z .1° »«». Samstag am V. Juni «85« Dlt ^nl',,cl).r Z.itlmi" erscheint mit 'Ausllahine der Soml- ua^ Feicrta^c, täglich, u,ld kl),^i sammt dm Äcilagm im Comptoir >ja n; j ä hri g >l st., l) a l l> i ,1 h r i ;, ä st. ^0 kr, mil. 'ili, cu l dan o im Comptoir gaujj a hriq l'ist., l, >i lb j >i h ri., l! st. ^^lc t>!c Zillcllu»^ iil'6 H,,uH ,l!l> halbjährig ^ » lr. »l^.- ^,l ciltrichtc!,, Mit dcr P^st portoficl ., .1 il'iäl, v iq uiltcr Kc.,lzb>»,l0 ililv gcdrllcktcr A^ess.,' l5 si.. halbjährig 7 st. 'l>> kr. - ^nsc r a t io » Hg cb,l h c jür ciil.' s.',ll^li;cilc i,'0^r d^l Nllu t>^ftll'c,l. fi>r nü n.Ui^ «Hmsä'iltuüa :l lc.. für s,v>im,ili,e ^fr.. ,l«r drcimUigc .', kr. ^I. M. ^!!s.'rate biH li ^il^l fo^'ü l ,1. fur 3 Mal, 5>) kr. f,ii,' 2 M,l »!>> ^0 lr. sar « M,l l!üz!ifch,i>l>i!. i» dil'ttil ^.b'ilhrc,,' ist nach d^iii „pn'vlsorischci, (5^s.'p>-'vl)>n N. '^ti.^riiil'n- l«5i,> für Inscrati^usi'tämpcl" noch >N fr. filr l'i,!c j^^n,,l,g<' (i'iil!chaltii„g hi >,l>l <>l rschncn. gmllicher Chess. ^Ve. l. k. Apostolische Majestät geruhten mit Aller« höchster Emschlicßuug vom 2.'!. Mai d. I. den Mini> ster.Rtsidentru in der Schweiz, Alois Karl Freihrnn v. Kübrk, zunl Vizlpräsiocntrll bei der Stalthnltcrei in Mailand, mit Vorbehalt des Nücktrills in dcu diplomatischen Dienst. allcrgnäoigst zu ernennen. Se. k. s. Apostolische 'Majestät haben mit Allcr< höchster Entschließnng vom 29. Mai d. I. den Ministerial'Sekreiär im Ministcrinm des Innern. Karl Grafen H o h enw arth'Ge r l a cb ste iu . zum Ko> mitatsoorstandc in Fiumc allergnäoigst zn ernenucn gerubt, Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit M«^ höchster Entschließung vom 29. Mai d. I. zn a,cneb> .migcn gerul)t^ daß dcv Zci erstreckt wcrdc. Der Instizminister hat den Nathöscfretär und Etaatsanwalts.Snbslitnten bei dem Komitat^ericht, zn Szegszard. Lndwia. P ossa n er v. Ehren thai, znm Rathsscllltär bei dem dortiacn Ober-Landes^e-richte, zugleich Stellvertreter des Ober. Staatsan. Walles; den Gcricbtsadjunlten bri dem Komitatsgc. nchte zn Zala> Egrrszrgh. Aoolf Heinrich Valtha. sar, zum Nathssrkrclär und Staatsanwalts-Snbsti-intcn bei dem Komitalsgerichtc zn Szeg^zard, und dcn Gerichtöadjnnwn bci dem Komitalsgcrichtc zn Zala.Egcrszcgh, Emcrich Pribck, znm Nathsse lrelär und Staatsanwalts-Substitutcn bei demselben» Komitatsglrichtc ernannt. /ellislelu ». Vibliographische Rundschau. Von l)l-. li l u n. »II. 3. biographisches ferikon des Kaiscrthum5 Oesterreich, umfassend dic Lebensskizzcn der denkwürdigen Personen in Oesterreich vom Jahre N5U — I85U, von Dr. Constant von Würz bach. Wicn. !85tl. Zamaröki. «^cr Verfasser dieses Werkes, von dcm »n>5 bis !lt)t nnr die erste i'ieferung zugel'ommen ist, hat cö slch znr Alifgabe gestellt. Ostcrrelch in seinen besten ^amen zu verherrlichen und dem Publikum ein Handbuch zn bieten, damit es sich nber die Männer seines ^atl-llandes unterrichten kann, ohne bei dcm Aus> lande über seine Landsleutc sich informiren zu müssen, ^"b ein biographisches ^'erikon Oesterreichs ein wahr< ^^ft dringendes Vedürfniß ist, wird Niemand läng' ""', llnd Wnrzbach hat durch Inangriffnahme eines derartige Wcrkl-s gerechten Ausprllch auf Ancrlcn' ""ug sich erworben. Er sagt, daß er sich dcr