drtmlmrrationS - Preis«: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ «irrtrljihrig . 2 „ 10 „ Monatlich. . . — , 70 » Mit der Post Eanzjthrig............12 fl. ........... 6 , diatrlMrig................3 „ Laibacher Zustellung in< Hau« ^ertelj. 25 k., wonall. 9 kr. Einzelne Kümmern 6 kr. TJ agblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Nedacti»«: vahnhofgaffe Nr. 16. SrprdittouS- * Jnserate»-vureau: Kongreßplatz 9h. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr & geb. Bamberg.) Sttferttwetiretk:. Kür die einspaltige Petitzritt^^'. ^ L 4 fr, bei wiederholter Lin- x. Weitung i 3 kr. Anzeigen biS 5 Zeilert^M kr.^? ------- Bei größeren Inseraten uni öfterer Einschaltung entspre-chender Rabatt. Für complicierten Satz befett. dere Vergütung. Nr. 163. Mittwoch, 18. Juli 1877. — Morgen: Aurelia. 10. Jahrgang. Getäuschte Hoffnungen. In den Mauern der Metropole de» österreichischen Kaiserstaates soll eine Dame ihr Zelt aufgeschlagen haben, der man ganz außerordentliche Fähigkeiten auf finanziellem Gebiete nachrühmt. Diese Dame soll namentlich als Wuchermaklerin ersten Ranges auSgebreiteteS, glückliches Handwerk treiben; e» soll ihrem Talente gelungen sein, einem bankerotten Manne, dem kein Sterblicher kaum nur zehn Gulden leihen wollte, binnen Verlauf von achtundvierzig Stunden auf einfache Unterschrift den namhaften Betrag von 30,000 fl. zu verschaffen. Die serbische Regierung befindet sich be-kanntermaßen in derselben Lage, wie der erwähnte bankerotte Mann. Eine Fachstimme in »Schönbergers Handels- und Börsebericht" ertheilt dem serbischen Finanzminister den wohlgemeinten Rath, Krone und Szrpler, d. H. das Finanzporleseuille, niederzulegen und die Stelle eines RcichSschatzmeisterS von Serbien in die Hände dieser Dame zu legen. Serbien macht nämlich olle erdenklichen Anstrengungen, um Geld aufzutreiben; die Zähigkeit, mit welcher dabei vvrgegangen wird, ist geradezu bewundernswerth. Schon vor dem Kriege hat die serbische Regierung »Wölf Apostel in die weite Welt ausgesendet, um auf Rechnung des serbischen Staatsschatzes Anlehen aufzu-tteiben ; aber fiehe da» mit leeren Händen, mit leeren Körben kehrten die Sendboten nach Belgrad zurück. Die Zeit, in welcher fich renommierte Bank-Päufet in Europa um die Ehre stritten, Gläubiger des serbischen Königreiches in spe zu werden, sind vorüber. Zur Zeit, als es sich in Serbien nicht um eine Staatsanleihe, sondern um die Auftreibung von Kapitalien zum Eisenbahnbau handelte, standen reiche Kapitalien zur Verfügung, die Geldgeber rechneten, gleich ihren im Kramer Lande domicilierenden Kollegen gelegenheitlich der Gründung der unsterblichen Bank „Slovenija," auf sichere Anmannbringung der von der serbischen Regierung garantierten Aktien. Diese Zeit ist vorüber, das Land Serbien und feine Regierungsmänner wurden Opfer des Größenwahnes, letztere hofften Geld zu den billigsten Bedingnissen, wiesen annehmbare Anträge zurück und stehen heute, wo sie allen Ernstes Geld brauchen und suchen, aus dem Punkte, von keiner Seite irgend ein Anlehen zu erhalten. Wie sehr mag die Tochter SlovenienS, die Bank „Slovenija," vom Schmerze ergriffen sein, ihrer serbischen ZwillingSschwester derzeit nicht Hilfe gewähren zu tonnen ? 