Mtmlher Nr. 1«6. i. 5« ll. 1>,'i! d'» 4i fi. ? ^!, Samstag, 22. Juli. « :<«««, ,5 ll. ^«»«« »l. Z»« nlchl der aulhenlische Woil» laut oiese« Mlmmre« bekannt ac.vorden ist. Jede Ver« ftcherung. daß die bulurester R-glerung leine eforbitan. t« F»rder»nzen in Kon,l«nlinopel gesteUl habe, wird «ls tendentibse Schönfärberei von der bfsenlllche« Mel» nung mit Mißtrauen aufgenommen. Die rumü"ische Regierung »ürde idrer eigenen Sacht einen guten Dienst lliiten. wenn sie selbst den InHall ihre« Memoire« publicieren und damit die Meinung von der Gefahr, wllche on den Donaufürstenthümern her dem Frieden ntuerdlna« drohe, richllgstcUcn »ürde. «m nächsten scheinen die Angaben der .«^ence Haoas" der Wahrheit za lonmen; officioje berliner Bliitler — in der preußische!, Hauplftad« ist ma>, qc. wohnlich über die Dinge in Bukarest sehr genau unter, richtet — bezeichnen d«e Angaben der „Agence" al« der Wahrheil sehr nahekommend, die übrigen in Umlauf ge> sehten Versionen aber als erfunden. Nach der ..Agence Havas" betreffen dic Vorstellungen Rumänien« an die Pforte bekanntlich, wie bereil« telegraphisch mitgetheilt wurde, folgende Punkte: „Anerkennung de« historischen Namens »Rumänien", der schon von den anderen Groß. müchten zugelassen werde. Ausnahme eines rumänischen Agenten unter das diplomatische Eorp« in Konstantinopel, Anerkennung der Jurisdiction be« rumänischen Agenten über die rumänischen Standesan gehörigen in der Türkei, Vornahme einer genauen Grenzscheldung zwischen den Donau'Inseln, um auf diese Weise den fortdauernden Oebielsverletzungen vorzubeugen, welche gegenwärtig so viele sonfiicte zwischen der türkischen und rumänischen Regierung herbeiführten. Abschluß von Handels«, Post» und Telegraphen, sowie Ablieferungsverträgen zwischen der Pforte und Rumänien, Aberkennung der rumänischen Pässe durch die türkischen Vehdrden, Regelung der Grenz« am Doi'audelta, wodurch den dort wohnenden rumänischen Unterthanen der freie Gebrauch der «» ihr Territorium stoßenden Gewässer gesichert werden soll." Alle diese Forderungen — sagt die ..Presse" — stammen bereits au« einer Zeit, lange bevor der Krieg mit Serbien oder auch nur die Insurrection in der Herzegowina ausgebrochen. Sie berühren alte Differenzen zwischen Bukarest und Konstanlmopel. Die Aner« lennung dieser Forderungen oonseile der Pforte wüldc in den Suzerünetät«.Verhältnissen kaum etwas ändern, wol aber für Rumänien wesentliche Erleichterungen brin. aen. Der »'bschluß von Handel«.. Post». Telegraphen» und Auslieferung«.Verträgen zwischen der Pforte und Rumänien wäre nur eine proltische Konsequenz der staatsrechtlichen StclllMg, deren sich die Donaufurslcnthilmer seit langem erfreuten. Sie «raren eine Analogie der GteUunq. in die Rumänien zu ausländischen Müchien ye treten ist, wel«l>c bekanntlich, unbeirrt durch die Einsprache der Türkei, ähnliche Berl'äge mit Rumänien ubgejchlos sen haben. Nur die Aufnahme eine» rumänischen Agen. ten unter das diplomatische Corps sieht einem Eman-cipationeoersnchl ähnlich. Die Regelung der (^renzrn am Donaudelta und die genauere Greizdestimmung auf den wechselnden DonauInseln am nüro'lchen Delta-Arme k»nn«n kaum al« Anspruch einer wesentlichen Gebiets» erwei erung anaesehen werden. Ebenso »st da« Vcrlal,gen. daß ,umanis5e Passe in der Türkei Gellung haben sollet», nlchl nar jo unbillig. Bezeichnend für die rumänischen Forderungen ist. daß fie dxschau« praMscher Natur find und in keiner weiie jene auf ««»ßerlichleiten basierenden Ansprüche berühren, on denen sonst in Bullest viel ^ürm ae machl worden, wie da, «echt. Münzen mit dem Bild nlsse des stursten zu prägen und einen Orden zu gründen. Vom Kriegsjchauplatzc. lk. ^uli. Die fast ununterbrochenen Regengüsse haben den Timol, ein O5birg«wasser, derart angeschwellt, bah an eine gemeinsame Operation der bei Widdin und NThale, außer bri Nlriinac uiu ^uprlja, das Terrain fast leine Möglichkeit bietet, dem Gegner neuerdings die Stirne zu bieten. Die zweite dieser Linien führt durch das westliche Moraoa Thal über Kruöeoac, U^ica gegen die Drina Es würc hier eine natürliche Varriöre, hinter welcher die Serbcn erneuert Hall kdnntcn — die Morava, bann die Drina o> obern ^aufl Die dritte Ruckzugslmic ist endlich Kragujevac, Vrbica, Valjrvo, gege» t.,» üü!.,,, Drina. Diese ist an und für sich tx, sie im eigenen i'ande leine natüril^lü < linien durchzieht, wäre aber für den Fall Rückzuges über die Drina für die Serben als om mil der oorenvühnlcn parallel laufende Straße vm. Be» deutung Ein großer Fehler in den serbischen tlriegsoor» bereilungen würde . Bernhard fragte nicht mehr, Ohne Zweifel wußte er, wa« Elienne dahin rief »Werde ich dich wiederjehen?" fragte er. »Ja, mein Freund." ..Und wann?" ..Vor meiner »brlise nach Pari« gedenke ich dich noch einmal in meine Arme zu schließen." Die Freunde trennten sich an dtr Pforte de« Ha»,-je«, wo da« R«ß de« Kavalier« seine Ungeduld, weiter zu traben, durch ein laute« Niehern kund yab. »ls Etienne wieder im Sattel faß. beugte er sich zu seinem Milchbruder herab und flüsterte ihm z«: »Denke an dein Versprechen.'" Dann gab er seinem Rosse die Sporen und schlug den Rückweg nach dem Schlosse Fouger^lle? ein. Drittes KaMl. »» Vterbebelte de« Grasen von vembran. Der Pfarrer sah dem Freunde — er mmnle ihn den besten seine« ^eben« — so lange nach. bis Roß und Reiter in der Nacht verschwunden »«en. Dann ging er wiedn in« Hau« und auf sein Zimmer. E,n mächtiger Eichenschlanl stand dorl in der Nütze seine« Belle«, ^n diesen verschloß er da« ih« »noertraule schriftliche Ge heimni«, da« er treu zu bewahren versprochen hatte. Darauf sank er auf die Kniee und betete longe Er stehle leise, aber inbrünstig zu Gott, seinen Freund in allen Gefahren zu beschützen, die ihm früher oder spüler beglgnen konnten, und ihm selbst Kit Kraft zu verleihen, da« Vertrauen seine« Bruder« zu iM Währens dieser Zeit hat Elienne sich »« ^ .