PRIRODOSLOVNE RAZPRAVE 3 (14), p. 347-359, 3 (15), p. 361-362, 3 (16), p. 363—365 Ljubljana, 13. VII. 1939 PRIRODOSLOVNE RAZPRAVE KNJIGA 3 (14. ZV.), STR. 347—359, (15. ZV.), STR. 361—362, (16. ZV.), STR. 363—365 KARL STRASSER tfBER ATTEMSIIDEN VLADIMIR KODRIČ RAYMONDIONYMUS (TARATTOSTICHUS) IRREGULARIS SP. N. B. PETROV NEW VOLE FROM SOUTH SERBIA e|| ' Vi>: \ V ' ";V a ' CENA 14*— DIN LJUBLJANA 1939 IZDAJA IN ZALAGA PRIRODOSLOVNO DRUŠTVO V LJUBLJANI UREDIL: DR. PAVEL GROŠELJ PRIRODOSLOVNE RAZPRAVE, 3 (14) 347—359. Ljubljana, 13. VII. 1939. Uber Attemsiiden (Diplopoda Ascospermophora) Vierter Beitrag Mit 16 Textabbildungen Von Karl S t r a IJ e r, Triest. Seit der Veroffentlichung meines 3. Attemsiiden-Beitrags (Zool. Anz. 120 [1937] 193—204, H. 9/10) erhielt ich aus dieser Familie mehrere \veitere Formen, die, so\veit sie fiir die Wissen-schaft neu sind, im folgenden beschrieben werden. Zwei derselben verdanke ich der unermiidlichen Forschertatigkeit meines Freun-des Egon Pretner, Zagreb, vvahrend die dritte, Symphyosphys šerkoi, aus einem reichhaltigen Diplopodenmaterial stammt, wel-ches von der Gesellschaft f ti r Hohlenf orschung in Ljubljana aus vielen Hohlen des Landes zusammengebracht \vor-den ist und mir von derselben zur Bearbeitung anvertraut wurde. Der genannten Gesellschaft wie auch Herrn Pretner sage ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank. Symphyosphys n. g. Die im folgenden beschriebene Gattung, durch welche die schon stattliche Anzahl der Attemsiiden-Gattungen um eine weitere vermehrt \vird, weicht in den hauptsachlichen Geschlechtsmerk-inalen ganz erheblich von allen bisher bekannten Formen dieser Familie ab. Trotzdem sind gewisse Beziehungen nicht zu verkennen, und zwar betreffen sie die Gattungen, \velche Verhoeff als Polyphematiinae zusammengefaBt hat. Mit Polyphematia, Syngo-nopodiam und Heterohaasea (= Dendromonomeron Verh.) hat Symphyosphys die seitlichen Sternitreste gemeinsam, teilweise auch die sternale Mittelspange. Der lange Syncoxitfortsatz erinnert an jenen von Heterohaasea, vvahrend die sehr aberranten Seiten-teile der vorderen Gonopoden den Pseudocheiriten von Syngono-podium noch am meisten iihneln. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Heterohaasea, welche umso vvichtiger ist, als sie eine sonst bei Attemsiiden nicht bekannte Eigentiimlichkeit betrifft, besteht in der Verwachsung der Grundglieder des 7. mannlichen Beinpaars. Allerdings sind sich in der Ausgestaltung der Grundglieder die beiden Gattungen durchaus unahnlich, denn vvahrend bei Hetero-haasea das Prafemur verlangert und verdickt ist, ist der prafe- morale Abschnitt bei Symphyosphys normal, dagegen der Hiift-abschnitt mit mehreren langen Fortsatzen versehen. Die hauptsachlichen Merkmale der neuen Form, welche als vorlaufige Gattungscharaktere gelten konnen, sind folgende: Vor-dere Beinpaare ohne besondere Auszeichnung. Am 7. Beinpaar des c? sind Coxa und Prafemur vollstandig und ohne Absetzung zu einem Coxoprafemur vervvachsen, dessen grundvvartiger Teil dreierlei Fortsatze tragt. Das Sternit des 7. Beinpaares c? ragt mit einem Fortsatz \veit heraus. Unterlappen des 6. Pleurotergits <3 ausgeschnitten, jener des 7. mit einem langen, nach innen ragen-den Fortsatz. An den vorderen Gonopoden eine sternale Mittel-spange und seitliche Sternitreste. Das mit einem hochragenden Mittelfortsatz versehene Syncoxit ist mit den Seitenteilen ver-wachsen, diese selbst bilden naeh