Anitag den 20. Hktover IV. Jahrgang. Die ^Marburger Zeituna" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — fiir Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 3 fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr; fiir Zustellung _in« Haus monatlich W kr. — mit Postversending: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. Jnsertionigebühr 8 kr. pr. Zeile. Atbrr das Elldjirl drr MÄchtHtyirhilng. (Vortrag, gehalten von Kräulkin Katharina IalaS am 1. Berhpndlnngttage des steierm. Lehrerbundeö in Cilli.) (Schluß) Ich will nicht atinehmen, daß sich hier im Kreise der hochgeehrten Versammlung direkte Gegner des Arbeitsunterrichtes finden ; allein wenn sich etwa Zweifler erheben sollten, so möchte ich dieselben freundlichst bitten, einen aufmerksamen Blick l)ier in die Arbeitsausstel-lttng der Madchen Volks- itnd Bürgerschule von Marburg zu werfen und zu sehen, nach welcher Art und Weise ich den iveiblichen Handarbeiten das Wort rede und dann selbst zu entscheiden, ob die Kenntniß der Anfertigung und des AuS-befserns solcher Gegenstände nicht geeignet ist, den Sinn für Häuslichkeit zu heben und den kllnstigen Hausfrauen l^itd Müttern, wie überhaupt jedein weiblichen Wesen zum Nutzen und zur Zierde zu gereichen. Münich bestätigt dies mit den Worten: „Zu einer tüchtigen Hausfrau und Mlitter gebildet, fähig und wlll vig dies zu werden, wird auch die Tochter, welche unverehlicht bleibt, in jeder daraus hervorgehenden Stellung wohl-thätig wirken und ehrenhaft bestehen. Und nach Pestalozzi ist aller Unterricht, der nicht Herz, Geist und Hand zugleich ergreift, mit dem bildenden Geist und Wefen des häuslichen Lebens im Widerspruche, und daher von Nachtheil. Wenn die Volksschule l^ei Anfertigung der tveiblichen Halidarbeiten die nöthige Vollenduilg erreicht, fo iverden sich die duftenden Laden der Hausfrau in der That unt Schätzen des Flei- Heß füllen und Väter und Söhne aus dem Volke werden sich der allmählich umsichgreifen-den, jedoch sehr unwillkommenen Mode, ausgefranste Hemdkrägen zc. tragen zu müssen, mit Vergnügen enthoben sehen. Auch werden die Madchen der unteren Volksklassen manch' reiche Ernte aus dein goldenen Boden der Arbeit geivinnen und nicht mehr nöthig haben, sich in aufgekauften schmll-tzigen nnd abgetragenen Trödelstaat zu kleiden, sondern sie werden die eigene Kraft verwer-thend ihr Kleid selbst anfertigen können und so zu größerer Selbstachtung und durch diese zum veredelnden Bewußtsein wahrer Menschenwürde gelangen. Daß aber auf dem Gebiete, das von der Nadel beherrscht wird, sogar Künstlerehren erreicht iverden könnet», beweist gegenwär^ tig die Münchener Jubel-Auöstellung und der diesbezügliche Berichterstatter, Dr. Jlg, nennt die Künstlerin der Nadel die beste und wün-schenüwertheste weibliche Künstlerin. Der Zweifler, welcher die Ausstellung aufmerksam prüft, wird aus all' den für die Be-dürftnsse des Hauses und der Fatnilie init der Hand oder der Maschine angefertigten Arbeiten einen Kranz von Tugenden strahlen sehen, der aus Fleiß, Nettigkeit, Geduld, Ausdauer. Reinlichkeitsliebe, Achtsamkeit auf das ^Ueine und Wirthschaftliche gewunden ist. Ein solcher häuslicher Tugendkranz, welcher eine unschuldsvolle Mädchenj'tirne schmückt, ist wohl dazu geeigilet, denl Ehrenkranze gleichgestellt zu werden, ivel-cher die Sieger bei den olynlpischen Spielei^ krönte. Der Schwerpunkt der Frauenfrage rul)t ja nicht itl dem Streben nach Ruhm »ind Aus-zeichnllng, sondern aus Sittlichkeit, Kltighelt und Wirthschastlichkeit, welche die Quellen des individuellen Glückes, wie der weiblichen Existenz im Allgemeinen bilden. Wenn wir die hochwichtige Rolle, welche die weiblichen Handarbeiten in jedem geordneten Haushalte spielen, reiflich geprüft haben, so 'wird uns auch klar werden, daß bei der großen ^Verschiedenheit der männlichen und weiblichen Beschäftigung das Wirkeu des Mannes nur durch Frauenhände ergänzt ttnd gleichfain voll-komtnener geniacht wird, und daß aus dieser Ergänzung alle Schöuheit, aller Wohlstaud und ' alle Gesundheit des menschlichen Daseins deruht. ! Nicht als nichtig und nebensächlich also, ! sondern als weltt^edentungsreich müssen die ' Vilidchen den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten betrachten lernen, wenn sie die Rolle, welche ihnen die Natur selbst angewiesen l)at, gaitz und