^ .M «T. Samstag am 3. Juni »848. I l l y r i c n. Hai bach, den 3. Juni. Ueber die weiteren Truppenmärsche nach Italien können wir unsern Lesern berichten, daß morgen, den 4. d., eine lOvsündige Haubitzen-Batterie, übermorgen, den 5., der Ncgi-mentsstab und das Ne Bataillon von Graf Nugent, dann eine Fuhrwesentransports-Division, und am «. das 2te Bataillon des Regiments Graf Nugent hier durchmarschirt. Die Ncactiou. War es nöthig, daß der Kaiser Wien verließ? — Dieß ist die Frage, welche von den Wienern und ihren Lobrednern auf das Eifrigste verneinend, von dem größeren Theile der Nationen Oesterreichs aber bejahend beantwortet wird. Jene schieben die ganze Schuld auf die Aristocratic und betheuern mit den heiligsten Versicherungen, der Kaiser sey noch immer innigst geliebt, nur seiner Umgebung, den reactiona. ren »Aristocratcn und Zopf Helden" gelten die Ausbrüche einer Volksgährung, von welcher jeder bc. sonncnc Gutgesinnte mit Abscheu das Auge abwendet, und die in kurzer Zeit die Stadt Wien der Verödung Preis geben kann. Haben die Wiener Recht, oder sind sie im Unrechte? Damit Jedermann diese Frage und ihre Beantwortung vollkommen würdigen könne, muß nach den Urhebern geforscht werden, die ganz Wien in Gährung brachten. Die guten, gemüthlichen Wiener waren bis zu den glorreichen Märztagcn keineswegs als Feinde der Aristocratic bekannt; sie mochten wohl Sedl-nitzky und in neuerer Zeit auch Mettcrnich nicht so recht leiden, und machten deßhalb gelegentlich über dieselben ihre Witze; allein zu weiteren Demonstrationen kam es nicht; sie waren recht sehr zufrieden, daß ein großer Theil der Aristocratic unserer Monarchie Wien zu seinem gewöhnlichen Ausenthalle wählte, und hatten auch alle Ursache, damit zusric. den zu seyn. Woher kömmt es nun, daß der gemüthliche Wiener binnen wenig Wochen so verändert ist, daß Niemand ihn mehr erkennt, und Keiner das Wunder begreifen kann? Hat sich das Alles so von selbst gemacht? O nein, die Zeit der Wunder ist vorüber, die gewaltige Wirkung hat ihrm mächtigen Grund. — Der Wiener hat einen schlechten politischen Unterricht erhalten, seine Professoren sind Schufte, welche wegen der Kürze der Lehrzeit, die denselben gegönnt ist, ihren Lehrling >>:>,> tm-l-« drcssiren, und ihn, weil sie mit ihrer wahren Absicht nicht ans Tageslicht treten dürfen, dm'ck allerlei Trugbilder in Wuth versetzen, indem sie glauben, daß er in einem solchen Zustande doch einMal den Sprung machen werde, den man ihn thun lassen will. Wien ist jetzt der Tummelplatz, auf welchem das Schicksal Europa's entschieden werden soll; kein Wunder, wenn es dort gährt und tobt, daß die 9"nze Welt darüber erstaunt. Kann Wien dahin gebracht werden, daß es sich zur Republik erklärt, so glaubt Frankreich gewonnenes Spiel zu haben; der Kl'eg gegen Rußland, von welchem jeder gesunde Politiker Frankreichs wachend und schlafend träumen N'uß, ist dann keine chimärische Hoffnung mehr. Ic-"tr irrt, der da glaubt, es sey den Franzosen um ^ Ausbreitung des Nepublikanismus bloß um die-ses selbst willen zu thun; das ehrgeizige Bedürfniß b'eser Nation ist ein weit höheres. Die Oberherrschaft über drn Kontinent ist das große Ziel, nach welchem Frankreich strebt, und soll es dieses erreichen, so muß Rußland zuerst niedergeworfen werden. Polen gibt den Vorwand dazu. Unscr .Glut im Kampfe mit Rußland vergossen, soll der Kitt zum Herrschcrstuhlc Frankreichs seyn! So lange Oesterreich eine Monarchie ist, werden wir nimmer den Russen feindlich gegenüber stc^ hcn; daher sollen wir um jeden Preis zur Republik uns gestalten, und Wien soll das Nest seyn, dem dieser junge Phönix entsteigt. Darum richtet jetzt der Nepublikanismus von alten Seiten seine Strahlen aus diesen Einen Brcnnpunct, damit der Vogel schnell ausgebrütet werde. Und die lieben Wiener? Nun, diese sind ein politisches Wickelkind, das erst zu gehen anfängt, und keine Ahnung von dem Abgrunde hat, in den sein treuloser Führer es stürzen will. Wien ist jetzt in dem Stadium, wo es am leichtesten dem Franken zur Beute werden kann, und dieser läßt wahrhaftig kein Netz unversucht, in welchem sich das arme Wild verstricken dürfte. Die Wiener hängen mit aufrichtiger Liebe an ihrem guten Kaiser; wir stellen ihnen dieses gar nicht in Abrede, wohl aber müssen wir mit gerechtem El> staunen uns darüber wundern, wie sie nicht begreifen, daß Sturmpetitionen, von 20,000 Bajonnet, ten und einem dieser Masse entsprechenden Geleite von Aertcn, Schaufeln, Hauen, Krampen u. drgl. unterstützt, — also Demonstrationen, die von kei-n er Regierung, folglich auch nicht von jener einer dc-mocratischen Republik geduldet werden können — den Nerven ihres