Nr . 4 Z>onnerstag dm 14. Jänner l882. XXXI. Sayrgang. MarbllratrZtitllm Ter Preis des Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig V fl., halb.> jKhrig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 fr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung tnt HauS mrna'lich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. . ' Die Einzelnummer kostet 7 kr. Die Kandetsverträge im Avge-ordnetenhause. Vorgestern Hot im Abgeordnetenhause die Bcrathung der neuen Handelsverträge begonnen, welche wahrscheinlich die ganze Woche hindurch währen und mit der Annahme der Verträge endigen wird. Als ausgemacht gilt cs, dass die Vereinigte deutsche Mke und die Polen für die Beiträge stimmen werden. Der Club der Conscrvativen, der am letzten Montag bezüglich seiner Stellung zu den .Handelsverträgen derathschlagte, stellte es seinen Mitgliedevn frei, für und gegen die Annahme der Verträge zu stimmen. Die südtirolischen und dalmatinischen Abgeordneten, welche dem Club der Con-servativen angehören, machten auf die Gefahr, die der italienische Weinzoll fiir unsere Weinbauern birgt, aufmerksam, wogegen Dr. Schuklje die geäußerten Bedenken für „überspannt" erklärte. Der Abgeordnete Fuchs lenkte die Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten, welchen die Biehausfuhr aus dem Pinzgau, insbesondere infolge der verwickelten Veterinär-vorschrifteu, begegne. Wenn sich im Club der Conservativen zwar Stimmen gegen einzelne Bestimmungen der Handelsverträge erhoben, so darf man doch annehmen, dass viele Mitglieder des Clubs den Verträgen nicht grundsätzlich gegew überstehen. Angesichts der Debatte, die zur Zeit in dein Abgeordnetenhause über die Handelsverträge stattfindet, ist eS interessant, den Bericht des Zollausschusses über die neuen Verträge einzusehen. Der Bericht stammt aus der Feder des Abgeordneten Hallwich und wird als eine gediegene und treffliche Arbeit gerühmt. Bor allem wird in demselben darauf hingewiesen, dass die gesammte öffentliche Meinung nicht ^ allein in den Vertragsstaaten, sondern auch noch weit darüber s hinaus die Bedeutung der Verttäge zu würdigen wisse. „Das Gewicht der Thatsache an sich konnte nicht unterschätzt werden, der Thatsache allein, dass nach langen, schweren, aufreibenden Kämpfen wirtschaftlich internationalen Charakters . denstlben Kämpfen im Umfange eines beträchtlichen TheileS ibreS ungeheuren Schauplatzes plötzlich und wie mit einem Schlage Stillstand geboten wurde -, auf einem Consumtions-gebiete von nicht weniger denn 131 Millionen Einwohnern mit einem Gesammt Handelsverkehre von 7775 Millionen Gulden." Die Aufnahme dieser Verträge, sagt der Abge-ordnete Hallwich, innnerhalb der Vcrtragsstaaten war zum guten Theile eine geradezu enthusiastische, während die bloße Phrase von einem gewissen „handelspolitischen Sedan" zur Genitge bezeigt, dass der voraussichtliche Effect der geschlossenen Verträge auch außerhalb ihrer eigentlichen GeltungS-sphäre mindestens nicht unterschätzt wird. Der Bericht wendet pch dann der Besprechung der einzelnen Verträge zu. Wir wollen hier eine Skizze der allgemeinen Ausführungen über den Vertrag mit Deutschland geben. Diesfalls sagt der Referent: Erscheint jeden Eouutag und Donnerstag früh. ^ Einschaltungen werden von der Berlagshandlung des Blattes und allen größeren Annoncen-Expeditionen nltgegengcnommen. SchlusS Schristlcitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech- sür Einschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. — Offene stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurüit- vormittags. gesendet. „Unter den Verträgen ragt der Vertrag mit dem Deutschen Reiche nach jeder Richtung hin als der beiweitem wichtigste und inhaltsreichste hervor. Diese Wichtigkeit liegt in dem Verhältnisse der beiden Nächbarrciche, welche geschichtlich, culturell mid geographisch einander nahestehen und darum handelspolitisch zu einander gravitieren. Für das industriell hochentwickelte Deutsche Reich bildet unsere Monarchie das natürliche Hinterland und ein weites Absatzgebiet seiner Ueber-schüsse gewerblicher Production, das einzige große offene Con-sumtionsgebiet im nahen Osten, während andererseits die österreichisch ungarische Monarchie durch dieses Reich auf langgestreckten Grenzen hauptsächlich mit dem Weltmarkte, mit den oceanischen Straßen, mit der industriellen Utld commerciellen Vorhut West-Europas in Verbindung steht und dahin vorzugsweise seine landwirtschaftlichen Protncte absetzt. Wo solche natürliche Existenzbedingungen obwalten, kann auf die Dauer die handelspolitische Isolierung und Treunung nicht bleiben — von einem schärferen Gegensatze zu schweigen, welcher, bemerkenswert genug, auch in den verflossenen dreizehn Jahren, von dem Wetteifer in Zollerhöhungen innerhalb gewisser Grenzen abgesehen, nie so weit hervortrat, wie dies anderen Staaten gegenüber voriibergehend der Fall war und thcil-weise auch noch derzeit der Fall ist. Mit dem vorliegenden deutschen Vertrage vollzieht sich neuerlich ein traditioneller Bund, auf welchen man in Oesterreich thalsächlich nie verzichtet hat. Dass es so langer Zeit bedurfte, bis dieser Bund erneuert werden konnte, lag wesentlich an der Schwierigkeit, denselben sofort mit der Noiywendigkeit, die eigenen industriellen Interessen zu beleben und zu wahren, in Einklang zu bringen." Der Bericht recapituliert nun die Geschichte der Zollpolitik in den letzten zwölf Jahren und beleuchtet die Ursachen, welche für die drei Revisionen des Zolltarifes maßgebend waren. Die Versuche, einen Zollvertrag mit Dentsch' land zu vereinbaren, scheiterten zweimal. „So giengen Ver-tragsverhandlungen und autonome Gesetze mit steigender Zollhöhe neben einander; immer oscillierten die zwei großen wirtschaftlichen Körper Mittel-Europas zwischen Anziehung und Abstoßung, ohne einen Rnhepunkt früher zu finden, als mit dem gegenwärtigen Vertrage." Die österreichische Handelspolitik hat dabei immer das Ziel verfolgt) mit Deutschland zu einer zollpolitischen Verständigung zu gclangen. In dem wirtschaftlichen Kriege hat namentlich die Landwirtschaft namhafte Einbussen bei der Ausfuhr ihrer Erzeugnisse erlitten. Dabei ist aber bei mäßiger Verringerung der Einfuhr der Gesammtezcport der Monarchie bedeutend gestiegen. Daraus erhellt der ganze Grundgedanke dieser Zollverträge. Der Zweck derselben ist nicht ein Umsturz in den wirtschaftlichen Verhältnissen der Industrie, sondern die Milderung in den Zöllen für die Einfuhr von Fabricaten insoweit, als dies mit dem Gebote industrieller Selbsterhaltnng vereinbar und durch Erleichterungen für unseren Export an landwirtschaftlichen Producten gerechtfertigt erschien. So ist der Vertrag mit Deutschland zu Stande gekommen. Das Urtheil über die gesammten Verträge wird von dem Referenten in der folgenden Weise zusammengcfcisst: haben die geschlossenen Verträge nicht entfernt die Bedeutung eines Zoll- und Handelsbündnisies, einer Zoll Union u. dgl. Dazu fehlt vor Allem die differentielle Behandlung der anderen, außerhalb der Verträge stehenden Staaten. Die hicmit für Oesterreich-UnMvn, das Deutsche Reich, Italien, die Schweiz und Belgien erstellten Conventional - Tarife l?adm nicht nur für die Contrahcnten unter einander, sondern gleichzeitig auch für alle Jene volle Geltung, M denen wir derzeit im Verhältnisse der Meistbegünstigung stehen, insolange dieses Verhältnis dauert. Infolge der hiedurch bedins.t^n starken Erhöhung des Wertes der Meistbegiinstigungs - Clausel werden wir alle Ursache haben, bei ferneren Veetragsabschlüssen mit der Einräumung dieser Clatiscl sehr vorsichtig und sparsam umzugehen; die bestimmte Erklärung, welche dieser Frcige gegenüber im deutschen Reichstage von autoritativer Seite gefallen, eS werde bei Erneuerung andei weitiger Vevttäge da5 Bestreben der verbündeten dentschen Regierungen dahin gehen, „nichts zu geben, ohne gleichwertige Concessiontn bekotnmen", wird auch die k. k. Regierung sich von nun an jederzeit gegenwärtig halten müssen." Mit besonderer Befriedigung wird aber die öffentliche Meinung vernehmen, dass in dem Berichte nachdrücklich die Regelung der Valuta gefordert wird. Im Namen des Zollausschusses uny in Uebereinstimmung mit dem gesammten Präsidium desselben erklärt der Abgeordnete Hallwich: „Die „Stabilität der Zölle" in dieses Wortes ganzer Bedeutung bleibt etwas Unerreichbares, insolange eine schwankende Valuta die Höhe dieser Zölle theilweise oder znr Gänze illusorisch macht. Ein engerer lvirtschaftlicher Anschluss der Vertragsstaaten hat bis zu einem gewissen Grade die Gleichartigkeit der ProductionSbedingungen zur natürlichen Voraussetzung; zu ihnen gehört aber in erster Linie die gleichartige Währung; ohne Herstellung dieser Gleichartigkeit bleibt jeder weitere Schritt auf der bezeichneten Bahn mehr oder minder praktisch undurchführbar. Die Regulierung der Valuta eischeint denn