würdig ausfüllen sollen. Chalnnette srug in der französifchen Revolutiou die aufgeregten Frauen: „Ist die Welt nicht gut ge» theilt? Hat die Natur die Männer zur Pflege des Säuglings bestimmt? Unkluge Weiber, warunl wollt ihr Männer werden? So könltte tlmn noch hellte jene Frauen fragen, welche sich darin gefallen, Mäitnerrollen zu spielen und sich dabei der Vorzüge entledigen, welche ihrem Geschlechte eigenthüinlich sind. So könnte tnan aber besonders alle jene Leh-rerinneil sragen, ivelche die Mädchen nicht sür die Häuslichkeit, sondern zil etlvas Besserem t'.ls zu tüchtigen HailSfrauen, das heißt zu Halb-lnännern erzogen ivissen wollen. Sie tiaben es in il)rer Verblendllng wobl vergessen oder nie bedacht, mit welch' leuchteil-der Glorie Pesialozzi, Gertrud, das einfach schlichte Manrcrwcib umgibt und welch lwhe Würde Münich den Frauen itl seiner Erziehuilgs-lelire eitirällmt, indenl er GötheS Worte än- Ii e n i t r e t o n. Da» tVigr Licht. Von E. Heigel. (Kortse^ung.) Utn 9 Uhr donnert^ die Böller von der Felfenhithe, und der feierliche Zlig der Mönche begibt sich zur Einholung des Bischofs zum Strom hinab, die Sänger und Rauchfaßträger, die Brilder utld Patres, der Prior im goldgestickten Prachtgeivand von zwei Leviten begleitet. Das Dampsjchiff rauscht heran. Auf dem Deck stehen, Kopf au Kops. Hunderte von Städtern uitd das bischöfliche Gefolge. Zahl reiche Kähne begleiten den schwarzen Riefenschwan und bedecken weithin die Wasserfläche. Die Schiffsglocke gellt zwischen das Kirchengeläut ; vom Äoot und von den Höhen dröhnen die Böller, denen das Felsenecho antwortet; Musik erschallt voln Deck, und die Menschen auf dem Strom, ain Ufer und int Hof fchwin-gen Hitte und Tücher nnd jauchzen, und hoch auf deu Felsenplatteu, wo nur der Himnlel sie hört, fchreien Männer und Fraueu: „Hurrah!" Es gilt dem Bischof, dem Kloster, dem Fest, dem Frühling! In diesem allgen»einen Taumel landet das Schiff; die würdige Greisengestalt des Bischofs, in rothem Talar, löst sich aus der bunten Masse, er steigt die Treppe nieder und muartut den Prior. Danil wird es ringsunl still, eiil Säugerchor beginnt, und unter ihren: Gesang, aus Blumen schreitend, welche Kinderhäitde streuen, zieht der Bischof in die Kirche, das Volk atn Wege segnend. Das Hochaint begann. Gregor war der assistirende Priester. Bevor der Bischof die Mitra alifsetzte und den Hirteiistab zl,r Hand nahm, knieten er nnd der Prior ans den Stuset» des Hochaltlnd beteten laut das katholische Sitndeubekenutuiß. Während dieses Gebetes ivar es todtenstill in der hohen, säulengetragenen Halle, ltnd Gregor hörte das Fenster, das nach der Donau ging, im Morgemvinde knistern. Ihn nnd die übrigeil Priester vor detn hochgelegenen Altar traf das volle Tageslicht, wahrend es itn Schiff, mannigfach gel^rochen, nur d.l und dort die Knieenden beleuchtete; Männer, Frauen. In. gend und Alter, Arn» nltd Reich dicht nebeneinander, hier Alle nnr Menschen, und über ihnen der Geist Gottes. Das Geräusch des verhältgnißvollen Feiisters lnachte Gregor fast walMnnig; indetn er es zu übertällbeu suchte, sprach er init wachsender Hast und ilnmer laltter. Die Worte: „Meine Schuld! meine Schnld!" klangen wie ein Angstschrei von seinen Lippen. In eii'ein elNfernten Winkel l^egann ein Kini) zu weinen — ein Zufall, tiber Gregor war's, als sehe er sich selbst als Kind dort kllien, woher das Weinen drang ...... Dann branste die Orgel, nnd in» Gewog der Jnstruniente ertönte«» die Worte, die unter lveheitdei» Ceden» nnd der Sternenpracht des Orients ein König einst zur Harfe sa,lg. llii-sagbares durchschallerte Gregor wälirend der Messe. Es waren nicht Geda!»ken, sondern nur lloch Eiupfindltngen Als das Sanktns vorül^er ul»d das Opst'r nahe ivar, verhallte Orgel »ind Pankenklaiig. Ii» sanster Schwermnth begannen die Violinen, und eine »nelodische Kl»abenstintl»le sang: Bet»ediktnH..... Da hielt Gregor die anfgliellenden Tl>rä-nen nicht länger zurilck; er preßte seine Stirn al»f die Stnsei». vor d^nen er kniete. ui»d schluchzte laitt, ganz aufgelöst in Seh,»sucht uud Schtnerz um Bet»ediktl»s. Kurz nachdem das Hochalnt vorüber und die Kirche geleert, wurden die Anstalte», zur priesterlichei» Versaminlung getroffen. Der dernd schreibt: „Geweiht ist im vorzüglichsten Sinne die Stätte, die ein edles Weib betrat." Sine vollständige, praktische