I M20S0SC<3č>att^MC^@MP^C^@E^ffES^E5^SSj I m ;n li- ne Bezugspreise £iir Bsterreich-Uiigaru ganzjährig K 4' — halbjährig K 2- Hir Amerika: ganzjährig D. 1 '25 Hiir bas übrige Anslanb ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanbermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Merwattung des Hottschecr Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriflkeitung des Hotlscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wairdermappe" ist nur als Beilage desGott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Wr. 15. Kottschee, am 4. August 1905. Jahrgang II. Zur Pflege des deutschen Potksgechnges. „Nicht umsonst erheben die Vertreter der Volks- und Heimatkunst angesichts der Degeneration, die sich des Volksgemütes bemächtigt zu haben scheint, eindringlicher denn je den Ruf: ,Rettet das Volkslied!' Wenn das Volksgemüt aber aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden kann, wird es einzig und allein durch die trauten Klänge eines Volksliedes geschehen; denn der echte, unverfälschte ,Volksgesang ist wie die wundertätige Wünschelrute, die alle verborgenen oder versunkenen Schätze hebt." Hans Eschelbach ist es, der im „Hochland" mit diesen einleitenden Worten warm für die Hebung des Volksgesanges eingetreten ist. Der allgemeine Niedergang des Volksliedes ist unverkennbar; bis auf gewisse Alpenländer sind nur wenige Gebiete von ihm noch minder berührt. Der alles nivellierende Zeitgeist räumt leider immer mehr auf mit allen volkstümlichen Besonderheiten und landschaftlichen Eigentümlichkeiten. Dem Zeitgeist und den modernen Berkehrsverhältnissen, die das entlegenste Gebirgsdorf in den großen Weltverkehr einbeziehen, fallen nicht nur Volkstracht, Volksbrauch und Volkssitte, sondern auch das echte, alte Volkslied zum Opfer. Was an die Stelle des letzteren tritt, ist nichts, weniger als erfreulich : Tingel-tangellieder, Gassenhauer und noch Schlimmeres! Wie beweglich führte da nicht kürzlich mit vollem Recht ein Lehrer im „Österreichischen Schuldsten" Klage: „. . . glaubt man in der Tat, Niederösterreich habe einen Volksgesang? Glaubt man, daß in Spinnstuben, beim Flachsbrechen, in Weinbergen, auf dem Felde, wo immer das Volk sich schart, auch Lieder ertönen, die im Volke geboren und ihm zu eigen sind wie die Lieder der Älpler, wie die Gesänge der Slaven und Magyaren? Man horche an Kirchiveihfesten, bei Assentierungen, bei „Federtänzen", „Sautänzen" ec., welch ordinäre Schmutzlieder da ertönen, wie selten sich ein reinerer Klang darein mischt..." Die Klage ist nur zu berechtigt und je näher der Großstadt, desto schlimmer sieht's in dieser Beziehung aus. „Mein Herz, das ist ein Bienenhaus", oder die allbekannten „Linzer Buam", also Erzeugnisse, die durchaus nicht etwa auf der Höhe des echten und rechten Volksliedes stehen, sind sozusagen noch ideale Gesänge gegenüber den Zotenreißereien, wie sie sich in nur zu vielen sogenannten „Volksliedern" finden, die Sitte und Geschmack in gleicher Weise verderben. Zu des Volkes geistigem Kapital, zu seinem idealen Schatze, zu seinen besten Imponderabilien gehört sein Lied, das Volkslied, das aufmerksamste Pflege verdient. Am 6. Juni 1903 sagte der deutsche Kaiser in Frankfurt a. M.: „Die Wahl der Chöre werde ich in Zukunft dadurch entsprechender zu gestalten versuchen, daß ich ein e Sammlung sämtlicher Volkslieder veranstalten werde, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschrieben, gesungen und bekannt sind, gleichgültig, ob der Komponist bekannt ist oder nicht." — Solche Sammlungen echter, alter deutscher Volkslieder sind für viele deutsche Landschaften schon vorhanden, so z. B. für Schlesien (Richter), Schleswig-Holstein (Müllcnhoff), Thüringen (Schade), Franken (v. Ditfurth), Schwaben (Birlinger), Elsaß (Mündel) usw. Der Erk-Böhmesche „Deutscher Liederhort" enthält 3000 Volkslieder? Woher denn nun bei scheinbar so großem Reichtum doch solche Armut? Der Sammelfleiß hat Hunderte und Hunderte 1 Für Österreich wird ebenfalls eine Sammlung sämtlicher Volkslieder geplant. im nb Kirre Wanderung in den „Walden". (Schluß.) Von Kuntschen führt in östlicher Richtung ein steiniger Pfad quer durch den Wald zur Eisgrotte. Inmitten des grünen Tannwaldes liegt das herrliche Naturwunder, weltentrückt und weltvergessen, gleich Dornröschen im tiefen Schlafe. Mit fröhlichem Wohlbehagen und in kräftigen Zügen wird die frische, ozonreiche Luft eingesvgen, Lungen und Brustkorb gewinnen an Umfang und in launiger Heiterkeit, ausgerüstet mit Gebirgsstock und Winterrock (I), wagen wir den Abstieg in die Tiefe der Grotte. Arme und Beine haben natürlich vollauf zu tun. Ein steiler, glitschriger Steig führt in der Richtung nach Süden durch ein großes, halbkreisförmiges Eingangstor in eine gewölbte und ringsum geschlossene Höhle. Wildes Steingeröll, abgestürzte Felsstücke und von einer starken Eiskruste überzogene mächtige Holzstämme bedecken den Boden, während Eispyramiden und meterlange an den Wänden hängende Eiszapfen den ungeheuren Raum schmücken. Zu unserer Linken erblicken wir eine weite, spiegelglatte Eisfläche, von den Leuten „Eissee" genannt, und den Hintergrund für dieses wildromantische Bild stellt ein sonderbar geformtes Tropfsteingebilde — der „Altar" mit einem strahlenden Eisvorhange dar. — Eine heitere Episode, die sich vor ungefähr zwei Jahren dahier zutrug, verdient Erwähnung. Freund G. hatte mich an einem schönen Frühlingstage zum Besuche der Eisgrotte bewogen. Fröhlichen Herzens und in der launigsten Stimmung hatten wir glücklich die Eisgrotte erreicht und der Abstieg zu derselben war ohne Unfall vor sich gegangen. Aus Freude über die gelungene touristische Leistung stimmte der gute Freund auf dem „Eissee" das herrliche Frühlingslied „Trau nicht den Frühlingslüsten" aus voller Kehle an. Kaum jedoch waren die Worte „Trau nicht" seiner Sangesbrust entstiegen, so glitt er auf der Eisfläche aus und machte in der Länge von ungefähr zehn Metern bis zum „Altar" hinunter eine Rutschpartie in des Wortes vollster Bedeutung. Dabei lachte der „fahrende Sänger", daß seine roten Wangen in ganz bedenkliche Schwingungen gerieten, und ich lachte mit. Der gute Mann tröstete sich mit dem Gedanken, daß ein Rutscher oder ein Aufsitzer weiter nichts koste, insbesondere wenn man sich dabei gut unterhalte. Wenn Herrn G. diese Zeilen zu Gesichte kommen, hat er vom Unfall sich gewiß schon längst erholt und wird mir's nicht übelnehmen, daß ich diese Episode hiemit der Öffentlichkeit übergebe. — Hinter dem „Altäre" führt ein enger, eisiger Gang in eine zweite Eisgrotte, zur sogenannten „Kammer", die jedoch ohne von alten kostbaren