^»e« Reiseziele genähert. Gerade um Mitternacht langte er am Gchloßgraben von Fougeiolle« an. W,,,. und herschrrilen. Der Eaoalier rill in den großen Hof hine", >.,^ ab. warf d,e Hügel seine« Pferde« einem herbeigtillen Diener z^ und stie« die große Treppe nach der nften Etage hinauf Oben auf de» Korridor begegnete er dem Intendanten des Schlosses. 1292 »ürden nicht versäumen, lm östlichen Morava.Thale gegen Belgrad vorzurücken, um sich der serbischen Hauptstadt zu bemächtigen, woran sie zu hindern be« greiflich erveise ein Theil der serbischen Armee die Auf-gäbe erhielte. Tschernajeff soll nach einem, allerdings aus serbischer Quelle stammenden Telegramme die nach Widdin, Sofia und Nisch führenden Straßen noch immer festhalten. Dies wäre nur möglich, wenn er noch alle seine den Türken abgenommenen Stellungen bei «l.Palanla, Babina Glaoa und am Ljuc Vrch lm Vesitz Hütte. Möglich ist alles — daher auch, daß die ganze Welt mit der Nachricht von der Niederlage Tschernajlffs bei Al'Palanla und dem dadurch vcranlaßten Aufgeben Vabina Glaoa's einfach düpiert wurde. Alimpit soll Bjelina beschießen. Diese vier Worte werden so ziemlich zu einer stereotypen Phrase, wenn man der Thaten des Drina«Eorps erwähnt. Officiös wird versichert, er wolle und müsse dieses von 6100 Menschen bewohnte und von 3500 Nizams und Vaschi« Vozuks vertheidigte Nest in Vesitz nehmen, ehe er weiter im Lande vorrücken könne, weil es ein Knotenpunkt wichtiger, in das Innere des Landes führender Straßen sei. Nun, zwei von diesen, die nach Brita und Obcr-Tuzla führen, hat er bereits besetzt, die dritte ist seine Rückzugslinie, die vierte — führt in das Gebirge und ist ohne Werth. Wozu diese Flunkerei mit „strategischen Punkten", während ihn doch nur eine übergroße Vorficht da festzubannen scheint, wo er ist, und die Festung Zwornil ihm viel zu viel imponiert. Dafür tröstet er sich und die öffentliche Meinung mit der erneuert vorgenommenen Befestigung Raia'S am Einflüsse der Drina in die Save, auf serbischem Voden gelegen. Er hat 1200 Mann in dieses Nest geworfen und hofft, daß es nicht mehr genommen werden könne. Ein schwacher Trost für den Verlust von sechzehn Tagen, die bei mehr Energie und Kühnheit zur Besetzung Serajevo's, zur Insurgie-rung von ganz Bosnien hätten benützt werden können. Zach, Duöii, Antit stehen da. wo sie vor acht Tagen standen. Ueber Eapitän Illii schweigt die Ge. schichte. Seine Rolle, die Straße Novi-Vazar-Mitrovica besetzt, den Türken somit diese Zuschubslinie verlegt zu halten, wird jetzt Insurgentenscharen zugetheilt, wenigstens nach serbischem Programme. Die türlische Armee. Der „N. fr. Pr." geht von ihrem im wid diner Lager weilenden Specialcorrespondenten eine sehr ein» gehende und unter den gegenwärtigen Verhältnissen höchst interessante Schilderung der türkischen Armee und ihrer einzelnen Bestandtheile zu, der wir nach> stehende Daten entnehmen: „Die türkischen Truppen bestehen aus regulären und lrregulären. Die ersteren bilden den eigent lichen Kern der Armee und theilen sich wieder in Linien, lruppen (Nizams) und Reservetruppen (Redifs), welche beide in Bezug auf Ausbildung und soldatische Eigen, schaften kaum von einer andern europäischen Truppe zu untlrscheiden find. Die reguläre Armee besteht durchgehend« au« kräftig gebauten, gut genährten und gesund aussehenden Lauten van großer Ausdauer und einer bewunderungswürdigen Genügsamkeit. Dabei ist der Mann willig, gehorsam, anhänglich, und selbst dann unverdrossen, wenn die höchsten Anforderungen an ihn gestellt werden. Ich erwähne hier beispiels-»eise, daß die Truppen Kerim Vey's in der Nacht vom II. auf den 12. Juli die drei Meilen lange Strecke von Widdin nach Halwaiie marschierten, dort angelangt in« Gefecht geseht wurden und bei einer Hitze von 30 Grad Reaumur durch volle acht bunden käm« pfend bi« über Gynzowa hinaus vorrückten, ohne ab> zutochen und ohne einen Tropfen Wasser erhalten zu haben. Die Truppen hatten während 18 Stunden sech« Meilen zurückgelegt, 8 Stunden gelümpft, nicht« gegessen und getrunken und waren dabei doch frohen Muthes. Türkischer Zwieback und schwarzer Kaffee, welchen die ^eule mit sich führen, ersetzten ihnen für viele Tage Fleisch und Brod, da« sie übrigens nicht besonders lieben. Die Bekleidung der Leute ist gut, die Bewaff. nung bekanntlich vorzüglich, Geist und Disciplin der Truppe mustergiltlg. Wie sich die Mannszucht in der türkischen Armee zu einer so hohen Stufe entwickeln