Beilage zur Kaibacher Leitung. "U^?7^"^^^ ^^"°^bcnttl Mrgang. »»- December «883. Vertraucnslos. In dieser ernsten, tiefbewegten Zeit, Wie kann behagen Dir das Licdcrsingen'? Zum heil'gru Kampfe mache dich bereit Und übe Tcine Hand im Wafscnschwingcn. Gesungen ward fürwahr mehr als genug Und besser ist's dabei doch uicht geworden. Bcgcist'rung, die schon Fesseln oft zerschlug, Sie lodert wieder dem bedrängten Norden.------- Laß mir der Leier Klang. Gerade jetzt Möcht' ich in Liedern meinen Schmerz begraben. Denn trimnphircu wcrdcu doch zuletzt — Tie uoch den Berg umfliegenden — die Naben! Pie drei Kameraden. Onginal-Nouellc von « coP ° ld ilordcsch, . (Fortsctznug.) „ Er ging wirklich in sein Bett. Nach einer Viertelstunde > tcnn cr abermals getappt zu dcu Brüdern und sprach längere ^cit so eindringlich in sie, wie sie das unsichere, mühevolle Leben und zwar gauz ohne Gefahr in ein sorgenfreies um-schaffen, wie sie alle anderswo zu, Ansehen und Vermögen ge-lanae,/könnten, wogegen sie, in der Vaterstadt als „das liederliche Kleeblatt" verschrieen, nie auf einen grünen z^nind^ verrat en Dich nicht. Helfen wollen wir D:r " »reff der Fortschaffung der Leiche, Alles Uebnge geht "'" "^/"' Mit, solchen leeren Sophistereien suchten die Vmder r G wissen zu beschwichtigen, als ob die MtwNMscha t, ^ lnahmc und Mithilfe beim Morde uicht eben so verbrechen, ch und strafbar wären! — ,. ^ ^ Eben schlug es auf dein nahen Kirchenthurme hmter dem Hause Ein Uhr, als die drei Gesellen des Verbrechens sich anschickten, zur graueuvollen That zu schreiten. Lautlo,e Stü e herrschte im Hause. Das geringste Geräusch, der unbedeutendste Lärm hätte den harmlosen Schläfer gerettet. Aber die verderbliche, tückische Stille der Nacht dauerte fort. Draußen schlug ein sanfter Regen an die Fensterscheiben. „Alles ist uns so günstig, wie ich eZ nicht erwart", ermnthigte Florian, flüsternd, seine Gefährten. Ter Fremde zeigte durch ein con-linuirlichcs Schnarchen an, daß fein Cchlaf tief und fest sei. Leise öffnete Florian die nur angelehnte Thüre in^das Zimmer, wo das gräßliche Drama vor sich gehen sollte, ^cine lange Gestalt, lauernd und mit Augen, die von Mordlust funkelten, nahm sich wirklich wie die eines Dämons aus. Er näherte sich mit einem kurzen und dünnen Stricke in der Hand dem obern Ende des Bettes, und obschon Josef früher rund heraus crtlärt hatte, cr wolle sich am Morde selbst nicht betheiligen, trat er doch auch zum Bette hin. Anton stand unweit der Thüre und sollte auf einen Wint hinter dem Ofen das Nachtlicht ausblasen. — Florian hatte jetzt den turzen Strick unter dem Halse des Schläfers gcfchickt durchgeschoben und eine Schlinge gemacht. ,Dcr Wink erfolgte, gleichzeitig erstarb das Licht. — Ein dumpfes Geräufch, ein kurzes, unterdrücktes Stöhnen und Röcheln folgte, untermischt mit dem Lautathmen des Würgers nnd seines Gehilfen, welches immer schwächer und schwächer wurde nnd endlich ganz aufhörte. Nach einigen Minuten der gräßlichsten Grabesstille rief eine halbleise Stimme: „Anton, mach'Licht." Als das Flämmchen wieder anfloderte, um das Verbrecherwert zu beleuchten, lag die Leiche eines braven, harmlosen Mannes, der sich in einem bekannten Hanse unter lauter rechtschaffenen Menschen ungefährdet wähnte, ermordet, erkaltend und im Gesichte gräßlich entstellt da auf dem