hiemit als eine Cardinalforderung nicht nur der wirtschaftlichen Zukunft Oesterreich-Ungarns überhaupt, auch seiner zollpolitischen Entwicklung insbesondere." Der Bericht fordert zum Schlüsse die Schaffung eineS Zollbeirathes, die Reform der Zoll- und Monopolsordnung und bespricht hierauf mit Nachdruck die Nothwendigkeit, Handelsverträge mit den Balkanstaaten abzuschließen. In dieser Beziehung beinerkt der Bericht: „Es ist ein öffentliches Geheimnis, welche großen, mannigfachen Verluste und Gewinnstentgänge der Zollkrieg mit Rumänien den betheiligten Kreisen gebracht hat. Unleugl.'ar: die nationale Wirtschaft auf beiden Seiten — sowohl in Rumänien als auch iu Oesterreich-Ungarn — hat in Folge dieses Krieges empfindlichen Schaden genommen. Altgelvohnte und beiderseitig nicht etwa auf gewiffe Specialitäteu beschränkte, sondern so ziemlich auf alle jeue Verbrauchsartikel allgedehnte VerkehrSbeziehungen, welche die vordenr vertragsmäßig ver^ HeälHtet. (Nachdruck verboten.) Roman von Ferdinand Hermann. (3. Fortsetzung.) „Wer ist da?" fragte der muthige juuge Mann mit lauter Stimme. „Antwort! oder ich rufe aus Leibeskräften um Hilfe!" „So schweigen Sie doch ums Himmels willen!" klang eine gedämpfte Antwort zurück, „und laffeu Sie mich auf der Stelle loS! Ich bin's ja — Müncheberg Z — Glauben Sie vielleicht hier oben in unserer Dachkammer einen Einbrecher erwischt zu haben?" Gerhard hatte die Stimme erkannt und ließ den Mann, den er ergriffen halte, los. Im nächsten Augenblick blitzte das Flämmchen eines Zündhölzchens vor ihm auf, und das Licht, welches er vor seinem Bette vergebens gesucht hatte und das merkwürdiger Weise jetzt auf einem Tischchen neben der Thür stand, wurde angesteÄ. Bei seinem Schein sah er Miinche-bergs hochgewachsene Gestalt — noch in Hut und Ueberrock; sein Hausgenosse lvar also offenbar erst jetzt von einem heimlichen Ausgange nachhauft zurückgck.hrt. Als ihm aber der Buchhalter jetzt sein Gesicht zuwendete, erschrak er beinahe vor dem wilden Ausdruck seiner Züge, die ein Gefühl tödt-lichen Haffes verzerrt ;n haben schien. „Sind Sie denn toll geworden, Asmus?" knirschte der Ertappte, indein er seinen Hut mit heftiger Bewegung in eine Ecke schleuderte. „Sic überfallen mich ja in meinem eigenen Zimmer wie cincn Mörder, und ich kann mich wohl am Ende noch bedanken, dasS Sic mich ntit Ihren bäurischen Fäusten nicht glcich zu Bodcu geschlagen haben!" Gerhard hatte sich ans den Rand seines Bettes gesetzt und sah dem Wiithendcn ruhig ins Gesicht. „Ich habe nur gethan, waS Sie an meiner Stelle wahrscheinlich auch nicht unterlassen haben wiirden", sagte er mit bescheidener Festigkeit; „hätten Sie mich vorher davon benachrichtigt, dasS Sie in der Nacht auszugehen gedächten, oder hätten Sie wenigstens auf meinen Zuruf geantwortet und das Feuerzeug an seinem Platze stehen lassen, so wäre uns dieser peinliche Auftritt erspart geblieben. Ich war in der That wirklich nahe genug daran, die Bewohuer des Hauses zu alarmieren." „Nun, das hätte Ihnen aber sehr schlecht bekommen können", fuhr Müncheberg auf. Aber währeud er sich entkleidete, schien ihn doch allmählich eine tnildere Stimmung zu überkommen, oder er schien sich wenigstens zu überlegen, dass er lvohl klüger thäte, einen minder heftigen Ton anzuschlagen. „Die ganze Geschichte ist ja nicht der Rede wert", sagte er. „und ich hoffe, Asmns, Sie werden vernünftig genug sein, über das kleine Atentencr reinen Mund zu halten. Dass ein Mann wie ich die nmvürdige Sclaverei dieser Hans-ordnuug nicht so ohne weiteres ertragen kann, wird Ihnen ja wohl, trotz Ihrer etwas kleinstädtischen Begriffe eiulenchten, und Sie werden hoffentlich auch kein Verbrechen darin sehen, dass ich gelegentlich einmal des NachtS meine guten Freunde aufsuche, um bei einem Glase Bier eine Stunde oder zwei mit ihnen zu verplaudern. Es ist schlinnu genug, dass man sich bei einer so harmlosen Zerstreuung wie ein Dieb aus dem Hause und wieder hinein schleichen mnss." „Ich meine doch", wagte Gerhard einznwenden, „dass Herr Nehlsen gegen eine solche Zerstreuung nichts cinznwenden haben würde, wenn Sie ihn darum ersuchten. „Sie kennen den Mann eben nicht, mein bester Asmzls. Er würde lnir auf der Stelle kündigen, wenn ich ihm solchen Ansinnen käme, denn man wird ja si.^rmlich nüt W^lt und Handschlag auf die vcrinaledeitc Hausordnung verpflichte^ „So würde ich an Ihrer Stelle lieber frei:villig austreten, da Sie doch nicht imstande sind, Ihr Wort zu halten „Verdammte Naseweisheit!" fuhr Miincheberg hierauf ingrimmig empor; aber anch diesmal lenkte er schnell wieder ein und sagte mit einer Freundlichkeit, die fast unangenehmer klang als seine Zornesausbrüche, „davon verstehen Sie eben nichts, mein lieber Asmus, und wenn Sie erst in Jl)rem Neste hier warm geivorden und in die Verführungen des großstädtischen Lebens hineingerathen sind, werden Sie über diesen Punkt nun auch wohl anders denken und sich gelegentlich einmal desselben Verbrechens schuldig macheu, auf dem Sie mich heute ertappt zu haben glauben!" „Niemils!" klang Gerhards entschiedene Antwort. „Eine Verpflichtung, die ich freiwillig aus mich genommen b.it'e, werde ich jederzeit erfüllen und im Uebrigen l)ege ich keine Besorgnis, dass ich den Verführungen dieser Stadt zum Opfer fallen werde!" „Nun, meinetwegen, Sie Tugendspiegel", brummte jetzt Müncheberg mit einem künstlichen Gähnen. „Für jetzt aber haben wir genng über diese jileinigkeit geredet. Ich rechne darauf, dass Sie schweigen, und wenn cs Ihnen angenehm ist, zu hören, will ich Ihnen sehr gern das Zeugnis ausstellen, dass Sie sich benommen haben wie der selige Bavard, der Ritter ohne Furcht und Tadel! Und nun ruhen Sie sanft auf ihren Lorbeeren aus! Ich habe vielleicht später einmal Gelegenheit, Ihnen den Liebesdienst zu vergelten!" Er drehte sich auf die andere Seite, und bald verrietheu seine ticfen Athemzüge, dass er entschlumntert war, oder dass er sicl? wenigstens den Anschein gab, zu schlafen. Für Gerhard aber war jetzt mit dieser höchst unliebsamen Untcrbrechnng die ganze Ruhe dieser Nacht unter fremdem Dache zu Ende. Seite 10 _ dundenen Theile nach dem Stande ihrer ökonomischen Ent-ni.slung einander überhaupt zu bieten vermochten, waren jclUlngS abgebrochen worden. Und das galt da wie dort von Production und Consumtion. Und wenn auch seit Mitte dcs Jahres l8l>1 der Zollkrieg als solcher beseitigt und durch ein tk'atsächlicheS Verhältnis ersetzt ist — als ein Verhältnis des i.tgenseitigen ZuivartenS vielleicht am besten charakterisiert — so kann damit doch wohl selbstverständlich von einer Ordnung der Dinge nicht die Rede sein. Es handelt sich um eine offene Frage, die im wohlverstandenen Jntcrcsse aller Theile nach einverständlicher Lösung drängt. Dabei kann nicht verkannt werden, dass eine Wiedereröffnung unserer Zollschranken gegen Rumänien auSrciclzende Maßnahmen veterinärpolizeilicher und seuchenliesct;licher Natur nothwcndig voraussetzt. Dem soll in vollem Maße entsprochen werden. Gewiß aber wird, soferne llur erst unserer, durch den Bcilust des rumänisches Marktes schwer geschädigten Industrie, der nun allein auch bei Votierung der neuen Verträge mit den westlichen Nachbarstaaten die Tragung der Kosten aufgebürdet wird, uach Wiedcrauknüpfung der alten Hange'S'eziehurgcn zum Osten die Kaufkraft wiedergeglben, auch unsere Landwirtschaft im ganzen Umfange der Monarchie den wohlthätigen Rückschlag desseu zu empfinden t)al'en. Die Solid^irität der Interessen eines ungctt)eilten Wirtschaftsganzen physischer und technischer Cultur, vom Ausschusse gebührcud l)^'chgll)altcn und bei jeder Gelegenheit Nlit allem Nachdrucke belont — hier wird, hier muss sie voraus« sichtl'ch znr rollen Geltung kommeu." Ans dem Abgeorduetenhause. Ju der Sitzung des Al.'gcorduetenhauscs vom 8. d.. wurde der neue Minister bei seinem lKrscheinen allseitig begliick-wünscht. Anch die Polen und Clericaleu gratulierten demselben, nur die Jungtschecheu blieben ostentativ und schmollend sitzen. Minister Kuenburg nabm seinen Sitz neben tem Handels-minister Bacqueh.m, den zweiten Sitz links ein, während Minister Gautsch nach rechts übersiedelte. Präsident Smolka, welcher inzwischen von seiner Krankl)cit wieder genesen ist, präsidierte. Ciiie Zuschrift Taaffe's zeigt die Ernennung Kuenbmg's znnl Minister an. Dr. v. Derschatta zeigte seine MantatSniederlegung au. Abg. Promber fragte an, ob es richtig sei. dass die Staatst?eamtkn der unteren Rangs-classtn nur in Stä ten m t mindestens 40.()()0 Einwohnern eine Theueiung^-Zulage erhaltet sollen und stellte die Frage, was die Regierung zu einer eudlichen Lösuug der Staats-beamteufrage zu thnn gedenke. Auf der Tagesordnung standen Petitionen, welche theils ohne, theils nach kurzen Debatten sämmtlich nach den Ansschussanträgeu erledigt wurden. Die Petition der Stadt Teplitz um Erlangung einer Garnison wurde befiirwortet. Abg. Dr. Groß beantragte namens des !^^egitimationsausschusses die Agnoscierung der Wahl Foregger's. Abg. Gregorec wandte sich entschieden gegen die Agnos-ciernng, da Abg. Foregger angeblich ein Freimaurer uud ein Feind der Slovenen sei. Ueberdies sei die Ällier Wahl unter Hochdruck vor sich gegangen. Merkwürdig sei, dass Cillier Beamte für den Freimaurer gestimmt hätteu. Der Präsident Smolka rief deshalb den Redner zur Sache und bemerkte, seines Wissens bilde die Freimaurerei kein gesetzliches Wahlhindernis. At?g. Foregger wandte sich mit aller Entschiedenheit gegen die böswilligen und verleumderischen Insinuationen, »velche Abg. Gregorec der Cillier Wahlcommission unterschob. Die patriotischen Bemerkungen des Abg. Gregorec seien merkwürdig im Munde eines Mannes, dessen Partei die Zerstückelung Oesterreichs in ihrem Programme habe. Die Wahl Fore5 fl.), ferner daS Finanzmiiiisterinm (21,437.579 fl.) und daS Handelsministerium (9,275.391 fl.) Die directen Steuern lieferten eine Mehreinnahme von 4,381.493 fl., die Zölle eine solche von 2,190.698 fl., die indirecten Steuern von 9,713.989 fl., Tabak von 410.801 fl. und Taxen und Gebüren von 4,063.243 fl. Beachtenswert ist insbesondere der günstigere Erfolg der Einkommensteuer mit 3,055.246 fl. Die Cassenbestände sind von 142,651.172 fl. im Jahre 1889 auf 165,216.662 fl., daher um 22,565.490 fl. gestiegen. Es ist augenscheinlich, dasS sich unsere Finanzlage gebessert hat, freilich ist aber die Steuerschraube schon auf das Empfindlichste angezogen. Wie viel Fleiß mnsSte aufgewendet, wie viel Schweiß vergossen werden, bis es gelang, den angestaunten Ueberschnss im Staatshaushalte zu erzielen. Die Völker Europas bezahlen ihr Leben theuer. Die Alttfchechen nnd der AnSgleich. Die „Politik" beschäftigte sich unlängst mit der kiinftigen Haltung der alttschechischen Abgeordneten und schrieb hierüber; „Wir sind allerdings nicht ermächtigt, namens der alttschechischen Freude, als er die junge Dame, welche seit einer Woche seine Gedanken fast uuausgesetzt beschäftigt hatte, leichtfüßig über den Teppich der Wendeltreppe hinabeilen sah. Sie hatte ihn nicht sogleich wahrgenommen: denn sie hatte ihr Köpfchen rückwärts gewendet, wo eine ältere Dame am Arme eines mit stutzerhafter Eleganz gekleideten jungen Mannes folgte. Diese Dame war ohne Zweifel die von Müncheberg so viel verspottete Tante Dorette, und es ließ sich in der That nicht leugnen, dass sie in ihrem Aussehen und in ihrem Wesen etwas Altjüngferliches und Lächerliches hatte. Ihr nach einer längst vergesftnen Mode geschnittenes seidenes Kleid, sowohl das zu lauter kleinen Schneckengebäuden frisierte Haar und die sorgfältig gedrehten Hängelöckchen an jeder Seite gaben ihr bei ihrer mageren Figur und ihrem stark ins Gelbliche spielenden Teint ganz das Ansehen einer Carricatur; aber man brauchte sich nur die Mühe zu gebeu, sie etwas schärser anzusehen, um mit den kleinen Absonderlichkeiten ihrer Erscheinung sogleich wieder ausgesöhnt zu werden. Ihre Gesichtsziige waren nämlich von einer so unverkennbaren Gutmüthigkeit und ihre noch immer schönen Augen — sie hatten die nämliche Farbe wie die ihrer Nichte — strahlten so wohlthuend in Sanftmuth uud Milde, dass man sich rasch zu der lächerlichen alten Jungfer hingezogen fühlen musste. Auch der junge Mann, welcher sie mit einer ritterlichen Artigkeit geleitete, wäre schön zu nennen gewesen, wenn er nicht beides gar zu sehr hätte sei» wollen und durch die Absichtlichkeit nicht den Eindruck verdorben hätte. Auch zeugten die großen Brillanten an seinen Fingern und in seiner Cravatte, sowie die dicke goldene Uhrkette und der golk'ene Knopf seines Spazierstockes von einer Prunkliebe, welche bei einem noch so jungen Manne nicht ohne einen gewissen komischen Beigeschmack war. (Fortsetzung folgt.) Partei irgend eine bindende Elkkärung abzuArbcn. ^»u^ein n'äre es verfiüht, dies zu thun, so lange hicrübcr nicht die Ah^zeDrdnrtcn (5>?nslrcn',, welche vor der Cii?ssnuug d 3 ^'andta>;es zusammentritt, schlüssig A-worden ist. Wir sind indeß der Meinung und heqen die feste Ueterzcuqnng. dass, wenn diese Abqeordneten-Confcrenz. entgegen nnseru- allcrUngs «nmoftgtblichen Ansicht, sich fiir die Beibehaltung dcr Van> tag^mandate rntsktieiden sollte, ilire Älilliüse l^ei dei ^oit-siihrnng dcr Au«gleichs-Pui tlationen gcrade.^u c>us.;eschlossen ist wenn nicht eine gerechte Walilordnung vorgelegt und die nationale Gleichk?crcchtigung in Llmt uno Gericht garantiert wird." Russische Zustände. Ein Petersburger Bericht der „Pol. Corr." constatiert, dass trotz d^r ungeheuren Anstrengungen .^ur Linderung dcr Hungersnoth seitens dcr Regierung, der Municipalbehörden, d'er Zcmstwos und des großen .Hilf^comitc's kaum noch eine Besserung der Lage bemeikbar sei. Die Schuld hieran liege größtentheils an der Lässigkeit m'd Unredlichkeit der Functionäre, welche mit dcr Verthnlnng der Hilfsmiltcl betraut sind. So werde das von den Zemstwos vertheilte Mehl und l^etreide hänfig zum Gegenstand eines abschenlichrn Handels zwischen den Beamten und den Nothleidcnden gemacht, intem die ersteren nur solchen Leuten Getreide verabsolgen, welche sich vorher bereit erklären, mit ihnen zu theilen. Die Geldsendungen aus dem Staatsschatze werden durch iiberslüssige Formalitäten ungebührlich verziigert. Die furi'.,tbarste Geißel sei jedoch unstreitig die nichtswürdige At.sbcutung dcr linngernden Bevölkerung durch eiue Menge von Händlern, und so^iar von Beamten; fast jeden Tag und überall werden große Unterschleife entdeckt. Die Händler betienen sich der verwerflichsten Mittel, um die Preise in die Höhe zu schrouben und sie verkaufen nicht frül?er, als bis sie ihren Zweck erreicht haben. Anderseits kansen die Agenten der Zemstwos und der Municipalbehörden Mehl oder Getreide auf, welches entweder gänzlich verdorben oder mit allen ungenießbaren Substanzen, zuweileu sogar mit Sand und Erde vermischt ist. Die Verfälschuug des vom Petersburger Stadtrathe in Liebau angekauften MehleS gebe einen Begriff davon, wie es diesbeziiglich erst in der Provinz zugehe. Selbst die Entdeckung des erwähnten Betruges sei charakteristisch für russische Zustänte. Die Polizeipräfectur habe die Untersuchung nur deshalb so eifrig betrieben, weil sie mit der Munizipalität in Streit ist uud der letzteren gerne eine Unannehmlichkeit bereitete. Aehnliche Missstände ereigneten sich im Zemstwo der Provinz Samara; Ue Functionäre desselben hatten in Odessa Mehl und Getreide gekauft, das sich auf dcr Reise in etwas ganz Anderes verwandelte. Diese Betriigereien häufen sich derart, dass die Gendarmerie be<»uftragt wurde, auf den Eisenbahnstationen strenge Controle über alle Getreidesendungen zu üben. Zu alledem gesellt sich in den Städten eine neue Plage. Vom Lande strömt eine Menge hungernder Leute in die Städte, welche vergeblich um Arbeit und Unter' stiitzung betteln, in dem Schmutz verkommen und epidemische Krankheiten verbreiten. Ju Cl^arkow wiithete dcr Typhus derart, dasS ein eigenes Typhusspital errichtet werden musste. Und endlich seien Städte und Dörfer der Schauplatz zahlreicher Räubereien, welche von den Nothleidenden begangen werden. Auch der Ausblick in die Zukunft sei überaus düster, da selbst die osficiellen Berichte eiuen sehr ungünstigen Stand der Wintersaaten constatiercn. Bezüglich dcr öffentlichen Arbeiten heißt es, dass General Annenkow in den letzten Tagen eine wesentliche Erweiterung des ursprünglichen Programme« durchgesetzt habe. Mit der Ausführung dcr Arbeiten soll unmittelbar nach Neujahr begonnen werden. Tagesneuigkeitm. sVon ein em I n fanteristen überfallen.) Ein sehr bedauerlicher Vorfall hat sich jüngst in Brixen ereignet. Der Cavallerie-Major a. D. Herr von Heyderweiler auS Wiesbaden, welcher den Winter in Brixen zubringt, wurde, als er Abends auf der Straße gegen Vahrn spazieren gieng, von einem Soldaten, nach seiner Aussage von einem Infanteristen, überfallen. Der Soldat fragte ihn, wie spät es iei. Auf die höfliche Antwort ,.gegen halb 7 Uhr" fragte der Soldat nochmals und versetzte ihm zugleich eineu Hieb mit seinem Seitengewehre auf den Kopf und Arm. Der Major stürzte bewusstlos nieder und als er wieder zu sich kam, sah er den Soldaten neben sich auf der Erde knien. Der Major wehrte sich und rief um Hilfe, woraus der Angreifer entfloh. Der Angegriffene war ganz blutüberströmt. (Lebendig begraben.) Aus der Ortschaft Proscho-wltzak in der Provinz Kielce in Polen wird ein tragischer Vorfall berichtet. Auf dem Kirchhofe daselbst wurde vor einigen Tagen der Ortsarzt begraben. Das Leichenbegängnis fand Vormittags statt, und als die Ceremonie vorüber war, kehrten die Leidtragenden nach Hanse zurück. Am Nachmittag fand eine zweite Beerdigung statt; das ueue Grab befand sich in der unmittelbaren Nähe des vor wenigen Stunden in Benützung genommenen. Während des Gottesdienstes vernahnlen die Umstehenden zu ihrem Entsetzen ein seltsames Ul'terirdischeS Geräusch. Ehe sie sich von ihrem Erstaunen erholen konnten, folgte eine Reihe halberstickter Schreie, welche offenbar aus dem anstoßenden Grabe kamen. Der Geistliche stellte sogleich seine Functionen ein und die Todten-gräber begannen unter Mithilfe der Anwesenden das Grab zu öffnen. Als sie zum Sarge gelangten, wurde derselbe aufgebrochen und man sah augenblicklich, dass der unglückliche ?!rzt lebendig begraben worden war und die Hilfe zu spät gekommen sei, da er bereits den Tod durch Ersticken gefunden hatte, während die Arbeiten zu seiner Rettung im Fortschreiten waren. Man fand, dass sich dcr Verstorbene nach der linken Seite gewendet habe. In dcr Agonie hatte er sich bis auf den Knochen in die Finger gebissen und den Kopf an die Wände seines schrecklichen Gefängnisses gestoßen, bis seine Schläfen mit Wunden bedeckt waren. (Der (5z ar und der frühere Fürst Alexander von Bulgarien.) Ein Mitarbeiter der „Köln. Ztg." erzählt, Graf Hartenau habe ihm im Jahre 1880 gesagt : Der (5 ar ist wohlwollend und freundlich, mit aus-grprägtcm Sinne für Gerechtigkeit. Wenn ich unter seiner Adncigun.^ g litten habe, so ist das auf ein Mißverständnis zurückzuführen, das vielleicht nur in Rußland möglich ist. Man hatte alljährlich — wie ich ncich meinem Scheiden aus Bulgarien erfahren bade — sehr bedeutende Summen, mehrere Millionen Rubel, von dem ^zarcn für mich als Subvention verlangt, der Czar bewilligte und die that^ sächlich auch aus der russischen Staatsc^isse bezahlt wurden. Ich habe selbst weder davon gewusst, uoch gar etwas erhalten. Von der Annahme ausgehend, dass ich tiefe Summen verlangt uud empfangen hätte, sah der C^ar in meinem Widerstände g-'gen seine Vertreter in Sofia eine Unehrlichkeit, die ihn erbitlerte. Wohin jene Summen gcflossen sind, das ahne ich wobl, doch weiß ich es nicht. Die Herren, die Se. Majcstät in Sofia vertreten, müssu, darüber uuterrichtet sein. Ferner wird mitgetheilt, Fürst Alcx.n,dcr wäre wiedergewählt worden, wenn er nicht auf sein Pro^^ramin Nachgiebigkeit gegenüber Rnßland gesetzt hätte. Den Herzog von Lenchtenberg lehnte der Czar ab, als er erfuhr, Alexander habe ihn empfohlen. (Lebende Trichinen in amerikanischen Schwein efleischproducte n.) Berliner Blättern zufolge bestätigt der Director der Berliner städtischen Fleischbeschau, Dr. .''^ertwig, dass in deu in Deutschland eingeführten amerikanischen Schweinefleischproducten neben getödtcten auch lebende Trichinen vorkommen, und ist dcr Meinung, dass eine anders gestaltete Art der Untersuchung weit mehr lebende Trichinen finden würde, als gegenwärtig. Da nämlich die dcr äußeren Flache am nächsten liegenden Fleischschichten, aus welchen Proben für die Untersuchung entnommen waren, am nachhaltigsten mit dem Pöckelsal^ in Berülirung gekommen seien, so liege cs auf der Hand, dass die in diesen Tbeilen befindlichen Trichinen auch am ehesten getodtet worden seien. Wären nun die Proben für die Untersuchung statt von der oberen Fläche der Schinken ans der Mitte derselben, in der Nähe des sogenanten Schiukenknochens entnonlmen, so würde die Zahl dcr mit lebenden Trichinen durchsetzt befundenen Schinken entschieden eine noch größere gewesen sein. Dr. Hertwig hat persönlich Gelegcnhcit gehabt, trichinöse amerikanische Schinken zu seheu, deren äußere Schichten gut zubereitet, im Innern abcr noch roh waren. Die in diesem Theile befindlichen Trichinen waren daher von der Wirkung des Salzes unberührt geblieben und in Folge dessen lebend ultd zur schwersten Benachtheilignng dcr menschlichen Gesundheit geeignet. (DerKhedive vonEgvpten) ist an einer doppel-seitigen Lungenentzündung in Folge von Influenza am 4. d. gestorben. (Mehemed Tewfik, Khedive von Egypten, Souverän von Nnbicn, dcs Sndan, Cordofans und Dar Fors, war im Jahre 1^52 als Sohn des vormaligen Khedive Ismail geboren, hatte daher das Alter von kaum 40 Jahren erreicht. Als Khedive Ismail im Jahre 1879 auf deu egyptischen Thron verzichtete, wurdeMehmed Tewfik durch Ferman vom 8. August 1879 zuln Khedive ernannt und am 14. August l879 mit der Investitur bekleidet. Mehmed Tewfik war seit Jänner 1873 mit Prinzessin Emineh Hanem (geboren 1859), Tochter des verstorbenen Prinzen El Hamy Pascha, verinählt. Dieser Ehe entstammen zwei Söhne und zwei Töchter. Der älteste Sohn, Erbprinz AbbaS Pascha, welcher nunmehr Khedive von Egypten ist, wurde am 14. Juli 1874 geboren. (Dip lomfälschunge n.) Aus Brüssel wird berichtet: Die Polizei hat einen in großem Maßstabe angelegten Geschäftsbetrieb aufgedeckt, der sich ausschließlich mit dcr Herstellung und dem Verkaufc gefälschter Universitätsdiplome befasstc. Inhaber des „Geschäftes" waren der frühere Advokat Bürard, ein Graf Zankow und ein Beamter einer großen internationalen Gefcllschctft. Die Diplome wurden nur an solche Personen verkauft, die sich in Rußland, in den Balkanstaaten oder in überseeischen Ländern niederlassen wollten. Wenn z. B. in einem südatncrikanischen Staate für einen Eisenbahnbau eine Fabrik oder ein commercielles Unternehmen ein '^nacnier Chemiker oder Rechtsbeistand gesucht wurde, oder weitu die Stelle emes Arztes zu besetzen war, dann fertigte das oben, genannte Kleeblatt den oftmals ganz ungebildeten Bewerbern die er^rderltchen, übrigens täusche,id nachgemachten und mit allen Stempeln und Siegeln versehenen Diplome aus. DaS „Honorar" für ein Diplom betrug 300 FrS., nebst 10"/ votn crstcn Jahresgehalt, falls der Bewerber den gewünschten Posttn erhtelt. Entdeckt wurde dieser Diplomschw'indel durch ^e Denunc.at.on cineS jungen Mannes, der sich c.n medizinisches Doctordlplom „gekauft" hatte, aber bei Bewerbung um die Stelle eines Arztes in Brasilien nicht berücksichtigt worden war. Der lunge Mann verlangte sein Geld zurück und als er es nicht erhielt, erstattete cr die Anzeige. Man vermulhet, ^ss außer dem Diplomschacher auch noch ein ausgedehnter Ordensschacher betrieben wurde, welcher de,»nächst zu interessanten Enthüllungen führen dürfte. r . toller Wolf) bat sich in dem Dorfe Sestrimo bet BeUova, wie bulgarische Zeitungen berichten, gezeigt. Der Wolf fiel übcr Ziegen, Schweine und Hnnde her und konnte wegen einbrechender Dunkelheit i,n Dorfe nicht erlc<,t werden. Hinter dem Dorfe stieß cr auf die heiinkehrenden Heerden von Pferden, Manlthieren und Ochsen. Nachdem cr vielen Thierin Blssc beigebracht halte, lief er i» das Dorf Bcllova. wo er gar keinen Schaden «hat nnd erlegt wurde. Nach l0 , s» t>el'>fsenen Thiere, von denen bis jckt II«) Swck, Zlcgen und Schweine nicht mitgerechnet, verendet smd. Der Verlust wird auf mehr als 10.000 Francs geschätzt. (D ie ersteTaufe iu Japan.) Eine in japanischer Sprache erscheinende christliche Zeitschrift erzählte kürzlich ihren Lesern die Geschichte der ersten christlichen Bekehrnnz 'm Jahre l8W. als ein Vasall des macht,g^n Grmidherrn von Jaga sich auf Befehl seines Ge-bieters nach Nagasaki begab. Er kreuzte eines «beiids den Hafen in einem Boot und fischte aus dem Waffer ein vor-übertreivendes Buch auf. Von einem holländischen Airsi^dler verständigt, dass cs die damals iin Reiche des Mikado noch verbotene Bibel war, ließ er sich von N.ugierd,: getrieben, ihren Inhalt übersetzen unb setzte nach seiner Rückkehr im Verein init einigen Freunden die Studie fort. Kainen sie auf eine schwierige Stelle, so sandten sie einen B.)ten an einen angesehenen Missionär, Dr. V.'rbcck, welcher ihnen die erbetene Auslegung übersandte. Der Finder der Bibel ließ sich zuerst taufen, und sein Naine, Murata, nilnmt den Ehrenplatz in dcr Liste der protestantischen C?)risten in Japan ein. Gigen - Berichte. Leib Nitz, 12. Jänner. (Landwirtschaftliches.) Die ain 10. Jänner in Leibnitz stattgehabte Vollversainmlung der Filiale Leibnitz der k. k. steicrin. ^v.'andwirtschaftsgesellschaft war trotz des schlechten Wetters sehr zahlreich besucht. Hiebci wurde das Plvtokoll der letzten Sitzun,^, dann der Rechenschaftsbericht des Cassiers Herrn I. Probst zur genehlnigcnden Kenntnis genominen. Als Delegierte znr allgcineinen Versammlung in Graz wurden die Herren Dr. Fritz Ritter von Wurzbach, Advokat hier, uud Franz Barta, Gutsbesitzer in Eckberg, als E'satzinänner Herr Josef Kneipt, fürstbischi?flicher Gutsverwaltcr auf Schloss Seggau, uud Herr Adolf Reicbs-ritter von Jenisch, Filial-Vorsteher und Realitätcnbesitz r in Leidnitz, gewählt. — Der Vorschlag des Filial'Vorstel)crs auf Auszeichnilng verdienstvoller Mitglieder wurde einstimluig an-genomlnen. Auf Antrag deS Herrn Dr. Fritz Ritter von Wurzbach wurde beschlossen, gegen die beabsichtigte Reorganisierung, richtiger Auflösung der Gesellschaft Stellung zu nehmen und sich zu diesein Vchufe mit den ?tachbar-Filialen ins Einvernehlnen zu setzen, ferner ein Conrit«;, bestehend aus dein Filial-Ansschuss und fünf weiteren Mitgliedern der Filiale zu wählen, um diesen Gegenstand zu berathen; die Annahine dieser Anträge erfolgte einstlinlnig. Herr Barta beantragte, die Filiale Leibnitz inoge sich mit den Beschlüssen der Weinproducenten, welche dieselben in einer am 9. Jäimer l. I. in Marburg abgehaltenen Sitzung gegen den österr.