^ «s WittVoch den 3V. April 1879. XVIII. Jahrganft Die „Marburger Seitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise - für Marburg a^anzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. öv kr.; für Zuslellung ins Hau« monatlich 10 kr. — mit Postversendnlig: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig S fl. JnsertionSgebühr 8 kr. pr. Zeile. Sildcrgtld in Slrdmpftn! Marburg, 29. April. Mit der Aufnahme der Silberzahlunge»l ist es wieder stille geworden und ebenso stille ver-schwinden die meisten jener Gulden, welche die österreichisch-ungarische Bank nur gegen Noten verkaust, incht aber pflichtgemäß ausgewechselt. Und wohin kommt die glänzende klingeitde Mülize? Die bezeichnendste Entgegnung ist wohl das alte, geflügelte Wort, das wieder von Mund zu Mund geht: „Die Weiber nähen ihr Silber« geld in Strümpfe ein!" Diese Finanzpolitik begann im Jahre 1843, nachdem die öffentliche Meinung von der Metallbedeckung der Banknoten als irrig jich erwiesen und die Nationalbailk die Zusage der Silberzahlung, die auf ihren Noten zu lesen war, mit Bewilligung der Negierung gebrochen. Baar-schast in unberechenbarer Menge blieb unbenützt, unverzinst, todt liegen, oft sogar die Beute ein-brechender Gauner, bis die neue Währung unter Bruck da» „eingenähte Silber" au» den Strümpfen hervorzog. Anstatt des Silbers in neuer Prägung empfingen die Ueberbringer Silbergeld nur in geringstem Betrage, viel 5lupser und noch mehr Papier österreichischer Währung. Und die neuen Silbergulden alle wurden an jener Stelle verwahrt, wo die alten gelegen — wieder unbenützt, unverzinst, todt und wieder nicht selten eine Beute einbrechender Gauner. Und trotzdem ward noch die Strumpspolitik als die klügere gepriesen! Das Mißtrauen ist noch imlner festgewurzelt und bekundet sich in der frllheren Weise. Auch die Silberstücke, die sich jetzt wieder zeigen, wer-den angstlich verborgen, anstatt den Verkehr zu beleben -- fruchtbringend für den Einzelnen, wie für die Gefammtheit. Aufnahme und Fortdauer der Silberzahlungen, und eine Politik des Frieden», der Freih.it sichern allein die finanzielle Erholung und die wirthschaflliche Gesun- dutig, sind jene Hartgeld-Politik, welche sich, wie überall, so auch in Oesterreich-Ungarn als die beste, einzig vertrauenswürdige empfiehlt. Franz Wiesthaler. Zur Zeschichle des Tages. Der Wiener Festzug anläßlich der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten ist eine Huldigung, wie eine solche noch kein Volk seinem Herrscherpaare dargebracht — ist ein Triumph» zug der Künste und Gewerbe, der seinesgleichen nicht findet in der ganzen Geschichte. Und eben so beispiellos steht sie da in der Geschichte die festfreudige, mustergiltige Haltung der Million Zuschauer. Beim Festlnahle, welches die Wiener Handelskammer den Präsidenten der übrigen Kammern gegeben, hat der Handelsminister in seinem Trinkspruche beto»,t, daß dem nächsten Reichsrathe die Pflicht obliegen werde, sich vorwiegend mit wirthschastlichen Fragen zu beschästigen. Diese Ueberzeugung wird in allen Schichten der Bevölkerung getheilt; möge letztere nur auch trachten, d^tz im Abgeordnetenhause die Mehrheit nicht wie bislang für den Fiskus Partei nehine. Die Donaufestungen sollten ein Jahr nach Unterzeichnung des Berliner Vertrages geschleift sein und zwar auf Ko»ten Bulgariens; aber noch ist kein Stein gelockert worden. Die russische Negierung, an diesen Vertrag eritmert, behauptet nun, daß die Verwaltung des Fürstenthums nicht im Stande sei, die ungeheuren Kosten zu tragen. Veriuischte Ztachrichtei«. (Parteiwesen. Bismarck u»ch die Sozial» demokraten.) Wilhelin Liebknecht, Mitglied des deutschen Reichstages hat an die Redaktion der „kevolutiov in Paris folgendes Schreiben gerichtet: „Die Krisis, die wir hier bestehen, legt uns doppelte Pflichten und Anstrengungen auf. Mit dem famosen Gesetze gegen die Sozialisten hat man unsere Partei vernichten wollen. Das ist nicht gelungen und wird auch nicht gelingen. Unsere Sache steht vortrefflich. Wenn die deutsche Sozialdemokratie sich geweigert hat, „flir den König von Preußen" zu arbeiten, so hat e»frenlicherweise der Kanzler des „Königs von Preußen" die Gefälligkeit gehabt und hat sie noch jetzt, für die Sozialdemokratie zu arbeiten. Sie sehen, der Mann ist nicht so schlimm, wie Sie vielleicht denken. Er verbietet uns, Propaganda zu machen; um uns dafür zu entschädigen, macht er selber sür uns eine so eifrige und wirksame Propaganda, daß es von uns schnöder Undank wäre, wenn wir nicht mit ihnl zufrieden sein wollten. Wir selbst hätten nicht den hundertsten Theil von dem zuwege gebracht, was er für uns gethan hat. Die ungeheure Mehrheit des deutschen Volkes war in die Blut- und Eisenpolitik verliebt, welche uns die blendenden Erfolge von 1866 und 1870 eingetragen hatte; die Demokratie hatte gar keine Aussicht, so lange