Schrift tleitung: MattbouMgaff« Str. S ||»Mlll'W Hol). »»«,»»»»»»« tl(IUt («U I kfl | in»- B. fhtci> >1—U 0)1 im. «aaM^tetlwEa nitn »41 aiitfatattoi. uaustgf« •»«- «»4«» ntrtt *atlal»l|asiia •M Ml SMnllUj g«go iMtog M«t »tut«« f<«. «Ml.-A »t' wm (StMBCB. — SW BMOI^IIseik »ml- imm, «k^Votf«* n<«rtil WNsatcafTtni lim tünjtoo. Verwaltung: «atdl?au«aas». Nr.» !Caama'f*t« 8(|n«#b(Mngiug(ii: «»Ich HI *•« 8lrt!«Matrlj . . .11. Halber»i, . . . fl. In «»- — " »amiättii 11. 4 40 Kr.. 53. #•« «IIIl «U I»'« {Mi «•mm« —m tMcrteltlUrtj . . . 5. i-r>o eaaiattü ...... , •amnöifg i i t «. »-Mi»'« »««lui« ctjMnn fl« t.« »»»»«»«diilli»» um die bü^rrtl l<(t(l*»BIU«-®ltlHlT », ttngctritit« KlannnaaMl Bellen H« »tit ntcfcOna«. Eilli, Z>onnerstag, 3. ZuN 1902. 27. Jahrgang. Zwei Aischöfe. Wir halten schon öficr Gelegenheit, darauf hinzuweisem. daß der Fürstbischof von Laosnt. Herr Dr. Napoitnik. der auf dem Gebiete aktiver Politik sehr vorsichtig und zurückhaltend ist, hauptsächlich nach dem eingeschätzt und gewürdigt werden muß, wa« er alle« duldet und geschehen laß». Unter einem ähnlichen Gesichtswinkel faßt »Tlovensk'i Narod" den Anteil de« Laibacher Vischof« Dr. Jeglitsch an der klerikalen Obstruktion , krainischen Landtage in« Auge. Der Aufsatz ist — wnwtis mutaoäis — den untersteirifchen Verhältnissen aus den Leib geschrieben, weShalb wir ihn hier zum Abdrucke bringen, zumal er den Gegenstand auch sonst durch interessante Details beleuchte». „Narod' schreibt in seiner letzten Freilagnummer: „Vestern nachmittag» ist der Laibacher Bischof Anton Bonav. Jeglitsch nach Wien abgereist. Man spricht allgemein, daß der Bischof sä »uäieuäum verbum berufen sei und zwar wegen d«S skandalösen und tollwütigen Auftretens der klerikalen Abge-ordneten im krainischen Landtage. Die Regierung bestrafte die klerikalen Abge« ordneten damit, daß sie die Session des Landtages schloß. Die Klerikalen erwarteten sicher, daß die Regierung zugunsten der Klerikalen zu vermitteln trachten werde, doch siel dies« Hoffnung in» Wasser. Die Regiieruvg hat überhaupt nichts mehr vermittelt, e« auch gar nicht versucht, sondern nur dem Ganzen ein End« bereitet. DaS war allein zweckmäßig und weise, umd e» wäre am besten, wenn eS dabei bliebe, solange die Klerikalen nicht Vernunft annehmen. Ohme Zweifel steht auch die Reise des Laibacher Fürstbischof nach Wien im Zusammenhange mit den Das heilige Skapulier. Von?. E. Sr. Unter' diesem Titel hat der katholische Verein der Kinder'freunde eine mit der Approbation (Gut-hnßung) d«s fürstbischöflichen Ordinariates versehene Echrist ersccheinen lasten, in welcher die Vorteile be-schrieben fiind, die jeder Träger eines der fünf „Skapulierre" zu erwarten hat. Wie aus der kirchlich gutgeheißenen Schrift zu entnehmen ist, sind die mit dem Gebraiuche der Skapuliere verbundenen Gnaden-aateile auchh von der Farbe der Tuchlappen abhängig, aus denen die Skapuliere verfertigt sind. Besonders bemerkenswvert ist die für das braune Skapulier giltige Verheiißung: „Wer in diesem Gewände stirbt, wird daS «ewige Feuer nicht erleiden." Um unseren Lesern selbhst die Auswahl zu ermöglichen, bringen wir im folilgenden die erwähnte Schrift wörtlich zum Abdrucke liund hoffen, dadurch der Kenntnis dieser [ Gnadenmittttcl Verbreitung zu verschaffen: Vorbemerkung: Manche könnte es geben, die vielleicht mneinen, ein Unterricht über das heilige Skapulier sei nicht für Kinder und auch von den f Erwachsenem, gäbe es nur wenige, die ein« solche Mkdacht üb den Daruum fef-iui Voraus bemerkt: Von der Aufnahme in eine der Skapulier-i Bruderschaften sind auch Kinder und junge Leute nicht ausgqefchlossen, ja gerade die Jugend bedarf eines beson-nderen Schutzes der seligsten Gottesmutter; und was d besonders zu beachten ist: Jeder Katholik, ob jung od>der alt, soll näheres von jenen frommen Uebungen > wissen, die von der Kirche gutgeheißen imd empsohohlen sind; dazu gehört nun auch besonders das heiligeze Skapulier; unwissend sein in solchen Sachen, gereicht sicher niemanden zur Ehre und kann Vorgängen im Landtage, und wenn die Regierung j den Bischof wegen der Skandale im Landlage zur > Verantwortung zieht, so hat sie d«n richtigen Mann gepackt; denn der Bischof ist der eigent» liche Oberbefehlshaber der klerikalen Partei und hat in allen Angelegen» heiten dieser Partei da» letzte und ent« scheidende Wort. Wir sind auch fest überzeugt, daß der Bischof genau gewußt hat, daß sei« Partei im Landtage eine Revolution vorbereitet, — und da» Auftrete« der klerikalen Partei war nichts anderes als die wahre und leibhafte Revolution, geschützt durch den Mantel der Abgeordneten - Immunität — wir sind fest überzeugt, daß der Bischof damit ein-verstanden war, u^d daß er dieser Revolution seinen Segen gegeben hat. Wer soll e» glauben, und wenn e« auch „Slc-venec" behauptet, daß die klerikale Partei einen so wichtigen Beschluß gefaßt habe, ohne daß der Bischof davon gewußt hätte? Wer soll es glauben, daß die klerikalen Abgeordneten den Bischof für gut genug halten, daß er bei den Wahlen in Hirtenschreiben, mit Briefen und persönlich für sie agitiere, daß sie aber von einem Schritte von ungeheurer Wich» tigkeit, von verhängnisvoller Bedeutung ihm etwas zu sagen nicht für wert halten würden? Nein! Der Bischof wußte genau, wa» sein Dr. Schusterschitz vorbereitet, und der Bischof war damit auch einver-standen, weil sich gegen seinenWillen etwa« derartiges nie hätte ereignen können. Daß der Bischof von allem wußte und alles gutge-heißen h,t, wa» sich ereignete, da» bezeugt auch der Umstand, daß er in kluger Voraussicht der Sitzung fernblieb, zu welcher er sonst sicher gekommen wäre. Ursache eines großen Schadens sein, den er deswegen erleidet. Also jeder Katholik soll von dem heiligen Skapuliere was wissen. I. Bedeutung des Skapuliers. Skapulier heißt Schulterkleid, weil eS über der Schulter getragen wird. Man unterscheidet das große und das kleine Skapulier. Das große Skapulier ist ein Kleidungs-stück, das von einigen Ordenspersonen z. B. den Benediktinern, Karmeliten, Servilen usw. über dem gewöhnlichen OrdenSkleid getragen wird. Das kleine Skapulier ist eine Verkleinerung des ersteren und bezeichnet eine gewisse engere Verbindung mit der betreffenden religiösen Ordensgenossenschaft, welcher es entnommen ist. Es sind besonders fünf Skapuliere in Gebrauch, nämlich: 1. Das braune Skapulier oder das Skapulier vom Berge Karmel — entnommen dem Orden der Karmeliter. DieseS am meisten verbreitete Skapulier verdankt seinen Ursprung der seligsten Jungfrau selbst, welche ein solches bei einer Erscheinung am 16. Juni 1251 dem heiligen Simon Stock über-reichte mit den Worten: „Nimm hin, geliebter Sohn, das Skapulier deines Ordens, ein Zeichen meiner Bruderschaft, eine Gunstbezeugung sür dich und alle Karmeliten; wer in diesem Gewände stirbt, wird das ewige Feuer nicht erleiden. Es ist ein Leichen des Heiles, eine Schutzwehr in den Gefahren, ein ein Bündnis des Friedens und ewigen Vertrages. Der gelehrte Papst Benedikt XIV., hat die Erklärung abgegeben, daß er diese Erscheinung für wahr an-nehme, und auch glaube, daß jedermann sie für wahr hallen müsse. 2. Das weiße Skapulier mit blaurotem Kreuze — entnommen dem Orden der Trinitarier. ES wird getragen zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit. geht er ja doch gerne in den Landtag und nament-lich zu den ersten Sitzungen! Mit Bezug darauf glauben wir aber auch nicht, daß der Laibacher Bischof den Willen habe» würd«, seine Partei zur Raison zu bringen und zu veran-lassen,- ß sie eine ruhige und sachliche Arbeit im Landtage zulasse. Wie sollen wir e» auch glauben, wenn sich der Herr Fürstbischof nicht einmal dem Wunsche des Kaiser» selbst unterordnen will, wa» sich deutlich in dem folgenden Falle gezeigt hat: Im Lause d«S vergangenen Jahre» war der Laibacher Fürstbischof beimKaiserinAudienz. Seine Majestät sprach den Fürstbischof sein Mißfallen über die politische Agi-tatton der krainischen Geistlichen au« und machteihm denVorwurf, daß diese Geistlichen „Hetzkapläne" sind. Und der Herr Laibacher Bistos? Wer glaubt, daß der Herr Fürstbischof dem ihm auf diese Weise kundgegebenen Willen des Kaisers Rechnung getragen habe, der irrt arg. Der Herr Fürstbischof hat nicht nur nichts getan, um die Agitation der Geistlichen in die Grenzen der Gesetzlichkeit und Anständigkeit einzudämmen, er hat sogar seine Geistlichkeit ausge-rufen, auf dem beschrittenen Wege auszuharren, wie auch er ausharre. Die» trug sich nicht lange nach der erwähnten Audienz zu. Der Herr Fürstbischof hat anläßlich der Firmung irgendwo in Unterkrain bei dem Fest-essen etwas von dieser Audienz gesagt, hierauf erhob er aber sein Glas und rief mutig au«: „Wir bleiben aber, wie wir waren." Ein Kommentar zu diesem Vorkommnis ist wohl überflüssig. ES beweist schon selbst, daß der Bischof, wenn es nottut, auch zu einer Re- 3. Das himmelblaue Skapulier — entnommen dem Orden der Theatiner. Es wird getragen zu Ehren der unbefleckten Empfängais Mariä. 4. Das schwarze Skapulier — entnommen dem Orden der Serviten. Es wird getragen zu Ehren der sieben Schmerzen Mariä. 5. Das rote Skapulier oder Passionsskapulier, welches die Lazaristen auszuteilen pflegen. Es wird getragen zu Ehren des bittern Leidens Christi und der heiligsten Herzen Jesu und Mariä. Die Vereinigung dieser fünf Skapuliere heißt man: das fünffache Skapulier. Die Vereinigung der vier erstgenannten heißt man: das vierfache Skapulier. ES kann aber jedes der angeführten Skapuliere auch einzeln getragen werden. Bemerkungen: Jedes der fünf Skapuliere muß eine viereckige Gestalt haben und aus gewebtem Wollenzeug verfertigt sein. Skapulier samt Schnüren dürfen in Futter oder Leinwand eingeschlofsen sein. Auf dem weißen Skapulier muß ein blaurotes Kreuz befestigt, auf dem roten Skapulier müssen die zwei bestimmten Bildchen angebracht sein. Die Skapuliere können an den oberen Rändern miteinander ver-bunden und an einer einzigen Doppelschnur getragen werden, die, wenn sich das PassionS-Skapulier dar-unter befindet, von rotem Wollenstoff fein muß; nicht aber dürfen sie so verbunden sein, daß die ein-zelnen Skapuliere nicht von einander getrennt werden können. Zu sehr abgenützte Skapuliere sollen ver-brannt und alsbald durch neue ersetzt werden. Das erste Skapulier, welches man am Tage der Aufnahme empfängt, muß von einem eigens dazu bevollmächtig-ten Priester geweiht sein. Die erste Weihe gilt für alle späteren Skapuliere, die man sich selbst anlegt; nur das weiße Skapulier muß jedesmal neu geweiht werden, außer man hätte eS von den P. P. Redemp- Seite 2 volution gegen den «aiser bereit ist. Angesicht« dessen ist e» wohl naiv, >u glauben, daß der Bischof auf die klerikale Partei überhaupt be-ruhigend einwirken wollte. Die Macht dazu hat er wohl, — darüber kann kein Schatten eine» Zweifel» bestehen — daß er aber nicht den Willen dazu hat, dafür wollten wir unseren Kops einsetzen. Herr Dr. Napotnik ist um kein Haar besser. Er sieht ruhig zu, wie die Ogradi die religiös« gesinnten deutschen Katholiken au« der Kirche hinaus-hetzen, wie sie mit cynischer Raffiniertheit alle» mögliche aussinntn, um die Liebe dt» deutschen Südmärker» zu seinem angestammten Volke zu ver« letzen und zu verhöhnen; er sieht ruhig zu, wie die beiden Hetzblätter, die au» dem Schoße des Marburger« Domkapitel« hervorblühen (sit venia verbo), infolge der gemeinsten Schimpfereien und niedrigen Hetzartikel die verrufensten Zeitungen de« ganzen Staate« geworden sind und dem Ge» schworenengecichte mehr zu tun geben, al« alle anderen Zeitungen in Südösterreich znsammenge» nommen; Dr. Napotnik sieht ruhig zu. wie durch die Konsumverein»hetze im Volke da« Begaunern, Betrügen und Konkur»machrn großgezogen, da« Hassen und Schadenwollen wegin Verschiedenheit der Volkszugehörigkeit oder gar nur der politischen Gesinnung gezüchtet wird. Man könnte ein ganze« Buch darüber schreiben, wem allem Herr Dr. Na» potnik ruhig zusieht, ohne den hehren Ausgaben seine« Hirtenamte« gerecht zu werden. Leider muß man auch von dem Lavanter Fürstbischöfe sagen: er hat wohl die Macht, nicht aber den Willen, in seiner Diözese Frieden z u s ch a f s e n. Der Ausgleich mit Ungarn. Die Nachricht, daß Herr von Koerber da« ungarische Kabinet von seiner Absicht die Handel»-vertrage zu