Zum Mutzen und Vergnügen. Freptag, den 1^1. M^y 1821. Historisches Tagebuch für K r a i n. 22. May. Maria Theresia in Prag zur König: n von Böhmen gekrönt (^7^2). — i3. Venedig unterwirft sich den Franzosen (179?). — 14. ^«-«-tl» wegen Einimpfung der Kuhpocken in Illynen, gegeben im Regicrungspallasto zn^aibach, und intterzeichnet voin General - Gouverneur Bertrand (1812). — i5. Dcr Vanus von Cvoatien, F. M. L. Giulay auf dein Rückzüge aus Italien in Laibach; Commandant auf den, Echloßberge Moitelle, Platzmajo,', Lcfevre, ein Franzose siLoy). — ,6. K. Maximilian 1. von den Flamländern in Freyheit ge-scbt (?4«8), — 27. Vcy Prcwald wurden die Zran^vsen abqewicsen (1809). — iU. Eröffnung dcs Sqerlievo-Spitals in Ädelsbcrg (2«i6). ,^as.Militär«Knaben-Erziehungshaus des k. k. Infanterie - Regiments Reuß - Plauen zu Laib ach. u "nter den menschenfreulidlichen )lnstalten, welche Se. ->ai. Kaiser Joseph 2. gegründet hat, und welche v°>'. Sr. Muj. unserm allergnadigstei, Kaiser Franz U väterlichem Sorgsalt gepflegt werden, verdienen lk Mi!üär-Knabe>^E!'^el)ii!lg5hauf!>!,' bey den Negi- "ei!t?s„ si^,'^. ^^ vorzüglichen Plah. ^^n ^r^eh,!,igcanstüllen gilt überhaupt: daß sie "^' dann wahrhaftig fruchtbringend ,uer- " / weiin dem klar aus g e spr 0 che ,1 en Zw c- "tr streu gernster Consequenz entgegen ^'^eitetwird. ^ -^'ieß nun ist vorzüglich der Fall bey militärischen ^'.^l!ng5amwl"n. Der Wirkungstreis der Lehren, geleistet und erstrebt werden soll, si'id ^a auf das lmnnest? anrgemessen und angegeben, und darum "'Ui man sichln den Mitteln „icht wohl vergreifen, Inders da eben hier Erfahrung und Theorie freund- ^achbarliche,, Schrittes gehen dürfen. Alles lauft, jedoch ^'üuf hi„a^ 5^ x^z,,^ Menschen zu braven Solda- «u bilo^i. Cine g.esunde S^ele in einem gesunden abgeharteten Körper, Gewandtheit und Kraft in den Gliedern, Kenntniß und Handhabung der Waffen, -Erlernung und Einübung alles dessen, was den Dienst «nmittelbar becrisst oder damit in nächster Berührung siehl, vor allem'ein zur Natur gewordener soldatischer Gehorsam, gegründet auf die Fincht Gottes , aufhiebe zu Fürst und Vaterland, und eng verbunden mit dem milltaiischen Ehrgefühle, das sind ja doch die Gesichtspuncte, welche der Commandant eines Erziehunöhau« ses, welche alle Lehrer darin vor Augen haben sollen. In wiefern uun das Ergiehungshaus de3 k. t. Infanterie »Regiments, Reilß« Plauen zu Laibach diesem Zwecke entspreche, mag sich aus folgender schlichren aber treuen Darstellung ergeben. In dieser?lnstalt besinden sich H3 vorschriftmDige uild 7 Kost«Zöglinge, von welchen letzteren einige ans guten Häusern. Das Aufsichts ° und Lehrpcrsonale besteht in einem Ober - Oiiicier, als Commandanten s gegenwärtig Herr Oderlientenant Koberwein), in äcm Regiments-Caplan, als Seelsorger ,nd Reli» g,o,!slehrer, welche Stelle, wahrend der Abwesenheit dcB Rcgimcltts-Caplans in Italien, der hiesige ^ycaal-Professor F. X. Richter bisher ans Gefälligkeit versehen hat/ aus emem Fühler für die nöthigen öcono- znlschen Geschäfte, drey Unterofsicleren als Lehrern, vier Gemeinen als Wärtern, davon einer kocht, zwey zur Verfertigung und Ausbesserung der Montour ver-wendet werden. Das Locale, .ein Haus m der Gradischa-Vor-siadt, ist im Ganzen sehr gut, die innere Haus-Ein» richtung zweckmäßig,,die Lage gesund. D,as Gebäude, ein Stockwerk hoch, ,enthä!c zu ebener Erde und im obern Stocke i6 größere und kleinere Z'.mmer; sechs Küchen, vier Bod.enkammern (wovon zwey Hur Aufbewahrung der Monrourssorten, und zwey zuVittug' lientammern verwendet werden), achr Kc/!er,und hat auf der Südseite einen geräumigen Aof.