M. 3t. SlMNtag dm t?. Htprit 1892. XXXI. sayraaas. MarbmaerIkitMA Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig v fl., halb-^ tührig 3 fl., vierteljährig 1 fl. öl) fr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ^ ms HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer lostet 7 kr. ^ Mange machm gilt nicht! Es hätte in den le^tvergangencn Wochen nicht viel daran gefehlt, sy wäre ganz Europa, gleichwie in 1891, wieder in jene verderbliche Unsicherheit und Beunruhigung gerathen, die den Tenor des erwähnten JahrcS gebildet hatten. Eine Annäherung zwischen Deutschland und Rußland hieß es, sei im Werden und bald diirften sichtbare Merkmale dieser neuen politischen Gestaltung zu Tage treten. In der That fehlte nicht viel, dafs alle Börsen und nach ihnen die noch leichtgläubigere Menschheit, der alle Politik ein Greuel ist, ein Zittern befallen hätte, da ja die Drahtnachrichten, welche dieses Ereignis ankündigten, gar so schön zusammenklappten und mit ihren Voraussetzungen und Fol« gerungen sich beinahe völlig deckten. Bon gewissen Seiten werden die Böisenleute immer als höchst leichtgläubige naive Menschen hingestellt, die anscheinend nur dazu da wären, um alle über die Bewohner des Erdtheils verhängten Leiden auss Empfindlichste zu erdulde«. Aber man kennt ja diese Machenschaften und weiß leider nur zu gut, wie aufregende Nachrichten — allerdings nicht von den Börsenleuten dritter Ordnung — in die Welt hinausgeschleudert werden. Hinweg also mit diesen Täuschungen, deren plumpe Aufdringlichkeit beteils anwidernd geworden ist. Zudem kommt in Erwägung ziehen, dasS wir ja schon öfter bei Anbruch des Frühlings diese Kost vorgesetzt bekamen, dass es im April oder Mai von Gerüchten über Versöhnungen von sich kalt gegenüberstehenden Mächten, von Monarchenbegegnungen und insbesondere immer wieder von Aendernng der bisherigen Politik im Carenreiche verlautete, als ob beispielsweise diese letztere nur durch ein Ja oder Nein des russischen Herrschers im Handumdrehen gewechselt werden könnte. Auch die Friedens-gl'.'cken der russischen Presse klingen unseren Ohren nicht mehr so fremd, wie in früheren Jahren und wir sollten glauben, dass im gegenwärtigen Augenblicke selbst die Sturmglocken von Petersburg und Moskau keinen Schrecken mehr hervorzubringen vermöchten. Es war also bei dem ganzen Rummel der letzten Wochen oder Tage ein wenig Heuchelei im Spiele, -- Folgen hatte die Geschichte glücklicherweise nicht. Immerhin aber konnten sich Manche anfänglich über den Wert der eingelangten Nachrichten aus dem Grunde täuschen, weil selbe von anderen, als den gewohnten Seiten herkamen. Der Wind blies aus anderer Richtung. Allein nicht dieser Umstand allein, sondern die Geschicklichkeit, mit welcher man die neue wirtschaftliche Politik Deutschlands damit in Verbindung zu bringen wusste, vermehrte den Anschein, als ob thatsächlich zwischen diesem und Rußland bereits Berathunqen über eine Annäherung zwischen den beiden Reichen stattgefunden hätten und Rußland zumindest dem wirtschaftlichen Bunde beitreten werde. Die Besorgnis über diese Gerüchte beherrschte tagelang die politischen Kreise Europa's, und sie war gerecl)tfertigt im Erscheint sede« Eou«tag «ud Donnerstag früh. lZinfchaltungen werden von der Berlagshandlung deS Blattes und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenonimen. SchlnsS Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech- für Einschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. — Lfskne stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr ! Reelamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurück- vormittags. Hinblick darauf, dass nicht mehr der Altkanzler, sondern der „neue CurS" die Geschicke Deutschlands in Händen haben. Denn wenn auch zwei dasselbe thiln, so ist es ja doch nicht dasselbe. Endlich hieß es sogar, dass der aus Petersburg kommende Botschafter, Graf Schuwaloff, bereits mit bestimmten Vorschlägen in Berlin aufgetreten sei, und von diesem Augenblicke an wurde die Wal^e der politischen Zukunftsmusik fleißig gedreht. Besonder» der Umstand, dass dem genannten Botschafter das lebensgroße Bild Kaisers Wilhelm in prachtvoUetn Rahinen zum Geschenke gemacht wurde, sollte auf die bevorstehende und beräts beschlossene Annäherung zurückgeführt werden, die angehlich von deutscher Seite, ja auf die Anregung des immer thätigeu deutschen Kaisers selbst elltsprungcn sei. — DaS aber wurde der „Nordd. Allg. Ztg." zu bunt; sie erklärte die Nachricht von der Initiative Deutschlands für falsch und betonte insbesondere, dass in wirtschaftlicher Beziehung erst Borbedingungen vonseite Rußlands fiir einen deutschen Conventionaltarif geschaffen werden müssten; diese wären aber gleichwertige Tarifzugeständnisse und die Aufhebung der systematischen Beschränkungen der deutschen Ausfuhr nach RuÄand. Auch die „Kölu. Ztg." verwahrte sich gegen die Gerüchte von einer wirtschaftlichen Annäherung Rußlants an Deutschland und bemerkte, dass man in Deutschland die wirtschaftliche Lage Rußlands so gründlich uud genau kenne, dass an eine Gelvährnng gleicher Bedingungen und wirtschaftlicher Zugeständnisse, wie solche den europäischen Mittelmächten zutheil wurden, gar nicht zu denken wäre. Was aber den Ursprung aller dieser, durch Börsenblätter und russcufttllndliche Zeitungen aller Länder verbreiteten Nachrichten betrifft, so diirfte er mit einigem Rechte auf WyschnegradSki, den seither lebensgefährlich erkrankten russischen Finanzminister, zurückzuführen sein, dessen Talent in der Leitung der Geldgeschäfte Rußlands wohl von keinem Nachfolger auch nur annähernd erreicht werden wird. Sein Scheiden bedeutet demnach ftr das Reich, selbst wenn Giers wieder gesunden sollte, einen unersetzlichen Verlust. Dieser Mann — so scheint eS - stcnd stets ininitten des ganzen, von Rußland aus über Europa nch verbreitenden Getriebes nnd mit seinem Scheiden wird auch iu Rußland jene „Lk^ng-weiligkeit", von der seinerzeit Caprivi kurz nach seinem Amtsantritte sprach, eintreten; denn die sonstigen Nachrichten aus dem Carenreiche haben ja seit jener Zeit, wo sie nur iu grober Verfälschung — weil die Wahrheit an ihrer Quelle zu prüfen unmöglich ist durch die europäischen Zeitungen liefen, längst ihre Wichtigkeit und ihr Interesse verloren. Wie bedeutend aber die le^te (von Rußland ausgehende) Mache über eine augebliche Annäherung Rußlands an Deutschland war, erhellt aus einem Wiener Berichte der „Münchner Allg. Ztg.", der sich so eingehend mit Oesterreich beschäftigt, dass wir denselben unseren Lesern nicht vorenthalten mögen. Er lautet: „So ganz bedeutungslos kann es nicht sein, wenn I eine game Reihe hervorragender russischer Blätter wie auf ein I gegebenes Zeichen über eine Annäherung Rußlands an Deutsch gesendet. land leitartikelt. Die weisen Betrachtungen dieser Journale, welche die Losreißung Deutschlands von dem Bündnisse mit Oesterreich-Ungarn zum Gc.^enstandc haben, besitzen zu viel Familienähnlichkeit, um nicht einen gemeinsamen Ursprung errathen zu lassen. Es wäre gewagt, diese Stimmen cils Bürgen für die Richtigkeit von Thatsachen anjurusen, aber sie sind doch belehrend für eine augenblicklich in Rußland bestehende (oder fingirte? D. R.1 Stimmung. M.^n hält es denn dort für möglich und angezeigt, sich von den französischen Freunden wieder ein wenig zu entfernen uild sich dem deutschen Nachbar zuzuwenden. Der kriegerische Enthusiasmus ist also hinter die sinan^iellen Sorgen der russischen Regierung .inrück-getreten. Es kann sich 'nicht um handelspolitische Gesichtspunkte handeln; denn Rußland kann in diesem Jahre nicht an Gctreideexport denken, und es wäre diesem Reiche desl^alb gleichgiltig, wenn der niedrigere VertragSzoll von 3 Mark 50 Pf. auch seineln Weisen eingeräumt würde. Eher denkt man jetzt in Rußland an Anleil)ett und an einen Ausn^g aus deu Wirrnissen der Balkanpolitik. Es ist nun sehr merkwürdig, wie diese zarten Winke in Wien aufgenommen werde??. Hier gibt es vorerst Leute, welche mit arglvöhniscden Blicken jeden Versuch einer Annäherung Rujzlands an Deulschlaud beobachten und sofort geneigt sind, von Preisgedung österreichischer Interessen zu sprechen, wenn zwischen Berlin und St. Petersburg nicht Kriegsdrohungen ausgetauscht rverden. Fürst Bismarck, der Schl.^pfer des Bündnisses von 187U, wurde jedesmal in gewissen Wiener Blättern mit Insulten überhäuft, wenn er Rußland bei guter Laune erhalten wollte und ein Wort von der Selbständigkeit der deutschen Oricnt-politik fallen ließ, die nicht ausschließlich den ^^»iclett eincs noch so werten Buudesfremtdes dienen könne. Ader glücklicder-weise sind die Träger solchen eingewurzelten Argwohns nicht maßgebend. Denn gerechte Einsicht lebrt, dass es für Oester-reich-Ungarn nur von Nutzen wäre, wenn Rußland sich wieder den vermittelnden Rathschlägen Deutschlands geneigter /Zeigte, oder wenn es gar — wozu vorerst uoch kcine Altssi cht ist — zu einem woclus viveväi in der bulgarischen F-'age seine Zustimmnng geben würde. Es gehörte zu den größten Erfolgen der Bismarck'schcn Politik, dass dos deutsct)c Reich sich aufs innigste mit Oesterreich-Ungarn verbinden konnte nnd dass dabei doch die volle Abschwenkung Rußlands zu Frankreich zu verhindern wusste. Seinetn Nachfolger aber sind die Zügel, tnit denen Fürst Bisinarck doch auch das Eabinet von St. Petersburg in qelnäßigteren Bahnen festzuhalten wusste, anscheinend ganz entschlüpft, die Demonstrationen von Kronstadt nnd Moskau lassen darüber keinen Zweifel. Die österreichische Regierung hätte nur dann ein Interesse au einer vollen Entfremdung der beiden nordischen Kaiscrmächte, wenn sie belvusst und hastig auf den Krieg mit Rußland zusteuerte; man kennt aber zur Genüge die Friedensliebe Kaiser Franz Josefs, sowie den gesunden Siim des Grafen Kalnokv, als dass man dem Wiener Cabinet solche Adsnrditäten zuinutben möchte. Gerade jetzt sind zndent alle Anstren.plngeu der Heächtet. (Nachdruck verboten.) Roman von Ferdinand Hermann. (30. Fortsej^ung.) Wohl eine Minute lang war das Zwitschern des gelben Sängers der einzige Laut, welcher die Stille uuterbrach, dann aber versuchte Marianne die beklemmende Schwüle zu lösen, welche sich über das kleine Zimmer zn verbreiten drohte. „Sie sagten uns ja schon, Fräulein Nehlsen, dass Sie nicht für sich selbst unsere Dienste in Anspruch nehmen wollen, und das ist wohl eigentlich selbstverständlich, denn was vermöchten wir in unserer Armuth uud Einsamkeit Ihnen viel zu nützen; aber wollen Sie uns nun nicht sagen, waS Sie von unserer Hilfe erwarteten?" ».Ja, ja, ich muss mich ja auch becilen, denn mein Papa darf um keinen Preis etwas von meinem heimlichen Ausgang erfahren! — Es betrifft also einen jungen Mann aus meines Papas Comptoir, er beißt Gerhard ASmus, und man hat ihn heute Morgen verhaftet, weil er eineu Diebstahl ausgeführt oder begünstigt haben sott." „Wir haben das Alles bereits erfahren, mein liebes Fräulein", unterbrach W!arianne die mit Thränen Kämpfende sanft, „tmd Sie können gewiss sein, dass wir für diesen wackern jungen Maim mit Freuden thun werden, was in unsern Kräften steht, um sein unverdientes Missgeschick zu beseitigeu oder wenigstens zu erleichtern." „Sie glauben also an seine Unschuld? O, das ist schon, das freut mich! — Nun bin ich tneiner Sache ganz sicher und wird sich auck ein Mittel finden lassen, ihm zu helfen!" In der Brust des Werkführers, der einen schweigenden Zuhörer abgegeben hatte, musste wohl währeud der letzten Secunde etwas gar Seltsames vorgegangen sein. Wie der Ausdruck eines heftigen Schmerzes war es für den Moment über sein Gesicht geglitten und dann war urplötzlich jener finstere Ernst, der ibn sonst in den trübsten Stunden beherrschte, auf st'ine Züge ztlrückgekehrt. „Aiso Sie brauchten doch erst noch eine Bestätigung, um an die Unschuld Ihres Freundes zn glauben?" fragte er mit scharfer Bitterkeit, dass Lissy erschrocken zusammenfuhr. „Wahrhaftig, es muss eine Luft des Misstrauens und des Verbrechens sein, die in Llldwig Nehlsens Hanse weht." Der plötzliche Ausfall tvar nickt sehr zart, und dem jungen Mädchen standen die Thränen in den Augen. Wieder war es Marianne, die mit einein freundlichen Wort begütigend eingriff und der Aeußernng ihres Bruders eine mildere Deutung zu geben veisuchte. Lissy aber war eingeschüchtert, und Alles, was sie noch sagte, kmn so scheu und leise über ihre Lippen, als sei es gar nicht mehr für die Kenntnis Hermann Sebalds bestimmt. ..Mein Papa war von vornherein nicht sehr gnt auf den jungen ^Lkann zu sprechen", erzählte sie, ..obwohl ich tnir gar nicht zn erklären vermag, was fiir eine Ursache er dazu gehabt haben kann. Herr Asmns ist doch ein sehr vortrefflicher Mensch, so gut und uneigennützig und dienstbereit —" ..Was aber nicbt hindert, dass Sie ihn halb tmd halb gleich den Anderen für einen Verbrecher hielten!" siel jetzt Hermann abermals sarkastisch ein. Jetzt aber sprang Lissy auf und streckte ihre zierliche Gestalt so energisch, als es ihr nllr immer tnöglich war. „Es ist wirklich grausam. dasS Sie so zn mir sprect)en, Herinann", rief sie aus. „Wenn Sie ahnen könnten, was ich an diesem Morgen bereits gelitten habe, würden Sie mich sicherlich weniger quälen! Nein, ich habe ihn nieinals