iPo&tniiui plarana * guturini.l Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ' Schrittleitung und Verwaltung: Pre!«rnovo ulica S, Telephon Rr. 21 t Bezugspreis« für da» Inland: Vierteljährig 40 Din, halbjährig «0 Din, gaiq-»nkündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen s jährig I«v Din. FÄr da» Autland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din l S« Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 23 | Celje. Sonntag, den 2l). März 1932 J 57 Jahrgang Zum 100. Todestage unseres größten Dichters von Beata Petraschek, Vojnik Die wirtschaftliche Not mit allen ihren furcht-baren Folgen Hot es nicht verhindert, daß durch die ganze gebildete Welt das Erinnern an den deutschen Dichterfürsten geht, der vor einem Jahr-hundert, am 22. März 1832, die Augen schloß. Was an ihm sterblich war, ist damals den Zeitgenossen entschwunden, doch er selbst lebt weiter mit einer Unoergänglichkeit, die vor und nach ihm lein anderer deutscher Dichter je erreichte. Unver-gänglich nicht allein durch seine Schöpfungen, fast ebenso start durch sein Wesen, das aus unserem eigenen geistigen Leben und Schaffen nicht mehr hinauszudenken ist. Keines zweiten Großen Leben und Erleben liegt in allen seinen Regungen, in seinen kleinsten Beziehungen und Ereignissen so offen und vertraut vor uns. Goethe-Forschung und Goethe-Literatur haben bald nach des Meisters Tode eingesetzt, um dem deutschen Volke die Werke und das Wesen seines großen Dichters einzuverleiben. War dieses Ziel auch edel, ist viel Wertvolles dabei geschossen worden, dos seither unausgesetzte Schürfen und Bloßlegen bet vertrautesten Beziehungen Goethes scheint nicht mehr im Sinne des Meisters zu sein. Und in diesem Erinnerungsjahr berührt es mehr und mehr peinlich, wie sich der Schwärm kleiner Geister an die über-wältigend große Erscheinung Goethes heranwagt, um alles, aber auch rein alles herauszuzerren, was nur irgendwie von seinem Leben zu sagen wäre. Mangel an Ehrfurcht, das traurigste Charakte-ristikum unserer Zeit, Mangel an inneier Anteil-nähme, an Liebe, die allein jedem Schaffen die Weihe verleiht, treten dabei oft zu Tage. Aus Urgroßvaters Zeiten Von Waltraut Negri, Graz l. Im Besitze meiner Mutter befinden sich zahl-reiche Briefe meines Urgroßvaters, des im Jahre 1874 in Celje verstorbenen Landesgerichtsrates Jgnaz S t i g e r, die dieser in den fünfziger Iahren des vergangenen Jahrhunderts an seine Verwandten in Radkersburg und Graz geschrieben hat. Unsere Vorfahren beherrschten die Kunst des Briefschreibens jedenfalls in weit vollkommenerem Maße als wir im Zeitalter von Telephon und Radio, denn der mehr als vor einem halben Jahrhundert verstorbene Urgroßvater tritt durch die Schilderungen seines Familienlebens als Witwer mit drei Kindern so lebensvoll vor unsere Augen, daß ich jetzt, nachdem ich mich einige Zeit mit ihm beschäftigt, das Gefühl habe, ihn persönlich noch erlebt und gut gekannt zu haben. Die Briefe enthalten aber auch Miiteilungen über unsere Heimatstadt überhaupt, die über den Rahmen des Familieninteresses hinaus gehen und jedem, der Verständnis für die Geschichte seiner Vaterstadt hat, etwas sagen können. Sie gewähren einen Blick in jene gute alte Zeit, in der bei der Grazer Maut das „Land" begann und in der keine Bogen- oder Gaslampen die ungepflasterten Straßen bei Nacht erhellten. Urgroßvater war bis zum Jahre 1848 Patri-monialrichter auf Schloß Wurmberg bei Ptuj, wo Wer dieses Jahr in rechter, einzig würdiger Weihe feiern will, nehme Goethes eigene Werke zur Hand, eines nach dem andern, und vertiefe sich darein mit ganzer Seele, strömt doch ein uner-schöpflicher, unversiegbarer Quell aus ihnen allen. Aus „Wilhelm Meister", aus „Wahrheit und Dichtung", „Werthers Leiden", aus seinen wunder-vollen Gedichten, aus „Faust" und seinen Dramen allen tritt Goethes ureigene Persönlichkeit mit allem Zauber und den Eigentümlichkeiten seines wunder-samen unergründlichen Wesens unentstellt und unverwelklich hervor. Brauchen wir mehr? Wenn der junge Goethe, was er oft und gerne getan hat, verkleidet oder unerkannt in einer Gesell-schast erschien und dann an der Unterhaltung teil-nahm, verriet ihn jedes Mal da» Feuer seiner Rede, denn das Genie brach sich unaufhaltsam Bahn und dann standen alle, die um ihn waren, im Bann seines Wesens. Roch heute können wir diesen Zander selbst erleben in seinen Schöpfungen, seine eigene Stimme ists, die wir dann hören, herausgehoben aus den unleidlichen Kommentaren, aus dem Ge-schwätz der zahllosen Skribenten, die alle lieber ver-stummen sollten in Ehrfurcht vor dem G e i st, dem sie nicht gleichen! So wirkt mit Macht der edle Mann Jahrhunderte auf Seinesgleichen: Denn was ein guter Mensch erreichen kann, Ist nicht im engen Raum des Lebens zu erreichen. Drum lebt er auch nach seinem Tode fort Und ist so wirksam, als er lebte. Die gute Tat, das schöne Wort, Es strebt unsterblich, wie er sterblich lebte. »—jk. ' Mitteleuropa Von Dr. Botidar 6. Nikolajeviä, Wien Ganz Europa steht unter dem furchtbaren Drucke der allgemeinen Wirtschaftskrise. Weder die Abrüstungskonferenz noch die bevorstehenden Repa-rationsverhandlungen, noch die Ereignisse im Fernen Osten vermögen die wirtschaftlichen Sorgen und Hemmungen in den Hintergrund zu drängen. Richt minder allgemein ist aber auch die Erkenntnis, daß die Lage besonders in Mitteleuropa rasche Hilfe erfordert! über die Maßnahmen, die zu diesem Zwecke zu ergreifen wären, sind sich allerdings bis jetzt weder die Beteiligten noch die Mitwirkenden einig. Roch umstrittener vielleicht ist aber die Frage, was eigentlich zu Mitteleuropa gehört. er sich auch seine Frau holte, wurde dann Bezirkerichter in Radkersburg und kam 1854 als Landes-gerichtsrat nach Celje. Die Versetzung kan, scheinbar unvermutet und er mußte, da eine Frau sehr schwer krank war, seine Familie in Radkersburg zurücklassen und allein in Celje für einige Zeit, wie er sagt, ein „Hagestolzenleben" führen. Am 3. November 1854 erzählt er seiner Frau recht anschaulich von seinen ersten Tagen in seinem neuen Bestimmungsort und vom Beginn seiner Tätigkeit. „Ich bin nun erst ein paar Tage hier, aber es deucht mich schon ungemein lange. Das Hage-stolzenleben will mir nicht recht dehogen, werde mich aber doch für einige Zeit dazu bequemen müssen. Uebrigens befinde ich mich wohl. — Ich bewg sogleich mein gemütliches Zimmer im Dereanischen Hause (Rathausgasse 8) und stellte mich Nachmittag dem Präsidenten vor, der recht freundlich und teil-nehmend war und mir über meine Bitte zeitweilig kurzen Urlaub, um dich zu besuchen, zusicherte. Heute Vormittag wies er mir mein Bureau an. ein nettes Zimmer im ersten Stock des Gerichtsgebäudes, bei dem mir am liebsten ist, daß ich es mit niemandem S theilen brauche. Im Zimmer neben mir sitzt der nge Hochberg. Piringer hat sein Schreibzimmer in der Grafey, wo auch der Saal für die Straf-Verhandlungen ist, da nicht alle im eigentlichen GerichtsgebäudePlatzhaben.WahrmundKarnitschnigg mußte die Leitung des Bezirksgerichtes Cilli übernehmen. da er mit seinem