^ tS Mittwoch den 28. Jänner 188«. XIX. Jahrgang. D e „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fi., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; siir Zustellung ins Haut monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 8 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebnhr 3 kr. per Zeile. Dkr Tabakbau ««d die Vlkichbercchtigullg Otstttlkich-Ungarns. Marburg, 27. Jänner. Der tschechische Klub hat bereits darltber verhandelt, den Antrag auf Freigebung des Tabakbaues in Oesterreich einzubringen und zwar unter den gleichen Bedingungen, wie in llngarn und euch der österreichische Agrartag hat diese Freigebung als dringlich bezeichnet. Es wird nicht di^ Aufhebung des Tabak» Monopols und die unbeschränkte Bodenfreiheit verlangt, sondern nur dieselbe Behandlung, n:elche das Land jenseits der Leitha genießt. Aus dem Begriffe der Zweilheilung fließt die gleiche Berechtigung, fließt das Recht der Gleich» ft»:l!uug ulnsomehr, als wir siebzig Perzent zur Deckung der gemeinsamen Kosten beitragen, die Ungarn aber nur dreißig, wir somit als der schwerer verpflichtete Theil doch gewiß das Necht beanspruchen zu dtirsen, das Steuergeld ans dieselbe Weise verdienen zu können, wie die Dreißigperzcntigen. Die Negierung hat rechtlich und wirth schastlich keine Ursache, diesem Begehren entgegenzutreten und wollte sie trotzdcm aus politischen Gründen der freisinnigen Partei gsgen-Uber die rauhe Seile herauskchreu, so wird si.: doch aus detljclden Grllnden sich hüten, einen Antrag ihrer Parteigenossen zu bekämpfen. Und jenitils der Leitha darf man sich nicht über Verkürzung beschweren: trir fordern ohnedem nicht unser volles Necht zurllck, sondern nur, was im Hinblicke auf Ungar» unS nicht mehr versagt werden kann. Die Landwirthschaft Oesterreichs wäre unter den gegebenen Berhältnisieu mit dieser Gleich stellung zufrieden und halte ein frisches und frllchtbareS Feld ihrer Thätigkeit mehr, zumal in j^nul Gauen, u?o der türkische Weizen und der Wein gedeihen, somit auch der Tabak ein gutes Erträgnib liesern würde. In der Steier- mark wurde noch uitttr der llaiserin Maria Theresia Tabak gebaut; erringen wir dieses Necht wieder, so- haben namentlich wir iin Unterlande diesen Fortschritt mit Freude zu begrüßen, weil unser Tabak zuin besten in Oisterreich-Ungarn zählen wird. Ii» dieser Frage sind alle Parteien einig und liegt in der Eintracht, weil sie uns stark macht, die Bürgschaft des Erfolges. Franz WieSthaler. Zur Geschichte des Tages. Manche Wthrb^lbilliger liatten sich der Hoffnung hingegeben, t^ei der V erhai» dlu ng über den Kriegsvoranschlag wenigstens einige Millionen ersparen zu können. Di^se Hoffnung geht, wie dir Voranschlag zeigt, nicht iu Erfüllung uud kanu sich bei dein Sy^leine des bewaffneten Friedens nicht ersüllen. Wird die letzte Enttäuschung gar nichts beitragen, die Fürsprecher des stehendeir Heeres eines B.ssereit zu belehren? Die Wehrvorlage des eisernen Kanzlers hat seinen Dnitsche.r und allen los zu werden: die Nachbarn durch vermehrte Nüstun-gtn, die Untert^anen des Hohenzollers durch Auswanderung. Haben schon im verflossenen Jahre dreiunddreißigtausend Deutsche in Nord amerika gelandet, so wird Heuer eme noch gri)bere Anzahl folgen, um jenseits des Weltmeeres eine neue Heimat ohne militärischen Glanz zu finden. Die französischen Republikaner muffen sich init den Monarchisten herumschlageit, weil der Kriegsminister in einer Dienstsache den „General von Aumale" nicht Herzog betitrlt. Uln ihre Kraft nicht im Kampfe mit solchen Gegnern vergeuden zu müffen, thäte die fcan jöl'ische Nepu.'llk wo^l. das Beispiel der Schwei zer nachzuahnim und in die Verfassung die Bestilninung altszunehtnen: „Der alntliche Ge-brauch adeliger Titel ist untersagt." Vermischte Zkachrichten. (Weltstädte. Proletarier in London.) Ans London wird — Z9. Jänner — berichtet: „Während der langen, traurigen Geschäfts-stockung btfaitd sich London in einer exceptio-niige; mich faßte es auf eininil, wie ein Schwindel. Du kommst »vieder! Nicht wahr, Du kommst wieder?" „Ich komme wieder, so wahr ein Gott im Hiininel lebt, so wahr Du mir das Leben gerettet hall. Sie h^tte sich wieder beruhigt. „Verzeihe mir, Alphons, ich war^ närrisch. Wie konnte ich zweifeln? — Sieh, sieh, bort ist ja auch das Wahrzeichen." Hinten am Horizonte, dort woher der Strom kain, ert^ob sich ein Heller Schein; die Kuppel des fürstlichen Schlosses wurde wieder erleuchtet. Der Fürst war nach langer AvMtsen-helt in seine Besitzungen zurückgekehrt und hrUt teinen Eii'jng in seln Schloß; es ivar fllrstltch erleuchtet. Der Schein dcs Feuers fiel atif die Lie^ beiiden. Sie hatten in dein tiefen Dunkel der Nacht einander nicht sehen können, nicht ein-mal die Sterne ihrer Augen, »vie hellglänzend von Thiänen und von Glück sie sich auch zulächelten. Sie fahen jetzt ihre lieben Zlige; sie sahen trunkeii von Liebe, von Glück, von Schnierz hinein. Nnr noch wenige Augenblicke, und sie sollten sich trennen; trennen auf so lange Zeit. Für iminer? Sie saben noch eintnal ili die theuern Züge; sie wolNen sie sich einprätien für iminer. Da erlosch das Fener auf der Kuppel de« surst« lichen Schlosses, rasch, plötzlich, wie vor vierzehn Tagen. Der Frost schüttelte das Mädchen wieder und erstarrte ihr Herz. Der Kahit hatte das User erreicht. Schon? Und sie waren auf dem Wasser dahin geglitten, eine Minute in ihrein Glücke und Unglücke der Liebe, des Adschredes. Sie sprangen aus dein Nachen. Beide. „Nicht auf dem schwankenden, trügerischen Wasscr wollen wir uns Lebewohl sagen; auf ver festen treuen Erve." Sie hielten sich lange und fest in den Armen und kllßten sich so innig, so herzlich, !o lreu.. „In drei Monaten biir ich wieder bei Dir." „In drei Monaten!' „Früher, srül^er! )ch inerde es können!" „Du würdest inlch to>l finden, wenn Du später kämst." „^ebe wohl!" „Lebe wobl!" Er ließ sis loS; er eilte sort, auf der Landstraße, an der sie ansgestiegen ware»r, rrnd die voii d?rt sich in das Land l)inein zog. Sie stand unbeivSslich; sie sah ibm n^zch, sie lauschte. Gr war iu dem Dunkel ver Nacht, in dein Regen und Schnee verschwunden; sein Schritt ivar veihallt in diNl Riuschen de» Sturmes und des Wassers. „Ave, —Felicitas! ^ ries hinten iin Wege seine Stimme noch zum letzten Abschiedsgruße. derer Industriezweige eine sormidable Armee von Nothleidenden bilden. Ein Arbeiter, der seine Stlbsiachlung noch nicht verloren hat, weigert sich ncitürlich so lange, als nur irgend möglich, sich und seine Familie in ein Armen-Haus einsperren und von der nicht sehr men-schensreundlichen Disziplin der englischen Armen-pflege entwürdigen und demoralisiren zu lassen. (Ungarn nnd die Zollpolitik.) In der Hauptstadt Ungarns wurde dieser Tage eine landwirthschastliche Enquvte abgel)alten. Die Klagen über den Rückgang im Ertrage der Landwirthschast in Ungarn waren allgemein und von vielen Rednern wurden Mittel zur Besserung dieses Zustandes in Anregung gebracht — Vorschlüge, welche theils agronomischer, theils nationalökonomischer Natur waren. Besonders bemerkenswerth scheint uns zu sein, was der Experte Leidensrost unter allseitiger Zustimmung aussprach. Er bezeichnete den Stand der Wirthschost als einen sehr traurigen. Un garn führe die Aodentrast des Landes aus die ausländischen Märkte. Man sollte jedoch die Weizenproduktion nicht an die Spitze der ungarischen Landwirthschast stellen, jondern die Industrie sei dasjenige, was unterstützt werden müssen, wcil die Produzenten sür Konsumenten sorgen müssen. Die Regierung sei aufzufordern, bei Abschließung von Zoll- und Handelsverträgen die inländische Industrie so zu schützen, daß ihr Aufblühen möglich sei. . . Ein neuer Beweis dasür, wie sehr gegenwärtig in Ungarn die Erkenntnis von der Interessen-Solidarität zwischen Ackerbau und Industrie stch Bahn bricht. Auch die speziellsten Interessenten der Agrikultur, wie sie ja eben in einer „Landwirth-schafts-Enquöle" zum Worte kommen, sprechen bereits für den Industrieschutz in der Zollpolitik, und nicht etwa im Sinne einer Polemik, denn in der ganzen Versammlung erhob sich keine Stimme, welche der entgegengesetzten, früher gerade in diesen Kreisen so lebhaft vertretenen Tendenz gehuldigt hätte. (GegendenpolitischenZweikampf.) Der berühmte Nechtslehrer Holzendorf, welcher Ehrenmitglied des Wiener Schriftsteller-Vereines ist und jetzt in Neapel weilt, hat an die Redaktion der „N. Fr. Presse" folgendes Schreiben gerichtet: „Der jüngsie Fall eines in Pest vorgekommenen Zweikampfes, der an einen ähnlichen, im Königreiche Sachsen vor längerer Zeit mit den Waffen ausgesochtenen Streit erinnert, veranlaßt mich zu der Frage, ob e» nicht an der Zeit sei, daß nunmehr die Vertreter der österreichischen Presse, womöglich in fester Verbindung mit dem Vereine der Mitglieder der deutschen Presse, gegen ein un« schwer bedro-tuendes Unwesen thatkräftige Abwehr üben. Ich lasse die grundsäßliche Frage bezüglich Alphons, Alphons!" rief sie ihm grüßend nach. Dann hörten sie Beide nichts mehr von einander. Sie stand noch lange unbeweglich und sah hinein in die Finsterniß, und horchte hinaus in den Sturm; aber sie sah nichts als das undurchdringliche Dunkel; sie hörte nichts, als das Heulen des Wiudcs und das Brausen des Wetters. Er war fort und sie war allein. Aber sie mußte noch immer blicken und lauschen. Sie ging in den Kahn zurück; sie stieß ihn von dem User ab uud blickte und horchte noch einmal in die legend, in der er verschwunden war; aber dann nicht mehr. Sie fiel in dem Nachen aus der Ruderbank nieder; ihre Kraft war dahin; sie war getrennt von ihm; nicht einmal die Erde verband sie mehr mit ihm; er war drüben und sie allein auf dem Waffer. Sie war allein, er war fort; die gauze Gewalt des Schmerzes, der Trennung fiel auf sie. Laut mußte sie weinen, laut und bittcr in die dunkle Nacht. „Wird er wiederkommen? Es wäre mein Tod, wenn er nicht wiederkäme! Ich kann nicht von ihm lassen. Und der Vater unv der Blöv- der Zuläffigkeit und Nothwendigkeit des Duells i»n Verhältnisse zu unseren dcrmaUgen Gesell-schastszuständen unberührt. Ich will sogar zugestehen, daß es ausnahmsweise Fälle geben kann, in denen, angesichts einer mangelhaften Gesetzgebung ui.d eines unzulängliche« Ehrenschutzes, ein grundsätzlicher Gegner des Duells zu dem Entschlüsse gedrängt wird, zu der Waffe zu greifen. Aber ich behaupte, daß es eine arge Barbarei ist, wenn der Kulturberuf der Presse oder der öffenllichen Debatte so weit erniedrigt wird, daß öffentliche Anschuldigungen, die vor Gericht bewiesen werden können unv der gerichtlichen Beurtheilung unterbreitet werden müffen, Schriftstellern oder Volksvertretern einen Anlaß bieten, die Nolle von Klopffechtern zu übernehmen. Än solcher Zweikampf steht nicht nur im Widerspruche mit dem modernen Ursprünge unserer politischen Institutionen, er entweiht auch den letzten Nest einer moralischen Entschuldigung des Duells als unes äußersten Nothrechtes zur Vertheidigung ungenügend geschützter oder schutzlos gelassener Ehre in solchen Streitsachen, die ein empfindliches Ehrgefühl nicht in die öffentliche Gerichtssitzung ziehen will. Die nächste Aufgabe derer, die in der Oesfentlichkeit für die Sicherstellung einer friedlichen Gesittung unter den europäischen Nationen wirken und arbeiten, möge dahin gerichtet sein, den politischen Zweikampf nicht einreißen zu lassen und ihn, wo er stch zeigt, schleunigst auszurotten. Ich möchte den Wunsch aussprechen, daß es zu einer ausdrücklichen Bedingung sür die Mitgliedschaft in den Cchriftstellervcruneil er» hoben werde, wegen öffentlich gewordener, in der Presse oder politischen Versammlungen hervorgetretener Streitsachen keinerlei Herausforderung zu stellen und anzunehmen. Möchte außerdem erwogen werden, ob für etwaige Ausnahmsvcrhältnisse die Bildung eines Ehren-rathes zur Unterstützung der in ihrer Ehre be» drohten oder frivol herausgeforderten Mitglieder in den Schriftstellervereinen einen Nutzen verspricht. (Der richtige Weg zur Heilung der L u),. ge »-Schwindsucht.) Es ist eine häufige Beobachtung, daß bei der Sektion von Verstordeuen, die anscheinend nie lungenkrank ge»vesen, sich in den Lungen derselben vernarbte Tuberkeln vorfinden, die mit Sicherl)eit ergeben, daß der Verstorbene vor Jahren an beginnender Lnngen. Tuberkulose (Lungenschwindsucht) gelitten und dnrch Ver-kalkung (eine Einl^apselung der Tuberkeln mit Kalk), dereu vollständige Heilung dulch die Natur selbst herbeigeführt worden ist. In dieser Thatsache zeigt unS die Natur selbst den Weg. den wir al« den einzig erfolgreichen einschlagen müssen, um die Lungenschwindsucht mit Sicherheit bekämpfen zu können. Es ist dieser die Einleitnng der Verkalkung der vorhandenen Tnberkeln, die wir als einziges RettnnflSmittel anstreben müssen. Nun mangeln aber theil-weise dem Blute Schwindsüchtiger, auch Skrophuloser, Rhachitischer und Blutarmer nicht nur die Kalk-, sondern auch die Phosphor-und Eisen-Salze! wir müssen also dem Organismus solcher Kranken ein Mittel znfuhren, daS sinnige fluchten ihm! Er gehört zu den Feinden unseres Volkes, zu denen, die uns so viel Böses gethan haben! Ich muß ihn dennoch lieben, mei»r Herz kann nicht von ihm lassen. Was geht mich ihr Hader, was geht mich ihr Haß an? Aber der Vater fluchte auch mir!" Sie sank nieder in den Kahn, auf ihre Kniee, die Hände gefaltet. Sie nahm in ihrer Herzensangst ihre Zuflucht zu dem Urquell alles Trostes für das fromme, reine, gläubige Ge-müth; sie betete in jener edlen, großen und doch so einfachen, natürl'chen Weise. „O, Du Vater im Himmel, wenn es geschehen kann nach Deinem unerfotschlichen Rath-schluffe, dann laß ihn wiederkommen und uns glücklich werde»!" Das wahrhaft froiume und reine Gemttth wrrd durch das Gebet beruhigt; es sucht da,.n nach keiner Ahnung, nach keinein Zeichen des Veisprechens, des Gewährens mehr; es hat sich seinem Gott nahen, es hat ihm seine Bitte sagen können, eS vertraut, daß der Gott der Liebe und der Gnave nach seiner Wnsheit Alles am besten ordnen und fügen werde, wie es nicht anders sein kann es ist beruhigt. Sie setzte sich auf die Ruderbank, nahln die Ruder und lenkte mit sicherem kräftigem Arme das Fahrzeug durch die brausenden diese drei Stoffe in richtiger Verbindung, leicht assimilir-barer Form nnd in solcher Concentration enthält, daß damit das normale Verhältniß hergestellt, die Ernährung gehobeu, die Blutbildung vermehrt nnd auch die Verkal-kung der Tuberkeln ermöglicht wird. Apotheker JnliuS Herbabuh iu Wieu (zur Barmherzigkeit, VIl, Kaiserstraße 90) hat iu seinem nnterphoSphorigjauren Kalk-Eisen-Syrup ein Mittel dargestellt, daS Phosphor, Kalk nnd Eisen in entsprechender Menge, leicht verdaulichster und angenehm zu nehmender Korm enthält nnd somit als daS entschieden wirksamste und rationellste Heilmittel gegen Tnberkulose und obgenannte Krankheilen in weitesten Kreisen empfohlen zil werden perdient. Zahlreich sind die Erfolge, die Hcrbabiiy'S Kalk-Eisen-Eyrup aufzuweisen hat. Rechtzeitig im Beginne, sowie in den ersten Stadien angewendet, bringt er stets sichere Heilung, in den