Mlmcher Nr. 269. Priinumeiatlonsprei « : Im «2ompt««r «anzj. fi. 11, halb!, fi. 5 5». ssür die Zustellung in« Hau« halbj. 5« tr. »lit b« Post „anzj. fi. ,5, halbj. 7 b«. Samstag, 33. November. In1«rtmd k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Isabel la ist ganz normal. Kralau am 20. November 1879. Dr. Jordan m. p. Nichtamtlicher Theil. Zur Wehrfrage. In der Sitzung des Wehrauischusses vom 19. b. M. wurde die Regieruugtzvorlagc, betreffend das zur Erhaltung des stehenden Heeres (Kriegsmarine) und der Ersatzreserve erforderliche Iahrescontingent und die Aushebung desselben im Jahre 1880, von der Majorität des Ausschusses angenommen. Die Abgeordneten Dr. Ruß und Freiherr v. Hackelbcrg Meldeten ein Mlnoritätsvotum an, dahin gehend, dass das Gesetz ohne Citation der Paragraphe 11 und 13 des Wehrgezetzes beschlossen werde, weil diese eine zehnjährige Dauer des Wehrgesetzes ilwolvieren. — Auch die liberale Partei des ungarischen Abgeordnetenhauses hat bekanntlich in ihrer vorgestrigen Sitzung die Regierungsvorlage über die zehnjährige Feststellung des KriegsstandeS einstimmig angenommen. Die Presse aller Länder schenkt den parlamen« tarischen Verhandlungen, welche gegenwärtig in unserer Monarchie über die Wehrsrage gepflogen werden, große Aufmerksamkeit. Ein beachtenswerter Artikel des „Daily Telegraph" hebt hervor, dass die gemeinsame Regierung keinerlei Verstärkung der Militärmacht verlangt, dass sie vielmehr nichls anderes fordert, als dass die Armeestärte und die Almee.Organisation, wie sie im Jahre 1808 für eine Periode von zehn Jahren angenommen worden ist, für eine weitere Dekade in Wllksamteit bleibe. Die 1868er Alinee-Orga-nisation sei basiert gewesen auf eiu gewisses vernünftiges Verhältnis zwifche» den Militiulräften des Kaiserliches U"d jenen chler mächtigen Nachbarn. Seit der Beendigung des deutsch-französischen Krieges haben jedoch ^ Großmächte, mit einziger Ausnahme Oesterreich. ^Mns, eine weitere Entwicklung in dem System 'Mr nationalen Vertheidigung eintreten lassen, die A'bsburgische Monarchie weit hinter sich zurücklassend, planlreich hat sein System in solcher Art geändert, "uss dadurch die Stärke seiner Landmacht mehr als verdoppelt wurde. Sein Almecgesctz von 1872 legte den Franzosen eine zwanzigjälnge militärische Dienstzeit auf und die Beistellmsg eines jährlichen Contin« gents von 150,000 Mann. Im nächsten Jahre folgte Italien mit einer neunzehnjährigen Dienstzeit und einem jährlichen Contingenle von über 160,000 Mann. Im Jahre 1874 erweiterte Deutschland sein System zu einer Dienstzeit von zwölf Jahren und zu einem jähr« lichen Contingent von 150.^00 Mann für die stehende Armee und 138.000 Manu für die erste Reserve. Kurz darauf erhöhte Nussland sein jährliches Contingent auf 268,000 Mann und die Dienstzeit bis auf 20 Jahre, von welchen 15 in der aetiven Armee zu verbringen sind. Oesterreich allein änderte nichts und blieb treu dem System von 1808, welches ihm, die Landwehr und Grenzregimenter inbegrlffen, ein Maximum der Armeestärke von 1.053.000 Mann sicherte. Oesterreich wurde so in den Hintergrund gedrängt, dass seine Landmacht sogar um ^0,000 Mann gegen Italien zurückbleibt, dem jüngsten und geringst devot« terten nnter den Militärstaateu Europas. Die russische Armee verfügt nunmehr über eme Kriegsstärke von 3 Millionen, Frankreich über eine Kriegsstärke von 2.723.000, Deutschland 2.004.300, Itallen 2.024.200 nnd Oesterreich-Ungarn 1.l94.3<8 Mann. Nach alldem kann die österleichische Regierung gerechtfertigte!weise nicht dafür getadelt werden, dajs sie oe» Bestl'cbuugen der Friedenspattei im Relchöralhe auf Reduction der Hccreöstälkc in einem Zeitpunkte, der dazu so wenig geeignet ist wie der gegenwärtige, aus allen Kräften widerstrebt." Freiherr v. Lasier. Durch das am 19. d. M. erfolgte Ableben des gewesene!, österreichischen Ministers Freiherrn v. Lasser hat das Valeilano einen semer begabtesten Söhne verloren, dessen thatemeiches Leben eine ununterbrochene Kelle von Verdiensten bildet, die er sich um Kaiser un)> Reich erwürben. Eine mehr als dreißig, jährige öffentliche Wirksamkeit sühne ihn auf die wichtigsten uno hervorragendsten Posten, auf denen er durch seiuc staatLmännische Begabung, durch die Klarheit semes Blickes unter den schwierigsten Verhält« Nissen die erfolgreichste Thätigkeit eulwictelle. Zu allen Zeiten und in allen Lagen bewährte er eine seltene Einsicht und Klugheit. Sein Eingreifen in die Verhandlungen des österreichischen Reichstages im Jahre l«48, sein Wirten als VerwalluugKMluijter unter dem Ministerinn! Schmerling, sei» Eintreten für die Staatshoheit zur Zeit feiner Stallhalterschaft in Tirol, endlich seine Thätigkeit im Ministerium Auersperg siud bekannt. Die Durchführung der Wahlreform war zweifellos das hervorragendste Werk Lassers, durch welches die Confolidierung der Verfasfung ermöglicht wurde. Lasser stammte aus jener guten altösterreichischen Beamtenschule, aus der eine große Reihe tüchtiger Männer helvorgieng. An dem Sarge dieses Mannes mag der Kampf der Parteien verstummen, denn auch all' diejenigen, die im politifchen Leben heftig wider ihn gestritten haben, werden gewiss bereitwillig anerkennen, dass wenige der Dynastie und dem Staate treuer ergeben gewesen und eifriger gedient haben als er. Josef Freiherr v. Lasser zu Zollheim ent-stammt einer alten Salzburger Adelsfamilie, die im Jahre 1708 in den Reichsrltterstand