für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. M^ N4» »»N8t»3 He» 23. H^«I. R848» Inr Sr k. k «lpoftolischen Majestät, unsers . Gefeiert am 35. April 1349. ^rcizchn Jahre ruhte friedlich Oest'reichs Scepter in der Hand, Die durch milde Güte Segen streute rings von Land zu Land; Denn Dein Wille, edler Kaiser, war: Dein Volk beglückt zu seh'n, Mochten Dich auch falsche Räthe, einer Mauer gleich, umsteh'n. Ueber diese hohe Mauer, die zerfallen ist in Schutt, Und lm gahen Sturz sich leider rothete mit Vürgerblut — Ueber diesen mächt'gen Zwinger schwang sich hoch der Strahlenball Deiner Gnade, Deiner Milde, wärmend, leuchtend überall. Nun — die Festung liegt zertrümmert, die D i ch, Herr! dem Volk verbarg. Deinem treuen Volk von Oest'reich» das so bieder, das so stark; Eines Wortes nur bedurft' es, des gewicht'gen Wortes: „Frei!" Und dieß Wort — Du hast's gesprochen —und die Schranke brach entzwei. Garbenreich und goldig woget nun der Sprache weites Feld, Und Du selbst, Herr! bist der Saemann, der dieß herrlich' Feld bestellt; Deines wackern Volkes Stimme dringt nun frei zu Deinem Ohr, Und der Hohe, wie der Nied're. blickt nun frei zu Dir empor. Herr! wie mögen all' die Jahre, die Du als Regent verlebt, Messen sich mit dem Momente, der Dir heut vor Augen schwebt? — Kann denn etwas mehr entzücken, als des freien Volles Ruf: »Heil dem größten aller Kaiser, der dic Freiheit uns erschuf?» — Nein! — So viele Dank-Atare, als Dein Volk Dir heut erbau't, Hat Dein frommes Fülstenauge nie im Leben noch geschau't; Und der Ruf so heißer Wünsche und Gebete fär Dein Wohl Aus so übervollen Herzen, trau'n! noch nie zum Himmel scholl. — D'rum auch muß es Dich erfreuen, muß ergreifen Dir Dein Herz, Sey es auch ob der Lombarden lief bewegt vom Vaterschmerz; Und der glorreiche Geburtstag, dessen wir uns heut' evfreu'n, Muß vor allen den versioss'nen, Herr! doch wohl Dein schönster seyn! — Leopold Kordesch. 134 Der letzte Templer in Kram. Vaterländische ErM)lüno mio dem 13. Jahrhunderte von I. Dal'nigg. — Verflucht sey Deine Heimlichkeit, Die all' dieß Gräßliche verschuldet! — «Braut uon Messina-» >»>till war es und öde auf den Straßen. Die Bewohner der Stadt Laibach waren beinahe alle ausgezogen, um den Einzug der Templer, unter Anführung ihres Großcom.-thnrs, It,nli6i'to lls ln i'ai'i'L, zu sehen. So wie das Volk beinahe 70 Jahre früher staunend den Templern nach-gaffre, als sie wegen ihrer verschiedenen Vergehungen aus Laibach verjagt wurden, so leicht nahm es die Nückgekehr-ten jetzt wieder auf; eine Schwäche, die zu allen Zeiten den Völkern eigen war. König Ottokar war Herr von Kärnten und Kram geworden. Ersteres gelangte an ihn durch Kauf lind das Zweite eignere er sich durch das Glück der Waffen zu. In diesen Kriegen erwiesen die Templer dein herrschsüchtigen Könige wesentliche Dienste, wodurch er sich bewogen fand, ihnen wieder den Sitz in Laibach zu bewilligen, wo sie auf der südöstlichen Seite der Stadt viele Unterthanen, und zerstreut im Lande umher mehrere Grundstücke ehemals besaßen, in deren Besitz sie nun wieder als unumschränkte Herreu gesetzt wurden. Trunken vom Glücke und im Bewußtseyn der königlichen Huld und Gnade ritt stolz It, o li 6 r ta Das Schloß <5laremont, — welches jetzt der Erkönig Ludwig Philipp (unter dem Namen eines Grafen von Neuilly) mit seiner Familie bewohnt, liegt in der Grafschaft Surrey und 14 (engl.) Meilen von,.