Oheim Ralhssekretär Nach Mitteleuropa rief man zu Ende des Weltkrieges in den Zentralstaaten, weshalb in ge-wissen Siegerstaaten die Befürchtung entstand, das die Schaffung von Mitteleuropa das Deutsche Reii aus einem Besiegten zum Sieger und zum Beherrscher seiner Rachbarn machen könnte, und daraus ergab sich wiederum das Bestreben, Mittel-europa durch eine Donaukonföderation ohne das Deutsche Reich zu ersetzen. Diese Bemühungen aber ließen wieder andere befürchten, daß sich aus einer solchen Donaukonföderation die Restauration des alten Oesterreich -Ungarn ergeben könne. Bemüht man sich, Mitteleuropa im Lichte der allgemeinen Repolust nicht im Gremium fungieren darf. Gestem hatten wir die erste Rathssitzung, welche der Präsident Rack mit feierlicher Anrede eröffnete, wobei auch die Geschäftszutheilungen geschahen. Ich erhalte, wie alle übrigen, Referate in Civil- und Criminalsachen. Wilhelm Ribitsch war als Aktuar nach Rann be stimmt, hat aber seine Stelle zurückgelegt und will sich, wie ich höre, der Advokatur widmen. Mein Frühstück nehme ich im Kaffeehause (später Radalvvitjch) meiner Wohnung beinahe ge-genüberi mittags speise ich in der „Krone", wo auch meine Collegen Linninger und Guggitz, dann ein paar Offiziere vom Regiment Heß hinkommen; abends bin ich ebenfalls dort, wo ich gestem auch mit dem ehemaligen Kreishauptmann Schmelzer, den ich seit dem Jahre 1836 nicht mehr gesehen habe, zusammen traf. Die Mittagskost ohne Wein und Brot kostet im Abonnement 9 fl. monatlich, wofür man sich nach dem Speisezettel drei Speisen wählen kann. Hier hast Du vorderhand eine kurze Skizze meines Thuns und Treibens, ich fühlte mich zufrieden, wärest nur Du, meine Liebe, auch schon da; doch die Geduld überwindet alles und mit der Zeit wird wohl auch dieser Wunsch in Erfüllung gehen." Im nächsten Brief lesen wir: „Ich habe auch schon Visiten gemacht — bei Schmelzer, Bürgermeister Kaindelsdorfer, beim Abte und Stadtpfarrer, dann bei Frau Baumdach, Dr. Eis und bei einigen meiner Collegen. — Am verflossenen Sonntag war ich auch im Theater, auf Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 22 Q)i Weise hßpräisj Struktur fibF ^ ^ulammencubcü dieser Rat wirksani ut Kiese Not fft es cfö die die wütschaftlHe Einheit der betreffenden Staaten zementiert, und diese Not ist kein Ergebnis von Jntrigen oder Kombinationen, sondern höherer wirtschaftlicher Kräfte und Inte- Polens, der südöstliche Teil Deutschlands und der nördliche Teil Bulgariens zugehörig. Da man aber dies« Teil« Deutschlands, Polens und Bulgarien» von den übrigen wegen ihrer staatsrechtlichen Bin-dung nicht abtrennen kann, so muh auch das Ge-samtgebiet dieser drei Staaten in den Begriff Mitteleuropa einbezogen werden. Besonders wir aus dem einstigen Königreiche Serbien dürfen und sollen nicht vergessen, daß wir die ersten und feurigsten Vertreter her wirtschaftlichen Zusammenarbeit dieser Gebiete waren. Unser ganzer Ausfuhrhandel ging feit unserem wirtschaftlichen Aufschwünge unbewußt nach dem einstigen Oefter-reich-Ungarn. Durch unsere Agrarprodukte überflutet, wurde Oesterreich-Ungarn mit dem so entstandenen Ueberschuß seiner eigenen Agrarprodukte auf den rentableren deutschen Markt gedrängt. Solange Deutschland für die österreickisch-ungarischen Wirt-schaftserzeugnisse aufnahmsfähig war, konnten auch unsere und teilweise die rumänischen und bulgarischen Landesprodukte ungehinderte, gute Aufnahme in Oesterreich • Ungarn finden. Dies geschah zwar zu einem billigeren, jedoch so zufriedenstellenden Preise, wie wir ihn derzeit bitter vermissen. Ganz dieselben Gründe, die unsere gegenwärtige wirtschaftliche Bedrängnis geschaffen haben — nämlich die Agrar-Überflutung Deutschlands durch Amerika und Ruß-land mit dem dadurch eingetretenen Bedürfnis, die deutsche Landwirtschaft zollpolitisch zu schützen — haben dann die entgegengesetzte Bewegung gezeitigt. Oesterreich-Ungarn, vom Deutschen Reiche ausgesperrt, wollte und mußte sich den Balkanstaaten gegenüber absperren. Dieser Umstand rief mehr als alle anderen Borkommnisse jene Entladung hervcr, die zum Weltbrand« führte. Das Deutsche Reich konnte die mitteleuropäische Aararüberschwemmung jahrelang ohne Schaden aus-hallen, well sie naturgemäß war. Die amerikanisch-russische landwirtschaftliche Ueberflutung konnte Deutschland dagegen nicht verdauen, denn sie war unnatürlich. Der nüchterne künftige Historiker wird feststellen, daß der Weltkrieg entbrannt ist und fast die ganze Menschheit mit sich gerissen hat, weil man SJlitiekuuipa verhinderte, zerstörte, und e» ist frag-lich, ob nicht eine neue Welterschütterung ausbrechen wird, wenn kein Wandel zum Besseren eintritt. Nicht aus Uebermut seines Machtbewußtseins, sondern unter dem Drucke der Blockadenot hat Deutschland «rft gegen Kriegsende den inneren «in« Viertelstunde, der Saal wäre nicht übel, aber das ganz« ist lehr vernachlässigt und schmutzig; in zehn Tagen begibt sich die hiesige Schauspielergruppe nach Pettau — mir wird sie nicht abgehen. — Sirk ist von Rohitsch als Adjunkt nach Gonobitz gekommen, Karnitschnigg kommt als Grundbuchführer noch Drachenburg — er soll, wie mir sein Bruder Wadrmund hier sagte, desperat darüber sein. — Major lldrawsky ist aus der Durchreise nach Tarnow in Galijicn heute hier und nimmt seine Gattin und fünf Kinder dahin mit." Die schöne Umgebung d«r Stadt wollte Ur-großvater kennen lernen; drum macht er fast täglich kurze Soauergänge, um nach seinem Ausspruq «möglichst davon zu prophitieren." „Mein gewöhnlicher Gesellschafter ist mein College Linninger, ein recht gescheiter, liebenswür-diger Mann. Wir waren miteinander auf dem Schloßberg, von dessen sehr großer Burgruine aus man einen herrlichen Rundblick hat. Die Gegend ist hier wohl unvergleichlich schöner als in Radkersburg oder Pettau." Von dem wirtschaftlichen Leben in Celje be-richtet er in einem Brief am 10. Dezember 1864: „Der hiesige Zimmermeister Stepischnigg hat mit dem englischen Gesandten in Wien einen Con» traft auf Beistellung von achtzig Baraken für die Armee in der Krim abgeschlossen, welche Baraken bis Ende des Monates in Trieft sein müssen. Er arbeitet nun mit hundert Zimmerleuten, nachts bei & opäischev Westen »vertrag mit der Isinduna nt pom iWUttxn ?trag mit der Trennung X>eji| oloaiai hätte der miüeleuro feebcuiung verschassenjpllen. hatte sich ad# im Deutschen Reiche in «ne horizon-tale Richtung verblendet (Rußlandgejcküft und Ame-rikanisierung), statt die verAale und tiefere s ü d ö st-licheVarianteder hohenstaufenschen Orientierung sofort zu erfassen. Die jetzige Krise Deutschlands mußte an die Türe klopfen, damit man klarer bic Loge überblicke. Di« kleinen Sieger haben die Wahrheit schon erfaßt und daraus auch di« richtige Einstellung gefolgert: di« großen Sieger mögen nicht allein zurückbleiben wollen. Politische Rundschau Inland Steuerveränderungen Das Parlament begann am 16. März mit den Verhandlungen über einige wichtige Steuergesetze, die die Regierung vorgelegt hatte. Darnach soll die Grundsteuer lzemljarina) um 20 Prozent herabgesetzt