für einen niedrigen Verbrecher gehalten, habe nicht für einen einzigen Augenblick geglaubt, dass er eS auf das Geld und die Wertpapiere meines Vaters abgesehen haben könnte. Aber, mein Gott, giebt eS denn keiue andere Möglichkeit als dieie? Hat er lneht selbst zugegeben, dass er mitten in der Nackit in das Comptoir hinuntergegangen ist, und hat er doch dafür ebenso wenig eine Erklärung gegeben, als für die Herkunft des Nachschlüssels zum Comptoir, welchen man bei ihm ge-flmden hat. Und nuu denken Sie sich in meine Lage! Sollte ich denn alle die Leute, die mich umgeben/ meinen Papa voran, für bosbafte Lügner halten? Sollte ich glauben, dasS die Polizei blindlings rmd obiie geniigende Belege für ihren Verdacht znr Vcrhaftimg eines völlig unbescholtenen jungeu Mannes geschritten ist? Soll ich ein Gewebe von schändlichen Ränken voratlssetzen, wo ich doch nirgends einen Gcun' sel)e, der den allgemeinen HasS gegen ?lSmus erklären fe inte! Wollen Sie mit mir ins Gericht gehen, weil ich einen ^'l.igen-blick schwankend wurde und mich von ganzem Herzen darnach sehnte, auch von anderen Lippen zn hören, was ich selber glaubte und hoffte?" „Ich will Sie weder quälen, noch darf ich daran denken, mit Ihnen ins Gericht zn gehen, Fräulein Nehlsen! Die Zeiten, in denen ich mir in jngendlicher Thorheit solche Kiihn-heiten herauszunehmen wagte, sind längst vorüber. Al'er jener Asmns ist mein Freund lind Ihre Worte verletzen mich nur deshalb, weil Sie ihn sonst — sehr lieb zu haben scheinen !" Er t)atte die letzten Worte nur zögernd und wte mit einein gewissen Widerstreben gesprochen, und zum erstenmale wendete er jetzt seinen Blick wieder voll ans ihr Gesicht. Sie aber sah ihn unbefangen an und erwiderte mit einem kleinen, flüchtigen Lächeln: „Ja, es ist wahr, ich habe ihn gern! Sein offenes, treuherziges Gesicht gefiel mir schon, als ich ihn zu»n erstenmale sali, und so oft ich ihtn begegnete, konnte ich den Ge-I danken nicht loS werden: Venn Dn doch einen solchen Bruder Pa:rioten Oesterreichs und der Valttta-Reguliening und der Valuta Anleihe ;ugcwcndct; es kclnn dem Grafen Kalnoky also nur ern'ilnscht sein, wenn ein ganze'? Bündel ^ l)n Sonnenstrahlen ans den europäischen Horizont fällt. Oester-I iä) Ungarn wird gewiss nicht den Stt.'refried spielen, wenn Rußland zu friedfertigen Gesinnungen zuriict^kehren wollte." Vorläufig scheinen die Aussichten auf eine Annäherung ebensowenig begriindet, als die ncl?cnhcr laufenden Gerüchte übcr die Monarchen-'^usammenkunst in Dan zig. Dort soll nämlich am 17. Mai anlässlich der Anwesenheit des deutschen jiaiscrpaares auch das russische Hcirschcrpaar auf seiner Neise nack 'Dänemark sich Anm Besnä'c einfinden. Etwas wabr-schcinllcher klingt die gleichzeiligc Anwesenheit der beiden Kaiser in Weimar t.'ei ter golteneu Hochzeit des gros^herzoglichen Paares, welches zn l.'eiten Herlscherfamilien in verwandtschaftlichen Beziel)un^^cn steht. Allein ans dieser lcl',tl.rcn Be-qcgnlln^^ weitergehende Scbliisse zu ziehen, das mag wieder den Börsen!)lättern mit ihrem „naiocn" Anhang ülieilassen dleiden, die !)eide zwar immer von dcm Oelzwcige des Friedens rei-cn, aber Alles thun, um die Welt lns zu einem gewissen Grade in Bewegung zu s^l^eu. Sie mi)gcn aucb an der angeblichen Rundreise deS Carcn ihr Gefallen finden, die ucich des le^'^teren Entschlnss nur dann stattfinden kann, wenn auch — Paris mit inbegriffen ist! Nun ist wieder über allen Wipfeln Ruhe ciugetreten und auch die hol^e P'^litik wird ül'cr die Osterfeiertagc iu die eischulen eisten ^^erien dicscS Jahres gehen. — Die Macher dieses soel?cn vornliergerauschten Rummels aber mögen sich t ö'ten, wenn sie damit keinen griiizeren Erfolg errangen; — sie niogen bcdentV'n, dass es nur einen Staatsmann gibt oder gab, der in Allem, was er that, volle Bedeutung hal?en und Sonne wie Negcn nacl^ '-i^clieben theilen konnte; allen anderen aber ki.'nnen wir kiihn znrnfen: „Bange machen qilt niä't! ego. ch Weizen und Spren. Wien, 13. April. 8-i. Die osficielle Anstalt für Verbreilnng irriger Meinung und Beförderung politischen llnverstandnisses, das Prcssblirean der Vereinigten Vinken liat dieser Tage einen nenen Waschzettel iu die Welt gesaudt, der dazu bestimmt ist, die deutsäie Nationalpart.i „««.'zustechen." In einem „Zur Abwcln'^^ iiberschricbcnen Artikel niacht sich das genannte Prcss-bureau über die Nationalpartei her, weil diese Partei es beklagt, dass die Deutschen nnter der Fnl)rung Pleners nicht nur auf den ^^eim des bi)hmischen Ausgleiches gekrochen sind, sondern jet^t auch nock kleben bleibeu, ohne den geringsten Versuch stch davon zu freierer Tl)ätigkcit loszuiuachen. Der genannte Artikel verbrämt seine Angriffe auf die National-Partei mit einigen !^'ügcn und Besckiimpfungen. Der Führer der Nationalpaltei, Prof. Steinwender, wird ein Parteipapst genannt, der ,.oft mit einer tiefen Kniebenge vor dem leitenden ^.1.>linister erklärt l^abe, die Bedrängnis des Deutschtt?ums sei eine reine Einbildung derer, die es bedrängt wünschen, nm ih-e Hilfeleistung zur Schau zu stelle«." Prof. Auf;, den dieser Artikel einen der seichtesten Redner des Abgeordnetenhauses zu nennen beliebt, wird angegriffen, weil er erklärte, die Vereinigte ^^inke l^abe seit den Neuwahlen in socialpolitiscker Beziebung gar nichts geleistet. Was nnn die Seichtigkeit der Reden des Professor Fun anbelangt, so kann sich jeder ans deu stenographischen Protecollen des Abgeordnetenliauses überzeugen, wo die seichtesten Redner zu finden sind. Die Herren Wrabebi. Fournier, Krczepeek, Swoboda:c. wiegen mit allen ihren Reden nach der Meinuug Sachverständiger nicht eine Rede des Prof. Fnß auf. Also das ist eine Sache, zu der weiter nichts zu sagen ist. Aber welche große socialpolitische That hat die Vereinigte Linke wirklich vollbracht'!^ Der Artikel antwortet darauf mit dem Hinweis anf den Plener'schen Steuer-Erlcichterungs-Antrag, d. h. eiu Nachlajs von 70 kr. jährlich an den Steueru der Gewerbetreibenden heißt bei der Vereinigten Linken „Socialpolitische That". Der Artikel fragt nun, ok? es nicl>t vcrwnndern niüfse, dass die Nationalpartei plötzlich ihre Liebe zum Ausgleich entdeckt habe und aus dem hättest! Seitdem mir Ihr Bruder seine Freundschaft aufgekündigt hatte" — wandte sie sich an Marianne, — deren Gesicht während ihrer let'^ten Worte ebenfalls einen sehr ernsten, ja traurigen Ansdruck angenommen hatte, — „war ja doch Niemand da, dem ich mich hätte anvertrauen ki)nncn." „Wenn Sie Herrn Asinus aber zugethan wären, hätten Sie freilich nicht einen Augenblick an ihm zweifeln dürfen, mein liebes Fräulein! Da er Ihre Zuneigung doch sicherlich erwidert, wiirde ihm das gewiss eine härtere Kränkung sein, als Alles, was er bisher erlitten!" „Mein Gott, nun tadeln Sie mich auch noch!" rief Lissy beinahe weinend. „Und ich habe es doch mit meinem unwillkürlichen Ausruf der Erleichterung gewiss nicht bi)se gemeint! — Aber wozu sprechen wir denn überhanpt von mir und verlieren damit die kostbaren Minuten, von denen ich nur so wenige zur Verfügung habe!" „Ncnnen Sie uns ein Mittel, meinem Freunde zu helfen, und ich werde Ihnen mit Leib und Leben zur Ver» fügung stehen!" sagte Hermann düster. „Ja, wenn ich ein solches Mittel wüsste, so hätte ich es längst versucht! Gerade bei Ihnen wollte ich mir einen Rath holen!" „Bei uns? — Und Ihr Vater? — Ist er nicht derjenige, der am ehesten etwas für Asmus zu thun vermag? — Haben Sie nicht vor Allem den Versuch gemacht, ihn von seiner Schuldlosigkeit zu überzeugen?" „Den Versuch — ja wohl! — Aber er ist mir schlecht bekommen! Als ich heute morgens von meinem Mädchen den ganzen Hergang erfuhr, da glaubte ich erst, ich müsSte vor Schreck ohnmächtig werden, und wenn man ihn nicht bereits abgeführt hätte, so wäre ich auf der Stelle heruntergecilt. So aber musSte ich wohl warten, bis der Papa heraus kam, und Scheitern desselben der Vereinigten Linken einen Borwurf mache. Diese Verwunderung hätte sich das Pressbureau der Vereinigteu Linkeu schenken ki.mnen. Denn erstens lieben die Dentschnationalen noch immer den Ausgleich nicht, auch nachdem er gescheitert ist, und zweitens machen die Nationalen der Vereinigten Linken nicht das Scheitern des Ausgleiches zum Vorwurf, sondern ihr Verhalten während der ganzen Verhandlungen und nach dem Abbruch derselben. Nach der Schmach der Wahl eines Heinrich in den Landesschnlrath, nach der lel'^ten Regierungserklärung, nach den Commissions-sitznngen, in welchen die Deutschen den Feudalen nnd Alt-tschechen Wortbruch vorwarfen, nach all' diesen Vorgängen haben die Herren Plener und Schnieykal mit denselden Alt-lschechen und Fendalen in den Salons des bizhmischen Statthalters gemeinsam getafelt. Nichts beleuchtet die politische Unfähigkeit und Unentschiedenhcit der sogenannten deutschen Führer mehr als diese Thatsache. Der Artikel zählk d!c Errungenschaften des Ausgleiches anf: Die nationale Tremiung des Landesschnlrathes, des Landesculturrathes und des Prager Oberlandesgerichtes. Wir glauben, dass diese Erruugenschafteu, die ja gewiss wertvoll sind, auch ohne das caudinische Joch eines „Ausgleiches" zu erreichen gewesen wären und zwar nur durch eine starke nationale Haltun.1 der Deutscheu. Die Tschechen haben die für sie so wichtige Trennung der Universität Prag sammt der technischen Hochschule in eine deutsche uud eiue tschechische ohne Ausgleich, d. h. ohue irgendwelche Zusage an Regiernng und Deutsche durchgesetzt. Nach unserer Meinnng bedeutete der Ansgleich den Verzicht der Deutschen auf die Hegemonie in Böhmen nnd hat doch nicht mehr gebracht, als was auch durch eiue entschiedene nationale Haltung ohne den ausdrücklichen Verzicht anf diese Hegemonie zu erreichen gewesen wäre. Und darnm ist die Politik der Vereinigten Linken eine verkehrte, da sie immer nur das mit deu höchsten parlamentarischen Kraftanstrengungen erringt, was die Regierung, welche ja doch das Staatsinteresse zu vertreten hat, früher oder später dem deutschen Volke als Nation in Böhinen gerade wegen dieses Staatsinteresfes von selber zugestehen nnd verschaffen wird. ?!uf die weiteren Schimpfereien des von Unverfroienheit und Unwissenheit dictierten Artikels brauchen wir nicht einzugehen. Wir köuneu ruhig warten — das deutsche Volk in Oesterreich wird doch endlich die Spren vom Weizen zu sondern wissen; llnd zu ersterem gehört die politische Weisheit der Bereinigten Linken und ihres Pressbureans. Cinberufnng des Reichsrathes. Der Kaiser hat mittelst Handschreibens die Einbernfung des Reichsrathes auf den April l. I. angeordnet. Znr Valutaregulierung. Ani 12. d. nachmittags hat im Finanzministerinm eine mehrstüudige Eouferenz bei Anwesenheit beider Finanzininister stattgefunden. An derselben nahnlen theil der Gouverneur der Oesterr.'ungarischen Bank, Kaut^, nnt mehreren Generalräthen, ferner als Vertreter der Nott)schildgrupp.' die Directoren Manthner nnd Taussig und als Vertreter des Hauses Rothschild der Procurist Morpurgo. Die Eouferenz beschäftigte sich mit der praktischen Frage der Valutaregulierung. Die „Presse" erfährt von autoritativer Seite, dass in der Eonferenz im Finanzministerium eiue Verhandlung mit den Vertretern der Rothschildgrnppe wegen der Valutaanleihe nicht stattgefunden habe, was auch daraus hervorgehe, dass Baron Albert Rothschild an der Konferenz nicht theilgenommen habe. Die beiden Finanzminister wollten vielmehr zur Ergänznng der theoretischen Gutachten der Enquete praktische Änsknnft über in Betracht kommende Fragen, namentlich bezüglich der Relatiou uud den eventuellen Zeilpnukt der Emission erhalten. — Die „N. Fr. Pr." meldet übcr diese Eonferenz: Die Znziehung der Rothschildgrnppe war eine improvisierte. Beide Regierungen werden in Bezug auf die Auleihe ihre eigenen Wege gehen, da Ungarn eine griisiere Convertirnngsanleihe ausnehmen wird, Oesterreich dagegen eine Anleihe, wobei die Eonvertierung von geringerem Werthe ist. Die Vertreter der Rothschildgrnppe wurden in der heutigen Eonferenz bloß über da fiel ich denn natürlich sogleich über ihn her, um ihn mit Vorwürfen und Bitten zn bestüriuen. Aber uoch uiemals habe ich meinen Papa so erzürnt gesehen, als in dieser Stunde. Er fnhr micl) so heftig an, dass ich vor Schrecken wohl verstummen mnsste, machte mir Vorwiirfe, dass er auf meine Bitten hin den jnngen Mann sogar einmal zu uns eingeladen habe, und verbot mir auf das Strengste, mich weiter ulu ihn zu kittnmern oder jemals wieder seinen Namen zu nennen. Damit warf er die Thüre hinter sich zu und ließ mich stehen. Was sollte ich nun weiter beginnen! — Ich flüchtete zu Tante Dorette. Sie ist herzensgut und hätte mir gewiss gern geholfen, aber sie hat so große Angst vor meinem Papa, dass sie lnich hilnmelhoch beschwor, doch ja nichts gegen seinen Willen zu unternehmen. Da war meine le^te Zuflucht der Gedauke au Sie, Hermann — Herr Sebald, wollte ich sagen — und ohne Zögern machte ich mich auf deu Weg. Nuu aber bin ich mit meinen Kräften zu Ende. — Gegen den ausgesprochenen Willen meines Papa kann ich ja nichts uuteruehmen, und wenn Sie kein Mittel wissen, dem armen Asmns zn helfen, so ist er verloren!" „Das wolle Gott verhüten!" rief Hermann mit blitzenden Augen und seine mächtige Gestalt richtete sich zu ihrer vollen Höhe