8 * m^iiwWWWWIIM t WWt IM WM.l llilCWW 1 >7« ■* Katholische missions-Zeitschrift der Söhne des heiligsten ßerzens 3elu. 1 Organ des IllarieiuPereines för RErika. - . Dir Heilige Vater Papst Piu» X. bat der Hiebattion, den &bo*nenten tat» Wohltätern den apostolischen Segen erteilt Mit Smpfrhlung vieler hochwSrdigfter Bischdse erscheint monatlich einmal und lostet jährlich mit Post 1K 8 Mt. - 8 grauten Redaktion und administration: milftonshaus ElltUand bei Brisen, Clrol. .... Inhalisverzeichnis: . . . = Im Kreise der Freunde. 266: -- Erster missionswissenschaftlicher Kursus zu Killn/267; Die Mission der HereroS in Swakopmund. 269; — Etwas für Jugenderzieher. ‘271; — Ein gelehrter Mohr. 273; - Die Söhne des Mondes. 273: - Nachrichten des Th. M. B. C. 280. Abbildungen: Frauentrachten von Eingeborenen. 269; — Ein Neger als Maschinschreiber. 278; — Eingang in ein Negerdors. 279. Gebefserhörungen Dein Gebete aller Leser >vird nachstehendes ‘Anliegen dringend empfohlen: Schweres Seelen und Körperleiden »nd zwei unglückliche Ehen und »empfehlungen: Dem Memento werden emplohlen: Ahnveiler, Fräulein Lehrern: Elise Froehlich; Ichonstett, Hochw. Herr Josef Thaler, Pfarrer. Gabenverzeichnis (vom 8. Oktober bis 4, November 1916), In Kronen. Opferstock: Äsers, N. 12-—; Bozen, At. R, 20-—; L. W. 20 -: Mons. N. 20--; Campill, C. C. 42-—; Erding, F. 5. 8-—; gutters, Ung. 200-—: Gloggnitz, F. L. 2' —; Krimml, A. H. 10' — ; Lambach, P. B. G. 20--; Rüstorf, T. Z. 2--; Salzburg, H.K.3-—: St. Marien 200--: Tüffer, Pfr.K.l--. Wr hl. At essen: Afers, N. 2-—; Ahrweiler, E. F. 17-04; Hausen, F. S. 28'—: Hockenhein, A. E. 69-20; Honsdorf, W. I. -42-—: Kesseling, Th. S. 153-30; Mnrgreib, I. ti. 100'—; Messendorf, P. W. 600 —; Millands Ung. 10 —; Plunders, I. G. 20-—; Rüstorf, Th. Z. 24-—; Sailäuf, Pfr. R. 142-31; Billnöß, Pfr. B. 50-—; Vornholz, F. D. N. 71-43, Weitental, N. 60 -, N. 6 -, Zur Taufe von Heibenkindern: Ahrweiler, E. Fr. 29 — (Laurentius); Sana, F. O. 24 — (Anton): 24 — (Maria-Augustai; Rüstorf, Th. Z. 24-—. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften, „Gottes Vorsehung und der Weltkrieg" von M. Gatterer S. J., (Sendbotenbroschüren I. 7) 40 Seiten 24° Preis 24 Heller. 60 Stück 10 Kronen 80 Heller. Verlag Fel. Rauch, Innsbruck. Der bekannte Verfasser, dessen kürzlich in gleichem Verlag erschienene Sendbotenbroschüre über die erste Hilfe in Todesgefahr- „Geistlicher Sanitätsdienst" in vielen Tausenden nii unsere Soldaten verteilt wurde, versucht es in diesem neuen Schriftchen den Schleier ein wenig zu lüften von den Absichten Gottes in diesem Weltkrieg. Die bangen Fragen „Warum duldet Gott das entsetzliche Morden? Warum erhört er nicht unser aller Gebet um den Frieden?" :c. finden in dem Büchlein ihre Beantwortung. Die hier ausgeführten Gedanken werden bei unseren gläubigen Feldgrauen in der Front, in Kaserne und Lazarett starken Widerhall finden, aber auch Trost und Mut spenden den Verzagten, die unter dem Kriegselend leiden. Sankt Bonifatius-Kalendcr 1017 ist soeben erschienen. Reick: illustriert, mit schönem Titelbild in Kunstdruck „Das dvrnengekrönte Haupt Christi", mit vietseitigem Inhalt, erbaulichen und belehren den Aufsätzen, Erzählungen, Biographien, Gedichten, allerlei Kriegserlebnissen, viel Lustigen:, einer übersichtlichen Geschichte des ganzen Weltkrieges bei' ersten beiden Jahre, bringt derselbe für jedernmnn etwas und beansprucht allgemeines Interesse. Ein besonderer Vorzug desselben ist, daß er schon die neuen Post- und Telegraphengebühren und den neuen Stempeltarif enthält. Der Reinertrag des Kalenders fließt den: Bonifatiusverein zu. Preis 80 Heller und 15 Heller Porto Zu beziehen durch alle Buchhandlungen oder direkt von der „Bon: totia", Prag-ll, Na Slup: 14. Eiusicdlerkalendcr für das Jahr 1917. 77. Jahrgang. In zweifarbigem Umschlag mit Farbendrucktitelbild, 60 Illustrationen, worunter 6 Vollbilder, zweifarbigem Kalendarium. Wand kalender, Märkteverzeichnis, PreiSrebns, 95 Seiten, 8°. ‘Preis pro Exemplar mit ChromobildkbO Pfennige oder 6h Centimes - ohne Chrvmbbiio tOPfennigl- vder 50 Centimes. -Verlagsanstalt Benziger & Co. A. G., Einsiedel::, Waldshut, Köln a. Rh., Straß-burg i. Elf. Wer ins 77. Jahr geht, zählt zu den Greisen. Beim Einsiedler-Kalender ist das Gegenteil wahr. Mit jedem neuen Jahrgang tritt er verjüngter, zeitgemäßer und fortgeschrittener auf. Seine Artikel: „Das Unterseeboot", „Benedikt XV., seine Friedens- und Liebestätigkeit", „Die Patronin Bayerns" usw. sind dem Pnlsschlag der lebendig-! sten Gegenwart abgelauscht. Die Erzählungen als da sind: „Um ein zerbrochenes Hufeisen", „Unsere Liebe Fra:: mit dem Karfunkelstein" und „Das Ablernest" bestehen glänzend die Probe echter llnterhaltungskunst. Schutzcngclkalender für Kinder 1017, von Joh Liensberger, erfreut sich auch diesmal wieder einer recht hübschen Ausstattung und wird mit seinen zahlreichen Erzählungen, den vielen schönen Bildern und seinem schmucken Umschlage auch Heuer den Beifall der Kinderwelt finden. Erhältlich in der Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck. Preis 30 Heller oder 25 Pfennige. Im gleichen Verlage erschien der Glöcklein-Kalender 1017: Preis 70 Heller oder 60 Pfennige. 1 Klöstern und Instituten Z 1 empfehlen wir für ihren Bedarf an | 1 Reis, Kaiiee und 1 1 BüHenfrüchfen ? die Firma & 1 3oi. Ucmaukkek, Wien III | :: Srofjmarkthalle :: X Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Ulissionsfätigkeit der Söhne des heiligsten Berzens 3esu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des tliissionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zentral-flfrika). Der „Stern der Reger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Miüand bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Bbonnemenfspreis ganzjährig mii Posfoersendung 2 K — 2 IUk. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Hbonnenfen und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohl-fäfer werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirfen von Brixen, Brünn, heifmerlij tiinz, Olmüis, Marburg, Crienf, Triest und Wien. Heft 12. Dezember 1916. XIX. Zalirgang. 3m Kreise der Freunde! S'U'm drittenmal in schweren unheilvoller Kriegszeit klopft das Dezember-Heft des „Stern der Neger" an die Türe seiner Freunde und bringt damit das neunzehnte Jahr seines Bestandes zum Abschluß. Neunzehn Jahre hindurch wandert der „Stern" nun schon Monat für Monat hinaus unter die Katholiken Österreichs und, Deutschlands, und- bringt ihnen Kunde von dem dornenreichen, mühevollen Wirken unserer Missionäre, welche drüben im heißen Afrika ihre edelsten Kräfte emt= setzen, um den armen, verlassenen Negern die Segnungen unseres -h-eiligen Glaubens zu bringen, und so dem Reiche unseres göttlichen Herrn und Meisters auch unter diesem unglücklichlen -Volke zu'm Siege und zur Herrschaft zu verhelfen. Daß der „Stern" in der gegenwärtig traurig^düsteren Zeit nicht erloschen ist, sondern noch iinmer in ungchchw ächtem Glanze zu leuchten fortfährt, verdanken wir gewiß nächst Gott in allererster Linie der -außerordentlichen Treue und Unterstützung unserer Fremrd-e und Gönner, denen wir an dieser Stelle unseren wärmsten, innigst-gefühlten Dank aufsprechen. Möge der Herr es ihnen allen hundert- und tausendfach vergelten! Ab-er nid)! nur Worte des Dankes sollen heute meinem Herzen entströmen, nein, auch- -ein Wort der Bitte, und zwar der inständigsten Bitte drängt sich mir auf die Lippen. So Manche Lücke haben die beiden verflossenen Kriegsjahre in die Reihe unserer Leser gerissen., denn so mancher aus ihnen hat auf blutgetränktem Schlachtfeld sein Leben -lassen müssen, so manchen deckt bereits seit langem die Eüde irgendwo in Feindesland. Soll daher die Ausbreitung des Reiches Gottes, mit anderen Worten, I soll die Mission unter den armen Negern Afrikas nicht zu großem und folgenschwerem Schaden kommen, so müssen wir auf jede Weise zu verhindern suchen, daß die in den Reihen unserer Freunde entstandenen Lücken noch größer werden; deshalb trete tdj an alle unsere verehrten Leser und an einen jeden einzelnen im besonderen mit der inständigen Bitte heran: „B l e i-b e t t r e u d e m „S t e r n d e r N e g e r"! Bewahret ihm ganz besonders jetzt in dieser s ch w e r e n Kriegszeit eure bisherige Anhänglichkeit und Lieb e!" — Gewiß, es ist richtig, der Krieg lastet noch immer zentnerschwer auf einem jeden von uns, unsagbar groß sind die Opfer, welche von einem jeden gefordert werden, und namentlich so manche Familienmutter seufzt tief