diese Politik und das ihr entsprechende System populär waren. Beide mußten also „depopularisirt" werden, um uns Bahn zu brechen, und dies hat Herr v. Bis-tnarck mit einem Eifer und einer Gründlichkeit gethair, die nichts zu wünschen lassen. Offenbar tst das seitle wahre „Mission." Der wüthendste russische „Anarchist" könnte dem Kriege Aller gegen Alle, welcher die wunderbaren wirthschastlichen Resorm-Projekte unseres großen Kanzlers entsesselt hat, nicht seinen Beisall versagen. Da« Tohu-wabohu, das Chaos, ist vollständig; jede gesellschaftliche Klasse oder Gruppe steht in heftigem Gegensatze zu allen andern Klassen oder Gruppen; der Bauernstand ist gegen die Städte empört und unsere guten Bourgeois sangen an zu merken, daß es noch gefährlichere Dinge gibt, als das „rothe Gespenst." Nur so fort ul,d ivir werden ernten, was jetzt gejäet wird. Wir können warten. Unsere Armee ist unversehrt — die Zi t u i l t i» t o u. Michtl. Von Iol^anneS Scherr. ltzortsetiung.) „Du lnachtest also mit Deiner Oswaldsrolle Fiasko?" „Und wie! Ich, ein Priester der Religion, welche demokratische Gleichheit und Bruderschaft aller Menschen lehrt, sollte es eigentlich nicht sagen, aber es war doch nicht ohne, lvenn unser alter Freund, der Kandidat Cyrillus Chrysostomus Theophilus Rümpel in seiner cyilischeil Weise eines Tages zu wir sagte, eS gebe eben ein sür aUemol zwei Sorten von Menschen, nämlich Menscheir^Menschen und Menschen-Viecher. Die letzteren zu vermensch» lichen sei ganz unmöglich und sie seien eben dazu da, den ersteren zu Packeseln zu dienen." „Da solltest Du erst meinen Freund Btirger hören weißt Du? den Herrn Hans Bürger, der mich damals iin Heidelberger Schloßgarten verhinderte, einen kolossalen llu-sinn zu begehen — ja, den solltest Du hören, wenn er alle Segel seines Pessimismus aufgespannt ! Aber ich weiß, daß hinter der excesfiv aristokratischen Maske des Mannes eine republikanische Gesinnung blüht, hochroth, wie die Rosen ulu Pfingsteit, uud so möchte ich auch Deinen Glauben an die cynische Weltanschauung Rümpels, von welchem ich Dir allerlei erzählen werde, nicht für gar zu ernstlich gemeint halten. Was mich betrifft, so habe ich gelernt, die Volksschineichler nicht minder zu verachten als die Flirstenschmeichler. Aber bei alledem halte ich standhast daran fest, mit Herder zu glauben: Alles wahrhaft Gute und Große kommt nur aus dem Volke." Während der Mahlzeit erzählte ich niein Zusammentreffen mit dein Courage und was sich Bezugs des Bronnenbauers, des Jages und des Vefele daran knüpste. Frau Margareth hörte mir ausmerksalu zu und ich fand, daß sie eine eifrige Patrouii» des Vesele sei. Sie konnte das Mädchen lncht genug loben. Dessenungeachtet aber bemerkte sie, die .Bekanntschaft" der beiden jungen Leute sei allerdings eine hoffnungslose, denn daß der einzige Sohn eines der reichsten Bauern im Oberlat-.d ein so blutarmes Mädchen heirate, da« wäre geradezu etwas Unerhörtes, ginge gegen alle Kleiderordnung. Fabian l estätigte die Meinung seiner Mutter und sügte hinzu, 's wäre sür 's Vefele am besten, wenn ste ganz aus dem Dorfe wegginge. Denn der Bronrienbauer sowohl als sein Nachbar, der Luixeilbaucr, seien ein paar schlimme Kameraden, denen nicht gut iln Wege stehen sei. Mit dem Freund aus seine Stube zurilck-gekehrt, hielt ich das Gespräch über die beiden Liebenden, welche mir Interesse und Mitleid eingeflößt hatten, fest und sragte zuletzt meinen Freund, ob er denn für die beiden nichts thun könne. „Kaum", gab er zur Antwort, — „und das bedaure ich, denn der Jages freut mich als ein durch und durch braver Bursch, der ein Weib, wie das Vesele eins abgeben würde, wohl verdiente. Allein Du kennst die hochlnü-thige Halsstarrigkeit unserer Bauern nicht, die durchaus nicht so viel mit den weichen Ge-sühlen de« Herzens zu schaffen haben, wie verrückte Poeten glauben oder wenigstens die Leute glaube» machen wollen. Und dann, weißt Du? kann ich lnich als Priester nicht allzu sehr mit den Wirrnissen abgeben, die ein so heidnischer Gott, wie der Amor ist, anrichtet." „Aha !" versetzte ich lachend. „Aber, lieber Junge, ich erinnere mich recht wohl der Zeit, wo Du mit dem genannten heidnischen Gott weit mehr zu thun hattest, als mit dem ganzen christlichen Olymp." Wahlen von Breslau und Döbelin haben es bewiesen — Dank dem Zerstörungsgeiste des Herrn v. Bismarck füllen sich unsere Reihen immer mehr; die öffentliche Meinung, die uns feindlich war, fängt schon an, sich zu unseren Gunsten zu wenden; bald wird dies ganz geschehen sein und dann unsere Stunde geschlagen haben. Mit Einem Worte: wir leben noch und werden auch weiter leben; wir kämpfen und werden siegen. Ich weiß, daß unsere Taktik von Denen, die unser Land nicht kennen, leicht miß» verstanden werden kann. Vor Allem dürfen Sie uns nicht mit den russischen Nihilisten vergleichen. Der rohe Despotismus