auf. „Sie habeu mich vorhin an ein Versprechen erinnert, das ich Ihnen einst gegeben, an das Versprechen, Ihnen in jeder Bedrängnis beizustehen, und wenn es sein müsse, Blut und Leben einzusetzen, um Ihnen zu helfen. Nun wohl, ich will Ihnen beweisen, dass ich bemüht bin, meine Versprechungen zu halten! Ich will für den Mann, dem Sie Ihre Zuneigung geschenkt haben, thun, was ich für meinen eigenen Vater nicht gethan und die pfiffigsten Spürhunde der Polizei sotten in mir ihren Meister gefunden haben." „Dann aber, Fräulein Lissy", fügte er hinzu, indem er mit heftig arbeitender Brust dicht vor sie hintrat, „wenn es finanztechnische Fragen vernommen, über den Typus, den Zinsfuss, sowie übcr die Währnng der neuen Anleihe. Bis Ende dieser Woche dürste eine Einigung der beiden Finanzminister übcr die Bestimmungen der legislativen Entwürfe erzielt sein. In Betreff der Relation ist hervorzuheben, dass die österreichische Regierung jener Methode den Borzug gibt, wonach ein DnrchschnittS-CurS der Relation zu Grunde zu legen sei, während die ungarische Regierung den actuellen Eurs als Basis der Relation angenommen wissen will. In letzterem Falle könnte die Relation erst unmittelbar vor der Einbringung der Gesetzentwürfe festgestellt werden. Der Landeshauptmann von Kärnten Dr. Erwein, soll einer Meldung der Villacher „Deutsch. Allg. Ztg." zufolge seine Würde niederzulegen beabsichtigen. Schöne Worte. Wir hal?cn uns mit dem selig entschlafenen Ausgleich in Böhmen einigemale schon beschäfiigt und hätten die Ruhe des Tobten nimmermehr gestört, wenn nicht in der letzten Woche das „Manifest" des Elubs der deutschen Landtagsabgeordneten in Böhmen erschienen wäre, ein langwieriges Schriftstück, welches die deutschen Wähler in Böhmen mit der Niederlage ihrer liberalen Mandatare anssöhnen soll. Schöne Worte, fürwahr, mnss sich jeder Leser sagen, der das Schreiben der deutschböhmiscden Volksboten in der Hoffnung durchfliegt, endlich einmal eine entschiedene Betonung des dentschnationalen Gedankens und Standpunktes in einem Elaborate einer Partei zu finden, die genugsam Gelegenheit hatte, die Erfolge einer unbedingt nationalen Politik bei ihren Gc^ulern kennen zn lernen. Aber der Leser hofft nmsonst : nacti wie vor sind auch die Liberalen in Deutschböhmen die Gemüthlichkeit selber; wenn diese Herren über-hauvt eiumal „«piiitus ^ besaßen — heute ist er längst schon verflogen und nur das Phlegma ist geblieben. Man lese nur einmal die folgenden Stetten des Manifests und man wird uns Recht gebcu müssen: „Eine tiefgehende Entrüstung uud Verbitterung wird aus alleu deutschen Bezirkcu über so vertragswidriges Gebaren mit dem Ausgleiche laut, und nnverhohlenen Unmnth empfindet das deutsche Volk über die schwankende Erklärung der Regierung und ül'er die ungenügende Vertretung ihrer Vorlagen in der landtäglichen Berathuug. Wir theilen Euere erregte Stimmung und finden fie natürlich und gerecht, weil wir es als Mang l an nationalem Bewnsstfein und Sinn für Wahrheit und Recht in unserem Volke empfinden nnd beklagen müssten, wenn dem anders wäre. Allein so steht die Sache noch nicht, um dieser Erreguug der Gemüther die Herrschaft über uns nnd unsere öffeutlichen Entschließnngen gewinnen zu lassen oder gar zu wanken nnd zu verzagen. Noch steht uus nlanchcs Wort frei an die Regiernng, welche gleich Ults an den Vertrag gebunden ist; noch ist fester Halt zn suchen und zu finden in unserer eigenen Kraft und in unserem guten Rechte." Erinnern diese Redensarten nicht an den bekannten Helden, der gelegentlich eines Wirtshausstreites seinen Frennden zurief: „Halt's mi, sonst ^"chicht an Unglück!?" — Ja, ja, wir wollen „dieser Erregung der Gemüther die Herrschaft über nns und unsere öffeutlichen Eutschließnngen nicht gewinnen lassen", denn es „steht uns uoch manches Wort an die Regiernng frei." Herz, was willst Du noch mehr? Solange wir schöne Reden halten und bombastische Manifeste an unsere Wähler erlassen dürfen, solange wollen wir hübsch unterducken und uns, wenn es schon sein nruss, nicht nur zweitheilen, nein, sogar viertheilen lassen. So sieht die Politik der liberalen Dentscl)en in Böhmen ans, dass Gott erbarm! Sogar die „N. Fr. Presse", die Posauue des Liberalismus in unserem Staate, hat angesichts des Manifestes eine Anwandlung von Schanr verspilrt und ist verlegen geworden. Sie schrieb nämlich bei der Kundgebung der deutschböhmischen Abgeordneten: „V!an ist wohl auch (in den Kreisen der Regierung) auf eine schärfere Sprache gefasst gewesen". In den Nedactions-stuben der „N. Fr. Presse" sogar hätten also die Herren Schmeykal und Geuosseu eine energischere Politik lernen können. Das will viel heißen. mir gelingen sollte, mein Ziel zu erreichen, dann find wir quitt, und ich bin ein für allemal meines Wortes leoig!" Er harrte nicht darauf, dass sie ihm etwa eine Antwort geben könnte, sondern stürzte hinaus und eilte auf sein kleines Giebelzimmer, wo er neben dem Fenster in die Kniee sank, die Arine aus den Zeichentisch legte und das Gesicht in ihnen vergrnb. Der kleine hässliche, struppige Hund aber sprang unter Aufbietung seiner ganzen Kraft mit einem nlächtigen Satz auf den Tisch, leckte leise die Hand seines Herrn und legte dann den Kopf auf seine Schulter, als wolle er ihm damit den einzigen Trost spenden, dessen er fähig war — den Trost nämlich, seinen Kummer von einem Klebenden Wesen getheilt zu sehen. — Eine halbe Stunde später gieng unten die Hausthür und gleich darauf kam Mariaunens leichter Schritt die Treppe herauf. Sie trat ein, ohne sich durch ein Klopfen langemeldet zu haben; liebevoll legte sie ihren Arm um die Schulter des Bruders und beugte ihren Kopf zu ihm herab. „Armer Hermann", sagte sie leise und innig, „warum hast Du mich niemals ahnen lassen, dass Du sie liebst?" Er hob das Gesicht und rief mit znckenden Lippen: „Nein, nein, nein! ^ Ich liebe sie nicht! Ihr Vater ist es gewesen, der unS zugrunde gerichtet hat! Hassen will ich sie, wie ich diesen Elenden hasse!" Doch das Ange der schwesterlichen Liebe sah zu scharf, als dass es sich durch diesen Ausbruch hätte täuschen lassen. „Dn wirst sie niemals hassen lernen, mein armer Bruder", sagte sie, „wie sehr Du auch darnach ringen magst. Dein eigenes Herz zum Schweigen zu bringen. Ohne dasS Du es gewollt, hat mir Dein Benehmen verrathen, wie sehr Du Fräulein Nehlsen liebst." (Fortsedung folgt.) Internationale Konvention gegen die Anarchisten. Der letzte belgische Ministerrath, welcher am 8. April in Lacken unter dem Vorsitze des Königs Leopold II. stattfand, hat sich ausschließlich mit der Anarchisten-Frage de-schästigt. Der König betonte die Nothwendigkeit scharfer Maßregeln gegen diese geschworcnen Feinde jeder staatlichen Ordnung und der Ministerrath beschloß sofort, nicht bloß die heimischen Anarchisten strenger zu überwachen, sondern auch die Fremdenpolizei in Belgien schärfer hanthaben. Bisher gehörte Belgien bekanntlich zu den gastfreundlichsten Vändcrn Europas, in welchen politsche Fliichtlinge aus aller .Herren Ländern Schul; und Unterkunft fanden. Fortan wird sich die Brijsscler Regierung dank den anarchistischeu Umtrieben den verdächtigen Ausländern gegenüber weniger gastfreundlich zeigen. König Leopold II. betonte ferner die Noth-weudigkeit einer internatioralen Konvention gegen die Anarchisten und forderte die Regierung auf, sich mit den europäischen und überseeischen Staaten wegen Einberufung einer derartigen Konferenz nach Brüssel ins Einvernehmen zu sey^en. Zwischen Belgien, Frankreich und Spanien, den drei vom Anarchismus in der letzten Zeit besonders heimgesuchten Ländern, haben die ersten vertraulichen Besprechuugeu hierüber bereits stattgefunden. Sie ergaben die lSencigtheit der drei Staaten, gemeinsame Maßregeln gegen die anarchistische Ge'ahr zu ergreiscn. Der Beitritt Deutschlands, Osterreich Ungarns, Rußlands und Italiens gilt als sicher. Ein Witeistand wird lediglich von England und der Schweiz befürchtet, doch berrscht die Meinung vor, dass diese beiden Staaten angesichts der Gemeingefährlichkeit der anarchistischen Bcstrebuugcn einer internationalen Konvention beitreten werden. Ein amtlicher Notenwechsel findet über die Frage zur Zeit nicht statt, aber die eisten Schritte sind bereits eingeleitet. Näuberunwesen in Thessalien. Es gestaltet sich die durch das Ueberhandnehmen des Räuberunwesens in Thessalien geschaffene Lage immer kritischer. Es vergeht kein Tag, an dem nicht neue Ueberfälle gemeldet würden; die (meist berittenen) Banden begnügen sich jej^t nicht mehr damit, Reisende und Hirten zu berauben, sondern führen auch an wohlhabenden Gutsbesitzern und Kaufleuteu Erpressungen aus. Die bisher ergriffenen energischen Akaß-regeln haben noch keine Besserung gebracht; nunmehr soll der Kriegsministcr persönlich nach Thessalien sich begeben,um die Bekätnpsnng der Räuberei in die Hand zu nehmen. Leider hat es sich gezeigt, dass die Uebclll)äter vielfach scitens der Bevölkerung unterstüjzt werden und sogar mit ltnter-geordneten Amtspersonen im Einverständnisse stehen. Tagesneuigkeiten. (UINgest altung der kaiserlichen Hofämter.) Die kaiserlichen Hofämler sollen mit Rücksicht anf Ungarn reorganisiert werden. Die Reorganisation wird sich ollch auf die Hofhaltung lrftrecken. Es soll eine eigene ungarische Hofhaltung ciugerichtet werden, welche in der Zeit, wenn der Kaiser in Ungarn rveilt, functionieren wird. Bei Hoffestlich-keiten. Diplomatischen Empfängen, ReichStagsempfängen in Ungarn werd'N nur ungarische Hoffunctionäre assistieren. Bei Reisen des Kaisers in tcn Ländern der ungarischen Krone wird stets ein ungarischer Beainter aus der Cabinetskanzlei mitgehen. Das erstemal sollen schon Heuer zur Feier des '.^5jährigcn Gedenktages der Krönung dcs Kaisers zum König von Ungarn ungarische Hofdignitäre ihr Hofanrt ausüben. (Die Kaiserin auf der Insel Eorfu.) Wie man aus Athen schreilit, constaticren Berichte der dortigen Blätter aus Corfu, dass die Kaiserin Elisabeth sich vollster Gesuudheit erfreut. Die Monarchin hat ibre gewohnte Lebensweise aufgenommen, badet täglich in der See und unternimint weitere Spaziergänge, meistens in Begleitung ihres Lehrers der griechischen Spache, des Herrn EhristomanoS, welcher übrigens demnächst durch eiuen Eorfioten, Herru Kephala, ersetzt werden wird. Ueber die Leut'eligkeit der Kaiserin weiß Der steinerne Kriegsmann. Skizze von Ant. Andrea. Es war ein entlegenes Gut, hart an der westfälischen Grenze, wo die Schwadron auf eiueu Ruhetag ins Quartier kam. Die Offiziere, etwas abgespannt von einer Nacht im Bivouak und dem scharfen Ritt am Morgen, ärgerten sich über die laue Ausnahme bei einem Gabclfrül)stück mit kaltem Ausschnitt und fadem Mose!, in dem unbehaglich großen Saal, der nach frischer Schcuerei duftete. Nur der Rittmeister, ein langer, magerer Herr, mit d«'r interessant uuangenehmcn Miene des Cynikers, bewahrte seinen Gleichmuch und aß mit mehr Allst auer als Appetit, wobei er den schlechten Wein so ostensiv lobte, ohne ihn zu trinken, dass der wortkarge Hausherr sich tuoralisch verpflichtet fühlte, nachher, zum Hauptmahl, besseren herauszurücteu. Das wurde um l) Uhr Abends eil.genommen und gestaltete sich bei weitem gemüth-licher, weil die Haussrau, eine noch junge hüdsche Brünette mit feurigen, germsssüchtigen Au^eu, sich bclheiligte — auch Fräulein Earola, die Schwester des Hausherrn, ein hochgewachsenes, blondes Mädchen, etwas sympathisch angehaucht, nicht mehr in der ersten Jugeud und nicht gesprächiger als ihr Bruder. Sie rühmte gelegentlich das alte, ungastliche Herrenhaus mit dem Thurmflügel und dem srischgcscl)cuertcn ..Rittersaal" als historische Reliquien; im Uebrigen tnahnte fie mit ihren schönen granen Augen, die einen durchweg blickten, ihre lebhafte Schwägerin zur Borsicht, bei jedem Kompliment, das der Rittmeister an sie richtete. Der Hausherr verhielt sich in Gegenwart seiner Frau, als ob er nicht mitrechnete; konnte er mal nicht umhin, das Wort an sie zu richten, so schallte er düster an ihr vorbei. Aha! schlußfolgerte der Rittmeister in seinen stillen Blobachtungeu als Menschcnkeltner und geschworener Jung- die griechische Presse immer Neues zu berichten. So »vird ge-lneldet, dass sie kürzlich, auf einem Spaziergang begriffen, den Zöglingen der Rcserve-Officiersschule begegnend, welche gerade bei cilttm Picknick saßen, sich init einzelnen der jllngcn Leute deutsch und griechisch unterhielt, und schließlich den Wunsch aussprach, sie bei ihrer Rückkehr nach ihrem Schlosse „Achilleton" noch einmal zu sehen, was deim auch geschah. (Heinrich Natter, der berühmte Tiroler Bildhauer) ist im "^^8. Jahre in Wien gestorben. Naltcr inachte seine Studien in München, ließ sich dann in Venedig nieder, lro er bis blieb. Der Krieg rief ihn zu den Waffen. Nach Beeildiguug des FeldzugeS ließ er sich in Wien nieder. Dort schuf er eine Reil)e großer Bildwerke, wie das Zwingli-Denkmal in Zürich, das Haydn-Denkmal in Wien Ultd das berühmteste, das Standbild Walthers von der Bogel' weide in Bozen. Sein letztes Werk war das .Hofer-Denkmal, welches iln Herbste auf denl Bcrg Jsel bei Innsbruck errichtet werden wird. Natter hat testamenteuisch die Feuerbestattung seiner Leiche angeordnet. (Ein Geschenk zur goldenen Hochzeit.) Zu