Nro. XXIV. Laibacher ^^^ Zeitung. den 16. Juni. M^t a n « "^)tt Senat zu Venedig hat nun auch seinen donnerschwanqern Bann-stral über das kleine Völklein der Freimaurer ergehen lassen. Vor einigen Mochen wurde der Groß-weister und noch ein anderer Bruder arretirt/ und die Logengeräth' schaften wurden auf dem Markus-plaze öffentlich zur Schau ausgepellt, und sodann am andern Ta« se verbrannt. Die Papiere wurden alle weggenommen, und man!! land darinn,— daß man sich izt! lchamt, gegen eine Gelellschaft sol-^ Dergestalt verfahren zu haben, die,> wenn sie auch nichts vorzügliches,, Mes Zetban hat, doch nichts, Aöses hat thun wollen. Man ent-^ Muldigt diese kleine Ungerechtigkeit vamjt, daß die Republik dem Volke' A^e ein Opftr bringen wollen^ ^ll man die Maurer im Verdacht ^'atte, daß sie das Echiff in Brand Wen hätten, welches neu« V "it einem Theile der MM-«^aft zu G^uM Zegangen^WeMz ein Holländer öfters die Logen besucht hatte, der sonst ein grundehrlicher Mann — aber doch ein Hollander war- Haag v«,n 2O. Mai. Die Ordre, den gehabten Aufwand mit Anschaffung der Feldequipage anzuzeigen, ist nicht allein an die-Offiziers der Haager Garnison, wie es Anfangs hieß, sondern an alle Obersten und kom-mandirende Offiziers sämmtlicher Kavalerie-Dragoner- und Infan« tcrieregimenter, wie auch der Artillerie- Mineurs- und Sappeurs-korps des Staats ergangen, wie ans dem in der hiesigen Zeitung stehenden ZirkularmWv des Prinz. Erbstaathqlter zu ersehen, in welchem auH befohlen ist/ bei denjenigen Regimentern, wo die Feldequis' page noch nicht angeschafft ist, mit deren Ankauf bis nähere Ordre einzuhalten. Die weise Parthie, so die Generalstaaten in 5>m Handel mit dem Kasser genommen haben, indem sie aus der Noth eine Tugend gemacht, hat nicht den Beifall unserer Inngesessenen. Man murret hier, wie in allen andern Provinzen über diese Nachgiebigkeit und bei Erwähnung der 6 (oder IQ) Millionen, welche die Republik für Mastricht zahlen soll, sezzt die Amsterdamerzeitung fragweise das M. hinzu: Für unser eigenes Gut oder für wen sonst? Uiberhaupt meinen Unsere, wenn es mit Dinte und Feder gethan wäre, immer rüstige Patrioten, die Republik hatte auf ihre gegründete Rechte sich stüzzend, lieber^ alles aufs Spiel sezzen, und nichts bewilligen sollen; allein diese vielleicht gutgemeinte Parthie ist wohl nicht die klügste und sicherste — (selbst nicht nach der Natur des Holländers, der bei allen kalkulirt; ein Krieg würde der Republik noch, weit mehr kosten, als sie izt giebt, wobei doch immer ungewis bliebe, ob das Glük ihre Waffen würde, begünstiget haben. Uiber dieß ist mehr als zu klar, daß Frankreich keine Lust hat zum Kriege, es hätte alle Bande mit dem Haus Oesterreich zerreißen, oder die vereinigten Provinzen sich selbst überlassen müssen; dieß Alternativ sezzte das Ministerium von Versailles in die. äußerste Verlegenheit. Es blieb nur ein Mittel übrig; das war, einen Vergleich zu stiften, und das hat Frankreich gethan. Freilich etwas auf Kosten von Holland; aber der Schwächere muß immerl^ von dem Stärkern Gesezze annem4 men. Man erkennt nun zu spät den Fehler, daß man den beständl, gen Vorstellungen des Prinzen, unsere Land - und Seemacht zu ver/ mehren, kein Gehör gegeben. Alles was die Generalstaaten izt thun können, ist, die Kriegsmacht des Staats auf emen solchen Fuß zu sezzen, um sich selbst ihren Nach^ barn fruchtbar zu machen. Wie man aus Londen vernimmt, so dauerte die Session im Unter/ hause, wo die inländische Angelegenheit entschieden wurde, vom Donnerstag den 12. Nachmittags bis Freitags Früh um 8 Uhr. Nürnberg vom 26. Mai. Dieser Tagen sind verschiedene für den nach Wien bestimmten holländischen Deputirten Grafe" von Wassenaar- Twikkel- Obdam gehörige Effekten durch hiesige Stadt passirt. Aus Oesterreich vom 26. Mai. Am l6. dieß überbrachte ein Kou<-rier aus Paris dem Fürsten vok Kauniz Depeschen, nach deren C^ öffnung sich derselbe sogleich 5" dem Monarchen begeben hat, unv nun weiß man, daß erjagter au< ßerordentlicher Kourier dle Nacy? richt von dem erfolgten gütlichen Einverständniß über die Unterfertig gung der Friedenspräliminarien zwischen dem k. k. Hofe, und v" Republik Holland wirklich ubA bracht hat. In Folge dessen w bereits gestern den Infanterieregl-mentern Preiß und Teutschmeister der Befehl zugefertiget worden, aus Niederland nach Wien zurukgekom-wen. Die Bedingnisse sind die nämliche«/ wie sie jüngst schon von hier aemeldet worden. Frankfurt vom 23» Mai. Die Präsenten, so Se. kurfürstl. Durchl.' zu Köln bei