werden, was ungefähr dem Betrag von 140 Millionen Din entspricht. Auch das Gesetz über die Steuer-befreiung von Personen mit 9 oder mehr Kindern wird eine wesentliche Abänderung erfahren. Wie der Finanzminister vor dem Parlament ausführte, genossen bisher alle Steuerpflichtigen diese Beglln-stigung ohne Rücksicht auf ihren Vermögensstand. So sei es gekommen, daß viele sehr vermögende Leute, die Eigentümer emer ganzen Reih« von Unternehmungen waren, von den Staats- und den Selbftverwallungsabyaben befreit waren. Die Ab-sich! des Gesetzes sei aber in erster Linie die ge-wesen, den ärmeren Schichten zu helfen. Deshalb sei jetzt das Gesetz über die Steuerbefreiungen so abgeändert worden, daß in Zukunft bloß jene von der Steuer befreit werden, die keinegrößerenEinnahmenausgewinn« bringenden Unternehmungen haben. Zwei wichtige Gesetze in Vorbereitung Der Ministerrat hat aus seiner Sitzung am 16. März beschlossen, der Volksvertretung zwei wich-tige Gesetze vorzulegen, und zwar das Gesetz über den Schutz der Bauern und das Gesetz über die Höh« des Zinsfuße». Seid« Baneharxihn« a imgX «et»« Zähne. Noch fcrtl» dieselben durch oltlrt moJtatm Gebrauch dtendend wetz« 3-1H»t. Intttm Jtawbtn braun*n» «nicht«ariratiL 34«*n* nicht, anbete* mehr-«, brauche» al»t*. und Mi ii— und weit« tzaen Sr1«tz bcfftr pintl. Fackelschein, an der Vollführung seiner Aufgabe. — Du siehst, die Cillier haben auch Unternehmungsgeist." Ende Dezember 1854 stirbt Urgroßmutter in Radkersburg. Auch für ihn ist, wie er sagt, „das Leben jjti Ende." Er bringt die drei Kinder nach Celje, nimmt eine Haushälterin und findet Wohnung im Roval'ichen Haus, später Weiner, am Haupt-platz. Dort wohnte er ein Jahr, um dann schräg gegenüber in» Geigerische Haus, später Jossek. zu übersiedeln, wo er bis an sein Lebensende blieb. Die Briefe des Jahre» 1855 an seine Schwägerin und Schwiegermutter atmen nur Schmerz und handeln von Kindersorgen. Bald verläßt ihn auch sein Freund. Linninger wurde nach Graz versetzt denn am 30. November 1855 schreibt er: „Seit Linninger fort ist, bin ich ganz auf meine Kinder beschränkt. Mtt ihm ging ich noch öfter abends in Gesellschaft oder machte kleine Ei-kursionen; ich verlor an ihm einen recht schätzbaren Collegen. Er ist übrigens überglücklich, nach Graz gekommen zu sein, da er eigentlich für Laibach vorbehalten war, wohin er gar kein Verlangen trug." Daß man sHon damals Ausflüge in Gasthäuser der Umgebung liebte, lesen wir im gleichen Briefe: - — g«rade in derselben Nacht reiste Linninger ab und wir machten an jenem Nachmittage einen Ausflug nach St. Margarethen, von wo wir erst spät abends heimkehrten." Mit jenem Ausflugsort verbindet sich eine heitere Geschichte, die m der Ueberlieferung meiner Familie noch fortlebt: Zusammenarbeit der Donaustaaten beschäftigt die rumänischen wirtschaftlichen und politischen Kreise auf» angelegentlichste. Wenn auch in politisch«» Parteikreisen in der Behandlung der Frage eine gewisse Zurückhaltung beobachtet wird, so läßt sich doch feststellen, daß im allgemeinen die französische Anregung begrüßt wird, da man in ihr den Antrieb zu erfolgversprechenden Verhandlungen über eine Angelegenheit erblickt, die zu einer Lebensfrage auch für Rumänien geworden ist. Für Rumänien sind hiebei ausschließlich wirtichaftspoliniche Erwägungen maßgebend, die eine Sicherung des Ad-satzes der landwirtschaftlichen Produkte des Landes im Auslande als unbedingt notwendig erscheinen lasten. Als Zweck einer wirtschaftlichen Zusammen arbeit erscheint mtthin für Rumänien die dauernde Verbindung mit Absatzmärkten, die hinsichtlich der Unterbringung von agrarischen Produkten genügend aufnahmssähig sind. Von diesem Gesichtspunkte aus hätte für Rumänien ein Zusammenschluß der Donaustaaten nur dann Sinn und Zweck, wenn dieser Zusammenschluß als Vorstufe zu wetterer wirtschaftlicher Zusammenarbeit mtt starken Konsum-gebieten in agrarischen Produkten, also auch mit dem Deutschen Reiche, gedacht wäre. D« „Adeverul" gibt zweifellos der allgemeinen Stimmung Ausdruck, wenn er in Besprechung der ftanzöst-schen Anregung ausführt, daß ohne die Mitwirkung des Deuschen Reiches und Italiens, den einügea Ländern, die im Stande wären, den rumänischen Agrarüderschuß aufzunehmen, das Problem nicht gelöst und den Südostländern keine wirkliche Hilfe gebracht werden könne: ohne die Mitwirkung di«s«r beiden Staaten sei an eine Wiederaufrichtung der Wirtschaft in den Donauländern nicht zu denken, ihre wirtschaftliche Lage aber erfordere rasche» Handeln. — Der Prager Hradschin macht im Rahmen der internationalen Diskussion über die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Mitteleuropa einen etwas iso-lierten Eindruck. E» ist noch nicht so lange her, daß Außenminister Dr. Benes mtt Borliede von einer konstruktiven Politik und von wirtschaft-licher Zusammenarbeit sprach. Da» geschah, als in dieser Hinsicht die Lage hoffnungslos war, heute, wo der französisch« Ministerpräsident di« Neigung zeigt, die bisher negative Polttik gegenüber dem Wirtschaftseiend an der Donau aufzugeben, mißfällt ihm und seiner Presse das einst so beliebte Thema. „Wir brauchen keine wirtschaftliche Zu-sammenarbeit der Donaustaaten: die Lage ist gar nicht so schlecht, daß man zu so außerordentlich«« Mitteln greifen müßte, und nur weil Oesterreich sich von der Tschechoslowakei nicht sanieren lassen will, mischen sich die Großmächte ein. aber der Donauraum gehört den Donauvölkern; find wirt schaftliche Vereinbarungen notwendig, dann bleiben Eine» Abends verließ die gleiche Gesellschaft das nämliche Gasthaus Walland in Margarethen und zog jedenfalls in bester Stimmung gegen Celje. Als man auf der Höhe der MarmilianiKirche an-gelangt war, sagte plötzlich einer der Heimziehenden. „Um Gottes Willen, ich habe draußen etwa» Wich-tiges vergessen" und kehrte um. Die anderen berat-schlagten und kamen überein, daß sie den einzelnen nicht allein ziehen lassen könnten, und folgten ihm. Während man dann in Margarethen den Wirt erst Herausklopfen mußte, fragte doch einer der Zech» genossen: „Ja. was hast du denn hier vergessend „Noch einen Liter zu trinken," war die Antwort. Der zuerst hervortretende Unwille war rasch hinweg gespült und das Vergessene wurde gründlich nachgeholt. Linninger starb erst in den neunziger Jahren in Graz und widmete, nach Gubos Chronik, seiner Vaterstadt Celje 6000 fl., dem Verschönerung;-vereine 4000 fl. und dem Bürgerspitale 3000 fl. Er war ein geborener Cillier, sein Vater Peter Linninger war Kaufmann. (Heute Stermecki). Aus Urgroßvaters Brief vor Weihnachten 1855 erfahren wir, daß manche Hausgeräte nicht schon ett ewigen Zeiten unsere Wohnungen verunzieren, ondern wie alles ihre bestimmte Entstehungszeit >aben; an seine Schwägerin in Graz schreibt et: „Deine Bereitwilligkeit, mir für Weihnachten Verschiedenes zu besorgen, nehme ich gerne an und bitte Dich, einen neumodischen Kleiderstock zu kaufen und ihn an Bruder Jean nach Windisch-Feistritz. Bahnstation Pragerhof. senden zu lassen." Nummer 22 Deutsche Zeitung Seite 3 sie deshalb oache