auf unter der Unmenge von Kummer urtfo Sorgen, welche diese Heimsuchung Gottes ans ihre schwachen Schultern geladen. Fast möchte es einem da vorkommen, als sei jetzt für die Missionen wohl nicht die rechte Zeit. Doch das ist Täuschung! Schau, lieber „Stern"-Leser, wenn du den „Stern der Neger" weiter behältst, so unterstützest du dadurch ganz wesentlich die Missionen und hilfst damit deinem Heiland auch die armen unglücklichen Heiden der Erlösungsfrüchte seines blutigen Kreuzestodes teilhaftig zu machen. — D u e r -füllst sonach, damit den sehnlich st e n W u n s ch d e s göttlichen Herzens. Jesu, also desjenigen, auf dessen ganz besonderen Segen und Beistand du in diesem Kiege bis jetzt an allerer st e r S t e l l e a n g e w i e s e n w a r st und auch in Zukunft angewiesen bleib e n w i r st; — oder sage mir, wer hat dich und die Deinen bisher so liebevoll behütet und beschützt, wer hat dir bisher noch immer Haus und Hof erhalten, während Tausende von Familien an den Grenzen unseres Vaterlandes alles liegen und stehen lassen! und flüchten mußten, um nur das nackte Leben zu retten, — wer anders als der göttliche Heiland? Siehe, durch! dein weiteres treues Ausharren als eifriger Leser des „Stern der Neger" gibst du nun demselben einen Beweis deiner dankbaren Erkenntlichkeit für seinen dir bisher erwiesenen Schutz. Anderseits wird dieses dein treues Ausharren aber auch f ü r d i ch e i n U n t e r p f a n d sei n, daß dir unser Herr auchwe i ter-h i n t r ö st e n d, helfend und schirmend zur Seite st e h e n wir b: denn er wird deine selbstlose großmütige Liebe gewiß nicht unbelohnt lassen, sondern dir, weil du trotz deiner eigenen Notlage noch. ein Scherflein für deinen Herrn und Gott beiseite legst, seinen himmlischen Segen ins Haus schicken. Solltest du dich, lieber Leser, durch diesen letzterwähnten Grund, bewogen und angeregt fühlen, etwas mehr zu geben, so folge dieser frommen Regung deines Herzens. Sei überzeugt, der liebe Gott wird es dir zu lohnen wissen! — Almosen fino wie Samenkörner und bringen meist schon auf dieser Welt, — ganz bestimmt über im Jenseits sechzig-, ja hundertfältige Se-gensfrucht. Ein jeder, der es probiert und in gottgefälliger Absicht ein Almosen gibt, welch gottgefälligere Absicht aber könnte es geben, als seinem Erlöser helfen zu wollen, den armen, unglücklichen Heiden das Glück des heiligen Glaubens zu bringen! — wer also, sage ich, in dieser Absicht ein Almosen gibt, der wird sich überzeugen können, daß das Wort des Heilandes sich erfüllen wird: „Gebet, so wird auch euch gegeben werden: ein gutes, ein eingedrücktes, ein gerütteltes und aufgehäuftes Matz wird man euch in den Schoß schütten. Denn mit demselben Maße, womit ihr messet, wird euch wieder.gemessen werden." Lk, 6, 38. Der liebe Gott lohne es dir schon im voraus! Der Redakteur. Erster minionswifsenschafnidier Kursus zu Köln. (Schluß.) Dem wichtigen Thema: Mission und katholisches VereinÄeben war die Nachmittagssitzung des Mittwochs gewidmet. Generalpräsesj Msgr. Schweitzer (Köln) betonte: Missionspflege ist eine Aufgabe aller katholischen Vereine. Nicht Sport, nicht Vergnügen, auch nicht sozial-wirtschaftliche Tätigkeit allein schweißen die -katholischen Vereinsmitglieder zusammen!, sondern nur höhere, religiöse Interessen. Dazu kommt der Wert der Missionspflege für die Charakterbildung; die Missionspflege drängt das Niedrige u'nh Gemeine im Jugendlichen zurück; es -gibt kein besseres Mittel, den Apostelgeist, den Geist des Opfermutes- und der Entsagung den jungen Leuten einzupflanzen, als die MissionsPflege. Die Missionssache soll nicht Gelegenheitsarbeit sein, sondern es muß Vereinssache sein, die gesamte MissionsPflege muß in ein System gebracht werden. Vor allen Dingen gilt es, baS Bewußtsein der MissionsPflicht den jungen Leuten einzupflanzen. Auch die Verbandsorgane müssen in den Dienst der MissionsPflege gestellt werden. In der Debatte teilte der Vertreter des katholischen Lehrerverbandes mit, daß dieser einen eigenen Ausschuß für Missionspflege eingerichtet hat. Die Lehrerschaft soll angeregt werden, die Missionswissenfchaft zu studieren und beim Unterricht den Mis-sionsstnn zu Pflegen. — Weiters wurde hervorgehoben, daß gerade für die weibliche Jugend die Missionspflege von der größten Bedeutung ist. — P. Schütz S. J. berichtete, daß der Verband der kathoU-Lehrerinnen' beabsichtigt, durch Errichtung kleiner Studienzirkel die Mis-sionskenntnis zu fördern, Missionsvor-träge zu halten, Missionszeitschriften zu verbreiten, zur! Benützung kleiner WaN-dermissionsmuseen anzuregen und endlich Lehrerinnen als Helferinnen der Missionen heranzubilden. In einer besojnderen Vorbesprechung zur Einrichtung von regelmäßigen Missionskonferenzen für den Klerus der Erzdiözese Köln wurde die Gründung einer Missionsvereinigung der Priester der Diözese Köln beschlossen (unter Leitung des Weihbischofs Dr. Lausberg). Eine große öffentliche Missionsver-sammlung unter Vorsitz des Justizrates Bachem, bei der Bischof von Poona, Heinrich Döring, über die Gründe rnii> Ziele der Missionsarbeit, und Kaplan Dr. Mergentheim über die Missionslage und Missionsaufgaben unter den Einwirkungen des Weltkrieges sprachen, schloß! - diesen Tag. Unter den SSorträgen des dritten Tages interessierte uns Österreicher besonders die Orientmission. P. Lemmens Ö. Fr. M. (Bonn) schilderte deren Stand vor dem Kriege, ihre Geschicke während Ms . ...................... ' . . . . .'! SBeltfuegieSj und ihre« Aufsichten in der Zukunft. Im ausgeh-eNDen Mittelalter war Italien der Hauptträger der Or'ientmis-jlon, als die Republik Venedig sich weigerte, mit dem Sultan einen Bund gegen Deutschland zu schließen, 'trat Frankreich an die Stelle der Republik Venedig. Die Praxis der französischen Missionäre war zu sehr auf das Axiom eingestellt, daß der Türke ein kranker Mann und' Frankreich berufen sei, ihn zu beerben. Den zweiten Platz nahm unter den Missionsmächten Italien ein. Des weiteren verbreitet Redner sich über das außerordentlich segensreiche Wirken' desj Fraprziskanerpaters Ladislaus Schneider und des Lazaristenpaters Wilhelm Schmidt. Am Vorabend 'DeS Krieges hatten die französischen Schulen 110.000 Schülejr, die amerikanischen Schulen 18.000, die italienischen 5000, die deutschen 3000 Schüler. Österreichs großmütige Regierung setzte, als Italien der Türkei den Krieg erklärte, es durch, daß die italienischen Missionäre von der türkischen Regierung in .Ruhe gelassen wurden. Weiter schildert Redner die traurigen Geschicke der armenischen Mission (von 15 armenischen Diözesen sind elf zerstört, von sechs Bischöfen fehlt sede Nachricht), sowie das Los der vielen christlichen Anstalten, Schüler, Krankenhäuser und Kirchen, die vielfach in Moscheen verwandelt worden sind. Zum Schluffe verbreitete -er sich über die Zukunftsaussichten der Orientmission. Siegt Rußland, dann wehe 'der katholischen Orientmission; siegt Rußland, so siegt 'das Schisma, wie Pius X. sagte, Siegt der Vierbund, so wird der Union der orientalischen Christen mit Rom gute Aussicht eröffnet. — Über die ost-asiatische Mission sprach Univ.-Pros. Dr. Schmi'd-lin (Münster), besonders über die Verhält-niffe in China. Beide politischen Parteien Chinas, die republikanische wie die kaiser- liche, bemühen sich nur die Gunst der Missionen und suchen sie in Schutz zu nehmen. Viele Tausende wurden im letzten Jahre getauft, Tausende von Heiden wenden sich dem Christentum zu. Eine wohlüberlegte Missionsstrategie wird daher gerade das chinesische Missionsgebiet für die Zukunft ins Auge fassen müssen. — Dr. P. Maurus Galen O. 8. B. (Münsterschwarzach, Bayern) legte den Zusam-nreUhang von Mission und Seelsorge dar. Die Arbeit für die Missionen ist eine der wichtigsten Amtsobliegpnheiten des Seelsorgers; der Missionssinn ist zu pflegen und zu erhalten durch Predigt, durch Abhaltung von Missionssesten, durch eifriges Gebet für die Misswnen, Verbreitung der Missionszeitschriften und Teilnahme an den Miffionsvereinen. Der Nachmittag des letzten Tages war der allgemeinen Aussprache über das gesamte Gebiet der im Kursus behandelten Gegenstände gewidmet. Unter anderem wurde vorgeschlagen: Herausgabe eines praktischen Missionsbüchleins, welches die Zustände im Heidentum, das Glück des christlichen Glaubens, die Tätigkeit unserer Missionspriester usw-, zur Darstellung bringt; besondere Berücksichtigung unserer Müttervereine, die vor allem für die Missionsidee begeistert werden müssen, da vor lattetn sie es sind, welche den 'Beruf zum Missionär in den Herzen der Kinder grundlegen müssen; die Herausgabe eines kurzen Handbuches theoretisch-praktischer Art über die Gesambmission; ferner Pie Gründung einer Lichtbilderzentra-l-e für Missionswesen. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auch die österreichische Monarchie nach dem Frieden an dem Missionswerke sich noch in -höherem Maße beteiligen möge. Zur Statistik des Kursbesuches sei noch mitgeteilt, daß 650 bis- 700 Herren teil- Heft 12. 269 Stern der Nege r. genommen haben, 456 haben volle Teil-nehmerjkarten! gelöst, davon waren 288 Seelsorgegeistlichch 121 Ordensgchstliche, 47 aus dem Lehrfache. — Für den zwei- ten missionswissenschaftlichen Kursus im Jahre 1917 ist Münche n in Aussicht genommen. P. Die mission der Sereros in Swcikopmimd, (Deuts ch-Südwestafrika). Es war am 14. Feber um 1 Uhr nachmittags, als der Skimps er „Prinzregent" auf der Reede von Swakopmnnd anlangte, 25 Tage nach unserer Abfahrt von Hamburg. Da jedoch wegen der zahlreichen Klippen, welche die Reede von Swa-kopmund umgeben, die Landung äußerst schwierig unfr gefahrvoll ist, so mußte unser Dampfer auf offener See die Anker werfenj. Eine Stunde später brachte uns ein kleines Boot an die Küste. Ein inniges „@ott sei Dank!" entrang sich! ‘meiner Brust, als ich endlich wieder den festen Boden unter den Füßen fühlte. Ich begab mich sofort nach! der Missionsstation, die etwa 10 Minuten von der Küste entfernt liegt. „Was wird nun aus dir werden?" fragte ich mich im stillen. „Wird dich der apostolische Präfekt hier behalten oder dich anderswohin schicken?" Ohne mich- jedoch weiter um diese Zweifel zu kümmern, wartete ich ruhig die Entscheidung meiner Obern ab, die mir auch schon am folgenden Tage mitgeteilt wurde. Man wies Mir die Mission unter den Hereros von Swakopmund als 3tr6eiitSfdibi an. IAm Nachmittag desselben Tages besuchte ich in Begleitung eines älteren Missionärs die eingeborenen Kran.ken in 'den Spitälern. Qbschon ich infolge der hereinbrechenden Dunkelheit nichts mehr genau unterscheiden konnte, so gab mir doch mein Geruchsinn zu erkennen, hos; ids mich in der Nähe von menschlichen Wesen be- firtibe, die aus einer sehr tiefen Bildungsstufe stehen. „Falls Sie es wünschen," Frauentractiten von Eingeborenen. sagte mein Begleiter, „werden wir noch das Soger der einheimischen Gefangenen aufsuchen. Es ist nur 10 Minuten von hier." Ich nahm den Vorschlag an. Wir gingen mühsam durch den lockeren, sußtiefen Sandi längs der Küste, wo ich zum letztenmal den „Prinz-Regent" sah. Plötzlich zog das wilde Geschrei einer Frau und der Widerschein eines Feuers meine Aufmerksamkeit auf sich. Wir befanden uns nur noch einige Schritte vom Lager der Gefangenen entfernt. Bei un- ferer Ankunft trafen wir die Lente gerade bei der Abendmahlzeit. Sie saßen oder lagen gruppenweise um große Feuer und nahmen mit außerordentlichem Appetit ihr Abendessen ein. Dasselbe -bestand aus Reis, der im Wasser aufgekocht war. Einige unter ihnen stritten jtd> um einen gewaltigen Knochen, der von einem Pferd herzurühren schien. Nach- jeder Mahlzeit stürzten die Hunde über die Kessel her. Der Eindruck dieses ersten Besuches schwebt mir noch lebhaft vor der Seele und id) vergleiche ihn oft mit manchen andern-, die ich- seither zu erleben hatte. Am folgenden Tage besuchten wir ein anderes Lager irrt Nordosten von Swakop-mund, nicht weit von der Küste. Wir nennen es das Hauptlager, weil sich daselbst die meisten einheimischen Gefangenen, etwa 600 bis 700 an der Zahl, befinden. Es ist mit einer hohen und- doppelten Umzäunung aus dickem.Stacheldraht umgeben. Es führt nur ein Eingang in das Lager, vor dem stets ein Soldat Wache hält. Kaum hatte sich- die Tür hinter uns geschlossen, da erblickte ich> zwei große Bottiche, die bis obenan voll waren von -gefüllten Tiereingeweiden. „Was will 'man damit ansangen?" fragte ich erstaunt meinen Begleiter. „Es find Blutwürste für die Eingebor-nen!" erwiderte er; „bis in einer halben Stunde wird weni,g mehr davon übrig sein!" So geschah es auch. Wir waren kaum einige Schritte weiter gegangen, da stürzten auf ein gegebenes Zeichen die Einge-bornen von allen Seiten mit Töpfen herbei, um ihren Anteil für das Abendessen zu holen. Innerhalb 10 Minuten waren beide Bottiche vollständig -geleert. Im Laufschritt eilte ein jeder mit seiner Ration nach seinem Zelte zurück. Diese Zelte bestehen aus) einigen struppigen Ästen oder Pfählen, über welche Tierhäute oder Säcke ausgespannt sind. Sie sind so niedrig, daß ein 12jäihri-ger Junge kaum darin aufrecht stehen kann. Als Tür dient eine halbkreisförmige Öffnung, die durch einen Sack geschützt ist. Vor dieser Ö-ff-nung brennen 'Tag und Nacht große Holzfeuer. Um das Feuer fitzt die -gesamte -Familie: Vater, Mutter und Kinder; die einen rauch-en, die andern essen. Der Vater raucht zuerst -aus der -Familienpfeife; hierauf reicht er sie der Mutter, die sie nach einigen Zügen dien Kindern übergibt. Dock) wir wollen der Mahlzeit beiwohnen. Jeder Topf mit Blutwürsten wird in so viele Portionen verteilt, als die Familie Mitglieder zählt. Ein jeder nimmt seinen Anteil, hält ihn -einige Augenblicke über die Flammen des Feuers und ver-schlin-gt ihn dann mit einer unglaublichen Gier. Zu -gleicher Zeit rollen sie ihre feurigen Augen nack) allen) Richtungen, so daß mich geradezu Angst überfällt. Nach einigen wohlwollenden Worten, die mein Begleiter an die Gefangenen richtete, kehrten wir nach Hause zurück. * * * Die Sterbenden gewahren mir am meisten Trost, wenn ich ihnen nach- der unumgänglich notw-endigen Vorbereitung d-ie heil, Taufe spenden kann. Zwei derselben empfingen diese unschätzbare Gnade nur wenige Aug-enblicke vor -dem Tode. Das unerhörte Elend, dem die Kranken preisgegeben sind, erfüllt -einen mit wahrem Mitleid. In einiger Entfernung von ihren Zeilten liegen- sie in Decken -gehüllt ganz verlassen im -Sande, bis der Tod sie von ihren Leiden befreit. Niemand nimmt sich ihrer an! Nicht einmal ihre nächsten Verwandten Kimmern sich um sie. Man bringt ihnen höchstens von Zeit zu Zeit etwas Nahrung; bas ist alles, was man ifiir sie tut. Sobald der Missionär diesen Unglücklichen sich nähert, bemerkt er auf ihrem Antlitz einen Zug der Freude. Ihm sagen sie alles, alles, was ihnen fehlt, und sie find auch bereit, alles zu tun, was er von ihnen verlangt. * * * Eines Tages näherte ich 'mich einer jungen Frau, die in den letzten Zügen lag. Rasch bereitete ich sie auf die heil. Taufe vor. Kaum hatte ich! meine Ermahnung begonnen, da sprach sie mit schwacher und zitternder Stimme: „Missionär, id) kaun nicht mehr sprechen; aber ich will alles tun; alles, was du von mir verlangst." Dies waren ihre letzten Worte. Ich spendete ihr sofort das Sakrament der Wiedergeburt, und einige Augenblicke nachher kehrte ihre reine Seele zu Gott zurück. * * 'Man beachte wohl das Benehmen der Hereros ihren Kranken gegenüber. 'Eines Tages mußte ich folgende Bemerkung hören: „Deine Religion ist nicht gut; 'berat du nimmst dich, mehr der Kranken als der Gesunden an." Ich! tadelte denjenigen, der so redete, in scharfer Weise und bemerkte ihnt, daß er auch über kurz oder lang in eine solche traurige Lage kommen würde, woraus er mir den Rücken kehrte. Ju dieser Hinsicht zeigt jedenfalls der Kaffer mehr Geifühl. Er besorgt wenigstens seine Kranken und sucht ihr trora riges Los zu erleichtern. Eines Taigks taufte ich die sterbende Frau eines Kaf-fers. AIs die Zeremonie zu Ende war, klopfte mir der Mann auf die Schulter und sagte: „Missionär, du hast eine gute Religion; .berat du liebst unsere Kranken!" Mehrere ähnliche Fälle habe ich. erlebt, Welches jedoch and) immer die Schwierigkeiten sein mochten, ich verzagte nicht; denn ich sagte mir, daß ein Apostolat ohne Schwierigkeiten >auch kein Apostolat sei. tn Efwas für ^iigenderztefter. Die erzieherische Bedeutung des Mis-sioNsgedankeuA für Schule und. Familie hat mau in neuerer Zeit immer mehr erkannt. Mau hat gefunden, daß er, geschickt angewandt, in vielen Fällen noch Wunder wirkt, wo die Rute als erzieherisches Mittel versagt hat. Itm einen Jungen oder um ein Mädchen, welche aus Liebe zum Jesuskind für arme kleine Heidenkinder oft recht empfindliche 'Opfer an 'Geld und Bequemlichkeiten bringen older Marken sammeln und aber auch Gebete verrichten, um solche Kinder brauchen sich Eltern und Erzieher keine Sorge zu machen. In sehr unmittelbarer Weise erzieherisch wirken auf das Kindesherz «auch die Einzellzüge aus dem Leben braver Heidenkin-Iber. Abgesehen davon, daß das Kind an solchen Beispielen sieht, daß