-ungarischen^italienischen Handelsvertrag zunr Ausdruck brachten, einverstanden erklären und eine bezügliche Resolution auf telegraphijchein Wege an die Abgeordneten Karlon ulid Morre gelaiigen lassen. Auch dieser Antrag wurde cinstimlnig angenonlmen. — Hierauf hielt Herr Wanderlehrer Anton Stiegler aus Marburg eiuen gediegenen Vortrag über amerikanische Reben, welcher allseitig mit dem lebl)aflesteil Interesse aufgenoininen wurde. Nachdenl der Filial-Vorsteher Herrn Stiegler den Dank der Versammlung votierte und die Anwesenden als Zeichen ihrer Zustinimuug uud Syiupathieu sich von den Sitzen erhoben hatten, wurde die Versaminlung geschlossen. Radkersburg, 11. Jänner. (Persoualnachricht^. Wie die amtliche Grazer Zeitung bereits ineldete, wurde der Adjunct des hiesigen Steueramtes, Herr Otto Kordon, nach Graz übersetzt. Derselbe hat sich während seines leider viel zu kurzen .Hielseius durch seine vorzüglichen Herzens- und Charakter-Eigenschaften, durch sein männlich offenes Anftreteu und durch seiu gewinnendes, frenndliches Entgegenkommen die Zuneigung aller, die mit ihiu in Verkehr traten, envorben, so dass stin Scheiden von hier unter seineu Mitbeainten und Freunden allseitiges lebhaftes Bedaner wachrufen wird, u- Radkersburg, 10. Jänner. (Ein wackerer Schulinann.) Gestern nachmittags wurde dcr hier iln hohen Alter verstorbene pensionirte Volksschuldircctor und Besitzer des goldenen Verdienstkreu;es, Herr Franz Einfalt, unter außergewöhnlicher Theilnahine aller Kreise unserer Bevölkerung zu Grabe getragcn. Dem Verstorbenen, der als tüchtiger Schulinann galt, werden seine zahlreichen Schüler ein bleibendes Andenken bewahren. -u-. Marburger Wachrichten. t^Ernennuug iin Postdienste.) Der k. k. Postofficial Herr Ferdinand Wudia wurde von Graz nach Mürzzuschlag übersetzt und deinselben die Leitung des dortigen Post- und Telegraphenamtes übertragen. (Ernennnng iin Justizdienste.) Das k. k. Ober^Landesgericht für Steiennark, Kärnten nnd Krain hat den Rechtspraktikanten beim k. k. LandeSgerichte in Graz Josef Ritter v. Heinpel, zum Auscultanten für Steiermark ernnant. (Ernennung ilu Fiuan ^ d ien st e.) Das Präsidinnl der k. k. steierm. Finanz-Landes-Direction hat den Steuer-aints-Adjuncten Otto Kordon zum Kauzlisteu bei der k. k. Finanz'Procuratur in Graz ernannt. (F i n a n z - L a nd es - D i r e c t i o n.) Der Ober-Finanz-rath "nd Finanz - Bezirksdirector in Graz, Herr Emanuel Ritter von Ferro, wurde in das Grerninm dcr Gra'^er Finanz-LandcS-Direction einberufen nnd znin Stellvertrcter des Finairz-Landes'Directors ernannt. (Gebüren- Erleichterun g.) Das Justiz-Ministerimn liat eine Verordnung an alle Gerichte mit Ausuahme jener in Tirol und Vorarlberg erlassen, durch welche die WirksaiN-keit dcr Perordnung vom November 1L87, betreffend eine Erleichteruug in Bezug auf die Entrichtung der Steinpel-gebür vou Eingaben nnd deren Beilagen in Fällen, in welchen nin die Berichtignng eines bei der Grundbuchs-Aulcgung untcrlanfeueu Fehlers angesucht wird, im Einvernehlnen mit dein Finanz-Ministerium über deu m't Verorduuug vonr 30.October 1888 bezeichneten Termin hinaus vom I.Jänner 1892 an verlängert wird. (Nene Advocatea.) Die Herren Dr. Karl Grei-storser uud Dr. Erust Schuster wurden als Advixateu mit dein Wohnsitze in Graz in die Advocatcnliste für ^Vteiermark eingetragen. ^ c (Ste iermärkische L andwirisch aftS-G esell- schaft.) Laut Beschluss des Central-AusschusseS dcr Land-wirthschastS-Gesellschaft wird Heuer die ordentliche Hauptrer- I »l!t> ' NMiiViLii s^mmlunz erst nach der Erledigung des im Landtage eii'^'^bringenden Gesetzentwurfes, betreffend die Organisation einct landwirtschaftlichen Interessen-Vertretung an Stelle der k. k. Landwirtschafts - Gesellschaft, abgehalten und von der Ciiiberufung einer außerordentlichen Versammlung abgesehen. Die allfällige Liquit'ation witrde dann in dieser General-Ver-sa.nmlung zur Sprache kommen. (Giftverschleiß.) Am 30. Dccember v. I. ist im Vellage der t. t. Hof- und Staatsdruckerei das neue Verzeichnis dcr auf Grund der Gewerbe Ordnung in den im Rcich'^rathe vertretenen Königreichen und Ländern zum Absätze ron Giften berechtigten GewerbSlcute nach dem Stande am 31. October 1891 rrschienen. Da alle zum Absätze von Giften auf Grund der Gewerbe-Ordnung berechtigten Ge-werdSleute sich nach Z 1, Alinea 1 der Ministerial-Verordnung vom 2. Jänner 1886. (R.-G.-Bl. Nr. 10) mit einem Druck-Excmplare dicscs Verzeichnisses zu vei sehen haben, werden dieselben auf das Erscheinen deS genannten Verzeichnisses aufmerksam gemacht. V (öocalbahn R a d kersb u rg- Luttenber g.) Laut Kundmachung der General-Direction der Südbahn werden im Gasttause des Herrn Johann Kürbus in Ober-RadkerS-durg Tour- und dann Tour- und Retourkarten aller drei B.'aglnclassen nach den Stationen Radkersburg, Vad Radein, Eich Mauttorf, Wudischofzeu, Kreuzdorf und Luttenberg, ferner Tourkarten nach den Stationen Spielfeld, Graz und Marburg ausgegeben. (Erster allgenreiner B e a m t e n - V e r e i n.) Außer den in dcr Nuinmer vom 10. d. bekannt gemachten Studien'Stipendien und Unterstützungen hat der Verwaltungsrath für das laufende Jahr Curstipendien im Betrage von blXX) fl. für mittellose, kranke Vereinsmitglieder ausgeschrieben. Termin siir die Gesnche bis 15. März 1892. Formulare dazu, wie auch fitr alle anderen Unterstützungen sind beim Obmann des hiesi^un Vocal Ausschusses, Professor Jonasch, Bürgerstraße Nr. 4(), zu haben. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den 17. Jänner wird hier in dcr evang. Kirche ein Gottesdienst stattfinden. (Nasch tritt der Tod den Menschen an.) In der Nickt vom Dimstag auf den Mittwoch schied ein Mit-t'lied Ul'.serer Bühne. .Herr Max W ieland, wahrscheinlich infolge eines Herzschlages plö^lich aus dem Leben. Herr Wiel. Geburtstag — 28. Jänner — durch Absendung einer Adresse an diesen für die Schule Oesterreichs so verdienstvollen Mann, der zur Zeit seiner Anwesenheit in Marburg der Lehrerschaft stark besuchte Vorträge aus dem deutschen Sprachschatze hielt, zu feiern. Hierauf ergreift Herr Stiebler daS Wort, um über die Zuschrift deS steiermärkischen Lehrerbundes, betreffend den für alle Lehrer gleich wichtigen Concretualstatus Bericht zu erstatten. Nach der hierauf folgenden regen Wechselrede einigte man sich dahin, einen dreigliedrigen AusschusS mit dem Studium dieses Gegenstandes zu betrauen und hat dieser, welcher aus Fräulein v. Pebal und den Herren Stiebler und Schmidl besteht, in der Februar-Versammlung zu berichten. Dar^n schließt sich, angeregt durch den Obmann, welcher mittheilt, dass der Lcindesausschuss für Galinen dem Landtage eine Vorlage, betreffend die Gewährung von Theuerunqs-zulagen an die Landesbe.imten und Volksschullehrer aus dem Landesfonds unterbreiten wird, die Wahl eines Ausschusses, bestehend aus dem Fräulein Morwitzer und den Herren Geißler und Jan7.ek. Dieser Ausschuss, welcher ganz ant Theuerungs-ausschuss benannt werden könnte, bat die Aufgabe, die entsprechenden Mittel und Wege aufzufinden, um die materielle Lage des wirklich schlecht bezahlten Lehrerstandes — doppelt schlecht in dieser durch Theuerung Hervorraaenden Zeit — zu bessern. Wenn man erwägt, dass die Gel?älter der Lehrer den Verhältnissen des Jahres 1874 angepasst wurden, seit jenem Jahre aber nickt nur nicht erhöht, sondern, wie an dm hiesigen Mädchenschulen, um eine Gehaltsstufe, d. h. ver Lehrpcrson um hundert Gulden erniedrigt wurden, so dürfte dcr Wunsch nach einem Mehr gerecht genannt werden müssen. Saqt doch der Z 55 des Reichsvolksschulgesetzes vom 14. Mai 1369: „Die Minimalbezüge, unter welche keine Schulgemeinde herabgehen darf, sollen so bemessen sein, dass Lehrer und Unterlehrer frei von hemmenden Nebengeschäften ihre ganze Kraft dem Berufe widmen, und erftere auch eine Familie den örtlichen Verhältnissen gemäß erhalten können". Nach dieser höchst zeitgemäßen Erörterung der Theuerungszulagefrage hielt Herr Schmidl seinen Vortrag über „Die Gesundheitspflege in der Schule durch den Lehrer". An der Hand der Ministerial-Verordnung vom 9. Juni 1873 brachte der Vortragende beherzigenswerte Winke über Schulhygiene; er machte besonders auf die Schädlichkeit der Ueberfüllung der Classen aufmerksam und glaubt dadurch eine Hintanhaltung derselben zu erreichen, dass in jedem Classeuzimmer eine Tafel aufgehängt werde, welche den einem Schüler zufallenden Luftraum und die ihm gebürende Bodenfläche, sowie den cubischen Inhalt des Zimmers und schließlich die nach diesen Forderungen für das betreffende Classenzimmer entsprechende Schülerkopfzahl enthalte. Dem gegenüber wäre mit Kreide auf diese allenfalls schwarze ?afel die jeweilige BefuchSzzhl d-r Schüler zu notieren. Ein Blick der die Classe besuchenden Vorgesetzten des Lehrers auf diese Tafel würde nun genügen, dass diese im gegebenen Falle die nöthi..;en Verfügungen treffen würden, um dieser Schädlichkeit abzuhelfen. Im Verlaufe dcS Vortrages weist der Vortragende nach, dass zu den der Jugend nothwendigen Leibesübungen nothgedrungen auch das Schwimmen gehört, nur muss der Unterricht darin, dort, wo dazu die Gelegenheit geboten ist, unentgeltlich und obligatorisch er-theilt werden. Er betonte auch die Wichtigkeit von Spielplätzen und Märschen mit gesteigerten Anforderungen für die Jugend. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen des Bortragenden. Mit dem Danke für das zahlreiche Erscheinen schließt der Obmann diese anregende Versammlung. Aeftbankett der Marbnrger Lehrerfchaft. Ein Familienfest im vollsten Sinne deS Wortes hat sich vergangenen Samstag im Casinospeisesaale abgespielt. Die gesammte Lehrerschaft Marburgs hatte sich eingefunden, um eine mehr als 40jährige, geräuschlose Thätigkeit eines Berussgenoffen, des Lehrers Stefan Konüan, gelegentlich seines Uebertrittes in den Ruhestand zu ehren. Im Verlaufe des FeftbauketteS ergriff der Obmann des Lehrervereines, Herr Karl Schmidl zum ersten Toaste das Wort, um in hergebrachter Sitte der Lehrerschaft, überall und bei jeder Gelegenheit den loyalen Vefühlen zum angestammten Herrscherhause Ausdruck zu verleihen, desjenigen zu gedenken, der durch die Schulgesetzgebung in seiner väterlichen Fürsorge auch dem Lehrer eine Altersversorgung gab, so dasS derselbe bei seinen schweren und verantwortungsvollen Pflichten ruhig in die Zukunft blicken kann. In warmempfundener Rede toaftierte der Obmann-Stellvertreter, Herr Anton Stiebler auf den Jubilanten. Von der Bedeutung des Festabends im allgemeinen ausgehend, schilderte er die Thätigkeit des ergrauten Schulmannes, der im Jahre 1847 seine erste Anstellung c»n der Mädchenschule in Cilli gefunden. 1847 und 1892, fuhr der Redner fort: Welch' ein Zeitraum! Länger deuu ein Menschenalter! Welche Summe von Kraft und Arbeit! Welcher Wechsel von Empfindungen! Wie viele getäuschte Hoffnungen mag er ertragen, wie viele Kräntungen und Undank mag er in diesen vier Decennien erlitten haben! Doch nicht nur Schatten, auch viele lichtvolle Bilder werden an seinem Auge vorüberziehen, wenn er sich in di: Erinnerung versenkt. Im rosigen Lichte, gleich dem jungen Morgen, wird jener Augenblick in ihm aufdämmern, da er in üppigster Jugendkraft, voll der heiligsten Ideale, seinen edlen Beruf antrat; als er zum erstenmale viele traute Kinderäuglein vertrauensvoll auf sich gerichtet sah, als die kleinen Leutchen zum erstenmale gläubig seinen Worten lauschten! Und heute läsSt ein Rückblick auf seine abgethane Lehrthätigkeit eine Reihe einstiger Schüler im Geiste der Erinnerung auftauchen, die jetzt bereits eine hochachtbare Stellung im Staate und in der Gesellschaft einnehmen. Redner entrollte im weiteren daS Lebensbild des Jubilanten, aus dem wir entnehmen, dass Lehrer Konöan im Jahre 1858 von der croatisch'slavifchen Statthalterei zum leitenden Lehrer an die Hauptschule in Samobor berufen wurde und ihn sein Director, sowie der Schuldiftricts-Auf-seher in Cilli nur sehr ungerne von der Anstalt scheiden sahen, wie dies im bezüglichen EnthebungSdecrete ausgedrückt erscheint. Den thatkräftigen und berufsfreudigen Lehrer hat die Bürgerschaft von Samobor ob seiner Verdienste um daS Schulwesen im Jahre 1866 zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Samobor ernannt. Im Jahre 1868 übernahm ihn die Gemeinde-Repräsentanz der Stadt Marburg zum Lehrer der 4. Classe der hiesigen, damals mit der k. k. Präparandie verbundenen Hauptschule, wo er auch als Lchrerbildner wirkte. Seine Thätigkeit an der hiesigen Schule erstreckt sich über 23 Jahre. Von der Schulthätigkeit gieng Redner auf daS Verhältnis des Jubilanten zu seinen Collegen und aus seine Mitarbeit im Lehrervereine über und wurde dem Senior der Marburger Lehrerschaft ein hübsches Album mit den Bildem aller seiner Collegen während seiner Dienstzeit in Marburg, von den engeren Bcrufsgenossen in freundlicher Erinnerung gewidmet. Gerührt durch die warmen Worte, war es dem Jubilanten nicht möglich, seinen Gefühlen in einer Rede Ausdruck zu geben, weshalb er den Dank schriftlich an den Verein leiten werde. Herr Professor Levitschnigg besprach das stille und bescheidene Familienleben des Jubilars, daS sich durch die vortrefflichen Eigenschasten seiner liebenswürdigen Gattin glücklich gestaltete. Sein herzliches Hoch galt der Krau Kontan, der ein prachtvolles Bouquet überreicht wurde. Jll gewandter Form gab Herr Dircctor Frisch seiner Freude über das gelungene Fest Ausdruck, das ein Markstein in der Geschichte der Geselligkeit der Marburger Lehrerschaft ist; er hofft, dasS der Verein öfter solche gcmüthliche Zn-sanlmenkünfte, die ein llngezwungencs Annähern der Fach-genosseu in sich schlieszen, veranstalten werde. Redner erhob sein Glas auf den Lehrerverein Marburg und dessen rührigen ^ Obmann. Herr Schmidt findet Rührigkeit und Leben im Vereine nur in der Eintracht aller Mitglieder, wenn der aus-einandel strebenden Richtungen in dem einen Körper immer wmiger werden. Den letzten Toaft sprach Herr Lehrer Kreunz. "Gewürzt durch Vorträge und Gesang schwanden allzurasch die vergnügten Stunden des Festes, dessen Leitung in den bewährten Händen des Obmannes des Vergnügungs-Ausschusses, Herrn A. Stiebler, lag. Küche und Getränke des Herrn Endres "trugen nicht unwesentlich zur heiteren Stimmung bei. 2. Sonntag, den 10. d. gieng als Neulieit die vieractige Posse mit Gesang „Das Gcheimnis des Hauses Dachinger" von Carl Costa in Scene. Dcr Berfasscr dicser Posse, welche ^ie Lachmuskeln der Zuschauer hänfig in Anspruch nimmt, that einen glücklichen Glisf in das heutige Wiener Leben und sind seine Einfälle mitunter pudelnärrisch, so schadet das der Gtsammtwirkung zweifellos nicht. DaS Stück errang denn onch einen vollen und ganzen Heiterkeitsersolg. Von den Darstellern sind in erster vinie Frl. Pohl-Meiser (Krau Dachinger) und Herr Hans Sw 0 b 0 da (Josef Dachinger) zu nennen, »^rl. Pohl-A!eiser wusste ihre Rolle mit Geschick und Natürlichkeit zu spielen und sang das Lied vom Kupferschmied insbesondere trefflich. Herr Hans Swoboda gab den Gtrohhutfabrikanten, der die Sänoerfahrt nach Konstantinopel mitgemacht hat, durchwegs trgi)^lich und humorvoll. Fräul. Frolda war ein fesches Dienstmädchen und Herr Sprinz «in prächtiger Schlosser. Dcr Buchhalter Fridolin des Herrn Briefner trug zur allgemeinen Heiterkeit ein gut Theil bei, desgleichen der Meister Ho'znaz^el (Zeel ing) und der Schusterjunge Franz! (kl. Ecker). Deutscher Schutverein. In der Sitzung am 5. d. widmet der Vorsitzende Dr. Weitlof dem am 30. v. M. in Graz verstorbenen Dr. Lipp einen warmen Nachruf, Prof. Dr. Kraus berichtet über seine in Vertretung des deutschen Schulvereinesj stattgefundene Betheitimnz bei dem Leichenbegängnisse und nimmt der Au?-sckuss Ne erfolgte Einsetzung des Schulvernnes zum Universalerben tankbar zur Kenntnis. Im Anschlüsse werden die niithigcn Schritte zur Durchsiihruni der Verlassenschaft beschlossen. Den Ortsgruppen in Mhring, Warnsdorf, Karolinenthal und Neichenberg wird für Fcfterträge, der Stadtgcmeinde Leitmeritz für einen Beitrag, so -lie für eine Sammlung des Jubiläums eines katholischen Pfarrers in Teltsch bei Buchau und für eine Baufondsspende aus St. Michele in Tirol der Dank ausgesprochen und die Danksagungen aus Gereut, Außerfloruz Weska, Kiinigsfeld und Ohlhütten, sowie die Mittheilung über das Legat von Frau Thekla Gi)tz in Oberhollabrunn zur Kenntnis genommen. Ferner wird die Angelegenheit der Schulsubvention für Storv neuerlich berathen, der Schule in Filippen eine Unterstützung zugewendet und ^ie Auszahlung des Katechetcngehaltes in Pickerndorf genehmigt. Endlich gelangen Angelegenheiten der Vereinsanstalten in Lichtenwald, Podhart, Nennowitz und Rudolfstadt zur Erledigung. Kunst und SchriMum. Jede Thür öffnet sich gern einem lieben alten Bekannten, von dem man weiß, dasS er gut zu plaudern und zu erzählen versteht und immer eine Menge der neuesten und wissenswerten Nachrichten mitbringt. Darum wird auch überall jedes neue Heft von ..Aeßer u«d Meer" (herausgegeben von Professor Josef Mirschner, redigirt von Otto Baisch. Stuttgart, Deutsche Verl ags-Anstalt) sehnlichst erwartet, und bei seinem Erscheinen mit der lebhaftesten Freude begrüßt. Denn Jedermann weiß. dasS diese altbewährte Familien» sreundin immer das Beste und Schönste berichtet, und dass Jeder etwas nach seinem Geschmacke unter ihren reichen und mannigfaltigen Gaben findet. So wird auch soeben erschienene 7. Heft der Großfolio-AuSgabe allenthalben die größte Befriedigung erwecken. Wir brauchen nur, abgesehen von den Fortsetzungen der tresflichen Romane, auS dem abwechslungsvollen Inhalte auf Artikel wie „ReichShauptstädtischcr Zeitungsbetrieb", „Das Lebenswerk eines deutschen Künstlers" hinzuweisen, und jeder wird erkennen, dass ,,Ueber Land und Meer" neben den gediegenen UnterhaltungSgaben auch silr Belehrung seiner Leser bestens Sorge trägt. Nehmen wir nun noch den herrlichen Bilderschmuck hinzu, so ist eS kaum zu glauben, dass ein solches schönes Heft nur 30 kr. kostet. Eingtsendtt. Geehrter Herr Redacteur! Auf das Eingesendet, welches in Jbrem geschätzten Blatte Nr. 3 vom 10 d. M. enthalten ist, ersuche ich, folgender Richtigstellung Raum zu geben: Dank dcr vielen Mühe, welche das Comite aufgewendet hat, um durch den Ertrag eines glänzendeu Festes die hiesigen armen Schulkinder über den Winter hinreichend mit Suppe zu versorgen und den großmüthigen Spendern im Namen dieser armen Geschöpfe den Dank zukommen zu lassen, wa.