geliebten Kaisers ganz unerträglich seyn müssen! Wir müssen uns wundern, daß sie nicht einsehen, daß das Verlangen, der gute Kaiser solle seine Umgebungen nach ihrem Geschmacke wäh. lcn (wie es in dem in Nr. 66 dieser Zeitung veröffentlichten Briefe ganz deutlich und höchst naiv geschrieben steht) ein durchaus unstatthaftes und albernes ist! Seine Majestät würde ja kaum Zeit gewinnen, die Gesichter seiner Umgebungen kennen zu lernen, die unstreitig jeden 2. oder 3. Tag wechseln müßten! Was kein Handwerker sich vorschreiben ließe, soll der Kaiser eines großen Volkes sich demüthig gefallen lassen? Und was war der Hauplgcgenstand, der jener berüchtigten Sturmpctition zum Vorwande diente? >— Das Einkammersystem sollte bewilligt werden! — Keine einzige Provinz hat meines Wissens gegen die bewilligten zwei Kammern eine triftige Einwen dung gemacht, nur die staat^undigen Wiener wollen herausgeklügelt haben, daß das Heil der Mo-narchic auf Einer Kammer beruhe. — Sind die Vertreter der Nation durchaus ehrliche, unbefangene, einsichtsvolle und besonnene Männer, so ist es gleichgültig, ob nur eine einzige, oder ob zwei Kammern bestehen, es wird keinerlei Interesse jemals gefährdet seyn; sind aber schlechtdenkende, unwissende, durch ihr hitziges Temperament zu Uebercilungcn geneigte Individuen darunter, so sind zwei Kammern jedenfalls besser als eine, zumal, wenn sie auf einer so freisinnigen Grundlage beruhen, wie jene, welche uns unser gütige Monarch gewährte, der dasür wahrhaftig etwas Besseres verdiente, als es ihm widerfahren ist. Ein Kind vermag einzusehen, daß das Zweikammersystem das bessere ist. Die Wiener haben sich bisher als ganz und gar politisch unreif bewiesen (es gereicht ihiltn dieses nicht zur Schande, es konnte unter den Einflüssen, denen sie unterliegen, gar nicht anders seyn), sie wa rcn nichts, als das blinde Werkzeug in der Hand der Republikaner und feiler Seelen, die, wohl wissend, daß die Liebe zu den« guten Kaiser ein Attentat gegen dessen geheiligte Person selbst auf eine furchtbare Weise rächen würde, und daß dadurch der Schleier viel zu schnell sich lüften dürfte, den Haß gegen des. sen Umgebungen und die Unzufriedenheit gegen Alles erregten, was nur immer von dem Ministerium ausgegangen ist. Ein Engel des Himmels selbst würde unter den Wiener Verhältnissen sich nicht haben als Minister behaupten können; denn was vermag selbst ein Engel gegen eine Legion Teufel, die in Vorhinein Alles scblecht finden wollen, wenn er von dem Blitze nicht Gebrauch machen dars, der den Satan zur Hölle schleudert? Wahrlich, es war die höchste Zeit, daß unser Monarch sich dem Getriebe entzog und dorthin verfügte, wo der Boden dem giftigen Gewürme keine Schlupfwinkel bietet! Er war es sich selbst, er war es noch vielmehr seinen Völkern schuldig, und hat ein Aristokrat ihm dazu gerathen, so that dieser nur seine heiligste Pflicht als Bürger eines constitu-tioncllcn Staates! Oder kann Jemand so verblendet seyn, zu glau. bcn, daß die Sturmpctitioncn schon zu Ende gewesen wären, wenn der Kaiser in Wien geblieben« O, man hatte noch mehrere andere in Bereitschaft, die durchaus nicht gebilligt werden konnten; —und was dann, gegenüber einer erhitzten, irregeleiteten Masse von 40,000 Menschen, die des Winkes von Böscwichtern harren, welche zu jeder Schandtthat entschlossen sind? —Ich schaudere und mag den Vor. hang nicht weiter lüften. Doch die an der Spitze eines Regimentes geforderte Entwaffnung der Studenten? Das war doch Reaction?— Ich begreife wahrhastig die Unverschämt-hcit der Republikaner nicht, daß sie uns nüchternen Provinzbewohnern so eine Regierungsmaßrcgel, wie die versuchte Entwaffnung einiger Studenten, für ein Neactionsgelüste aufbinden wollen! — Die Wiener waren eben bestürzt über die Entfernung ihres geliebten Kaisers und wünschten dessen schleunige Rückkehr; es begann sich unklar die Vorstellung zu regen, daß ihr Benehmen nicht recht gewesen sey. Die Minister glaubten ohne Zweifel, daß der Sinn zur Ordnung erwacht, und der Zeitpunct gekommen sey, wo sie auf die Sympathie der Bevölkerung bei dem Voll. zuge einer Maßregel rechnen dürfen, deren Ausfü> rung sic als die erste Bedingung der baldigen Rückkehr des so bitter vermißten Monarchen ansahen. Hät. , ten die Wiener eingesehen, was ihre Schuldigkeit war und ihr eigenes Wohl erheischte , so hätten sie selbst zuerst durch gütliches Zureden, und später nöthigen Falls auch auf strengere Weise mitgewirkt, daß die nothwendige Entwaffnung schleunig vollzogen worden wäre. Beruhte etwa auf einer Handvoll Studenten die ganze Stütze der Constitution? Fanden die übrigen 400.000 Wiener in sich selbst, in den Millie