zerwühlten, zer-! rüttctcn Bette. Man hatte Antons Hilfe nicht bedurft. Die zwei starken Männer vollbrachten das Verbrechen ohne viele Mühe. Nun zogen sie die Brieftafche unter dein Kopfkiffen hervor, durchsuchten, das Bett, fanden aber außer einem Sacktuche nichts. Uhr sammt Kette nnd Siegelring lagen da, ein Portemonaic fand sich in der Nachttastenladc. Sie machten letzteres auf und nahmen den Schlüssel zur Reifetasche heraus. Diese enthielt außer einigen Wäschestücken, einer Weste, einem Beinkleid, einem Packet Tuchmuster und einigen Kleinigkeiten ! nichts vom Werth. „Diesen Kramm brauchen wir nicht. Er nimmt ihn mit. Brieftasche und Portemonaie wollen wir nach gethaner Arbeit untersuchen", sagte Florian, indem cr beide sammt Uhr, Kette und Ring in den Kasten einschloß, den die Brüder in ihrem Zimmer stehen hatten. — In stiller Geschäftigkeit zogen sie nun dem Leichname seine Kleider an, die seitwärts am Stuhle lageu, wobei sich mit dem Auziehen der Schnhe die meiste Schwierigkeit ergab. Als sie endlich fertig wurden, tappte sich Florian hinaus, schnitt den Strick, der für die Wäsche am Gange entlang befestiget war, ab und brachte ihn. herein. Derselbe zeigte sich ' als hinlänglich lang und stark, um die nöthigen Dienste voll-^ ! kommen zu leisten. Sie schlangen nun den Strick dem Todten ^ ! unter den Armen mehrere Male um den Leib, setzten ihm die > Ncisekappe ans und befestigten mittelst Spagat auch die leichte , Reisetasche und den Regenschirm an die Leiche nnd trugen sie - i zu dem Fenster, durch welches ihr Transport geschehen sollte. „Alles ist ohne das geringste Aufsehen geschehen. Löschet z jetzt das Licht aus und öffnet leise das Fenster. Ich gehe e meine Wege. Ihr werdet mich schon hören. Ein leises Hüsteln unter dem Fenster wird Euch andeuten, daß ich unten warte. Hebet dann den Leichnam behutsam und sachte auf und lasset ihn möglichst geräuschlos die kurze Strecke auf die Gasse hinabgleiten, dann legt Euch nieder", lispelte Florian. Er , ging hinaus. Nach einer Viertelstunde hörten die Lauscher an der Leiche das entfernte Rollen eines Wägelchens. Es kam näher und blieb stehen. Ein kurzes Hüsteln lies; sich vernehmen. Sie' sahen erst vorsichtig über das Fenster, erkannten ihren Spießgesellen, horchten dann nach allen Seiten, und als die nächtliche Stille ihr finsteres Handwerk allenthalben begünstigte, hoben sie den Ermordeten empor und ließen ihn ganz sachte über's Fenster gleiten. Bald hatte Florian seinen Mann erfaßt. Sie hörten, wie er ihn auf den Wagen legte, weil dieß nicht ohne einen dumpfen Schall geschehen tonnte/ Der Wagen entfernte sich und sein Geräusch verlor sich in der Ferne. Die zwei Brüder suchten jetzt,zwar ihr Bett ans, konnten aber natürlicherweise kein Auge schließeu, theils vor Schauer und Grauen, welches auf so finstere Thaten zu folgen pflegt, theils vor Angst, ob das Verbrechen anch ganz gefahrlos gelingen'werde. — Schon zeigte ein grauer Streifen im Osten das herannahende Erwachen des jungen Morgens an, als Florian in das noch völlig dunkle Zimmer fröstelnd hereintaftpte. „Alles ist beendet, glücklich beendet", sagte er gedämpft. Ich habe meinen Mann crpedirt. Es war eine schwere nnd schauerliche Arbeit, in pechfinsterer Nacht mit der Leiche zur Wehre zu gelangen. Der Schweiß übergoß mich: endlich erreichte ich