Liederperlen vor der völligen Vergessenheit gerettet: ist dieser gerettete Schatz nicht zum großen Teile leider ein toter Schatz? So sammelt man ja auch alte Waffen, alten Hausrat u. dergl., aber nicht um ihn im täglichen Leben zu benützen und zu gebrauchen, sondern um dergleichen interessante Antiquitäten in Museen auszustellen, säuberlich numeriert und registriert. Unsere ehrwürdigen, alten deutschen Lieder kommen zwar nicht in die Museen, aber sie werden im Volke nicht lebendig, ihre Worte, ihre Weisen werden nicht Gemeingut des Volkes, sie bleiben leider nur zu häufig Buchdruckerschwärze auf weißem Papier. Der Literarhistoriker, der Sammler interessiert sich für sie, sonst nur zu oft keine Seele. Auch unsere heimatlichen Gottscheer Volkslieder sind mit großem Fleiße gesammelt worden und nehmen in dem rühmlichst bekannten Werke von Prof. Dr. Haussen: „Die deutsche Sprachinsel Gottschee" einen Raum von ein paar hundert Seiten ein. Manche dieser mundartlichen Lieder sind uralt (mit Änklängen an die Kndrundichtung re.), auch Perlen von wunderbarer Schönheit sind darunter. Dabei sind sie sittlich rein und tadellos; jede Unsauberkeit, jede Unschicklichkeit und Anstößigkeit wird vermieden. Das kommt daher, weil das Gottscheer Volkslied seit jeher fast ausschließlich vom sittsamen Frauenmunde gesungen und gepflegt wurde. Die in alle Welt wandernden Männer haben an der Erhaltung desselben fast keinen Anteil. Hierin liegt aber zugleich eine Schwäche des Gottscheer Volksliedes. Der Männerwelt sind die meisten heimischen Dialektlieder bereits so ziemlich unbekannt geworden, ja fast hat es den Anschein, als ob man sich ihrer schämte; jedenfalls entbehren sie jetzt schon der allgemeinen wirklichen Volkstümlichkeit. Und die Frauen? Sind nicht die meisten der gesammelten Lieder dem schüchternen Munde alter Frauen abgelauscht, um nicht zu sagen abgerungen worden? Die junge Mädchenwelt von Gottschee, die übrigens gegenwärtig bekanntlich bei weitem nicht mehr so heimatständig ist wie in alten Zeiten, kennt nur mehr eine verhältnismäßig geringe Anzahl der heimischen, mundartlichen Volkslieder und singt dieselben allenfalls noch beim „Rübenstoßen" und „Kukuruzauslesen". Wie lange noch? Wer den Lauf der Dinge aufmerksam beobachtet, für den ist kein Zweifel, daß auch bei uns das heimatliche Volkslied im steten Rückgänge begriffen ist. Wie die Gottscheer Tracht, wenn wir von ganz wenigen Dorfschaften des „Hinterlandes" ab-sehen, schon vollkommen verschwunden ist und der Vergangenheit angehört, so wird es leider auch einmal mit unserm mundartlichen Liede der Fall sein. Ohnehin ist es immer stiller geworden bei uns. Wo begleitet die Feldarbeit Sang und Klang, wie dies denn noch in Tirol, Steiermark, Kärnten und Oberkrain der Brauch ist? Und so wird eine Zeit kommen, sie ist ja für viele von uns schon Führer und ohne Beleuchtung nicht betreten werden kann. Zur Zeit einer großen Waffernot holt die Bevölkerung — wie dies auch heuer der Fall ist — aus den beiden Grotten Eisstücke, um so den Wasserbedarf wenigstens einigermaßen zu decken. — Die empfindliche Kälte in der Eisgrotte drängt zum Rückmärsche. Der Weg zieht sich steil und lang hinauf, stille Seufzer entringen sich der Brust, bis wir endlich oben angelangt einen kräftigen „Juchezer" tun, daß es hinausschallt über Berg und Tal, hinein in die umliegenden Dörfer und Hütten. Von der Ortschaft Kuntschen führt ein gut erhaltener Fahrweg in fünf Viertelstunden nach Altlag hinab und damit sei unsere Wanderung in den „Waiden" beendet. Es ist eine bedauerliche Tatsache, daß die Naturschönheiten unserer Gegend der heutigen Touristenwelt noch sehr wenig bekannt sind. Die Eisgrotte bei Kuntschen, die durch ihre Ausdehnung und Größe (101 m lang, 80 m breit, 57 m hoch), durch ihre schön geformten Tropfsteingruppen auf jeden Besucher einen wahrhaft imponierenden Eindruck ausübt, erfreut sich erst seit dem Jahre 1897 einer größeren Beachtung. In diesem Jahre trafen mehrere Besucher zur Besichtigung der Grotte ein, so z. B. der damalige Bezirkshauptmann von Rudolfswert Otto Ritter Fränzl v. Vesteneck samt Gemahlin, die Herren Prof. Hintner und Belar aus Laibach, Forst- da, wo die heimischen Lieder Fremdlinge sein werden in der Heimat; immer mehr werden sie verklingen, je weniger sie im Volksgemüte Widerhall finden werden; sie werden langsam eines natürlichen Todes sterben. Das deutsche Volkslied blühte bekanntlich von neuem auf im 15. und 16. Jahrhundert. Wird dem deutschen Volke eine neue Blüte seiner Volkspoesie beschiedeu sein? Wenn man das schrecklich nüchterne, nur auf materielle und egoistische Ziele gerichtete Leben und Streben unserer Zeit betrachtet, so möchte man daran mit Fug und Recht zweifeln. Zwar musikalischen Hunger hat auch unser nervöses, überarbeitetes Geschlecht zweifellos; aber nicht ruhige, schlichte Volkspoesie ist es, wornach ihr gelüstet, sondern meist nur ein lautes Tamtam, ein sinnekitzelndes Opiat, um die schlaffen Nerven künstlich aufzupeitschen. — Hoffnungsvoller scheint Eschelbach in die Zukunft zu blicken. Er schreibt: „Wir können nicht allein von unserer Gegenwart leben, mir müssen Neues schaffen! Wir müssen die Volksseele belauschen, müssen das gute Alte kennen und achten, ohne es altertümelnd nachzubilden, nein, wir müssen das Neue aus dem Geiste unserer Zeit heraus zu schaffen suchen 1 Tastende Versuche nach dieser Richtung hin hat man schon gemacht, aber man ist wieder in den Irrtum verfallen, als ob zur Hervorbringung eines „Volksliedes" nur ein Komponist, nicht auch und zwar an erster Stelle eilt Dichter zu schaffen habe. Man hat für Komponisten Preise für volkstümliche Lieder ausgeschrieben. Aber wo sollen die Komponisten ihre Texte hernehmen? Volkslieder, deren Melodie nun einmal festliegt, immer wieder „neu" komponieren zu wollen, ist doch eine sehr undankbare Aufgabe. Sehr oft haben tüchtige Komponisten absolut wertlose Dichtungen komponiert; sie haben sogar deutsche Volkslieder zu schaffen versucht, indem sie finnische, russische, serbische oder rumänische Texte komponierten. Daß man mit solchen Liedern die deutsche Volksseele nicht zum Klingen bringt, ist klar." Eschelbach befürwortet eine Sammlung guter, volkstümlicher und sanglicher Texte moderner deutscher Dichter unter Ausschluß alles Minderwertigen, aller verlogener Sentimentalität ü. dergl. „Würde die Herausgabe eines solchen Liederbornes in die rechten Hände gelegt, so würde damit ein Werk geschaffen werden, welches unfern Komponisten zur reichsten Fundgrube, unserm Bvlksgesange zu einem Jungbrunnen werden könnte, vom dem neues Leben, neue Anregungen ausgehen