vorgeschrittenen Stadien große Erleichterung. Schon nach kurzen» Gebrauche stellt sich ein gesnnder Appetit, ein ruhiger Schlaf, ein frischeres Aussehen und allgemeine Kräfteznnahme ein. Bei Tuberkulosen mildert er noch den Husten, löst den Schleim, behebt die erschöpseuden Schweiße und leitet die Verkalkung der Tuberkeln ein. Die Zahl der durch dieses Heilmittel Genesenen ist sehr groß, selbst solche, die total herabgekommeu waren, erholten sich zum Stauueu ihrer Aerzte in kurzer Zeit. Möge eS darum jeder Luugenkranke mit Vertrauen anwenden. Genaue Belehrung enthält die jeder Flasche beigegebene Broschüre von Ds. Schweizer. Preis 1 st. kr. Man wolle stet» ausdrücklich Herbabnh'S Kalk-Eisen-Syrup verlaugen uud beziehe ihn entweder diiekt oder ans folgenden Depots: Marbnrg I. Bancalari, Tilli I. Kupferschmied, Deutschlaudöberg Müller'S Erben, Feldbach Iul. König, RadkerSbnrg E. Andrieu, Graz A. Nedwed, Klaaeufnrt W. Thnrwald, Laibach E. BirschiK. .Nituburijel Ziierichle. Sitziiilg der laiidw. Filiale Marburg vom 36. Jänner. Der Vorsteher Herr Dr. I. Mullö bringt zur Kenntniß, daß die Mitgttederz-^hl 74 beträgt. Der Jahresbeitrag wird auf 50 kr. festgesetzt. — Zu Abgeordneten für die Hauptversammlung der Landlvirthfchafts-GeseUschaft (4. Febr.) werden die Herren Hans Schmiderer und Baron Bruck gewählt. — Herr Hauptmann Seidl berichtet über die Frage, betreffend die boshafte Beschädigung von Realitäten, welche sich in Exekution befinden. Er beantragt, auch heute ivieder zu beschließen, daß der Gegenstand an den Zentralausschuß geleitet werde. Dieser möge über die Mittel berathen, die zum Ziele führen. Bei solcher Berathung sei wohl auch die Kenntniß fremder Gesetze noth-wendig, welche man sich aber nur dort verschaffen köilne, wo die Gefetzbücher in Bibliotheken zur Verfügung stehen. Die Filiale sei darum nicht in der Lage, geeignte Vorschläge zu machen. Herr Dr. Mullv hält sür das wirksamste Mittel nach unserer Gesetzgebung die Einleitung der Sequestrirung, welche dem Exekuten die Verfügung über die Realität vollständig nimmt. Wellen, durch den tobenden Slunn, durch Regen und die Dunkelheit der Nacht dem Fähr-hauje zu. Ihr Herz war so gottergeben! IX. Liebe, Glaube, Hosfnuug. Itir Herz war so gottergeben! Alle ihre Gedanken waren nur auf den Geliebten ge-richttt; aber mit dem ergebensten und dem ruhigsten Herzen. Sie liebte ihn so innig, so trcu; sie hatte kein anderes Gefühl, als die Liebe zil ihm, keine andere Hoffnuitg, als seine Rückkehr; sie konnte nicht leben ohne ihn. Auch er konitte kein anderes Gefühl, keine andere Hoffnung, kein Leben ohne sie haben; so wartete sie seiner Rückkehr. Träumend saß sie schon itt der nämlichen Nacht, als sie ihn über den Strom gebracht hatte und nach Hanse zurückgekehrt war, a.l dem Fenster der Stube, das aus den Fluß führte. Ihr Blick war nach dem jeiiseittgen Ufer gerichtet, ihr Ohr lauschte dorthin, nach der Stelle, wo die, welche herttbergefetzt ftin ivollten, ihr „Hol' über!" riefen und warteten, bis der Föhrnachen kam und sie hinttberholte. Sie träumte von der gliicklichen Stunde, da sie, Der Exekut müsse in die Unmöglichkeit verseht werden, die Nealität zu devastiren; lhue er dies aber lrotzdem, so veifalle er dem Slras» gerichle. L.ider seien die Kosten der Sequestri-rung sehr hoch. Helr Gödel verlangt eine strenge Voll» ziehttng de« Forstgesetzes, da die meisten Deva-stationen bei den Wäldern vorkommen. Herr Millemoth bezweifelt den Elfolg auch bei streNt^er Vollziehung des Gesetzes, denn bis der Sequester eingefülirt worden, sei es schon zu spät, sei die Verwüstung schon verübt. H-rr Dr. Mullv entgegnet: Der Weg der Scquestrirung ist der richtige, aber er muh zu rechter Zeit eingeschlagen werden. Der Exe-kutionösührer darf keinen Fehler