Schwie. ^'ükcitcn. die er bei dieser Albeit zu iiberwinden Heute wird ausgegeben und verseudet: das Lau» des'Regierungsblatt für das Hcrzogthum Kraiu. Erster Theil. XXll. Stuck, VUl. Jahrgang 18.';tt. InhaltS - Uebersicht: Nr. 111). Verordnung des k. k. Ministerinms der Fi» nanzen oom 6. Mai l85»tt, wooilrch erklärt wird. daß die Ueberstcmplnng der Stempelmarken mit dcm Notariatssiegcl zur Erfüllung der Stempel' pfticht nicht gestattet ist. Nr. 111. Erlaß des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht uom l0. Mai 18litt. womit, nach gepflogenem Einvernehmen mit den Ministerien des Innern, der Instiz, dcr Finanzen und des Handels, dann mit dem Armee »Oberkommando und dcr Obersten Polizeibehörde, Übergangsbestimmungen über die Aufnahme jener Kandidaten des Kon« zeptdiensses. wclche die theoretischen Staatspn'i' fungcn noch nach dem..ans den, Gcschc vom Ü0. Juli Itt.'ld. Nr. 32? N. G. V.. basirten Staats-pvüfllngs-Systeme abzulegen haben, getroffen wer^ den und der Zeitpunkt bestimmt wird, mit welchem die ncnen Anordnungen über das Staatsvrüfungs-wcscn in Wirksamkeit zu treten haben. Nr. N2. Verordnnng des k.k. Ministcrinms der Instiz oom 11. Mai 18''l'. betreffend die Gcbnhrcn, welche für die vou den Gerichlsbeamten allfgenom-menen Wschscl» Proteste zn entrichten sind. ^aibach den 7. Inni I^Illi. Vom k. k. Nedaktions-Vnreau des Landes'Negiernngs' Plattes für Krain. Aichlalnllicher Thl'il. Oesterreich. Wien. ^. Juni. Se. k. k. Hoheit Erzherzog Ferdinand Maximilian soll gclegcnhcillich h. Seiner Rückreise »on Paris nach Wien auch einige Tage haben wird. wohl bewußt ist. und legt hier die Nc-snltate des SammlerfirißlS vvn beinahe zwei Dezen-men nieder. In seiner etwas breit gehaltenen Vorrede be> spricht cr die bisherigen ^eistnngen auf diesem Gebiete. Mögen auch manche im Auslande erschienene biographische Werke vorwiegend eine gewisse Partcif daß durch das Herunter-setzen fremder ^'eistnngen dcr Werth der eigenen um gar uichts gehoben wiro. Zndcm hatte Wurzbach die Er» pcktoration gar nicht nöthig; das Zeitgemäße. Prak> tische und Tüchtige seines biographischen Lexikons liegt so offen und Nar zu Tage, daß wir uns nur aufrichtig frcuen müssen, wenn endlich ein solches Werk uon einem Maune. an desscu Vcfäbigung. Pa-triotismus uud Energie Niemand zwcifrlt, erscheint. Ebeu so überflüssig erscheinen uns Wurzbach's Citate dcr am k. preuß. Hofc verweilen, uud Mitte des Monats Iuul nach Wien zurückkehren. — Einc Organisirnng des k. l. Flottillenkorps ist im Antrage, uud dürfte die Durchführung nahe bevorstehend sein. — Die sämmtlichen Offiziere der k. k. Armee, ungerechnet die Herren NegimentS< Inhaber, die ei» ncn Armcerang nicht haben, sind nach dem Militär' Schematismus 1^.261 an der Zahl; sie theilcn sich in Vczng ihrer Rangstufen in der Gesellschaft, wie folgt: Se. Majestät der Kaiser mit 22 Harren Erz« herzogen, ii Herzogen, >^ Fürstcn, !>90 Grafen, 89^ Barone, 670 Riller. 2800 Aorligc uno 1N.30N Bürgerliche. — Dcr mit einer Misfiou uach Roiu belraule, k. russische Gcsandtc, Herr v. Kisscless. ist gestern hicr angekommen, hatte heute eine Besprechung mit Sr. Erzcllknz dem Herrn Minister Grasen v. Vnol-Schaucnstein. und wird einige Tage in Wien vcr» weilen. — In der Nacht auf den 1. d. Mts. ist die Rhcinbrückc bri Konstanz und die daselbst angebaute Mühle abgebrannt. — Der Magistrat von Wien ,!