seine Opfer für diese Armen wirklich gut angebracht sind', sagt es sich tote von selbst: „Wenn Diese armen Kinder in solch böser Umgebung und unter solchen! Schwierig! eiteiu so gut und brav sind, wie vielmehr muß es ich sein!" Unsere Missionäre-erleben ja solcher Züge s-ovtele, tmto Eltern- nicht weniger wie 'die Kinder sel!bst werden ihnen für jähen, den sie mitteilen, von Herzen danWar sein. Der folgende Zug, mitgeteilt -aus einer Mission der Weißen Väter unter den Kabylen, einem. Nomadenstamm Nordiastikas, dürste besonders zum Jesuskind in der 'Krippe passen. „Was fünf Meine Kabyl-enkinder für den lieben Heiland tun." Sie waren in der Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion und hatten sich unaufgäsdrdelrt vorgenommen, aus Liebe zum Jesuskind sich täglich einige kleine Opfer aufzuerlegen. Eines Tages nun erzählten sie davon dem Missionär, der sie natürlich etwas über die Zahl und Art ihrer „Leckerbissen", wie sie tote Opfer nannten, -ausfragte. Nun zählten sie ihre „Leckerbissen-" um die ®elfte aus: „Ich habe denn lieben Jesuskind heut schon drei -gebracht," so fängt die kleine Mjagdatena zu erzählen an. „Heute nacht bitt ich aufgewacht und- da fiel- mir ein, daß ich mein SUßento geißelt nicht gebetet hatte. Da bin ich schnell aufgestanden und hab es na-chgohM. Und hemm war ich heute morgen in der heiligen Messe .unto bin da die ganze Zeit auf der unbequemen Bank gekniet, die einem immer so wehtut. Und drittens ist mir beim Heimgehen von d-er Kirche eingefallen, daß die Mutter gern das Hinus gekehrt hätte: darum habe ich gleich' den Besen -genommen und mich toam an gemacht, bevor -noch die Mutter etwas davon gesagt hat." „Gut gemacht, Magdalena! Unto du Jo-1 es ine?" „Ich habe gestern meiner Schwester... die zwei Ohrfeigen nicht zurückgegeben, die sie mir gegeben hat. Und zweitens hab' ich ihr noch obendrein zwei Granatäpfel -ge- schenkt. Ich hab' in dem Augenblick -gerade an. toen Heiland gedacht, sonst hätte ich sie ganz sicher wieder geschlagen." „Und ich," sagte- eine andere kleine Magdalena, „habe dem Jesuskind vier „Leckerbissen" -gebracht. Erstens bin ich zn den Schwestern zur heiligen Messe gegangen und to-a sie schon ans war, habe ich dafür ein langes Gebet verrichtet. Zweitens, als ich etwas später in die Kirche käm, habe ich das Jesuskind im Tabernakel begrüßt mit den Worten: „O Jesulein! Wie süß bist du!" Drittens habe ich einige Mohammedaner böse Worte sagen hören, da habe ich' mir die Ohren zugehalten. Viertens habe ich beim Schulanfang gerade an einem Apfel -geknuspert, -da ist mir Plötzlich der liebe Heiland in toen Sinn gekommen und- to-a hab' ich den Apfel vorn auf toen Tisch gelegt." „Und du, Julie?" „Ich habe eigentlich gar nichts Besonderes für den Heiland getan, aber alles, was ich getan hab', hab' ich aus Liebe zu ihm getan-, so oft ich nur daran dachte. Aus Liebe zu ihm bin ich heut morgen schnell ausgestanden, bin in die Messe gegängelt und halbe während- des Tages mehr als zehn gute Werke verrichtet. Mir ihn habe ich -auch' toen Rosenkranz gebetet, und vorhin h-ab-e ich deut /Jesuskind noch- gute Njacht gesagt." Zuletzt feint Agttes an die Reihe. „Gestern abend," sagte sie, „habe ich schr aitdächtig -gebetet und meine kleine Schwester Tasaa-dit hat mir dabei geholfen, um toen „Leckerbissen" für -das liebe Jesulein etwas 'größer und schöner zu machen. Wir haben zusammen mehrerema! alle Gebete dnvchgeibete't, welche wir auswendig wußten. Täsaadit ist aber darüber eingeschla-fett. Da hab' ich sie angestoßen und ihr gesagt: Halte doch- noch ein klein wenig (Stern ib er Neger. 273 Heft 12. aus! In einem Monate toerbe ich den lieben !peikmb in mein Herz aufnehmen, bann toerbe icb)1 ihn 'Bitten, baß er auch dir die ©nabe dev heiligen Daufe gebe, nkti) der du dich so sehnst." Sonst habe ich nichts gesagt, denn wir sind Betibe: darüber eingeschlafen, ohne daß wir egi gemerkt haben." (Koch. Miss. 1916/1.) Cm gelehrter illehr. Dr. Sucht er veröffentlicht im neuesten Heft der „Akademischen 'Rundschau" eine Studie über Anton Wilhelm Amo, der 1727 bis 1740 an deutschen Hochschulen studierte und lehrte. Amo war ein Neger aus dem östlichen Guinea (Goldküste). Er kam als kleines Kind nach Europa, wurde Hof-Mohr des Herzogs von Braunschweig-Wolsenbüttel, empfing die Taufe und wurde, da er sehr gute Talente zeigte, zum Studium bestimmt. 1727 kam er an die Universität Halle, ging dann nach Wittenberg, wo er 1733 zum Magister der Philosophie und freien Künste promoviert wurde. Nach Halle zurückgekehrt, hielt er Vorlesungen, später war er Dozent in Jena. Außer zwei philosophischen Dissertationen (er hatte auch eine juristische Dissertation über das „Mohrenrecht" verfaßt) ist uns von Amo eine lateinische Stammbuchein- Ein siege: als UMdimlchreiber. tragung und ein deutscher Glückwunsch in Versen erhalten. Nach dem Jahre 1740 fehlt jede weitere Kunde über ihn. Die Söhne des Mondes. Von Dr. Hugo Mioni. Das Ende des Zauberers. Niachdem M) dos Bewußtsein wieder erlangt hotte, konnte ich meinen beiden Gefährten endlich auch mitteilen, weshalb ich so lange Zeit gebraucht hatte, um den Anker loszubekommen; ich gaB ihnen dabei zu verstehen, wie unvorsichtig sie gehan- (Schluß.) best hatten durch das Abwerfen der mit Sand gefüllten Säcke: ddch erkannte ich bald, daß diese Erleichterung notwendig war, um den Ballon aus der Gewitterregion herauszubekommen. Unter uns wütete dos Unwetter unvermindert weiter: von Zeit zu Zeit erhell- ten grelle Blitze das tiidjitc Gewölk wie mit magischem Schimmer, dumpf rollte der Donner und Pflanzte sich. fort dis in die weiteste Ferne. Wir foadjiten an unsere Freunde, die sich! vielleicht der igfartgen Heftigkeit des Unwetters .ausgesetzt sahen und. alles aber sich ergehen lassen mußten. In unserer Höhe machte sich! allmählich eine etwas stärkere Luftströmung bemerkbar, welche unsern Ballon sanft .gegen Süden führte. Mit der Zeit schien auch die Gewalt des Unwetters nachzulassen; nur vereinzelt noch sahest! wir ein schwaches Aufleuchten in d.er Wolkenschicht, da erfolgte noch einmal ein außergewöhnlich starker Donnerschlag, und- nun begannen die Wölken allmählich sich zu zerteilen. Als der Morgen anbrach, da bot sich uns ein so entzückend schönes Landlschaftsbild dar, daß wir uns mit Staunen und. Bewuüde-rung in dessen Anblick versenkten. Der Wald. hatte aufgehört, statt dessen breitete sich unter uns eine weitansge-dehnte, fruch.tb.are Ebene aus, die mit zahlreichen Hütten Merlsät war. In nicht allzu großer Ferne erhob sich ein gantz stattliches Dorf, dast wie wir mit Hilfe der Fernrohre erkennen konnten, ähnlich dem Dorfe des Sultans Kabuna mit einer hohen und dichten Hecke umgäben war. Ein ziemlich bedeutender Bach! rauschte durch, das Gefilde und. künstlich angelegte Rinnsale leiteten das Wasser zu den ent-legendsten Stellen. Eine fleißige, ackerbautreibende Bevölkerung schienen die schwarzen Bewohner dieses Dorfes zu sein. Ans meine Bitte hin steuerte Rooney auf das- Dorf los, da ich. dasselbe .gern etwas mehr in Augenschein nehmen wollte, anderseits aber auch zu sehen wünschtse, welchen Eindruck das Erscheinen eines Luftballons auf dieses Volk machen würde. Langsam näherten wir uns dem Dorfe: die Einwohner schienen noch zu schlafen, da sich kein menschliches Wesen unserm Auge zeigte. Es dauerte nicht lange und wir befanden uns oberhalb des Dorfes, woraus wir uns bis zu einer Tiefe von zirka hundert Metern herabließen und stillstanden. Die Hütten, aus denen das Doris bestand., Werren zumeist klein und niedrig; .auch war, wie in Kabuna,s Dorfe, ein Teil für die königliche Residenz abgegrenzt. Während' wir so unsere Bemerkungen machten, verließ ein Schwarzer seine Behausung und trat, heraus ins Freie: langsam schlenderte er durch eines der schmalen Gäßchen, welche die Ortschaft durchzogen, tote einer, der eben seinen Morgenspazier-gang macht. Da mit einemmal schien er den Ballon bemerkt zu haben, denn er brach in einen Ruf des Schreckens aus, warf sich auf die Erde rntib verbarg sein Antlitz in den Händen. Auf den Schrei hin öffneten sich zahlreiche Hütten und. eine Menge Neger, Männer, Weiber und. Kinder, kamen zum Vorscheine Auch sie huben, als sie den Ballon gewahrten, an zu schreien, während die Furchtsamsten sich zur Erde warfen, als wollten sie das sonderbare Gestirn anbeten: andere wieder, die mutiger waren, forderten uns durch ihre 'Gesten auf, fortzugehen!, und noch andere luden uns ein, herabzukommen. Auch der Sultan erschien: daß er es war, verriet mir seine sonderbare