kündigen, verständigt hat. beschäftigt natürlich die österreichische, wie die ungarische Presse sehr lebhaft. Während man aber in Oester-reich für den Schritt de« Ministerium Koerber die richtige Auffassung zeigt und in der erfolgten An» zeige der Kündigung«absicht nicht« sieht, al« eine Äorsicht«maßrel, legt die ungarische Oeffentlichkeit eine gereizte Stimmung an den Tag. Oesterreich hat einmal etwa« getan, ohne vorher die Ungarn ergebenst um ihre Zustimmung zu fragen, und Ungar« ist empört über diefe« bescheidene Zeichen toristen erhalten. Auch Kinder von sieben Jahren können schon giltig in jedes Skapulier eingekleidet werden. Alle, welche daS Skapulier rechtmäßig em-pfangen haben, müssen es auch beständig. Tag und Nacht tragen und zwar so, daß der eine Teil vorn auf der Brust, der andere aber hinten über den Rücken herabhängt. Wer das Skapulier bloß in der Tasche trägt oder in den Kasten legt, gewinnt die heiligen Ablässe nicht. Eine kurze Zeit jedoch, nament-lich wenn es notwendig ist, z. B. beim Waschen, kann man eS ohne Schaden ablegen. Hätte man längere Zeit hindurch aus Nachlässigkeit das Skapulier nicht getragen, so ist eine neue Einkleidung nicht mehr notwendig; um der Ablässe usw. wieder teil-haftig zu werden, genügt eS, sich einfach das Skapulier wieder anzulegen und es beständig zu tragen. Bei dem braunen, weißen und schwarzen Skapu-lier gehört zur Giftigkeit der Aufnahme auch not-wendig die Einschreibung der Eingekleideten in das entsprechende Bruderschaftsbuch. ll. Gnaden und Vorteile, l. Mit dem braunen oder Karmeliten-Skapulier sind folgende Gnaden ver-bunden: a) Ein ganz besonderer Schutz in Gefahren des Leibes und der Seele. „ES ist ein Zeichen deS Heiles, eine Schutzwehr in Gefahren, ein Bündnis des Friedens und ewigen Vertrages" (Worte Mariä). d) Die Gnade eines seligen Todes. „Wer in diesem Gewände stirbt, wird das ewige Feuer nicht erleiden" (Worte Mariä). c) Baldige Erlösung auS dem Fege-feuer, namentlich am Samstag nach deut Hinscheiden. Diese Gnade, welche Papst Johann XXII. durch durch eine besondere Bulle der gesamten Kirche ver-kündete, nennt man das fabbatinische Privilegium oder Samstagsvorrecht. 2. Mit dem roten Skapulier ist folgende Ver-heißung verbunden: Alle, welche dieses Skapulier österreichischer Selbständigkeit. Oesterreich hat ja nur von feinem guten Rechte Gebrauch gemacht und nur da« getan. waS Ungarn, wenn eS ihm gepaßt hätte, ebenfall» hätte tun können. Die Frage, ob die Handelsverträge mit dem 31. Dezember d. I. wirklich gekündigt werden, bleibt ja immer noch eine offene; man wird die Notifikation der Kündigungsabsicht in erster Linie alS ein zweck-dienliche« taktische« Manöver de« einen Prozeß-teile« betrachten müssen, um den Gegner mürde zu machen und zur Gewährung vorteilhafter Be-dingungen zu veranlassen. Der ungarische Ausgleich hat mit der Führung eine« Prozesse« eine große Aehnlichkeit; die beiden Ministerpräsidenten er-scheinen hiebei al« Advokaten ihrer Klienten, der die«seiiigen und jenseitigen Reich»hälf»e. Herr v. Szell hat sich bisher eine Menge von Vorteilen zu sichern gewußt und stets wieder gelang eS ihm, mit Hilfe feiner festen ParlamentSmajorität die österreichischen Gegenzüge wirkungslos zu machen. Auf die Notifikation der Kündigung scheint man in Ungarn nicht gefaßt gewesen zu sein und eS erschein» ganz glaubwürdig, wenn erzählt wird, daß Herr v. Koerber durch seine Anzeige den Ungarn um 24 oder 48 Stunden zuvorgekommen ist. Dadurch hat Oesterreich jetzt einmal die besseren Karten im Spielt und Ungarn ist sür den Augen-blick in einen kleinen Nachteil gedrängt. Zu einer tatsächlichen Auflösung deS Zwillings-Verhältnisse« zwischen Oesterreich und Ungarn wird e« voraussichtlich doch nicht kommen, schon de«» wegen, weil die Dynastie die Einheitlichkeit der Monarchie nach außen unter allen Umständen auf« recht erhalten will. E« ist ja vorigen« auch kein Zweifel, daß eine politische und wirtschaftliche Trennung für beide Reiche äußerst bedenklich und von Folgen begleitet wäre, die heute kaum an-nähernd abgeschätzt werden können. Auch die Statistik verliert mit unter dem Drucke der Tat» fachen ihre Geltung. Weder Oesterreich noch Ungarn sind heute sür eine Trennung gerüstet. In Oester» reich ist heute noch da« poltifche Moment der Rücksicht auf den Gesamtstaat mehr maßgebend, al« man sich für gewöhnlich eingestehen will. Un-gar» kennt die Rücksicht auf den Gesamtstaat nicht, ist aber sorgsam darauf bedacht, keinen wirtschaft-lichen Vorteil außeracht zu lassen. Ungarn verlangt von Oesterreich nun Aufgeben seiner wirtschaftlichen Selbständigkeit durch die Einführung von Zöllen, welche die österreichische Industrie völlig ihrer Konkurrenzfähigkeit berauben müßten, Ungarn kennt nur die Interessen seiner Landwirtschaft, deren Leistungsfähigkeit es allerdings überschätzt. Man könnte sich sonst nicht erklären, wie Ungarn auf den RohstoffzöUen beharren könnte, welche eine Reihe von österreichischen Industrien bis zur Exi» stenzunfähigkeit treffen würden. Auf die innere politische Lage wird die An-zeige der Kündigungsabsicht vorläufig nicht zurück» frommen Herzens »ragen, werden an jedem Freitag eine große Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe empfangen." Die Träger des Skapulieres haben einen be-sonderen Anteil an allen guten Werken und Ver-diensten (Gebeten, hl. Messen, Almosen, Abtödtungen) jener Ordensgenossenschaft, welcher eS entnommen ist. III. Bedingungen zur Teilnahme an diesen Gnaden. Um auf diese angeführten Gnaden Anspruch zu haben, muß man I. in das Skapulier auf recht-mäßigt Weise von einem dazu bevollmächtigten Priester eingekleidet worden sein; 2. muß man dasselbe be-ständig in der vorgeschriebenen Weise tragen uud ein frommes, christliches Leben zu führen sich be-mühen. Um deS Samstags-Privilegiums. d. i. der baldigen Befreiung aus dem Fegefeuer teilhaftig zu werden, muß man überdies 3. die standesmäßige Keuschheit beobachten und täglich die sogenannten kleinen Tag;eiten der seligsten Jungftau beten. Kann man nicht lesen, so muß man alle von der «irche vorgeschriebenen Fasten halten und zudem noch an allen Mittwochen und Älmstagen vom Fleifchessen sich enthalten. Die Verpflichtung zu den kleinen Tagzeiten oder zur Enthaltung von Fleischspeisen Mitt-wochS und SamStagS kann aus einem triftigen Grunde, z. B. wegen vieler Arbeit u. dgl. von einem hiezu bevollmächtigten Priester in andere fromme Werke umgewandelt werden. NB. Wer die unter 3. angeführten Bedingun-gen nicht erfüllt, wird zwar dieses SamstagS-Bor-rechteS nicht würdig sein, aber die übrigen Gnaden und Vorteile deS Skapulier« werden ihm nicht ent-zogen, wofern er nur das 1. und 2. Angeführte befolgt. AlS freiwillige fromme Werke werden besonders anempfohlen: ' Nummer 53 wirken; wir sagen vorläufig, weil daS Parlaw jetzt nicht versammelt ist, parlamentarische I» Handlungen der Angelegenheit also gegenivÄ nicht erfolgen können, und bis zum Wiedap sammentritt de« Parlamentes die Sachlage ii noch hundertmal ändern kann. Der Vorteil, di Oesterreich heute ha», kann schon in der »W Woche durch einen ungarischen Prozeßzug wen p macht werden, und eS wäre überflüssig, sich ii, den Verlauf der prozessalen AuSgleichSmiii-« aufzuregen. ES wird noch Zeit genug daz» jn wenn die Ergebnisse der Verhandlungen der beide Regierungen im Herbst dem Parlamente oorliegn eine izeitlichere Einberufung de« öflerreichW Parlamente« al« die« gewöhnlich der Fall ist. i mit Sicherheit anzunehmen; man sprich» bim daß da« österreichische Parlament bereit« an 2i September sich wieder versammeln soll, und da sofort bei seinem Wiederzusammentritl die Zlq« ung dem Parlamente üder den Stand der bl gleich«srage Aufklärung gibt. Sind bi« dahin i Au«gleich«verhandlungen nicht wener oorgeck al« heule, beharr» die ungarische Regienug « ihrem egoistischen Standpunkt, so ist wohl mW daß der Ausgleich im Herbste nicht auf die p«ch mentarifche Tagesordnung gelang» und daß d> Parlament sich dann mit dem aulonomen öte reichischen Zolltarif zu beschäftigen haben m Dieser Umstand macht eine frühere Einberiijq deS Parlamenie» ebenso notwendig, wie die I ratung deS Budget« für 1903, da sonst di« zu d, parlamentarischen WtihnachtSfirien nicht einmal h Ausschüsse dtn großen Teil ihrer Arbeite« ecltty haben könnten. Die Beratung de» autonome» Zit tarifeS wird die wirtschaftliche Stellung LesternW im Verhältnisse zu Ungarn klarer zeigen, all M bisher der Fall war. Man darf aber he»tt jP sagen, daß Oesterreich eine Trennung deS £«w» samen HändelSgediete« weit weniger zu sich» hat al» Ungarn, und daß Oesterreich in der fein wird, s ine Hantel»verträge mi» den autva» gen Siaaien auch ohne Ungarn zu schließen. !» Lostrennung von Ungarn ist der Wg, aus eine der ersten Forderungen de» deulschnalm^» Programme», da» Zoll» und Hande!»biintmt« dem Deutschen Reiche, zur Verwirklichung getrch werden kann. « » 5er Dreibund erneuert. SamStag fci i Berlin die Unterzeichnung de» Dreibund-Lemqt stattgefunden. Diese» Ereignis kommt nicht ü» raschend. da ja nach den Erklärungen de» flofa Goluchow»k> in den Delegationen, sowie a,ti» Mitteilungen de» Herrn Prinetli in der italiewshi Kammer die Erneuerung de» Dreibunde» achr Frage stand. Von Interesse ist jedoch die wnm offizielle Nachricht, daß der Dreibund i» «in» änderter Form erneuert worden ist. Damii ifc jene, namentlich von der französischen Presse n » 1. Den Trägern des braunen SkapM Andacht und Liebe zur Mutter Gottes üdnhmi. 2. Den Trägern deS weißen ©kopuliert: ?# ehrnng des Geheimnisses der allerheiligsteo ta faltigkeit und milde Beiträge zum Werke der bensverbreitung und hl. Kindheit Jesu, zum Sa» der Kinderfreunde und dergleichen. 3. Den Trägern des himmelblauen SkopM Verehrung der unbefleckten Empfängnis Mim itf Fürbitte um die Bekehrung der Sünder. 4. Den Trägern des schwarzen Skq»l»u mitleidsvolle Verehrung der sieben Schmerze» A» und oftmalige Erweckung von Reueakte» üteitj begangenen Sünden. 5. Den Trägern des roten Skapulier» - « dächtige Betrachtung des bitteren Leidens Hl und eifrige Verehrung der heiligsten Hrnoi H und Mariä. IV. Ablässe. Die Träger des Skapuliert Sa auch zahlreiche Ablässe gewinnen, von denen in U genden die wichtigsten angeführt werden. Ablässe für die Träger des braunen SkyM: Vollkommener Ablaß unter der Bedingn»; » Beichte und Kommunion und Gebet nach d« p wohnlichen Meinung des Papstes: caa Uf Einkleidung; 2. am Skapulierfeste oder am fslzst Sonntag; — 3. in der Todesstunde, wa» » nach Beicht und Kommunion andächtig den 3t» Jesus anruft. Vollkommener Ablaß unter der Bedingmig» Beicht, Kommunion, Gebet nach den ge&fyrii Meinungen in einer Ordenskirche der LamÄ» oder im Abgange einer solchen in der eigene» ?w»l sieche an folgenden Tagen: 2. und 4. geintet, 1). und 25. März, Gründonnerstag, Ostecha« Schutzfest des heiligen Josef oder an einen Im Nummier 53 Welt gesetztzten Kombinationen, wonach Italien nur unter der Bedingung einer Abänderung der Tripel-Allianz demselben beitreten wolle, widerlegt. Nachdem e« im der offiziellen Depesche heißt, der Ver--trag sei unverändert erneuert worden, so bezieht sich die« wohl auch auf die Geltungsdauer der Tripel-All ianz, welche sich auf zehn Jahre belauft. Für diesem Zeitraum also hat die europäische Poli« ti( mit der Fortexistenz de» mitteleuropäischen Friedensbunde« zu rechnen. — Der Vertrag wurde durch den Reichskanzler Grasen Bülow. den öfter-reichisch.ungarische» Botschafter v. Szögyentz und den italienischen Botschafter Grafen Lanza unter-zeichne». Man versichert, daß auch die Erneuerung der Handelsverträge keinerlei Schwierigkeiten mehr biet», da anläßlich der Anwesenheit de« Grafen Bülow in Wien hierüber eine Aussprache erfolgt ist. Zur Aerusswayf WaS soll der Knabe werden, welcher am Ende de» Schuljahre» die Schule verläßt? $ü« ist nicht nur eine Frage von großer Wichtigkeit, sondern sie kann auch nicht zeitig genug entschieden werden. Da» Sprichwort sagt nicht mit Unrecht: „Aller Ansang ist schwer, und Lernjahre sind keine Herren» jähre.