das Ufer. Das Geräusch des Nassers belehrte mich, daß ich an der rechten Stelle sei. Ich band den Strick ab, bob . den Todten vom Wagen und warf ihn, von Schauer geschüttelt, den steilen Abhang hinunter. Er plumpte mit Getöse ins Wasser. — Tarauf warf ich ihm Reisetasche und Regenschirm nach und verließ den unl/eimlichen Ors. Nie gerne wäre ich gelaufen, wenn mich nicht mein Handwagen gehindert hätte! Den Strick habe ich wohlweislich, da man ihn beim Auffinden der Leiche vielleicht erkannt Hütte, zusammengerollt und seitwärts der Straße in einen Graben geworfen. Jetzt bin ich ^ hier. Machet Licht, daß wir sehen, was wir haben." — Es geschah. Die Brieftasche enthielt 0000 fl. in Banknoten, einige Wechsel, dann mehrere CourZzettel und beschriebene Notizenblätter. In dem Portemonaie war nur eine unbedeutende Geldsumme von etlichen 30 fl. zu finden. „Theilen wir jetzt!" sprach Florian: „3000 fl. gehören mir, wie es abgemacht war, die andern 3000 Euch zu gleichen Theilen. Tie goldene Uhr nehme ich, die Kette Du, Josef, und der Ning gehöre dem Anton. Sämmtliches Geld und Geschmeide verstecken wir auf längere Zeit sorgfältig, und selbst die 30 fl. ans dem Portemonaie legen wir einstweilen dazu. Man soll gar nichts bei uns finden. Wir leben , so kümmerlich fort, wie bisher, bis sich das Wetter ganz auf-tlärt und aller Verdacht verschwunden ist. Jeder von uns ist seines Schatzes Wächter und versteckt ihn an irgend einem Orte, der nur ihm allein bekannt ist. So ists am besten." Florians Antrag fand Beifall. Der Tag war eben im Anbrechen, als die Mordgefährten sich niederlegten. Kaum mochte es vollkommen Tag geworden sein, so hörte man das Hausthor öffnen, ein Geschäft, welches der Hausknecht Sebastian jeden Tag frühzeitig besorgte. Nicht früher, als zur gewöhnlichen Stunde, zogen sich die drei Kameraden an und gingen, wie sonst in die WirtlMtube hinunter, wo sie Brot und Schnapps als Frühstück zu sich nahmen. Als sie noch dasaßen, trat das Stubenmädchen herein und sagte zum Kellner: „Ich war jetzt oben, um den Fremden zu fragen, ob cr ein Frühstück befehle, aber das Zimmer ist leer. — Wann ist er denn fortgegangen, vielleicht wissen Sie es?" wandte sich das Mädchen fragend an die drei Trinker beim Tische. „Wir wissen das nicht genau," sagte der Eine. „Halb im Schlafe hörte ich die Thüre gehen, als es noch sehr fri'ch war, sah mich aber im Bette nicht um. Das wird der Fremde gewesen sein. Wahrscheinlich hat er schr früh 'Geschäftswegc und ging so früh fort." Man sprack nicht weiter darüber und die drei Männer entfernten sich bald darauf. Als sie sich trennten, hatte jedcr seinen Antheil bei sich, um ihn an irgend einem ihm allein bekannten Orte zu verstecken. Einige Tage vergingen so. Man erwälmte des Fremden gar nicht. In dem Gasthause „zum weißen Bock" war nichts Anderes vorgefallen, als daß Jemand den Wäschestrick am Gange abgeschnitten und mitgenommen hatte, was die Wirthin nicht wenig ärgerte. Plötzlich verbreitete sich der Ruf, man habe an der Wehre der großen > Mühle außer der Stadt eine unbekannte Manncs-lciche aufgefunden. Dieselbe wurde in das allgemeine Kranlen-haus zur Agnoscirung überbracht, und die Landeszeitung veröffentlichte den um so merkwürdigeren Fall, als deutliche Spuren am Halse des Leichnams anzeigten, daß hier kein Selbstmord geschehen, sondern