Bekleidung. Umgeben von seilten Höflingen und seinen Weibern, betrachtete er lange den sonderbaren Himmelskörper umb beriet sich sodann mit seiner Begleitung. Schließlich entfernte sich, einer und kehrte nach einigen Minuten in Gesellschaft eines anderen, hochgewachsenen Negers zurück. Dieser neue Ankömmling bot einen höchst fmietbaren Anblick dar. Fast gänzlich un- bekleidet hatte er den ganzen Leib mit den sonderlichstem Figuren bemalt und das in den schreiendsten Farben. Von seinen Schultern hing ihm ein alteä und schon mehrfach zerrissenes Löwenfell herab; die Kopfhaut des Löwen hatte er sich selbst über den Kops gestülpt und denselben noch überdies mit Straußenfedern besteckt. In der rechten Hand trug er einen buchen Stock, während er in der linken einen nicht recht erkennbaren Gegenstand hielt. Als der Zauberer, denn ein solcher wares, vor dem Sultan ankam, verneigte fidj dieser und seine ganze Hofgesellschaft vor ihm und rief im Chor: Jo! $0! Jo! Der Lgo ist gekommen! Der Lgo ist mächtig! Jo! Jo! Jo! und sie blieben sämtlich in1 gebückter Stellung, bis er einen jeden einzelnen mittels seines Stockes an der Stir'ne berührt hatte. Nachdem Melje zeitraubende Zeremonie vorüber war, zeigte ihm der Sultan den Ballon: er betrachtete denselben eine Zeitlang, ließ sich dann drei Speere reichen, und schleuderte sie gegen uns; natürlich war bei einer solchen Entfernung von einem Tressen keine Rede. Nun gab Lgo das Zeichen zu einem Tanze, dem alsbald Folge geleistet wurde. Die Neger bildeten einen Kreis um den Zauberer und führten einen Reigen auf, wobei sie ununterbrochen riefen: Jo ! Jo! Große Macht besitzt der ßgo! Dieser selbst führte inmitten der tanzenden und UhHieNden Menge die possierlichsten Sprünge auf, wobei er laut seine bisher vollbrachten Heldentaten pries, worauf dann die tanzende Menge im Chore den angeführten Refrain fang. Nachgelm er mit dem Anführern feinen: Heldentaten scheinbar zu Ende war, hielt er in seinem Springen inne, ballte drohend die Fäuste gegen uns und rief uns zu: „Mond, ich befehle dir, daß du an deinen dir angewiesenen Platz zurückkehrst und- nur zur nächtlichen Zeit dich sehen lässest, widrigenfalls wir deine Kinder ebenso töten, wie wir unsern weißen Gefangenen töten werden!" Lgo sprach von einem Weißen Gesan-ge-neni, der sich in der Gewalt der Schwarzen befand. Was konnte es damit fürBewandt-nis haben? Sollte sich wirklich ein Weißer bei ihnen befinden? Unwillkürlich! kam mir der Gedanke an unseren verloren gegangenen Juso, auf dessen Suche toir ja ausgegangen waren. Aber wie hätte er in eine vom Ort unserer Gefangennahme so weit entlsgmfe Gegchid gelangen sollen!? — Aber unmöglich war es schließlich nicht. Unsere Neugier und Erregung stieg deswegen begreiflicherweise sehr. Auf alle Fälle wollten und mußten wir das Weitere abwarten, um dem Armen nötigenfalls zu Hilfe zu kommen. Als der Zauberer seine Drohung ausge-stoßen hatte, blickte er stolz im Kreise umher nüd wandte sich dann in einigen Worten an den Sultan, der sogleich! mehreren Negern mit der Hand ein Zeichen gab, woraus sich diese nach! einer der Hütten entfernten. Als sie nach wenigen Minuten wieder heraustraten, führten sie in ihrer Mitte einen funigen weißen Burschen, der seiner Kleider vollständig beraubt und fest gebunden war. Ein Ausbruch der Freude entschlüpfte mir, als ich seiner ansichtig wurde. Meine Ahnung hatte mich nicht betrogen, es war wirklich Jose, und daß ich mich wirklich nicht täuschte, bewies mir alsbald auch sein so wehmütig klingendes Rufen: „Mutter! Mutter!" Nun hieß es rasch handeln, sollte es nictjit zu spät werden. „Schießen wir bie ganze Bande üher den Haufen," meinte Rooney. Doch! wehrte ich ob, da ich nur im äußersten Notsall Blut vergießen Wollte: ich richtete vielmehr an Rooney die Frage, ob er ein möglichst rasches Sinken des Ballons bewerkstelligen könnte. „Gewiß," entgegnete er, „ich brauche nur das kleine Ventil hier zu öffnen und etwas Gas ausströmen zu lassen, und wir sind im Nu am Boden drunten." „Gut, dann! Halten Sie sich also bereit hiezu, mi> Sie, Herr Leutnant, werfen auf ein gegebenes Zeichen von mir einen Sack mit Sand- hinunter." Kaum waren die Neger mit ihrem Gefangenen vor Bern Zauberer angelangt, so gab dieser Befehl, denselben alsbald an einen Pfahl zu binden, er entfernte sich daun von ihm einige Schritte, ließ sich einen vergifteten Pfeil reichen und schickte sich an, denselben auf das Opfer zu schleudern, um dadurch den Mond zu beschwören, sich zu entfernen. Nun hieß es rasch sein, sollte Jose gerettet werden. „Sir Rooney. Geschwind! Geschwind! Dieser öffnete das Ventil: zischend entströmte das Gas und unser Ballon senkte sich. rasch. Das rasche Sinken des Ballons steigerte natürlich ganz gewaltig den Schrecken der Neger, und ihr Schreien wurde immer heftiger und lauter. „Mach vorwärts!" rief der Sultan dem Zauberer zu, „sonst sind wir alle verloren." Doch- dieser kam nicht mehr dazu, den Pfeil abzuschleudern. Da der Pfeil vergiftet war, hätte eine leichte Verwundung genügt, den Tod des Gefangenen herbeizuführen, und- so rrahm. ich 'mir den Zauberer allsogleich aufs Korn, Briitfte los und Lgo saNk getroffen zu Boden. „Bravo! 'Bravo!" rief mir der Leutnant zu, während sich die anwesenden Neger teils in wilder Flucht davonmachten, teils sich mit dem Gesicht zur Erde warfen. Der Ballon war Mittlerweile dem Boden nahe gekommen, die Strickleiter streifte ihn bereits. Ich gleite eilends auf die Erde, durchschneide, ohne die Strickleiter aus der Hand- zu lassen, die Stricke, mit denen Joso an den Pfähl -gebunden war, und lade mir diesen auf die Schulter. Kaum stand i-ch wieder -auf der Leiter, so ließ der Leutnant -auch! schon den mit Sand -gefüllten -Sack h-evabfallen. Der Ballon, auf diese Weise natürlich um ein Bedeutendes leichter geworden, schnellte alsbald unter dem Geschrei der Wilden in die Höhe. Bei den Meinen im Schiffchen angekommen, wurde der soeben Befreite der Gegenstand unserer liebevollsten -Fürsorge und- Pflege . . . Der letzte Kamps. „Wann werd-en -wir wieder bei unseren Freunden im Zeltlager ankommen?" fragte ich des andern Tages Sir Rooney. „Ich- hoffe, daß uns noch heute ein Wiedersehen b-eschieden jein wird," meinte dieser, ohne sich in seinen astronomisches Rech-n-ungen, woraus er jeden- freien Augenblick verwendete, weiter stören zu lassen. -Nachdem uns die Befreiung Joses gelungen war, hatten wir sofort die Richtung nach dem Norden eingeschlagen. Eine leichte Luftströmung begünstigte uns und so kamen wir noch am selben Tage ein gutes Stück vorwärts. -Während der Nacht hingegen -hielten wir in unserer Fahrt inne, wobei uns unser Anker unschätzbare Dienste leistete. Einen Großteil unserer Sorge hatten wir dem armen Burschen zugewendet. Körperlich- war er vollkommen gesund, nur infolge mangelnder Ernährung war er etwas heruntergekommen: seine geistige Umnachtung hingegen hielt rroch immer an: hingekauert auf den Boden der Gondel Heft 12. Stern be r Neger. 277 Weinte er unaufhörlich und seufzte nach seiner Mutter. Auch dieser Tag verstrich noch!, ohne baß wir unsere Gefährten Zu Gesicht bestimmen hätten, allebdings weit konnten wir nicht mehr von ihnen entfernt sein, denn die Richtung, in der wir dahiw schwebten, war eine .gute. Wir hatten zur Linken den Wald, der sich bis ans Meer hin. erstreckte, zur Rechten die Berge von Amboelles, in denen sich das Keine ©eiteiirtal mit dem Lager imserer Freunde IBeifmib. „Werden wir auch in dieser Nacht wieder uns irgendwo verankern oder setzen wir nicht lieber vielleicht die -Fahrt fort, da wir doch nicht mehr weit von den Unsern weg sein können?" fragte ich Rooney. Allein, bi elfer war nicht recht dafür zu haben, d-enn in der Finsternis, meinte er, könnten wir nOglicherweise leicht das Lager übersehen, und wenn wir -auch! die beiden elektrischen Lampen würden leuchten lassen, könnte ein Übersehen gleichwohl- noch! vorkommen. Seine Ansich!t war nicht unbegründet, und so wurde beschlossen, auch, in dieser Nacht die Weiterreise Zn unterbrechen. Das Nachtmahl war ein sehr bescheidenes, aber es war gewürzt von der fröhlichen Stimmung, die uns alle beseelte. Einerseits war uns die Rettung des Knaben so wider Erwarten gut gelungen, und anderseits hofften wir, am nächsten Tage bestimmt bei unseren Freunden einzutreffen, die sicherlich schont in einiger Besorgnis um uns -waren. Während- wir uns so in heiterer Weise unterhielten,, kam es mir auf einmal vor, als schlügen wie aus der Ferne Flintenschüsse an mein Ohr. Auch der Leutnant schaute