— Das obere Stockwert ist für die Zchlafsäle (fünf an der Zahl) , dann die Unterbringung des Führers., dem Arbeitszimmer der Professionisten, und dem Studierzimm.er der Lehrer gewidmet; zu ebener Erde befindet sich die Wohnung des Command.ancen, drey Schulzimmer, ein Speifesaal (der auch zugleich als Schulzimmer verwendet wird), die große Speise- und die Waschküche. Der Hof wird als Spielplatz für .die Knaben v«r« wendet. Es sind in demselben die Sprmggraben (von H bis i 1/2 und 2 " Breite), Her Kletterbaum und «in Volngirpferd. Zugleich dient er zum Exercierplatz. Jede freye Wtunde muffen die Zöglinge, wenn «s die Witterung zuläßt, der Erhaltung ihrer Gesundheit wegen, au,f dem Hofe zubrjngen. Ihre Beschäftigungen sind dann Leibes/Übungen, Hestehend in Springen, mit und ohne Stangen, in die Höhe und Weite, SielzenZehen, Baumkleicern, Stricklaufen, Voltigiren, Fechren, in welch letzterem, so wie im Schwimmen^ .methodischer. Unterricht ertheilt wird. In den Schulzimmern, die mit den Bildnissen Sr. Majestät unsers jetzt.regierenden Kaisers, dann weiland Kaiser Joseph's und Maria Theresia, da«n mit Landkarten uiw Tabellen geziert sind, sitzen die Kna« ben zu vieren an einem Tische, welcher mit »eben so viel Schubladen , zur Aufbewahrung ihrer Schulsachen, für jede zwey mit einem SchreibMge versehen, und der Sauberkeit wegen mit schwarzer Ohlfarbe angestri» chen ist.— Die Schlafsäle sind geräumig, leder Knabe Hat sem Bett; die Bettstellen und Schranken sind, deS äußern guten Ansehens sowohl als wegen der langer» Dauer, mit brauner Ohlfarbe angestrichen ; der Schrank ist zum Aufhangen der Kleidungsstücke, welche durch grüne Vorhange vor dem Eindringen des Staubes gesichert werden. Jeder Schrank enthalt am einem Blatt te, das obcn angebracht ist) den Nahmen seines Besitzers. In jedem Schlafsaale schlaft, der Aufrecht-Haltung der Ordnung und der ^ ittlichteit wegen, ein Lehrer. Elne, im ode, n Stockwerke desindliche Küche wird als Rclnigungsort verwendet, in welcher sich die Knaben waschen, baden, und kämmen lassen , ihr Lederwerk an» streichen, Schuhe ullb Gewehre putzen, u.P. gl. Auf den Gängen hangen ihre Gewehre und übrigen Nüstml« gen. Über jeder Thüre zeigt eine schwarze Tafel mit wei« ßer Inschrift,die Widmung deHZimmers oder Saales an^ Die Kleidung »er Knaben ist.schön und zweckmä< ßig; sie leidet eine '.wteradcheilung in jene füx den Hausgebrauch, und jene für Autrückungen. — Z>« Hause haben die Knaben eine Art mohrengraue SpeN-fcr für den Winter, .im Sommer Kittel von ungebleichtem Zwillich, zum Spatzierengehen Mützen. Bey Ausrückungen jst de« Schnur ihwr Meidung ,wie jener der Mannjchaft,bey den Regimentern, u"d die Farbe bloß, statt weiß, mohrengrau; zur Kopfbe< Deckung haben sie dann Czako. Sie sind, zum Behufe ihrer Exercierirbungen, wie eine Compagnie rangnt, haben ,t Feldwebel und 7 Unrer-Offlciere, die aus dift sich durch Fleiß und besonders gmes sttUlcheä Betragenausgezeichneten größern Zöglingen gewählt werden. Ihre Nahrung D.: zum Frühstück Brot; Mit< tags Suppe, Rindfleisch und Gemüse; zur Vesper Brolf. Abends Suppe und Brot. Daß diese einfache frugale Kost gedeihlich