der bevorstehenden goldenen Hochzeit des dänischen Königs-paeirs seildet, lvie aus Kopenhagen berichtet wird, die Kaiserin von Rußland ihrer Mutter ein eben so seltenes, als kostbares Geschenk, ein Gespann von sechs schneeweißen Hcilgsten. Erst nach langem Suchen und unter Aufweind großer Kosten ist es gelungeil, das Gespann aus den versckiiedenell Gestüten Rußlands zusantmenzustellen. (Ein geheimnisvoller Zweikainpf.) Aus Lemberg wird unterm l1. d. über ein an der rumänischen Grenze allsgetrageues Duell geschrieben: „Der Schleier, der das vor einigen Tagen an der rumänischen Grenze stattgehabte geheimnisvolle Duell bedeckte, beginnt sie-h longsam zu lüften. Als Gegner des im Zweikampfe gefallenen Gut^^besitzers und Reservelieutenauts wird neuestens nicht der gestern genannte Graf Razwadowski, sondern Ellrarzt von Morßl)n, Dr. Mcdvcj bezeichnet. Bewahrheitet sich diese Meldltng, so hat inan es in dicscin Falle init delu tragischen Abschlüsse cines Ehe-dramas zu thun, welches sich zum Theil noch in Bndavest abgcspiclt hat. Vor mehreren Wochen tras in der Hauptstadt eine junge Daine in Begleitung eines Regiinentsarztes ein. Das Paar logierte sich vorerst iin „Hotel Eorso" ein; später übersiedclteu die Fremdeu in Marchals Hotel „Zur Königin von Ellgland." Inzwischen war an die hiesige Oberstadthaupt-lnannsctast von eineni polnischen Grundbcsi<;er Nanrens Brodskl ein Telegramm des Inhalts eiilgelangt, man möge nach seiner Gattin reckerchiren, welche ohne Wissen ihres Mannes eine Vergnügungsreise angetreten habe und sich an-geblich in Budapest aushalten soll. Dem Telegramm lvar die Bitte beigesü^U, in gütlichen Wege nud ohne Aufsehen zu erregen, die Rückkehr der Frau zu ihrem Gattell zu veranlassen. Polizeirath Dr. Selleyei leitete mit großer Discretion persönlich die Erhebungen und es wurde von der Polizei alsbald in Erfahrung gebracht, dass die obenerwähnte Danre in Wirklichkeit die Gattin Brodskis ist. Ihr Begleiter nannte sich Regi>ncnt?arzt Dr. Äledlvej. Die Intervention der Polizei erwies sich jedoch als erfolglos, denn als das Paar davon Kenntnis elchielt, dass es die Anfmerksamkeit der Sicherheits-behörde allf sich gelenkt habe, reiste es ilis Ausland ab. Der Schlnssact des Dramas ergab sich dann von selbst, Brodki, der den Namen des Reisebegleiters seiner Frau erfahren hatte, forderte densclbeu zu ritterlicher Genngthuung anf. Dr. Medvej durste sich derselben nickt entziehen; das Schicksal wollte es, dass das Duell für Brodski unglücklich ausfiel und seinen Tod zur Folge hellte. — Die le^te Meldung aus Lemberg lautet: Als Duellgegner des Uhlanenreservelieutenants Brodski wllrde der Arzt Äiedvej in Strl) verhaftet uild dein Landes-iierichte eingeliefert, welches zur Dllrchführmlg dcr Uutersllchllng delegiert ist. Das bischöfliche Ordinariat hat die Aufbahrung der Leiche Brodskis in der Kirche lticht gestattet; der Leichnaiu musSte anf dein Bahnhofe gelassen lverden, von wo cr ohne geistliche Assistenz bestattet werden soll." (Zu delu Attentat gegen den Decan von Poninski) in Koscielcc wird noch solgcildes gemeldet: Es hat sich herausgestellt, dass die vier Mordgesellul schon ron geselle: Eifersüchtiger Eheinann von Grllndsäl;en — kokette, kleine Fvan voll Lebenslust — prüdes, ältlielies Jnngfräul^in lllit Sittenstrenge Utld Herzlosigtcit als unallSstehlicher Eerberos der j^amilientugeud. Den näcl)sten Morgen, als er init dein Gutsbesitzer eincu Gang dnrch das Dois machte, entpllppte der sich als ein angenedlncr, ganz gescheiter Mann, mit dem sich über alles Mögliche sprechen ließ; sogar Fräulein Eirola erschien il)in eine andere in dem schliei^len Wirtschaftöklcide, lnit der großtlt, weißen Schürze, dem Sonnenschein auf ihreln blonden Haupt uud die sanste Frische der Herbstlust anf ihren Wangcu. Sie kam aus eiuem Taglöhncrhanse, mit Arzncikasten und Verbaildzeug belade lt. „Ah, gnädiges Fräulein als barinherz'ge Schivester!" schnarrte cr, ganz verblüfft von deln syinpathischen Frauenbilde. Sie nickte von der anderen Seile der Straße herüber und ihm däuchte, dass ihre grancu Allgen einen viel wärmeren Glailz hatten: offenbar sah sie ihn lieber zusainlnen init dem Brllder als Nlit der Schwägerin. „Meine Schlv^ster ist lliiscr Hausarzt", sagte der Glltsbesitzer. einen lveichercn Schiinlner in den verschlossenen Zügen. „Die Leute iin Dorfe lvolleu von keinein anderen behandelt werden. Sie lvar zwei Jahre Diakonissui; ich hatte sie aber nachher nöthig mld sie gab ihren Berns allf." Na ja, dachte der Rittmeister: Diakonissin — Klosterfrau! irgend lvas Heiliegcs inerlt illan ihr schon anf zehn Schritte an. Nachher reizte sie ihn lvieder init ihrer steifen Unnahbarkeit nnd den lvarnenden Blicken, die den Dälnpfer gaben auf die sprlldelllde Lallne der Hansfrall, als sie sich von der Rlline im Park unterhielten, welche das besondere Interesse dcs Rittlneisters erregte, sobald er merkte, dasS Gnesen aus mehrere erfolglose Streifparlien nach beilachbartetl Propsteien, deren Inhaber sie nicht anwesend trafen, unternommen hatten, ehe sie hieher kamen. In Weißenburg sind sie ebenfalls «gewesen, und hatten dort die Auflnerksamkeit der Polizei erregt. Die vier Kerle trafen a,n Donnerstag früh, von Krück, dein Vorort Jnowrazlows kominend, in Koscielec ein und begaben sich alsbald nach der Wohnung des Decans von Poninski. Zwei blieben auf dem Flur stehen, während zunächst einer der beiden Anderen in das Arbeitsziminer deS Decans trat und sein Anliegen wegen eines Tauszengnisses vorbrachte. Ehe noch der Dccan das Kirchenbuch aufgeschlagen hatte, betrat ein zweiter Mann uilangcmcltet das Zinlmer und präsentierte die angegebene Zahlullgsaufforderring. Oer Dccan erbleichte, hatte aber soviel Geistesgegenwart, die Eindringlinge durch den Hinweis, dass cr nur eine geringe Zumme hier habe u. a. hinzuhalten. Er stellte sich, als ob cr diese aus dein Nebenzimmer holen lvollte, l?ffnetc aber dort das Fenster llnd schwang sich auf die Brüstung, indeni er gleichzeitig um Hilfe schrie. In diesein Augenblicke gaben beide Räuber die Schüsse auf ihn ab. Hinter ihnen war eine Frau aus Jnolvra^law lnit ihrem kleinen Sohne eingetreten, welche dein einen Strolch in den Arm sicl und dadurch eine oder zwei Kugeln ablenkte. Während nlln die beiden Randnlördcr aus dein Arbeitszimlner durch den Garten in das Wäldchen eilten, begaben sich die beiden Anderen, ivelche Wache gestaiideil hatten, auf die Ehaussee nach Jnowrazlow; diese wlliden jedoch durch Feldarbeiter, welche die Schüsse und Hilferufe gehört hatten lind der Propstei zueiltcll, veranlasst, ebenfalls dnl Weg nach dem Wäldchen eillzllschlagen. Unterwegs hatten Diese wie Jene Papiere und andere Erkennungszeichen fortgeworsen oder in den Acker verscharrt; das ^.L!eiste davon wurde aber sofort gefllnden. Als die vier, hinter einem Denkinal stchend, die große Zahl ihrer Verfolger bemerkten, hielten sie eilte klirze Besprechung darüber, lvas sie thuil wollten. DerRadelsfülmr der Bande gab init lauter Stimme das Conlmando l^iit polllischen Sprache): „Zu den WissenEr selbst war der Erste', l"?lchcr sicl: dnrch die Kngcl scineS Spict?gescllcn, als er ctien von der Seite her nnd anf den tapferen Stellinacher einen Schufs abgeben »vollte, den er säu>n i^crwundct hatte. — Die Faluilie dcs einen der Attentatei', dcs angedlichcn Elavierarbeitcrs Zukowski, ist ill Weißensce (bei Berlin) wegen anarchistischer Uintriebe verhaftet worden; ebenso ein Arbeiter Urbaniek. Einer der ül^ordgtscllcu wurde bekanntlich als ein „Urbauiel" rckogno^'cicrt. Der verhaftete U. kailn niclu dal^ei geivesen sein, es liegt aber die Möglichkeit vor, wciligsteils lvird diese angcnoiluneu, dass der erschossene U. ein gau; ailderer ist und uur durch initgefiihrtc Papiere als „Urbaniet" rckognosciert worden ist, obschon der Verhaftete U. behanptet, alle seine Papiere zil besit'.en. — Der Berliner „Vorwältc^'^ theilt lllit, Zllkowski sei ))litglied beiin Berliner Verein polnischer Socialisteu gewesen; sein Auftreten babe einen provokatorischen Eindrnck genlacht ulld kün Vertranen erweckt, lvcshalb die Orgallisatoreu der polnischen Socialisteu seine Propaganda entschieden abgelehnt haben. Der driit.' '.^ltten-täter lV!ilakolvski sei ebenfalls ein Mitglied gewesen, at^er nielnals hervorgetreten. (F ü r den P roeess Ravacho l) in Paris ist solgendc Tagesordnung festgcse^t worden: Am 1!'». April ist Ne Anklage erhoben worden. Angeklagt sind Ravachol, Ehanmartin, B«^alat, Simon, genannt „Biscuit", Frau Soitdret. Wenn Alles glatt gebt, ivird ain nnd '-.^7. April die Hanptver-halldlnng stattsiilden. Der Gcneralstaatsan'valt Mr. ^.ueSna^) de Beallrepaire will Alles ailfbietcll, llm die Angclcgcllheit vor delN l. Mai zn erledigen. An den Verhal,dlnn.,stagcn lverden außergewöhnliche Sicherheit-^iuaßregeln ^^etrosfen. Der Zulaß lvird nllr anf Grllnd von Spccialk.-'rten gistattet lverden, der Rallin für Stel)plät',c fast ganz voll gebeimen Agellten besetzt sein, so dass für das Publicllnl kaum ein halbes Dutzend Plätze ill'rig bleiben wird. Eine ganze Arinee von Muni'^ipalgarden »vird den Saal nild d(.s ganze Gcrichls-gebällde illnen ilild außen bewachen. Die Haltnng der Gefangenen ist eille ällßerst ruhige. Man rersiechert, da^s die Polizei gegenlvärtig unglaul^liche Anstrcugllngen nl.icht. unr sich Anhänger nnter den Anarchisten zn veisä^asful. Einem lveder der Halishcrr noch seine Schwester i» d« l^'icspöttc über den „altcn Steinhanfen" einstimmeii inochte. batte etlvas derartiges im Vorbeigcheil ain'Ende deo Parkas g.'sehcn und hielt es für einen verfallenen Stall: jetzt sollte es e'ne Kirche aus dein sechszehnten Jahrhundert seiil nnd ein Gegenstand sclltilllelltaler Verehrung von Fräulein Earola. Die hübsche „Gnädige'^ inachte sich darüber lilstig, der Rittllleister scknlldiertc dabei: „Ob die Rninc keine Svnkgcschichten hättefragte cr das Fräulein, sein Gegenüber, bei Tische. „Nein", sagte sie kurz. „Dann ist sie nicht echt, ineine Gnädigste!" „Echt oder nichl'^, lnischte sich der HaN'^heir cin; lneine Schwester hat einen ganz interessanten Fund in dem alten Geinäuer gemacht." „Schätze ?" lächelt der Rittineister cvnisch, dass sein liageres Gesicht, mit den ticfliegcndul, schwarzen Angen, einer Mephistoinaske glich. „Nein, cin Grabdenkmal." Mit einer koketten Gebcrde silhr die hübsche Hallssrau sich Nlit beiden Händen nach den Ohreil. „Fange nur nicht mit deinem steinerneu Kriegsmann an, Earola! cr geht mir anf die Nerven." Ie^zt erst recht spielte der Rittlneister delt Neugierigen; aber Fräulein Earola, die il?n dnrchschalUe, unterhielt sich init dein jüngsten Lieutenant, der ihr Wohlivollen gewonnen batte, lvcis er verlobt lvar lind ihr anvertraut l)atte, dass er seine Rnhetage egcwissenhaft an die Braut zu verschreiben pflegte. — „Die Tradition, gnädige Frau!" schnarrte der Ritt^ lneister. „Ein „steinerner" Kriegsinanu ohne Tradition ist nicht denkbar." „Compagnon" wulde ein ständi.ier Monatsgehalt von 300 Frcs. zugesagt, fülls er der Polizei Nachrichten liefern wollte. Das Anerbieten wurde von diesem abgelehnt. — Lhvrot, der Kellner, welcher Ravachols Verhaftung herbeiflihrte, hat um einen Platz als Bureaudiener im Stadthause ersucht.— DieAnar^ chisten Chalbret, Faugouz.-, Wandel und die Ärüder Etievant, welche unter der Anklage stehen, den Dynamitdiebstahl in Soisysous-Etiolles degangen zu haben, befinden sich augenblicklich im Gefängnis in Corbeil. Sie sind völlig von einander isoliert und wcnn sie in dcn Gefängnishof zurückgeführt werden, um hier ihrcn täglichen Spaziergang zu machen, wird ihnen das Gesicht verhüllt, damit sie sich gegenseitig nicht elkennen. Ihre Advocalcn machen große Anstrengungen, NM die Asfaire ihrer Clienten mit der der Pariser Anarchisten in Verbindung zu bringen, denn sie sürchten, dass das Geschworenengericht von Seine ct Oise, welches gcw!)hn-licb aus Rmtiers, sriiheren Osficierenn.s.w. zusammengesetzt ist, mit strößerer Strenge als das Pariser verfährt. („Nieder auf die Knie!") Bor dem Strafrichter dts Bezirksgerichtes Leopoltstadt hatte sich vor Kurzem ein Herr Hcinrich S. auf Grund einer Ehrenbeleidigungsklage zu verantworten, die von seiner Schwägerin gegen ihn erhoben wurde. Ol?wohl der Geklagte behauptete, von ihr, die er als die „berühmteste Schlägcrin von Wien" bezeichnete, Prügel bekommen zu babui, erklärte er sich dennoch, den Ermahnungen des Richters Folge leistend, zur Alibitte bereit. Es entspann sich dann folgende Debatte: Richter (zur Privatklägerin): „Sie werden sich doch mit einer Ehrenerklärung z^ifrieden geben':'" — Klägerin (energisch): „Mit einer bloßen Ehren-eikläruiig? Nein, Herr Richter! Niederknien muss er, hier im GerichtSsaale, vor mir und mich mit aufgehobenen Händen um Verzeihung bitten! (Zum Gegklagten): Nieder auf die Knie! Augenblicklich!" — Richter: „D.'s wird nicht geschehen, das dulde ich nicht! Es ist traurig, dass Ihnen das Verständnis siir die Ungeheuerlichkeit Urer Zumuthung fehlt." — Klägerin: „Er hat mich beleidigt..." — Richter: „Und Sie ik)n auch, soeben, jetzt, indem Sie verlangten, dass er bier im Gerichtssaale niederknien soll. Sie^haben es doch mit einenl Manne und nicht mit einem kleinen Knaben zu thun. Moltl'n Sie sich mit der Erklärung zufrieden geben, ja oder nein?" — Klägerin: „Nun gnl, meinetwegen." — Hierauf verkündete der Richter den Frelsprnch. Klägerin: „Ah, so geht das lticht! „Groß" abbitten muss er doch! Ich bestehe darauf, dciss er um Ver'^eihnng bittet." — Richter (zum Geklagten): „Wollen Sie das thun? Die Verhandlung ist übrigens schon geschlossen.'' — Herr S. trat nun auf seine Schwägerin zu, bat sie in aller Fornl nm Verzeihung und — wollte sie hierauf umarmen und küssen! Dieses kühne Unterfangen machte den kanm nnterdrückteu Zorn der zärtlichen Verwandten wieder hell auflodern; sie maß ihren Schwager mit funkelnden Blicken, trat einen Schritt zurück, streckte theatralisch dcn Arm ans llnd rief pathetischen Tones: „Na! Diese Frechheit! So weit halten wir noch nicht!" — Richter: „Hier wird nicht gcküsvt! Macken Sie das dranßen ab." — „Nun, sie ist doch meine Schwägerin, Herr Richter, was liegt an cin' Kuss!" meinte der Versöhnliche, dann drückte er sich. Gigen Berichte. ^ Eilli, 15>. April. (Musikv ereiu.) Der hiesige ''^^usikverein veranstaltete am 12. d. seiu erstes diesjähriges Mitglieder'Concert, welches sich durch die verdienstvolle Mitwirkung hervorragender und ausgezeichneter Dilettanten zu einer glänzenden Leistung gestaltete und das Streben des Ä^usikvereineS, seineu Zweck voll und ganz zu erfüllen, gewiß anf das deutlichste kennzeichnet. Das gewählte Programm allein schon bedentete ein außerordentliches Vertrauen des Vereines in seine ^^eistuugsfähigkeit. Dasselbe bestand aus folgenden Nummern: Onvertnre „Iphigenie in AuliS", von Gluck nach der Bearbeitung von Richard Wagner, 5. Symphonie von 5^'ranz Schubert; Eduard Griegs „Holbert-Suite"; Ouvcrtttre„Ein Sommernachtstraum v.Mendelssohn." Sämmt-licke Nummern wurden unter der bewährten Leitung unseres Kapellmeisters A. Dicßl mit außerordentlicher Präcision ge- Die Dame lachte etwas gezwungen; ihre spitzen, weißen Zähne blitzten zwischen den ^'ippen, als ob sie gern was zerre ßen möchten: „Eine rührende Geschichte von ehelicher Treue!" „Giebt es die?" spöttelte der Rittmeister mit einem Sntenblick auf das Fräulein. „Ja", sagte sie energiscb. „Na, na. Gnädigste! In der Tradition vielleicht —" die grauen Augen blitzten ihn an mit so viel Empörung und Geringschätzung, dass er dachte: uun wirft sie mir eine Beleidigung an den Hals ! Aber sie sagte nur kalt: „Hoffentlich sind Sie nicht verheiratet, mein Herr!" „Ich gestel^e, beizeiten auf das zweifelhafte Glück ver-zicl^tet zu ba'ben." ..D'rum auch!"---— Er bedauerte in diesem Augenblick, dass sie kein Mann war, den man fordern und üver dcn Haufeu schießen konnte. Sic genierte ihn, sie rei.^tc itin, sie gina ihm an seinen Eynismus. Er drehte indeß seinen Schnurrbart und versicherte der Hausfrau an seiner Seite, dass er „brenue" auf die Geschichte von so liebenswürdigen <>?ippen. Die Dame schoß ihrer Schwägerin einen triumphierenden Blick zn und sprudelte leichtfertig heraus: Ein Ritter also, nach den Forschungen der Schwägerin zur Zeit der dritten Periode des dreißigjährigen Krieges, wäre nnt-'r Tilly'S Bauner in den Krieg gezogen und hätle sein junges Weib mit der Dienerschaft auf der Burg — gegenwärtig eine modern ausgeflickte, alte Un-behaglichkeit von Wohnhaus — zurückgelasseu, ohne Arg gegen den Zufall, der den dänischen König anf seiner Flucht dorthiu führte. Selbstverständlich gewährt die unerfahrene Burgfrau dem hohen Fremden Nachtquartier: da sie aber das Unglück hat, ihm zn gefallen, muss sie sich vor seinen feurigen Bewerbungen um ihre Gunst auf die Zinne des bracht. Die Theililahme des Publicums war eine ungewöhnlich große und der Musikverein kann mit Stolz auf den glänzenden Erfolg dieses Abends blicken. x. / Ei l li, 15. April. (Geschäftsveränderung.) Das von dem Sokolistenfelte unseligen Andenkens her nnrühmlich bekannte Hotel „Koscher", auch „zum weißen Ochsen", hat nunmehr in der Person des Herrn Johann Wregg einen Pächter von deutschfreundlicher Gesinnung erhalten. Dieses Hotel war bisher das Heim der Windischen (zumeist Notariatsund Atvocatenschreiber). Selbstverständlich kommt jctzt auch die deutsche Gesellschaft dahin nnd es wird der Pächter auch nur mit Hilfe derselben sein Auslangen sinden. Solange sich die windischen Schreiber anständig benehmen und nicht provozierend auftreten werden, wird ihnen von der deutschen Gesell' schaft gewiss nie etwas in den Weg gelegt werden, nmge-kehrten Falles wiirde es, abgesehen von allen sonstigen Folgen, Sache des Wirtes sein, dafür Sorge zu tragen, dass die Provocanten fein Gasthans meiden und er kann sicher sein, dass in diesem Falle er nur seinen größten Vortheil finden würde. x. Graz, 14. April. (Verein Süd mark.) (Kanzlei und Zahlstelle in Graz, Frauengasie 4.) Kanzleistunden von 8—10 Uhr vormittags und von 2—4 Uhr nachmittags. Das Obst- nnd Wein-Paradies „Windisch Büheln", bei der 20.0W Einwohner zählenden deutschen Stadt Marbnrg a. d. Drau und an dcn Südbahnstellen Spielfeld, St. Egidi, Pößnitz und Marburg gelegen, wird Pensionisten nnd Landwirten zum dauernden Aufenthalt empfohlen. Zahlreiche kleinere und größere Besitzungen sind dort in reizender Lage sehr billig zu haben. Das Klima ist mild, der Boden fruchtbar, die Obstlage ist eine der besten in Oesterreich. - Anskünfte ertheilt der Gutsbesitzer Egon Freiherr v. Pistor zu St. Egidi, Post Egioitunnel an der Siidbahn. In den Gebieten von St. Egidi, Spielfeld, Marburg, Rann und Weitenstein stehen Anwesen zuin Kaufe. Nähere Auskünfte werden in der Vereins-kanzlci ertheilt. — Jene Deutschen, die sich in Untersteier ankaufen wollen, mögen auf die genannten Besitzungen Bedacht nehmen. Die Gutsverwaltung von Hornegg giebt deutschen Feldarbeiterfamilien, Stuudknlohn im Sommer für den Mann 6 Kr., für das Weib Kr., im Winter 5^ n. 4 Kreuzer. — Deutsche Meister, die gesonnen sind, Kinder deutscher Elteru aus dem Unterland in die Lehre zu nehmen, werden ersucht, dies der Vereinsleitung anzuzeigen. — Für die Gemeinde Weißenstein in Oberkrain, in der sich größere Gewerke befinden, wird ein deutscher Schneider gesucht. Einem bedrängten Bauer zu Oberkunigund und einer Grnnddesitzerin im Bezirke Marburg wurden Darlehen von je 100 Gulden bewilligt. Für das Studentenheim zu Gottschee hat Verband „Arminia" des Germanenbundes 10 Gulden beigesteuert. — Die heurige Hauptversammlung findet Sonntag den Jnli zu Radkersburg statt. Die Ortsgruppenleitungen werden ersncbt, der Vereinsleitung ihre Vertreter für die Hauptversammlunc^ ehestens bekanntzugeben. Die Satzungen der Ortsgruppe Krems a. d. Donau habeu die behördliche Genehmigung erhalten. Die Bildnng einer Ortsgruppe zu Judenbnrg ist im Zuge. Slemen, 14. April. (Gemeindevorstandswahl.) Hier wurde Herr Blasirls Urbas zum Gemeindevorsteher, die Herren Pipusch Anton und Hlade Johann zu Gemeinderäthen gewählt. Herr Blasius Urbas ist der Trabcint des Pfarrers von Zellnitz bei Faal. Glücklich sind die Armen im Geiste, denn ihrer wartet das Himmelreich. Velden am Wörthersee, 15. April. (Waldbrand.) In dem zum Hotel Ulbing gehörigen, zufolge Erlaubnis des Besitzers allgemeiu zugänglichen Teufelsgraben, einer ihrer Kühle wegen von dcn Eurgästen gerne aufgesuchten wildromantischen Schlucht nächst Velden, kam gestern abends, wahrscheinlich durch unvorsichtiges Wegwerfen eines brennenden Zündhölzchens in das am Boden liegende dürre Laub ein Waldbrand znm Ausbruche, der bei dem herrschenden starken Winde bald gros?« Dimensionen hätte annehmen können, wäre nicht rasche.Hilfe am Platze gewesen. Einige Bäume und I Sträuche haben arg gelitten, doch ist ein großer Schaden nicht zu verzeichnen nnd bleibt somit der Teufelsgraben den Eurgästen wieder erhalten. Wien, 9. April. (II. internationale Zucht-und Nutzviehschau für Rinder nnd Schweine in Wien.) Der Herr Erzherzog Abrecht hat für die internationale Zucht- und Nutzviehschau einen prachtvollen Krug gespenoet und der Herr Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich d'Este einen solchen zugesagt. Es gibt sich aus den züchterischen Kreisen bereits eine lebhafte Betheilignug an dieser Schau kund und sind sowohl aus dem Jnlande, als anch ans dem Auslande zahlreiche Anmeldungen eingelangt. Das Comite, bestehend aus den Herren Ludwig Freiherr v. Villa-Socca als Obmann, Anton Graf Carpine als Obmann-Stellvertreter, Franz Pirko als Schriftführer, und dcn Mitgliedern Dr. Leo Prybil, Adolf Graf Thurn, Stadtrath Rückanf, Landesculturinspector Baron Schwartz, Eonstantin Graf Gatterburq, Secretär Adolf Hochegger, Spittaler und Profefsor Dr. Bayer ist mit den Vorarbeiten zn dieser Schau vollauf in Anspruch genommen und entfaltet bereits die regste Thätigkeit. Auskünfte ertheilt das Secrctariat der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft, Wien, I., Herrengasse 13. Witsch ein, 10. April. (Gemeind e ausschus s-wahl.) Hier wurden folgende Herren in den Gemeinde-ausschuss gewählt: Wresner Georg, Lopitsch Andreas, Marko Vincenz, Meichenitsch Mathias, Mayr Maximilian, Ferlinz Johann, Fert Josef, Wresner Mathias. Wörtitschb erg, 10.April.(G emeind evorstands-wahl.) Herr Mauritsch Alois wurte zum Gemeindevorsteher, die Herren SHerbinek Georg und Rath Johann zu Gemeinderäthen gewählt. ^ Zi nsath, 10. April. (Gemeindev o rstand swähl.) Hier wurde Herr Bresonelli Josef zum Gemeindevorsteher, die Herren Goritschan Johann und Blasche Franz zu Gemeinderäthen gewählt. Wiener Ulauderei. Wien, l.^i. April. Wenn einer von jenen Glücklichen, die fernab von Wien ihren Geschäften obliegen, oder aber „proeul veZotiis" im süßen Nichtsthun ihre Tage verbringen und nur selten das zweifelhafte Glück genießen, in das Innere der Großstadt einzudringen, in diesen Tagen hieherkommt und nach ermüdender Fahrt endlich die Station Meidling erreicht hat, dann wendet er, sicherlich neugierig zum Fenster hinauslugend, seine Blicke nach links, um den vollen Eindrnck, welchen das ungeheuere Häusermeer unfehlbar auf ihn machen muss, in sich aufzunehmen. Kommt er aber, wie es meistens der Fall, mit einem der vom Süden anlangenden Post- oder Eilzüge am Morgen an, so ist er sofort enttäuscht; denn er sieht nichts vor sich, als unbestimmte Umrisse von Hänsern und Kirchen nnd diese in so geringer Anzahl, dass sie kaum den zwanzigsten Theil der in Wien befindlichen Bantcn darstellen. Eine mächtige Nebel- und canbwolke ist über Wien gelagert, es herrscht eine drückende, schwere Atmosphäre, die beängstigend vorerst auf den Besucher wirkt, sich aber immer fühlbarer macht, je mehr er sich der Hauptstadt nähert, bis der Reisende schließlich in der Endstation anlangend den Bahnhof verlässt, und selbst in dem Staub- und Nebelmeer untertaucht. So zeigt sich uns Wien in diesen Tagen, nachdem es seit de,n 20. März nicht einen Tropfen geregnet hatte. Grau und staubbedeckt erscheiuen deshalb anch alle öffentlichen Gärten, die sich soeben mit dein ersten jugendzarten Grün des Frühlings zu schmücken beginnen; gran sind die ausgedehnten Wiesen unseres Praters, eine dicke Slaubschichte bedeckt Bänke und Tische und weun sich das leiseste Lüstchen erhebt, dann werden anch alle Dahinwandclnden mit einer Staubkruste überzogen und sie flüchten nach Hanse, wo sie jedenfalls eine reinere Luft einathmen können. Und über diesem einförmigen Bilde lächelt seit Wochen die Sonne mit ungeschwächter Kraft. Die Menschheit feiert ihre ersten Ferien in diesem Jahre. Alle Sitzungssäle sind geschlossen — die Zeitungen enthalten keine Berichte über stürmische Velsammlungen und Sitzungen, auch die Gerichte feiern und die sensationellen Thurmes flüchten, und auch hier nicht mehr sicher, von oben herab in die Mutterarme der rabenschwarzen Nacht. Dcn nächsten Morgen soll die dänische Majestät über einer schönen Franenleiche geweint und alle Leidenschaft nnd eheliche Treue verwünscht haben . . . Lachend schaute die Erzählerin sich um im Kreise; aber Niemand lachte mit. Den jungen verlobten Lieutenant überlief ein kleiner Schauer; nur der Rittmeister verzog die dünnen Lippen; er weidete sich an der Marmorblässe des Fräuleins; aber die lachende Frau an seiner Seite flößte ihm Widerwillen ein. „Aha!" brach er das etwas peinliche Schweigen. „Lncretia im Stande der Unschnld. Und Eollatinus-- Will sagen, der kriegerische Gemahl?" Er richtete die Frage geradeans an das Fränlein; denn, als sie sprach, knisf er die Augen ein, weil es seinen empfindlichen Gehörnerv berührte, wie der seelenvolle, pathetische Klang des Violoncello. „Er kehrte heim als ein verzweifelter Mann, denn er hatte sein Weib von Herzen geliebt und die Kunde von ihrem Tode trieb ihn von dem Kriegsschauplatz nach ihrer Gruft. Von Reue verzehrt, dass er sie ohne Schutz gelassen, wollte er sortan nichts mehr, als seine theure Todte bewacheu, damit leine profane Hand sie berührte, kein nnheiliges Auge anf ihren heiligen Schlnmmer siele. In der Kirche, wo sie beigesetzt war, stand er an ihrem Sarge Wache Tag und Nacht, in voller Rüstnng, sie mit seinem Schilde deckend. Eines A^orgenS fand inan ihn todt, noch aufrecht auf den Sarkophag gelehnt.