« Darum geschieht e» oft, daß ein Knabe zwei- oder dreimal seinen Beruf wechselt und über kurz oder lang wieder im Elternhause eintrifft. ,Ja. er war dazu zu schwach/ hört man ost Eitern sagen, die manchmal nur zu leicht einen Entschuldigung»grund gelten lassen, wenn ihr Sohn in» Elternhaus zurückkehrt. Da» lehrt die Not» «ensigkeit. die Körperbeschaffenheit de» Knabcn vor der Enischeidung in Betracht zu ziehen, ja bei einer so ernsten Sache vielleicht da« Urteil eine» Arzte« einzuholen. E« ist zwa; klar, daß ein schwächlicher Knabe nicht gut Fleischer werden kann, doch kommt di« Ausbildung de« Korper« gerade in dieser Zeit manchmal erstaunlich schnell, und niemand ver-mutet oft die Krafi und den Kern, welche in einem klein n Körper manchmal mehr verborgen sind al« in einem großen. Hierzu fpricht da« Turnzeugni« der Schule. Bei der Frage, wa« der Knabe werden soll, bestimmt die Eltern nur zu ost die Eitelkeit. Die alte Sitte, daß der Sohn dem Vater in seinem Berufe folgt, ist zwar nicht immer einzuhalten, aber im allaem einen ron Vorteil, wenigsten« mehr zu empfehlen, al« wenn jrtzt jeder Handwerker meint, fein Sohn müsse mindesten« studieren; denn da» Handwerk hat immer noch einen goldenen Boden. In der Republik Frankreich wurde einstmal» offiziell daraus hingewiesen, daß e» aus mehreren Grün en nicht ratsam iei, auf hohen Schulen viele Schüler aul niederen Ständen aufzunehmen, auch au» dem Grunde nicht, daß dann durch den großen Unterschied' in der gesellschaftlichen Stellung, im Wissen, im ganzen Bildung»grade eine Entfremdung im Verkehre de» Kinde» zu den Eltern herbeige- der Oktav,, Christi-Himmclfahrt, 5., 16. und 27. Mai, 2. Juli, 16. Juli oder innerhalb der Oktav, I 20. und 26. Juli, 7. und 15. August, Sonntag nach Mariiä-Himmelfahrt, 27. August, 8. September, 15. Oktober oder innerhalb der Oktav, 15. und 21. November. 24. November oder innerhalb der Oktav, 8. und 25i. Dezember. Ablisssc für die Trüger des weißen Skapuliers: 1. Vollkommener Ablaß am Tage der Bekleidung mit dem Sikapulier, wenn man beichtet und kommuni-ziert. 2. vollkommener Ablaß in der Todesstunde unter den > gewöhnlichen Bedingungen. 3. Vollkomme-ner Ablaß am Feste der allerheiligsten Dreifaltigkeit, wenn sie beichten, kommunizieren, die Bruderschaft«-i Krche oder trn Abgange derselben die Pfarrkirche an-dächtig besuchen und hier nach der Meinung des Papstes betten. Ablässse für die Träger des himmelblauen Skapuliers!: Vollkommener Ablaß unter der Bedin- Slg voii Deicht, Kommunion, Kirchenbesuch und bet nachh der Meinung des Papstes, an folgenden Tagen: 11. Am Tage der Einkleidung. 2. In der Sterbestundde. 3. Am ersten Sonntag jeden Monats. ! 4. An den i Samstagen der heiligen Fastenzeit. 5. Am PasnonSsonnntage und am Freitage der PassionS-wache. 6. Mn Weihnachten, Epiphanie, Ostern, Christi-Himmelfahrirt, am hl. Pfingstfeste, am Feste der aller-heiligsten TDrcisaltigkeit. 7. An dem Feste der unbe-fleckten Emnpsängnis, der Geburt, der Reinigung, der Berkümndigung und Himmelfahrt der seligsten Jungfrau ' Maria. 8. An den vorzüglichen Festen der Theatininer-Kongregation, nämlich am 7. August, am 14. Se^eptember, am 10. November, am 19. März, am 24. MKärz. am 3. Mai, am 17., 24. und 29. Juni, am i letzten Sonntag des Monats Juli, am 2. und 15.5. Oktober, am 1. November und am 13. Dezember. . «s-«tfch- Wacht« führt werde. Natürlich hat diese» Drängen nach oben auch eine Uebersüllung der gebildeten Stände zur Folge; dah-r kommt e». daß sich mancher biedere Handwkrk»meister in besseren Verhältnissen befindet al« ein hoher Beamter, der vielleicht se n Bruder ist und die kostspielige, lästige Etikette auf sich ruhen hat. Ferner ist e« durchaus keine Schande, wenn ein Sohn einen vermeintlich niederen Beruf ergreift, — niedriger ist er ja nur in den Augen de« Vorurteil« — wenn d e Anlagen dazu nötigen. Davon gibt e« viele Beispiele, die zu einem schlechten Ende führten. Diese Eitelkeit ist umsomehr falsch, je mehr Aussicht gerade die jetzige praktische Zeit auch in praktischer Beziehung auf erfolgreichen Erwerb bietet. Man bedenke, daß e« große und größte Industrielle gibt, die al« Schlcssergesellen begonnen haben. Also bei der Wahl eines Berufe« entscheide körperliche Be-schasfenheit, Neigung und Anlagen. Noch sei be-merkt, daß die Eltern den schweren Schritt, den da« Kind mit dem Scheiden au« dem elterlichen Hause zu tun hat, ihm durch We nen und Klogen nicht noch mehr erschweren möchten! Diesen Ort findet e« nie wieder; sremde Menschen fühlen und denken ander« über dasselbe und behandeln e« ander«. Darum braucht e» Ermutigung. Ist der Abschied der Mutter noch so sehr schmerzlich, so weint dieselbe mit richtigem Taktgefühl und mit Charakter für sich, zeigt e» aber nicht dem Scheiden-den, sonst denkt sie mehr an sich wie an ihr Kind! Ins Stadt und Land. ßillier Hemeinderat. Am Freitag, den 4. d. M., um 5 Uhr nachmittag« findet eine ordent» liche öffentliche GemeinbeauSschuß-Sitzung statt mit folgender Tagesordnung: Nach Mitteilung der Ein» laufe Berichte der Recht«sektion über den Alt wegen allfälliger Antragstellung aus Abänderung de« Kirchenkonkurrenzgefetze« ein Ansuchen de« August Egger»dorser um Zusicherung der Aufnahme in den Gemeindeverband der Stadt Eilli und ein Ansuchen de» Anton Kapla um Zueikennung be» Heimat»-reckte» in Etlli; Berichte der Bausektion über ein Baugesuch de» Joses Tabor und ein Ansuchen de» Vereine« sür Tierschutz und Tierzucht in Cilli um Überlassung eine« Platzes zur Un.erbringung seiner Zuchtanstalt; Berichte der Gewerbeseklion über 1) eine Denkschrift der Genossenschaft der Gast» und Schankgewerbe in Cilli in verschiedenen gewerblichen Angelegenheiten, 2) eine Erklärung des Franz Dirit« berger in Angelegenheit der Ausübung seine» Gast-gewerbeS, 3) eine Eingabe de» Franz Vollgruber um Verleihung einer Gastgewerbe - Konzession auf Hau« Nr. 5 in der Grabenstraße und 4) ein An-suchen de« Franz Turin um Anweisung eine« Standplätze« zum Würstelverkause. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. £>ie Einweihung des evangelijchen Nfarc- Ucberdies können die Träger des himmelblauen SkapulierS sämtliche Abläffe gewinnen, welche für den Besuch der sieben Hauptkirchen Roms, von Portiunkula, von Jerusalem, und von St. Jakob zu Kompostella verliehen sind, wenn sie sechs Vater unser mit Ave Maria und Ehre sei dem Vater zu Ehren der hochheiligen Dreifaltigkeit und der unbe-fleckten Gottesmutter mit der Meinung beten, daß Gott sich würdigen möge, die heilige katholische Kirche täglich durch neue Siege zu erhöhen, die Irrlehren auszurotten, den Frieden und die Eintracht unter den christlichen Fürsten zu erhalten. Zur Gewinnung dieser Ablässe, worunter auch mehrere vollkommene sich befinden, ist Beicht und Kommunion nicht er-forderlich; es genügt der Stand der Gnade und die andächtige Verrichtung der oben genannten Gebete. Es ist das ein wahrhaft unermeßlicher Schatz, ein Meer von Gnaden I Ablässe sür die Träger des schwarzen Skapu-liers: Vollkommener Ablaß: l. am Tage der Ein-kleidung, wenn man beichtet und kommuniziert; 2. in der Todesstunde unter den gewöhnlichen Bedingun-gen; 3. am dritten Sonntag im September; 4. am Freitag nach dem Passionssonntag; 5. an einem der sieben Tage vor oder nach dem Feste der sieben Schmerzen Mariä; 6. am FrohnleichnamSfeste; 7. am 23. August, 30. April und 19. Juni, 11. Februar usw. Die zu erfüllenden Bedingungen für die Ablässe unter 3- 7 sind jedesmal Beicht, Kom-muniou. Besuch einer Serviteu-OrdenSkirche oder im Abgange derselben Besuch der Pfarrkirche, Gebet nach der Meinung des Papstes. Alle bisher aufgezählten Ablässe für die ein-zelnen Skapuliere sind den armen Seele« zuwendbar. Ablässe für die Träger deS roten Skapuliers: Vollkommener Ablaß: 1. Am Tage der Einkleidung. Bedingungen: Beicht, Kommunion, Kirchenbesuch und Seite 3 uud Gemeindehauses in Cilli findet am Samstag, den 5. Juli, abend« um halb 7 Uhr vor dein Pfarrhause in der Gartengasse statt. Abend« u« halb 9 Uhr versammeln sich die Mitglieder der evangelischen Gemeinde und deren Freunde zu einem öffentlichen Familienabend im Gartensaale de« Hotels Terschek. wofür ein auswärtiger Redner den Vortrag übernommen hat. Attöürgermeister Ar. Wilhelm Kienzl ist am DienStag morgen« in Graz im Alter von 75 Jahren einem längeren Leiden erlegen. Dr. Wilhelm Kienzl, der Vater de« berühmten Komponisten de« „Evangelimann" Wilhelm Kienzl und de« Haupt-schriftleite« de« „Grazer Tagblatt e«' Hermann Kienzl, war von 1873 bis 1885 Bürgermeister der Stadt Graz und hat sich um da« Gedeihen derselben in fortschrittlicher und nationaler Be» ziehung unsterbliche Verdienste erworben. Ein blei« bende« Andenken fei ihm befchieden! Keuerwehröe;irkslag in ßilli. Unter herrlich klarem Himmel ging am vergangenen Sonn« tage ein schöne« Fest vor sich. Bezirk«obmann und Wehrhauptmann Anton Eichberger hatte die Feuerwehren de« Cillier Feuerwehrbezirke« nach Cilli geladen, nicht niu um den satzungömäßigen Bezirkstag abzuhalten, sondern auch mit der Cillier Wehrmannschaft die durch da« Landesverband«« gefetz gebotene Uebung vorzunehmen. Die beiden Uebungen, die Schulübung sowohl wie die Schau« ücung, haben uns die beruhigende Gewißheit ge« geben, daß der Cillier Bürger ruhig sein Haupt zum Schlafe neigen kann, in dem Bewußtsein, eine wackere, wachsame Wehrmannschaft wache über seine Person, wache über sein Hab und Gut. Nicht Drill ist e«, ganz gewöhnlicher soldatischer Drill, der diese brave Mannschaft so eifern zusammenhält: « ist die reine Liebe zur heiligen Sache, zur nie zu verstummenden Pflicht der Hilfsbereitschaft zum Heile leidenden, bedrängten Menschentum«' Und wie wir sie kennen, unsere wackeren Wehrleute, die sich gegenseitig mit dem Manne«worte, ohne jeden Formeleid geschworen haben, hehrer Sache zu dienen, ohne auf irgend welchen Dank auch nur Anspruch zu machen, so können wie ruhig sagen, da« Feuer« wehrwesen der Stadt Cilli ist in guten, ist in tätigen Händen, und wenn seine Tätigkeit in den Zeiten ohne Gefahr nur auf stille«, von außen un« beachtete« Arbeiten beschränkt ist: Da« eine wissen wir von unseren Wehrleuten, die sich mitten auS der Gesellschaft herau« au« allen Gefellschaft«kreisen ergänzen, bei den Uebungen ist jeder Handgriff nicht nur überdacht, daß er geschickt fei, er geschieht auch zugleich mit den vielen, durch harte Arbeit er« preßten Schweißtropfen in dem Bewußtsein, all' diese« geschieht ja für den Nächsten. Und wenn wir behaupten, daß die deutsche Schöpfung, die Frei» willige Feuerwehr, ihre Mitglieder hinauSsenoet al» Träger wahrer christlicher Nächstenliebe, so dürfen wir auch jene sogenannten Sendboten der römischen dabei Gebet nach der Meinung des Papstes. — 2. In der Todesstunde unter den gewöhnlichen Be-dingungen. — 3. An allen Freitagen des Jahres, wenn sie beichten, kommunizieren, eine Zeit lang über das Leiden Christi betrachten und nach der Meinung der Kirche beten. Dieser Ablaß kann auch von jenen gewonnen werden, welche wegen eines rechtmäßigen Hindernisses am folgenden Sonntag beichten und kommunizieren. Diese Abläffe können den armen Seelen nicht zugewendet werden. Zu diesen angeführten vollkommenen Ablässe« kommen dann »och viele unvollkommene Ablässe, welche die Träger des fünffachen Skapuliers täglich durch Verrichtung von gewissen guten Werken.ge-winnen. Sie sollen deshalb täglich beim Morgen-gebete die Meinung machen: «Ich wünsche alle W-läffe zu gewinnen, die ich heute durch (meine Gebete und guten Werke gewinnen kann." Endlich ist »och zu bemerken, daß jede heilige Messe, welche für ein verstorbenes Mitglied des braunen oder himmelblauen Skapuliers gelesen wird, priviligiert ist, das heißt: mit einer jeden solchen Messe ist außer der Frucht des heiligen Opfers auch ein vollkommener Ablaß verbunden. Warum sollen alle gläubigen Katholiken das Skapulier tragen? 1. Weil es ein äußeres Abzeichen ist, das uns kennzeichnet als andächtige Verehrer der seligsten Jungfrau Maria. 2. Weil Maria selbst dieses Kleid uns anbietet als ein Zeichen des Heiles und als ein Schutzmittel in Gefahren. 