beget)en und muß die sofortige Einführung des Sequesters erwirken. In der Hand des Exekutionsführers liegt der Erfolg, da Gefahr im Verzuge ist. Herr Karl Schmied' (von St. Georgen an der Pößnitz) betont, daß der forstmäßige Schutz des Waldes nur bei einer gisordneten Forst« wirthschaft und Forstpolizei möglich ist. Herr Hauptmann Seidl findet, das Forstgesetz sei zu drakonisch und dies sei der Grund, warum es nicht durchgeführt werde. Ein neues Forstgesetz sei ein alter Wunsch, aber es handle sich hier um eine audere Kategorie der Deva-station — nicht blos um jene der Wälder, sondern auch der Häuser und der Felder. Dem Antrage, welchen dieser Redner eingebracht, wild beigestimmt. (Schluß folgt.) (Tanzkränzchen der jungen Kauf-leute in Marburg) Dieses Kränzchen, welches am 24. Jänner in den Lokalitäten des Herrn Thomas Götz stattfand, entsprach vollkommen den hochgespatlnten Erwartungen. Die Dekorirung des Saales, von ver Hand de« Herrn Franz Bail in Gr>iz, darf ein wahres Kunstwerk genannt werden. Den musikalischen Thöil des Abends hatte das Streichorchester der Sildbahn-Kapelle übernommen und führte denselben unter persönlicher Leitung des Herrn Handl gelungen aus. Die gewählte Gesellschaft zählte ungefähr dreihundert Personen, darunter wohl die Hälfte vom schöncn Geschlecht, dessen Vertreterinnen — anmuthige, ja! prächtige Gestalten — auch durch Frisur, Form und Farbe der Gewandung sich auszeichneten und — was ihrein Schönheitssinn Ehre macht — j.de Ueberladung vermieden. Die meisten Theil-nehmer blieben bis zum frühen Morgen. Die jungen Kaufleute Marburgs, die ihr Wort in so glänzender Weise gelöst, werden sich durch diesen Erfolg gewiß ermuntert fühlen, auch im nächsten Jahre wieder ein solches Kränzchen zu veranstalten. auf einmal sein „Hol' über!" hören, in den Nachen fliegen, wie mit Flügeln des Vogels die Wellen durchschneiden, in seinen Armen liegen, umsaht von ihm ihn herüberholen werde. Kein Anderer holte ihtr, nur sie, in dem nämlichen Nachen, in dem sie ihn hinübergebracht hatte: sie hatte es ihm versprochen. Tläutnetld sad sie so am andern Morgen, und alle Tage, alle Morgen, alle Avende bis tief in die Nacht hinein. Wenn das Wetter hell war und sie stromabwärts das jenseitige Ufer sehen konnte, dann schweiste ihr weiter, von der LandungSsteHe bis dort hinunter, wo sie von ihm Abschied genommen, wo sie zum letzten Male seine Hand, seinen Kuß, das Schlagen seines Herzens gefühlt hatte; Ltniner träumte sie glücklich, von ihm glücklich. Mitte November war er fortgegangen und Mitte Februar waren die drei Monate um; wenn der Winter abging, mußte er wiederkommen. Noch vor Neujahr starb die kleine Anna; noch vor dein Vater, wie jener Trauin es dem Mädchen vorhergesogt hatte. Der Lebenskeim des in Ilnglück und Gram gel^orenen, von der Milch einer kranken Vrust genährten Kindes war fast schon in seilier Geburt zerstört gewesen. Der Tod des Kindes ergriff die Muhme, (Brandlegung.) Zu Rann bei Pettau siltd am 22. Jänner Nachts — wahrscheinlich in Folgte einer Brandlegung — ein Wohnhaus und zwei Wirthschaftsgebäude eingeäschert worden. (Franz Gusej verkleidet.) Franz Gufej hat kürzUch ^orinittags als Weib verkleidet ein Gasthaus in Windisch-Landtberg besucht und Abends in demselben als „Herr" in Gesellschaft von drei GcnSdarmen getrunken. Nach der Entfernung dieses Gastes wurde der Kellner gewahr, dab derselbe eigenhändig seinen Nainen m.t Kreide auf die Zimlnerthüre geichrieben. (Giftmischer.) Das Untersuchungsgericht Mahrenberg hat auf die Anzeige des Auszüg-lers Florian Blasonik von St. Prinion die Gattin, die Tochter und den Schwiegersohn desselben wegen versuchten Gifttnordes verhastet. Die Hausdurchsuchung fühlte zur Entdeckung, daß 136 Liter Most mit Arsenik gemischt