innen hohle Bliitter mit mehreren Vorspriingen. Coxite der hinteren Gonopoden langlich, keulen-formig, ohne Telopodit oder Rudiment desselben. Symphyosphys šerkoi n. sp. C? 17-5 mm lang, mit 30 Segmenten. Korper glanzend, von ge-wohnlichem Attemsia-Habitus, mit breiten, gleichmaBig gewolbten Seitenwiilsten. Beine blaBbraun, Korper dunkel erdbraun. Die Me-tazonite hinten vor dem ziemlich breiten, farblosen Hinterrand-saum mit schwarzbraunem Querstreifen, die Seiten\viilste nieht verdunkelt. Kopf vor den Antennengruben mit kreuzformiger, brauner Zeichnung, zvvischen den Ocellenhaufen mit weiBgespren-keltem, dunkelbraunem Querstreifen. Ocellen 22 + 24. Kopf ziemlich lang behaart, vorn abgef)lattet. Die Makrochaeten, die an den Mittelsegmenten einen Winkel von ungefahr 100° einschlieBen, sind in der Korpermitte etwa 2/s so lang wie die Metazonite in der Langsrichtung. Die Antennenglieder 1—7 verhalten sich ihrer Lange nach ungefahr wie 1 : 3'5 : 9 : 5 : 7 : 3 : 2‘5, d. h. das Langenver-hiiltnis der einzelnen Glieder ist recht verschieden von j enem der Antennen von Schubartia loh-manderi und Heterohaasea ligni-vagum, fiir \velche Verhoeff auf S. 250 seines 107. Aufsatzes die MaBe angegeben hat, und nahert sich vielmehr jenem von Attemsia dolinense. Vordere Beinpaare ohne besondere Auszeichnung. Am 4., CO Abb. 1. Symphyosphys n. g. šerkoi n. sp. 6. Beinpaar des C; von hin- ten; v Sternit, co Coxa, prf Prii-femur. 5. und 6. mannl. Beinpaar (Abb. 1) ist die Hiifte end-warts vorgewolbt und hier mit Warzen besetzt. Das Sternit des 7. Bein-paares cS (Abb. 2, 3), an vvelchem vorn die Ab-setzung in trachealen und coxalen Abschnitt deutlich sichtbar ist, besitzt einen weit vorragenden Mittel-fortsatz (v), welcher stark nach hinten gekriimmt ist. Abb 2. Symphyosphys n. g. šerkoi n sp. Das Beinpaar selbst, dessen /. Beinpaar des C' von vorn; tv tra- ,, . ... chealer, v eoxaler Sternitabschnitt, cpf ttesttelopoait wesenthch Coxoprafemur mit Fortsatzen a, m, p. schwacher ist, als jenes der benachbarten Bein-paare, ist auffallend ausgezeichnet, einerseits durch die Vervvach-sung der Grundglieder, d. h. der Hiifte mit dem Prafemur, andrer-seits durch den Besitz verschiedener Fortsatze. Die Verwachsung von Coxa und Prafemur ist fiir die Attemsiiden nicht neu, wir kennen sie bei Heterohuasea (= Dendromonomeron). Wahrend aber bei diesem Coxa und Prafemur z\var ihre Selb-standigkeit verloren haben, trotzdem aber deutlich ge-geneinander abgesetzt sind, zwischen ihnen manchmal auch noch ein Trochanter, ist bei Symphyosphys die Verwachsung eine vollstan-dige und unter eine Vor-ragung am auBereen Rand des Grundgliedes laBt noch die Grenze des coxalen Ele-ments erkennen. Es han-delt sich also um Coxopra-femora, die auf der Hinter-seite je einen Wulst auf-weisen, deren basale Aus-laufer hinter dem Sternit sich einander nahern, ahn-lich wie die Hiiften von Heterohuasea, ohne aber zu- -3' Symphyosphys n g. šerkoi n. sp. _____________„ 7- Beinpaar des Cr von hinten; Bezeich- sammenzustoBen. nung wie friiher. Dieses Coxoprafemur tragt dreierlei Fortsatze, welche offenbar samtlich dem Coxal-abschnitt angehoren. Innen ragt ein breiter, abgerundeter, beborsteter und am Ende mit Warzen versehener Lappen (111) fast bis zur Hohe des Sternitfortsatzes vor, vor demselben befindet sich, vom Endrand des Coxoprafemurs ausgehend, ein langer, leicht gebogener Zapfen (a), der nach vorn und innen gerichtet ist und den Sternitfortsatz weit