--— Das Grabdenkmal, welches ich ausgegraben habe, stellt ihn dar, wie er sein Weib bewacht." „Hör' auf; Du machst mich toll mit dem albernen Märchen", rief die Hausfrau dazwischen nnd hob so hastig die Tafel auf, dass sie fast ihren Stuhl nlngcsstoßcn hätte. Sie lachte nicht mehr; sie konnte auch den Blick ihres Gatten nicht abstreifen, der voll unversöhnlichem Groll ihr eitles Herz zusammeupresste. Die Offiziere beeilten sich, den Damen cine gesegnete Mahlzeit zu wünschen. In ihrer Betroffenheit über die kleine Scene dämmerte ihnen die Ahnung, dass sich in dieftm Stückchen Alltagsleben ein Drama abspielte, in welchem die Treue des Weibes nicht verherrlicht wurde, wie in der Legende von dem steinernen Kriegsmann. Der Rittmeister allein war nicht zu erschüttern. Er pflanzte sich vor Fräulein Carola auf, nachdem er der Hausfrau galant die Hand geküßt; seine Miene, spöttisch erhellt von einem Blitz aus der Unergründlichkeit seines Gemüthes, sagte es deutlich, dass er alles verstände und damit ein Uebergewicht gewonnen hätte in dem stummen Kampf ihrer gegenseitigen Abneigung. „Hätten gnädiges Fräulein wohl die Güte, mich der schienen Dame in der Ruine vorzustellen?" «Jetzt?" „Warum nicht? Mondschein, passende Beleuchtung für die Romautik und den steinernen Kriegsmann, der sein Rechts eifersüchtig zn sein, verscherzt hat." Sein Spott verletzte sie; eine Verneinung schwebte ihr auf der Zunge; als aber auch die beiden anderen Offiziere auf sie eindrangen, sagte sie: „Ich bin bereit — wenn es meinem Bruder recht ist!" Dem wohl, doch der munteren Hansfrau nicht. Sie hatte nervöse Kopfschmerzen bekommen und zog sich für den Rest des Abends znrück. Draußen, über dem Park, der wie ein undurchdringlicher Schatten unter dem klaren Nachthimmel lag, schwebte der Berhandlunzcn haben eine kleine Unterbrechung erlitim. Noch in den letzten Tagen sprach gcinz Wien über eine kleine, an sich ganz unbedeutende Sache, die aber wegen der Person, dic dabei einc Rolle spielte, Bedeutung erhielt. Tic nervöse Frau Gräfin Strachwitz hatte sowohl ihre Ma^d, als auch ihr Ssubmmädchen mit einem Schüreisen beardcitct, so dass die brioen armen Wesen die Spuren di.ser Bchandlung sichtbar auf ihren ^^cibern truzeii. Die einstmals so viel-umworbene gefeierte Berta Linda, die Solotänzerin unserer Hofopcr, nachmalige Frau Professor Makart und endliche Gräfin Strachwitz, dieses zarte, elsengleiche Wesen schlagt mit Besen und Schürhakcn zu und kräftige Mädchen ertragen lanse dics^ Behandlung! freilich geschah die«, bezeichnend genug für unsere Verhältnisse, in einem „seinen Hause", in welchem zu dienen das eifrige Bestreben unserer Mägde ist. Wäre ihnen dergleichen in dem Hause eines unbedeutenden Bürgers oder Beamten widkrsal)ren, rasch hätt«' sie die Selbsthilfe vor einem zweiten Schlage oder selbst vor der Gerichtsverhandlung gerettet, die ihnen ja — wie in den Blättern zu lesen war, nichts weiter brachte, als etliche Stunden Aerger; denn sogar mit ihren Eisa^ansprücben, welche der Anwalt der gräflichen Geklagten als „zu hoch gegriffen" bezeichnete, wurden sie auf den Cioilrechtsweg gewiesen, während die erstere mit einer Geldstrafe von 20 Gulden davonkcim! DaS ist eine Geschichte, die viel zu denken gibt. Noch eine Ueberraschung ward den Wienern zutheil, als sie den Bericht lasen, welchen die „Ronacher limiteä" über ihre Geschäftsgebarung im abgelaufenen Jahre herausgegeben hatte. Nicht ein Gewinn und eine fette „Dividende^^, wie eine solche nach der großartigen Reclame und dem starken Besuche dieses „Tingltangl" zu erwarten stand, sondern ein — Deficit von über zweimalhunberttansend Gulden hatte die „Ronacher Umitsci" unter der Leitung ihres berühmten Directors zu Stande gebracht und staunend fragte sich Alles Was ist denn heute noch in Wien gewinnbringend, wenn solche Unternehmungen mit Verlusten arbeiten? — Und da will man noch immer neue Theater, neue Tingltangl, neue Circusse bauen? — Und Herr Ronacher, der geschickte Macher, dessen Talente hier jahrelang gebührend angestaunt wurden, weilt jetzt im fernen Berlin, um neuen Ruhm und neue Ehren einzuheimsen. Nur die englischen Aktionäre trauern um ihre schönen Psuudnoten, die sie wieder einmal in Oesterreich lasten mnssten. Es scheint somit auch für Ausländer hierzulande nichts mehr zu holen. >V. Wtarburger Mchrichtm. (Aufhebung von Berk ehrsbeschränkungen.) Die k. t. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg hat die Durchfahrtsbeschränkungen von lebenden Klauenthieren mit Kundmachung vom 5. d. aufgehoben. (Veränderungen im Lehr stände.) An Volks» schulen in Steiermark wurden emannt: Zu Oberlehrern: An der Volksschule in Hausmannstätten der Oberlehrer Herr Wilhelm Dumat in Engelsdorf und an der Volksschule zu Engelsdorf der Oberlehrer Herr Josel Topolnik in Haus-inannstätten. Zu Lehrern: An der Volksschule in Fischbach der Lehrer Herr Ricdenbancr in Untcrrobr, an der Volksschule in Wisell der Unterlehrer Herr Jakob Stante in Dobrova. Zu Lehrerinnen: An der Franz Josef-Doppel-Bürgerschule in Graz die dortige Unter!ehrnin Fräulein Friederike Edle von Chatharin, an der Volksschule zu Hausmannstätten die Unterlehrerin Fräulein Auguste Dumat in Engelsdorf. Zu Unterlehrerinnen: An der Volksschule in St. Lorenzen die Unterlehrerin Fräulein Emilie Foregg in Groß St.-Florian, an der Volksschule in Engelsdorf die Unterlehrerin Fräulein Marie Topolnik in Hausmannstätten und an der Volksschule in Hörberg die bisherige provisorische llnterlehrerin daselbst Fräulein Anna Petrovüiö. In den Ruhestand wurde versetzt der Oberlehrer Herr Alois Pinter in Turnau. lFrachtermäßigung für Weinreben.) Die k. k. Priv. Südbahn-Gesellschaft hat zur Unterstiitznng des durch die Phylloxera arg geschädigten Weinbaues mit vorläufiger Giltigkcit bis Ende für Weinreben in jedem runde Mond; wo er dnrch das Dickicht der Baumkronen drang, warf er weiße Vichtrefl xe auf den Boden. Oben murmelte der Nachtwind und das trockene Laub raschelte unter den Tritten. Dic Erde duftete nach herbstlicher Verwesung und der Luftkreis war voll von Wehmuth und geheimnisvollem Schauern. Vorn durch das Gebüsch flackerten roth ein paar Fackeln, welche die Knechte zur Beleuchtung des innern Raumes nach der Ruine trugen. Fräulein Carola führte deu Weg, die Herren sollten in schweigender Erwartung. Der Rittmeister freilich wehrte sich gegen die Feierlichkeit der Stimmung, die sich auch in ihm festsetzte, wie die Feuchtigkeit der Nackt in den Kleidern. Er rief dem Fräulein zu, dass man sie selbst fiir den seligen Geist der Burgfrau halten konnte bei dem phantastischen Schein der Fackeln, in dem Dunstkreis des Mondes. Sie wandte sich um; er sah ihr Antlit; weiß schimmern — verklärt, wunderschi.w in der dunklen Kopfumhüllung. Etwas in ihm zuckte auf — viclleich sein .^'>crz. das zum ersten Mal die Macht des Weibes fühlte, wie sie nicht die Sinne, sondern die Seele beherrscht. Eine Thür in dem alten Gemäuer lhat sich auf, so niedrig, dass nian sich bücken nnisstc, um durchzukommen. Eine dumpfe, feuchtkalte Luft, wie auS einer Todtengruft, schlug den Eintretenden entgegen. Das matte, unstäte Licht der Fackeln durchschimmerte den Raum einer Kapelle, in der nichts als ein Altar dem Versall widerstanden hatte — sreilich, in der Form eines Stiickchens MauelNverk. Aber durch eine Fensterlucke über ihnr schien der A!ond in breitem, weißem Geflimmer gerade auf ein sarkophag ähnliches Ruhebett, wo eine Frau fliedlich zu schlummern schien, und auf die gespensterhafte Gestalt eines Kriegsmanncs, der mit vorgestrecktem Arm einen Schild über sie hielt. Gewichte im Verkehre zwischen sämmtlichen Stationen der Südbahn und der Wien-Pottendorf-Wiener-Neustädter-Bahn wesentlich ermäßigte Frachtsätze, und zwar bei Beförderung als Eilgut dic Sätze der Frachtgut Serie II (statt des Eilgut-Tarifcs) und bei Beförderung als Frachtgut die Sätze der Frachtgut-Serie X (statt der Frachtgut^Serie II) zur Einführung gebracht. (Das Radetzky' Monument) Unsere schöne Rcichs-hanptstadt Wien soll um ein denkwürdiges Monument bereichert werden. Neben den bereits errichteten ehernen Stande bildern des Prinzen Eugen von Savoyen, des Kaisers Max, Erzherzogs Karl, des Feldmarschalls Schwarzenberg, des Admirals Tegetthofs und der großen Kaiserin Maria Theresia soll die Hiille voni Denkmal des Marschalls Radetzky am 24. April fallen. Wer sollte nicht des unerschrockenen .Helden gedenken, welcher in einer kritischen Zeit (1848--1849) berufen war, das Commando der k. k. österreichischen Armee in Italien zu übernehmen? Dic Verfügung hatte sich als eine vortreffliche Wahl bewährt. Die llnterdrückung der Revolution, die Besiegung des überlegenen königlichen piemontesischen Heeres bei Santa Lucia, Cnstozza, Vicenza und W!ortara bewies den genialen Strategen; doch von allen den Kämpfen war das Zusammentreffen an: März 1849 bei Novara von Entscheidung. Radetzky selbst meldete: „Die Schlacht bei Novara ist eine der ruhmvollsten, welche die österreichische Arlnee geschlagen. Jeder Einzelne war ein Held." Die piemontesische gleich tapfere Armee war geschlagen und wandte sich in wilder Unordnung zur Flucht, mit ihr auch König Karl Albert; dic Besiegte war außer Stand, sich noch einmal mit der siegesbewussten Armee zu messeu; dem Sieger stand der Weg nach Tnrin offen. Radetzky, vergöttert von seinen Soldaten, konnte vorwärts marschieren, nichts lag im Weg, doch so bewundernswert unerschrocken er als Feldherr war, so edel nnd großmüthig handelte er als Sieger gegen seinen überwuudcnen Feind. Friede wurde geschlossen. Karl Albert entsagte der Krone am 2.?. März 1849 zu Gunsten seines Sohnes Victor Emanuel. Sardinien blieb in statu ciuo ant«. Ein Beweis, welches große Vertranen man in die Fähigkeiten des Marschalls gesetzt hat, ist es, dass sogar kaiserliche Prinzen das Hanptquartier besuchten, wie nicht minder nnter seinem Commando standen. Am (>. Mai 1848 war selbst Se. kais. königl. apostolische Majestät, unser hochverehrter nnd vielgeliebter Kaiser Franz Josef I. als damaliger Prinz Angen^^enge von der Leitung der Schlacht bei Santa Lucia. Rade^kv meldete dem Kriegsminister: „Ich selbst war Augenzeuge, wie eine Kanonenkugel auf kurze Entfernnng vor dem Erzherzog einschlug, ohne dass er dic geringste Bewegung verrieth." Aber auch ein anderer Prinz war Führer einer Division, der Sohn des großen thatcnreichen Marschalls Erzherzog Karl, Se. kais. konigl. Hol)eit Erzherzog Albrecht; er nahm mit seiner Division die Stellun^ien des Feindes bei Morrara mit Sturm am 21. März 1849 und verhalf dem Marschall Radetzky zum Sieg. Aus der Schule deS greisen Helden dienen nur noch wenige actio in der k. u. k. Armee, doch an der Spitze derselben steht jetzt der geniale Feldherr, Marschall Erzherzog Albrccht, welcher am 24. Jnni 18t;l^ bei Cnstozza i»n Geiste des Vaters Radetzky handelte nnd auf demselben Schlachtfeld, wo der greise Marschall die italienische Armee am 25. Juli 1848 scblug, bat Erzherzog Albrecht neue Lorbeern an den Doppel-Aar befestigt. Mit vollem Vertrauen blicken nun die Völker Oesterreichs ans drn Ersatz. Jetzt wird der uuvergessliche greise Marschall Graf Radetzky von seinem Piedestal mit seinem ehernen Blick in die große Weltstadt Wien mit Wohlgefallen hineinsehen. Diese Ehre hat er als ein treuer Sohn, als unerschrockener Soldat und als ein unvergesslicher Feldherr verdient. Der Name des Grafen Johann Wenzl Radetzky, welcher nüt goldenen Lettern in der Geschichte Oesterreichs steht, erlosch nicht mit ^em Todestage, dem 5. Jänner 18i')8, seine Thaten sind bekannt, sein Handeln als Soldat und Mensch unvergesslich, sein Geist lebt noch und wird neue Thaten gebären. Die melodiereichen Klänge im Radetzky-Marsch begeisteru die Soldaten, sie werden zu neuen Siegen führen. Es wird vielleicht Viele interessieren, auch fern von Wien das naturgetreue Portrait des greisen Unwillkürlich traten die Herren leise auf; die Weihe des Todes lag in der tiefsten Stille — wie ein schützender Schleier über dem Grabdenkmal. Da klirrten dic Sporen des Rittmeisters über die feuchten Fliesen; er, ein echtes Kind seiner Zeit, die nichts fürchtet, der nichts heilig ist, schreitet lässig hinweg über die morschen Trophäen der Vergangenheit, um der Welt zu zeigen, dass die Gegenwart allein Recht hat! An dem Sarkophag stand Carola und winkte gebieterisch: „Still! " Ihre Blicke suchten sich; der ihre wie weltentrückt, der seine mit einem Lächeln, das unruhig in der Tiefe wühlte. Trotz allem — der Zauber der Legende, des Schweigens voll Schauer und Ahnuugeu, des Mondes auf dem blonden Haupt, des uuentweihten Gefülsis in den grauen Augeu, zog seine Kreise fester und fester um ihn. wie ein Weinrausch stieg es il)m zu Kopf, eine tolle Lust, die verkörperte weibliche Uunahbarkrit zu besiegen, zn demüthigen, zu versenge« in den (.Älnthen einer irdiscl)cu Leidenschast. Er beugte sich vor, dass snn Athem ihre Wan.je streifte; ein dämonisches Zucken und Flammen bewegte seine Zilge. „Haben Sie mich l)crgclockt, um ibre Macht an mir zu erprobenflüsterte er. Erst schien ein Grausen sie zu durchscbüttcln, danu schimmerten il)re Augen milder, von Mitleid verklärt. „Ich wollte, Sie glaubten an die Tugend ulld Treue des Weibes!" hauchte sie zurück. „Elaubeu? Wozu glauben? Lassen Sie mich den Mund küssen, der sie mir predigt uud — ich schwöre darauf!" Sie verstand nicht, vielleicht auch wollte sie nicht verstehen. Zurückweichend deutete sie auf das steinerne Frauen-bild: „Sie werden es nicht wagen!"