Bezugspreise Air Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4- — halbjährig K2'- ^iir Amerika: ganzjährig D. 1 25 das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück« gesendet. Gottscheer Mt Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwaktung des Hottschcer Moten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die SchriftleUung des Hottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkasfen-Konto dir. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. M. 15. Kottschee, am 4. August 1908. Jahrgang V. Gottscheer Lauernbund. Sonntag den 9. August findet in den Gasthausräumlichkeiten des Gemeindevorstehers Herrn Anton Kresse in Schalkendorf um 3 Uhr nachmittags die diesjährige WoLversammkung des Gottscheer Bauernbundes statt, zu welcher hiemit alle Bundesmitglieder freundlichst eingeladen werden. Tagesordnung: 1.) Eröffnung und Begrüßung durch den Bundesobmann. 2.) Festrede zum sechzig-jährigen Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers. 3.) Erstattung des Jahresberichtes. 4.) Erstattung des Kassaberichtes. 5.) Ergänzungswahleu in den Ausschuß. 6.) Wahl dreier Rechnungsprüfer. 7.) Bestimmung des Ortes der nächsten Jahresvollversammlung. 8.) Allsälliges. Die geehrten Bundesmitglieder werden ersucht, zu dieser Haupt- und Festversammlung recht zahlreich zu erscheinen. Gottschee, am 3. August 1908. Der Bundesobmann: x Iran; Kropf. Wanderversammlung. Der Überzeugung von der Zweckmäßigkeit des Zusammengehens der Deutschen mit der christlichsozialen slowenischen Volks-partei in wirtschaftlichen und religiösen Fragen entspringen die Einladungen, welche in diesen Tagen der Gottscheer Bauernbund an Mitglieder des krainischen Landtages, bezw. Landesausschuffes ergehen läßt, an den Bundesversammlungen teilzunehmen. Die erste derartige Versammlung fand am 26. Juli l. I. in Mitterdorf unter .großer Beteiligung — es waren über 300 Personen anwesend — statt. Teilnehmer waren auch aus den Gemeinden Malgern, Altlag, Seele, Gottschee, Mösel und Unterlag erschienen. Eröffnet und begrüßt wurde die Versammlung durch Herrn Johann Kump aus Kerndorf, der in seiner ausführlichen Ansprache auf alle jene Bedürfnisse des Ländchens hinwies, die Abhilfe erheischen. Die klaren Ausführungen fanden allgemeine Anerkennung. Nach ihm ergriff Landtagsabgeordneter und Landesausschuß Herr Dr. Eugen Lampe das Wort zu einer anderthalb Stunden dauernden, wiederholt von lautem Beifall unterbrochenen Rede. Anknüpfend an die einzelnen Punkte in der Rede des Obmannstellvertreters, behandelte er zuerst die Wichtigkeit des Bundes der Bauern, da nur durch enge Vereinigung Besserung ihrer Lage eintreten könne. Den eigennützigen Liberalen sei ein Bauernbund, zumal ein christlicher, freilich ein Dorn im Auge; nichtsdestoweniger bestehen Bauernbünde bereits in allen Bezirken Krains. Doch langsam beginnt es auch bei den Liberalen zu dämmern. Der Kampf gegen uns nützt uns ja nur. Stöckler sei überfallen, Dr. Geßmann am Leben bedroht, die christlichsoziale Partei in Krain verunglimpft worden. Heute sei Stöckler Reichsratsabgeordneter, Dr. Geßmann sogar Minister; aus der christlich-sozialen Partei Krains habe der Kaiser den neuen Landeshauptmann erwählt und dieser christlichsoziale Landeshauptmann ist neulich sogar in Gottschee von liberalen Gemeindevorstehern begrüßt worden. So ändern sich die Zeiten. Auch die „Los von Rom"-Bewegung, mittels welcher man die Bauern glaubenslos machen und die Priester in ihrer volksfreundlichen Tätigkeit einschüchtern wollte, ist kläglich ins Wasser gefallen. Für den Protestantismus des Laibacher Pastors Hegemann, der offen die allerheiligste Dreifaltigkeit und die Gottheit Christi leugnet, sind auch die schlechtesten liberalen Bauern nicht Grammatik der Gottscheer Mundart. (Schluß.) Was den Konsonantismus der Gottscheer Mundart anbelangt, so ist, wie der Verfasser am Schluffe dieses Kapitels ausführt, der Konsonantenstand im ganzen und großen ein alter, vielfach älter als in den meisten anderen hochdeutschen Mundarten, nur einzelne Erscheinungen sind jüngeren Datums. Der Stand der Lautverschiebung entspricht dem des Südbayrischen; ausgenommen ist nur die Mundart des Suchener Hochtales, wo germanisches k eine Vertretung zeigt, wie sie im allgemeinen dem Mittel- und Nordbayrischen und anderen hochdeutschen Mundarten eignet. Was den Vokalismus anbelangt, läßt auch -dieser keinen slawischen Einfluß merken. Es findet sich, schreibt der Verfasser im § 150, keine lautliche Veränderung, die nicht auch — abgesehen von ganz besonderen Ernzel-fällen — in anderen deutschen Mundarten nachzuweisen wäre, und zwar in ein paar Fällen im Schwäbischen und Mitteldeutschen, in allen übrigen im Bayrischen. _ ^ ,, Von besonderem Interesse ist die Frage nach der Herkunft der Gottscheer, ein rätselhaftes Problem, das bisher noch immer nicht in befriedigender Weise gelöst worden ist. Sind die Gottscheer bayrisch-österreichischer Abstammung (Kärntner, Tiroler) oder sind sie Schwaben oder Franken? Sind sie überhaupt einheitlicher Herkunft oder stammen sie aus verschiedenen deutschen Gauen? Schon Schröer hat seinerzeit darauf aufmerksam gemacht, daß die Mundart von Gottschee nicht rein bayrisch-österreichisch sei, sondern schwäbisch-alemannische und mitteldeutsche Elemente enthalte. Dem gegenüber bestand Haussen auf dem bayrischen Charakter der Mundart (Kolonisten aus Kärnten und Tirol) und wollte irgendwie nennenswerte Einschläge aus schwäbischen oder mitteldeutschen Gebieten nicht gelten lassen. Im geraden Gegensätze hiezu verfocht der mittlerweile verstorbene Elze sogar mit einer gewissen Gereiztheit seine Ansicht von der fränkischen Abstammung der Gottscheer. Schreiber dieser Zecken hatte in seiner kleinen Schrift über die Gottscheer Familiennamen (1882) den Beweis zu erbringen gesucht, daß nach dem Namenmateriale des herrschaftlichen Urbars aus dem Jahre 1574 neben einer bayrischen Hauptschicht in Gottschee auch Namen Vorkommen, die auf schwäbisch-alemannische und mitteldeutsche Gegenden Hinweisen. Dr. Tschinkel, der in der Herkunftsfrage früher mehr zur Hauffenschen Ansicht hinneigte, ist infolge seiner eingehenden For- reif. Los von Rom heißt ja soviel als los vom Christentum, das weiß heute jedes Kind. Welche Kübel voll Schmähungen haben dann die Liberalen über die Geistlichen ausgeschiittet, um vielleicht so ihr nichtswürdiges Ziel zu erreichen. Auch das war umsonst. Das Volk sieht eben immer mehr ein, daß es allein am Priester einen verläßlichen Freund habe, der weder Mühe noch Spott scheut, wenn es das Interesse der Bevölkerung erfordert. Im Wirtshaus sich als Bauernfreund aufspielen, wie es die Liberalen machen, ist freilich keine Kunst; aber hinauszugehen unter das Volk, mit ihm Freud und Leid zu teilen, ihm die Wege zu weisen, wie es seine Lage bessern kann, das überläßt der faule Liberalismus nur dem Priester. Übergehend