^t es Herr A. S ehrenriihrige Anwürfe nicht nur gegen das Comite, sondern auch speciell gegen meine Person zu richten. Ich sollte es eij^entlich unter meiner Wiirde finden, solchen — Beschuldigungen Aufmerksamkeit zu schenken, doch meine Ehre gebietet es mir, den geehrten Wohlthätern den richtigen Sachverhalt zu geben. Herr A. G. hat es überhaupt kein Jahr unterlassen, in j.dwede Unterhaltung zu wohlthätigem Zwecke einen bittern Kern zu legen und auch Heuer versucht er eS, einen Jrrtkium bei der Best-Uebernahme auf seine Art auszunützen. Er kaufte als Best Spende eine Lampe, welche sodann Widmoser^ 'ebst seinen Spenden an das Comitv sandte, wobei man die c .^lendete Lampe Herrn Widmoser zuschrieb. A. G. wurde nachträglich im vertrauten Gespräche interpelliert, warum er der armen Schulkinder nicht gedenkt, doch nicht auf eine Art und W.'ise, wie das Eingesendet mich beschuldigt. Das Comitö gab fich die größte Miihe, der ihm anvertrauten Sache gerecht zu werden uud weist jede unbegründete Beschuldigung empört zurück; mich jedoch wird Herr A. G. Anstand und Sitte nicht lehren können. Was das zweite Comitv-Mitglied anbelangt, dessen Ehre in gleich unschöner Art angegriffen worden ist, so wäre noch zu bemerkcn, dass nur ein vom Herrn A. S. geNingener Schreiber des Unfinns voin schwarzen Rettig fähig ist. Achtungsvoll Rudolf Tommasi jun. Reif« igg, am 10. Jänner 1892. Berftorbene in Marburg Z. Jänner: TroboS Maria, Inwohnerin, 97 Jahre, Mühlgasse, AlterSschnäche. — Petschnig Georg, k. k. Major i. P., 65 I., Tegetthosfstraße, Lungenlähmung. — Rabas Karl, Handlnngs-CommiS, 24 Jahre, Kärntnerstraße. Lung entuberkulose. 4. Jänner: Taserner Cäcilie, Hausbesitzerin. 76 Jahre, Schlacht- hauSgasse, Herzlähmung. Farsarinz Margaretha, gew. Köchin, 70 Jahre, Tegetthoffstraße, Altersschwäche. 5. Jänner: Plankl Franz, Monatdienerinssohn, 10 Monate, Kärntner- straße, Erschöpfung. 6. Jänner: Lippner Anna, Inwohnerin, 69 Jahre, Kärntnerstraße, Lungenlähmung. — Egger Johann, Stnbenmädchenssohn, 14 Tage, Mellingerstraße, Fraisen. — Haubenreich Josef, Steueramtsdiener i. P., 85 Jahre, Bahnhosstraße, Altersschwäche. — Haußner Johanna, Private, 79 Jahre, Schmiderer-gasse, Altersschwäche. — Kristof Josef, Armenbetheilter, 61 Jahre, Blumengasse, Lungenemphysem. 7. Jänner: Wutte Margaretha, Fabriksarbeiterin, 5.', Jahrr, Kärntner- straße, Lungenentzündung. — Matschek Josef, Schuhmacher-65 Jahre, Seizerhofgasse, Lungenlähmung. 8. Jänner: Provie Christine, Bahncondneteurstochter, 14 Tage, Mellingerstraße, Lebensschwäche. 9. Jänner: Kreinz Michael, Maurer, 49 Jahre, Mühlgasse. Lungen- entzündung. — Maier Simon, 60 Jahre, Poberscherstraße, Bronchitis. Mtthtttnngen aus dem PnPUlvw bi11iAS8 k?eilmltto1. unä Lolclieo, eius lilutlsiniZunFZvur äurekmaciien mijsgeu, eivpüsdlt sied äsr (Zebrauck ävr velitvn 8ei61it2puivsr," 6iv dei ßerinxen ?<08ten äie uaodllaltißstvn Uvilresultato nasli sie!» ziielien. Lellncklei mit ^nvei8unß 1 t1. 0. ^V. 'skiglioksr Vorgavät äurel» /^pntii-Icer !e. VVieu, l'ueklaubeu 9. In äen ^potksksu livr ?rvvin2 vorlkvgs mnu aussirüclclil^li VlOl^l^'s ?mpsrat wit äessvu öLdutzmarke unä ^utergeiiril^. 100.000 Gulden ist der Haupttreffer dcr großen Prager Lotterie. Wir machen unsere gechrtcn Leser darauf aufmerksam, dasS die Ziehung bereits am 12. Februar stattfinde^ _________________ Te^ Postdampfer „Westernland" der „Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 5. Jänner wohlbehalten in Philadelphia angekommen. Eingesendet. ßSt xvn äor ^tkmungsorgsn«, Ksi »Austen, 8oknupfsn. tivissrltsit uuä «vttsrsn ^slsafkvotlonsn liokeigsit» kür siob »Uöin, oäsr mit Hvarmsr vsrwisclit, mit Lrfotx VorZsIbo ülit oivs milctlössn^s, srfi'ii'otisntls und dorutii^vo<^s ^irlcnnß^ »u», I»skyi' 4 20 24 3^ 3 Koril Gerste Hafer Kukurutz Hirse Haiden Fisolen I Gefliigel. Indian Gänse ^ Enten !Backl)ülittcr Bratl)üt)ner Kapaune liebst. !Apfel !Birnen Nüsse Hktl. - 1.S 18 10 10 3.- 3.20 5.—j 5.40 b.20 5.60 7.—! 8.!)l> iStck.! 1.50 2.5«^ ! I __l __ Paar' -! «Kilo 8 Stck. I j ^^5 Liter — Kilo 12 00 10 8 28 32 —! 12 85 1.— 64^ 68 24 24 64 54 58. 50! 70 75 56- 58 28 32 40 42 32 34 Diverse. ! .Holz l/art gesclnv. Met. „ „ ungeschw.l „ „ weicl, nttgesct,.' j „ „ uilgcichw. , .(^olzkohle üart .<'>ktl.^ weich ' Steinkohle 100 ^Seife ^Kilo .Sterzen Unschlitt „ Stearin „ Sttiria .'(>eu l00.l1 75! 80 69 Fitr die vielen Beweise herzlicher Theilnahme während dcr Krankheit und bei dem Adlcben unseres innigstgeliebten Gatten, bezw. Vaters und Schwiegervaters, des Herrn xNMUU xxLWWM s»u»- »«»litätvndvlittrvr», sowie snr die zahlreiche Begleitung beim Leichenbegängnisse und fiir die vielen Kranzspcndeit sagen den tiefgefühltesten Dank die trauernd Kin^ervliebenen. Kranz und Aofef Acrnjatsch, Äolköschullehrer, geben hiemit allen Äerlvandten und Bekannten tiefbrtriibt Nachricht, dass ihre theuere unver. I qessliclie Mutter, Frau ^osvLs. heute nach langem, sct^weren Leiden, versehen mit den hl. Sterbesacramenten selig i:n Herrn entschlief. Das Leichenbegiingnis findet am 14. ?änner um halb 3 Uhr nachm. !von dcr städt. Leichenhalle aus statt. Tie heilige Seelenmesse wird ani 15. Jänner nnr 10 Uhr in der Dotnkirche gelejen. Marburg, am 12^ Jänner ld>92. 68 MSvttst ««It ich i»r Zhnm ll«LL'sEK«U - S«»v»ä!isit»d!vr, Zülkl^xosulläksits - lZ!»olro1»As «»ä Lrvot-Illslrdovboi»» »»«!»«I.odei»»r«tt«»x. (Scldftdusgesprochene Wolte des Genesenen.) Erfinder und einzigen Erzeuger dcr nach snnem Nameu be-nannten Johann Hoff'schen Malz-Heilnahrnnqs-Fabrikate, Besitzer 76 hoher Auszeichnungen und Ernennungen, Ritter hoher Orden und k. u. k. Hoflieferanten der meisten Souveräne Europas, in Berlin und WitN, Atadt, Grabtn, KriiNnerstraße 8. Sver Wohlgtboren! Seit beinahe jVti Jahren leide ich an eintm schwere« Krvß' nnd MageN' iibel nnd schlvebte sogar in ßebensgefahr, wenn mir nicht Cner Wohlgeboren dnrch die Johann Ssff'schen WaliprSperate, niimlich dnrch das Malstlirakt, die Malz Chokolade und Malchonbons. welche wirltlich alle Znerkeannug verdienen, geholsen hiitten. leider bin ich, von dem ranhen Jahreswechsel iiberrascht. reridiv nnd bitte daher nm Znsendnng von 28 Flaschen Palltltralit'Gesundheitsbier st. KV, Vit Kilo MalzgesundheitS' Eholiolade Nr I äst. 2'40 nnd s Kentel Malj-Krilst'Konbons. v. Zt. jartberg. Johann i-renz. Se. Majestät der Kaiser Franz Josef i. von Oesterreich dekonrte unter Verleihung des gold. Verdiensttreuzes mit der Krone aUerhSchsteigcnhändig dem Malzextrakt-Kabrikanten Johann Hofs mit den Worten-. „Ich freue mich,einen W!ann wie Sie auszeichnen zu können." Se. Majestiit König Karl I. von Rumänien begleitete die Verleihung des Hoflicferantcnwapplns mit den hohen Worten: „Jl?re Ehrbarkeit und achtbare Stellung beriicksichtigend, und der gute Ruf Ihrer ausgezeichneten Malzpräparate . . . St. Majestät König Georg von Griechenland begriind'te die Erth.ilnu^ d:s Hoflief eran tentitels „Als Anerkennung Ures vorzüglicheu Malzextraktes." Huldvolles Schreibe« Seiucr ki?niglichen Hoheit des hochseligen Fiirstcn Karl Znton v. Hohen jillern bei Höchstgnädiger Verleihung der Verdienstmedaille öevs mereuti: „Auf Niemand passt die Inschrift Keve msreuti (dem Wohlverdienten) mehr als auf Sie." St. Hoheit dtr Fürst von Vettingtn Walltrsttin schrieb: ,.Es ist Meuschenpflicht, den ^^cidendeu ein so vorziigliches Mittel (Iohauu Hoff'sches Malzcxtrat) zugänglich zu machen. V0I7 uncl Vor'sloNr kSlrn ^r>» Norda.dQ^'s Man hüte sich vor Täuschungsoersuchen durch werthlose Nachahmungen und achte auf die Original-Schulzmarke (Bildnis und Unterschrist des Erfinders Jobann Hoff), die sich auf allen Etiquetten der echten Johann Hoff'schen Fabrikate befinden muss. Seit 44 Jahren haben nnr die Johann Hoff'schen Malzextrakt-Gesundhcits-Heilnahrnngs-Fabrikate die Erfolge für die Wiedererlangnng uuv Erhaltung dcr Gesundheit aufzuweisen, Erfolge, wie sie kein HcilnahrnngZmittel besitzt, was der Kranke und der Arzt berücksichtigen wolle. ^ ^ der Johann Hoff'schen Malzpräparate in der Provinz ab Wien: WatieLtrakt'chesnnbheilsvker mit Kiste und Flaschen : K Flaschen fl. W. 13 Flaschen, fl. 7 32, 28 Flaschen fl. 14.60 58 Fl. fl. 2910. — Ein halbes Kilo Malz-Chokolade l fl. 2 40, II fl. 1 60. III fl. 1 (Bei größerem Quantum mit Rabatt) — Malzbonbons 1 Beutel 60 kr. (auch ein halb und ein viertel Beutel). — PräparirteS Kindernähr-Malzmehl fl. 1. — Concentrirtes Malzextrakt 1 Flacon fl. 112 auch zu 70 kr. — Eiu fertiges Malzbad kostet 80 kr. Unter zwei Ouldeu wird nichts versendet. 