Poitaini pla4u* ▼ DeuMe Zeitung Organ für die deutsche MinderheU im Dravabanat - : fsttOttuna mlira 5, leleph— Xc. *1 (tetenrbm) i «,,«,»»? «l» fflr da, 3n!«nd: «erteljShri, 40 ®in, haldjLhrig 80Xin, ganz, ts der ScnMlteii« {■ diM«ste« »«»Shre» f jährig 100 Dw. ffflt «iut«nb ««sprechend» ErhShmtg. etn}(I*umtutr Dk 1-ftO ■■"Sedigesfles W€_____ Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag frSH und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 27 Celje» Donnerstag» den L. April 1933 [ 60. Jahrgang Verpflichtende körperliche Erziehung der Jugend Sonntagskurfe in den Stadtgemeinden Der Minister für physische Volkserziehung Dr. Ljudevit Au er verweist anläßlich der in Kraft tretenden neuen „Verordnung über die Schaffung und Tätigkeit verschiedener Kurse und die Durch-führung der übrigen Bestimmungen des Gesetzes über die verpflichtende Körpererziehung" in einer längeren Darlegung auf die Bedeutung der in Kreist tretenden verpflichtenden Körpererziehung, die einstweilen nur für die Stadtgemein-den gilt. Der Unterricht in der verpflichtenden Kör-pererzikhung, der in drei Gruppen erteilt wer-den wird (erste Gruppe moralische und nationale Erziehung, zweite Gruppe allgemeine Körpererziehung, dritte Gruppe Geräteübungen und Ausflüge), beginnt in den Städten am 2. Juni l. I. und wird, wie bereits ausgeführt, in Sonntag»-kursen, d. h. jeden Sonntag, ausgenommen Sonn-tage, die mit Staats- oder großen konfessionellen Feiertogen zusammenfallen, eineinhalb bis zwei Stunden erteill. Den genaueren Zeitpunkt bestimmen die Stadtverwaltungen im Einvernehmen mit den Lehrern bzw. mit der Geistlichkeit. Der Sonntag-Nachmittag mutz für die Jugend unbe-dingt frei gehalten werden, außer es werden gemeinsame Ausflüge veranstaltet. Die lörper-liche Erziehung der Jugend muh so erfolgen, daß die Lehrstunden geistige Entspannung und körperliche Erfrischung bedeuten. Für ge-sundhettliche Beaufsichtigung und hygienische Matz-nahmen ist besonders gesorgt. Um den Stadtgemeinden nicht neue Lasten aufzubürden, werden die Sonnlagskurse für die körperliche Erziehung der Jugend in den bereits bestehenden Turnhallen, Spielplätzen usw. der lum-und Sportvereine veranstaltet. Stresa schmückt sich Der Fremdenort Stresa am Lago Maggiore wird schon eifrig für die kommende Dreimächtekonferenz am 11. April geschmückt. Die Häuser werden neu gestrichen und die Parkanlagen prachtvoll hergerichtet. Es wurden zwanzig internationale Telephonlinien hergestellt. Man erwartet die Ankunft von rund 500 Journalisten aus allen Ländern der Welt. „Italiener Bundesstrafte" in «ärnten Die Landeshauptmannschaft in Klagenfurt ist vom Handels- und Verkehrsministerium ermächtigt worden, mit den Arbeiten für den neuzeitlichen Ausbau der „Italiener Bundesstraße" zwischen Villach und Warmbad Villach unter Heranziehung des Oesterreichischen Arbeitsdienstes ehestens zu be-ginnen. So leistet dos „unabhängige" Oesterreich Frondienste, um Musfolinis strategische Pläne zu verwirklichen. «undgedung für Hitler in Wien In einem Wiener Lichtspielhaus ist es dieser Tage zu großen Kundgebungen gekommen. Gezeigt wurde ein deutscher geschichtlicher Film. Als Emil I a n n i n g s, der «inen alten Fürsten gestaltete, die Worte sprach: „Wir Deutsche brauchen nicht Rom noch Paris, uns genügt unsere Kraft!", bereitete die Zuschauerschaft Hitler begeisterte Kundgebun gen. Polizei schritt ein und räumte das Hau». In Beograd traf die Mutter Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Olga, Prinzessin Helene »o« Griechenland, ein. Titulescus Reiseergebnis In Beograd . . . S. H. Prinzregent Paul als Mitglied des Regentschaftsrates und Außenminister Jeotic hatten dieler Tage mit dem rumänischen Außenminister Titule-cu eine längere Aussprache über europäische Fragen. Hierin beschlossen beide Staaten gegen die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht durch Deutschland keinen Protest zu erheben, jedoch im übrigen best Standpunkt der Großmächte in dieser Frage zu unterstützen. Beide Mächte stellen ihre Uebereinstimmung darüber fest, unter keinen Umständen jedoch zuzu-geben, daß Oesterreich, Bulgarien oder Ungarn in irgendeiner Weise die Bestimmungen der bestehen-den Friedensverträge verletzten. . . . und Prehburg? Außenminister Dr. Benesch, der sich kürzlich in Begleitung der höchsten Beamten seines Ressorts nach Preßdurg begab, traf dort mit dem rumänischen Außenminister Tltulescu, dem Vorsitzenden de» Rate» der Kleinen Entente, zusammen. Wie über die Aussprache verlautet, sind die Außenminister der Kleinen Entente entschlossen, die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland nicht anzuerkennen. Sie beabsichtigen aber, von einem formellen Protest in Berlin Abstand zu nehmen und die Formulierung ihres endgültigen Stand-Punktes für den Zeilpunkt des nächsten Zusammen-trilles de» Völkervundrates am 15. Apiil aufzu-schieden. Gleichzeitig waren Gegenstand der Aus-spräche zwischen Benesch und Titulescu die in Un-garn, Oesterreich und Bulgarien zum Ausdruck gebrachten Rüstungspläne. Um des Glaubens und des Volts-tums willen . . . Vor uns liegt der Bericht über die Hinrichtung des deutsch-baltischen Pastor» August Eckhardt, der am 22. Mai 1910 sein Ende fand. Als die Bolschewiken Riga besetzten, erklärte er am 28. De-zember 1918 in seinem Briefe: „Ich als Pastor halte das Bleiben für meine Pflicht und Schuldig-feit . . . Was soll au» den andern werden, wenn alle die. welche ihnen noch Führer und Halt sein können, das Hasenpanier ergreifen! Ich hoffe, daß Gott mir die Kraft geben wird, nichts zu unter-nehmen, dessentwegen ich vor den Meinen oder meiner Gemeinde erröten müßte." Während de» Gottesdienstes am 6. April, als er gerade die Kanzel betreten wollte, wurde Eckhardt verhaftet. Er konnte seine Verhaftung der Gemeinde noch mitteilen, einige ausrichtende und ermahnende Worte an sie richten und mit ihr beten. Dann ging er in die Sakristei. In der fassungslos dasitzenden Gemeinde stimmte eine feste Frauenstimme das Lied von der festen Burg an. Unter seinen Klängen wurde Eckhardt fortgeschleppt. Im Zentralgefängni» fand er eine große Zahl Leidensgefährten, die am 22. Mai einzeln zur Hinrichtungsstätte abgeführt wurden. Den Gefangenen wurde verboten, auch nur ein Wort zu sprechen. Da betete Eckhardt mit klarer Stimme für die Todgeweihten. Kurz darauf traf ihn selbst die tödliche Kugel. Da» ist ein Stück deutschen Märtyrertums. Und wir alle wollen bedenken, daß wir auch zu dem letzten Zeugnis verpflichtet sind. Die ihres Glaubens und volkstums bewußten sollen aber nicht in richtendem Geist meinen, heute schon feststellen zu können, wer unter allen Umständen ehrlichen Bekennermut aufbringt und wer nicht. Ludendorff Am S. April 19Z.'> begehl der große ?setdherr Ludendorff seinen 7". Gebunsrag. AuS die-jrm Anlasse bringen wir da» sollende Charakter' bild des Soldaten Ludendorff von Alfred he in. Die hohe Achtung und das innerliche Käme-radschaftsgefühl, das den echten Frontkämpfer zeit-lebens mit dem General Ludendorff verbindet, rühr: von den Tagen bei Lüttich her. Langsamer als Hindenburgs Ruhm wuchs der seine; ^u verschlossen, zu tat fanatisch war dieses kluge Offiziersgesicht, um sofort Volkstümlichkett zu erlangen. Er war der Generalstäbler de« deutschen Heere» Nur-General. Und dann schließlich: der einsame starke Mann, der nicht nur militärisch, sondern auch polittsch und wirtschaftlich alle Sorgen und Kämpfe der Nation in den beiden schwersten letzten Krieg»-jähren ausgepackt erhielt. Hindenburg - Ludendorff haben zusammen bei Tonnenberg und in der Winterschlacht in Masuren den Russen zweimal ein Eannä bereitet; sie waren die genialen Lenker des Hauptquartiers Ober-Ost. Als hier die Front erstarrte, regierten sie das Land — und es war wohl das Verhältnis zwische» beiden wie etwa sonst zwischen Kaiser und Kanzler. Das heißt: Ludendorff holte in fast allen wichtigen Angelegenheiten die Genehmigung des Oberbefehls-Habers ein, der nach seinem ebenfalls reichen Ge-neralstabswissen, noch mehr aber nach seinem edel-männischen Gewissen die kühn erdachten Pläne seines Eisten Generalquartiermeister» billigte. Erich Ludendorff war ein Feuergeist. Ein Angreifer. Bei Gütlich war er seiner Brigade voran-gestürmt, hinein in das brennende Fort. Schonung»-los gegen sich. Schonungslos gegen die Untergebenen, aus denen er das Letzte herau« Holle. Mit gutem Gewissen. Denn sein Hirn arbeitete mit mathemati-scher Präzision. Es dachte in Divisionen. Patrouillen und ganzen Korps letzte Angriffsmöglichkeiten aus. Bis zur künstlerischen Kühnheit ersann e» waghalsigste Kehrtwendungen von zwanzigtausend Mann und mehr, ließ ein paar Landsturmbataillone au»-marschieren, als wäre eine Elite - Armee im An-marsch, verschleierte mit wenigen Husarenschwadronen den Abmarsch einer halben Armee an da» entge-gengesetzte Ende der Front. Ein Mann in den besten Jahren, unermüdlich. Ein geniales Nerven bündel, das gleich einer seelischen Funkstation sofort großzügige Befehle bis in die kleinsten Schachzüge umarbeitete, der das Schlachtfeld wie ein Schachbrett übersah. Bei Tannenberg gab Ludendorff der Schlacht die den Sieg herraufführende Wende durch den schroff an den widerstrebenden General von Fran?ois erteilten Befehl zum Durchbruch bei Usdau. Win-terschlacht in Masuren, der Vormarsch in Polen, der Zusammenbruch der Brussilow - Offensive — an diesen Taten Hindenburgs hat nach dessen eige-nern Zeugnis sein Generalstabschef hervorragend entscheidenden Anteil. Zu Beginn des Kriege« war Ludendorff erst Oberst — zwei Jahre später schon General der Infanterie und Erster Generalquartiermeister, die rechte Hand Hindenburgs. die zur rechten Zeit da» Rechte tut. Persönlich tapfer. Er erhält den ersten „Pour le merite" de» Weltkriege» für seine Toll-kühnhett bei Lüttich. Selbstbewußt und kantig. Keinem Kompromiß zugänglich. Er läßt sich vom Kaiser nicht adeln. Sein Name genügt ihm. wie er ist: Ludendorff. Im kritischen Augenblick des Weltkriege» über-nimmt Ludendorff an der Seite Hindenburgs Au-gust 1916 den Oberbefehl. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 27 Die Krise wird durch die aus der genialen Zusammenarbeit der beiden großen Generale geborenen Entschlüsse überwunden. Der Kampf um Verdun wird abgebrochen. Für die Abwehr der Somme - Angriffe erfinden die beiden Heerführer ein neue», dem Feind völlig verblüffendes Verteidigungsoersahren. Die Stoßtrupps und Maschinengewehrnester halten jeden Ansturm auf. Und — Rumänien wird in kühnen Reiterschlachten, hartnäckigen Infanterie- und Artilleriean griffen binnen wenigen Wochen niedergerungen. Auch die Russen erlahmen. Am 18. November stellen Fran-zosen und Engländer die Somme - Angriffe ein. Die Große Schiacht in Frankreich im Früh-jähr 1918 läßt den Gegner fast verzagen. Hätte Ludendorff auch nur die Hälfte der Kavallerie und Tanks zur Anfügung gehabt, die der damalige Feind im Uebermaß besaß — der Sieg wäre voll kommen gewesen. Dennoch war er groß. Das Leben Ludendoiffs ist das Schicksal eines genialen Strategen. Sein großes Feldberntalent ist zu spät erkannt worden. Dies „Zu spät", dies immer wieder an übergroße Taten Heranmüsien mit unzureichendem Kriegsmaterial und zu wenig Trup- Deutschland und der Friedensgedanke „Krieg ist Wahnsinn!" hat Reichsminister Dr. Goebbels einmal in einer seiner großen Reden erklärt und damit das ausgesprochen, was heute jeder Deutsche empfindet, was jeder vernünftige Mensch empfinden sollte. Ob Frankreich endlich von dem Wahne lassen wird, die Deutschen trachteten nach nichts anderem als eben der nächsten Gelegen-heit, den westlichen Nachbarn zu überfallen und begangenes Unrecht mit der Gewalt der Waffen aufzuheben ? Nur wer böswillig ist. klei.üich, mißtrauisch oder falsch, unterstellt einer Nation deswegen. werl sie wehrstolz und mutig ist, Kriegswillen. Die Ge-setze des Lebens beweisen das Gegenteil: den Un-bewaffneten überfällt ein Wegelagerer, den Bewuff-neten läßt er undchelligt ziehen. Der Bewaffnet« aber, der ein ehrlicher Mann ist. hebt die Waffe nicht ohne Bedürfnis und Zwang. Adolf Hitler erklärt: Deutschland hat weder das Bedürfnis noch unterliegt es dem Zwang. Krieg zu führen. Europa ist durch den Weltkrieg und seine Folgen zerstört genug. Was es braucht, ist aller Hände Arbeit zu gesundem und gesittetem menschlichen Aufbau. Aber Deutschland läßt sich nicht verbieten, seinen Ausbau genau so mit der Waffe seiner wehrdereiten Söhne zu schützen, wie es jedes ander« Land tut. Der Wille Deutschlands ist der ehrliche und ehrenvolle Friede. Wer das erkennt und anerkennt, wird auch die ehrlichen und ehren-vollen Wege suchen helfen, die zum Ziele haben, Europa zu einem Erdteil zu machen, der von gegen-seitigem Vertrauen in Frieden und nicht von gegen-fettigem Mißtrauen in Unfrieden gehalten wird. Der Landarzt B«« Werner Heinen Der Doktor Wotff au» Windhausen fuhr jeden zweiten Tag in die Prari». Dcmn stand ge^en Mittag der Kutschwagen vor seinem £>au% und der Stallknecht hielt die Zügel. Der Doktor im grauen Havelock legte sich in den Wagen und kut Werte, bequem in die Polster zu? ückgelehni, das Gäulchen am ganz langen Lederzügel. Das Pieiv-chen war freilich zahm, aber es ging auch sehr l„ng-sam. So trabte es denn die Taljtraße «> tlang. wo die großen Oitschaften lagen. Am ersten Haus jedes Dorfe» hielt es ein, und da fag'e man ihm. wo jemand krank laq. Nach B»'llenban ms Dorf. Er dielt beim Huppertz ein, und der Dotior knöpfte die schwer« Decke auf „Einen Schnaps, Huppertz! Wo fehlt's?" „Die Wüsten Anna liegt schlecht, Herr vvkt»r. Sie hat wieder das Fieber. Beim Hardenacker )" seph die kleine Maria bat einen dicken H>ls; dann lullt Ihr auch zum Doberner August kommen und mm tfuot haus Peter wegen der schwndjucht des Vlaftctien*. Und der Liebndors Fritz hat's mit den Zähmn". „Na, da» ist ja allerhand, vann itellt da» Pferd in den Stall. Und Euer Johann kann mir die Tasche tragen". pen, dies Dennoch - Siegen mit verblüffend gewagten Kampfmaßnahmcn war Glück und Unglück des Feldherrn Ludendorff, wurde ihm zum tragischen, darum nicht weniger heroischen Geschick. Er fagt selbst: „Es ist nun einmal so, zum eldherrntum gehört nicht nur Beharrlichkeit, eine heorie durchzuführen, sondern die von jeder noch so richtigen Theorie unabhängig: Anwendung aller Formen und Mittel, sogar gegen alle Regeln der Kunst. Kriegführen ist ein gewaltiges, verantwor-tungsreiches Handeln von nre versagender Gestaltungskraft Bon diesem Handeln hängt das Leben eines Volkes ab". Ludendorff war der zäheste und kühnste mili-täusche Wille in allen Hauptquartieren des Welt-kriege» — bei Freund und Feind. Ein klarer O» ganisator von Heer und Bolk, von Front, Hinter-land und Heimat. Eine Arbeitskraft sondergleichen, die nicht nur befahl, fanden» mit Hand anlegte und bis in» kleinste um das Wie dessen wußte, was befohlen werden mußte. Trotz des tragischen Ende» gehören seine sich selbst aufopfernden Taten während de» großen Krieges in das ewige Buch der Geschichte. Zum Fall Jacob , Ein amtliches Kommuniqu« gibt Auskunft darüber, daß sich der jetzt staatenlose Journalist Berlhold Salomon, genannt Jacob, in Deutschland in Untersuchungshaft befindet. Damit werden eine Reihe von Kombinationen hinfällig, die vornehmlich in kommunistischen Lireisen des Auslandes über das Schicksal ihres Gesinnungsgenossen Salomon ausgestellt wurden. Ihm ist oder kein Haar gekrümmt worden, seitdem er nahe der schweizerischen Grenze auf deutschem Boden von den Organen der Grenzpolizei überraschend verhaftet werden konnte. Sein Abtransport nach Berlin wurde umgehend durchgeführt, als es sich herausgestellt hatte, welchen Fang die deutsche Grenzpolizei gemacht hatte Denn Beuhold Salomon ist irr der Tat in Deutschland, das ihn vor zwei Jahren ausbürgerte, kein Unbe-lannter. Von Frankreich aus, wo er schon seit dem Sommer 1932 Unterschlupf gesucht hatte, betrieb er nämlich einen äußerst betriebsamen und methodischen Landesverrat gegen das Deutsche Reich. Eigens zu diesem Zweck gab er von Straßburg aus eine berüchtigt« Korrespondenz heraus, die ausschließlich von sogenannten „Emhullungen" über die deutsche Landesverteidigung lebte Genau so war ihr Heraus-geber schon in früheren Jahren in Deutschland -als regelmäßiger Mitarbeiter an der radikalpazifisiisch» kommunistischen ..Weltbühne" gnadezu Spezialist für „Enibüllungin" über die deutsche Reichswehr gewesen. Berlhold Salomon erschien deshalb schon in früheren Jahren selbst in den Kreisen der ehe-maligen LinkspaNeien als ein professioneller Landes-Verräter, so daß er in dn Tat nirgends auch nur das geringste Ansehen besaß. Schon vor dem Anbruch des Dritten Reiches war ihm deshalb der Boden Deutschlands zu heiß Der Doktor stopfte durch den Schnee und klopfte