worden. (Theater.) Heule geht zum Vortheile der fleißigen und sehr tieliebten Schauspielerin Frl. Marie Henle Bauernfelds bestes Schauspiel „Aus der Gesellschaft" in Szene. Dieses Stück, welches in den gebildeten Kreisen mit Sensation ausgenommen wurde, rechtsertigt den glänzenden Erfolg, den e« seinerzeit in der Burg hatte, durch den geistreichen Dialog und seine charakteristische Zeichnung der höchsten Stände. Daß Frl.Henle, unser lietienswürdiges „Aschenbrödel" gerade diese Wahl traf, deutet ihrerseits auf eitlen guten Geschmack und wir wünschen der Vemfiziantin ein volles Hauß. (Für die Schule.) In Frieüneg's Gast« Haus zu Ehrenhausen findet am 7. Februar ein Tanzkränzchen mit Tombola statt und wird das Neinerträgniß der Schule gewidmet. (Korbflechterei.) Die landwirthschastl. Filiale Nann w.ll dahin wirken, daß dort eine Fachfchule flir Korbflechterei errichtet werde. Theater. (^S'l Freilog den 23., Samstag den 24. und Soilntag den 25. Äänner: „Bocc'icc'o". Komische Op^'rette in 3 Akten von Franz von Suppv. Mit dieseln Werte hat sich der beliebte Komponist neuen Glanz erworben und wir können die Theoterleitung für die Ausnahme dcs „Boccaccio" in das Operettenrepertoire nur den besten Dank aussprechen und wünschen, daß von Seite der Theaterbesucher rege Theil-nähme die Bemühungen lchne. Das Libretto wurde von der bekannten Firma Zell und Geuse mit großem Geschick besorgt und Supps lieferte eine Musik dazu, die wegen ihrer Munterkeit und Frische, fowie ihres Melodienreich-thums reizend zu nennen ist. Einzelne Nummern sind besonders einschmeichelnd, so vor Allem die das Kind so sehr geliebt, die an ihm die einzige Vertraute gehabt h^tle. Aber so sehr war ihr Herz von der Liebe zu dein Geliebten erfüllt, daß sie mitten unter ihren Thränen nur an ihn und an seine Rückkehr denken konnte. Sie sagte den Tod des Kindes gewissenhaft dein Nachbar an; ihr Vater lebte ja noch. Aber wie sie den Strotn entlang ging und an der Stelle vorbei kam, wo sie den Geliebten so elend gesunden, mußte sie doch erst in die Weide treten, und als sie weiter ging, konnten ihre Augen nur lvieder die Stelle am jenseitigen User suchen, wo sie Abschied von ihm genommeli hatte. Gegen Ende Jai.uar starb auch ihr Vater. Auch dieser Tod war ein Glück für den Sterbenden, eine milde Erlösung des alten, an Körper und Geist kranken Mannes von langen Leiden. Felicitas mit aller chrer Liebe, mit aller chrer Zärtlichkeit und ihren Sorgen, die sie so viele Jahre treu und unvetdrosst.'n dem Vater gewidlnet halte, konnte seine Letche zum Grabe geleiten nur uiUer d»nl Gcdanfen an die Ntickkehr des Geliebten. (Foktse^ung f.'Igt.) im erstell Akte das Lied: „Hab' ich nur deine Liebe", das stürmischen Beifall fand ulld zur Wiederholung gebracht werden mußte, und im zweiten Akte das Briefterzett tnit feinem pikanten Walzerrhythmus. Recht kölnische und wirkungsvolle Numtnern sind das Ständchen im l. Akte mit dem Fagottsolo und das Terzett zu Beginn des 2. Äktes mit dein Refrain: „immer zu uudiei, trediei zc." und die darauffolgende Serenade. Die Enfeinblefätze, darunter insbesondere die Finale, sind wirkungsvoll gehalten und wurden ultseren Verhältnissen entsprechend gut gebracht, doch utn den von: Komponisten beabsichtigten Effekt zu erzielen, inüßle der Chor noch eintnal so stark sein, da gerade bei den Chorsätzen die Jnstruinentirung rauschend ist und eine große Krastentsaltung der Singstimmen verlangt. Die Aussllhrung des „Bocci» z^ui' so äas VergrösserunKsvorfatirev «ins I^^iAentlium kümmt1i(:I»er ?Iivtoß^rap1len und tluielmus nietet neu. Ivk liads >v»llrenä meiner in ^lardurk? medrors liunäerls Ve5^rüsso> un^en !ln meine '1'. I^unden zuir vollen /nil-iellenlleit a)iAesseben. >Vktg meine Kesc1ztts^!ie!>e'1'üe!^tiß^1ieit.ande1angt, xc, ei'Iaudv ick mil- von clerseWen Asr vielit 2U spre-etien ', nur «ei mir geZiattet kervor^ukelien, ^ass iek von cler I^.rötsnung meines pkotvArupdiseken (?s-selmsteZ 1>i3 nun stetg 1)estre1)t >var, a1!o in der kliowArgxiiis vorgekommenen Xeukeitev sofort ein-7.ufü1iren. ^us liiesem Orunde vnr meine Anstalt siets desuekt; Lev^ eis dessen der feste Lestknd meines 0ese!mttes seit metir als lö »lalireii, die selimoi-l!lie1liattestell ^nerl<6uuunxsn von Leite meiner ß^e-olirten 1'. '1'. lvundeu, sellisi. eine allerliöolists ^us/eielinunßs von 8r. Illa^sstiit dem liaiser von Oesterreiek. ^Ikrl)urg, 27. .länner !38l>. lOö lloekaektend ergedenst Nvinrivk KfSppvk, i-Kotoxr-pk Ein Gärtner-Lehrjunge wird auf dem Gute Tburnisch bei Pcttau aufgenommen. (1l)5 Anzufragen bei der Gutsverwaltung. Möbttrtes Zimmer zu vermiethen: Dom platz Nr. 0._(32 Eingesandt. Anläßlich des am 20. d. M. stattgehabten WohlthätigkeitS-Kränzchens im Saale der Frau Maria Jakopp zu Mst im II. Stocke eine Wohnuug Mit 3 Zimmern, Küche, SpeiS, Holzlege, Boden» und Kellerantheil sogleich zu vergeben. Daselbst, im Hofe rückwärts ist ein großer Stall nebst Wagenremise und einer an, stoßenden Wohnung mit 1 Zimmer und Küche zu vergeben. (78 Anzufragen bei der Stadtkasse c>m Rathhause. stüdlischtii vormals Vaflkigkl'jchrn Hause Nr. 165 Schmiderergasse ist eine Woh» nnng mit einem Zlmmer, Küche und Holzlege sogleich zu vergeben. (77 Anzufragen bei der Stadtkasse am Rathhauft. Zwei Zugpferde, ein Barutsch und ein Auhrwag»?n sind billig zu verkaufeii. (3 Auskunft im Coinptoir d. Bl. als: Nlzntik! tianx. nn^l viiß.1. tlit« tnili. 8in6 kitot8 unvsi-fälZekt, PI. Doica von 10 kr l>is 5 tl. liei (90 O. IUr<»». ^lardur^. Ein solides Mädchen mit freundlichem Benehinen findet in einer großen Bäckerei als Ladeninädchen sofort Ans-nahnie. (109 Wo, sagt die Erpedition d. Bl. Tiilhtige Hallshüiterin auf ein Landgut zu einer Familie mit 2 Kindern gesucht. Biegeln und Kochetl unerläßlich. Anträge an das Comptoir dieses Blattes bis 10. Februar nnter Nr. 100. (102 Ein Mädchen aitS besseren! Hause wi'lnscht als Kassieri,!, verrechnende Kellnerin oder Aufschreiberin in einem besseren Geschäft baldigst unterzllkommen. Adresse: Tegetthoffstraße Nr. l;0, Loben-weill'sches Haus, 1. Stock. (108 ?t«fforder«ng an Herrn ^lois Weidmann, k. k. postoffi)ial hier. Nachdein Sie sich zu wiederholten Malen erkühnt, ill meinem nur für anständige Gäste offen stellenden Lokale sowohl gegen mein Dieiistpersonale, als auch gegen meine Frau brutal aufzlltreteil, und ich nicht gesonneil bin, ähnliche Skandale inehr ailffi'lhren zu lassen, so fordere ich Sie hierinit auf, in Zukunft mein Lokale zu meiden, widrigeiiS ich itnliebsam genöthigt wäre, gegen Sie andere Maßregeln zu ergreifen. Zugleich ersuche ich uin Berichtiguilg meines Gutl)abens von 5 sl., wovon Sie nichts wissen wollen, obgleich ich fünf Zeugen habe, soiist müßte ich das k. k. Bezirksgericht in An» spruch nehmeli. Marburg mn 28. Jäimer 1880. 101) Paul Ältewtin, Caffetier. Aü gtschlvächte MSkner sende ich gegen Einsendung von 60 Kreuzer (Vriefinarken) mein preisgekröntes Dach über die durch Zageudsünden entstandenen so traurigen Leiden und deren wahre Heilung. (65 Dr. viRVin. Itnililvr, Berlin, Malienstraße 12. WSWW--M « 'S 'N. » . s - MW S ^ «VI. ^ v «KZ ^ c: - 'S ^ ^ r: 'S ß! L -s ^ L e ^ !Z2) itQ. ^ ^ -c. .-z ^ ^ .IS s x-S, L c: s Q S ^ c: I- ^ xz ^ . 17 s ^ r: ^ ^ r- ^ « s xi» er. ^ ^ ^ !Z L X) l»» ^ — 5^ s « «s: l7) n: c» » O ^ ^ eq «v u-es oo .s »7 . O? . L« . -ri. L ^8 s L- .s o "L ZW ^ ^ » 's'S»-' LS D L >« Z s «. ^ -» L Zs.1 -k - " s - - S .«' Z- ?! « ? lU i. s ><''> > s - »q "SN ---- ?-a " x ^ ^ « ^ lO S Si « j ^ -> zs> »» ^ L s sk c» T ^7 ? 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