und erhalten konnte, ist mir bei dem Umstände un> erklärlich, da der Mann verhältnismäßig wenig erzogen und beaufsichtigt wird, sich die Autorität der Offiziere der unleren Chargen auf Null reduciert und schließlich die höheren Offiziere sich wenig um die Truppe zu lümmern scheinen. In Bezug auf die Ausbildung zeichnet sich die Infanterie besonders durch Marschtüchtlgleit. durch eine mustergiltige Verwendung in der geschlossenen G<. fechlsform und durch Feuerdlsciplin au«. Der Aus» nühung des Terrains und dem zerstreuten Gefechte scheint bei der Abrichtung nicht jene Aufmerlsamleit zu. gewendet worden zu sein, welche die moderne Taktik l», dieser Richtung an die Truppe stellt. Nichtsdestoweniger halle ich die Infanterie für sehr gut. Die Eaoallerie ist durchgehend« mit Pferden mittlerer Qualität beritten: sie reitet ziemlich gut und ist hauptsächlich nur für die Attaque gebildet. Visher habe ich eine Verwendung derselben nicht beobachten können. Die Artillerie ist die am besten ausgebildete Waffe der türkischen Armee. Sie schießt vorzüglich, hat sehr gute Bespannung und eine große Manövrier, fähigleit. Die dem Charakter der Türken entsprechende Kampf, weise ist die Defensive. In dieser leistet der türkische Soldat selbst unter den ungünstigsten Verhältnissen sehr Bedeutendes, während er in der Offensive, die der Natur der Türken weniger zusagt, um so leichter unsicher wird, als diese Kampfweise bei der hohen Vervollkommnung der Feuerwaffen eine in der Ausnutzung des Terrains tüchtig geschulte Truppe bedinat. Was die Führung im großen und im kleinen betrifft, so leidet dieselbe unter dem Mangel militärischer Eapaciläten, eines theoretisch gründlich gebildelen Generalsl2be« und guter, auf die Gefechtsführung Bezug habender Vorschriften und Regle, ment«, welche namentlich für die Unlercommandanten vorhanden sein sollten. Unsicherheit in der Führung, mangelhafte Di«ponlerung und nicht übereinstimmende« Handeln der drei H»upt»affen sind die natürlichen Folgen der früher erwähnten Uebelstände, die selbst bedeutende praktische Erfahrungen, richtige Auffassung und viel natürlicher militärischer Instinct nicht immer weltzu machen vermögen. Die felomäßige Verpflegung der Truppe läßt bisher nichts zu wünschen übrig. Der Mann erhült täglich mehr als er bedarf an Fleisch, Reis oder Gemüse, Kaffee und Zwieback; Geld wol leineS. Munition für Artillerie und Infanterie ist massenhaft vorhanden und wird nach Bedarf den Truppen nachgeführt. Den Trans« port von Lebenömitteln, Munition u. dgl. besorgen ära» rische Tragthiere und requirierte Fuhrwerke. Brücken-Equipagen und Feldtelegraph stehen dem Timot-EorpS nicht zur Verfügung. Trotzdem die Ausbildung und Führung der Trup. pen noch manches zu wünschen übrig läßt, so muß ich doch die türkische Armee als gut bezeichnen und kann meiner vollsten Ueberzeugung dahin Ausdruck geben, daß meinen Beobachtungen nach die serbischen Truppen trotz ihrer momentanen Ueberlegenheit und der scheinbar errungenen Vortheile bei Nisch der türkischen Armee auch annähernd nicht gewachsen find. Wenn nur die in der Bildung begriffene Reseroe.Armee bei Sofia formiert, in die Action eingreifen und dle türkische Armee auf der ganzen Linie in die Offensive übergehen kan", dann dürften wol die Thatsachen beweisen, daß der Eal-cül Tschernajeffs in Nicht« zerrinnt, daß die scheinbaren Erfolge der Serben die Schlinge sind, in der sie sich selbst gefangen, und daß mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Serben bereits ihre letzte Karte au«gespiell haben, während die Türken sich fort und fort zu verstärken und zu kräftigen vermögen, die serbische Armee einer sicheren Katastrophe entgegengeht. So günstig ich die regulären türkischen Truppen beurtheilen kann, so widerlich wird es mir, von den Irregulären — den sogenannten Vaschi Vozul« — zu sprechen. Die Vaschl-Vozul« sind Freiwillige islamitischen Glaubens, welche die Regierung unter gewis» sen Bedingungen bewaffnete und denen selbe da« Recht einrälmle, am Kampfe lheilzunehmen, ohne ihnen irgend welche Pflichten aufzuerlegen. Die Folge davon war, daß der Abschaum de« türkischen Proletariats und die Hefe der moralisch verkommenen, arbeitsscheuen, auf der lief. sten Bildungsstufe stehenden Bevölkerung gern« die Ge< legenheit ergriff, um unter dem Vorwande, da« Vater-laud zu vertheidigen, zu sengen, zu morden und zu rauben. Da die Vaschi.Vozul« nicht militärisch organisiert sind, zur Theilnahme am Kampfe nicht gezwungen werden können und niemandem zu gehorchen haben, so kann man ihnen eine bestimmte Verwendung lm Kampfe und außer demselben nicht zuweisen. Sie kommen und gehen, wann es ihnen beliebt. Vor dem Gefechte stellen sie sich ohne Ordnung auf «inen d«r Flügel, und wenn sie die Aufforderung erhalten, vorzugehen, lostet es meist viel Ueberlegung, bevor sie dieser nachkommen. Gewöhn, lich ziehen sie es vor, den Nusaang des Gefechtes abzu« warten, und sobald sich die Gelegenheit hiezu ergibt, in die nahe liegenden Ortschaften zu verschwinden, um zu rauben und, wenn e« sein muß, auch zu mocden. Em Theil liebt e« besondere, auf dem Schlachtfeld« Beule zu machen. Mit einer emsigen Geschäftigkeit werden