lnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermanusthal. , ^ ^ . Montag am 23. Mai 1842. «B^^ " Von dieser Zcitsch rifl erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Wal ein halber Bogen. Der Preis des Blattei ist in loiiacb ganziährigü, »«^ ^ ialbladria »i,,D, l>«lah!t. Alle l.k. Postämter ncomc» Präiiumeralion nn. In Laiba« vränumerirl man beim Verleger am slaan, Nr. iyu, im eiste» Slocle. Krainische Wolksgesänge, in deutscher Sprache nachgebildet. 2. Vierzeilige. 13. 23u f der freundlichen Lb^ie Der Nebel dort steht, Das Gras mein Geliebter Wohl unter ihm müht. «4. Weißbrot will ich essen. Will t>inten Wein, lind lieben Mackchen, S» long ich werd sein. 15. Wozu schwarze Dinte Und weißes Papier? Jos Herz ohne Neides, N'ind, schreib ich dich mir. Wie tonnt' ich dich lieben» Do das Herz nur so schwer? Mein erster Geliebter 3ebt drin noch gar sehr! 17, Frag' Nichts um Verwandtschaft, Um all' and'rc Welt, Den ltinen nur gebt mir. Den das Herz ssch erwählt. Ich lieble ein Mägdlein, Dem's a» Liebreiz gebucht' Sie schnitte mir Blunien , Doch dufte» sie nicht. Schöner Vogel in, Walde, Dich lad' ich zu mir. Und wenn du nicht bald kommst, S,ng' ich nimmermehr Dir. 20. Bin ich nicht für dich. So bi» ich für mich; Deine Wege nur gch'^ Und nach Anderen späh'. 21. Gesprochen Hab' ich. Daß ich heiraihe dich, Du sagtest: »Nur zu. Sonst bekomm' ich nicht Ruh'! 22. Ich will keine Reiche, Wie sehr ihr mich quält. Daß sie mir bei'», Essen D>c Gulden vorzählt? 2,'!. Mein Mann werd' ei„ Spielmann, Wie lustig ist Das! Und haben fein Brot wir, So spielt er uns Was. 24. Und hält' ich nichts And'res, Als 'nen schonen Mann — Wenn ich nur bei'». Tisch ihn Beschauen mir kann. Das Debüt des Vräutigams. Schwant nach einer wahren Begebenheit Von Dr. Rudolf Puff. 1. Den Kopf wie Blei, die Börse rein, Wie selig muh solch' ein Dichter se,n! Das heitere Städtchen Wohlgemuth am redende­kränzten Rheinstrome werden meine verehrten Leser auf den neueren Landkarten etwas schwer finden — auf den altern aber vergebens suchen. Es war in der Dämmerung eines lauen Augustabendes, als sich diesem Städtchen ein schwerfälliges Fuhrwerk, nicht unähnlich einer Sllauenga, leere, näherte, Köpfe hoben sich rechts und links aus dem Fahrzeuge, hoben und senkten sich ««beachtend, unbeachtet, und ließen nur von Zeit zu Zeit ein dumpfes Aechzen in einem seltsam fremden Dialekte hören, aus dem die ein­samen Spaziergänger von Wohlgemut!) nicht mit Un­recht schloßen, der Metzger bringe wieder neue Opfer, welche dem Tyrannen Magen ihr jugendliches Blut zollen müß­ten. Hinter dem breiten Rücken des Kälberhändlers tauchte manchmal, wie es das Schaukeln des Wagens und die Bewegungen der forcirten Reisenden erlaubten, eine >onder­ I« bare Gestalt empor, an Farbe und Form nicht unähnlich einem riesigen Korkstöpsel, hob sich endlich breit und fest, als der Thorschreiber an die Linie trat, und auf sein »wie viel Stück?» vom Metzger die lakonische Antwort erhielt, »zehn und ein Fremder". Mir einem kühnen Satze war der torkfärbige Junge vom Wagen, erklärte dem Zöllner, daß er mit der Lieferung des Metzgers in keiner nähern Ver­bindung stehe, als welche das Schicksal gab, nannte sich Herrn Cyriat Wabison , aus der Mark bestellen Cool­sten des Referendarius R feiner, warf bei der Frage um sein Gepäck einen verächtlichen Blick auf den alten Schrei­ber, und schritt mit einem stolzen: »«milill mecuin« durch das Thor. „Was hat er Euch denn für das Mitfahren bezahlt, Herr Metzger?" frag« in endloser Neugierde der Schränk­ner. »Nichcs!« lachte der Kälbertyrann, »aber declamirt und agirr dazu, wie sie das Ding heißen, hat er so rüh­rend , daß mir die ganze Ladung unruhig wurde, und von neun Nüssen, die er besitze, sprach er so inmg, daß ich nicht umhin konnte, ihm auch ein Stück Brot zu seinen Nüssen zu biethen; er brachte aber Nichts heraus.« Unbekümmert um das Gespräch hinter seinem Rücken, wandelte Herr Cyriak , wie wir ihn nun nennen wollen, durch das Städtchen. Wenn auch seine vollen Backen, von zwei Brauen überzogen, nicht unähnlich gekrümmten Schuhbürsten, fast meinen ließen, der Junge sei wohl ge­pflegt worden im Eldorado der Gänsebrüste, so bewiesen doch Knie und Elbogen, freundlich dem Mondlichte zugäng­lich, daß körperliches Wohlergehen eben nicht in Pando­rens Büchse lag, als sie für ihn geöffnet wurde. Das kleine Käppchen in die schmale Stirne gedrückt, die etwas mongolische Nase von einer riesigen Pfeife beschauet, un­ter dem einen Arme einen Knocenstock, unter dem anderen die Urkunden seiner geistigen Fähigkeiten, schlenderte der reisende Musensohn ad und zu, beachtele wenig das Ge­stufter der Straßenjungen, welche memcen, ein Neger sei incognito aus einer Serviettenpresse entsprungen, und be­ schloß, da es für heute denn doch schon zu spät sei, dem neuen Herrn Principale seine Aufwartung zu machen, das Finanzministerium aber durchaus jeden Aufenthalt in einem Gasthofe verwehrte, eine poetische Nacht zu genießen, und bis zur ersten Morgenröthe die Topographie des Städtchens zu studieren. Die Vergangenheit stieg dem wallenden Träu­mer >n grauen Bildern aus dem hungernden Nagen. Kahl, wie dort der stille Platz des Städtchens, war seine Ju­gend, trübe wie der Scharten, den die Frohnveste dort links über das Sackgäßchen breitete. Einsam, wie die verlöschende Laterne dort am Pfahle, hauste die wohlchä­tige Witwe im Dachstubchen, für deren zwölf Möpse er täglich den Brorbedarf holte, und den Rest dieser Ambro­sia für sich zu behalten das Recht hatte. Wie, glich die lärmende Schankstube dort in der Ecke nicht ganz dem pä­dagogischen Salon, in welchem Cyriat eine Zeit lang die liebe Jugend seines Dorfes in den Elementen der Schreibekunst unterrichte«? Ha, und beim Himmel! dorr der rauchende Türke ober dem Gewölbe des Tabakkrämers — so dachte er sich in begeisterten Träumen den weltbe­leuchtenden Titan ^ und ach — hier schnitt ein wehcS Ge­fühl durch den Magen — das Schneiderschild »zur silber­nen Beleidigung«, mahnte es ihn nicht an den noch unbe­zahlten Schneider im »jöttlichen« Berlin, an die »jöttliche« Babi , des Schneiders einzig Töchterlein, für welche er unter den Linden Logopriphe verfaßte, die in verschlunge­nem Sylbenspiele aus Rhabarbara den Namen »Barbara«, und für den groben Vater Schneider, der ihn wie ein feindlicher Merkur mit Parzenschere und Ellenstab aus dem Paradiese seiner Liebe stieß, den vielsagenden Namen »Bar­bar« schraubten. »O jöttliche Babi ! meineVabi!« seufzte der Junge, »wann werde ich unter deinem Fenster wieder singen: »Was ich beim Tag mit der Leier verdient;« wann werde ich dir vcrdeclamiren: »Mein Herz liegt auf dem Fels der Hoffnunglosigkeit wie auf Federspitzen und Rasiermessern!« Ach, es ist Alles vorbei!" »Rasieren können Sie sich heute nicht lassen, denn der Vater ist nicht zu Hause«, flüsterte eine weiche Stimme ober dem nächtlichen Wanderer, und ein Köpfchen, jugend­lich und niedlich, so viel die Dämmerung zu beobachten erlaubte, wurde sichtbar. »Rasieren?