^ 136 London. Es ist bekannt seit den Tagen der Königin Anna, als Sir John Vanbrugh da ein kleines Hans sich bauete, das später an den Grafen von Cläre überging, der die Gebäude sowohl vergrößerte, als auch viele Felder dazu kaufte und endlich ein schloßartigos Gebäude aufführte, das er nach seinem Namen »Claremont'' nannte, nachdem er 1715 zum Herzog von Newcastle ernannt worden war. Gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts wurde das Besißthum an den bekannten Lord C^ive verkauft, der mir einem Aufwande von mehr als 109'.000 Pfd. Sterl. ein neues, prachtvolles Wohnhaus da bauen ließ. Bis zum Jahre 18! 6 wechselte es mehrmals die Besitzer, bis es für die Prinzessin Charlotte augekauft wurde, als diese sich mir dem Prinzen Leopold von Sachsen - Coburg vermählte. Nach den Bestimmungen, die damals gerrossen wurden, sollte Claremont auf den Gemahl der Prinzessin lidergehen, falls diese stürbe. Dieß geschah bekanntlich bald und so geHort Claremont heute noch Leovold, der jetzt König von Belgien ist, und Ludwig Philipp wohnt also bei seinem Schwiegersöhne. — Der Lustgarten, der dazu gehört, umfaßt sechzig Acker, der daran sich schließende Park hat einen Umfang von I'/g (engl.) Meilen und besteht aus etwa 300 Ackern, während die ganze Besitzung wohl 1500 bis 1600 Acker beträgt. Sehr fatal. — Zwei englische Touristen kamen am 15. März in Pesth an< Diese waren in Palermo, als dort die RevolutioN>ausbrach, und als friedliebende Lords begaben sie sich auf das' schnellste von dort nach Mailand. Kaum sind sie dort angöfangt, brichr es auch da los. Von dort brachen sie mm schleimigst nach Paris auf. Kaum sind sie cine Woche da, bricht^die Revolucion aus. Hier packten sie auf, gingen nach München, und kaum von der Kutsche abgestiegen, siehe! da geht'c^, auch los. Sie eilen von bannen nach Wien, haben kanm die Stadr durchschritten, und ihre Ruhe wird sogar hier durch eine^Volksbewegung gestört. Das Geschick treibt sie endlich nach Pesth, und wie sie ihren Fuß an's Ufer setzen, bricht auch hier die Revolution los. Nur weiter, weiter, meine Herren, bleiben Sie nicht dort stehen, gehen Sie und durchreisen Sie die ganze Welt. Sine Vlutscene. — Bekanntlich wurde am unvergeßlichen 13. März Nachmittags, im Strauchgaßchen der innern Scadt in Wien, von den Pionieren auch auf das Volk geschossen. Vier bis fünf Personen, worunter ein sehr ehrwürdiger alter Herr, der sterbend stets die Worte hervorstammelre: »Ich bin ja unschuldig! Ich bin ja unschuldig!" blieben theils todt, theils tödrlich getroffen liegen, die Verwundeten und übrigen aber prallten gegen die Freiung zurück, und wurden von einzelnen wüthenden Soldaten bis weit vor ihre Abrhellung verfolgt. Einer insbesondere lief bis zwanzig Schritte von seinem Commando vor, und stach in dieser Entfernung einen riesigen Mann durch den Schenkel. Die tolle That bekam diesem G emci n en aber sehr schlecht; der riesige Mann wandte sich, seinerseits nun auch wüthend geworden, um, faßte den Soldaten mit beiden Händen am Hals, hob ihn empor, und ließ ihn, in der Lufr erwürgt, zu Boden fallen. Abd-el-Kader. — Die französische Regierung soll A bd-el-K ad er das Schloß Pau zur Wohnung angewiesen haben. — Zufolge des afrikanischen Vertrages soll der Emir aber in ein mahomedani^chcs Land gebracht werden. Die neue Regierung scheint diesem Vertrage eben so wenig nachkommen zu wollen, als Ludwig Philipp; oder sind die Leute um Pau vielleichr