Ausbildung für die Zwecke des Hauses und der Familie sei also das Endziel und eine der nächsten heilig« sten Aufgaben der Volksschule, denn, ich wiederhole es noch einmal mit besonderem Nachdrucke: Nicht die verkehrten Emancipationsbe-strebungen. sondern nur die allgemeine sittliche und wirthschaftliche Hebung, die Festigung der Fanlilienbande vermag es, tief in die Kraft und Geisteslnldung des Volkes eingreifend, die zerrütteten Verhältnisse der Zeit von der Wurzel an zu heben und die künftigen Generationen zu einem würdigen Völkerdasein emporzuheben. Weil aber große Fragen nur durch kompetente Richter gelöst werden können, so möge der wackere steirische Lehrerbund seine ganze Kraft dafür einsetzen, dab die Erziehung der Mädchen vorzüglich in jener Bahn gefördert werde, auf welcher das Wort: „Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau" zc. fchon an der Generation, die uns gegenwärtig zur Bildung anvertraut ist, zum Stolze und zum Segen unseres thenren Vater» landes in der vollsten Bedeut»>ng seines Inhaltes erfüllt werde. Zuerst was Allen nothwendig ist und dann was Einzelnen zum Wohle gereichen kann. — Wenn also Mädchen mit ausgezeichneten Anlagen sich eine weitere, über das allgemeine Bedürsnib des Familienlebens reichende Bildlmg erwerben wollen, um durch die Vortheile der^ selben auch auf dem Wege des Wissens segnend zu wirken, so mögen die hochverehrten Bundesmitglieder durch Förderllng von Fortbildungsschulen auch den weiteren Anforderung gen der Frnuenfrage gerecht werden, um auf diese Weise dem großen Losungsworte der Zeit, das wir „ernstes eifriges Wirken für gründliche Bildung und allgemeines Volkswohl" nennen wollen, nach besten Kräften zu huldigen. Bauen wir bei unseren Bestrebungen darauf, daß die gesammte Saat der Erkenntnis, welche die hochverehrten Bundesmitglieder hier in dem freundlichen Cilli ausstreuen, bald in allen Theilen unserer lieben Steiermark herrlich und reich erl^lühe. Denn: „Wo vereinte Kräfte walten, Kann fich Großes leicht gestalten." bischöfliche Stuhl unter rothem Baldachin stand, dicht am Flußsenster, schon dereit; in der Tiese, dem Hochaltar gegenliber, wurden Bänke für die Priester und Mönche ausgestellt. Unterdessen war Gregor mit dein Bischof in der Sakristei. Der siebenzigjährige Greis, der das Haupt ein wenig zur Brust geneigt trug, wie unter der segnenden Hand eines Unsichtl'aren, sab vor dem aufgeschlagenen Kirchenbltch. Sein Blick verweilte aus einer Stelle dieses Buches, die also lautete: Beuediktus Heuricus Burgh. l)r. und 0. 8. Ii. gest. am 20. April Ittü* In der Donau verunglückt. „Todt!'^ sprach der Bischof mit fchinerz-lichem Ton. „Und Sie haben keine Ahnung, Herr Prior, warum der arme Mann so jäl), so traurig endigte?" „Er mar ein Zweifler", stainmelte der Prior mit blassen Lippen. „Wer war das nicht?" sagte der Bischof leise vor sich hin. Der Andere sah ihn überrascht, erschrocken an. „Benedikt war in Versuchung, von llnserer heiligen Kirche abzusallei^", betonte er. Der Bischof seufzte. Nach kurzem Nachdenken sagte er: „Und doch wüßt ich ihn lieber Ichltllderwirthschast. Ein Berichterstatter der „Deutschen Zei. tung" aus Reichenberg schreibt über das Da» niederliegen der Industrie und die Ursachen des volkswirthschaftlichen Versalles. Nachdem er der Konkurrei^z und ihrer Wirkungen gedachte wendet er sich gegen die Verschlechterung der heimischen Fabrikswaaren und sagt: Die Konkurrenz wäre nicht im Stande gewesen, auf die zahlreicheil Erzeugnisse einen so nachtheiligen Eiilfluß ausznülien. wenn nicht eine gröktentheils aus der Zeit der hohen Ge^ winnste zu Ende der Sechziger Jahre stanunende Verringerung in der Qualität der Arbeitsleistung uild solglich auch der Waare sich geltend gemacht hätte. Unsere Erzeugung ist leider eine „wilde" geworden. In jenen glänzenden Jahren gerietl, dieselbe wie ein entfeffelter Strom außer Rand und Band, die alten Forinen der GeschästS-führuug wurdeil gesprengt und die frühern llnterilehmer, die als Kapitalisten lind Kaufleute dem Gescl)äfte seine Organisation gegeben hatteil, über Bord geworfen. Hätte man ver» sucht, die Thätigkeit der Unternehmer durch eiue streng zusammenlialtende, mit Kapital, mit kausmännischen Erfahilingen und technischem Geschick genügend ausgestattete Genossenschaft zn ergänzen, so wäre dies eine heilsame, in andern