zur Landtagswahländerung entwarf dann Redner ein Bild jener Kämpfe, die ausgefochten werden mußten, uni dem Bauer im Landtage zu seinem guten Rechte zu verhelfen. Alle Versuche der Christlichsozialen, den Bauern diese Rechte zu erlangen, prallten lange am Widerstande des Großgrundbesitzes und der Städter ab. Endlich mußten die Liberalen nachgeben. Was Gottschee anbelangt, sei die Slowenische Volkspartei auf dem Standpunkte gestanden, es sollten die deutschen Großgrundbesitzer eines ihrer Mandate für die deutschen Gottscheer Bauern abtreten. Aber dazu ließen sie sich nicht bewegen, und da auch Dr. Eger dafür nicht eintrat, gingen die Gottscheer Bauern leer aus. Die Arbeit, welche jetzt im Landtage und Landesausschusse zu bewältigen ist, ist schwer. Gilt es doch, vor allem die zerrütteten Landesfinanzen in Ordnung zu bringen. Es muß dann dort geholfen werden, wo der Mangel an Straßen und Wasser am meisten fühlbar ist. Zur teilweisen Behebung der heurigen Futternot hat der Landesausschuß unverzüglich Schritte bei der Regierung unternommen. Durch den landwirtschaftlichen Verband in Laibach werde der Verkauf des benötigten Futters besorgt werden. Große Spannung erweckte es, als der Redner auf die Lehrerschaft und ihre materielle Lage zu sprechen kam. „Wir ehren diesen Stand, wir achten den Lehrer, wir wollen, daß er ein standesgemäßes Auskommen habe. Was wir aber nicht ehren und wofür wir uns nie und nimmer einsetzen werden, ist der Lehrer, welcher pflichtvergessen den Glauben unschuldiger Kinder untergräbt." Rauschender Beifall folgte diesen Worten, welche gewisseHerren mit Nutzen hintern Spiegel stecken sollten. Fest soll das Volk Zusammenhalten, um stark zu sein. Auch Fürst Auersperg anerkenne die Notwendigkeit des Zusammenschlusses des Bauernstandes. Was heute noch den Bauernbund anfeindet, seien nur Leute, welche außer ihrer Dummheit und Frechheit nichts Bemerkenswertes an sich haben. Nach den lauten Hoch- und Heilrufen, welche dieser Rede folgten, dankte Herr Pfarrer Eppich dem Redner für die trefflichen Ausführungen. Der heutige Tag sei ein neuer Beweis, daß der schungen nunmehr zur Überzeugung gelangt, daß, wenn auch das bayrische Element in der Mundart den Grundstock bildet, doch Zuwanderungen auch aus anderen oberdeutschen (schwäbischen) und mitteldeutschen Gegenden stattgefunden haben. Schon der Ümstand, daß wir es in Gottschee nicht mit einer einheitlichen, sondern mit einer Mischmundart zu tun haben, weist mit ziemlicher Sicherheit darauf hin, daß die Besiedler des Ländchens aus verschiedenen Gegenden gekommen sind. Tschinkel äußert sich nach der Darstellung der gröbsten Unterschiede zwischen den einzelnen Mundarten der Sprachinsel hierüber in der Einleitung, wie folgt: „Haben wir eine ursprünglich einheitliche Mundart anzunehmen und nur eine verschiedene Entwicklung auf dem heutigen Boden oder waren gewisse Verschiedenheiten von allem Anfänge da und hat eine Zuwanderung aus verschiedenen Gegenden stattgefunden? Diese Frage hängt zu innig mit der Erforschung der Gottscheer Familien- und Flurnamen und mit geschichtlichen Fragen zusammen, als daß sie sich hier kurzer Hand beantworten ließe. Sie erfordert zudem ein eingehendes Studium der deutschen Mundarten, der oberdeutschen wie der mitteldeutschen, und ich behalte mir daher vor, sie in einer eigenen Arbeit erschöpfend zu behandeln. Aber eines hebe ich gleich 30. I wurde in Alt in An warm! 1. Ju stattfa im Hi fahre werde am zi Krafl linden damit zugefü in bo bereit- gestell noch an bi eine Š Rieg, einer k. k. % Bildh Neuli bereit- erricht ein ei hat fl zwei Gottsi und bahini Entstc hinter Kral der T Rinde 76 K, und si für A Einste Aus Stabt und £anb. Gottschee. (Klerus.) Der hochw. Herr Karl Groß, Stadtkaplan in Gottschee, wurde zum Präfekten in der Anstalt zum heil. Stanislaus in St. Veit ob Laibach ernannt. An seine Stelle kommt der hochw. Seminarpriester Herr Andreas Krauland als Stadtkaplan nach Gottschee. Der hochw. Primiziant Herr Johann Jaklitsch wurde als Kaplan in Tschermoschnitz angestellt. — (Ernennung.) Seine Exzellenz der Herr Ackerbauminister hat den Landesweinbaukommissär Herrn Franz Gombač in Laibach provisorisch zum staatlichen Kellereiinspektor für Kram mit dem Amtssitze in Laibach ab 1. August 1908 ernannt. — Durch die Ernennung eines staatlichen Kellereiinspektors für Krain ist ein schon lange gehegter Wunsch der weinbautreibenden Bevölkerung nunmehr erfüllt worden. Das schon im vorigen Jahre geschaffene Kunstweingesetz kann nämlich den Weinproduzenten nur in dem Falle den gewünschten Schutz für ihre echte Ware bieten, wenn überall die staatliche Kontrolle eingreift und die Weinpantscher und Weinfälscher mit den in diesem Gesetze vorgesehenen empfindlichen Strafen belegt werden. — (Deutscher Schulverein.) BergratDr.Dreger, Mitglied der Hauptleitung des Deutschen Schulvereines und Referent für Gottschee, machte kürzlich in Begleitung des Bezirksschulinspektors Prof. Peerz eine Rundreise im Gottscheer Gebiete. Wie die „Laibacher Schulzeitung" berichtet, begab sich Herr Dr. Dreger am hier hervor, was sich auf Grund der sprachlichen Verhältnisse mit Sicherheit ergibt, nämlich daß wir zwar jetzt im ganzen großen von einer Gottscheer Mundart sprechen können, daß wir es aber mit keiner einheitlichen, sondern mit einer Mischmundart zu tun haben. Zum mindesten muß man Suchen und dem Hinterlande eine Sonderstellung einräumen, wahrscheinlich auch der Moschnize und der „Untern Seite", wenn sich auch bei diesen wie bei den übrigen Gauen eine verschiedenartige Entwicklung auf dem heutigen Boden noch eher erklären ließe. So ist denn die Ansicht von einer verschiedenen Abstammung der Gottscheer, die besonders durch die Namenforschung Obergfölls sehr gestützt wird, vom sprachlichen Standpunkte aus nicht nur nicht zurückzuweisen, sondern sie wird zur Gewißheit. Freilich sind es fast durchgehends andere sprachliche Erscheinungen, die dafür sprechen, als jene, die bisher ins Treffen geführt worden sind. Wenn die Deminutivendung -le als eine speziell schwäbische Eigentümlichkeit bezeichnet wird und die vollen Vorsilben ge- und pe- als fränkisch usw., so beruht dies nur auf zu geringer Vertrautheit mit der Geschichte der deutschen Mundarten." Im Vorworte sagt Tschinkel, während der Arbeit habe sich ihm immer wieder die Frage nach der Herkunft der Gottscheer auf- Bauernbnnd die rechten Wege einschlage, er sei ein Beweis, daß der gegenwärtige Landesausschuß von redlichem Willen beseelt sei, der Landbevölkerung sich tatkräftig anzunehmen und wenn Herr Dr. Lampe als Slowene unter Deutsche komme und diese ihm unter solcher Begeisterung Beifall rufen, sei das ein Beweis, daß trotz nationaler Verschiedenheit ein einträchtiges Wirken der Deutschen und Slowenen als nützlich und notwendig anerkannt wird. Herr Kaplan Zajc forderte in feurigen Schlußworten die Versammelten auf, jederzeit in der Öffentlichkeit christlichsoziale Überzeugung zu bekennen und sich weder durch Drohungen noch durch Schmeicheleien irre machen zu lassen. Nach Schluß des offiziellen Teiles begann die gemütliche Unterhaltung bis zur Abfahrt des Zuges, zu welchem viele Teilnehmer dem Herrn Dr. Lampe das Geleite gaben. Während der Zug sich in Bewegung setzte und Hochrufe erklangen, kam der rote Neumüller in Begleitung des fünften Gemeinderates und fing zu pfeifen an. Die Bauernbündler waren über diese Flegelhaftigkeit tief empört, enthielten sich aber jeder weiteren Reiberei, eben weil die Christlichsozialen jene Waffen verschmähen, mit welchen viele Rote kämpfen. Jahrgang V. Zcrtscherr Bsi: — N:. 