des Czaren kann mit einigen Unzen Blei und Stahl vernichtet werden: in Deutschland hätte die Taktik des Revolvers und des Dolches nur die Folge, der in den letzten Zügen liegenden Reaktion neues Leben einzuflößen. Ohne Hödel und Nobiling hätten wtr keinen Bismarck mehr. Seit dem Mai vorigen Jahres lebt Bismarck nur noch von den Attentaten. Davon kann er aber nicht ewig leben und wir werden es uns angelegen sein lasten, ihm nicht etwa neuen Proviant zu geben. Sie verstehen mich doch? Gruß und Handschlag. (Im Elend.) Das ^Pester Journal" vom 2ö. d. M. erzählt: „Vorgestern Nachts, gegen halb 1 Uhr, kam der Staatsbeamte M. auf der schon ost genannten gedeckten Stiege von der Festung herab, als ihm plötzlich ein Mann in den Weg trat, ihn bei der Gurgel faßte und Geld verlangte. M. machte nicht viel Umstände, sondern reichte dem Aiigreiser seine Börse und als dieser die goldene Uhr verlangte, gab er ihm auch die Uhr. M. entfernte sich hierauf, ganz froh, so leichten Kauses losgekommen zu sein, da in der Börse blos 85 fl. waren. Am nächsten Morgen brachte man ihm ein Paket, welches ein fremder Mann übergeben hatte. Dasselbe enthielt die Uhr, die Geldbörse und folgendes Schreiben: „Geehrter Herr! Einst war ich berechtigt, Sie anders, vertraulicher anzusprechen, aber das war vor achtzehn Jahren, als wir Beide noch jung waren und als wir Beide noch Dasjenige er^ warteten, was Sie erreicht haben; das Glück. Mir ist dasselbe — wiewohl ich gleiches Anrecht darauf hatte — nicht zu Theil geworden. Ich hab's nun anderweitig zu erlangen gesucht; inwieweit mein Ltreben ersolgrclch war, küimen Sie darc>us ersehen, daß mich nach 13 Jahren das Elend antrieb, des Nachts Menschen anzugreifen. Die innere Bewegung, das Halbdunkel in dem gedeckten Gang und die 18 Jahre sind Schuld, daß ich Sie nicht erkannte. Ich beraubte Sie der hier beigelegten Sachen. Als ich in Ihrer Börse nachfnchte, fand ich Ihre Visitkarte, auf der glücklicher Weise auch Ihre Adresse angegeben war. Ihr Name rief mir den allen guten Freund ins Gedächtniß, den Ich bereute das Scherzwort auf der Stelle, denn ich konnte leicht bemerken, daß ich in der Brust meines Freundes eine Saite aufgeschlagen, welche noch jetzt sehr schmerzlich vi-brirte. Der Pfarrer hatte die Häude in den Schooß sinken lassen, den Kops auf die Brust geneigt und seufzte schwer. Ich faßte seine Hand und sagte: „Verzeih mir, Fabian, es war ein unbe» sonnenes Wort. Aber weißt Du? ich glaubte, es sei schon längst vorbei damit, gänzlich vorbei." „Es ist vorbei, gewiß, es ist l" entgegnete Fabian, indem er sich ausrichtete und sein Gesicht wieder seinen gewöhiilichen Ausdruck annahm. Und als ich ihn theilnehmend ansah, fuhr er sich mit der Hand über die Stirne, setzte sich dann an's Klavier schlug die Tasten an und sagte: „Ich habe gekämpft und gesiegt und Ruhe war der Siegespreis. Wenn es überhaupt ein Glück gibt, so isl SelbstbegnÜgung sein Name. Unsere Leidenschaften, selbst die besten, was sind sie im Grunde Anderes als Fieberzustände? Glücklich, wer davon genesen! Und dann vollends unser TitanismuS . . . wie lächerlich ist er! Wie thöricht ist es, mit einem so ich nicht berauben kann. Hier sende ich Ihnen Ihre Börse mit der Bitte, sich nicht nach mir zu erkundigen, da Sie, im Falle Sie mich auffinden würden, nur Schmerz darüber empfänden, was aus mir geworden ist! Gott mit Ihnen. — Der Elenden Einer." (Eisenbahn. Bcpflanzung.) Die Nordbahn wendet gegenwärtig der Bepflanzung aller ihren Strecken eine erhöhte Aufmerksamkeit zu. Dermalen wird die Utngebung der Gebäude auf dem Wiener Bahnhof mit entsprechenden Baumgrnppen geschmückt und hat man die Anordnung getroffen, doß in ähnlicher Weise aus allen Stationen vorgegangen werde. Längs den Strecken alier und in der ganzen AuSdehnnng so weit der Besitz der Gesellschaft reicht, sollen nach Thunlichkeit Industrie-Gewächse angepflanzt werden und wird man besonders a»lf die Korbweide Rücksicht nehmen, für welche große Summen in's Ausland wandern. Auf dem Wiener Bahnhofe wurde auch ein Glashaus errichtet, in welchem das ganze Jahr hindurch besonders Salonpflanzen gepflegt werden. (Triester Verhältnisse.) Ueber die bedrohliche Konkurrenz, welche der Stadt Triest au» den Anstrengungen der ungarischen Negierung zu Gunsten Fiumes und aus der bevorstehenden Eröffnung der Pontebabahn erwachsen, schreibt der Chef des Speditionshauses Julius Pollak in der „Triester Zeitung" : „In letzter Zeit wurde der Transit- und Export-Verkehr unsere« Platzes durch Fiume arg geschädigt; ungarische Mehle, Getreide und Hölzer werden nicht mehr in Teiest, sondern größ« tentheils in Fiume verschifft. Die ungarische Regierung hat ihrem Ministerialrath v. Cati-nelli, Vorstand der Seebehörde in Fiume Vollmacht gegeben, für bie Belebung des Fiumer Hafens Sorge zu tragen, und ihm die Mittel hiczu zur Verfüguug gestellt. Dieser