Freytag, den 7. May 182^ ^ ,'. ^^.^ ^ ,, ^ L a i b a ch. 7^^. k. k. Majestät haben geruhet, mit a. h. Ent- s^ließung vom 21. März d. I. folgende Privilegien zu verleihen: l. Dem Anton Löbersorger, Inhaber eines Prl. vilegiums auf die Schifffahrt mittelst des Flafchenzu, ZeZ, wohnhaft in Wien auf der Landstraße in der Gart» ner, Gasse Nr. 9, für die Dauer von i5 Jahren, di« von der früher vrwilegirten ganz verschiedenen Erfin« bung: 1) yhne th,erische oder Feuerkraft (welche letztere üdoch im Fall der Nothwendigkeit oder Nützlichkeit mit anwendbar fey) auf Flüssen und Canälen abwarte und aufwärts, weit geschwinder als bisher mit Pferden zu fahren; 2) gleichfalls ohne thierische Kräfte und weit geschwinder als mit Pferden viel größere Lasten auf dem Wasser, durch Anhängung von Schiffen, zu verführen, und 2) ehe« so die schwersten Lastwägen zu Lande, besonders auf Eisenbahnen fortzuschaffen, wobey übrigens die fragliche Erfindung auch zur Negulirung von Ufern und Gewerken benüht werden könne. 11. Dem Albert Strauß, wohnhaft in Wien im Verghyf Nr. 5io, für die Dauer von fünf Jahren, auf die Entdeckung, mittelst eine« sehr wenig« Maschinen und Vorbereitungsmittel erfordernden, sohin aller Orten leicht ausführbaren Methode, allen Gattungen gefärd» t«n, auch bereits abgenützten oder beschmutzte« Lein» und Baumwollen « Waaren in Stücken und Kleidern durch chemische Entfärbung die ursprüngliche weiße Färb,, ohne Nachtheil für den Stoff und mit geringern Tosten als bisher, wieder zu verschaffen. !li. Dem Angelo Oslo. Handelsmann, wohnhaft >n Mailand (St. Paulöstraße Nr. 92s). für die Dauer "on fünf Jahren, auf die Verbesserung, Papier und Pappendeckel aus Stroh, aus der Leinpflanze, aus dem Suwpftnoofe und aus Blattern, mit dem Gebrauche des bloßen Kalleg zu erzeugen, wodurch mit geringern Ko» ^n ein schöneres Fabrikat als bisher erreicht werde. Preußen. Am 17. April hatte die Handelekammer zu Kolln, einiger der drdeutendern Handelshäuser ver» sammelt, und diesen den Antrag zur Theilnahme an der niederländischen Dampf. SchifffahttS « Gesellschaft gemacht. Die Handelskammer war nähmlich mit dieser Gesellschaft seit einiger Zeit in Verhandlungen getreten, «m die Dampf« Schifffahrt auch auf den Rhein zu verpflanzen, und zwar in der Art, daß die gewöhnliche» Rhein »Schiffe durch Vorspann von Dampf» Schiffen, aus den niedeiländifchen Häfen nach Kölln gezogen wer, den. Die Direction /ener Gesellschaft war den Vediu« gungen und Vorschlägen der Handelskammer mit Be«> reitwilllgkkit entgegen gekommen, hatte derselben aber nur noch Zo Actien zur Verfügung stellen können. Es bedürfte nur der Entwickelung dieses Vortrags, um die versammelten Glieder der hiesigen Kaufmannschaft zur augenblicklichen Übernahme der dargebothenen Ac» tien zu vermögen, wobey nur bedauert wurde, daß jeder einzelne keinen starkern Antheil nehmen konnts. — Die Dampf» Schifffahrt wird also in oiesem Jahr« noch ihre großen Vortheile auch übe« die Rhew'Schiss» fahrt ausdehnen. Frankreich. Der Moniteur vom »8. April