15. Seite 117. M. Juni zunächst nach Mitterdorf und Altlag. In Mitterdorf wurde die Erweiterung des Schulhauses in Aussicht genommen, in Altlag für den Neubau des Schulhauses ein geeigneter Bauplatz in Augenschein genommen. Sodann ging es über Langenton, Unter« warmberg, Steinwand und Pöllandl nach Tschermoschnitz, wv am ], Juli die festliche Anbringung der Schulvereinstafel im Schulhause stattfand. In Reuter (Laase) wurde ein Gebäude gemietet, damit im Herbste mit dem Unterricht begonnen werden kann. Im Frühjahre wird dort der Bau des Schulhauses in Angriff genommen werden. Über Stockendorf, Rodine und Maierle langten die Herren am zweiten Tage abends in Unterdeutschau au. Am 2. Juli wurden Graflinden, Unterlag, Berdreng und Unterskrill besucht. In Graflinden wurde die Errichtung einer Privatvolksschule ins Auge gefaßt, damit die Schule in Unterlag entlastet und dem Ganztagsunterricht zugeführt werden könne. In Unterlag soll das schadhafte Schulhaus in besseren Stand gesetzt werden. Herr Dr. Dreger hat zu den bereits bewilligten 2000 K hiefür noch einen Zuschuß in Aussicht gestellt. In Unterskrill werden die Reuovierungsarbeiten im Schulhause noch Heuer begonnen werden. Am 3. Juli kam zunächst Morobitz an die Reihe und es wurde mit den Insassen von Nieder-Tiefenbach eine Besprechung gepflogen. Der Nachmittag galt den Schulen in Sieg, Stalzern und Lienfeld. In Lienfeld wurde die Enthüllung einer Schulvereins-Gedenktafel festlich vollzogen. — (Preiszuerkennung.) Das Professoreukollegium der k. k. Akademie der bildenden Künste hat dem Schüler der allgemeinen Bildhauerschule Herrn Julius Fornbacher aus Gottschee den Neulingpreis zuerkannt. — (Bautätigkeit.) Der Anbau am Gymnasialgebäude ist bereits in Angriff genommen worden. — In der Laibacherstraße errichtet Herr Ernst Petsche auf seinem Grunde vor dem Meierhofe ein einstöckiges Gebäude. — In der Rosenhofgasse — eigentlich hat sie gegenwärtig noch keinen Namen — werden gegenwärtig zwei kleinere Häuser erbaut, und zwar von den Herren Dornig in Gottschee und Preiditsch in Lienfeld. — Zwischen dem Bahnhofe und dem Wächterhause an Oer Straße nach Altlag, bezw. dem dahmterliegenden Wäldchen sind ebenfalls drei kleinere Häuser im Entstehen begriffen oder nahezu schon fertig; desgleichen ein weiteres Hinte:' dem Bahndamm jenseits des Durchlasses bei Gnadendorf. — (Preisverhältnisse aus größeren Rindermärkten Krams im Monate Juni d. I.) Nach amtlichen Berichten betrug der Durchschnittspreis für 100 Kilogramm Lebendgewicht auf den Rindermärkten im politischen Bezirke Adelsberg für Mastochsen 76 K, für halbfette Ochsen 68 K, für magere Ochsen 60 bis 64 K und für Einstellochsen 54 bis 60 K; im politischen Bezirke Gottschee für Mastochsen 76 K, für halbfette Ochsen 64 K, für magere und Einstellochsen 60 K; im politischen Bezirke Gurkfeld notierten die Preise für Mastochsen 62 bis 64 K, für halbfette Ochsen 58 bis 64 K, für magere Ochsen 54 bis 60 K; im politischen Bezirke Kramburg für Mastochsen 68 bis 80 K, für halbfette Ochsen 56 gedrängt. Es habe ihn gereizt, der Lösung des Rätsels näher zu treten, daS seinerzeit zu den gewagtesten und abenteuerlichsten Hypothesen Anlaß gegeben habe. „Eine zusammenfassende und eingehende Darstellung dieser Sache behalte ich mir für eine besondere Arbeit vor. Vielleicht glückt es mir, in ähnlicher Weise, wie dies für die Siebenbürger Sachsen gelungen ist, die verschiedenen deutschen Gaue, aus denen die Besiedler der Gottscheer Sprachinsel zugewandert sind, genauer zu bestimmen." Wir zweifeln nicht, daß es Dr. Tschinkel, dessen wissenschaftliche Kraft und Tüchtigkeit auch schwierigen Problemen gegenüber nicht versagt, gelingen wird, auch die so schwierige Frage nach der Herkunft der Gottscheer in vollkommen befriedigender Weise zu lösen, und sehen dieser seiner in Aussicht gestellten Arbeit mit gespanntem Interesse entgegen. " Dr. Tschinkel hat mit seiner Grammatik der Gottscheer Mundart der Wissenschaft und seiner engeren Heimat ein Werk geschenkt, das ihm und Gottschee zu hoher Ehre gereicht. Es sei ihm hiefür der beste Dank ausgesprochen. bis 76 K, für magere Ochsen 52 bis 72 K; im politischen Bezirke Littai für Mastochsen 68 bis 74 K, für halbfette Ochsen 60 bis 68 K, für magere Ochsen 56 bis 60 K; im politischen Bezirke Loitsch für Mastochsen 68 bis 70 K, für halbfette Ochsen 64 bis 68 K, für magere Ochsen 58 bis 62 K; im politischen Bezirke Rudolfswert für Maftochfen 60 bis 72 K, für halbfette Ochsen 58 bis 64 K, für magere Ochsen 54 bis 60 K, für Einstellochsen 50 bis 56 K; im politischen Bezirke Stein für halbfette Ochsen 64 K und für magere Ochsen 56 K; im politischen Bezirke Tscher-nembl erzielten halbfette Ochsen 56 bis 64 K, magere und Einstellochsen 40 bis 54 K — (Die k. k. Fachschule für Tischlerei) in Gottschee veröffentlichte kürzlichdenJahresberichtüberdas Schuljahr 1907/1908. Die Anstalt umfaßte folgende Abteilungen und Kurse: a) Die Tagesschule mit 1.) einem zweiklassigen Vorbereitungskurse mit Handfertigkeits- (Rotations-) Unterricht in der Tischlerei, Schnitzerei und Drechslerei; 2.) der Fachabteilung für Möbel- und Bautischlerei mit drei Klassen (Jahreskursen); 3.) dem Kurse für Hospitanten der Hausindustrie und für Wanderunterricht, b) Die allgemeine gewerbliche Fortbildungsschule mit 1.) einer Vorbereitungsklasse, 2.) zwei Fortbildungsklassen und 3.) einer (zweiten) Klasse für Handelslehrlinge, c) Den offenen Zeichensaal für Meister, Gehilfen und Erwachsene, d) Den Zeichen- und Modellierkurs für Volks -schüler. Der Lehrkörper zählte nebst dem Direktor vier Professoren und Lehrer, vier Fachlehrer (Werkmeister) und fünf Hilfslehrer. Eingeschrieben waren in sämtlichen Abteilungen und Kursen zu Beginn des Schuljahres 161, am Schluffe 133 Schüler. Von den 133 am Schluffe verbliebenen Schülern besuchten 35 die Fachschule, 20 den offenen Zeichensaal, 19 den Zeichen- und Modellierkurs für Volksschüler, 59 die gewerbliche Fortbildungsschule. Das Lehrziel erreichten in der Fachschule 29, in der gewerblichen Fortbildungsschule 37, zusammen 66 Schüler; unklassifiziert blieben sechs Schüler des Vorbereitungskurses der Fachschule, ein Hospitant, 26 Besucher des offenen Zeichensaales, 25 des Zeichen- und Modellierkurses für Volksschüler und 13 Schüler der gewerblichen Fortbildungsschule, zusammen 71. Das Lehrziel haben nicht erreicht (repetieren müssen) sechs Schüler der Fachschule, 18 Schüler der gewerblichen Fortbildungsschule, zusammen 24. Der Muttersprache nach waren 102 Deutsche, 40 Slowenen, 19 Kroaten. 