1645 o Zn haben in allen Zpolhelltn, vrogntrien nnd rtnommirten Geschästtn. Depots in Marburg: F. jl. Kolaffeli, Apothtllt König nnd Waytr, Kansmann. Tooangttlend fiir Mode und «iitzlich fiir Handarbeit »li die reich-haltiglte und erlte Modenzeitung Ter „Bazar" bietet zur Selbstanfertigung der Garderobe doppelt so viele Achnittmulterbogen als irgend ein Modentilatt. Der erscheint in reichster Ausstattung und bringt Mode, Handarbeite«, Colorlrte Modenbilder, Schnittmuster in natürlicher Gröfte.Romane und Novellen. Prachtvolle Illustrationen. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen jederzeit Abonnements an. Abonnementspreis vierteljährlich S V, Mark (in Oesterreich Ungarn nach Cours). 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AndreaS Weixel für seine aumrordcntliche tüchtige und umsichtige Bebandlnngs-weise bei meinen 2 Pferden, welche bereits von mehreren Seiten als aufgegeben erklärt, von ihm aber lvieder vollständig hergestellt wurden, meinen besten Dauk i?sfentlicb ouZ'^uspveten, und kann aus diesem Grunde den« selben nur Jedermann bestelis an-empschlell. 3tj St. ^^^eonhard, im Unn^r I!^92. Heinrich Sarnitz, Haus- u. Realltat.'ndesil^er. ?»ri» ILSS s^olü. 259 liiill!« n in tüttlil, wenn vröm« VroUo^ nicht alle Hautunreiiiigkeiten. als Sommer» sprossen, Leberflecke, Sonnenbrand, Mitesser, Nasenröthe ic. beseitigt u. den Teint bis ins Alter blendend weiß und jugendfrifch erhält. Keine Schminke. Preis <;0kr. Man verlange ausdrilcklich die,.pr»'isgekrönte Crvme Grolich", da es wertlose Nachahmungen gibt. 1^69 S»voQ vroUoU dazu gchi)rige Seife -tl) kr. vroUol^'» »»ir Altllro», das beste Haarfärbemittel der Wclt! bleifrei. fl. 1.— und fl. 2.—. »»uptÜOpSt vroltod, Zuhabe in allen besseren Handlungen. ladllsvdwvri jeder Art beheben sofort: a 7() kr., ä 40 kr., wenn kein anderes Mit el Hilst. 62 Bei Herrn W.KAnig, Apotheker. Eine Garnitur div. Wöbelstücke gut erhalten, sind zu verkaufen Haupt-pla^ 4, 2. Stock. Eilaube mir cinein P. T. Publicum bek^nint zu geben, das-S ich mit l. Jänner i892 die Bälkerei des Herrn Dittinger in der Magdalenit-Borstadt übernommen habe nnd dieselbe weiterführe. Gcstiitzt auf langjährige Erfahiungin diesem Fache bin ich in der Lage, meine P. T. Kunden jederzeit bestens zufriedenstellen .^u köinien und bitte um deren gütiges ''tsertranen und um zahlreichen Zuspruch. 3<^ Hochachtungsvoll Wartin Wusek Bäckernleister. Lslir Zuts?aseIiiiiCL^2.xföv. täxliok krisol» eniplioiilt. jolisnn k'eliksn, lZonlIitof vQtorv llorrvQ^»sss. Honcesfionirte Mfandteih AnKatt Warlinrg. Bei der am l. Februar l89T stattfindenden Licitcrtion kommen n ichsteheude dahin nicht ausgelöst t^3 5029 7099 7875 W71 8434 8099 8892 W53 91b5i 9347 9^49 90^5 9718 9795 9801 9908 10020 10078 i)3!)0 7100 7877 8072 8177 8700 8771 8893 9055 9107 9378 9457 9055 9719 9790 9805 9983 1002Z 10088 5080 7494 7878 8135 8479 8707 8773 8901 90'8 9225 94.^8 9402 9t)04 9727 9797 9892 9988 100:^4 10089 Ein Ilhrmacher Lehrling wird anf^enomlnen. Anfrage in der Berw. d. Bl. 3 Für eine Familie (gelvi^hnlick 3 Personen, 2 Dainen und 1 Knabe) wird als Wirtsllillfterin eine ältere kräftige Person gesucht, welche im Kocben tüchtig ist nnd eine Magd zu beanssichtigen hat. Anfragen Elisabethstraße Nr. 9, 1. Stock, zwischen 2 uud 3 Uhr. 42 Pfandstücke zur Veräußerung, oder umgeset;! werden. Pretiosen: 5879 0300 0134 7593 7779 7784 7934 7939 7906 8140 8318 8311 8490 8500 8050 8710 8719 8720 K785 8832 8849 8900 8!>55 '1019 90i>0 !»075 9080 9242 9248 9270 9111 9415 91L5 9407 9542 9580 900l; 90i;7 !»<'.73 9734 9735 '.»743 9798 9803 9813 9897 9900 991t 9990 9991 10000 10037 10l)17 10048 10094 10109 10110 10111 Werthpapiere: wenn dieselben bis 0437 7?^14 7'>81 83-17 8077 8723 8806 9035 9093 9Z95 9427 9595 90 "<7 9704 9819 9916 10005 10. >52 0473 7815 8020 83«'.8 8<>79 8730 8874 9t)43 9121 9310 942-; 9002 9088 9787 9835 9945 1.)000 0900 7855 8043 8373 8«»80 8741 8879 9044 9122 9335 94:'.0 9032 909t; 9788 9843 9949 10014 1W59 10072 10112 10113. 0970 7857 ^051 8428 8084 8707 8891 9. >47 9149 9340 9442 903-^ 9703 9794 9845 9965 10010 10075 513 55>5 550 028 038 705 714 717 718 720 721 722 Ein möblirtes 23 ^iniiner zu lierinietben. Schillerstraße 10, im Dr. Stöger'scheu Hause, Hochprt. links. 730 734. Effeeten: ! 3204 ^4864 3703 3838 472<'» 47 '5 4780 4795 4827 4850 4863 4800 4i)2t> 4923 4924 493t; 493i) 4'949 4'988 .5018 '50^3 5l>55 5>0t'>0 5008 50;»2 5145 5102 5105 5189 519'.» j520I 5302 5211 5230 .5244 5240 52<;.5 5327 5351 .5361 5407 l)412 5410 5422 5139 .5440 5478 5499 5511 5519 5537 5541 5558 .51575 5570 5577 5579 5587 5022 5634 5040 5670 5)071 5087 5089 7t;!)0 5701 t5705 5708 5726 5730 5742 5751 5758 577<; 5778 5789 5793 5794 5807 5822 5827 5840 5850 -5912 5919 5921 5923 5940» 5948 5905 5972 597.3 5'.^80 5'.>81 5'.>84 <5997 0002 0009 0010 00Z1 0022 0l»20 0029 «'.04^', t;059 0070 0079 0085 0117 011'.) 0121 0123 0137 t;i47 0150 0151 0103 0104 0107 0108 i>172 lil74 () 17^) 0170 018l; 0193 0190 0201 0212 0221 t')220 l.231 0214 t'>:!47 t>252 0,257 0209 0271 0272 0274 0338 02!)2 <>310 0297 0341 «'.300 034ti 0302 t)358 0305 03i5!> t;30'> t;300 0321 03<;i 0.322 «.372 033'» 0374 i;379 t>380 0.3'.» 1 0.3!»2 03! >7 039'.» 0403 0400 040'.» 0418 0424 0427 0431 139 0 .42 l;4'>2 04.54 0,459 01i;8 0409 0474 <;475 0481 0 182 ,;483 <'.484 01 >^5 0480 0187 04'.»1 0492 i;500 0503 0512 0517 0525. 513 55>5 550 028 038 705 714 717 718 720 721 722 23 vis ZlArdiirZör 2öituiiZ örgsü lig» vs^isellsll is ?ats»5tsis»m»rk svit 31 ^»kssn dv8tvksnä, vr8vkvint llonnsi'stag unä Sonntag in jvlisi' Moko. 2.SOO Die „^».rkurK«!' ikt dag verdreitstgte uvä älteste Org»u iv lllltorsteiermarlc uuä äeo avgren-?SlllZeli l'lieilell liärutens und vigriet sied dalier vor^üg-liek 2ur In8ertioli. ^donnementspreis fijf ögtsi-rvivk-Ungarn: Vioi-tvIMi-ig il. l.75, kalbjäki-ig il. 3.S0, ganzjSkflg ll. 7. In8ei'tion8prei«e: Die kmul gespsitene ^etit^eile k lci'., Lingvsonävt, äis Zmsl gespalteue (Isrwoodzejlv lll lur ^eäs folgende l^Iillsc^KsItuuA dvlivutvnövi' lüavkiass. Ichnstlntilig und Ntwaltung in..Mirbirgn Zeitiiig" A^rdurz^, 4. vo»t»»a Äv» v«»odji^kt«» Rv^v. ZLu vorlcaufon ein schönes kleines unter dem Namen bekannt. 1 Stunde außer der Äadt, mit einer 4gängigen Mühle, sehr geeignet filr Industrielle, sowie auch fiir Pensionisten u. Capitalisten als Sommersitz. Zinserträanis nachweiS bar. Kann auch gegen ein Stadthaus umgetauscht werden. 54 Anzufragen in d. Berw. d. Bl. Vas alloi'dilligstv Vfvnnmaterial ist die Schallthaler Kohle der Z». v. ^app'fäjen Aoyt-nSergöa«e in Mölka» (neue steierm. 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Gill Oastkaiisgeslltlist mit allen Berechtigungen, im besten Betriebe, in der Umgebung von Marburg, an der Reichsstraße, bei der Pfarrkirche und eine viertel Stunde von der Elsenbahnstation, ist günstig zu verpachten. Auskunft wird ertheilt im Gasthaus „zur Post", Marburg. 68 iSglieli fn8elie Irebem in der 1954 x. T. Wir beehren uns, die höfliche Mittheilung zu machen, dass wir, um unseren Herren Kunden in jcdcr Hinsicht entgegen zu kommen, in der Stadt Pettau ein errichtet haben. Mit der Vertretung desselben haben wir den dortigen Kaufmann detraut, welcher bemüht scin wird, allen gerechten Anforderungen unserer P. T. Kunden zu entsprechen. 65 Graz, im Jaiiner 1892. M lri'gKi' ^clien-össiiei'ej Um. kr. Selii'Ljiikr i 8öliiik Ortts: unli Krosse k^ragei' l-otterie. I l.gktsi- «»onst. Hs.uxttrsL'er lOO.OOO I-oso »IL. I^. kinlili, Heute Donnerstag Arische Mlut- und Leberwürste. 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Die vorgenannte Älteste und gröhte deutsche Lebensoersicherungs anstatt zeichnet sich aus : 1. durch ihr stetiges WachSthum — ihr Bersicheruilgsbcstand betrug Ende 1829: „ 1838: „ 1848: .. 1858: 7,100.000 Mk. 43,700.000 72.000.000 103,800.000 Ende 1868: 1878: 1888; 1890: 181,400.000 Mk. 347,l00.000 „ 550,500.tXX) „ 585,700.000 Aäckerei zilvermiethc». Auskunst in dcr Vcrw. d. Bl. 27 tzin schönes Glavier nnd vcrschiedene Möbel zu verkaufen. Anfrage Kärntnerstraße 12,1. St. 31 Lill 0ölzolloiii tessen Frau im Häuslichen gut bewandert ist, wünscht seinen Posten zu verändern. 64 Gefällige Zuschriften nntcr I. K. an die Berw. d. Bl. Zur Uffanzung Obstbäume, Nosen und Spargel-pflanzcn. Acpses, Birnci:, Weichsel-Pfirsiche, Pslanm.'n u. a. m. 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