3. Weil mit dem andächtigen Tragen deS Skapuliers große Vorteile und zahlreiche Abläffe verbunden sind. 4. Weil das Tragen des SkapulierS von der Kirche uns anempfohlen ist. Seite 4 Heilsarmee fragen: Warum verunglimpft Ihr jedes und alle«, wa» nur deutsch heißt, von Eurer Kanzel herunter, an gottgeweihter Stätte, warum überzeugt Ihr Eure gläubige Gemeinde nicht, daß der mäch-tige deutsche Stamm auch dem Slaven entgegen» kommen will mit ganzem, offenen Herzen, mit seiner überragenden Kultur, mit seinen WohlsahrtSeinrich-tungen. Al< schmählich und undankbar müssen wir Euer Gebaren schelten, so Ihr ein sterotype» Ab-wehrwort unter die Massen geschleudert, daß heute in slooenischen Orten der hilfsbereiten Feuerwehr auch bei drängendster Gefahr und in ruhiger An-sehung der Vernichtung deS Nachbargutes inS Ge» ficht gesagt wird: „Saj so plaüam/ — Ihr seid ja odnedieS bezahlt. Eure Nächstenliebe! Mußte Christi heilige Lehre in solch'---unreine Hände gelangen? Wir haben alle und jede Ur-sache. mit unserer Freiwilligen Feuerwehr zufrieden zu fein und wir wollen nur da» einstimmig lautende Urteil de« zusehenden Teile« der Etadtbevölkerung wiederholen: Die Schulübung mit dem gleichzeitigen Steigen von sechs Steigern, das gleichzeitige Ab-und Aufprotzen zweier Spritzen, die Ordnung»-Übungen, sie boten uns ein glänzendes, ein präch« tigeS Bild von der strammen Disziplin, welche die freigewählten Chargen Ha»pt«ann Eich berget, sein Stellvertreter Pell6, SteizerzugSführer Krell, sein Stellvertreter Wallentfchak, ZugSsührer und Exerzienneister Derganz, SpntzenzugSsührer Dir »berger, sein Stellvertreter F e r j e n und die Rotlsührer Zwetanowitsch und Birg-mayer unier den Freiwilligen zu halten wissen. Ein gleiches, glänzendes Bild bot uns die Schau« Übung, für welche da» Guggenmoß'sche Hau« am BiSmarckplatze al» Brandobjekt auserkoren war. Wir dürfen nur nicht verschweigen, daß die Wasser« förderung durch ein Säumni» bei der sonst auSge» zeichneten Kernreuter'schen Dampfspritze eine, wenn auch nicht so empfindliche Verzögerung erlitt. Nach der Schulübung versammelten sich die er« fchienenen Delegierten im GemeinderatSsaale zur BezirkSiagSsitzung. welcher BezirkSobmann-Stell» Vertreter Vinzenz Priboschitz (Wöllan) vorstand und deren BerhandlungSschrist Josef Krell (Cilli) führte. Hierzu waren erschienen: auS Cilli Bezirks» obmann Eich berge r, Derganz und Krell, aus Gonobitz Martin Pasfero und Melchior Michelak, au» Hohenegg Franz Kle inschrott und Fritz Lang, aus Laak bei Steindruck Franz Gamschek und Martin Supanschek, au« NeuhauS Anton Auer und Paul Straß er, au« Pragwald Franz Marinz und Philipp Löbl, au« Rann Friedrich Kalb und Wilhelm Huß, au« Schönstem Karl BreSnik und Paul Mak, au« Tüffer Max Koschir und Georg B e n e d e k, auS Weitenstei» HanS H o s b a u e r und Josef F i n-den egg, auS Widem AloiS Schupeuz und Albin Nuntschitsch, endlich au« Wöllan Josef Wuddi und Vinzenz Priboschitz. Sämtliche BezirkSdelegierien sprachen sich äußerst lobend über Das sind wahrlich der Gründe genug, welche jeden gläubigen Katholiken bewegen sollen, sich mit dem Skapulier bekleiden zu lassen, und dasselbe dann stets andächtig zu tragen. Die Vollmacht, mit dem fünffachen Skapulier zu bekleiden, haben manche Welt- und OrdenSpriefter, insbefonderS die hochw. Patres Jesuiten und Redemptoristen. Die Vollmacht, mit dem braunen Skapulier zu bekleiden, haben außer den hochw. P. F. Karmeliten viele Welt- und OrdenSpriester. Wer mit dem braunen Skapulier allein bekleidet ist, hat selbverständlich auch nur An« spruch an die Gnaden und Ablässe dieses Skapuliers. Hätte dir, so sprach einer der verständigsten Diener Naamans zu seinem Herrn, hätte dir der 'Prophet etwas recht Großes aufgetragen, um von deinem Uebel geheilt zu werden: du solltest dich dessen nicht weigern! Um wie viel weniger nun, da tr dein Heil an etwas so Gering:? gebunden hat! Gleicherweise sagen wir hier: O Menschenkind, daß du das Feuer der Hölle nicht schauen willst, ja wenn möglich, selbst jenes des Reinigungsortes nicht; wenn dir zu dem Ende etwas recht Großes, recht Be-fchwerliches würde zugemutet werden, — du solltest dich dessen wahrhaftig nicht weigern; wie nun um so weniger, wo dir hiefür ein so leichtes Mittel empfohlen wird: das Tragen eines Skapuliers! Es ist so leicht zu haben; ohne Beschwerde zu tragen; niemandem brauchst du dazu um Erlaubnis zu bitten; niemanden brauchst du eS zu zeigen! wenn nur du darum weißt und unsere liebe Frau — das genügt. (Siehe P. Hünner 8. I. „Unsere liebe Frau.") Erzählungen. P. Joses Franke S. J. erzählt folgende wahre Begebenheit: Ich war durch viele Jahre Präsekt unserer Schulknaben in unserem Kollegium zu Tarnopol. JQctttrA* UlMdfi* die vorgeführten Uebungen der Cillier Feuerwehr au«. Zu AmtSträgtrn de» Feuerwedrbezirke» Cilli wurden gewählt: Zum Obmann Anton Eich« b e r g e r, zu dessen Stellvertreter Vinzenz P r i d o-schiß und zum Schriftführer Joses Krell. Zu Delegierten für den diesjährigen LandeSfeuerwehrtag in K n i t t e l f e l d wurden gewählt: Krell, Derganz, Baumas.n, Passero, Kleinschrott, Lang, Schnideritsch, Schescherko. Gusei, Pirtuschek, Huß, Kalb. Mak, Werbnik, Hermann. Gradt, Hosbauer, Findenegg. Biber, Nuntschitsch, Wuddi und Priboschitz. Ueber Anregung deS BezirkSobmanne« Eichberger wird beschlossen, an den Lande«oerband um die Ver« güiung der Reisekosten de« BezirkSobmanne« oder dessen Stellvertreters für ihre Inspektionsreisen zu den einzelne» Feuerwehren de« Bezirke« heranzu-treten. Die Gemeindevertretung von Widem hat schon vor drei Jahren der dortigen Feuerwehr eine Subvention bewilligt; trotzdem hat diese seit drei Jahren noch keine SubventionSsumme erhalten und interpelliert der Delegierte Nuntschitsch den Vor« sitzenden bezüglich dieser Frage. Der Vorsitzende erklärt, nach Maßgabe seiner Machtmittel in diesem Falle energisch eingreifen zu wollen. Zu dem Er-suchen de« Wehrhauptmanne« von Pragwald, den LandeSauSschuß um Beihilfe zur Anschaffung einer neuen Spritze anzugehen, teilt der Vorsitzende mit, daß eS Brauch deS steiermärkischen Landes» auSschufseS sei, bei Neuanschaffung von Spritzen seitens der steirischen Freiwilligen Feuerwehren oic Hälfte der AnschaffangSkosten beizutragen. Da weitere BeratungSgegenstände und Anträge nicht vorlagen, schloß der Vorsitzende die Delegierten» Versammlung mit der Einladung, dem Festtom-merse in Terschek« Hotel beiwohnen zu wollen. Der Kommer«, an dem nicht nur zahlreiche Wehr» kameraden au« dem Bezirke, sondern auch zahlreiche Freund« deS Feuerwehrwesen«, Männer, Frauen und Mädchen au« allen Schichten der Cillier Ge» sellschast teilnahmen, gestaltete sich zu einem präch» tigen deutschen Festadende. B^zirkSobmann und Wehrhauptmann Eichberger bedauerte in seiner ost von Beifall unterbrochenen Rede, daß auch an da« Feuerwehrwesen sich schon nationale Gehässig-feit herangewagt habe und daß Feuerwehren au« slooenischen Gegenden sich von der Beschickung der Bezirkstage nur au» nalionalgehässtzen Gründen enthalten, trotzdem sie al« Mitglieder de« Feuer» wehr-Lande«verbande« deutsche« Kommando sühren müssen und von diesem gewi tziige Unterstützung er-hallen; er forderte die BezirkSseuerwehren zu einem einigen, strammen Vorgehen im Interesse der guten Sache aus. Der Vorsitzende, Kneipwart Krell, hatte die Ehre, zwei alte Feuerwehrmiigliever be« grüßen zu dürfen: Herrn Vizedürgermeister Juliu« Rakusch al» Ehrenmitglied de« Vereine« und Herrn Franz Pacchiaffo al« EhrenzugSführer der Eteifter. Anfeuernde, erfrischende und erquickende Worte sprachen diese beiden verehrten Männer zu den Kameraden, begeisterte Worte ZugSführer Der» Eines Abends machte ich wie alltäglich in unserem Kollegium die Runde durch die Schlafsäle der Zog-linge. Da sah ich einen Knaben vor seinem Bette knieen, der noch nicht zur Ruhe gegangen war. Ich fragte ihn: „Warum bist du noch auf, mein Kind?" Der Knabe gab mir zur Antwort: „Mein Vater, ich gab mein Skapulier zum Ausbessern und habe es noch nicht zurückerhalten, und ich fürchte, diese Nacht ohne dasselbe zu sterben." Um das Kind zu beruhigen, sagte ich: „Morgen sollst du das Kleid Maria'S wieder erhalten, heute indessen ist es zu spät, doch sei unbesorgt und gehe schlafen.' Allein der Knabe sagte in großer Erregung: .Nein, mein Vater, ich kann mich nicht so niederlegen, denn viel-leicht holt mich heute Nacht meine liebe Mutter Maria ab, und ich habe dann nicht das Kleid. daS ich ihr zu Ehren bis zum Tode zu tragen gelobt habe." Dabei weinte und schluchzte das Kind mit einer sonderbaren Innigkeit. Das seltsame Benehmen des sonst ruhigen und folgsamen Kindes erfüllte mich mit einer sonderbaren Rührung und ich begab mich zum Portier des Hauses, um nachzusehen, ob das ausgebesserte Skapulier des frommen «indes daselbst nicht bereits abgegeben fei. Und ich hatte in der Tat die Freude, dem Zögling das bereits bereit liegende Skapulier noch in der Nacht bringen zu können. Das gute Kind küßte ehrfurchtsvoll das Kleid Maria's, legte es um den Halb und schlief bald ein unter Anrufung deS süßesten Namens „Maria". Am andern Morgen, da die übrigen Knaben bereits aufgestanden waren, sah ich meinen frommen Knaben anscheinend noch im tiefen Schlafe. Ich glaubte das Kind sei vor Müdigkeit noch nicht wach geworden. Als aber später die Zeit drängte Nummer öZ ganz über die Kämpfe der inmitten slavischer B» gebung wirkenden deutschen Feuerwehren deS Un» lande«, welche Worte sich wiederspiegelten i>« formvollendeten Rede de« Woll auer Wehrhilii» manne«Priboschitz. De«Wehrmanne«Blechnz» Rede klang au« in einem Heilrufe aus WehrhiuO mann und Chargen, welche ,« vermocht hm», durch die autgezeichnete Erziehung der Mannich» de« Tag zu einem vollständig gelungenen, g!i» zenden zu gestalten. Wehrmann von Gonnendiri huldigte den Tugenden de« deutschen Volke«, itas unbezähmbaren Kraft, seinem SelbstbewMi^ seinem angeborenen Edelsinn, seiner unkM«ß fleißigen und erfolgreichen Kulturarbeit. So schlichter Wehrmann sprach noch so manch' schlchit gerades, ehrliche« Wort, da« tief sich in unser hq senken mußte, bi« die Mahnung zum Ausbruch Im Verschönt noch wurde daS schöne Fest durch k» Vortrage der Cillier MusikvereinSkapelle, die ut ihrem derzeitigen Leiter Herrn Schachenhoftt besonder« völkische Weisen glänzend zum Limqe brachte. Zum guten Ende der schöne» Äeraiß-i-tung teilen wir — aber so ganz »ud rosa — rnt daß wir noch in den späte» Vormittag»stui»«j anderen TageS fremde Feuerwehruniformen » to Straßen der Stadt bemerken konnten. ßillier Stadtverschöneruugsverei». S, schon gemeldet, findet heuie Mittwoch obeadt» Waldhause die Hauptversammlung de» lüll« StadtverschönerungSvereine» statt. Die Miixl»!« werden gebeten, vollzählig zu erscheine». Der ßissier deutsche Hewerbebund hältÄ-iiq den 7. Juli im Gasthose zur Krone eine 9m Versammlung ab. auf deren Tage»ordnu«H jih unter anderem die Besprechung deireffeiw die v» anstaltung eine» großen AuSfluge« auf den Schfci> berg befindet. Peutschvölkischer Hehiltenvervand. 6oo> abend, den 5. d. M., abend« 8 Uhr hält der 8» band in seinem Verein«heime im ersten Stock U Gasthose« .zur Krone" seine Monat»versami lung ab. Jeder deutsche Arbeiter und Fmit der deutschen Arbe tersache ist herzlich Willkomm». Hotdeue Kochzeit. Freitag feierte hier Ha Josef Kämmerer, pensionierter Gut»oer«M mit seiner Gemahlin im kreise seiner Familie 14 seltene Fest der goldenen Hochzeit. Heil! Hi« Wort a« die Sommergäke. Die So««» gluten sind in» Land gezogen. Wie ladn» Da I« kühlen schattigen Hallen in den Parkallee» und a den herrlichen Berganlagen! Und im Parke, an t» die Wellen der silberhellen Sann ein süße» LoM vorüberrauschen, vernimmst du in sorgenfreier sm» frohe Musikklänge. Dem Sommerfrischler bi« unser Cilli ja unendlich viel und gewiß mehr ii mancher künstlich ausstaffierte Kurort, wo mm fo den Flitter noch eine Kur- und Musiklaxe bezahln muß. Da ist e» doch eigentlich Ehrerisache sü unsere Fremden, sich nicht nur mit rihi»i.«i Worte, sondern auch mit „klingender" tu te ___ und der Knabe »och immer nicht zu erwache» ich* trat ich näher und sah zum Erstaunen - * Himmelskönigin hatte ihr treues Kind zu sich üt ta Himmel berufen. Der kleine war noch in derselbe» Nicht p starben und hielt das wiedererlangte Skapulier ni4 fest in feinen kleinen Händen. So hat Maria, k Mutter der Barmherzigkeit, das treue Sind jtlii und in ihrer Mutterliebe hat sie es nicht eil«, daß der Knabe sterbt, ohne daß er mit ihrem Ml geschmückt sei. Als im Zahre 1842 auf der Eisenbahn » Paris nach Versailles der Eisenbahnzug in ffw» geriet, wobei an 300 Personen teils mehr. :rfl weniger verletzt wurden, teils ums Leben käme» fe fanden sich im Zuge auch mehrere junge SHänn; die ehedem in der Erziehungsanstalt der Zesm» i Freiburg in der Schweiz gewesen und dort be Skapulierbruderschast beigetreten waren. Läozji de Studienanstalt entwachsen, waren sie doch ihn« rcü giösen Grundsätzen und ihrer Andacht zu Äv» auch mitten in der Welt treu geblieben. Uni !