nen der Provinzen, in dem Versprechen ihres guten und gerechten Kaisers gar keine Garantie?! — Gehorsam ist so gut die Pflicht des constitutionellen Büracrs wie des Unterthanes einer absoluten Monarchie und des Mitgliedes einer Republik. — Die Minister haben sich bloß darin geirrt, daß sie glaubten, die Wiener hätten bereits eine klare Vorstellung von ihren Pflichten. In dieser Voraussetzung liegt der Grund einer Maßregel, die vielleicht mit Unrecht eine säst allgemeine Mißbilligung ersah, ren hat. — Damit die Constitution nicht Wurzel fassen könne, haben die Republikaner den Wienern eingeprägt, daß in dem Nörtcrbuche eines constitu 4k2 twnclkn .Burger!.' das Wort Gehorsam nicht enc-halten sey. - Sind die Eliten Wiener noch länger für derlei Lehren so empfänglich, und geht es ganz nach dem Wunsche ihrer Lehrer, so wird bald die Zeit kommen, wo republikanische Gewehrkolben ihnen Unterricht in den Pflichten republi-kani sch er Bürg er ertheilen werden. Lamartine steckt seine unfolgsamen Souvrraine eben so ungenirt ins Loch, als S ed lni tzky einst die des Republicanism nnls Verdächtigen cinfülnen ließ. Dic Wiener scheinen noch weit entfernt, diese einfache Wahrheit zu erkennen; denn anstatt ihre in Schafspelze gehüllten Lehrer mit blutigen Köpfen heimzuschicken, bauen sie Varricadcn und läuten Sturm gegen Feinde, die gar nicht enstiren. Sie lassen Diejenigen lausen , welche die Republik proclamirtcn, und schicken dic Männer der bestehenden Ordnung in den Karzer! Inzwischen ermangeln sie aber doch nicht, ihren geliebten Ferdinand hoch leben zulassen'.! — Wird diese wohlbegründcte Liebe, dieser einzige Hossnungs-stern in dem grausen Sturme der Zeiten, ihnen end-lich die Augen öffnen? Wird dieft Liebe sie endlich ihre wahren Feinde erkennen lassen? Nach den vielen groben Täuschungen, die man sich gegen die armen Bewohner unserer Residenz erlaubte (z. N. die Rus-sen kommen! blickt nach Norden! Windischgrätz kommt! d. dgl.) haben wir gerechte Hoffnung, daß der von allen Gutgesinnten ersehnte Zeitpunct des Erwachens aus der Betäubung reckt bald eintrete; wenn nicht, so wär's wahrhaftig zum Lachen, wenn man nicht darüber weinen müßte! Laibach den l. Juni 184«. F. (5. Thcimcr Vine ganz bescheidene Anfrage an die löbl. t. t. Polizei «Direction in Laibach. Wie kommt es, dasi wir an den Gassen-Ecken Laibachs die Verlautbarung bezüglich des neuer-lich st vorgekommenen wüthenden ^Hundes nur in deutscher Sprache zu lesen bekamen? Sollen durch diese warnende Kundmachung nur die Deutsch, verstehenden aus die Gefahr aufmerksam gemacht werden? Verdient der schlichte, der deutschen Spra-che unkundige Kr a i ncr keine Rücksicht? Soll der ill. z. des 2. Theiles des Strafgesetzbuches nur für die Deutschverstehenden gelten? Darf der andere Theil dagegen handeln? Oder soll dieser immer nur auf die Gefälligkeit eines ncundlichenUebersetz er s auf offener Straße angewiesen werden? Ich glaube auf sämmtliche Fragen mit einem bestimmten „Nein!« antworten zu können; daher die löbliche k. k. Polizei.- Direction im Interesse des öffentlichen Gesundhcitswohles ersucht wird, in Zukunft in derlei wichtigen Angelegenheiten neben der deutschen Sprache auch der Landessprache ein bescheidenes Plätzchen gütigst anweisen zu wollen, wie es die h. Landesftclle in ihren surrenden zu thun pflegt. Daß die Publication der polizeilichen Vcrord. nungen in deutscher und slowenischer Sprache früher nicht üblich gcwesen, war schlecht, und et was Schlechtes, Altes kann nimmermehr als End schuldigungsgrund für die Jetztzeit gelten. Die Zeiten sind vorüber, wo in dem ganz sla vi sch cn Krain blos; die deutsche Bertha spann. Unser gnädigster Kaiser hat uns die Eon sti tut io n gegeben und unter dem 59. z, der Vcrfassungsurkunde steht oben an, gleich «ul» tz. 4 : „Allen Volksstämmen ist die Unvcrletzlichkcit ihrer Nationalität und Sprache gewährleistet.« Also fein aufgepaßt! Wir wollen nicht, dasi die Kundmachungen bloß nur in slovcni scher Sprache sollen veröffentlicht werden, Gott bewahre! — aber wir fordern, dasi der Landes spr ach e die gleichen Rechte werden, wie der deutschen.! — Hr. Bleiweis. Frage an die löbl. f. t. <5ameral - Vezirks-Verwaltnng in Linz Von der harmlosen Fraucndorser Garten baugesell-schaft aus Baiern sind mehreren Mitgliedern nach Laibach triefe vom 27. Mai o. I. mit dein Eaiueral-Bezirrs-Ver waltungs-Siegel von Linz versiegelt zugekommen. Be weift hierüber liegen bei dem Gefertigten stündlich zur Einsicht bereit. Wie kommt das?