fähige und energische Beamte hat es in kurzer Zeit zuwege gebracht, daß vier bis acht englische Dampfer monatlich die Rhede von Fiume aussuchen. Dieses glückliche Debüt wird weiter nicht nur durch Ausdehnung des Exports, sondern auch durch den Import neues Leben erhalten; die Arbeiten sind im Zuge. Den indischen Verkehr nach Süd', West-Deutschland und der Schweiz durch Venedig konnten wir nicht aufhalten; ebensowenig werden wir die Nachtheile der Ponteba-'Vahn für unsern Platz abwendm. Dem Fiumer Verkehr könnten wir noch ein Paroli biegen, jedoch muß mit aller Energie, wenn auch nicht mit gleichen, so mit ähnlichen Mitteln, wie diejenigen der ungarischen Negierung sind, den Bestrebungen der letztern entgegengetreten werden. Das übliche „Gehenlassen" ist eine nur zu traurige Jllustraticn zu dem dem, was heute in Fiume geschieht. Ich kann mich an dieser Stelle nicht in Details ergehen, schwachen Ding, wie der menschliche Schädel ist, gegen die granitne Räthselmauer anzurennen, welche keinen Durchgang gestattet l" „Und Hildegard?" „Daß sie in Gnadenbrunn lebt, weißt Du." „Ja, aber wie?" „Getrost in ihrem Glauben. Auch sie l)at gekämpft und überwunden." „lind sie ist entschlossen, Profeß zu thun ?" „Ja, aber sie wird ihr mir gegebenes Wort halten, den unwiderruflichen Schritt erst drei Monate nach dem dritten Jahrestag vom Tode unseres Vaters zu thun. Doch sie wird ihn thun, fürcht' ich." Fabian unterdrückte einen Seufzer. „Aber Berthold?" fragte er dann. „O, was diesen angeht, so ist er lange schon zu den Hefen des schäumendeil Lebensbechers gelangt, den er mit so gieriger Hast geleert hat. und diese Hesen schmecken bitter. Ich fürchte, er ist sehr nnglücklich, und zl.)ar nicht allein deßhalb, weil er, wie er mir bei unserem letzten Zusammentreffen gestand, aus einem nach nnserem landesüblichen Maßstab sehr reichen Freiherrn ein sehr armer Rittmeister geworden ist. Unter uns, ich vermuthe stark, daß ihm kein Dachziegel des SchlosieS Rothen-flüh mehr gehört." hoffe aber, daß diese Zeilen die Anregung zu einem sofortigen Einschreiten aller berufenen Faktoren geben werden." (Zur silbernen Hochzeit des Kaiser-Paares. Feslzug-Album.) Unter den verschiedenen Publikationen, welche anläßlich des Kaiser-Jubiläums erschienen sind, nimmt das von R. von Waldheinl in Wien heransgegebene Album einen hervorragenden Platz ein. Dasselbe enthält in 23 Bildern die Zeichnungen sämmtlicher Gruppen des Festzuges »ach den Makart'schen Skizzen ausgeführt von Ambros. Es ist dies die einzige von Proseffor Makart autorisirte Vervielfältigung der wundervollen Entwürfe. Das mit einem prächtigem Farbendruck-Umschlage geschmückte Allium ist in zwei Ausgaben erschienen; und zwar in einer kleinen a 30 kr. und in einer großen ü. 80 kr. ö. W. Diese intereffante Publikation wird sich sicher der größten Theil-nahme aller Bevölkerungskreise zu erfreuen haben. (Volkswirthschaft. Organisation der Ministerien.) Das Handelsministerium umsaßt das ungeheure Gebiet der gesammten Volkswirthschast mit Ausnahme der Bodenkultur, also nach der derzeitigen Ressortein-tHeilung den gesammten Handel, die Handelszölle, die Handels- und SchiffahrtSverträge; ferner stehen unter ihm die Handelskammern und fonstigen Korporationen; es handhabt das Seewesen und die Schiffahrt auf Binnenflüssen und Seen, die Erwerbs- und Wirthschastsge-noffenschasten, die gewerblichen Untersiützungs-ansjalten, das gesammte Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesen, die Fachschulen und Ver-suchsansialten, die Haus- und Gewerbe-Industrie, die Statistik und endlich dient es «uch als Re-kursinstanz; zuletzt wirkt es mit bei der Frage der Kreditinstitute und in Handels» und Wechselsachen. Diese immense Arbeit wird geleistet von 3 Sektionen, 18 Departements und 3 HilsZorganen. Mit Deutschland und Frankreich sind Handelsverträge abzuschließen, denn die Handelsbeziehungen zwischen beiden Staaten sink nur provisorisch geordnet. Seit langer Zeit erwartet das Konsularwesen seine Regelung. Dte Elbe-Schiffahrt, welche durch den Vertrag von; Jahre 1821 besteht, bedarf einer Regelung. Alle Kreise drängen nach einer Aen-derung der Gewerbe Ordnung, die gewerblichen Assoziationen bedürfen der unausgesetzten Fürsorge und das Hausierpatent erwartet seine Revision. Aus dem Gebiete der Gesetzgeliung hat sich die Wucherfrage in den Vordergrund gedrängt und erwartet eine Lösung, welche jener sittlichen Strömung der Volksmeinung entspricht, die hänsig auch wissenschaftliche Theoreme mit sich fortreißt. Post und Telegraph, mögen fie auch längst aus der Serie der Einnahmsquellen übergetreten sein in die Reihe der Staateausgaben, bedürfen ebenfalls einer „Herrgott, wenn das der fclige Freiherr wüßte!" »Ja, stehst Du, daß es zuweilen auch sein Gutes hat, wenn ein Gewel)r zur Unzeit lvS-geljt? Ich erzähle Dir wohl gelegentlich von unserem