> trugen sie denn auch auf jener verhänzmitM Reise ihr Skapulier. Und sieh da: unter da sch wenigen Personen, die gerettet wurde» oder zq ohne Wunden davonkamen, befanden sich auSnohB* los die genannten jungen Leute; und wie iu « dem Ereignis nach Freiburg Nachricht sandten, » mangelten sie auch nicht, ihre Rettung dem Trqn des Skapuliers zuzuschreiben. Hüiaa. Mit Approbation deS f.-b. Ordinariates von Lcha und mit Genehmigung der Ordensober». Nmmmer 53 »Deutsch« W»cht- ©rite 5 Stadt,, die ihnen so viel Schönes uud Angenehmes bietet, freiwillig erkenntlich zu zeigen. Der Cillier BerschönerungSverein, in dessen Obhut die Erhaliiung und Pflege deS Parke» und der Anlagen gegeben, sind, nimmt Spenden gerne entgegen. Solche wollen in der Buchhandlung Fritz Rasch hinter-legt werden. Die Namen der Spender werden veröffentlicht. ZSie Aufnahme in die erste Klasse des Staats - Hvergymnastums findet im Sommer termin» a« Ib. Juli um II Uhr vormittags statt Die AufnahmSprüfung beginnt am 15. Juli um 2 Uhr nachmittags. Turnerisches. Die deutschen Turnvereine deS 8. und 9. TurnbezirkeS deS EüdöfterreichiicheS Turn-gaue«, zu denen die Orte Cilli. Marburg. Pettau, Windisch»Feistntz. Laibach, Gottschee und Abazzia gehören, haben beschlossen, am 28. September l. I. in Cilli ein BezirkSgruppenturnen zu ver« anstalten. An diesem Tage werden sich die deutschen Turner CüdösterreichS zahlreich zu gemeinsamer turnerischer Arbeit im gastfreundlichen Cilli ein-finden und so die Zusammengehörigkeit auf« neue bekunden. Die deutschen Bewohner Cilli« werden e« auch nicht versäumen, zum Gelingen de« Festes ihr Möglichste« beizutragen, sobald der Ruf um kräftige Unterstützung an dieselben ergehen wird. Für den genannten Tag wurde auch eine Ver-sanimlung aller Gauvortur er de« gesamten Gaue« festgesetzt und steht sicher zu erwarten, daß ti-Smal alle Turner am Platze erscheinen werden. Schon viele Jahre hat in Cilli ein derartige» turnerische« Unternehmen nicht stattgefunden, daher muß e« mit Freude begrüßt werde •, daß die«mal die Turner zu ihrer turnerischen Arbeit Cilli auswählten. Die Turner haben auch mit Begeisterung die Wahl CilliS zum Festorte aufgenommen und begrüßt. Mit einem üblichen Weiturnen wird das Fest ein-geleit« werden, an dieses schließen sich nachmittag« allgemeine Freiübungen. Musterriegen. und Kür-turnen an. Da« Fest wird durch einen feierlichen Abschiedsabend mit turnerischen Sondervorführungen beendet werden. Diese Zusammenkunft soll be-künden, daß die Turnerschaft und mit ihr die deutsche Jungmannschaft Eüdösterreich« die deutsche nationale Turnsache immerdar hochhalte und ernstlich bestrebt sei. im Geikie Iahn« f-rtzua beiten. Heill )ntcrpessationsbcantwortung betreffs der ir«rischen Iiukßutte. Vor einiger Zeit brachte Abg. Berts eine ausfallend alberne Znterpella-tion an den Ackerbauminister ein, worin über Miß-stände, die durch die Verwaltung der 'Zinkhütte hervorgerufen würden. Klap.e geführt wurde. Insbesondere hielten sich die Interpellanten aus über Lohnherabsetzungen und Steuerabschreibungen. welche zum Zwecke der Erhöhung de« Werk«erirage« inszeniert worden seien, dann über die Absperrung eine« FwßwegeS und die dadurch verschuldete Be-sitzstöruwy, In der Sitzung de« Abgeordnetenhauses am 1?. Juni beantwortete der Ackerbauminister Freiherr^ v. Giovanelli diese Interpellation in folgernder Weis«: Lohnherabfetzungen haben bei der Zinkhütte in Cilli nicht stattgefunden, im Gegen« teile wurden die Löhne der Arbeiter in den untei» sten Kaitegorien derart erhöht, daß selbst diese Arbeiter einen Lohn in» Verdienen bringen, welcher über dem ortsüblichen Taglohn von 1 K 50 h um 70 h bis« 1 K 30 h hinausgeht. Was die Steuer-abfchreib-uug anbelangt, wird bemerkt, daß zwecks Erhöhumg des WerkSertrage« eine solche undenkbar ist, weill die Steuer auf Grund de« Ertrage« be-rechnet nvird, und daß willkürliche Steuerabfchreib-ungen überhaupt unmöglich sind. E« kann sich daher nur um die von der Hüttenverwaltung Cilli pro 190)1 zu viel bezahlte Steuer per 50.469 K 60 h hamdeln, welcher Betrag gemäß Erlasse« der BezirkShaauptmllnnschaft Cill» vom 31. Dezember 1901, Zj. 14.353, zur Rückzahlung gelangte und von der genannttn Hüttenverwaltung felbstoerständ-lich in Ekmpsang gestellt wurde. ES ist naturgemäß, daß diesise Rückzahlung der Bilanz pro 1901 zu Guten ^geschrieben werden mußie, wodurch ein WerkSerltrag von 22.5565 K 80-5 h herauskam, während > sich bei Uebertragung dieser Rückzahlung aus da« » Jahr 1902 eine WerkSeinbuße von 28.203 IK 85 5 h ergeben hätte. Die rückerhaltene Steuer sesetzt sich zusammen aus: I. der direkten StaatSsteieuer (Erwerbsteuer) per 24.500 X. 2. 45# LandeSunmlage 11.025 K. 3.23# Bezirksumlage 5.636 Ki und 4. 38# Gemeindeumlage 9.309 K 66 h, zu sammen 50 469 K 66 h. Die das Land, den Bezivrk und die Gemeinde betreffenden Umlagen wurden v von diesen Körperschaften dem Haupisteuer« amte Cillilli, welche« die Rückzahlung de« ganzen Betrages » von 50.469 K 66 h an die Hüttenverwaltung z Cilli geleistet hat, noch nicht rückvergütet. sondern werden erst bei der Steuerleistung pro 1902, eventuell 1903 in Abzug gebracht werden. Die Steuerrückzahlung wurde der Hüttenverwaltung Cilli von der kompetenten Behörde in vollkommen legaler Weise bewillig», weil die Steuervorschreibung pro 1901 im Gesetze nicht begründet war, sondern der Hüttenverwaltung Cilli an Steuern und Zuschlägen hätten um 50.469 K 66 h weniger vorgeschrieben werden sollen, al« tatsächlich vorge-schrieben wurden. Die genannten Körperschaften haben daher keinen gesetzlichen Grund zu behaupten, daß sie durch die Rückzahlung der zu viel ringe-hodeneu Umlagen Schaden gelitten hätten. Bezüg-lich deS in der Interpellation erwähnten Fußwege« ist der Sachverhalt folgender: Das Aerar hat zur Arrondierung feines Grundbesitzes in Cilli (Unter-kötting) von den Cheleuten Zosef und Maria Kosen, anfangs deS Jahre« 1901 die Parzellen Nr. 1001, 1062, 1005/7 und 1006 lasten« und servitutenfrei angekauft, worauf die früheren Besitzer den ans ihren übriggebliebenen Gründen durch ihren Hof führenden Fußweg abgesperrt haben ohne daß jemand dagegen Einsprache erhob. Dieser Fußweg kommuniziert mit einem Fußwege, welcher über di» vom Aerar angekauften Grundstücke führt und gegenwärtig durch einen von der Hüttenverwaltung Cilli im Einvernehmen mit dem Leiter der bau-technischen Abteilung der BezirkShauptmannschast Cilli hergestellten, 1 Meter breiten und 0-5 Meter tiefen Wasserabflußgraben gekreuzt wird. Zur Hint« anhaltung der Verunreinigung diese« Graden« und von Verunglückungen. sowie im Hinblicke aus den Umstand, daß der Fußweg der Hüttenverwaltung seit der Absperrung de« Fußwege« der Eheleute Kosem keine Frequenz mehr hatte und überdie« von der Gemeinde »Umgebung Cilli" al« Ersatz für die genannten zwei Fußwege ein neuer Weg hergestellt wurde, fah sich die Hüttenverwaltung veranlaßt, ihren Fußweg abzusperren, wogegen eine Beschwerde von keiner Seite erhoben wurde. Südmark-Aokksvücherei. Ami.März 1901 wurde die hiesige Südmark-Volk«bücherei, welche die Werke der besten und beliebtesten Autoren in 1500 Bänden umfaf«t, eröffnet. Die Bücherei ist im Stadlamle (Kasse) untergebracht. Die AuSleih-stunde ist vorläufig auf jeden Montag zwischen 1 und 2 Uhr nachmittag festgesetzt. Jeder Entlehner hat monatlich den Betrag von 10 Hellern und außerdem für jedeS entlehnte Buch einen Betrag von 2 Hellern zu bezahlen. Die Bücher müssen innerhalb 14 Tagen zurückgestellt werden. Da« ausführliche Bücherverzeichni« ist zum Preise von 4 Hellern erhältlich. Die Bücherei kann von jedem Deutschen benützt werden. Infolge de« großen Zudrange« wird nun auch an jedem Freitag nach-mittag« zwischen 1 und 2 Uhr eine Ausleihstunde abgehalten. Hisenbahnnnfall. Zwischen Sagor und Sawa entgleisten infolge Achsbruche« heute Mittwoch mit« tag« Maschine und Tender eines Lastzuges und stürzten über den Bahndamm hinunter. Bon Lai-bach ging ein HilfSzug mit Aerzten ab. Nähere Einzelheiten fehlen. Selbstmord. Diefertage erhenkte sich in Gaberje der in der Zinkhütte beschäftigte Arbeiter D o b e x» tinschek. Als Ursache wird ehelicher Unfriede angegeben. Z?om steier«. Landesschnlrate. In der am 19. Juni d. I. abgehaltenen Sitzung hat der steierm. LandeSfchulrat unter anderem die Er-Weiterung der dreitlassigen Volksschule in St. Barbara bei Wurmberg, Bezirk St. Leonhard W.-B. zu einer vierklassigen angeordnet; — dann über eine Anzahl von Gesuchen um Zuerkennung von DienstalterSzulagen, de« Kondukt-Quartales und einer Waisenpension entschieden. Angestellt wurden: Al« Oberlehrer: an der Volk«schule in Altstraß, Bezirk Luttenberg, der definitive Lehrer Johann Tomassit in St. Nikolai bei Frieda»; an der Volksschule in Artic, Bezirk Rann, der definitive Lehrer Franz Cernelc in St. Peter bei Königsberg; als Lehrer, bezw. Lehrerin an der städtischen Knabenvolksschule in Cilli der definitive Lehrer Joses Horvath in Troifaiach; an der Volksschule in Heiligenkreuz, Bezirk Luttenberg, der provisorische Lehrer Karl Mavrii dortselbst; an der Volksschule in Zween, Bezirk Luttenberg, der Hilfslehrer Johann Ozmec dortselbst; an der Volksschule in Altstraß. Bezirk Luttenberg, die definitive Lehrerin Maria Skrlec in St. Nikolai bei Friedau; an der Volks-schule in St. Martin. Bezirk Windisch. Graz. di« provisorische Lehrerin Emilie Duller dortselbst. In den dauernden Ruhestand wurden verfetzt: Der Oberlehrer Josef Ulrich in Gröbming, dann der Lehrer Felix Pioc in Dobova, Bezirk Rann und die Lehrerin Johanna Draxler in Kumberg, Bezirk Umgebung Graz. Z»ie Jubelfeier des Marburger Turnvereines, welch« am Sonntag stattfand, «ahm einen sehr schönen Verlauf. An d«m Schauturnen im VolkSgarten beteiligten sich außer dem Marburger Turnvereine der Turnverein beider Hochschulen, der allgemeine deutsche Turnverein und die Grazer Turnerschaft au« Graz, sowie die Turnvereine von Cilli, Pettau und Laibach. Bei dem Festabende, der in den Saalräumlichkeiten der Brauerei Götz abgehalten wurde, hielt der Sprechwart Herr Recht«-anwalt Dr. Orofel eine glänzende Festrede, in welcher er aus die stolze 40 jährige Geschichte de« Vereine« zurückblickte und die hohe Bedeutung der-selben für da« nationale Leben Marburg« beleuchtete. Außerdem sprachen noch Bürgermeister Dr. Schmi-derer, der Obmann de« Männergesangverein«s Dr. Rtidinger, Reichsratsabgeordneter Dr. W o l f f h a r d t u. a. Die Herren Ehrensprechwart Küster. Turnlehrer Markl und Dereani. welche dem Ver in« seit der Gründung angehören, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt und durch die Ueberreichung von Ehrenurkunden ausgezeichnet. Zlonacher - Abend. Man schreibt uns aus Bad Neuhaus unterm 2. Juli: Die erste größere Veranstaltung in heuriger Saison, zu der eine Reihe Ueberraschungen geplant und vorbereitet werden, wird der Wohltätigkeit gewidmet sein, und zwar hat ein Komitee mit dem Herrn Direktor und Badearzt Dr. Arthur Hiebaum an der Spitze, «inen famos arrangierten Ronacher-Abend in Szene gefetzt, der unter Mitwirkung auswärtiger und hie-siger Kunstkräfte am Samstag abend stattfinden wird, und von welchem man sich ebensowohl viel Vergnügen als auch eine namhafte Einnahme für den edlen Zweck — da« Reinerträgnis ist der hier-ortigen Freiwilligen Feuerwehr bestimmt — verspricht. Wie man hört, haben aus Graz der Opernsänger Herr K r e t s ch m e r sowie die Sängerin Frau Wenk-Hutter ihre Mitwirkung bereitwilligst zu-gesagt. Militirveteranenverrin Honabitz. Der Au«. schuß gibt im Nachhange zu dem letzten Artikel hinsichtlich de« 25jährigen Gründungsfestes folgen-des Programm bekannt: Am 5. Juli, abends 3 Uhr. Fockelzug, Ständchen beim Fürsten Hugo Berand zuWindifchgrätzund beimProteNorstellvertreter Baron Bat) de Vaqa und dann Platzmusik am Hauptplatze. Am 6. Juli Tagreoeille 5 Uhr früh, Sammelplatz bei Herrn Andreas Sutter. 7 Uhr früh Empfang der Gäste aus Cilli mit Mufik. 3 Uhr früh Feld-Misse am Kirchplatze, nach derselben Dekorierung zweier Mitglieder, welche dem Vereine durch 25 Jahre angehören. 