erhoben wurde. Am 30. September 181b geboren, wurde Lasser nach absolvierten rechtewissenschaftlichen Studien an der Wiener Universität daselbst zum Doktor ^uri« promoviert. Er wendete sich dem Staatsdienste zu und trat nach erlangter Befähigung zum Richteramte bei der Kammerprocuratur zn Wien in die Praxis, wo er die Stelle eines Actuars bekleidete. Die Ereignisse des Jahres 1848 führten Lasser noch in jungen Jahren auf die politische Lausbahn. Der Salzburger Wahlbezirk Werfen entsendete ihn in dem genannten Jahre in den österreichischen Reichstag, Während ihn Zell am See in das Frankfurter Parlament wählte. Der Ruf von der eminenten Befähigung Lassers zum Staats» manne datiert aus der Zeit seiner Wirksamkeit im Wiener Reichstage. Er bildete in jenen stürmischen Tagen das versöhnende, die Gegensähe ausgleichende Element; sein Scharfblick und seine genaue Kenntnis der Verhältnisse wirkten befruchtend und sicherten ihm alsbald eine maßgebende Stellung. Er wurde einer der hervorragendsten Abgeordneten und war, wieder» holt zum Vizepräsidenten gewählt, Mitglied der wich» ligsten Ausschüsse des Reichstages. Er nabm auch an dem Zustandekommen der Kremsierer Verfassung den lebhaftesten Antheil. Allgemein bekannt ist es. dass nur durch das geschickte Eingreifen Lasters die Verwirk» lichung des Kuolich'schen Antrages auf Aufhebung von Robot und Zehent ermöglicht wurde. Lasser war es, welcher den Grundsatz der Ablösung der Grundlasten ausstellte uno daomch den gordischen Knoten, zu dem sich die dnrch Kudlichs Amrag aufgeworfene Frage verwickelt hatte, m sicherer Weise löste. Lafser nahm in Wien sowohl als auch in Kremsier, als der Reichstag dorthin übersiedelt war, den großösterreichlschen Standpunkt ein. Im Jahre 1849 trat er als Ministenalrath in das Ministerium des Innern und blieb zehn Jahre in dieser Stellung, bis er im August 185!) zum Sections» Jeuilleton. Was iie Liebe vermag. ""Man, frei nach dem Englischen bearbeitet von Ed. Ntagner (Verfasser der „Alcxa"). (Forts) 14. Capitel. Schloss Winham. ^ In einer der wildesten Gegenden des schottischen Vochlandrs, wo jäh aufsteigende Berge mit dunklen, ^luchlsiiartigen Thälern abwechseln, wo reihende ^"ö,ne biaüsend von den Bergen herabstürzen, mit ^utem Getöse die über der ganzen Natur lagernde ^labetzstille nntcrbrcchend, wo der sich hierher ver-'"ende Wanderer kaum eine menschliche Ansiedelung «" fn'den gehofft haben würde, — hier wohnte feit ^ylhundcrten in einem Schlöffe die Familie Win. V^ und noch jetzt ihre letzte Repräsentantin: Miss ^uham. 2-s, Das Schloss stand inmittc eines großen, hübschen MIeK, waches nach der Familie uud dem Schloss ^'Uyamthal genannt wurde uno welches einsam ,n le,er Gebirgswildnis laa. In mcilenweitem Umkreise Mm sich die mächtigen Berge, das Thal ci>,-Ws" t»' in welchem sich die Bäche dnrch grime V,,» huwbschlängeltm, während sich em groher hinzo ""^er Westseite vom Schlosse bis zu den Bergen citt <5^ Thal und seine nächste Umgebung würde '"oorado für die Jagd gewesen sein; aber nur selten verirrte sich jemand hierher. Das Wild lief in grohen Rudelu im Walde umher und verheerte, zum großen Leidwesen der Farmer, die Felder. Es waren zwei Ausgänqe aus dem Thale in den Bergwänden, der eine nach Norden und der andere nach Süden, welche als Nord- und Sndpass bekannt waren. Es kamen selten Besucher in das Wnchmnthal, aber die Farmer brachten ihre Landproduete nach entfernten Orten an den Markt, und Miss Wmham fuhr oft in die nächste Stadt. Das Schloss war ein großes, mehrere Jahrhunderte altes, banfälligcs Gebände, an einem großen Teiche gelegen. Es musste in alten Zeiten eine starke, stattliche Feste gewesen sein; aber jetzt war nnr der mittlere Haupttheil des Schlosses noch in einigermaßen gntein nnd bewohnbarem Znstande. Miss Winham war eine wunderliche alte Dame. Eine unglückliche Üiebr in ihrer Jugendzeit hatte ihren ganzen Eharakter nmgewandelt. Sie hatte leine directcn Erben uud pflegte keinen Umgang mit ihren Verwandten. Oefters bcsnchtc sie Eoiilb'ura. und fclbst London; sie war unzufrieden mit der Wrlt. unzufrieden mit sich felbst nnd misstranisch gegen jedermann. Ihre Dienerschaft war znm großen Theil bei ihr, seit sie den Besitz des Schlosses übc'nommen hatte, nnd gegen diese war sie nicht misötraiiisch. da sie die Treue und Anhänglichkeit derselben mehr als einmal zu erproben Gelegenheit gehabt hatte. Miss Winham hatte den Brief Mr. Peasons er-halten, welcher ihr die baldige Ankunft der für sie engagierten Gesellschafterin, Miss Valerie Gloom, an- kündigte, einer juugen Dame von feiner Erziehung, die von Mr. Peason warm empfohlen war. Miss Winham befahl, ein Zimmer zur Aufnahme der Gesellschafterin herzurichten. Ein Wagen kam die holperige Straße vom Südpasse her; es war nicht der schwere, altmodische Wagen Miss Winhams. welcher an den nächsten Bahnhof geschickt worden war, um Miss Gloom abzuholen, solideru eine leichte Chaise, bespannt mit zwei hüb-schen Ponies. Ein Kutscher und ein Diener, beide in Livree, sahen auf dem Bock. Die beiden Damen, welche in der Chaise Platz gefunden hatten, waren Mrs. Thompson und chre Tochter. Verwandte der alten Miss Wmham. Sie geholten zu den nächsten der noch lebenden Verwandten der alten Dame und pflegten das Schloss jährlich einmal zu besuchen. Das große Vermögen der Besitzerin desselben machte oirse zum Gegenstand chre« lebhaftesten Interesses, und sie hKen den ganzen Reichthum oder doch den größten Theil desselben zu erben. Mlt Rücksicht ans diese glänzenden Aussichten war Miss Thompson nach der alten Dame Elsbech benannt worden, und die Thompsons glaubten stch dadnrch das Schloss mit allen dazu gehörigen Lan-dereien sonne auch den größten Theil des Bar- eines Kaufmannes in Edinbura dessen Einkünfte nicht ausreichten, um den Aufwan zu bestreiten den ftme Kamille machte, und so wurde denn der lhnen mit Rücksicht auf dle arohe Erbschaft gern gewahrte Eredlt m ausgedehnte-ster Weise in Anspruch genommen. Mrs. Thompson 2:w3 chef befördert wurde. Bei der durch das Diplom vom 5>0 Oktober 1860 eingetretenen Umwandlung des Ministeriums des Innern in ein Staatsministerium wurde Freiherr v. Lasser als Geheimrath zum Iustizminister ernannt, trat jedoch nach Goluchowstis Entlassung, 13. Dezember I860. provisorisch als Leiter an die Spitze des Staatsministeriums und wurde am 4ten Februar 186 l zum Minister der politischen Verwaltung im Cabinet Schmerling ernannt. Als dieses im Juli 1865 fiel, wurde auch Freiherr v. Lasser am 27. Juli 1865 seines Amtes enthoben. Als das Bür« gerministerium 1868 die Geschäfte übernahm, wurde er wieder activiert und zum Statthalter von Tirol er« nannt, 1870 aber auf Anirag Hohenwarts in den Ruhestand versetzt. Nach dem Sturze Hohenwarts trat er am 25. November 1871 als Minister des Innern in das Cabinet Auersperg, stellte die verfassungsmäßi gen Zustande in ganz Oesterreich wieder her, führte die Wahlreform durch und leitete die Ausgleichs-Ver-handlungen mit der jenseitigen Reichshälfte mit fester Hand. Schon seit längerem kränkelnd, überreichte Freiherr v. Lasser gleichzeitig mit den übrigen Mitgliedern des Cabinets in der ersten Hälfte des vorigen Jahres sein Entlassungsgesuch, und wurde dasselbe, während Se. Majestät der Kaiser sich die Allerhöchste Schluss-fassung über das Demissionsgesuch des Gesammtcabi-nets vorbehielt, am 5. Juli v. I. angenommen und Freiherr v. Lasser gleichzeitig in Anerkennung seines langjährigen hingebungsvollen Wirkens mit dem Groß-kreuz des St. Stefanoroens sowie durch Ernennung zum Hcrrenhausmitgliede auf Lebensdauer ausgezeichnet. Die Erklärungen des Handelsministers im Eisenbahnausschujse. Der Herr Handelsminister Baron Korb von Weidenheim hat in der letzten, am 19. d. M. stattgefundenen Sitzung des Eisenbahnausschusjes des Abgeordnetenhauses eine Reihe höchst interessanter Erklärungen abgegeben, welche gewissermaßen das Pro« gramm der Eisenbahnpolitik des neuen Ministeriums repräsentieren und vom Ausschusse mit lebhaftem Bei« falle aufgenommen wurden. Freiherr v. Korb sprach zunächst über die Durchführung des Eisenbahn-Sequestration sgesetzcs vom 4. Dezember 1877 und erklärte diesbezüglich: Die Regierung fasst die in diesem Gesetze in Aussicht genommene Sequestration nich: als Selbstzweck auf; das Gesetz biete die Handhabe, in den darin vorgesehenen Fällen von der Se« questration Gebrauch zu machen, wenn die Regierung den subventionierten Bahnen gegenüber nicht zu den Resultaten kommen sollte, die für den Staat wünschenswert seien; er könne übrigens bei Anwendung dieses Gesetzes auf eine einzelne Bahn kaum einen günstigen Erfolg erwarten, wohl aber bei Anwendung alls ganze Gruppen von Bahnen; in einem einzelnen Falle das Gesetz anzuwenden, dafür sei für die Regiei ung bisher ein Anlass nicht vorgelegen, vielmehr habe die strenge Uebung der staatlichen Controle bisher genügt. Aus dieser Erklärung geht hervor, dass die Regierung nicht beabsichtigt, einzelne Linien, bei welchen die Voraussetzungen des Scquestrationsgesetzes gegeben sind, zu übernehmen, sondern dass sie den Staatsbetrieb eist an einem geeigneten Netze von Linien ins Leben sehen will. Die praktische Conseqnenz dessen wird wohl sein, dass die Verstaatlichung jener Bahnen, welche ng" vertreten und ihre außerordentlichen Botschafter Gajte des Staates fein. . — (gur deutschen Rechtschreibung Officiös wird aus Berti» geschriebeu: Die Firma Vre"' topf uud Härtel iu Leipzig hatte unterm ^O- Olwt" dcm CultuSmiuister die Anzeige gemacht, dass eiue ^ zahl Buchdruckelfirmen sich über auszuführende Grunds der Orthographie nach dem System dcs Professors Vl,^ ders geeinigt haben. Der Cultusimnistcr hat m'ter l2. d. M. sich dahin erklärt, dass er außer Staude c. in dem Bereiche der preußischen U»terrichtSucrwaltu>'u deu Vcstrebnngeu der qcuaimten Firmen Gcltuug z« ve schaffe». Die'preußische Nuterrichtsvcrwaltuug h^e " Regelung der preußische» Schulaustalten sowohl " der orthographischen Nelchsconfercuz wie »ach dM" diejenige» Grundsätze "ls maßgcbeud bezeichnet, w"^ der verstorbene Professor Rudolf v, Naumer durch iel Arbeiten aufgestellt hat. Demgemäß ist !^ ^ic augescheueu Schulmä'meru auf Gru»d der V. "">"," scheu Abhandluugen verfasste Schrift: „Regeln 2309 Wörterverzeichnis für die deutsche Orthographie" mitj Ge.iehmigung del U»terrichlsli».'hürden eingeführt worden u»o hl,be einc stets zunehmende Verbreitung gefunden. Vo!» diesen bereits von dem Kultusminister Dr. Fall! gutgeheißenen Grundsähen abzugehen, lönne sich der Minister umsoweniger entschließen, als sie auch in Oesterreich u»d Baiern zur Aufnahme gelangt seien, also einen Weiteren Kreis des Schulunterrichtes beherrschen und eine Orthographie vermitteln, welche in gebildeten Kreisen außerhalb der Schule niemand als fremdartig behandle oder im eigenen Schreibgebrauche abzulehnen sich veranlasst finde. Diese glücklich angebahnte Einigkeit dürfe nicht gefährdet werden, und der Minister stellV anheim, die betreffenden Druckfirmen zu der Erwägung zu ver« anlassen, ob es sich nicht empfehle, dieser für den Schulunterricht angenommenen Orthographie auch außerhalb der Schule größere Ausbreitung zu geben. — (Eine drohende Champagner-Katastrophe.) In der Champagne hat sich seit 60 Jahren lein solches Unglück zugetragen, wie ill diesem Jahre. Nicht eine Flasche Wein ist eingebracht worden. Der Verlust ist für den großen Weinbauer furchtbar und beträgt für da» ganze Departement 25 oder 30 Mil» lioilen Francs nach oberflächlicher Schätzung. Die Traube 'st nicht reif geworden, und man hat fic nur abgepflückt, um Eindringlinge nicht zu veranlassen, die Weinberge zu betreten und dieselben zu schädigen. In der Champagne lagert augenblicklich ein Vorrath von 72 Millionen Flasche», wovon 35 bis 40 Millionen sich in ben Händen der großen Firmen befinden. Der Nest ist Weifelhaften Ursprunges und außerhalb des eigentlichen Champagner producierenden Gebietes gewachsen, allein diesjährige Weine, welche den Speculanten lange als schlechte Ware galten, werden aufgekauft werden, denn jeder fürchtet die Folgen eines vollständige:-. Missjahrcs. Die Ausfuhr wirtlichen Champagners beläuft sich auf 18 bis 20 Millionen Flaschen im Jahre, so dass der augenblickliche Vorrath für 1880 und 1881 gerade reichen wird. Sollte die Ernte des nächsten Jahres ebenfalls missrathen, fo würde» die Hänscr, welche echten Champagner verkaufen, gezwungen sein, ihre Geschäfte zu schließen. Der Preis ist jedoch noch nicht gestiegen. Die Hänser ersten Ranges, wie Werle, welcher die Veuvr-Cliqnot-Marle hat; Nocderer, lange berühmt; Pommery und Greno, ebenfalls Vertrauen und Berühmtheit genießend; Irroy, welcher ein enormes Gebiet der besten Weinberge besitzt; Moüt, so beliebt aus dem Continentc, und andere widerstreben aus Rücksicht für das allgemeine Interesse der Departements einer Erhöhung des Preises, um nicht die Zahl der Consumenten zu verringern. Alle diese Firmen können den Bedarf für 1880 und 1881 bestreiten. und sie werden das Re« sultat der nächstjährigen Ernte abwarten, ehe sie den Preis erhöhen. Die Consumenten werden sie aber viel» leicht dazu zwingen, denn während des letzten Mo-nntes haben die Aufträge sich verdoppelt, namentlich aus England, wo ein Mangel an Champagner befürchtet wird. — (Ein künstlicher See in Amerika.) 3u Nordamerika, zwischen Südcalifornien und dem Staate Arizona, befindet sich ein wüster District von etwa 200 Meilen Länge und 50 Meilen Breite. Als ^ Project der Bewässerung der Sahara ernstlicher , stiert wurde, brachte der Gouverneur von Arizona !" Vorschlag, den Stillen Ocean durch einen Kanal in lene öde Fläche einzuleiten, von der man annimmt, dass ^ 100 Meter unter dem Niveau des Meeres liege. 3"2 ganze Unternehmen hofft man in einem halben "°hre mit einem Aufwande von nur 200.000 Livres s" Ende zu führen. Allerdings ist die Distanz keine sehr ^deutende. Die zukünftige Seefläche ist nur 45 Meilen ^ dem kalifornischen Meerbusen entfernt, und auf falbem Wege liegt ein natürlicher See von 20 Meilen "leite, so dass die zu durchstechende Distanz nur un-selähr 25 Meilen betragen würde. Locales. Aus dem Gemeinderathe. Laibach. 21. November. r„, Vorsitzender: Bürgermeister La schau, Schrift» Whrer: Magistratskanzleileiter G. Mihalii. Anwesend ^ Gemeinderäthe. Zu Verificaturen des heutigen ^HulWprutukulles nominiert der Bürgermeister die ^R. Luck mann und Laß nil. Der Bürgermeister eröffnet die Sitzung mit nachstehender Ansprache: „Die Stadt Laibach hat in (f/ ^'l)e distinguierter Persönlichkeiten, welche sie in ihr "irenbiirgerbuch eingetragen hat. den Verlust emes schr "dlmstuullen Mannes zu beklagen. Freiherr von ^"!ser, eiu in den letzten drei Decennien im Staats-Allste und überwiegend im Rathe der Krone gestandener 3 aatsmann, ist vor wenigen Tagen verschieden. Die ^ladtgemeinoe Laibach halte dem genannten Minister im Mre 1863 aus Dank für eine erwirkte gerechte, e ^'Uung Laibachs in der Classification orr Hauptstädte !"^ die Militärbcquartierungsucrgütung das Ehren. "rger recht verliehen Noch lange nach diesem Hflpllnkte hat Freiherr v. Lasscr in den verschiedenen z7.Ue"en bis zum vergangenen Jahre, wo er sich ^nckzog. die höchsten I.,teressen des Reiches vertreten, >nd mau darf sagen, dass er die SlaatKgrundgesetze und die Verfassungen des Reiches wie der einzelnen Länder mit Treu- und doch in maßvoll freisinniger Weise ! zu beobachte» bemüht war. Ich glaube im Sinne des hochgeehrten Gemeinderathes vorzugehen, wenn ich die Herren einlade, dem eben kundgegebenen Ausdrucke der Trauer über den Hingang des Laibacher Ehren, bürgers Freiherrn v. Lasser durch Erhebung von den Sitzen die Zustimmung zu ertheilen." Sämmtliche Gemeinde, älhr erheben sich. » I. Berichte der Finanzsection. 1.) GR. Dv. Snppan lcferiert über die Stadt-tasserechnung und über die Rechnungen der unter städti» scher Verwaltung stehenden sechs Fondc vom Jahre 1878 und beantragt: Der Rechnungsabschluss der Stadt kasse pio 1878 werde mit den baren Em» Pfängen per 181.228 fl. 70'/, kr. und der baren Ausgabe per 173.724 fl. 43 kr., suhin mit den, schließ« lichen baren Kassereste per 7504 fl. 27'/, tr.. dann mit den Activrückstä'noen per 34,728 ft. 14'/« kr. den Passimückständen per «2,415 fl. 74 kr. und dem Obligationsrückstande per 1400 fi. genehmigt. (Der Antrag wird angenommen). Bezüglich der Rechnungsabschlüsse der unter städtischer Verwaltung stehenden Fonoe stellt Referent Dr. Suppan folgende Anträge: k) Der Rechnungsabschluss des Eoncurrenz-fondes pro 1878 werde mit der Bareinnahme per 1502 fl. 1 kr. und der Barausgabe per 1499 st. 7?. kr., sohin mit dem schließlichen baren Ka'sereste per 2 fl. 28 kr., dann mit der Einnahme und Ausgabe per 400 fl. in Obligationen genehmigt. (Angenommen.) d) Die Depositenrechnuug pro 1878 mit den Einnahmen in Barem, und zwar in Papiergeld per 505 fl. 71'/, kr. und der Ausgabe per 475 fl. 72 kr., sohin mit dem schließlicheu Kassereste per 29 fl. 99'/, kr., dann mit der Einnahme und dem schlicßlichen Kassestande in Silberbarschaft per 150 st., endlich mit der Einnahme an Wcrtcfft'ctcn per 42,191 ft. 52 kr. und der Ausgabe per 15,474 st. 80 kr., daher mit dem schließlichcn Kassestande in Werteffecten per 26,71« ft. 72 kr. wird genehmigt. (Angenommen.) (!) Der Rechnungsabschluß über den städtischen Polkssch ulfono pro 1876 werde in den Em-, pfängen und Ausgaben mit 22,946 st. 57 kr., dann mit dcm schlicßlichen Attivrücksiandc per 3584 fl. 13'/, kr und dem Passiurückstande per 13,166 st. 26'/, kr. genehmigt. (Angenommen.) 6) u. Der Rechnungsabschluss des städtischen Armcnsondes pro 1878 werde mit den baren Einnahmen und Ausgaben per 20,808 ft. 92 kr., dann mil den Einnahmen an Schuldpapieren mit 179,976 Gulden und den Ausgaben per 146 l fl.. fohin mit dem schließlichen Stande an Schuldpapieren Per 178,515,fl.. endlich mit den Activlückständen an Barem per 1128 st. 10 kr. und in Schuldpapieren per 2500 fl. genehmigt; /3) der Magistrat wird aufgefordert, im Wege der Armensection auf die möglichste Erhöhung der be< stehenden oder Schaffung neuer eigener Einnahm«, quellen des Fondes zur thnnlichen Herabminderung der Subvention aus der Stadttasse hinzuarbeiten. (Angenommen.) 6) Der Rechnungsabschluss des Bürger spi-talsfondcs pro 1878 wird einschließlich des Ende 1877 verbleibenden Kafferestes mit dem Empfange in Barem per 12,961 fl. 18 kr. und mit der Ausgabe per 10,710 fl. 77'/« kr., sohin mit dem baren Kasse-reste per 2250 fl. 40'/« kr., dann mit dem schließ-lichcu Actiurückstande per 114 ft. 38 kr. und dem Obligationenstande per 47,900 st. genehmigt. GR. Horal beantragt, aus den Ersparnissen dieses Fondes 200 st. zur Aufbesserung der burger» lichen Pfründen während der Wmtermonate zu bewilligen. GR. Regali wundert sich. wie der Aüra.er-fpitalsfono bei den gegenwärtigen schlechten Zeiten überhaupt etwas ersparen konnte und nicht die ge-sammten Einnahmen an die Armen vertheilte. GR. Dr. Ritter v. Kalten egger glaubt, der Gcmeinderatl) als bloße Aufsichtsbehörde des in einer besonderen Verwaltung stehenden Vermögens des Bür-gerspitalfondes habe nicht das Recht, über Unterstützungen ans demselben zu verfügen, es müsse hierüber erst das Vcrwaltungscomitc befragt werden. GR. Horak vermifst seitens des Verwaltungs« comites einc jährliche Rechnungslegung, wie solche in Wien oder Prag und selbst in kleineren Städten, wie Stein, bei diesen Fonden üblich sei. Das Vermögen dieses Fondes gehöre seit Jahrhunderten der Bürger» schüft Laibachs, und doch bekommen Bürger, welche 4(1 bis 50 Jahr? die Steuern bezahlt haben, höchstens 20 bis 30 kr., gleich wie unter Bürgermeister Hiadezky. GR. Desch mann coiistatlert. dass die Verwaltung des Vürgcrspitalsfonoes eine ganz vorschrifts« mähige sei. Redner würdigt die edle Tendenz des Herrn Horak, glaubt aber, dass doch eher das Verwaltungs» cumite zu befragrn sei. Aus diesen Ersparnissen können selbstverständlich nur Bürger bethcilt werden. GR. Regali erklärt, wenn der Genieinderath als Aufsichtsbehörde nichts zu verfügen habe, dann fei es auch unnochwendig, basz man demselben überhaupt dle Rechnungsabschlüsse und Prallmmare vorlege. Referent GR. Dr. Suppan versichert gleich, falls, dass die Verwaltung des Vermögens r»ne vollständig ordnungsmäßige sei. Dieselbe befinde sich m den Händen des Herrn Magistratsrathes Ieras, der Herren Achtschin, Gerber und Doberlet, unter dem Vorsitze des Herrn VicebürgermeisterK L. Bürger. Der stiftungsmäyige Zweck sei. von den Einnahmen des Vermögens Pfründen zu verleihen, und die Pfründen» Unterstützung per 108 fl. jährlich an einen Bürger sei doch keine so geringfügige, wie dies seitens eines Vor» redners dargestellt wurde. Referent bemerkt schließlich, er habe gegen die Annahme des Antrages des GR. Horak nichts einzuwenden. Bei der Abstimmung wird der Sectionsantrag sowie jener des GR. Hörnt auf außerordentliche Unterstützung der Pflünoner mit 200 fl. während der Wintermonate einstimmig angenommen. l) Die Rechnung über den städtischen Stif. tungsfond pro 1878 wird mit den baren Empfängen per 8940 fl. 53'/, tr., den baren Ausgaben per 7447 fl. '/, kr. und dem Kassereste per 1493 fl. 53 tr.. dann mit den Empfängen in Wertpapieren per 142.468 fl. 4 kr. und den Ausgaben per 648 fi.. sohin mit dem schliehlichen Stande in Wertpapieren per 141,820 ft. 4 kr., genehmigt. (Angenommen.) Schließlich stellt Referent Dr. Suppan den Antrag, dass die sich auf 615,370 fl. 70'/, lr. be-laufenden Aareinnahmen und Ausgaben sowie die Einnahmen und Ausgabeu in Wertpapieren per 66,513 Gulden 52 kr. genehmigt werden und der Stadtkasse das Abfolutorium ertheilt werde. (Angenommen.) 2.) GR. Dr. Suppan referiert über den Vor-anschlag des städtischen Vo lkss chul son des für das Jahr 1880 und beantragt, denselben mit der Bedeckung per 17,001 st. und mit dem Erfordernisse per 19.963 fi., sohin mit dem vorschussweise aus der Stadttafse zu deckenden Abgänge per 2962 ft. zu genehmigen. (An« genommen.) (Schluss folgt.) — (Graf Barbo.) In dem Befinden des vom Schlage berührten lrainifchen Reichsrathsabgeordneten Grasen Barbo Waxenstein ist nach den Meldungen der Wiener Blätter eine tleine Besserung eingetreten. — (Aus dem Gemein berathe.) Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung des Laibacher Gemeinderathes, über deren erste Hälfte unser obiger Sitzungsbericht das nähere mittheilt, wurden der Voranschlag des städtische» Volksschulfundes und nach längerer Debatte auch jener des städtischen Armenfondes pro 1880 angenommen, weiters dem hiesigen Elisabeth-Kinderspitale die jährlich übliche Subvention per 300 st. bewilligt und die magistratliche Kanzlei-Erfordernis-rechnung vom ersten Semester 1879 gutgeheißen. — Der Antrag c>es Gemeindcrathes Dr. Suppan aus Ueber-reichung einer Petition an das hohe Abgeordnetenhaus um die Dotationsbrwilligung zum Baue der Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach wurde, nachdem denselben die Gemeinderäthe Regali. Horak und Dr. v. Schrey wä'rmstens unterstützt hatten, als dringlich einstimmig angenommen,. Gemeindcrnth Horal zog seinen im Verlaufe der Debatte gestellten Antrag, an das hohe Abgeordnetenhaus eine Petition um Ereierung einer Staats«-gcwerbeschule in Laivach zu richen und bei deu Delega» tionen um den Aufbau eines zweiten Stockwerkes aus die Peterslaserne zu petitionieren, zurück und kündigte denselben als selbständigen Antrag für eine der nächsten Gemeinderathssihungen an. — Schließlich beantwortete der Bürgermeister noch die Interpellationen des Gemeinde» rathes Regali wegen Einleitung der Dachrinnen am Auerspergftlatze und wegen der seitens des Magistrates getroffenen Vorkehrungen gegen die Rinderpest, sowie die Interpellation des Gemeinderathes Peterca wegen Beleuchtung der Wienerstrahe von der Vahnübersehung bis nach ,Bezigrad". Der öffentlichen Sitzung folgte fodann noch einc vertrauliche Sitzung. — (ZumEmpfauge unferer «Kuhner.") Soferne Freund Neptun leinen Strich durch die Rech» nung macht und die Meeresüberfahrt unserer „Kuhner" fein manierlich nnd programmgemäß vonstatten gehen lässt, wird die erste, aus zwei Bataillonen mit dem Stäbe bestehende Stciffel des vaterländischen Infanterieregiments Freiherr v. Kühn Nr, l 7 am nächsten Mittwoch, den 26. d. M.. unl hnlb 7 Uhr abend» in Laibach eintreffen. Dafs hier umfassende Vorbereitungen zu einem festlichen und herzlichen Empfange der tapferen Landessöhne getroffen werde», ist bekannt, und mit Vergnügen lönnen wir coilstatieren dass die Beuiühungen des zu dlefem Zwecke vorarbeitenden größeren (lomites allseits das willigste Entgegenkommen finden. Am Tage der Anlunft wird die Bevölkerung im allgemeinen Gelegenheit finden, dem Rcgimexte bei seinem abendlichen Einzüge in d,e Stadt ein herzliches und tausendstimmiges „Willkommen im Heimatlande" zuzurufen. Am nächsten Tage findet sodann in sämmtlichen unteren und oberen Local.täten des alte» SchiehstättegebäudeS das zu Ehren des 0 Werscorps veranstaltete Bankett, sowie d,e gleichzeitige sestllche Ve-wirtung der gesammten Mannschaft statt. Die Besorgung derselben hat mit nicht genug anzuerkennender Bereit. ! willigleit, so wie schon im Vorjahre bei so vielen ähnlichen «»l« Anlässen, auch diesmal die Direction des hiesigen Volls» tüchenvcreins — in erster Linie natürlich deren un» rrmüdlich und wahrhaft aufopfernd wirkendes Damencomite' — übernommen. Außerdem wirü an diesem Tage über Veranlassung des Tmpfangscomites die Fahne des wackeren Regiments namens der Landeshauptstadt mit einem großen, kunstvoll ausgeführten silbernem Lorbeerkranze geschmückt werden. Die vergoldeten Obertheile der Masche desselben enthalten in Weiher Emailschrift die Namen der drei Gefechte: „Rogolje", Iajce" und „Livno". in denen sich das Regiment im bosnischen Feldzuge aus» gezeichnet hat, im Maschenlnoten befindet sich die Jahreszahl der Heimkehr „1879" eingraviert, und an den beiden Maschenenden sind die Widmungsinschriften an» gebracht, und zwar am rechten Ende die Worte: „Dem tzeloenmüthigen heimischen Infanterieregimente Nr. 17 die Landeshauptstadt Laibach", — am linken Ende: „I^judlMia. ^unaHkßinu äomaöemu poUcu «t. 17". Mlt der Ausführung dieses Kranzes ist die hiesige Gold-und Silberarbeiterfirma E. Tambornino betraut, woselbst der Kranz auch gleich nach seiner Vollendung zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt sein wird. Der Einzug soll über die Wienerstrahe, Elephantengasse, Spitalgasse, Domplatz, Iahrmarktplatz und Polana zur Iuckerraffinerie erfolgen, und werden diese Straßen und Plätze, wie wir hören, glänzend beleuchtet werden. Wie aus allem hervorgeht, wird fomit Laibach bei dem Empfange der aus einem ungewöhnlich mühe- und gefahrvollen Feldzuge ehrenreich heimkehrenden geliebten Landessöhne an Herzlichkeit der Begrüßung hinter anderen Städten des Reiches zum mindesten nicht zurückbleiben. — (Heimkehrende Jäger.) Das bisher in Mostar gelegene und nunmehr in die Garnison nach Oedenburg in Ungarn bestimmte krainische Iäger-bataillon Nr. 19 trifft morgen früh mit dem Lloyd-dampfcr „Fiume" in Trieft und nach halbtägiger Rast daselbst Montag in den frühen Morgenstunden mittelst Eüdbahn in Laib ach ein. In Laibach hält das Bataillon zwei Tage Rast, übernimmt vom hiesigen Er-ganzungscadre die Rekruten und begibt sich sodann direct in seine neue Garnison. — Das zum Theil gleichfalls ans Krain ergänzte 33. Iägerbataillon trifft Montag Mh aus Bosnien auf dem Lloyddampfer „Ionio" in Trieft ein und fetzt von dort aus am Dienstag um 7'/, Uhr früh mittelst Südbahn feine Weiterreise fort. Nein Vernehmen nach kommt diefes Bataillon nach Villach und Tarvis. — (Kirchenmusik.) Anlässlich des Cäcilien. sVstcs gelangt morgen um 9 Uhr vormittags in der Stadtpfarrlirche zu St. Jakob die M383, 3. ^o^uuniä für vierstimmigen Männerchor von R. Nurgarell und der Chor Lou6 Vsu8 von V. E. Horak als Einlage zum Offertorium zur Aufführung. — (Concert.) Das von uns bereits angekündigte Concert der beiden Wiener Künstlerinnen Fräulein Theresine und Caroline Seydel findet nächsten Dienstag, den 25. d. M., um halb 8 Uhr abends im landschaft« lichen Redoutensaale statt. Die beiden Concertantinnen werden hiebei folgendes Programm spielen: 1.) Beetho» ven : Sonate für Violine und Clavier, 0 - äur; 2.) Mendelssohn: Concert für Violine (letzter Satz); 3.) Schubert - Tausig: Militärmarsch für Clavier; 4.tl) Chopin-Wilhelmy: Polonaise, d) „Pergolese Sici-liano", c) „Wieniawsty Sielanla" für Violine; 5.)2iszt: Polonaise, k-äur, für Clavier; 6) Ernst: Piraten« Phantasie für Violine. — Cerclefitze il 1 fl. 50 kr.. Parterre- und Oalleriesitze k 1 fl. sowie Entreekarten ü, 60 kr. zu diesem Concerte sind in der Handlung des Herrn C. S. Till zu haben. — Tagsdarauf concertiereu die beiden Künstlerinnen im Saale Ara in Trieft. — (Frl. Nuscha Buhe.) Wie wir einem gestern hier eingelangten Privatbriefe entnehmen, ist die vor zwei Jahren an der hiesigen Bühne in Engagement gestandene beliebte Naive Fräulein Nuscha Buhe auf Grund eines am 19. d. M. mit großem Erfolge bestandenen Probegastspieles am königlich preußischen Hof- theater in Berlin engagiert worden. Wir gratulieren der jungen taleutierten Schauspielerin zu diesem ehren» vollen Avancement. — (Gemeinde wähl.) Bei der am 23. v. M. stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes der OrtK-gemeinde Schweinberg im Bezirke Tschernembl wurden Georg Spechar zum Gemeindevorsteher, Johann Kobe und Mathias Schmidt zu Gemeinderäthen gewählt. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 21. November. Im Ausschusse erklärte die Regierung, sie sei bereit, eine Gesehesvorlage über die reformbedürftigen Normen des jetzigen Disziplinarverfahrens für nichtrichterliche Beamte einzubringen. — Die Abgeordneten Vidulich, Franceschi und Lazza-rini melden ihren Austritt aus dem liberalen Club an. Budapest, 21. November. Das Unterhaus verhandelte über die Wehrgesetzvorlage. Der Honved» minister erklärte, die Reform des Wehrgesetzes bilde den Gegenstand fortwährender Besprechungen beider Regierungsvorlagen. Eine bezügliche Vorlage werde nicht mehr lange auf sich warten lassen und sich cuf alle Verbesserungen erstrecken, welche durch zehnjährige Erfahrung als nothwendig erscheinen. Wien, 20. November. Der volkswirtschaftliche Ausschuss nahm das Gesetz, betreffend die Einbeziehung Istriens und Dalmatiens in das Zollgebiet, an und lehnte den Abänderungsantrag Hallwichs inbetreff der Fixierung eines zweijährigen Uebergangsstadiums für Istrien ab. Eine Resolution Hallwichs, betreffend die Einbringung eines Gesetzes wegen Einbeziehung Triests in das gemeinsame Zollgebiet mit Ende 1881, wurde angenommen. Wien, 20. Novembel. (Gr. Tgpst.) Der Re-ferent über die Wahlaffaire Ofenheim hat seinen Bericht beendet. Er beantragt die Annullierung der Wahl auf Grund von Acten, nach welchen die Wahl infolge von Bestechungen erfolgt ist. Prag. 20. November. (Frdbl.) Dem Prager „Tagblatt" geht von gut unterrichteter Seite folgende Mittheilung zu: „Im Schoße des Handelsministeriums wird die Schaffung eines umfassenden Staatsbahnnches geplant. Den Weg zur Erreichung dieses Zieles soll das Verstaatlichnngsgesetz vom 14. Dezember 1877 ebnen. Das zukünftige Staatsbahnnetz soll nach zwei Richtungen sich erstrecken: Von Ost nach West und von Nord nach Süd. Wien ist bestimmt, den Aus« gangspunkt zu bilden. Das geplante Staatsbahnnetz würde umfassen: 1.) Die Franz - Iosefbahn, welche, von Wien ausgehend, die Verbindung einerseits mit Prag, anderseits mit Deutschland über Eger herstellt; 2.) die sich an die Franz-Iosefbahn in Budweis anschließende Linz-Andweiser Bahn. an welche sich 3.) die nach Süden weiterführende Rndolfbahn und 4.) die Pontebabahn, eventuell sogar 5.) die eine Verbindung mit den Istrianer Staatsbahnen vermittelnde Prcdilbahn anreihen würdc. In Selzthal schlösse sich die gleichfalls zu erwerbende Giselabahn an, welche in der Arlberglinie und Vorarlberger Bahn ihre Fortsetzung bis an die Reichsgrenze nach der Schweiz zu fände. Um die Gisela-Bahn mit der Arlberqbahn zn verbinden, soll die Südbahnstrcckc Wörql-Innsbruck erworben werden. Trieft, 20. November. (Presse.) Der Statthalter Baron Pretis ist hcut«' mich Wien gereist. Lemberg, 20. November. (Frdbl.) Der „Na-rodowa" zufolge soll daö Ministerium geneigt sein, den Polen hinsichtlich der Polonisierung der galizischen Eisenbahnen einige Zugeständnisse zu machen. Der Sitz der Generaldirection bleibt nach wie vor in Wien. Der Sohn des Statthalters. Graf Roman Potocki, begibt sich zu den Vermahlungsfeierlichteiten der Erzherzogin Christine nach Madrid. London, 