daß der Unglückliche erdrosselt wurde und erst darauf ins Wasser geworfen worden war. Die Sicherheit-^ bchörde begann sogleich ihre Forschungen. Noch war die Leiche des im Spitalc Ausgesetzten noch nicht beerdigt, als eines Tages ein junger Mann, aufgeregt und mit besorgter, kummervoller Miene ins Leichenzimmer trat. „Gott! meine Ahnung hat mich nicht getäuscht. Er ist's!" rief cr vcrzweiflungsvoll und stürzte vor dem Todten auf dio Knie. „Vater!" ricf er weinend, „so muß ich Dich wieder finden? Bei Deinem entsetzlichen Tode schwöre ich, unablässig zu forschen, bis ich Deinen schändlichen Moder entdeckt habe!" Kaum tonnte man den jungen Menschen von seinem todten Vater trennen. Er begab sich zur Polizci-Dircction und versprach , ihr seinerseits Alles zu berichten, was er in der Stadt über seinen Vater auskundschaften würde. Der Vater hatte ihm vor der Abreise gesagt, er würde im „weißen Bock" einkehren. Der Sohn, ein Bild des Jammers und des Schmerzes, flog nun in das bezeichnete Haus. Was er hier erfuhr, bot wenig Licht zur Aufklärung des dunkeln Geheimnisses. Man wußte nur, daß der Vater da zu Abend gegessen, übernachtet habe und früh Morgens zeitlich fortgegangen war. Fortgehen hatte ihn zwar Niemand wirklick. gesehen, allein dieß mußte doch nach dem Thoraufsperren bei hellem Tage geschehen sein, weil der alte ehrliche Sebastian allein den Thorschlüssel hatte und ohne sein Aufsperren sich Niemand aus dem Hause entfernen konnte. Wirth, Wirtbin, der Hausknecht, der Kellner, das ganze HauZpersonale und die drei jungen Leute wurden citirt und zu Protocoll genommen, aber sie tonnten mit andern Worten nicht mehr sagen, als wir so eben erwähnt baben. Der Leumund aller Hausgenossen war der beste, bis auf die Brüder Schulz und F l orian Raud, die als liederliche Gesellen galten, gegen die aber hier eben auch kein rechtlicher Verdachtgrund aufkommen konnte, daher man sie entlassen mußte, obschon man beschloß, sie im Geheimen scharf zu beobachten. Da der verunglückte Fremde sich in das Femdenbuck, des Gasthauses nicht cylgetragen hatte, so erfuhr die Pokzci-Dircction erst durch den Sohn desselben, wo er übernachtet hatte, worauf die Vernehmung der früher Erwähnten einge^ leitet worden war. Georg Braun, der Ermordete, wurde nach die!er Agnoscirung unter großer Theilnahme begraben und seinem Sohne Arnold blieb vor der Hand'nichts übrig, als sich ^ wieder nach Hause zu verfügen. In der Tuchfabrik erfuhr er, ! daß fein Vater dort nicht gesehen wurde. Seine Ermordung > und gänzliche Beraubung mußte also am frühesten Morgen, ! nachdem er sich aus dem WirthZhaufe entfernt hatte, vor sich ^ gegangen sein, was allerdings zu vielem Nachdenken und Ge- > rede Anlaß gab, wie dies; bei Tage folltc möglich gewesen sein. ! Und doch konnte man dem „weißen Vock" nicht nahe kommen, ! wie man auch grübelte und klügelte. Die drei liederlichen Ge- i sellen waren wohl im Munde eines Jeden, aber Alles blieb ! bloß unbegründete Vermuthung, da nicht nur der Beweis, son- ! dcrn 'sogar die Möglichkeit zur Ausführung einer folchen That ! gcwisfermasscn fehlte. Das genannte Gasthaus blieb indessen stets unter geheimer Polizeiaufsicht. (Schluß folat.) ! Eine krainische Gelehrten-Familie. Von P. u. Vadics. (Schluß.) Ich gebe demnach von Beiden kurze Uebersichten. Der volle Titel der Laibacker Jahrbücher lautet: ,,^nnu1ß8 I^Ms I,l!.oao6N8i8 Nßtropoliü Inoi^ti Dn(Ntn8 (üurniolius", ! das ist „Iahresgeschichtcn der fürstl. Hauptstadt Laibach." Von anno 1060—1700; dann continirt von 1700 bis 17(19) dnrck Ioh. Gregor Thalnitschcr von Thalbcrg ^s. V. v. Die Anfänge rühren, wie schon angedeutet, vom Bürger- ! Meister Schönlebcn. ! Das Manuskript cuthält: 1) von Staatssachen; 2) Neli- ^ yions- und geistliche Verrichtungen; 3) Geist- und Weltliche; 4) Lustbarkeiten und Ergötzungcn der Inwohner; 5) Frucht-und Unfruchtbarkeit, zeichen, wunder; 6) mancherlei dcntwür- ! dige Begebenheiten; 7) Geburts- und Todesfälle, Pmouen von Qualitätcu. Hieran schließen sich die eigentlichen Iahrgcschichtcn von 1660—1700 auf 29 Blättern, und an diese die Fortsetzung von 1700 — 1718 auf 00 Blättern. Nun siud 11 Blätter lecrgelassen, dann folgt: I^troni ot lutsiarßZ 0ur-nioliao 6t Vrdi81.Ä0!i06N8i8 P61- 8innni08 M6N868 äi8tii- buti (1 Vl.), Mmwu, 6vi8L0v01'NM, I^llb200N8iuM ot 001-UM 8MdoIa (2 Bl.) Kßlativ 8NLoinot«. Ho N»i,80oMn I.!ida. e61181 (9 Vl.) IN8N-1M0N68 ^M^nIilLl'i in inoäio monti8 I.adlie6N8is (4 Vl.) ^ä leonologiam 0^68^18 äei Nva i aääutur 0lli'M0iill, 08ici 0iÄ.jua (I V»Vl.), eine Beschreibung, ! wie Krain und Laibach sinnbildlich dargestellt werden. "loinM ! ^dacsnÄk (1 V« Vl.) Kurze Beschreibung Laibach'Z (2Nl.) ! Luoeineta V63orii)ti0 (^MLär^is I.H^eon8i8 (2 Nl.) ! Eine leere Seite; dann 9 Verse auf Laibach (^Vl. (^nawoi- ^ s63tiviwt68 Mdlio^s urbi8 I.^)lie6N8i8 (1 Bl.) Das näm- j liche deutsch (1 Vl.) Bedeutung der beigefügten Kupferstiche, ! welche anzeigen glorwürdigc Kriegsthaten der krainischcn Nation ! und merkwürdige Geschickte. Zu der geographischen äolweiitioii ! ^es 0i-^'n gehörig (2 Vl.) U6M0i'3.diUci ot mitui'uo po- ^ «^nt^ ^^'inoliaL (1 Vl.) (^tHioFU8 libroi-um 2, <1oa. "60^-. 'i^^ni^oilai^ Ollrniolo 1.lldaL6N8i oomMtormn (^ ^2 Vl.) (5ine leere, Seite. Künstliche Malerei, welche in Laibach ^ sehen (in der Dom-, Franciskancr-, Kapuziner-, Augustiner-, Ct. Jacobs- uud Michaelstirche). ! Ter s^i>i-688U8 I^dao6N8i8 führt einen doppelten latci- ! , Nischen und deutschen Titel; der letztere lautet: „Laybacherischcr ^ Cypreßzweig, vas ist: Alte und Neue Grabschrifteu, denk- ! würdige Ueberschtüfftcn und Gedächtnussen vorderift der Haupt- ', stadt Laybach , dan der in Crain gelegenen Städten vnd Gotts- ! bänsern." Mit großem Fleiß zusambcn getragen durch Ioh. ; Gregor Thalnitscher bccder Rechte Toctor vnd ^owrio?Mico. Im Jahre 1091. Man sieht, der Plan war ein so ziemlich umfassender; es sollte dieses für die Geschichte des Landes unschätzbare Werk nicht bloß die Denkmale Laibachs, sondern auch aller andern Orte Krains (namentlich wird in der Eintheilung Krainburg angegeben), so wie der cmßer Landes verstorbenen und anderseits der im Lande rnhendcn Fremden svon Bedeutung) enthalten. Von der ganzen vielleicht vollendeten Arbeit liegt uns im Manuscripte (in der fürstb. Seminarsbibliothek) nur der erste Theil vor. und enthält dieser die Inschriften in der Domkirckc, der Stadtpfarrtirche St. Jacob, der alten FranciZkanerkirche (jetzigen Echulgebäude) in drei Abtheilungen, der deutschen, Spitals-, St. Peter-, Augustiner-, Discalccaten-und Kapuzinerkirche' und endlich auf dnn Fnedhofe von St. Christof. Die unter den hierauf bezüglichen Abtheilungen