Ländern vielbewäl)rte Entlvicklung gewesen. Allein st.itt dessen lösten sich die frühern Organisationsformell gäilzlich auf. und als die gute Konjunktur nachließ und in ihr Gegentlieil umschlug, da lvareu nur noch die zerrissenen Glieder übrig, und Arbeit. Geschäftskunde, Er-fahrllng llnd Kapital waren einander frenid geworden. Als Folge dieses Znstandes zeigte sich ein völliger Mangel an Korporationsgeist und eine radikale Entfeßlung einer gar oft nnr mit dem Tage rechnenden Selbstsucht. Die alten llnter-nehmer hatten noch einen Ruf, den Klang einer anerkannten Firma zn wahren; jetzt dagegen traten Elemente ein. welche die Fabrikation wie eine Börsen-Spekulation betrachten, die heute rentirt und morgen nicht, die deßhalb heute ansgeiwmmen und morgen sollen gelassen wird, ohne daß das Schicksal der Arbeiter weiter Anlaß zu Skrnpeln gäbe, llnd da für Denjenigen, der einer solchen Geschäftsführung huldigen mag und nur eine vorübergehende Spekulation beabsichtigt, am sichersten sich ein Gewinn dadurch erzielen läßt, wenn eine bisher als gut bekannte Waare unter dem Schutze der Erin- nerung an diese bessere Qualität nunmehr in weit geringerer Beschaffenheil hergestellt und mindestens eine zeitlang von den Käufern willig aufgenonlmen wird, so mußte bei allzuhäufiger Wiederholung dieses unsoliden Kunststücks der Nuf des ganzen l^^efchäftes bis auf's tiefste erschüttert werden. Wohl hat man jetzt die begangenen Fehler erkannt und will gegen die Verschlechterung der Waare und das übermäßige Herunterbieten Front machen; allein Verhältnisse wie die jetzt herrschenden sind nicht so schnell wieder hergestellt, als sie einst ruinirt wurden, und wenli auch ein Anlauf genommen wird, so führt doch die Noth der Zeit immer Rückfälle in die alte Schleuderwirthfchaft herbei. Immerhin ist eS ein großer Gewinn, daß die Wurzeln des Ue-bels offen zu Tage liegeil und der Wunsch, wiederum zu festen Orgalnsationsformen der Produktion und des Verkaufes zu gelangen, immer bestimmter hervortritt. Man erkennt an, daß die bloße „Freiheit", die unbeschränkte Er» lanbniß. sich zu etabliren uud ohne Vorbildung, ohne Ersahrllng und ohne ernste Gewöhnung an die Arbeit vom Lehrlinge gleich in den Stand des Meisters hinüberzuspringen, gar ost nur Psuscharbeit zur Folge hat und die Gemeinden nlit problelnatischen Existenzen bevölkert, die ili Zeiten rückläufiger Konjunktur zu ernsten Sorgen Al»laß geben. Zur Geschichte des Taqes. Die öffentlichen Kundgebungen widei den Ausgleich gewinnen an Klarheit und Schärfe und zeichnet sich in dieser Beziehung auch der Brünner Gemeinderath vor-theilhaft aus. Diese Vertretung hat sich grundsätzlich dahin ausgesprochen, daß jede neue Mehrdelastuug aus das Entschiedenste abzulehnen sei und das bislierige BeitragSverhältniß nur dann fortdauern soll, wenn die Zusammen-setzung der österreichischen Delegation im Geiste der Wahlresorm und im Geiste der Gleichstellung geändert wird. Heute begillnt der Reichsrath seine VerHandlllngen wieder. Mögen diese nach acht Monaten der Vertagung ein Tagen sein in der Wortes vollster uitd schöllster Bedeutung. Die inneren Fragen und die äußere Lage lassen uuseren Wunsch gewiß als den dringendsten erscheinen. Die polnische Nevolutions-Partei wird die Gelegenheit eines russische türkischen Krieges nicht unbenützt vorübergehen unter den Abtrünnigen, als aber uliter den Todteli." „Hochwürdigster!" ries der Prior außer sich. „Deiln, wer darf, wer kann einen Lebenden verloren nennen?" sprach der Greis; Gregor aber, von diesem Wort tödlich getroffeil, senkte den Blick. „Ich fühle", begann der Bischof nach einer Weile wieder, „wie tief gerade Sie von diesem llnglück berührt sein müssen, als seit» Prior uird inehr noch, als sein Frellnd. Ich erinnere »nich, von Pater Benedikt gehört zu haben, daß Sie il)ttl eiilst das Leben retteten!" Gregor rang stöhnend die Hällde. „Getrost!" sprach der Bischof sanst. „wir werden ihn wiedersehen. Gott ist barmherziger als wir Menschen." „Wohl, wohl", flüsterte der Prior, den je-des Wort des Andern vernichtete. Seine Seele kämpfte vergebens gegen die Gewalt, die in des Bischofs Menschenliebe lag. Er suchte nach einein Wort, das er dieser Dilldsalnkeit entgegell-schleltdern könnte, alier der Vorwurf der Lässigkeit ulld des Unglaubens paßte uicht auf den Bischof; dieser Mann war fromm und