10 Uhr vormittag« Le-grüßung der Gäste am Bahnhöfe, vereinter Einzug in den Markt zum Hotel „zum Hirschen"; Früh-schoppen, dann Ruhe. Um 1 Uhr mittag« Auf-stellungsämilicherVereineamHauptplatze, Schmückung der Fahnen mit Erinnerungsbändern, dann Einzug in die Au des Herrn Karl Wesenschegg. Für allerlei Belustigungen in der Au ist gesorgt, sowie für gute Speisen und Getränke. Die Musik besorgt die Marburger Veteranenkapelle unter persönlicher Leitung de« Kapellmeister« Herrn Emil Füllekruß. — Der Militärvetecanenverein Cilli wird seine Gonobitzer Kameraden korporativ und zwar in der ansehnlichen Stärk« von 60 Mann und in Begleitung der Cillier Musikver«in«kaptlle besuchen und fährt zu diesem Zwecke Sonntag früh 4 Uhr mittelst der entsprechenden Zahl von Gesellschaft«-wagen vom Hotel „Post' in Cilli nach Gonobitz ab. Da der Gonobitzer Militärveteranenverein ein strammer Vruderverein de« unseren ist, dem fämt-liche Gonobitzer Bürger, welche al« Soldaten ge-dient haben, angehören, so würde e« sich empfehlen, wenn die Cillier Bevölkerung in möglichst statt-licher Zahl bei dem Feste der Bürger unsere« so wackeren Vorortes vertreten wäre. Ktne deutsche Leßrerinneubildungsaustalt in Marburg. Der Antrag der Abg. Dr. Schmiderer und Genossen, betreffend die Errichtung einer deut« schen Lehrerinnenbildungsanstalt aus Landesmitteln in Marburg, lautet: .Es werde in Marburg eine au« vier aufsteigenden Jahrgängen und einer fünf-klassigen Mädchen-UebungSfchule bestehende deutsche Lehrerinnenb.ldungsanstalt au« Lande«mitteln errichtet und im Schuljahre 1902—03 mit de« ersten Jahrgange und der Uebung«fchule eröffnet. Die Errichtung derselben habe auf Grund des mit der Verordnung deS Ministers für Kultus und Unterricht, vom 31. Juli 1886, V.-Bl. Nr. 50, erlassenen OrganifationsstatuteS der Bildung«, anstallen für Lehrer und Lehrerinnen an öffent-lichen Volksschulen in Oesterreich zu erfolgen. Der LandeSauSschuß werde angewiesen, wegen der Bei- Nummer öS Deutsche Wicht' Seite 6 Kochen mitGas tragSleistung zu den Kosten der Errichtung und Erhal'ung einer deutsche» Lande« - Lehrerinnen» bUdungSanstalt in Marburg mit bet Stadtgemeind» Marburg unverzüglich Verhandlungen «nzul>it,n. die Umwandlung der bestehenden sünsklassigen Mädchen-VolkSschul» III in eine U»bung«schvle zu veranlassen, sowie alle weiteren Vorkehrungen zur Errichtung dieser LthrerinnenbildungSanstalt zu treffen." Unterschrieben ist der Antraa von den Abgeordneten Dr. Schmiderer, Franz Mo«dorser, I. Ornig, G. Kokoschinegg, Reitier, M. Stallner. ?etta«. (Ernennung.) Herr Johann Kasper, Buchhalter der Pettauer Sparkasse, wurde zum Oberbuchhalter ernannt. Zu dieser Elnennung bemerkt die „Pettauer Zeitung": Mit dem Aus-blühe, der Pettauer Sparkasse, welche au« Anlaß de« 40 jährigen Bestände« diese« Geldinstitute« b»» reit« eingehend gewürdigt wurde, hängt die Tätig» feit de« nunmehr zum Oberbuchhalter b-sörderten leitende« Beamten innig zusammen. Ein Fach» mann in de« Worte« best.r Bedeutung, hat er jederzeit al« solcher dasür Beweise geliefert, daß er sein Amt mit jener rücksichtslosen Gewissenhaftigkeit versieht und seine Pflicht mit jener strengen Un» partei ichkeit ersüllt, die ihm da« unentwegte Ver-trauen für seine ämtlich» Täiigkeit in seiner Eigenschaft al« ltitindkr Beamter sichert. Al« Leiter der Kaufmännischen Fortbildungsschule war er und ist er ein strenger und gewissenhafter, aber auch ge-rechter Lehrer, und mancher der jungen Männer, die seine Schüler waren, dankt e« ihm, wenn er sich Kenntnisse erwarb, die ihm heut« eine bevor-zugte Stellung sicher». Al« Mensch ein ganzer Charakter, der sich nie scheut, die Wahrheit unge» schminkt zu sagen, hat sich Herr Oberbuchhalter Kaspar nicht bloß einer allgemeinen Hochachtung, sondern, wa« bedeutend me^r ist. bei gleich,bestimm-t«n Charakt»r«n »ine warme Zuneigung erworben, die so selten ist wie solche Charaktere, die nie und vor gar niemand eine MaSke vor« Gesicht nehmen Und diese wünschen i.'« aufrichtig Glück zu seiner RangSerhöhung. Kvndekoutumaz. Da die Hun «wul in zu-nehmender Au«dr»i>ung im Bereich« der Bezirks-hauptmannfchaft Cilli herrscht, indem wütend- Hunde teil« unbekannter, teil« bekannter Provenienz Gemein den, selbst mehrere Bezirke durchstreiften und sogar ttil« Menschen. teil« Tiere bissen und an ge-biffenen Hunden die Wutkrankheit bereit« zum Au«» bruche kam, hat die BezirkShauptmannschaft im Sinne de« 3 35 de« allgemeinen Tierseuchkngesetz«« vom 29. Februar 1880 die Hundekontumaz über di« Gemeinden der GerichtSbe» zirke Franz, St. Martin, Tüffer und die kontumazierten Gemeinden des Gericht«bezirke« Cilli bis auf weitere« verlängert und über b e bi« nun freien Ge-meinden de« GerichMbezirkeS Cilli. der Gemeinde Maria Ritk de« S»richl«b»zirkk« Franz und über di« G«meind«n dt« Gerichttbezirke« Gonvbiy bi« auf weitere« verhängt, wobei di« mit Erlaß vom 14. D<« zember 1901. Zt. 52.130 getroffenen und ange» ordneten Verfügungen zur allgemeinen Verlautbarung und Darnachachtung in Erinnerung gebracht werden. Der Punkt 4 letzteren E-lasse« für die koniumazier» ten Gemeinden wird dahin erweitert, daß nicht nur an den Grenzen der kontumazierten Gemeinden Warnungstafeln aufzust«ll«n sind. sondern daß auch übrrall dort, wo Ort«taf«ln ang»bracht sind. War-nungStafrln mit d«r dtutlichen Aufschrift „Hunde-kontumaz" angebricht werden müssen. E« ist daher über sämtliche Gemeinden der Gerichi«bezirke Cilli, Franz. Gonobitz. St. Marein und Tüffer die Hunde-kontumaz bis auf Widerruf verhängt. Die betreffen-den Wa enmeister haben in den ihnen von hieramt« angeordneten Zwischenzeiten alle Gemeinden der Ge-richtSbezirkt Cilli, Franz, Gonobitz. St. Marein und Tüffer z« durchstreifen und hiebei alle frei ohne Maulkorb oder mit keinem sicheren lederr'tn Maulkorb versehenen Hunde einzufangen und ohne Ausnahme unbedingt zu todten. ««redlicher Iah«tech«iker. Der 23jährige Zahüteckniker Alfred Ki>«meler hat seinem Cd f, dem Zahnar,» Dr. Leopold Riegler in Wien, künstliche Zäbne im Werte von 5000 X veruntreut und wurde flüchng. Auf Grund telegraphischer Requisition der Wi»o«r Polizei wurde Kh«m«t«r in Cilli orrhaftet. verband der landwirtschaftliche« Genossenschaften in Steiermark. Der Verband«.»uSschuß hielt am 26. Juni eine Sitzung, in welcher die JahreSrechnnngen pro 1901 vorgelegt und festge-stellt wurden. Dieselben werden nach erfolgter Ueber» Prüfung durch den AuisichiSrat vtrössentlicht und sohin dem VerbandStage zur Genehmigung vorge-legt werden. Zu Beginn der Sitzung gedachte der Vorsitzende Berband«anwalt de« verst0lben«n Au«-schußmitglitbtS Herrn Egon von Pistor, und drückten die Anwesend«» ihre Teilnahme durch Erheben von den Sitzen au«. Au« dem Bericht« de« Anwälte» über die geschäftliche Tätigkeit de« Verbände« im ersten Halbjahre 1902 ist eine regel» mäßig zunehmende Entwicklung zu entnehmen. Der zu Beginn deS vorigen Jahre« mit l 10 Mitglied«-körperschafien seine Tätigkeit eröffnete Verband zählt heute deren 202, und zwar 173 Raiffeisenkassen, und 29 ander« landwirtsctaftliche Genossenschaften und Vereine. Sowie einerseit« d«r Verband seinen Wirkung«kreiS immr mehr «rweit«ri, hebt sich andererfeiiS daS Interesse und das Verständnis der ländlichen Bevölkerung für daS Genossen-fchasttwesen in allen Teilen de» Lande«. Ztestimm««gea «ver die Abgabe der Postsendungen. Nacy einer Verordnung de« Hand»!«-Ministerium« irrten am 1. Oktober d. I. neue Bestimmungen über die Abgabe der Postsendungen in Kraft. Im Postorte werden die gewöhnlichen und rekommandierte» Briefsendungen, die Post-auftrüge und die Pakete bi« zum Gewichie von anderthalb Kilo den Empfängern in» H.>us zuge» stellt. Ob und in welchem Umsankt auch die sonstintn Pakete, die Briefe mit Wertangabe und die Geldbeträge zu den Postanweisungen und Zzblung«anweisungen de« PostsparkassenamteS zu-gistellt werdrn, wird durch besonder« Anordnungen festgesetzt. Für die Bestellung der Postsendung, so» wie sür die Avisierung ha« der Empfänger folgende Gebühren zu zahle»: I. Im Postorte: a) Bestellgebühren: Für eine Postanweisung oder ZahlungS-anwtisung biS zehn Kronen nebst dem Geldbetrag» 3 Heller, für eine Postanweisung oder Zahlungsanweisung über 10 Kronen nebst dem Geldbetrag« 5 Heller, für einen Brief mit Wertangabe bi« 1000 Kronen 5 Heller, für einen Brief mit Wert» angäbe über l000 Kronen 10 Heller, für ein Paket -t») in Wien: bi« anderthalb Kilo einschließ-lich 10 Heller, über anderthalb bis fünf Kilo ein» schließlich 20 Heller, über fünf Kilo 30 Heller, bb) in den sonstigen Postorten, wo die Paketbe» stellung ohne Rücksicht auf da« Gewicht der Sendungen eingrjührt ist: bi« fünf Kilo einschließ» lich 10 Heller, über fünf Kilo 20 Heller, cc) in den übrigen Postorten: bi« anderthalb Kilo ein-schließlich 5 Heller, und soweit darübrr hinau« in «inzelntn Postorten ein« hinsichtlich d«S Gewichte« beschränkte Pakeibestellung stattfindet: über ändert» halb bi« fünf Kilo einschließlich 10 Heller, über sünf Kilo 20 Heller. Gehören mehrere Pakete zu «iner Postbegleitabresse, so wird für da« schwerste Paket die ordnungsmäßige Besttllgebübr, für jede« weitere aber nur die kleinste, am betreffenden Orte für die Zustellung von Paketen festgesetzte Gebühr eingthoben. Portofreie Behörden und Aemter habe» für die Bestellung von Briefen mit Wertangabe keine Gebühr zu zahlen, b) Avisogebühr. Für die Bestellung de« Aviso über einen Brief mit Wen-angabe oder ei» Paket wird «in« Gebühr von 3 Heller eingehoben. Für die Avisierung mehrerer zu einer Postbegleitabresse gehörenden Pakete wird nur die einsache Avisogebür eingchoben. Porto« frei» Behörden und Aemter haben keine Aviso-gebür zu zahlen. 2. Im Landbriefträgerbezirke. a) Bestellgebühr: Für «in« Postanweisung nebst dem Geldbeträge 10 Heller, sür »ine Zahlung«» anwtisung nebst dem Geldbeträge 10 Heller, sür eine Zahlung«anweisung nebst dem Geldbetrag« bi« einschließlich 1000 Kronen 10 Heller, für «i»«n Brief mit Wertangabe 10 Heller, sür ein Paket 15 geller, b) Avisogebür: Für die Avisi«rung »ine« Brief»« mit Wertangabe oder »in»« Pakete« 3 Heller. 3. In Orte» mit Postablage ist für die Avisierung eine« Briefe« mit Wertangabe oder eine« Pakete« ein» Aoisog»bühr von 3 Heller einzuleben. Hin» sichtlich der Bestellung von Expreßsendungen und telrgraphischen Postanweisung»«, sowie der An- lagen zu d«n Postauslrägrn bestehen brsonder« Bestimmungen : desgleichen über die Bestellung cm Sendungen mit lebenden Tieren. Steuernachlässe. Da« k. k. Finanz-Ministerin, hat sür da« Jahr 1D02 den Nachlaß an der Gnud-steuer mit 15 % und an der Gebäudesteuer. ml Ausnahme der fünfperzentigen Steuer vom Ertrage steuerfrei«! Gebäude, mit 12'/, */# f«stg«fetzt, b» bereit« in den Borjahren durchgeführte Ermäßigung der Erwerbstcuerhauptfumme aufrecht «rhalt«» un» d«r Sltuersuß für die im g 100, Absatz 1 und 5 P.-St.-G., bezeichn««», der öffentl. Rechnung«legmg unlerworsenen Uniernrhmungen auf 10% ermäßigt. Der Nachlaß an den Realsteuern wird bloß »o» der Staat«steuer und nicht auch vor, den Zuschläge» der autonomen Körperschaften berechnet werd». Nach erfolgter individueller Aufteilung der Nachlässe auf die einzelnen Steuerträger wird der sür da« Jahr 1902 tnisallende Nachlaßbetrag in den St»er-dokumenten der Partei (Struerbüchel. Anlages ei», Zahlungsauftrag) nachträglich ersichtlich gemach« werden. Der Zeitpunkt, mit welchem die Eintragirq der Nachlässe in die Steuerdokumente der Partei«» erfolgen kann, wird mitiel« besonderer Kundmachluj der einh bendtn A mier zur allg«m«inen Kennt»»« gebracht werden. „z>er ßo»d«cte«r". Bon diksem officick» Courebuche ist soeben die die«monatliche Au«gab» a< schienen, welche wieder die neueste» Eisenbahn- M Dampfschifs-F-Hrpläne und Fahrpreise, sowie einen Filhnr von den Hauptstädten, Karten und Städtepläne enHLt. Zu beziehen in allen Buchhandlungen, Eisenbahnstation Trafiken tc. und bei der BerlagShandlung R. v. 3M> heim in Wie». gilgungszithung. Infolge der am 1. d. A. im Beisein ein. « k. t. Reg erunkSvertreterS öffea-lich vorgenommtne» Vtrlosung g«laugt«n folgende Nummern der Schuldverschreibungen de« vieip«-zeniigrn Lande« - E'senbahnanledkn« zur Tilgung I. Serie.- 1254. 2370 * 1000 fl.=2000 K; 77S2, 7829, 7941, 8020, 8975 k 200 fl. = 400 K. II. Serie: 475 5 3000 sl.=6000 K. III. Serie: 4510, 5179. 5880 & 1000 fl. = 2000 K; SäA. 9966, 10.029, 11.822, 11.842 £ 200 fl.