des Werkes bewahrten Epitaphien nennen uns die hervorragendsten Männer unferer heimatlichen Geschichte; wir begegnen den Namen: Auers-perg , Khisl, Thurn , Barb 0 , Lenk 0 vizh , Vlagay u. a. Adeliger, die sich im Frieden und im Kriege um da^ Vaterland große Verdienste erworben; wir finden die Gradschrift unseres Geschichtsforschers Schönleben, so wie diejenigen der Mitglieder der Tismascongrcgation u. s. w. Angeregt war Thalbcrg zn d'lcsem höchst mühevollen Unternehmen, wie er es in der Einleitung selbst sagt, durch die Arbetten Arring's (Nomu, nMm'i'üNßu,), Richca's von Salzburg (11i6g.trmn), Hagenmaycr's in Württemberg, des Gri-naens in der Schweiz und Salomon Stcpner in Leipzig. Soviel von Thalnitschcr's Werken. Gleichbedeutend mit seinen schriftstellerischen Leistungen sind seine gelehrten Verbindungen im In- und Auslande. Bei der ^.(Näßinia, ^eiatorum.' in Bologna war er schon durch seinen Onkel (Schönlcben) empfohlen nnd sie nahm ihn '1088 als Mitglied auf. Er wählte sick als Ehrennamen den Titel: 86HU2X und als Motto: V68tiFia, äuLUnt, womit er andeuten wollte, daß er diese Aufnahme feinem Oheim verdanke. Der berühmte venetianische Schriftsteller Viuc. Eoronelli erhielt von ihm für seine „Histoi'ik 8N,oi'u, UsMcnMtmim totiu« 0M3" die Geschichte des Laibachcr Bisthums. Mit Paul Ritter von Zengg, dem intimen Freunde Valuasors, unterhielt er einen freundschaftlichen Briefwechsel, sowie mit dem Tricstiner'Eanonicus Framol, der sich vorgenommen hatte, die' äunkl03 ^arnioliclß von Schünleben ins Italienische zu übersetzen. Von dem berühmten Jesuiten und Missionär Marcus Kappus, einem geborncn Krainer, erhielt er sogar Briefe aus Monomotapa. AnsfaUend ist es, daß wir auch in Betreff Thalnitfcher's keinerlei Beweis von einem innigen Frcundfchaftsvcrhältnisse mit dem berühmten Zeit- und Fachgenossen, dem edlen Frcihcrrn von Valvasor erhalten haben; der geniale und hochpatriotische Cavalicr scheint ganz isolirt dagestanden zu haben, was eben in der lrainischen Gelehrtenfamilie kein Ausnahmsfall zu nennen ist! Als Mitglied der Laibacher Operofen führte Hans Gregor Thalnitfcher den Namen ?wviäu» und das für sein Streben und Wirken so bezeichnende Motto: (^'ouäit in iwvuin. Thalnitscher's Charakter war ein fester, den Widerwärtigkeiten des Lebens gegenüber standhafter; Hindernisse stärkten seine Kraft. Er war ein christlich-frommer Hausvater, ein tüchtiger Beamte, und was alles Andere durchdrang, ein hoher Vaterlandssrcund! 'Er starb am 3. October 1719 zu Waitsch und ward in dem jetzigen Schulgebände (damals Franciskaner-kirchc) beigesetzt, wo auch sein Grabstein bis 1783 zu fehen war. Die Infchrift (in einer Handschrift der Handbibliothek Sr. Majestät des Kaisers erhalten) sagt von ihm, dah er sich durch seine berühmte Feder für immer um den heimatlichen Boden verdient gemacht. Fünf Jahre früher war ihm fein Bruder, der Tomdechant, '^ ins Jenseits vorangegangen. Wenden wir uns nun zur Biographie dieses ebenso ausgezeichneten Sprossen der in Laibachs Annalen ewig unvergeßlichen Gelehrten-Familie Echönlcben-Thalnitschcr. „Wer einen Begriff — schreibt die Dismos-Matrikcl — aller vortrefflichen Tugenden entworfen fehen will, der liefe nachfolgenden Lebenswandel," es ist der unseres Johann Anton Thalnitscher von Thalberg, des Domdechanten gemeint, der der