gut. „Hochwürdigster", sagte Gregor zuletzt, „der Unglaube, der Absall nehlneli überl)and, scholl wuchern sie iilnerhalb geweihter Mauern. Warlllll sollen mir nicht das Richtschwert ver-gangener Jahrhunderte ergreifen?" Eill Schatten flog über des Bischofs Stirn, danll l)ob er sanft lächelnd die Hand: „Freund", sagte er, „laß uns Hirten, nicht Henker sein!" „Aber znr Ehre der Kirche!" „Die Ehre der Kirche ist ChristnS. War er ein Verfolger oder Verfolgter? Er hatte das Wort, nicht das Schwert." Wenige Minuten darauf wankte l>^regor aus der Sakristei iu die Kirch«. Dort stand nur der Bruder Küfer, staild im hellen'Sonnenlicht an; offenen Fenster, unter dein die Donau floß. Er, der Einzige, der aus dem Weltenrund die Geschichte dieses Fensters kannte! Eii» tiefer Schauder packte Gregor bei diesem Anblick, ein furchtbarer Gedanke durchzuckte ihn, dann, a»n ganzen Leibe zitternd, streckte er beide Arme gegell den Mönch hin ul»d schrie, daß es laut durch die .Kirche, drvhllte: „Hinweg! hiniveg! hier^ Gregor! Der Mönche drehte sich uin nild fing den Wallkenden in seinen Arinen aus: mori!" sagte er. — (Yortsei»tttttj folgt.) lassen nnd hat das Aktimiskomite in Paris den Plan bereits festgestellt. Waffen und Mllnition werden gekaust und Sendlings durchziehen das ottomanische Reich, um ihre dort befindlichen Landsleute für die Ereiginsse vorzubereiten. Die englische Negierung soll zur militärischen UnterAitzung der Pforte ent schlössen sein und will sogar Landtruppen zu Hilse schicken. Die Werbung könnte bei der allgemeinen Nothlage allerdings mehr Kanonenfutter liefern, als zur Zeit des KrimmkriegeS; aber trotzdem wlirde es den Engländern nicht möglich sein, so llngeheure Massen und so schnell aufzubieten, als die Kriegsstthrung zu Lande und gegen so zahlreiche Feinde erfordert. Verinischte Zlachrichte». (Erfindung. Neue Anwendung der Photographie.) Der „Philadelphia Photographer" meldet: Eine der wunderbarsten photographischen Neuigkeiten ist jedenfalls der Versuch, musikalische Töne zu photographiren. König, ein Pariser Chemiker, hat einen aus einer kleinen, mit einer selir elastischen Haut tlberzogenen Troinmel bestehenden Apparat kon struirt, durch welchen in gewöhnlicher Weise ein Gasstrom geleitet wird, -obald nun dlr Welle eines gesungenen Tones aus die ausge-spannte Haut stößt, geräth das Gaslicht in ein auffallendes Vibriren. Blickt man zu gleicher Zeit in einell sich drehenden Spiegel, so bemerkt man eigenthttmliche Figuren, welche je nach den verschiedenen Noten wechseln; bei Anwen-dung einer Gasflamme von starkem Effekt lassen sich diese Figuren photographiren. (Zur sozialen Lage in Frank reich. Die Näherinne n.) Die verzwei selte Lage der Näherinnen in Frankreich wird theilweise der Konkurrenz der Arbeit in den Gefängnissen und Klöstern beigemessen. Letztere Institute insbesondere verwandeln sich rasch in Fabriken. Die in diesen „heiligen Mauern" eingeschlossenen Franen müssen oft wie Skla-Vinnen arbeiten. Die Gläubigen außerhalb des Klosters werden aufgefordert, für dereil linterhalt beizusteuern, während die schlauen Organisatoren dieses Systems, welchen keine Kosten erwachsen, iln Stande sind, die sabricirten Slr-tikel unter dem Marktpreise zu verkausen und jv die elirlichen Franen. die nnnbluingig leben wollen, ins Verderben stürzen. (Türkische Rechtspflege. Ein Kalb als Zeuge.» Das armenische Blatt „Avedaper^ in Konstantinopel erzählt nachstehenden Gerichtösall: „In der türkischen Pro vinz Divoö ging eine«! arinenischeu Pächter eine Knh verloren, die al'er bald daralis von ihrem Eigenthnmer bei einein seiner niohaine-danischen Nachbarn entdeckt wnrde. Er rekla-mirte nnn sein Eigrntl>nm, das jedoch der Mn-selmaiui unter keiner Bedingung zurückstellen wollte. Die Sache kain vor den >iad» des Ortes zlir Schtichtlnig. Dieser verlangte vor Allein von denl ^^lrnienier, er niöge Zengen bringen, daß die Knh ihnl gehöre, was derselbe allch tliat, indem er drei seiner Nachlmrn in den Gerichts^ saal sührte, die seine Angaben vollkomnien l'e-stätigten. Diesen Zeugnissen wollte der Kadi aber durchaus keinen <^Nauben beimessen, weil sie aus dem Munde von Christen kamen. In seiner Bedrängniß bat nun der Armenier, man möge die Kuh in den Gerichtssaal bringen, »lnd ihm zugleich gestatten, auch ihr Kalb dahin zu sühren. Kanm liatte aber die Kuh ihr