Ingendkameraden." »Und Isolde?" „Ich weiß von ihr nur durch Hildegard, welche sast täglich mit ihr zusammen ist. Denn Isolde lebt seit dem Tode des Freiherrn auf dem einsamen Hofgut Lindach, ganz in der Nähe von Gnadenbrnnn, weißt Du?" „Ist das Alles?" fragte der Freund und blickte mir forschend ins Gesicht. „So zit.'mlich Alles, was ich weiß. Ans Hildegards Briefen erhellt, daß meine Schwester ihre Freundin Isolde wie eine Heilige verehrt." „Wohl, wohl; aber Du? Wie stehst Du zn Isolde?" „Ich? Was sällt Dir ein, so spät noch darnach zu sragen? Vielleicht sprechen wir morgen davon. Für heute bin ich zu müde. Es ist eine lange Geschichte oder auch gar keine, wenn Dn willst. Und damit gute Nacht, Fabian." (Fortsetzung folgt.) unausgesetzten Achtsamkeit und Fürsorge. Diese Erwägungen veranlabten den in wirthschaftlichen Angelegenheiten wohlversirten Abgeordneten Rub, bei Besprechnng des Budgettitel« „Handelsministerium" den Antrag aus Ausscheidung der Verkehrsagenden aus dem Handelsministerium zu stellen. Alle Zweige der Volkswirth-schaft sollen der Fürsorge eines einzigen Ministers unterstellt, d. h. neben einem Ministerium für Verkehr und sür öffentliche Arbeilen soll ein solches für Volkswirthschaft überhaupt, oder mit einem anderen Ausdrucke ein Ministerium für Handel, Gewerbe und Ackerbau kreirt werden. Das Ministerium für Verkehr und öffentliche Bauten mühte das gesammte Eisenbahn-, Straßen-, Schiffs-, Post- und Telegra-phenwesen uuifafsen. Diese Organisation wäre auch ähnlich derjenigen, wie sie die Neichsver-fassung im Jahre 1849 aufgestellt hat. An dem Nechle des Reichsrathes, auf Grund der ver« fafsungSmäßigen Bestimmungen derartige Nes» sortveränderungen vorzunehmen, kann nicht ge-zweiselt weroen, nachdem bereits im Jahre 1868 aus Grund der verfasiungsmäßigen Bestimmungen das Ackerbauministcrium, ebenso später das Ministerium sür Landesvertheidigung errichtet wurden. (Kür Gesunde und Kranke.) Im Frühj^ihre regt sich in jedem Organismus neues Leben und die Süste circuliren rascher. Auch beim Menschen ist dies der Fall, der Puls schlägt rascher, der ganze Organismus ist erregt. Dabei treten ost allerlei krankhafte Zustände auf, wie Bltttwallungen, Schwindel, Olirensausen, Bliihungen, Ver-stopfungeu, Hämorrhoiden, Leber« und Milzauschwellungen, Gelbsucht, bösartige Ausschläge, Flechten, gichtische und rhenmatische Leiden ic. Was ist die Ursache hievon? — Das Blut, — es ist nicht rein, nicht gesund, es ist ost zu dick, faserig, oder es euthält scharfe krankhafte Stoffe, die sich nun einen Anöweg suchen, Schleim nnd Galle haben sich mit anderen krankhaften Ausscheidungen im Innern angel)üust, und schlummern als Keim schwerer Krankheiten im Körper. ^S thut daher selzr noth, daß sowohl Krauke als Gesunde im Arnhjahre der Natur zu Hilfe kommen nnd durch eine rationelle BlutreinigungS Kur die schlechten Stoffe und verdorbenen Säfte aus dem Organ»SmuS ent-ferne». Das kräftigste nnd bewährteste Mittel hiezu bleibt die von allen Aerzten der Welt alö daS beste Blntreinigungs-Nuttel anerkannte „Sassaparilla", und die bequemste und wirksamste Form, dieselbe zu nehmen, der „verstärkte zu-sammengese^te Sassaparilla-Syrup von I. Herb a bny, Apotheker ,zur Barmherzigkeit^ in Wien, VII., Kaijerstraßc 90." Dieser Syrup euthält alle wirksamen Äcstandtheile der Sassaparilla und vieler gleich vorziiglicher Mittel in concentriltem Zustande, und wirkt dabei erstaunlich rasch, auflösend, mild und schmerzlos. Die mit der Sassaparilla erzielten Erfolge siud weltbetanut, daher köuueu wir auch I. Herbabnh'S verstärkten Sassaparilla-Syrni?, da er zugleich auch liillig ist (1 Flacon 85 I'l.), nur wärmsten» empfehlen. Um ihn echt zu bekommen, verlange man stets auSdriicklich I. Herbabtth's verstärkleu Sassaparilla-Syrup. Derselbe ist vorräthig in Marburg bei Herrn Apotheker I. B.nicalari; ferner bei den Herren Apothekern: I Kupferschmied, Cillii Müller'SErben, Dentjchlandsbcrg'. Jnluis König, Feldbach; Cäsar Andrieu, RadkerSburg; Anton Nrdwed, Graz; W. Thuruwatd Klagenfurt', E. Birschi^;, Laibach. Zllarönrijer Mlichle. (Zehn Jahre Volksschul-Gesetz. Jubelfeier.) Eine jüngst stattgehalite Versammlung hiesiger Volksschtillchrer hat sich einstiminig dahin ausgesprochen, deir Abschluß der zehnjährigen Wirksamkeit der neuen Volksschulgesetze in feierlicher Weise zu begehen. Ein zu diesein Zwecke eingesetztes Lehrerkoinite, verstärkt durch die hiesigen Schulfreunde: Vice-Bürgermeister Stampfl, Reichüraths-Al'geordneter Dr. Duchatsch und Stadtrath Dr. Schiniderer, hat sich in seiner letzten Sitzung sür die Abhaltung eiues Festabendes am 13. Mai l. I. im kleinen Kasino-saale entschieden. Das Protektorat dieses Fest-abendes hat der Bürgerlneister Herr Dr. Reiser freundlichst zugefagt^ Da auch der hiesige Männer-gesangsverein um seiue gütige Mitwirkung ersucht wurde, so steht es