dcm Glauben des Propheren zugethan? Das bemalte Stück Holz. — Die »Voß'sche Zeitung" enthält als Privatmittheilung aus Rom den Bericht, daß während des Abreißens des österreichischen Wappens der preußische Gesandte zum Papst geeilt sey und um Schutz der k. k. Gesandtschaft angesucht habe, jedoch der Etiquette wegen nichr vorgelassen worden sey, weil der heilige Vater eben speise. Als er sich darauf zum Cardinal-Staatssecretär Antonelli begab, erhielt er zur Antwort: man könne sich eines bemalten Stück Holzes wegen mit dem Volke nicht entzweien. Pullet,— der Menschenfreund, der sich in Wien vor die Kanone stellte, als der erste mörderische Schuß auf das aufgeregte Volk fallen sollte, und dadurch der Retter der Residenz und vielleicht des Kaiserhauses wurde, ist uulängst, außer der Tour, zum Lieutenant befördert worden. Die Prinzessin Velgiojoso, — die italienische Johanna d'Arc genannt, hat so eben Neapel verlassen, und zieht an der Spitze von zweihundert Cavalieren'nach Mailand, um sich den Lombarden anzuschließen. Triiffelanbau. — Ein Mann in der Dordogne hat die Entdeckung gemacht, Trüffeln wie ein anderes Gemüse zu ziehen. Man hat gefunden, daß die Trüffeln in der Nähe und im Schatten einer eigenthümlichen Eichenart vorzugsweise gedeihen. Jener Mann pflanzte deßhalb auf seinen Besitzungen eine große Anzahl solcher Eichen und erntete im vorigen Jahre für 100.000 Francs Trüffeln; dieses Jahr soll sich der Ertrag schon aufs Doppelte belaufen. Papierkorb des Amüsanten. Keln Mensch im ganzen Schwabenland hat den ge-fürchteten Franzosen, als sie vor einigen Wochen (freilich nur im Gerücht) Schwabens Gränzen zu überschreiten drohten, ein practischeres Schnippchen geschlagen, als die sigmaring'sche Oberamtsstadt Haigerloch. Als nämlich dem Gerüchte zufolge der Feind anrückte, eilte Alt und Jung sofort hinaus und riß in einem Umkreis von — wer weiß wie viel — Meilen sämmtliche Wegweiser aus, so, daß der Franzose, der es offenbar ganz besonders auf Haigerloch abgesehen hatte, den Weg dahin schlechterdings nicht hätte auffinden können, wenn er — gekommen wäre. Ein Ur - Schwabenstrei ch. Im »Wiener Zuschauer" wird erzählt, daß in einem Gedichte Kö'rner's, wo die Stelle vorkam: »das Vaterland ist glücklich und frei", der Censor das »und frei" weggestrichen nnd dafür »Juchhei!" hingesetzt habe. Ha, ha, ha! In Berlin trat nenlich ein sehr fein gekleideter Mann zu den Pflasterern, welche die zerstörten Straßen ausbessern, und sagte ihnen, es gäbe so viele wohlhabende Müßiggänger und sie verrichteten so saure Arbeit, das hätten sie nicht nöthig. »Det haben Sie janz recht," sagten die Arbeiter, »kommen Se man jleich rann und arbeeten Sie nu für eenen von uns." Und siehe da! der feine Communist mußte zwei Stunden lang unter allgemeinen: Gelächter pflastern. Wer den Schaden hat, darf für den Spott nicht sorgen! In Darmstadt hat ein Spaßvogel die Nachricht verbreitet, Kaiser Nicolans habe den Fürsten Mettern ich zum Gouverneur von Sibirien ernannt. Nicht das wenigst Unterhaltende an der Sache ist^ daß das »Frankfurter Journal" diese Ernennung in vollem Ernste meldet. Gesucht wird: Ein Land, in welchem jetzt keinerlei Gäh' rungsstoffe vorhanden. Ein fröhlicher Jesuit. Ein Deutscher, der gerne russischer Unterthan wäre. Ein Schriftsteller, der um Wiedereinführung der Censur bittet. Verleger: Ign. Gdl. v. Kleimnayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch.