^ IV. Jahrgang. Nr. 9. Zeitschrist str vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Mit der Post: Für Laibach sammt Zustellung: Ganzjährig . . . fi, 6.— Ganzjährig fi. 5.— Halbjährig . . . „ 3.— Halbjährig „ 2.50 Einzelne Nummer 5 tr. Die Redaktion befindet sich am Hauptplatz, Nr. 263, 2 Stock. Die Administration in Ottokai Klerr's Buchhandlung Hauptpllltz, Nr. 313. Insertionsgebühren: Für die 2lpaltige Petit-Zeile «der deren Raum bei imaligei Einschaltung 6 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 lr. Stempel jedes Mal 30 kr. Inserate übernimmt Haasenstein ös Vogler in Wien, Wollzeile 8, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Geldsendungen find zu richten an den Eigenthüme r de« Blattes. Manuskripte weiden nicht zurückgesendet. Laibach, Freitag am 29. Jänner 1869. Diesteierischen Slovenen und Gesammtslooenien. Die „Zukunft" bringt nachstehende ziffermaßige Daten über das Verhältnis) der steierischen Slovenen zu den trainischcn und tärntnerischen: Der steierische Landesausschuß hat in seiner berüchtigten Be­lehrung an die steierischen Slovenen unter anderem geltend gemacht, daß bei der Bildung eines gemeinsamen Verwaltungsgebietes für alle slovenischen Volksstämme die steierischen Slovenen einen beträchtlichen finanziellen Schaden erleiden würden, weil sie als in einem wohl­habenden Lande wohnend, namentlich für das ärmere Kram würden Steuern mitzahlen müssen. Dr. VoZnjak hat s. Z. beim Luttenberger Meeting die Sache ziffermäßig erörtert. Jede Kontreagitation der Grazer Herren ist um so verwerflicher, als die Unwahrheit ihrer Behauptungen ihnen bei­nahe unmöglich unbekannt sein konnte. Krain bezahlt bekanntlich für seine Landeserfordernisse einen Zuschlag von 38 "/„ zur direkten Steuer und Steiermark freilich nur 35 °/„, letzteres aber hat in sei­nem letzten Budget 180,000 fi. Schulden gemacht, welche man ja doch verzinsen und früher oder später zurückzahlen muß. Das aber beträgt mindestens 7 "/„ , so daß also das faktische Bedürfniß in Steiermark 42 °/^ ist, mit andern Worten: Steiermark zahlt um 4"/„ mehr. Weiter! Die steierischen Slovenen zahlen für den Grundentla­stungsfond jährlich 9714 fl. mehr, als sie eigentlich bezahlen sollten: in 45 Jahren beträgt diese Quote 437.130 fl. und wenn man die Zinsen hinzuschlägt gar 1,628.892 Gulden. Wäre es nun nicht besser, daß diese ansehnliche Summe zur Verbesserung der sloveni­schen Schulen, zur Regulirung der Kommunikationen verwendet wür­de, als daß die steierischen Slovenen jetzt eine solche Summe für das Theater in Graz und die deutschen Nationalbestrebungen der ei­nen Landespartei hinopfern wüsfen? Freilich sagen unsere Gegner, die deutsche Stadt Graz zahle jährlich 185.000 fl. in die Landeskasse; aber das wird ihr wahrlich nicht schwer, nachdem sie aus derselben 1,100.000 Gulden jährlich herauszieht. Je gründlicher man in diese Verhältnisse eindringt, desto greller tritt das Mißverhaltniß zu Tage sammt dem Unrecht, das den Slo­venen geschieht. Die lrmmsche Handels- und Gewerbelammer und ihr Programm.*) n. Wir haben in unserm ersten Artikel die amerikanischen Repu­blikaner als Schutzzöllner angeführt, daher wollen wir von Amerika, von diesem jetzt so mächtigen Staate, auch zuerst sprechen. Friedrich List, welcher mit vollem Rechte als „Luther" der national-ökono­ * ) Wir entsprechen dem Verlangen des Herrn Einsenders und veröffent­lichen diesen Aufsatz unverändert, die Vertretung des Inhaltes selbstverständlich auch ganz dem Herrn Verfasser überlassend. Anmerkung der Redaktion. mischen Wissenschaft genannt wurde, hat in seinen gesammelten Schriften im IX . Kapitel, Seite 109, ebenfalls angeführt: „Die Handels- und Industriegeschichte von Nordamerika ist lehrreich für unfern Zweck (bekanntlich war List gemäßigter Schutzzöllner) wie keine andere, weil hier die Entwicklung schnell vor sich geht, die Perioden des freien und beschränkten Verkehrs schnell aufeinander folgen, ihre Folgen klar und entschieden in die Erscheinung treten und das ganze Räderwerk der Nationalindustrie und der Staats­administration offen vor den Augen des Beschauers sich bewegt." Wir bitten unsere verehrten Leser ganz offen, ehrlich und auf­richtig, uns nicht für übel zu nehmen, wenn wir gewissermassen im Lapidarst!)! fchreiben, denn uns erlaubt die physische Zeit nicht, uns in lange Erläuterungen einzulassen. — Nach dem Pariser Frieden, also nach dem Jahre 1815, haben die Engländer mit ihrer Kunst und List in Ansehung der Handelspolitik ihre gefährlichen Leim­ruthen an die vereinigten Staaten von Amerika gerichtet, nachdem sie früher, wie wir geschichtlich nachweisen werden, so viele andere Staaten zu Grunde gerichtet haben. — I n Washington, dessen Ka­binet damals kein richtiges handelspolitisches System befolgte, herrschte auch der Wahn, nämlich der von Adam Smith zum größten Vor­theile Englands ausgesprochene Grundsatz: „Kaufe billig und verkaufe theuer" ^) und so schloß die Republik im Jahre 1818 mit England einen Handelsvertrag. Daß die amerikanischen Fabrikanten den brit­ischen nicht gewachsen waren, lieferte den Beweis der Umstand, daß kurz nach Umschließung des Vertrages die meisten amerikanischen Fabrikanten die Arbeiten einstellen mußten. Der Vertrag dauerte wenige Jahre, doch litt die Republik entsetzlich; zahlreiche Fallimente tauchten auf, die Einfuhr überstieg die Ausfuhr um 200 Millionen Dollars und der Bodenwerth ist um die Hälfte des Preises gefallen. Die Legislaturen vieler amerikanischer Staaten waren genöthiget, die Eintreibung der Schulden zu suspendiren, der allgemeine Geist des Mißtrauens und der Unzufriedenheit stieg immer mehr und die Bun­desregierung war fast dem Bankerott nahe; kurz die Lage war eine verzweifelte. Und nun stand im National-Kongresse Iefferson auf und da ließ er fein Löwengebrülle durch ganz Amerika wiederhallen: „Schutz der Natiomlarbeit, sonst sind wir alle verloren". Die Amerikaner haben das große Losungswort Ieffersons aufgenommen und haben sich ein Jahr darauf schon überzeugt, daß Iefferson und " ) Kaufe billig und verkauft theuer. Dieser Satz ist an und für sich lichtig, allein gehen wir weiter und tauchen wir in die tiefste Tieft dieses Satzes hinein, so finde» wir, daß der Schwerpunkt dieses trügerischen Satzes nur auf die ausländische Konkurrenz gemünzt ist, d. h, kaufe du, England, am Koulinent die Rohstoffe billig, führe sie ein, verarbeite sie, und verkauft die aus diesen Rohstoffen erzeugten Fabrikate am Kontinent theuer. Ja! Das hat für England alles, und für uns in Oesterreich? — Kaufen wir nun im Ausland die Wacire billig und verkaufen wir nun diese im Ausland billig gekaufte Waare — theuer. An wen? An unsere Arbeiter und unsere Land­wirthe, die ihre Arbeit nicht verkaufen können? Ich appellire an einen jeden gesunden Menschenverstand, ob nicht das ein Dilemma ist. Nur derjenige kann die Arbeit eines anderen fauftn, der im Stande ist, seine eigene zu verkaufen. Ja, an wen, fragen wir nochmals, werden wir theuer verkaufen, indem die Verarmung des Volkes notorisch zunimmt? Anmerkung des Verfassers. sein Wort das rechte war. Die erhöheten Eingangszölle besserten die Verhältnisse auffallend. Amerika hat übrigens, wie wir bereits erwähnt haben, mehrmal die Handelspolitik geändert und hat sich schließlich überzeugt, daß jedesmal, wenn die Schutzzölle herabgesetzt oder abgeschafft, der Staatsschatz leer, und derselbe jedesmal gefüllt wurde, wenn die Schutzzölle erhöhet worden sind; und jedesmal ist beim Freihandel ein allgemeiner Geist des Mißtrauens und der Un­zufriedenheit hervorgetreten. Alle Thatsachen, welche die Geschichte der vereinigten Staaten darbietet, können als Beweis für die Be­hauptung angeführt werden, daß die Ausfuhr der edlen Metalle stets mit dem Freihandel stattfand, und daß die Benützung dieser Metalle zu Wcrthmessern aufgegeben werden mußte. Bevor wir übri­gens noch weiter etwas sagen, wollen wir anführen, was der be­rühmte amerikanische Nationalökonom H. C. Larrey in seinem Volks­wirthschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Werke, Kapitel XXIX . Z. 8, Seite 459, wörtlich von Amerika sagt: „Der Schutzzoll hörte im Jahre 1818 auf, und hinterließ dem Freihandel einen Verkehr, der eine überschüssige Einfuhr an Baargeld bewirkte, ferner ein Volk, bei dem der größte Wohlstand herrschte, ein beträchtliches Staats­cinkommcn und eine rasch abnehmende Staatsschuld. Der Freihandel hörte im Jahre 1824 auf und hinterließ dem Protektivsystem einen Verkehr, der eine überschüssige Ausfuhr von Baargeld bewirkte, feiner ein verarmtes Volk, ein abnehmendes Staatseintommen und eine wachsende Staatsschuld. Der Schutzzoll hörte wieder im Jahre 1834—35 auf und hinterließ dem Freihandel einen Verkehr, der eine überschüssige Ein­fuhr von Baargeld bewirkte, ferner ein Volk, das wohlhabender war, als irgend ein anderes je gewesen, ein so bedeutendes Staatsein­kommen, daß man die Eingangszölle von Thee, Kaffee und vielen anderen Lebensbedürfnissen hatte aufheben müssen, und endlich einen Staatsschatz, der gar keine Ausgaben für Staatsschulden zu bestrei­ten hatte. Der Freihandel hörte abermals im Jahre 1842 auf und hin­terließ dem Protektivsystem einen Verkehr, der eine überschüssige Ausfuhr an Baargeld erzeugte, ferner ein zu Grunde gerichtetes Volk und eine Negierung, welche die Zahlung ihrer Schulden ver­weigerte, einen bankerotten Staatsschatz, der allenthalben um Anlehen zu den höchsten Zinsen bettelte, ein Staatseinkommen, das in un­einlösbarem Papiergeld erhoben und ausgegeben wurde, sowie eine sehr bedeutende auswärtige Schuld. Feuilleton. Eine Wanderung in's Jenseits. n. Oben als Leiter erscheint eine lange, vertrocknete Seele, Fleisch ist daran mehr nicht, als zu heften die Knochen genüget. Einstens gehörte die Seel' dem vielfach verrufenen Heros, Welcher, lüstern nach Reizen der goldig gelockten Marianka, S o die Semmeln verkauft an die hungrigen Knaben der Schule, Heftig in Liebe entbrannt' und huldigt' dem bauschigen Neifrock, Später jedoch sich widmete ernster und dankbarer Arbeit, Wurde ein grimmiger Geist und Förderer „deutscher" Tendenzen. Sattsam bekannt sind die Thaten des immer schwankenden Kämpfers. Hier ist die Seele verdammt zur Strafe für einstiges Schwanken, Ewig zu suchen auf rollender Kugel beständigen Standpunkt; Diese als Sessel ihm dient beim Schreiben der gift'gen Artikel; Schwarz das Papier, die Tinte der Lava glühende Strahlen. Nicht wie im Leben er schreibt, so langsam, berechnend, stnbirend: Eilend mit fliegender Hast und getrieben von grimmigem Drange Wüthet die Hand am Papier, es durchmessend mit flüchtigem Zuge. Nicht ist es Schreiben zu nennen — des Schreibens Rache am Schreiber, Nimmer gönnend ihm Ruh', verzehrend die mageren Kräfte. Nicht ist's jedoch ihm vergönnt, des vollendeten Werk's sich zu freuen; Kaum ist die Seite zur Hälfte beschrieben mit flammenden Zeichen, Schon ist erloschen die Schrift am oberen Rande des Blattes; Grimmig auf's neu' er beginnt und schreibet mit furchtbarer Wuth fort. Trank und Speise sind ihm, der so gerne Slovenen gefressen, Lügen, geholt aus dem Blatt, das im Leben er sorgsam gefüttert. Groß ist der Vorrath davon; und der Haufen wachset noch täglich! Wenn ihn Ekel befällt, dann stopfen die Geister sie ein ihm. Der Schutzzoll hörte abermals 1647 auf uud hinterließ dem Freihandel einen Verkehr, der eine überschüssige Einfuhr von Baar­geld erzeugte, ferner ein Volk im höchsten Wohlstand, Staatsrcgie­rungen, deren Kredit wieder hergestellt war, einen rasch steigende« Verkehr, ein beträchtliches Staatseinkommen und eine abnehmende auswärtige Schuld" u. f. w. Die Amerikaner sind gegenwärtig wieder Schutzzöllner. So hat Amerika mit den Einfuhrzöllen vor dem Kriege fast das ganze große Staatsbudget gezahlt, und Georg Heinzelmann, der sich einen industriellen Veteranen und Invaliden nannte, sagt in seinem vor­trefflichen Werke: „Altes und Neues aus der Handelsgeschichte. Seite 17": Wie hätten die vereinigten Staaten ihre Baumwoll­Spindel-Zahl auf 11'/^ Millionen ohne Schutzzoll beim hohen Ar­beitslohn bringen und den Krieg so lange führen und aushalten können? Die Nationalökonomen in Amerika haben die vereinigten Staa­ten zu dieser gegenwärtigen Macht uud Höhe gebracht, indem sie das ganz richtige Prinzip aufstellten, daß dasjenige Land, welches eine Politik aufrecht erhält, die die Ausfuhr der Rohmaterialien zu fördern strebt, eine Handelsbilanz gegen sich haben muß, welche die Ausfuhr der edlen Metalle nothwendig macht. So Larrey, und der ganz schlichte Menschenverstand muß ihm zustimmen, wenn er anführt: „Wozu foll unsere Baumwolle so viele Meilen am Meere schwimmen, um die kleine Spindel in England aufzusuchen?" Politische Revue. Aus Athe n liegen Nachrichten vor, welche entschieden kriege­risch lauten. Die Aufregung im Lande ist eine uugeheure. Das Volk verlangt entschieden den Krieg. Tagtäglich langen bei der Regierung Petitionen an, die einen Kampf auf Leben und Tod fordern. Viele dieser Petitionen werden feierlich durch Deputationen überbracht. Auch Geld wird der Regierung zur Verfügung gestellt. Indessen ist die Pforte auch nicht müßig, So hat sie in letzter Zeit drei neue Kriegsschiffe erhalten und weitere drei bestellt. Aus Spanie n laufen trübe, sehr trübe Nachrichten ein. Das unglückliche Land, welches nach Vertreibung Isabellas zur Ruhe und zu gesünderen Verhältnissen zu kommen gedachte, ist von politischen Leidenschaften durchwühlt und jetzt ist es sogar schon zu politische« Meuchelmorden gekommen! Von einem solchen berichtet der Telegraf aus der alten Bischofstadt Burgos. Der dortige Gouverneur ist Diesem hier sitzet zur Seit', gekettet an glühende Pulte, Elend die Seel' des im Leben bekannten geachteten Präses Jenes Vereines, der kühn sich nannte „Verfassungsgetreue" Doctor ist dieser, betraut, zu führen immense Prozesse Gegen olympische Macht; zu gewinnen sie nimmer ist Hoffnung. Diesem sind Speise und Tränt Petitionen des „freien" Vereines, So er im Leben verfaßt; als Sauce ist die Antwort des Landtags. Gleich bei der Esse im Eck ein langer bebärteter Doctor, Wenig bewandert als Arzt, doch stützt' er die Sache des Fortschritts, Schädigt' die Rechte des Volks, das durch Stellen trefflich ihn nährte, Nahm aus Mitleid ihn auf, fo nährend die Schlange am Busen: Strafe ist ihm, der durch Worte und Thaten den Hader nur schürte, Hier zu dienen als feuerschürender ewiger Vlasbalg; Ih n präparirten die Geister, ihm nehmend das Herz, die Gedärme. Grimmig schnaubend er schürt das beständig lodernde Feuer. Wenn er gequälet zu sehr, dann läßt den Tenor er ertönen; Heulend rennen die Geister davon, sich stopfend die Ohren. Doch als Factotum hier wirkt die winzige Seele des Doctors, Der als Notizler bekannt beim famosen „Laibacher Tagblatt", (Der auch im Leben so gern eröffnet beim Tanze den Reigen) Rannte durch Straßen mit Hast und jagt' nach pikanten Skandalen, Dieser bedeutend nie war; er tratschte wie ältliche Jungfern, Oder wie Kinder, die passen auf jeden fantastischen Aufzug, Johlen und machen Spectatel, wenn Hunde einander verfolgen, Oder ein Affe zu seh'n vor der Bude des reisenden Gauklers. Dieser hier dienet als Laufbursch, Träger der „höllischen Zeitung". Hurtig die Beine ihm geh'n, doch niemals das Werk ist vollendet; Gleich dein p^rpewnill rnudile rennt er beständig im Kreise, Nimmer erreichend das End' und kehrend immer zum Ausgang. Oft auch liest er den Geistern da vor aus dem Wert der Aestyetik: Diefe ihn lohnen mit Hohn und schallendem höllischen Spotte, Den er im Leben verdient, doch niemals empfangen aus Schonung. nämlich, als er sich nach der Kathedrale begab, um eine amtliche Inventursaufnahme vorzunehmen, umgebracht worden. Aus Zar a meldet man der „Zukunft": Die griechisch nicht­unirtc Einwohnerschaft von Cattaro und Ragusa hatte vor einem Jahre an das Abgeordnetenhaus eine Petition gerichtet, um die Errichtung einer neuen Diözese mit dem Vischofsitz in Cattaro zu erwirken. D a bis jetzt keine Entscheidung erfolgte, so soll sich eine Deputation nach Wien begeben, um bei dem Reichsrath und dem Ministerium im Namen der Bevölkerung ein definitives Resultat zu erwirken. I n Dernis wurde bei der letzten Sitzung der Vezirksver­iretung die serbisch-kroatische Sprache als Unterrichtssprache für die Hauptschule mit großer Majorität angenommen, so auch der Antrag der Statthalterei und des Landesausschusses zur Errichtung von sechs Volksschulen in den größeren Dörfern, für welche die Kommune sich zu zwei Drittheilen der Ausgaben verpflichtet hatte. I n Arbe wurde auch die serbisch-kroatische Sprache als Unterrichtssprache an der Hauptschule adoptirt und die italienische in der zweiten, dritten und vierten Klasse als obligater Gegenstand aufgenommen. I n diesem Orte wird in den nächsten Tagen eine neue 6italnica ins Leben treten. Die massenhaften Waffensendungen, welche in der letzten Zeit über österreichisches Gebiet ihren Weg nach den gährenden Theilen des ottomanischen Reiches genommen, und für welche feither die be­treffenden Geleitscheine ohne Anstand ausgefolgt wurden — schreibt man dem „P . L." aus Wien — scheinen die Regierung, möglicher­weise mit Berücksichtigung ausdrücklicher Reklamationen der Pforte, denn doch stutzig gemacht zu haben. Wenigstens hat das dießseitige Ministerium für Landesvertheidigung und öffentliche Sicherheit soeben angeordnet (die betreffende Kundmachung ist auch bereits erflosfen), daß einerfeits von setzt ab ohne spezielle Genehmigung des Ministe­riums selbst für keinerlei Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen, Mu ­nition oder sonstigem Kriegsmaterial nach den türkischen Provinzen und in Sonderheit nach der Moldau und Walachei ein Geleitschein mehr zu ertheilen sei, und andererseits, daß die Behörden einem et­waigen Schmuggel mit den genannten Gegenständen und nach den gedachten Richtungen hin mit aller Energie zu steuern hätten. Dem „Wiener Tagblatt" kommt von einem dortigen Korrespon­denten eine Nachricht, welche wir unverändert reproduziren, da sie uns von Wichtigkeit zu sein scheint. Minister Dr . Giskra erhielt vom König Viktor Emanuel das Großkreuz des Ordens der italie- Neben diesem im Dienst sind noch mehre Notizler des Blattes, Welche die Fremden und Gast' annonciren und höllische Curse: Alle die hier um die Wett' sich bemühen, zu füllen die Spalten. Dieß die artistische Leitung des Blattes, Organes des Pluto; Technisch dafür ist gesorgt durch mehre gewandte Gehilfen, Welche im Leben mit Eifer gefördert die Sache des Fortschritts: Emsig drehet das Rad der eine, der and're hat Mühe, Blätter zu zieh'n aus der Press'; die Maschine leitet ein dritter. Also sind alle bestellt, so kundig im Leben des Druckfachs. Alles in rasender Eil' hier schaffet und ohne Erfolge! Dieß die Strafe für Frevel, begangen im irdischen Leben. Weiter der Fuß sie führt zur geräumigen höllischen Küche. Hier zum Räuchern gehängt als Schinken die Glieder im Rauchfang, Welche im Leben gehört den Förd'rern des krainischen Deutschthums. Einige wurden zerhackt als Schnitzel und faftige Beefsteaks, Andere dienen zur Füllung der rundlich gefoimeten Würste. Mehrere werden gekocht als kälberne zitternde Sulzen. Ietzo zerlegt man den Körper des simpelsten städtischen Gärbers, Ritters der Lohe, der stets nach Häuten nur schätzend die Bildung, Selbst sie in Ballen erzeugt', entstammend dem Volke des Bauers, Mächtig jedoch sich bläht' als jüngster Rath der Gemeinde, Grollte den anderen nach, weil sophistische Phrasen ihm unklar, Nimmer verständlich dem Sinn des simplen Bürgers vom Spieße. Ihn hat sich Pluto bestellt zu Mittag als saftiges Rindfleisch. Weiterhin braten am Spieß die Glieder des Turnervereines; Mehre als Hasen gespickt und mehre als Böcke gedünstet. Dort in der Pfanne auch schmorrt als Hammel ein feistes Doctorlein; Seitwärts lieget die Haut, präparirt Pergament wird aus dieser, Kräftiger diese erscheint als das Fell des verachteten Esels, Z u Petitionen bestimmt, die nach Wien er glorreich getragen, Hoffend Erholung der Vitt', doch nimmer erwartend Blamagen. Dort als Häring verpackt im Faß' als getrockneter Stockfisch Mancher zu sehen, der kämpft' in den Reihen des Laibücher Fortschritts. niscken Krone verliehen. Der hiesige italienische Gesandte, Marqui3 de Pepoli, ward telegraphisch angewiesen, dem Minister anzuzeigen, daß der König von Italien diese hohe Auszeichnung „dem Reprä­sentanten des österreichischen Liberalismus" zu Theil weiden lasse. — Genanntes Blatt beeilt sich, den letzten Satz da­hin zu deuten, „daß der Liberalismus nicht den leisesten Anspruch darauf erhebt, seine Repräsentanten durch Orden ausgezeichnet zu sehen", eine Redensart, die man zu häufig hört, um sie zu glauben. Tagesneuigkeiteu. Lllibllch, 29. Jänner. — (Verein der Aerzte.) Die dießmonatliche wissenschaft­liche Versammlung des Vereins der Aerzte in Kram wird morgen um 5 ^ Uhr Nachmittags im Museallokale des Vereins abgehalten. — (Sokol.) Morgen Abends um 8 Uhr findet wieder eine gesellige Zusammenkunft der Mitglieder des Sokol im „Hotel Ele­fant" statt. Da die Arrangeure, wie uns mitgetheilt wird, für man­nigfache Abwechslung in der Unterhaltung reichlich Sorge getragen haben, so steht abermals ein vergnügter Abend bevor. — (Das Programmie r Vodnikbeseda), welche am 2. Februar von der hiesigen (^italnica in ihren Vereinslokalitäten veranstaltet wird, weiset folgende Nummern auf: 1. Ouvertüre, ausgeführt von der Stadtmusiktapelle; 2. Prolog, gesprochen von Frau Kornelia Schollmayer; 3. „VeöLr na 8Z,vi", Männer­chor von 2ajec; 4. Zwei Lieder, gesungen von Frau Leopoldine Gregoriö ; 5. Instrmnentalsiroduktion; 6. Duett, gesungen von Frau Gregor iL und Herrn Franz Grbec; 7. „Voällil^u!" Männerchor mit Soli in Begleitung des Orchesters von Chormeister Anton Fürster. — Nach der Beseda ist Ball. — Der Ertrag dieser Beseda ist für den Musitfono der (lÜtalnica bestimmt, der Zutritt ist auch NichtMitgliedern, die von Mitgliedern eingeführt werden, gestattet. Das Entrse beträgt in herkömmlicher Weise für Herren 1 fl., für Damen 50 Ntr. — Die Beseda beginnt um sieben Uhr. -— (Dic()italnica in Franz) wird nächsten Montag den 31. d. M. um 5 Uhr Abends feierlich eröffnet. Vom Ausschusse werden alle Freunde des nationalen Fortschrittes und besonders die Schwestervereine zur Betheiligung an dem Feste eingeladen, das recht viel Abwechslung gewähren dürfte, da eine Anzahl von Sau- Schlechtere Sorten sind blos als Sardellen in Fäßchen verpacket, Oder werden zerhackt als Krebse für Suppen am Fasttag. So ist die höllische Küch', die wir jetzo in Eile verlassen, Gierig zu schauen noch and're Locale des traurigen Hades. Nahe dabei ist die Schul', wo erzogen die höllische Jugend. Trefflich als Rector hier wirkt ein mehrfach beschäftigter Domherr, Welcher mit kundigem Sinn noch leitet Geschäfte mit Ziegeln, Nimmer verschmähet es auch, zu gewinnen beim Handel des Holzes; Schüler zumeist zum Casino gehörige Bürger, Beamte: Alle zur Strafe verdammt, hier zu lernen die flavische Fibel, Welche ergrimmet erklärt ein bekannter und fester Director. Diesem zur Seit' als Profoß, zu prügeln die störrigen Jungen, Stehet ein würdiger Rath der Finanzen; dieser im Leben Aeußert sich gern: „Ma n prügle Slouenen, bis hin sie!" Als Paragraph, gewunden in vielfache zierliche Schnörkel, Hänget ein Rath, der bekannt als strafender Nichter im Landtag, Plötzlich schießend empor, wie das Männchen beim Spielzeug für Kinder, Oder das Weibchen, wenn Schützen getroffen das Centrum am Schießstand. Diener der Schule ist hier ein beschränkter gewesener Kaufmann, Welcher dem Fortschritt gedient als kundiger eifriger Läufer; Ih m war die Sach' imposant, die Führer ihm höhere Geister; Nimmer die Sach' er verstand, die and're mit Eifer verfochten. Traurig schaut der Poet und denket vergangener Zeiten, Wo die Gestalten noch all' da standen am mächtigen Ruder; Ietzo sind alle verblüht, ihr Stern ist längst schon erloschen. — Doch die Göttin ihn weckt aus der traurigen, dumpfen Betrachtung, Führet zum Thor ihn hinaus und geleitet ihn sicher zum Lager. Hier er am Morgen erwacht und denket des schrecklichen Traumbilds. Traum war es nur?! O ihr Götter, er geht in Erfüllung! gern für die Mitwirkung bei diesem Anlasse gewonnen ist und über­dies; mehrere hervorragende slovenische Patrioten ihr Erscheinen zu­gesagt haben. Es ist wohl lein Zweifel, daß die Feierlichkeit zahl­reich besucht und von dem schönsten Erfolge gekrönt fein wird. — (Die öitalnica in Adelsberg) veranstaltet am 2. Februar d. I . eine Vodnilfeier. Zum Schlüsse Tombola und Tanz. Herren zahlen Entree zu 1 fl. Mitglieder und Freunde weiden hiezu geziemend eingeladen. — (Prof. Schlager), der rühmlichst bekannte Wiener Psy­chiater, wurde in Folge eines höchst anertennenswerthen Beschlusses des trainisckcn Landesausschusses zur endgiltigen Feststellung der zweckmäßigsten Einrichtung der hiesigen, neu zu adasitirenden Landes­irrcnanstalt als Experte eingeladen und wird, wie wir hören, zu Anfang des nächsten Monates diesem ehrenvollen und, wie uns scheint, für unser Land ersprießlichen Rufe nachkommen. — (Einladung) zu der am 31. Jänner d. I . um 2 Uhr Nachmittags im Vereinslotale, Herrcngasse, Pongratz'sches Haus vi8-K'vis der Burg, ebenerdig, stattfindenden Jahresversammlung des „Fortbildungsvereins für Buchdrucker in Laibach." Tagesord­nung: 1. Geschäftliche Mittheilungen; 2. Kassebericht; 3. Preisre­gulirungsfrage; 4. Antrag auf Statutenrevision; 5. Neuwahl des Ausschusses; 6. Etwaige Anträge. — (Die Wahl eines Landtagsabgeordneten) für den Cillier Landbezirk wurde auf den 1. März l. I. und die gleiche Wahl für den Mar bürg er Landbezirk auf den 27. Fe­bruar l. I . ausgeschrieben. — (Großer Brand.) Gestern Morgens traf in Laibach die Nachricht ein, daß der Bahnhof in Trieft seit 2 Uhr Nachts brenne. Wie wir weiters vernehmen, ist bereits eine Kommission dahin ab­gereist, um an Ort und Stelle Erhebungen zu pflegen. — (Anständiger Gehalt eines Generalbahndirek­tors.) Chevalier d'Ofenheim de Pontexin, Generaldirektor der Lemberg-Czernowitzer Bahn, mußte mit seinem bisherigen Gehalte von 15,000 fl. nebst Nebenemolumenten, welche auch ein anständiges Sümmchen ausmachen müssen, schlecht auskommen, denn der Ber­waltungsrath genannter Bahn hat ihm denselben gleich um 10.000 fl. erhöht, so daß er gegenwärtig 25.000 fl. in Silber jährlich beziehen wird. Allerdings ist es angenehm, solche Gehalte einzustreichen und der Verwaltungsrath kann sich die Freude gönnen, sie zu bewilligen, ohne die Interessen der Aktiengesellschaft zu schädigen; denn jene Gehalte zahlt niemand anderer, als die Steuerträger. Der Staat hat dieser Bahn ein Iahreserttägniß von 2,000.000 fl. garantirt und muß ein allfälliges Manco aus seiner Kasse bezahlen. Die Frage ist nun, ob der Staat, resp. der Steuerträger sich dieses ge­fallen lassen muß. Wir respektiren die Leistungen des Herrn von Ofenheim gewiß; aber der Staat ist nicht verpflichtet, sie mit Geld anzuerkennen. — (Auszeichnung.) Herr Prof. Dr. Ritterv. Miklosi« ist durch Verleihung des königl. preußischen Ordens roorn'1s inöi-it« für seine Verdienste um die Wissenschaft ausgezeichnet worden. — (öitalnica in Amerika,) In San Franzisko, Kalifor­nien, ist eine (Ätalnica gegründet worden. Dieselbe wendet sich an slavische Institute in Europa mit der Bitte, ihr Bücher, Journale und Bilder zur Ausschmückung der ^Lokalitäten zu senden. Der Pro­motor der neuen transatlantischen Iexi2 esredri. Den 23. Jänner. Thomas Kovaö, Taglöhner, alt 33 Jahre, im Zivil­svital, am Viterungsfieber. De» 24. Jänner. Dem Herrn Martin Sidariö, Tabaktrajikant, seine Tochter Julian«, alt 22 Jahre, in der Gradischavorstadt Nr. 25, an der Lungentuberkulose. — Maria Molka, Veamtenswaisc, alt 60 Jahre, in der Polllnauorstlldt Nr. 18, am Zehrsiebcr. Eingesendet. Alle Jene, welche die Bibliothek des katholischen Vereins durch Bücher, Broschüren, Lexika, Zeitschriften, Landkarten, Bilder u. s. w. zu vermehren gedenken, werden ersucht, ihre gütigen Geschenke nun­mehr ^ehestens an eines der Komite-Mitglieder oder an Herrn Dr. 8terbenec, Kooperator zu St. Jakob, gefälligst einsenden zu wollen. Laibach, 18. Jänner 1869. Für das Gründungs-Komiti: 8—3. Der Obmann: Wilhelm Graf Wmmbrand. 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