bald hier, bald da an. „Morgen, Mutter Wüsten! Ah, Ihr seht ja zut aus. Kommt, wir wollen mal den Puls fühlen. Wie ist es mit der Hitze? Nun mal die Lunge abklopfen! So — tief atmen, so — etwa« anhalten. Hust- n Sie mal. Ach was, da» ist ja nichts. Hu-sten, kräftig durchhusten! Das tut zu weh? Na, dann lassen wir's. Aliii in vierzehn Tagen seh ich noch mal nach. Kommt Ihr nachher zum Huppertz, Wüsten? Ich däckte, ?hr tätet bei der Kälte auch einmal einen Wacholder nehmen. — Morgen". Der Arzt ging weiter. An drei Häusern vor-bei unk» die Steintrepp« zum Hardenacker hinauf. Mädchen. laß mal deinen Hals abfühlen. Nun paß mal auf. Setz dich da auf den Stuhl. Ihr, Vater, haltet ihren Kopf fest k>5rst du, Kleine, du mußt de»k«n, du tatst auf ein Pfefferkorn beißen. — Sehn du. der dicke Knuten da, der muß nun einmal wea. et«, schön stillhalten. — Schrei nur tüchtig! -chrei — so. Na, ab«r leine Tränen. — Di« kann ich nickt leiden. Marsch in» Bett! So, r>a ist Scharpie, aber bitte nicht zu den eingemachten Bohnen legen". geworden. Er hat also nicht erst vor dem Nationalsozialismus die Flucht ergriffen, sondern zog es schon vorher aus guten Gründen vor, Deutschland zu vnlossen. Von «iner politischen Emigration, die gewiß für manche der menschlichen Tragik nicht entbehrt, kann bei Salomon keine Rede sein, der übrigens, wie man erfährt, selbst von einem Teil der Emigranten abgelehnt wurde. Salomon wird in nächster Zeit sich vor dem Gnicht zu verant' Worten haben. In erster Linie dürste ein Verfahren wegen Landesverrats gegen ihn in Betracht kom° mcn. Nähere Mitteilungen werden zur Zeit von den deutschen Behörden noch nicht gemacht, um dnr Fortgang des Unlersuchungsoerfahrens nicht zu stören. Man wird sich aber darauf verlassen können, daß es ordnungsgemäß und in korrekter Weise durck>geführt werden wird. Russisch Turteftan Innerpolitisch ist das russische Zentralasien für das rote Moskau immer die Achillesferse gewesen. Einen sanatischen Widerstand haben die mohamme-dänischen Völker dem sogenannten Kommunismus immer geleistet. Kolleklivisierung, Deportationen, un-gezählte Erschießungen und dauernde Parteibereinigungen haben die Völker nur noch unversöhnlicher gemacht. Eine neue Massendereinigung wurde kürz-lich über das Usbekenvolk l Lucharen) verfügt. Von 4501)0 parteigefärblen Mitgliedern wurden 13.000 ausgeschlossen. Die übliche Begründung liegt auch hier im Vorwurf „Trotzkistrscher Opposition" und „bourgoisn Kulaken" Psychologie. Tatsache ist, daß diese Völker alle roten Beherrschungsmtthoden fanatisch ablehnen, die nur dauernde Hungersnot und völlige Verarmung mit sich gebracht haben. Moskau braucht Baumwolle, die nur in diesem Gebiete ausreichende Ernteergebnisse ngibt Dem Zwang des Anbaues der Baumwolle setzen die Völker einen Widerstand durch Anbau von Ge-treibe entgegen, denn sie wollen weder vnhungern, noch die wertvolle Baumwollernte als „heiliges-sozialistisches" Staatseigentum von den roten Pura fiten (so nennt man st« dort) rauben lassen. Wenn der Bolschewismus noch länger an der Macht bleiben sollte, so kommt rn diesen Ländern zu der Hungersnot noch die Gefahr des Verdursten». Moskau organisiert staatliche Baumwollwinichaften in größter Maßstabe. Dieses Vorhaben hat eine Zerstörung aller alten Bewässerungsanlagen zur Folge. Das Wasser wird nach anderen Gebieten geleitet und die Folg« davon ist, daß die „ent-wässerten" entweder dem Verdursten preisgegeben oder zwangsweise für die Roten ardetten müssen. Moslau Zehn Jahre Gefängnis wurde über zwei An-gestellte des Buhnhof» Paveletz (bei Moskau) oer-hängt Die Verurieilien halten oen Auftrag, Ratten zu vergiften. Aus Unverstand waren einige Eisen-bahner dabei vergiftet worden. Der Arzt wusch sich die Hände, reinigte sein Besteck, ging weiter. „Noch nicht bester mit der Gicht, Vater Hun-denborn? Keine Angst, ich schreid Euch keine Rechnung: aber weil ich einmal hier oben bin, kann ich doch mal nachsehen. Warm hallen und ein bißchen Bewegung am Mittag Die Sonn« treibt dann wieder alles hinaus". — Weiter. „— Herrgott, ist da» eine Lust hier. Di« kann man ja mit dem Messer schneiden. Fenster auf! Da kriegt Ihr schon Lust. Wasser im Lein? Laßt sehen, Lüning. Na ja. bis zum Herzen hat's noch weil. Gehl wieder gut". Dann saß der Doktor beim Hupp'rtz im kleinen Hinterstübchen. Wenn die Visiie voran war, mochte er noch Ambulanz Armknochen munien eingerenkt werden. Ein dreizehnjähriges Mäochen mit stark kanöfen Zähnen muß?« dreimal den Griff d« Zange «tragen! ein Bauer aus den Brüchen kam mit einem dicken blauen Furunkel. Bis zuletzt mußt« der Wüsten Peter warten. „Sagt, Wüsten, wie alt ist Eure Frau?" „Fünsundoierzig, Herr Doktor". „Hm. hm, drs ist ein bißchen seltsam. Wenn sie den Frühling übersieht, dann könnt's noch mal geraten. Und vielleicht wird sie älter al» Ihr". „schon recht. Herr Doktor, wenn si« bloß nicht so magn wär:". „Das ist e? Wüsten. Die Lunge!" Nummer 27 Deutsche Zeitung Seite 3 Aus Stadt und Land Stare in Not Celje, 3. April In den Märztagen sind Tausende und Aber-lausende von Staren, von einer dunklen Sehnsucht getrieben, noch ihrer nordischen Heimat zurückgelehrt. Noch müde vom weiten Flug hat sie nun der un-geheure Schneefall überrascht; es besteht leine Möglichkeit für sie, Nahrung zu finden; tief ist alles verschneit. Weitere Schneesälle stehe» in Aussicht. In ihrer Not haben sie die Stadt aufgesucht. Wie Bettler sitzen sie vor den Fenstern, tropfnaß, frierend, hungernd. Es genügen wenige Stunden, um diese liebenswürdigsten und nützlichsten unserer Sänger zu vernichten. Und es wäre