— Ist vielleicht diese ^ Behörde allein authorisirt, das Nriesgchcimniß ungeahndet zu verletzen? Woher das Recht, das große Kaiserwort auf eine solche Art zu schänden, und an den, Glauben zwischen Kolk und unserem vielgeliebten Monarchen mit dieser Kühnheit so frevelhaft zu rütteln? Der Postbeamte wird bei Verletzung des Brief, geheimnisses cassirt; was geschieht mit einem Eame ralistcn? Versucht auch diese Behörde eine Reaction, und bebt sie nicht zurück vor dem Fluche des l6. Mai, der alle Jene treffen muß, die sich bemühen, Wirren zu schassen? —Wir verlangen hierüber Aufklärung, sind vollständig berechtigt, sie zu fordern, und werden un-scre Schritte und das Resultat seiner Zeit veröffentlichen *) Laibach am 2. Juni 1848. Joseph Babnigg. Die k. k. privil. mechanische Papierfabrik I o-sephsth al bei Laibach hat in der Voraussetzung, daß es den k. k. Militär-Spitälern in Italien erwünscht seyn dürste, mit Eharpic und Bandagen verschcn zu werden, l Ballen Nr. 1092 mit 27 Pfund sharpie; l Ballen Nr. l09!l mit 50 Pfund feinste Hadern zum Verband dem hicrortigcn k. k. Feldkriegscom-miss^riat übergeben, und diesem gleichzeitig eine, von ei? nem Vereine mehrerer Damen Laibachs zu obgedach. tem Zwecke eingelangte Kiste, enthaltend sharpie und Bandagen, beigefügt. Indem diese patriotischen Gaben unter Einem ihrer Bestimmung zugesendet werden, kann man nicht unterlassen, den Eigenthümern der genannten Fabrik, so wie dein Verein dcr edelmüthigm Damen Laibachs hiesür den verbindlichsten Dank des Militär - Ober.-Commando's auszusprcchcn. - Laibach den .'!<). Mai ,848. W i e n. Das auf den gestrigen Tag (.".0. Mai) fällige Namens-fest des Kaisers wurde, dm Umständen angemessen, nur in dcr Stille gefeiert. Die National-Garde, die bewaffneten Bürger-Eorps und die Legion waren in ihren betreffenden Bezirken ausgerückt und wohnten dem Gottesdienste bei,Ain welchem wohl nie wärmer für das Wohlergehen dcs geliebten Kaisers, und mit Beziehung auf die besondere Lage des Augenblicks, Uni dessen baldige Rückckehv gefleht wurde. — Nachmittags sand die feierliche Uebergabe der einstweilen bewilligten zwölf Geschütze an die National-Garde Statt. Möchten dieselben nie im Kampfe von Bürgern gcgcnBürge r gebraucht werden. Da für wäre uns aber die Rückkehr des geliebten Kaisers cine^cr beruhigendsten Gewährschaften. »Da mehrere Bestimmungen des derzeit bestehenden Strafgesetzbuches über Verbrechen und schwere Polizei - Uebertrctungen vom :;. September 180." der Gesittung und Bildungsstufe dcr Völker des österreichischen Kcüserstaates, so wie den Eim'ichtnngcn eines constitutioncllen Staates in feiner Weise mehr ent-sprechen, so haben Seine Majestät über einen Antrag des Justiz-Ministers und nach Einvernehmung Ihres Mi Nisterrathes, mit Allerhöchster Entschließung .lclu. Innsbrucks. Mai 1848 vorläufig und bis zur Kundmachung eines im konstitutionellen Wege abzufassenden und zu sanctionircnden neuen Strafgesetzbuches, im Verord-nungswcgc mehrere Abänderungen und mildernde Be-stimmungen eintreten zu lassen geruhet, welche die in unserm Amtsblatte enthaltene Kundmachung ersichtlich macht. Es ist damit die körperliche Züchtigung als selbst-ständige und Discipline-Straft, die Ausstellung auf dcr Schandbühne oder imKreise und die Brandmar-kung aufgehoben; die häusliche Durchsuchung nur als eine richterliche Maßregel festgestellt, die Gestaltung der Untersuchung auf freiem Fuße erweitert; in dcr Einrichtung des Untcrsuchungs-Arrestes Erleichterung eingeführt und in einigen Strassallen die ') Der »irdacicur diescs Vlattes hat die mit dem Abfällen ' Sic-- gel verfehlen Bnefcouvert» selbst eingeschen. , verzögernde Vorlegung dcr Erkenntnisse an das Ober. gmcht nur voil dem Willen dcs sich beschwert erachtenden Inquisitcn abhängig gemacht. Weitere, wohl als höchst wünschenswert!) erkannte Abänderungen, welche aber neue materielle gesetzliche Bestimmungen nothwendig voraussetzen, können nur durch den conslitutionell gesetzgebenden Körper erfolgen. Vcstcrrcichischcs Küstenland. Trieft, 28. Mai. Dcr englische Botschafter in Wien, Lord Ponsonby, bat nach Eingang eines Eon-sulatsbcrichtes aus Trieft übcr die Bewegungen der neapolitanischen Flotte an den hiesigen Eonsul einen Protest gegcn ein Bombardement der Stadt cinge^ schickt. Die im Hafen befindlichen vier englischen Dam-pfcr haben sich an die österreichische Flottille angeschlossen. An dcn Admiral Parker soll der Neschl nach Malta abgegangen seyn, im Falle die Flotte etwas gegcn Tricst (wo sich bekanntlich sehr viel englisches Eigenthum befindet) unternähme, gegcn sie mit sei' ncr flotte zu opcrircn. Das „Journal dcs österr, Lloyd" vom 3l. Mai be>ichtct aus Trieft vom 30. Mai: Die feindliche Flotte lag gestern 3 Seemeilen rwn Eittanuova (Istricn) vor Anker. Ein Boot derselben wollte landen, um