20. November. (Presse.) Die Berathungen der afghanischen Sirdars und Khane werden in Kabul zwischen dem 5. und 9. Dezember beginnen. Den Vorsitz bei diesen Verhandlungen wird der Sirdar von Ghusni, Muydani Khan, führen. Die Hauptgegenstände der Berathung sollen die Thronfolge und die zukünftige Verwaltung des Landes bilden. Constant: novel, 19. November. Der russische Botschafter rieth dem Sultan, den Reformforderungen Englands vollständig und rasch nachzukommen. Telegraphischer Wechselkurs vom 21. November. Papier»Rente 68 3tt. — Silber«Rente 70 80, — Gold» Rente 80 35. - 1860er Staats.Unlehen 127 80, — Nllni'Actien 844. — Credit»Actien 269 -. — London II« 7b. — Silber — —. K. t. Münz. Ducaten 5 54. — 20. Franken » Stücke 9 32. — 100-Reichsmarl 57 70. Wlen, 21. November, 2'/, Uhr nachmittags. (SchllisScmse.) Creditaclien 269 - . 1860er Lose 127 75, 1864er Lose 16°, . österreichische Rente in Papier 68 30, Ttaatsbahn 264 50, Nordbat,» 228 50, N.Franienstücfe 9?2. türkische Lose 18 30. ungarische Credilactien 2l,4 25. Llopdactie» 612 —, österreichische Anglobanl 135 60. Lombarden 8125. Unionbans 93 40, Com-mnnalanlehen 117 50, Eguptische—, Goldrente 30 30, ungarische Goldrente 94 65. Ruhig. 2lugekomme»l< Fremde. Um 21. November. Hotel Ntadt Wien. Nallcnstein. Kfm,, Hagen. — Arauncher Edler v. Braunthal; Hirsch, Schmarcha, Just, Wenzel und Binder. Kaufleute, Wien — Windsam, Privatier, ttlagrnsnrt. Hotel Elephant. Nagy, Kfm., Leipzig. — (Aoriup, Besitzer, Görz. - Mischitz, Villach, ^ Iamnch. Kfm. nnb Tubic, Maler, Wien. — Dolcnc, Weinbauschul-Director, Wippach. — Primonih, Inncrlrain. — Drrbitsch, l, t. Äczulshaupt' mann, Krainburg — Lauru', t. l, Beamter, Trieft. Mohren. Grilz. Hdlsm, Watsch, - Smolnilar, f. l. Ober« lieutenant, Wim. - Smolnikar, Besitzer, Tuchein, Kaiser von Oesterreich. Lcuc, Lustthal. Verstorbene. Den 20. November. Ursula Vescl, gewesene Köchin, 59 I, Polauastrahc Nr. 8, Magenkrebs. — Franz Sirnit. SchlossergescllenSlind, 2 I., Floriansgassc Nr. 40, Fraisen. Im Civil spi »ale: Den 20, November. Mathilde Goriup, Inwohnerin, 30 I., 'I'uder«u1osi» pulmonulli. — Pietro Bassani, Taglühner, 42 I,, perniciöses Wechselficber, Den 21. November. Josef Tomaz'ic', Inwohner, 76 I., Theater. Heute (gerader Tag) dritte Gastvorstellung der Operetten' sangerin Fräulein Lori St übel: Die Fledermaus. Operette in 3 Acten von Strauh. Meteorologische ^cubachtull<;en in Laibach. ß '«^ ^ 3Z ,5 5« 55Z Z ^« LZt «« 8 ^,k 233 7Ü7Ma7"744-10"4^0'9 SW. schwach^' bewöllt 21. 2 „ N. 744 66 > 2 2 ! W, schwach trübe 0 00 9 « Ab. 745 8? -j- 0 2 ,NW. schwach bewölkt Trüber Tag. Das Tagesmittel der Teulperatur -j- 0 7°, um 2 3' unter dem Normale. ________ Verantwortlicher Nedaclenr: Otto mar Vamberg Für die zahlreiche Betheiligung an dem Leichen» begängnisse des geliebten Sohnes, beziehungsweise Bruders und Schwagers Victor EisenMpf sprechen wir hiemit den sämmtlichen Bekannten und Freunden den inuigsten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen. Seisenbcrg, 21. November 187!). Vl)l'!(!)(ll(!)!. Wien, 20. November. (1 Uhr.) Bei anhaltend fester Tendenz war ber Verkehr im allgemeinen etwas weniger belebt. »«ld w>,« Papicrrente........68 20 6830 Silberrente........7090 71 «oldrente.........80'25 80 85 Lose. 1854........122 - 122 50 ^ I860........12750 127 75 ^ 1860 (zu 100 fl.) - - 13050 131 - ^ 1864........16b — 16550 Un„. Prämien«««!.....106 - 106 50 Credit'L..........171 75 172 Rudolfs.».........1775 18 — Prämienanl. der Stadt Wien 118 118 50 Douau.Reuulierungs.Lose . . 113 25 113 75 Domänen. Pfandbriefe . . . 142 50 148-Oesterr. Schatzscheine 1881 rück« zahlbar . .......10060 100 90 Oestcrr. Schahscheine 1682 rück« zahlbar........100 «0 100 90 Unaarijchc Goldrente .... 9460 9470 Unaarische liisenbahn.Anleihe . 114 60 114 90 Ungarische Eisenbahn«Änleihe, »iumulativstülte......113 20 11350 Ungarische Schahanw. vom I. 1874..........- - —'^ ?ln1ehen der Stadtgemeinde Wien ii, B. V......9970 100 — «elk Na« Grunde«tl«ftungs Vbllgatianen. Böhmen......... 102 75 103 75 Niederösterreich...... 105 - 106' - Oalizien......... 9450 95 — Siebenbürgen....... 84 25 8475 Temeser Vanat...... 8«-- 86 50 Ungarn .... ..... 8775 88 H0 «lctle» » 79 50 Theih.Vahn........20625 20650 Ungar,'galiz, Verbindungsbahn 110 75 111 Ungarische Noroostbahn . . . 129 50 130 — Wiener Tramway-Ocsellschaft 199 75 200 Pfandbriefe. Ma.öst.Bodencreditanst.li.Gb.) l17 - U7 25 . . ^ 0 101 -- Prt«ritätK'Dbli»atlsuen. Tlifabeth.B. 1. Em.....96— 9650 Ferd.-Nordb. in Silber . . . 106 25 106 50 Franz.Ioscph.Äah» , , , 95 60 9ä90 »«ld wo" Wal. C.,rs.Ludwig.V,, 1. Em. I02 25 102'U Oesterr. Nordwest-Bahn . . 96 60 96^ Ziebenbllrger Bahn .... 7450 7^ Ztaalsbahn 1. Em..... 16725 11? t" »üdbahn » :l°/....... N750 >Is^ . » 5«/I...... 101 40 K'1 ?" Vevllen. Äuf deutsche Plätze..... 57 0b 5?'ü London, lurze Zscht .... 11660 6^ London lange Sicht .... I>6?0 1>6A Paris .......... "15 40 2" Ueldlsrteu. Ducaten . . - - 5 fl. 54 'r 5 st." "' Napolconsb'or 9 , 31'/, .9^3^ " Deutsche Reichs- Noten .... 57 . 75 , 5? . 20 ' Zilberauldln 100 ^ — . W0 ^ ^' ' Krainische Grundentlastunas'iDliliaatioilen: l»<>ld 9650 Ware 97 50. «lredit 263 20 bis 268-Z5 Anglo 134 8» "l Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 68 20 bi« 68 30 Slloerrente 70 90 blS 71 -. «»oldrente 80 25 bls 80 35 1^5 Usndon 11660 bi» 11685 Napoleons 331'/, bis »32. TUber 100' bis 100 -.