plötzlich auf urtb blickte mich fragend an. „Sir -Rooneh, haben Sie nichts gehört? Mir kommt vor, als wird irgendwo geschossen. Horchen Sie doch-!" Eben wieder- holte sich, das Knallen. Dasselbe glich aber nicht dem Abfeuern eines gewöhnlichen Gewehres, nein, da -mußte ein größeres Geschütz zur Verwendung kommen, — oder sollten es gar am Ende die Bomben des Astronomen sein. Dann aber mußten sich die unseren offenbar in Gefahr befinden, was uns zur unabweisbaren Pflicht machte, daß wir ihnen zu Hilfe kamen. Eilends stieg Rooney auf der hinuntergelassenen Strickleiter hinab-, um den Anker loszumachen, worauf sich dev Ballon, seines Hindernisses ledig, alsbald- leicht in die Lüfte erhob. Während Rooney sich mit der elektrischen Leitung zu Ifchalffen machte, befestigte ich die beiden Lampen an der die nach- wenigen Sekunden bereits ihr blendendes Licht ausstrahlten, so daß wir das unter uns liegende Land deutlich erkennen konnten-. Ich gab dein Leutnant das R-epeti-ergewehr mit der Weisung, ausgiebig davon Gebrauch- zu machen, doch keinen der Schwarzen zu töten, sondern ihn Nur außer Gefecht zu setzen. Der Ballon war unterdessen ein gutes Stück vorangekommen und es wollte uns bedünken, wir seien -bereits in nächster Nähe des Seitentales angelangt. Es war in der Tat so. Wir hörten jetzt ganz deutlich -vereinzelte Flintenschüsse fallen; gleichzeitig drang auch, das Schreien einer großen Menschenmenge an unser Ohr, ein Schreien so wild und furchtbar, daß es uns drei Luftschiffer wirklich- mit 'Besorgnis erlfüllte. Sollten Neger vielleicht das Lager gestürmt haben! Was -aber war in diesem Falle ans unserien Freunden geworden? Je mehr wir uns der Einmündung des Tälchens näherten, desto lauter und furchtbarer wurde das Schreien. '©Ben waren wir am Eingang znm Tale angelangt, als neuerdings ein donnerähn-liches Krachen erfolgte, das ein langan- halteirdcs Echo nach sich' zog. Grey hotte offenbar abermals eine seiner Bomben fortgeschleudert, aber sonderbarerweise blieb diesmal das so unheimliche Geheul der Wilden aus, noch auch sahen wir dieselben davoneilen. „Sollte ihre Menge vielleicht derart groß sein, daß die Bomben nicht mehr imstairde wären, merkliche Lük-ken in ihre Reihen zu reißen?" äußerte Rooney. „Möglich, oder aber, sollte es vielleicht den schwarzen Kerlen 'gar gelungen sein, unbemerkt das Lager zu überrumpeln, so daß nunmehr die Bomben bedeutungslos geworden sind!" „Herrgott, das wäre ein Unglück!" brach Rooney leidenschaftlich hervor, „dann wären ja unsere Meßapparate in der größten Gefahr. Frisch daraus los!" und er umfaßte erregt sein Gewehr. Ich bewahrte mir ziemlich ruhiges Blut: denn ich versprach mir die größte Wirkung vom plötzlichen Auftauchen des magisch beleuchteten Ballons. Schon nach etlichen Minuten konnte ich feststellen, daß ftdji meine Vermutung bewahrheitet hatte. Das Lager war taghell erleuchtet und man konnte alles deutlich erkennen: eine Menge schwarzer Gestalten hatte die beiden Zelte umringt, während zahlreiche aridere die Weißen selbst beDrängten. Diese standen da unbeweglich und sandten kaltblütig eine Kugel um die andere in den !schwarzen Hartfen. Doch konnte ich nur drei unserer Gefährten zählen. Grey, der Vizepräsident fehlte. — Sollte er etwa gar schon gefallen sein? Da entriß mich jedoch eine eben platzende Bombe meinen Zweifeln: die- selbe war offenbar von Grey geworfen worden, allein sie ließ die Schwarzen kalt, da dieselben schon viel zu nahe herangekommen waren, Grey dieselben aber nicht in solcher Nähe sich entladen lassen konnte, ohne sein eigenes Leben zu gefährden. Wir waren nunmehr in allernächster Nähe des Lagers, als Alonso, der uns zuerst erblickt hatte, auch schon schrie: „Hurra! Hurra! Der Ballon!", in welches Freudengeschrei auch die beiden andern sofort einstimmten. Ein Schuß au§ dem Gewehr des Leutnants lenkte jetzt auch die Aufmerksamkeit der Schwarzen lauf uns. — Nun aber war es geschehen um die Schwarzen: mit einem lauten Aufschrei der Angst und' des Schreckens stürzten sie kopfüber ivaticn und verschwanden binnen wenigen Augenblicken im nächtlichen Dunkel . . . Wie wir von unseren Freunden erfuhren, hatten sie sich für sicher gehalten in ihrem Lager und gar nicht einmal an die Möglichkeit eines Überfalles gedacht. Fröhlich saßen sie beim Abendessen beisammen, als sie sich' unerwartet vom Feinde umzingelt sahen. Lang und hlartnäckig hatten sie sich verteidigt, doch wären sie ohne unsere unvermutete Ankunft wohl sicher verloren gewesen, denn die Anzahl der Feinde war eine zu große. Wir verbanden noch die Verwundeten, welche die Schwarzen bei ihrer überstürzten Flucht zurückgelassen hatten, und verließen am folgenden Tage den bisherigen Standort, um uns auf einem anderen entlegeneren Hügel für die wenigen bis zur Sonnenfinsternis noch' üSrigen Tage häuslich einzurichten. Die verwundeten Feinde ließen wir natürlich zurück und ebenso den seit etlichen Tagen schon beherbergten Neger, der von seiner Verwundung mittlerweile hergestellt, seinen Stam-mesgenossen ein Krankenwärter sein konnte. Auch etwas Mundvorrat gaben wir ihnen. Etliche Tage hernach, am 22. Dezember, waren wir Zeuge der von den Amerikanern so sehnlichst erwarteten Sonnenfin- sternis: doch konnten wir ihren Anblick nur vom Ballon aus genießen, da der Himmel an diesem Tage mit dichten Wolken ganz überzogen war, und ununterbrochen Regen aus' ihnen herniederströmte. Dafür aber bot sich die Naturerscheinung vom Ballon aus in umso größerer Deutlichkeit und Klarheit unserem Auge dar. Die photographischen Aufnahmen des schmalen Sonnenringes gelangen so vortrefflich, daß unsere Astronomen fast in eine Art von Verzückung gerieten: waren sie doch vollkommen davon Werzeugt, durch ihre günstig verlaufene Expedition der Wissenschaft einen nicht unerheblichen Dienst erwiesen zu haben. . . Am folgenden Tage brachen wir unser Lager ab und nachdem wir durch Zurücklassen alles Entbehrlichen und Überflüssigen für alle Unser acht Personen hinreichend Platz in der Gondel geschaffen hatten, erhob sich der Ballon in die Lüfte und zu ging es Novo-Redondo, too wir von den Freunden unserer Gelehrten mit Jubel empfangen wurden. Insbesondere wurde Grey oIS eine hervorragende Leuchte unter den Gelehrten Der Gegenwart gepriesen und mit Beglückwünschungen und Beifallsbezeigungen reichlichst überschüttet. Nach einem einwöchigen Aufenthalte in Novo-Redondo schifften wir uns sämtlich auf dem öeinen Dampfer unserer drei Amerikaner nach Lissabon ein, wo wir uns dann endgültig von ihnen trennten. Während sie ihre Fahrt nach Washington fortsetzten, unterhandelte der Leutnant mit verschiedenen Schiffsb au gesellschaften, Um selbständig die Leitung eines Überseedampfers zu übernehmen, und nahm auch gleich Daniel und Alonso in seine Dienste. Den armen Irrsinnigen brachte ich in einer Privat-Heilanftalt unter, wobei mir der Direktor desselben zu meiner nicht geringen Freude versicherte, daß der Junge höchstwahrscheinlich den Gebrauch! dev Ver- Eingnng in ein slegerdon. nimfi; wieder voll und ganz erlangen würde. Nun hielt auch Mich nichts mehr zurück, und so lenkte ich denn, nachdem ich meine Papiere in Ordnung gebracht hatte, meine Schritte bem Bahnhöfe zu, von wo mich nach wenigen Tagen das Dampfroß glücklich und wohlbehalten in meine Heimat brachte. 280 Stern der Neger. Heft 12. Illlllllllllllllllllllllllllll« !N< üslchridifen des Th. M. V, ö. (Theologen- M |Ä| mif[ions=Perband Öfterreichs), Ä Der innere Ausbau der Uheoiogen=IIIiHionsvereinet (Von Hans Hollnsteiner, M.-B. St. Florian.) (Schluß.) Die zweite Möglichkeit, Propagandatätigkeit nach außen zu üben, besteht bann in Der Veranstaltung eines Missions-f e st e s. Dazu möge einfad) eine M.-Ver-sa mm lung Des Vereines ausgestaltet werben. 9lm schönsten ist es, einen kirchlichen unid einen außerkirchlichen Teil zu veranstalten. Der kirchlid)e Teil kann auch geschlossen fiir den Verein abgehalten werden. Er möge bestehen aus einer hl. Messe mit Generalkommunion dev Mitglieder und einer Mistionsansprache. Es werden zu dieser Abhaltung! wohl von keiner An-staltsleitung Schwierigkeiten erhoben toer= den. Im Gegenteil wird fid) sicher schon im Interesse der Sache über Ersuchen ein Herr gern bereit erklären, Kommunionmesse und M.-Ansprache zu übernehmen. Der zweite Teil, dep dann nadnnitßags stattfindet; ist eine allgemeine ruch freii zugängliche M.-Versammlung. Das Pro-granrm! dafür denke ich Mir etwa folgendermaßen: Gemeinsam gesungenes Mis- sionslied, gesungen nach einer bekannten Melodie. Betreffs des Textes werden an die Anwese niden gleiche beim Eintritt hekto-graphierte Programme verteilt, ans denen auch der Liedertext zu stehen hat. Dann Eröffnungsansprache durch- den Vorsitzenden. Darauf etwa ein Missionsgeidicht, ans das die Festrede folgt. Für diese soll nach Möglichkeit ein Missionär gewonnen werden. Sehr zu empfehlen sind auch- Licht- bilder-Vorträge. Lichtbilder werden von einigen Missionshäusern samt Text, zu diesem Zweck' sogar unentgeltlich, zur Verfügung gestellt. (Adressen an solche M.-Häuser sind: Petrus-Claver-Sodalität, Salzburg, Dreisaltigkeitsgasse 12;; M.- Haus St. Ottilien, Oberbayern; Herz-Jesu-M.-Hans, Salzburg, Postfach 23.) Darauf vielleicht ein religiöses Lied vorgetragen von einem Männerchor oder Quartett. Darauf eventuell eine kurze Ansprache eines Gastes und die Schlußworte des Vorsitzenden. Die Versammlung muß natürlich dem Volke rechtzeitig durch! Verkünden in einer Kirche oder eventuell dnrck) die Presse bekanntgegeben werden. Sehr vorteilhaft ist es, am die Anwesenden auch M.-Propaganda-Material zu verteilen, das zu diesem Zweck von den Missionshäusern kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Material für derartige M.-Feste, unv zwar M.-Predigten, Reden, Gedichte und Lieder, findet sick) in dem älißerst praktischen Buche „Das kathol. Missionsfest" von P. A. Frey tag S. V. D. Steh! 1913 (Post Kaldenkirchen, Rheinland). Diese nun geschilderte Wirksamkeit nach außen hat mehrfache Vorteile. Es wird Propaganda-Arbeit geleistet unib das Missions-interesse int Volke angeregt und vermehrt. Die Furcht, der Th. M. V. könnte dadurch von seinem Ziele abgebracht werden, ist ludst nur unbegründet, sondern geradezu Heft 12. 281 SternderNeger. verkehrt. Denn im Gegenteil besteht auch ein Vorteil ibarin, baß bas Leben im Vereine-selbst dadurch sehr gefördert wird. Diese Tätigkeit ist ein schöner und deutlicher Beweis des gesunden Lebens, das im Vereine herrscht, und seiner Leistungsfähigkeit. Dadurch werden much die einzelnen Mitglieder mit mehr Freude für den Verein erfüllt; und sie werden noch eifriger im Vereine mitarbeiten. Aber auch für unsere spätere Betätigung in der Seelsorge wird es vom großen Nutzen sein. Denn wollen wir einmal wirklich die Menge „mobil machen" für die Mission, dann müssen wir auch mit allen Mitteln darauf hinarbeiten, daß das Volk die Missionsbewegrtng kennen lernt, sich dafür interessiert und begeistert wird. Für das e r st e müssen wir durch einen ständigen Hinweis auf Me Missionen in der glanzen Seelsorgstätigkeit, besonders auch im Schulunterricht, sorgen. Dafür stehen uns treffliche Handbücher zur Verfügung (Die ME). Heidenmission im Schulunterricht von P. Friedr. Schwager S. V. D., Steht 1913; P. Oborich Heinz, Religionsunterricht und Heidenmission. Alle diese angeführten Bücher sollen in keiner M.-Bib-liothek fehlen!) Die M.-B egeisterung aber kann auf keine Weise wirksamer angeregt werden, als durch derartige Missionsfeste, deren Abhaltung auch auf dem Laüde bei Heranziehung eines religiösen Vereines (Burschenverein oder Kongrega-tion) keine großen Schwierigkeiten finden kann. Wachgehalten wird sie dann durch die ständige periodische Verteilung von M.-Pvopagandamateriast Wie vorteilhaft und angenehm wird es da nun für jelDen Priester sein, wenn er in solchen Sachen schon von seinen Studienjahren her eingearbeitet ist. ©atum soll schon dieser großen Vorteile wegen, die die Betätigung nach außen bietet, kein Verein den Ausbau auch nach dieser «Seite hin vernachlässigen, sofern ihm die Möglichkeit dazu nicht gang genommen ist. Soweit ich den inneren Auf- und Ausbau jetzt besprochen habe, stellt er den massiven Bau vor, der einerseits notwendig ist, soll der Verein ein lebendiger Organismus sein und bleiben, der uns anderseits aber auch! das Erreichen dieser Zieles garantiert. Nun möchte ich noch auf einige Kleinarbeit Hinweisen, die geeignet ist, das schon bestehende Leben zu einem noch regeren) a u s z n g e) stalte n|. Das Wort des Herrn Lc. 10. 2, „Rogate ergo dominum messis, ut mittat operarios in messem suam“, heißt uns besonders auch! für bie Missionen beten. Einen wir uns im Missionsverein auch zu diesem Gebet! Opfern wir an bestimmten Tagen gemeinsam für Missionsanliegen! die hl. Kommunion auf. ÜBern^ten wir Sühnandachten für die Missionen. Jeder für sich aber an einem gemeinsam bestimmten Tage. Der Wert des Gebetes wird dadurch ein höherer und auch dem Vereine werden reiche Früchte zuteil weiden. Denn gewiß wird der tperr für diese apostolische Missionstat reichen Segen auch dem Vereine spenden. Zudem toirfr die Gemeinsamkeit des Gebetes auch in allen. Mitgliedern den Gedanken an die M.-Vereinignng neu aufleuchten lassen. Als ein anderes Mittel das Leben des Vereines zu fördern, möchte ich den Verkehr mit Brnderv ereinen, Mis-fionsgesellschaften und vor allem den M i s-s i o n ä r e n selbst empfehlen. Natürlich muß der wesentliche Inhalt dieser Briefe den Mitgliedern mitgeteilt, die Briefe der Missionäre vorgelesen werden (wenigstens im Missionszirkel). Am besten läßt man letztere dann mit den Zeitschriften kursieren. - Daß der M. W auch! eine Sammelfte l l e verschiedener an sich wertloser Kleinigkeiten, wie Marken, Stanniol u. dgl. sein soll, brauchte wohl gar nicht eigens erwähnt zu werden. Vielleicht ist es aber auch möglich, diese Tätigkeit über die Mauern- des Seminars hinaus auszudehnen und did Übersendung an die M.-Häuser zu übernehmen. Auch kleine Unternehmungen zur E rh öh iing des Kassenstandes sind zu empfehlen. Ich meine Verlosungen oder Versteigerungen zugunsten des Vereines. Die Beste dazu sirni» natürlich von Mitgliedern und besonders Gönnern und Freunden des Vereines einzubringen. Dadurch wird nicht nur das Vereinsvermögen gesteigert, sondern kommt auch Leben in die g.anze Sache. Ein Beweis rührigen Missionssinnes ist auch eine Einrichtung, die von den Mitgliedern des Th. M. V. in St. Peter bei Freiburg berichtet wird. (Erste vsterr. Th. M.-Konferenz, S. 40): „In einem Hause, wo viele beieinander wohnen, muß Ordnung herrschen . .. Das gilt auch schon von einem einzelnen Studiensaal. Die Insassen desselben machen sich zu diesem Zwecke selbst eine Zimmerordnung, deren Übertretung mit 'fünf Pfennig gebüßt wird ... Zweierlei wird dadurch erreicht: Der 'spätere Geistliche gewöhnt sich an Ordnung und für die dürftigen Missionen legt sich allmählich ein ansehnliches Sümmchen zusammen." Gar nicht erwähnen will ich die verschiedenen Möglichkeiten der missionarischen Betätigung des e i n z e I = n e n, d>a sie erst unlängst in einem sehr instruktiven Artikel (Stern d. N. 1916, 8/9, S. 211 ff.) dargelegt wurden und sie mich auch. Wer den Rahmen meines Themas hinausführen würden. Sollen die Ausführungen nicht unvollständig bleiben, dann muß ich noch einen Punkt zur Sprache bringen, das ist die Leitung des Vereines durch den Vorstand. Dem Vorstände, der sich gewöhnlich! aus dem Vorsitzend!en, Schriftführer und Kassier zusammensetzt, obliegt außer der Vertretung des Vereines nach außen hauptsächlich die Leitung und die Erledigung der laufenden Arbeiten. ©ie3 kann nur geleistet werden., wenn sich der Vorstand öfter zur Beratung zusammenfindet. In jedem Monat wenigstens eine Vorst a n dsbe r a t u n g zu halten erscheint mir als' eine Notwendigkeit. In diesen hat sich ber Vorstand zunächst über die Arbeit im großen und ganzen, die im Verlaufe des Vereinsjahres geleistet werven soll, und über die Wege, auf denen er das Ziel zu erreichen suchen will, klar zu werden. Dann hat er sich, von Zeit zu Zeit immer ein nächstes Ziel zu stecken und aus dessen Erreichung hinzuarbeiten. Allerdings liegt da wieder eine Gefahr nahe, nämlich, daß der Vorstand allein arbeitet und der Verein uninteressiert zurückbleibt. Deshalb muß der Vorstand immer daraus sehen, das Interesse und die Teilnahme ber Mitglieder rege zu erhalten, klm dies zu erreichen, soll er den Verein ständig aus dem lausenden erhalten, sowohl über den Stand der Verbandsangelegenheiten, als besonders auch über die Ziele und Pläne der eigenen Vereinsarbeit. Es wird sich empfehlen, in den Satzungen festzulegen, daß der Schriftführer in jeder Versammlung über den Stand der Bewegung Bericht zu erstatten hat. Der Vorstand soll auch! alle etwas wichtigeren Entscheidungen, soweit die Zeit es erlaubt, dem Vereine selbst zur Erledigung vorlegen — wenigstens in einer Zirkel-Versammlung — und sich hüten, über die Köpfe der sonst Heft 12. Stern der Nege r. 283 uninteressierten Teilnehmer weg zu arbeiten und zu regieren. Der