Enzyklopädisten erregt großes Interesse. DaS zweieinhalbstitndige Programm umfaßt in höchster Vollendung die Gebiete der Sug» gestion, Telepathie, Musik, Bauchredekunst, Konzert» malerei und Berwandlungsspiele. Besonder« hervor« ragend: RettaS Original-Metamorphose eine« Herrn in eine Dame mit gleichzeitigem Flug über da« Publikum. Cäsar« „Alea iacta est". AladinS Wunder. Mysteriöses Entstehen von 1200 Tüchern au« Nicht«. RettaS Original-Mimenipiele! Durch 6 Monate die Hauptzugskraft deS Alhamdratheater« in London. Rudi, der Urkomische usw. Eintritts-karten zu K 25, 20, 15 und 10 im Vorverkäufe in den Buchhandlungen Fritz Rasch und Goricar und LeSkoviek. Advokaten auf Waffenübung. Wie Laibacher Bläuer berichten, wurden 14 Laibacher Advokaten zu einer 14lägigen Waffenübung ein-berusen, um die beim Militärgerichte in Latbach befindlichen rückständigen Akten zu erledigen. Ein neues Amt. Die Landesregierung in Laibach hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, ein besonderes Hotelamt zu errichten. Hotels, Gasthäuser und Private, die gewerbsmäßig Zimmer oder Betten vermieten, bürsen diese Zimmer bezw. Betten nur gegen Anweisungen abgeben, welche daS Holelamt ausstellen wird. Don der Marburger Zeitung. Die oberste Schriftleitung der Marburger Zeitung hat der gewesene österreichische General A. Besic über» nommen. D«r bisherige Chefredakteur Brandstätter wird seine juridischen Studien fortsetzen. Revision der Zolltarife. Da« Mini-sterium für Handel uno Industrie sammelt das Material zur Revision der Zolltarife. Es hat alle Interessenten ausgefordert, ihm ihie Wünsche vor-zulegen, welche mit konkreten Daten belegt sein müssen. Großes Eisenbahnunglück bei Loitsch Freitag adend» ereignete sich i» der Station Loitsch ein Zusammenstoß zweier Lastenzage. Beide Lokomotiven und 5 Waggon« wurden vollkommen zerstört. Sechs Eisenbahnarbeiter sind verwundet. Der Schaden ist gewaltig. BanknotenverfSlschungen. Nach einer Verständigung deS Ministerium» für innere Arbeiten wird verlautbart: Im Verkehre zeigten sich gefälschte Banknoten zu 1000 Dinar. Die Beschreibung der gesälsch-en Noten ist folgende: Der Wasserdruck aus den Fälschungen ist schlecht ausgearbeitet, soweit eS den Druck betrifft, und unterscheidet sich vom Wasserdruck aus den echten Noten. Wenn man die beiden Wasserdrucke miteinander vergleicht, bemerkt man 1. daß der Wasserdruck aus den gesälichten Noten größer und die Nas« spitzig ist, während auf den echten Noten der Wasserdruck kleiner und die Nase rund ist. Bei den Fälschungen ist der Bart schlecht ausgearbeitet; 2. auf den echten Noten geht die blaue Farbe ins rötliche über, während bei den Fälschungen die blaue Farbe ohne Nüancen rötlich ist; 3. auf der ersten Seite sind die Felder, auf welchen der § 145 de« königl. Gesetze« usw. ausgedruckt ist, bei den echten Noten röter und un« terscheiden sich vollkommen von der Farbe der Fi-guren und der Zeichnung bei den gefälschten; 4 aus der letzten Seite hat der weibliche Kops auf dem rechten Medaillon einen Schmuck au? Edelsteinen und ist auf den echten Noten der erste Edelstein außerhalb deS Kehlkopses während er bei den ge-fälschten aus dem Kehlkopse selbst ist; 5 bei den gefälschten Noten ist der Wortlaut mit langen dünnen Buchstaben gedruckt, bei den echten mit kürzeren und dickeren; 6. im allgemeinen ist da» Falsifikat so ausgearbeitet, daß eS bei der nicht unterrichteten Bevölkerung verbreitet werden kann. Schaut man die Fälschungen genau an, merkt man die schlechte Ausarbeitung sofort. Die Figuren sind unklar, unausgesprochen, ohne Schatten, »ie Farbe Ist nickt vollkommen entsprechen?. Gottscheer Kalender. Ansang Oktober ericheint im Verlage »e« Allgemeinen Ein- und VerkanfSvereineS in Gottschee der 1. Jahrgang des Gvttscheer Kalender«. Er wird eine treffliche AuS« Leite 4 Cillier Aeitunq Nummer 75 wähl von Erzählungen au« der Heimat, geschicht-liche und geographische Bilder de« Gottscheer Länd» chen«, launige Schwanke in deutscher und mund-artlicher Fassung u. o. a. enthalten. Wir machen unsere Leser schon heute auf das Erscheinen diese« Jahrbuche« aulmerksam. Der