>it Subskription?, bögen in den Hänscrn der Stadt und der Vorstäotc iu Umlauf geseht, durch welche in Folge von Statt» haltcrci'Erlässen für zwanzig Gemeinden uud Pe> zirke, welche in lehtcrcr Zeit theils durch Feuer, theils durch Hagelschlag verunglückt sind, die Samm« lnng milder Beiträge eingeleitet wird. u. z. für Po« scg in Slavonien, Fichtenwald in Steiermark, Sncza» wn in der Bukowina. Wartenberg und Sebastians» berg iu Böhmen, Maria Pfarre in Salzburg. Stra« koniy in Böhmen, Schrattenberg. Mittergrabern. Rottendorf in Nieder » Oesterreich. St. Johann in Salzburg, Dalschan in Ungarn. Probstdors, Bora» schlag in Nierer» Oesterreich, und mehrere Bezirke in Ungarn. Nicd,'Ocsttrreich. Mähren und Tirol. Der Gcsammtschade belauft sich auf 4,490.3:i0 fl., luobei Unrichtigkeiten anderer ^mka; wollte man in jeder Vorrede die Unrichtigkeiten anderer in das analoge Fach einschlagender Werkc anführcu, wobiu käme es mit dcn Vorreden und zn welchem Zwecke geschehe dieses? Das Werk trage den Stempel der Tüchtigkeit in sick, dann bedarf cö all' dcr breiten Anseinandcrseyuugen nicht. — Was Wurzbach über die Art der Allsführung dcs vorliegenden ^crikons sagt, ist passend, vou besonderem Werthe nber ist die Auszähluug dcr Ouclicn. aus dem-u cr die Materialien seines Werkes großeu» lHeils schöpfte. Die gerügteu Mängel sind nur iu dcr „Vorrede", das Werk selbst, soweit es uns vorliegt, zeichnet sich durch Sclbstständigkl'l't iu der Behandlung. durch Vollständigkeit und durch objektive Darstellung obnc exklusive Partcifärbung volbcilhaft aus. Die Angabe dcr Qucllcn bei den einzelnen Namen ist für dic Historiker vou großcm Werthe, m,d dem Verfasser gebührt für dcu großeu Fleiß und dic redliche Sorg' fält die wärmste Auerkcuuuug jedes Gebildeten. Es wäre zu wüuschcu, daß dicse Walballa Ocstcrreich's in jcdcm gebildeten Hause dcr Monarchie sich bcfändc; denn was vermag stärker insbesondere auf die Iu. ' gcud ciuzuwirkcu, für Wissenschaft und Kunst, für ^ugcnd und Vaterlaud hoher zu cnlfiammcii, als die Vorbilder der nmthigcu Kämpfer mit Fcdcr uud Tchwcvt, als dcr klare Spicg»! in dcn Biographien 5Ü8 l»ei einigen Pezirken der erhobene Schaden gar nicht angegeben ist. " Wien, 4. Juni. Der österreichische Tele« graph, der im Jahre 1847 kanm noch 80 Meilen umfaßte, hat sich bis hentc bereits zu einer Längs von 9<;4?. Meilen mil 1l>2ö9 Meilen Drahtlänge ansgcdebnt, behauptet also vor drn meisten andern Ländern Europa's den Vorrang. Die Staatökorrespon?cnz umfaßte im Jahre Depeschen. 1851 2l.9?6 1382 2l.8!N 1853 41.62« 18:;4 ll.';.i;62 18l>ll 5)9.021 Die Prioatkorrespondenz ntrng im Jahre - Gulden 1850 26.N18 1851 122Mli 1832 199.i-.09 I8:;:l 293.48.': 18N4 !!23.l;21 18Ü!'