iiberragt, und hinten ein anderer, starker, gebogener Zapfen (p), der nach innen und hinten absteht. Von die-sem hinteren Fortsatz geht innen noch ein kleiner Seiten-zahn ab. Der Unterlappen des 6. Pleurotergits 6 (Abb. 5) \veist einen tiefen Ausschnitt auf, weleher das Coxoprafemur des 7. Beinpaars aufnimmt. Am 7.. Pleurotergit des <5 (Abb. 6) ist der Innenrand in einen Lappen ausgezogen, der sich fast bis zur Mediane erstreckt und die vorderen Gonopoden beinahe vollstandig bedeckt. Abb. 4. Symphyosphys n. g. šerkoi n. sp. Vordere Gonopoden von vorn; v Sternitspange mit Sternitseitenresten vi, s Stutzen, sco Syncoxit mit Fortsatz pr, ps Pseudocheirite mit Seiten-lappen l und Endlappen ij. CO Abb. 5. Symphyosphys n. g. šerkoi n. sp. Innenrand des 6. Pleurotergits des Cf; v Vorderrand, h Hinterrand. Abb. 6. Symphyosphys n. g. šerkoi n. sp. Dasselbe vom 7. Pleurotergit des Cf. Abb. 7. Symphyosphys n. g. šerkoi n. sp. Hintere Gonopoden von hinten; v Sternit, co Coxite. An den vorderen Gonopodcn (Abb. 4) ist vorn eine schmale Sternitspange zu erkennen (v) und seitlich je zwei Wiilste (vi), welche \vohl als Sternitseitenlappen aufzufassen sind, entsprechend Heterohuasea- und Sijngonopoiliuin. An sie schlieBen sich die Tra-cheentaschen (s) an. Das Syncoxit, \velches vorn hiigelformig ab-gesetzt ist, tragt in der Mitte einen hochragenden, sich verjiingen-den, end\varts abgerundeten Fortsatz (pr). Die Pseudoeheirite (ps), die gegen den syncoxalen Bezirk nicht abgesetzt sind, sondern offenbar mit diesem vervvachsen, sind verhaltlich sehr einfach ge-baut. Sie bilden ge\volbte, gegen innen hohle Bliitter mit schriig nach innen abfallendem Hinterrand und eingebuchtetem Vorder-rand .Endwarts sind sie in einen fein langsgestreiften Lappen (t) erweitert, wahrend an dessen Basis eine zweilappige, abgerundete Vorragung (1) nach innen und grundwarts herausragt. Die hinteren Gonopoden (Abb. 7) sitzen auf einem dreieckigen Sternit (v). Sie bilden ziemlich lange, leicht nach auBen gebogene und etwas keulenformige Coxite (co), die am Ende je eine lange und zahlreiche kurzere Borsten tragen und hier dunkles Pigment enthalten. V o r k o m m e n. Ein einziges C war in dem Material enthalten, welches ich von der Gesellschaft fiir Hohlenforschung in Ljubljana er-halten habe. Es stammt aus »Divjakova Jama na Kozjaku«, 14. 8. 1930. Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Dr. Alfred Serko von der genannten Gesellschaft, \velchem die Art in Dankbarkeit gevvidmet ist, handelt es sich um einen 250 m langen Bergwerkstollen in ungefahr 550 m Hohe siidlich der Ortschaft Remšnik, et\va 7 km N von Brezno an der Drau im Kozjak-Gebirge (Posruck). Der Stollen enthalt viel morsches Holz. Besondere Er\vahnung verdient, daB das Berg\verk nicht im Kalk liegt, sondern im Urgebirge, wahrscheinlich im Glimmerschiefer. Polyphematia Att. Verh. Von dieser Gattung wurden bisher zwei Arten bekanntgemacht, nahmlich moniliforme L a t z e 1, beschrieben in dessen bekanntem Handbuch von 1884, worin der Autor in Abb. 102 eine Darstellung der vorderen Gonopoden gab. Spater vervollstandigte A 11 e m s die Beschreibung durch eine Abbildung des 7. Beinpaars des cf (Abb. 21 in Zool. Jb. 1899, Bd. 12). Die andere Art, bicorne, wurde erst kiirzlich von Verhoeff aus einer Hohle bei Klein-Zell in Nieder-osterreich bekanntgemacht (Mitt. Hohlen- und Karstforschung 1935. S. 113) und durch mehrere Abbildungen erlautert. Streng genommen ist bisher nur eine Art sichergestellt, nam-lich bicorne Ver h., denn abgesehen davon, daB L a t z e 1 s Gono-podenabbildung fiir einen genaueren Vergleich nicht gut brauch-bar ist, ist es auch zweifelhaft, ob die Abbildungen L a t z e 1 s und Attems’ auch \virklich dieselbe Form betreffen, die ersterer aus > einem Hochgebirgstale Steiermarks« angibt, \vahrend Attems’ einziges (S aus der Drachenhohle bei Mixnitz stammt. (Vergl. Attems’ »Myriopoden Steiermarks« 1895, S. 75). Ich will mich daher bei der Beschreibung der nachfolgenden neuen Art, die ich wie viele andere interessante Diplopoden meinem Freunde Egon Pretner (Zagreb) verdanke, auf einen Vergleich mit bicorne V e r h. beschranken. Polyphematia dactylocoxa n. sp. C? 12—13 mm, 9 14—15 mm lang, mit 30 Segmenten. Riicken gelb- bis erdbraun, mit schwacher, heller Sprenkelung, die vor-dersten und hintersten Segmente starker verdunkelt als der Rest des Korpers. Antennen gebriiunt bis auf die drei letzten Glieder, die blaBgelb sind. Hinterkopf mit dunkler Querbinde. Die Seitenvviilste sind schwach ausgebildet, die Makrochaeten dagegen ziemlich lang, namlich 1h bis 2/3 so lang wie die Me-tazonite in der Langsrich-tung. Makrochaetemvinkel in der Korpermitte unge-fahr 110°. Štirn gewolbt, fein aber dicht und ziemlich lang behaart. Ocellen jederseits 21—25. Erstmalig bei Schubar-tia (Stiphrogonium) attem-si habe ich auf die Verbrei-terung des 6. und 7. mann-lichen Ringes aufmerksam gemacht. Diese Erschei-nung findet sich auch bei P. dactylocoxa und zwar sind diese Segmente beim C' ungefahr 1 % breiter als das Collum und 1 x/3 breiter als die nachstfolgenden Segmente. 6. Beinpaar des cJ ohne Auszeichnung, abgesehen von einer geringfiigigen Vorragung der Hiiften, die nach hinten gerichtet ist und liber den Endrand der Hiifte nicht vorragt. Im Abb. 8. Polyphematia clacti/locoxa n. sp. 7. Beinpaar des C* von hinten; v Sternit mit Seitenlappen l, co Coxa mit lnnen-fortsatz i und AuBenfortsatz a, prf Pra-femur. 7. Beinpaar unterscheidet sich diese Art betrachtlich sowohl von bicorne V er h. wie auch von moniliforme (Attems’ Abb. 21 a. a. O.). Zvvar stimmt dieses Beinpaar in den Grund-ziigen bei allen drei Formen iiberein, doch im einzelnen finden sich folgen-de Unterschiede (Abb. 8): Der dreieckige, coxale Abschnitt des Sternits (v) ist in keinen loffel-formigen Fortsatz, noch in eine Spitze ausgezogen, sondern abgerundet und bleibt weit hinter dem Ende der inne-ren Hiiftfortsatze (i) zuriick. Diese sind viel breiter als bei den beiden anderen Formen, auBen gebaucht und am Ende mit je einem nach auBen und oben (rumpfwarts) gerichteten, fingerformigen, am Ende warzigen Fortsatz versehen. Diese Innenfort-satze i sind nach hinten gerichtet und mehr \vagrecht gelegen. Die vertikal abstehenden AuBenfortsatze (a) sind breit, nicht dreieckig, sondern abgerundet, in ihrer Mitte durch eine Querleiste abge^etzt und endvvartig reichlich beborstet. In der Ansicht von hinten werden die auBeren Fortsatze von den inneren teilvveise verdeckt, wahrend sie bei den anderen Formen ganz frei stehen. Das Sternit des 7. Beinpaares \veist iibrigens die auch sonst bei Attemsiiden oft vorkommen-de seitliche Er\veiterung (1) auf. Der Unterlappen des 6. Pleurotergits des c? weist den bekannten spitzigen Vor-sprung auf (Abb. 9), \veleher auf die Hiifte des 7. Beinpaares eimvirkt, wahrend der teihveise die Gonopoden um-fassende Unterlappen des 7. Pleurotergits (Abb. 10) am Ende leicht