für uns ein Kleines, sie zu retten. Feingeschnittene Fleischreste, gemilcht m!t Brotkrumen, übriggebliebener, ungesalzener Reis, un-gewürzte zerkleinert« Speisereste. Für all das sind sie dankbar. Sie suchen sich schon heraus, was ihnen zuträglich ist. Wer kann, sollte sie füttern, und wohl jeder kann, wenn er will. Im Sommer werden wir uns freuen, wenn einer dieser munteren Gesellen von einem Ast herab sein Lied slöiet. Vielleicht ist es einer von denen, welchen wir das Leben gerettet haben. — h. p. — Mitleid Manche Frau vergießt heiße Tränen des Mit-leid» im Theaier, im Kino oder beim Lesen eines Romanes. Aber sie geht gleichgültig an dem Elend vorüber, das sich gleichsam vor ihrem Auge abspielt. Ginge sie nur einmal selbst in die Stube eines wirklich Armen, sie lernte es dann, daß manches, was sie als zu schlecht und abgenutzt auf den Speicher verbannt, dem Bedürftigen fast als ein heißbegehrter Luiusartikel erscheint. Nichts macht so viel Lust, zu geben, als sich selbst von der Freude zu überzeugen, die unsere Gabe hervorruft. Und dem Armen, wie wohl tut es ihm, sich als den Gegen-stand liebevoller Sorgfalt behandelt zu sehen, die Züge desjenigen zu schauen, dem er schon manche Wohltat dankt, mit ihm reden, ihm danken zu können. Einer Dame, die vorher nur dem Vergnügen lebte, sich um Haus und Kinder wenig kümmerte, machte der erste Besuch bei einer braven, ordent-lichen Familie solchen Eindruck, daß sie von dieser Stunde an ein ganz neues Leben begann, sich liebe-voll um ihren Gatten und um die Erziehung ihrer Kinder annahm, und seitdem noch oft in die ! „Goitesschule" ging, wie sie das Heim dieser armen I Witwe nannte. — h. p. — Ansehens und allgemeiner Wertschätzung. Wir wünschen herzlich Glück zu der seltenen Feier; Vater Schigert möge noch viele Jahre ungebrochen weiter-schaffen in Zufriedenheit. Gesundheit und Glück! Seine 2S jährige Gründungsfeier hielt am Sonntag der Fischereiverein ab; gleichzeitig feierte auch dessen Säckelwart Herr Ferdinand Greiner seine 25-jährige Zugehörigkeit zum Bei-ein. Am Vormittag fand eine Festoersammlung statt, auf der Obmann Dr. Fludernik die Ge-schichte des Vereines umriß. Herr Greiner wies im Kassabericht au?, daß der Verein über ein Vermö-gen von über 48 (XX) Dinar verfügt Zum Schluss« Hielt das Ehrenmitglied d«s Vereines, Herr Dr. K r a u ß, einen tiefschürfenden Vor trag über Fischereijchäoigung durch Fabrikabwässer, wostr ihm anhaltender Beifall dankte. Am Nachmittage besich-tigten viele Teilnehmer die Forellenzucht des Herrn Franz Zangger in Bukoolje bei Celje. Wahlnachricht. Dos Kreisgericht in Ma ribor bestätigte die Kandidatenliste für den Kreis Hiaribor - Linkes Drauufer. wozu auch di« Stadt gehört Hier kandidieren Staatsanwalt Jancii und Banalrot Janzekovü, Stellvertreter find die Herren Bureö und Hlade. Motorradunfall. Auf der Straße zwischen Vuhred und Marenberg stieß Herr Harald W r e n t s ch u r, der auf seinem Motorrade gegen Marenberg fuhr, mit einem Bauern wogen zusammen. Herr Wrentschur erlitt mehrere Ver-letzungen. Das Motorrad wmde stark beschädigt. Der Orkan, der Freitag abend wütete, rich-tete in der Stadt großen Schaden an. Dachziegel und Fensterscheiben prasselten zu Boden; wie durch ein Wunder, ist es zu keinem größeren Unfall ge-kommtn In der Dvorakvva cesta wurde eine Siraßenlampe zertrümmert und da» Zuleitungskabel uuf di« Straß« geschleudert. Städtische Monteure beseitigten bald die Gefahr. In der Umgebung wurden massenhaft Häuser abgedeckt. Ljubljana Gedächtnisausstellung. Unter dem Leit-wort „Erinnerungen an unseren König Alexander" veranstaltet ein zu diesem Anlasse gebildeter Vorbe» reittmgsausschuß eine Ausstellung von verschiedenen Erinnerungsstücken. Bildern, Handschriften, Münzen, Briefmarken usw. Der begrüßenswerte Gedanke fand in den Reihen der Bevölkerung allgemeine Anerkennung. Die Ausstellung wird am 6. April eröffnet. Als Ausstellungsort entschied man sich für den Jakopripavlllrvn. Wir empfehlen allen Volk«-genossen den Besuch dieser einzigartigen Ausfiel-lung Das VerteHrsmimsterium hat eine 50*/# Fah'lermäßigung bewilligt. Wohin am Sonnabend? Zum Familien-abend des Schwäbisch - Deutschen Kulturbundes, der nach langer Zeit wieder einmal unseren Volksge-nassen ein paar Stunden frohen Beisammenseins ermöglichen soll. Für Stimmung wird das ver stärkte Salonorchejter mit einer bunten Vortragsfolg« sorgen. Auch einige Künstler haben ihr Mitwirken bereits zugesagt. Da ein Großteil unserer Volksge-nossen den Wunich geäußert hat, öfters ein gemüt« lich'S Beisammensein im Rahmen des Kulturbund» zu ermöglichen, die Liultur bundräume dazu jedoch nicht geeignet sind, ist die Leitung des Bundes bei genügend vorhandenem Interesse gerne bereit, solche Abende mit einer gewissen Regelmäßigkeit einzu» führen. Die Beteiligung an diesem Familienobend wird sür den nächsten ausschlaggebend sein. Drum also: auf zum Famrlrenadend am Sonnabend, dem 6 'April! Beginn um 20 Uhr. Von der Stadtgemeinde. Dieser Tage hat der Siadlrat von Liubljana den Voranschlag mit 4(5 Millionen Dinar angenommen. Der Vor-an'chlag ist um 3 Millionen höher als d«r vorjäh-rige. Durch Abstrich« von Ausgaben ist eine Er-höhung der Gemeindeumlagen vermieden worden. K o / e v j e Todesfall. In Borovtl Morobitz starb nach längerem Leiden Herr Johann Weber. Der Verewigte, der ein Alter von 82 Jahren erreichte, war eine der markantesten Erscheinungen des Gott» scheer Hint>rlande». Besondere Verdienste erwarb sich der Verstorbene auf dem Gebiete des Obstbaues und des Fremdenverkehrs. — Johann Weber sprach auch italienisch