Jnn^ ges erblickt, so eilte sie alls dassell'e zu und begann es zärtlich zu belecken. Der Kadi befahl hierauf, die Kuh ihrem frühern Eigenthümer zurückzustellen. Das Zeugniß eines Kalbes^atte also hier mehr genützt als das dreier Christen." (Das rumänische Heer.) Rumänien zählt: ein stehendes Heer von 39,000 Mann Infanterie, 4000 Mann Kavallerie und 124 Geschützen — eine Landwehr von 12,000 Reitern und 19,000 Infanteristen — eineir Landsturm von 32,000 Mann. (Kleingewerbe nnd (Aen offen-f ch a f t s w es e n.) Im Alisschußberichte der Wiener Handelskammer heißt eS: ..Mit Zuversicht erwartet die Kammer von d.'r hohen Fi nanzverwaltung, daß hochdieselbe du) Genossen schaftSwefen, welches in der Residenz der wesentlichste. in den Provinzstädten hingegen der einzige Hort und die einzige Kreditquelle des kleinen Gewerbestandes bildet, nicht blos als ein fiskalisches Objekt auffasse. Der Fortbestand dieser in Deutschland so Großes leistenden Institution. welche im wohlverstandenen Interesse des Staates erst geschaffen werden müßte, wenn sie nicht bestünde, wird durch eine starre, rigorose '^esteuerungs- und Gebühren-Einhelumgs' Methode geradezu in Frage gestellt, welche unserer Ansicht nach nicht in der Jlrtention der gesetzgebenden Körper lag. Durch das Aushören des Genossenschaftswesens würde die ohnehin traurige Lage des Kleingewerbes sich noch sorgenvoller gestalten und in unseren nicht genügend entwickelten Kreditverhältnissen eine Liicke geschaffen werden, deren Ausfüllung eine vollständige llnmöglichkeit wäre." (Erinnern g an Ie s u i t e n s ch lt-l e n.) Großes Aufseilen erregt in den Lehrerkreisen Wiens der Erlaß des Landesschulrathes, welcher die Let)rer anweist, eine „genaue Charakteristik" eines jeden ihrer Schüler zu verfassen und in die Matrikel einzutragen. Der Erlaß begründet diese sonderbare Weisung mit der Bemerkung, daß diese Charakteristiken ill der Folge bei — gerichtlichen Erhebnngen von großein Nutzen sein können. Gerade diese „Begründung" rief in der Lehrerwelt ein allgemeines Kopsschütteln hervor, und allenthalben wurde die Frage laut, warum wot)l der n.-ö. Landesschulrath von il)r etwas verlange, was bisher nur in Jesuitenschulen üblich war. Schon die stetig wachsende Zahl der Schüler macht es dem mit Berufsarbeiten überladenen Lehrer unmöglich, den einzeliien Kindern eine so ans-merksame Beobachtung zu widmen, daß ans Grund derselben mit gutem Gewissen eine genaue Ct)arakterschilderung jedes Schulkindes entworfen werden könnte. Zu noch größeren Bedenken aber gibt die nroralifche nnd rechtliche Seite der Frage Anlaß. Die Lehrerkollegien sollen Willens sein, gegen obengenailnten Erlaß des Landesschulrathes alls gesetzlichem Wege anzukämpfen, nlid hoffeil. daß luan sie höheren Ortes lnit Zuniuthungeu verschone, die lnit dein Zwecke und Berufe des Lehramtes nichts zu thun haben. (Farbenblindheit und Eisen-b a h n D i e n st.) Dr. Maximiliali Richter, Ct)esarzt der Südbahn, l)at der Deutschen Zeitung" mitgetheilt, daß die Fälle von Farbenblindheit l'ei uns ill Oesterreich keineswegs den hohen Percentsatz wie in Schlveden erreichen. Den Vorschristen zur Ausführung des bahu-ärztlichen Dienstes bei der Sildbahn-Gesellschast sind auch schon seit längerer Zeit Farbenproben beigeheftet, lnittelst welcher die Bahn-Aerzte llach Z 18 dieser Vorschristen den Farbensinn aller in den Dienst der österreichischen Südbahn auszunehluenden Jildividuen zu llntersuchen und die Ergebnisse in die eigelis hiefnr bestimmte Rubrik des. Gesttlldhciiszengllisses einzlitragei» haben. 'Nüiilttii Ut'iichtt'. (Brandleglln g.) Aln N. d. M. zur Nachtzeit lvurde bein» Grllndbesitzer Joseph Wallner (Hochbauer) iil Krannach voii nnbekailnter Hand Feuer gelegt nnd brannten sämmtliche Gebällde ab. Die strclsgerichliche Untersuchung lvurde sofort eingeleitet (A l t e r s z n l a g e.) Dclli Oberlehrer ii» Negan, Herril Franz Sialletsch. ist vonr Landes-Schulrath eiile Dienstalters-Zulilge zuerkailnt lvorden. (N e lle r Wei n.) Jnl Gaillser Gebirge lvllrde der lieue Wein llin ti0 fl. (10 Eilner) verkaust. Für Muskateller von Ä. llrbani verlangte der Eigenthümer 200 fl. und wurden il)m 1K0 fl. angeboten. Als Denkwürdigkeit wird llns gelneldet. dasz der Ratzenberg, durch rationelle Vorbereitung, solvie Anpflanzung widerj'tandssähiger Reben weithin bekannt, Heuer