--- Marschalls zu sehen. Herr Raimund Brattusiewicz, Pens, k. k. Beamte, ist im Besitzt einer Votiv-Medaille, welche ans erobertem piemontesischen Kanonen-Metall gegossen ist. Die Vorderseite bringt das wohlgelnngene Portrait des greisen Marschalls, umgeben von den Schriftzeichen: „^c)8epkug Lomes 8umrnus ^ustriaäum Dax" zur Ansicht, während auf der Rückseite der Siegesengel mit dem '^^ork'eer-kranz, nmgeben von der Schrift: „öl? Itali? 184>^—1849", zu sehen ist. Diese. Medaille wird durcb ciuige Tage in der Auslage bei Herrn Ed. Janschitz's Nachfolger (^^^. K,alik) ausgestellt bleiben. Mit dieser Schausti^Uung ist der Zweck ver« bnnden, dass man sich beim Anblick der edlen Züge des nn-vergesslichen Fcldherrn auch der Betcranen erinnern möge, welche noch das Leben in nicht g!än^ender materieller Lage fristen nnd einer Unterstützung bedürftig sind, auf dass sie mit Freuden der Zeit gedenken, wo sie mithalfen, das Vaterland in einer kritischen Zeit zu beschirmen. — <^Zur Bekämpfnng der Per on osp o r a.) In einem Aufrufe an alle Weinbauer des Landes erklärt der steiermärkische Landesausschnss, dasS er geneigt ist, dic Beschaffung verlässlich reinen Kupfervitriols selbst in die .Hand zu nehmen und selbes den Weinbauern zum Selbstkostenpreise zu ül'erlasseu, wodurch dic Weinbauer in die Lage gesetzt werden, das Kupfervitriol ungleich billiger per Kilogramm beziehen zu können. An alle Weinbauer, welche'im Wege des Laudes-Au^schusses das Kupfervitriol zu beziehen wünschen, ergeht sonrit der Aufruf, bei dem betreffenden (Ä.mcindeamte bis längstens 2.^. April das gewünschte Quantum an Knpfer-vitliol (wobei für 1 Joch s> Klgr. Ätriol in Rechnung zu stellen sind) anzumelden, welche Anmeldnngen von dem Gemeindevorsteher vorzumerkeu sind. Die Gemeindevorsteher haben die Anmeldnngsbögen bis längstens Ende April dem betreffenden Bezirksausschüsse vorzulegen. Das Kupfervitriol für die einzelnen (Kcmeinden ist von den (Gemeinde-Vorständen am bestimmten Tage bei gleichzeitiger Erlegung des Geldbetrages für das abzunehmende Quantum bei dem betreffenden Bezirksausschusse abzuholen und t^ie Vcrtheilung desselben an die B/tcller im Gemeindehause vorzunehmen, wobei der Gemeinde-Vorstand für dic richtige Bertheilung persönlich verantwortlich ist. Der Landes-Ansschuss ist auch gerne bereit, in die eiuzelnen Gemeinden sachkundige Männer abzuordnen, um die Bevölkerung in Atigelegenheiten der Peronospora-bekämpfnng zn nntcrwcifen und sind derartige stempelsreie Gesnche an den Lande'?-Ausscdnss oder aber an dic Centrale der steierm. Landwirtschafts-Gesellschaft in (Äraz zu ricl^ten. (Freiwillige Feuerwehr Marburg.) Dem nns dnrch Znfall zugckommenen Jahres- und Casse Bericht!: des nun in das Zeichen des Krebses eingetretenen Vereines können wir uicht viel Erfreuliches entnehmen. Der Verein bestand am Schlnfse des 21. Verwaltungsjahres aus U> Ehrenmitgliedern, unterstützenden und ^^8 ausübenden Mitgliedern. Zn 8 Bränden riickte die Feuerwehr aus und zwar zweimal nach Brnnndorf, zweimal nach Rothwein, einmal nach St. Nicolai, Kötsch, Gams nnd Pobersch. Der Cassa-Saldo vom 31. December 189l» betrng 1198 fl. kr., hieul kommt die Subvention der Stadtgemeinde mit 7)lX) fl., der Bezirksver-tretung mit 2(X) fl., des LandeSfenerwehrfonds mit fl. und die Mitgliederbeiträge mit dem ansehnlichen Betrage von <',.^^4 fl. !;0sr. Änschließlich der Interessen vom Legat Noß, ergab sich die Summe der Einnahmen mit ö125fl. 21 kr. Dic Ausgaben weisen den erheblichen Betrag von 278.') fl. 4N kr. ans, nntbin trotz dem Noß'schen Legat von 2W0 fl. blos ein Ba.irbestand von 2.-!.^9 fl. 78 kr. am .'U. December 1891 verbleibt. Neuanschaffungen sind ohne jegliche Motivirung im Thätigkeits-berichte um 1.^.^6 fl. 85 kr. geniacht worden, es ist anch auS dem ganzen Berichte nicht zn entnehmen, welche (Keräthe uisd sonstige (Gegenstände, die jedenfalls im Inventar verzeichnet stehen, für diese Snmme neu angeschafft wnrden. — .^ein Dank wird in diesem Jahresberichte der Stadtgenreinde, sowie den anderen Vertretun^skorpern für dic namhaften Subventionen, sowie den 36!^ unterstützenden Mitgliedern für ihre i Theiluahtne ansgesprochen, wohl kann man aber aus den uns I vorliegenden Zeilen, die an das hiesige deutschgeschriebene « Slovenenblatt gerichtet sind, eine Unzufriedenh'it der Ver- ..Warum nicht?" entgegnete er nachlässig nnd scbante sich um nach den andern. „Meine Henen, Sie sind Zeuge, dass ein Soldat vor keinem Wagnis zurückschrecken darf! Das gnädige Fränlein hat mich eben aufgefordert, diese steinerne Schöne zn küssen, vor den Wächte'angen des Gemahls." „Machen Sie keinen Unsinn, Rittmeister!" sa.Uc der Gutsbesitzer unmnthig; aber schon halte er sich über den Sarkophag geneigt und seine Lippen berührten den talten Mund von Stein. Da, ein Krach — ein Schrei und der Rittmeister lag hingestreckt am Boden nnter den Trü innern des steinernen Schildes; über ihm, am Sarkophag, 'agte der gespensterhafte Kriegsmann mit einem leeren irm-stummel .... Ohnmächtig, blntend anS mehreren Kopfwunden, lonrdc der Rittnleister lnnausgetragen. Der Gntsbesitzer schickte einen Wagen nach ?er nächsten Stadt, nni den Arzt zn holen. Der kam indeß erst gegen Morgen an. ^^n;w!schen hatte Fräulein Carola den Schweroerletzten verbunden und die gan',c Nacbt mit Cisunischlägen behandelt. ^'llS dic Schwadron ausrückte, mnsstc sie il)lcn Chef unter den Händen der Pfl.'geri:r zurücklasse?. Zwei Jahre später saß der Nittm^istcr a. D. auf seinem Gnt in Schlesien — nicht ganz so mager, so cynisch und sich selbst genng, wie früher. Das Haar ist ibnr dünn geworden, der Schnurrbart zeigt dic ersten Spurcu des Ergraueus. Aber seine Augeu baben einen stetigen, freundlichen Glanz, der zu einem hetteu Lächeln wird, wenn sie auf dem blonden.Haupte seiner Fran ruhen. Er ist nämlich verheiratet und bat die „unnahbare" Carola zu ciuer echt irdische« Liebe herangezogen; sie dasilr lchrt ihn glauben an weibliche Tngend nnd Treue. Es ist also nicht walir, dass — wie man munkelt — der morsche Arm des steinernen Kriegsmanncs den Cvniker bekehrt hat. eil.slcitung entnehiucn, die nur den Verein selbst trifft, denn nur bei einer festen Handhabung der Vcrcins-Angclcgenheiten mit !offener, freier Gebaiuiig kann ein Verein florieren, wenn die Vereilisleitung a^er im ^'^-instern fiscbt, riird und kann > ie ErspießlicheS geleistet werden. Das Schreiben^) an die Südsteirische Post wurde bei uns offen abgegcdcn und fiihrcn wir nur einige Zeilen daraus hier wl?rtlich an, die unsere geehrte Lesern jedenfalls interessieren dürften: „Witnschens-wert wäre es, wenn Sie die Freundschaft hätten, in Ihrem Blatte die Aufforderung einzuschalten, dass dem Vereine mehr Mitglieder beitreten werden nnd die Bcvi)lkerung von hier dem Fcnerwchrwcsen mcbr Aufnierksamkeit schenken würde. Mit besonderer Hochachtung" -- folgen die Unterschriften des Schriftführers und HauptmalincS der I-merwehr. (Deutscher Sprachverei n.) Am vergangenen Mittwoch fand der letzte Vortragsabend deS ZweigvcrcineS Marburg de'? allgemeinen deutschen Sprachvereines statt. Herr Jguaz Kanp, Hörer der Medicin, hatte einen Vortrag: „Ibsen und scine Zeit" angekündigt, war jedoch verhindert m erscheinen, wc^-halb der Vortrag zur Verlesung gelangte. DaS fesselnde Thema erörterte Herr Kaup in ausführlicher Weise und erntete den Beifall der Versammlung. Der Obmann des Sprach-vereineS, Herr Dr. Mally, sprach ini Namen der Anwesenden Herrn Kanp den Dank für seine gelungene Arbeit auS und gab dem Wunsche Ausdruck, dasS dieselbe in einer Zeitschrift veröffentlicht werden mög?. D.:? Vorsitzende theilte sodann die Einläuse mit und verlas Mei anlässlich der Comeniusfeier entstandene, preisgekrönte und dem Verein eingesandte Gedichte. T tt'Herren E. Füllekrus; und W. Köhler erfreuten die Sprach-vcrcinSmitglieder durch vorzügliche Vorträge auf dem Clavier, Herr Füllekruß bekundete außerdem scine Meisterschaft auf der ^>!uiegcige und errang sich den ausrichtigeu Beifall der Versammlung. Herr Waldacher saug einige Äeder mit entzückendem AnStruck. — Herr Dr. Mally machte die Mittheilung, dass zu Beginn des Juni ein Ausflug nach Ehrenhausen geplant sei, dei welcher Gelegenheit ein Zusammentreffen mit den Mitgliedern des Zlveigvereines Graz zu erhoffen sei. (Coucert der Werkstätten-Musikkapelle.) Aln Ostermontag findet in der Casinorestauration ein Concert dcr genannten Kapelle statt. Zum Vortrage kommen folgende Stücke: GainbrinnSmalsch von Handl, Öuverturc zur Oper ,.Die weiße Dame" von Boieldieu, ^x^orelei'Rbein-Klänge, Walzn' von Strauß, Potpourri aus „Vagabund" von Zeller, Inl Kaffeehaus, Scherzpolka von Schram'mel, Musikalisches Aarbenspiel, Divertiss^m.nt von Schrammet, Erwachte Liebe, Mazur vou Ä1!illöcker, Waldeeflüsteru,Illustration von Czibnlka, Ariihliligtliedcr, Walzer von Tritt'?u, Abschied vom Dirndl, Nomanze von Uhl, Petcrsburgcr Schlittenfahrt, Galopp von Cilenberg, Professorenmarsch auS „Vogelhaudlcr" von Zeller. V s.^Nrcheubau in Marburg.) Betanntlich stel)t in Au^?sichr, an Stelle der jetzigen Pfarrkirche in der Grazer-Vorstadt eille neue stircke zu erbanen. Da ^iirchen als monu-nientale Bauten l)ervorragend geeignet sind, eine Stadt zn zieren, so ersä^eint der Ort, wohin sie gesetzt werden, von gri?i?er Bedeutllng. Der Ort nun, der für den ueuen ^iirchen-dau projectiert ist, hat gar viele Bedenteu, ganz abgesehen davon, dass der Eindruck, den eine Kirche niachen soll, dort ganz verloren gelit. In der Umschau, wo die Üirche monumental wirtlmgsvollst situirt werden töuute, dräugt sich geradezu der Tappeinerplatz, die Anlage, iu ivelchem daS Tegetthoff-''))l0nument steht, auf. Dort auf der erl^öliteu Stelle ivürde die.^tirclie inlponierend stellen. Cs ist voranSsichtlich, dass die '.'Xoee, die Kirche an dieser Stelle zn erbauen, eine ganze Reibe Bedenken hervorrufen n'ird. Man prüfe sie, aber inuner nlit d.'r Erkenntnis, wie viel filr die Verschönerung der Stadt d^lrch lln'e Ansfülirung gelvonnen ivare, nnd es werderr alle Bedenken sclnvinden. Auch das Kloster lasst sich ganz gllt nach den: „^liättisel der Baukunst" verlegen, ja dieses nnrd daini uickt inel)r als solches erscheinen und fiir diese Verlegung ist die scheideude Straße sicher auch keiu Hiudernis. in de n ts cl) er O rtssch n lrath an S g ez e ichnet.) Dem Ortsscluilrathe in Roßwein, Herrn Äl!artin Pnkl, N'lirde von dem BezirtSschulratbe Marburg in der Sitzimq am v. für sein ersprießliches Wirken und für die rationelle Behandlung dcr Obstbaunrzucht in dem unter der Leitnng des Oberlehrers Herrn Harrich stehenden Schnlgarten die An-ertennllng auSgesproclien. nßwaschung.) Dcr Herr Pirstbischof hat am GrüN'Donnerstag die Fußw^schnng an folgenden Greisen vorgenommen: Franz Malet, 91 Jahre alt; Franz Matuschkovic, ^1 I.; Franz Hojsch. 8! I.; Mickael Reisp, W I.; Jakob Roseuberg, W I.; Josef Wieser, 77 I.; Johann'Krempl, 74 J.z Josef Hahn, 72 I.; EdnardProy, 72 I.; Johcinn Pajmon, 70 I.; Jakob Zechner, (>9 I., und Heinrich Demscher, <'»5 Jahre. (Vom Wetter.) Der April bringt gerade zu den Feiertagen ein recht ungünstiges Wetter uud lässt fast die Zimmeröftn wieder zu Ehren koulmcn, anstatt man sich im ?>rcien ergehen könnte. Gar manche geptante Ausflüge werden buchstäblich zu Wasser und die Freuden der kurzeu Oster-ferien sind durch solche Aprilscherze zunichte geniacht. (Billiges Fei erta gSgeslü gel.) Wie man ans lillige Art uild Weise seinen Tisch während der Feiertage Nlit Geflügel versieht, das haben wiederum einmal freche !^^angsinger in unserer Stadt dargethan, die die zwei fettesten Enten aus dem Stadtparkteiche mausten. Es ist in der That scitsain, dass i'ie Marder in Menschengestalt hicrzulaude nicht alle wcrdeu; in anderen Städten, z. B. in Wien is^t der Stadtpark mit Thieren verschiedener Gattung bevölkert, niemals aber wird anch nur ein Stück die Bente eines kecken diebischen Angriffes. Sollte bei unS wirklich die von ernsten Forschern festgestellte Kleptomanie gewisser Lente ihre Bestätigung erfahren. — Eine namhafte Belohnnng ist demjenigen zugesickert, der solche Mittheilungen zu machen ver?nag, welche die Ausforschllng und Ergreifung deS unverfrorenen Entendiebes ernlöglichen. Da wir keinen Grund haben, einen Postillion cl'amoul- zu spielen, erliegt das Schreiben znr weiteren Verfilgung ini Comptoir des Blattes. (THierseuchen) herrschen nach den bis zum 10. d. reichenden ämtlichen Ausweisen dermalen in Steiermark: Maul- und Klauenseuche in je einem Orte der Gemeinden Oberhaag des Bezirkes Leidnitz und Mahrenberg des Bezirkes Windischgraz; Räude (Krätze) der Pferde im Orte Aflenz der gleichnamigen Gemeinde des Bezirkes Leibnitz; Bläschenausschlag dcr Zuchtpferde in je einem Orte der Gemeiitden St. Georgen a. d. Südbahn nnd Ponigl des Bezirkes Cilli. (Uhrendiebstahl.) Am Morgen des 10. d. wurde aus einem Hofzimmer der Reiserstraße, welches gesperrt und dcr Schlüssel zu demselben nächst der Thüre hinterlegt war, eine silberne Ankerremontoiruhr sammt Silberkette von unbekannten Thätern gestohlen. Die Uhr hatte als besonderes Kennzeichen ans dem Zifferblatt einen Datumzeiger, an dcr Kette hieng ein GeorgSthaler uud eine silberne Beere als Anhängsel. (Verloren.) Als verloren wurde eine kleine silberne Cilindernhr, welche die Nummer 5:;.