toavspruch, ton« «k sttgehren »o« der fiulunft Rmtnu Saft Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Saft unsere Kinder in der Schule lernen Und ttufnt Greise nicht mehr betteln gehe«. ®, Herweich TeMvNM.lM,10.526 ü. 10,542, Ser Wenbahner Zentralorgan des Oesterreichifchen Eisenbahn-Personales. NedaMon: Wien VA, Brauhausgaffe 84. Redoktionsschliitz; Zwei Tag« vor de« Erscheine» de» Blatte». Sprechstunde» sind Jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sott 10 Uhr ^ »»mittags bi» >/,» Uhr nachmittags. Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahresanftrag Rabatt. 'S Insertionspreis: t ober bereit 9 iftrag Rabatt. Erscheint jede» 1., 10. und 20. Im Monat. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich .............................Kr. 2*88 Ganzjährlich ............................. , 576 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Nr. 8 Wien. De« 10. März 1914. 22. Sahrg. Set Besessene im Porzellanladen. Zur politische» Situation. Von dem geistreichen Börne stammt der Vergleich, daß ihn der Streit der Nationen untereinander anmute, wie wenn ein besoffener Kerl mit Prügeln in einem Porzellanladen herumschlüge. Wir — die uns aas Mißgeschick dazu verurteilt hat, in dem national zerklüfteten Oesterreich zu leben, haben wohl bisher wehr als hinreichend Gelegenheit besessen, die Wahrheit dieses Vergleiches an den politischen Verhätnissen unseres Landes zu studieren. Nun könnte man freilich — wenn man nur unbeteiligter Zuschauer wäre und einem die Sache weiter nichts anginge, oft genug den boshaften Witz an jenen Ereignissen üben, die von den chauvinistischen Demagogentum immer wieder hervorgerufen werden. Allein der Streit der Nationen, der in diesem Lande von den berufsmäßigen Nationalhetzern immer wieder aufs neue geschürt wird, schneidet tief in das wirtschaftliche Leben der Völker und unterbindet die ganze wirtschaftliche Existenzmöglichkeit unseres Staatswesens. Gerade die letzten Tage haben uns wieder hinreichend bewiesen, welche Früchte der Nationalismus, der hüben und drüben immer wieder mit allen Mitteln künstlich bis zur Siedehitze gesteigert wird, in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht für die Völker dieses Landes hervorruft. Nach einer reichlich vierwöchigen Pause ist am Donnerstag das österreichische Parlament wieder zusammengetreten. Auf der Tagesordnung des Hauses standen vorläufig die Verhandlungen über die R e-forni der Hausklasscn- und der Hauszins st e u e r und eine Reihe von anderen Volksund Staatsnotwendigkeiten. Aber schon stockt die parlamentarische Maschinerie abermals und der alte Jammer offenbart sich aufs neue. Das Parlament ist gleich am ersten Tag bis zum nächsten Donnerstag den 12. d. M. vertagt worden, da die tschechische Obstruktion gleich am ersten Sitzungstag abermals mit ihren Quertreibereien einsetzte und eine ordnungsmäßige Behandlung der Tagesordnung unmöglich machte. Vis am nächsten Donnerstag werden also die Unterhandlungen mit den obstruierenden Parteien fortgeführt werden und es wird sich bis dahin zeigen müssen, ob das Parlament in Zukunft arbeitsfähig ist oder nicht. So wie die Dinge augenblicklich stehen, scheint die Aussicht auf einen Friedensschluß mit den tschechischen Krawallmachern nur gering zu sein, und wenn nicht bis zum nächsten Donnerstag ein günstiges Geschick, eine glückliche Wendung der Verhältnisse herbeiführt, so dürfen wir uns allenfalls darauf gefaßt machen, daß wir abermals einer längeren parlamentslosen Zeit entgegengehcn. Wie man weiß, hat sich in Böhmen ve Unterhandlung bezüglich eines Ausgleiches zwischen Tschechen und Deutschen durch das auf eigene Faust unternommene Eingreifen des Abgeordneten Professor B a ch m a n n zerschlagen, so daß eigentlich von vorneweg die Grundlage für eine friedliche Parlamentsarbeit mangelt. Man wird fragen, wer Hofrat Bachmann ist, der auf einmal in so schief-salsschwerer Stunde, wie es der gegenwärtige Moment ist, so entscheidend in die politischen Verhältnisse Oesterreichs cinzugreisen vermag. — Hofrat Bachmann ist eine von den großen Nullen des Deutschen Nationalvcrbandes, von dem uns heute die „Neue Freie Presse" weißmachen möchte, daß er die überragende geistige Kapazität und der einflußreiche Führer des deutschen Volkes in Oesterreich sei. — Wenn Professor Bachmann, ohne sich mit seinen übrigen Älubgenossen ins Einvernehmen zu setzen, den berühmten Absagebrief an die Regierung schrieb und dadurch die Ausgleichsverhandlungen zerschlug, und wenn die übrigen Herren des Deutschen Nationalver-bandes dein künstlich zur Schau getragenen Radikalismus dieses sonst recht zahmen Hofrates bedingungslos folgten, so beweist das nur abermals, wie ungeheuer- lich sich die radikal-nationale Phrase an den wirklichen Volksinteressen versündigt. Die Herren Wolf, Seidl e tutti quanti durften natürlich hinter dem aufgedonnerten Radikalismus des Herrn Bachmann nicht Zurückbleiben und mußten den kategorischen Absagebrief an die Regierung akzeptieren, ob sie wollten oder nicht, denn mit Rücksicht auf die Wähler, bei denen in ihrer Unvernunft die radikale Phrase noch Eindruck macht, ist man immer genötigt, sich gegenseitig in der Stärke der Opposition gegen die Regierung zu über-bicten. Zwar erkannten die Herren aus ihrem Deutschen Volkstag, daß Bachmann die bisherige Solidarität der Deutschen gebrochen habe, weshalb sich die Deutschradikalen berechtigt glauben zur vollen Selbständigkeit gegenüber den Parteien und gegenüber der Regierung zurückzukehren. Allein diese Feststellung beweist höchstens, daß die Konfusion unter den Deutschen wieder einmal so groß ist, daß die berühmte deutsche Gemeinbürgschaft, die in Wahrheit freilich nie bestanden hat, wieder einmal auch ganz formell beim Teufel ist. Und so kann man wohl ruhig behaupten, daß der Deutsche Nationalverband aufgehört hat zu existieren und daß an seine Stelle das Chaos der Deutschen in Oesterreich getreten ist. Was wird also geschehen? Das weiß natürlich vorderhand niemand. Sicher ist nur, daß der ganze Mechanismus der parlamentarischen Maschinerie wieder einmal durch den nationalen Streit zum Stocken gebracht wurde und daß die elementarsten Volksnotwendigkeiten schwer unter diesem unheilvollen Einfluß in Mitleidenschaft gezogen sind. Im Parlament harrt die bosnische Bahnvorlage und eine Reihe von anderen Vorlagen der Erledigung, durch das Land schreitet die Krise, die in ihrem Gefolge eine immer größer werdende Arbeitslosigkeit nach sich zieht, die Not unter den armen Volksklasscn wächst ins Ungeheuerliche, aber nirgends zeigt sich eine Möglichkeit, nirgends ein Lichtpunkt, diesem Zustand auf gesetzgeberischem Wege irgendwie beizukommen. Die Vorgänge der letzten Tage, wie sie sich in verschiedenen, recht stürmisch verlaufenen Versammlungen der Eisenbahner gezeigt haben, beweisen auch hier, daß die Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen und den Verschlechterungsmaßnahmen, wie sie von der Negierung fortgesetzt durchgeführt werden, immer größer wird und sich zu einer tatsächlichen Gefahr für den gesamten Verkehr zu entwickeln droht. Aber so kindisch und naiv ist wohl im Augenblick kaum jemand, zu erwarten, daß durch die Einwirkung des Parlaments diesem Zustand ein Ende gemacht werde. Das Parlament ist vorläufig zur vollständigen Ohnmacht verurteilt und befindet sich im Zustand der völligen Wehrlosigkeit. Und so erleben wir es abermals, daß der große nationale Streit, der dieses Land zerklüftet und das öffentliche Verantwortlichkeitsgefühl erschüttert hat, immer wieder seine unheilvollen, vergifteten Wirkungen hervorruft. Auf der großen Schaubühne des nationalen Demagogentums wechseln nur die Akteure. Aber das Wesen des nationalen Kampfes, der an dem Lebensmark der Bevölkerung zehrt und der keine nutzbringende positive Arbeit aufkommen läßt, bleibt sich immer gleich. Einmal zerschlagen den Parlamentarismus die Tschechen, das andermal besorgen dies zur Abwechslung die Deutschen. Und so geht das wahnwitzige, aller Kultur hohnsprechende Schauspiel ins Endlose und zerstört jeden Keim des Ansatzes zu einer wirklichen Arbeit, die zur Durchsetzung von Volksnotwendigkeiten geleistet werden könnte. — Der besoffene Kerl, der in dem kostbaren Porzellanladen menschlicher Kultur und Gesittung Volksvermögen und nutzbringende Werte zerstört, wird sein wahnwitziges Toben fortsetzen, bis auch die Völker dieses Landes einmal klug genug geworden sind, sich zu einem energischen Handeln zu besinnen, um den professionsmäßigen Störenfrieden das Handwerk gründlich legen zu können! I Untere Gegner. Als das Selbstverständlichste müßte es erscheinen, wenn sich der Kampf der organisierten Eisenbahner nur gegen jene Faktoren zu richten hätte, die eben die Notwendigkeit der Organisation schaffen. Also gegen ihre Unternehmer, gleichgültig, ob sie als „Vater Staat" drapiert oder in dem bürgerlichen Gewände der Privat-gesellschaft auftreten. So bedauerlich es aber ist, müssen wir uns auch mit der Notwendigkeit abfinden, nicht nur gegen die Unternehmer, sondern auch gegen jene nicht wenigen Gegner zu kämpfen, die im Lager unserer Klasse selbst stehen. Eine geschichtliche Notwendigkeit, die keiner Schicht der Arbeiterschaft erspart bleibt und wohl die schmerzlichste Aufgabe ist, die klassenbewußte Proletarier zu lösen haben. Denn den Unternehmer bekämpfen wir, wenn er uns das Notwendige verweigert, sehen aber seine Stellungnahme gegen unsere Forderungen als etwas Selbstverständliches an. Er verficht einfach den kapitalistischen Standpunkt, die Anhäufung von Kapital, das aus dem Gelvinn resultiert, der aus unbezahlter Arbeit erfließt. Ohne Sentimentalität verteidigt er seine Interessen und weicht nur Schritt für Schritt dem Druck der organisierten Arbeiterschaft. Wir stehen ihm feindlich gegenüber, aber wir führen den Kampf gegen ihn wie etwas S e I b st v e r st ä n d l i ch e s, sehen in ihm ein Produkt der historischen Entwicklung und tun alles, um diese Entwicklung, die zum Sturz des kapitalistischen Wirtschaftssystems führen muß, zu beschleunigen. Auch wir führen diesen Kampf ohne Wehleidigkeit, von dem .Bewußtsein erfüllt, daß wir tun, was wir tun müssen. Anders stehen wir den Gegnern gegenüber, die sich unter unseren Klassengenossen, unter den Eisenbahnern selbst befinden. Sie fallen uns in. den Rücken, wo wir doch ihre vitalsten Interessen, die wir a l l e gemeinsam haben, vertreten. Muß dies nicht gerechte Erbitterung in uns auslösen? Und müssen wir nicht viel Selbstbeherrschung aufbringen, um im Kampfe gegen die irregeführten Klassengenossen nicht aggressiver zu werden als gegen unseren natürlichen Feind, den Unternehmer? Gewiß, lvir bringen diese Selbstbeherrschung auf. Aber unsere Gegner nicht! Viel leidenschaftlicher führen sie den Kampf gegen uns als gegen die Unternehmer, viel gehässiger. Und lvas haben sie uns eigentlich vorzuwerfen, was wollen sie von uns? Sehen wir uns die Leutchen wieder einmal näher an. Was haben uns die Deutschnationalen ent* gegenzuhalten? Stellt man einen deutschnationalen Kollegen einmal, fragt ihn um die Gründe seiner Gegnerschaft und versucht ihn auf eine präzise Antwort festzunageln — vergebens! Der Mann windet sich wie ein Wurm, bringt ein hilfloses Gestammel hervor und findet als Rettungsanker in seiner Not schließlich nur den Hinweis auf eine Nummer des „Deutschen Eisenbahner", wo versucht wird, aus irgendeiner Rede eines sozialdemokratischen Abgeordneten irgendeine Stelle zu finden, wo dieser angeblich gegen die Interessen der Eisenbahner gesprochen habe. Oder er erzählt, daß wir die Tschechen verherrlichen — oder daß wir jüdische Führer haben, kurz, Argumente, die in eklatanter Weise erhärten, wie ernst und sachlich unsere gewerkschaftliche Erziehung ist. Unsere Antwort ist gegeben, sie wehrt nicht nur ab, sie greift an: Wo war die deutschnationale Partei in lenen schweren Zeiten vor fünfzehn und zwanzig Jahren, wo die Eisenbahner noch eine geknechtete, rechtlose Masse waren, der Willkür des kleinsten Antreibers preisgeben? In jenen Jahren, da unsere Vertrauensmänner von Ort zu Ort zogen, den Eisenbahnern die Notwendigkeit der Organisation erklärten, wo sie trotz 33er-sammlungsverboten und -Auflösungen, Konfiskationen und Maßregelungen die Vorbedingungen schufen zu einer großen, achtunggebietenden Organisation? Damals gab es keine „nationale Eisenbahnerbewegung". Die Urbarmachung des Bodens für den Zusammenschluß der Eisenbahner gegen ihre Unterdrücker überließ man ruhig den Sozialdemokraten. ... Wann war es, als die Wolf, Pacher und Konsorten entdeckten, daß es nicht nur Eisenbahnen, sondern auch Eisenbahner gebe? Just erst in dem Moment, wo die Eisenbahner auch Wähler wurden! Als die Arbeiter nach schweren Kämpfen das Stückchen Wahlrecht in der V. Kurie erhielten, fingen die Führer der Deutschnatio-nalen au, sich für die Eisenbahner zu „interessieren". Sie propagierten die Gründung einer „nationalen Eisenbahnerorganisation". Und als 1907 die von den Sozial- Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50,000 Exemplaren. demokrqten geführte Volkserhebung daZ allgemeine gleiche Wahlrecht erzwang, da wurden auch die Eisenbahner gnädigst zu „deutschen Volksgenossen" ernannt. Bis dahin ließ man sie ruhig darben und hungern, als sie Wähler wurden, fand man, „daß für sie etwas geschehen muß"! So unehrlich die Schöpfung der nationalen Organisation war — weil nicht aus gewerkschaftlichen, sondern auZ parteipolitischen Motiven geschaffen — so unehrlich mußte auch das Wirken dieser Organisation werden. Und ist es auch geworden. Tie krampfhaften An-strengungen, der großen internationalen Organisation Abbruch zu tun oder wenigstens den Abfall aus den eigenen Reihen zu verhüten, hat die nationale Organisation von allem Anfang an gezwungen, die sonderbarsten Bcckspriinge zu machen. Die Taktik einer ernsten Gewerkschaft. die Wünsche und Forderungen der Berufsangehörigen im Rahmen des Erreichbaren zu halten, konnte und kann von der deutschnationalen Organisation nicht eingehalten werden, da ja ihre ganze Existenz-möglichkeit nur darauf basiert, durch Ueberbieten der sozialdemokratischen Forderungen möglichst viele Bedienstete zu blenden. Daher die nationale Taktik jedes großen Zuges entbehrt, die Führer der Nationalen immer wie hypnotisiert auf das Vorgehen der sozialdemokratischen Organisation blicken und bei jeder Aktion zugunsten der Eisenbahner ihre Forderungen so einrichten, daß ihre Ziffern höher ansteigen wie die der Sozialdemokraten. Ist es dein Drucke der großen internationalen Organisation gelungen, eine Verbesserung durchzuführcn, geht der nationale Chorus los: „Verrat! Es wäre mehr durchzusetzen gewesen, wenn die Sozialdemokraten nicht nachgelassen hätten!" Natürlich wird die Zahl derer nicht alle, die momentan auf dieses Geschrei hineinfallen. Aber es dauert nicht lange und die Wahrheit tritt zutage, wer ernstliche gewerkschaftliche Arbeit geleistet hat, und es zeigt sich, daß das Erreichte dem Kräfteaufgebot entsprach, das die organisierten Eisenbahner einsetzen konnten. Wahrlich, die Nationalen schleichen uns nach wie Marodeure und suchen auf dem Kampfplatz, wo wir Sozialdemokraten in vorderster Reihe stritten, Beutestücke, mit denen sie prunken wollen. ... Wie lautet aber der Goethesche Spruch: „ES will der Spitz aus unsrem Stall uns immerfort begleiten, doch seines Bellens lauter Schall beweist nur — daß wir reiten." Jawohl, wir reiten und wir reiten den rechten Weg! Laßt also den schwarzrotgelben Spitz kläffen, er kann uns nicht aufbalten. Die große Masse der Eisenbahner ist sich heute schon klar darüber, wer ihre sozialen, also im wahren Sinne auch nationalen Interessen am besten verficht. Unsere C h r i st l r ch s o z i a l e n! Unwillkürlich möchte man nach dem Riechfläschchen greifen, wenn man ihrer gedenkt. ... Nun, sie leben noch unter den Eisenbahnern, aber es ist ein jammervolles Leben. Wo wäre die „christliche" Organisation, wenn nicht die paar Taufend armer Teufel noch schweren Herzens ihre Beiträge zahlen würden, die einst im Mai der christlichsozialen Partei dem Verkehrsbund beitraten, wie man eben zu einem — Leichenverein beitritt! Sie haben durch lange Jahre gezahlt und wollen, daß ihre Hinterbliebenen doch etwas davon haben sollen. Gewiß, der Eisenbahner hat allen Grund, an die zu denken, die sein Tod der Armut hinterläßt. Auch die sozialdemokratische Organisation hat dieses Moment berücksichtigt, und es ist höchst wünschenswert, daß jedes ihrer Mitglieder sich auch für die Hinterbliebenenunterstützung versichert. Aber wir haben immer in allererster Linie an die lebenden Eisenbahner gedacht. Wir verfochten und verfechten immer den Standpunkt, daß die Eisenbahner eine K a m v f o r g a n i s a t i o n brauchen, die ihnen in Wehr und Waffen zur Seite steht. Auf diesen Grundsatz gestützt, sind wir groß und stark geworden. Freilich, wenn wir den „Christlichen" nichts anderes Feuilleton. Das Taylor-Wtem. Der Ingenieur Brockwith saß im Privatkonto! des Herrn Harrison, des Eigentümers der großen Tonwarenfabrik in Tampa in Florida. „Nun," sagte Harrison, „die vierzehn Tage, die Sie für das Studium meiner Fabrik forderten, sind um. Was können Sie tun?" „Ihre Leute lehren." sagte Brockwith. ein großer, breitschulteriger Mann, und sah Harrison aus kalten, klaren, grauen Augen an, „und zwar so lehren, daß sie in einem halben Jahr zweimal so viel als bisher leisten!" Harrison zuckte ungläubig die Schultern. „Jawohl," betonte Brockwith, „das Doppelte, ohne daß eine Maschine, ein Werkzeug neu gekauft werden!" „Nun, wenn Sie ba5 können, dann vermag daZ Taylor- System wirklich Wunder!" „Das kann es auch, Sir", sagte Brockwith, und in seinem eckigen Gesicht leuchtete eine feste, zielbewußte Energie auf. „Ich sage Ihnen, Taylors Idee, dis größte Arbeitsleistung mit der kleinsten Anstrengung zu erzwingen, ist der Erfindung der Dampfmaschine an Wert ebenbürtig. Ich kenne Fabriken, die heule das Dreifache ihrer früheren Arbeit schaffen, nur weil Taylor jedem einzelnen Mann gezeigt hat, wie er arbeiten und welche unnützen Bewegungen er unterlassen mutz. Natürlich, Pfeifen und Tabalkauen und solche kleinen Scherze gibt es dabei nicht; jede Sekunde ist mit nützlicher Arbeit ausgefüllt!" „Hier, Herr Harrison, sind die Zeugnisse über das, toa2 ich in anderen Betrieben schon erzielt habe, hier ist ein Brief von Nockeseller; der Alte >var so entzückt, daß er selber geschrieben hat! Sie können sich auf mich verlassen, Mister Harrison!" „All right!' rief Harrison und sprang auf, „ich will'S versuchen. Was fordern Sie?" .Zweitausend Dollars den Monat und fünfzehn Prozent vom Mehrgewinn", sagte Brockwith mit klarer, harter Stimme. Am anderen Morgen schrie die Fabrikpfeife ihren gellenden Ruf über die Stadt, schwarz und schwerfällig rann vorzulrerfen hätten, als daß sie als „Sterbeverein" die Eisenbahner an sich fesseln wollen, wir würden uns mit ihnen bald auseinandergesetzt haben. Aber die Christlichsozialen spielten unter den Eisenbahnern immer dieselbe Rolle wie ihre ganze Partei: demagogische Söldlinge der herrschenden Klasse! Von der Aera Gnttenberg an bis zum heutigen Tage sind sie — nicht ohne Honorar — jederzeit die Agenten der Regierung gewesen, mit der Aufgabe, Zwietracht unter den Eisenbahnern zu säen, ihre Strafte zu lähmen und zu zersplittern. Um dies zu erreichen — sie haben es nicht erreicht — haben sie alle Mittel angewendet, die die Christlichsozialen von jeher als die gemeinste, wider-wärtwste Partei stigmatisierten. Welche Flut von Verleumdungen und persönlichen Verdächtigungen haben sie aus ihren Unratkübeln über die sozialdemokratischen Vertrauensmänner ergossen! Genützt Hat es nichts. Der Judaslohn, den die Macher der christlichsozialen Eisenbahner von oben bezogen, ist vergebens bezahlt worden. Die Christlichsozialen sind unter den Eisenbahnern fertig — hier kann ihnen die Wählerfabrik im Wiener Rathaus nichts nützen. Was noch einzahlt, tut es, um die Sterbeabfertigung nicht zu verlieren — der Rest, das ist die immer dünner werdende Schar der Schäslein im heiligen Land Tirol, arme Teufel, die in ihren Gebirgs-Hiiiten keine andere geistige Nahrung erhalten — als die Sonntagspredigt des Pfarrers. Ueber die christlich-soziale Eisenbahnerbewegung wird sich bald das SDimkel neigen, das ist die Grundfarbe ihrer Partei ist. Deutschnationale und Christlichsoziale sind Hanpt-gruppen der Gegner, die wir im Lager der Eisenbahner haben. Nicht vorübergehen wollen wir aber an den sogenannten Kategorienvereinen. Sie „arbeiten" mit dem Argument, daß eine Zersplitterung der Eisenbahner in Fachorganisationen den einzelnen Kategorien mehr Vorteil brächte als der Kampf der Gesamtorganisation. Welche Verkennung der Tatsachen! Braucht erst wiederholt zu werden, daß die Zusammenballung der Eisenbahner zu e i n e m Heer unendlich mcbr Krafteinsatz auch f ii r de« einzelnen Eisenbahner ermöglicht als das Herumzappeln und Petitionieren einzelner Kategorien? Nein, auf Z u n f t g ed a n k en. die von einigen Ouerköpfen anSgebriitet werden, fallen die Eisenbahner nicht mehr herein. Wie die dahinbransende Maschine, die sie zu lenken haben, in ihrer Vervollkommnung ein Produkt modernen Geistes ist. so kann das Denken des Eisenbahners nur von moderner Gesinnung beeinflußt sein. Alle, wirklich alle für einen — so lautet unser Kampfruf. Noch einen Gegner haben wir in unseren Reihen, den gefährlichsten von allen — die Gedankenlosigkeit. 