Todte und Verwundete gefucht, ihrer Habseligleiten be« raubt, entkleidet und dann um einen Kopf kürzer ge« macht. Ich ließ mir erzählen, daß diese Unmenschen e« bei dieser Arbeit nicht so genau nehmen und dabei zwi' schen Feind und Freund wenig Unterschied machen. Zu den Bajchi-Vozul« zählen auch die Ischerlessen und Tataren. Erstere sind unter den Vaschi-Vozul« die gefürchtetsten und grausamsten Mil langen Flinten. Säbel. Handschar und Dolch lewaffnet, durchziehen sie auf ihren kleinen flinken Pferden rudelweise Stadt und Land zum Schrecken der Bevölkerung. Sie sind die wahren Hyänen der Schlachtfelder, denen nicht« heilig ist und die weder fremde« Out und Leben, noch Weiber und Kinder schonen. Würden diese Unmenschen in der Nähe der Armee bleiben, so könnte ihrem Treib«» doch lheilweise ein Ziel gesetzt werden. So aber durchstreifen sie da« ^and in allen Richtungen, lieben e«, sich in Städten aufzuhalten, und sind thatsächlich von den eigenen Bewohnern aesürchteter al« der Feind. In Widdin blisplelewe«,« sind um <; Uhr abend« alle Gewölbe gc» schlössen, und niemand von den Vewohnern wagt sich auf die Straßen, die nun von diesen wilden Horden durchzogen werden. Die türkische Regierung hoff.« durch die allgemeine Bewaffnung der mohamedanischen mün». lichen Bevölkerung der Armee eine kräftige Unterstützung zuzuführen. Sie berücksichtigte hiebli nicht die Elemente, .Nun, Herr Laprais, wie steht es hier?" fragte er denfelben. «Ach. sehr schlecht, gnädiger Herr!" seufzte der Ge-fragte. ..Es ist wol keine Rettung mehr möglich." Etienne hörte nicht auf ihn. Mit wenigen Schrit-ten gelangte er in «in Zimmer, in welchem sich mehrere Personen befanden. Inmitten dieses Zimmer« stand eln Bett von schwarzem Eichenholz mit schweren seidenen Vorhängen; auf diesem Bette ruhte eine bleiche, dem Tode verfallen« Gestalt, die dem Grafcn Raymond von Membran, dem Besitzer von Gardanne« und FougeroUes angehörte. Der alte, würdige Herr lag ersichtlich lm Sterben. Gein Antlitz trug schon die bleiche Farbe des Todes; die Arme lagen gekreuzt auf seiner Brust; seine Augen «arm bereits beinahe gebrochen. Nur ein leises Zittern seiner Lippen verrieth, daß die von Schmerz und Alter besiegte Seele den Leidenden noch nicht verlassen hatte. Am Fuße de« Bettes stand ein Priester, der leise Gebete sprach. Nahe dem Kopfkissen de« Sterbenden be« fand sich ein hochgewachsener junger Mann, dessen Miene einen unbezähmbaren stolz verrieth und dessen Auge mit gleichgültigem Ausdrucke auf dem Antlitze de« hohen, halb entseelten Greises haftete. Dieser junge Mann war der Sohn des Grafen und der einzige Erbe der großen und reichen Güter von Oaroanne«, Fougerolles und Lembran. Als Ellen« erschien, verließ der Sohn de« Gra« fen seinen Platz und schrill ihm entgegen. «Mein Vater hat schon mehreremale nach Ihnen gefragt, mein theuerer Etienne". sagte er mit leiser Stimme. .Ich war verpflichtet. Fougerolle« auf einige Stun-den zu verlassen", enlgegnete diefer flüsternd. ..Kann der Graf mich hören?" „Ich hoffe es", war die Antwort, .obgleich es seit Ihrer «breile viel schlimmer mit ihm gewor-den ist!" . _., „Gehen Sie zu ihm, Vertrand, und ,agen Sie ihm, daß ich hier bin." ^ . «. ., Der Genannte trat nun zu dem sterbenden Greise an« Bett. ..Kannst du mich hören, mein Vater?" fragte er, sich über ihn hinneigend. Der Kranke flüsterte: „Ja, mein Sohn". Nertrand nannte den Namen: „Etienne". Der Orei« schlug langsam die Augen auf; si« suchten im Zimmer umher und fanden den Eavaller. «Wol. er soll näher kommen," hauchte er. Der letztere gehorchte. Der Graf faßle dessen Hand und schien seine letzten Kräfte zusammenzunehmen, um mit Etienne zu sprechen. In diesem Augenblicke bemerkte er, daß Bertrand ihn forfchend anblickte. „Tritt zurück, mein Sohn." sagte er. „und auch Sie, mein Vater." Diese letzteren Worte waren an den Kaplan gerichtet. Bertrano von Lembran biß sich auf die Lippen, und eine Nöthe des Unwillens färbte seine Züge. Aber er mußte dem Befehle gehorchen. Er zog sich mit dem Priester in den Hintergrund des Zimmer« zurück. Ner alte Graf und Etienne blieben allein. „Höre mich an." sagte er leise. „Du weißt, warum es sich handelt, mein Freund." Der Eavalier neigte fein Ohr zu den Lippen des Grelses. Was mochte der Sterbende dem viel jüngeren Freunde zu vertrauen haben? Niemand vermochte es zu errathen. Als Eticnne sich aber wieder aufrichtete, konnte jedermann sehen, daß die Augen des Grafen voller Thränen standen. ..Wo ist Vertrand?" fragte er leife. Etienne wies auf die Stelle, wo sein Sohn und Erbe stand. Der Greis richtete einen langen Blick auf ihn. Dann hörte Etlenne ihn murmeln, als wenn er mit sich selbst sprüche: „Dieser wird doch einmal der Erbe von Lembran sein." Aufs neue ergriff er die Hand des Cavaliers und versuchte das schwere Haupt ein wenig zu erheben. Mit einer Bewegung, die niemand von den Umstehenden be> merken konnte, deutete er auf Vertrand. „Wache über diesen da," flüsterte er dem Freunde zu, „aber — vor allem — erinnere dich des andern." Gesetz«« l»l«t) 1293 denen sie lhr Vertrauen zuwendete, und erkennt jetzt schon zu ihrem liefen Vedauern, daß sie sich in diesen wilden Horden eine drückende Vast schuf, der sie sich auch nach Beendigung des Krieges uur schwer wird entledigen können, ohne daß dabei der eigentliche Zweck — El» hvhung der Wehrkraft — erreicht worden wäre. Politische Uebersicht Valbach, 21. Juli. Se. Majestät Kaiser Franz Josef und Kaiser Wilhelm wellen in vertraulichem Verkehre in Salzburg «lle Glimmen, welche bisher über die neue Kalser-Vegegnung laut geworden sind, treffen darin übereln, daß dieselbe als ein friedliches Symptom der Lage betrachtet werden müfse, wenn auch zunächst von polilischen Verabredungen leine Rede sein dürfte. Der Special.Verichlerstatter der ..Presse" meldete, Kaiser Wilhelm habe auf die Erkundigung nach feinem Ve finden, welche der Ilü^eladjulanl v. Salis im Namen des Kaiser« Franz Josef an ihn richtete, geantwortet, er befinde sich so wohl, „wie die« unter den gegen wärllgen ernsten Verhältnissen möglich sei". Diese Aeußerung ist selbstverständlich lelne«weg« in beunruhigen, dem Sinne aufzufassen, sie beweist eben, daß auch de» deutsche Kaiser, obwol Deutschland an den Dingen im Orient nicht direct belheiligt ist, denselben mit «uf> merlsamlelt folgt und leine friedliche Mission ernst nimmt. Im französischen Senat wird die Debatte Über die Gradvelleihungs.Novelle fortgesetzt. Nebstbei wild officiös erklärt, daß die Regierung entschlossen sei, al« Anlaß dieser Vorlage nicht die Vertrauensfrage zu stellen, da sie auch jeden Schein verm'iden möchte, als ob sie eine Cabinetslrisis suchte. Die Regierung hoffe, daß da« Gesetz durchdringen werde; im enlssegengesetzten Falle nürde sie e« in ore« Monaten wieder einbringen. — Decaze« wurde zum Grohoffizier der Ehrenlegion ernannt. Da« Vlaubuch über die orientalische Frage dürfte diesertage dem englischen Parlamente vorgelegt wer-den, die Debatte wird jedoch schwerlich noch diese Woche stattfinden. Sle wird, wie man in London glaubt, einen, hbchsten« zwei «bende dauern; die Regierung scheint keinerlei Gefahr von derselben zu befürchten. Die Aue« führungen Derby'« vor den Deputationen, die ansang« fehr gut aufgenommen wurden, erfahren übrigens nach. lrüglich noch mancherlei Kritik, selbst conservatioer Organe. Das „Frdbl." will o«n einem soeben au« Ruß« land zurückgekehrten Gewährsmann erfahren, daß er im ganzen Lande nicht die mindesten Kriegsooibereilun« g«n bemerkt habe. Die Armee sei nicht kriegsbereit, der Kcltgslninister habe den Antrag auf beschleunigte An. schassung der fehlenden Reservepatronen abgelehni Wie weiter« der ..A. A.H'g." au« St. Petersburg 17. b. telegraphiert wird, finden die großen Manöver der in Güdrußland und Kiew zusammengezogenen Lagerlruppen auf allerhöchsten Oefehl vom 15». d. nicht stall. Die Ge< sammtziffer der i„ diesem Jahr für Armee und Motte auszuhebrnden Ergünzungsmannschaflen ist auf 19L,(X)0 Mann normiert gegen 5?2(),(XX) im vorigen Jahre. Der fpanische Senat genehmigle da« Vudget. Der Eongreß votierte da« Gesetz, durch welches die Fuero« der Provinz V>5caya aufgehoben werden. Von Veilin aus sucht man über die Haltung R u. mänien« beruhigende Versicherungen in die Welt zu senden. So erklärt das Organ Vismarck«, die ..Nordd. Allg. Ztg." die Nachricht, Rumänien habe in der Nolc die Tribut-Aufhebung und die Abtretung der Sulina-Mündung gefordert, für eine grundlose Vermuthung. Dagegen erklärt fie die Version der „Agence Haoae", wonach Rumänien blo« die Herstellung eine« besseren bloäu.8 vivendi wünsche, für richtig. — Wie man der .K.H." aus Pest meldet, begründete Rumänien angeb llch feine Forderungen damit, daß es nur bewaffnet im« stände sei. seine Neutralität aufrechtzuhallen, und für die au« diesem Zwange ihm erwachsenden Kosten beansprucht e« die Entschädigung, welche in der Gewährung seiner ssorderungen liegen würde. Die Pforte foll jedoch nicht geneigt sein, sich in die von der rumänischen Regierung gewünschten Unterhandlungen einzulassen. Ueber die Hallung Griechenland« in den ser» blsch.türtischen Wirren schreib! man der .K. Z." au« Konstantlnopel. daß da« hellenische Königreich sich unter keinen Umstünden die Hände zu binden geneigt sei, da dle Griechen durch die kretische Affaire und das sein«, zeltlge Schutz» und Truhbüntmi« mit Serbien, auswel» chem letztere« mit der Räumung der Festungen den allei« nlgen Vortheil gezogen habe, gewitzigt seien. Ueber das Veftnde,, des Sultan« Murad V. liegen widersprechende Angaben vor. Die einen wollen wissen, Murad V. leide an den Folgen seine« früheren «««schweifenden Leben« und werde bald dem completlen Vlüdslnne verfallen oder am Säuferwahnsinn zugrunde »then. Nach der ..N. fr. Pr." wäre der Orund der Zurückaezogenheit de« öullans Murad V. in der Ver» weidung eine« Verkehre« mit der Diplomatie und fpe-ciell de« russischen Gesandten Ignalieff zu suchen. Der „Pall Mall Gazelle" meldet m«n au« Vel« «rad, e« verlaute dort. da^ der Khedloe dem Sull»n vorgeschlagen habe. ihm eine stalle Hilsearmee zu sen. den und sämmtlich« Kosten derselben zu tragen, vorau«. gesetzt, daß der Sultan die Unabhängigkeit Egyplens an«' erkennen wolle. — Zum wer weiß wievielten male wird endlich wieder gemeldet, Ignalieff habe einen sechsmonatlichen Urlaub angetreten. Der Aufstand in Vulgarien beunruhigt