der Donaustaaten selbst." So lauten ungefähr die Argumente, mit denen sich die ..konstruktive" Politik des Herrn Benes um di« Dringlichkeit einer Reorganisation der wirtschaftlichen Beziehungen im mitteleuropäischen Raume herumzu-drücken sucht. Daß sich das eine und das andere Organ des Prager Hradschins dabei bis zu ver steckten Angriffen gegen den französischen Minister Präsidenten versteigt und Dr. Beneö seinen weit reichenden Einfluß in der Pariser Presse benutzt, um die Initiative Herrn Tardieus zu schwächen, verstärkt den Eindruck der Verlegenheit, in dem sich augenblicklich Dr. Benes und seine Freunde be> finden. — Der Berliner „Börsen-Courier" schreibt, daß Deutschland keine Ursache habe, sich dem Plane der Donauunion abgeneigt zu zeigen, well er die Durchführung eines alten deutschen Bestredens dar-stellt, nämlich durch Beseitigung der Zollmauern den gegensciligen Warenaustausch zu fördern und die Wirtschaft zu beleben. Ohne Zweifel würden sich dieser Zollunion im Lauf der Zeit, wenn es sich zeigen wird, dah sie zu Milderung der herrschenden Wirtschaftskrise befähigt fei. auch andere europäische Staaten anschließen. Sicherlich werde Deutschland unter den ersten sein, die diese Aktion unterstützen und sich einem großen europäischen Wirtschafts block anschließen werden. Deutschlands Antwort auf das Donau-Memorandum Die deutsche Reichsregierung spricht in ihrer Antwort aus das französische Donau-Memorandum die Ansicht au», den Donauländern könne dadurch geholfen werden, daß ihnen durch bevorzugte Ab-nähme ihrer Produkte der Absatz erleichtert werde. Diese Lösung müsse rasch und wirksam erfolgen. Es sei unzweckmäßig, die notleidenden Donauländer zuerst unter sich verhandeln zu lassen, da sie unter sich ja doch keinen genügenden Absatzmarkt hätten. In die aeplante Wirtjchaftsverbindung fei auch Bul-rien «nzubeziehen, da» ebenfalls zu den not- SchlChT den den Donauländern gehöre. Die Tschechoslo« wakei fei zwar auch ein Donaustaat, könne aber in wirtschaftlicher Beziehung nicht zu den Ländern de» Donaubeckens gerechnet werden. Ein richtiger Standpunkt Der jugoslawische Außenminister Dr. Marin-lovii verständigte in Genf den französischen Minister» gsidenten Tardie», der die Verhandlungen über en Donauentwurf mit den Vertretern der Kleinen tente, Oesterreich», Ungarns. Italiens, Englands und Deutschland» führt, daß Jugoslawien auf keinen Fall eine Lösung annehmen könne, die We Placierung de» jugoslawischen Agrarüberjchusses erschweren würde. Die» sei aber der Fall, wenn die geplante Wirtschaftsföderation bloßOe st erreich, Ungarn weshalb er der Ansicht sei, daß die jetzige Situation Am 3. Mai hören wir, daß er bei Frau Baumbach, der damaligen Besitzerin der Adler-Apotheke, gespeist hat. „Auch Dr. Ei» und Notar Dr. Zeugschmidt waren dort. Mir ist aber an derlei nichts gelegen, ich bin lieber bei meinen armen Kindern." Ueber die Schrecken der damals in unseren Gegenden noch sehr häufigen Cholera erfahren wir aus einem Brief vom 24. Mai 1855: „Der arme Wenninger, Schwiegersohn eines Pettauer Freundes, ist noch am 16. d. M hier durch nach Fiume gereist, um eine Verlängerung seines Urlaube» zu erwirken; am 23. war er dort ju Besuch bei Lichtenegqcr (später Bnirksvorsteher m Cilli), der nun auch in Fiume angestellt ist. und klagte über Bauchgrimmen! Lichtenegger» Mutter bereitete ihm einen Camillentee und alle rieten ihm von der Reise ab; allein er meinte, er habe ver« krochen, am 24. d. M, am Namenstage seiner Frau, in Pettau zu sein, und müsse unbedingt fort. Er gelangte um 3 Uhr Nachmittag auf die nächste Station von Fiume. wo er nicht mehr weiter konnte und liegen blieb. Man sandte sogleich um ärztliche Hilfe nach Fiume, allein es war vergeblich und schen um elf Uhr nachts war er eine Leiche. Die Cholera tritt in Fiume recht bösartig auf — bei einer Bevölkerung von 8060 sterben täglich zwanzig bis fünfundzwanzig Personen — die Schulen wurden bereits geschlossen und alle», wa» fort kann, verläßt die Stadt." RADION WÄSCHT ALLEIN] % OR 8/32 Weißer noch als blütenweiß, Wenn jeder sich zu merken weiß: A. Löse Radion in kaltem Wasser auf. ß. Koche die Wäsche darin 20 bis 30 Minuter». C. Schweife erst warm, dann kalt, bis klares Wasser bleibt .. UND WEISSER in dieser Beziehung noch besser sei, al» sie e» wäre, wenn es zu einer engeren Föderation mit der Tfchechoflowakei, Ungarn und Oesterreich käme. Der tschechische Widerstand Wie man in Genf glaubt, wird e» in der Frage der Donauföderation zu einer Konferenz von neun interessierten Staaten kommen, und zwar der fünf Donaustaaten und von vier Grogmächten. Gegen die Mitarbeit Deutschlands tritt energisch der tschechische Außenminister Dr. Benes auf, der sich auf den Standpunkt gestellt hat, daß Deutsch-land absolut nicht zur Konferenz der Donaustaaten zugelassen werden dürfe. Der obstinate Standpunkt Celje selbst blieb scheinbar noch verschont, denn am 23. August 1855 schreibt er: „Die Cholera scheint un» hier noch nicht heim-zu haben. Die Aerzte wollen zwar ein paar daran vorgekommene Todesfälle behaupten, allein mir scheint, die Aerzte machen jetzt auch schon jede Ruhr zur Cholera. In Steinbrück, Lak und Franz ist ihr auch der alte Schildenfeld am vorletzten Sonntag erlegen. Auch in Sternftein (auf der Straße zwischen Hohenegg und Gonobitz gelegen) ist sie vor einigen Tagen plötzlich in einem von sieben Per-fönen bewohnten Bauernhause aufgetreten; fünf der Bewohner dieses Hauses sind todt. Der Vater und eine Tochter, die noch übrig blieben, sind auch von dieser Krankheit ergriffen und waren vorgestern von dem Arzte aufgegeben — vermuthlich sind sie auch schon todt. Es ist wirklich sonderbar, welche Sprünge diese Seuche macht." „Mit den Buben (der Aelterc starb bald, der Jüngere war der nachmalige Bürgermeister Gustav Stiger) mache ich öfter Ausflüge zu dem über der Stadt gelegenen Nikolei-Kirchlein. Von dort sieht man zahlreiche Weingärten, die mich an unsere Feistritzer Heimat erinnern. Manchmal gehen wir auch langst der Sann aufwärts zu einem angeblichen heilkräftigen Bründl i dort sitze ich — und denke —. Meine Buben unterhalten sich unterdessen am Fluß-ufer. Im FluNe hier wird sehr viel gebadet, was ich auch schon öfter mit großem Behagen gethan habe." des tschechischen Außenministers hat in den Völker-bunöfteijen viele Kommentare hervorgerufen. Man stimmt dort mit der Anficht des jugoslawische« Außenministers Dr Marinkovic überein, derzufolge eine lediglich aus die Donauländer beschränkte Wirt-schastsföderation keinen Wert hätte, vielmehr für einzelne Staaten die Lage noch verschlechtern würde. Dr. Benes hingegen hält an der Ansicht fest, daß die Donaufrage bloß im Rahmen der Donaustaate« gelöst werden dürfe. Er betont, daß, wenn jemand Oesterreich und Ungarn eine besondere Finanzhilfe anbieten würde, die Tschechoslowakei gezwungen wäre, die gleiche Forderung zu stellen. Selbst ist der Mann! Diesem Grundsatz huldigt ein Leitartikelschreib« de» Ljudljanaer «Slaven«", ohne daß er sich da-rüber den Kopf zerbricht, wie und wohin die „selbstentscheidenden" Donaustaaten ihre gleichge-arteten Agrarprodukte verkaufen könnten, indem « u.a. schreibt: Der Donauraum ist ein Tummelt sich widerstreitender großer weltwirtschaftlicher un politischer Programme. Daher sollen wir ihn vor Konflikten dadurch bewahren, daß wir ihm die Freiheit lasten, sich selbst zu organisieren. Die» ist eine Grundwahrheit. Gerade deshalb müssen wir aber auch unsere Verwunderung, wenn schon nicht unseren Unwillen zum Ausdruck bringen, daß wir es zuließen, daß sich das Donauproblem ent-wickelte, bevor die Donaustaaten die Gelegenheit hatten, sich unter einander über einen einheitlichen Entwurf zu einigen. Wer dies verursacht hat, arbei-tete nicht im Interesse der richtigen Lösung der Schwierigkeiten, die uns drücken. Die Konferenz der Staaten der Kleinen Entente, die für den Monat Mai einberufen ist, hätte zusammentreten sollen, ehevor noch Tardieu seinen Plan veröffentlichte. Warum geschah es nicht? Dies sind die ersten Feststellungen, die festzunageln wir weder Angst noch Scham haben dürfen. Am 24. April Grohlampftag in Deutschland Vierzehn Tage nach der endgültigen Reich»» Präsidentenwahl, nämlich am 24. April, wird in Deutschland wiederum ausgiebig gewählt werd«». An diesem Tage finden die Landtag»wahlen in '1 I Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 22 Preußen, Bayern, Württemberg und wahrscheinlich auch in Anhalt statt. Interessant ist es, wie sich der Wahlsieg Hindenburgs, der ein Sieg seiner Person, nicht jedoch der Parteien war, in den jüdischdemo'ratischen Blättern widerspiegelt. Nach »eren Kommentaren ist Hitler „tödlich^ besiegt worden. Nun, noch, einige so „tödliche" Niederlagen der Hitlerpartei (über 5,000.000 Stimmen Zuwachs !), dann wird von den „siegreichen" Demo-traten wohl nichts mehr übrig sein! Europäische Planwirtschaft? Das französische Komitee für Zusammenarbeit hat den Handelsminister Nollin den Entwurf' eines Fünfjahrplanes für die Durchführung internationaler öffentlicher Arbeiten vorgelegt. Der Plan geht von dem (bedanken aus. daß in verschiedenen euro-päischen Industriestaaten mehr als 50 Milliarden Franken im Jahre an Arbeitslosenunterstützungen gezahlt [ werden. Gleichzeitig leiden 60 Millionen Bauern in Europa Not. Das vorge-schlagen« System geht nun dahin, vornehmlich die Lage der osteuropäischen Landwirtschaft durch Stragenbauten und andere öffentliche Arbeiten zu bessern und dadurch, dem industriellen Europa neue Absatzmärkte zu sichern.- —. Wir haben in unserem Blatte schon in etlichen Artikeln den Gedanken aus-geführt, daß die Arbeitslosenunterstützungen in effektive Arbeit umgesetzt werden sollen, weil nur dadurch die Arbeitslosenfrage gelöst werden kann. Bulgarien stellt die Zahlungen ein. Bulgarien hat am 15. März den Zinsendienst für die Borkriegsschuldenobligationen eingestellt. Aus Stadt und Land Deutsch »serbische Goethefeier in No> vifad. Am 22. 9)1 ärj, dem 100. Todestage Goethes, werden der Verband der serbischen Kultuwereine in Novisad und der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund eine gemeinsame Goethefeier im „Habag"-Haus abhalten. Zeitweise Wiedereinführung aufge- lassener Züge. Die Eisenbahndirektion in Ljublana teilt mit, daß mit Beginn am Samstag, dem 19. März, bis einschließlich Mittwoch, «!. April, auf der Strecke Ljubljana - Maribor die Personenzüge Nr. 617/618 und 519/620 wieder fahren werden. Der Zug Nr. 617,618 geht in Ljubljana um 7 Uhr 27 ab und kommt in Maribor um II Uhr 36 an; der Zug Nr. 519,620 geht aus Maribor um 9 Uhr 10 ab und kommt in Ljubljana um 13 Uhr 46 an. Neue Postmarken. Mit 1. April werden neue Poftmarken zu 1.50 Din und 75 Para in den Verkehr gegeben werden. Für diese Marken Hai die Atarkendruckerei in Beograd zum ersten Mal eigene Klischees ausgearbeitet, während sie dieselben bisher immer im Ausland bestellen mußte. Die Marken zu 1.50 Din werden rot, jene zu 75 Para dunkelgrün sein. Korrespondenzkarten zu 75 Para find bereits im Verkehr. Neue Borschristen für den Reisenden-verkehr auf den Eisenbahnen. Die General-direktion der Staatseijenbahnen verlautbart: Mit 1. April werden die Personen- und Schnellzüge von allen Stationen ohne ein vorhergehen-des Signal abfahren. Deshalb werden die Rei-senden aufmerksam gemacht, rechtzeitig ein- und auszusteigen, damit sich keine Verspätungen ergeben. Bon nun an wird strenge darauf geachtet werden, daß die Reisenden nicht bei den rückwärtigen Türen einsteigen und bei den vorderen Türen in der Richtung der Fahrt aussteigen. Die Reisenden müssen sich rechtzeitig beim Kondukteur über den Aufenthalt ihrer Züge in den betreffenden Stationen erkundigen. Ohne diese Erkundigung sollten die Reisenden den Wagen nicht verlassen/weil der Zug in der betreffenden Station vielleicht nur ganze kurze Zeit hält. Auf Grund des § 126 des Gesetzes über die Eisenbahnen und den öffentlichen Verkehr ist es verboten, auf den bereits fahrenden Zug auf-zuspringen. Im Fall eines Unglücks trägt die Eisen-bahnverwaltung keine Verantwortung, überdies wird gegen solche Reisende nach den strengen Vorschriften de» Gesetze» vorgegangen werden. Tod einer heimischen deutschen Schrift, stellerin. In Sarajevo ist dieser Tage die deutsche Schriftstellerin Maria Zischet im Alter von 77 Jahren gestorben. Sie war au» Banja Luka ge- bürtig und kehrte im Jahre 1908 aus Salzburg, wo sie lange Zeit gelebt hatte, nach Sarajero zurück. Hier schrieb sie ihre bedeutendsten Werke: „Anime" <1913 München). ..Der Narr" (1916 Wien). „Die Träume einer Frau" (1921 Berlin) und „Berg-werk»arbeiter" (1924 Berlin). Mit den beiden letzt-genannten Romanen, die auch ins Englische und Italienische übersetzt wurden, hatte sie den größten Erfolg. Die Einnahmen daraus sicherten der greisen Schriftstellerin einen ruhigen Lebensabend. Aus Scherz schreckliche Wirklichkeit. Am vergangenen Sonntag schätz in Neusiwatz der junge Landwirt Christian Hetteshenner in seinem Hof mit einem 6-mm-Gewehr Spatzen. Als er in das Haus zurückkehrte, machte ihm seine Frau Vorwürfe, well er sich beschmutzt hätte. Der Mann erwiderte lachend, sie solle doch nicht schimpfen, und zum Scherz legte er das Gewehr auf sie an, von dem er glaubte, daß es leer sei. Jedoch die Waffe entlud sich und die Kugel drang der Frau in» Herz. Sie war auf der Stelle tot. Der entsetzte Ehegatte wollte sich nun selber töten, aber die Nachbarn verhinderten ihn daran. Die unglückliche Frau war in der Hoffnung gewesen. In contumaciam zum Tode verurteilt wurden vom Staatsgerichtshof in Beograd am 14. März die im Ausland lebenden Mörder des Di-rektors der Zagreber „Nooosti" Toni Schlegel, Mijo Babic und Zvonimir Pospisil, beide ehemalige Chauffeure in Zagreb. Falls die beiden jemals zu-sammen unter den Galgen treten werden, soll Pos-pisil als erster und Babic als zweiter gehängt werden. . . Ueberführung der Leiche Kaiser Karls nach Tirol. Legitimistische Kreise in Tirol planen die Ueberführung der Leiche Kaiser Karl» von Madeira nach Tirol, wo sie entweder am Berg Isel oder in der Herz-Jesu Basilika in Hall beige-setzt werden soll. Eine