9loch gibt es Tausende von Eisenbahnern, die, dem leichtlebigen österreichischen Zuge folgend, jeder ernsten Erörterung ihrer Lage aitSweicheii, für keine _ organisatorischen Bestrebungen zu haben sind. Die nichts für und nichts gegen tun und nach dem Kampfe das Errungene mit dem tiefsinnigen Worte begrüßen: _ „Das wäre so auch geschehen." Und diesen Gegner, die Gedankenlosigkeit, zu bekämpfen, soll jeder sein Bestes einsetzen! Wenn alle Eisenbahner denken werden, wird es in ihren eigenen Reihen feinen Kampf mehr geben. Sie Auserstandenll. Zehn Wochen war der Frosch so krank, Jetzt quackt er wieder. Gott sei Dank! (Frei nach Wilhelm Busch.) Volle zehn Wochen war die publizistische Jauchen-spritze des Reichsbundes deutscher Eisenbahner eingerostet. Man könnte, wenn man diese Tatsache feststellt, zu Betrachtungen darüber angeregt werden, welche ein Menschenstrom durch bas Tor. automatisch griff jede Hand nach den Marken auf dem Äontrollbrett; und ein paar Minuten später klang das gewaltig brausende Lied der Arbeit, aus stählernen und eisernen Tönen. auS Feuer und Dampf und dem Aechzen menschlicher Muskeln komponiert, durch alle Räume, Karren voll Rohmaterial rollten auf Schienen den Pressen zu. Hebel klappten auf und nieder, Tonmengen preßten sich in eine Oeffnung und glitten auf der anderen Seite, zu Tellern. Platten und Fliesen geformt, auf lange Bretter hinaus. Arbeiter hoben die Bretter auf ihre Schultern, aus Trockenräumen und Brennöfen wehte heißer Dunst und augenschmerzende Glut; in den oberen Sälen klirrten und klapperten die fertigen Stücke unter den nachprüfenden Händen der Arbeiterinnen. Der Ingenieur Brockwith ging durch die Fabrik, Notizbuch und Stoppuhr in der Hand, stand stundenlang bei einem einzelnen Arbeiter, sah zu, schwieg und blickte auf die Uhr. Schließlich ging er in einen hinteren Saal, in dem die staub-saugenden Ventilatoren laut heulten. Hier wurden die Ofenkacheln und Fliesen sauber viereckig gerichtet und geschliffen, bevor sie ans einem endlosen Band weiter in den Packraum liefen. Vor jeder Schleifscheibe, einem rasend schnell sich drehenden stählernen Rad, arbeiteten zwei Mann. Der erste schlug mit Meißel und Hammer die rohen, zackigen Kanten der Kacheln ab und reichte sie dem zweiten, der die borge« arbeitete Platte auf das sausende Schleifrad preßte. Sand und Wasser spritzten hcch, dann war die Kachel glatt und genau. Der Tür zunächst arbeitete Bob Killarney. ein Irländer timt Geburt, ernsthaft und fleißig. Flink nahm et die Kacheln und beklopfte sie mit dem Hammer. Brockwith blieb bei ihm stehen und beobachtete ihn eine Weile. Dann hieß er ihn aufstchen und erklärte ihm verschiedene Handgriffe. Er ließ ihn die Platte hochstellen, statt sie wie bisher flach zu legen, suchte ihm einen schwereren Hammer aus und zeigte ihm, wie er mit vier Schlägen, richtig geführt, ebensoviel auS-richten könne, wie bisher mit zehn oder zwölf. Bob hörte ernsthaft zu. fein br'unes Gesicht war voller Spannung, und er bemühte sich, die neuen Handgriffe nachzuahmen. Brockwith stand mit der Uhr in der Hand. „Sehen Sie," sagte er befriedigt, „jetzt haben Sie in fünfzehn Minuten zehn Stacheln behauen, statt vorher sechs in derselben Zeit. Nun. reichen Sie mir nicht jede Platte kulturfördernde und sittlich läuternde Wirkung so ein mehrwöchiger Buchdruckerstreik haben könnte. Denn daß das Sprachrohr des Herrn Ferdinand Er 11 ,,'^er deutsche Eisenbahner" nicht erscheinen konnte, das hatte mit seinen einschneidenden Wirkungen die Aussperrung der Buchdrucker verursacht. Wenigstens wird das in der am 1. März zur Ausgabe gelangten „Doppelfolge' des „Deutschen Eisenbahner" den Reichsbundmitgliedern etn-zureden versucht, die es sich durch gute zehn Wochen gefallen lassen mußten, daß ihnen—obwohl sie ihre Beitrage zahlen mußten — ihr Fachorgan, auf das sie statutenmäßig Anspruch haben, nicht zugestellt wurde. Es war ja allerdings kein Verlust und die Kultur wird sich kaum über etwas Unersetzliches zu beklagen haben. Aber immerhin ist es für den reichsbündlerischen Geist bezeichnend, daß man den eigenen Mitgliedern einzuredeit versucht, es konnte wegen der Aussperrung der Buch-druckergehilsen keine Zeitung erscheinen, während tN Wahrheit eben nur jene Blätter nicht erscheinen konnten, die mit den Scharfmachern im Buchdruckergewerbe gemeinsame Sache machten und ihre Herstellung nicht tu jenen Druckereien besorgen ließen, die die Forderungen der Buchdruckergehilsen anerkannt hatten. Daß man eine solche Ausrede deutschnationalen Parteigängern gegenüber gebrauchen kann, beweist nur, daß man Leuten, die sich sonst ohnehin für gewerbsmäßige Streikbrecherdienste hergeben, eben auch alles andere bieten kann. Doch da nun das Organ des Reichsbundes wieder aus feiner zehnwöchigen Agonie erwacht ist, fühlt man begreiflicherweise das Bedürfnis, den Unrat, der sich in dem Rinnstein angesammelt hat, der dem germanischen Geisteskampf als Waffenarsenal dient, mit einemmat loszuwerden. Und so legt denn der „Deutsche Eisenbahner" in seiner „Doppelfolge" vom 1. März in seinem angestammten Haß gegen die Sozialdemokraten los. Es wäre interessant, wenn man alle die Slnrempelungen,: Beschimpfungen und Verleumdungen, die da in einer einzigen Nummer kübelweise aus den politischen Gegner entleert werden, ordnungsgemäß sichten und registrieren würde. Wir werden uns aber vorderhand diese unappetitliche Arbeit ersparen und vorläufig uns nur mit einer besonderen Sorge befassen, die der „Deutsche Eisenbahner" über die finanziellen Auslagen unserer Gewerkschaft in so durchaus nicht ratsamer Vorsorge empfindet. Herrn Ferdinand Ertl gelüstet cs offenbar, über feinen Prozeß, den er gegen unser Blatt angestrengt hatte, noch einiges zu sagen, wo er jetzt durch das Nichterscheinen seines Leibblattes durch mehrere Wochen dieser unangenehmen Aufgabe enthoben war. Er fürchtet offenbar, daß die „Entschließungen", mit welchen ihm seine allergetreuesten Schafsköpfe in den einzelnen Ortsgruppen das Vertrauen votieren, obwohl sich der richterliche Ausspruch mit der Person Herrn Ertl in einer Weije aus-cinanbersefef, die durchaus wenig vertrauenerweckend klingt, doch noch einer besseren Erkenntnis Platz machen könnten. Und so teilt er denn in einer Gerichtssaalnotiz seinen Leuten mit: „Der Prozeß Ertl-Lill ist nun entschieden. Das Landesgericht hat der Berufung Ertls stattgegeben und ^ic bezüglich zweier Punkte erfolgte Freisprechung Lills auf." gehoben. Dieser wurde zum Kostenersah verurteilt. Saltos r Köcher allein hat als Anwalt Ertls Über 200 Kr. von Lill zu fordern. So werden leichtsinnig die Gelder der Mitglieder für d u in me Prozesse hinausgeworfen. Wir kommen auf die Angelegenheit in unserem nächsten Folge zurück." Wir möchten Herrn Ertl allerdings _ in feinem eigenen Interesse raten, auf den Prozeß lieber n i ch t zurückzukommen. Denn wenn er der Wahrheit die Ehre geben und nicht in derselben Art, wie er es in der berühmten Jubiläumsfolge getan hat, den Kamps führen will, so dürften die Mitglieder nicht gerade Angenehmes und Schönes über seine werte Persönlichkeit erfahren. Denn daß das Bezirksgericht Josefstadt in feinem Urteil einzeln zu, legen Sie sie mit der linken Hand hier auf den Tisch und greifen Sie gleichzeitig mit der rechten nach einer neuen!" Bob Killarney, der am Fabriktor aus dem Anschlag gelesen hatte, daß dies hier keine störende Spielerei, sondern schöne blanke Dollars mehr für ihn bedeutete, arbeitete hart nach den neuen Regeln. Er pfiff nicht wie sonst fröhlich vor sich hin, sondern sah starr auf die Arbeit, immer bemüht, seine Glieder genau im vorgeschriebenen Rhythmus des neuen Arbeitssystems zu bewegen. Endlich schrie die Dampfpfeife. Bob zog sich den Arbeits-rock aus und wänderte mit den Hunderten anderer Arbeiter durch das Tor nach Hause. Auf der Straße sprach ihn ein Gefährte an: „Hallo, Bob, was ha! denn der lange Kerl heute den ganzen Tag bei dir gemacht?" „Eine neue Art zu arbeiten gezeigt, Billy; aber ho!’s der Teufel, wenn ich auch mehr dabei schaffe, ich fühl' mich wie gerädert! Und mein Kopf brummt wie ein Dampfkessel. Na, vielleicht ist das nur im Aanfang so “ In den folgenden Tagen stand Brockwith bei vielen Arbeitern, immer wieder zeigte er neue praktische Handgriffe, inaß er mit der Uhr die Zeit, ersann er neue Methode« für Handreichungen, und abends kontrollierte er die Lieferzettel, bis er endlich nach Wochen dem Besitzer eine Statistik vor-legen konnte, die ein Anschwellen der Produktion um fast fünfzig Prozent anzeigte. Harrison nickte. »Gut. gut. Ich habe es schon gemerkt." „In zwei Monaten haben wir das Doppelte", sagte Brockwith. «Und die Arbeiter?" fragte Harrison kurz. „Was ist mit ihnen? Die freuen sich, daß sie jetzt so» und so viel Dollar mehr machen." „Ich weiß nicht," bemerkte Harrison, „ich finde, die Leute sehen schlecht aus. Sie arbeiten nicht länger, das ist wahr, aber sie bekommen alle so einen starren Blick und sind so still." Brockwith sah den Besitzer mißbilligend an. .Das ist auch in der Ordnung. Entweder Ihre Leute fingen oder sie denken an die Arbeit; eines von beiden geht nur. Das ist ja gerade die Stärke des Taylor-Systems, daß es alle Gedanken auf das Werk zusammenzwingt l" BÜT Sorget dafür, datz der «Eisenbahner" auch vom reisenden Pnblikum gelesen werde! festgestellt hatte, daß der Herr Ertl dreist gelogen hat und er sich den Vorwurf des dreisten Lügners gefallen wallen müsse, ist ja sicherlich eine unangenehme Sache, oie Herrn Ertl bewog, sich die bezirksgerichtliche Meinung über seine werte Person durch das Landesgericht revidieren zu lassen. Herr Ertl hat aber offenbar eine un-vandlge Freude darüber, daß das Landesgericht das erst-wstanzliche Urteil aufhob und den Redakteur unseres -vlattes auch in jenen beiden Punkten schuldig gesprochen hat, in welchem vom Bezirksgericht der Wahrheitsbeweis als erbracht angesehen worden war und ein Freispruch erfolgte. In der Tat lassen wir uns aber eine Verurteilung für den Preis, um welchen sich diese Herr Ertl erkaufen mußte, wirklich fehr gern gefallen. Der Preis, den Herr Ertl für diese Revision des bezirksgericht-lichen Gutachtens über seine Person zu zahlen hatte, sieht nämlich in der Tat einer vollständigen moralischen Bankrotterklärung sehr ähnlich. Denn was sagt das Landesgericht über Herrn Ertl? Der Gerichtshof erlangte die Ueberzeugung, daß in dem fraglichen Artikel des Privatanklägers Ertl tatsächlich Unrichtigkeiten, Auslassungen und falsche Zitierungen enthalten sind. Diese Unrichtigkeiten können entweder dadurch entstanden sein, daß vom Privatkläger diese Zitierungen und Auslassungen absichtlich vorgenommen wurden; das würde dann allerdings den Vorwurf der bewußten Lüge rechtfertigen. Diese Verschweigungen, Unrichtigkeiten und Auslassungen können aber auch auf andere Gründe zurückgeführt werden, zum Beispiel auf Fahrlässigkeit, Unkenntnis der ganzen Sachlage oder nicht genügende Fähigkeit, die Sachlage genau zu beurteilen." Was also sagt das Landesgericht über Herrn Ertl? Daß er tatsächlich in seinen gegen uns gerichteten Polemiken die U n w a h r h e i t geschrieben hat, daß er Auslassungen und falsche Zitierungen vorgenommen hat. Ist das absichtlich geschehen, dann ist Herr Ertl ein d r e i st e r Lügner und müsse sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Da aber nicht zu ergründen ist — was sich ja nach der Natur der ganzen Sachlage schwer erweisen läßt — so muß man annehmen, daß diese falschen Zitierungen, diese Unrichtigkeiten und Auslassungen auch durch andere Gründe entstanden sein können wie durch Fahrlässigkeit, Unkenntnis der Sachlage oder überhaupt durch nicht genügende Fähigkeit, eine Sachlage richtig beurteilen zu können. Kann es noch ein vernichtenderes Urteil für einen Führer einer Gewerkschaft, einen Mann, der im politischen Leben steht und der als der publizistische Wortführer seiner Organisation gilt, geben, als das, daß er entweder lügt oder aber daß i h m die Fähigkeit mangelt, eine Sachlage, über die er redet und schreibt, richtig beurteilen zu können? Nimmt man an, daß Herr Ertl kein Lügner ist, so bleibt Brutus noch immer ein ehrenwerter Mann, denn was soll man zu einem politischen Führer sagen, dör sich noch dazu in so gewichtiger Pose in den Vordergrund schiebt, von dem ein gerichtliches Urteil behauptet, daß ihm bjg Fähigkeit abgeht, eine Sachlage bell r t eilenz u können, dies ürihndoch gerade i iKud ein vorliegenden Fall so klar sein mußte, nachdem er, als er seine Artikel schrieb, unser Blatt wohl genau gelesen hatte und dessen Inhalt ihm Wort für Wort bekannt und klar gewesen sein mußt e? Kann es einen Vorwurf geben, der die geistige Qualität eines Menschen so herabsetzt und in Zweifel stellt, als wenn von ihm behauptet wird, daß er unter den gegebenen Umständen eine Sachlage nicht genügend beurteilen konnte? Herr Ertl allerdings wird von dieser Seite des Prozesses nicht reden. Er sorgt sich nur um die Kosten, die dieser Prozeß unserem Blatte verursacht hat. Herr Ertl mag sich über diese Frage nicht anderer Leute Köpfe Sie gingen zusammen den täglichen Jnspektionsgang. Ein Fieber schien tmrch die Arbeitssäle zu wehen. Die Maschinen rollten wie früher, aber das Klappern der Hebel, das Ausstößen der Werkzeuge klang schärfer, genauer und schneller als sonst. Kein Arbeiter hob den Kopf, als der Besitzer vorbeikam. Automatisch griffen die Hände zu, wie von Maschinen erfaßt glitten die Stücke von Tisch zu Tisch; ein ungeheuer, drohender, unsichtbarer Taktstock schien über alle zu schwingen und alle Körper, alle Glieder in seine grausame, zeitsparende Melodie zu pressen. Die beiden kamen »t den Schleifsaal. ; Früher hatte Harrifon oft eine Weile bei Bob Killarney gestanden und sich gefreut, tote dieser braune, blankäugige Irländer mit tituSlelfefteu Armen seine Kachelstapel griff und dem Staub und zermalmenden Lärm der Arbeit zu widerstehen schien. Heute saß Bob mit glanzlosen Augen, den Kopf tiefer gebückt, und während der Hammer niederfuhr und die Glasursplitter flogen, fchienen die Hände schon nach neuem Material zu greifen. Er erwiderte den Gruß des Fabrikherrn nicht, schien ihn überhaupt nicht zu hören. Um ihn raffelten Stöße von Kacheln, die bald hoch aufschwollen, bald zu wenigen zusammensanken. Unermüdlich, mit schmerzhaft genauen Schlägen, riß Bobs Hammer die Kanten entlang. Harrifon wendete sich wie in einem unangenehmen Gefühl ab. Am Abend stand er am Fenster feines Büros, als die Feierstunde pfiff. Langsam, einzeln tropften die ersten Ar. beiter aus dem Tor, dann folgte mit einem Schwall der ganze Strom, und Hunderte wanderten dahin, mit gesenkten Köpfen, die Schultern nach vorn gezogen, stumm und schwer; eine müde Menge, aus der kein lautes Wort, kein fröhlicher Zuruf klang.... Am nächsten Tag gab es einen kleinen Zwifchenfall. An einer Fliesenpreffe war ein Mann zusammengebrochen. Die anderen, die früher so schnell Bei der Hand waren, hatten, wie in dumpfer Erstarrung festgekettet, sich nur langsam auf-gerafft; und endlich lag der Kranke auf dem Bette in der Ambulanz, wo der Fabrikarzt kopfschüttelnd um den Bewußt-losen herumging. „Ich weiß nicht,* sagte er zu dem Werkführer, „krank ist er nicht, wenigstens körperlich nicht!“ Scheint mir mehr ein nervöser Zusammenbruch zu sein, eine totale Erschöpfung, so ’ne Art GechirnklapSI" Und er schüttelte wieder den Kopf. MT Besucht zerbrechen. Auf jeden Fall können wir die Kosten als Kaufpreis dafür bezahlen, über die Persou dieses Herrn ein so glänzendes und wichtiges gerichtliches Gutachten in Händen zu haben. Und wenn schon von den Kosten gesprochen wird, so dürfte es die Mitglieder des Reichsbundes vielleicht mehr interessieren, einmal von den Kosten ihres eigenen Verbandes etwas zu erfahren, anstatt von jenen Kosten, die andere Leute zu zahlen haben. Herr Ertl bezieht ja doch als nicht ange-stellter erster „Vorsitzender" des Reichsbundes deutscher Eisenbahner eine monatliche „Subvention" V o n 2 0 0 K r., wozu noch kommt, daß er auch dann nicht in Verlegenheit kommt und keinerlei Gewissensbisse empfindet, wenn er das Bedürfnis nach einem Vorschuß hat. Daß weiters der Neichsbund noch zwei „Vorsitzende" hat, von denen jeder je 100 Kr. als „Subvention" bezieht, ist wohl auch nicht gerade geeignet, die Kosten für den Reichsbund zu vermindern, woraus folgt, daß, wenn der Herr Ertl von Kosten spricht, die den Mitgliedern verursacht werden, er schon gut täte, zuerst vor der eigenen Tür zu kehren. Es wäre uns sonst wirklich nicht eingefallen, Herrn Ertl von dieser Seite an den Leib zu rücken. Denn wir sind die letzten, die dagegen etwas einzuwenden haben, wenn sich jemand für seine Arbeit angemessen bezahlen läßt. Aber nachdem es Herrn Ertl stets beliebt, dem politischen Gegner gegenüber von „bezahlten Angestellten" zu reden, sich selber aber als den „freien, uneigennützigen Mann" hinzustellen, mußten wir diesen Herrn einmal ein wenig seinen Leuten ausgezogen verführen, um zu beweisen, wie die „Uneigennützigkeit" dieses Herrn beschaffen ist. Denn man wird wohl zugeben, daß der Reichsbund deutscher Eisenbahner auf solche Art eine ganz angenehme Quelle des „Nebeneinkommens" für Herrn Ertl bietet, der ja doch auch als aktiver Eisenbahnbeamter sich auch noch seinen vollen Gehalt von den Staatsbahnen bezahlen läßt. Es ist also — wie Herr Ertl jetzt wohl begreifen wird — nicht gut, mit Steinen nach anderen Leuten zu werfen, wenn man selbst in einem Glashaus sitzt. Stimmt es, oder nicht? Shne Gewerkschaften! Es ist kein Zufall, daß die Gegner der Arbeiter-fchaft gerade die Zeit der Krise zu einer Hetze gegen die Gewerschasten benutzen möchten* Es ist kein Zufall, daß im niederösterreichischen Landtag in diesen Tagen Christlichsoziale und Deutschnationale in holder Eintracht über die Organisation der Buchdrucker schimpften und dabei auch ihrem Groll über die Gewerkschaftsorganisation im allgemeinen Luft machten; kein Zufall auch, daß sie den Antrag der Sozialdemokraten, eine Million Kronen für die Arbeitslosenversicherung zu bewilligen, nicht an-nahmen, sondern ihn dem Landesausschuß überwiesen, wo er in aller Stille begraben werden wird. Sie hassen die Arbeiter, sie hassen die Arbeitslosen und sie hassen deshalb auch die Gewerkschaften, weil die Arbeiter an ihnen in der Zeit der Not eine Stütze haben. Wenn die Arbeiter die Gewerkschaften nicht hätten — so rechnen sie — wären sie den Unternehmern aus Gnade und Ungnade ausgeliefert, sie könnten in Zeiten des guten Geschäftsganges keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen erreichen, sie müßten sich in Zeiten der Krise jede Verschlechterung der Arbeitsbedingungen gefallen lassen. Kurz, es wäre ein himmlischer Zustand für „Industrie und Gewerbe". Industrie und Gewerbe würden blühen, wenn die Gewerkschaften nicht die Arbeiter „aufhetzen" würden, zu streiken. So glauben sie und es glauben das nicht nur die industriellen Unternehmer und die Gewerbetreibenden, sondern auch viele, die am Kampfe gegen die Arbeiter nicht unmittelbar interessiert, sich für Arbeiterfreunde halten. Deshalb möchten auch diese Leute gleich den Unternehmern mit ihren bezahlten Lakaien den Arbeitern das Koalitionsrecht nehmen und sie glauben wirklich, daß es dann besser wäre, daß Industrie und Gewerbe blühen würden und Friede im Staate herrschen würde. Nur in aller Kürze mag untersucht werden, wie weit alle diese Vorstellungen begründet sind. Eine Statistik der Errungenschaften der im vorigen Jahr von den Gewerkschaften abgeschlossenen Tarifverträge hat ergeben, daß den 104.000 Arbeitern, für die diese Verträge gelten, in der dreijährigen Vertragsperiode eine Verkürzung der Arbeitszeit um 6,275.000 Stunden und eine Erhöhung der Löhne um 27,311.000 Kr. verschafft wurden. Diese Statistik umfaßt keineswegs alle Verträge, sondern nur die der Bauarbeiter und der baulichen Nebengewerbe. Was da errungen wurde, ist gewiß für die Arbeiter durchaus nicht genug, um sie für die Verteuerung der Lebensmittel und der Wohnungen in den letzten Jahren voll zu entschädigen, und es muß wohl bedacht werden, daß es ein Jahr der Krise war, in dem dieser Erfolg errungen wurde. Aber wem werden diese siebenundzwanzig Millionen, die die Arbeiter der Baugewerbe in diesen drei Jahren mehr verdienen werden, diese neun Millionen jährlich zugute kommen? 83 Kr- macht die Errungenschaft des Tarifvertrages im Durchschnitt jährlich für jeden Maurer, 90 Kr. für den Zimmerer, 121 Kr. für die Holzarbeiter aus. Werden die Maurer und die Zimmerer, die Holzarbeiter und die Steinarbeiter vielleicht das Geld in die Sparkasse legen ober es im Strumpf auf heben? Nein, was sie an Lohn mehr bekommen, werden sie wieder verbrauchen und die kleinen Geschäftsleute, die kleinen Gemischtwarenhändler, die Schneider und Schuster und die Wirte werden es sein, denen die neun Millionen jährlich zufließen werden. Meinen alle diese kleinen Geschäftsleute und Gewerbetreibenden, daß es besser wäre, wenn es keine Gewerkschaften gäbe und die Arbeiter bedürfnislos, abgestumpft durch die Not, in zerfetzten Kleidern und Schuhen herumgingen, weniger Fleisch, weniger Brot kaufen könnten? , Die Arbeitslosigkeit ist die Geißel des Proletariats, eine Massenerscheinung, wie man sie früher in diesem Umfang kaum gekannt hat. Die in gewissen Zeitabschnitten immer wiederkehrende Wirtschaftskrise ist eine Begleiterscheinung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, und sie ist geeignet, große Massen des Proletariats in das tiefste Elend hinabzuschleudern. Keinen Schutz haben die Proletarier in diesen Zeiten des Elends als ihre Gewerkschaft, die sie wenigstens vor dem Hinabsinken in das allerschrecklichste Elend bewahrt. In den Jahren 1901 bis 1912 haben die Gewerkschaften allein an Arbeitslosenunterstützung 11,747.432 Kr. ausgegeben. Außerdem nahezu zwei Millionen an Reiseunterstützung für die ledigen Arbeiter, zwölf Millionen an Kranken- und Jnvaliditätsunter-stützung und dergleichen, gegen vier Millionen an Notfallsunterstützung, zusammen 29,665.703 Kr. an Unterstützungen — wohlgemerkt ohne Streikunterstützung! Im ersten Krisenjahr 1912 waren es allein 1,403.000 Kr-, die an Arbeitslosenunterstützung ausgezahlt wurden boit 3.724.000 Kr. Unterstützung insgesamt. Die Metallarbeiter allein haben in jenem Jahre 380.000 Kr., die Holzarbeiter 165.000 Kr., die Textilarbeiter 109.000 Kr. Arbeitslosenunterstützung ausgezahlt, die Buchdrucker 233.000 Kr. und ebenso alle anderen Gewerkschaften große Summen- Noch viel höhere Unterstützungen mußten int Jahre 1913, dem Elendsjahr, gezahlt werden. Hatten doch die Metallarbeiter in diesem Jahr für 594.190 Arbeitslosentage Unterstützung zu zahlen, während sie im Jahre vorher, wo die Krise begonnen hatte, mit 301.788 Tagen devongekommen waren. Die genauen Verrechnungen der Gewerkschaften sind zur Stunde noch nicht beendet, aber In den folgenden Wochen brachen hier und da kräftige Männer zusammen, stürzten lautlos vor ihren Maschinen nieder ober zerstörten wie in einem Jrrsinnsanfall mit rasenden, klirrenden Schlägen ihre ganze Arbeit. Die anderen schienen vor diesen Ausbrüchen zu erschrecken, ihre Köpfe neigten sich tiefer, die Hände arbeiteten rascher, und automatisch klapperten die Werkzeuge. Mit harten, kalten Augen, aufrecht und unbewegt, ging Brockwith durch die Räume. Eines Morgens stand er vor dem Schleifrad, an dem Bob Killarney arbeitete. Brockwith sah eine Weile zu, dann nahm er die Uhr aus der Tasche und rührte den Arbeiter an die Schulter. Bob Killarneh blickte zum erstenmal auf, aus feinen stumpfen Augen zuckte etwas, er hob gerade den Hammer. Und als sich der Ingenieur zu ihm beugte, schwang Bobs rechter Arm aus und die Faust mit dem stählernen Hammer fuhr krachend auf den Schädel des Ingenieurs. Ein Schrei gellte, alles Zischen der Scheiben und Heulen der Ventilatoren übertönend, und Brockwith stürzte schwer zu Boden. Bor der Schranke deS Schwurgerichts in Tampa stand der beste Advokat der Stadt, ein schmales, graubärtiges Gelehrt engesicht, in dem dunkle, kluge Augen von tiefem Verständnis und Weltwiffen zeugten. Bor ihm saß, ganz zusammengesunken, Bob Killarneh zwischen zwei ScherifS. Auf der anderen Seite standen ein paar Männer, eine weinende Frau und dahinter Kopf an Kopf fast die ganze Einwohnerschaft von Tampa. Der Advokat setzte sich das Barett auf und begann zu sprechen: „Der fehr ehrenwerte Herr Präsident hat mir das Wort erteilt. Die Anklage behauptet, Bob Killarney habe Herrn Brockwith, Ingenieur der Firma Harrifon, vorsätzlich getötet. Meine Herren, ich will mich kurz fassen. Eines Tages kam Herr Brockwith und >taylorie* die Arbeiter des Herrn Harrifon. Wie das gemacht wird, hat Herr Harrifon selbst zu erklären die Güte gehabt. Aus den Leuten wird alles Denken und Fühlen ausgeschaltet. Brockwith machte Automaten aus ihnen, mit bet Uhr in der Hand kontrollierte er die Bewegungen, die Gehirne der Arbeiter wurden nicht mehr gebraucht, durften nicht mehr funktionieren; nur die Sehnen und Muskeln, Arme und Schultern wurden bewegt und benützt. Hätte Brockwith ein Mittel gewußt, um den Arbeitern die Köpfe abzuschneiden, ohne sie zu töten, er hätte es getan. * « Meine Herren, Sie wissen, daß nicht benützte Organe verkümmern. Brockwith schaltete systematisch die Gehirne aus und sie verkümmerten. Frau Killarney hat uns vorhin unter Tränen erzählt, wie ihr Mnan sich verändert hat, seitdem er »getaylort» wurde, wie sie erschreck, als er von Tag zu Tag stumpfer wurde, wie aus dem heiteren, liebevollen Gatten, dem sorgenden Vater ein gebrochenes Wesen wurde, das nicht mehr lachen und nicht mehr froh fein konnte, das stumpfsinnig aß und schlief und nichts Menschliches mehr hatte. j Nun, meine Herren, komme ich zum Hauptpunkt meiner deOte. Brockwith hat die Arbeiter entmenscht, er hat Automaten aus ihnen gemacht, die sinnlos und verstandlos arbeiteten, wie fein Wille, sein Verstand und feine Idee sie zwang. j Sehen Sie, meine Herren Geschwornen, eine Dampfmaschine an! Da fährt auch wie ein Arm, an sich sinnlos, die Bleuelstange einher, vom Dampf getrieben, und nur in' Bahnen gezwungen durch den überlegenen Willen des Technikers. Aber ein Fehler kann im Stahl liegen, tief verborgen,1 und eines Tages bricht eine Verschraubung, knickt die eiserne, scheinbar so feste Bleuelstange ein, reißt sich aus der er- zwungenen Bahn los und erschlägt den Techniker, der ahnungslos in der Nähe steht. i So war es auch mit Bob Killarney. Sein Körper war eine Maschine, sein Arm eine leblose Stange, aus Muskeln statt aus Eisen; und ein tief verborgener Fehler, der im System lag, jenseits allen menschlichen Ermessens, riß feinen Arm aus der vorgeschriebenen Bahn und brachte solches Unglück über ihn. i Das System, das ihn bewegte, und zwar, das au» einem denkenden Menschen eine herzlose Maschine machte, ist schuld, nicht er! Bob Killarney ist unschuldig, meine Herren, und ich bitte um feine Freisprechung." j Der Advokat hatte unter lautlofer Stille geendet Die Geschwornen, zum großen Teil kleine Bürger von Tampa» gingen fchwerfällig in das Beratungszimmer, und als sie zurückfamen, erklärte ihr Obmann im Namen der Ge«' fchwornen Bob Killarney für unschuldig.,.. »ur Lokale, in welchen der »Eisenbahner" auflitfltl rtadj den vorläufigen Ergebnissen ist festzustellen, daß die ' Gewerkschaften im Jahre 1913 für Arbeitslosen-, Notfalls- und Reiseunterstützung zusammen nicht weniger als 3,200.000 Kr. ausgcgeben haben, das ist um 1,150.000 ‘fronen mehr als im Jahre vorher. So haben zum Beispiel die Textilarbeiter allein in den ersten neun Monaten des Jahres 1913 nicht weniger als 121.485 Kr. (gegen ■ 2.018 Kr> in derselben Zeit des Jahres 1912) an Arbeitslosenunterstützung ausgegeben. Sind das nicht, kolossale Ziffern, diese elf Millionen an Arbeitslosen-, Unterstützung in den zwölf Jahren, diese 29 Millionen gewerkschaftlicher Unterstützung insgesamt und diese drei Millionen an Arbeitslosen- und Notstandsunterstützung im letzten Jahr? Vermag einer von den wohlmeinenden freunden der Arbeiterschaft", die die Arbeiter und den ^ataat aber vor den Gewerkschaften schützen wollen, sich vorznstellen, was es bedeutet hätte, wenn die drei Millionen ungegeben geblieben wären? Sehnen sie sich nach Brotkrawallen und Hungerrevolten, wie sie früher, da es noch keine Gewerkschaften gegeben hat, an der Tagesord-nung waren? Haben sie von den Ereignissen in Lembergs gelesen und wünschen sie, daß derartiges sich überall wiederhole? Sie mögen die Gewerkschaften nicht, aber dann, mögen sie bedenken, was die Folge ist, wenn die Arbeiterschaft ohne Arbeitslosenunterstützung, aber auch ohne Zusammenfassung in den Gewerkschaften, ohne ge-iverkschaftliche Disziplin auSeinandersällt in Hundert-tausende einzelner