Vorstand soll für den Verein eine stete Quelle neuer Anregungen sein, fid) dabei aber immer vor Augen halten, das Interesse aller Mitglieder möglichst anzuregen und wach zu halten. Diese Ausführungen wollen keineswegs den Anspruch erheben, als erschöpfend zu ßus den Vereinen. Bericht über das Vereinsjahr 1915/16 des Th. Bl. V. zu St. Florian. Das dritte Jahr feines Bestandes brachte unseren Verein doch wieder ein Stück nach vorwärts. Versammlungen wurden sechs abgehalten. Davon war eine ein kleines, all l-g e m e i n z u g ä n g I i ch e s M i s s i o ns-f e ft. Bei diesem sprach P. Beatus Schalter 0. Fr. M., seinerzeit Missionär in Bolivia. Der 23^1«!) des kleinen Misfions-festes war auch von seiten der Bevölkerung ein sehr guter. Der Musiksaal des Stiftes, in dem die Versammlung abgehalten wurde, war dicht mit Teilnehmern gefüllt. Am Morgen hatte bereits eine kleine kirchliche Feier stattgefunden, bestehend aus Messe mit Generalkommunion der Mitglieder und einer Missionsgnisprache, die der hochw. Klerikatsdirektor in gewohnter zuvorkommendster Weise übernommen hatte. Auch auf eine andere Art der Propagandatätigkeit verlegte sich der Verein mit Erfolg: die Verteilung der „M. Propaganda" der Petrus - Claver-Sodalität. Am ersten Monatssonntag wird in der Kirche für die Verteilung nach Art der Bonifatiusblätter gesorgt. Die Sammlung, die dabei veranstaltet wird, ergab ganz namhafte Summen. — Besonderer Wert wurde auch gelegt auf die Ausgestaltung der M. Bibliothek. Sie wurde gelten. Dies wäre ja bei der großen Mannigfaltigkeit der Umstände der verschiedenen Vereine überhaupt fast ausgeschlossen. Nur das wollen sie, die absolute Notwendigkeit des inneren Ausbaues unserer Vereine zeigen und zur Lösung dieser Fragen einige Winke geben. in einem Zimmer untergebracht, das zugleich als Lesezimmer dient und auch der Bücherbestand wurde vermehrt. Die Zahl der unter den Mitgliedern zirkulierenden Zeitschriften betrug 20. — Der Verein stand auch irrt schriftlichen Verkehr mit Brudervereinen und Missionsianstialten Österreichs und Deutschlands. Obwohl die Sammeltätigkeit nur in zweiter Linie betrieben wurde, konnten doch an 250 K an die Missionen abgeführt werden. Der Verein zählte 44 Mitglieder. Sämtliche von der Lehranstalt in die Seelsorge hinaustretenden Herren ließen sich dem Verein als außerordentliche Mitglieder angliedern. Jahresbericht des ITliHionszirkefs lieitmeritz (Sckulj. 1915/16.) Dank der Patronin unseres Zirkels, der Regina Apostolorum, konnten wir auch im heurigen Jahre trotz widriger Verhältnisse in unserer Zirkel-Arbeit befriedigende Erfolge erreichen. Der Zirkel zählte 15 Mitglieder. Im ganzen wurden 16 Versammlungen mit 14 Referaten abgehalten. Neueingeführt wurde die sogenannte „Missions-Rundschau", die in jeder Versammlung eine kurze Übersicht über die jeweiligen interessanten Missions-Geschehnisse ermöglichte und uns Gelegenheit bot, das in den verschiedenen Zeitschriften aufgehäufte Material allen Mitgliedern leichter zugänglich zu machen und auf besonders Lesenswertes hinzuweisen. Missions-Zeitschriften wurden vom Zirkel zwölf gehalten, von denen der größte Teil uns in dankenswerter Weise gratis zugestellt wurde. Die Gesamtzahl der im Seminar gelesenen und durch den Zirkel vermittelten Missions-Zeitschriften beläuft sich auf 52 Exemplare. Außerdem wurden etwa 30 Stück Missions-Kalender im Seminar verkauft. Obwohl nicht in erster Linie Sammelverein, hatte der Zirkel auch eine ziemlich erfreuliche Kassengebarung aufzuweisen. Die Einnahmen beliefen sich auf 174 Kronen 77 Heller, denen Ausgaben von 153 Kronen 1 Heller gegenüberstehen. Für die Mission wurden davon 110 Kronen verwendet. Die Claverhellersammlung, zu der fast alle Theologen des Seminars beisteuerten, brachte 40 Kronen 92 Heller. Für die Bereicherung unserer kleinen Bibliothek wurden 39 Kronen 72 Heller verausgabt. Zu erwähnen wäre noch, daß neben unserer bescheidenen Arbeit noch zwei um die Missionssache hochverdiente Persönlichkeiten zur Hebung des Missionsinteresses in unserem Seminare ein Bedeutendes beitrugen, namentlich Herr Religionsprofessor Doktor Feierfeil (Teplitz) in einer Rede im akad. Bonifatiusverein (dem wir angeschlossen sind). — Redner regte die Mitarbeit am Ausbau derMissionsvereinigung kath. Frauen und Jungfrauen Österreichs an — und Frau Gräfin Maria Theresia Ledöchowska, die vor zahlreich versammelter Zuhörerschaft über die segensreiche Arbeit der St. Petrus-Claver-Sodalität sprach. Für das Jahr 1916/17 ist Obmann des Zirkels cand. theol. Anton Gampe. Vom Vorort. Der Vorort macht die P. T. Vereine auf folgendes aufmerksam: 1. Laut § 11 des Geschäftsordnungsentwurfes werden die zwei offiziellen Verbandsblätter: „Stern der Neger" und „Akad. Missionsblätter" nicht vom Vorort an die Vereine gesandt, sondern die Vereine haben dieselben selbst direkt von der betreffenden Administration zu beziehen. Adresse für die Akad. Missionsblätter: Frl. phil. ÜD7. UlrtcE), Münster i. W., Dodostraße 7. Adresse für den „Stern der Neger" siehe Titelblatt. 2. Jahrgang 1916 des „Stern der Neger" ist noch immer zu haben und wird wegen der Verbandsstatuten und einiger grundlegender Organisationsfragen, die sich darin finden, allen Vereinen und Mitgliedern zur Nachbestellung empfohlen. Abonnementspreis für Theologen 1 Krone jährlich. 3. Wie wäre es, wenn die P. T. Obmänner der einzelnen Vereine ihre Mitglieder zu einer privaten Missionsnovene als Vorbereitung auf das Fest der hl. drei Könige (6. Jänner) einladen würden. Intention: Die schwer geschädigten Missionen und die Arbeiten unseres Misstonsverbandes. Berantwortlicher Schriftleiter Rektor P. $r. M. KnftrinerF.S.C. - Buchdruckerei „Carinthia" des St.J.-B.in »lagenfurt, Kärnten. ^4>4)4)4>4)4>4)4)4>4>4)4>4>4)44)4)4M ! Wichtig für Missionsfreunde ! Aufstand und Reich des Mahdi im Sudan und meine zehnjährige Gefangenschaft dortselbst. Von P. Jos. Ohrwalder. Da von verschiedenen Seiten Nachfragen wegen des Werkes des allzu früh verstorbenen hochw. P. Jos. Ohrwalder an uns gerichtet wurden, haben wir uns bemüht, die noch erhältlichen wenigen Exemplare zu erwerben. Dank dem Entgegenkommen, das wir gefunden, sind wir in der Lage, eine beschränkte Anzahl dieses höchst interessanten Buches zu ermäßigten Preisen abzugeben. Gebunden in Ganzleinen statt K 6-40 (Mk. 5 5») K S — (Mk. 4 3»), ungebunden statt K 5 — (Mk. 4 30) K 3-50 (Mk. 3 —). Erhältlich nur noch im „Missionshaus Milland“ bei Brixen (Tirol). Die St. Zosef-Vücherbruderschaft ladet freundlich zum Beitritt ein und bittet, für sie neue Mitglieder zu werben. Die 22. )ahresgahe enthält: 1. verarmte Köitigshtiiber. Ein herrliches Buch über die Äönigswürde und den Königsreichtum des wahren Christen. 2. vie heilige Schrift. 7. und legte Lieferung. 3. 3m Kampf ums Vaterland. Bunte Geschichten aus dem Weltkriege. 1. (Ein ktrrnenseelen-Gebetbuch. Ein Trostbuch für alle, die im schrecklichen Weltkriege ihre Sieben verloren haben. 5. St. Maria- und St. Zoses-Kalender PM7. Außerdem kann noch gegen Nachzahlung vor je HO Hellern oder 50 Pfennigen bezogen werden. ü. Isidor, der Bauer zu Ried. Eine Geschichte für Bürger und Landleute Ein herrlicher Volks-roman voll christlicher Lebensweisheit. I (Obst und veerensrüchte tm Garten, im Heide und im Malde. Mt besonderer Berücksichtigung ihrer hauswirtschaftlichen Verwendung, bearbeitet von Joh. Ulsamer. Eine Erweiterung und Ergänzung des so beliebt gewordenen Buches: „Gottessegen in der Pflanzenwelt" vom selben Verfasser. Das 6. ober 7. Buch kann auch an Stelle des gebundenen Gebetbuches gewählt werden. Die 23. Zahresgabe die im Sommer oder herbst erscheint, wird voraussichtlich enthalten: 1. Geschichte des Weltkrieges (9H. Heldeuzeit der verbündeten Mittelmächte Deutschland und Oesterreich-Ungarn. 2. heiligen-Legende. 1. Lieferung. Von P. Hilde-brand Bihlmeyer 0. S. P. in Beuron, einem der bedeutendsten Kenner der Heiligen-Geschichte in der Gegenwart. 3. Mit Gott für Kaiser und Vaterland. Bunte Ge-schichten aus dem Weltkriege. I. Unsere Schutzengel. Ein Gebetbuch zur Förde ng der Verehrung der heiligen Engel. 5. i. Maria- und St. Zoses-Kalender (4)8. Außerdem können noch gegen Nachzahlung von je 60 Hellern ober 50 Pfennigen bezogen werden. (i. (Ein Roman oder etwas sehnliches. 7. Wanderungen über die Schlachtfelder des Welt Weges. Schilderungen von den Kriegsschauplätzen, wo unsere Helden kämpften, siegten und im Grabe ruhen. — Mit vielen Bildern. Das 6. oder 7. Buch kann auch an Stelle des gebundenen Gebetbuches gewählt werden.