« albern Volk!« schrie derDichter, »lassen Sie mich in Ruhe.« »Nun, lieber Himmel«, eiferte das Mädchen, »was ru­fen Sie immer Babi, und verdrehen den Kopf wie Müt­terchens Distelsink beim Wassernippen? Rufen Sie mich nicht mehr, denn, wahrlich, ich bin nicht geneigt, mit ei­nem Narren zu sprechen." Klirrend schloß sich das Fenster, hinter welchem die schmollende Kleine verschwand. »Also wieder eine Babi!« seufzte Wabison; »son­derbare Verkettung des Schicksals! mein Name weist so­gar hin auf den Stern meines Lebens; jene jöttliche in Verlin zürnte über mein Scheiden, diese unbekannte hier über mein Kommen.« Und wieder gedachte er der Fest­lichkeiten bei dem gastlichen Commerzienrache, in dessen Hause er in der Domestikenstube aushalf, und den gefühl­vollen Seelen, vom Rossebändiger an bis zum galouirten Läufer, sentimentale Oden uordeclamirte; er erinnerte sich an die splendide Freigebigkeit dieser Herren, welche seine Taschen mit Gefrornem, freilich nicht dem feinsten, füllten, erinnerte sich an die bemahlten, mit sinnigen Sprüchen Versehenen Zuckerdücen, welche er von solchen Gelagen sei­ner Babi brachte, nachdem den Inhalt der gebieterische Magen unnachsichtlich als Tribut gefordert hatte. Sinnend wanderte er weiter, brummte vor sich hin den Schluß einer eben erst vollendeten Dichtung: »Kälberwagen und Dich­terliebe«, und rief mit lauter Stimme: 2 Dichter, welch' Nrsicht Zeigt dir das Schicks»! nicht! No traust, flau und hlihn'sch. Als wärest du tcin Mensch. Da bog eben der Nachtwächter um die Ecke, und wollte mit drohender Partisane auf den Declamator los' - I? rücken, erinnerte sich aber in demselben Augenblicke, daß man im zweiten Viertel einen Vice-Nachtwächtcrsgehülfen eingeschafft habe, daß dieser Mensch ein Ausländer sei und daß es bei ihm nicht recht richtig im Oberstübchen stehen sollte. Mit der gewöhnlichen Scheu, welche man im Reiche der Finsterniß vor Weisen und Narren hat, zog er an Cyriak vorüber, grüßte ihn mit einem höflichen „Gute Nacht, Herr Gevatter!" und verschwand im nächsten Quer­gäßchen. Wabison aber machte die Runde bis zum Ta­gesanbrüche, und unterschied sich am nächsten Morgen schon dadurch höchst vortheilhaft von manchem modernen Touri­sten, daß er bei der Aufwartung, die er seinem grämlichen Patrone machte, ganz Wohlgemut h mit seinen Cloaken und Saumwegen, seinen Canälen und geheimen Pfaden bishatte. in das richtigste Detail vollständig kennen gelernt (Fortsetzung folgt.) Gine Scene aus Irland . (Beschluß.) John Dagg tritt als Zeuge auf. „Ich bin bei Mr. Hopkins angestellt. Ich kenne Lady Galmoy; sie nahm für 16 Pf. 16 Sh. Kleider­stoffe u. s. w." Francis Rutlege, Zeuge, sagt aus: „Ich besitze ein Kleiderverfercigungs-Etablissement." (Gelächter.) „Seine Lordschaft war öfters bei mir wegen eMes Reiitleides für seine Gemahlin. Er führte sie bei mir als Lady Galmoy ein. Ich nahm das Maß. Er hatte große Eile, da er wünschte, mit der Lady einen Spa­zierritt zu machen. Ich brachte das Reitkleid auf das Schloß, um es anzupaßen. Seine Loroschafc zahlte die Rechnung. Sie schien sich im Hause als Frau zu bewe­gen und nannte sich so." Catharine Sweeney , als Zeuge, sagt aus: „Ich bin als Stubenmädchen seit einem Jahre in des Lords Diensten. Ich sah da Ellen Burke. Man nannte sie „Lady", und sie galt als des Lords Frau. Manchmal waren sie recht