ist, bl-weißt das gesunde, muntere, blühende Aussehen del Knaben. Jeder ha.l sein /igenes zinnernes Eßgeschirr und Besteck. Für die Reinlichkeit, als kräftiges Mittel zur Erhaltung der Gesundheit der Knaben, wird durch tägliches Waschen, wöchentlich ein Mahl wtrmes Baden w' Wmter, und öfteres Baden (das Schwimmen nicht eingerechnet, da die kleinern Knaben keinen Theil da" an nehmen) im Freyen, auf besonders dazu g?wähtte<» Plätzen, im Sommer, raun durch Kämmen, durch zwey' mahliges Wäs^ewlckseln in der Woche, und durch lö^ liche öftere Visittmng ihrer Adjustmmg gesorgt. ^ NÜcksichtlich der wissenschaftlichen Ausbildung der Knaben sind dieselben sowohl ihrem Alier, als ihre,, Fähigkeiten «wch, welch' letztere ,die Einch?i!ung der Schulclasscn bestimmt., in fünf C^ssen eingnh<:ilr. Die etsten vier Classen erhalten Unterricht in allen jenen Zweigen, welche für diese vier Classen .in -ben Normal-Haufttschnlen vorgeschrieben sind ^die fünfte Classe hat die-höhere militärische .Ausbildung dieser 'Zöalinge zum Zweck; ivelche durch Ertheilung des Unterrichts der Geschichte, d.er Geographie in höheren, Grade, der Terrarnlehre, des militär.. Geschäftsstyls^ ^^'Planimetrie und dergeometrischen ?lufnahme , den ^"fangsgründen der Artillerie» und BefcsiigungS-Kunst, des ^elhdienstes lc. zu .erreichen gesucht wird. Außer den Prüfungen ,im Hause wird noch jahrlich im Herbst« Anfang« eine öffentliche Hauptprüfung nn.d Medail' ^"veriheiltlng abgehalten, bey welcher bis ,^etzt Se. ^ellenz der Hr. Landes - Gouverneur, der jederzeit anwesende Herr Militär. Commandant, alle Herrn ^taabs-Officiere des Regiments, mehrere Herren Gu« trnialrach«, und Herren von bedeuienderm Range bey-HUwoh nen d.em Znst.tute die EHre erweise,,. , . ^^ ^p ^^^^' Gelegenheit vorgelegten Probeheften, sowohl im Schön- als Dicrandoschreiben, Tabellen, schriftliche 2'ufsatze und Pläne,erhiel,ren,gll-seweine Zufriedenheit. Als Haupigrundsatz wird bey der Ausbildung der naben hier .befolgt, ihr Mrgefühl durch Belohnung öffentliche Aufzeichnung zu scharfen, den Trieb ^ Nachciscruiig zu wecken , nnd auf diese An sie zur ^lolgung aller Vorschriften durch Güle zu führen, und . . ^!) «ußkl'ster Nothwendigkeit Strenge und Stra- l° "Mreten zu lassen. Um die Knaben durch zu lange anhaltendes Si. >! "^^ i" ermüden, und dadurch die Lust zum ker-^ zu mindern, ist bey der Einteilung der Schul-lu,/^' ^^"k Vedacht genommen, diese mit Erhöh, burck "' ^ ^"^' l" ^" lassen, daß die Zöglinge ael ^ ^ ^""^ Wechsel des Ernsten mit dem An« dock " ^ ^^ ^^^ ium Lernen behalten, und selk "'^ ^^ ^^^ ^^ bestmöglichsten Anwendung der» °"^ so viel als möglich, gewirthfchaftet wird. sH . "^ ^« paniotische Hochherzigkeit vieler Men« lreunde si>ch ^^ Instkute schon bedeutende Pri. vatunterstützungen. zugeflossen, w?lche bie Wiener Zeio tung nebst der öffentlichen Danksagung, bey jeder sich ereignenden Gelegenheit enthielt. . Auch hatte die Anstalr schon mehrere Mahle dai Glück, von hohen Milirärpersonsn besucht und in ?lu» ^enschein genmmnen zu werden. Die Wochein. von Pro f. Nichte r. (Fortsetzung). Im Jahre 17^,6 kam der Oberste, und nachherlg,« General ,desIngeni.eur'Corps, >on .Nagel, auf Befehl der Kaiserinn Maria Theresia in Hie Wochein , uy» den Wasserfall-in Poliza, und ,mehrere andere in der Valvasorifchen Chronik deschmebene Naturseltenheitett aufzunehmen. Ben ersten Versuch,,bis.auf