. !!78.80l; Diese Ziffern sind selbstredend und beweisen nicht bloß. wclchcn Umfang die Telegraphic genommen hat. wie nc namentlich den verschiedensten Staatszwcckcn dient, sondern insbesondere anch, daß sie rine ergiebige' alljährlich sich steigernde Einnahmsquclle geworden ist. (Oesterr. Corr.) Wien, 4. Juin. Ihre Majestät die Kaiserin. Witwe Carolina Augnsta hat sich gcslcrn znm Abschied bei Ibrcn Majestäten nach Larcnbnrg bege-lien, und wird dieser Tage die Reise nach Salzburg antreten.. -- Se. k. k. Hoheit der Herr Erzherzog Rainer und Gemalin werden im künftigen Monat den Sommeraufentlialt in Weillmrg bei Baden nehmen. — Prinz Joseph Napoleon Ponapartc ist heute nach Berlin abgereist. Im Laufe des vorgestrigen Tages hat derselbe mcbrerc Sehenswürdigkeiten der Nisidenz in Augenschein genommen. -— Se. Maj. der König dcr Belgier wird dem Vernehmen nach im Laufe des Sommers eine Reise nnch dem Eomcr>See machen und daselbst in der kgl. Villa kurze Zeit verweilen. ...... Se. f. Hoh. Prinz Friedrich Kar! von Prew ßen beabsichtigt, Berichten aus Berlin znfolge. nach' stcns einen mrhrwöchcntlichcn Aufenthalt in Marien-had zn nehmen. — Die Münzkonferenzen werden wieder fortgc-seyt, sobald die den bctheiligtcn Ncgiernngen zugc millclten Beschlüsse die Genehmigung erlangen nnd znr Schlußberatbung geeignet befunden werden. denkwürdiger Männer. Dieser «österreichische Hans« schaß" wird in 10 — 12 Lieferungen, jede zu 24 kr. l'innen Jahresfrist erscheinen, nnd sicherlich die vollste Theilnahme in den weitesten Kreisen finden. Von Kraiuern kommen im ersten Hefte vor: Vier Freiherren v. ApfaItcrn. und drei Grafen u. Auersperg. Die Ausstattung ist sehr nett. Sobald uns weitere Licfernngen werden zugekonunen sein, werden wir die Leser ans dieses interessante, nationale Werk aufmerksam machen. 4. Pcutl'ch-italienil'chr HanÄclö-Pliral'eoKiM' von (5. H. Martelanz, k. k, Landesge-richts-Dolmetsch in Laibach. v. Klcin-mayr' l dach, »85ß. Vei der praktischen Richtung unserer Zcit ist das Studium lebender Sprachen eine unabweisbare Nothwendigen geworden, und jeht gilt mehr denn je Kaiser Karl drü v. Anspruch: „So viele Spra. chen Du kannst. fnr so vlelc Menschen hast Du Gellung." Insbesondere ist für Knnn das Studium der italienischen Sprache fast unerläßlich. nnd wird rö um so mehr. wenn Laibach durch dic Eisenbahn. Verbindung gleichsam cine Vorstadt von Tricst g^ — Die nächste Zusammenlreinng dcr interna iionalcn Snezkommission ist auf den 16. d. M. festgesetzt, bei welcher die verschiedenen Veoollmächtiglen über die bei ihren resp. Regierungen in dieser Angelegenheit seither gemachten Schritte Vericht erstatten nnd die weiteren Maßregeln zur Ausführung dieses wichtigen Projektes l'.'schlicße.i werden. Der k. k. Minislcrialrach Ritter v. Nrgrclli wird als Bevoll-mächtlgter Oesterreichs an den Berathungen Theil nehmen. Herr v. Lcsseps. welcher bekanntlich als eines der thätigsten Mitglieder dcr Suczlomnlissiou diese Angelegenheit schon während des Pariser Kongresses theils beim Kaiser Napoleon, theils bci Lord Clm'cn-don, bei Ali Pascha und verschiedenen anderen cin-sinnreichen Männern zur Sprache brachte, uud in letzter Zcit sich im Interesse derselben Unteruchmnng nach London begeben halle, ist von dort mit den besten Anssichten znrückgckehrt. Herr v. Lesseps ließ es sich angelegen sein, sich mit mehreren Mitgliedern des englischen Kabincts und den ersten Notabilitäten des Landes ins Einvernehmen zn seyen. nnd die von gewisser Seite gegen die Suczfragc erhobenen Schwierigkeiten als völlig unbegründet darzustellen. Herr o. Lcsseps bcnütUc die Anwesenheit Ali Pascha's in London, um die günstige Disposition