durchschnittlich fünsunddreißig Eilner voln Joch liesern dürste. (Evangelische Gemeinde.) Nächsten Sonntag findet zur gewohnten Stunde in der hiesigeil evangelischen Kirche unter Leitung des Herrn Pfarrers Dr. Kolatschek ein öffentlicher Gottesdienst statt. Ain 18. d. M. hielt der k. k. Garnisonsprediger Herr Ladislaus MarkllS luit der in Marblirg stationirten Militär-Mannschaft. helv. Bekenntnisses eine Kommunionandacht. (B r ü ck en lua ut h Spielfeld.) Behufs Verpachtung dieser Mauthstation wird am 31. Oktober eine aberinalige Versteigcrullg vor-genomlnen. Die Verhaildlllng findet bei der Finallzbezirks-Direktion Graz statt nild beträgt der Ausrufspreis 2525 fl. Theater. (--ß.) Dienstag den l7. Oktober. „Martl ulld Gretl", Opern-Parodie mit Gesang und Tanz von A. Berla. Langlveilige sade Zwiegespräche, die man als ein Attentat alls den gutell Geschlnack des Publikulns ansehell muß, lnarktschreierische Polter-Scenen, die höchstens im Wnrstelprater beifälliges Echo finden, bilden deil Kerll der großen neuesten Parodie auf die Oper „Martha" von Flotow. Der letztere Um-stand mag auch Ursache gewefen sein, daß mancher Theatersreuird sich an diesein Abend einell kleillell Genllß verschaffen wollte ulid manche sonst leere Stelle iin Hause ausgefüllt nnlrde. Jeder derselben wird leider bitter ent« tällscht das Hans verlassen haben ulld es wei-terbin vorziehen die Freuden der schönen Herbstnatur zll genießen, als den gllten Geschinack zu verderben. Die Direktioll möchtell lvir aber ausmerksam lnachen, nicht zu ost solche Stücke, die beiln hiesigen Publikuul gewiß kernen Anklang finden, auf einailder iolgen zu lasseil, denn der in verschiedenen Ecken des Hallfes sporadisch austanchende Applaus ist nicht der Dol-inetsch der Mehrheit. Auf diese Weise wird es kaum möglich sein volle Häuser zu erzielen und das Spiel mit poulpöseil Annoncen könnte ein gewagtes werden. Es wurde gesungen uud getanzt ail diesein Abend, wir sahen verschiedeile Ohiiinachten uiid Mieneiispiele aus der Bühne, »nehr ivollen wir lieber nicht sageil, ulld lvüil-scheu nur, daß wir selten oder gar nie in die Lage koiilnlen eill Stilck zurückzniveisen. Letzte Post. In Wäls^tirvl slud w«?P?r Verhaftungen vorgenvinnirn w»rdett. Die angebliche» Ai-rschwörer in Kroatien und in der Militärgränze mußte» in Freiheit gesetzt wl'rden. Die Verhandlungen über den Waffen-Stillstand find als abgebrvctien zu betrachten. Rußland hat mit den rumänischen Gi senbahnen Akrträge behufH Beförderung von Truppen abgeschlossen. Die Serben haben am Javor die drei-mal stärterrn Türken zurütkgeschlage». Die Serben stehen sechs Bri,iadett stark vo, Zaiccir. Leim Liorjavkl IZt V0N lieutv NKUiN' iiüiiiivi' i!>t. eigvnbau-Min (12-^8 äor I..itol' -?u 20 kr. iin .UM. 'AM' Die ausübenden Mitglikdcr deS Marburgcr Turnvereines werden hiemlt eingeladen, Freitag den 29. d. M. Abends 8 Uhr einer TurnrathS-sitzuttg im Turnlokale beizuwohnen. Zur Besprechung sttlangen: Angelegenheiten bezüglich des demnächst in Graz abzuhaltenden Gauturntages und die Wahlen der hiezu zu entsendenden Abgeordneten unseres Vereines. (123ö Der Turnrath. lZoronvlli's kill!ung88vkulv in lanz! im Küt^'selikn ^alan. Urlaubs wir lzelcaviit gslzsn, äasL iv meiner lau^Zelmle iweli Kinäsr, ^olelie de-reitij lav^uiiterriel^t erlialten dabev, aiier clas (^klerute ^vie^ertiolen, oder neue 1'ü.v^e erlei'ueu ^ünsetieu, Ze^eQ ermässiAtes lloQvrai', jeäveli nur Iiis 21. 6. ^u5ua!^me üuäen. . (1239 8am8tag clvn 21. ä. kl : Vrittvr 7u welelieni die ?. 'l . (leladeneu ^a^Ireiell er8elieiuou Iwüiel^st ^6i)6tev wvrlien. ^vdtun^svoU ?. (ZoroneUi. 8iasttle Mireter finden lohnende Beschäftigung durch (1233 k'ei'öiuanü I«. I^eiliie«', k lc. llotvvvdslor, Vis». sr. I^ei de^iniiencler Laison ewpkelile iell aNe ^efadrlvse 8alon- ^ l^anlj - fouvl'>ivofl(8l(vrpor »US (^em eiktsn P)^r0tevkni8eden I^nbo- ratorium, von 1 ^reuser ^is 2 Ü. 1193) Posrillkkl I>>i!ck»tvll«r per TO I^r. dei (1234 llvijelilivi' vorm. /vttivi' in dkr Domgasse._ Tiiglich außer Sonn- niid Feieriagen srischc Treberu.--- in» Gr4ß«s«»M«te (I18I nnd I»jl»ttvi» zu haben in IkliirttSs*» Stkinme^geschafs, Kaiserstraße, Marburg Gin Gichbaum, ein Jalir gefällt, gesund. 6° lang, 4' Durchmesser. 