-400 5. Vorstehend« Schullverschrtibung«» werde» drri A»> naie vom V«rlosung«tage an gtrtchn«t in Sn, bri der Stei«rmärkisch«n Lande«sond«kasse (Landet* Obtrtinnedmeramt, Landhau«) und bezüglich s« II. und III. Stri« auch b«i der Steiermärkisch» E«komptebank in Graz spesenfrei unter Beobachuuz der dieSfall« bestehenden Vorschriften gegen Mit« stellung der Obligationen n-bst allen dazugehörig nicht verfallenen Koupon« und dem Talon j» vollen Nennwerte eingelöst und hört mit fiirsca Rückzahlung«iermine jede weitere Verzinsung in Wien spesenfrei bei der k. k. prio. allg. östen. Bodenkreditanstalt und bezüglich der II. un) III. Serie auch bei der Niederösterreichischen E«ko»»«> gejellschaft, woselbst die verloste» Schuld oerschreidiu,-gen nebst den nicht verfallenen Koupon« und de» Talon übergeben werden wollen. W«it«r« winde« nachstehende Schuldverschreibungen di« einschließt 30. Juni l. I. gezogen, deren Kapitalien bi« hau jedoch noch nicht b«hoben, und e« wrrden die üda den Fällig!« t«t«rmin dieser Kapitalien etwa hin»»«-reichenden Jni«r«ssenbtträgt, sall« sie en»zeH wurden, seinerzeit vom Kapitale in Abzug gehaity werden und zwar: S»rie I: 3181, 3388 i 1000)1.= 2000 K; 7104, 7556. 7594 ä 200 fl. = 400 L Serie III: 5955 k 1000 ff. = 2000 K; 10.499, 10.775 a 200 fl.—400 K. Tierseuche«. Milzbrand bet Rinder n >a Gemeinden Kerschbach te« Bezirke« Marburg. II» gebung Sauerbrunn de« Bez. Pettau. Räude der Pferde in den Gemeinden Pinggau de« Bez. Hart-berg und Aichegg te« Bezirke« Voit«berg; der Schase in der Gemeinde Leuisch de« Bez. Cilli mii der Ziegen in den Gemeinden Feistritz. Schoder Bez. Murau. Rotlauf der Schweine in den Ge» meinden Blumau, Slang de« Bez. Ftlvbach, Jiiie» bürg de« Bez. Ju'enburg. Schweinepest m In Gemeinden Stadt Pettau de« Bez. S>au P t-ja. Astenz de« Bezirke» Brück a. d. M. A dritz, F :a-kirchen. Statttgg. St. Stephan a. G. de» öq. Graz Umgtbung. Aig»n b»« Bez. Gröbming. dorf, Judenburg, knitt»lseld de» Bez. Judndirz, Kalwang, Troiaiach de« B«z. Leoben, Sorj»«, Numnmer 53 Mercnaisela. Senovo de» Bez. Rann. BläZchenau»« schlag Ider Zuchipserde in den Gemeinden MonS-b«rg. Wurmberg. Windischdorf de» Bez. Pettau. Wutkramkheit bei je einem Hunde in den Gemeinden GonobiH Umgebung de» Bez. Cilli, LoiperSdors de» Be. F.lwbach. Zween de» Bez. Luuenberg, Sakuschak de» Bezz. Peltau, Weiz de» Bez. Weiz. Erloschen ist: Roulauf der Schweine in der Gemeinde Pod» gorje da« Bez. Windiichgroz. Schweinepest in den Semeintden Hart de« Bez Graz Umgebung, Donati. berg, RIann bei Pettau de« v-z. Pettau, Donawitz de» Bez» Leo.en. Blä«chenau»schlag der Zuchtpferde in den Gemeinden Stadt Peuau des Bez. Stadt Pettau. PöZNitz, Roßbach, LeiterSderg de» Bez. Marburg. Werttje de» Bez. Peltau. ZlAterKeirische Aäder. In der LandeSkur» anstalt Äohitsch-Sauerdrunn sind bi» zum 28. Juni 383 Parteien mit 554 Personen zum Kurgebrauche eingetroffen. Das Lokalmuseum ik während der Sommermonate täglich von 3 Zthr früh bis 1 Ahr nachmittags geöffnet. JH« Kintrittsgebür beträgt 20 Keller. Äusruf an die Deutschen in den Alpenländern! Unsere Zeit hat wie kein« vorher die Erfahrung gelehrt nnd bestätigt, daß da«, wa» der Einzelne nicht leisten kann, die vereinigten Kräfte Vieler zu bewältigen vermögen. Di« Kräftevereinigung findet auf allen Ge» binen de» Wirtschaft»- und Geistesleben» in allen Formen, welche Gesetz und Zweckmäßigkeit ge» Patten, ihre Anwendung. Ein hervorragender deutscher Schriftsteller auf wirtschasfllichem Gebiete sagt, daß die Pflege de» genossenschaftlichen Wesen» eine Kulturausgabe ist, «»besondere dann, wenn dasselbe auf den Grund-sätzen der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstoerwaltung beruht. Miit Recht haben daher die deutschen Schutz» vereine in ihr Arbeii»ziel die Bildung und Unter» stützung von Krevitorganisalioen, Förderung deS Genossemschaft»wefen» aufgenommen. Wiie jeder einzelne dafür zu sorgen hat, jene wirtschasftliche Lage zu erreichen und festzuhalten, ohne welche er die Gab:» feine» Geiste» und Ge» «üte» wicht vollend» verwerten kann, so habn» wir Deutsche in ver Gesamtheil durch die Stärkung und Erlhaliung unsere» wirtschaftlichen Zustande« die Hebmag unsere« volklichen Range« und Ein» flusse» cuus die Staat»verwaltung zu bewirken. Di« Entscheidung in dem Kampfe um den oolklicheu« Rang hängt nicht von Redeschlachten ab, sondern davon, ob wir da» tüchtigere, sittlichere und krässngere. bei gleichen Verhältnissen da» spar» famere mnd wohlhaoendere Volk sind, welche» den stärksten Mittelstand besitzt. Diee Förderung wirtschaftlicher Verhältnisse in den Alpenländern. in den Marken südlich der Donau, und zwar auf dem Wege volklicher Selbst-Hilfe ist Aufgabe der Südmärkischen Volk»bank in Graz. Sie soll die Vereinigung aller Deutschen ohne Utnlerschied de» Berufe» und der Partei» stellung,. welche da» wahre Deutschtum nicht blo» im Mumde führen, sondern auch im Herzen tragen, auf wirrtschastlichem Gebiete bilden. Eirnlracht ist Macht! Di« Mitgliedschaft mit einem oder mehreren Anteilen, zu 20 X zu erreichen, ist wohl sehr vielen Deulscheen — Frauen und Männern — möglich. Deer Anteil zu 20 X ist kein Geschenk, bleibt satzung»>tgimäs!e« verzinsliche» Eigentum de» Volk»-bankmitggliede» und dilbtt den Betrieb«- und Sicher« stellungsssond der VolkSbank al» Erwerb»» und Mirtschaafitgenossenschaft. Dieie gesetzlich vorgeschriebene Hastung der Ge« nossenschhasler erstreckl sich nur aus den doppelten Betrag deS Geschäftsanteile». Auuch durch Spareinlagen, welche mit iill% vom näächsten Tage de» ErlageS verzinst werden, wird di«e VolkSbank gefördert. Spareinlagen sind Haftung»;«- und kündig«ng«fr»i und können von jedermann«, also auch von Nichtmitgliedern ge« «acht «werden. Dieie Volktbank wird verwaltet durch einen Vorstanlnd mit den notwendigen Beamten; die Ge-schäst«fü.Ährung wird durch den AufsichtSrat auf» strengstee überwacht. Alle diese Aemierführer, mit AuSnah»h«e der Beamten, üben ihr Amt unent« geltlich , auS. Ob)bwohl nst im November 1900 eröffnet, hat Hie Südüdmärkifche VolkSbank heute bereits über „ytutf+t Wt»cht« 2200 Mitglieder mit 138.000 K Anteilen. Die Spareinlagen und Einlagen auf laufende Rechnung betragen derzeit rund 1,000.000 K. I« Darlehen- und Wechfelgefchäfte wurden rund 1,750.000 X ausbezahlt, davon wieder rück-gezahlt rund 900.000 X. Et würde zu weit führen, hier alle Geschäft»-zweige der VolkSbank zu erörtern, wir verweisen auf den bei uns erhältlichen ersten Geschäftsbericht. Mit der ersten Million, die unserer Anstalt von unferen StammeSgenossen bereilS anvertraut wurde, hat die Leitung mit der Gewissenhaftigkeit deS redlichen Sachwalters und mit aller derfelben zu Gebote stehenden geschäftlichen Erfahrung, Klug-heit und Vorsicht unter der Aufsicht und unter dem Schutze der Behörden erfolgreich gearbeitet. Trotz de» bi»herigen befriedigenden Erfolge» läßt sich da» Ziel, welche» sich die Volk»bank ge-stellt, erst dann allmäylich erreichen, wenn noch größere Umsätze erzielt werden. Dazu bedarf e» vieler neuer Mitglieder, neuer Spareinleger, neuer Kreditnehmer. Wir wenden un» daher neuerdings an die Deutschen in den Alpenländern mit dem Rufe: Förden die von Euch und sür Euch ge» schassene VolkSbank durch Uebernahme von Ge« schäftSanteilen und Spareinlagen. Graz. im Juni 1902. SüdmSrKische Solksbank u. Spargenofsenschast sür die Alpenländer, r. ®. m. b. H Vermischtes. Kreistnrnfefi in Linz. Nebst den vielen Darbietungen, welche dieses Fest den Teilnehmern bringn» wird, dürfte wohl daS Festspiel, betitelt „Bilder und Reigen aus der Geschicht.' der Leibes» Übungen", einen Glanzpunkt in der reichhaltigen Festordnung bilden. Auf einer in der großen Fest-halle eigen« errichlelen Bühne wird diele« Werk, welche« durch Dichtung, Musik, Turnkunst und lebende Bilder die hervorragendsten Zeitepochen in der Entfaltung der Leibe»üdungen darst-llen wird, zur Aufführung gelangen. Da» Festspiel wird durch einen Sprecher eingeleitet, welcher in gebundener Rede die Turner und Festgäste begrüßt und sie im Geiste an die Betäligung der körperlichen Uebungen aller Zeiten und Völker erinnert. Er verweist auf da« edelste Volk de« AliertumS. die Griechen, welche ihrer Jugend in den Gymnasien schon die ver» schiedenartigslen Leibesübungen boten, und d^ren Jünglinge ihr Können bei F sten und den großen olympischen Spielen vor dem Volke zeigten. Nach-dem der Sprecher geendet, setzt die Musik ein, und auf der Bühne zeigt sich dem Zuseher ein lebendes Bild, welches uns den griechischen günfkamps (Pen-tathlon) einzelne Gruppen, wie den Speerwerser, Diskuswerfer, wie Ringkämpfer zur Darstellung bring«. Nach dem Bilde weist der Sprecher auch auf die Pflege der Leibesübungen der weiblichen Jugend im sonnigen Hellas hin, wie selbe inSde-sondere im Tanze die Entwicklung von Anmut, Kraft und Schönheit deS Körper» zu fördern fuchte. Wieser läßt ein kurze» Vorspiel der Musik die Aus« merksamkeit auf die Bühne un» lenken, wo von 16 Turnerinnen in der kleidsamen Gewandung der damaligen Zeit ein Tanzreigen zur Vorführung ge-langt. Nun führt un» der Sprecher da» Vo.k der Römer vor, dess-n Sinn auf die Erringung der Weltherrschaft gerichtet war und dem da» Waffen» wefen Beruf wurde. Wir werden an die Gladia» toren erinnert, welche bei den römischen Festen durch Kämpfe auf Leben und Tod da« Volk zu belustigen hatten, an eine Zeit, da die Pflegt der Leibe»» Übungen im Niedergange war. da die Genußsucht und üppige Lebensweise der Reichen hiefür keinen Sinn hatte. Unter Musikklängen bitten nun 16 Turner al« Römer gekleidet, mit Schwert, Streit-axt und Schild gerüstet, ein Kampsspiel. Wieder zeigt un« der Sprecher da« Erstarken eine» Volks« stamme», der in hartem Kampfe, aber auch durch die Einfachheit seiner Lebensweise, durch seine Ge-nügsamkeit und Abhärtung sich so kräfligte, daß er die Herrschaft der Römer wehrte und ein eigenes Heimatland sich eroberte. Di« Germanen sind e«. unsere Ahnen, die wir nun vor un« erblicken. 12 Turn-r in altgermanischer Gewandung bringen «inen Schwertriigen und geben den Schw«rl«rkönig zum Schlüsse aus den Schild. Der Spr«ch«r rr-wähnt de» Deutschen Reiche«, welches erstanden, und des Bürgertum«, welche« sich im Mitlelalter all-mählich zur Bedeutung entwickelt«. Er führt die Zeit der Minnesänger an, wo sich an Höfen und im Volke Kunst und Gemüt«leben entfaltete und in friedlichen Zeiten die frohe Jugend unter der Seite 7 schattigen Linde zu lustig«« Treiben sich versammelte. Tanzwtisen erklingen und im Kreise drehen sich nun vor unseren Augen 12 junge Paar«, di« «inen Reigen unter der Linde zur Aufführung bringen. Auch d«r Z«it g«d«nkt der Spr«ch«r, da r« galt, di? Herrschaft der Fürsten und Städte zu wahren, wo geworbene« Volk, Landsknechte, unter ritterlichen Führern sich sammelte und dem diente, der eS hiezu warb. Unter ihren Führ«rn treten zwti Fähnlein Landsknechte (16 Turner) auf und bringen einen Landsknechts» reigen zur Vorführung. Der Zeit des Zerfalle» deS Deutschen Reiches erwähnt nun der Sprecher. Ein fremder Eroberer, der Korse, hat eS gänzlich niedergtworfen. Doch d«r d«utfch« Geist läßt sich nicht knechten, der Ruf d«r Befreiung ging durch alle Lande, und «in Königswort fammtlte ein deut» scheS VolkSheer. welch«« die Schmach der Tyrannei abschüttelte. Manch «eures Opfer fiel, die Zahl der deutschen Heldenjünglinge wurde stark gelichtet, doch dem Vaterland« und dem deutschen Volke wurde Befreiung auS fränkischem Joche. In einem leben» den Bilde sehen wir di« H«ld«n dieser Zeit. Körner, den Sänger von Leier und Schwert, um ihn die Lützower. Außer der geistigen Führer dieser Zeit gedenkt der Sprecher auch unsere« Altvater« Iahn, dtS Begründers des deutschen TurnwesenS, drr die Jugend um sich scharte und st« aus oer Hasenheide durch körperliche Uebung aller Ar, sür die so «rnste Zeit stählte. Die Turnkunst soll auch Brauchkunst sein, sie soll den Mann im Momente der Gefahr befähigen, von der eig«nen Krast vollen Gebrauch zu machen. Auf der Bühn» zeigt sich nun eine Turnerschar (32 Zöglinge), welche in der damaligen einfachen Turnkleidung einen Lausreigen vorführen, wie selbe von Iahn und seinen Schülern ost geübt worden. Nun gilt e« auch der Neuzeil zu gedenken, und in beredten Worten gibt der Sprecher kund, wie da« Turner sich entwickelt, wie dasselbe