die türkischen Vehörden. Die Kaimakam« entwickeln zwar die größte Strenge, trotz alleoem lassen ftch die Vulga« ren seit dem Ausbruche de« Kriege« nicht mehr ab» schrecken. Nach sicherer Verechnung sind seit dem l.Iuli im diesseitigen Tuna.Vilajel mindesten« 1500 Vulgären oerhaflet worden. Die Miriditen Albaniens haben sich gegen die ottomanischc Herrschaft erhobrn; sie verlangen die Frei« gcbung des in Konstantinopel internierten Sohnes Viboo» das und proclamieren denselben zum Fürsten der Miri« diten. Slutari ist bedroht. In Macedonian tauchen gleichfalls bulgarische Insurgenlenbanoen auf, und gibt es bort im ganzen kaum 4000 Mann regulärer Soldaten, die sich auf die festen Punkte vertheilen. Auf die Tscherlefsen ist lein Verlaß, da sie die ihnen zugetheilten Offiziere der regu» lüren Armee mißhandeln und sich zerstreuen, um nach Herzenslust zu plündern und zu rauben. Die Türken selbst sind auf diese Unholde furchtbar erbost und wollen von denselben nichts wissen. Der belgraocr „Istol" meldet, daß im Verlause dieser Woche Fürft Milan in ganz Vosnien zum Fürsten von Vosnien proclamirrt werden soll. Zu dieser Feierlichkeit werden in allen Lagern große Vorbereitungen getroffen. Auf den Gang der Kriegsereignisse dürfte aber die Proclamieruna Milans zum Fürsten von Vosnien kaum von irgend welchem Einfluß fein. Aus Velgrad wird fcrncrs grmeldel, daß eine Deputation von belgrader Würgern beim Kriegsminister erschien, welche von demselben die Veröffentlichung von l wahrheitsgetreuen Berichten vom Kriegsschauplätze, der Verlustlisten lc. forderte. Gagesnemgkeileu. — lHosnach rich ten) PrinzLeopold von Vaiern wird sich. wie die «Süddeutsche Presse« anzeigt, nach den Herbst, wofsenubungen ,ur Jagd nach Ungarn und seine Gemalin. d,e Prinzessin Visel». zn mehrwvchentliche« Aufenthalte nach Schön, brnnn begeben — (»rni« und thier«) Im Prozeß »rnim hatte die Vertheidigung bekanntlich beantragt, Herrn Thier» al« Zeuzen vorzuladen. Tcr alle Herr, der zur Zeit ein wenig an den «ugen und an hllufigen Katarrhen leidet, hat, »ie ein lorrespondent der »K. Z « mittheilt, erwidert, er sei grnndsUhlich bereit, der an ihn gerichteten «uffordernng «chzulommen. Aber ein, »eise noch Verli» scheine ihm unter den gegenwürllgen Verhältnissen kaum »ngemlssen. wenn man ,hn dagegen, et»» dnrch eine to»«ifi>on, in Paii» befragen wolle, so steh, er gern pi Diensten. Uebrigen« glaubt er n»chi. daß sein Heugni« von Velang sei, d« er, s«v,el ,hm belannl. nicht, lhalsilchl.che« Über die Haltung d«» «rasen Arnim blizl.blll>gen habe, (ZurWahl be« l'lzbnrger «rzbisch«f«.> Die Wahl de« Lrzblschos« von Salzburg h«, in Nmerila großen Jubel erregt, und zwar unter den Frauen. Der »Newyorl Herald« schreibt nemlich wörtlich : -Hijchft erfreulich ! Sell mehreren Jahren ist die offene Fragt de« Stimmrechl« der Frauen lroh ihre« ScharfbliHe» und be« Tacte«, den ste bei zeber Gelegenheit belmiden, unerledigt geblieben. Da lommt d»e sloye K«nde aus Oesterreich: „Salzburg den 87. Mai. l>«« Damencapllel e:wählte heule den Not Eder zum Lrzbischos der Diverse." <5« war gewlh eme ubergiohe Vlscheidenheü von den salzburger Damen, daß sie e«nen Mann mit d»e!er Würde tulleldelen; ste hallen eben» vvn Pnsi« nach Ronn». bern, Zwell fein genng^rer »l« die Ersorschnng de» oielerllrterten Problem« war, an« Pari« einen Seehafen zu machm «»der« formuliert, lautet blese» Pro» blem dahin, baß fllr di, Seine vo» ihrer Mttnbung in den Verniet Kanal bei Havre bi« zur Hauptstadt ein liesgang von 3 20 Visiern gesichert werden »ufse Die Sachlunbigen Ichähen die Sofien de« Unternehmen« ans nicht mehr al« 24 Millionen Fr«nc». L« verileh» sich. daß diese Fahrt, »nf der viel gegessen, yetrnn. len. getoastet und fraternisiert wurde, nur nne «eclame sllr da« Project »«r. dessen ««»fUhrbarleit und «entabilität jedoch von niemandem mehr in Zwefel geigen wird In «onen gab der dortig, Vemeinderath leinen pariser llollegen ein vanlett, welche« bis nm halb 2 Uhr nacht» währte; in einer der vielen Tischreden sprach Herr Varvbet die Hoffnung aus, d«ß d,e Arbeiten «n der Seine nur der Ansang eine« grandiosen Kanalbaue« sein «llrbl». »elcher da« Vlittelmeer mit dem Kanal i?a Vlanche, Vl«r« seille «it Ronen und Havre verbinden wird — (Vllll Vergiftung durch Briefmarken.) Au« Effen theilt ein Turnlehrer eine« wiener Lehrerverein folgende« mit: ,.be wnrd, ernstlich krank <»in schnell herbeigernfener «rz, constalierte eine durch b«« aufgeklebte Vriefmarlenpapier hervorgerufene Vlntverglftung, «nd e« gelang nnr der äußersten Anstrengung de« Arzte«, den Knabe» zu retten fokales. «u» dem Sa»tt«tKberichte ve» laibacher Tt»ht-phyftlilte» für den Monat Mai 1876. (Schluß) IV. «us dem Eivi lspitale ging fllr den Monat Mai d. I. fslgender Vrricht ein: Vom Monate April d. I. sind in Vehandlung verblieben..........347Kranle, im Monate Mai d. I neu aufgenommen worden..........30b „ Gumme . . 65ii Kranke. Abfall: Entlassen wurden 241 Kranke, gestorben sind . 