Lcbensmittel einzunehmen; allein der Sa-nitätsdeputirtc protestirte mit dem Bemerken, daß er dieß ohne höhere Instruction nicht gestatten könnte. Das Boot kehrte hierauf zur Flotte wieder zurück. Auch bei uns wird, wie in dcn meisten anderen Promnzialhauptstädtcn, eine an Sc. Maj, dcn Kaiser, abzusendende Ergcbenhcits-Adresse vorbereitet, zu deren Unterzeichnung der Magistrat alle österrci. chischen Bürger dcr Stadt Tuest durch öffentlichen Anschlag einladet. Tiiest hätte sich die Förmlichkeit »och am ehesten ersparen dürfen, da es in dcn drei Maiüigen sactisch dargcthan, weß' Geistes Kind es sey, und sprechender als durch schön redende Adressen seine unverbrüchliche Anhänglichkeit an Oesterreich und das Kaiserhaus durch die That bewiesen hat. Heute ist Se. Exc., Gras Lützow, k. k. Gesandter in Rom, mit dem englischen Kriegsdampser »Locust« hier eingetroffen. C ro ati c n. Die „Agramer Zeitung" vom 27. Mai meldet aus Agram: In dem an F. M. L. Baron Hra bovsky gerichteten Schreiben Sr. k. t. Hoheit, des Erzherzogs Palatins, vom 14. April heißt es un« tcr anderm, daß unser Ban I elaciö, nach Ofen zu kommen aufgefordert, nicht nur nicht erschienen ist, sondern die Verhältnisse zwischen dem Lande und den verbundenen Theilen durch die neuesten creirten Gesetze sür verändert, für getrennt erklärt habe. — Ferner heißt es: „In seiner Würde noch selbst nicht bestätigt, untcrsing er sich dennoch, in Kroatien Obergc. spänc zu ernennen, und so die Gewalt des Monarchen an sich zu reißen " Auf Grundlage dieser Anschuldigung wird dem FcldmarfchM-Lieutenant Hra. bovsky aufgetragen, die durch Baron Joseph Je-la^ic- zu Aemtern und Würden gemachten Ernennungen, die gesetzwidrig und also ungiltig sind, auch als solche zu erklären, die gesetzlich erwählten oder ernannten Beamten abcr wieder in ihre Aemter cinzu^ setzen. —- Zeitungslügcn sind wohl nichts Seltenes, besonders bei Ncdactionen, denen an dem Ercdit ihres Blattes nicht viel gelegen ist, — daß abcr die Berichterstatter Sr k. k. Hoheit, dem Erzherzog Stephan, solche aus dcr Luft gegriffene Unwahrheiten zu unterbreiten sich erkühnen, muß uns wahrlich wundern! und eben darum, weil sowohl Se. k. k. Hoheit und selbst Se. Majestät übcr die croatischen Zustände nicht authentisch unter, richtet sind, wird so manche Maßregel getroffen, die bei dcr bekannten Milde unseres Königs uns unbe-grciflich scheint! Eben daraus entspringen die Verfü» gungen Sr. k. k. Hoheit, des Palatins, gegen unsern dem Monarchen mit ganzer Seele ergebenen Ba-nus Ielaöiö, dcr nie an eine Trennung dcr Lander gedacht, der abcr als treuer Wächter der seiner . Oberleitung von dem Monarchen anvertrauten Kö- 4k3^ nigrcichc diese von tl,in^n andcrn abforbiren läßt — noch aber auch weder Oesterreich »loch Ungarn zu ab-lorbiren jemals gedachthat, und der mit der ihm zu Gebote stehenden Ma ht die Monarchic, wenn ihr Ge-fahr drohen würde, allein zu rcttcn iin Staude wäre, und dcr auch nicht einen Obcrgcspan ernannt hat — Berichterstatter und Rathgebcr, die durch ihre fal-schcn Angaben und Inforinationen Sc. k. k Hoheit compromittlrcn — sind wohl nicht geeignet, etwas zur Ausgleichung der Differenzen beizutragen, vielmehr die Ailgclegcnhcltcn des Landes noch mchr zu verwirren, und sollen aus der Nähe Sr, k. k. Hoheit entfernt wcrdcn. — Uebrigens tonnen wir mit der größten Sicherheit sagen, daß seit der Zeit, als Sc. Erccllcnz, der Ban, als solcher fungirt, er nicht einen noch so kleinen Schritt gethan hat, von welchem er Se. Majestät unmittelbar oder Se. k. k. Hoheit, den Erzherzog Franz Earl, an Höchstwelchcn er dießfalls angewiesen ist, die Anzeige nicht gemacht hatte, und es ist bis nun keiner seiner Schritte gcmißbilligctwordcn, wodurch alle seine Handlungen als gcbilligct und gerechtfertigte erscheinen. Lombard -Venetianisches Königreich. Der „Abcndbcil. zur Wien. Ztg.« vom 30. Mai entnehmen wir Nachstehendes: Die Nachrichten aus Eoncgliano vom 2K. Mai melden, daß die Truppen des Marschalls Radetzky bereits seit dem 22. mit der Armee des des F. M. li. Grafen Thurn vereinigt sind. In Vicenza sind gegen 5000 Mann feindlicher Truppen und Insurgenten, welche sich vertheidigen wollen. In Mailand soll sich, aus Haß gegen Carl Albert, eine starke Partei für Oesterreich gebildet haben. Es scheint dieß nicht ohne Grund, da dcr große Schlag, welchen der Marschall gegen Carl Albert vorbe reitet, sonst nicht zu crlla'rcn wäre. Bei Treviso hat sich im Stand der Dinge nichts verändert. — Die Wiener Freiwilligen sind jetzt in Udinc stationirt und haben sich dort bei den Einwohnern in Respect zu setzen verstanden. Sie führen jetzt auch einen Eigar-renkrieg mit dcr tobenden wälschen