Mo. 40. ^^W^M/^l' O^^R^^ cx/^^"^^Y^ Freytag den 20. May 1791. Inländische Nachrichten. Laibach den 2O. Ma^. Laus Briefen aus der Wallachey sollen die Russen Wirklich Brailow eingenommen haben. — Verschiedene hier durchreisende Griechen haben die nämliche Neuigkeit nntgebrachl. Sie erzählen, daß, nachdem die Besamung dieses Ortes .durch das täglich nuhr üder-hand genommene Ausreißen der Mannschaft sehr Nlsammengeschmolzen war, und nachdem die HoHnung eines Entsatzes dadurch vn'eitess worden, d ß der Vortiab der Arme? des Großvezürs von den N'zssen qeschlaqlN word^ll, so hatte sich der in Brailow kom andierende S ra^l ier genvun-gen qcseh n, die Stadt an den Fürst Repnin mit Akkord ,u übergeben. D^e Von den Nüssen am 9. qe^achte Eroberung der Schanze Oetsch-l h.'tte ibn vor andern da u l>?woqen -, w?il sie durch un-anf^örlisl^s Feuer von d^rs lben aus, Taq und Nacht die Stadt geängstigt hätten. Die Besatzung, welche einen Sturm und gleiches Schicksal, wie die Besatzung von Isuiael befürchtet, hatte durchaus auf die lliberqabe gedrungen. — Bald wird sich es zeigen, ob diese Nachricht wahr ist. N)irn den 14. M'V. Der framM-sch? Herr Bothschafter allhier, O^af von Nomlles, hat dieser Taqe die von Paris erhaltene Erklärung: daß der König, sein Herr, das Haupt der in Frankreich erfolgten neuen Staatsverfassung sey, dem H'.rrn Qberststaatskan ler Fürsten V. ssau-nitz in einer besondern Audienz nnsge« theilt — D n 24. April gab die berühmte blinde Virmosm Mademoiselle Kirch-^ gessner, in Thear^r u Lin a,lf der v?r-1 besserten Franklini^hen Harmonika eine^ A^ademii . ihr himmlilcl>es Zpl'l aufdies^ sim auilerordvntlichcn k0>?.'ar<'n Inssrumen«^ te entzückte jedes an r ine H Mann Soldaten umrungen, und eine gewisse Schmähschrift, die darin verkauft wurde, gesucht. Der Buchhändler war schon entsprungen. Ofen den lo. Va?. Aus Bukowar itt Syrnwn schreibt man : " B?y dem C arto-rinsfifchcn Kürassierregimente ist am 2> Feb. d. I. ein Weib, Namens Anna Ginßlin, gestorben, die ein Alter von .03 Jahren erreicht hatte. Sie war Wittwe von einem ehemaligen Reiter und Margecander dieses Regnnents , und hatte mehrere sin« dcr . von deutn sie Urenkeln erlebte. Sie hat die Fe!d,üge gegen die Türken in den Jahren 1737 — 39, und nachher gegen die Preußen mitgemacht, und dabey als Märgetanderin viel ausgestanden , auch zweymal vor dem Feinde alle ihre Hab- feligkeiten verloren: und dennoch war sie stets ganz gesund bis auf die letzten Monate, welche sie kraftlos im Bttte :u-bringen mußte, aber auch da hatte fie noch bis auf den Tag ihres Hinscheidens guten Apttir um Essen und Trinken, besonders zum Kaffee. Durch ihre bereitwillige Bedienung hungriger Gäste (welches ben Marketänderinnen eben nicht sehr gewöhnlich ist) hat sie fich die allgemeine Wohlmennung des Regiments erworben, und deswegen hat sie auch der bey dem genannten Regimente gewesene, nunmehrige Herr Oderstabs - Chyrurgus Minßin-ger Edler von Türkenfeld, einige Jahre hindurch bis zum Ausbruche des jetzigen Türkenkriegs bey sich unterhalten. Seit der Zeit hat ihr Schwiegersohn F'orian Dallefuß , Reiter von C^artorinskischen Regimente , für ihren Unterhalt gesorgt. „ — Eine Marketändenn von so hohem Alter und so gutwilligen Charakter ist ge-lvlß auch eine Seltenheit! „ Aemberg den 4. Ma?. Ein Mann, her sich für das allgemeine Beste verwendet, verdient für andlre gute Menschen zum Benspiele aufgestellt zu w^den; und das ist dermal de? Probst und Pfarrer zu Brzosiek im Tarnower Kreise , Herr Von Rusba k.'. D^ftr würdige patriotische Galli.ier hat aus ei enem Antriebe, ohne B"ytrag und ohne alle Kollekte, eine Vormal - und Spinnschule daselbst erlichtet , wo nicht nur die Kinder aus semer Pfarre / sondern auch aus andern Klrch'pren.jtln durch geschickte Leute, dic d