31 „ Summe de« NbfalleS . . . . z?2 . Verblieben mit Ende Mai d. I. in^Ve^ Handlung...........3s0Kn»n«e. E« starben demnach im Livilspit«le im Monate Mai d.I. 4 8"/« vom Oesammtlranlenstanoe und I2tt"^ vom Abfalle. Von den im Eioilspitale im Monate Vl»i d. I. Verstorbenen waren 9 Kaibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus lranl in das Spital lamen. und l x ^liicht-Laibacher, d. i. solche, welche außer ttaibach ertränkten und vom ilande krank in das Vpilal kamen. Den Kranlheitscharalter im liioilspital be« treffend, war derselbe folgender: ») MedizinischeNbtheilung: Die vorwie-gendftcn Erkrankungen dieses Monates waren Vronchial-latarrhe und rheumatische Uffcctionen. Die lodesfülle betrafen in der Mehrzahl tuberculose Individuen. b) Chirurgische Abtheilung: In diesem Monate lamen meistens Verletzungen oor; der Heil trieb war günstig. c) Syphilitische Abtheilung: Im Saufe dicsls Monates lamen nur primüre »ffectionen zur Vehandlung; Vlennorrhoen. einfache Geschwüre und drei Männer mit Kondylomnla wurden aufgenommen. 6) Abtheilung für ßauttranle: Im Laufe diese« Monates lamen ausschließlich chronische F«h-geschwürc zur Aufnahme. Von den Abtheilunacn de« allgemeinen Krankenhauses wurden maraftlsche oder mit chronischen gußgeschwüren behaftete Individuen auf die PolanN'Filiale transferiert. «) Gebürhau«. und gynülologifche Ab-tHeilung: Seit Aufhebung der Findelanstalt »aren noch me so viele und so interessante OeburlMUl als in diesem Monate. s) Irrenhaus: Zur Aufnahme gt.uuul,,, '-, Kranke, darunter 0 acute und 7 chronische Osistestrlran-lungen. Geheilt entlassrn wurden i) Kranke. 1 ungetzeilt, 2 starben an Tulxrnllofe der Vunge. Es bestnden fich jetzt U>4 Geisteskranke ln den Anstalten, hievon 34 l» drr Irrcncolonle Vtudenz. V. »u« dem l. t Garnisonsspitale ging für den Monat Mai d. I folgender Veracht ein: Mit Ende April find verblitbeli . U Yraxlc, seither find zugewachse» . Summe . 26>)" ' Abgang: Genesen . . . »s» 0^„l. erholllngsl «it blclbeu^i! st. abwarf, lebhaft ,u »Nnsche«. und dürfte ersterer trotz der heuer bereit« mehrfach vorangegan» genen «loncurrenz'Unternthmungen bei einiger Unterstützung de« Publikum« hoffentlich wol auch erreicht »erden. — (ufsicht»ralhe« geneh« migte die Versammlung die Iahre«rechnungen pro 1875 nnd ertheilte der Verwaltung ohne Debatte ras Nbsolulorium. Zu «uf. fichl«rälhen wurden die Herren «udolf Traf «madei, Karl Langer und Dr Othmar Reifer; zu Ersatzmännern die Herren Io» hann Verger. Guftao «Vscheider und Veorg Pointner wiedergewählt. D«e »»«scheidenden Ver»altung«rälhe Dr. Johann Hoch-hauler und «nton Traf Prolesch.Often wurden ebenfall« wieder-gewählt. — («rnbennnglück) «m S. d. Vl.. zwischen 3-4 Uhr nachmittag«. w»rde dem verheirateien verglnappen Anton Krn« sit in Kisonc in der srnbe in sagor bei eine« ^remHschacht. woselbst 12 »rbeiler mit der Uebnsetzung eine» Kette beschäftigt war«, ein Fuß am untern Knöchel gan, weggerissen, während e>n zweiter am Oberschenkel einen Veinbruch erlitt. Das Unglück entstand dadurch, daß die Kette im «ßewichte von 840 Kilogramm während der Abnahme von dem Rade den Arbeitern »usglltt und läng« de« Schachte« »blrlrts rollte, «obei Krnfii von der» felben erfaßt und derart heruntergefchleuderl wurde, daß er noch «« felben Abende gegen 7 Uhr starb. Der Verunglückte hinter, läßt fein Weib und 5 Kinder, letztere im Alter zwischen 7 bi« 16 Jahre». — (Vrtrnnlen.) Der au» slain gebürtige, bei den Vlur«Reguli,lnng«arbeilen beschäftigte Taglohner Vartholomilu« Iori ist am 18. d. Vl. durch da« Umschlagen eine« Schiffe«, «nf welchem er sich mit noch drei anderen «egulierungsatbeitern befand, in der Nähe von Wild on in der Mur ertrunken. Gleichzeitig mit ihm ertranl anch der Arbeiter Anton Fröhlich von Unterhau«. »ährend die b«deu anderen sich glücklicherweise noch retteten — (Vlitzfchla,.) Am 19. d. M. nachmittag», fchlug ber Vlitz in d,e «eft»nr»t,an de« Slldbahnhofe« in Präger» h o f ein. <3« waren daselbst mehrere Personen anwesend, welche von dem Vlltzflrahl betäubt zu Voden stürzten Der Verleb.!»» ossistent Neme, wurde jedoch von dem Strahl so schwer an der Seite verletzt, daß er leben«gesährlich darniederliegen soll. - (Unglück« fall auf der Süd bahn.) Au« Juden, dorf wird berichtet, daß vor drei lagen vormittag« beim Pafsie« ren de« TrieftWiener Postages ein Londucteur bei der Revi< sion der Fahrkarten vom Laufbrelte eine« Personenwagen» abglitt und in« Veleise stürzte, zum Vlllck ohne Ubelfahren zu werden. Die Verletzungen, welche derselbe am Kopfe und Arme er» litt, dürften einen günstigen Verlauf nehmen. Durch die Menschenfreundlichkeit de« Hafelier« Wild, welcher in Gesellschaft von zwei Herren und einer Dame mit Wagen die Vahn passierte, wulde der Honducteur sofort in ein Spital nach Vraz zur ärztlichen Vehandlung überführt — litterarische«.) Unter dem Titel «Schmidt« Univerfal'Lericon. Ein Nachschlagebuch fllr alle Zweige de« menschlichen Nlssen« und für alle Stände «n vier Vändeu" ed,ert foeben die Cafar Schmidt'fche versationsleiicon« in Vezug auf die Masse de« Gebotenen, wöbe, in der Regel allerdings auch viel unnüihiger Vallast mit in den Kauf genommen werden muh. consurr,sren zu wollen, verspricht dasselbe oesseüllngeacht't alle« wcslnllicb WisssNiwerthe in den Kreis seiner «ehaudlung zu ziehll, und dasselbe dem Leser in knapper und durchweg« gediegener storm, wnsür die stattlich, Reihe der an« allen Wissenszweigen sur diese« Uulernehmen en« gagierlen Oelehrten garauliert, V°r,ufuhren „nd sich som't ,u einem äußerst prallischei« Hilf«- und Nachschlagebuche ,u qualifi« eieren. Dos 1, He Velgrad. 