zu erwarten, daß sich dieser Abend zugleich zu einem recht anilnirten gestalten werde. Es wäre für die hiesige Lehrerschaft sehr ehretld, wenn sich die Bürgerschast recht zahlreich daran belheittgen würde! Gilt es ja zunächst zu lieweisen, daß die neuen Schlil-qesetze trotz ihrer verhältnißmäßig kurzen Wirk^ samkeit und trotz der noch vielfachen Anfeindungen dennoch schon tiefe Wurzeln in der hiesigen Bevölkerung geschlagen haben. Behnss Einzeichnung zur Vetheiligung an diesem Festabend wird bei Herri» Ed. Ianschitz ein Bogen anfliegen, allwo die Thetlnehmer ihre Namen einzeichnen und den Betrag von 1 fl. sür das gemeinsame Mahl subskribiren wollen. — Unter Einem wird berichtet, daß in obiger Versammlung zugleich der Beschluß gefaßt wurde, den Lehrerverein wieder in's Leben zu rufen. (Prokura des Hrn. KarlHanßner.) Auf Ersuchen der Frau Katharina Tusch, Besitzerin einer Kunstmühle zu Feistritz bei Lembach ist die Prokura des Hrn. Karl Haußner, Landes-prodnkten-Händlers zu Marburg, bei der Firma „Katharina Tusch" mit der Zeichnung: „p. p. Katharina Tusch Karl Haußner" in das Handelsregister des Kreisgerichtes Cilli eingetragen worden. (In die Luft geflogen.) Aln 26.April 5 Uhr Morgens ist zu St. Christoph bei Tüffer die Ptllverfabrik des Herrn Ernst Fehleisen in Folge einer Entzündung von Sprengstoffen gänzlich zerstört worden. (Einbruch.) Letzten Samstag Morgens entdeckte der Lehrer Herr Johann Stöger in St. Peter bei Marburg, daß die Thüre seines Weinkellers offen stehe und zeigten sich anch an der Thüre von Innen Spuren geivaltsatner Oeffnung. Es fehlten ein leeres Fäßchen und aus einem größeren Fasse ungkfähr zweihundert Maß Luttenberger. Die Gauner, welche den Einbruch mit genauer Kenntniß der Oerllichkeit verübt, hatten das nölhige Geschirr selbst mitgebracht. (Falsches Papiergeld.) Beim Kauf-»nanu Iäschke und beim Bäcker Senitza in Trifail wurde falsches Papiergeld (Einser) ausgegeben, wahrscheinlich von einem alten Bergmann, der aus Krain gekommen. (Fleischbeschau in Cilli.) Der Gemeinderath von Cilli hat beschlossen, es soll den Fleischern wiederholt aufgetragen werden, die Fleischbeschauzettel in ihren Berkaufsläden anzubringen und den Polizeiorganen diesbezüglich die ürengc Neberwachung einzuschärsen. (Dr. Elschnig gegen Direktor Habianitsch.) Vor dem Gerichtshofein Cilli wurde am 28. April die Berufungsoer-Handlung im Prozcfse gegen den Schuldireklor Herrn Habialütfch durchgeführt, welcher angeklagt war. den Schulinspektor Herrn Dr. Elsch-lüg anläßlich einer Amtsvisitation wörtlich und thätlich beleidigt zu haben. Die Staatsbehörde hatte nätnlich gegen das Urtheil des Bezirksgerichtes l. D. U., laut welchem Herr Habianitsch freigesprochen worden, die Berufung eingebracht. Ein neu abgehörter Zeuge bestätigte, am 25. Jänner den Streit und Schimpfworts gehört zu haben und Herr Dr. Elschnig, nenerlich als Zeuge vernommen, wurde auch beeidigt, was bekanntlich in Märburg unterlassen worden. In Folge dieser Wendung des Falles erkannte der Gerichtshof den Herrn Direktor Habianitfch der Uebertretung des § 312 Strafgesetz (Amtsbeleidigung) schuldig, verur-theilte denselben jedoch nur zu einer Geldstrase von 15 fl. Weiters wurde erkannt, daß der Staat die Kosten des Apellverfahrens zu tragen hal>e und wurde Dr. Elschnig mit seine«» Ersatzansprüchen für die erlittene Beschädigung auf den CivilrechtSweg gewiesen. Als wichtigster Grund zur Anwendnng des besonderen Milderungsrechtes und insbesondere der Verhängung einer Geldstrafe statt der vorgeschriebenen Arreststrafe wurde der Ulustand angeführt, daß Herr Habianitsch durch das unpassende Vorgehen des Herrn Inspektors Elschnig zu den Ausschreitungen förmlich gedrängt worden. (Berichtigung.) Der Grnndbesi^iir Herr Franz Hötzl in Ranzenberg schreibt uns berichtigend, daß Johann Hötzl, »velchem der bekannte Darleiher Michael Engelhard in Graz wegen 30 fl. Liegenschaften itn Werthe von 4164 fl. 50 kr. zwangsweise versteigern läßt, sich in St. Jakob (W.-B.) befinde. Herr Franz Hötzl steht mit Engelhard in gar keiner Verbindung. Feier der Silberhochzeit des österreichischen Herrscherpaares an der Mädchen-Bolks- und Bürgerschule in Marburg. Das Gebäude der Mädchen-Bürgerschule prangte den 24. und 25. April iln festlichen Achmucks frischer Blumenkrättze, welche mi Schleifen in den österreichischen und bairischen Farben versehen ivaren. Reicher geschmückt norh zeigte sich der Zeichnensaal der Anstalt, der durch Bekrättzung der Bildtüsse des hohen Herrscherpaares und des Kronprinzen, sowie durch geschmackvolle Gruppirung von Glashauspflanzen, Bluwenguirlanden und Gypsmodellen in eine würdige Festhalle umstaltet war. Die Schltterinnen der zwei obersten Klassen beschästigten sich schon geraume Zeit vor deln Festtage während der Arbeitsstunden und außer der Schulzeit in rlihrigster Weise mit dem Anfertigen von