müßten bis in die entferntesten Gaue unseres Vaterlandes." Man sieht also, wir stehen vor Wünschen, Vorschlägen und Projekten, die erst der Verwirklichung harren. Bis dahin kann noch manche Spanne Zeit vergehen. Aber verlangt denn nicht auch schon die Gegenwart ihr Recht? Sollen wir ruhig und teilnahmslos meister von Zhuber aus Ainödt, mehrere Lehrer, Priester und Musensöhne unseres Ländchens. In jüngster Zeit besuchten die Grotte die Herren: Bezirksrichter Modrinjak aus Teisenberg, Prof. Josef Obergföll aus Gottschee, Dechant F. Erker, die Pfarrer Kreiner, Eppich, Maußer usw. Bevor ich mich nun vom freundlichen Leser verabschiede, hätte ich noch eilt Anliegen vorzubringen. Ich kleide dasselbe in die Worte des weltbekannten Dichters Peter Rosegger: „Ich möchte allen, die das Glück haben, aufs Land, ins Gebirge zu gehen, nebst meinen Glückwünschen noch das eine herzlich bittend zurufen: Schonet das Volkstum! Die Leute systematisch erziehen, bilden, das wäre ja schön, aber das Raisonieren, Locken und unsinnige Proselyten-meichen für den modernen Geist könnte nur vieles niederreißen, nichts aufrichten . . . Ihr seid in unseren Bergen die lieben, willkommenen Gäste, die Erholung, Anregung, Erweiterung von Kenntnissen und edle Genüsse finden sollen — so freuet euch harmlos mit uns über die herrliche Natur und über die einfachen Menschen, die trotz des kümmerlichen Loses bisher zufrieden gewesen sind bei ihrer treuen Arbeit und schlichten Lebensweise, in einer Art Idylle lebend, wie man sie draußen in der Welt nicht mehr findet." Und nun Heil Dir, lieber Leser! Glückauf zur Wanderung in den „Waiden" I zusehen, wie auch in unserer engeren Heimat das Jahrhundert alte ehrwürdige Volkslied immer mehr und mehr verstummt und versiegt und durch elende Allerwelts-Gasseuhauer u. dergl. verdrängt wird? Gibt es gar kein Mittel, um, wenn schon der mundartliche Bolks-gesang auf die Dauer kaum mehr zu retten ist, wenigstens hochdeutsche Volkslieder edlerer und besserer Art in unfern Gauen heimisch zu machen? Gesangvereine können das bei uns nicht besorgen, denn wir haben keine? Übrigens haben solche Gesangvereine für unfern Zweck auch anderwärts wenig oder nichts geleistet. Hat sich doch selbst der deutsche Kaiser vor nicht gar langer Zeit veranlaßt gefühlt, sein Bedauern darüber auszusprechen, daß die Gesangvereine mit Vorliebe zumeist Kompositionen wählen, „die unfern allen Deutschen bekannten guten Volksliede und Volkston wesentlich entfernt liegen". — Es bleibt also bei uns nur noch die Schule, der Gesangunterricht an der Volksschule. In der oben erwähnten pädagogischen Zeitschrift („Österr. Schulbote" 1904, S. 215 ff.) lasen wir die Klage, daß der Gesang im Volksschulunterrichte zumeist eine ganz untergeordnete Stellung einnehme, ja nicht selten geradezu als Aschenbrödel behandelt werde. Der Schul-gesang, heißt es dort, gleiche einem Schmuckstück, das verstaubt und unbeachtet in einem Winkel liege. Mit vollem Rechte wird ferner bemängelt, daß die „Liederguellen" und wie die Siebersammlungen für Schulen sonst heißen mögen, zu zwei Dritteln „einen wahren Schund" enthalten, „dank der leidigen Gewohnheit, der zufolge in solchen Publikationen die Herausgeber ihre eigenen Kompositionen massenhaft veröffentlichen". Es sei bedauerlich, daß gerade solche Lieder, die sich — glücklicherweise, muß man dabei noch sagen! — im Herzen der Kinder keinen dauernden Platz fürs Leben zu erobern wüßten, in Schulen am häufigsten gesungen würden. Die durch derlei langweilige, elende „Wassersuppenlieder" in der Schule niedergehaltene Sangesfreudigkeit der Kinder tobe sich dann, sobald sie der Schule entwachsen seien, leider nur zu häufig in zotigen Vierzeilern oder zweifelhaften Schmachtfetzen, die gerade populär seien, ans. Mit Liedern von Schober, Labler und Proschko werde man dem Schulgesang nicht aufhelfen. Auch mir sind der vollen Überzeugung, daß für die Schule, wie bei der Lektüre und in anderen Dingen, das Beste eben gerade gut genug ist. Und haben wir an solchem Besten, das zugleich auch für die Schule paßt, Mangel? Gewiß nicht! — „Ich halt’ einen Kameraden", „Der Mai ist gekommen", „Das Wandern ist des Müllers Lust", „Am Brunnen vor dem Tore", „Sah ein Knab’ ein Röslein stehn", „Ich kenn’ ein’ hellen Edelstein", „Zn Mantua im Banden", „Prinz Eugen der edle Ritter" und ähnliche schöne, gediegene, volkstümliche Lieder, dazu noch einige hübsche, packende Marsch-, Turner- und Alpenlieder u. dergl. werden von der Schuljugend nicht nur freudig, ja mit einer gewissen Begeisterung gelernt, sondern bleiben in der Regel auch dauerndes Eigentum fürs Leben und werden dadurch zu wahren Volksliedern, die in froher Stimmung, bei Zusammenkünften, Ausflügen n. dergl. auch späterhin noch gerne gesungen werden — von den Mädchen vielleicht noch lieber als von den jungen Männern -— und die auch das ermüdende Einerlei der Tagesarbeit verschönern helfen. Fort also mit allem minderwertigen Zeug ans dem Gesangnuterrichte der Volksschule! Bieten wir unfern Kindern stets nur das Beste, stets nur solche gesangliche Gaben, die wahren, dauernden Wert besitzen! Aus Stabt und Land. Gottschee. (Zur Beachtung.) In einer der nächsten Nummern eröffnen wir eine Reihe von Aufsätzen über „Die Auswanderung in Gottschee", welche gewiß alle unsere Leser interessieren werden. Diejenigen unserer geehrten Abnehmer, welche die Bezugsgebühren noch nicht oder nicht ganz entrichtet haben, ersuchen wir freundlichst, sich mit der Einsendung derselben zu beeilen, damit die worden. Mittlerweile ist in der Stadt Gottschee ein Gesangverein gegründet Zustellung des Blattes nicht eingestellt werde. Daß die Abonnenten in Amerika bei Geldsendungen nur internationaler Postanweisungen sich bedienen mögen, haben wir schon des ostem bemerkt; heute müssen wir überdies auch bitten, die Adressen genau anzugeben. Adressen, wie „Herrn N. N. in Cleveland", ohne nähere Bezeichnung der Straße, Gasse und Hausnummer in großen Städten genügt offenbar nicht und es trifft in diesem Falle nicht uns die Schuld, wenn das Blatt nicht in die Hände unserer geehrten Abnehmer kommt. — (Anerkennung.) Ans Wien erhielten wir unlängst folgende anerkennende Zeilen: „Ich bin zwar kein Abonnent, jedoch ein sehr eifriger Leser Ihres geschätzten Blattes, welches von all den vielen, die ich bis nun gelesen habe, das beste deutsch-christliche ist." — (Persünalnachrichten.) Seine Majestät der Kaiser hat dem k. k. Landesschulinspektor für Steiermark, Herrn Wilh. Linhart, anläßlich der erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse und dem Sandes-Veterinärreferenten bei der Landesregierung in Laibach, HerrnJohann Wagner, ans demselben Anlasse das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht, sowie dem Prior des Konventes der Barmherzigen Brüder in Kandia, Herrn P. Kajetan Popotnik, das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. — Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat dem wirklichen Lehrer am Staatsgymnasium in Kaaden, Herrn Dr. Karl Prodinger, eine Lehrstelle am Staats-Untergpmnasinm in Gottschee verliehen. — (Mutmaßliche Schwindler) waren die drei sogenannten Chaldäer, welche in jüngster Zeit hierzulande für den angeblichen Bau einer Kirche Beiträge sammelten. Sie konnten eine Sammlungsbewilligung weder von der k. k. Regierung noch vom fb. Ordinariate in Laibach aufweisen. Der eine sogenannte Orientale sprach etwas slovenisch. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind es Inden aus Russisch-Polen, welche, um nicht nach Ostasien in den Krieg ziehen zu müssen, sich ins Ausland flüchteten und, da sie nicht arbeiten mögen, auf Unkosten des christlichen Volkes leben wollen. Wie wir erfuhren, sind ihnen wirklich einige Leichtgläubige auf den Leim gegangen. Zu bedauern ist es, daß manche Leute für zweifelhafte Zwecke ihre Hand stets offen halten, für Mildtätigkeit zu heimischen, ausgesprochen guten Zwecken aber nicht zu haben sind. — (Pietätvolle Gedenkfeier.) Der Leitaufsatz „Ein Blatt ans der Leidensgeschichte Gottschees" in der letzten Nummer unseres Blattes hat das Andenken an die im Cholerajahre 1855 verstorbenen Pfarrinsassen wieder aufgefrischt. Um es aber nicht bei einem bloßen Zeitungsartikel bewenden zu lassen, sondern den Dahingeschiedenen auch wirklich Hilfe zu bringen, falls sie einer solchen noch bedürfen sollten, hat der hochw. Herr Dechant am 29. Juli eine heil. Seelenmesse für die im genannten Jahre an der Cholera Verstorbenen gelesen. Daß er dadurch ganz im Sinne der Bevölkerung gehandelt hat, bewies die andächtige Volksmenge, die sich bei dieser Gedenkfeier in der Stadtpfarrkirche so zahlreich einfand. — (Eine große Gefahr) für unser Land und Volk liegt in den immer mehr sich häufenden Ankäufen von Häusern und Grundstücken im Gottscheer Gebiete durch fremde Käufer. Erst vor kurzem meldeten wir, daß drei schöne Besitze, einer in Unter-lofchin, zwei in Kerndorf, in fremde Hände gekommen sind; heute obliegt uns abermals die unangenehme Pflicht, von derartigen Besitzwechseln berichten zu müssen. In Grafenfeld hat der Besitzer des Hauses Nr. 3 sein ganzes Anwesen um 8000 Kronen an einen gewissen Herrn Franz Krašovec aus Oblak in Jnuerkrain verkauft. In Hasenfeld ist das Hans Nr. 18 samt den dazu gehörigen Grundstücken durch Kauf in den Besitz des Herrn Andreas Krajec ans Grahovo in Jnuerkrain um den Preis von 2400 Kronen übergegangen. In Unterfliegendorf erwarben die Herren Pirc und Šega ans Soderschitz sechs Grund- und Holzrechte des der genannten Ortschaft gehörigen schönen Buchenwaldes um 4062 K. Ebendort kaufte Herr Fajdiga, Postmeister in Soderschitz, einen kleinen Besitz um den Spottpreis von 800 Kronen. Wer erblickt hierin nicht die größte Gefahr für uns in nationaler und wirtschaftlicher Beziehung? Hat es ja fast schon den Anschein, als wenn eilt uns übelgesinntes Konsortium sich auf den Ankauf möglichst vieler gottscheeischer Besitzungen verlegen würde, um uns allmählich von Haus und Hof zu verdrängen und Gottschee langsam seines deutschen Charakters zu entkleiden. Was ist da zn tun? Das Richtige haben die Insassen jenes Dorfes getroffen, welche in Anbetracht der drohenden Gefahr beschlossen haben, künftighin auch unter den günstigsten Bedingungen keinen Besitz an Fremde zu veräußern. Mögen diese Wackeren recht viele Nachahmer finden! Diejenigen Landsleute aber, die es ans der heimatlichen Scholle nimmer auszuhalten vermögen und ihr Anwesen durchaus losschlagen zu müssen glauben, ersuchen wir inständig, wenigstens einige Jahre uoch auszuharren; hoffentlich wird buch einmal die Zeit kommen, wo von den nach Amerika ansgewanbecten Lanbs-lenten viele wieder zurückkehren mtb in ber Lage sein werben, feil-gehaltene Besitze in ber Heimat zu erwerben und so deren Anfall an Fremde zu verhindern. — (Sparkasse der Stadt Gottschee.) Ausweis für den Monat Juli 1905. Einlagen: Eingelegt wurden im Monate Jnli 1905 149.611 K 98 h und behoben 141.515 K 42 h, wonach sich der Einlagenstand um 8096 K 56 h erhöhte. Die kapitalisierten betrugen im ersten Semester 1905 91.229 K 71 h. Der Einlagenstand beträgt somit mit Ende Jnli 1905 4,999.371 K 81 h. Hypothekardarlehen: Im Monate Juli 1905 wurden verausgabt 55.500 K, rückgezahlt hingegen 42.053 K 21 h, somit ein Zuwachs von 13.446 K 79 h. Der Hypothekeustaud betragt somit mit Ende Juli 1905 3,931.099 K 75 h. — (Kinderfest.) „Saure Wochen, frohe Feste" sagt das bekannte Dichterwort, das sich kürzlich auch bei uns wieder bewahrheitete. Nach den vielen, vielen sauren Wochen des langen Schuljahres kamen die Ferien mit ihrem Zauber und brachten unserer lieben Schuljugend schon in ber zweite» Woche ein Fest, an dem sich jung und alt ergötzte. Am 27. Jnli versammelte sich die männliche und weibliche Schuljugend unserer Stadt um 3 Uhr nachmittags Beim Waisenhause und zog unter Trominelschlag und Hörnerklang in flottem Marschschritte durch bie Stadt aus den ausgedehnten Wiesenplan der Besitzung des Herrn Gastwirtes Erker (vulgo ©che-scharek). Die Knaben trugen schwarz-gelbe, bie Mabchen blau-weiße Schärpen. Ans den Wiesen, die den schönen Besitz umgeben, hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden — es dürften über 150 Personen gewesen sein — und es entwickelte sich nun in munterster, heiterster Stimmung ein frohbewegtes Leben und Treiben. Ein umsichtiges Damenkomitee hatte für einen ausgiebigen Imbiß für die Schuljugend gesorgt, welche sich das reichlich Gebotene mit gesegnetem Appetite trefflich munden ließen. Nun ging's ans Spielen. Dem Ballschlag und anderen nicht selten auch die Lachlust erregenden Jugendspielen wurde mit lebhaftem Eifer und frohester Ausdauer gehuldigt. Geradezu reizend waren cutch die frischen Sieber aus den jugendlichen Kehlen. Als bas abendliche Dunkel hereingebrochen war, gab es eine sehr hübsche Überraschung. Die Kinder führten unter Musikbegleitung (zwei Zithern, eine Gitarre und zwei Violinen) mit staunenswerter Exaktheit, bunte Lampions in den Händen tragend, einen Reigen auf, dessen farbenreicher und in den verschiedensten Gruppierungen wechselnder Anblick ganz entzückend war. Das schöne und in seiner Art hier neue Fest, welches vom herrlichsten Wetter begünstigt war, dauerte bis in bie laue Sommernacht hinein. Erwähnt sei auch, baß