des Großvczicrs für das Unternehmen gegenüber den cng> lischcn Ministern geltend zn machen, besonders da Lord Clarendon gegen die Durchstechung des Isth> mns von Suez hinterher gewisse Bedenken änßerte. die der englische Minister „im Interesse der Türkei" (also gegen die Ansicht Ali Pascha's?) erheben zn müssen vorgab ^ eine Behauptung, über deren Gc> halt man indeß eben so iin Reinen ist, wie über die plötzlichen Institutionen gegen den Vizrkönig von Egyptcn. dem England nicht verzeihen kann, daß er die Dnrchstechung dcr Landenge von Suez trotz Eng« lands geheimem Unwillen so thätig nnlerstützt. Jedenfalls weiß mm, nnn. woran man ist, nnd daß, was die Pforte nnd Egyptcn tinbclangt. das baloige Zustandekommen des Enezprojektes beiderseits nicht nur fehillichst gewünscht wird, sondern daß man dasselbe auch nach Kräften zu unlerstütmi bereit ist. Ein gleiches Interesse beseelt anch die übrigen dabei bc-thciligten Regierungen. , (Tricster Ztg,) — Nachdem der Lehr- nnd Ovganisationsplan der höheren Handelslehranstalt iu Prag mit Erlaß des k. k, Ministeriums für Kultus und Unterricht genehmigt worden ist, so wird diese Anstalt — die erste in der Monarchie — Anfangs Oktober d. I, eröffnet werde». Der Unterricht an der höheren Handclslchran-stall zn Prag nmfaßt alle Lehrfächer, deren Kenntniß dcr angebende Kaufmann braucht, nm seinem worden sein wird. Dieß ist eine allgemein ancrkannle Thatsache. Zunächst stellt sich für den Handels-st^nd die Kenntniß dieser Sprache als wahrhaftes Bedürfniß heraus. Der Verfasser des genannten Buches hat nun hier ein recht praktisches, sehr empfehlend werthes Vuch geliefert. Sind wir auch mit seiner im Vorwort ausgesprochenen Ansicht über „Wörter» bücher" keineswegs einverstanden, da nns ganz tüch> tige und brauchbare derartige Werke bekannt sind; so stimmen wird doch darin ganz mit ihm übcrein, daß es in dcr Regel dem Geschäftsmanne an Zeit, vielleicht auch an Kenntniß des Gebrauches großer iLmla gebricht, wodurch sich das Bedürfniß eines „ansschlicstend die in mcrkantilischcn Vricscn vorkom-mendcn Wörter nnd Rcdewendnngcn enlhaltendcn Handbuches" in der That als ein dringende heraus» stellt. Herr Martelanz hat im vorliegenden Hand-buche volle Beherrschung dcö zu behandelnden Mate. rials an den Tag gelegt, und die mühsame Arbeit ei'-cr möglichst vollstaudig.cn Handels Phraseologie glücklich zu Stande gebracht. Jeder Geschäfts' mann und sonstige Kenner oder Pfleger dieser ebenso schönen aw praktisch »wichtigen Sprache wird das Bnch mit großer Befriedigung bcnütz?n, welches wiv somit - insb c sondcrc d cm Han d c lsst and c— ausö Wärmste anempfehlen. Der Preis von !l6 kr, ist bci dcr schönen Auostatlnng ein sehr gcringer, Vernfc mit gntem Erfolge vorstehen zn können. Es werden vorgetragen werden: Religionslclne, kauf» männische Aritbmclik, Handels- und Gewerbe-Geographie und Geschichte, Naturgeschichte und Waren» lnnde, Pliysik. Elicmic und Technologie. Handels-uud Gewerbestatistik, politische Oe"onomie. Handels-Gcwerbs' nnd Wechselrecht. Zoll- nnd Monopolord« nung. kaufmännische Kon'cspondcuz nnd Buchhaltung, Kalligraphie. Zeichnen, endlich französische, italienische, englische und böhmische Sprache. Zur prak!i> scheu Erlernung dcr Korrespondenz