Jugend. Wo sich Einer mit einer Eigarre blicken laßt, wird sie ihm aus dein Munde geschlagen. Ucbrigens halten sie gute Mannszucht, sind voll Feuer und von den friedlichen Bewohnern geachtet. Neuestes vmn Kriegsschauplätze. Verona, dcn.'ll.M.u. Dcn vereinigten ncapolita-nisch toscanischcn Truppeil und Freischaarcn wuo dc gestern bei Eurtatone ein tüchtiger Schlag beigebracht; unsere Truppen haben 2000 Gefangene gcmaäu mid l 1 Kanonen erbeutet. So lautct eine heute nachLai-dach eingelausenc postämtliche Mittheilung aus Verona. Königreich beider Sicilien. Die „Abcndbcil. zur Allgemeinen österreichischen Zeitung" vom 2«. Mai berichtet Nachstehendes: Ueber die Vorfälle in Neapel am 15. Mai bringt die „(^l-'/^!l:l en. Zwei Palläste wurden angezündet, darunter der schöne Pallast Gravina. Die Bür« ger wurden nach tapferem Kampfe beinahe gänzlich vernichtet. Nach Beendigung des Kampfes wurden aus Befehl des Königs alle mit den Waffen in der Hand Betroffenen erschossen. Mehr als 500 wurden geblinden an Bord eincs Schisses gebracht. Das französische Geschwader sicllte sich in Schlachtordnung und orohtc den königlichen Palast zu bombardiren. Die Nationalgarde wurde aufgehoben und ein Bcichl erlassen, binnen 24. Stunden, bei Strafe des Erschi -ßens, die Waffen abzuliefern. Eine Menge Menschen find geflüchtet und eine Unzahl aus dem Platze geblieben. Neapel ist zu einer Grabstätte geworden; die Militärgewalc hat die Zügel dcr Regierung. Der König hat Bozclli mit dcr Errichtung eines neuen Mi-nisterums betraut. Wir werden sehen, was jetzt in dcn Provinzen gcschchcn wird; wir zweifeln kcinen Augenblick an einem vollständigen Ausstände. F r n n k r e i ch. Wir theilen unsern Lesern solgcnden interessanten Artikcl im Auszüge mit, dcn wir dcr „Wicncr Zeitung" vom 2!), Mai entnehmen: Paris. Nationalversammlung. Sitzung vom 2?.. Mai. Nachdem Herr Wolowöki seine Interpellationen zu Gunsten der Polen erneuert und Frankreichs Hilfe für dieselben in Anspruch genommen hatte, schlug Herr Vavin dcn Entwurf zu einem Decrer vor, wonach Frankreich, in Erwägung, daß die Zerstückelung Polens ein ewiger Zankapftl >ür den cn-ropäifchcn Frieden bleibe, auf sofortige Wiederherstellung demselben dringen sollte. Sarrens und Bucharo sprachen in demselben Sinne. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit bestieg Picrr e B o n a pa r >, e die Bühne. Der vorzüglichste Grund, warum cr das Wort nehme, sagte derselbe, liegt darin, daß die polnische Frage eine ccht französische und demokratische sey. Nichts-^ dcstowcnigcr müsse cr die Vavin'schen Anträge auf sofortige gewaltsame Wiederherstellung Polens bekämpfen. Vauin dringe erstens sofort auf Verhandlungen mit den drei Mächten des'Nordens, was einer Kriegs-crklärung gleichkäme, wofür Frankreich ,00.000 Mann auf dcn Kriegsfuß setzen müßte; zweitens habe er verlangt, die National'Versammlung solle sich mit dem Frankfurter Parlament in Verbindung setzen, um die Befreiung Polens durch Deutschland zu erwirken oder eventuell zu erzwingen. Dieser Weg sey ein Unding, eincNational-Vcrsammlung könne unmöglich mit dcr anderen correspondircn. Seiner Ansicht nach müsse dieß durch die constituirtc vollziehende Commission (die interimistische Regierung) gcschchcn, dcren vorläufige Intervention für Polen sich nach seinem An-< trage darauf beziehen sollc, von Preußen und Ocster- , reich in Wien und Berlin u'ir Posen, Krakau und! Galizicn die Erfüllung dcr ^cvfprcchungcn von 1615 ' und vom März 1848 zu verlangen. Herr Vavin wunderte sich sehr über die Friedlichkeit dcr Anträge des vorigen Rcdncrs. Krieg, nicht die Diplomatie, könne Polen befreien. Er gewärtige hierüber die Erklärungen des ehemaligen Ministers dcr auswärtigen Angelegenheiten. Zunächst lege er dcr vollziehenden Gewalt die entsetzliche iiagc der angekommenen Emi- > grantcn' aus Polen ans Herz und empfehle sie dcr Milde dcr Versammlung. Lamartine be-stieg nun die Tribüne. Allgemeine Stille. Er begann mit dcr Erklärung, mit wie peinlichen Gefühlen die angeregten Gegenstände nicht nur auf dcr heimischen, sondern auch schon auf der briltischen Red-nerbühne berührt worden und wcrdcn müßten. Nicht oasi Frankreich seine Politik geändert, es sey den Grundsätzen dcr provisorischen Regierung treu geblieben, noch kein Tag dcs Egoismus könne ihm vorgeworfen werden, Die Republik werde jcncn Grundsätzen der Nichtintervention und Mäßigung treu bleiben. Jedes Volk müsse sich selbst politisch entwickeln, die belgischen, italienischen und deutschen iiegw-nen hätten das zur Genüge bewiesen. Dicsc Politik sey stark angcscindct wordcn, man habe sie eine Willfährigkeit gcgcn die auswärtigen Mächte genannt, al