1 Die serbische Staatskasse ist außerstande, die Wechsel einzulösen; Namen habende Firmen wurden bereits geprellt, und thatsächlich drückt der in frivolster Weise von den gegenwärtig in Serbien am Rudcr befindlichen Politikern ruinierte Staatskredit auf das empfindlichste auf den Privatkredit. Serbien ist'infolge der im vorigen Jahre ausgeschriebenen Zwangsanleihe aller Barmittel entblößt, die erste Hälfte dieser Anleihe ist in Flammen und Rauch aufgegangen; jetzt will die serbische Regierung zur Einhebung der zweiten Hälfte des Anlehens schreiten. Wie Serbien sein Projekt durchführen will, ist unbegreiflich, denn die Geldarmuth im Lande ist unbestreitbare Thatsache. Das gefährlichste Pro. jekt jedoch bestünde in der Emission von Papier« geld mit Zwang-kur-; der Ausführung dieses Projektes würde der Bankerott des serbischen Lande» auf dem Fuße folgen. Serbien-Hoffnungen sind vereitelt, getäuscht worden! Das kleine geldarme Ländchen litt an Größenwahn, es begnügte fich mit seiner Existenz nicht, es strebte größere Herrlichkeit und GebietSvergrößerung an, es streckte feine Hände nach der Königskrone aus, es zählte bereits die Häupter seiner Lieben und Getreuen im Lande Krain. Die üblen Folgen dieser überreizten, verwegenen Be. strebungen liegen nun als traurige Thatsache vor; der in Serbien geschaffene Wohlstand wurde unheilbar zugrunde gerichtet, jede Hoffnung auf Ritttung vergebens. Serbien ist infolge feines Größenwahnes dahin gelangt, daß e» dir bisher eingegangenen Schulden nicht tilgen kann und von keiner Seite Anlehen zu hoffen hat. Serbien kann sich nur dann retten, wenn es dem politischen Großmachtsschwindel entsagt und fich in bescheidenen Grenzen hält. Serbien war niemals in der Lage, derartige Schwindel-Experimente zu wagen; dieses Wagnis wird Serbien herbe, viel, leicht mit seiner Existenz büßen müssen. Möge da« Schicksal Serbiens den heißblütigen, eben auch am slavischen Größenwahne leidenden Na-lionalen unseres Heimatlandes Krain ein ernster Mahnruf sein 1 IeuMon. Schatten. den Papieren eines alten Kriminalisten von * * *. (Fortsetzung.) .. Der alte Herr mit der Habichtsnase entschulde sich, jo gut es gehen wollte. Offenbar ver» nonb ihn der Engländer nicht, denn er wiederholte lewe Frage, und zwar von einer Handbewegung be* BjWet, w^che einen mit den Sitten AltenglondS ^kannten keinen Augenblick über das, was jetzt ge-'chchen sollte, in Zweifel gelassen haben würde. Sein Gegner gehörte indessen nicht zu den ^ücklichen, welche in bie Geheimnisse der edlen «tunst des Boxens eingeweiht waren, denn, statt innen runden Corpus aus dem Bereich der gefährlichen Fäuste bts gereizten Insulaners zu bringen, 'uhr n fort, sich zu entschuldigen. Der Englänber grunzte, runzelte bie Stirn und, n seiner Bescheidenheit gar nicht daran dachte, sich um das Mandat eines Abgeordneten in den Krainer Landtag zu bewerben, aber Savnik gab dem Drängen der National-Klerikalen nach. Die Klerisei machte sich verbindlich, noch in der letzten Stunde zwölf Wähler, die für Dolenz stimmen wollten, dahin umzustimmen, daß sie theils Savnik wählen, theils der Wahl sich gänzlich enthalten werden. Die von Laibach am 10. 6. M. nach Krainburg abgegangene außerordentliche nationale Gesandtschaft unternahm noch in letzter Stunde vor der Wahl Umtriebe, die eines Mannes unwürdig sind; sie beschimpfte sogar jene Wähler, von denen es bekannt war, daß sie den liberalen Dolenz wählen werten. Leute, die unter der Aegide des österreichischen Doppelaars ihre Existenz finden, traten für den national-klerikalen Kandidaten auf. Bekanntgabe der zuguusten der national-klerikalen Partei lautenden Wahlresultates wollten die Hivioruse der *ol«l begeisterten gegnerischen Parteigenossen kein Ende nehmen, ait und Jung, Klein und Groß stimmten ein Jubel-üeschrei an, dessen Tragweite sie gar nicht erfaffen konnten, ^ur größeren Feier deS nationalen Wahlsieges wurde eine ^ 4- I°ge vier Mann bestehende Musikbande ausgenom-tie*1®U6 tle*e durchzog, den großen Wahlsieg verkündigend, fv! tt0®en und Gaffen der Stadt; ein lärmender Troß 8 e der stark besetzten Musikkapelle. Bei dem Hause Zavniks, " Gasthaus, ,zur Post", wurde Halt gemacht. An diesem ^undzvge nahmen sogar Männer theil, die Sitz und Stimme Maßgebende« (Korporationen haben, die Amt und Würde ji '’btn- die eS unter ihrer Würde halten sollten, an solch' Demonstrationen sich anzuschließen. Hätten nur tin'9t wenige Männer ihrer konstitutionellen Bürger-^"llge geleistet, der Wahlsieg wäre dem Kandidaten wäk, lbctalen Wartet sicher gewesen. Herr Dolenz hat sich im6 bcS ganzen Verlaufes des Wahlacles alS ein gan-leib 6mielel1' et lie6 persönliche und briefliche Be> 8.>5MUl'flei1 ü6tr *** ru^'3 ergehen, er war Zeuge, wie v er, die ihm ihre Stimme zusicherten, durch Berführun-unb Trohnngen in das gegnerische Lager geführt wur-°i ' et war Zeuge, wie betrunkene Wähler gegen ihn toie für Dolenz gesinnte Wähler gewaltsam von >er Stimmenabgabe abgehalten wurden. Diese« alles i U® *** «^»u neunzehnhundert Jahre nach Christi Geburt l " ältesten Stadt Krain» zu I Der Vorgang bei den tzken Landtagswahlen in Krainburg bildet ein welke- @e= tn in der Geschichte der Stadt krainburg. — (Personalnachricht.) Der Herr Oberlandes-gerichtspräsident Dr. Ritter v. Wafer hat sich zum Kur-gebrauche nach Radegund begeben. — (Die städtische MusikvereinSkapelle) brachte gestern abends dem Herrn Landeshauptmanne Dr. Friedrich R. v. Äoltenegger aus Anlaß seines heutigen RamenSfestes ein Ständchen. — (Kasino-Restaurationsgarten.) Der Restaurateur Herr E h r s e l d hat die ungarische Nalional-Mnsiklapelle Munczy-LajoS engagiert, die am Donnerstag und Freitag abends konzertieren wird. Die Leistungen dieser Kapelle werden nach Inhalt vorliegender Journalberichte überall beifällig anerkannt. — (Liedertafel.) Der Männerchor der philharm. Gesellschaft veranstaltet am Samstag den 21. d. M. abcndS um halb 8 Uhr im Garten der Kasino-Restauration unter Mitwirkung der Regimentsmusiklapelle eine Sommer-Liedertafel, bei der folgendes Programm zur Ausführung gelangt (die Vorträge der R e g i m e n t s - M u s i k k a p e l l e beginnen um halb 8 Uhr, die GesangSvorträge um halb 9 Uhr;: I. Abtheilung: Männerchor. Max Bruch: „Lied der Städte", Chor mit Blechharmonie (neu) j Fr. Debois: „Wilde Ros' und erste Liede", Chor (neu); Fr. » bt: „Im Walde", Chor (neu); H. Fiby: „Sterne sind schweigende Siegel", Chor mit Tenorsolo, Solo Herr Razinger; Ed. Kremser: „Erinnerungen", Walzer für Chor und Orchester (neu). — II. Abtheilung: Ant. N e d v e d: „Marie vorn Oberlande", Chor mit Tenorsolo (neu), Solo Herr Razinger ; Ant. Storch: „Ich Hab' von dir geträumt", Solo-quartett, gesungen von den Herren Razinger, Sitäffer, Scherer und Till; R. GenLe: „Reise um die Erde in zwöls Minuten", sür Soli, Chor und Orchester (neu), Soli die Herren Razinger, Schäffer, Scherer und Till; E. En - 9 e 1 8 b e t g : „Der Hut im Meere", Chor (neu); I. Koch: „Schmerzensschrei", heiterer Männerchor mit Orchester, orchestriert von Ed. Kremser (neu). — Der freie Eintritt ist nur den Mitgliedern der Philharmonischen Gesellschaft nach $ 16 der «Statuten gestattet. — Für Richlmitglieder ist der Eintrittspreis 60 kr. — Die Texte zu den Chören sind am Eingänge in den Garten für 10 kr. zu haben. — Bei ungünstiger Witterung wird die Liedertafel verschoben. — (Die Direktion der hiesigen Staats-Oberrealfchule) hat soeben ihren Bericht für das abgelaufene Schuljahr 1877 ausgegeben. An dieser Schule waren 20 Lehrkräfte thätig. Der Stand der Schüler bei Beginn deS Schuljahres belief sich auf 379, u. z. in der ersten Klaffe 75, zweiten 75, dritten 72, vierten 58, fünften 47, sechsten 30 und siebenten 20; der Heimat nach gehörten 215 dem Lande Kram, 106 den anderen Provinzen Oester-reich-UngarnS, 10 dem Königreiche Italien, 1 der Türkei, 1 dem Königreiche Egypten und 1 den nordamerikanischen Freistaaten an. Vom ganzen Schulgelde waren im zweiten Semester 146 und vom halben 15 Schüler befreit; die Schulgelder betrugen im ersten Semester 2291 fl. und im zweiten Semester 1917 fl.; die Aufnahmstaxen beliefen sich auf 207 fl. 90 kr., die Schüler-Bibliotheksbeiträge aus 124 fl. 60 kr. Stipendien empfingen 21 Schüler im Gesammt-betrage von 1890 fl. 36 kr. Für Lehrmittel wurden 603 fl. ausgegeben; beim Unterstützungsvereine wurden 603 fl. 89 kr. eingenommen und 511 fl. 84 kr. ausgegeben. Zur Maturitätsprüfung meldeten sich 21 Schüler; hievon wurden 4 als vorzüglich reis und 13 als reis erkannt, 4 wurden «probiert. Vonseite des UnterftützungSvereines wurden atme fleißige Schüler mit Schnlrequifiten, Kleidungsstücken, Krankheitsaushilfen und Kostgeldern betheilt. Die Lehrmittel-Sammlungen, das Naturalienlabinett, die botanische und mineralogische Sammlung, daS physikalische Kabinett und das chemische Laboratorium erhielten durch Spenden und Ankäufe wrrthvolleZuwächse. Die gewerbliche Fortbildungsschule zählte 118 Schüler und nahm einen Geldaufwand von 2500 fl. in Anspruch. Dieser Jahresbericht enthält an leitender Stelle eine Abhandlung „Die Verunreinigung des Laibach-Flußwaffers bei seinem Durch, laufe durch die Stadt", von Prof. Balth. K n a p i t s ch. — (AlterthnmSsunde.) Die „Klagens. Ztg." berichtet, daß die aus der Ruine L a v e g g bi» zum 10. d. fortgesetzten Ausgrabungen folgende Gegenstände zutage förderten : verkohlte Hirsekörner, einen wohlerhalienen Schlüffe! mittlerer Größe, ein ganz mit Rost