und Buchhaltung wird in dem zweiten und dritten Jahrgange dcr An» stall ein Handels-Komptoir bestehen, in welchem unter Aufsicht der betreffenden Lehrer alle in das Gebiet der Handelsivissensehaft einschlagende!, Theorien zur praktischen Anwendung gelangen. Der vollständige Lehrknrsus umfaßt drei Jahre. Die Anstalt steht unter der unmittelbaren Anssichl des Vorstandes; die Direktion derselben wurde Herrn K. Arenz. einer. Professor am k. Athencnm zu Mae-stticht und an dcr öffentlichen Han5eISlchranstalt in Leipzig, übertragen. — Für geräumige, gesunde Lehr-sälc nnd die cnlspreehcndcn Lehrmittel ist oon Seile des Vorstandes alle Sorge getragen worden. — Bei der zweiten Armee in Italien haben Abtheilungen des 7. Armeekorps ein Zeltlager seit dem 20. Mai d. I. bezogen. Zwei Bataillone des 2^<. Infanterieregiments aus Verona sind dießfalls nach Sommacampagna. ein Bataillon vom Infanteriere» gimcnte Erzherzog Heinrich ans Venedig nach Gua» stalla abgerückt. Diese Truppen werden den Sommer über allmonatlich durch andere ans Verona nnd Venedig abgelöst und nach den respektiern Zeltlagern beordert- Wien. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allcrhöchstcr Entschließung vom 19. Mai l. I. die Dedikation des Werkes: „Mittelalterliche, Kunst, denkmalc des österreichischen Kaiserstaateö" anzunehmen und den Heransgcbern. Ministerialsckrctär Dr. Gustav Hc id cr und UmvrrMts.Professor Nud^If v. Eitc l berger. Icdein einen mit dem Allerhöchsten Namenszuge gezierten Brillamring, dann dem Architeklen Joseph Hiesc r die große goldene Ml« daillc für Kunst und Wissenschaft allergnädigst zn ver-leihen geruht. Trie st. Eine Korrespondenz dcr «Gazz. di Verona" ans Tricst vom 1. bemerkt ganz richtig, daß die Lloyd-Schncllfahl'ten zwischen Konslantinopel und Triest bereits Früchte tragen, denn während englische Reisende sich sonst der Linie Malta-Mar-settle bedienten, wenden sie sich jetzt in Betracht dcr Beschleunigung der Triester Linie zn. Das letzte Dampfboot, das bekanntlich in 108 Stunden von Beide hier angezeigte Werke sind vorräthig in der Buchhandlung von I. v. Klcinmavr o^ F. Bamberg in Laib ach. Die geographische Gesellschaft in Wien. (S ch l u ß.) Ich stellte einstweilen die anerkennenden Denk-schreiben in meinem Namen für die Gesellschaft aus. Ferner muß ich eines Artikels „über die Grün-dung einer geographischen Gesellschaft in Wien" gedenken, der in der „Oestcrreichischcn Zeitung" vom 24. November. Morgenansgabe, erschien. Mit dcr freundlichsten und wohlwollendsten Fassung, namens lich für mich selbst uud für die Idee. daß in den geographischen Beziehungen etwas geschehen sollte, ist die Tendenz dessen so gänzlich derjenigen, welche ich vertreten zu müssen glaubte, entgegengesetzt, daß mir dic Betrachtung der anstatt dcr geographischen Gesellschaft vorgeschlagenen Aktiengesellschaft an dein gegenwärtigen Ort ganz unmöglich schcim und "V dem unbekannten Herrn Verfasser dcs Artikels überlassen muß. die von ihm bcvorworlelen Antrage durch eine eigene Einladung anderwärts znr Vesp"' chnng zu bringen. HI» Konstcmtinopcl eintraf, brachte 37 englische Passagiere. — Bci dcr hentc stattgcfundenen Vcllosung der Fürst Windischgräy'schcn Aalcihe wurden dic solgcn> den höheren Trcffcr gczogcn'. Nr. !.9^3 gcwinnt 20.000 ft.. 13.459 2000 ft, 97.924 1000 ft., 89.618 800 fi., 96.032,5!00 ft.; Nr. 79.183, 47.!