die Spitze des Tri< glav vorzudringen und zugleich einen guten Weg da,< hin aussindig zu machen, wa.gte Lorcnz Willoni« ' ,tz er,, angestellter Wundarzt än Mhammer, mit Hüls« Hes Gemsen-Icigers Rosizh und ^er Bergleute Mat« thäus Kos von Iereka und Lucas Koroschez von Güriusche. Sie stiegen ,den,24. Aug. I^ä biS zu dm Alpenhütten in Bel.o pole. Ben Z5. Aug. brachten sie zu, den bequemsten Weg ,nach der Höhe, genai'.nb S.ele,ni ,plas (grüner Platz), ^uZsindtg ^,: machen, und untersuchten zu dem Ende drey Theile des Ber» ges. Den 26. .darauf, bey TageK Anbruch, schritten sie von Belo pole anfangs links (westlich), dann, fast in einer diagonalen Richtung von Südwest nach Nordost, innerhalb 5 Srunben nach.d,em genannten grünen Pla» tze. Dorr wM e, Balt Husar Haquet, Ioftph Stephantschitsch, Lorenz Willonitzer, Christiail Novag, Stephan No-schitsch,' Matcyäus Kos, Lr.cciZ .^oroschez auf 2 Felsen ein. Hierauf l'cilten'sie Hamn,ec ui.d Slemm-«ü'en neben einen Spilt der Zels^-. ein und lehnen noch am selben Tage bii in chre Helmach zurück. Vom Gipfel aus will der Wundarzt Willonitzer gesehen ha, ben: alle kärnthneriscken und komischen Berge, den Golfo «on Triest, den Karst und Unterkrain, die ncyeri-schen Gebirge, Klagenfurt sammt dem See, da5 .^w. ster Ossiach, da» Geilihal biü nach Tyiol hin, ferner die veneiianischen Gebirge, Aquileja, das Ziitscher.Thal, den Berg Ma'.iü Luschari, Weissenfels, Natschach und Langenfeld. Im Herabsteigen wurde der Neg bezeichnet, um ihn nächstes I^hr desto leichter zu finden. (Die Fortsetzung folgt). Do n a u - Ansich te n yom Ursprünge diesc^Stromes öls zu di'ssen Mündung; nach d?r Natur gezeichnet v o-n Jacob Alt, gsdvuctt in Stein von Adolph Kun'lke, mit erläuternd«:in Texte am Schluss« von Doctor Franz Sartori. Große Flusse sind die Scmgamm?!, großer Völker — m,,d die Donau ist gleichsam des österreichi« schen Kaisertymns Pulsader. — Welche historische Erinnerungen hangen an diesem Strome! Darumwar es vorauszusehen, d^isi eiil Unternehmer dieser Art nicht blos; bey I. I. Majestäten, den Kaifern po" Osterreich imd Rußland, dem Könige von Preußen/ nicht blosi bey den lunstliebenden Prinzen des öl'icrreü chischen Kaiserhauses, bey vielen souveränen FüvsteN Deutschlands,^sondern überhaupt bey allen hohen und niederen Vaterlands-Freunden, Kunstkennern und Kunstliebhabern, die verdiente Aufmerksamleic finde« werde. Die in Rede stehend?» D ona u - ?sn!ichl.'N be« dürfen keine? Empfehlung; man sehe selbst und e>N< scheide , ob das Werk die Meister kröne. — Schon sind i5 Hefte, jedes mit vier Bettern erschienen; das ganze Werk wird au« 5o Hefccn bestehe,,. So eben reist, Hr. Kunike durch INyi'ien, u^» Bubscriptionen für dieses Prachcwerk zu sammeln / da' von jedes Heft io st. W. W. oder ^ si. C. M. kostet und nach Belieben von Monath zu Monath bezogen werden kann. Den Persbl^ß dieses Werkes, so wie eines an-dl»rn im näch^'l! Wochendlatte anzukündigende!!, bi!^' lickc, D arstellungen aus dem neuen T e st a-,n e n te und dem Lebeu d er H e iligen nack de >' vorzüglichste,; Meistern lithographisch b e- , handelt von Herrn Kunik e,^ hat Hr. Buchhand- ler Korn für Laibach übernommen. Prof. Richtet. Charade. Gibst du mir das Ersic, So hoff ich das Zweyte; Gern lassen wir das Gai^e Für höfliche Leute, Auflösung dcr Charade m Nr. l3. Taucherglocke. G« druckt hey Ignaz A l o y Ä l5 ölen v. Kleinma^r.