Gelegenheit Ihrer leztgeschehenen KonseknerunZ an den Kurfürsten von Tner gemacht haben, sollen auf 62220 Thlr. geschäzt werden. Die belden affistirenden Welhbischöfe erhlelten jeder 122 Louisd'or. Die sonst dort übliche geistliche Gerichtsbarkeit des pabstlichen Hrn. Nunzius wird nun in Zukunft gänzlich aufhören. Es soll konkordatenmäffig ein eigenes Tribunal dort nieder-gesezzr werden, welche als juckcsz in?arüdu8 alle sonst römischen Nechtshandel schlichten sollen. Dnnk sei dem Fürsten, der so welse Anstalten trift, und seine Unterthans nicht in Auslande schleppen läßt. — solgendes Schreiben ist mir von einer unbekannten Hand eingesandt wor-den , welches ich meinen geneigten Lesern mittheile. Werther Freund! Glüklich ist ihr Geburtsort, weil i!)nen ein Zufall vor fürchterlichen Schaden schonte. Es ist kem Don« nerwetter so brausend , als das Ge-prasset war, ft man gestem Abends lgegen iO Uhr mrt Entsetzen hörte; und was war s? D« Trennung des ungeheuer grossen Felsen gerade ober dem Dorfe, welche die hiesige Dorf-menge schon vor 22 Jahren mit "zittern ahnte. Vor wenig Tags« geschah eine klafterweite Trennung von der Felsenwand, an die ihn die Natur heftete; die Gefahr schien si> groß, daß der Dorfprediger mit den Nachbarn Berathschlagung hielt, dieselbe mit Sprengung abzuwenden; als in wenig Tagen darauf die Trennung vollkommen ward, und so glüklich aussiel, daß sich das schwerste Stük, welches dem gruberischen Gebäude in Laibach in Umfange gleicht, in Mitte des steilen Berges festsetzte. Wie fürchterlich aber die Gefahr für ei-? nige Hauser im Dorfe war, wer-i den sie aus der Schilderung schlieft ? stn, die ich ihnen mitzutheilen das ; Vergnügen habe. Der ganze Felsen, welcher, nne ne sahen, eine ungeheuere Hohe und Breite hatte, undschönerMarmor tss> theilte sich bei seiner Trennung auf el< ne Art, daß das Walzen des emett Theiles, welcher, wie sie vernoh« men, sich in Mitte des Berges gründete, gerade an das neue Haus des Dorfpredigers, und den Pfan« Hof gerichtet war. Der zwette Theil lenkte seine Bewegung gegen dem Haus der Herrschaft, uno würde es unfehlbar Zedrükt haoen, wenn ihn nicht der Widerstand dey unter Wegs sitzenden hohen Fel« sen in kleine Theile zerstuket hatte, die sich hin und wleder m 3lus-Höhlungen verwalzten. Was be. dieser Begebenheit schädlich ift,be« traf lediglich -ein ziemlich grosses Stük Waldes, welcher zum Vau-holze für das Dorf, und zum Widerstand dieses Felsen vorbehalten ist. Sicher ftohloken sie mit der Dorfmenge, die durch die Felsen-ttennung von einer schauervollen Furcht befreiet wurde. AßlinZ den 31. Mai 178s. Paris vom 12. Mai. Laut Nachrichten aus Konstantinopel werden in dieser Hauptstadt des türkischen Reiches, seit der Ankunft dcs neuen Großviziers , die! Kriegsrüsmgen lebhafter als jemals.' Was in Ostindien vorgegangen, weiß man noch immer nicht recht. Die Franzosen haben Trinquemale noch besezzt, und bloß durch die in der Rhede liegende Eskadre die Engländer abgehalten, sich dieses Plazes zu bemeistern. Der engl. Gouverneur soll darauf nach Pondichcri gegangen, und ohne daß Hr. Bussi ihm es währen können, in die Stadt eingerükt sein. Izt sagt man, der Londner« Hof habe ihn auf oieBeschwerden des hiesigen Hrn. Makartnei zurukgc-rufen, um ihm den Prozeß zu machen. * Hr. von Vergennes hat stets noch gegen eine mächtige Parthei lzu kämpfen, die zu seinem Unter-'gang sich verschworen hat. Todtenverzeichniß. Nro. 255 hinter der Mauer, den s. dem Franz Bosharr sein Sohn, alt 3 Jahr. ' Nro. so. auf der Polana, den 5. der Elisabeth Michozin ihr Tochter/ alt 1 ift Jahr. Nro. 40 in der Noßengaße, den 5' die Gerdraut Schebermtza, alt 46 Jahr. Nro. 59 auf dem Schabeeg, den 6. dem Benedikt Hofer, seine Toch^ i ter, alt 1 3s4Zahr. Nro. 6c>auf der Polana/ den 7. dem Georg Stamnik sein Weib, alt 55 Jahr. Nro. 254 hinter der Mauer, den 7» dem Severin grossenbök sein Weib, alt 34 Jahr. ^ Nro. 56 in Tirnau, den 8.N-N< ein Knab, alt 4 1/2 Jahr. Nro. 65 am Ursulinerkloster, den 9. der Valentin N. alt 63 Jahr. Nro. 241 in der Spitalgassen, den 9. die Ursula Goschörken alt 80I. Nro. 28 auf der untern Polana den 9. del Thomas Schober alt '44 Jahr. * Nro. 347 in der Herrengasse, den ! l. d- Hrn. Ignaz Nieger f. Knabl Nothtauf, Mägdel todt gebohren beide Zwilling. Nro. 29 in Krakau d. 12. d. Sebast« Martins s. Sohn alt 5 Wochen. Gedruckt in der Kleinmayrischen I.Oe. Gubernial - und landschaftl. Buchdruckerei, im'Gersonischen Hause ü>s. 10. in der Kapu- zmergasss/wo die Zeitung alle DonerstaZ zu haben ist»