frommen Gesellschaft mit dem Namen: der Zueigende, und dem Motto: 8o1i veo von 1089 bis zu seinem Tode angehörte. Johann Anton war geboren in Laibach am 9. Jänner 1663; von der zartesten Jugend an ward er zu allem Besten von trefflichen Eltern angehalten; feine sittlichen Anlagen waren so, daß wenig an ihnen zu bessern war. Auch ihm ward die Leitung durch den gelehrten Oheim zu Theil, der dem Knaben während der Gymnasialzeit seinen Schul; gewährte. Zu den theologischen Studien, zu denen ihn wahrer Beruf führte, begab er sich an die Wiener Hochschule und dann in die Metropole der katholischen Kirche, nach Rom. Das Doctorat nahm er in der ewigen Stadt, die erste Messe las er in der Hauptkirche des heil. Petrus, und sogleich darnacb betrat er in Begleitung des Laibacher Bischofs, Cigmund Ehristof Grafen Herberstein, I feines hohen Gönners und Freundes und zweier Aebte die limina, ^VOktuloi'uin, dann kehrte er in die Heimat zurück (1685). ' Erst 27, Jahre alt, ward er vom Bischöfe zum VioariW 66liera1i3 ernannt (1669). Im Jahre 1700 ward er durch Kaiser Leopold I. Tom-dcchant von Laibach; im Jahre 1713 (14. Jänner) wählten ihn die Landstände „mit allen Stimmen" zum geistlichen Verordneten,, als welcher er alle feine Vorgänger übertraf und den Nachfolgern ein herrliches Beispiel wurde. Seine bedeutendste Leistung für das Vaterland Kram ist der von ihm im Jahre 1699 in Anregung gebrachte Neubau ! des Domes, dessen Inswertfetzung er fortan alle Zeit und alle Kräfte widmete, indem er die Arbeiten selbst leitete und zugleich das wohl auf das großmüthigste von den Zeitgenossen unterstützte Wert mit „vielen Tausenden" aus seiner Kasse förderte, wie denn Freigebigkeit zu großen Zwecken einer seiner Hauptvorzüge war. Er sah die neue, mit den Fresken Gua-glio's herrlich geschmückte Kathedrale am 29. October 1706 vollendet. Außerdem regte er die Erbauung des OoiisFiuni (.'lii'O linuin MWuni für Alumnen und Convictzöglinge an (das ! heutige fürstb. Seminarsgebäude), steuerte auch da eine bedeutende Geldsumme bei (die detaillirte Rechnung enthält ein Manu-script der Laibacher k. k. Studienbidliothek „Hititoria, (>'oll6^ii ^ (W-olini" betitelt). ! Als dritte hervorragende That müssen wir die von ihm ^ bei dcr Academie der Operofen angeregte Gründung der „offenen^ Bibliothek betrachten, als deren weitere Theilnehmcr der Vifchof Hcrberstein und Domprobst Prcschern im Vordergrunde stehen, doch ist der Domdechant als Gründer anzunehmen, da er seinen namhaften Vüchervorrath dem neuen Institute überließ. In den engeren Grenzen seines geistlichen Berufes er-fchcint er ebenfo rastlos thätig — wir sehen ihn die Confe-rcnzen der Geistlichen regelmäßig anordnen, in der Dom-, Et. Peter-, Spital- und Tirnaukirche die „Kinderlehren" abhalten, und vor allem die wahrhaft Armen mit der kräftigsten Hilfe erfreuen. ! Es ist wohl überflüssig, zu erwähnen, daß dieser cchtc ! Freund der Menfchen und alles dessen, was ihnen zum Wohle ! gereicht, der Acadamie der Operosen angehört habe. Sein ! Motto, das er sich als deren Mitglied gewählt, entsprang seinem eigensten Westen und hieß: ^lon M'it uiia, äiß3. Der treffliche Mann ward leider zu früh aus feinem, nur der Ehre und Wohlfahrt Krams geweihten Wirken herausgerissen — er starb, 52 Jahre alt, am 19. April 1714. Noch prangt sein auf einem