Arbeitsloser, Hungernder, Verzweifelter? Eine Arbeiterschaft ohne Gewerkschaften ist eine Arbeiterschaft der Verzweiflung, der Staat ohne Gewerkschaften ist der Staat des Hungers und der Hungerrevolten! Sie neue kapitalistische SneuiRHin. Mit: «schaudern und erstarrendem Blute liest man US Schilderungen von, den entsetzlichen Greueln der Inquisition. in der römischen Kirche das geistliche Gericht zur Aufspürung und zur Herbeiführung der Bestrafung von Ketzereien, das heißt von Unglauben. In der alt-christlichen Kirche hatten die Bischöfe die Pflicht, gegen Ketzer mit kirchlichen Strafen bis zur Exkommunikation vorzugehen. Nachdem das Christentum Staatsreligion geworden war, traten zu den kirchlichen Strafen noch, bürgerliche, weil die Ketzerei als ein Verbrechen gegen den Staat galt. Im Jahre 385 wurde zuerst die Todesstrafe wegen Ketzerei vollzogen. Die eigentliche Jnqu'-ütion entwickelte sich erst im 12. Jahrhundert, als mit den Mbigensern und anderen die Ketzerei eine „bedrohliche" Ausbreitung fand. Nachdem schon Pacht-' Lucius III. auf dem Konzil zu Verona (1184) nähere Vorschriften über das Verfahren gegen Ketzer erlassen batte, griff Jnnocenz III. mit scharfen Maßregeln ein. Um das Jahr 1199 sandte er zwei Mönche mit weitgehenden Vollmachten zur Unterdrückung der Katbarer und der Albigenser nach Südfrankreich, wozu auch die weltliche Macht aufgeboten wurde. Das vierte. Laterankonzil (1215) machte die Aufspürung und Bestrafung der Ketzer zu einer Hauptaufgabe der Bischöfe. Jeder. Bischof wurde verpflichtet, seine Diözese persönlich ziv durchreisen oder durchreisen zu lassen und in jeder: Parochie (kirchlicher Bezirk) drei Einwohnern von unbescholtenem Rufe das eidliche Versprechen abzunehme», alle der Ketzerei Verdächtigen anzuzeigen. Das Konzil zu Toulouse (1229) verschärfte diese Bestimmungen noch. Die geheimen Zufluchtsstätten der Ketzer sollten ■ auf Grund des allgemeinen Gerüchtes, geheimer Denunziation oder auch der Selbstanzeige erforscht und entdeckte Ketzer gefangengenommen werden. Wer einen Ketzer verbarg, wurde mit Verlust des Vermögens-oder gar des Lebens bedroht. Jedes Haus, in dem man einen Ketzer fände, sollte niedergerissen werden. Wer mit einem Ketzer, sei es auch nur in einem Wirtshaus, verkehrte oder ihm Almosen gab oder in der Ehe mit ihm lebte, war ebenfalls verdächtig. Der auf die Vorladung nicht Erschienene oder Flüchtige galt als schuldig; wer erschien, wurde eingekerkert. Die Namen der Ankläger und der Zeugen wurden den Angeklagten verheimlicht; als Zeugen wurden Gläubige und Ungläubige, ja selbst Meineidige und Verbrecher zugelassen. Wenn, der Angeklagte leugnete, wurde die Tortur angewandt; beschwor er sofort seinen Irrtum ab. so kam er mit den kirchlichen Strafen davon; wurde er für schuldig erkannt, so kamen meist noch weltliche Strafen hinzu. Kirchliche. Strafen waren die öffentliche Schaustellung des Ketzers vor der .Kirchentür, Wallfahrten, Bußübungen, bei denen die Büßer, angetan mit einem Bußhemd, sonntäglich in die Kirche zogen und auf dem entblößten Rücken vom Wefter mit Nuten gegeißelt wurden; ferner Exkommunikation und für ganz ketzerische Gegenden' das Interdikt (der Kirchenbann). Die leiblichen Strafen, namentlich die Todesstrafe, überließ die Kirche der weltlichen -Obrigkeit, denn die Kirche „dürstet nicht nach Blut". Weltliche Strafen waren Einziehung des Vermögens, öffentliche Geißelung, Kerkerhaft, häufig auf Lebenszeit, und zwar bei Wasser und Brot, in enger, nur mit einer kleinen Oeffnung an der Decke versehenen Zelle. Einmauerung, oft noch durch Fesselung in Ketten verschärft, Deportation auf die Galeeren und endlich der Tod. meist auf dem Scheiterhaufen. Das christliche Begräbnis wurde schon im 12. Jahrhundert den Ketzern verweigert, in späterer Zeit grub man sogar die Leichen derer, die nach ihrem Tode als Ketzer erkannt Wurden, aus und verbrannte sie. ... Wir entnehmen diese objektive geschichtliche Darstellung der Entstehung und Organisation der Setzer-Verfolgungen dem Brockhäusschen Konversationslexikon. Es wird dann weiter ihre Einführung, Entwicklung und Tätigkeit in den einzelnen Ländern dargestellt, und fei daraus hervorgehoben, daß die Inquisition in Frankreich, wo sic mit der Bartholomäusnacht am 2-1. August 1572 (der Blutbochzeit des späteren Königs Heinrich IV«) in Paris, der 3000 .Hugenotten zum Opfer fielen, ihren Höhepunkt erreichte, im Jahre 1772 ausgehoben wurde. In Spanien errang den Rekord der Bluthund Thomas de Torquemada als Generalinquisitor, der in der Zeit von 1481 bis 1498 8800 Menschen lebendig, 6500 im Bilde verbrennen, 90.000 mit Lermögensstrafen und kirchlichen Büßungen belegen ließ! Erst der zum König von Spanien ernannte Josef Napoleon hob im Jahre 1808 die Inquisition auf, die aber nach seiner Der- l treibung Ferdinand VII. im Jahre 1814 wiederhol- ; stellte. Aber endlich widersetzte sich daS Volk energisch der j Inquisition, worauf sie 1834 definitiv aufgehoben und ! mit ihrem Vermögen Staatsschulden bezahlt wurden, i In Spanien sind infolge der Inquisition 34.568 Menschen • hingerichtet und 288.214 Menschen zu den Galeeren i oder zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt worden. ■ In den Niederlanden liefe Karl V. mindestens 50.000 Menschen hinopfern, die dann den Abfall des Landes von Spanien zur Folge hatten. Noseuow schätzt in seinem bekannten Werke über i die „Pfaffenherrschaft" die Zahl der armen, bedauerns-werten Menschen, die in der scheufelichsten Weise zu Tode , gemartert wurden, weil sie sich der Zauberei und Hexerei : schuldig gemacht haben sollen, aus drei bis vier Millionen! Dabei gab es keinen Geschlechts- und keinen Altersunterschied. Vom zweijährigen Kind bis zur neunzigjährigen Greisin wurden die Menschen hin gemordet. „Niemals feierte die Bestie im Menschen entsetzlichere Orgien als bei den Hercnpra,essen. Blödester Glaubenswabn, hirnverbrannteste Wundersüchtelei, viehische Wollust und Grausamkeit rangen bei diesen Exekutionen um die Palme. Und kein Mensch wagte es jahrhundertelang, diesem grauenhaften Aberwitz entgegenzutreten. Theologen und Juristen wetteiferten darin, Massenbrände zu schlichten und die blutrünstige Tollheit in ein System zu bringen: Katholiken und Protestanten überboten sich an Verfolgungswut." Ein einziges großes Irrenhaus war die damalige christliche Welt, die grenzenloser Glaubensfanatismus mit pfei ff sicher Verfolgungs- und Mordlust wie gemeinste verbrecherische Habsucht dazu gemacht hatte. Welche Motive Nachsucht und Eigennutz spielten, dafür mögen aus dem Rosenowschen Werke nur ein paar Beispiele angeführt sein. Im Jahre 1592 wurde die 70jährige Erb-marschallin v. Pappenheim in einen Herenprozes; verwickelt, Weil ein Schäfer sie denunziert hatte, mit dem sie wegen eines Guldens in Streit geraten war. Der Schäfer klagte sie au, „sie habe in vergangener Nacht bei dem Teufel zu Gevatter gestanden, er selbst habe dabei geblasen". Erst nach dreijähriger Einkerkerung und mit enormen Geldopfern gelang es der Familie der Erbmarschallin, sie vor dem Scheiterhaufen zu retten. Drastischer ist noch das folgende: In Lindheim im jetzigen Großherzogtum Hessen forderte im Jahre 1661 der Oberschultheiß Heiß die Negierung aus, ihn zur Einleitung neuer Herenprozesse zu ermächtigen: „dadurch könnte die Herrschaft auch so viel bei denen bekommen, daß die Brugk wie auch die Kirche kendten Wiederum!) in guten Stand gebracht werden. Noch überdaß so kendten sie auch so viel haben, daß deren Diener inskünftige kendten so viel besser besohldet werden." Um also der Gemeinde und der Herrschaft Geld in den Beutel zu bringen, machte dieser biedere Schultheiß den gemütvollen Vorschlag, wieder etwelche Hexen und Hexeriche zu verbrennen. ' damit deren Vermögen konfisziert werden könnte! Solcher Gemütsmenschen hat es zweifellos eine Menge gegeben; die Hexenprozesse stellten eine ebenso hübsche - Einnahmsquelle dar, wie die Konfiskation der Kirchengüter. „Bald erlebten die Inquisitoren und die mir ihnen verbündeten Juristen goldene Zeiten. Man gewann die geistlichen und weltlichen Fürsten Deutschlands für den Hexenprozeß; jene, indem man ihnen einleuchtend machte, wie sehr dadurch dem hierarchischen Wesen Vorschub geleistet würde; beide zusammen, sowie die kleinen Dynasten und Städteobrigkeiten, indem mau aus das Einträgliche des Geschäftes hinwies. Das Vermögen der . Gemordeten wurde eingezogen und in der Regel so verteilt. daß zwei Drittel davon dem Grundherrn und ein Drittel den Richtern. Schöppen, Geistlichen. Spionen, Angebern und Scharfrichtern zuflossen, nach standesmäßiger Tarierung natürlich. Herenrichter und Henker •bereicherten sich gerade zur Zeit der größten Verarmung Deutschlands, während des Dreißigjährigen, Krieges, ganz auffallend. Verdiente doch in dem einzigen Orte Coesfeld 1631 der Scharfrichter 169 Taler. ES ist daher nicht zu viel gesagt, wenn fast die Hälfte der Hexen-morde auf Rechnung der Habsucht geschrieben wird." (Joh. Scherr.) Auch.der protestantische Theologe Maifart (geboren 1.590), der selbst bei vielen Herenprozessen zugegen War, erklärte Grausamkeit und Wollust, Ueppigkeit und Schlemmerei, Habsucht und Rachsucht für die scheußlichsten Duellen der Hexenprozesse. Er sagt unter anderem: „Billig wäre es, wenn man in die scharfe Frag-Stuben solche Reime schriebe: Wenn Richter trachten nach dem Gut, Die Henker dürstet nach dem Blut, Die Zeugen suchen sich ihre Rack', Mutz Unschuld schreien Weh und Ach." Liest man diese kurze summarische Darstellung der „christlichen" Jnouisition und vergegenwärtigt^ sich die seit Jahren von den Kapitalisten und ihren Söldlingen unter dem Schlagworte „Schutz den Arbeitswilligen", „Kampf gegen den sozialdemokratischen Terrorismus" betriebene' fanatische Hetze zu dem Zweck, Ausnahms-und Zuchthausgesetze gegen die vorwärts und aufwärts gerichteten Bestrebungen der freiheitlich gesinnten organisierten Arbeiterschaft herbeizuführen, so wird man keinen unpassenden Vergleich darin finden, wenn man diese Vorgänge in Vergleich stellt mit der christlichen Inquisition der Vergangenheit und sie die neue, die kapitalistische Inquisition nennt. Motiv und Zweck sind hier sozusagen die gleichen wie dort. Der Kapitalismus mit seiner Ausbeutung soll den ausgebeuteten Besitzlosen nLS Religion eingebleut Werden, der sie sich zu unterwerfen haben und wogegen sie sich nickst auflehnen sollen dürfen bei schwerster Strafe. Die Arbeiter sollen int- Reiche des Kapitalismus mit dem zufrieden sein müssen, was ihnen die Unternehmer neben, wie der willenlose und untertänige Christ sich im Reiche der Religion allen Anordnungen des Papstes und der „kirchlichen Obrigkeit" widerspruchslos zu fügen hat. Zufriedenheit, Genügsamkeit, Unterwürfigkeit und Untertänigkeit fordert der Kapitalismus von den Arbeitern, und der strengste, mit Zuchthausstrafen geschaffene Schutz der Arbeitswilligen soll die gesamte Arbeiterschaft dazu drillen. Alle Arbeiter sollen die Qualifikation von Arbeitswilligen erhalten, dann ist das tausendjährige Reich des Kapitalismus aufgerichtet, dann ist das vervollstän- digte Programm des Regensburger Bischofs v. Heule verwirklicht und der entsprechende Zustand gesichert: Wer Herr ist. soll Herr bleiben! Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben! Das Volk, das die Bestialität und den Wahnsinn der alten Inquisition überwunden hat, wird deren Wiedergeburt zum Schutze des kapitalistischen Ans-beutertums, zur Verewigung der kulturwidrig gewordenen Ausbeuterordnung mit allen zulässigen Mitteln zu verhindern wissen. Die von der kapitalistischen Klasse angestrebte nette Inquisition mit Zuchthaus- und Ausnahmegesetzen soll nicht zur Tatsache, die Menschheit soll nicht neuerdings auf Jahunderte hinaus einer raff- und habsüchtigen blutdürstigen und mordlustigen, barbarischen Inquisition ausgeliefert werden, und darum ist der Kampf des Proletariats gegen den kapitalistischen Zuchthaus- und Jnquisitionskurs ein hoher Kulturkampf im besten Sinne des Wortes. ... Nieder mit dem kapitalistischen Zuchthauskurs, nieder mit der neuen — der kapitalistischen Inquisition! $om Prsvisionsssnd» der k. k. Staats-bahnen. Das Provisionsinstitut für Diener und Hilfsbedienstete der f. k. Staatsbahnen ist eine Altersversorgungseinrichtung, die vor mehr als 40 Jahren bei der damaligen Kaiserin Elisabeth-Westbahn ins Leben gerufen worden ist. Es ist eine Versicherungsanstalt. Die Versicherten zahlen, wenn sie Tagtohnbedienstete sind, 3‘4 Prozent von ihrem Lohn: wenn sie Angestellte sind, 5, 6, 6‘4, 7‘4, 7’5 Prozent von ihrem Jahresgehalt und 1°6 bis 2‘4 Prozent vom Wiener Quartiergeld und erhalten dann im Erlebensfall eine von den Versicherungstechnikern des Finanz- und des Eisenbahnministeriums mit vervielfachter Sicherheit berechnete Alters- oder Invalidenrente. Im Ablebensfall beziehen die Hinterbliebenen des Versicherten ihre mit noch höherer Sicherheit berechneten Witwen- und Waisenrenten. Unser Versicherungsinstitut unterscheidet sich aber in mehrfacher Hinsicht von anderen derartigen Unternehmungen. Die Verwaltung dieses mehr denn 100.000 Teilnehmer zählenden Instituts kostet nichts, wirklich und Wahrhaftig gar nichts! Die Staatsbahnverwaltung stellt zur Verwaltung, Buch- und .Kassenführung im Provisionsinstitut ihre Organe unentgeltlich bei. Sie tut sogar noch mehr: sie zahlt zu den Beiträgen der Mitglieder, welche Jahresgehalt beziehen, noch eine Kleinigkeit drauf. Aber — die Staatsbahnverwaltung hat sich dafür, daß sie sreigiebig gegen die Provisionssondler ist, auch einige kleine Vorrechte an diesem Fonds gesichert. Für gewisse Kategorien — zufälligerweise gerade für die zahlreichsten — von Bediensteten besteht der Versicherungszwang: sie müssen dem Provisionsfonds beitreten, ob sie Wollen oder nicht. Andere Versicherungsanstalten würden auch kleinere Prämien oder größere Versicherungssummen gewähren, wenn ihre Ver-maltungskosten nicht mit den bedeutenden Auslagen Wr Akquisiteure, Agenten :c. belastet wären. Wir meinen: die Verwaltungstosten des Provisionsinstituts sind im Vergleich mit anderen — zum Beispiel privaten — Versicherungsanstalten verschwindend klein, das Opfer der Staatsbahnverwaltung in diesem Belang also nicht allzu groß. Aber die Staatsbahnverwaltung besorgt die Verwaltung des Provisionsfonds nicht aus Liebenswürdigkeit und in Ausübung einer ihr von den Teilnehmern übertragenen Pflicht, sondern beanspruch^ höchst eigennützig diese Uebertragung als ihr Recht, ja sie hat sich dieses Recht, ohne die Mitglieder auch nur zu fragen, angemaßt. Es wäre nun irrig, einzuwenden, daß die privat Versicherten ebenfalls keinen Einfluß auf die Verwaltung der betreffenden Versicherungsanstalten hätten, irrig deswegen, weil jene ja keinem Zwang unterliegen: gefällt ihnen die Verwaltung nicht, so brauchen sie sich nicht versichern zu lassen oder können eine bestehende Versicherung auflösen, was bei den für den Provisionsfonds Verpflichteten eben nicht möglich ist. Freilich sagt der § 37 des Desicheruugsstatuts, daß der Staatsbahnverwaltung bei der Verwaltung des Provisionsinstituts ein Ausschuß zur Seite steht. Da aber der § 39 desselben Statuts die Befugnisse dieses Ausschusses in geradezu hohnvoll aufreizender Weise ein» schränkt, so zwar, daß jedem Laien klar werden muß, daß dieser Ausschuß eine Farce, seine Bestellung eine Herausforderung ist, seine Rechte zwecklos und seine Tätigkeit wertlos erscheinen müssen, so kann man füglich sagen, die Staatsbahnverwaltung habe diesen Ausschuß nicht sich zur Seite gestellt, sondern ihn von vornherein beiseite gestellt. . Sehen wir uns aber diese Verwaltung nun einmal näher an. Der Punkt 5 des § 36 des erwähnten Statuts ist nicht nur der wichtigste, sondern er ist überhaupt derjenige, der mit aller wünschenswerten Klarheit den Mitliedern ins Gesicht sagt, daß sie nichts dreinzureden oben. . . Sieht man vom § 41 ab, so ist dieser Punkt das schwerwiegendste aller dem Eisenbahnministerium vor-! behaltenen Rechte des ganzen Statuts. „Die endgültige Entscheidung über die Art der Fruktifizierung der disponiblen Gelder steht in jedem einzelnen Fall dem k. k. Eisenbahnministerium zu." Wie hat nun das Eisenbahnministerium über die Fruktifizierung der Gelder entschieden? In redem einzelnen Fall zugunsten des Staatssäckels ohne Rücksicht aus die Bedürfnisse und Wünsche der ProvisionsfondS-teilnehmer. Der Staat hat Schulden. Er gibt dafür Schuldpapiere aus: der Kurszettel enthält eine ganze Liste davon. Diese Papiere will niemand kaufen — sie tragen nichts und man ist nicht ganz sicher,_ ob sie nicht eines schönen Tages überhaupt wertlos sein werden, -öcbcs andere Papier trägt mehr, selbst in Zeiten der Krise. Der Provisionssonds hatte nun Millionen aus armer Eisenbahner Gehalts- und Lohnkreuzer zusammen-gerafft. Mit diesen Millionen kaufte die Eisenbahn-Verwaltung die „Wertpapiere, die sonst niemand kaufen wollte und legte sie in die Kassen des Fonds anstatt des schönen und guten Bargelds. Jede Sparkasse hätte 4 Prozent gezahlt, die Wertpapiere trugen nie und ragen a^ch heute nicht soviel. Nicht einmal 4 Prozent! •ncn des Fondsvermögens hatte man airch n t. ef n Qp9cIcgt: man hatte Häuser gekauft und e r 77 iD°öet Geschichten passierten, die allein ein re h r ivürden — aber das war nicht von Belang. °I§ mit der allgemeinen Teuerung auch die Woh-nungsprersc allenthalben eine unerhörte Höhe erreichten, entschloß man sich auf Drängen des Personals zu einer regeren Bautätigkeit. Es wurden Wohnhäuser für -oemenstete gebaut, außerdem mietete man In den Pro« vpwnsfondshäusern hie und Ln einzelne Wohnungen als -'tanzleien für Staatsbahnzwecke, letzteres kam aber nur vereinzelt vor. Wie die Bautätigkeit aus Kosten des Provisionsfonds zunahm, kamt man daraus ersehen, daß der Fonds zum Beispiel im Jahre 1901 bei einem Vcr-Moslett von 24% Millionen erst Realitäten im Wert von Millionen, 1905 bet einem Vermögen von 34 Millionen Realitäten im Wert von 4y2 Millionen, 1908 aber schon bei einem Vermögen von 37% Millionen Realitäten tut Wert von 9% Millionen besaß. Sehen wir uns nun die Gebarungsausweise des Provisionsfonds genau an — viel ist daraus ohnehin nicht zu ersehen — so finden wir fast ständig wiederkehrend jedes Jahr unter „Minderwert der Wertpapiere" Summen, die in die Hunderttausende gehen, ja in den letzten Jahren, da die Gebarungsausweise nicht mehr vervielfältigt und an die Mitglieder verteilt wurden, weil man fürchtete, sie würden vielen die Augen öffnen, sollen diese Kursverluste in die Millionen gegangen sein. Diese Hunderttausende und Millionen sind uns Provisionsfondsmitgliedern auf dieselbe Art und Weise entgangen, als ob ein Bankier mit ihm anvertrauteu Depots unglücklich spekulieren würde, aber unser Bankier ist nicht ersatzpflichtig, unsere Millionen sind endgültig und. unwiderbringlich verloren. Woran das liegt? Am § 36, Punkt 5 des Statuts. Das Vermögen des Provisionsfonds beträgt heute über 48 Millionen, es ist in den letzten zehn Jahren allein um 20 Millionen gestiegen, cs wächst jährlich um 2 Millionen, cs könnte aber heute 60 Millionen betragen und jährlich um 3 Millionen steigen, wenn die erwähnte „Wert"papierwirtschajt nicht wäre. Nun aber eine Frage. Brauchen wir ein so ungeheures, ein solches Niesenvermögen für den Provisionsfonds? Nein! Wir können, ohne Versicherungstechniker zu sein, feststellen, daß die laufenden Eingänge an Beiträgen der Mitglieder und des Betriebes zur Deckung der Auslagen für alle Leistungen des Fonds an die Mitglieder und deren Hinterbliebene seit 20 Jahren immer hingereicht haben, daß also sämtliche übrigen Einnahmen des Fonds (Zinsen der Wertpapiere, der Realitäten, Strafgelder der Bediensteten, Nachzahlungen :c.) ungeschmälert durch obige Ausgaben dein Kapital zugeschlageir werden konnten. Wäre es da nicht endlich am Platz und höchst an der Zeit, die Leistungen des Provisionsfonds zu erhöhen oder d-e Beiträge herabzusetzen? Man hat beispielsweise die Beiträge vom Jahrcs-gehalt der definitiv Angestellten um ein Viertel erhöht und einen Beitrag vom Quartiergeld neu eingeführt, um den Provisionisten angeblich einen Quartiergeldantcil für den Ruhestand zu sichern. Dabei hat man diese Ansätze provisorisch eingeführt und erklärt, daß nach Ablauf von fünf Jahre, also sobald man einen Ueberblick über den finanziellen Erfolg dieser provisorischen Maßnahme haben werde, die definitive Siegelung erfolgen werde. Die fünfjährige Frist ist doppelt überschritten, der Erfolg hat gezeigt, daß die „Versicherungstechniker" des Eisenbahn- und des Finanzministeriums mit ungeheuerlichen Risken und ebenso ungeheuerlichen Sicherheiten gerechnet hatten, aber das „Provisorium" besteht weiter und hat sich wie alle österreichischen Provisorien als ungentein lebcnszäh erwiesen. Es sind weder die erhöhten Beiträge herabgeinindert, noch die Quartiergcld-provisionen auf Witwen und Waisen ausgedehnt worden. Allerdings hat der Provisionsfonds durch den Zuwachs der verstaatlichten Bahnen eine ungünstige Beeinflussung seines jährlichen Reinertrages erfahren. Die Fonds dieser Bahnen waren verhältnismäßig arm, die Rechte ihrer Mitglieder gering, die Bahnen alt. Waren die Fonds arm, so haben sie nur ein kleines Vermögen mitgebracht; waren die Rechte ihrer Mitglieder gering — dem Vermögen entsprechend — so war bei ihrem llebertritt in unseren Fonds mit seinen höhereit Rechten ein Zuschuß an diesen zu leisten; waren die Bahnen alt, jo brachten sie auch viele alte, pensionsreife Bedienstete Mit, die jetzt schon die Leistungen unseres Fonds genießen, ohne lange seine Mitglieder gewesen zu sein. Den Zuschuß, der nötig wäre, um den Provisionsfonds für diese unvorgesehenen Lasten zit entschädigen, hätte der übernehmende Staat, nicht die übernommenen Bediensteten zu leisten. Die unentgeltliche und unverantwortliche Verwaltung des Provisionsfonds hat diese Lasten aber einfach dem Fonds aufgebürdet, dessen Mitglieder in diese Verwaltung eben nichts drcinzureden haben.