zärtlich, manchmal zankten sie sich, wie in allen Ehen." (Gelächter.) »Sie hatte die Gewohnheit, sich zu betrinken. Er nannte sie Ellen , wenn er aber von ihr sprach, nannte er sie Lady Galmoy. Ich war nie Zeuge einer Mißhandlung. Ich sah sie einmal ein Messer ergreifen, um sich zu erstechen, wovon sie aber der Lord abhielt. Sie war eifersüchtig auf Catharine Delan y und auf ein anderes Mädchen, Eliza Frizell . Sie leb­ten Alle auf dem Schloße. Als ich eines Tages in das Wohnzimmer trat, forderte Lady Galmoy ihren Gemahl auf, mich zu küßen. I n jener Nacht tranken Alle zu viel. Ich lebe noch im Schloße, gehe aber nach America. Ich erhielt von Eliza das Geld zur Ueberfahrt." „Ich sah einmal Lady Galmoy blau im Gesichte, welche» jedoch von einem Falle herrühren kann, da sie gerne rrank." „Ich kenne Paddy Lynop, den Dudelsackpfeifer, wel­cher oft im Schloße spielte. Eines Abends hatten wir Alle zuviel getrunken, mit Ausnahme Paddy's , der ein „Teetollar, (ein Mirgied des Mäßigkeitvereines)« ist. Wir tranken Alle ein Paar Tropfen über den Durst und der Lord mit uns. — Ich tanzte mit ihm.« Mr. Phelam als Vertheidiger bedauerte, »daß ein Gentleman, wie Lord Galmoy , sich so bethören lassen konnte, um einen Bund mit einem solchen Wesen, als Elle n es sei, zu schließen. Er würde beweisen, daß Ellen Burke in Kilkenny geboren sei, ein Ort, weit und breit verrufen. Dies sei ein mißglückter Versuch, ein sol­ches Weib, wie Ellen Burke , in den Familienbesitzchum der Galmoy einzuschmuggeln, und dadurch der höchst achtungswerthen Familie seines Bruders, William Butter, Leid zuzufügen." „Es seien schon alle Schritte zur Ehescheidung ge­ macht worden.» „Ellen Burke und ihre Mutter«, fuhr Mr. Phe­ la n fort, „kannten des Lords schwache Seiten, und bau­ ten darauf ihre Pläne. Sie begaben sich nach Garren. denny Castle, wo die Mutter Elle n zurückließ. Elle n erzählte dem Lord, sie sei die Tochter eines Pairs, und nur darum von ihrem Vacer entflohen, weil sie so viel von dem romanti sch en Charakter des Lords gehört habe. Nach Verlauf von 14 Tagen harte sie ihn in ihren Schlin­ gen, und es gelang ihr, den schwachen Lord zur Heirath zu bewegen." Franciska Rothe , als Zeuge, sprach: „Ich lebe in Kilkenny, und bei einer verheiratheten Frau. Ich kenne Ellen und ihre Mutter; die ganze Welt kennt sie unter dem Namen Mutter Mally. El­ len wohnte vor ungefähr drei Jahren in meinem Hause. Ihre Mutter besuchte sie damals und sagte zu ihr: „El­ len, könnt' ich nur deineKleider bei demPfand­ leiher auslösen, ich würde dich an Lord Galmoy verheirathen." „Nachdem Ellen den Lord verlassen hatte, kam sie wieder zu mir. Als wir einst bei einem Branntweinschank vorübergingen, wollte sie hinein gehen; ich rieth ihr ab, sie ging doch hinein, legte ihre Schuhe, Thawl und Hut bei Seite, und tanzte mit den Soldaten." (Gelächter.) »Lady Galmoy tanzte eine Hornpipe in der Schenkstube. Der Lord sandte bald darauf seinen Wagen und ließ sie auf sein Schloß zurückführen." William Nash sagte aus: „Ich bin ein Taglohner. Ich wurde nach Kilkenny zu Weihnachten gesandt, um mich um Ellen in den Stra­ ßen umzusehen." (Gelächter.) „Ich fand sie mit einem Soldaten tanzend, als sie mich sah, lief sie auf mich zu, und umarmte mich. Sie tanzten zur Melodie „liiü« m^ l!^.