26/30" Vierkantig behauen, geeignet für Wcin-garlbcsitzfr, Cijengewerkschasten oder Fabriken, !sl zu verkaufen; derselbe liegt eine Stunde von der Sübbahnstation Pößniß. (1236 Anzufragen bei Georg Wellebill. Sr. Leonhard in W. V. _ Sogleich zu vermiethen: Ein schönes großes Gewölbe mit oder ohne Einrichtung am besten Posten, Eck der Post- und Hrrrengasse. HauS Nr. 112 in Marburg, billig. Auskunft bei A. Supan._(1232 Gin Gewölb >cs mit Schaufenster und Glasthüren, auf lebhaftem Posten, ist sogleich und billig zu vermiethen. Anfrage bei Marie Schräml, Domplatz Aufzunehmen gesucht wird eine unmöÄirte Wohnung, btstshend aus 2 Zimmern nebst Kabinet oder Küche und Holzlege, sonnige Lage ebenerdig oder eisten Stock — auf ein Jahr. 1230 Gefällige Anträge mit Angabe deS Preises an die Redaktion dieses BlatteS. Geschäfts Gröffitung. Gefertigter zeigt einem ?. 1'. Publikum ergebenst an, daß er in Marburg, Grazervor-stadt Nr. 91, im Fischer'schen Hause, ein AttMrgeschSst eröffnet hat und stets bemüht sein wird, die geehrten Kunden mit allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten auf das Vollkommenste zufrieden zu stellen. Um zahlreiche Aufträge bittend, zeichnet hochachtungsvoll Samlltl Schalltr, 1220) Riemermeisten_ Weingrülic Halbsiisser sind zu verkaufen. 1224 Anzufragen im Comptoir dieses BlatteS. Ein ntlltl schöner Neisepel) mit Schoppen gefüttert, zu verkaufen. (1223 Auskunft bei Herrn Franz Dereani, Postgasse. Aecker-Berpachtullg. Die Freiherrlich Ferdinand v. Rast'schen Aecker in der karntnervorstadt werlien in größeren oder in kleineren Abtheilungen auf mehrere Jalzre verpachtet. (1201 Anzufragen in der AdvokaturSkanzlei des Dr. I. Kotzmuth in Marburg. Nr. 13393. (122V ^o«k«»S Vusfchreibukg. Die Stelle deS k. k. StraßeneinräumerS für die Straßen Nr. S biS 10 der k. k. Drau-walder-Straße im k. k. Baubezirke Marburg mit dem Monatlohne von 14 fl. ist zu beseken. Zur Erlangung dieser Stelle ist dle Nach-wkisung der Staatsbürgerschaft in den im Reichs-rathe Vertretenen Königreichen und Ländern, ferner dieKenntniß Verdeutschen und sloventschen Sprache, d»S Lesens, Schreibens und Rechnens, sowie Vertrautsein mit dem Gebrauche der mr Straßenerhaltung nöthtgen Werkzeuge erforderlich. Bewerber um diesen Dienstposten, welche das 45. Lebensjahr nicht überschritten haben dürfen, haben ihre Gesuche belegt mit dem Taufscheine und MoralitätSzeugniffe, ferner unter Nachweisung ihrer körperlichen Eignung u. zw. welche im Militär bedienstet sind oder waren, außerdem instrutrt mit der Qualifikationstabelle, bezüglich dem Abschiede und dem laut Z 7 deS ReichSgeseKeS vom 19. April 1872 vorgeschriebenen Zertifikate, unter Angabe ihreS Wohnortes längstens bis Ib. November 1876 bei det k. k. Bezirkshauptmannschaft Marburg zu überreichen. Bon dkr k. k. Statthalteret. Graz am 26. September 1876. (vissvll8ok»tUivbo Hilko) 1227 dsim ^«Ulenlvttv auk Sruaä von Ingtruotiollsn, vo6urok Verno», stolRSr', ^mdos, kstr»ttos xoivollliSQ vsräon. VoiTtrAu» enLvollo ^nfraxvn riokts m»o sokort uatsr xsnkuvr ^ärssgö „Vertr»uvn-Vlttelc'^ !Vr. 2Ä p0ste restttntv ^ien, IX. Leeirk. lirolkrl^oäöii ist. 2u dllbon dei _ 1209) KmAplat? ^r. 11._ Für das bisher gescheukte Zutrauell höflichst dliukend, erlaube ich mir auch für die herannahende Winter-Saison meiilen in gefällige Erinnerung zu bringen und empfehle: vorzügliche Lankowitzer Stückkohle, die als best anerkannte Eilliee Glanzkohle, svlvie auch in allen Qualitäten nnd Quantitäten. stelluug iii's Haus wird tiilliqst berechnet. Achtungsvoll Mliingerstraßt 93. Bestellungen übernehmen die Herren BerdajS, Burgplatz — A- Rrin-precht, Hauptplatz — M. Marie, Tegetthoffstraße — imd Krau E. Kray, Burggasse. I2Sl Die 3u' Dank und Antinpsthlung. Mit besonderem Danke für daö bisher g« schenkte Vcr-tiauen erlaube ich mir daS geehrte Publikum auf meine Hravtaternen Verschiedener Größe aufmerksam zu machen. Zugleich empfehle ich folgende Arbeiten: lloI»dvI»Atvr (auch al-Papierkörbe ,u Kanzleien verwendbar), St0»»!rodIoodsdAtvr samm! Schaufel, 2imiQSrrottr»üo» ^ für welche ich vo» der Grazer Industrie-Ausstellung im Jahre 1873 ausgezeichnet worden bin. (1161 Sämmtliche Gegenstände find in gefälliger Form und dauerhaft gearbeitet und in großer AuSwtihl vorhanden. Die Preise werden aufs Billigste berechnet. Hochachtungsvoll TVtt« Kiirxtiitrgolst, Hartmimi'schlz Ha« in Marburg. «e?autwortliche Redoktjnv. Dni«k uvd B«etag vnn «duard !^anschit m Varburo. »z.« .«t».