160 Schüler waren römisch-katholischen, ein Schüler griechisch-unierten Bekenntnisses. — Das vom k. k. Unterrichtsministerium eingesetzte „Komitee zur Verwaltung des Fonds zur Selbständigmachung der Absolventen der Fachschule und Beteilung der holzverarbeitenden Hausindustriellen mit Drehbänken und Werkzeugen ec." trat im Jahre 1908 zum erstenmale in Aktion, indem es aus den für das Jahr 1907 bewilligten Subventionen für die hausindustriellen Binder in acht Orten des Hornwaldgebietes 196 Stück Werkzeuge um den Betrag von K 656'49 anschaffte und einstweilen nur leihweise gegen Revers kostenlos hinausgab. Bei ordnungsmäßiger Benützung gehen diese Werkzeuge nach fünf Jahren in den Besitz der Hausindustriellen unentgeltlich über. Nach Maßgabe der Mittel kommen sodann auch die holzverarbeitenden Hausindustriellen in anderen Orten zur Beteilung. In den Hauptferien (1907) hat der Fachlehrer für Binderei der k. k. Fachschule für Holzbearbeitung in Bergreichenstein (Böhmen) Herr Theobald Steiner einen Wanderunterricht für die hausindustriellen Binder im Hornwaldgebiete in der Dauer von fünf Wochen abgehalten, der von den besten Erfolgen begleitet war und heuer seine Fortsetzung findet, und zwar vom 21. Juli bis 12. August 1908. Ferner haben zwei Lehrkräfte der eigenen Anstalt einen Wanderunterricht mit Vorträgen und Demonstrationen in Unterkcain in der Dauer von einer Woche abgehalten. — Für Stipendien und Schülerunterstützungen gelangten im ganzen K 3560'28 an die Schüler zur Verteilung. — (Vermehrung der Pferdemärkte in Laibach.) Die k. k. Landesregierung für Krain hat der Stadtgemeinde Laibach im Sinne des in der Sitzung vom 23. Dezember 1907 gefaßten Ge-meinderatsbeschluffes in Erweiterung der ihr verliehenen Marktbe- Seite 118. Gottscheer Bote — Nr. 15. rechtigung die Bewilligung zur Abhaltung von Pferdemärkten am dritten Mittwoch eines jeden Monates erteilt. — (Die Unlerkrainer Bahnen) haben im vergangenen Jahre 1,547.831 K 55 h Transporteinnahmen gehabt, 33.356 K 54 h mehr als im Jahre 1906. Die gesamten Einnahmen betrugen 1,554.212 K 65 h, die Ausgaben 983.151 K 34 h. Gewinn also 571.061 K 31 h. Weil aber die Zinsen- und Prioritätenabzahlung 510.899 K 31 h beträgt, beläuft sich der Reingewinn auf 60.162 K. Der frühere Reingewinn betrug 107.450 K 26 h, die Dividende 4 K auf jede Aktie. — (Futternot und Fleischpreise.) Infolge der durch die anhaltende Dürre hervorgerufenen Futternot ist der Landmann, da er wegen Futtermangels seinen ganzen VieHstcmd über den Winter nicht halten kann, gezwungen, sich eines Teiles desselben zu ent-äußeru. Da sich nun trotz der niedrigen Preise nicht genügend Käufer finden, hat man vielfach auf dem Lande (auch bei uns im Gottscheer Gebiete) mit behördlicher Bewilligung mit der Schlachtung von entbehrlichen Ochsen, Kühen und Kälbern in Privathäusern begonnen. Das Fleisch wird im Dorfe selbst an die Nachbarn verkauft und findet großen Absatz. Im Gurkgebiete wurde auf diesem Wege Rindfleisch um 72 Heller per Kilogramm verkauft, auch in unserer Gegend wurde das Rindfleisch in manchen Dörfern um ähnliche Preise abgegeben. (Jagdverpachtungen.) Bei den am 17., 18. und 27. Juli vorgenommenen Jagdverpachtungen des Gerichtsbezirkes Gottschee wurden im allgemeinen für hiesige Verhältnisse außerordentlich hohe Jagdpachtschillinge erzielt. Es blieben Ersteher: für die Gemeinde Nesselt«! um 831 Kronen (früher 400 Kronen) das Forstamt Gottschee, für die Gemeinde Rieg um 800 Kronen früher 180 Kronen) Peter Schneider, für die Gemeinde Schwarzenbach um 650 Kronen (früher 130 Kronen) Anton Hauff, für die Gemeinde Möfel um 630 Kronen (früher 92 Kronen) Adolf Kraus, für die Gemeinde Lienfeld um 535 Kronen (früher 325 Kronen) Josef Röthel, für die Gemeinde Obergras um 400 Kronen (früher 400 Kronen) Franz Krisch, für die Gemeinde Tiefenbach um 301 Krone (früher 60 Kronen) Georg Maichin, für die Gemeinde Fara um 180 Kronen (früher 51 Kronen) J. Bašič, für die Gemeinde Graflinden um 156 Kronen (früher 45 Kronen) Josef Ostermann, für die Gemeinde Altlag um 155 Kronen (früher 138 Kronen) Alois Eifenzopf, für die Gemeinde Ebental um 150 Kronen (früher 82 Kronen) Matthias Perz, für die Gemeinde Ossilnitz um 205 Kronen (früher 140 Kronen) Anton Muhvic, für die Gemeinde Banjaloka um 142 Kronen (früher 60 Kronen) Felix von Neuberger, für die Gemeinde Unterdeutfchau um 125 Kronen (früher 39 Kronen) Matthias Primofch, für die Gemeinde Unterlag um 80 Kronen (früher 6 Kronen) Georg Erker, für die Gemeinde Mitterdorf um 1601 Krone (früher 800 Kronen) Matthias Perz von Koflern. Witterdorf. (Jagdverpachtung.) Auf den 27. Juli, an dem unsere Jagd neu vergeben werden sollte, warteten viele mit Spannung. Man war eben neugierig, ob die Jagd den Christlich-sozialen oder den Liberalen zufallen würde. Die letzteren prophezeiten nämlich bereits in der Zeitung ihren Sieg. Nun ist die Jagd den Christlichsozialen neuerdings verblieben und zwar um den Preis von 1601 K. Den Liberalen ging der Atem vor der Zeit aus. — (Wahlaufschub.) Für den 29. Juli hatte die Gemeinde die Neuwahl des Ausschusses angesagt. Die Bezirkshauptmannschaft hat ii£er Beschwerde seitens der Christlichsozialen das bisherige Wahlverfahren eingestellt und angeordnet, daß die Wählerlisten durch weitere vier Wochen aufzuliegen haben. Der Freisinn und seine Übergescheitheit hat hiedurch einen voll verdienten Dämpfer bekommen. Männer, die nicht einmal wissen, wie eine Kommission zusammengesetzt und eine Wahl verlautbart wird, sollen die einzig Fähigen zur Leitung einer Gemeinde sein? Ist das nicht luftig? — (Schönes Beispiel.) Ein in Graz bedienstetes Gottscheer Mädchen bestellte unlängst den „Gottscheer Boten". Dabei schrieb es unter anderem: „Ich lese gerne von der Heimat, doch die „Gottscheer Nachrichten" mag ich nicht lesen. In Graz schleichen viele Agenten herum, um Katholische vom Glauben abzureden; 200 fl. hat mir einer geboten, wenn ich übertrete. Nicht um die ganze Welt, wenngleich die Katholiken zu leiden haben und auf der Gasse schon angespuckt werden. Bei dem Feste der katholischen Vereine „Karolina" und „Traungau" habe auch ich „Hoch Karolina!" gerufen. Da hat mir ein Deutschfreiheitlicher auf den Arm geschlagen und „Maul halten!" gebrüllt. Wir Katholiken, die wir vor der Herz Jesukirche standen, riefen aber noch lauter „Hoch Karolina!" — Alle Achtung vor einem solch stramm katholischen Mädchen. — (Er fürchtet die Folter.) I. H. aus Koflern meint allen Ernstes, wenn die Christlichsozialen bei den Gemeindewahlen siegen, dann würden die Leute wieder in Folterkammern gepeinigt und auf Scheiterhaufen verbrannt werden. Zu feinem Tröste sei ihm gesagt, daß ihm alle Christlichsozialen vom Herzen ein langes Leben ohne Folter wünschen. Das Foltern verstehen wir nicht; das Zeug dazu haben aber viele Freiheitliche. Die haben das Foltern schon voriges Jahr praktiziert. Abgeordneter Stöckler weiß davon zu erzählen. — (Die letzte Vollmacht gilt.) Da sich Fälle ereignet haben, daß Liberale von Christlichsozialen einige Wahloollsnachten sich zu verschaffen gewußt haben, fei daran erinnert, daß durch jede später ausgestellte Vollmacht eine frühere aufgehoben wird. Akttag. (Ein Wort zu den Gemeindewahlen.) Am 12. Juli l. I. sind in unserer Gemeinde die Neuwahlen für den Gemeindeausschuß ausgeschrieben worden. Als Reklamationsfrist wurde die Zeit vom 12. bis zum 19. Juli bestimmt. Die Wahllisten, so hieß es in der Kundmachung, liegen jedermann zur Einsicht aus. Und siehe! nicht einmal Donnerstag den 16. Juli waren die Listen fertig und lagen da nicht auf. So ist die Frist jür die Reklamationen um ganze fünf Tage verkürzt worden. Herr Eifenzopf, Sie sind als Gemeindevorsteher für diese Schlamperei und Unordnung verantwortlich! Glauben Sie, daß wir so dumm sind, daß wir uns diesbezüglich zufrieden geben werden? Das ist „freisinnige" Ordnung! Aber warten Sie nur, wir werden schon dafür sorgen, daß die roten Bäume nicht zu hoch wachsen! Alles, was recht ist; aber was sich diese Leute alles erlauben, das ist schon etwas zu viel. Durch solch verwerfliche Mittel will man der verkrachten roten Partei noch etwas Leben einblasen. Aber nur gemach und langsam! Christlichsoziale Wähler! zahlt ihnen am Wahltage das ordentlich heim, wählt alle nur stramm christlichsoziale Männer in den Gemeindeausschuß und alle jene Leute, die sich nur noch aus krumme Winkelzüge verlassen, werden am Wahltage eine Lehre bekommen, die sie nicht sobald vergessen werden. Christlichsoziale Wähler, seid stramm und einig, laßt euch durch keine Schmeicheleien betören, sondern tretet mutig für die Männer eurer Partei ein und der Sieg wird ein glänzender werden. Für Wahrheit, Recht und Ehre, für die kämpfen wir und die müssen auch siegen! — (Jagdverpachtung.) Am 17. Juli l. I. ist die Jagd der Gemeinde Altlag auf weitere fünf Jahre verpachtet worden. Sie fiel nuferem Gemeindevorsteher Herrn Eisenzopf um den Spottpreis von 155 Kronen zu. Nun, daß gerade ihm die Jagd zugesallen ist, dagegen hätten wir schließlich nichts einzuwenden, aber wie sich dieser Mann, der als Gemeindevorsteher als erster berufen ist, die Rechte der Gemeinde zu vertreten und über sie zu wachen, bei der Lizitation benommen hat, das ist uns nicht recht. Es war nämlich so. Bevor die Lizitation eingeleitet wurde, brachte der Forstmeister Herr Schadinger eine Beschwerde vor, in der er als Vertreter der Herrschaft behauptete, daß die Jagd der Gemeinde Altlag nicht mehr unter den alten Bedingungen verpachtet werden dürfe, da der Fürst den Jagdkomplex im sogenannten „Wald" beanspruche. Gegen diesen Übergriff der Herrschaft protestierte nun Gememdeausschnß Herr Anton Krifche. Mit Recht, da dadurch der Altlager Gemeinde jährlich ein Schaden von wenigstens 100 Krone» erwachsen würde. Der Gemeindevorsteher aber, der als der erste berufen wäre, dagegen aufzutreten, daß die Gemeinde benachteiligt «erbe, i billige 3 die Int! stellt sid daß er i Gemeint nicht des Rechte f Denkzett und we Gemein! beibehal müßten brauchet fein 23 n auch C nung zu Wähler ja nur feine S Schaber Nun, ei an! Di steher p her, abe tereffe c dabei, weil sic! Wähler facher ; Leute f( noch bi sind toi: Feuerw meisten kleine i der Fir worden, Jonke vorstehe Spcmgc riistung mtsprec Immer rufen, die Auö die Fei zehn I, erhalte! feftgej'e} gingen verbau! lamn t jubiläu Josef I 7 Jo Herrn wurde Skizze Gottsch maschü ein Mi wt, au gestickt tfetbe, machte seinen Mund nicht auf, sondern ging auf diese unbillige Bedingung ruhig ein. Ist das ein Gemeindevorsteher, der bie Interessen der Gemeinde im Stiche läßt? Nein, so ein Mann stellt sich selbst das Zeugnis, und zwar das Armutszeugnis aus, daß er die Fähigkeit und auch den Willen nicht har, die Rechte der Gemeinde zu vertreten. Wähler der Altlager Gemeinde, vergesset „icht den 17. Juli, wo euer Gemeindevorsteher eure Sache, eure Rechte so schnöde vertreten hat, und gebt ihm bei der Wahl einen Denkzettel, den er nicht so bald vergessen soll! — (Freibier.) Fünfzehn Faß Bier sind bereits^auf Lager Nd werden frei und umsonst aufgetischt werden, im Falle unser Gemeindevorsteher Eisenzopf noch weiterhin seinen Bürgermeisterstuhl beibehält. Nun, dann würde aber nur das Bier siegen und wir müßten ein Faß Bier auf den Gemeindestuhl setzen! Aber wir fauchen weder den Eisenzopf als Gemeindevorsteher, noch weniger sein Bi : wir brauchen vielmehr einen Mann, der Verstand und auch E. rgie hat, die Rechte der Gemeinde zu vertreten und Ordnung zu halten. Deshalb wird dem Eisenzopf kein christlichsozialer Wähler seine Stimme geben, auch nicht einer; denn wir wissen ja nur zu gut, daß er dafür nicht paßt. Übrigens braucht er auch keine Stimmen, da er sich ja geäußert hat, daß er jährlich einen Schaden von 300 Kronen habe, wenn er Gemeindevorsteher sel. Nun - rbarmt euch also seiner und tut ihm diesen Schaden nicht an! Der Eisenzopf paßt zwar als Wirt, aber zum Gemeindevorsteher paßt er ganz und gar nicht. Er dreht sich hin und dreht sich her aber Bürgermeister wird er nimmermehr! — (Unser Oberlehrer.) Herr Göderer hat ein großes Interesse an den Gemeindewahlen und macht ein recht saures Gesicht dabei. Er schimpft auch recht nach Herzenslust über unseren Kaplan, weil sich auch dieser für die Wahlen etwas interessiert. Nun, jeder Wähler hat das Recht, da mitzusprechen und wenn er auch ein einfacher Kaplan ist; soviel gewiß immer wie ein Lehrer! Unsere Leute ernten den Herrn Göderer genügend und werden weder ihm noch dem Eisenzopf auf den Leim gehen. Nein, solche Gnnpel find wir hier nicht und werden es hoffentlich auch nie sein! Nösel'. (Fahnenweihe, Blitzschlag und Feuer.) Der Feuer- -ehrverein in Mosel ist im Jahre 1898 durch Herrn Postumste Johann Lackner gegründet worden. Unter ihm ist zuerst eine kleine und später am 25. Juli 1901 eine größere Feuerspritze bei der Firma Albert Samassa in Laibach um 1040 Gulden gekauft worden. Im Jahre 1903 hat der jetzige Wehrhauptmann Hans Jonke mit Hilfe des eifrigen Sammlers Johann Schauer, Ortsvorstehers in Mosel, dem für seine Tätigkeit die Ehren-Charge mit Spannen als Auszeichnung verliehen wurde, die vollständige Ausrüstung der Feuerwehrmannschaft und die Erbauung eines zweck-entsprechenden, schönen Spritzenhauses zuwegegebracht. Am 13. Jänner 1904 wurde beschlossen, eine Musikkapelle ins Leben zu rufen, imd übernahm der musikkundige Schneider Johann Stalzer die Ausführung dieses Beschlusses. In den letzteren Jahren wurden die Feuerreauisiten immer mehr vervollständigt. Heuer nun, nach zehn Jahren des Bestandes, sollte die Feuerwehr eine schöne Fahne erhalten und wurde die Fahnenweihe auf Sonntag den 19. ^ull festgesetzt. Zu diesem Feste rüstete man mit vollem Eifer und ergingen °die Einladungen an alle Feuerwehren des Gottscheer Gauverbandes und an viele Privatpersonen, um das zehnjährige ^ubi-käum der Feuerwehr zugleich mit dein sechzigjährigen Regierungsjubiläum Seiner Majestät unseres aüergnädigsten Kaisers Franz Josel I recht feierlich zu begehen. Mit Hilfe vieler Unterstützungen - Josef Köstner von Mosel Nr. 34, derzeit Geschäftsführer bei Herrn Matthias Stalzer in Wien, spendete allein 200 Kronen — wurde die Anschaffung einer schönen Vereinsfahne ermöglicht. Die Skizze hiezu entwarf umsonst der Zeichenprosessor Viktor Theiß m Gottschee und die unentgeltliche Ausführung übernahm die Nah-maschinen-Aktiengesellschast Singer u. Comp. Die seidene Fahne ist ein Meter breit und anderthalb Meter lang; auf der einen Seite rot. auf der anderen weiß. Auf der Aversseite (weiß) ist m Gold gestickt der Spruch: „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr! In der Mitte sind die Feuerwehrabzeichen schön gruppiert; die Ecken zeigen die Inschrift FFO (— Freiwillige Feuerwehr Obermosel) mit Eichenlaub geschmückt. Die Reversseite (rot) hat in der Mitte eine mit Eichenlaub umwundene Gruppe von Feuerwehrabzeichen, dann die Umschrift „Freiwillige Feuerwehr Obermösel, gegründet im Jahre 1898". In den Ecken befinden sich kleinere Abzeichen, die mit Lorbeerzweigen verziert sind. — Aus dem Kirchplatze Jollte die Feldmesse gelesen werden. Der Altar wurde durch Prof 4-hetß aus der Fachschule in Gottschee besorgt und unter einem Zelte zur Aufstellung gebracht. Auch für die Festgäste wurde ein eigenes Zelt abgeschlagen. Die Ortschaft legte Flaggenschmuck an und an den einzelnen Häusern wurden mit Tannenreisig geschmückte Tafeln mit Inschriften, wie: Heil Habsburg ganzem Hause! Heil dem ^ubelkaiser! Heil Franz Josef! Heil der Fürstin Eleonore Auersperg! Heil Fürst Auersperg 1 Grüß Gott u. ü., angebracht. Am Vorabende des Festes wurde ein Fackelzug mit Zapfenstreich veranstaltet, dann war gesellige Zusammenkunft der Feuerwehrkameraden im Hans Zankes Gasthause. Am Festtage wurden von 8 bis 10 Uhr _ die Feuerwehren aus Gottschee, Altlag, Mitterdorf, Lienfeld, Rieg, Hohenegg, Nesseltal, Büchel, Reichenau, Unterdeutschau, Unterlag, Graz-linden Lichtenbach und Reintal und der Turnverein im Rnsthauje empfangen und freundlichst begrüßt. Um 10 Uhr marschierte man zum Dorfeingange, wo die Festgäste aus Gottschee feierlich empfangen wurden. Nach 10 Uhr begann der Festgottesdienst und hielt Herr Pfarrer Josef Erker nach dem Evangelium eine entsprechende Festpredigt über die Notwendigkeit der Feuerwehrvereine und ihre verdienstvolle Betätigung gemäß dem Leitspruche: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!" Auch erwähnte er, daß das Fest der Fahnenweihe mit allem Rechte eine Kaiserhuldigung der Gottjcheer Feuerwehren sei, weil der erhabene Monarch als Schutzherr der Feuerwehren im ganzen Reiche auch die Gottscheer Feuerwehren gefördert und mit großen Beiträgen unterstützt habe. Während der Predigt braute sich ein schreckliches Ungewitter über Mosel zusammen. Und es bewahrheitete sich, was der Lieblingsdichter des deutschen Volkes im Liede von der Glocke ausspricht: „Mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten, und das Unglück schreitet schnell." Nach Schluß der Predigt fing es in Strömen zu gießen ent utib Mite ber ©ottcsbienst ohnehin unterbrochen werben wüsten. Das unqemein zahlreich versammelte Volk flüchtete, Schutz suchend, in die einzelnen Häuser; dasselbe tat die Mehrzahl der Feuerwehren. Aber die Feierlichkeit sollte auch noch durch eine schreckliche Feuer-lichkeit gestört werden. — „Wohltätig ist des Feuers Macht — doch furchtbar wird die Himmelskraft, wenn sie der Fessel sich entlasst Wehe, wenn sie losgelassen!" — Kaum hatte der Wolkenbruch anqefanqen, fuhr auch schon ein zündender Blitzstrahl mit furchtbarem Gekrache hernieder und schlug in die fast ganz aus Eichenholz gebaute Scheune des Kaufmannes und Gastwirtes I. G. Jonke Nr. 11. ent. Die Feuerwehren und das Volk eilten allsogleich herzu, um zu löschen und m retten, der Pfarrer aber las die unterbrochene Messe in der Kirche zu Ende. Die brennende Scheune war unrettbar verloren außerdem verbrannten noch bei 350 Zentner Heu sowie einige Wagen und Gerätschaften. Der Gesamtschaden beträgt nach vorgenommener Schätzung 10.000 K, die Versicherung aber nur 1800 K. Auch die Scheune des Nachbars Peter Jonke Nr. 10 sing Feuer und brannte fast an allen Seiten. Es hatte niemand mehr Hoffnung, sie retten zu können, doch „mit vereinter Kräfte Walten, wird das Schwerste leicht vollbracht", heißt es im Kaiserliebe. Die kühnsten der kühnen und wackeren Feuerwehrmänner aus den einzelnen Vereinen überboten sich in todesgefährlichein Mute und Eifer, die Spritzen von Mosel, Reintal, Gottschee, Lienfeld griffen wirk,am ein Wasser lieferte zum Teil die Wasserleitung, besonders aber die Zisternen des I. G. Jonke und Peter Neumann, auch die Laken hatten genügend Wasser. Herr Bezirkskommissär Fvregger arbeitete wacker, wie um die Wette. Mit übermenschlicher Anstrengung gelang es, die erwähnte zweite Scheune zu retten und dem Feuer vollkommen Herr zu werden, denn sonst hätte dasselbe auf die übrigen in der Nähe befindlichen Gebäude übergegriffen und wäre fast ganz Mösel sicherlich heute ein Schutthaufen. Wie der Bürgermeister später meinte, hätte man zum Danke für die Rettung in der Kirche das Te Deum anstimmen und Großer Gott singen sollen. Es war aber auch ein augenscheinliches Glück, daß erstens so viele Feuerwehren beisammen waren und gleich in Aktion treten konnten, zweitens daß der strömende Regen die Dächer ganz naß machte und auch das Feuer löschen half und drittens, daß die Messe im Freien stattfand, denn wenn die Feierlichkeit in der kleinen Kirche stattgefunden hatte, wäre die durch den Feuerlärm hervorgerufene Panik schrecklich gewesen und es Hütte bei der ungeheuren Menschenmenge durch das Gedränge sicherlich viele Tote und Verletzte gegeben. So aber war das Unglück groß, das Glück aber noch größer, weshalb wir sagen können: Wo die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten. — Am Nachmittage, nachdem keine Gefahr mehr vorhanden war, kehrte die Ruhe wieder zurück und die Feststimmung, auch das Wetter nahm wieder ein friedliches Gesicht an und die Sonne lächelte hernieder, als ob gar nichts geschehen wäre, weshalb um halb 5 Uhr die Fahnenweihe stattfinden konnte. Nachdem der Aufmarsch der Feuerwehren mit klingendem Spiele erfolgt war, hielt Wehrhauptmauu Hans Jonke eine Gedenkrede zu Ehren des 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers als Huldigung der Feuerwehren durch die Fahnenweihe, worauf die Kaiserhymne gespielt wurde. Hieraus nahm Pfarrer Joses Erker den Weiheakt vor. Zur Erhöhung der Feierlichkeit wurde hierauf und während der nachfolgenden Zeremonien mit einer zehnkalibrigen kleinen Kanone des Herrn Viktor Loser aus Triest eifrig geschossen. Die Fahnenpatenschaft hatte Ihre Durchlaucht Frau Fürstin Eleonore Auersperg übernommen, war jedoch persönlich nicht erschienen. Als ihre Stellvertreterin fungierte Frau Forstmeisterin Schadinger, welche nach kurzer Ansprache an die Feuerwehr das übliche Nagel« einschlagen vornahm; ihr folgten im Nageleinschlagen Bezirkskommissär Foregger im Namen der Regierung, Pfarrer Erker im Namen der Pfatrgemeinde, Gemeiudeausschuß Johann Tramposch im Namen der Gemeinde, Prof. Viktor Theiß als eifriger und feinsinniger Dekorateur, Schriftführer Josef Jaklitsch im Namen des Gottscheer Gauverbandes, Bezirksrichter Cernstein als Gönner der Feuerwehr, Wehrhauptmann Hans Jonke im Namen der Firma Singer und im Namen der Feuerwehr und Fräulein Martha Jonke im Namen der Mösler Frauen und Mädchen, welche alle das Einschlagen mit einem Spruche oder Wunsche begleiteten. Frau Forstmeisterin Schadinger knüpfte hieraus im Namen der Fahnenpatin Fürstin Auersperg, Schriftführer Josef Jaklitsch im Namen des Gauverbandes der Gottscheer Feuerwehren und Fräulein Martha Jonke im Namen der Mädchen und Frauen von Mösel je ein schönes und kostbares Seidenband an die geweihte Fahne. Der Wehrhauptmann übernahm dann die Fahne und übergab sie nach einer Ansprache an die Feuerwehr dem neuernannten Fahnenträger Johann Petschauer, worauf die Musikkapelle das Kaiserlied spielte. Inzwischen berührten die einzelnen Fahnen die neugeweihte und gaben ihr den üblichen Freundschaftsgruß und -Kuß. Zum Schluffe erfolgte die stramme Defilierung der Feuerwehren vor den Festgästen, dann der Abmarsch zur Besichtigung des Rüsthauses und zuletzt ein Schauturnen der Gottscheer Turnerschaft. Am Abend wurde außerhalb der Ortschaft bei Zehenstein vom Herrn Josef Zobl ein schönes Feuerwerk abgebrannt. — Dieses sonst sehr schöne, doch infolge des durch Blitzschlag verursachten Feuers gestörte Fest der Fahnenweihe wird allen Teilnehmern in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. Doch nicht bloß in Mösel herrschte am 19. Juli das Unwetter, auch von vielen anderen Gegenden des In- und Auslandes, wie z. B. Spanien und Rußland, haben die Zeitungen betrübende Nachrichten über den Wettersturz gebracht. Am 18. und 19. Juli war der Barometer so tief gefallen, daß das schlechteste Wetter zu befürchten war. Deshalb gab es am genannten Tage an so vielen Orten Unwetter mit geradezu katastrophalem Charakter, Hagelschläge, Wolkenbrüche, Überschwemmungen, folgenschwere Gewitter mit Blitzschlag, was viel Unheil anrichtete. Und so ein Unwetter mit Blitzschlagkatastrophe kam auch über Mösel. — (Jagdverpachtung.) Am 18. Juli wurde die Jagd bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft im Lizitationswege um 630 K an Adolf Kraus und Anton Hauff in Gottschee verpachtet. In bet letzten Periode betrug die Pachtgebühr bloß 93 K. Nur Postmeister Lackner hat sie so hoch Hinaufgetrieben und hat dadurch die Gemeinde einen jährlichen Nutzeit von 540 K und in fünf Jahren einen solchen von 2700 K. Es ist schade, daß sich in Mösel nicht auch eine Jagdgesellschaft bildet wie in Mitterdorf und Rieg. — (Herren aus Galizien) kamen mit Oberbaurat Klinar am 20. Juli nach Mösel, um die Wasserleitung zu besichtigen und sich für den Ban einer solchen in ihrer Heimat zu informieren. Schakkendorf. (Bestrafte Verleumdung.) Am 13. IM l. I. tat Joses Stine von Schalkendors auf der Fahrt nach Laibach im Eisenbcthnknpee (Station Großlupp) drei Fahrgästen aus der Gemeinde Mitterdorf gegenüber die lügenhafte Äußerung, daß Herr Anton Kreffe, Gastwirt und Handelsmann in Schalkendors, 80 kg Mehl (in Säcken) für 100 kg verkaufe. Herr Kresse, der überall in Gottschee als ein Mann von strengster Reellitat und größter Gewissenhaftigkeit bekannt ist, strengte wegen dieser Verleumdung, die feinen guten geschäftlichen Ruf schädigen konnte, die gerichtliche Klage an und' es wurde Josef Stine vom Gerichte zu einem Arrest von einer Woche, verschärft durch einen Fasttag und hartes Lager und zur Zahlung der Gerichtskosten verurteilt. Wie wir hören, soll es auch anderwärts Leute geben, die aus Geschäftsneid ähnliche Verleumdungen über Herrn Gemeindevorsteher Kresse verbreiten. Sie mögen sich hiemit gewarnt fein lassen, damit ihnen nicht ein ähnliches Schicksal widerfahre wie dem soeben gerichtlich Abgestraften. GötteniH. (Schätzung.) Am 27. Juli fand sich ein Steueramtsbeamter ans Gottschee hier ein, um eine Schätzung des Schadens, verursacht durch die heurige Dürre, vorzunehmen. Einige Kronen dürften den einzelnen Steuerträgern abgeschrieben werden. Wasem. (Erwiderung.) Der Revierförster Herr P. Klemm berichtet uns folgendes: „Es ist unwahr, daß mehrere Besitzer wegen unberechtigten Weideus aus fürstlichem Grunde 54 K Strafe zahlten und dieser Betrag mir abgeliefert wurde. Wahr ist, daß ungefähr 60 Rinder das Gras auf den Göttemtzer Pflanzbeeten und auf meiner Deputatwiese gänzlich abweideten. Über Anzeige eines beim unberechtigten Weiden ertappten Göttenitzer Insassen wurde eine Anzahl Besitzer vom Gemeindeamte zum Schadenersätze von 1 K per Rind verhalten. Es kamen 48 K ein. Da die Gemeinde den ihr verursachten Schaden in den Pflanzenbeeten auf 14 K schätzte, erhielt ich nur 34 K. Auf den noch einzutreibenden Restbetrag habe ich zu Gunsten der Gemeinde verzichtet. Mit Rücksicht daraus, daß ich sonst eine einspännige und zwei zweispännige Fuhren Heu bekommen hätte und infolge des unberechtigten Abweidens heiter gar keinen Ertrag von der Wiese habe, ist der Ersatz von 34 K ein sehr mäßiger." — Es nimmt uns Wunder, daß heiter, wo wegen der anhaltenden Dürre der Graswitchs so stark zurückgeblieben ist, der vom Vieh angerichtete Schaden auf 1 K per Rind geschätzt wurde. Schwarzenöach. (Jagdverpachtung.) Am 18. Juli wurde auch für Schwarzenbach die Jagd bei der k. k. Bezirkshauptmanufchast verlizitiert. Bisher war der Pachtschilling bloß 260 K. Die Herren Andreas Jaklitsch Nr. 1, Franz Jaklitsch Nr. 9 und Joses Stalzer Nr. 19 trieben bis 650 K, um welchen Betrag die Jagd den Herren Inton Hauff und Adolf Kraus in Gottschee überlassen wurde. Die Lizitanten ans Schwarzenbach haben der Gemeinde dadurch einen jährlichen Nutzen von 390 K, für die ganze Periode von 5 Jahren also eine Mehreinnahme von 1950 K gesichert. — (Gemeinde ans schuß wähl.) Am 23. Juli nachmittags wurde die Wahl der Gemeindeausschußmitglieder unter dem Borsitze des k. k. Bezirkskommissärs Friedl vorgenommen und erschienen als gewählt: ans dem 2. Wahlkörper: Johann Matchen in Schwarzenbach 18, Alois Petsche in Hafenfeld 13, Alois Putre tu Hasenfeld 5 und Josef Kropf in Hafenfeld 20; als Ersatzmänner: Johann Kraker in Hasenfeld 17 und Josef Stampfe! in Hasenfeld 8; aus dem 1. Wahlkörper: Johann Wolf in Schwarzenbach 5, Johann Jaklitsch in Schwarzenbach 41, Johann Putre in Schwarzenbach U uttb Michael Zurl in Hasenfeld 2; als Ersatzmänner: Franz Jaklitsch jn Schwarzenbach 22 und Johann Rom in Schwarzenbach 6. Wakger«. (Todesfall.) Im allgemeinen Krankenhause in Kraz ist der Hausierer Andreas Schneider aus Malgern Nr. 27 nach kurzer Krankheit gestorben. — (G'rad wie anderswo.) Auch unsere Roten können sich „och immer nicht beruhigen, daß bei der letzten Wahl zum erstenmal g„ch ein Keuschler und dazu noch ein Christlichsozialer gewählt Mrde. Der Pfarrer, der dies verschuldet, sei abzusetzen, der Mesner sortzujagen usw. Wir lassen uns aber deswegen keine grauen Haare wachsen. Jn drei Jahren sehen wir uns wieder. Da wird dm Keuschlern der nötige Mut nicht mehr fehlen. Wie die Kletscher christlichsozialen Bauern bei der Wahl zusammenhielten — solches Beispiel werden wir nächstesmal alle geben. Hfchermoschmtz. (Unglücksfälle.) Der 18 Jahre alte Schneidergehilfe Franz Hutter aus Tschermoschnitz war am 27.vorigen Monates in Gesellschaft mehrerer Männer und Burschen mit der Auf« (tellung von Maibäumen beschäftigt. Als Entlohnung für diese Arbeit erhielt die Gesellschaft zwei Fässer Bier. Hutter betrank sich derart, daß er, als er um 1 Uhr nachts unter Benützung einer Leiter auf den Heuboden schlafen ging, von der Leiter auf den Kopf stürzte. Gegen 4 Uhr früh fand ihn ein Knecht unter der Leiter als Leiche vor. — Am 23. v. M. nachmittags führte der 16 Jahre alte Besitzerssohn Franz Novak in Gesellschaft seines 12 Jahre alten Bruders Jakob Holzklötze aus dem fürstlichen Walde Zinken nach Hof. Beim Passieren einer scharfen straßenkurve geriet Jakob Novak durch eigene Unvorsichtigkeit unter die hinteren Wagen« rüber. Hiebei wurde ihm die Schädeldecke eingedrückt und eine Rippe gebrochen. Außerdem zog er sich mehrere Quetschungen zu. Dessen Tod trat sofort ein. Mental'. (Wassernot.) Infolge der Dürre sind alle Zisternen leer und es herrscht in unserer Gemeinde ein entsetzlicher Wassermangel. Das liebe Vieh brüllt vor Durst und die Leute gleichen schon fast tat Mohren, da sie sich wegen Mangels an Wasser nicht mehr waschen können. Wer Zugvieh besitzt, „fährt hinaus ins Land" tun Wasser — 16 km weit! Und doch singen unsere Roten noch immer: „O Susanna, o Susann«, ist doch die Welt so schön!" _ — (Gemeindeausschußwahl.) Am 27. v. M. fand hier die Neuwahl des Gemeindeausschusses statt. Hiebei gelang es dem Bauernbunde, den dritten und zweiten Wahlkörper vollständig pt erobern; nur den ersten behaupteten diesmal noch die roten Liberalen, welche ihre Niederlage wieder auf rote Art, durch Spektakelmachen, feierten. Es nahm sich ganz eigenartig aus, als Männer, die schon längst Abraham gesehen haben, mit Blechplatten und Topfdeckeln in der Ortschaft herumzogen und dabei heulten, daß man meinen konnte, ein Dutzend Wölfe sei im Anmarsche. Wie es heißt, wird sich der neugewählte Gemeindeausschuß zuerst mit der Frage der Errichtung eines Narrenhauses in der Gemeinde für gewisse — befassen. Aessettak. (Selbstmord.) Alois Schneller, Gastwirt und Besitzer in Nesseltal Nr. 22, hat sich am 31. Juli in der Scheune durch Erhängen entleibt. Der Unglückselige war ein ruhiger Mann, in letzter Zeit infolge eines mehrmonatlichen, den Gebrauch der Bemunft hemmenden Leidens sehr melancholisch und zeigte zeitweise Gemütsverwirrung. Er dürfte demnach seine traurige Tat im Zustande der Unzurechnungsfähigkeit verübt haben. Es wurde ein Zettel gefunden, auf dem geschrieben stand: „Meine Krankheit ist unheilbar, deshalb verzeihet mir alle." — (Volksbewegung.) Im zweiten Vierteljahr gab es in unserer Pfarre 12 Geburten, 10 Sterbefälle und 2 Trauungen. Gestorben sind: Gustav Adolf Smech von NesseltalNr. 62,10Monate; Humbert Bau von Nesseltal Nr. 1, 12 Tage; Friedrich Deutschmann von Oberdeutschau Nr. 4, 1 Jahr; Maria Mentil von Oberkatzendorf Nr. 1, 81 Jahre; Margaretha Köstner von Warmberg Nr. 4, 82 Jahre; Josef Loretitsch von Lichtenbach Nr. 22, 44 Jahre; Maria Krause von Nesseltal Nr. 53, 79 Jahre; Andreas Rabuse von Nesseltal Nr. 62, 77 Jahre; Alexius Roschitsch von Nesseltal Nr. 15, 17 Jahre; Vinzenz Meditz von Lichtenbach Nr. 16, 78 Jahre. Getraut wurden: Matthias Schmuck von Büchel Nr 21 mit Anna Stalzer von Altfriesach Nr. 27 am 5. Juli; ^ Johann Schmuck von Stockendorf Nr. 13 mit Stephanie Roschitsch von Warmberg Nr. 9 am 6. Juli. Kmterberg. (Trauungen.) Getraut wurden am 20. Juli Josef Schauer von Mosel mit Gertrud Wittreich von Hinterberg; I. Ostermann mit Gertrud Lampeter, beide von Hinterberg; am 27. Juli Johann Kropf von Hasenfeld mit Josefa Stine von Hinterberg. Wrauen. (Trauung.) Am 27. Juli wurde Johann Wolf von Schwarzenbach mit Maria Marinzel von Mrauen getraut. Genossenschaftswesen. Mnterkag. (Sparkasse.) Am 9. August nachmittag um zwei Uhr hält der hiesige Spar- und Darlehenskassenverein eine allgemeine Versammlung ab behufs Wahl des Aufsichtsrates. Die Mitglieder werden höflich dazu eingeladen. Auch Nichtmitglieder, die dem Vereine beitreten wollen, können bei dieser Gelegenheit ihren Beitritt anmelden. Wessektak. (Die Revision) unseres Spar- und Darlehenskassenvereines wurde am 29, Juli in Gegenwart des Vorstandes und des Herrn Obmannes des Aussichtsrates durch den Herrn Revisor Alois Pelc aus Laibach vorgenommen. KdiA zur Kmöerufung eines Wcrmächtnisnehmers, dessen Aufenthalt unbekannt ist. Von dem £. k. Bezirksgerichte Steyr wird bekannt gemacht, daß am 25. Jänner 1908 zu Steyr, Untere Quaigasse Nr. 1, Josef Stalzer, Privat, mit Hinterlassung einer letztwilligen Anordnung gestorben ist, in welcher er unter I den beiden Töchtern des Josef Meditz, deren Taufpate er war, unter sich zu gleichen Anteilen, zusammen 120 K legiert hat. Da dem Gerichte der Aufenthalt der beiden Töchter des Josef Meditz unbekannt ist, wurde der gedachte Betrag Hiergerichts erlegt und werden die Legatare aufgefordert, ihre mit den nötigen Verwandtschaftsausweisen versehenen Anmeldungen Hieramts zu überreichen. K. k. Bezirksgericht Steyr, Abteilung I, am 13. Juli 1908. Briefkasten. H. Sie finden es sonderbar, daß einer fremden Familie ein Schulzimmer im Volksschulgebäude als Sommerwohnung überlassen wurde. Auch wir billigen dies nicht, und zwar umsoweniger, als durch eventuelle infektiöse Erkrankungen mancherlei Störungen und Unannehmlichkeiten erwachsen könnten. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergesxaltene ülkindruckzeile oder deren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze jatir «Ine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebübr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" ZU beziehen. Es ist eine Schande wie viel oft für Kerrenanzugstaffe bezahlt wird. 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