Aalender wird im Buchhandel 8 bis 10 Kronen kosten. Wirtschnjt und Verkehr. Eine tschechoslowakische gollkom» Mission «eilt seit einiger Zeit im dreinamigen Königreiche. Die Herren aus dem Tschechenlande wollen unser ?e,frhr». und Zollwesen studieren. Die Zollämter in Slowenien haben sie bereit« besichtigt, mit den Eisenbahnverwaltungen haben sie Rücksprache gepflogen und auch verschiedene Gesellschaften haben sie schon einvernommen. Bon Laibach sind sie nach Agram, Belgrad und Ossek pesahren. um ihre Studien fortzusetzen. Eigenartig klingt die Ursache ihre« Besuche«, fast märchenhaft, phantastisch. Sie kommen im Auftrage ihrer Regie-ruug, um sich an Ort und Stell« zu überzeugen, ob die im Auslande über unsere Wirtschaft verbni-telen Gerüchte aus Wahrheit beruhen. Es ist nä»-Iich jeder Warenver'ehr über die Staatsgrenze ein-gestellt, obwohl diesseits und jenseit« schwerbeladene Transporte schon seit Monaten zum Abschub bereit stehen. Die Herren au« Prag haben aber ein In-teresse daran, daß ihre Waren endlich einmal an« Ziel gelangen, weil sie ihre Waggon« anderweitig benötigen. Sie haben die Wagen zuerst von den deutschösterreichischen Regierungsstellen abverlangt, sind aber von diesen dahin aufgeklärt worden, daß die Transporte in Marburg stecken geblieben seien. Da« Loch, durch da« s-ch die Ein- und Auösuhr vollziehe, sei gänzlich verstopft. Deshalb stauen sich die Ladungen avch schon auf den deutschüster-reichischen Eisenbahnlinien und die Wiener Regie-rung sei entschlossen, um ihre Waggons freizu-bekommen, die angehäuften Zndustrieartikel im Der-steigeruu^Swege loszuschlagen. Dieser Bericht hat die tschechoslowakisch« Regierung, welche unseren Staat offenbar für kuratelbedürftig hält, bewogen, unter der Führung de« Dr. Zanlos eine Studienkommision nach Jugoslawien zu entsenden. Wir befinden un« in einer tragikomischen Lage. Tragisch, weil sich unsere Wirtschaft in einem solch grotesken Zustande befindet, komisch, weil zu seiner Regulierung aus-gerechnet die Tschechen sich sür befähigt halten. Tragisch, weil sich unsere Politik bereit» unter Kuratel der großen Entente befindet, komisch, weil nun auch die kleine Entente un» unter Kuratel stellen will, ein Sieger über den andern, ein Ber-bündeter über den andern. Die Südbahnfrage. Die in der jüngsten Zeit erfolgten Käufe in Südbahnaktien sollen für die Banca Eommnciale in Mailand erfolgt sein. Wie verlautet, ist eS auf diese Weise gelungen, die Majorität der Südbahnaktien in italienischrn Besitz überzuführen. gllge, die zufrüh ankommen. Während in der ersten Nachkriegszeit auch in Deutschland die Eisenbahnen übersüllt, ungeheizt und schmutzig waren, zu spät abfuhren und ankamen und die An-schlösse verpaßten, während in dieser Zeit auch in Deutschland sich die Fahrpreise im umgekehrten Berhältnisfe zu der Leistungsfähigkeit der Bahnen erhöhten, kann jetzt don einer ausgesprochenen Ber-befserung der Leistung deS Berkehrapparate« gesprochen werden. Nach Berichten reichsdeutfcher Blätter erlebt man, daß der Zug fahrplanmäßig abfährt, nicht übersüllt ist. daß die Wagen den europäischen Ansprüchen bezüglich Sauberkeit, Be-quemlichkeit und Ausstattung entsprechen, pünklich abgehen und ankommen. Ein Berliner Blatt ver-zeichnet z. B. den Fall, daß von 12 Zügen, die an einem Anschlußzuge rechtzeitig einzutreffen hatten, 11 drei bi« fünf Minuten vor der fahrplanmäßigen Ankunftszeit einliefen, während der 12. die Ankunft«-zeit nur um 4 Minuten Überschritt. Wa« weiter kein Unglück war. da ein Spielraum von 14 Mi-nutcn sür den Anschluß bestand. SS braucht nichts hinzugefügt zu werden. Eine jugoslawisch magyarische Bank. In Budapest soll eine südslawisch-magyarische Bank mit einem Kapital von 100 Millionen Kronen ge-gründet werden, di« die Handelsbeziehungen zwischen Jugoslawien und Ungarn pflegen und in Belgrad eine Filiale errichten will. Ungarns Einbuhe an Naturschätzen. Nach einer im Auftrage der ungarischen Regierung angefertigten Zusammenstellung ha« Ungarn einen Berluft von 112 5 Milliarden an Naturschätzen erlitten. Der BorkriegSwert der den Eiegerstaaten zugefallenen Montanbetriebt