« (Allgemeines Gelächter, in welches, selbst Lord Gal­ moy einfällt.) „Sie trank mehr Whiskey als sie vertra­ gen konnte; ich führte sie dann nach dem Schloße zurück." Der Richter schloß nach einer langen Auseinanderse­ tzung mit den Worten: „Da diese Thatsachen allgemein bekannt waren, und der Kläger, von dem sohin anzunehmen ist, daß dieselben 3s auch ihm lein Geheimniß waren, es dennoch gerathen fand, Ellen Burl e eine solche Summe zu fidiren, .so weise ich die Klage zurück.« Neues. (Triest, 14. Ma i 1842.) Heute um 11 V2 Uhr Vormittags wurde auf hiesiger Schiffswerft« ein kleines, äußerst gut proportionirr und solid gebautes Dampfschlepp­schiffchen mit zwei Maschinen, jede zu acht Pferdekrafc (von Herrn A. Eichen in Wien verfertigt) von Stapel gelassen. Es glitt unter Hurrahrufen glücklich in die See, und erhielt den Namen I. D. der Fürstin Melanie Met ­tern ich, wobei eine liebenswürdige Dame aus Klagenfurt Pathenstelle vertrat. Dieses von Herrn Th. Pritchard gebaute Dampffchiffchen wird hauptsächlich auf der Kerka in Dalmatien und in Istrien als Remorquer der Stein­kohlenbarken verwendet werden. — " ^ (Stad t Steyer. ) Die gewerbsthätige oberöster­reichische Stadt Steye r ist am 3. d.M . durch ein furcht­bares Brandunglück heimgesucht worden. I n einem Hause, wo sich die Sirninger- und Gleinkergasse vereinigen, brach um 4 Uhr Nachmittags Feuer aus, und um ? Uhr Abends waren über dritthalbhundert Häuser, von etwa 3.000 ge­werbsteißigen Menschen bewohnt, von den Flammen ergrif­fen, welche bis 2 Uhr Morgens wütheten, und unrettbar verloren. — (General Scott tobt.) Dieser ausgezeichnete Ve­teran, der Nestor der englischen Armee, starb plötzlich auf seiner Besitzung Mallenyhouse im 97. Jahre seines Alters. General Scot t erblickte in dem verhängnißvollen Jahre 1745 das Licht der Welt. Er fühlte sich an dem Tage vor seinem Tode noch ganz wohl. — * ^ (Fiume) wird einen neuen, bequemern und sicheren Hafen erhalten. Der Kostenüberschlag weiset den Betrag von 200.000 fl. C. M . aus, wozu die Stadrkassa 20.000 fi. bewilligt hat, das Uebrige glaubt man aus Ungarn zu erhalten, da sich dasselbe um so mehr zur Beisteuer auf­gefordert finden dürfte, als dessen wichtigster Handelshafen Fiume ist. — (Zur Warnung.) Der ^Pilger" vernahm aus Eve­lies, es seien in der dortigen Gegend in Kurzem zwei Männer gestorben, über deren Krankheit man nicht in's Meine habe kommen können. Bei der Section der Leichen sei nun von den Aerzcen ausdrücklich erklärt worden, die Ursache dieser beiden Todesfälle sei zu vieles Cigarren ­rauchen ohne Rohr , besonders ausländischer, america­nischer u. s. w. gewesen. — (Die Schädellehre Gall's) macht in America praktisch weniger Glück als theoretisch. Ein Doctor und Professor der Phrenologie ward neulich gefänglich einge­zogen, weil er seiner Hauswirthin ein Betttuch, zwei Kopftissenüberzüge und ein Handtuch gestohlen hatte. Der arme Professor suchte zwar durch sein höchst ausgebildetes Diebsorgan, welches er vor dem Criminalrichter zu befüh­len bar, zu beweisen, daß er nicht zurechnungfähig sei, weil ihm das Stehlen angeboren, und zur zweiten Natur geworden, aber der Criminalrichter nahm keine Rücksicht auf seinen Diebshügel am Kopfe, und ließ ihn in die Correctionanstalc bringen. — (Fortschritt.) Das russische Reichsdomänenministe­rium hat in der Provinz Kurland auf den dortigen Kron­gütern Versuche begonnen, selbe gegen Einführung eines bestimmten Zinsoerhältnisses in einzelnen Theilen an die Bauern zu verpachten, wogegen das bisherige Verhältnis; der Frohnen eingestellt wird. Einige dortigen Gutsbesitzer haben ein gleiches