ber Gottscheer deutsche Gesangverein mehrere mit vielem Beifalle ausgeitommette Lieder zum besten gab. Küche und Keller des Herrn Gastwirtes Erker befriedigten alle an sie gestellten Ansprüche aufs beste. Um das Gelingen des schönen Festes, das das Herz jedes Kmbersrennbes hoch erfreute, haben sich außer beut bereits erwähnten Damenkomitee insbesondere Herr Professor Karl Lubwig aus Wien ltnb Herr Lehrer A. Perz ans Wien verdient gemacht. Letzterer hatte in bereitwilligster Weise bie mühevolle und zeitraubende Einübung der Jugendspiele übernommen, wofür ihm ber beste Dank gebührt. Das beim Feste unter seiner bewährten Leitung von ber Jugend Gebotene erbrachte beit Beweis, baß Herr Lehrer Perz den vorteilhaften Riff, ber ihm in bieser Beziehung bereits vorausgegangen war, voll und ganz verdient. — (Zur Wahl in die Erwerbsteuer-BeMessungs-komMission), die am 2. d. M. vorgenomine» wurde, hat der Deutsche Hanbwerkerverein in Gottschee Stellung genommen mtb alle deutschen Gewerbetreibeubeu mit einem Ausruf aufgesorbert, sich an ber Wahl zu beteiligen. Auch hat er bie zn wählenden Wahlmänner in Vorschlag gebracht, mtb zwar für Gottschee 18, sür Altlag, Mosel, Mitter-faorf, Lieufelb, Rieg und Nesseltal je 2, die alle fast einstimmig gewählt wurden. Dieses Vorgehen des Deutschen Handwerkervereines ist nur aufs freudigste zu begrüßen, zeigt es doch, daß sich auch der deutsche Handwerker wie überall auch bei uns zu regen beginnt, um für seine Interessen einzntreten. — (Die k. k. Fachschule für Holzbearbeitung) in Gottschee zählte am Schlüsse des abgelaufenen Schuljahres im Vorbereitungskurse 12, in der Möbel- und Bautischlerei 12, in der Holzschnitzerei 3, in der Drechslerei 1, zusammen 28 ordentliche Schüler und 2 Hospitanten (30). Die mit der Fachschule verbundene gewerbliche Fortbildungsschule zählte am Schlüsse des Schuljahres 38 Schüler im Vorbereitnngskurse und 25 in ber Fortbildungsklasse. Die Gesamtzahl ber Schüler belief sich also am Schluffe bes Schuljahres auf 93. In ber Fachschule haben 25 ben Anforberungen entsprochen, 1 Schüler blieb ttnklasfifiziert, 3 Schülern winde eine Wiederholungsprüfung bewilligt, einer muß den Jahrgang wiederholen. In der gewerblichen Fortbildungsklasse haben 43 Schüler entsprochen, 4 blieben nnklassisiziert, 21 Schüler müssen den Jahrgang wiederholen. Von beit fünf Absolventen ber Fachschule im vorigen Schuljahre (1903/1904) arbeiten bie brei Tischler als Gehilfen in Gottschee, Laibach mtb Gör;, während der Schnitzer und der Drechsler in Nordamerika sich befinden. Eine Aufgabe der Fachschule bildet die Förderung des lokalen Gewerbes. Dieser Zweck soll erreicht werden: Durch unentgeltliches Ausleihen von Vorlagewerken, Zeichnungen, Büchern; durch Zuwendung von Bestellungen, durch unentgeltliche Erteilung von Ratschlägen über Bezugsquellen, Preise, Konstrnktionsweisen u. a. Jeder Gewerbetreibende im Bezirke Gottschee hat das Recht, die Anstalt diesfalls in Anspruch zu nehmen. In den Hauptferien 1904 wurde von zwei Lehrkräften der Anstalt in den Gemeinden Nesseltal, Tscher-moschnitz, Pöllandl, Unterwarmberg und Altlag ein Wandernnter-richt für Holz verarbeitenbe Gewerbetreibenbe unb Hausindustrielle abgehalten, der in den heurigen Ferien in einzelnen bieser Orte (praktisch) fortgesetzt wird. Außerdem sind brei Lehrkräfte für einen Wanderunterricht im Reifnitzer Bezirke bestimmt worden. Für den Zeichenfortbildungskurs für Bolksschnllehrer, welcher in den bies-j(ihrigen Hauptferien (August) ftattfinbet, würben 30 Teilnehmer zugelaffen unb hiefttr die nötigen Subventionen bewilligt. Die Ausstellung der Schülerarbeiten der Fachschule und der gewerblichen Fortbildungsschule bleibt während der ganzen Hauptferien exponiert. Modelle und Lehrmittel werden an gewerbliche und andere Lehranstalten ans entsprechendes Einschreiten entweder unentgeltlich oder gegen Ersatz der Materialkosten nach Maßgabe ber Vorräte überlassen. Was bie literarischen unb sonstigen Leistungen bes Lehrkörpers anbelangt, so hielt Herr Fachschulleiter Professor Knabl gemeinsam mit Herrn Fachlehrer Ganslmayer einen vierzehn-tägigen iffiauberimtemcht, verfaßte bie Berichte hierüber und fertigte verschiedene Skizzen und Entwürfe für Möbel it. a. an; auch besuchte er die Ausstellung von Zeichnungen kunstgewerblicher Lehranstalten in Wien. Herr Prof. Theiß lieferte verschiedene Skizzen, Entwürfe und Detailzeichnungen. Herr Fachschullehrer Petsche schrieb für bie „Laibacher Schulleitung" mehrere Rezensionen und Aufsätze. Herr Fachlehrer Gauslinayer unb bie Herren Werkmeister Pschick unb Elm er führten einige Entwürfe, Modelle und Vorbilder aus. Für Schülerunterstützungen standen im gesamten K 6180‘23 zur Verfügung, wovon K 3206' 92 zur Verteilung gelangten. Mehrere Familien gewährten armen Schülern Freitische. 7.' am Loi nnt in i Tri in che viei Sd bee Be ger vip nnt in ( ger uni biej beit bie das sie ant Wa wir am aba zur sich nar schc An sich ber fine Kai hat fan unt unt biej wie wn der Bei Vo wo Se sie Wi zu Ers stat fast Nu ar£ letz Bäi bm Sd nui — (Märkte in Ära in vom 6. bis 20. August.) Am 7. August in Reifuitz und Mariatal; am 9. in St. Peter (Jnnerkrain); am 10. in Obergras, St. Lorenz an der Temeuitz, Gereut (Bezirk Loitsch), Aich, Eisnern, Jgg, Steinbüchel; am 11. in Seuosetsch; am 14. in Haselbach, Töplitz und St. Veit bei Wippach; am 16. in Fara, Feistritz (BezirkTreffen), Laas, Watsch, St. Marein, Planina, Treffen, Unteridria und Zirklach; am 17. in Schwärz; am 19. in Nasseufuß. Wooswald. (Seltene Geistesgegenwart eines Mädchens.) Vor kurzem gingen zwei Mädchen aus Mooswald, die vierzehnjährige Maria Stimpfl und die dreizehnjährige Magdalena Schauer, barfntz in den nahen Wald, um Heidel- oder Schwarzbeeren (Grauten) zu pflücken. Während des Sammelns dm süßen Beeren verspürte die Schauer plötzlich einen Stich im Fuße und gewahrte zu ihrem nicht geringen Schrecken, daß sie auf eine Sandviper getreten und von ihr gebissen worden sei. Rasch entschlossen unterband die Stimpfl die Bißwunde am Fuße ihrer Gefährtin in Ermanglung eines besseren Verbandes mit einem vom Unterkleid gerissenen Leinwandstreifen, setzte ihren Mund beherzt an die Wunde und saugte das Blut aus derselben. Das war die erste Hilfe bei diesem Unglücksfalle und gerade hinreichend, um das Mädchen von den üblen Folgen der Vergiftung zu retten. Denn als bald darauf die Verwundete zum Arzte gebracht wurde, konnte dieser seststellen, daß jegliche Gefahr bereits geschwunden sei. Auf die Frage, woher sie denn wisse, die richtigen Mittel beim Schlangenbiß anzuwenden, antwortete die Stimpfl: „Das weiß ich aus der Schule im Gottscheer Waisenhaufe, wo uns die Barmherzige Schwester gelehrt hat, wie wir uns in solchen Fällen zu verhalten haben." Kkilldorf. (Eine erhebende Feier) wurde am 23. Juli, am St. Magdalenasonntag, gelegentlich des Filialgottesdienstes hier abgehalten. Durch Sammlungen hatten die Dorfinsassen die Mittel zur Renovierung der Kapelle mitten im Dorfe aufgebracht, wobei sich besonders der alte Vater Jaklitsch von Nr. 20 durch eine namhafte Spende auszeichnete. Auch wurde anstatt des alten und schadhaften ein neues Ölgemälde angeschafft, welches den HI. Apostel Andreas und den hl. Leonhard darstellt. Um 3/* 10 Uhr bewegte sich die andächtige Bvlksschar von der Kirche unter Vorantragung der großen Kirchenfahne, unter festlichem Geläute und unter Absingen der Marienlitanei in einer schönen Prozession bis zur kleinen Kapelle. Nachdem der Herr Dechant das neue Votivbild eingeweiht hatte, hielt er unter freiem Himmel eine Ansprache an die Versammelten, .in welcher er auf die Bedeutung des Bildes hinwies und hervorhob, daß der hl. Leonhard als Beschützer gegen Pferde-und Viehkrankheiten verehrt wird, weshalb auch die Vorfahren diese Kapelle erbaut hatten. Nach der Predigt begab man sich wieder in Prozession in die Kirche, wo der Gottesdienst fortgesetzt wurde. Leider wurde die feierliche Stimmung gestört durch eine — (Rauferei.) Trotz öfteren Abmahnens wurde in einem der drei Wirtshäuser Tanzmusik gemacht, welche wie immer die Veranlassung zu einer Schlägerei gab. Das war aber nur wie ein Vorpostengefecht. Die eigentliche Schlacht fand in der Nacht statt, wobei die beiden Burschen Franz -Hinter und Franz Kropf aus Seele die Rolle der Japaner übernommen zu haben schienen, denn sie suchten bei Nacht und Grauen den Feind in einem anderen Wirtshause auf, um ihn, wie die siegreichen Japaner, zum Rückzuge zu zwingen — wurden jedoch mit blutigen Köpfen zurückgeschickt. Elfterem wurde der linke Arm stark beschädigt — der Arzt konstatierte Knochenzersplitterung — letzterem wurde eine Ohrmuschel fast abgeschlagen und der Kopf an mehreren Stellen schwer verletzt. Nun müssen sich ihre alten Väter allein mit der schweren Landarbeit abplagen! Das sind die Folgen solchen Unfuges! Witterdorf. (Feueralarm.) Der „Bote" berichtete in der letzten Nummer von einem nächtlichen Brande, durch den ein Gebäude eingeäschert wurde. Seit dieser Zeit sind wir neuerdings durch Feuerlärm geschreckt worden. Am 23. Juli brach nämlich beim Schneidermeister Georg Erker in Windischdorf ein Rauchfangfeuer aus Und drei Tage darnach wäre das Haus Nr. 5 in Obrem bald ein Raub der Flammen geworden. Au der Hinterseite der zum genannten Hause gehörigen Scheune fing cs plötzlich zu brennen an und alle Umstände deuten darauf hin, daß der Brand böswilliger Weise gelegt worden war; fand man ja noch Zündhölzchen an Ort und Stelle vor. Nur schleunige Hilfe löschte in beiden Fällen das im Entstehen begriffene Feuer. Um bei etwaigen ähnlichen Fällen Wasser sogleich zur Hand zu haben, muß über Anordnung des Gemeindevorstehers bis auf weiteres bei jedem Hause ein größerer mit Wasser gefüllter Bottich vorhanden sein. Ein recht vernünftiger Auftrag! — (Raufereien) waren allhier bisher nicht Mode; Heuer aber scheint man der guten alten Sitte überdrüssig geworden zu sein. So gerieten in letzter Zeit durch Alkohol erhitzte Köpfe etlichemal aufeinander. Während es nun einmal noch ziemlich glimpflich abging und nur gewöhnliche Backenstreiche hin- und herüber aus-geteilt wurden, bewarf man sich das zweite- und drittemal schon mit Bierkrügeln, und zwar so heftig, daß einem bekannten Raufbold die Glasscherben aus dem Kopfe herausgeklaubt werden mußten. Sogar verheiratete Männer waren unter die Raufer gegangen. Pfui der Schand! — (Ausschußwahl.) Die Neuwahl des Gemeindeausschusses Mitterdorf wird am 10. und 11. August I. I. vorgenvmmen werden. — (Wieder einer.) Das Haus Nr. 14 in Mitterdorf soll in nächster Zeit gleichfalls einen Auswärtigen als Besitzer erhalten. Dabei erzählt man sich, daß beim Aufstöbern verkäuflicher Gründe ein gebürtiger hier seßhafter Gottscheer eine große Rolle spielen soll. Wir bezweifeln es jedoch und halten es für unglaublich, daß ein Landsmann beim Verschachern heimischen Bodens an Fremde hilfreiche Hand bieten könnte. Aktkag. (Deutscher Schulverein.) Der vorbereitende Ausschuß der Ortsgruppe Nr. 522 Altlag des Deutschen Schulvereines versandte diesertage die Einladungen zur gründenden Versammlung der Ortsgruppe Altlag, womit er insbesondere alle Freunde und Gönner des Deutschen Schulvereines einladet, sich an der gründenden Versammlung, die Sonntag, den 6. August l. I. um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Josef Kikel in Altlag stattfindet, recht zahlreich zu beteiligen. Die Tagesordnung enthält folgende Verhandlungsgegenstände: 1. Begrüßung durch den Einberufer; 2. Verlesung der Satzungen; 3. Wahl der Vereinsleitung; 4. Allfällige Anträge. Nach den bisher schon erfolgten Anmeldungen wird diese Ortsgruppe über 100 Mitglieder zählen. Diesen Anlaß will auch, wie wir hören, der Gottscheer Turnverein zu einer Turufahrt benützen und wird mit turnerischen Vorführungen dem ganzen das Gepräge eines Volksfestes geben. Wir begrüßen herzlichst den neuen Streiter und Wahrer unseres Volkstums. Hörern. (N eite Brunnen) deren jeder nur auf 100 Kronen zu stehen kommt, haben seit einigen Tagen die Besitzer Georg Krauland und Johann Jonke in Obrem. Ein Schlossermeister aus Rudolfswert hat ihnen durch einfache Bohrung Wasser beschafft. Fernere Bohrungen in Ort, Mitterdorf und Windischdorf blieben jedoch resultatlos, da man in geringer Tiefe schon auf Felsen stieß, was ein weiteres Bohren unmöglich machte. Höttenih. (Dampfsäge.) Der in Kaltenbrunn Heuer im Frühjahre begonnene Bau der neuen Dampfsäge ist nun völlig vollendet. Der Dampfmotor stammt aus der Maschinenfabrik „Otto Roth's Nachfolger", Wien. Leider ist der Besitzer des Sägewerkes, Herr Johann Suniperer, seit einigen Tagen abgängig. Ob demselben ein Unglück zugetroffen — ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt. Höermösel'. (Wasserleitung.) Wohl wenige Wasserleitungsprojekte sind mit so mannigfachen Schwierigkeiten perfekt geworden als das von Obermösel. Viele Jahre wurde um sein Zustandekommen gekämpft. Als die Vergebung des Baues bereits ausgeschrieben war und man der Sache schon sicher zu sein glaubte, wären noch im letzten Moment alle Bemühungen zu nichts geworden, wenn nicht Einsicht Platz gegriffen hätte. In der Ortschaft selbst herrschte tiefes Schweigen, welches von einigen Oppositionellen, die bei Schaffung des Guten leider nirgends fehlen, lebhaft begrüßt wurde und das bereits in hoffnungslose Stimmung umzuschlagen drohte. Doch welche Überraschung als diesertage eine aus fünfzig Mann bestehende Arbeiterpartie Bulgaren mit Kramp und Schaufel ankam, um die Arbeiten au der Wasserleitung in Angriff zu nehmen I Als am darauf folgenden Tage mit dem Ausheben der Gräben begonnen wurde, legte sich auch der letzte Zweifel. Wir sind nun der festen Überzeugung, daß nach Vollendung des Werkes jedermann damit zufrieden sein und sagen wird: „Recht war'sl" Der ursprüngliche Plan, nach welchem das Wassernetz nur bis zum Pfarr-hofe reichen sollte, wurde dahin abgeändert, daß sich dasselbe nun in die Seitengassen hinter der Schule und der Kirche erstreckt. Den Bau hat die Firma S. Juhasz aus Graz übernommen, eine sehr leistungsfähige und solide Unternehmungsfirma, welche berechtigte Hoffnung auf gediegene Ausführung des Projektes bietet. Unter die verschiedenen modernen fortschrittlichen Neuerungen, welche der Bau erfährt, gehört auch das Reservoir, welches einzig in seiner Art in Kram sein wird. Dasselbe wird außerdem von 21 m8 auf 40 m3 erweitert werden. Die Kosten der Gesamtleitung betragen 35.000 Kroueu und ist der Bau in vier Monaten fertig zu stellen. Möge das Werk gelingen! — (Feuerwehr.) In Nr. 13 des „Boten" wurde unter der Spitzmarke „Fenerwehrwahl" auch eines Fahnenjunkers, welcher in Aussicht genommen worden sei, Erwähnung getan. Um jeglichem Mißverständnisse vorzubeugeu, sei hiemit bemerkt, daß sich jene Notiz nicht ans eine bereits vollzogene, sondern seinerzeit erst vor-znnehmende Wahl eines Fahnenjunkers bezieht. Der noch junge Verein entbehrt, wie anderer notwendigerer Gegenstände, dermalen mich noch einer Fahne und könnte von einer solchen und einem Fahnenjunker selbstverständlich erst die Rede sein, wenn sich hochherzige Spender fänden, welche speziell die Anschaffung eines solchen Vereinszeichens wünschen und ermöglichen würden. Htteröach. (Die Rnhr) ist von Graflinden nach Otterbach übersiedelt und sind an derselben bereits dreizehn Personen erkrankt und zwei daran gestorben. — (Lebensüberdruß.) Anch dem 60jährigen Besitzer Georg Hutter vnlgo „Putreisch Jure" in Otterbach Nr. 2 erkrankte sein einziger Sohn an der Ruhr. Dies brachte den Mann, dem heuer bereits drei Stück Vieh umgestanden sind, vollends zur Verzweiflung. Am 24. Juli abends versuchte er sich auf seinem Stalle zu erhäugen, wurde aber von der Tante Magdalena Hutter aufgefunden, bevor er tot war. Diese holte schnell ein Messer, erwischte aber in der Eile kein besonders scharfes und konnte den Strick nur mit großer Mühe abschneiden. Hierauf rief sie Leute herbei, welche den Erhängten vom Stalle herabholten und in die Wohnstube übertrugen. Da der unglückliche Mann kein Lebenszeichen von sich gab, hielt man ihn bereits für tot. Zur selben Zeit befand sich auch der k. k. Gendarmarie-Postenführer Herr Alois Gunde in Otterbach, welcher die Wiederbelebungsversuche leitete, die von Erfolg waren. Nach 11/i Stunden begann der Mann wieder zu atmen. Jetzt ist er wieder vollkommen hergestellt, nur — am Halse spürt er noch einige Schmerzen, und behauptet von dem Vorfälle nichts zu wissen. Am 19. Juli ist sein Sohn gestorben und nun ist er noch trauriger. — Noch ein zweiter Selbstmordversuch ist in Otterbach zu verzeichnen. Am 30. Juli in aller Frühe ging die 53jährige, an der roten Ruhr erkrankte Maria Persche Nr. 1 in den in der Nähe befindlichen großen, zur Viehtränke dienenden Wassertrog und legte sich auf den Rücken der Länge nach hinein, um sich zu ertränken, weil sie die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte. Ihr Mann bemerkte bald ihre Abwesenheit, vermutete eine Verzweiflungstat, sprang znin Wassertroge, woher er sie horte, und zog sie schnell heraus. Merl'einsrant. (Zurückgegeben.) Auf die freche Herausforderung des Fleischers Bartol folgte die gebührende Antwort. Beim Gasthause unserer stramm deutschen Gastwirtin KnauS Helene, welche allen Deutschen bestens empfohlen werden kann, erhob sich alsbald ein neuer, schöner Baum, auf welchem das verhaßte Drei-farb gehißt wurde als ein Wahrzeichen, daß hier noch Deutsche wohnen, daß man die liebe Muttersprache noch nicht vergessen hat. Schwarzenöach. (Gemeinde-Ausschußwahl.) Bei der am 31. Juli stattgefundeneu Gemeinde-Ausschußwahl wurden nachstehende Herren in den Ausschuß gewählt: Johann Maichin aus Schwarzenbach Nr. 18, Johann Wolf aus Schwarzenbach Nr. 5, Josef Kump aus Hasenfeld Nr. 4, Alois Petsche aus Hasenfeld Nr. 13, Johann Putre aus Schwarzenbach Nr. 11, Andreas Jaklitsch aus Schwarzenbach Nr. 1, Josef Stalzer aus Schwarzenbach Nr. 19, Franz Jaklitsch aus Schwarzenbach Nr. 22; als Ersatzmänner: Joses Kropf aus Hasenfeld Nr. 20, Jakob Haas aus Hasenfeld Nr. 3, Johann Rom aus Schwarzenbach Nr. 6 und Franz Eisenzopf aus Schwarzenbach Nr. 12. Wutkau in Wiederösterreich. (Verschiedenes.) Bei der am 15. Juni stattgefundenen Wahl eines Mitgliedes des Gerichtsbezirkes Retz in den k. k. Bezirksschulrat Oberhollabrunn wurde Herr Heinrich Richter, Kaufmann und Gemeinderat in Pulkan, gewählt. Bei der ersten konstituierenden Sitzung des k. k. Bezirksschulrates wurde Herr Heinrich Richter einstimmig zum Obmanu-Stellver-treter gewählt. Ebenso einstimmig erfolgte dessen Wahl als Obmann -des Ortsschulrates in Pnlkan, welche Funktion Richter seit dem Jahre 1893 ununterbrochen bekleidet, während welcher Zeitperiode es ihm gelang, die Gründung der Knaben-Bürgerfchule in Pulkau im Jahre 1898 zu erwirken. Nachrichten aus Amerika. Hteveland. Der Deutschösterreichische Unterstützungsverein von Cleveland hielt am 9. April seine Generalversammlung mit Beamtenwahl ab. Zu Beamten wurden nachstehende Herren gewählt. Präsident: Johann Fink 124 Platt St.; Vizepräsident: Alois Kren 71 Stauten St.; Protokoll-Sekretär: Josef Hutter 1635 E. Ma-difon Ave.; Finanz-Sekretär: Josef Morscher 77 Stanton St.; Schatzmeister: Rudolf König 28 Key es St.; Trustees: Georg Bauer 128 Platt St., Johann Perz 1635 E. Madisou Ave., Anton Fink 34 Filbert St.; Vereinsarzt: Dr. A. N. Seidel 1547 Woodland Ave.; Fahnenträger: Franz Kraker 192 Wason St.; Marschälle: j Franz Wittreich 1635 E. Madisou Ave., Matth. Klnn 1578 E. Madison Ave.; Türhüter: Matth. Kinkopf 185 Grand Ave. Diese Beamten wurden bei der darauf folgenden Versammlung am 24. Mai feierlichst eingeführt, wobei Ex-Präsident Rudolf Kump sowie der neugewählte Präsident Johann Fink herzliche Ansprachen an die Versammlung hielten. Der Rechnungsabschluß für das abgelaufeue Jahr war, wie folgt: Einnahmen Dollars 839'67, Ausgaben Dollars 431'18, so daß sich ein Überschuß von Dollars 408"49 ergab. Zählt man dazu den früheren Kassabestand von Dollars 425'78, so beträgt der jetzige Kassastand Dollars 834'27. Ferner wurde dem Ex-Präsidenten Rudolf Kump für sein tätiges Wirken während der drei Jahre, seit dem Bestände des Vereines, bewilligt, sein Bild aus Kosten des Vereines zu vergrößern und iit die Vereinshalle aufzuhängen. Allerlei. Leseunterricht. An Landesschulen begnügt man sich leider nur zu oft mit der Erzielung einer bloß mechanischen Lesefertigkeit und es wird auf das sinngemäße, ausdrucksvolle, ästhetische Lesen zu wenig Gewicht gelegt. Die manchmal an das Lesestück geknüpften langatmigen grammatischen Übungen lassen, wie wir in einem amtlichen Berichte lesen, die richtige Stimmung und die Freude an dem sittlichen Inhalte gar nicht anfkommen und verwischen den Eindruck, den das Lesestück auf das Gemüt des Schülers ausüben sollte. Verhakten M Schlangenbissen. Ist jemand von einer giftigen Schlange gebissen worden, so sorge man zunächst dafür, daß die Wunde mit dem Munde tüchtig ausgesaugt wird. Hiebei ist natürlich vorausgesetzt, daß der Aussaugende keine Wunde im Munde hat, da sonst das Gift in diese hineingelangen und ebenfalls eine Blutvergiftung bewirken könnte. Sodann schnüre man das gebissene Glied oberhalb der Bißstelle mit einem starken Bindfaden oder einem Taschentuch fest zusammen, damit das Gift sich nicht weiter verbreiten kann. Um einen reichlicheren Blutfluß aus der Bißwunde und damit eine Ableitung des Giftes zu erzielen, pflegen manche die Wunde mit einem Messer oder einem anderen scharfen Gegenstände aufzuschneiden oder zu ritzen. Wir möchten jedoch das nicht raten, da der Laie (Nichtarzt) sehr leicht größere Blutgefäße oder Lymphdrüsen verletzten oder die Wunde infolge eines nicht ganz sauberen Messers infizieren (vergiften) kann. Gleichzeitig sorge man für Wein, Kognak oder Branntwein. Man reiche dem Gebissenen ein Viertel Wasserglas voll Branntwein oder eine Flasche Wein. Der in diesen Flüssigkeiten enthaltene Alkohol hat herzbelebende Kraft und hebt daher die herzlähmende Wirkung des Schlangengiftes auf. Der Gebissene wird trotz erheblicher Mengen Alkohol nie einen Rausch verspüren, wohl aber in kurzer Zeit gerettet sein. Briefkasten der Schriftleitung. Herrn Heinrich B. in Wien. Besten Dank! Das Sterbeglöcklein wird erklingen zur geeigneten Zeit. — Herrn P. Hugo in S. Bonomellis Stimme über das deutsche Volk hat uns sehr erfreut und wird gemis; auch unsere Leser erfreuen, wenn, sie dieselbe gelegentlich vernehmen werden. Verein der Deutschen aus Gottschee in Vien. Dem Vereine der Deutschen aus Gottsched in Wien sind beigetreten, beziehungsweise haben die Mitgliedsbeiträge pro 1905 bezahlt: Fürst Karl Auersperg K 16, Paul Plesche tu Prag K 12, Franz Röthel in Linz K 10, Matthias Weber in Wien K 10, Matthias Stalzer in Wien K 6, I. Haas, F. Michelitsch, F. Matchen, R. Verderber, A. Samide, I. Wüchse, H. Hutter, I. Jonke IV, I. Hutter, P. Deutschmann, I. Maierle, A. Flack, A. Schuster, I. Oswald, I. Stalzer, J. Jaklitsch IX, J. Fritz, I. Springer, I. Peitler, E. Tomez, I. Kästner, G. Sbaschnig, I. Michitsch, P. Loske, G. Grabner, G. Maichin, I. Stalzer I, A. Erker, I. Rom, P. Michitsch, I. Händler, F. Röthel in Wien; J. Kosler, I. Erker in Laibach; M. Ruppe in Klausen; Dr. Franz Golf, F. Erker in Gottschee; J. Zekoll, I. Weber in Triest; I. Eppich m Mitterdorf; I. Wüchse in Waidhofen; E. Richter, K. Richter in Retz; A. Schleimer in Brünn; M. Lambcrter in Weidlingau; F. Ozanic m Orsova; M. Jakowatz in Stockerau; I. Kump in Wels; I. Krauland in Bregenz; 1. Wittreich in Kemsier je K 4. Amtliches. Stvrli titillc. Pfarre Hschermsfchnitz; Am 1. Jänner Adolf Meditz aus Tappelwerch Nr. 9, 2 Jahre alt; am 20. Jänner Michael Stalzer aus.Tappelwerch Nr. 8, 81 Jahre alt; am 31. Jänner Matthias Skedel aus Wretzen Nr. 19, 62 Jahre alt; am 31. Jänner Maria Matzelle aus Widerzug Nr. 4, 70 Jahre alt; am 2. Februar Johann Brinskelle aus Widerzug Nr. 1, 9 Jahre alt; am 11. Februar Josefa Poreber aus Reuter Nr. 14, 17 Jahre alt; am 30. Mürz Rosalia Matzelle aus Widerzug Nr. 4, 2 Jahre alt. Bei einmaliger Einschaltung kostet, die viergespglteiie Aleindruckzeile ober deren Raum f5 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch bas ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Umin der Deutschen a. (Mscbee in Wien. Sitz: -X. S'chödls Restauration VII., Wariaßllferftraße 56. Zusammenkunft: Jeden ersten Donnerstag im Monate. * ßnuntoerkauf ■ in der Stadt ßottschee. 39 Durch freiwillige Lizitation kommen demnächst nachstehende dem Josef Loser gehörige Grundstücke zum Verkaufe: Der an der Fabrik- und der Nesseltaler Straße gelegene Karten, ungefähr 7 Joch groß (durchgehende Baugrund). Der Krautacker mit anliegender Wiese (Ende der Berggafse). Die gut gehaltenen und schön gelegenen Watdanteite Los Nr. 51, 78, 62, 80 und die fünf Hratten-Anteile — drei am Klindorfer Wege gelegen, zwei (sogenannte Herrenanteile) angrenzend an die Mooswalder. Tag und Ort der Lizitation werden in der nächsten Nummer dieses Blattes bekannt gegeben werden. Um den Reflektanten gelegentliche Besichtigung genannter Grundstücke zu ermöglichen, ergebt diese Voranzeige. Indessen ist auch näheres zu erfahren bei Josef Areiner. In der Stadl Gottschee In einem verkehrreichen Stadtviertel, wo zwei Straßen einmünden, wird demnächst ein Riesen-laiigrniidkomplex (zur Verbauung und für verschiedene Anlagen geeignet) werkanft» me Spekulanten, insbesondere aber Freunde von günstig gele gener, großarondierter Besitzung werden auf ÄH diese wiederkehrende Gelegenheit "$* speziell aufmerksam gemacht. Auskunft erteilt Josef Areiner. Vollste Überzeugung, ICH DIE Ml 25 (24—7) daß Apotheker Thierrys Balsam und Zentifoliensalbe bei allen inneren Leiden, Influenza, Katarrhen, Krämpfen und Entzündungen jeder Art, Schwächezuständen, Verdauungsstörungen, Wunden, Abszessen und Leibschädenrc. unerreicht wirksame Mittel sind, verschafft Ihnen das bei Bestellung von Balsam oder auf Wunsch separat kostenlos zugesendete BüchleinmittausendenOriginal-Dankschreiben als häuslicher Ratgeber. 12 kleine od. 0 Doppclflaschcn K 5, 00 kleine oder 30 Doppelffafchen K 15. 2 Hicgel Zentifoliensalbe K 3 60 franko samt Kisten. — Bitte zu adressieren an: Apotheker A. Hhierry in pregrada bei politisch. Fälscher und Wiederverkäufer von Falsifikaten werden gerichtlich verfolgt. Geschäfts-Anzeige. Hiemit bringe ich zur gefälligen Kenntnis, daß ich im Hause des Herrn Franz Jonke am Hauptplatz 81 iii Oottsehe© eine Spezerei-, Färb-, Eisenwaren- and Mehl-Handlang eröffnet habe. 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