*) Wir kommen auf die Bautätigkeit des Provisions-fonds zurück. Diese nahm in den letzten Jahren gewaltig zu. Die Staatsbahnverwaltung baut heute keine — oder fast keine — Wohnhäuser mehr aus ihren eigenen Mitteln, weil die Quartiergelder der Bediensteten zu niedrig bemessen sind, um das für Naturalwohnungen aufgewendete Baukapital bei der bekannt teuren Bauweise der k. k. Staatsabahnen auch nur einigermaßen erträglich zu verzinsen. Erträgnisse von O'l bis 2*5 Prozent sind fast die Regel. Die Forderung der Bcdiensteteten nach billigen Wohnungen wird aber immer lauter. Daher nimmt man das Vermögen des Provisionsfonds und baut. Die Wohnungen können für das Quartiergeld nicht *) Wir teilen diese Ansicht des Verfassers nicht, da die Verstaatlichung der großen Privatbahnen für die finanzielle Gebarung des Provisionsinstituts der f. f. österreichischen Staatsbahnen von gar keinem Einfluß ist, nachdem die Pensionsund Provisionsfonds der verstaatlichten Bahnen samt ihrem Vermögen wohl übernommen worden sind, im Sinn« des Ver-staatlichungsakteS aber separat verwaltet werden müssen. In diese Institutionen werden keine neuen Mitglieder ausgenommen; sie üben daher auf de» Reingewinn des Provisionsinstituts der k. k. Staatsbahnen keinerlei Einfluß aus. Die Redaktion- abgegeben werden, ohne den Provisionsfonds zu schädigen. Denn der Fonds muß 4 Prozent an Zinsen fordern. Man vergibt daher die aus den Fondsgeldern hergestellten Wohnungen als Mietwohnungen zu einem Preis, daß die 4prozentigc Verzinsung gesichert ist und das wahnsinnige Ergebnis dieser Art Wühnungssürsorge ist die Tatsache, daß die Aermsten der Eisenbahner, nämlich die mit den niedrigsten Quartiergeldern und die Taglohnbediensteten eine solche Wohnung nicht erschwingen können. Wenn die Bediensteten damit nicht einverstanden sind, wird nicht gebaut. Die Staatsbahnverwaltung übernimmt die Differenz zwischen Quartiergeld und Rentabilitätswert der Wohnung absolut nicht zu ihren Lasten, prunkt aber in der Oesfentlichkeit mit der umfangreichen Wohnungsfürsorge für ihre Bediensteten. Je lauter die Forderungen des Personals nach Billigen Wohnungen, desto mehr muß gebaut wer Beit. Nun wissen wir aber aus dem obigen ein wenig Bescheid in den Vermögensverhältnissen des Fonds und begreifen es, wenn uns das Eisenbahnministerium sagt: Die Kurse der Staatspapiere stehen schlechter als je. Wir können jetzt nicht für einige Millionen Rente (Staatspapiere) auf den Markt werfen, sonst fallen die Kurse noch weiter. Da das Vermögen des Fonds aber in Wertpapieren angelegt ist, können wir dieses jetzt nicht zum Bau verwenden. Nur die 2 Millionen jährlichen Reingewinns, der eben in bar eiitläuft und noch nicht in Wertpapieren angelegt ist, können verbaut werden. Darauf warten aber 15 Direktionsbezirke, cS können also nicht alle auf einmal drankoinmen. Das ist, wie gesagt, begreiflich, aber es ist keine Wohnungsfiirsorg e, wenn man nur dann und so lange baut, als die gefüllten Kassen des Provisionsfonds einen tüchtigen Griff vertragen. Die Eisenbahnverwaltung hat die Pflicht, aus ihren Mitteln Wohnhäuser für Bedienstete herzustellen, denn die Eisenbahner halten sich nickst zu ihrem Vergnügen in den teuren Gegenden auf, sondern die Verwaltung versetzt sie aus D i e n st e s r ü ck s i ch t e n dorthin. Nun erfahren wir aber ans verläßlicher Quelle, daß in zwei Direktionsbezirken Galizens in jüngster Zeit nicht nur Wohnhäuser für Bedienstete, sondern auch zwei Staats-bahndirektionsgcbäudc aus Provisionsfondsmitteln hergestellt und dabei die' veranschlagte Vausunttne um Sich Millionen überschritten worden ist. Ist ein Kostenvoranschlag um 3% Millionen überschritten, so muß die veranschlagte Summe doch auch mindestens 5 bis 10 Millionen betragen haben. Und da drängt sich uns die Frage auf:' Mußten zur Deckung dieser mummen nickst auch Wertpapiere auf den Markt geworfen werden? Und wie groß war denn der Kursverlust, der „Minderwert der Wertpapiere" bei dieser Transaktion? Und trägt diesen Kursverlust wirklich wieder der geduldige Provisionsfonds? Und kommt uns diese unentgeltliche Verwaltung wirklich billiger, als eine honorierte, aber den Mitgliedern verantwortliche? Uns dünkt, so teuer könnte uns die bestbezahlte nicht kommen, wie diese unentgeltliche. Aber noch eins. Man baut Staatsbahndirektionspaläste von unserem Geld, das im Provisionsfonds liegt; Wohnhäuser für Bedienstete verweigert man uns aber. Nun steht die Sache so: Will man Direktionspaläste bauen und hat kein Geld dazu, so muß man sich welches borgen. Daß das Geld gerade damals rar und unter 8 Prozent in der Bank nicht zu haben war, weiß jeder Greißler. Man nahms also dort, wo es billiger war und das war: bei unentgeltlich — aber nicht uneigennützig — verwalteten Provisionsfonds. Die Staatsbahnverwaltung hat sich hier also auf Kosten des Provisionsfonds einen unerlaubten Vermögensanteil insofern gesichert, als sie den Mitgliedern jene Begünstigungen versagte, die sie sich selbst zuwandte, nämlich: die Bereitstellung hinreichender Baukapitalien, wobei die Schmutzerei noch krasser wird dadurch, daß mehr als zwei Drittel des Fondsvermögens aus Beiträgen stier Mitglieder stammen und über das Gesamtvermögen des Fonds das Eisenbahn» Ministerium souverän verfügt. Die Berufsgenossenschaftliche Unfallversichcrungsanstalt hat auch Geld — bei 90 Millionen — dort hat man aber nicht die Verwaltung in der Hand und der dortige Verwalter sagt: Brauchst du Geld, liebes Eisenbahnministerium, so kannst du es schon haben. Aber nicht billiger als die böhmischen und sonstigen gcldbedürftigen Lokalbahnen, die meine Kunden sind, nämlich zu 7 Prozent! Da wandert man heim und greift dort in den Sack der ewig geduldigen Provisions» fondler und nimmt, soviel als man braucht, nimmt noch 31/2 Millionen mehr und zahlt großmütig — 4 Prozent! Und noch ein letztes. Der Vertreter des Eisenbahnministeriums im Pro-visionsfondsausschuß hat letzterem in der Sitzung vom 19. Dezember 1912 erklärt, daß die Hausadministratoren der Provisionsfondshäuser Organe des Provisionsfonds im Dienste der k. k. Staatsbahnverwaltung seien und dem Ausschuß keinerlei Jngerenz auf deren Dienstleistung zustehe. Gut. Dann aber haben sie laut des vom Sektions-rat Dr. Ritter v. Glanz ausdrücklich zitierten § 36 des Provisionsstatuts ihren Dienst unentgeltlich zu versehen beziehungsweise es hat die Staatsbahnverwaltung, die diesen Hausadministratoren bewilligten Pauschalien und Remunerationen aus ihren Mitteln zu bestreiten und die bisher verrechneten dem Fonds zu ersetzen. Der Provisionsfonds ist eine Einrichtung, die Taufende vor dem Bettelstab zu bewahren bestimmt ist; aber bis jetzt haben diese Tausende an der Gestaltung der Dinge in diesem Institut nur geringen Anteil genommen. Die vielen Zehntausende, die ihren Stimmzettel bei der Ausschußwahl mit den Namen der Organisierten ausfiillten, glaubten damit alles getan zu haben, was int Interesse der Provisionsfondsteilnehmer gelegen war. Nicht der hundertste Teil dieser Wähler hat den § 39 des Provisionsstatuts je gelesen und ebensowenige haben bei der Lektüre des Ausschußberichtes in Nummer 9 des „Eisenbahner" vom 20. März 1913 erwogen, daß diese Provisionsfondsteilnehmer eigentlich niemand haben, der ihre Interessen zu vertreten berufen ist. Denn Herr v. Glanz hat recht, wenn er behauptet, baß der zitierte Paragraph, in dem er den Wirkungskreis des Ausschusses umschreibt, nur von den Interessen des Provisionsinstituts spricht, nicht aber von den Interessen der Versicherten. Erinnern wir uns aber, was den Zentralausschüssen der Personalkommissionen öc£ Unterbeamten und der Diener bei einer der letzten Sitzungen vom Ministerialrat Böß bei den Anträgen auf Erhöhung der Leistungen des Provisionsfonds erwidert wurde: Das gehöre nicht hieher, sondern in die Ausschüsse der betreffenden „Humanitätsinstitute! lind im Humanitätsinstitut „Provisionsfonds" sagt ein anderer Vertreter desselben Ministeriums, daß dem Ausschuß ein Antragsrecht nur im Interesse des Provisionsfonds zttstehen, daß er aber nicht befugt (!) sei, „... die Jnetressen der Arbeiter (lies: der Mitglieder) zu vertreten." Provisionsfondsteilnehmer! Wenn wir auf das alles hin mit der Verwaltung dieses Fonds und den Befugnissen des Ausschusses zufrieden sind, dann verdienen wir feinen besseren. Ist cs uns aber ernstlich darum zu tun, den unbedingt nötigen und uns ohne Zweifel zustehenden Einfluß auf die Verwaltung des Fonds zu erringen, uns ohne Slücksicht auf andere staatliche Bedienstete höhere Leistungen des Fonds für uns und unsere Erben zu erzwingen, unseren selbst-, gewählten Ausschuß mit solchen Befugnissen auszustatten, daß ihn nicht jeder beliebige Beamte des Eisenbahn-Ministeriums ungestraft verhöhnen darf, dann bereiten wir uns darauf vor, dieses Streben „geeigneten Ortes" zu vertreten. Beginnen wir diese Vorbereitungen vor allem damit, daß wir das Provisionsstatut genau durchstudieren. Je öfter man es liest, desto interessanter wird es und — lassen wir unsere Frauen an diesem Studium teilnehmen. Sie sollen genau wissen, was ihnen in einem möglichen Witwenstand zusteht. Wir werden staunen, wie auf* klärend und aufreizend ein solches Studium wirkt, llnd wenn wir dann alles innehabeN, was uns geboten und was uns vorenthalten ist und wenn wir mit dem Bleistift in der Hand die großen Ziffern unserer Beiträge und die kleinen Ziffern unserer Aktiv- und unserer Rubegeniisse verfolgt haben, dann ist es Zeit, unsere Forderungen zu formulieren, dann rücken wir als wohlgerüstete Armee gegen den wohlverschanzten Feind des Vorurteils, der da glaubt, wir seien lauter Unmündige und entwüchsen nie dem so gern bevormundeten und selbst so überaus der Vormundschaft bedürftigen k. k. Bürokratismus. Dann wallen wir uns eventuell erkämpfen, was man — taub gegen unsere friedlichen Vorstellungen — uns bis jetzt nicht zugestand. Am der deutschnationalen Lüsen-febril. Aus Innsbruck wird uns geschrieben: Der ,Deutsche Eisenbahner", Organ der Reichsbündler, ist erschienen, und zwar die Folge 1 schon am 1. März 1014. Wer etwa glauben sollte, daß der lange Winterschlaf ernüchternd auf die Macher dieses Reichöbundes gewirkt hätte, der ist bitter enttäuscht. Da finden wir gleich auf der ersten Seite einen verleumderischen Artikel über den „Südbahn-Blumentag". Warunr noch nicht abgerechnet und welches Ergebnis war. In Wirklichkeit ist bereits mit Zirkular Nummer 2 vom 10. Jänner l. I. die Abrechnung erfolgt. Nun, sie haben ja geschlafen. Auf Seite 3 betitelt sich eine Ueberschrift „Die sozialdemokratische Hetze gegen die Innsbrucker Reichsbündler", wo sie uns den Kampf .Aug' um Aug' und Zahn um Zahn" an-kündigen. Allerdings erst für die Zukunft, denn bisher sind diese deutschen Helden noch immer feige davongelaufen, wenn sie hätten Aug' um Aug' vor deutschen Eisenbahnern Rede stehen sollen. Aber nur zu, uns kann es recht sein. Diese Einleitung war jedenfalls notwendig, damit die „geehrten" Leser die Ergüsse eines überschwellenden Herzens auf Seite 4 dieser Folge 1 leichter vertragen. Um diese Entleerungen akademisch graduierter Männer leichter verstehen zu können, wollen wir unseren geehrten Lesern einige wenige Tatsachen vorerst in Erinnerung rufen. Im Innsbrucker Frachtenmagazin hat sich ein System heraus gebildet, wie man die Arbeiter katholisch, pardon reichsbünd-lerisch gesinnt machen kann. Dazu haben sich die Reichsbündler eines sehr wandlungs- und anpassungsfähigen Individuums, des ehemaligen sozialdemokratisch und christlichsozial und wieder sozialdemokratisch gesinnten und nunmehrigen Reichs bündlers, Magazinsausseher Wieser bedient. Wieso der Mann auf den Posten zur Aufgabe, wo vor ihm nur immer der rang-älteste Magazinsmeister gestanden, gekommen ist, ist bis heute noch nicht aufgeklärt, aber so viel hatten wir sofort in Erfahrung bringen können, daß die Unfähigkeit und Leichtgläubigkeit seines Gesinnungsgenossen, des Magazinschefs Mangutsch, dem Wieser eine unbegrenzte Machtfülle einräumte, was Wunder, wenn der Mann dadurch größenwahnsinnig wurde und, angeeifert durch seine Hintermänner, eine Zwangsherrschaft aufzurichten begann, die nicht unwidersprochen gelassen werden durfte. Wer nicht Reichsbündler war, wurde denunziert und fchikaniert, wer jedoch Reichsbündler war, er mochte ein Stockslowene sein, der bekam die leichteren Dienstposten. Mehr noch! An der Kleidung konnte man schon erkennen, wer im Magazin arbeiten muß und wer nicht, also wer Reichsbündler ist und wer nicht. Diese unleidlichen Verhältnisse zwangen uns, dagegen Stellung zu nehmen. ES wurde dann in einer Reihe von Artikeln in unserem Parteiblatt, der .Volkszeitung", die von den gebildeten Akademikern als .Brant-weinerzeitung" betitelt wird, dieses verwerfliche System aufgedeckt, und wie ihr Artikel beweist, haben wir damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Das war aber den Reichs-bündlern eine ungewohnte Kost, die sie nicht verdauen konnten, weShalb sie sich lange nicht damit an die Oesfentlichkeit getrauten. Das klügste wäre gewesen, die „Volkszeitung" zu klagen, wie dieselbe eS verlangt hatte. Dazu fehlte den Herrschaften der Mut!... So ließen sie also die gesetzliche Frist verstreichen, um dann bei Nacht und Nebel mit einem anonymen Pamphlet, wo sie vor lauter Anständigkeit und Ehrenhaftigkeit sich nicht einmal den Druckort, geschweige denn einen Drucker anzugeben getrauten, herauszurücken, welches Pamphlet sie von käuflichen Elementen an Häuser u. s. w. anschlagen, in Räumen, Stiegen und Gängen verstreuen ließen. Versteht sich, natürlich bei stockfinsterer Nacht schlichen sie hin, wie die Diebe und anderes lichtscheuer Gesindel, und beinahe wäre eS gelungen, eines solchen Subjektes habhaft zu werden, weshalb sie diese Art Verteilung zu riskant fanden und laet not least auch entstellten. Daß sie sich zur Vcv kilnitg diefct Pamphlete mit Vorliebe christlichsozialer Ver-kehrsbündler (siehe Oberkondnktciir Lei tu er in A I n) bedienten, läßt sehr tief blicken. Hub wenn sie nun aufschreicn, ivir täten bernadern, fo können wir ihnen schon Beispiele bringen, daß Peregrin Wiescr Reichsbündler auf Substitution sendete, damit sic fickt mehr verdienen. Reichsbündler Krenn, Schabus u. s. w. Wie können die llnterläufel Hofer und Rindl sonst sagen: „Geh' 311 »ns, du wirst cs schon besser haben, brauchst nur zum Peregrin Wiescr und Rcithinair gehen." Wir scheuen den Gcrichtssaal nicht, wohl aber kennen wir Reichsbündler, die den Gerichtssaal wie das höllische Feuer zu fürchten hätten. Aber nur Geduld, e-3 ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an bie Sonnen. Wir lüge u, schreiben sic, wenn wir die Bevorzugung de-Z 2 adeschc in schreibe vs Fritz vor dem rangälteren und dienstälteren Akkordanten Bischofsberger den Tatsachen entsprechend konstatieren. Wir verlcunideu, schreiben sie, wenn wir den Reichsbündler Fritz als einen Blauinacher und Trunkenbold hinstellen, weil wir die Tatsachen festhielten. Das) die Reichsbündler die Sache vertuschen mochten, finden wir ja begreiflich, denn eS ist immerhin eine unangenehme Geschichte, wenn anfgedeckt wird, wie Rechte von älteren Bediensteten zugunsten von Rcichsbündlern, denen matt schon auf mehrere Schritte ihre Vorliebe für geistige Getränte vom Gesicht hcrunterlesen kann, bei der Anstellung verletzt wurden. Wir wissen genau, auf wessen Vorschlag diese Anstellungen erfolgen, und mögen die Herrschaften schön ruhig sein, sie vermögen uns doch nicht eines besseren zu belehren. Datz der benachteiligte Bischofsberger ein christlichsozialer Verkehrsbündler ist, ändert doch an der Tatsache gar nicht», weshalb auch die Magazinsarbeiter den Rcichsbündlern bei der Wahl der Akkord-vertrauensmänner die Antwort erteilt haben. Wir verleit in-d e n, sagen diese politischen Brunnenvergifter, wenn dem Wiescr in der „Volkszcitung" seine sehr anfklärnngSbedürftige Handlungsweise bei der Uebernahtne von Wagenladungen vor-" geworfen wird. N ein, wir v e r n a d e r n nicht und v e r-leumden nicht, wenn wir heute wiederholen: Wiescr hat durch falsch deklarierte Fracht der Bahtt mehrere hundert Kronen Schaden zugefügt!" Wir schreiben nicht, und auch die „Volkszeitung" hat das n i e geschrieben, wie der elende Schreiber unter „Gänsefüßchen" aus der „Volkszcitnng" Nummer 284 zitiert hat, das; Wicser falsch deklariert hätte, sondern Wiescr hat als mit Rüstholz deklarierte Fracht in Wagenladungen, also Scharten, Stangeit, ungehobelte Bretter und Pfosten gesehen, statt den wirklichen I n h a l t, als da sind gewesen: „F e n st e r und T ü rstöck e, grundier t, gefalzt und beschlagen, F e n st e r t a f e l n, O e f e n, Schamotteziegeln, gefalzte und gehobelte Brette r", und diese Wagen mit dieser falschen Deklarierung üliernommen. Mag nun die Ilntersnchung, die angeblich ge= fuhrt worden sein soll, auch für den Wiefer mit BmickstchHgtutg der Einflüsse, die sich da geltend machen, zu dessen Pardoniernng geführt haben; die Tat fach eit bleiben und alles leugnen ist H e u ch e l e i. Was sich aber diese Ehrenmänner an schäbiger Verbrehnng leisten, ist geradezu absurb. Sie zitieren: „Wer beim Reichsbunb ist, barf sogar Fenster und Türen für Gerüstholz mtfchauett", unb fügen bieser Tatsache bei, batz die cigencn Obergenossen T a l l a g i o v a n n a und Fiechtner, welche als MagazinZnieister im Rang höher stehen als Wicser, ebenfalls vom gleichen Ausgeber unb an bett gleichen Empfänger übernommene gerichtete Wagen mit derselben salschen Deklarierung übernommen hätten. Demgegenüber stellen wir fest, die Reichsbiinbler tierlcnmfocn, wenn sic biese Behauptung aufrecht halten, benit Fiechtner ist jahrelang schon im Lagerhaus und Hat mit beriet Uebernahtne überhaupt nichts zu tun, unb Dallagiovanna ist im Zoll-magaziu unb. hat nur an einem Sonntag snbstitntions-weife zwei solcher Wagen gewogen unb ans Kollegia-liti'it bein verantwortlichen Peregrin Wicser auf bie falsche Deklarierung a u fm c r k f a m gemacht, welche Tatsache ber Ehrenmann Wicser bei ber Konfrontierung gelegentlich ber Protokollaufnahme allcrbiugs bestritten hat, ohne sie entkräften zu können. Also wteber sprechen die nackten Tatsachen und bleiben bestehe n, so viel unb solange auch biese edlen Reichsbündler leugnen und verdrehen werden. Wenn nns bezüglich des Hugo Kruckeuhauser Schurkerei vorgeworsen wird, als ihm sehr, aber schon sehr unredliche Manipulationen vorgeworfen wurden, so überlasse» wir cs sehr gerne den deutschen Rcichsbündlern, sich mit einem Äruckenhauser auch fernerhin solidarisch zu erklären, diesem Kruckenhanser, der sich vor bem S t at i o n s m c i st e r VI. Helmer auf die Knie geworfen hat unb unt Schonung bat, weil er sonst zum Revolver greifen mußte. Helmer hat nichts gefagt, bis matt ihn nicht in biefent clcnben anonymen Pamphlet gemeiner Handlungen zieh. Nun sagt jeder, der die Verhältnisse kennt: Da nun die Kugel ins Rollen gekommen sei, mag sie rollen! Nun kommen sic, diese deutschen Ehrenmänner und schreiben in ihrer erbärmlichen, hinterhältigen Weise. „sie stehlen" selbst und meinen dabei nicht den ehrenwerten Genossen Herrn Magazinsnieisters Dallagiovanna, von dem sein eigener Glaubensgenosse Revibent Venedig gesagt habe, baß Dallagiovanna beim Blumenfest im Abort bie Büchse seines Samnicl-fräuleinS erbrochen habe. Der ehrlose Verleumder von einem Artikelschreiber ist niederträchtig genug, sich feige hinter bie Schriftleitung zu stellen, er ist feige genug, jynen eigenen Gesinnungsfreund, den Magazinschef Mangutfch, den Leiter bes Blumenfestes in Innsbruck, baburch der Mithilfe zu beschuldigen, daß er zu einem Delekt, welcher die Verhaftung des Täters zur Folge hätte haben müsse, geschwiegen hatte. Wir hoffen wohl umsonst, datz sich der f e i g e V e r k e n in der frei verantworten wird, um so mehr, als auch Herr Revibent Venedig sich entschieden bafür ausspricht, es möge berjenige feige Schuft aufstehen, bcr ihm die verleumderische Aeußernng in den Mund gelegt hat. In dieser Angelegenheit werden wir ebenso weitersprechen, als im Falle des Krnckenhauser das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Was den Fall des Magazinsarbeiters Ludwig Gnem cm-belangt, gestatten wir uns den geehrten Rcichsbündlern den Denunzianten Larch, einen slowenischen Reichsbündler, ins Gedächtnis zu rufen. Der Reichsbündler Latch hat Giietit in dessen Abwesenheit den Rock genommen, um denselben mit dem Kaffee in der Tasche dem Magazinschef Mangutsch zu überbringen. Böse Zungen behaupten übrigens, datz die Quantität nachher nicht voll- ständig überein stimmt c. Sicher ist, daß Lurch, während Guem dienstlich abberufen war, den Rock weggenommen hat, und baß bersclbc Denunziant Larch dem Akkorbanten Leugercr gesagt hat, er soll den Kaffee, welcher noch am Boden lag, mitnchmcu, was wieder den Herrn MagazinSchef Mangutsch in ein recht sonderbares Licht bringt, ber wohl den denunzierten Gnem, bcr als ArbeiterausfchUßniitglied bett wahren Arbeite r-seinden, unb bas s i n b b i c deutschen ReichLbünbler d n r ch Ir c g S, verhaßt war, sofort ber Polizei anzeigte, ohne vorher bie Sache richtig erhoben zu haben, der aber über die Tat bes Larch unb Leugcrer sofort bat Mantel bcr christlichen Nächstenliebe deckte, wie wir dies noch demnächst näher beleuchten wollen. Für heute gestatten wir uns bekanntzugeben, daß wir aus unserer Mappe zur näheren Beleuchtung der Objektivität des in ihrem Artikel in den Himmel gehobenen Mangutsch im nächsten „Eisenbahner" ein paar nette Gegen« stückchen veröffentlichen werben. Wenn jemanb stiehlt, so soll er bestraft werden, ob er nun Sozialdemokrat oder Reichsbündler, ob er Arbeiter oder Beamter ist.... Vorläufig sei uns erlaubt, daß wir bis zur Aufhellung von nicht genügend geklärten Gerüchten noch zurückhaltend sind. Den Fall Schwarz könnten wir ruhig Übergehen, da Schwarz nicht unser Mitglied war. aber die gerichtliche Untersuchung hat für den Mann zu einem glänzenden Freispruch geführt. Sic ttiflen unb verleumden daher, wenn sie behaupten, Schwarz habe bie Akkordgesellschaft um 100 Kr. betrogen, während sich in Wirklichkeit ihr Freund Wacker beim Einträgen ins Jnkassobnch tun diese 10 0 K r. geirrt hat, wie derselbe selbst als Zeuge einbekannt hat. Betreffend die roten Genossen Uebcrbachcr und Moser sei wieder verraten, daß sin nicht nufere Mitglieder sind, weshalb wir für deren Handlungsweise auch keine Verantwortung tragen, wenngleich wir nicht umhin können, unserer Freude Ausdruck zu verleihen, daß das Gerücht zirkuliert, die stattfindende Verhandlung soll zur Bloßstellung verschiedener Größen benutzt werden, was ja in Anbetracht der Dinge, die da ijt der Luft schwirren, eine Sensation zu werden verspricht. Sapienti sat. Sie schneiden die Ehre ab und lügen unb verleumden, wenn sic behaupten, daß der rote Oberhetzer Radler am 15. Oktober 1913 bei Zng Nr. 142 als Packincister Wein abgezogen und deshalb vom Personal den Beinamen der „Weinabzieher" erhalten habe. Zur Aufklärung sei die Tatsache konstatiert, daß Radler an diesem Tag ü b e r h a u p t n i ch t a l s P a ck in e i st e r g c-fahren ist und daß diese niederträchtige Verdrehung von Tatsachen bcr durch feilte unredlichen Manipulationen unter den Kollegen Zugsbegleitern verachtete Obcrkondukteur Josef Karner auf dem Gewissen hat. Dieser, sowohl als Denunziant unb Monturherauslocker sowie als Kohlenhändler berii—Hinte Karner ist jener K er l, bcr sich nicht scheut, durch lügenhafte und entstellte Angaben einen armen Teufel hineinbringeu zu wollen, bloß deshalb, weil dieser makellose Kondukteur dem Ehren-Karn er die Verachtung ausgesprochen hat. Es ist zum Glück kein Geheimnis und sind Zeugen in Schwaz, Jenbach und beim ZugZpersonal genug vorhanden, die bie verlcuiitbcrifchen Angaben eines Karner eintoanbf rci w i b c r I c g c n können. Vielleicht bewahrheitet sich hier das Sprichwort: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt» fei bst hinein!" Wir behalten uns vor, in dieser unb bcr anderen Sache demnächst erschöpfend zu antworten, um die Verlogenheit und Niederträchtigkeit dieser erbärmlichen Reichsbündler gebührend beleuchten zu können. Sie lüge n, wenn' sie in hinterhältiger Weise gegen die Werksdirektion des Heizhauses den Vorwurf erheben, als würde dieselbe dem Kesselheizer Viertlet zn seinem Tun Vor-:chub leisten, und wird Viertlet zu diesem Behuf sogar zu einem gefürchteten Führer der Sozialdemokraten empor-gehoben, um ihre perfiden Angriffe besser Wurzen zu können. Es fei dem elenden Verleumd n n gspack htemit gesagt, daß die eingehendsten Erhebungen über bie Viertlet zum Vorwurf gemachten Handlungen gepflogen wurden, ohne für Genossen Viertlet: zu jener von den deutschen Recken g e-forderten Bestrafung zu führen. Es set thnen an dieser Stelle nochmals gesagt, daß Genosse Viertier gar nicht daran denkt, die von den mutigen (12) Rcichsbündlern ,o sehr gefürchtete Aufklärungsarbeit etwa einzustellen, unb sollten ihn biese Ehrenreichsbündler noch so oft in ihrem Schmrerblatt, genannt „Deutscher Eisenbahner", in ihrer ehrenwerten Weise bedenken. ' Bei bcr Ueberprüsung beider Artikel wtrd der objekttv-Sicfet wohl erkennen können, daß die deutschen Reichsbündler die christlichen Verkchrsbündler an L ü g e n h a f t i g t e i t und Verleumdungssncht weit übertroffen hauen und nun in biefent Fache geradezu einen Rekkorb ausgestellt haben. Aber nur Geduld! Wir werden nun dem Treiben der Reichsbündler ei» um so größeres .lugenmerk widmen und hoffen, in einet demnächst erscheinenden Artikelserie die Galerie jener rcichskmndlcrrfchen Ehrenmänner noch bertioUftäitbigcu zu formen. Es soll wirklich dem Schlußsatz in ihrem letzten Schmähartikel Rechnung getragen werden: „Das Pack muß mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden!" Die rote Wacht. Inland. Jeutschradikale Rüstunespatrioten. Der Abgeordnete Ferdinand Seidel, der als Preisschinipfer gegen die Sozialdemokraten Ruf und Namen hat, sprach, wie die „Ostdeutsche Rundschau" mit-teilt, kürzlich in einer in Jäger ndorf abgehaltenen Versammlung. Aus dem, was Herr Seidel dort seiner geduldigen Zuhörerschaft zum Besten gab, ist vielleicht das, was er über die militärischen Rüstungen Oesterreichs sagte, von einigem nachdenklichen Interesse. „Die Rüstungen des Dreibundes" — so sagte Herr Seidel — „nehmen einen immer Besorgnis erregenderen Charakter an. Alle Staaten, die zu dem Dreiverband im Gegensatz stehen, erkennen diese Gefahr rechtzeitig und suchen ihr durch eine entsprechende Vergrößerung ihrer Wehrmacht zu begegnen. Nur die sozialdemokratische Partei hetze gegen die Heeresverbesse< r it n g, so datz sie dadnrch den Staat, wenn sie könnte, dem Feinde ausliefern würde." Es ist immerhin be» merkeswert, einen deutschradikalen Abgeordneten in der Nolle des „Riistnngspatrioten" zu sehen. wo fast gleich- zeitig in der dem Rüstungskapital dienenden Presse dasselbe Lied gesungen wird. Wenn auch nicht zu leugnen ist, das; Rußland eine ständige Gefahr für den Weltfrieden bildet, jo kann wohl ebensowenig bestritten werden, datz diese Gefahr von jenen Leuten, die an der Fabrikation von Mordwerkzeugen ihre großen Profite haben, noch künstlich gesteigert wird. Fast zur selben Zeit, wo Herr Seidel seine „Rüstungsrcde" hielt, plädierte die in den Diensten des deutschen Rüstungskapitals stehende ,.Kölnische Zeitung" dafür, daß Deutschland seine Kriegs-rüstnngen vermehre und verbessere, was natürlich gleim-falls unter dein Hinweis ans die fortwährenden russischen „Probemobilisiernngen" geschieht. Nimmt man nicht an, daß Herr Seidel bewußt als Agent für unsere Waffenfabriken austritt, dann gibt es für ihn eben nur die Entschuldigung der Unwissenheit, die bei einem deutschradi-kalen Volksvertreter allerdings nichts seltenes ist. —• Soviel wenigstens sollte Herr Seidel wissen, daß gerade unter dem Einfluß.der durch die letzten Balkanereiguisse hervorgerufenen RWungen unsere Waffenfabriken wir verweisen da mir auf die Skoda-Werke — kolossale Riesenprofite erzielt haben. In der erwähnten Versammlung befand sich übrigens mich Herr Ferdinand E r t l, der im Anschluß an die „rüstnngsfreudige Rede" des Herrn Seidel über E i s e n b a i) n e r sordernnge n sprach. Nach der „Ostdeutschen Ruudschan" meinte Herr Ertl, daß d n r ch die ewigen Hetzereien s e d e s A utoritätsgef ii h I unt e. r g r a b e n w e r d e, e i n V o r g a n g, der sich später noch bitte r räch e n to t r t>. Man sieht also, wie sich Herr Ertl immer deutlicher zu einem Juteressenvertreter der Unternehmer heransentwickeit. Er ist einfach gegenüber seiueiu einstmaligen Radikalismus nicht mehr zu erkennen, wo ihm schon nichts mehr radikal genug war, so daß er bei jeder Gelegenheit die Sozialdemokraten beschuldigte, daß sie. es an der nötigen Sckärfe fehlen lassen. Aber Herr Ertl ist zahm geworden und es ist Wohl reichlich dafür gesorgt, daß sich bei ihm die Milch der frommen Denkungsart nicht mehr sobald in gärendes Drachengift verwandelt. Zum „Fall Keiling". Ans der Verhandlung gegen Keiling sei noch folgende Episode uachgelragen, die beweist, daß die Absicht bestanden hatte, auch den reichsdeutscheu Buchdrucker-Gustav Liebig zu erschießen. Der Inhaber der Firma Hempel u. Komp., für die Keiling Streikbrecher nach Tetschen lieferte, suchte ihn in der Verhandlung dadurch zn entlasten, daß er ein Gerede mitteilte, wonach die Streikenden mich gegen ihn schlechte Absichten gehabt hätten. Zwei Arbeitswillige, die bei ihm iu Lohn getreten seien, seien eines Tages verschwunden gewesen und hätten dann von Deutschland aus geschrieben, man habe sic mit Gewalt entführt. Der Anwalt der Neben« klägerin, Frau Solinger, Rechtsanwalt Dr. Köhler, der Sozius des Genossen Dr. Knöpfluracher, stellte darauf die Nomen dieser beiden Streikbrecher fest und produzierte auf der Stelle Dankschreiben von ihnen an die Organisationsleitung, daß sie ihnen durch die Ge- ' Währung von Reisegeld ermöglicht hätte, aus der Streik»,N-brecherstellung herauszukonuuen. Zu deu Drohungen konnte der Anwalt indessen noch ein interessantes Dokument beibringen. Den Kampf gegen die Streikbrecher-transporte hat neben dem erschossenen Genossen Soli n-ger hauptsächlich der reichsdeutsche Buchdrucker Liebig geführt, der eine besondere Virtuosität darin erworben ijcyitc, die herangeschleppten Arbeitswilligen wieder zur Abreise zu bewegen. Unmittelbar nach der Ermordung Solingers erhielt nun Liebig ein anaiiy-iit e d Schreibe n, in dem bedauert wurde, daß Keiling nicht Zeit gehabt habe, auch ihn niederzuschießeu, und das mit dem Satz schließt: „Nu, sei wachsam wie e i n Z i eh u n d, eine (K u g e 1) i st au ch f u r D i ch b e r e i f," Liebig konnte zufälligerweise sofort fest-stellen, von wein dieser Drohbrief herrührte. Er hatte sich nämlich einem Unteragenten Kei l in g8 gegenüber als Faktor ausgegeben und der Brief war adressiert: „An das Mitglied des Faktoreuvereines Emil Liebig" (in Wahrheit heißt der Genosse Gustav Liebig, er hatte sich aber den Keiling-Leuteu gegenüber Emil Liebig genannt). Unter diesen Umständen war es ein leichtes, als Schreiber des Briefes einen gewissen Kurt Osterland in Berlin, einen Angestellten Keilings» zu ermitteln. Gegen ihn sowie gegen die Arbeitswilligen Paul Markert und Friedrich Koch in Prag ist Anklage wegen gefährlicher Drohung erhoben worden. Offenbar hat.Keiling, der einen StreikbrecherlieferungSgroßbetrieb hatte und zahlreiche Unteragenten beschäftigte, den Plan, einen Zusammenstoß zu provozieren und womöglich Solinger u u d Liebig zu erschießen, schon mit seinen Sel. fershelfern besprochen. Kapitalistische Vaterlandsliebe. Rußland rüstet fieberhaft gegen Oesterreich. Es braucht Stahl, Stahl,, die mordenden Geschosse gegen die Leiber Österreichischer Soldaten zu entsenden. Wenn Rußland Stahl braucht, ist ein Geschäft zu machen. Und flugs erklären sich österreichische Kapitalisten bereit, dem Erbfeind im Norden den Stahl zu gießen. Herr Karl v. Skoda weilte, wie die „Arbeiter-Zeitung" schreibt, in den letzten Tagen in Gesellschaft des Herrn Spitzmüller von der Kreditanstalt und des Herrn Kraßny von der Es-kouiptegesellschaft in Paris. Sie haben dort — nach langen Verhandlungen — die Vereinbarung abgeschlossen, daß die österreichische)! Skoda-Werke, unterstützt von den österreichischen Banken, für die Newski-Werke in Petersburg eine Stahlhütte errichten sollen, damit die Newski-Werke die russische Artillerie und die russische Kriegsmarine mit in Rußland erzeugtem Stahl bedienen können. Wenn also dereinst aus russischen Kanonen die mordenden Geschosse gegen unsere Söhne sausen, werden wir wenigstens die Beruhigung haben, daß die Stahlrohre von österreichischem Kapital gegossen worden sind... llebrigens: wenn Rußland rüstet, müssen wir doch auch rüsten.-Also wird der österreichische Kriegs-minister auch wieder Kanonen bestellen müssen. Selbstverständlich bei den Skoda-Werken in Pilsen! Herr v. Skoda profitiert an den russischen Nüstnngeii und Herr v. Skoda profitiert an den. österreichischen Rüstungen. @3 Nr. 8 r3tolfdf,en Rußland nnd Oesterreich! ©ir&Remter nbcc sind — die Sozialdemokraten! U 'wd nainhch Gegner des Wettrüstens, an dem die »todas so hübsch profitieren. friht,^Cr> ""tioiiale Radikalismus an brr Nearcrungs-ii. f!« tschechischradikalen Blättern luitrbc die mi« av!?c 1 beschuldigt, für ihren Wahlfonds ypirAifi’1 ^'-'p^sttwnsfonds Geld erhalten zu haben. Zur inr ^lr1T'JUI]mA,l:.,e.v .Beschuldigung wurde mich erzählt, irfin» n> ' im Exekutivkomitee der jungtschechi- " ^^ter von dem Mitbesitzer der „Ndrodni Listy", ft; w ?reS' Anfrage gestellt worden, ob es wahr , oo}', oie Partei aus dem Dispositionsfonds Geld gi> iiimcn habe; darauf habe Krauiarsch geantwortet: Cn’i ?tc Regierung unsere Stimmen will, so soll sie sVw befahlen!" Nuu wendet sich auch Gregr selbst an oas tjchcchifchmötMc Organ „Ceskc SIovo" und erzählt l®'fol|)ciite: „Im September 1908 teilte mir der Ab-Qeortmetc und Chefredakteur, der »Nurodni Listy«, Anvz, 'er habe aus guter Quelle erfahren, die jungtschechi-che Parteileitung habe für die Wahlen aus dem Dispositionsfonds Geld genommen. Einige Tage später erzählte mir Auyz, das; in der Sitzung des Exekutivkomitees Dr. Raschin über deu Wahlfonds der Partei oer durch die Regierungsgelder stark vermehrt wurde' -trechnung legte. Dr. Raschin teilte mit, daß der Fonds mcht anfgebrancht wurde, sondern daß ein großer Teil L.Soititiig »Den« zur Verfügung gestellt wurde. Ach ertlarte Llnyz, daß ich zu einer Partei, die Geld von der Jtegtcnmg genommen habe, alle Berbinduugen abbreche und an den Sitzungen des Exekutivkomitees nicht mehr teilnehmen werde. Im Jänner besuchte mich Abgeordneter Dr. Kramarsch in der Redaktion und ich inachte Win Vorwürfe, daß die Partei Geld für die Wahlen genommen habe. Dr. Kramarsch leugnete dies nicht nnd erklärte, daß cs nichts Ungewöhnliches sei, wenn ein Partei-klanger, der Minister wurde, sich um Geld für Wahl,-zwecke leiner Partei kümmere, da es in seinem Jiiteresse liege, daß seine Partei bei den Wahlen siege, llebrigens geschehe dies iiberall. Dieselbe Auskunft gaben mir Dr. Forscht und später auch Dr. Raschin. Auyz hat mir auch erzählt, dc>N Dr. Paeak für den »Den« 20.000 Kr. hergab." Der niedcriistcrreichischc Landtag für die Scharfmacher. Der niederösterreichische Landtag hat dein A r-b e i t g e b e r h a u p t v e r b a n d unter dem Titel der Gewerbeförderung 500 Kr. Subvention bewilligt, -^as tuii dieselben Christlichsozialen, die für die Arbeitslosen fein Geld haben. Dabei hat Bielohlawek noch erklärt, daß die Subvention als eine Anerkennung für diesen Verband aufznfassen sei. Daß Christlichsoziale und Scharfmacher ein Herz und eine Seele sind, ist schon bekannt, es schadet aber nicht, daß immer wieder darauf verwiesen wird. Im niederösterreichischen Landtag sitzen auch sogenannte christliche Arbeiterführer, sie rühren sich aber nicht, um derartiger Verschwendung der Stener-gelder an die Arbeiterseinde entgegenzutreten. Drutschgclbc unter sich. Die Macher der Deutsch-gelben erkennt man am besten, wenn man sie im Spiegel ihrer gegenseitigen Beschimpfung betrachtet. In der Rmtimer der „Deutschen Arbeiter-Zeitung" vom 28. Februar d. I. wird wieder einmal ein deutschgelber Arbeiterführer von seinen Parteigenossen selbst gebührend gekennzeichnet. Die Ortsgruppe Graz des Allgemeinen deutschen Gewerkvereines in Oesterreich richtet einen offenen Brief an Franz O b e r e g g e r, den Obmann des Bundes deutscher Arbeiter für die A l p e n l ä n d e r. Oberegger hat in der von ihm herausgegebenen Zeitung „Volksrecht" einen Artikel verbrochen, der dem Allgemeinen deutschen Gewerkverein unangenehm war. Und nun antwortet die Ortsgruppe Graz dieses Vereines, indem sie dem deutschnationalen Arbeiterführer folgende Grobheiten an den Kopf wirft: Besonders im Lügen haben Sie es ja zu einer ganz erstaunlichen Meisterschaft gebracht. Warum also begehen Sie, Herr Oberegger, derartige, das Ansehen des von Ihnen auf Um- und Abwege geführten Bundes schädigende Ungeschicklichkeiten, welche doch mich nach autzenhin die ganze deutschvölkische Arbeiterbewegung schädigen? Etwa aus Angst, ihr Zaunkönigtum zu verlieren, oder aus Lärmbedürfnis, um Ihre täglich neu hervortretende gewerkschaftliche und politische Unfähigkeit zu verschleiern? Oder Können Sie Ihre alte Gewohnheit, 3 u lüge n, nicht lassen, um uns heransznfordern, Ihnen wieder eine moralische Niederlage zn bereiten und zu den vielen Schlappen, die Sie schon erlitten haben, eilte neue hinzuzufügen? Wem fällt nicht, wenn Sie wieder einmal Ihren Namen iu der Oeffentlichkeit blamiert, dadurch natürlich auch dem Bunde Schande bereitet und Ihre Niederlage mit dem an Ihnen schon bekannten Verlegenheitsgrinsen quittiert haben, der Watschenmann im Prater ein, der ebenfalls jeder Ohrfeige grinsend standhält! — Nachdem in diesem offenen Brief dem Oberegger eine Reihe von Missetaten, die einen Verrat an den Interessen der deutschen Arbeiter beinhalten, anfgezählt werden, fahren die Ankläger fort: „Sie, Herr Oberegger, werden sich mm wieder aufs Verdrehen und A b l e n g n c n verlegen. wie Sic dies schon öfters und auch auf die Angriffe der „Reichshandwcrkerzcituug" getan haben, dabei sekundierte Ihnen damals recht wacker ein Horribiliskribifax „S—z". Wenn dies, nebenbei bemerkt, der Herr sein sollte, der auf den Namen Sporowitz hört und der bei den Reichsratswahlen in Marburg angeblich vergessen hat, von dem ihm übergebenen Mahlgeld die Fiaker zn bezahlen, dann können sich die Bundesmitglieder freuen, in welch famoser Gesellschaft sich ihr Obmann, der seine Ehre sogar mit dem Schläger in der Hand verteidigende alte Herr der „Joannea" (das ist eine Studentenverbindung, der Oberegger angehört) befindet. Um Ihnen also, Herr Oberegger, das Lügen u u d Ableugnen zu ersparen, verpfändet unser Obmann Artur Geister sein Ehrenwort als deutschvölkisch organisierter Arbeiter, hier die reine und lautere Wahrheit gesagt zu haben. Sie Herr Obetegger, fragen wir nun, ob Sie den Mut haben. Ihr Ehrenwort zu gcbcu, daß die oben angeführten, Ihnen keine Ehre bereitenden Tatsachen unwahr sind." Wir wissen nicht, wer von den beiden schimpfenden Streitteilen im Rechte ist, aber es will uns schier be> dünken... Ausland. Portugal. Ein neuer Eisenbnhnerstreik. Erst vor einigen Monaten hat die portugiesische Regierung einen allgemeinen Ansstand der Eisenbahner durch Maffenverhaftungen und Repressalien unterdrückt. Die Verhafteten sind inzwischen meist wieder in Freiheit gesetzt worden. Sonst aber setzt die Regierung ihre Besserungsversuche an den Eisenbahnern fort. Ihre neuen Verordnungen sind von dem Sinne beseelt, den Eisenbahnern ihr Koalitions- nnd Streikrecht ganz zu nehmen. Dazu wurden jetzt wieder 40 Eisenbahner gemaßregelt. Und dieser letzte Willkürakt der Regierung hat die Eisenbahner wieder zum Streik getrieben, zumal die versprochenen Lohnerhöhungen nur jenen Arbeitern bewilligt wurden, die am letzten Streik nicht teilnahmen. Inzwischen verbreitet die offiziöse Presse alarmierende Nachrichten über Sabotageakte und Dynamitattentate der Eisenbahner gegen Züge, Tunnels und Bahnhöfe, doch sind solche Nachrichten nur sehr vorsichtig auszuuehmen. Der Eisenbahnverkehr in Portugal, besonders mit dem Ausland, ist völlig lahmgelegt. Die telegraphischen Verbindungen mit Portugal sind vollkommen unterbrochen; doch liegen von ans Lissabon kommenden Reisenden Nachrichten vor. Alts ihnen geht hervor, daß die portugiesische Regierung von der Bewegung durchaus überrascht worden ist. Eine Anzahl von Streikenden wurde verhaftet, jedoch sind die Leiter der Bewegung noch in Freiheit. Truppen besetzten alle strategischen Punkte von Lissabon uud in den äußeren Stadtvierteln hört ntait deutlich Gewehrfeuer. Die Kavalleristen gingen mehrmals mit blanker Waffe gegen die Volksmenge vor, die vollkommen auf seiten der Streikenden sieht. Der öffentliche Ordnungsdienst ist vollständig gelähmt worden. Spanien. Aus. her spanischen Gewerkschaftsbewegung. Soeben veröffentlicht die spanische Geiverkschastszentrale ihre Statistik für das Jahr 1913. Derselben entnehmen wir, daß die Zahl der angeschlossenen Mitglieder im letzten Jahr von 147.729 auf 127.804 zurückgegangen ist. Der Verlust ist aber fast ausschließlich aus die E i s e n b a h » er zurückzuführen, deren Mitglieder-zahl, die sich anläßlich des großen Streiks über Nacht vervielfacht hatte, von 83.587 auf 49.325 zurückging. Ihr Verlust beträgt also 33.900, während die übrigen Gewerkschaften um fast 14.000 Mitglieder zunahrnen. Ans die einzelnen Berufe verteilt sich die Mitgliederzahl wie folgt: Landarbeiter 3349 (1912: 2972), Lebensmittelindustrie 5316 (4207), Licht- und Heiz-industrie 575 (514), Graphische Gewerbe 3613 (3484), Sattler 72 (72), Kellner 762 (864), Keramische Arbeiter 118 (72), Konstruktionsarbeiter 10.058 (10.711), Wagenbauer 114 (öS), Gerber 332 (165), Dekorateure 588 (771), Handlungsgehilfen 270 (725), Lehrperfonal 100 (100), Holzarbeiter 4462 (4238), Seeleute 2024 (280), Metallarbeiter 3542 (3460), Bergarbeiter 24.457 (15.139), Werftarbeiter 1112 (1205), Gemeinde- und Staatsarbeiter 850 (625), gemischte Berufe 4183 (4060), Friseurgehilseu 86 (161), Taglöhner 1408 (1224), Journalisten 90 (0), Steinarbeiier 2183 (2062), Textilarbeiter 3155 (2257), Böttcher 629 (505), Transportarbeiter (Eisenbahner) 49.325 (83.587), Schneider 4485 (3780), Glasarbeiter 551 (491). Von der Gesamtzahl der Organisierten entfallen 27.149 auf die Hauptstadt Madrid. Klageanwalt Dr. Katz verwies hierauf auf die Widersprüche iu den Aussagen des Maschinenmeisters van der Schmidt und des Zeugen Ottomar Satrapa, uud beioute, daß letzerer Aussage mehr Glauben beizumesscn sei, weil sie im Einklang damit stebe, daß der Verletzte damals laut Angabe des behandelnden Arztes an den Händen Brandwunden davongetragen habe, die ja nur vom Dampf herrühren können. Der Klagcmnualt wies hierauf nach, daß sämtliche Kriterien des Verkehrsunfalles, insbesondere Arbeit an einer in Bereitschaft stehenden Maschine, Eile infolge Wegtragens von Werkzeugen ans einem von der Maschine befahrenen Geleise, Finsternis infolge Dampf und Rauch, im vorliegenden Fall gegeben seien, uud beantragte Zuerkcnnnng einer VerkebrS-imfallrenle samt Nachzahlung. Nach den Ausführungen des Anstaltsbertreters Sekretär Dr. Langer zog sich der Gerichtshof zur Beratung zurück und verkündigte sohin der Vorsitzende das Urteil, wonach die beklagte Anstalt schuldig erkannt wurde, dem Kläger einen Betrag von Kr. 171180 als Nachzahlung für die Zeit vom 21. Dezember 1911, und a b 21. März 1914 eilte 90prozentige Rente von monatlich Kr. 190-20 zu bezahlen und die Sofien ju ersetzen. In der sehr interessanten Begründung hob der Vorsitzende hervor, daß das Schiedsgericht als Ereignung im Verkehr nicht nur die Unfälle, die sich vom Zeitpunkt der Zusammenstellung von Zügen bis zu deren Auflösung ereignen, anerkenne, diese Auslegung wäre zu einschränkend. Vielmehr seien auch jene Unfälle, die sich im Heizhaus im Zusammenhang mit für den Verkehr ausgerüsteten Maschinen ereignen, als Berkehrsunfülle anzusehen, und sei ein solcher Unfall im vorliegenden Falle erwiesen. Das Gericht gegen die Stlililsbahltdirektimi. Als eine Frau und ein Manu mit drei Kindern, vom Eislaufplatz aus der Richtung von Ober-St. Veit durch die Hietzittger Hauptstraße kommend, die Geleise der Verbindungsbahn übersetzten, ließ der Schrankenwärter Josef F a h r >t b e r g e r eben den Schranken herab. Nur mit knapper Not entgingen die fünf Personen einer großen Gefahr. Vor dein Bezirksgericht Hietzing war untätigst der Schrankenwärter wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit angeklagt. Der Verteidiger Dr. Hans Tausky führte an einem Situatiousplau deu Nachweis, daß man von der Blockhütte aus, von der aus die Schranken herab-zulitsseit sind, den gegen Ober-St. Veit gelegenen Schranken nicht sieht. — Bezirks lichter Dr. G erhnrdt: Das Gericht hat erst vor einigen Tagen eilten Lotalangeuschein vorgenommen nnd festgestellt, daß tatsächlich der Wärter von der Hütte ans weder den Schranken noch die Umgebung sehen kan it. Es waren deshalb schon einige Strafsälle hier anhängig. Man sollte es nicht glaubeit, daß die Staatsbahn direktion hierauf nicht ausmer k-sant wird n n d entweder die Blockhütte verlegt oder eine zweite Person direkt beim Schranken in den Dienst stellt. Ich werde sämtliche Akten der Staatsbahn direktion einsettden, damit sie m:; die große Gefahr, die hier besteht, aufmerksam wird. Der Richter sprach den Angeklagten natürlich frei. So ist die Staatsbahnverwaltung ob ihrer lebensgefährlichen Knauserei gebrand-markt worden. Besser wäre freilich gewesen, wenn der Staatsanwalt in diesem Falle die Anklage auf die Siaatsbahn-direktion ausgedehnt hätte. Gelesene Nummern des „Eisenbahner" wirst man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner und Indifferente weiter. Aus dem Gerichtssaal. Anerkennung nls Verkehrsunfall. Am 13. November 1911, gegen 8 Uhr abends, erlitt der Maschinenschlosserpartie-sührer Franz Satrapa im Heizhaus Jglau einen schweren Unfall, indem er bei einer Reparatur (Schieberrichtigstellung) ausglitt, mit dem Kopfe an den Türrahmen eines ungeheizten Ofens stürzte und eine starke Wunde des linken Schläfenbeins erlitt, so daß er durch längere Zeit bewußtlos blieb. Infolge dieses Unfalles trat eine langwierige Krankheit ein. Die Eisenbahn-Unfallversicherungsanstalt erkannte dein Verletzten lediglich eine Mprozentige Rente von monatlich Kr. 126'80 zu, da sie jenen Unfall nur als Betriebsunfall anerkennen wollte. Satrapa begehrte zunächst auf außergerichtlichem Wege von der Anstalt deu Zuspruch einer Verkehrsunfallrente, doch wurde dies von der Anstalt abgelehnt, weil die Maschine, an welcher Satrapa damals arbeitete, nicht ungeheizt gewesen und auch sonst kein Anlaß zur Annahme eines Verkehrsunfalles gegeben sei. Der Schwerverletzte ließ nunmehr durch seinen Anwalt Dr. Leopold Katz gegen die Hnfallversicheruttgsanftalt die Klage beim Schiedsgericht cittrcichcn. Darin wurde ansgeführt, daß die Maschine, an welcher der Kläger damals gearbeitet habe, seit mehreren Stunden angeheizt war, und daß überdies der Unfall dadurch entstand, daß Satrapa vom nächsten Geleise so rasch Werkzeuge wegnehmen mußte, da auf diesem Geleise eine andere Maschine heranfuhr. Beim Ausweichen fei Satrapa ausge-glitten und habe sich die schwere Verletzung zugezogen. Der einzige Zeuge, Handlanger Johann F i tz. welcher Satrapa die erste Hilfe leistete, war inzwischen gestorben und konnte daher als Beweismittel nicht verwendet werben. Die Unfall. Versicherungsanstalt wendete gegen die Klage ein, daß laut den ihr vom Heizhaus Jglau zugekomenen amtlichen Berichten die betreffende Maschine zur Zeit des Unfalles nicht geheizt war. Heber Antrag der Anstalt wurden die Maschinenmeister Neumann und Josef van der Schmidt in Jglau vernommen, welche die Augabeu der Anstalt im wesentlichen bestätigten, lieber Antrag des Klageanwalts Dr. Katz wurde dar behandelnde Arzt Dr. Mandl vernommen, welcher zugeben mußte, daß der Kläger damals Brandwunden an den Händen hatte. Ferner wurde der Sohn des Klägers, Techniker Ottomar Satrapa, als Zeuge vernommen und gab an, daß er zwei Stunden vor dem Unfall zufällig im Heizhaus war und gesehen habe, daß die Maschine angeheizt war. Bei der am 2. März d. I. unter Vorsitz des Herrn Landesgerichtsrates Trenk Wälder stattgehabten Schiedsgerichtverhandlung stellte Dr. Katz den Antrag auf neuerliche ergänzungöweise Vernehmung des Herrn Ottomar Satrapa, welchen er aus Jglau telegraphisch berufen hatte. Der Gerichtshof gab diesem Antrag statt. Herr Ottomar Satrapa ergänzte seine Aussage nunmehr dahin, daß er sich kurze Zeit vor dem Unfall persönlich überzeugt.habe, daß jene Maschine unter einem Dampfdruck von vier Atmosphären gestanden sei. Er erzählte, daß ihm der Maschinenmeister Josef van der Schmidt am Tage nach dem Unfall mitgeteilt habe, daß die Maschine tagsvorher schon seit 9 Uhr früh in Bereitschaft gestanden sei. (1) Streiflichter. Wie die vom Parlament bewilligten und zur Aufbesserung der tkifenbnhner bestimmten Zuwendungen verwendet wurde». Seitdem im Parlament der 38-Millionen-Kronen-Antrag eingebracht nnd einstimmig beschlossen wurde, stehen die Eisenbahner mit der Staatsbahnverwaltung in fortwährendem Kampf, weil 1. die Staatsbahnverwaltung von dem bewilligten Geld nicht das durchführen will, was int Parlament beschlossen wurde, und weil 2. mit den Durchführungen gleichzeitig auch verschiedene krasse Verschlechterungen festsetzte. Diese ganz eigentümlichen Maßnahmen haben wir zu wiederholtenmalen in ausführlichen Daten aufgezeigt und haben insbesondere auf die Verschlechterungen bei der Lohnarbeiterschaft verwiesen. Wenn wir aber nachfolgend noch einmal darauf zurückkommen, so wollen wir auch gleichzeitig einige Daten über die bis zum Jahr 1911 besessenen Rechte den Verschlechterungen gegenüberstellen, um eine klare Uebersicht zu gewinnen. Dabei ist jedoch ausdrücklich festzuhalten, daß alle die vom Parlament seinerzeit schon beschlossen gewesenen Zuwendungen, durch welche die Arbeiter bis zum Jahre 1911 Verbesserungen erhielten, budgetmäßig festgesetzt sind, und daß, falls diese Verbesserungen wieder aufgehoben werden, von den budgetmäßig festgesetzten Beträgen doch ein Ueberfchutz zu verzeichnen sein muß, ein Umstand, der zu der Frage nach dem Verbleib dieser Uebe rschü sse berechtigt» Der Nachweis ist leicht erbracht. In der Staats-bahndirektion Wien hatten beispielsweise die Professionisten einen Minimalanfangslohn von Kr. 3'60 bis Kr. 3-80 und viermal einjährige und dann fortlaufend zweijährige Vorrückngsfristen; die qualifizierten Hilfsarbeiter hatten einen Minimalanfangslohn von Kr. 3'20. einmal einjährige, zweimal zweijährige und sodann fortlaufend dreijährige Vorrückungsfristen; die Hilfsarbeiter haften einen Minimalanfattg?lohn von 3 Kr., dann dreimal zweijährige und sodann fortlaufend dreijährige Vornickungssristen. Dazu kommt noch, daß die Gesmntarbeiterfchaft eine 20-Heller-Vorrückung durchwegs befaß. Nach der neuen Verfügung des Eisenbahnministeriums haben die Professionisten eine zweijährige, die Hilfsarbeiter eine dreijährige LO-Heller-Vorrückungsfrist, während eigentlich aus der 21-Millionen-Kronen-Znwendung die Lohnvor-rü*mgen_ durchwegs dreijährig — für die Professionisten mit 20 H., für alle anderen Arbeiter mit 10 H. — festgesetzt worden waren. Wer aber stellt hinsichtlich solcher Verschlechterungen alle jene Ueberschüffe fest und wer kann Auskunft geben, wohin und zu welchem Zweck sie aufgewendet wurden? In der Tat: das k. f. österreichische Eisenbahnministerium rühmt sich, derartige sozialpolitische Maßnahmen auf irie Stufe moderner Entwicklung gehoben und mit sittlichem Ernst durchgesetzt zu haben, und deshalb leuchtet eS auch an der Spitze der Unternehmerschaft, indem e6 auf Kosten der Existenz der Arbeiter die Bilanz des Reingewinns durch parlamentarisch beschlossene Zuwendungen regeln läßt. Welch ein Ideal! Von den 21 Millionen Kronen waren ja für die Ar. beiter zu der Lohnaufbesserung im Jahre 1912 über 6 Millionen Kronen bestimmt worden. Die Summe ist fortlaufend für die Arbeiter zu verwenden und wird deshalb alljährlich ins Budgets eingestellt. Die Praxis der Slaitsbahiwcrwultilng ist imv. von • der Alt. das; Neuaufgenommene Arbeiter diese Lohnaufbesserung nicht erhalten; eine große Zahl älterer Arbeiter wird jedoch entlassen, manche werden definitiv oder stabilisiert. Dcr Anftvmid aus den 6 Millionen Kronen fchruinpft daher gewaltig eilt. Die Frage, wo die lleberschiisse hinfommen, wird auch hier nicht beantwortet werden — der Lichtscheue bleibt immer im Dunkeln. Neuerdings hat man aus dcr 15-Millionen-Kroneii-Zuwendung 4 Millionen Kronen zur Lohnregulierung bei den Arbeiter ansgewendet. Im ganzen sollen für die Arbeiter also 14 Millionen Kronen aufgewendet worden sein. Nach der Rede des Eifcnbahiiministers im Parlament müßten mit den 4 Millionen Kronen diejenigen Dienstzweige und jene Orte berücksichtigt werden, wo bereits bessere Verhältnisse bestanden haben. Wir wollen mm fcststellen, was geschah. Im Dienst-befchl vom 25. Juli 1913, Z. 302/22, werden die Anfangslöhne für die Professionisten festgesetzt: für Wien Kr. 3 60 und Kr. 3'80; für Gmünd Kr. 3"20 u. f. w. Man ficht daraus, daß die Anfangslöhne die gleichen geblieben sind wie im Jahre 1909, nur die Vorrückungen sind verschlechtert worden. Was haben diese Arbeiter aus diesen 14 Millionen Kronen also eigentlich erhalten? Sie haben nicht nur nichts erhalten, sie haben vielmehr bloß nur Verschlechterungen bekommen. Ls drängt sich daher absolut die Ansicht auf, daß weder die li noch die 4 Millionen Kronen verbraucht worden sind. Denn die Rechnung steht doch so, daß überall dort, wo bessere Ver-hältniffe waren, derart einschneidende Verschlechterungen durchgeführt wurden, daß man mit den dort erzielten Ersparnissen überall dort aufbessern konnte, wo schlechtere Verhältnisse, als sie die Lohnregulierung ergab, bestanden hatten. Den Schaden, den die Arbeiter, wo bessere Verhältnisse bestanden hatten, erlitten, wollen wir ziffernmäßig festhalten: Bei den Professionisten nach einer Dienstzeit von vier Jahren 180 Kr.. bei qualifizierten Hilfsarbeitern nach fünf Jahren 180 Kr., bei Hilfsarbeitern nach sechs Jahren mindestens HO Kr. Kein einziger Arbeiter gewann dort, wo schon sehr schlechte Verhältnisse waren, nach vier, fünf oder sechs Jahren einen Betrag von 180 Kronen! So sehen im allgemeinen die Maßnahmen aus, die bas Eisenbahnministerinin auf Grund der vom Parlament bewilligten 38 Millionen Kronen zur Verbesserung dcr Lage der Eisenbahner durchfnbrte. Wir können deshalb auch verstehen, warum sich der Eisenbahnminister mit Händen und Füßen wehrt, dein Parlament über die ausgewendeten Mittel genaue Rechnung zu legen. Zur huiifl bei der f. f. Staatsbahndirektion l'iit;. Die im Amtsblatt Nr. 5 vom 31. Jänner 1914 bekannt-gegebene Grundlohnerhöhung hat in den Reihen der Arbeiter aller Dienstzweige große Enttäuschung hervorgerufen, zumal von 168 Stationsorten nur 30 Orte und von 86 Bahnineisterbczirken mir 13 Bezirke mit einer Grundlohnerhöhung von 10 H. bedacht worden sind. Dic k. f. Staatsbahnverwaltung hätte hier wirklich Anlaß genug, sich über diese absolut unzureichende und mit den in sehr vielen Orten herrschenden Teuerungsverhält-nissen nicht.int Einklang stehende Grundlohnerhöhung zu schämen. Wenn man bedenkt, daß von 254 Orten nur 43 Orte mit dieser Wrundlohnerhöhnng berücksichtigt worden sind, wonach nur einzelne Arbeiter so „glücklich" sind, ihren Taglohn um 10 £>. erhöht zu bekommen, so kann man die Erbitterung in den Reihen der Arbeiter leicht begreifen. Vor allem wollen wir nun die ßffc Mauerkirchen, Uttendorf, Mattighofen, Minmng und Obernberg-Altheim erwähnen, welche bei der Grundlohnerhöhung wiederholt unberücksichtigt blieben. Braunau hat einen Grundlohn von Kr. 2-70, alle übrigen hier angeführten Orte gar nur einen solchen von Kr. 2 50. Laut § 3, Absatz 2, der Lohnordnung hat die allgemeine Festsetzung der Grnndlohne nach Anhörung der Dienstvorstände durch dic k. k. Staatsbahndirektion zu erfolgen. Es steht derselben zu, je nach Veränderung der örtlichen und sonstigen in Betracht kommenden Verhältnisse die Grundlähne zu erhöhen oder zu erniedrigen. Nun geht das Bestreben der k. k. Staatsbahndirektion dahin, die Dienstvorstände anzuleiten, bei den Erhebungen dcr ortsüblichen Taglöhne die Berichte an die Direktion so zu verfassen, daß in denselben nicht die höchsten, sondern dic niedrigsten Löhne erscheinen, die die Privatunternehmer in den betreffenden Orten zahlen. (Ein Erlaß, der vertraulich an die verschiedenen Dienststellen während des Regimes Dr. Messer-ktingers hinausgegeben wurde, gibt hiezu die Direktive.) In der Tat nehmen die Herren Dienstvorstände auch heute noch bei Erhebung der ortsüblichen Taglöhne die Grundzüge des berühmten Erlasses Aur Richtschnur. Daher können wir dic Herren Dienstvorstände nicht ganz freisprechen von dcr Schuld, daß dic Arbeiter obiger Orte bei der letzten Grundlohnerhöhung abermals lccr ausgegangcn sind. Wenn es auch bei uns im Jnnviertel im allgemeinen niedrige Löhne gibt, so findet das seinen Grund darin, daß es der Arbeiterschaft mangels einer starken Organisation noch nicht gelungen ist, den Arbeitgebern halbwegs menschenwürdige Löhne abzuringen. Dieser Umstand ändert aber an der traurigen Tatsache nichts, daß genannte Orte im Zollgrenzbczirk liegen, wo die Lebensmittelteuerung viel schärfere Formen annimmt als in anderen Orten; denn der Ansturm der Konsumenten aus dem bayrischen Grenzgebiet begünstigt hier mehr als anderwärts den unverschämten Lebensniiitclwucher. Erscheint es an sich schon nicht gerechtfertigt, daß in Braunau am Inn der Grundlohn nur mit Kr. 2"70 festgesetzt ist, so ist es ganz unverständlich, daß in den Orten Mauerkirchen und Mattighofen :e. der Grundlohn noch um 20 H. niedriger steht (Kr. 2’50). Wer die Lebensmittelpreise in Mattighofen und Mauerkirchen kennt, der kann feststellen, daß mau dort nicht billiger, sondern im Gegenteil teurer lebt als in Braunau. Auch die Wohnungen sind nicht billiger. Für das elendeste Loch muß der Arbeiter heute schon einen Zins von 10 Kr. bezahlen. In Simbach wurde ebenfalls der Grundlohn nicht erhöht (3 Kr.), während man denselben in Passau von 3 Kr. auf Kr. 310 erhöht hat. Anstqtt der k. k. Staatsbahndirek-lion zu berichten, daß bei den königlich bayrischen Staatsbahnen die Arbeiter einen Grundlohn von Mk. 2 80 (Kr. 834) haben, berichtete das k. k. Bahnbetriebsamt an die Direktion einen ortsüblichen Taglohn für Simbach mit Kr. 2 50. Man erkundigte sich nämlich auf dem Gemeindeamt Simbach. Die Herren vergleichen auf diese Art und Weise die Magazins- und Stationsarbcitcr der k. k. Staatsbahnen mit den invaliden Gc-mcindearbeitern Simbachs. Den Arbeitern raten wir. sich mehr um ihre wichtigsten Lebensintcreflen zu kümmern, als dies bisher der Fall war. Schimpfen und sich über die organisierten Kollegen lustig machen, die ohnehin ihre Opfer für die Gesamtheit bringen, hilft nicht. Selbst Mitarbeiten an dem Ausbau einer großen und zielbewußten Organisation, das ist das einzige Mittel, welches im Kampf um ein menschenwürdiges Dasein als schneidigste Waffe dient. Korrespondenzen. Attitang. (Heizhaus.) Der Vorstand des Heizhauses, Herr Inspektor Grün, ist endlich gegangen. Sein Abgang von dem Vorstandsposten wird von vielen Bediensteten als eine Erleichterung empfunden, da Herr Inspektor Grün infolge seiner zerrütteten Gesundücit und einer krankhaften Lciden- fchaft oft daZ Opfer gewissenloser Untergebener würde. Diese traurigen Subjekte benutzten die Schwächen; Lcs Herrn Inspektors G r ü», um eine Protektion und Korruption eiiizii-fiilircn, durch dic so mancher tüchtige und anständige Bedienstete geschädigt wurde. Diese schmutzigen "Speichellecker verstanden es meisterlich, den Herrn Vorstand G r ü n durch Zuträgereien und falsche Informationen zu beeinflusse» und schließlich dessen ganzes Können und Wollen für ihre persönlichen Zwecke ailszünützen. Bei jeder dienstlichen Angelegenheit, ob Bitte oder Beschwerde, überall konnte man den verderblichen Einfluß der berüchtigten Ohrenbläser hcrausfindeii. Wir geben uns der Hoffnung hin, der neue Vorstand wird so viel Takt und Anstandsgefühl besitzen, daß er den verschiedenen Zuträgern und gewissenlosen Heuchlern beizeiten die Tür weisen wird. Auch möchten wir heute schon vor dein Magäzinömeister R ü s a in und einigen Helfershelfern dringendst warnen. Wir werden mit diesem Gelichter in kürzester Zeit abrechnen, denn die Schonzeit für solches Gelichter ist endlich vorüber. Aussig. (Leichenbegängnis d c 5 Genossen Josef flohI.) Sonntag den 22. Februar wurde Genosse Josef Kohl unter überaus zahlreicher Beteiligung der Eisenbahner sowie der Arbeiterschaft des Aussiger Bezirkes zu Grabe getragen, was beweist, welcher Achtung sich der Verstorbene unter der Arbeiterschaft erfreute. Neben dem Vertreter des Aussiger Wahlkreises, Genossen Beutel, erschien auch der Vertreter der Landesparteivertreung der sozialdcmokraischen Partei in Böhmen, Genosse Kremser; außerdem waren vertreten die beiden Bezirksleitungen der politischen Organisationen, dcr Vorstand des Bezirksverbandes der Arbeitervereine Aussigs, die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz? und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich war durch Genossen DuLek aus Wien vertreten; auch viele dcr umliegenden Ortsgruppen des „Rechtsfchutzvercincs" sowie alle dienstfreien Mitglieder der Ortsgruppen Nussig und Hchreckenstein nahmen an der Trauerseier teil. Der Aussiger Arbeiter-Turnverein geleitete fein langjähriges Mitglied mit umflorter Vereinssahne zur letzten Ruhestätte. Genosse Grünzner, Sekretär des Rechtsschuhvcreincs, hielt am offenen Grabe namens aller obgenannten Körperschaften einen warm empfundenen Nachruf. Kränze haben gespendet: Familie Schrammel (Wien), Herr Dr. Eckstein (Aussig), die Wohnungsnachbarn des Verstorbenen, dcr Lokomotivführcrvcrein der A. T. E., der Loko-inotivheizerverein dcr A. T. E., Maschinführer P o l a t f ch c k, Familie Kcmpl, Familie Zobe, dic Sektion VI der politischen Organisation in Aussig, die Vertrauensmänner der Ortsgruppe Aussig des RechtSfchutzvereines, das Sekretariat und die Zentrale des RechtSfchutzvereines, Familie Stolle und die Anverwandten. Görz. (S t a a t 8 b a h n, L e b e n s m i t t e l m a g a z i n.) Am 25. März d. I. finden in Görz (Staatsbahn) die Wahlen für das Lebensniittclinagazin statt. Die Nationalen der beiden Schichten haben es sich in den Kopf gesetzt, unser vielfach bewährtes Vorstandsmitglied Herrn Homo aus dem Lebens-mittelrnagazin zu verdrängen. Warum, das wissen wir ja; weil er ein arbeiterfreundlichcr Mann ist. Was dcr Herr H o m a für dic Bediensteten getan hat, bringt die ganze dcutschnationale und slowcnischnationalc Beamtenschaft nie zuwege. Wir kennen unsere Beamten zu genau, die sind nur dann arbeiterfreundlich, wenn irgend etwas für sie herausschaut. Wenn aber dieses erreicht ist, dann zeigen sie ihre alte Brutalität, dic sie nie verberge^ können, und wenn sie ein noch so freundliches Gesicht zur L>chau tragen. Wir wissen zu genau, um was es sich hier handelt. Vor-standstellen sind honoriert, infolgedessen wollen sic einen anderen hineinbringen. Wir hätten auch nichts dagegen, wenn sie einen solchen Beamten, bet dem Benehmen nach mit Herrn Hoina auf gleicher Stufe steht, aufstellen würden. Wenn aber das Wohl dcr Bediensteten ihnen so am Herzen liegt, warum haben sie denn dic Stellen als Aussichtsräte zurückgelegt? Wäre es nicht ihre verdammte Pflicht gewesen, ihre Stellen bis zur Neuwahl zu behalten? Sie haben damit das Vertrauen der Wählerschaft verloren, und wir alle, die wir vom Vorstand des Lebensmittel-magazins gute Arbeit für das Wohl der Mitglieder erwarten, können diesen Demagogen kein Vertrauen entgegenbringen. Uns wäre es ganz schnuppe, wer das Lebensmittel-magazin als Vorstand oder Aufsichtsrat leitet, uns ist nur um das Wohl der Mitglieder zu tun. Wir können uns zurückerinnern an die Zeit, wo diese Herren in der Verwaltung saßen; vergleichen wir die Ver-gangenheit mit der Gegenwart, so sehen wir, daß das vergangene Jahr doch weit besser war als die früheren Jahre, trotzdem diese „feinfühlenden' Herren die Stellen niedergeltgt haben. Wir empfehlen den Mitgliedern, sich für die Wahlen vorzubereiten und sich am Tage der Wahl, am 25. März 1914, zahlreich bei der Generalversammlung zu beteiligen und den Kandidaten, die wir aufgestellt haben, das Vertrauen zu schenken. Den auswärtigen Genossen und Mitgliedern werden dic Kandidaten rechtzeitig bekanntgegeben. Iägerndorf. Bei der kürzlich stattgefundenen Wahl in die Lökalkommission Jägerndorf der Krankenkasse der k. k. Staatsbahn erhielten von 1025 abgegebenen gültigen Stimmen die sozialdemokratischen Kandidaten 699 bis 703 Stimmen, 326 Stimmzettel waren leer, 18 zersplittert und 9 ungültig. Gewählt wurden folgende Genossen: Für den Bau- und Bahnerhaltungsdienst: Josef Heinrich, Vorarbeiter, und Johann Pemmer, Signalschlosser; für Verkehr und Station: Adolf Scholz, Kondukteur, und Alois Mücke, Magazinsarbeiter: für Zugsförderung und Werkstätte: Josef Beyer, Lokomotivführer, und Alois Schmiedt, Schlosser. Die Deutschnationalen, die bei jeder Gelegenheit die Sozialistenvernichtung betreiben und immer vergeben, die Sozialdemokraten mit Stumpf und Stiel bereits auSgeroitet zu haben, zogen es vor, keine Kandidaten aufzustellen; in Wirklichkeit aber taten sie es nur deshalb, um ihre schmähliche Niederlage zu bemänteln und schließlich ihren gedankenlosen Mitläufern erzählen zu können, die leer abgegebenen Stimmen seien von Anhängern der Deutschnationalen. Daß dies nicht zutrifft, braucht wohl nicht näher auseinandergesetzt zu werden, denn um die Anhänger der deutschnationalen Eisenbahner feststellen zu können, müßte man mindestens die Stimmenzahl halbieren, zumal auf der Strecke die Stimmzettel für bat Zentralausschuß sowie für die Lokaltomniission zu gleicher Zelt herausgegeben und abverlangt wurden und für letztere die Klebezettel nicht fertig waren, so daß viele auf Drängen der Vorgesetzten Organe die Stimmzettel leer abgabeii. Das wird die Herren, soweit wir sie kennen, allerdings nicht hindern, von der Vernichtung der Sozialdemokraten zu reden. Kapfenberg. (Warnung.) Hicrnjt fordern wir den Magazinsmeister und Weinagenten D ö tz l in der Station Kapfenberg auf. feine lügenhaften Quertreibereien gegen das Personal einzustellen, widrigenfalls wir mit.Material in die Öffentlichkeit treten müßten, die Dötzl in Kapfenberg unmöglich machen würden. Als Weinagent, wackexer Feuerwehrmann und deutschgelber Agitator dürfte cs Ihnen doch sehr leicht sein, ein dankbares Publikum unter ihren eigenen Anhängern zu finden. Linz. Wir machen die Mitglieder nochmals aufmerksam, zu der am Sonntag den 29. März um 9 Uhr vormittags im Speisesaal des Werkstättenportierhauses in Linz stattfindenden Generalversammlung des Lebensmittelmagazins zu erscheinen. Alle Genossen wollen ihre Stimmen auf folgende Kandidaten vereinigen: Karl 91 i c nt c tz, Oberrevident; Josef Gebets- berge r, Stationsincistcr; Karl Kotzian, Oberwerkmann, als Vorstandsmitglieder. Johann Miesbauer, Werkntann; Ferdinand A s ch b ö ck, Kanzleigehilfe; Anton W i n d b r e ch-lingcr, Adjunkt, als Rechnungsrevisoren. . Jede Stimmenzersplitterung muß vermieden werden Für die Ortsgruppe Sinz: Hans S ch m ! r l, Schriftführer. Kajetan Weiser, Obmann. Rubis. (Todesfall.) Am 19. Februar starb unser altcS Mitglied Wenzel K a r r a s c k. Genosse Karrasek war Mitglied feit beut Jahre 1900 und war Mitbcgrünbcr bet Ortsgruppe Ruhig. Insbesondere war er aber ein strammer Anhänger der Zen 1 ra lorganisatian, der die mannigfachen Angriffe her Separatisten jederzeit mit Erfolg abwehrte. DaZ Leichenbegängnis fand unter zahlreicher Beteiligung ber Kollegen mib der Bevölkerung statt. Wir werden dem Verstorbenen jederzeit eilt treues Andenken bewahren. Schreckenstein. (Die Personalhäuser.) Unter bei in Aussig und Umgebung herrschenden Wohnungsnot mit -Teuerung haben natürlich auch bic Eisenbahnbebicnsteten von Schreckenstein zu leiben. Dieselben müssen ihre Lagc boppclt schwer fühlen, da viele von ihnen gezwungen sind, von ihrem Dienstort weit entfernt zu wohnen. Diese unhaltbaren Zustände veranlaßten das Personal, beim Eifcnbahnministerium um den Bau von Personälhäusern bittlich zu werden. Der fertige Bau von fünf Häusern mit 54 Wohnungen beweist, das; die Bitte der Bediensteten berechtigt gewesen war. Als ber Ban biefer Häuser gefordert würbe, war e-? eilte Selbstverständlichkeit, bas; verlangt würbe, baß bic Mietpreise ber Wohnungen bic ortsüblichen Preise nicht überschreiten dürfen. Vor drei Monaten wurden nun die Preise der Wohnungen bekanntgegeben, Diese waren derart hoch, daß eine berechtigte Empörung bas gesamte Personal ergriff. Die nötigen Schritte zur Abwehr wurden rechtzeitig unternommen. Viele Hausherren frohlockten! Sie stanben ja hier als bic Humanen, da sie ja doch bis jetzt einen niedrigeren Zins verlangt haben. War daher eine neuerliche Steigerung der Mieten nicht berechtigt? Und bies um so mehr, ba sie keine ^Steuerbegünstigung genießen und nicht die Vorteile ber raschen und billigen Gelb-beschnffung haben, ltnb so sehen wir, baß sowohl burch baS Hinausschieben in ber Bekanntmachung ber neuen Preise, als auch in ber Verschleppung des Beziehens dieser Häuser der an-gestrebte Zweck verfehlt sein wirb. Es ist nur zu bebauern, bas; auch gänzlich Unbeteiligte eilte Zinssteigernng gewärtigen müssen. Im rtachstchenbcit soll ber Mietzins einiger Wohnungen in Schreckenstein. Aussig unb Wien zum Vergleich herangezogen werden. Es soll des Raumes halber der Durchschnittspreis dieser Wohnungen für den Quadratmeter ber bewohnbaren Fläche zur Benützung kommen. Nachbcnt bei allen bic feit Wohnungen ber Wasserzins im Zins tnitinbegrisfen ist. so iiins; bicsc Nebengebühr bei beit Personalhäusern im Durchschnittspreis mit einbezogen werden. Es stellt sich baher int Personalhaus Nr. 166 der Quadratmeter ber bewohnbaren Fläche auf Kr. 8'7 5, im HauS Nr. 169 auf K r. 8t> 8. Durchschnittlich kostet ber Quadratmeter K r. 8'7 1. Für baS Bcamtenhaus Nr. 170 soll in einem späteren Artikel gleichfalls gezeigt werben, daß auch bort bic Preise viel zu hoch siiib. Der Durchschnitts preis der Wohnungen in den Häusern des Aussiger Wohnungs-Vereines beträgt per Quadratmeter Kr. 7-78. Gegenüber ber Station Schreckenstein stehen bic im Jahre 1913 erbauten zweistöckigen Häuser Nr. 153 unb 154. Die bewohnbare Fläche beträgt in einem Hause hievon 277 Quadratmeter. An Woh-nungsmiete inklusive Wasserzins werden 2028 Kr. eingehoben. Es kostet demnach der Ouabratineter im Durchschnitt Kr. 733. Das Eisenbahnministerium hat in Wien XX, Klosterneuburgerstraße, Personall,äuscr errichtet, bic alle nach einer Type gebaut worben sinb. Der Gassentrakt eines bieser Häuser mit 1168 Quadratmeter bewohnbarer Fläche wirft eine Einnahme von Kr. 9910 ab. Trotzbem ber Grund, bic Löhne und alles anbere gewiß höher im Preise ist als in Schreckenstein, ergibt sich eilt Durchschnittspreis von K r. 8'5 0 per Quadratmeter. Diese Ziffer allein beweist klar unb einfach, baß die Personal-Häuser in Wien bei einem lOOprozentigen Quartiergeld billiger find als in Schreckenstein, wo die Bebiensteten nur 80 Prozent vom Wiener Quartiergeld erhalten. Was in Wien möglich war, müßte hier bei uns auch möglich sein, um so mehr, als private Unternehmer boch auch hier billig bauen konnten. Es soll nun noch an einem Beispiel gezeigt werden, was eine Wohnung int ersten Stock, bestehend aus Zimmer-, Küche und Kabinet samt Zugehör in den genannten Häusern kostet. Im Mietzins sinb bic Nebengebühren für Wasser unb Stiegen-^ Beleuchtung enthalten, sonst werden keine weiteren Gebühren gezahlt. Im Personalhaus Nr. 169 in Schreckenstein verlangt die Bahnverwaltung von einem Bediensteten für obige Wohnung (Fläche 50 60 Quadratmeter) jährlich 4 42 K r. Die Aussicht ist auf Hof und Straße. Eine größere Wohnung des Aussiger Volkswöhnungsvereines im Hause Nr. 189 in Aussig (Fläche 54'88 Quadratmeter) kostet jährlich 3 80 Kr. Die Aussicht ist auf die Straße. Zu dieser Wohnung gehört, wie zu jeder anderen, ein Garten von 70 hjs 80 Quadratmeter. Der private Unternehmer in Schreckenstein hebt für eine noch größere Wohnung im Hause Nr. 153 (Fläche 55-90 Quadratmeter) jährlich 4 32 K r. ein. Die zwei Zimmer haben die Aussicht auf die Straße. In dem erwähnten Wiener Personalhaus fordert die Bahnverwaltung für dieselbe Wohnung mit G a s s e n-a u s s i ch t (Fläche 5 02 0 Quadratmeter) jährlich 4 20 Kr. Es ist wohl zur Genüge dargetan, daß die Preise für die hiesigen Häufet eine erhebliche Reduzierung erfahret! müssen. Wird der Durchschnittspreis in Wien von Kr. 8T>0 bei einem lOOprozentigen Quartiergelb mit beit hiesigen ortsüblichen Preisen verglichen, so ist bas oft gestellte Verlangen des Personals nach einer Quartiergelberhöhung voll begründet. DaS Drängen des Personals und die eingelaufenen Bitten, um bic Wohnungen beziehen zu können, beweisen nur die Größe beS Wöhnungselends. Sollen aber diese Mieter ständig sein, soll dieser Bau ein Preisregulator werden unb will das Eisenbahnministerium dadurch ein humanes Werk vollbringen, so muh es die Wohnungspreise erheblich erniedrigen. Werfen. (Zweierlei Maß bei der Staatsbahn.) Durch die Versetzung des früheren Bahnmeisters, welcher als strammer Deutscher sich alles erlauben durfte und alles, was nicht niet- und nagelfest war, verkaufte unb den Erlös hinter bic Binde goß, wurden wir mit einem strammeren deutfchnationalen Feldwebel beglückt, welcher auf bot Nimmt Kaufmann hört unb gegenwärtig ben Bahnmeisterposten V vertritt. Was sich bieser einstige Feldwebel alles erlaubt, wollen wir mit in kurzem erwähnen. Derselbe hält sich einen Schichten-schreibet', einen Kanzletdienet unb einen Diener, jedoch für bic Frau Feldwebel, anstatt zur Arbeit. Diese Kulis werben auch zur Agitation für ben gelben Etsenbahnetveteitt verwendet! Zuerst wird der Oelträger vorausgesendet, welcher das „Amtsblatt" mit Einladungen zur Versammlung nach Salzburg allen Bediensteten und Arbeitern zur Kenntnis zu bringen hat, dann kommt der Schichtenschreibet Oswald und wenn die zwei nichts ausrichten, .Herr Kaufmann mit feinem Eisenbahnerfahrrad. Wehe denjenigen, die sich nicht bereit erklären, dem Deutschen Eisenbahnetvetein beizutreten; dieselben haben alle Schikanietungen zu erwarten! Wir fragen die k. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck, ob sich andere Bedienstete auf Kosten der k. k. Staatsbahn solches erlauben dürfen, ohne daß sie zur Verantwortung gezogen würden, oder ob Herr Kaufmann und seine Lieblinge nur für den gelben Eisenbahnervetein angepellt sind. Sollte hier von seiten der t I. Staats». Päljnbirefhmi Innsbruck nicht eingegriffen und dem Mißbrauch gesteuert werden, so werden sich die übrigen Bediensteten das Gleiche ertauben. Zeucht!. Nächst des Bahnhofes wurde ein Hotel errichtet, OH einem i"1!*! P111 f"? f 1 ff P11 SnTfilAliiMinv eer eventuellen Vorkommiiissen warnen. imlammlungsdertchte. Tie Forderungen des Verschubpersonalö. Eine aufgelöste Eisenbahnerversammlung. Tie Vertrauensmänner des Verschubpersonals aller Wiener Bahnhöfe hatten für Mittwoch den 4. März d. I. eine Versammlung in das Eisenbahnerheim einberufen, in welcher die Vertrauensmänner über eine kürzlich stattgefundene Verspräche beim Eisenbahnminister über die Forderungen des Vcr-lch'.ivpersonals Bericht erstatteten. Diese Versammlung verlief ungeheuer stürmisch. Ursache der furchtbaren Erregung war der Umstand, daß die Deputationsmitglieder von der Vorsprache mit leeren Händen kamen, daß sie nichts berichten konnten, als daß sich alle die vom Parlament dem Cerschubpersonal zugesprochenen Versprechungen noch im Studium befinden und daß auch bezüglich der durchgeführten Verschlechterungen keine Besserung zu erwarten ist. Das Parlament hat am 16. Dezember 1911 im 88-Millionen-Beschluß eine Ver-schubzulage von -4 Kr. monatlich zugesprochen, das Eisenbahnministerium will diese Zulage nicht gewähren. Seit drei Jahren wird versucht, ein Prämiensystem einzuführen, ein Akkordsystem, das an Ausbeutung alles Bisherige übertrumpft. Dazu kommt die Verschlechterung in der Anstellung, die ab 1. Mai d. I. geplante Wegnahme des 12/24stündigen Dienstturnus. Mit der Verschlechterung der Dienstturnusse wird übrigens schon jetzt begonnen. Schon während des sachlichen trockenen Berichtes, den Genosse Kueidinger erstattete, herrschte ununterbrochene, große Erregung, die sich noch gewaltig steigerte, als Genosse Adolf Müller von der Zentrale schilderte, in welcher Art die Verschlechterungen durchgeführt werden. Es wurden stürmische Rufe dahin laut, daß die Organisation sofort den Kampf proklamieren müsse. DaS nahm der Regierungsvertreter zum Anlaß, die Versammlung aufzu-lösen. Dies trug natürlich nicht zur Beruhigung bei, und nur mit schwerer Mühe, gelang es, die Versammelten von einer Demonstration auf der Straße abzuhalten. DaS Eisenbahn-Ministerium möge nun selbst sehen, wie es mit dem erregten Personal fertig wird. Es wird so lange keine Ruhe sein, bis nicht mit der brutalen Verschlechterungstaktik aufgeräumt und dem Personal .das gegeben wird, was ihm längst durch daS Parlament zugesprochen worden ist. Tic unerfüllbaren Forderungen der Heizer. r,m Die Heizer aller in. Wien einmündenden Bahnen haben sich kürzlich daran gemacht, ihren unerfüllten Forderungen den richtigen Nachdruck zu verschaffen. Die Lage der Heizer ist bekanntermaßen sehr traurig. Es ist eine jener Bediensteten* kategorien, die vom Unternehmer Staat stets als willige Ausbeutungsobjekte behandelt wurden. Man hat zwar im Eisen* bcrhnministerium wiederholt schone Worte für diese schwer-geplagten Menschen gefunden, aber weiter ist nichts, geschehen, was die Lage dieser Sklaven in vollstem Sinn des Wortes gebessert Halte. Im Gegenteil, ihre Lage wurde noch in einer Reihe von Belangen verschlechtert. Da ist es nur zu begreiflich, daß nun auch die Heizer dazu gekommen sind, einen entscheidenden Schritt zu tun. Sie haben sich in,allen Wiener Heizhäusern analog anderen Kategorien ein Vertrauensmänner-system geschaffen. Die gesamten Vertrauensmänner haben bereits ihre Tätigkeit begonnen. Die erste Sitzung war von dem festen Entschluß erfüll!, nicht zu rasten, bis es auch bei den Heizern gelungen ist, erträgliche Zustände zu schaffen.'Dazu ist natürlich der Zusammenhalt, der Anschluß der Heizer an die Gesamtorganisation der Eisenbahner notwendig. Dem ersten Ruf ihrer Vertrauensmänner sind die Heizer aller Wiener Heizhäuser einmütig gefolgt. Am 25. Februar d. I. fand im eigenen Heim der organisierten Eisenbahner eine massenhaft besuchte Versammlung aller Heizer statt, die sich mit der Frage der zweijährigen Äorrückungsfristen und den verschlechterten Anstellungsbedingungen Befaßte. Die Vertrauensmänner wurden mit einem einstimmigen Beschluß beauftragt, diesbezüglich die weiteren Schritte einzuleiten. Die großzügig begonnene Aktion muß nun mit Eifer und Ausdauer, durch treue Mitarbeit jedes einzelnen fortgesetzt werden. Die Erfolge werden nicht aus* bleiben. Zur Protestbewegung der Eisenbahner in Galizien. Mittwoch den 25. v. M. fand in Krakau eine massenhaft besuchte öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, um gegen die vom Eisenbahnministerium geplanten Personal-reduzierungen zu protestieren. Sange vor Beginn der Versammlung war der Saal des Postler-Klubs überfüllt, viele, die später Angekommenen, mußten abziel,en. Es waren in der Versammlung die Bediensteten aller Kategorien und Beamte; viele Versammlungsteilnehmer tarnen mit ihren Frauen. ES erschienen auch die Abgeordneten Genosse Daszynsti, Genosse BobrowSkt und Herr Ziele ttiewski. Ins Präsidium wurden Genosse Paskan. ein Beamter, und Genosse Woicif gewählt. Als erster Redner sprach Genosie K l u c k a, der die beiden letzten Lohnregulierungen besprach, und sie als Lüge kennzeichnete, denn was mit einer Hand gegeben wurde, das wird nun mit beiden Händen wieder genommen. Man ist jetzt wieder dabei, zu „regulieren" . . . . Wir müssen aber gegen solche „Regulierungen" protestieren, die nichts anderes als Reduzierungen sind. Wir wünschen nicht 10 H. Lohnaufbesserung auf Kosten von 60.000 brotlos gemachter Kollegen zu bekommen 1 (Lebhafter Beifall.) Rach ihm sprach Genosie Grr> lowski. Er führte aus, daß sich der Herr Eisenbahnminister immer alS Freund des Personals vorne stellt hat. und gerade unter seiner. Ministerschaft wird die Reduzierungspastete vorbereitet. Man will alle nichtständigen Arbeiter entfernen und die Reihen der dekretmäßig Angestellten „kontrollieren", um sich auch da Opfer zu holen. Man verschlechtert die Dienstturnusse. indem man die Arbeitszeit verlängert, Man wird auch die Beamtenschaft nicht schonen. Zu einer Zeit der allgemeinen Arbeitslosigkeit noch 60.000 Eisenbahner, also den fünften Teil des gesamten Personals aufs Pflaster zu werfen — das ist heller Wahnsinn! (Stürmischer Beifall.) Daun schildert Redner das Verhalten gewisser „nationaler" und „katholischer" Kandidaten, die vor den Wahlen jeden Eisenbahner mit „Hochwohlgeborener Herr" titulieren, nach den Wahlen aber selbst zu „Hochwohlgeborenen Herren" werben, die sich um die Eisenbahner nicht kümmern. Wir müssen die „Erwählten des Volkes" an ihre Pflicht erinnern, sie müssen uns in Schutz nehmen. Wir haben in Oesterreich sehr oft Wahlen. Die sozialdemokratischen Abgeordneten finden im Parlament keine Mehrheit für ihre Anträge zur Verbesserung unserer Lage. Also schaffen w-ir ihnen diese Mehrheit! (Beifall.) Zum Schluß appellierte Redner an die Beamten, die er zum gemeinsamen Kampf aufforderte, denn auch sie haben denselben Gegner vor sich: die Bahnverwaltung. (Beifall.) Es sprachen dann die Genossen S i e n n i ck i. Will, K lewar und Adamegzy k. die der Erbitterung des Personals beredten Ausdruck verliehen. Nach den Getrogen Gnzar und Famroz sprach der Abgeordnete Zieleniewski, der das Vorgehen der Bahn-verwaltung^ scharf kritisierte und alles, waZ von den Vorrednern gesagt wurde, als gemäßigte Sprache bezeichnet«:. Mit lebhaftem Beifall begrüßt, ergriff Abgeordneter Daszu nski das Wort. Ei stellte vor allem fest, daß die letzten Worte ein Mitglied des Polenklubs ausgesprochen hat. Was soll nun ein Sozialdemokrat sagen? Seit Jahren schon kämpfen wir um die achtstündige Arbeitszeit. Die Bahnverwaltung führt 12-, 14- und lGfttiubigc Dienstzeiten ein. Kein Lohn kann aber die Schäden gut machen, die ein solches . System verursacht. Wir haben Hunderte von Streiks um kürzere Arbeitszeit geführt, selbst in den Büros Nachschau gehalten und die Grenze festgesetzt, wo die Ausbeutung des freien Menschen beginnt. Die Gesundheit ist das einzige Kapital des Arbeiters. Die englische Regierung hat diese Tatsache längst erkannt. Bereits im Jahre 1848 hat sie die zehnstündige Arbeitszeit eingeführt, um die Degeneration der Massen zu verhüten und sich Landesverteidiger zu erhalten. Die Bahnverwaltung in Oesterreich hat ihr ganzes Wesen in einer Art Algebra und Arithmetik konzentriert. (Heiterkeit.) Diese Streifen und Linien, mit denen eure Dienstzeiten bestimmt sind, diese Linien und Streifen, die dem Beschauer Kopfschwindel verursachen, sind der Gipfel bürokratischer Dummheit! (Beifall). Hier habe ich eine dieser Diensteinteilungstypen — und zwar die T o llheit Nr. 9. (Stürmische Heiterkeit.) Sie schreibt dem Eisenbahner zwölf Stunden Arbeit ohne Unterbrechung vor, vier Stunden gewährt sie ihm zur Ruhe. Was soll der arme Kerl mit diesen vier Stunden anfangen ? Hier wird der Mensch wie ein Papierfetzen behandelt, ohne Rücksicht darauf, daß es sich um einen Menschen handelt. Und dies ist das Kennzeichen des bürokratischen „Geistes". Er martert fein Gehirn ab, um jenes Netz von Linien und Streifen zu erfüllen, mit dem die Arbeit von. 860.000 Menschen normiert wird. Das Sprichwort sagt: „In dieser Tollheit ist Methode". Eine Methode, zu der man sich nicht bekennen will, die aber dahin zielt, 60.000 Menschen brotlos zu macken, in einer Zeit, wo die Arbeitslosen in Tausenden die Straßen füllen und die Frage ihrer Versorgung zur Staatsfrage wurde. ' Abgeordneter Daszynski besprach dann die anderen Sorgen der Regierung: die Erhöhung des Rekrutenkontingents und die Forderung nach einer 600-Millionenanleihe für Militärzwecke, die Philosophie und Etik des zivilisierten Staates, der für den Bürger nur zwischen dem 20. und 82. Lebensjahr sorgt, wo er ihm für den Militärdienst braucht Zum Schluß wurde vom Vorsitzenden nachstehende Resolution verlesen, die auch einstimmig angenommen wurde: „Die am 25. Februar 1914 im Saal des Post-beamtenklnbS versammelten Eisenbahner protestieren auf das energischeste gegen die Einführung der neuen Dienstturnusse, durch die eine Masienreduzierung des Personals j erfolgen würde) sie berufen sich dabei auf die schriftliche Er- ; lläruug des Eisenbahnministeriums vom Jahre 1908, und ; fordern die Leitung der Zentralorganisation auf, die nötigen j Schritte zu unternehmen, um dem geplanten Anschlag der Regierung unmöglich $u machen. Gleichzeitig erklären sie | alle, _ der Zentralorganisation beizutreten, um durch diese | wirksam ihre Interessen zu verteidigen." Damit wurde die Versammlung geschlossen. wurde, schloß der Vorsitzende Genosse Baborsky die Versammlung, zu der auch eine Abordnung der Landesbahner erschienen war. Oderderg. (58 c r f a m m I u n g 8 B c t i ch t.) Am 2. d. M. fand hier im Saal des Herrn Safier unter dem Vorsitz des Genossen Zettelmann eine massenhaft besuchte öffentliche Eisen* bahnerversammlung statt. An 500 Teilnehmer — Staats- und Kaschau-Oderbergbayner füllten schon lange vor dem angetan,len Beginn den großen Saal und mutzten zahllose Kollegen, die etwas später erschienen, dichtgedrängt vor dem Eingang stehen bleiben. Zum ersten Punkt der Tagesordnung: Die Forderungen der Eisenbahner und das Parlament; weiters: Die Lage der Kaschau-Oderberg-Balmbodiensteten sprach Genossen Müller aus Wien. Derselbe schilderte von wiederholtem brausenden Beifall unterbrochen, in kernigen Worten und in überaus klarer Weise die Forderungen der Eisenbahner seit 1907 und das Verhalten der Regierung und des Parlaments, beziehungsweise jenes der bürgerlichen Parteien zu denselben. Auch an erregten und erbitterten Zwischenrufen mangelte cs nicht, als Redner das devote, ja mitunter geradezu verräterische Verhalten der nationalen und christlichsozialen Organisationen, insbesondere aber das des ReichsbundeL mit scharfen Warten geißelte. Von den anwesenden Heilbrüder» wagte cS keiner, der scharfen Kritik des Redners entgegenzutreten, was den Herren auch schwer gefallen wäre. In ausführlicher Weise besprach dann noch Genosse Müller die Lage Kaschatt - Oderberg - Bahnbediensteten. ihre Forderungen und die bisher eingeleiteten Aktionen. In polnischer Sprache referierte sodann Genosse Wawreczka und fanden feine trefflichen, dem deutschen Referat inhaltlich gleichlautenden Ausführungen reichen Beifall. Beide Redner befaßten sich auch mit der. geklauten neuen Diensteinteilung, und kommen wir in der Folge auf dieses Thema noch zurück. Unseren Genossen und Kollegen rufen wir aber zu: Erscheinet, wenn der Ruf wieder an euch ergebt, ebenso massenhaft, denn cS gilt, nur eure ureigensten Interessen zu vertreten! Und ihr noch indifferenten oder in gegnerischen Organisationen stehenden Kollegen erwach! endlich aus eurer Lethargie und helfet Mitarbeiten au der Besserstellung sänitlickjcr Eisenbahner. Striifitvolche». (Versammlungsbericht.) Die Zahlstelle hielt am 1 März d. I. eine öffentliche Versammlung üb, die sehr gut besucht war. Der Referent SanbtagsaBgcordncrcv Preußler aus Salzburg besprach in einer, oft von stürmischem Beifall unterbrochenen Rede „Die Aufteilung der bewilligten 15 Millionen und die zweijährige Vorrückungsfrift". Die Versammlung machte auf die Anwesenden einen sehr guten Eindruck und dürfte sich der agitatorische Erfolg baldigst zeigen. Schwarzenau. (Versammlungsbericht.) Am S. März vielt die Zahlstelle eine Versammlung ab, in welcher Genosse Knottck ein Referat: „Der Kampf der Eisenbahner" erstattete. Die Versammlung war gut besucht und fanden die Ausführungen des Referenten lebhaften Beifall. Wels. (V e r s a m in lu n gsbe rich t.) Eine gut besuchte Versammlung der Oberbauarbeiter wurde hier am 22. Februar d. I. abgehalten. Die Referenten Madlbcrger und Ehard Besprachen die Grundlöhne und Lohnvorrückungen der Oberbattarbeiter in leicht verständlicher Weise und ernteten für ihre Ausführungen ungeteilten Beifall. I n _ HötzelSdorf. _ (Versammlungsbericht.) Am 1. März fand hier in Hofbauers Restauration eine Besprechung der Vertrauensmänner statt, die sich mit den Forderungen der Bahnarbeiter und Aufteilung der vom Staat bewilligten „16 Millionen Kronen" beschäftigte. Die Oberbauarbeiter sind nicht länger gewillt, unter den elenden Lohnverhältnissen weiter zu darben und zu hungern und fordern die Einhaltung der versprochenen Zugeständnisse. Mistelbach. (O öffentliche freie Eisenbahnerversammlung.) Die BahnerhaltungSarbeiter der Provinz, und zwar die Strecken: Stadlau-Grußbach und Marchegg und Bruck a. d. Leitha, versammelten sich am 1. d. M. um 10 Uhr vormittags in Panzers Restauration in Mistelbach, um gegen jene Maßnahmen des Eisenbahnministeriums zu protestieren, welche die Bahnerhaltungsarbeiter in ihren Lebensbedingungen gegenüber den anderen Arbeitern der k. k. Staatsbahnen zurücksetzen. Als Referent war Genosse Swoboda erschienen, der die Lage der Bahnerhaltungsarbeiter und ihre Forderungen ausführlich besprach und insbesondere die etngesührten Verschlech-■ terungen und die in Aussicht genommene 10 H.-Vorrückung geißelte. Der heftig erregten Versammlung wurde folgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde, unterbreitet: „Die am Sonntag den 1. März 1914 in Mistelbach in Pgnzers Restauration versammelten Bahnerhaltungsarbeiter der l. k. Direktion für die Linien der StaatZeisenbahn-gesellsckafj beschließen- Die BahnerhaltungSarbeiter der k. I. Staatsbahnen befinden sich infolge ihrer elenden Lohnverhältnisse in einer sehr mißlichen Lage. Die erfolgten Lohnregulierungen waren ganz unzureichend. Insbesondere befremdet die Art der Durchführung der jetzigen Regulierung, von der es fest steht, daß die große Mehrheit der BahnerhaltungSarbeiter wieder nichts,bekommen soll. Auf das entschiedenste müssen sich aber die Arbeiter dagegen ausfprechen, daß die Bestimmung, die die. Lohnvorrückungen der Bahnerhaltungsarbeiter außerhalb Wiens auf 10 H dreijährig herabsetzt, gänzlich unzulänglich ist. und empfinden es geradezu als eine Mißachtung, diese Arbeiterkategorien fortwährend zuruckzusetzen: Die Versammelten verlangen, daß. 1. Alle GrundlShne erhöht werden und die übrigen Löhne mindestens um den Betrag der Grundlohnerhöhung . aufgebessert werden. 2. Da die BahnerhaltungSarbeiter der k. I. St. E. G. in der Provinz bei der vorjährigen, respektive 1912 erfolgten Lohnaufbesserung vollständig außer Betracht geblieben sind, daß diese Lohnaufbesserung bei der gegenwärtig vorzuneh-tnenden Lohnregulierung endlich den Arbeitern im Sinne des 88-Millionen-Kron-Bescplusses gewährt wird. 3. Die Lohnvorrückung für alle Bahnerhaltungöarbeiter von drei zu drei Jahren, der qualifizierten Hilfsarbeiter von 2’A zu 2'/z Jahren mit jo 20 H. festgesetzt wird! 4. Der AnfangSIohn der Professionisten mit mindestens 1 Kr und der AnfangSIohn der qualifizierten Hilfsarbeiter (Vorarbeiter, Professionisten jc.) mit mindestens 60 H. über den jeweiligen Grundlohn festgesetzt wird. Die Versammelten erklären auf das bestimmteste, auf der Durchführung dieser Maßnahmen zu bestehen, weil die Verhältnisse dies erfordern, und dies tn der Durchführung des 38-Millionen-Kronen-Antragos auch möglich ist." Nachdem noch eine DepuiationSvorsprache bei der Direktion und eventuell beim Eisenbahnministerium beschlossen Achtung, Eisenbahner! Sonntag den 15. März 1914 findet in eurem GewerksHaftshans «Ei senbahnerheim" ein ariett-Abeud mit auserlesenem Programm statt. Mitwirkende: Louise Schmitter-Wantaller, die «Schöne Barbara" :: Adolf Raab, Wiener Humorist. Rens Carode, „Der lustige Bauchredner". Willand Trio, Kraft- und Leiterequilibristen. jl Beginn VeMraberivs. Ende V-1Mr nachts. Eintritt inklusive Garderobe 70 Heller. Zum Ausschank kommt Pilsner Urquell vom Faß und Ottakringer Kaiser Lager sowie vorzügliche Weine. — Gute Küche. — Mäßige Preise. Ab 3 llhr im Speisesaal: Klavierkonzert mit __________Gesangseinlagcn.________ SMlJPiflPl Sonntag den 22. März .vlUiljuyU finden im großen Saal gleichfalls Varietövorträge mit den neuesten Schlagern sowie Konzerte statt. Alle Eisenbahner samt ihren Frauen werden höflichst eingeladen. Die Verwaltung. ;l=F--r5« Aus den Organisationen. Abtsdorf. (B e r samm lu ngsbericht.) Tie Ortsgruppe hielt am 15. Februar die Generalversammlung ab, welche gut besucht war. Als Referent mar Genosse Lofcrt aus Brünn gekommmen. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Adolf Kohl, Obmann. Karl Anti. Stellvertreter; Johann Anderlik, Kassier. Karl Hiller Stellvertreter; Johann Demi, Schriftführer, Franz Dem st Stellvertreter; Josef Hu schka und Josef Demi, Kontrolle; Johann Hü bl und Florian Kla schka. Vertrauensmänner; für die Strecke AbtSvorf—Zwittau wurden folgende Genossen als Funktionäre ausgestellt: AloiS HanouSka und Johann Eigl, Subkassiere; Alois Mark! und »nt«, Rötzler Kontrolle; Anton Bier und Franz Rötzler, Vertrauensmänner. — Die Vereinsversammlungen finden abwechselnd, in Sa-dulka und in Oberdorf cf, statt. Die Genossen werden ersucht, die Versammlungen jederzeit pünktlich und zahlreich zu besuchen. Feldkirch. (Generalversammlung.) Boi der am 28. Februar abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Ferdinand Roit-n e r, Obmann. Friy Preitz und Paul Drcxel Stellvertreter; Apgust Be.gthal r. Schriftführer. Hans Polag-no li, Stellvertreter; Johann Burt scher. Kassier. AloiS Platzer. Stellvertreter; Friedrich Rainer. Emil Fessel-mater, Joses Zunk und Heinrich Schimmer. Ausschußmitglieder; als Subkassiere fungieren für die Strecke: Martin Widrin, Signalschlosier. Josef Zunk. Brückenschlosser: für das Heizhaus: Alois Schluifer. Lokomotivführeranwarter; für die Werkstätte. Abteilung I: AloiS Thann Schlosser, Josef Ve, th, Werkmann. Paul D r e j e I, Weltmann; für die Abteilung II: Elias Hann. — Alle Zuschriften sind an den Obmann Ferdinand Roitncr, Fcldkirch-Leyis Nr. 4 0, zu richten. Innsbruck IV. A.n 21. Februar veranstaltete unsere Ortsgruppe im Gasthof Sailer einen Unterhaltungsabend, der ausgezeichnet gut besucht war. Es herrschte eine fröhliche und echt kameradschaftliche Stimmung bis in die Morgenstunden. Unsere Sänger und Musikanten, auf die die Ortsgruppe stolz sein kann, taten ihr Bestes, um die Besucher zu unterhalten. Auch das Reinerträgnis war ein erfreuliches, durch das der Untcrstützungsfonds eine bedeutende Stärkung erfährt. Kritzendorf. (Versammlungsbericht.) Sonntag den 1. März fand die ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe Kritzendorf statt. Nach einem ausführlichen Referat des Genossen Kneidinger über Probisionsfondsangelegen-heiten wurden folgende Genossen in den neuen Ausschutz gewählt: Alois Kerschbaum, Obmann, Franz Aigner und Josef Mayer, Stellvertreter; Karl H a u s ch k a, Kassier, Karl L i s s a und Johann Sträutzelberger, Stellvertreter; Ausschüsse: Rudolf Gluttig, Jakob Weilguny, Johann Jambor und Albert Schändern, für Kritzendorf; Florian Strumpf. Johann Bock, Johann Haslinger und Karl Nowak, für Mördern; Leopold Braunfellner, Josef Selberherr, Franz Lorenz, Eduard Mayer und Heinrich Schneider, für Tulln. — Zuschriften sind an Alois Sterschbaum, Kritzendorf, Bachgasse 5, in Geldangelegenheiten an Karl Hauschka, Mördern, Schlotz-g a s s e, zu richten. Leobcrsdorf. (V e r s a m m l u n g S b e r i ch t.) Am 1. März fand die Generalversammlung der Ortsgruppe statt, zu der von der Zentrale Genosse D u Z e k erschien, welcher in einem einstündigen Referat die gegenwärtige Situation auf den österreichischen Eisenbahnen besprach, welches von der Versammlung mit lebhaftem Interesse und Beifall ausgenommen wurde. Aus den Berichten der Funktionäre war zu ersehen, datz es auch in unserer Ortsgruppe vorwärtsgeht. So hat die Ortsgruppe einen Mitgliederzuwachs von 14 Mitgliedern zu verzeichnen, was zwar nicht viel ist, aber trotzdem ein Vorwärtsschreiten bezeugt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Ferdinand Propst, Obmann, Hermann Vinzenz. Stellvertreter; Theodor Reichel, Kassier; Subkassiere: für Wittmannsdorf Maras; für die Südbahn Gleicher, für Pottcnstcin Waldherr, für Gutenstein Tei-j;; Haubenwa l ln er, Schriftführer, Gr an dl, Stellvertreter; Häuser und Schwarz, Kontrolle; Glas, Zierl, Dürry, Ba nowitz. Ho st ick a, Giersig, Helekalek, Schwab und Z o u b e k, Ausschutzmitglieder; G l a s, M ä-ras und Vinzenz, Lokalausschutz; als Vertrauensmänner für die Zugsbegleiter: Vinzenz, Steyskal und Na- rada; für die Weichensteller der f. k. Staatsbahn: Maras, für die Südbahn Propst; für die Bahnwärter der k. k. Staatsbahn Hollagfchwand tner, für die Südbahn Ferstl; für die Bahnrichter Glas; für die Heizhausarbeiter Brenner; für das Magazins- und Stationspersonal der k. k. Staatsbahn Prinz und G i e r s i n g, für die Südbahn Häuser; für die Bahnerhaltungsarbeiter der k. k. Staatsbahn Haslinger und Rebel, für die Südbahn I a k o b e r; für die Professionisten Waldherr; für das Verschubpersonal der k. k. Staatsbahn Schwab, für die Südbahn B a n o w i tz. Die Mitglieder werden ersucht, sich in allen Angelegenheiten an den Vertrauensmann ihrer Kategorie zu wenden. — Alle Zuschriften in Vereinsangelegenhciten sind an den Obmann Ferdinand Propst, Leobersdorf, Siebenhaus N r. 7, in Geldangelegenheiten an den Kassier Theodor Reich!, Person alhaus Wittmannsdorf, Post Leobersdorf, zu richten. Lobositz. (Versammlungsbericht.) Bei der am 1. März stattgefundenen Generalversammlung wurden nachstehende Genossen in die Ortsgruppenleitung gewählt: Franz F i e b i n g e r, Obmann. Johann Schwab, Stellvertreter; Josef Rösler, Kassier; Josef Dedek, Schriftführer; August Menzinger und Johann Rosenberger, Bibliothekare; Wenzel Woboril und Hubert H e r d l, Kontrolle; Wenzel, T s ch e y l und A n d e r l t t s ch e k, Ausschutzmitglieder. Die Mitglieder werden aufgefordert, zwecks Abstempelung ihre Mitgliedsbücher, beziehungsweise Jntcrimskartcn, an den Vereinskassier Genossen Rösler abzugeben. Die Monatsbersammlungen werden ab 1. April bis einschließlich September jeden ersten Sonntag im Monat um 148 Uhr abends abgehalten. Ab 1. Oktober d. I. bis einschließlich März jeden ersten Sonntag um 3 Uhr nachmittags im Gasthaus „zur Traube". Sämtliche Zuschriften in Vereinsangelegenhciten sind an Genossen Franz Fiebinger, Weichensteller, Bahnhof in Tschischkowitz, zu richten; in Geldangelegenheiten an Genossen Josef Rösler, Lobositz, Bahnhof st ratze Nr. 2 5 8. Subito. (Versammlungsbericht.) Bei der am 1. März stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuh gewählt: Josef Jakob. Obmann Albert Holobirek, Stellvertreter; Anton Scholliger, Schriftführer, Karl Haberzettl, Stellvertreter; Adolf Sch rem, Kassier. Wenzel Pillal, Stellvertreter; Alois Präger, Kontrollor; als Vertrauensmänner: für die Strecke Pladen Wenzel H i ck. Libkowih; für die Strecke Prot, witz-Buchau Anton Sommer. — Sämtliche Zuschriften sind zu richten an Josef Jakob. Weichensteller, P r o t i-w i tz; in Geldangelegenheiten an Adolf Sch rem, Kondukteur, Buchau. Mannersdorf. Am 17. Februar wurde für den aus dem aktiven Dienst geschiedenen Genossen Lokomotivführer Johann K u l i h a ein Festabend veranstaltet, an dem sämtliche Eifern bahnbedienstete der Station Mannersodrf, k. k. St. E. G., sich beteiligten. Der Festabend wurde durch eine Ansprache an den Jubilar samt Gattin, vorgetragen von Genossen Lokomotiv sichrer Fcllmann, eingeleitet. Danach wurde durch Fräulein Mizzi Pilitsch ein Festgedicht, versaht von Genossen Lokomotivführer Johann Stastny, vorgetragen und dem Iw bilar ein Blumenstrauß überreicht. Die Zahlstelle überreichte dem nach 28jähriger Dienstzeit aus Krankheitsrücksichten in den Ruhestand getretenen Genossen ein kleines Angedenken in der Form eine» Diploms, worauf der Jubilar in rührenden Worten feinen wärmsten Dank kundgab. Unter gemütlichem Beisammensein wurde nach glänzendem Verlauf der Festabend geschlossen. , , MannerSborf. (Generalversammlung.) Am •2 d. M. fand in Mannersdorf die Generalversammlung statt, zu welcher von der Zentrale Gencsse Swoboda erschien Nach Erledigung der Berichte wurden folgende Genoffen gewählt: Eduard Fellmann, Obmann; Franz Hummel, Kassier. Johann F i l l i t s ch, Stellvertreter; Johann Stastny, Schriftführer: Emil Behavka und Heinrich P o l I y, Kontrollore; Johann B e h m u n d. Karl Roch. Jose Eichorn, Franz Jakschitz und Franz Matustik, Aus: schliffe. Nach der Wahl hielt Genosse Swoboda einen Vortrag, nach welchem sich eine lebhafte Debatte entspann Oberleutenöborf. (BersammlungSbericht.) In »er am 1. März stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Josef Rohr, Obmann, Franz Knaff, Stellvertreter; Josef Bo hm an n. Schriftführer; Josef Bartl. Stellvertreter; Heinrich Her-ge t, Kaffier, S an d e ra, Stellvertreter; Wilhelm KJ16 er: Andreas S inc, la, Josef Eis enlol b, Karl St ree, Wenzel gjsch er. Franz Wittner» Ernst W o d r k k a und Josef Sindelar, Ausschüsse. — Sämtliche Zuschriften sind zu richten an Josef Rohr, Lokomotivführer, Oberleutensdorf, Bahnhofstratze Nr. 45 5; in Geldangelegenheiten an Heinrich Herget, Wächter haus, W i e s a. Postclberg. (B e r sa m mlu n g sb eri ch t.) Sonntag den 1. März fand unsere diesjährige Generalversammlung statt, bei welcher folgende Genossen gewählt wurden: Josef Zein, Obmann, Franz Novak, Stellvertreter; Franz Pröller, Kassier, Alois Mrnak, Subkassier; Josef Faust, Schriftführer; Ferdinand Hellnicek, Revisor; Lüfka, Winkler, Ga reis, Müller, Kikelhorn, Schrödl und Krbe'k, Ausschutzmitglieder. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Josef Zein, Postelberg, Bahnhofstratze Nr. 18 4, zu richten. Wir ersuchen nochmals, die Mitgliedsbücher behufs Abstempelung zu überbringen. Ferner werden die säumigen Mitglieder ermahnt, ihre rückständigen Beiträge zu begleichen, da-sonst ihre Mitgliedsrechte nach drei Monaten verfallen. Reichenberg. (Versammlung s bericht.) Am 1. März fand im Vereinshaus die diesjährige Generalversammlung statt. Bei der Wahl gingen als Funktionäre folgende Genossen hervor: Heinrich Posselt, Obmann, Wenzel Siegel und Karl Stetina, Stellvertreter; Hermann Kinast, Kaffier; Rudolf Fritsche, Schriftführer; Anton Poininka und Anton K i n a st, Revisoren. Die Vereins-Versammlungen finden jeden 4. im Monat im Verems-haus statt. Saaz. (Versammlungsbericht.) Bei der am 1. März I. I. abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen als Funktionäre gewählt: Anton Hauser, Obmann, Robert M arzelin, Stellvertreter; Wenzel Gutwirt, Schriftführer, Otto Javurek, Stellvertreter; Anton Pazak, Kassier; Matthias Blechschmidt, Anton L e i p e r.t, Gustav 01 t, Franz Hoffman u, Franz Strnad und Anton Seifert, Ausschutzmitglieder. Als Subkassier sür die Genossen der B. E. B. ist Franz Hoff-moim und für die Genossen von Schaboglück Josef H an L Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Anton Hauser in Saaz, Wenzelsgasse 112 6, zu richten. Steyr. (V e r s a m m l u n g s b e r i ch t.) In der am 1. März stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Karl Topf, Obmann, Karl Silha, Stellvertreter; Johann Hochreiner, Kaffier; Johann R e i t m a i r, Schriftführer, Georg Kolbecker, Stellvertreter; Franz Mair, Bibliothekar; Josef F ü r l i n g er, Ludwig Mittendorfer, Georg G a i s b ö ck und Franz A t g-n e r, Ausschutzmitglieder; Josef Harne tner und Richard Fiedlberger, Kontrolle. Die Versammlung war sehr gut besucht und das Referat des Genossen Müller über die „etappenweise Aufbesserung" machte einen guten Eindruck. Als Vereinslokal wurde Herrn Mairs Gasthaus in der Haratz inüllerstrahe bestimmt. Die Vereinsabende finden jeden ersten Sonntag im Monat um 5 Uhr abends statt. — Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind zu richten an Karl T o p f, ahnricht er, Steyr, Ramingsteg Nr. 60; in Geld angelegenheiten an Josef Hochreiner, Steyr, Grün mtt r k t N r. 12. . Tcichstatt. Sonntag den 1. Mörz fand die ganz,ahrige Generalversammlung unserer Ortsgruppe statt. Den Berichten der Funktionäre ist zu entnehmen, datz die Ortsgruppe 251 Mitglieder zählte; davon sind 134 beim Hinterbliebenenunterstützungsfonds. Versammlungen wurden 14, Sitzungen 7 ab ge halten. Der Kassenstand betrug am Jahresschlutz Kr. 368 04. Die Bibliothek umfaßt 732 Bände und 242 Bände wurden im laufenden Jahre ausgeliehen und 4 Kr. an Strafgeldern, und Kr. 3"42 an freiwilligen Spenden für die Bibliothek einge. nommen. Schriftstücke sind 405 abgegangen und 193 ange kommen. Nach den Berichten hielt Genosse G o t h aus SBarns darf einen Vortrag, welcher mit großem Beifall ausgenommen wurde. Beim Punkt „Neuwahlen" wurde, mit wenigen Ausnahmen, der alte Ausschutz wiedergewählt. — Alle Zuschriften sind wie bisher an Genossen Josef Jackl in Teich statt Nr. 192 zu' richten. . Triest II. (Generalversammlung.) Bei der am 14. Februar abgchaltenen Generalversammlung wurden fol gende Genossen in den Ausschutz gewählt: Franz Padar, OB. mann, Anton Weber und Thomas 11 schon, Stellvertreter; Franz Sonic, Kassier, Vetric und Sklenar, Subkaffiere; Jakob Sabel Schriftführer, Travison, Stellvertreter; Karl Gupf, Bibliothekar, Sklcnar, Stellvertreter; Anton Baidic Thomas Schnabl und Franz Fronz, Revisoren; Johann Zink, Tschofenig, Perhinig, Kreuzer, Lec, Svarar Rupnik, Komposch, Wagner, Schojer, Wieser, Zlainal. Kotnik, Sauli, Anton S o r t i ch und Pantner, Ausschüsse. Sämtliche Zuschriften sind an Franz Padar. Bia Aldo Manuzzia Nr. 4 in Triest, zu richten. Waidhofen a. b. Ybbs. (Versammlungsbericht.) Bei der am 1. März stattgefundenen Generalversammlung der hiesigen Ortsgruppe, die sehr gut besucht war, wurden nachstehende Genoffen in den Ausschutz gewählt: Stephan Griesser, Obmann, Josef Berger. Stellvertreter; Engel. Bett Ser mal. Kassier, Johann Streicher. Stellvertreter; Johann Brandstetter, Schriftführer, Johann Tepp er. Stellvertreter; Johann Tazreiter, Bibliothekar, Josef Vieböck, Stellvertreter; Müller. Karl Frieseneker, Rupert Frieseneker, S t a n g l. Jüngling, S ch w a m m er, Zanghellini, Natek und Rohrler tner, Aus schüsse. Alle Zuschriften sind zu richten an Stephan Grieße r, Waidhofen a. d. Ybbs, Dur st gaffe 1 a, Bereinsabende finden alle Monat am ersten Donnerstag ^tatt Die Mitglieder werden ersucht, die Bibliothek fleißiger zu benützen, insbesondere jetzt, da eine große, zentralisierte Bibliothek zur Verfügung steht. Wien XIV. (Versammlungsbericht.) Bei der Generalversammlung wurden folgende Genoffen in die Orts gruppenleitung gewählt: Johann Hartmann, Obmann,Karl Winter und Franz Hartentahler. Stellvertreter; Franz Ziegler, Kassier, Franz Kubitfchek, Stellvertreter; Peter Hofer, Schriftführer, Franz Neubauer, Stellvertreter; Franz Barta und I. Gattringer, Kon. trolle; Johann Herzig und Nikolaus Panzl, Bibliothekare; Rudolf Kronaw etter und Ferdinand Stock eler, Ordner. _ Zuschriften sind an Johann Hartmann, Wien XII, Siebertgasse 2, zu adressieren. Zicrsborf. (Versammlungsbericht.) Sonntag den 1. März fand hier eine sehr gut besuchte Versammlung statt. Von der Zentrale war Genosse Soinitsch anwesend, welcher in einer zweistündigen Rede über den 38-Millionen. Antrag" referierte. Sodann wurden die Neuwahlen in den Aus schuh vorgenommen und folgende Funktionäre gewählt: Leopold Schnötzinger, Obmann: Franz Ehrentraut, Kassier; Josef Kuta, Schriftführer; Franz Haslinger, Kontrollor: Franz S a tz i n g e r, Alois Schiefer, Johann Zach und Karl P fanhau se r, Ausschutzmitglieder. — Zuschriften sind zu richten an den Obmann Leopold Schnötzinger, ZierSdorf, Bahnhof Nr. 12 8, in Geldangelegenheiten an Franz Ehrentraut, ZierSdorf Nr. 174. Verschiedenes Bischöfliche Sorgen. Der Geburtenrückgang macht rnchl nur unseren Regierenden schwere Sorgen, auch die katholische Geistlichkeit wettert mit allen Himmelsstrafen gegen die ander sozialen Not geborene Erscheinung, die wahrscheinlich sofort verschwinden würde, wenn wir unter menschenwürdigen Zuständen lebten. Erst dieser Tage wieder haben die in Fulda zu einer Konferenz versammelten Bischöfe in einem reichlich langen Hirtenschreiben alle Register der Empörung ob de» frevelhaften Beginnens auch vieler katholischer Ehegatten ge*, zogen. Es heißt in dem Schreiben: 1 „Ihr wisset, Geliebte, datz die Ehe nicht nur ein Privat-vertrag zwischen zwei Menschen ist, nicht nur eine wichtige bürgerliche Einrichtung, sondern ein Lebensbund, den der allmächtige Gott zugleich mit der Erschaffung des Menschen, gestiftet, den er schon im Paradies gesegnet und mit seiner Schöpferkraft befruchtet hat. Diesen Lcbensbund hat Jesu-Christus in seiner Kirche zur Würde eines Sakraments erhoben. Es ist nun nach des Apostels Wort ein großes Geheimnis, aber in Christus und in der Kirche (Eph. 5, 32) selber ein Abbild der wunderbaren Vereinigung des Gottmenschen mit sein-r Kirche. . „ Das aber ist der Hauptzweck der Ehe: durch die unlösliche Lebens- und Liebesgemeinschaft der beiden Ehegatten eine Familie zu gründen, Kindern das Leben zu schenken, die Fortpflanzung des Menschengeschlechts, den Fortbestand der Kirche und des Staates zu sichern." t r , Allen denen aber, die bockbeinig genug sind, selbst nach der bischöflichen Ermahnung in passiver Resistenz zu verharren» wird folgendes angedroht: „Wenn aber, was Gott verhüten wolle, katholische Eheleute so verstockt und verblendet wären, daß sie dem göttlichen Gebot den Gehorsam verweigern, unserer Mahnung Ohr und Herz verschließen und auf solchen bösen Wegen weiterwandcln, so mögen sie wissen, datz sie dadurch sich selbst vom Empfang der heiligen Sekramente ausschlietzen; denn solange sie in ihrer Sünde verharren, können sie der Lossprechung nicht teilhaftig werden." Da man nun leider noch nicht genügend geistliche Gendarmen hat, um am Ehebett die reguläre Begattung kontrollieren zu können, erlauben wir uns vorderhand einen Vorschlag: Wie wäre es, wenn man das Zölibat aufhöbe? Wenn das manchmal auch inoffiziell heute schon geschieht, würde es doch wahrscheinlich eine recht befcuchteende Wirkung auf die Volksvermehrung ausüben. Ein Schnupfen, der einen Großen Plagt, wird in der Welt herumgejagt. Der deutsche Kronprinz hat eine Mandelentzündung und Keuchhusten. Trotz der Erkrankung, so melden es die Blätter, konnte er noch an dem Diner des Kanzlers teil-nehmen. Nun, wenn er noch essen kann, dann wird es so gefährlich wohl nicht sein. Die Kinder des Kronprinzen wurden sofort nach dem Süden gebracht, damit sie nicht „angesteckt" (wörtlich in deutschen Zeitungen) werden. Wie viele „Elende" gibt es die trotz ihres Schnupfens arbeiten müssen, bis sie Umfallen. Wenn es aber einem Grotzen „bauchweht" dann werden die Telegraphen in Bewegung gesetzt. Wir wollen, dem norddeutschen Kranken nicht unrecht tun, er hat trotz seiner Krankheit Beim Kanzler „gearbeitet". Und seine Parole war: „Immer feste druff." Eingesendet. (P* diele Multi! übernimmt ne Siebaltton leine Derattiwortuitg.) Weit über bi« Grenzen de» Vaterlandes sind die Warenerzeugnisse der Leinenwarenfabrik Josef Kraus in Nachod (Böhmen) bekannt, und erfreuen sich bei allen Hausfrauen der größten Beliebtheit und des ständigen Vertrauens. Wenn Sie Bedarf an Leinenwaren irgendwelcher Art haben, wenden Sie sich an die Firma Josef Kraus in Nachod Nr. VII um Muster und um Preisliste, die Ihnen kostenlos zugesendet werden. Als besondere Spezialität empfiehlt die Firma Kraus wohlsortierte Reste, deren Bezug sparsamen Hausfrauen bestens zu empfehlen ist. Beachten Sie die Annonce in dieser Nummer. ____ Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Jglau. Am 10. März um 7 Uhr abends im Gasthaus Jann. Friedland. Am 14. März um 8 Uhr abends Generalversammlung im ArbciterheilN. Bobenbach. Am 14. März um 8 Uhr abends in der „Volkshalle". Am 15. März, nachmittags 3 Uhr im Arbeiterheim in Krochwitz. j Wem Bohnenkaffee nicht bekommt, fei Kathreiners Kneipp-Malzkaffee empfohlen. Kathreiner fff; vollkommen un schädlich sür die Gesundheil und besitzt dabei vollen sBohnenkassee-geschmach. fflen beachte bei« Student die seN,«schlossen« hygienisch, Petoelpechnng mtl Bild Pfarrer Kneipp. — Riemal» •Heu ,„»gewogen. Parfchmtz. Am 15. März um 2 Uhr nachmittags Generalversammlung i;n VercinLlokal. MirgliedSbücho: (iiti mit* zubringen. _ Aßling-Kronau. Am 15. März um 3 Uhr nachmittags wunbitiigäBerfammlung der neuerrichteten Zahlstelle Kronau. SiirdjOichl bei Kufstein. Am 15. März um S Uhr nach* Wttiogs in Harter» Gastbaus in Kirchbichl. Bruck n. d. Mur. Am 15. März um % 8 Uhr abends in 6rau Rodlers Gasthaus, Mittergasse 24. „ Aßling. Am 15. März um 7 Uhr abends im Gasthaus -Nesar Generalversammlung. Wilfleinsdvrf. Am 15. Akärz um y23 Uhr nachmittags Genera lvers ammlung. Wolkersdorf. Am 15. März um 2 Uhr nachmittags in -Mthacksbergers Gasthaus Generalversammlung. Briinn f. Am 15. März um 2 Uhr nachmittags im Gast- yau» „Rehbock'' in Kumrowitz Generalversammlung. Bielitz. Am 16. März um \A8 Uhr abends im Vereins- lokal. Matzleinsdorf. Am 16. März um y28 Uhr abends im »Eisenbahnerheim". Kufstein. Am 17. März um 8 Uhr abends im Gasthaus „Gräfin" Generalversammlung. Kniitclfcld. Am 18. März Generalversammlung im Vereinslokal. Bregenz. Am 18. März unt 8 Uhr abends im Gasthaus »Zum Stern" im Vorkloster Generalversammlung. _ Marburg III. Am 20 März um 2 Uhr nachmittags in «ehrschönZ Gastbaus Generalversammlung. _ Mährifch-Weißkirchen. Am 21. März um 8 Uhr abends im Saal des Gasthauses „Kvlar". Weitzkirchlitz. Am 22. März um 2 Uhr nachmittags Generalversammlung int VcreinZlokal. Mitgliedsbücher sind untzubringen. Unzinarkt. Am 22. März um 3 Uhr nachmittag? Generalversammlung im ÄereinLlolal. Olmiitz. Am 22. März um 3 Uhr nachmittags im Cafe Jemelka in Hodolein Generalversammlung. Stillfried. Am 22. März um 3 Uhr nachmittags im Vercinslokal in Angern Generalversanunlung. Bruck n. d. Mur I. Am 20. März um 2 Uhr nachmittags Generalversammlung in Rodlers Gasthaus, Mittet-fiafsc Nr. 24. E-prechsaaL. Eisenbahner der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Direktionsbezirk Wien, Achtung! Kollegen, Genosse»! Sonntag den 29. März 1911 findet im Hotel „Franz Josefbahn". IX, Mrdbcrgstraße 4, um 8 Uhr früh, die diesjährige c n e r ü I b e r i n nun I u it o des Leben 8^n i t t e l-ut q g a z i n ß der f. t. öfter r e ichischen Sta a t 8-b ahne n, Direktion Wien, statt. Bei dieser Generalversammlung sind seitens der Mitglieder zwei Vorstandsmitglieder und ein Aufsichtsratsmitglied zu wählen und empfehlen wir euch im Einvernehmen mit den Wiener Vertrauensmännern folgende Kandidaten «nr Wahl: Für den Vorstand: Wilhelm Knottek, Oberkondukteur. Nuszdorf. Ferdinand Holzer, Platzmeister, Wien II. Für den A u s s i ch t s r a t: Josef Sommerscld, Blocksigiraldiener, Wien I. Kollegen Genossen! In Anbetracht der wichtigen Aufgabe, welche das Lebensmittelmagazin in Bezug aus die Approvisionierung der Bediensteten zu erfüllen hat, ist es dringend geboten, daß energische, ziel-bewußte Männer im Ausschuß tätig seien. Nachdem sich diesmal die Gegner vereinigen, um unsere Kandidaten zu Fall zu bringen, ersuchen wir die Vertrauensmänner und jedes einzelne Mitglied des Lebensmittelmagazins, sich nicht nur selbst an der Generalversammlung zu beteiligen. sondern auch für eine zahlreiche Beteiligung unter den Mitgliedern zu agitieren. Die Legitimationen sind innerhalb der letzten 1-1 Tage vor Abhaltung der Generalversammlung im Lebensmittelmagazin Wien, Westbahnhof, zu beanspruchen und zu der Generalversammlung sind die Mitgliedsbücher des Lebensmittelmagazins mitzubringen. Nähere Auskünfte erteilen die Kandidaten und die Vertrauensmänner. Die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oesterreichs. Aspangbahn. Samstag den 14. d. M. findet um '/:8 Uhr abends in der Restauration des Herrn Fuchs, III. Rennwee g 70, eine Versammlung des Personals der Aspangbahn statt. Die Tagesordnung ist sehr wichtig, und es ist daher notwendig, daß das Personal vollzählig am Platz ist. Konferenz aller Ortsgruppen und Zahlstellen im Dirrk-tionsbezirk Linz. Am Sonntag den 5 April um 9 Uhr vormittags findet in Linz im Gasthaus „zum wilden Mann", Goethestrasze. eine Konferenz statt mit der Tagesordnung: 1. Berichte. 2. Die Verteilung der 1 5 Millionen und Stellungnahme hiezu. 3. Landesgewerkschaftsver-band. 4. Eventuelles. Die Ortsgruppen und Zahlstellen werden ersucht, doch mindestens einen Delegierten zu endenden. Anträge zu dieser Konferenz wollen, als ebenso die Namen der Delegierten an Genossen Weiser gesendet werden. Für den Direkttonsverband: Hans S ch m i r !. Schriftführer. Kai. Weiser, Obmann. Südbahnbedienstete, Konsumenten der Lebensmittel-Magazine der k. k. priv. Südbahngesclli'chast in Wien, Meidling, Marburg» Innsbruck und Bozen. Werte Kollegen und Genossen! Demnächst werden die Wahlen für das Aufsichtskomitee des Lebensmiltelmagazins der k. £. priv. Südl-ahiigesellschast ausgeschrieben und es obliegt uns, zu der Wahl zu rüsten. Die Wichtigkeit dieser Wahl erst zu betonen, halten wir nicht für notwendig, haben doch die Lebensintitelmagazine der Sitdbahn eine wichtige Aufgabe bei der Approvisionierung der Südbahnbodiensteten und" -Arbeiter zu erfüllen, und können daher den für die Bediensteten errichteten Wohlfahrtseinrichtungen zugezählt werden. ^ Nachdem.cs nur den gemeinschaftlichen Bemühungen der Organisation im Verein mit der PersonaUommission und dem Arbeitoransschuß gelungen ist. durch Abänderung der Bestimmungen für das Lebensmittelmagazin eine ständige Personalvertretung zu erwirken, so ist es die Pflicht der Konsumenten, in das neuzuwählende Aussichtslomitce nur solch-: Männer zu entsenden, von denen man die Ueberzeuguiig hat, dast sie erfahrene und gewissenhafte Männer sinix welche unerschrocken und energisch die Interessen der Konsumenten zu wahren gewillt sind. Und solche Männer empfehlen wir euch auf Grund eines in einer Vertrctuensmännerkonferenz der Südbabner einstimmig gefaßten Beschlusses, laut welchem eine sorgfältige Auswahl getroffen wurde. Die Kandidaten, welche 'Dir euch zur Wahl empfehlen, sind: Für die Wahlgrupve B. Unterbeamie (rote Stimmzettel): Als Mitglied des Aufsichtskomitees: Orctiter Anton, Wägermeister, Mahleinsdorf. A l s Ersatzmann: Prinz Ferdinrnd, Magazinsmeister, Materialmagazin Wien. Für die Wahlgruppe C, Diener (blaue Stimmzettel): Als Mitglied des Aufsichtskomitee?: Engert Heinrich, Kondukteur-Zugsführer, Wien. Als Ersatzmann: Bilotth Camillon, Heizer. Heizhaus Wien. In die Wahlgrupve D, Arbeiter (gelbe Stimmzettel): Als Mitglied des Aufsichtskomitees: Newessely Heinrich, Schlosser, Werkstätte Wien. Al? Ersatzmann: Toth Franz, MagazinLarbeiter, Eilgutmagazin Wien. Alles übrige über den Wahlmodus, Verteilung und Abgabe der Stimmzettel, ist aus dem Flugblatt, welches zur Wahl herausgegeben wurde, zu ersehen und ersuchen wir die dort enthaltenen Bestimmungen genau zu beachten. Und nun, Kollegen und Genossen, zur Wahl! Niemand fehle, jedermann entfalte die intensivste Agitation von Mann zu Mann Wir sind überzeugt, datz, wie immer, auch bei dieser Wahl die Südbahner zeigen werden, daß sie überzeugte, disziplinierte und ziclbcwußte Männer sind. Mit Parieigruß Die Exekutive der organisierten S ü d b a h n-b e d t c n st c t e it. Bmtrsere-Honig wird nach meinem Verkehren durch nderleichte Selbst-ereitunn ouf datz •ottTommenftr nach-gebildet. Hervorra-'ende dlnerkennun-qen! Lelbstkosten ca Kilo. Verlangen Sie neuen Ein enhunn von 20 b in Marken für Porw nfbil Rezept. Probe für fütStmoneb« gMiS. Max Noa. Königl, Span. Hoflieferant Boden ach a. E. 182 h Offene Anfragen. Au die k. k. StaatSbahndircktion in Triest. Vor zirka eintm Jahr "haben mehrere Bedienstete der Station Gorz (k. k. Staatsbahn) cm Gesuch, beziehungsweise einen Rekurs gegen die Qualifilationsbeschreibung eingebracht. Da bis heute keine wie immer geartete Erledigung erfolgte, so bitten die Gefertigten um eine gefällige Nückäutzerung. Gleichzeitig ersuchen die Betroffen um Bekanntgabe, wann endlich das Avancementsamtsblatt vom 1. Jänner 1014 erscheinen wird. Für den Inhalt der Inserate Übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antworiung. o o Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktlog und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antworiung. o o Erstes amerik. Schuhoersandhaus Gegen Teilzahlung ohne Proisaufsoblag. Zahlbar tu Btonataraton 4 3 Kronen per paar Zusendung von Illustriertem Katalog 69 nebst Bedingungen u. Massanleiiung grast» und franko. Leo EdeiTlJWen I, Fleischmarkt 15. 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Nachdem seit der Abgabe des Gesuches welches sowohl vom Stationschef, wie auch von der Bahnerhaltungssektion und vom Heizhauschef auss wärmste befürwortet war, bereits vier Monate verflossen sind und auf dieses Gesuch bis heute noch keine Erledigung erfolgt 'ft, ,o erlaubt sich das in Betracht kommende Personal höflichst anzufragen, was eine löbliche Generaldirektion zu unternehmen gedenkt, u>n endlich auch in St. Peter in Krain dttt Bau der dringend notwendigen Per* sonalhäufsr in Angriff zu nehmen. Auf baldige Erledigung wartet DaZ gesamte Personal der Station St. Peter i n Krain. Briefkasten der ‘Rebahtion. m. M., ENNS. Kr. 459-60. — O. R. in Billach. Der „Deutsche Eisenbahner", das Fachblatt des Reichsbundes deutscher Eisenbahner Oesterreichs, ist das letztem«! am 10. Dezember 1913 erschienen. Ob das Blatt infolge zu froher Schuldenlast eingefroren ist. können wir nicht beurteilen. Jedenfalls ist es bezeichnend, das; ein „Fachblatt" einer sogenannten „Kampfespartei" sein Erscheinen monatelang einstellen muh, weil eben eine Gruppe von A r-bettern einen Lohnkampf führt. — Cilli. Die Redaktion hat keinen Bericht von der Generalversammlung erhalten. — Trieben. Wir hah»n vom Wächterpersonal so viel Material, datz cs einfach unmöglich ist, alles zu veröffentliche». Die Zuschriften werden aufgehoben und gegebenenfalls als Material zu Interventionen verwendet. — Josefstadt 351. Die Adresse laufet: Eiscnbahner-Spar- und Vorschutzinstitut „Flug-rad", Wien V, BräuhauSgasse 84, 1. Stock, Tür 18. — Tw. 102: Gedicht eignet sich nicht für die Veröffentlichung._____ Sofort Geld für eine Erfindung oder Idee. ÜIuMunit rnntiä durch Union, Brüssel. Bd. Buifstaci 185. utter»' und Misch-mrbl 92r. 8 . . „ 100 „ „ 15’40 fianamittct)!.......100 „ „ 21 "20 fiartoifvlit........... 100 „ „ 5’80 yitnbtanntmcin, ettit, uri yittr „ 3"20 verlenbct iebrl Quantum orßrn »>ach-nalmte t'jsna Colnar, Vandc?-tn-obttftrv.gcIdiHft in Kralnburg, blrfcit Idols, Driiicn beseitigt man rakch und gründlich durch HoUervauer KroMalsam *laW 4 5!r. 3 Flas^cn 10 für. Zollfreier Scr'cnb durch die Sitrdrapvihcre ^fitfreiihofcii a. d. Ilm !54 (Bayern). mtilc Ihnen, wenn Ihre H ü H n t r» 11 u n o n, Warzen, Hornbaut Nia-Bai'am in üTaqeu nicht frlimtt*» io3 fc.mt Wurzel entfernt. Preis eines Tiegel- mit Garantiebrie ffr. I*—. 3 Tiegel $iv. ^*.>0. Ke-möiit), hnfdmtt J, Post- fach 12/715 (Uttfmrn i. Heilbarer: ‘i'rtich kann be'eitigr werden auch chv.c Bruchband durch den so-fonißcu Gebrauch von Drei» eines ticpciS I fit. »onlicl, drci Sifflpi to flt. äivrfcmb: 6tfi6tnDDtüeic Psassenliosen au> Jim 7 (Bayer»). Erklärung! Ich Nntftfvttlfllrr erflüte bir Rrnu Theresia Anderwald, TOmalinS« auf etier^gait n in Brundorf bei Marlurn, io lanxe ali Lttanerm, 618 sie die iüzenl a len Aeutzerungc» ubec meine Person tvtbcrruft. Jana, ober, L'o’omoliofflTivctait3 maift Cvr eübbahn, Fiuvic. Alle Manne1- lie infolge scblefiMer Jn^emlgewchn-heiten, Ansschreituncren und dergleichen an dem Schwinden ihrer besten Kraft zu leiden haben, wollen Keinesfalls versäumen, die lichtvolle und auf klären de Schrift eines Nervenarztes über Ursachen, Folgen und Aussichten auf Heilung der Ncn'on-schwäche zn lesen, illustriert, neu bearbeitet. Zu beziehen ftir K i*öO in Briefmarken von Dt. Rumtero BdlianaUU. OonfSBl (Schweiz). ! 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Zahlreiche kleine und große Beschwerden des Menschen kann man sich oft nicht erklären. Sic kommen wie von selbst, nichts hilft dagegen. Plötzlich verschwinden sie wie gekommen. Aber andere Störungen machen sich dafür bemerkbar. Ein Uebel löst das andere ab, ko daß solch gequälter Mensch in einem Jahr 365 verschiedene Krankheiten haben kann. Doch sind diese Beschwerden durchaus nicht eingebildet, sondern sie bestehen wirklich und stehen auch in engem Zusammenhang untereinander. Das Nervensystem ist erschöpft. Oft scheinen diese Uebel und Störungen mit den Nerven gar nichts zu tun zu haben, aber wenn man sich genauer beobachtet, so wird man das eine oder das andere der folgenden Anzeichen von Nervosität bald feststellen können und manchmal auch mehrere davon: Zittern der Glieder, besonders der Hände, Heißen und Ziehen in den Muskeln, Gefühllosigkeit einzelner Ilautstellen, Zucken der Augen oder der Lider, seelische Verstimmung, Angstzustände, Unruhe ohne Ursache, Vcrdauungsbeschwerdon nach Anstrengungen, Kribbeln der Haut, beunruhigende Träume, Albdrücken, Müdigkeit, besonders am Morgen u. s. w. Die ernstesten Zeichen schwerer Nervenschwäche sind die oft wiederk ehren den Kopfschmerzen, die Schlaflosigkeit, die Mattigkeit, die Hchnclle geistige Ermüdung, die Gedankenlosigkeit, die leichte Reizbarkeit und schlechte Laune Nehmen Sie diese kleinen Warnungszeichen der Natur nicht leicht, t*enn Nervenleiden höhlen das Mark des Lebens aus! Sogar Geisteskrankheit, Epilepsie, Schlaganfall und Lähmungen sind schon häufig aus unscheinbarer Nervenschwäche entstanden. Herausgeber Josef Tomschik. — Berai,»wörtlicher vkev Aach Schstörungen, sogar Erblindungen, besonders bei Rauchern und Trinkern, treten als Folge von Nervenleiden an f. Schon leichte Nervenschwäche bringt viele Unannehmlichkeiten mit sich Das Familenleben leidet darunter, besonders aber die geschäftliche Tüchtigheit läßt nach, weil die Energie und die Ausdauer erlahmt. Der Gesunde ist dem Nervösen gegenüber im Geschäft stets im Vorteil. Der Gesunde trifft mit überlegener Ruhe schnell entschlossen ziel-bewußte Anordnungen, die ihm Vorteil bringen, während der Nervöse zerstreut, hastig aber doch zaghaft handelt und sich von seinen Launen und seiner Reizbarkeit zu unüberlegtem Tun hinreißen läßt, das ihm Nacken-Schläge bringt, die ihn dann um so mehr argem und entmutigen. Nervosität ist oft der unerkannte Grund von manch einem verfehlten Leben. Was hilft dagegen? Der beste und einfachste Weg ist Stärkung der Energie durch Ruhe Erholung und geeignete Stärkungsmittel. Doch Ruhe findet der Nervöse nicht, selbst wen er Zeit und Gelegenheit dazu hat, also auch keine Erholung. Also ist wirkliche Hilfe nur von einem guten Nervenstärkungsmittel zu erwarten. Nahrung genug finden die Nerven in den täglichen Speisen, aber sie nehmen diese nicht auf, weil sie zu sehr erschöpft sind, dazu bedürfen sie der Anregung. So wie Salz und Gewürz anregend auf den Appetit wirken, so wirkt „Kola-Dultz“ anregend und belebend auf die Nerven. Hierzu ist „Kola-Dultz" wirklich am geeignetsten, denn es enthält nach der Analyse bekannter Chemiker nichts, was schaden könnte. Sorgfältige Versuche von Aerzten und Forschern haben bewiesen, daß „Kola-Dultz“ ein ganz ausgezeichnetes Mittel zur Stärkung der Nerven und besonders des Gehirns ist, gleichzeitig das Blut verbessert und verjüngt und so Kraft und Leben spendend auf den ganzen Körper wirkt. „Kola-Dultz“ bringt _ Lebenslust und Schaffenskraft Franz Litt. — Druck» uttb Verlagsanstalt «Vorwärts" Bosto böhmische Bezugsquelle l Billige Bettfedern! 1 kg graue, ante, ge.chlissene 2 L., &efjeve2K4U;utMnn l)nlbhieif?e2KbO; weihe 4 R; weisje. ilnumine 6 K 10; 1 kg hoch leine, schneervelsre, ne-fcne 6 K 40, dK; 1 kg Dannen uyloum), nraitf t> K. 7 R: weihe, feine 1U K; allerleirisjer Vrnftflanm 12 R. 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