legitimistiiche Abordnung reist am 19. März nach Steenockerzeel ab, um mit der Exkaiserin Zim wegen der Ueberführung zu ver-handeln. Der Absperrungskrampf der Wirt« schaftskrise. In Bulgarien denkt man sogar daran, den Studenten das Studium im Ausland zu ver- bieten, um auf diese Weise die Devisen für diese Studenten und ihren Aufenthalt im Ausland zu ersparen. Die ^Rose von Hawai" in Szegedin. In Szegedin gingen für die Abendvorstellung des Operettentheaters am 14. März alles in allem 3.50 Pengö ein. Natürlich nuchte angesichts dieser „Kassa" die Vorstellung der Operette „Rose von Hawai" entfallen. — Wahrhaftig „rosige" Zeiten! Kreuziget ihn! Wie aus Gallspach gemeldet wird, wurden im Orte, wo man ihm früher nicht genug „Hosianna!" zurufen konnte, an zahlreichen Stellen Todesdrohungen gegen den Wunderarzt Zeileis und seinen Sohn ongeichlagen, weil sie am geschäftlichen Niederbruch Gallspachs schuld seien. Der heurige Winter ist von seltener Zähigkeit, denn noch vor kurzem warf er solche Massen von Schnee über das Land, daß man — jetzt knapp vor Ostern! — ein richtiges Äeihnachts-gcfühl hatte. Die Sonne leuchtete ihm allerdings wäimend auf den weihen Pelz hernieder und zehrte an ihm. aber dies ging viel zu langsam und er wäre noch über den astronomischen Frühlingsanfang (21. März) hinaus unerschütterlicher Sieger geblie-den, wenn n?cht am Mittwoch abends plötzlich der Südwind, der Jauk, dreingefahren wäre. Nun gibt es keine Gefechtspausen mehr in frierenden Nächten, es rann ununterbrochen von den Dächern und auch auf den Feldern ist der Winterpelz sehr schäbig und wässerig geworden. Ein Tintenmeer um einen 80. Ge» burtstag. Allerdings handelt es sich dabei um den 80. Geburtstag des tschechoslowakischen Staats-oberhauptes T. G. Masaryk. Eine anläßlich seines 82. Wiegenfestes in Prag veranstaltete Ausstellung zeigt, welchen Widerhall der 80. Geburtstag dieses Staatsmannes in der Weltpresse gefunden hat. Nicht weniger als 1896 Blätter, die sich auf 59 Staaten und 640 Städte verteilen, haben mit 4928 Artikeln zu diesem Ereignis Stellung genommen. Darunter find u. a. Arabien mit 2 Zeitungen und 4 Artikeln, Jawa mit 7 Zeitungen und 8 Artikeln, China mit 7 Zeitungen und 20 Artikeln, Japan mit 25/42, Indien mit 5/13, Syrien mit 4/5, Palästina mit 9/26, Australien mit 21/30, die Vereinigten Staaten mit 213/508, Rußland mit 2/2, Oesterreich mit 68/203. Deutschland mit 119/209, Frankreich mit 196/424 und Monako mit 1/1 vertreten. In Europa schrieben 1450 Zeitungen 3976 Artikel, nicht ae. rechnet jene Blättchen, die wegen ihrer Unbeträcht lichkeit von der Prager Statistik nicht erfaßt wurde,. Es wäre nicht uninteressant, wenn jemand ausrechnen könnte, wieviel ein allfälliges Zeilenhonorar für diese Tintenflut ausmachen würde. Es wäre gewitz eine artige Summe. Die meisten Artikel zum 80. Geburtstag des Präsidenten Masaryk wurden übrigens in Jugoslawien geschrieben, nämlich in 81 Zeitungen 1051 Artikel. Militärische Erziehung der polnische» Jugend. Die polnische Jugend wird ganz allgemein auf den Soldatenstand vorbereitn. Die Regierung hat eine Menge von Spezialkursen eingerichtet, um Ersatz für die Sondertrnppen vorzubilden. Sie erfassen die jungen Leute bis ins Knabenalter hinab. Da gibt es Jungreiter, Jungflieger. Jungpioniere, Jung-elektriker, Jungchemiker, Jungfunker, Jungmatrosen usw. Diese Jugendbünde arbeiten olle in engster Beziehung zu den aktiven Truppen. Sie benutzen die Geräte und die Plätze des Militärs. Offiziere und Unteroffiziere der Armee leiten die Kurse. In vierwöchigen Lagern werden Gruppen von 80 bi» 120 Mann regelrecht militärisch ausgebildet. Wer zur Jungreiterei will, muß selbst ein Pferd besitzen oder eines von einem anderen gestellt bekommen (auch im Ernstfalle), dieser andre bekommt dafür gewisse Steuerermäßigungen. An den Hoch- und Mittelschulen sind besondere Sektionen für Militär-technische Wissenschaften eingerichtet. Diese Vorbildung geht von den wesentlichsten Waffen der Wehrmach« wie Artillerie, Kavallerie, Infanterie, Zllarine hinab über alle Zwischenstufen bis zur Kriegschemie, Feld-poft usw. — In einigem Gegensatz zu dem obigen steht die bekannte Tatsache, daß der polnisch« Außen minister Zaleski in den Vordergrund seiner Frie-densrede auf der Abrüstungskonferenz in Genf di« „moralische Alirüstung", die Vernichtung des kriege-rijchen Geistes, gestellt hat. Sein rumänischer Kollege. Außenminister Prinz Ghika, verdeutlichte den Sin» der moralischen Abrüstung noch dadurch, daß er die Abschaffung verschiedenen Spielzeugs, wie Säbel. Blechhelme, Zinnsoldaten und der Kriegsspiele der Kinder, verlangte, damit diese nicht schon in frühester Jugend ein Gefallen am Krieg in sich aufnehmen. Heimarbeit ein Lichtpunkt in der Krisis. Wir verweisen auf das Angebot im heu-tigen Inseratenteil der Firma: Domaca Pletarsk« Industrija Josip Kalis, Maribor, Trubarjeva 2. Die Strickmaschine „Regentin" bildet für die Ar-beitslustigen eine neue dauernde monatliche Ver-dienstmöglichkeit. — Die Firma versendet auf Wunsch genaue Prospekte. Bei Kopf-, Lende» und SchlllterrhesmatiSm«». Nervenschmerzen, Hüstweh. herenschuv wird da« natürlich« »Aronz-Joses"-Bitterwasser in» großem ftiiftt» für dte wgliche Retnwaschung drt BerdauungttanalS angewendet UniversttätSltmiten bezeugen, da« da» Fraiu Zoses-Wassn besonders im mittlre» und vorgerückten Lebensalter, ein vorzügliche» Magen- und DarmreinigungSmittel ist. Das Franz Iosef-Bitterwasier ist in Apotheke«. Drogerie,', und -pehanvlungen erhältlich. Celje Gemütlicher Abend mit Tanz. Es war ein Fest echt alpenländischen Frohsinns und unge° bundener Gemütlichkeit, das der Skiklub Sonn-abend in den außerordentlich stilvollen und behag lichen Räumen des Gasthofes „Zur grünen Wiese" veranstaltete. Mächtige Tannengewinde, die von der Mitte der Decke nach allen Seiten bin gespannt waren, bildeten über den Saal ein duftendes Dach. Ein buntes, frohes Gewirr zahlreicher schmucker Dirndlkleider und Sporthemden füllte den Saal und die Nebenräume mit den vielen vorbildlich witzigen Wandbildern und farbigen Kulissen. Ein Hoch dem tüchtigen Zeichner R. Krapes! Und also wollen wir ein wenig Umschau halten. Da geht' s in die „Smuk-Bar". Alles besetzt? Nur oben im Caf^ noch Platz? Schnell, der „Mondschein-Walzer" be-ginnt schon. Turne dich durch, wozu übst du jeden Morgen! Da sind zwei Sitze. Und wie unermüdlich die flotte „Svetina-Jazz" m ihrer Holzhackerhütte musiziert! Still! Die „G'jangprobe" beginnt. Nanu? Da wird von Krise und von Pleitezeiten gesungen? Nicht nur: sondern auch vom Skifahren, von Brettln und führigem Schnee, juchhe! Jetzt aber gib acht! Der „ Herzerlwalzer" beginnt? Lirum! der Boden war spiegelglatt. Hell und bevölkert der Saal, Larum! Es tanzte wer Ohren hat. Und ein gesundes Pedal. Ja, es war wieder einmal so ein rechter schwäbischer Wirbeltanz! Doch nicht der Walzer allein beherrschte die Tanzkarte. Auch Polka gab es und Galopp Nummer 22 Deutsche Zeitung Seite 5 fund draufhin allemal eine Erholungspause!). Auch «in Contretanz durfte natürlich nicht