und sranzösisch. Nahezu 30 Jahr« war er Mitglied des Gemeinderates und de» Sckulverwaltungsausschusses. Mehrmol» war er auch Gemeindevorsteher. Besonder» groß sind seine Celje ' Skiklubabend. Die Leitung des Skiklubs Celje g'bt bekannt, daß am Sonnabend, dem 6 April, beim Herrn Petrilschek in Lisce ein gemütlicher Klubabend stattfindet, der etwa um halb 21 Uhr beginnt. Alle Mitglieder und Freunde des Klubs find herz-lich hiezu eingeladen. Die Tennisabteilung des Skrklubs Celje teilt mit^ daß Donnersiag, den 11. April, im Klubzimmer „Zur grünen Wiese" die alljährliche Versammlung der Spieler des Platzes G Stiger stattfindet. Zweck der Versammlung ist die Ein-teilung des Spielplanes. Die Leitung des Klubs bittet um vollzähliges Erscheinen, da nur eine Zu-sammenkunft stau findet und spätere Einsprachen und Beschwerden keinesfalls berücksichtigt werden. Die Spielzeit beginnt am 15. April. Tod in den Bergen. Am Sonntag nach- I mittag kam nach Celje die traurige Meldung, daß in den noch immer tief verschneiten Sanntaler Alpen der 26jährige Handelsangestellte Mirko Mulej au» Oderkrain unterhalb der Brana über einen vereisten Steilhang abgestürzt sei und keinen Laut mehr von sich gebe. Sofort letzten sich die Herren Andrino Kvpinsek (Vorstand der Rettungsabteilung des SPD in Cel>e), Großkaufmann Franz Zangger d. I. und Jurist Vladkv Diehl in den Kraftwagen des Herrn Zangger und fuhren schnurstracks ins Logartal. Dort schlössen sich der „Ja, Herr Doktor, sie hat's schon einmal als Mädchen gehabt. Da war sie dünn geworbn wie ein Reis. Sie lag schon aus den Tod. Ader mit einmal, da hat sie sich bekriegt und ist kräftig und stark geworden und hat bei den sieben Kinoern nichts davon gewußt Wa» soll denn sein, wenn si« fortgeht?" „Herrgott, so versteht mich doch, Bauer!" sagte der Arzt. „Ihr seid doch sonst ein Keil. Und Ihr wißt doch, daß ein Baum früher fällt als der an-dere. Ich sag ja auch nicht, daß es aus ist Ihr müßt nur darauf achten, daß sie Ruhe hat und kein Blut spuckt Und nxnn's kommt, dann schickt immer. Zu Euch komme ich dann außer der Reihe heraus". Die» ist das größere Elend im Dorf- Di« Kranlhert. 2m Somm«r weiß man gemeinhin nichts von ihr. Dann hockt sie in den dunklen Winkeln. In Lumpenkästen und im Flachs vielleicht. 3n der Kellerfeuchre und im Bodenmulm Und wenn der Schneewind die Türen ui.d nie Fenster zukeilt, die viel zu klein sind, dann wuchert sie in der vom Atem der vielen Menschen l>üo und fett gemachten Lust. Gegen den März muß der Schreiner, der Sohn vom asten gichtigen Hundedorn, ein paar Dutzend Bretter mehr zurechischneiden. Wir entnehmen diesri Kapitel dem Buche »Brot aui den Steinen - von Werner seinen »Bergftadiverlag WUh. ®ottl. Korn, BreSlau I). ©anjlesn. RM «.50 C&tpedilton noch die Rettungsmänner des SPD Miha Plesnik, Jakob Robnik und Viktor Klavnik an. Um 21 Uhr war die Rettungsgesellichaft bei der Frischauf^ Hütte am Okreselj. Im Scheine der Fackeln wurde sofort da» Gelände zwischen Okre4elj und Pasje sedlo abgesucht — vergebens. Erst gegen 6 Uhr früh sah man durch? Fernglas den Verun-glückten auf einem entfernten Schneefelde liegen. In einer halben Stunde war man zur Stelle. Der junge Bergsteiger lag tot mit zerschmetterten Gliedern. Er war üder eine 300 Meier hohe Felswand in die Tiefe gestürzt und glitt dann noch weitere 200 Meter über «in steiles Schneefeiti ab. Min fand ihn ungefähr an jener Stelle, wo man im ver> gangeneir Oktober i>a» Bergsteigerpaar Jezersek Cernic au» Ljubljana tot aufgefunden hatte. Unter vielen Mühen wurde der Leichnam Mulejs durch unsere braven Samariter der Berge in» Logartal und von dort in die Totenkammer nach Solcava gebracht. Bei der Sannregulierung, die, wie ge meldet, in Tremerje bei Celje begonnen wurde, sind zur Zeit 20 Arbeiter beschäftigt In Kür^e sollen etwa 200 Arbeiter eingestellt werden. Der Tages lohn für zehnstündige Arbeit beirägt wegen starker Kürzung des Voranschlags nur 10 bis 18 Dinar Sterbefälle im März. Im Monat März sind in Cel>e 27 Personen (5 in der Stadt und 22 im öffentlichen Krankenhause), in der Gemeinde Celje Umgebung 16 Pcrionen gestorben. Der neunte Sohn. Düser Tage wurde in So. Pavel bei Predola im Sannlas der neunte Sohn des Besitzers Siröe gelaust und erh elt den Namen Peter. Die Taufpatenschaft übernahm S. M. König Peter II., der bei der Taufe durch Oberst-leuinant K r a » n i k aus Celje vertreten w ir. M a r i b o r Jubiläum. In Bistr'ca im Drautrl konnte der Verwal'er des Graf M»ranichen W'ingu'e«, Hm Heiniich Schigert. das F»ier de* 50 jädri-g>n Jubiläums als Verwalt«, de* allen Wein b iriern und Weintrinkern bekannten Gutes begehen. Erzherzog Johann hat seinerzeit bieten Besitz als Muiieiweingut eingerichtet. Er hat dort hin Reden vom Rhein und der Mosel vm stanzt und so diese Sorten in unser« Gegend gebracht; D.imit lehrte er die hiesigen Weinbauern, daß Sor>«nwahl die Grundlage ;ur Erzielung eines guten Weines ist. Zum Verwalter dieses Besitze», den man als die eigentlich« Wiege unseres Windaues bezeichnen kann, wurde der im J»hre 1854 in L ibnitz geborene Jubilar am 1. April 1885 bestell!; er hit dus ihm anvertraute Gut in deuiich>r Treue die ganze lange Zert Hinduich vridiltlich verwaltet. Schigert führte vor dem Kriege auch die bekannten Weinlizstationen «in, zu denen die Wirte aus ganz Sterermark kamen, die den berühmten Wein zu Rekordpreisen aufkauften. Auch heule noch gelten d>e Meranweine als die besten unserer Gegend. Auch al» Mensch erfreut sich der Jubilar größten Seite 4 Deutsche Zeitung Rummer 27 Verdienste um den Bau der neuen Straße Ko» eevska reka Borovec. Die überaus große Beteilig gung am Leichenbegängnisie legte Zeugnis ab von der Wertschätzung und Beliebtheit de» Verstorbenen. Feuerwehrmänner haben ihn zu Grabe getragen. Pfarrer Wittine sprach tiefempfundene Gedächtnis-worte. j. Frühlingsliedertafel. Der Gottfcheer Ge-fangverein veranstaltet am Sonnabend, dem 6. April, im Saale des Hotels „Trieft" die herkömmliche Frühlingsliedertafel. Die reichhaltige Bortragsvrdnung weift neben Männer- und gemischten Chören ein Singspiel und mehrere Musileinlagen des Vereins-orchesters auf. r. Vom Kulturbund. Dieser Tage fand in Poljane - Pölland (Bezirk Rovo mesto) die Grün-dungsverfammlung einer Ortsgruppe des Schwäb.