lcin sie sey die einzig richtige und habe sich als solche in Neapel, Rom, Toscana und ganz Italicn bestä'-tigt. Dcr Redner verliest hierauf die der Versamm- lung bcrcits vorgelegten Depeschen, die sich auf den Einiall in (5l)>intt'cry l'czicl c,> , und thcüt noch zwei Briefe au) Mailand mit, l) von dcr Mailänder provisorischen Regierung, 2) von dem Ausschuß der dortigen Republikaner, in welchem jede Intervention Frankreichs abgelehnt wird. Die polnische Frage, erklärte Hcrr v.Lamartine, sey schwieriger. Die Re-publik brauche zwar keine Zurückhaltung zu beobachten, aber sie müsse die Allgemeinheit der gesellschaft» lichen Verhältnisse im Auge behalten; sie dürfe nicht, wie es cine Fraction wünsche, sofort zum Angriff schreiten. Ein solcher Schritt würde alle Bande Frankreichs mit dcn nordischen Mächten zerrissen haben. Dcr Redner entwarf nnn ein Bild von dcn Ereig-nifscn im Großhcrzogthume Poscn und theilte der Versammlung einige Depeschen dcs mit dem (5abi-nete von Berlin gepflogenen diplomatischen Briefwechsels mit. Die Vorlesung dieser Documcnte daue» te ziemlich lange, und war so anstrengend sür Hrn. v. Lamartine, daß die Sitzung darauf eine Viertelstunde unterbrochen blieb. Um halb 5 Uhr erklärteste dcr Präsident für wieder eröffnet. „Der Ihnen von mir vorgetragene Notenwechsel", fuhr Lamartine fort, »die Darstellung der verschiedenen Berichte aus amtlichen Qucllcn beweisen klar, daß Preußen nicht nur seine Versprechungen rücksichtlich dcr Wiederherstellung Posens nicht zurückgenommen, sondern sie zu erfüllen bereits angefangen hat. Krakau und Galizicn, in demselben Regenerations-Vcrsuchc begriffen, werden von Oesterreich keinerlei Hindernisse sinden. Der slavische Volksstamm wird sich zu einem großen selbstständigen Ganzen, crhcbcn und der Kamps von Volksstamm gegen ^olksstamm, Sprache gegen Sprache wird aufgören Diese selbstständige Entwickelung aller Nationalitäten ist als dcr Beginn dcr großcn Völkersami-lie zu betrachten; sie allein kann die Democratic be« gründen. Di/ Februar Revolution hat alle Völker elec-trisirt. Jede directe Intervention Frankreichs ist unnöthig und sogar gefährlich. Man hat uns dcr Schwäche und sogar dcr Feigheit angeklagt. Aber ich frage, ob wir denn nach dem Februar wirklich so kühn auftreten durften, um ganz Europa zu trotzen? Jeder-mann kennt den Einfluß dcs Krieges auf alle gesellschaftlichen Verhältnisse. Dursten wir die Gesammt-Intcrcsscn dcs Inlandes auss Spiel setzen? Konnten wir Frankreich, Belgien und Spanien einer allgemeinen Weltkrisis aussetzen und die Interessen von Millionen Arbeitern vergessen, die durch Krieg brotlos gewordcu wären? Und wollcn Sie wissen, wie viel'unsere Armee disponible Mannschaften unmittelbar nach dem Februar zählte? 80,000 Mann! Und damit mußten wir 400 Stunden Landcsgränzcn besetzen. Wir konnten damit unmöglich ganz Europa entgegenrücken, namentlich Deutschland nicht, das :i0 000 Mann an unseren Flanken und 2 50.000 Russen im Hintergründe hatte, solche Eventualitäten, solche Blutbäder, solche Mcnschcnschlächtcrcicn hat die provisorische Regierung nicht verantworten wollen. (Beifall.) Was soll nun aber geschehen zur Herstellung Polens? Ein zwcitcr Moskau Feldzug? Nein. Polen muß durch Deutschland bcsreit wcrdcn. Als Minister und sranzösischer Bürger widersetze ich mich jedem Fcldzuge. zur Herstcllung Polens ohne Deutschlands entschiedene Theilnahme. Die traurigen Ereignisse dcs lctzten Montags, die meinem Herzen tiefen Schmerz verursachen, haben uns Allcn die Gefahren kricgerischcr Maniscstationcn bewiesen. Ich unterstütze von Herzen dcn vavin'schen Vorschlag zur Erlassung einer Adresse an das deutsche Parlament, so wie ich mich der Abstimmung über eine motivirte Tagcsord-nung ebenfalls nicht widersetze. Nur die Gewalt bekämpfe ich; Fricden, dieses sogenannte Utopien der Weisen, ist und scy unser Wahlspruch. Dem Recht, der Freiheit, der Sclbstständigkeit wird dann dcr Sicg bleiben." Sarrcns fand dicse Erklärungen ziem-lich unvollständig. Lamartine, meinte er, habcge-sprocden, wie General Hebastiani vor l 8Iahrcn unter dcr gestürzten Regierung. Diejenigen, die den Krieg wollten, seyen keine Anarchisten, sondern echte Demo-cratcn, welche die Verwirklichung der Grundsätze, Freiheit, Gleichheit und Brüderschaft wollten. Vavin betrat nun nochmals die Redncrbühnc und wollte von der Adresse abstehen, wcnn man eine motivirte Tagesordnung in dcr von ihm vorgeschlagenen Form annehme. Nach ihm stieg Marrast auf die Tribüne und verlas eine Adresse der National Versammlung all das deutsche Parlament m Frankfurt. Anhang zur Laibllchcl' Zciiuna. lig. /iu » »^2 >><^^. «j^ Va,»l,Aclien pl Stuck g,o >» (K. UN. Actie» der il^iser Ferdinands . Norl'bahn ju looo N. (i. M.....N27 ,)2 ft in >^. M, Action der osteir. Donau« Dainpfichiss' , fahrt zu 5oo fi. E. M.....460 fi. >« C. M. ck. Si. Lotto^iehungen. In Triest am 31. Mai 1848: 38. 