überzogenes Messer ohne Griff, ein kleine« Hufeisen, ein kupferne» Ziecgeräth, eine Pfeilspitze, sehr viele Scherben, etliche Gebeine Das ausgedehnte Maucrwerk, resp. der große Lomplex der Ruinen (bis jetzt wurde an zwei Stellen, und zwar in die Tiefe ca. 10 und in die Länge ungefähr 17 Fuß gegraben), der durchgehends mit einer ‘/* bis 1 Fuß dicken Erdschichte mit Waldbestand überdeckt ist, sowie die bisher namhaft gemachten Funde berechtigen zu dem Schluffe, daß vor Zeilen auf tiefem Orte ein ziemlich regeS Leben geherrscht habe, das wir trotz Mangel an schriftliche» Denkmalen wenigstens theilweise ans den verschiedenen Funden, Ruinen und Namen kennen zn lernen imstande sind. — (Für A l p e n f re u nd e.) Wie wir unseren Lesern bereits mitgetheilt haben, hat sich in Gmunden eine Sektion des österr. Touristen-Klub gebildet. Diese rührige, bereits über 60 Mitglieder zählende Sektion hat sich namentlich die höchst anerkennenswert»« Aufgabe gestellt, durch W-gmarkierungen den Besuch der herrlichen Umgebungen von Gmunden zu erleichtern, und sind bereit» nachfolgende Markierung-ii durchgesührt: Zum Brünberg, große Himmel-reichwiese, Schneewiese, Hvchgschirr, Laudachsee und Alpe (gelb-roth); — zum Müllnerbach, Kohlhütten. Wammring, Laudachsee und Alpe (blau-roth); — zum Englschlag, sieben Brunnen, Laudachsee (gelb-roth); — zum Maximiliansitz über die Himmelreichwiele zum Himmelreichbrunnen (weiß, gelb); — zum Hochkamp (weiß-roth); — über die hohe Scharte zur Mayr-Alpe und über die Lainaustiege zum Traunsee (coth); — auf den Gnmndnerberg und zur Elisabethhöhe (roth-grün). Ferner ist noch zu erwihnen, daß diese Sektion im September d. I. eine alpine Ausstellung, verbunden mit Lotterie, veranstalten wird, worüber wir seinerzeit ausführlicher berichten werden. — (Aus den Nachbarländern.) Der 18jährtge Franz Sorko und den 27jährige Michael Cvetko au» Rann wurden de» Verbrechen« der Kreditpapierfalfchung angeklagt und aus Grund der theilweifen Geständnisse und gravierenden Zeugenaussagen, daß elfterer eine Zehngulden. Banknote mit freier Hand nachgemacht hatte, letzterer ihm zur Verausgabung derselben behilflich war, nach Bericht der „Till. Ztg." über einstimmiges Verdi« der Geschwornen zu je drei Jahren schwerem Kerker verurtheilt. — Am 16. d. fand zu Mureck in Steiermark eine zahlreich besuchte Bauern« Versammlung statt. Sämmtliche Redner proklamierten unter Beifall die LoSsagung von den Klerikalen. Diese haben die Bauern bi»her nur irregeführt, sie mit schönen Reden getäuscht und für ihre eigenen Zwecke mißbraucht. Die Religion sei nicht in G-fahr, sondern der Geldbeutel. Was nütze Religion ohne Brod ? Solche und ähnliche scharfe Reden gegen die Klerikalen wurden geführt. Kaplan L o . Pit sch meldete sich zum Wort, welche» ihm, weil et nicht geladen worden, verweigert wurde. Der Kaplan begann trotzdem seine Rede, wurde jedoch vom Vorsitzenden Bauer Url und der Versammlung stürmisch unterbrochen. Der Kaplan setzte seine Rede unter Skandal sott, bi» der Re-gierungskommiffär einschritt. Ein Redner verwies den die Ruhe störenden Hetzkaplan scharf: die Religion gehöre in da» Herz und in die Familie, nicht aber in Vereine und in die Politik. Die Priester sollen nicht Unfrieden stiften. — (Vieh-Prämiierungen.) Der Staatsschatz widmet, wie die „österr. Korr." bemerkt, zur Prämiierung der zur Schau gebrachten, al» musterhaft anerkannten Thiere Geldpreise in Beträgen von 25 bi» 100 fl. Wenn der Aussteller eineS prämiierten Thiere» ans die Auszahlung de« Geldpreise« zugunsten der ihm nachstehenden Aussteller verzichtet, so hat derselbe Anspruch aus ein Certisicat in Diplomsorm. Der Betrag des durch Verzichtleistung erübrigten Preises kann für die weitere Prämiierung sofort verwendet werden. Die Bemessung der StaatSprämien wird mit Rücksicht auf die einem Lande augehörigen Rassen, deren Nutzwerth und Zuchtzweck voufeite deS AckerbauministetiumS mit der betreffenden Landwirthschaft«-Gesellschi!t oder deren Vertretung vereinbart. Die Aussteller von Thieren oter deren Vertreter sind verpflichtet, den Preisrichtern aus Verlangen wahrheitsgetreue Auskunft Über Alter, Abstammung, Fütterung, Nutzung rc. rc. zu geben. Die Verweigerung der Auskunft schließt von der Concurrenz aus; wahrheils-widrige Angaben von Belang können die Zurückhaltung eine» bereits zuerkannten Preises veranlassen. Bei der Hochzuchtschau ist betreffs der Thiere der Nachweis der Ein-ttagung in ein Heerdbuch oder der Führung eines Stamm-Registers, oder endlich ein Abkunfts-Certificat für die Zu-erkennung einer Staatsprämie erforderlich. Jeder Empfänger eines StaatSpreise» hat entweder den Nachweis zu führen. daß srin prämiierte« Zuchtthier schon mindestens ein Jahr lang zur Zucht verwendet worden ist, oder die Verpflichtung zu übernehmen, dasselbe, sei es männlichen oder weiblichen Geschlechts, mindesten» rin Jahr lang, vom Tage der Prämiierung an gerechnet, zur Zucht zu verwenden, prämiiertes Jungvieh aber e'.n volles Jahr lang nicht zu verkaufen. Bleichzeitig verpflichtet er sich zur vollen Rückerstattung der empfangenen Prämie im Falle der Nichterfüllung dieser Bedingung, »uf die zur Schau gebrachten Hochzuchten findet diese Bestimmung keine Anwendung. Ter Besitzer eine« jeden prämiierten Stieres verpflichtet sich zur Führung eines Sprungregisters. — (BuS der Bühnenwelt.) Der in hiesigen Theaterkreisen bekannte heimatliche B-ritonist Herr Nolli hat von Agram aus eine Studienreise nach Wien unternommen. Herr Nolli hat, wie der „Agr. Presse" milgetheilt wird, in Wien die Opernvorstellungen fleißig besucht und auch bei dem akkreditierten BesangSmeister Löwenstamm Gesangsunterricht genommen. Herr Nolli hatte Gelegenheit, tüchtige Vorbilder zu hören, und dürste ihm dies in der nächsten Saison wesentlich zustatten .kommen. Auch hat Herr Nolli mehrere Partien mit dem erwähnten Gesangs-meister theils wiederholt, theilS neu studiert, u. z.: Don Juan, Lucrezia, Maskenball, Somnabula und Wilhelm Tell, Opern, deren Aufführung in «gram für die nächste Saison in Aussicht genommen ist. Herr Nolli begibt sich nach Mailand, wo er den Rest der Ferienzeit bis Mitte August zu bringen will, um auch dort einige Gesangsstudien zu machen. — (Landschaftliches Theater.) Die Gastspiele der Gesellschaft des Wiener Stadttheaters fanden gestern durch Vorführung des Schwankes „Die Rosa-Dominos" (Novität) glänzenden Abschluß. Die Herren A. Delacour und A. Hennequin rollen ein heiteres Bild aus dem Pariser Leben auf. Eine der bürgerlichen Gesellschaft ungehörige lebenslustige junge Frau liefert ihrer auf die Treue ihre« Gatten schwörenden Freundin im Wege eines Rendezvous unbestreitbaren Nachweis, daß die Actien der Männertreue nicht gar so hoch im Werihe stehen unv selbst schöne und junge Frauen besitzende Männer den Lockrufen einer unbekannten Sirene nicht widerstehen können. Das in den verschiedensten Formen schon hundertmal dagewesene Sujet ist von den Verfassern mit prächtigen, erheiternden Szenen ausgestattet; die frohe Laune wirst, wie Champagner, ihre Perlen hoch auf; die einfache Handlung, von minder quali' feierten Eühnenkräslen dargestellt, würbe vielleicht, Lang weile erzeugend, effektlos sich abspielen, aber die vom Wiener Stadttheater hier augelangte Gesellschaft schuf, wie einst die Gottheit, aus nichts — etwas, ja sogar sehr vieles. Das nahezu ausverkaufte HauS ergötzte sich während ües ganzen Verlaufes dieses klappend und lebendig abgespielten Schwankes in sehr animiertet Stimmung, die Lachrnuskeln des Publi turne waren in beständiger Thätigkeit, die stürmischen Bei-faUsbezeugungen wollten kein Ende nehmen. Die beschäftig' ten Bühnenlräste setzten aber auch ihren ganzen, denselben im reichen Maße zur Verfügung stehenden künstlerischen Fond ein, die Szenen flogen ohne die geringste Störung über die Britter; ein ewiges Kommen und Gehen, Witz, Humor und heitere Situationen standen an der Tages Ordnung. Die Rollen der beiden jungen, den Lockrufen des „Rosa-Dominos" folgenden Ehemänner „Paul Andier (Herr Breve) und „Georges Dumenil" (Herr Ranzen b e t g) wurden excellent dargestellt; recht wirksam erschien Herr 83 o 11 m a n n („Henry"), die komischen Saiten an* schlagend, als der dritte im Bunde. Herr Heinrich schuf aus feinem „Beaubuiflon" das wohlgelroffenste Portrait eines der gemütlichsten Pantoffelhelden, der an fein erstes Ballabenteuer schönere Hoffnungen knüpfte und die Erfolge einer Ballnacht sich „ganz anders gedacht hat," als er sie erlebte. Mit lebendiger Frische und äußerst pikant spielte Frl. W e i s s e den Part der Versucherin „Margarethe/ jedes Wort, jede Action elektrisierte das Publikum. Fräu tein Salbein präsentierte die naioe, infolge Untreue ihres Gatten erzürnte Gattin in ben natürlichsten Farben. Frau P n r k h o 1 z e r („Mabatne Beaufmisfon") war eine Xantippe, beten freundlichen, gemütlichen, frischen Ton, in ben Grenzen des Anstandes sich bewegend, jeder Pantoffel Held ganz gut «tragen kann. Auch Frl. Saat (Kämmet madcden „Hortense") bewegte sich recht munter und graule'n S : e 11 a erwies sich als eine recht nette Novizin der Demi Monde. Der Abschluß des dreitägigen Gastspieles war ein brillanter, der stürmische Beifall des Hauses sei den werthen Wiener Gästen ein freundliches Andenken an Laibach. Die RegimentS-Musikkapelle füllte an allen drei Theaterabenden die Zwischenacte durch exacten Vortrag großer Ouvertüren, Opern-, Tanz- und Konzertpiecen ans, selbst Herr Kapellmeister Tzansky zeigte feine anerkannte Meisterschaft auf dem Flügelhorn. Witterung. Laibach, 18. 3uli. gegen 7 Uhr Gewitter aus SW. Regen, dann tfcetlroeise Aufheiterung, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + lö l«, nachmittags 2 Uhr + 19 8« C. (1876 + 2ö-8°; 1875 -j- 20 4° C.) Barometer im Steigen, 733-60 mm. Das gestrige TageSrnittel der Wärme-j-21-3°, um 2 3« über dem Normale; der gestrige Nieverschlag 0'20 mm. Regen. Konstant in opel, 17. Juli. Auf btt Pforte wird versichert, Reuf Pascha habt, ben über batistene Thor tingebrungenen 18 russischen Bataillonen entgegenrückenb, dieselben zurückgeworfen. Die Eisenbahn von Varna nach Rustschuk functionicrt nur bi« Razgrab. — Mehcmed Ali Pascha ist in Nisch eingelroffen. Wiener Börse vom 17. Juli. Angekommene Fremde am 18. Juli. Hotel Stabt Wien. Komatek, Berger, Reifende; Schwein* bürget, flietnifch, «fite, unv Weihrauch, Wien. — Hoff» mann, Sfm., Lahr. — Handlet, Gottschee. — Ungeteilter, Linienschiffs-Kapitän, sammt Gernalin, Triest. — Tfcheme, Lieut., Graz. — Straß, üfm., Kairo. — Kump, Kfm., Prag. — Kropf und Jonke, Gottschee. Hotel Elefant. Stare, Bes., Stein. — Jutkovic, Kfm., Agram. — Groß, Reisender, Wien. — Rupnik, Privat, Ttiest. — Schubitz, Bildhauer, Oberkrain. — Stenooitz, Kaufmannsgattin, Krain. — Hacker, Lustos der natur-wissenfchastlichen Sammlungen, Gottweig — Mifchag Franz und Mifchag Pauline, Bonobitz. -- Apich, Lehrer, Reu» titfchein. Holet Europa, v. Eekus, Appellationsrath, Agram. — Steiner und Purger, Fiume. — Schuster, Bergdirektor; Tuma, Musikdirektor; Putlholzet, Stella und Pinoi, Wien. — Tschick, Oberst, Graz. Kaiser Von Oesterreich. Sterben, Eisnern — Holtum, Ällona. — Grübet Amalie, Krain. Mohre». Pirz, Schlesien. — Feher und Nanloy, Großwardein. Stadt Laibach. Stritar, St. Veit. Bären. Molan, Kepelen. — Benrdetto, Betone. — Semmel, SchLnbetg. Verstorbene. Den 16. Juli. Anna Fiala, Strashausaussehers Gattin, 28 3, Zivilspital, Gicht. Den 17. Iu 11. Josefine Edle v. Ruß, k. k. Landes-gerichtsofsizials Lind, 11 Tage, Hradetzkyvorstadt Nr. 7, llebensschtoätte. — Johann Tome, Wirthsktnd, 19 Mon., Liugergasse Nr. b, Gehirnlähmung. — Monika Reichel, In» jiitutsarnie, 90 I., BersorgungehauS, Altersschwäche. — Anna Novak, Buchbindermetsters Kind, 1 Minute, Polaua straße Nt. 17, Apoplexia cerebri. Telegramme. Sonbon, 17.Juli. „ReutersBureau" meldet aus Schumla vom 17. Juli: Die Russen besetzten Medschibieh und Mangalia in der Dobrudscha nachdem die Türken diese Orte geräumt hatten. Staatsfonds. > #eib *uQC, W|.*ente, ##.*«».' 61-60 61-60 610. MC. Ott. in 6 üb. 67 10 67 80 iofe »Oll 1864 .... 109'— 109-10 sch als möglich einjusenbui. 1 Musik-Instrument, aus welchem Jedermann die schönsten 6til«e spielen kann. 1 comf1, lt. PorzeUanservice f.;6 Perl, zu «eichenten überaus geeignet. 2 «harakeerköpfe» ein ganz neuer höchst origineller Jux. 1 eieg. Victoria-Vromcnadekördchen mit farbenreicher Kunststriterci. 6 vorzügliche I. I. patent. Zpeifeltirfel, 6 Kaffeelöffel- 6 japan. Tassen vorzüglicher Oualttot. 6 Stück Dr. Dupont'sche Gesundheitsseise. Lruck von Jg. v. ftleinmaüt & Fed. »ambetg. Verleget: Dttomar SBanibetg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.