fehlen: die Quadrille. Und selbstverständlich auch die heute modernen Tänze nicht, der Tango (Tango de ctebre!), Fortrott und wie sie alle heißen mögen mit ihrer prickelnden Lebhaftigkeit des Jazz. Und über allem schwebte der genius loci: die unbefangene Daseinslust. Es war ein Abend, an dem Geld keine große Rolle spielte, weder am ausgezeichneten Büffet, noch im vorzüglichen Caft. Es war ein Abend, an dem keine ängstliche Schichtung nach Beruf und Stellung stattfand. Der Mensch und was er an Persönlichem der Gesellschaft zubrachte, entschied. Es war kein „großer" Abend, nein! Aber ein umso gemütlicherer Abend, ein Abend fürs Heine Portemonnaie. Und das klingt zeitgemäß. Es wäre eigentlich der Abend für alle gewesen. Und doch sind nicht alle gekommen. Dafür «der eine Schar fröhlicher Pettauer und entzückender Pettauerinnen. und wir hoffen, daß auch chnen allen der Abend recht gut gefallen hat und daß sie eine Spritzfahrt nach" unserer Stadt auch das nächste Mal recht gerne wiederholen werden. Auf frohes Wiedersehen also! Der Skiklub aber und besonders dessen eifriger Vergnügungsausschuß, der «us den Herren Dr. Juchart, Heller. Filai jutt, ©tofner und ctulich jun. bestand, können voll zu-stieben sein mit dem Verlauf ihres Festes, das erst «m frohen Sonntagmorgen endete. Enden mußte! Evangelische Gemeinde. Sonntag, den März, müssen die Gottesdienste entfallen. Am Karfreitag findet um 6 Uhr abends der Gottes-dienst in der geheizten Kirche statt, anschließend wird das hl. Abendmahl gespendet. Verschiebung der Gemeinderatsitzung. Die für Freitag abends angesetzte Sitzung des Stadtgemeinderates, auf welcher Ergänzungswahlen für verschiedene Ausschüsse hätten vorgenommen werden sollen, wurde auf unbestimmte Zeit ver-schoben. Am Iosefitag werden die Geschäfte in der Stadt Celje vormittags von 8 bis y» 13 Uhr geöffnet sein. Die Friseurgeschäfte bleiben am Sams-tag. dem 19. März (Josefifeiertag), von >/, 8 bis 12 Uhr vormittag offen; am folgenden Sonntag sind sie ganztägig geschlossen. Das städtische Autobusunternehmen verlautbart: Während der Ze t der Wiederein-führung der aufgehobenen Vormittagspersonenzüge, d. i. vom 19. März bis 6. April, entfällt die Fahrt des Autobusses um 9 Uhr gegen Grobelno und Lasko sowie zurück. Die Miltagsfahri, d. i. um 12 Uhr 50 gegen St. Iurij und um 12 Uhr gegen Lasko und zurück, bleibt in Geltung. Die geplante Ttrahenverlegung bei Vtimske Toplice. Man spricht, daß die Straße zwischen St. Margareten und Rimske Toplice ver-legt werden soll, indem die Straße beim Friedhos Margareten ihre alte Trasse verläßt und parallel mit der Sann die kürzeste Richtung auf das Gast-Haus „Drei Linden" bei Rimske Toplice nehmen wird. Der Kostenvoranschlag ist angeblich mit «00.000 Din berechnet. Mit Rücksicht aus die noch immer steigende Wirtschaftskrise wird diese Arbeit wohl verschoben werden müssen. Gleichviel, ob die Straßenoerlegung jetzt oder später erfolgt, erlaube ich mir, den berufenen Organen nachstehende Idee zur Erwägung vorzutragen. Ich kenne die Straße Lasko-Rimske Toplire-Zidani most durch mehrjährige Befahrung mit einem Motor mit Beiwagen sehr genau und habe mich überzeugt, daß der Verkehr von Automobilen und Omnibussen auf dieser Strecke große Gefahren in sich schließt. Die Zahl der un-übersichtlichen Kurven ist sehr groß und sind Zu-sammenstöße selbst bei allergrößter Vorsicht zu be-fürchten. Viele dieser Stellen sind viel gefährlicher als jene zwei in Ogece, die durch die beabsichtigte Straßenverlegung zwischen Rimske Toplice und Margareten beseitigt würden. Meine Idee geht nun dahin, daß die erwähnte Straßenverlegung so vor-genommen wird, daß die neue Trasse nicht beim Friedhof Margareten, sondern erst beim ersten Haus von Ogece (Fahrtrichtung Margareten-Rimske Toplice) nach links abbiegt, am Ortsrande Ogece weiter läuft und beim letzten Hause dieser Ortschaft oder zirka 100 Meter später wieder in die alte Straße einmündet. Diese Verlegung würde zirka 100.000 Din fordern, während der Rest von 500.000 Din zur Beseitigung aller oerkehrsstörenden Hindernisse zwischen Losko-Rimske Toplice- Zidanimost verwendet werden könnte. Als verkehrsstörend« Hindernisse betrachte ich alle jene Kurven, welche unübersichtlich sind. Die vorzunehmenden Arbeiten würden sich auf die Erweiterung einzelner Kurven, dann auf die Abtragung von Terrain, Beseiti-gung von Bäumen und Sträuchern bei allen Kurven erstrecken, so daß an allen diesen Stellen eine ausreichende Uebersicht ge-schaffen würde. Es handelt sich bei diesen Arbeiten nicht um die Schaffung einer Rennstraße für Autos, sondern einzig und allein darum, die Straße in einen Zustand zu versetzen, daß die Gefahr von Zusammenstößen und Unfällen vermieden werden könne. Wenn man die viele Kilometer langen Steigungen in Tirol, der Schweiz?c. in Betracht zieht, so kann man die Steigungen zwischen Lasko und Zidani most wohl unberücksichtigt lassen. Wenn einmal alle oerkehrsstörenden Hindernisse beseitigt sind und die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, dann sollte man erst an die Beseitigung der Steigungen schreiten. Die Umgehung der Ortschaft S. Marga-reten wäre wohl auch erwünscht, doch käme diese Frage erst in zweiter Linie in Betracht, weil ja alle Fahrzeuge beim Passieren von Ortschaften wegen Gefährdung der Bevölkerung und der Staub-läge ohnehin in stark ermäßigtem Tempo fahren müssen. Aus demselben Grunde wäre überhaupt in Erwägung zu ziehen, ob es nicht zweckmäßig wäre, die unübersichtlichen Kurven auf der ganzen Strecke in erster Linie und die erwähnte Straßenverlegung in zweiter Linie in Angriff zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich die berufenen Organe auf eine bedeutsame Neuerung aufmerksam machen, die sich in Gastein hervorragend bewähn Hot. das ist die Aufltellung von großen Nietallspiegeln. Diese Metallipiegel werden bei unübersichtlichen Kurven im Scheitelpunkte der äußeren Kurve so aufgestellt, daß die beiden, gegen die Kurve aus entgegengesetzten Richtung en kom-menden Fahrer sich gegenseitig auf entsprechender Entfernung sehen und jeden Zusammenstoß vermeiden können. Diese Metallspiegel sind unzerbrechlich, nicht teuer und besonders in Ortschaften zu empfehlen, wo die Be-seitigung von unübersichtlichen Kurven mit großen Kosten verbunden ist. Solche Stellen auf der in Frage kommenden Strecke sind: je eine in S. Mar-gareten, bei der „Alten Post" in Rimske toplice und beim sogenannten Echo zwischen Rimske wplice und Zidani most (ein Häuserkomplei) und zwei Stellen in Ogece. Bei Verwendung von 2 Metallspiegeln in Ogeie könnte die Straßenverlegung bei Ogeie vorläufig aufgeschoben und das vorhandene Geld in erster Linie zur Bestreitung aller eingangs er-wähnten Arbeiten (Erweiterung einzelner Kurven und Freilegung aller unübersichtlichen Kurven) ver-wendet werden. Oberst d. R. Lottspeich Kako smo Celjani polastili Goetheja ob stoletnici njegove smrti. Mit dieser Ueberschrift kam uns von einem slowenischen Mit-bürger unserer Stadt nachfolgende Zuschrift mit der Bitte um Veröffentlichung zu, die