Gemeingut deS ganzen Volkes geworden, wie nicht nur Männer und Jünglinge, sondern Mädchen. Knaben und selbst Kinder schon oa« Turnen, diese Poesie de« Leibe», pflegen, um durch «in«n gesunden Körper auch dm Geist zu schärfen, um so den Anforderung««, welche heute an jede« Kulturvolk gestellt werden, gerecht zu werde» Ein Bild de» vielgestaliigen Tunbe» triebe» der Jetztzeit sehen wir nun auf der Bühne, und nach dem Takte der Musik bringen KinZer, Mädchen und Knadeo, sowie Männer Uebungen der verschiedensten Ari, mit und ohne Geräte und auch an diesen in gleich«« Rhythmus. Der Vorhang senkt sich, und der Sprecher betont, daß echt« deutsche Turner bei ihren Zusammenkünften wohl stet» dem Ma ne, der dem deutsch«» Volk« ein so mächtige» Bildung»- und Erziehungsmittel durch das Turnen gegeben, dankbar sein, seiner in Treue gedenken und ihm, dem Schöpser de« deutschen TurnenS, ihre Huldigung bringen werden. Alle Mitwirkenden beim Festspiel, mit Ausnahme der Griechinnen und Römer, gruppieren sich um das Standpunkt JahnS, und unter Absingung deS LiedeS „Ein Ruf ist erklungen" und unter tausendfachen „Gut Heil"-Rufen aller Festteilnehmer erfolgt die Huldigung Iahn«. Damit schließt da« Festspiel, für dessen würdige Durch-fnhrung die Mitglieder und Angehörigen deS Turn-Vereines Linz bereits seit Wochen tätig sind, und we'cheS durch die Beistillung von schönen und zeit» gemäßigen Kostümen gewiß noch gewinnen wird. Die Stellung der ledenden Bilder besorgt in liebenS-würdiger Weis« Herr Theaterdirektor Caoar. Die Rolle deS Sprechers wird ein Mitglied deS Land» fchaftlichen Theaters übernehmen. Sämtliche Tänze und Reigen wurden vom VereinSiurnlehrer Herrn M. Hirt zusammengestellt. Die Musik zu dem Fest» spiele wurde von Herrn Kapellmeister Novorka in Linz geschrieben, die Dichtung ist von einem lang-jährigen Mitgliede de« Vereine« und wird durch die edel gehaltene Form wesentlich zur Erhöhung der Wirkung beitragen. Sertijch »slavisches Knllnrbild. In einer serbischen Dorfschule bei Groß-Bec«kerek wurde die Aufmerksamkeit deS Lehrers auf einen früher f-hr guten Schüler gelenkt, der vollständig apathisch, mit blassen, eingefallenen Wangen und stierem Blick in» Leben starrte. Der Lehrer forschte nach der Ur» fache der Veränderung in dem Ausfehen des Knaben und machte die Entdeckung, daß der kaum zwölfjährige Knabe mit Wissen der Eliern mit einem Mädchen gleichen AlierS in wilder Eh« lebt. Der Lehrer «rstaitete bet der kompetenien Behörde die Anzeigt. DaS Resultat der Untersuchung war ein höchst überraschendes. ES stellte sich nämlich heraus, daß mehrere Schüler der Wiederholung»» schule im Alter von 12 di» 16 Jahren «it Mädchen »leichen Alter» in wilder Eh« leben. Gegen die iltern der betreffenden Kinder wurde da» Straf-verfahren eingeleitet. Seite 8 «Dsi-tschs W«cht" Nummer 53 Rohit$cher„Styriaqiielle-" Magen-Geschwüre und Krämpfe, -Bright'sche Nieren-Entzündung, • Heilwasser gegen Afrilllfh ipf>hlew ! Rachen - und Kehlkopf-Katarrhe, Magen- und Darmkatarrhe, Harnsaure Diathese, Zuckerharnruhr. Hartleibigkeit, Mriifrfai»! Leberleiden. Werspiett. Fanny legte sich in den Schaukelstuhl zurück und spielte scheinbar gedankenlos mit den Spitzen ihre» Jabot«, indeß unter den tief gesenkten Augenlidern hinweg ihre Blicke verstohlen auf dem jungen, schlanken Mann mit den offenen, sympathischen Zügen ruhten, der vor ihr stand. „Ist da« Ihr letzte« Wort. Fräulein Fanny?• stieß er in sichtbarer Aufregung hervor. „Mein Gott. Herr Paulsen . . . wa« wollen Sie? Sie haben mir soeben Ihre Liebe erklärt. Gut. Gewußt habe ich lange davon, und ich hab' mich herzlich gefreut darüber. Denn warum soll ich'« Ihnen verschweigen .... keinem einzigen möchte ich so gern meine Hand reichen wie Ihnen. Aber Sie sind ein Träumer. Herr Paulsen, und darum muß ich für Sie denken. Sie wissen doch, daß ich mittellos bin, daß ich hier an der Riviera lediglich auf Kosten meiner Mama lebe, und daß Mama'« Bezüge mit ihrem Tode aufhören. Sie haben auch kein Vermögen hinter sich, wenigsten« kein derartige«, daß ein verwöhnte« Menschenkind, wie ich e« nun einmal bin. sich da« Leben feinen Ansprüchen gemäß angenehm gestalten ann. Und von der Liebe allein, so sagt Mama l... wird man nicht satt!" Mit gerunzelter Stirne hatte Paulsen zugehört. Er war hiedergeeilt mit einem übervollen Herzen; den ewigen Qualen der Ungewißheit, de« Bangen« wollte er ein Ende machen. Hatte er nicht reichlich genug, um einen anständigen, sogar guten Hau«halt zu führen? Und nun statt herzlicher Lieb», statt muligen freudigen Hinwegräumen« aller Hindernisse, diese kühlen Berechnungen, diese erwägenden, nüch-lernen Worte? Nicht ein Jota von ihrer Bequem-lichkeit mochte Sie ihm und ihrer Liebe opfern? Ganz einfach diese schreckliche »rämerfrage: Wieviel bietest Du mir! Fanny nahm nach kurzer Pause, in welcher sie ihn unausgesetzt aber versteckt beobachtet hatte, noch einmal da« Wort: »Wissen Sie wa«? Haben Sie schon einmal gespielt?" »Gespielt?" stotterte Paulsen verwirrt. „Ge-spielt? Ich verstehe nicht ... „Ja doch. Roulett« mein' ich." „Gnädige« Fräulein — ich habe mein Schicksal noch niemal« vom Zufall de« Spiele« abhängig gemacht.' .0, trotzdem sollten Sie e« einmal versuchen! Möglicherweise ist Ihnen da« Glück hold.' Da« Sprichwort sagt: Glück im Spiel . . „Ah", unterbrach sie ihn unv gab ihrem Schaukelstuhl einen heftigen Schwung; „da« ist ja Dummheit. Fahren Sie hinüber nach Monaco, fetzen Sie; ich weiß gewiß — Sie werden Glück haben. Und dann kommen Sie wieder al« reicher Mann. Meine Hand wird Ihr Prei« fein." Eine Weile starrte der junge Mann auf da« kokette Frauenbild vor ihm, al« könne er immer noch nicht begreifen. Dann fuhr er ruckartig empor. „Sie haben befohlen! Ich werde e« tun. Ob e« zu meinem Glück sein wird, weiß Gott." »ES wird zu Ihrem Glück sein, mein lieber Herr Paulsen," entgegnete Fanny mit entschiedener Betonung, sah ihn holdselig lächelnd an und streckte ihm ihre Hand zum Kuß entgegen. Paulsen aber schien nicht« mehr zu sehen. Mit kurzen Worten empfahl er sich, ohne ihre Hand geküßt zu haben. Kurz nach ihm trat Fanny« Mutter in da« Zimmer. Fast schien eS, al« hätte sie auf der Lauer gelegen. .Nun. du hast doch nicht angenommen?" fragte die Mutter gespannt. Fanny gähnte. »Ach, Unsinn! Ich habe ihm geraten, fein Glück am Rouletteiisch zu versuchen. Vielleicht gewinnt er da ein Vermögen." „Und wenn er sich ruiniert ?" „Bah, da« ist doch seine Sache." Damit war die Sache sür Fanny erledigt. Unruhig spähten ihre Blicke auf den Vorgarten hinunter. *4 aulsen hätte doch längst die Gitterpforte passieren müssen! Wa« tat er denn jetzt noch so lang.- im Hause? Paulsen« Verzö.erung hatte aber einen guten Grund. Unten im Hau«eingang war er, dessen Gedanken in wilder Erregung auf ihn eindrangen, mit einer jungen Dame fast zusammengestoßen, in der er zu seiner großen Ueberraschung Martha Engler, seine Jugendgespielin, erkannte. Sie hatte gestern erst die Stelle al« Gesellschafterin einer eben-fall« in dieser Villa wohnenden kränklichen Dame angetreten. Martha Engler hatte früher einmal bessere Tage gesehen, aber seit dem Zusammenbruche de« väterlichen Geschäfte« und dem plötzlichen Tode de« VaterS mußte sie in die Welt hinaus, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein reizender Blond-köpf mit dunkelbraunen, großen Augen, die fo jung und kindlich in die W.lt b ickten, viel zu kindlich, um in der Welt mit ihren Fallen und Dornen umhergestoßen zu werden. Eine köstliche Jugend war'S, die beide, Martha und Paulsen. mit einander verlebt hatten, und eS schien, alS wäret die beiden eigens für einander geschaffen worden. Aber wie e« so im Leben häufig geschieht, — ihre Wege gingen auseinander, und wohl dachte noch eins anS andere; aber immer seltener und schwächer wurde die Erinnerung, bis sie zuletzt ganz einschlief. Hier fanden sie sich nun wieder und just in einem bedeutungsvollen Augenblick. Gedankenvoll, aber kaum noch mit Fanny beschäftigt, verab-schiedet« sich Paulsen. Leuchtenden Auges sah ihm Martha nach. Einige Tage darauf befanden sich Fanny und ihre Mama in einer hochgradigen Aufregung. Von einem starkbe-ahrten, aber noch gewaltsam ver-jungten französischen Marqui», der mit seinen wackeligen Beinen nur noch mühsam durch die Welt, in der man sich nicht langweilt, stelzte, hatte man interessante Neuigkeiten auS Monaco ersahren: Einer der am meisten bevorzugten Bewerber FannyS, der als sehr reich galt, hatte sich am Spieltische völlig ruiniert und war spurlos verschwunden. „Na,' hatte der Marquis weiter erzählt, „das ist ja nichts Besondere«; daS lommt öfter vor. Aber ich sah noch etwas, daS schon bedeutend seltsamer ist. In einem Saale drängte sich die Menge um einen jungen Mann, der vom Spielglück auf geradezu fabelhafte Weife verfolgt wurde. Und dabei war der Mensch so unheimlich ruhig unv kalt und blickte so starr darein, als ginge ihn alles das gar nicht« an. Er hatte genug zu tun, seine Taschen mit Banknoten und dem gelben Mammon zu füllen, die ihm zugeflogen kamen. Schließlich erklärte der Kroupier da« Spiel unterbrech-n zu müssen. Der junge Mann hatte die Bank gesprengt." Fanny war in ungeheuerer Erregung aufge-standen. „Und fein Name. Herr Marqui« ? Haben Sie seinen Namen gehört?" »Ja. meine Gnädige, den habe ich wieder rer-gessen. Ein Deutscher, glaube ich, Pohlsen oder so ähnlich .... die deutschen Namen sind ja so schwer zu merken." Die beiden Damen hatten Mühe, ihre Auf-regung zu verbergen. Sie atmete» auf, al« der Marqui« sich entfernt hatte. Dann aber warf sie sich auf ihren Schaukelstuhl und klatschte jauchzend in die Hände. Siehst du. Mama, hab' ich e« nicht gesagt? Es wird sein Glück sein! Nun ist er ein reicher Mann ... ich kann mir denken, wie sich die gute Seele freuen wird, wenn ich jetzt einwillige . . . Er könnte übrigen« bald hier sein." Aber kein Paulsen kam. Fanny wurde un-ruhig. Gegen Abend rollte ein Fiaker vor da« Hau«. Fanny« Herz schlug hörbar. Ah, da« ist ja Paulsen! Ganz recht, er war eS. Er sprang auS dem Wagen. Fanny wartete und wartete; aber kein Klingelruf ertönte in ihrer Wohnung. Endlich sah sie, wie einige Körbe und Koffer aus das Deck der Kutsche geschafft wurden; dann kamen sie heraus . . . Paulsen und Martha Engler, Arm in Arm, nahmen Platz, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Fanny war sprachlos. Was ging da vor? Sie begriff immer noch nicht, ob-wohl eS eigentlich nicht schwer war zu begreifen. Doch am nächsten Morgen hielt sie eS schwarz auf weiß in ihren Händen. Ein Brief von Paulsen. Er lautete: Gnädige» Fräulein! Ich legte Ihnen mein Herz zu Füßen. Sie spielten damit. Ihr Sinn stand noch Luxu», Amüfe-ment, Geld. Ich habe aber nicht Lust, mein Beste» gering geachtet zu sehen. Sie gaben mir den Rat, zu spielen. Ich tat'». E» war mein Glück; Sie haben e» vorausgesagt, aber Sie ahnten nicht, in welchem Sinne. Wa« ich setzte, war n-enixi. aber Sie spielten va banque — uud verlöre» die Part«. Gestatten Sie mir, Ihnen meine Verlobung >» Fräulein Martha Engler anzuzeigen. Ihr Erich Paulsei. Deutschvölkische Stellenoermittimig in Cilli. 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Kronen 21,030.000*— 7-275 bei dem k. k. Ministerial-Zahlamte in Wien hinterlegt. Prospekte und Tarife, auf Grund welcher die Gesellschaft Polizzen Ausstellt, sowie Antrags-Pormulare werden unentgeltlich ausgefolgt durch die General-Agentur in Laibach bei Herrn rrktln>««>chk. I inv»t«r Hcrr«i>ri»g »l! i»>l>trlt» «»«lstri». i ff. ZoSdifumtilft mit S ftlintin, 1 ctfjontt mir inlt. Brilaittni. 1 Garnitur Jhiipfc, brftt. • »lila (ftmtiit}, J XoiltUeitfWtitJ, R ettt« (tn|atl»tttUt 3ujr-U»tjfnftäab:. I0 (Itqaatc s»„ei»»ndcnu»tiiftit»d«. I Dani Saulov» v. Scnili-vnll«»!, ftlit litffteat (Ren.) »»d noch us 0IÜ4 b.uerft Hoo?d»l!uo«»-ÄtztnÄZ»d« «ttil. !vi«k rciicnkrn 11» Slück Mit b« U»t, »Ii «licin da« Sei» t»£it ist, fln» »et Vaftr.aSnttmc am »»r K 410 )U t*»c* «an dem Gentril-Depit Adolf Selb, Krakau 4015 Lei VtMtnt W» i PilStte« Mrb ob eagllichei Raniermesier gratis beigepackt. BT NB. Mir «ichlp-Nt»»-« S-l» »tl-,t. WW Bosnisch-herzegowinische Eisenbahn-Landes-Anleihe mit 4'/sperzent. 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Verantwortlich« Schristlriter «tto Ambreschusch. Druck der Bereinsbuchdruckerei „Eeleja" i> «iß.