-Deutschen Kulturbundes statt. Aus nah und fern war die Bevölkerung gekommen. Zum Obmann der neuen Ortsgruppe wurde Herr Johann Samida aus Pogorelc gewählt. Die Ortsgruppe Poljane-Pölland ist nun die fünfte Kulturbundortsgruppe im Gottscheerlande. In ihren Wirkungsbereich fallen die Dörfer Poljane, Pogorelc, Altsag, Reuberg und Steinwand. X. Endlich ist die Bewilligung zur Gründung einer Ortsgruppe des Schwäbisch - Deutschen Kultur-dundes in Starilog'Astlag eingetroffen. Lange hat e» gedauert, fast ein ganzes Jahr. Die Gründung«-Versammlung wird am Sonntag, dem 7. April, abgehalten. r. Sport Alpiner Skikurs in den Sanntaler Alpen In den Tagen vom 21. bis 28. April findet inmitten der Sanntaler Alpen, am Okreselj, ein alpiner Skikurs des Skiklubs Celje statt, den ein Verbandsjkilehrer leiten wird. Es können aber auch nicht ..Fortgeschrittene" daran teilnehmen, da außerdem ein Hilfsskilehrer zur Verfügung steht. Der Kursbeitrag beträgt 100 Dinar. Für volle Ver-pflegung und Unterkunft in der Frijchaufhütte sind täglich 40 Dinar zu entrichten. Die allgemeine Ab-fahrt aus Celje erfolgt am Samstag, dem 20. April, im Autobus vom Bahnhof weg ins Logartal. Der Aufstieg findet, je nach den Witterungsverhältnissen, sofort oder erst am Sonntag früh statt. Träger für Rucksäcke und Skier stehen zur V«fügung. Der Anstieg dauert zwei Stunden. Die Okreselj Alm gc° hört zu den idealsten Skigeländen unseres Landes. Die Teilnehmer werden außerdem Gelegenheit haben, dem großen Abfahrtslauf vom Sanntalersattel zum Okreselj. der alljährlich am Ostersonntag stallfindet, beizuwohnen. Nach den letzten Schneeberichten liegt am Okreselj 2 Meter Schnee. Nähere Auskünfte erteilt der Skiklud Celje, der auch die Anmeldungen entgegennimmt. Der Landwirt Stand der Weingärten und Weinmarkt Aus Maribor wird uns geschrieben: Der Reb-schnitt ergab ein gesunde», gut ausgereiftes Holz mit schönen Augen. Frostschäden waren nicht wahrzu-nehmen. Das günstige Wetter ermöglichte die früh-«itige Vornahme der Arbeiten, so daß in vielen Rieden auch schon die Haue vorüber ist. Der Wein-markt ist flau. Buschenschenken werden nicht mehr bewilligt, auch beim Verkauf von fünf Liter auf-wärts werden Schwierigkeiten gemacht, weshalb der Absatz an den Verbraucher größtenteils nur in den Gasthäusern möglich ist. Die Gastwirte wollen die hohen Abgaben auf den Weinverbrauch einbringen, die Folgen sind, daß wirklich guter Wein weniger gefragt wird und beim Anbot mehr der Preis al» die Beschaffenheit in Betracht kommt. Aus diesen Gründen und wegen der Geldknappheit sind auch die Gasthäuser leer. Die bisherigen Durchschnitts-preise im Keller waren fünf Dinar für den Liter. Wirtschaft ».Verkehr Hebung der Preise für Vodenerzeugnisse Einsetzung eines Studienausschusses Der Ackerbauminister ernannte einen besonderen Studienausschuß, der Maßnahmen vorschlagen soll, die imstande wären, auf die Hebung der Preise der landwirtschaftlichen Artikel einzuwirken und aus ihre Stabilisierung in der Höhe, die die Landwirtschaft rentabel machen würde. In diesen Ausschuß wurden folgende Persönlichkeiten berufen: Universitätsprofessor Dr. Velimir Bajkic, der ehemalige Generaldirektor der Priv. Ausfuhr-gesellschast Milan Najdanovic, der Geschäftsführer des Hcmptoerbande» der 'erbischen Landwirtschafts-genossenschaften Jng. Bojijlav Gjorgjevic, der Chef der Viehausfuhrstelle Dr. Milutin Petrovic, Uni-oersität?profkjsor Dr. Alexander Jovanovic, der Di-rektor der Mühlengenossenschaft Dr. Emil Palic, Direktor Ävorad Bogdanovii, der Leiter der Land-wirtschaftlichen Versuchsstation in Topiider Dr. Drago-mir Cosic und der Generaldirektor der Priv. Aus-fuhrgejellfchaft Edo Markovic. So ungefähr „Haben Sie schon gehört, der junge Müller soll Aviatiker oder so was Aehnliches geworden sein! Auf jeden Fall hängt es mit der Luft zu-stimmen!" „Ach, wenn es mit der Luft zusammenhängt, dann ist er wohl Asthmatiker!" Die deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen In einer für die jugoslawische Presse bestimmten Unterredung erklärte Staatssekretär Dr. Posz-markt, für den Donauraum sei Deutschland mit seiner starken Konsumkraft nicht zu entbehren. Um-gekehrt ständen gerade deutsche Industrie-Erzeugnisse in diesem Gebiet in einem durch lange Bewährung bevorzugten Rufe. Die Donau bilde natürliche Ver-bindung de» Südostens mit Deutschland. Was ins-besondere die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutsch-land und Südslawien anlange, so seien die ver-besserten Möglichkeiten der südslawischen Ausfuhr nach Deutschland seit dem Abschluß des Vertrages vom 1. Mai 1934 bereits weitgehend ausgenutzt worden; es könne zuversichtlich erwartet werden, daß auch die deutsche Ausfuhr erhöhte Aufnahmemöglich-feiten in Jugoslawien findet und damit die Stockungen im Verrechnungsverkehr, die z. Zt. durch den un-ausgeglichenen Warenverkehr verursacht find, be-fertigt