Piedestal ruhendes, ans weißem Marmor gearbeitetes Brustbild neben dem Dismosaltare in dem Laibacher Dome — er ruht in feiner Schöpfung. Die unter dem Bilde befindliche Inschrift, die seine Verdienste aufzählt, sagt auch, daß ihm dieß Denkmal vom Laibacher Domkapitel im Jahre 1721 errichtet worden. „Er starb als ein Biedermann von erbauchlichstcm Lebenswandel, ein Vater der Armen, ein Freund der Gelehrsamkeit, vom Publico geliebt und verehrt." Sein unterm 13. November 1713 aufgerichtetes Testament bestimmte für das ganze Vermögen, im Betrage von 18.250 fl. D. W., nach Abzug des äe8 alißnuni, der Legate, des Eondukts und anderer Unkosten, als Universalerben den Sohn seines Bruders, Hans Gregor Josef Anton, als Nutznießer jedoch auf Lebenszeit den Bruder fclbst. Der §. 5 des Testamentes bestimmte ferner, daß, falls Iofef ohne Erben oder ohne eheliche Descendenz von dieser Welt hinscheiden, oder „in was immer für einer Religion Profession" machen möchte, die völlige Erbschaft dem ßeiuinäi'io NMeoMii oder Ooi- . leFio Oai'olino zu Laibach, seiner Schöpfung zufallen folle — was auch eintraf. Das Vermögen war beim landschaftlichen Gencraleinnehmeramte, beim Magistrat und beim Eistercienser-stifte Sittich angelegt. Der Bruder, genoß die ihm so bestimmten Zinsen nicht länger als 5 Jahre, denn er starb ja schon 1719. Es trat nun in die Erbschaft der Nesfe des Domdechanten, Josef Anton Tobias. Tiefer war geboren 1090, den 9. April. Im Jahre 1721, 29. September, vermalte er sich mit Maria Anna Lukantschitsch von Hörtenfcls, weil. des Herrn Johann Gotthard L. v. H., der N. K. Majestät Landrath in Kram und der Maria Eäcilia, einer geborncn Fürnpfcilin von Pfeil-heimb ehelich erzeugten Tochter. Im Jahre 1738 lebte er noch, denn er erscheint unter diesem Datum in der Matrikel der Dismos-Brudcrschaft, fein Wahlfpruch war: 8ui'Zuin ooräa., fein Name: der Betrachtende. Außer dieser Theilnahme an der Äcademie der Vereinigten ist uns keinerlei Notiz über ein Amt, das er bekleidet, über irgend eine hervorragende Leistung, die er gethan hätte, bekannt geworden. Mit ihm starb, da er keine Nachkommen hatte, der adelige Zweig der Familie — die Thalnitschcr von Thalbcrg aus, während die Bürgerfamilie Dolnitscher noch jetzt sich der trefflichen, für Kram unvergeßlichen Vorfahren, Johann Baptist, Johann Gregor und Iohann Anton er-reuen und rühmen kann! Literatur. Hermann Wagner's neues illnstrirtes Spiclbnch für Knaben. Leipzig bei Otto Spamcr. 1803. Der als Jugendfreund sattsam bekannte Verfasser dieses Buches hat in letzterem der deutschen Knabcnwclt cine so reichhaltige und auserlesene Sammlung von Spielen, Belustigungen und spaßhaften Schnickschnack zusammen getragen, das; wir dasselbe als ciuc wahrc Encyklopädie der Knabcnwelt bezeichnen möchten. Dazu ist das Wcn mit entsprechenden Illustrationen in überreicher Zahl ausgrstntttt und gewährt schon hierdurch der Jugend cüicu ungewöhnlichen Genuß. Es dürfte schwerlich ein Wert die Freude eines Knaben in höherem Grade erwecken, als das vorliegende, und daß es demselben mchi an einem reichen Fond der Belehrung in entsprechend hnmoristi^chcr Form fehlt, dafür bürgt schon die bekannte Tcn'stcllungswcisc oco Verfassers. .. ^. Verantwortlicher Redacteur I. v. Kleinmayr. - Druck und Verlag-von Ign. v. .tzleinmayr L5 F. Bamberg m Lmvaa>