20. Juli. (Prioaltelegramm des „N/^ Wr. Tagblatt".) ^aut aus Vosnien elngettoffenen Nachrichten wird der Fürst Milan dieserlage in den Vaaern von Kosara, Pasliereoo, Rlsooac, Germec und Motaica, sowie in allen Orten mit ausschließlich orthodoxer Veoöllerung zum erblichen Herrscher von Bosnien feierlich proclamiert werden. Auch mehrere katholische Gemeinden sollen sich dieser Vewegung angeschlossen habe». Telegraphischer »echsettour» vom 2l. Juli. Papier» «ente 66 05. — Silber, «ente 69 50. - lUKUer «ta»t«l«nl,hen ll8 7b. - lvanl««ctien N68 —. «redit-«slien 144 40. — London 126 25. — Silber 10! ü<). Kl. «ün,.Lu« laten 5 90. — «ap«l«n«d'«r 10 03. — 100 «eich«marl 61 80. Wien, 2l Juli. Zwei Uhr nachmittags (Vchlußcourle) «redltactien 144 60. 1860er Lose II2 75. l«64er Lose 13l - . österreichisch, «ente in Papier 6K —. Slaalsbahn 273 —. Vlnld, bahn 1«(» , 20.ssranlenftü.>,,.', Zunahme st. 339.961; Staalsnolen st. l.534.976. Zunahme st 251.205; Escomple st. I1«lxi?.l;70. Zunahme fl 347.407; Darlehen st. 27.305.000. «lmahme st. 427.000. Verstorbene. Den 14 Juli Franz Vaida. OberconducteursSohn, 1'» I.. Vahnhofgafse Nr 113. Zehrfieber. — «nton «osfi. Iwilng. ling, 49 I.. gwangsaibeitsbau« Nr. 47. Dysenterie. Antonia gupaniiö, Nrbeiteiln. 21 I.. Cimllpilal, Lunaentuberculose. Den 15. Juli. Franzisla Isienli. Albeiterin, 2? I., Civilspital, klingenlllberculose. — Johann Statlmann, Iwangling, 21 I.. Zwanasalbeitshau«. Dysenterie. Den I 6. Iuli Maria »rohar, Schlossersgattin, 40 I.. Livilspital, Lungentuberculose. Den Itt Juli. »ertraud Molk. Inwohnerin. 67 )H Livilspital. Lnngentnbercnlose Margaretha »losmann. CichoriW fabr,lsalbeiter«galtm. 45 I.. Kralauvorfladt Nr 46. «ebHrmutter blulsturz. - stranz Slraher. Zwängling. li< I., Iwanasarbelt«. haus. Dysenterie. — Mathias Vregar, «rbtlter. 50 I.. Civil spital. Vlutzersetzung. Den 19 Juli. Henriette Langus. akademische Malerin. 40 I., St. Petersvorstadl Nr. 95. herzlabmunq. - Kathar.na Dach«, Schuhmach«rs»it»e. 50 I., «t. Petersvorstadt «r. 7«, o.° ^^"«^?. ?"^ ^labeth Dragar. Näherin, 66 I.. Sladt 248, Vrustwafsersllcht. Angekommene Fremde. «m 21. Juli huI,.Peljnitz. — Umlauft und Lehmann. Kfile. Mllnchen. - Puscbner. siei« nisch und «Vreber. Kstt,. Wien llittanova, Kfm. nnd Kuuz, Trieft. ^ Herden. Sagor. — Michl. «eis. Kreibil) - Preles» nil. Pfarrer. Iu. »raz. - Dolenz. Nußdoif. — «illdl Ma>, ValerUcher Hof. !)onle. Sterbenz, r»w«nth«l. Krater. TanzbUchel - ^.„z^ ^nn ««hr«. Strahberger. Privat, «arasdin — Iram «il Vemalin und Varasch, Vabnbeam««. Wien. - Malata, Privat. Trieft! Meteorologische Beobachtunaen in Laibach. 21 2"'?!° 7 i^eO l.lch».^h7iler 9" «b ! 7»7 " A° ^^' ^«°« l» "er 0^« 9 « «b ! 787.7, 4i?., SO. schwach heiler > au« N°7d°n"^^n^''"''"°^l'""! nachmittag« Oewitterwollen m tlel d,! w« ^ verziehend; abend« sternenhell. Da« Taa/s m.llel der Warm. ^. 17«'. um 1-7' nnln dem Normale Verantwortliches «,d»c»enr.- 0 lt ° m ° r Vamber » Mnrseukerickt "'^ ^. ^"^ ^" "^' "« °^« l"h«ft« Umfähe. aber in ausgesprochen fefter Stimmung, welche sich in dem Mangel an Ware gegenul'er einem im ganzen doch <^vl j^«iV^l!»«/!» »nr schwachen Vegehr kundgab. » «» »^ 8e»««r.) """' l.....es lo ««zo »pr«. ) «"«err«"' ^ 69 30 69 «0 l»s«. 1»«9........249 — 251 — . 18V4........106— 107 — » 1««........II« 80 11« 10 , 18« pl 100sl. ... 1,775 11825 , 1854 .........181 «5 I8I50 »««anen-Pfandbriefe .... 14450 14550 Vl»«ieu»»l«hen der Stab» Nie» »5 00 »« — «.li,«« ("".. j- . 8t.90 86 40 Siebenbürgens ,.?„>.». . 78,5 74- Ungar» l ""un, l. . 74«) 7^^ D«nan'«egnlierung«»kose . . 102 75 104 25 U»g. silenbahn-Nnl..... 9850 «875 Ung. Pr»n.ien-«nl...... 71 75 7« «iener Communal. »nlehen . 92— »3 50 «ette» »<» v«»le». «D«l» »«, »n«l«^«»«........7390 7» 10 >»«ntl»e7en» ........ ^ »»------- «reditanftalt........ 14« 25 145 50 «reditanstall. nngar..... 18590 126 10 Depositenbank....... 127- 128 — ««compteanstalt...... 660— 67O- ^lllnco-Vanl....... —»— —»— Handelsbank........ —»»» ».'-. ^«tionalbanl....... h«8-— 8S9 — Oesterr. Vanlgelellschaft . . . —»— —'— Untoubaul . 5775 58- Vertehr«b»nl . 81-50 l»50 >- 13t>«) «lidols«-V»hn....... 10725 107 7s> ttaa'sbahn........ 278 874_ GUdbalm.......... 79-— 79^ Iheiß.Vahn - . - - - - 1«. - 18« .. Ungarische «ordofibahn . . . 9s__ zH.^ Ungarische Ofibahn..... g,. „^ Iram»«Y'Eestllsch...... ^.^ ^.^ V«»«ese«l4«ftnll. «llg. »sierr. Vaugesellschaf« . . _.^ ^.^ Wiener «augtsellschast..... _.^ ^.^ Pl«m«riefe. ««!,. »sterr. Vodmcredit . . . lyß^ ,^.^ dl« in 38 I,h«n 88 _ 88h«v....... 8500 9l>— O«l. K«rl.l!nd»ia.«^ 1.»». . 87- 9750 Oeste». «««h»« Staalsbahn........ «55- 155 Snddahn 5 »»/,...... 117— ,1750 L'/,...... 95 — »550 Siidbahn. Von» . . —-.. — Ung Ofioahn . . . b7»75 5s — Pri»«N"»» »»« Dneaten .... 5ft.92 tr. 5 fi.94 lr. N»p«lt«u»d'«r . . 10 ^ l» ^ 10 ^ l»9 , Prenl ««sienfchel« 6« ^ « . «, . 80 , «M»« .... 101.50 .101 . 75 , Krainifche «Vrnndentlaftunge-Obligatio«», Pri»«t»»llen»«: slttvb—,»««—.-