werden Darüber hinaus werde sich das bei-derseiiige Handelsvolumen unschwer steigern lassen, da sich die Wirtschaften beider Länder aus das glücklichste ergänzen. Ueber die letzten Münchener Verhandlungen teilte Ministerialdirektor Sarnow, der Vorsitzende der deutschen Delegation, ergänzend mit. daß eine Clearingspitze von etwa 15 Millionen Reichsmark vorhanden sei, die nicht durch Drosselung der jugoslawischen Einfuhr nach Deutsch-land, sondern durch Erhöhung der deutschen Au»-fuhr nach Jugoslawien beseitigt werden soll. In diesem Zusammenhang werde auch ein Abkommen über den Reiseverkehr angestrebt. Sammlung gegen das inter-nationale Kapital Auf dem internationalen Währungsgebiete setzte wieder eine verstärkte Unruhe ein. Augenblicklich wird das Ringen zwischen Goldblock und Pfundblock wieder lä>haft. Seinen empfindlichsten Ausdruck findet dieser Kampf in der Bewegung des inter-nationalen Kapital» von einem Land ins andere, so die Wirtschaften ständig durcheinanderrüttelnd. Die Abwanderung von Gold au» England nach Frank-reich mit ihrer Wirkung der Goldstärkung und der Pfundschwächung nahm ein Ende. Augenblicklich ist wieder ein Kapitalszustrom nach England bemerk-bar. der vorerst die belgische Währung zu einer sehr bedeutenden Abwertung brachte und die Niederlande in sehr starke Befürchtungen stürzte. Weil der Pfundsturz einige Angehörige de» Pfundblocks kopfscheu machte, so besonders Nor-wegen und Schweden, wird von der Londoner Speku-lation alles versucht, den Psundkurs zu festigen. Das erste Opfer war Belgien, als zweites scheint Spa-nien ausersehen zu sein, das in den Pfundblock hineingezwungen werden soll. Dieser Versuch, der vorerst sichtbar au» einer gewissen von Londoner Spekulanten ausgehenden Gerüchtefabrikation heraustritt, dürfte allerdings ohne besondere Schwierigkeit durch die Konversionsabsichten der spanischen Regierung zum Scheitern gebracht werden können, so daß eine Wertoerminderung de» Peseta» vermieden bleibt. Ihren Hintergrund haben die englischen Ab-sichten im Streben nach Bewilligung der spanischen Mineralien und Südfrüchte und nach Erhaltung Portugals beim Pfundblock, der anscheinend in den aussichtsreichen Endkampf mit dem Goldblock ein-tritt. Ein weiteres, gegenwärtig in Beunruhigung versetzte» Land ist die Schweiz, au» der Kapttal — vorerst noch in geringen Mengen — nicht nach England sondern nach Frankreich abfließt, wodurch im Verhältnis zwischen Goldblock und Pfundblock keine Veränderung eintritt. Aber für da» Schweizer Wirtschaftsleben könnte die Fortsetzung der Kapitals abwanderung bedenklich werden, zumal schon jetzt die Schweiz währungspolitisch eine ziemliche Un-sicherheit erfaßt hat. Alle diese Bewegungen haben mit redlicher Volkswirtschaft nichts zu tun. sie find ausschließlich Machenschaften volks und wirtschaftsschädlicher Spekulation. Kein Volk ist heute davor gesichert, durch Winkelzüge der Großspekulanten um die Früchte ehrlicher Arbeit gebracht zu werden. Ständig kommen die Vertreter der Vöcker zusammen und beraten über alle möglichen Dinge. Sie hatten auch darüber ein Abkommen zu treffen versucht, wie die Wirtschaften aller gesichert werden können. Dieser Versuch schei-terte, das internationale Kapital war stärker. Besiegt kann es erst werden, wenn nicht mehr ein Gold-block, ein Pfundblock, ein Dollarblock sich die gegenseitig aus Währungsoeränderungen erzielbaren Ge-winne und den oft nur so erreichbaren Geschäft»-vorsprung abjagen können, sondern wenn die Ver-einbamng der Völker auf Sicherung ihrer heimischen Arbeit und Wirtschaft zu einem Zusammenschluß führt, der gegen da» Spekulantentum der ganzen Welt den erfolgreichen Kampf aufnimmt. Da» wäre ein größerer Schrill zum allgemeinen Frieden, al» ihn irgend eine politische Konferenz zu brinqen ver-mag. — E — Saazer Hopfenmarkt. Saaz, 29. März 1935. (Bericht der Deutschen Abteilung de» Hopfen-bauverbande» in Saaz» Am Hopfenmarkte machte sich während der verflossenen Berichtswoche ver-schiedentlich Nachfrage nach 1934 er Saazer Hopfen geltend. Sowohl am Platze als auch am Lande wurden mehrfach Umsätze im P5ei-rahmen von Kc 2200 bis Kc 2400 per 50 kg, ausschließlich 1 v. H. Umsatzsteuer, ab Produzenten, getätigt. Ge-kauft wurden Mittel- und Primahopfen und zwar vorwiegend für ausländischen Bedarf. Gegenüber unserem letzten Bericht vom 22. März 1935 habe» sich die Preise für mittlere Qualitäten um 50 Kc ermäßigt, während sich Primasorten im Preise be-haupteten. Stimmung ruhig, fest. In der Oeffent-lichen Hopfensignierhalle in Saaz wurden bis heute insgesamt 97.123 Zentner brutto 1934 er Saazer Hopfen beglaubigt. Preissturz der Sier. Infolge der Ein-stellung der Ausfuhr von Geflügel und Eiern noch I t a I i e n ist in diesem Artikel, im nordwestlichen Bosnien ein großer Preis-stürz eingetreten. Großhändler und Exporteure sind gezwungen, besonders die E i e r z u Spott-preisen zu verkaufen, um wenigstens einen Teil des angelegten Kapitals hereinzubringen. Da« neue heurige BOCKBIER der UNION-BRAUEREI erzeugt, aus Npezlalinalz, Ist ab 30. März in Verkehr Wohlschmeckend! Gehaltvoll! tiesuod! Besonders miicIi als kräftigendes Getränk für Mütter empfohlen. Hoehstammrosen pro Stück « bii 15 Din hat abzugeben RICHARD JAKOBIN, Gftrtaerei, Celje, Line« 11 Drucksachen für Handel, Industrie n Gewerbe, liefert prompt Yereinsbochdruckerei „CclQji" Sntrfcr, B«ltHN «nd twasfflebrr: Vere»n»b«chdn»cker»i „Ctltja" in Celjt. — B«tant»ortlich für den herau»geber unb^wranhtortlidKr Schriftleiter: i. B. Helsried Pa» m Gehe F«r tu Druck«« »erantivsrtlich: Josef Lintz«rt in fetje.