45. 75. 32 24. Die nächste Ziehung wird am 14. Juni 1818 in Tricst gehalten werden. ^remven ' Änzeigr der hie 7 Angekommenen und Abg e> eis! e n. Den 29. Ma« I84«. Hi-. Philipp (Hraf von Carr.ani, f. k. Votschafts. Secretar, — und Hr. Aoolph Thmieö, Handelsmann, de>de ron Triest nach Wien. — Hl'. Anton G as von ssorgasch, von Tnest »ach Kaschau. — Hr, Johann Bocowcß, Handelsmann, von Trieft nach Samabor. Den 3l), Hl-. Demetrius Ba, 01, von Keith, Pll» vat, — Ul>d Hl'. Eduard Schöfer, k. k. RlMm'ftel' lind Auditor; beide von Gör; i^ch Wu'». — Hl', ^s' camilla El Zaßa, ^esiyci-, von Tviest n.ich G^h. — Hr. Hl.-romlliuS Plüier, H.u.delzitlali», ron Tliest nach Agi'am. — Hr. Strell, l. s, Haupcincin», von Wien nach Go'iz. Den 31. Fran Anna Oi^fin von Zichy, ^. k Obl'llnllcellalilö'Gemahlin, — „nd Fr. Franzlsca Grä« fn> von Stlldenberg, k, k, Mltlnieistcl^-Witwe; belde l>ucy Gray. — Fr. Gräfin van N^yi'örV., Pilvace, von W>e>< nach Fiume. — Hr W'Ihelm G^f von FrledenSdei'g, Rentier, v»i, Oöi'z nach Wien. — Hr. Htephan vo„ Pilviyer, t. k. Wcch elger. Appel, Natl), von Fiume nach Wien. — Hr. Johann 6arl Gras von Coberon, OroenZuller und Dr. der Nechce, von Iannshcoerz »ach Innsbruck. Den 1. Iunl. Hr. Goldig — und Hr. James Stmnrl', delde k. en^l. Lieutenants, — u»d Hr. 3n-chard Brooke, Schlffocapllan; alle 3 ron Tric»^ liach W,en. — Hr. G'egor Stioicii, Besitzer und Handels mann, von Agram nach Cllli. — Hr. Franz Heigel, k. r. ^ergbeanice, von Klagenfllit nach Cllli. — Hr. Franz Uhrer, k. k. Auscultant, von Triest. ^erzelchniß vcr hier Verstorbenen. Den 26. Mai l84tt. Joseph Kreger, Inwohner, alt 35 Jahr,, im Clvil.-Sp'tal Nr. l, m> der Wassersucht. De" 2> Maoa Sterger, Waise, alt 25 Jahre, in der Stadt N>. 20, an der Lnnqentubeiculose. — Dem MalhlaS Schldan, T"c,löhner, sein Sohn Fran^, alt 10 Jahre, »m Hühnerdorfe Nr. 29, an, jeiösen Schlagsiusse, l,nd wurde gerichtlich b.schanr. — Hele. na Klcmenz, Laibacher ssindllng, alt 2 Jahre, in der Stadt Nr. 125, am Scharlachfieber. De» '^tt. Dem Hexn Franz Charl, Graveur, sein Hind Mathilde, alt 9 Wochen, m der Polani-Vor.-stadt Nr. 34, am Stick- und blutige» Schlagflnsie, und wllfde gerichtlich beschaut. Den 29. Elisabc'tha Kopazb, Maqd, alt ^l) Jahre, im Civil. Spital Nr. ,, an Uebeisetzuna, des Krank-heüsiloffes a» daS Gehirn. — Mariana Beraant, In.-wohlierln, alt ^9 Jahre, im Ciril Spiral Nr. l, an der ^una.ent5l'liiollna,. — Nicolaus Lei,ier, Buchbinder geselle, alt 34 Jahre, im Cn'il. Spiral Nr. l, am Zehrfieber. — Der N. N. lhr K>»d 'Anrclia, all 2 Jahre, im Hl'chneroott'e Nr. '^9, an de,- Au^ehi'una. Den 30. Bartholo Girandl, Elsenbahüarbeltcr, alt ^5 Jahre, >m C'vil-Sp'Ml >)ir. l, u»l Typhus — Dem Mlchael Hren, ?lus1eger und HanSbesiyer, s,m K,»d Johanna, alt l Jahr, in der T>r»au-Voi.-stadt Nr. f»Ü, an der Darrsucht. Anmerkung. Im Monate Mm IU59 sind 6.^ Personen gestorben. Oubernml - Vcrwutdarungett. Z. !»:l5. (I) Nr. I29!>5 surrende des k. k. il lyrischen Gubcrniums. — Es sind in den lediglich deutschen Addnicken der provisorischen Verordnung über dos Verfahren in Presisachen vom !8. d. weitere zwei Druckfehler wahrgenommen worden. — Im §, 20 soll et, nämlich heißen, statt: von der angesetzten Taqfahrt, „vor der augcsehtcu Tagfahrt;" ferner im § l!) statt: weitere neue Gcschworm', „ weitere n c u n Brot-, Fleisch- und Flccksiederwarcn-Tariff in der Slao: ^^idach für den Monal Juni ^48, Gewicht ^preis Gattung der Feilschaft des Gebäckes i Brot. s __ 2 3 'l ^ Mundsemmel > ^ ' ' ' __ 5 !^ ' l ^ Orbin. Semmel^ ' ' ' __ 7 /'^ ^ < aus Mund->> — 16 ^ 3 il> . w l Semmelteig! l 1 — 6 ßSeminelteig!. l 11 2 6 sa. '>, W..-s . Nocken-Brot jzen- u. ^4! ^ «- ^ '. >. Kornmehl ^ l 2, , >> z<:!i!l^ gcmnüN ». ' ' ' ^ .) ^ (, Gewicht sPreiS Gattung der Feilschaft der Fleischgattung ^iindfisisch ohne Zuwage 1 — — «9 Wir immer ejne Feilschaft nach dem tarma'ßigen Preiv, Gcivicht, oder in emcr schlechlern oder andern Qlialiläs, als durch die Tare vlir^eschlie-b,il ist, ve>kauft, wird ,uich den dielenden Ge-sctzen Uüuachsichilich gestraft werdeü. — In wcl> Hinsicht auch das kausciidePudlikmnMfgcsoldest wird, fur die in dieser Tabelle enthaltenen Feil-schajien auf keine Weise metn, als die Satzung ausweistt, zu bezahlen; jede UcbeiHaltung u»d ,Äevl)itt)c>ll>ug al'cr, welche sich cii, Gewerbs» man» qe^el, die Satzung ellaub^il sollte, sogleich dem Magistrate zur ge>etzlichci, Äc^rafung anzu-zeige,:.