^31 trägt, beim Stadtamte augemeldet. Vergangene Woche hat hier eine Frau aus Pettau ihr Geldtäschchen mit einem Inhalte von 48 Gulden verloren. Ein Dienstmann übergab dieses Geldtäschchen als gefunden beim Stadtamte, merkwürdiger Weise mit dem Inhalt von 38 fl.; es musste also jedenfalls beim Verlieren der Börse eine Zehnernote herausgefallen sein. Die gefundene Börse wurde der Verlustträgerin eingehändigt. (Ein netter Knabe.) Am 13. d. wurde von einem Officier im Parke dcr Franz Josef Kaferne ein junger Bursch betreten, während derselbe eben daran war, eine blecherne Geldsammelbüchse zu e'^brechen. Dcr festgenommene Bursche sagte, er habe die Büchse gefunden. Nach seiner Arretierung gab er aber an, die Büchse, welche einen Inhalt von 2 fl. 68 kr. halte, bei den Schulschwestern in der Eolonie auf dem Gange des ersten Stockes von der Wand gerissen zu haben. Am Thatorte wurde erhoben, dass das vorsichtige Bürschchen vom Abortfenster auch einen Vorhang genommen hatte, mittelst dessen er beim Weggehen die gestohlene Büchse verdeckte. Das nicht mehr unbeans^tandete Bürschchen, welches seinem Meister in Graz durchgegangen und infolge dessen von dort per Schub iu seine Heimatgemeinde befördert wnrde. büßt nnn seine That mit einem vierzehntägigen strengen Arrest bei Gericht. (Wer sncht eine luftige Wohnnng?) An einem Bannle des Serpentinenweges vom Drausteg ist folgende Wohnungs - Ankündigung angeklebt: „Hier ist eine schöne Wohnung mit zwei Zimmern nnd Küche sogleich zu vergeben. Anfrage im 1. Stock." — Der Witz dieser Affiche diirfte wohl nicht in der Absicht des Ankündigers gelegen sein. Aus dem Herichtssaale. Jugendliche Einbrecher. Am 14. d. V!. fand beinl t. k. Kreisgerichte Eilli die .Hauptverhandllmg gegeu die anl !7. Nkärz d. I. durch die lnesige SichcrhcitÄvache zu Stande gebrachten jugendlicheil Einl)rccher Johann Martinelli, Franz Denleth und Gottfried Gotschnik statt, die nnederholt versucht hatten, iu eiu hiesiges Fruchtluagazin einzitbrecheli. '.v!artinetti und Denreth wurden zll acht, l'^otschllik zu sechs '.Vl'ouaten schn'eren Kerkers ver-ltttheilt. Gegen Martinelli wurde die AilSlveisuug aus sämmt-lichen im i)!eichSrathe vertretenen Königreichen nnd Ländern, gegen Demeth und Gotschnik die Znlässigkeit der Stellnng unter Polizeianfsicht ansgesprochen. Wolkswirthschastkches. (Zur Altersbestimmung für Niuder.) (Festgestellt vom Sonderausschnss dcr D. L.-G. für Rinderzucht.) Der erste Zahnwechsel tritt in der Regel mit I V« Jahren ein, die Milchzangeuzähne fallen aus, die Ersatzzangen treten hervor und sind ge^cn Ablauf deS zweiten Jahres voll in die Höhe gewachsen. Mit 2'/^ Jahren fallen in der Regel die inneren Milclizähne aus, die entsprechenden Ersatzzähne sind gegen Ablauf des zweiten Jahres voll in die Höhe gewachsen und in Reil)ung. Nach 3'/« bis 3'/, Jahren fallen in der Regel die äußeren Milchmittelzähne auS, die Ersatzzähne sind gegen Ablauf des vierten Jahres in Reibung. Nach 4'/^ bis 4^/2 Jahren fallen auch die Milcheckzäbne aus und sind deren Ersal',zähne gegen Ablauf des füukten Jahres in Reibung. Die Ausnahmen, die vorkommen, lassen erkennen, dass bei allen Gebirgs- und Hijhen Rasscn, wie auch bei den Marsch--Rasien, wenn die Thiere nicht zu sehr getrieben sind, der Zahnwecbsel, wenn nicht reaclmäßig, viel hänfiger später, sehr selten früher eintritt. Bei Thieren, die schon vor Ablauf des zwanzigsten Lcbensmonats greifbar trächtig sind, wird durch die zu frühe Trächtigkeit der rechtzeitige Anstritt der Ersatzzähne verhindert. Dagegen kommt bei recht frühreifen Thieren, besonders bei Shorthorn, ein früherer Zahnenwechsel, als die Regel ihn angibt, öfter vor.__ Kunst und Schristthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke und Zeitschriften sind durch Th. Kaltcnbruinier's Buchhandlung zu beziehen. „Wer zählt die Böller, nennt die Ncimen, die gastlich hier zusammenkamen!" ist man versucht auszurufen, wenn man einen Blick in das neueste.'öest der „JNustrirten Welt" (herausgegeben von Prof. Josef Kürschner, redigiert von Wilhelm Wetter, Stuttgart, Deutsche Berlags-Anstalt) wirst. Unter all den zahlreichen illustrirten Familienblättern, die in Dentschland erscheinen, kann sich keines ri',k)men, den Ton eines solchen besser zu treffen, als die „Jllnstrirte Welt.^' Außer den wirklich gediegenen, so recht zum Herzen sprechen-den Nomanbeigaben, „Tante Jettes Pflegejöhne" u. „St. Florian'^, eine bayrische Dorfgeschichte, fichrt das neneste Heft den aufmerk, samen Leser in Wort nnd Bild in aller Herren Länder. Wir wollen nur solgeudes aus dem i'lberreichen Inhalte erwähnen: Impfung auf dem Lande. Arabisches Kasfeehans. Ein Keltengrab. Im Blizzard. Ein Steiukohlenliergwerk in Westfalen. Lynchjustiz iu Sildafrika. Bilder aus Ungarn. Milchqennß u. s. w., und ein jeder mnss sofort schon aus dieser einfachen Ätelangabe erkennen, dass die „Jllustrirte Welt" bestrebt ist, ihren treuen Freunden immer das Neueste. Interessanteste und Zeitgemäßeste in angenehmster Abwechslnng zu bieten. Daher wird es auch niemand bereuen, sich siir seine Familielllectüre die „Jllustrirte Welt" augeschasft zu haben, zumal der Preis eines so stattlichen nnd inhaltreichen Heftes nnr M Pfg. beträgt. Das soeben erschienene 6. Heft der Zeitschrift Das Jahrhundert (2. Jahrgang ), hat nachstehende Inhalt: Eugen Dühring, ein Borkämpfer gegen Juden und Schriftgelehrte von Ludw. Kuhlenbeck. Vaterländische Dichtungen von Adolf Graf von Westarp. Zur Asketik des Christenthums. Von einem modernen Theologen. Georg Hecht, Roman v. Tr. Teutsch. Literaturbrief aus der Ostmark. Bon Franz Himmelbauer. Officiöse Denunciation. Ein wenig Kannegießerei. Aus detn Narrenhanse der Zeit. Moses oder Gideon? Das Lied vom deutschen Flegel. Von Christian Deutsch. Arbeit ist Glück. Die Krankheit des Jahrhunderts. Von Hans Hildebrand. Bleibendes vom Tage. Wer ist ein Atheist? Von Dr. K. F. Jordan. Vom Büchertisch. Mit dem soeben erschienenen 13. Heft liegt der 67. Band der Großfolio - Ausgabe des weitverbreiteten nnd allgemein beliebten illustrirten Familien-Journals ,,Ueber Land und Meer" (herausg. von Prof. Josef Ki'lrschner. redigirt v. Otto Baisch, Stuttgart, Deutsche BerlagSanstalt) vollendet vor. Die lange Reihe von Jahren, auf die dieses gediegenste und vornehmste Blatt dieser Gattung seit seinem erstmaligen Erscheinen zuriickblicken kann, beweist am besten, wie trefflich es „Ueber Land nnd Meer" verstanden hat, sich die vollste Sympathie in den verschiedensten Kreisen zn erwerben. Immer ist es mit der Zeit fortgeschritten, allen bedeutenden Ereignissen auf allen möglichen Gebieten hat es stets seine vollste Änfmerksamkeit zuge-tvandt und sich so nach und nach zu der Bedeutung und Höhe auf-gefchwungen, von der dcr neueste, soeben erschienene Band wieder das glänzendste Zeugnis ablegt. Die hervorragendsten Schriftsteller sind mit den besten Erzeugnissen ihrer Feder vertreten, die wichtigsten Ereignisse der Zeitgeschichte finden ihre entsprechende Behandlung, und jeder Geschmacksrichtung ist anf das beste in diesem glänzend ausgestatteten und wieder reich mit trefflich ansgefiihrten Illustrationen geschmiickten Bande Rechnung getragen. Eine gilnstigere Gelegenheit, sich ein gehaltvolles Werk zn billigem Preise anzuschaffen, kann es gar nicht geben, und ebenso geeignet ist auch der Zeitpunkt, in die große Zahl der Abonnenten von „Ueber Land und Meer" einzutreten, da jetzt ein neuer Baud beginnt. Jedermann wird sich schon nach der ersten Nummer (Preis vierteljähr, siir 13 Nummern 3 Mk. — fiir das l4tägige Heft 50 Pf.) gliicklich schätzen, unserem Raths gefolgt zu sein. Eingesendet. Auskunft: Direction Wien, Währing, Zimmermanngasse 30. LalssrlsaÄ Westbahnstation Hainfeld, 2 Stunden von Wien, Wasserheilanstalt. Trink-, Cur-, Bade - Etablissement, Nadelholzluft, Miueralqucllen, „EtoffwechselbefArdcrnd", Kochsalz», Glaubersalz-Hältig. Euren, Wohnungen billig. Milchwirtschaft. Jeder Landwirt l)at die Erfahrlmq gemacht, dass im Winter infolge dcr Stallfüttcrung bei Kühen fowohl die Güte dcr Milck als auch die Milchergiebig« keit vermindert wird. Wir können daher nicht unterlassen die Herren Oekouoluen auf das seit 40 Jahren mit dem besten Erfolge angelvendete .^wizdas Kornenliurger Biehuahrpulver von Franz Joh. Kwizda, k. u. k. österr. und könig. rumän. Hoflieferant für Veterinär-Präparate, Korneitl^urg bei Wien — aufmerksain zu machen, welches als Flttterzusat; bei coustanter Lerabfolgung bei Kühen sowohl die Güte der Milch verbessert, als auch die Milchergiebigkeit vermehrt. M/^6 Mittel sind heute schon überall zu bekomnlm, aber größten-theils in einer Qualität, welche das Billigste nur allzu theuer macht. Billig ist nur was Preiswerth ist und in dieser Be-szehnng empfiehlt sich das in so kurzer Zeit in Folge der einsationellen Heilberichte weltberiihmt gewordene Apotheker Meißner'sche Hiihneraugen-Pftafter, (Ausgezeichnet mit der gold. Ausstellnugs Medaille Diplom für Weltexport» fähigkeit, 20.000 Anerkennungen innerhalb eines JahreS). — Die Vorzüge dieses Mittels sind, daß es bei einfachster Anwendung, rascher sicherer Wirkung, ohne Entzündung zu vernrsachen sofort schmerzstillend wirtt, und selbst veraltete Hühneraugen. Warzen und harte Haut an der Sohle oder Ferse, in 3—li Tagen verschwinden macht. -- Preis per Karton 60 kr. 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Im Jahre 1><;i1 wurden »ene Po-liz;en für den (iie-sammtbetrag von 7l»1 Millionen Frks. ausgestellt. erlaubt sich die Mittheilung zu machen, dass deren aus zwanzig Jahre lautende Gcwiun-Ansanunlungs-Polizzen, welche im Jahre 1872 ausgegeben wurden, nunmehr das Ende ihrer Gewinn- Ansammlungs-Periode mit nachstehenden Resultaten erreicht haben: I. Gewöhnliche AblkbtuS'lTodesfall'jpolizxe» ergeben eiveuNl. Ablebens-Polizse mit beslhriinkter priimienjahlllug durih III. Gemischte lD' nud Erletiens-) Polijkeu ergeben einln jleberschnß von bis penent iiber deren Saar-Kosten-. 20 Aahre ergeben einen Ueberschuß vsn 48 bis perl, ilber^ ZleberschnK von Z8 bis 7l percent über deren Saar-Wen-betrag, je nach dem Alter der versicherten. ' deren Kaar-Kostenbelrag. je nach dem Alter der versicherte».^ betrag, je nach dem Alter des Verlicherten: Beispiel: Beispiel: eine Ab Beispiel Ein 30jähriger Mann erwarb vor 20 Jahren und Erlebens-Polizze mit 20jähriger ^ Pränlienzahlung per Frcs. Vö.AX).— und bezahlte für seine Versicherung durch 20 Jahren einen Ge- ^ samult Prämienbetrag von.......^rcs. nnd erhält jetzt: 72.795.- Ein 4Zjähriger Mann erwarb vor 2l) Jahren Ein 37jähriaer Mann erwarb vor 2<^ Jahren eine Todessall-Polizze mit lebcnslänglicher Prä« eine Todessall-Polizze mit 20jähriger Prämien- mienzahlung per Frcs. lW.W — und bezahlte fiir , zahlung per Frcs. öv.lXX)'— und bezahlte siir seine seine Versicherung durch 2V Jahre einen Gesammt- j Versicherung durch 20 Jahre einen Gesammt- Prämienbetrag von..........Frcs. 70.^00'— Prämienbetrag von..........Frcs. - Es steht ihm nun frei, am Schlüsse der 20jäh- ^ Es steht ihm nun frei, am Schlüsse der 20jäh- rigen Tewinn'Ansammlnngs-Periode entweder den ^ rigen Gewinn-AnsammlungS-Periode entweder den aus der Reserve und dem angesammelten Gewinn aus der Reserve und dem angesammelten Gewinn ..»4 ^ bestehenden Zeitwert ftiner Polizze im Betrag von Frcs. 87.8i^8'— bestehenden Zeitwert seiner Polizze im Betrag v. Frcs. 51.WZ » veriicyerte '^apirai nn Betrage oder: oder: ^ .........Frcs. 750iX)' nnr den angesammelten Gewinn im Betrage von Frcs. 49.l)31.— . nur den angesammelten Gewinn im Betrage von v. Frcs. 24.10!'ill'und den angesammelte!! Gewinn zu beheben und bei Fortsetzung der Pränlienzahlung ? zu beheben und ohne jede fernere Prämienzahlung im Betrage von .... Frcs. 48.58-^ 75 — jedoch mit Mzug der nunmehr jährlich zu jedoch vel weilerer jShrttcher chewinn.Ae. ^ ^ beziehende« gewinne — siir......Frcs. 100sXX).— kheiUgung — sijr den Betrag von .... Frcs. 50.000 —^ zusammen . . . yrcs. 1^.j.iz32.00 Stilck der nenesten 507 Damen-, Mädchen- u- Kinder-Sonueuschirme gekauft ha!?e und ich die Schirme ties unter dem Erzeugungspreise ausverkaufe. Es versäume niemand die gilttstige Gelegenheit zu benutzen, und seinen Bedarf in Sonnenschirmen bci mir zu decken. Hochachtungsvoll IZsopolÄ Lla-UR, .^/Uf k^supt'kiisäsrlaxs von Ml ?vr!moo8vn?orUavÄ-LowLllt Kilo N. lvll Ko. tl. l.öl) lieste 0?.rt)OllN6urn x»i» l^oI^Anstrieli ^ikiölit'rei ». 100 Xo. 24. s.l'hs !^z.ss».'dsZAZA.V«?^sz^SZA 10l) liilo ti. <».—. !)ei komAii kAolnisr & 80I1N6, NarliurZ'. Weißweine: 40 kr. 24 kr. Clgenban 18^K, hochsein, Liter dto. 188» Tiroler lTraniinerl h^'chfein . . 40 kr. ^chilcher . . . . . :'.2 kr. Mvr«: Stets frisch u. rein in ganzen u. halben Literflaschen abgezogen: Märzen 20 kr. Lager Iii kr. per Liter. Apselwein, sehr seines ges. Getränk It)kr. Lbstmoft, klar und gut vr. Liter 12 kr. empfiehlt bestens der ^Lllsr»ok»olr Schmiederergasse 3. ',89 Feinstes psriZer vsmenpulvsr weiß, rosa nnd gelb, lj77 grebt dem Teint augenblicklich Weiße, Glätte und Zartheit. Klettenwurzel-Kssm; zur Stärkung des Haarbodens und gegen das Ausfallen der Haare. zur Verschönerung des Haarwuchses. 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