mehr als 600 künstlichen Rosen, wozu das erforderliche Material von den Eltern in bereitwilligster Weise geliefert worden war. Sämintliche Rosen wurden dann mit Fichten-reisig zu Kränzen gewunden. Anch die Lehrzimmer der hiesigen Knabenvolksschule und die Magistratsfahnen wltrden aus Ansuchen von den unermüdet thätigen Mädchen tnit Blnmenkränzchen bedacht. In den fünf Klassen der Mädchen-Volksschule wurde die Feier vor dem Festgottesdienste unter Bekränzung der Bildnisse Seiner Majestät des Kaisers iGt je einer der Altersstufe der Schülerinnen entsprechenden patriotischen Ansprache abgehalten. Nach dem FestgolteSdienste aber, an dessen Schluße das Absingen des Dsuws und der. Volkshymne erfolgte, betraten die Schülerinnen der Bürgerschule tnit freudigem Stolze die von ihnen selbst geschinückte Festhalle, in welcher fch bereits ein zahlreiches gewähltes Publikum, darunter auch zwei Mitglieder des Stadtschulrathes, eingeful^den hatten. Die Feier wurde mit dein Festchore: „Sei mir gegrüßt, mein Vaterland"^ von Wenhart eröffnet. Hierauf folgte die Ansprache des Direktors, in welcher den Schülerinnen die Bedeutung des Festes zum Verständnisse gebracht wurde. Ferner gelangten zum Vortrage: „Der Kaiser utrd die Kaiserin" von Ambros; des ktnd-lichen Inhaltes wegen von einer SchlUerin der 3. Klasse vorgetragen. „Festesgruß zur Feier der Silberhochzeit des Kaiserpaares", wobei die de-klamirende Schülerin einen auf den Jnhcilt des Gedichtes bezüglichen Kranz aus Eoelweiß, Kornblumen, Alpenrosen und Epheu unter del» Bildnissen ihrer Majestäten befestigte. „Hymne zu Ihrer Majestäten silbernen Hochzeit"; zweistimmiger Chor von Anton Vogl »nit Harmoniulu-begleitung. „Zur Feier der silberuen Hochzeit unseres Kaiserpaares" vo»; Fried. Marx. „Mein Oesterreich" von Wenhart. „Festchor" von Pev mit Begleitung des Harmoniums. „Die Kaiserin u»»d die junge Korbflechterin" von M. Proschko. „Die Kaiserin auf Madeira." Zum wllrdigen Abschluß des Festes wurde die Volkshymne an-gestimlnt. Die wohldurchdachte Ansprache des Direktors und die gelungenen Vorträge der Schitle-rinnen wurden von den Zuhörern mit großem Beisalle ausgezeichnet. Manche Thräne der Nilh-rung senkte sich währe»ld der feierlichen Stunde als belebender Thau ties auf die Wurzeln der Liebe zutn Vaterlande und zum Kaiserhause, und Groß ul'd Klein suhlte sich init dein gluigen Herrscherpaare f.ster und inniger vereint. Am Tage nach der Festlichkeit dankte der Herr Vice-Bürgermeister Stcnnpfl dem Direktor der Anstalt für seine eifrigen Bmrühungcn, welchen es gelang, dieses patriotische Fest so erhebend zn gestalten. Atarburg, den 27. April 1879. Letzte ^ost. Der Kaiser hat an den Minister des In« nern ein Haildschreiben erlassen, in tvelchein „sür die Kundgebungen ausrichliger Liebe und treuer Anhänglichkeit innigst nnd herzlichst" gedankt wird. Der Geineirrderath von Graz petitionirl uln Ausdehnung des Freiwilligeninstitutes und Verminderung der Heereskosten. Führer der Südjlaven beabsichlit^en die Einbernsung eines Nationalkongrcsses zur Griin-dnng einer unabhängigen Nalionalkirche. Schuwaloff soll erklärt haben, Rilßland habe gegen die Ausdehnung der österreichisch-ungarischen Okkupation bis zum Aegäischcn Meere nichts einzliwenden, verlange aber die Unterstützung in Betreff der bitlgarischen nitd ostrumelischen Frage. Mittwoch den 31. April 1379 in II«. Köt«' vieplialle: MIMIMSM (7 Personen). Anfang 8 Uhr. (512) Entröe 25 kr. m 8aalv öos ttotvl8 8tal!t Wien xv8elllv88vnvls»/untei'l>«ltun^. Das Oer Reiverti'AK >virä äov vörul»8lüelct6ll öleidergsru gevviämöt._(514 Dovusrstag l^eu 1. ^ai, iw KroZSSU Lag.1 6e3 llvtel 8tsllt ^i«n: «rriMMSM (7 ?er80iien) mit augkei'ßs^ötililiekem Ao^äl^Itev Urogramm. ^ukaoZ 8 Ildr. lautres Icr. li'ür Auts Lxöisev u. Osträvl^v bsstöus Lorßss jxstra^öll. Lvol^aLdtuvKsvoll b13) Joli. HVlesilialer, llvtslisr. Kastliaus 2UM rotll«!» lj^vl. Donnerstag dtn I.Mai 1879 ^itder-doueert der Herren Zilhermeister (521 U »«Lvr n HG^edvr Anfang 8 Uhr._ Kundmachung. An der k k LehrerbildnngSanstalt in Marburg beginnen die schriftlichen Reifeprüfungen am V Juni 1879 und dauern bis einschließlich 14. Juni. Diejeiligen, welche sich privatim oder durch den Besuch anderer Anstalten vorbereitet haben, kiznnen sich, wenn sie das 19. Lebensjahr zu-ri'lckgelegt haben, der Reiseprüfung an dieser Bildungsanstalt unterziehen, wenn sie ein dieö-bezllgliches Ansllchen nebst dem Nachweise über il)r Alter, die sittliche Unbescholtenheit und physische Tüchtigkeit, sowie einer Darstellung des Bildungsganges bis zum 20. Mai. l. I. an die gesertigte Direktion gelangen lassen. Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt Marburg am 25. April 1879. (ö19 Z. 1314. Gdikt. (517 Vom k. k. Bezirksgerichte Obradkersburg wird l)iemit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Herrn Notars Hermann Puff die freiwillige Versteigerung der in der Stellergemeinde Pöllitschberg bei Rad-kersburg gelegenen Weingart - Realität Berg Nr. 816 und 797 aä Obmureck, Berg Nr. 803 und 823 aä Oblnureck (Berg Nr. 58 aä Obradkersburg) ^ bewilligt llnd hiezu die Feilbietungstagsatzllng auf den 5DI. Mai 1879 Vornlittags 9 Uhr an Ort und Stelle sestgesetzt lvordeil. Diese Realität ün Flächennlaße von 9 Joch 764'4 IIZKlftr. — 5 Hektar 43 Ar 8 iHMeter wird zllerst sti'lckweise, dann nn Ganzen zllm Kaufe allgeboten und es ki)nnell die sehr vor-theilhaftell Lizitatiolls-Bedingilisse in des dies-gerichtlichen Kailzlei oder bei Herrn k. k. N'otar Hermann Pllff in Obradkersburg e^gesehen werden. Obradkersbltrg aln 28. April 1879. Wohnungen! Mit 1, 2 und 3 Zimmern, Küche, Speise und allen »vkileten Bequemlichkeiten, auch nach Wunsch Gorten-Antheil. (511 1 oder 2 Zimmer auch mit oder ohne Möbel. Mühl g asse Nr. 7. (520 Vlteres« Alastvn xibt ia ikrsm uvä im l^aiuev ikrss abvs8SQäsQ öruäsrs, des llorra Tltzlalrleu» lUavtvn, Ltitts-(!axitu1ars uvcl ?tarrv5s !^aobr!ekt vov äsm dövdst betriibonÄsv lZiusoksiäsQ idrvr iuviggt-zoliedten k^luttsr, äsr VI»«rv»« Ulasten» k. Ic. Lsamtsusvvitvo, velokv nacti langem sedmor^liolisQ I^eiäsn, vsrsödsv mit äsu keil. Ltsrdesairrawolltsn, iu idrem 66. I^edous^'sdrs 1)isn8tax ävQ 29.^pri1 1879 um loV« Vormittax sslix im Herru vlltvodliök. Das I^siokslldofi^äoxviss äsr tdvusrsll va-dillxsgodis^sllSQ üriäst Oovaerstag^ äsQ 1. I^saekmittaF 4 IIkr vom Ltsrbstiausö, Lokmis-äorsrxasss Isr. 11 aus statt. Das keil. Reciuism wirä li'reitass äso 2. ^lai um 10 likr il» äsi' Vomlcirodo ^slvoo». ^ardurx am 29. ^pril 1679. (S15 II. «t«?erin. I^siodovaufl'sltruiiss» vaä Loorä>sllvxs-^ll»t»It. Änempfehtung. Iillard richten, frisch überspaoneu, sowie alle in dirsem Fache vorkommenden Reparaturen übernimmt mit liilliger Berechnunj; Anton Halleker junior, Herrengasse Nr. 26, Tauchmann'scheS Haus. 1. Stock. Auch werden Möbeln zum politiren in und allßer dem Hause auf das billigste über-nolnmen. (518) Obiger. Zur Wichtigstessung. In der Beilage zu Nr. 51 der Marburger Zeitung kommt in der Liste der Verstorbenen unter Anderen auch: Wetschto Rens, Schuh« macherSsohn, 4 Monate, Postgasse, Wasserkopf — vor. Diesen von mir begangenen, sehr unilcbsamen Fehler berichtige ich über erhaltene Aufforderung dahin, daß es richtiggestellt:Wetschko Rerv, Handelsmanns- und RealitätenbesitzerS-Sshn heißen soll. (516 Uebrigens diene zur Beruhigung dcS H.rrn Wklschko. daß im pfarrämtlichen Sterberegister Rens Wetschko als Schuhwaarenfabrikantenssohn -ing,traa.n ttsch'int. Lievilbauvviii IST'Ger ist zu verkaufen per Startin u»n 4S fl. Wo? zu erfahren im Comptoir dieses Blattes._(493 Im Vsijtlmu«« „2u>' vur^" ist die „Tagespost" zu vergeben. (500 Gin Hans mit schönem Vauplaß, Wirthschaftsgebäude und großem Gemüsegarten, sehr zinSerträglich, worauf auch Sparkassegeld liegt, ist aus freier Hand l)iUig und mit leichten ZahlungSbedingnissen zu verkaufen. — Auskunft: Grazervorstadt, Mühl-gasie Nr. 17 im Hofgeiiäude, Marburg. (498 Vom I. Mai l I. ab ist im Hause Nr. 21 in der T'getthoffstrahe ein gaffenseitiges Gewötv-Lokale (gegenwärtig Uhrmnchergtjchäst) und vom s. August t. I ab eine Pferde-Stallung ncbst Kutscherzimmer, Wagenremise und separlr« tem Futterboden zu vermiclhen. Nähere Auskunst erlhellt Gustav Wundsam, Tegetlhoffstrahe 21. (453 A>< / ^ ''Z/i xnxi' de l'g -).g nß g ü k'll 8oli' Kra?."! Da kostet: Das Frühstück (Kaffee mit Brod) . . 12 kr. „ Gabelfrühstück...........12 kr. „ Mittagessen (Suppe, Fleisch und Doppel- Gemtise) .... 20 kr. „ Abendessen............. 1k kr. Monats-Abonnement im Lokale . . . fl. k.-^ ilber die Gasse nach Uebereinkonlmen. 1 Liter bestes Mürzenbier.......18 kr. 1 „ vorzüglicher Luttenberger Wein 40 kr. Für gute Bediennllg ist bestell« gesorgt. Zu recht zahlreichein Besuche ladet höflich ein 504) achtungsvoll L. Miltkrrggtr. (195 Solvrivd in Harliurz, 8tiel>l'8 liartensalou elnpfiehlt seine pljlitogrnphischen Arbeiten. Wohnung im 1. Stocke des Hauses Nr. 15 der Elisabethstraße, lnit süllf Zilnlnern, Dieilstbotenziminer, Küche, 2 Speise», Krller ulld Holzlegen, dailn Gartenantheil ist init Mai l. I. zu vergeben. Nähere Auskunst ertheilt grall Ferlinz in der Herrengasse.__(502 EWimöbetslM^ livivkai'lj Lo. in Vivn, Halxer^nsse 17 (»edea i!em 8opl>ienbai!e). Da wir die KommisiionS-Lager in den Provinzen sämmtlich einziehen, iveil es häufig vorgekommen, daß unter dem Namen unserer Firma fremde, geringere Waare verkauft lvurde, so bitten lvir unsere geehrten Kunden, fich von jetzt direkt an unsere Fabrik in Wien »venden zu wollen. (464 Karton-, ksloon-, Zümmvr- Ü! 8slon> Ililvliol Verkaufen von nnn an zu herabgesetzten Preisen. Illustrirto l'reiZ-I'ariLs auk VorlanZsn gratis uiiä srai^lcv. Verantwortliche Nevaktion, Druck und Verlag von Eduard Sauschij» iu Marburg. öXStG