enthält ein« kö» nigl. Ordonnanz, worin alle Ordens »Verleihungen jeder Art und Nahmens an französische Unterthanen, wenn diese Verleihungen nicht durch den König oder durch die auswärtigen Monarchen erfolgt seyen, für nichtig erklärt, und denen, die solche Ordens« Dccora» tionen tragen, gebothen wird, sie sogleich abzulegen. Bey jedem fremden Orten ist übrigens die ausdrückliche kbmgl. Erlaubniß, ihn annehmen und tragen zu dürfen, erforderlich. Am 17. April hatte General Guiltenunot Audienzen bey dem Herjog vonAngoulcme und dessen Gemahlinn. Nachher licß der Herzog auf dem Marsfelde die drey Cavallerie »Regimenter der königl. Garde manovriren. Eine telegraphische Depesche von Toulon meldete unterm »H.April, daß daselbst dei Formidable, ein neu erbautes Linienschiff von 120 Kanonen, am nähmlichen Tage Morgens um zehn Uhr, glücklich vom Stapel" gela«f«n sey. ^» FMWV i56 In ^e,r Vtoile vom l3. d. M. heißt is: Mn höch,st sonderbares Eeeigniß ist heute das allgemeine ^^'H^splÄch geworden; oie Details desselben slnd uns noch iNcht auf eine dergestalt positive Weise zur Kennt» niß gcrcmmen, um sse als ganz zuverlässig verbürgen zu können; einigen Umständen zufolge aber scheint das Factum leider nur allzu wahr. Wir erzählen es so, wie wir es von einer glaubwürdigen Person vernommen haben: »»Vor einigen Tagen erhielt Herr v- Forbin, Director des Museums, «in Schreiben, worin ihm ein Mensch, der sich wohlweislich zu nennen hüthete , mel» det, daß er, da ec durch die Regierung «o,aoa Franken verloren habe, sämmtliche Gemählde des Museums, eines nach dem andern, zerstören werde, wenn man ihm diese Summe nicht auf «inen Ort, den er angab, hinbringen würd?. Herr v. Ford in glaubte anfangs dieser Drohung, die ihm von einem Narren herzurüh» ren schien, keine Beachtung schenken zu dürfen; indes» fen machte die Verantwortlichkeit, welche auf ihm lastet, es ihm zur Pflicht, dies« Sache der Polizey anzuzeigen. Da der Pollzeydirector, Herr Franchet, an den ee sich deßhalb wendete, ein ähnliches Schreiben erhalten hatte, und kein Gewicht darauf zu legen schien, so begab sich Hr. v. Forbin unbesorgt nach Hause. Vorgestern den 16. April aber stürzt einer derAufseher des Museums ganz athemlos in das Zimmer des Directors, und meldet ihm, daß eineg der schönsten Gemählde von Nudens in Stücken gefnnden worden sey, ohne irgend eine, Spur von wem? und wann dieses Verbrechen verübt worden sfy! Die Thore des Museums wurden sogleich geschlof« sen, und dasPublicum wird bis auf weiter« Befehl kei» nen Zutritt in dasselbe erhalten; man fügt hinzu, daß diese Vorsichtsmaßregel auch in Vetress der Gallerte des Luxemburg getroffen worden sey. Man erschöpft sich m Muthmaßungen üb<,'r den eigentlichen Thätec und den Beweggrund eines solchen oandalilchen BuvenstüHtS."" In demsewln Dlatte vom 2!. April heißt es: »Das beschädigte Gemählde im Museum ist ein Rubens von geringem Werthe. DerVösewicht, der dieses Bubenstück verübte, hüt Vitriolsaure darauf gespritzt. Es muß am i5^ zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittags geschehen seyn, an welchem Tage das Museum bloßdenKünstlern und Frem« MdtN, die eine Eintrittskarte hatten, geöffnetwar. Einige Personen versichern, das Bild um drey Uhr noch unbe» schädigt gesehen zuhaben. Das Museum wurde auf Befehl des Directors Grafen v. Forh, n, bis auf wcM'rn » Nlfthl geschlossen. Man behauptet, der nähmliche Bosc« »wicht habe in einem andern Vricfe gedroht, sämmtliche »Thiere w der konigl. Menagerie zu vergiften." V p a n i e n. Die Vtoile vom Hl. April meldet aus M sd rid vom ,5. gedachten Monathe: »Se. Majestät der König haben Sich am 9. von Aranjucz nach Toledo begeben, wo Höchstdieselben die Charwoche zuzubringen gedachten. — Durch das De« cret vom 26. October v, I. wurden bekanntlich alle seit dem 7. März 182a ernannttn Deamten einer Epuration unterworfen. Da Se. Majestät nicht den Unschuldigen mit dem Schuldigen vermischen wollen, so haben sse denjenigen Veamttn, welch« keines persönlichen Nil' gthens überführt worden, Hu verstatten geruht» ihre Nectamationen zur Erlangung d<» Jahr. «nd Gnaden« gehalte, die ihnen wegen ihrer vor der Nevolutisn dem Staate geleisteten Dienste gebühren, geltend zumachen» — Die Regierung hat Depeschen von dem Gouverneur von Porto.Ricco vom S. Februar erhalten. Die königl. Autorität war «n dieser wichtigen Colonie vollkommen wieder hergestellt worden." Der Baron d'EroleS hat vor feiner Abreis« aus Barcelona folgenden Tag Sde seh l an die unter seinen Befehlen stehenden Truppen «lassen: ,Da Se. Majestät mittelst Ihres Decrets vom ,7. Februar d. I. entschieden haben, daß ich mich an den Hof begeben soll, um an dem Armee-Organisations» Ausschuß Theil zu nehmen, und wahrend meine« Ab» wesenhcit der Herr General« Lieutenant Marquis von Campo «Sagrado mit dem Commanvo der Arme« und der Provinz beauftragt worden ist, so soll derselbe m Folgt dessen vom heutigen Tag« an in der Eigenschaft als General'Capilän oieser Provinz anerkannt werden. " ^Soldaten! Ihr habt aus Obigem ersehen, mit welchem Merkmahl des Vertrauens miä, der kömg beehrte, indem Er mich, als Mitglied des Armee'O?» ganisations. Ausschusses brruft. Ich weiß, daß ich diese Auszeichnung zum Theil euern Diensten und knegeri« schen Tugenden verdanke, die von allen, welche solche in dtr Nähe beobachtet haben, bewundert worden sind." „Soldaten! Ich ermähne euch in euern guten Eigenschaften, unter dem Vefehl des würdigen Gene» rals, der an meine Stelle tritt, zu verharren. Er wird sie zu würdigen wissen, wie euer Anfühle und Waffen-gefährtl dieß stets gethan hat." »Der Baron d'V rote s.« Di^ Ereile vom 20. April sagt? „Das königl. spanische Anlehen zieht immer mehr die Aufmerksamkett ! des Pudlicums und de« Bankiers auf sich. Seit zehn Monathen war es nur zum Nominalpreis von 603/H !