eingebuchtet und hier mit Warzen versehen ist. 11 vm Abb. 11. Polyphematia dactylocoxa n. sp. Vordere Gonopoden von vorn; vm sternale Mittelspange, vi Štern itseitenreste, ps Pseudo-cheirite mit Nebenzahn d, g coxale Ge\veihaste mit Kndlappen u. 10 Abb. 9. Polyphematia dacty-locoxa n. sp. Unterlappen des 6. Pleurotergits des Cf . Abb. 10. Polyphematia dactij-locoxa n. sp. Unterlappen des 7. Pleurotergits des Cf. In den vorderen Gonopoden (Abb. 11, 12) herrscht sehr \veit-gehende Dbereinstimmung mit bicorne, doch sind die Pseudo-cheirite (ps) in der Langsansicht schmaler und laufen spitziger aus, deren vordere Nebenarme (d) anders gestaltet. Die Gevveih-aste des Syncoxits ragen zwar auch hoch iiber die Pseudochei-rite empor, sind aber vveniger schlank, auch der am Ende be-findliche, nach vorn umgeschla-gene Lappen (t) ist viel breiter. An der gemeinsamen, vorderen Basis der beiden Gevveihaste be-findet sich kein Knoten mit Zapfchen, sondern es erhebt sich dort, \vo die Innenrander der beiden Gevveihaste zusammengestoBen, ein schmaler Grat (z) mit einem spitzigen Vorsprung. In den hinteren Gonopoden (Abb. 13) stimmen beide Formen iiberein, ebenso treffen die ausfiihrlichen Mitteilungen V e r - hoeffs iiber die Larven von bicorne durchaus auch auf jene von dactylocoxci zu. Als weiteren Unterschied zwischen den Ervvachsenen und den Larven ervvahne ich noch folgenden: Die Makrochaeten von dactylocoxa sind bei den Larven nicht lan-ger, sondern eher verhaltnismaBig kiirzer als bei den Er\vachsenen. Wahrend es sich aber bei diesen um feine Borstchen handelt, die am Grunde mehrmals dicker sind als am haarfein auslaufenden Ende, bilden jene der Larven kraftige, ihrer ganzen Lange nach fast gleich dicke, nicht zugespitzte Štifte. Vorkommen. Meinem Freunde Egon Pr etn er verdanke ich insgesamt 5 C', 7 9, 14 Larven mit 28 und 2 Larven mit 26 Ringen, die er am 4. 12. 1937 in den folgenden Hohlen gesammelt hat: »Huda luknja«, »Jama pod južnim vrhom Tisnika« und »Jama nad požiralnikom Ponikve«. Die drei Hohlen, von vvelchen die erste etvva einen halben Kilometer lang ist, befindet sich im Berg Tisnik bei Št. Vid 13 . xe co Abb. 13. Polyphematia dactylocoxa n. sp. Hin-tere Gonopoden von vorn; v Sternit mit Stiitzen s, co Coxite, xe Telopodite. ps vm Abb. 12. Polyphematia dactylocoxa n. sp. Halfte der vorderen Gonopoden in Seitenansicht von auBen, Bezeichnung vvie friiher. nad Valdekom niiehst Mislinje (MiBling) ung. 40 km WSW von Maribor (Marburg a. d. Drau). In der Luftlinie liegen die Hohlen nur etwa 20 km von den Fundorten von Schubartia (Sliphrogonium) altemsi m. entfernt. Wir kannten bisher drei Fundstellen von Polgphematia, nam-lich das Tiirkenloch bei Klein-Zell und die Diirre Wand, beide in Niederosterreich, sowie die Drachenhohle von Mixnitz in der nord-lichen Steiermark. Die neuen Fundorte sind besonders vvichtig, nicht nur, \veil das Verbreitungsareal dadurch um mehr als 100 km nach Siiden ausgedehnt wird, sondern auch hauptsachlich, weil sie im Bereich der s ii d 1 i c h e n Kalkalpen liegen und somit bei Polyphematia als erster Attemsiidengattung eine Verbreitung iiber Nord- u n d Siidalpen nachgewiesen ist. Schubartia (Stiphrogonium) attemsi Stra. In meinem 3. Attemsiiden-Beitrag (Zool. Anz. 120, 1937. H. 9/10, 193—204) ervvahnte ich einige Abweichungen bei einem KHott Cep6iH. 3ari. Pyc. HayMH. Hhct. 14, Bt.irpaAt. 4) Miller G., Catalogue of the mammals of Western Europe. London 1912. r "7:S Si