Arrangement mit ihren Bauern getrof­fen, und sollen sich eines ansehnlichen Vortheils gegen das frühere Verhältnis; erfreuen. — (Chinesisches Conversationlericon.) Unter den neuesten aus China nach England gebrachten Trophäen befindet sich auch ein literarisches Werk, ein 420 Bände starker Auszug aus einer 6000 Bände starken Encyklopä­die. Dieses Buch gebrauchen diechinesischen Literaten zum Nachschlagen, woher auch sein Titel genommen ist. — (Die pariser Subscription balle) stehen in dem Rufe, daß auf ihnen keine Dame ihres Schmuckes sicher ist, daher man auch dort mehr falsche Steine sieht, als echte. Auf einein der letzten Bälle dieser Art sah man mit Erstaunen die Gräfin '* " mir ihrem ganzen Diamant­schmucke erscheinen, der auf mehr als anderthalb Millio­nen Franken geschätzt wird. Einige Freunde Machen den Grafen erschrocken auf das Wagniß aufmerksam, solche Kleinode begehrlichen Augen zu zeigen, er aber erwiedert mir aller Ruhe: »Ich habe meine Vorsichtmaßregeln ge­troffen, und zwei Polizeiagenten mitgebracht, welche, als Dandies verkleidet, den Halsschmuck, das Diadem und die Armbänder meiner Frau nicht einen Augenblick aus dem Gesichte verlieren." — (Ökonomisches.) Die französischen Landwirthe wollen gefunden haben, daß die Kartoffelfelder, die man weder behacke noch häufle, weit reicher trügen, weil jene Erhöhung um die Kartoffelstaude Regen und Befeuchtung ableite. — (I n Paris ) werden, wie es heißt, dießes Jahr an­sehnliche Verschönerunganlagen unternommen werden. Der Stadtrat!) soll zu diesem BeHufe nicht weniger als zehn Millionen Franken bewilligt haben. — (Neapel) hat jetzt 400 Kirchen. — Mannigfaltiges Warum wild so wenig gebeirathct? Als in einer Gesellschaft an einen Englander die Frage erging: wie es doch komme, daß in unfern Tagen die Lust zu,» Heiralhen sich so sebr Vermindere ? erwiederle der Gefragte: »Nichts ist leichter zu erklären. Wenn wir unsere jungen Frauenzimmer näher betrachte», so sind sie jetzt wie die Lilien auf dem Felde: sie nähen nicht, sie spinnen nicht, sie arbeiten nickt, und— sind doch herrlicher gekleidet, als Salomo in aller seiner Pracht," Die Aiisperer. I n der Bretagne, erzählt der »Spiegel«, soll es Männer geben, welche, indem sie den Pferden Etwas in's Ohr flüstern, die unbändigsten dieser Thiere sogleich zähmen und sie plötzlich willig und gelehrig machen. Ma» nennt sie »Wisperer." Von de» Lappländern sagt man, sie brauchen dasselbe Mittel, um die Nennthicrc rasch abzurichten, daß sie ihre Dienste lhun. Wenn Dies nicht ein Mährchen ist, so habe» die Pferde und 'Aenn< thiere mehr Anlage zur Cultur als Zar viele Menschen, denen man die klarste» und einfachsten Erfahrungen und Wahrheiten hundertmal zurufen kann, ohne daß sie davon de» richtigen Gebrauch machen. Ada»! der Große. Henrion übergab im Iabre l?lö der Akademie in Paris ein chro­nologisches Verzeichnis» über die Verschiedenheit der L/inge des nienschlichc,, Körpers von der Erschaffung der Welt bis auf seine Zeiten. Nach dieser Berechnung hatte Ada,» «25 Schuh y Zoll und Ell» li» Schuh 8 A4 Zoll. Bei der »emiten Generation nah,» diese Leibesgroßc schon so sehr ob, daß Noa h nu r l!) >>5 Schuh hatte, und diese Abnahme ward immer stärker, so daß A bra h a m blos 2ll, Moses l2, der thebanische, Hercules in, Alexander kann, ü, und Julius Cäsar 4 Schuh gemessenen lM ben sollen!! Goliath war 0 Elle» und eine Handbreit laug!!! Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.