beträgt: An Mineralien, insbesondere Kohle 17, an Tors 15. an Erdgas 1, an Eisen 1-5, zusammen 21 Milliarden Kronen. Unter Hinzurechnung der Investitionen, Petroleum, quellen und Erzbergwerke kann der Wert der ver-lorenen Bodenschätze mit 32 Milliarden Kronen veranschlagt werden. Der Wert der Mineralwasser» quellen, Heilquellen, Bäder, deren durchschnittlicher jährlicher Umsatz 93 Millionen Kronen ausgemacht hat, wird aus mindesten« 2 5 Milliarden Kronen geschätzt. Der Wert der in den GtbirgSgegenden befindlichen Wasserkräfte beziffert sich aus 10 Milli-arden Krone» jährlich. Die verlorene Waldfliche umfaßt 6 2 Millionen Hektar, davon di« Staat«-forste 1-6 Millionen Hektar mit einem Holzwert von 4 Milliarden Kronen. Kein Getreide aus Amerika. Praoo lidn melde», daß laut eine« amerikanischen Kabel-telegrammS an da« Ernährungsministerium, alle Getreidebestellungen, welche die tschechoslowakische Regierung in Amerika gemacht ha», storniert werden. Die Einsuhr de« Getreide« aus Amerika, um deren rasche Verwirklichung sich die Regierung beworben hat, ist somit zumindest ausgehalten. Das Mini- sterium teilt mit, daß da« im Lande aufgekaufte Getreide nur bi« zum 15. Dezember ausreicht und daß die Einfuhr aus dem Auslande notwendig sei, damit keine Stockung in der Versorgung eintrete. — Ccske Slovo berichtet hiezu, daß die amerikanische Regierung in dem Augenblicke, als ste von der De» Mission der Regierung Tusar erfuhr, die Getreide-lieferungen eingestellt habe. Tschechische Finanzpolitik. DaStfchecho-slowakische Finanzministerium hat die Banken aus-gefordert, ihre Gelder au« der Industrie herauSzu-ziehen und sie für Zwecke de« Staate« bereitzustellen. Der Deutsche Hauptverband der Industrie hat in einer Eingabe an da« Finanzministerium auf die gefährlichen Folgen aufmerksam gemacht, die bei Be-folgung de« Runderlaffc« durch die Banken für die Industrie und Arbeiterschaft eintreten müßten. Notenumlauf in Polen. Au« Nauen wird telegraphiert: Wie der Eurier Poznan«? meldet, hat der Notenumlauf in Polen die Höhe von 73 Milliarden polnischer Mark gegen 26 Milliarden im Frühjahre d. I., 5 Milliarden ISIS, und 803 Millionen im Oktober 19IS erreich». Da« polnische Staatsbudget weist nur für die Zeit vom 1. August bis zum 31. Dezember 1920 einen Bedarf von 50 Milliarden auf. vermischtes. Ein heitereSRechenexempel. Verzeichnen Sie den Tag, an welchem Sie geboren sind; addieren Sie 2 hinzu; verdoppeln Sie diese Zahl; mnlti» plizieren tzne sie mit 50: addieren Sie die Ziffer hinzu, die die Reihenfolge des Monats repräsentiert, in welchem Sie geboren sins: multivlizieren Sie sie mit 100; subtrahieren Sie die Anzahl der Jahre, welche Sie 1920 haben oder haben werden; von der auf diese Weise erhaltenen Zahl subtrahieren Sie 19.880. Teilen Sie die nun erlangte Zahl von recht« in Abschnitte von je zwei Ziffern. Lesen Sie die Abschnitte von link« und Si« haben Tag, Monat und JahreSdatum Ihrer Geburt. Erklären Sie warum l , Allerlei Lukiges Immer nobel. Hausw'it: .Sie nehmen e« mir doch nicht übel, Herr Pump, daß ich die Miete wieder um hundert Mark steigere muß .. — Herr Pump: .Uebel nehmen? O bewahre! Dadurch erhöht sich ja nur mein Kredit l Ob ich Ihnen hundert Mark mehr schuldig bleibe, macht nicht« au» in meiner Kassel" Der Kinderreiche. „Es ist lange her. daß wir un« nicht gesehen haben; Sie haben inzwi-schen einen eigenen Herd gegründet?" — .Ach Gott, e« ist schon eine Herde daraus geworden!" „Führen dort die zwei Herren «inen modernen Tanz ans?' — „Nein l Da« sind hohe StaatSbe-amte, einer will den anderen recht« gehen lassen." Hotel-U ebern ahme. Allen Freunden, Bekannten und einem geehrten Publikum diene zur gefl. Kenntnis, dass Gefertigte das Hotel „k Bann JelaW in der Pre§ernova ulica Nr. 6 übernommen haben und bekannt gute Getränke und Speisen zu mässigen Preisen verabfolgen, Klub- und Fremdenzimmer stehe» zur Verfügung. Um gütigen Zusprich bitten achtungsvoll Franz und Fanni Ka§, Privatunterricht fQr Volksschaler wird erteilt. Adresse in der Verwaltung d. BI. zss»« ■■■>!■■■■ Luise v. 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