wir seinem Wunsche gemäß im slowenischen Originaltext wiedergeben : Ves kulturni svet iastr spomin velikega vsefloveka Goetheja ob priliki stoletnice njegove smrti. Goethejeve proslave se vrSe tudi v Beogradu in drugih krajih na5e drzave. Tedenska revija „livljenje in svet" je prire-dila krasno, 40 strani <>bsegajo£o Goethejevo ätevilko. Kako pa mi Celjani? Mi pa smo se izkazali tako, da smo za stoletnico smrti tega velikega Hoveka odstranili njegov kip, kakor tudi kip Schillerja raz profeljc meSCanske Sole v Vodnikovi ulici. Ne vemo, komu sta bila ta kipa napoti. Ce nista skozi 12 let po prevratu nikogar bodla v oft, bi bila lahko ostala na mestu Ze vsaj toliko iasa. da bi bila nado-meSJena z drugimi kipi. Da se je ta odstra-nitev izvrJila ba£ sedaj, pa se nam zdi milo refeno zelo netaktno. — Diese Notiz lautet in deutscher Uebersetzung: Wie wir Cillier Goethe bei der Jahrhundertfeier seines Todes geehrt haben. Die gesamte Kulturwelt ehrt die Erinnerung an den großen Allmenschen Goethe aus Anlaß der hundertjährigen Wiederkehr seines Todestages. Goethefeiern finden auch in Beograd und in anderen Orten unseres Staates statt. Die Wochenrevue „Zivljenje in soet" veranstattete eine herrliche, 40 Seiten starke Goethe-Nummer. Wie aber wir Cillier? Wir haben un» so ausgezeichnet, daß wir für die Jahrhundertfeier des Todes dieses großen Menschen sein« Büste, ebenso wie auch die Büste Schillers von der Stirn- Eber Bürgerschule in der Vodnikova ulica be-ten. Wir wissen nicht, wem diese Büsten im e waren. Wenn sie 12 Jahre noch dem Um-stürz niemandem in die Augen stachen, hätten sie wenigsten» noch so lange Zeit an ihrem Platze bleiben können, bis sie durch andere Büsten ersetzt worden wären. Daß diese Beseitigung gerade etzt durchgeführt wurde, erscheint uns, gelinde gesagt, ehr taktlos. Gestorbene im Februar 1932. In der Stadt: Unger Radko, 13 I.. Schüler au» Split, Kolenc Franz, 22 Tage, Bäckerslohn; Ser dotier Karl, 1 A, Arbeiterssohn; Lesjak Miroslav, 7 Mon., Arbeiterssohn. —Im Krankenhaus: Javornik Martin 50 I., Taglöhner aus Sv. Iurij ob j. j.; Zupanc Albina, 3 I, Besitzerstochter aus Marija-grad«: Bcrglez Stefania, 18 I., Besitzerstochter aus Slionica; Kosir Jakob, 72 I., Arbeiter aus Umgb. So. Iurij ob j. Reyer Virgil, 61 I.. Bankbeamter aus Celje: Fidler Marie, 67 I., Ar-bcitersgattin aus Celje Umgb.: Cresner Anton, 32 I., Schlosser aus Padeski vrh: Plevnik Anno, 66 I., Arbeitersgattin aus Celje; Strovs Antonie, 45 I., Trafikantin aus Celje; Krajler Alberttne, 2 I., Bahnarbeiterstochter aus Sv. Kristof; Mandelc Johann, 27 I., Arbeiter unstet: Ropotar Anton, 76 I., Arbeiter aus Braslovce: Ceraj Albert, 19 I. Arbeiter aus Recica; Winter Slaoko, 34 I., Holzhändler aus Zrece; Kukovic Karl, 29 I., Arbeiter aus Teharje: Vodisek Markus, 63 I, Besitzer aus Marijagradec: ätamer Josef, 67 I., Taglöhner aus Petrovce: Belina Anna, 6 I. Ge-fchäftsdienerstochter aus Teharje: Kobal Antonie. 62 J^ Gefangenaufseherswitwe aus Umab. ömarje pri Jelsah; Cepin Cäcilija, 24 I., Taglöynerin aus Kopnvnica. Stadtkino. Am Freitag, 18., und Sams-tag (Iosefitag). 19. März, die Schlagerope-rette „Liebeskommando"; in den Hauptrollen Dolly Haas, Gustav Fröhlich und Tibor von .Halmay; Musik von Robert Stoltz. Am Sonn-tag, 20., Montag, 21., Dienstag. 22., und Mittwoch, 23. März, der Tonfilmschlager ersten Ranges (Operette) „Viktoria und ihr Husar"; in der Haupt rolle der jugoslawische Filmstar Soetlslav Petrooic. — Vorstellungen wochentags um '/,9 Uhr abends, am Iosefitag und am Sonntag um '/, 5, 7 und Vs9 Uhr abends. Die angeführten Filme sind die besten Schlager der Saison. Gürtelstrumpfband, Mieder, Miedergummi, Hauftana Busenhalter freiwillig« .T-eutraxljr Seife, r«,ep»on ». Den U)o Millionen Schillingen mtt einem Passivum von 724 (98D) Millionen Schillingen. — Der Ver-kehr mit den anderen mitteleuropäischen Ländern gestaltete sich in Millionen Schillingen folgender-maßen: idwnhr Ausfuhr Un»«rsch>e0 1932 1931 1932 1981 1932 1931 Teutsches Reich 26-H 88-3 8 » iys — » - 17 — Tschechosloivate, i»» 295 «7 114 — io*6 — 18-1 Ungarn 148 1*5 5-6 5"6 — 9*1 — 8"» Polen 9-1 «7 7 1-9 4*-- 7'2 — 13 7 Rumänien 59 8 9 18 19 — VI --- 6 t Jugoslawien «9 8 4 4 4 «8 — 2 5 — i — Italien «•# 7-1 57 9« — 0-9 + »- 89** 118*» M-9 55*1 — 5* 8 — «3*4 Gegenüber dem Januar vorigen Jahres ist der österreichische Gesamthandel (Einfuhr und Ausfuhr) um 26 % zurückgegangen, der mitteleuropäische Handel um 27 4». Die Gesamteinfuhr weist einen Rückgang um 214». die mitteleuropäische um 25°2, die Gesamtausfuhr einen Rückgang um 34-2, die mitteleuropäische Ausfuhr um 331» auf. Da» Gesamtpasfivum ist um 267, da5 mitteleuropäische Passivum um 17 % gesunken. Am Gesamthandel waren di« mitteleuropäischen Länd«r mtt 66 (545)«%, an der Gesamteinfuhr mtt 67 (56'9)*/„ und an der Gesamtausfuhr mit 60*5 (54'6)7« beteiligt. Zahlen sprechen. Wenn der erschreckende Schrumpfungsprozeß auf dem Gebiete de» Welt-handeis so weiter geht wie bisher, wird der Tag bald nahe sein, an dem der Wetthandel presch als tot zu bezeichnen sein wird. Nachfolgende Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Oeperrel Monatsdurchschnitt 1330 Einfuhr (Mill. S.) 2282 Ausfuhr hen»k0hrer und Berater, der Auskunft über Anlagen, B-iihigung, u. ». w. gibt, Ton Din 50 aufwärt«. Genaue Geburtsdaten erforderlich t 26-jthrige Praxis, Belobend ste Anerkennungsschreiben! Vollste Diskretion! Cm aich Ton der exakten, auf streng wissenschaftlicher Basis beruhenden Graphologie ad peoonam tu Obeneugen nnd um Vorwkrtastrebendo tu aoterstfltzen, erkllro ich mich gerne bereit, mOndliche oder schriftliche Ora-phologiekurae, verbunden mit Ausbildung mm 0 «richte-graphologen, nach eigener, leicht faaelicher Methode abzuhalten. Diese Annouze bitie ich mit TielTeraprechenaob-dem Sie bis jetit meinem Wunsche bestelle entsprochen haben, so können Sie Tersichert sein, dass ich 8ie unter meinem Bekanntenkreise bestens empfehlen wurde .... Herr Franz B. aus Celje schreibt am 15. XII. 1931. Ihre wixaenschaftliche Ausarbeitung meines Lebens-Spiegels ist geradezu Terblttffend. Ich bin seither riel n-Ter»ichtlicher und zufriedener, denn ich sehe jetzt klar Tor mir wie ich künftig handeln muss Die mir von Ihnen rot ca. 4 Jahren astrologisch berechnete Prophe-teihung, das« ee mir kaum eor Mitte des Jahres Itftl pekuniAr besser gehen wird, sowie andere wichtige Be geb- nheiten bezüglich meiner Person haben sich Ms heute buchstäblich erfüllt .... Wisuischafijiches gnpMtyiscbts Bün Jul. Tittf Slorenki Blstrlra. Seite 8 Deutsche Zeitung Rummer J2 Ad« schwanen oder weiüeu Crepe de ... . . . . .. .. Chine! Für den Spazicrgang und für Original Goodyear Welt! Klr den clegantcu Herrn bringen wir die- Ihre l'slfte bleiben gesund, wenn Sie die»« den tbend I Dieieu Kchifh hrinven wir Oiese Schuhe lind dauerhafter und bvgie- nen Schuh au« scliwnrxem oder braunem Schuhc tragen! Schwarz od. braun in der- auch in Pnmpsform. nUcier als alle« andere Schuhwerk. Boxcalf! aelben l'reialage. 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