^ not.rt; psöch zu Vt«dr>d eröffnet« große Buch der Staatsschuld Angeschlichen worden — wir wiederhohlen daher mit Zuversicht, Alles vereinigt sich. den Theilnehmern cm dem königl. spanischen Anleh«n die günstigsien Auosich« l eine bedeutende Land ° und Seemacht auf den Beinen ! zu haben, um die Sicherheit und Unabhängigkeit des ! Reichs gegen die Versuche seiner Widersacher zu behaup« ! ten; und da ein Decret vom Jänner 182Z eine allge^ > meine freywillige Unterzeichnung zu dirftmBehufe vor» > geschlagen habe, so empfehlen Se. Majestät der Negie« ^ rung der Provinz Minas Geraes fo schnell als möglich ! Maßregeln zur Übcisendung der unterzeichneten Sum« men zu treffen. ^ Ein Eoicl vom 7. Februar befiehlt allen Personen, welche von Europa oder aus «iner der Provinzen de» Reichs, seit dem ». Jänner d. I. angekommen si„d, sich binnen drey Tagen vor de, Polizey zu stellc» , und ihre Nahmen, Alte», Geburtsland u. s. w. anzugeben. Das Diario do Rio de Janeiro vom 7. A'brnor enthält ein langes Dccret. welches die Moßrc^cln vor. schreibt, die zur Civilisation des wilden Volkssiammes der Votocuden, welche gegenwärtig in größerer Anzahl als sonst an den Ufern deg Rio Doc« in der Provinz Espirito Santo slch ciuzufinden pflegen, ge< troffen werden sollen. Es sollen alle angemessenen Mit-tcl, um dieselben an bleibende Wohnorte zu g), und ein langes königl. Decret, welches mehrere unter der revolutionären Herr« schaft erlassene Verfügungen widerruft. Die Gaceta de LiZboa vom 5o. März gibt, wie sie sagt, in der Absicht „um zu zeigen, welcher Werkzeuge sich die Revolution zur Beförderung ihrer schlechten Zwecke bedient." Details über Lord Cochrane, und liefert auS dem genannten Bahia r nigreichs Pohlen Schnee, und zwar an einigen Orten . in solcher Menge, daß man den andern Tag das erste 1 Mahl in diesem Jahre sich der Schlitten bed'enen , konnte, um nach der Kirche zu fahren, Mittags ver» c schwand er aber wieder, und man mußte Wagen holen - lassen, um nicht zu Fuße nach Hause zurückkehren zu t müssen^ Fremden-Anzeige. » Angekommenden i^May »8«^ t Herr Franz Grafv-HshenwaNH, k.k. pens. Gub.Nath, . von Naunach. — Hr. Ios. Stephan Delcna, Herrschafts. InHader, v.Neichenburg. — Hr.Franz Wasfedner^Conc. ' Practic. bey Vem k.k.Kreigamte inNtustadtIVv. Neustadel Z n. Gräft.— Herr Franz Caspani, Handelsmann, v. Gräh l n. Triefte — Hr. Caspar Preinitsch,, Handelsmann, von Den 2. Hr. Andrea GrafBulgar?, v. Corfu n.Wien. — Hr. Carl Edler v. Pissing. bemittelt, mit fcin^r Gatt ° tinn Venna, geb. Vorelli. v. Bassano n. Grätz. — Herr 5 Joseph Omersi, k. k. Postmeister, v.Franz. —Hr. Alexander Vlasto,dörsem. Handelsmann, mitFamilie, v. Tnest n. Wien. Den 3. Hr. Johann Kirchner, Kanzlet)-Expedite r in ' Diensten des Hrn. Fürsten Vsterhazy, v. Neapel n. Miett. — Hr. AloysCobeili, k.k. Beamte, v. Trieft n. Wien. — Hr.Sigmund v.Zanetti, k.k. Landcsfabrikant, v.Wicn n. Venedig. — Hr. Anton Edler v-Gozdowicz. Gutsbe. besthelser Vtaatsschuldverschreibungen zu 5 pEt- ln CM. 97 l/8; Darleh. mit Verl. v.J. ,82l,füliaoff. inC.M. »3a 5/3; Wiener Stadt e BancolObl. zu 21/z pEc.inCM. 601/2; Curs auf Augsburg, für ,uo Guld. Courr.. Gulden 98 7/N Uso. — Conv. Münze pCt. 2^9 7/8. Bank-Actien pr- Stück ^096 2/2 in CM. Ignaz Aloys Edl. y. Meinmayr, Verleger und Redacteur.