>11. 33.127, 74.387. 24.l^6, 12,2lil, ."2C0, 77.704, 88.070 gcwinueu 100 fi. — Ans Anlaß cincs vorgekommenen Falles wnrdc entschieden, daß dic im Organismus angestellt ten Amtsdicner und Amisdicncrsgchilfcn, ihre Nit-wen nno Waisen peusioiisfähig, die Dicuersgehilfen und ihre Angehörigen aber provisioitsfähig uno dar> nach eintretenden Falles zu behandeln sind. — Am 3!. Mai wnrdc in Kliltcnbcrg der Grundstein zu cincm Gebäude gclcgt, das zur Alls» uahmc der im Oktobcr lünfligcu Jahres zu cröffncu» den scchöklassigcn Obcrrcalschlllc bestimmt ist. Die Kounnunc dcr allbcrühmtcn Bcrgstadt crwirbt sich durch die Errichtung dirscr Vilduugsanstalt cin wcscnt> lichcs Verdienst uiu das ganze südliche Böhmen, wel< ches lcine vollständige ^icalschulc bcsitzl; dic fünf zur Zeit bestehenden gehören nämlich sämmtlich der nöro» ' lichen Hälfte des Landes zu. Deutschland. Köln, 31. Mai. England ist durch den Pro. zcß wegen der gesetzwidrigen Anwerbungen zur Fremdenlegion auf seinen hiesigen Konsul Curtis aufmerksam geworden und hat denselben zum Generalkonsul mit cincm Gehalt uon monatlich etwa (»00 Thlr. ernannt. Dcrscldc ist bereits seit fast zwei Monaten in London und wird sich wahrscheinlich vou da aus au den Ort seiner Bestimmung, der uoch uicht bekannt ist. bcgclxl'. ^ Vlus Koblenz, 1. Juni, wird geschrieben-«Heute sind die Trauerbotschaften hier eingetroffen über die Verheerungen, welche am gestrigen uud vor-gestrigen Tagc die Gewitterregen in unserer Nähe angerichtet haben. Vei Vingcn ist nämlich der durch seinen vorzüglichen Wein berühmte Scharlachbcrg am gestrigen Tage durch cincu Wollcnbruch so vollstän° dig verwüstet worden, daß allc Hoffnungen auf einen diesjährigen Wein'Ertrag daselbst niedergeschmettert sind; der Voden der Weinberge wurde von dem in Strömeu hcrabfticßcndcn Ncgeu von den Weinbergen weggeschwemmt und mit den Stöcken auf die Laud' straßc geflößt, welche dadurch unwegsam wurde, so daß der Eilwagcu, welcher gestern Abends vou Maiuz hierhin abfuhr, uur mit großer Mühe, indem Arbci> tcr rcquirirt wurden, welche die Strecke einigermaßen praktikabel machten, und in dem acht Personen, wor> Nur Eiucö sei mir gestaltet, nämlich deu Unter» schied zwischen einer Aktiengesellschaft uud der hier bcoorivortctcu gesellschaftlichen Form hervorzuheben. Vci der Aktiengesellschaft ist der Zweck in erster Linie Geld, bei der hier in Ncdc stehenden Gesellschaft ist der Zweck gewiß in erster Linie Wissenschaft, und Geld wird dafür gegeben. Es dürfte wohl nicht erwartet werden, daß die Fortschritte der ueueu Gesellschaft ohne Gleichem und wunderbar sein werden. Alle Entwickelung geht nnr allmälig und schrittweise "or sich. Mit dem Beginn gesellschaftlicher Bestre-Zungen in den Wissenschaften, gegcu manche andere Zander um ein bis zwei Jahrhunderte zurück, begnü-gcu wir uns auch hier dcu Anfaug zu macheu, die Zeit wird für die Entwickelung sorgcn. War jcucr Artikel, dessen wohlwollender Hal-^»g ich ungeachtet der abweichenden Ansicht freudig lneiuen Dank darbringe, gauz entgegengesetzt, so stimmt ^a/geil cin gestern, von unserem hochverehrten Grunde Hcrru Professor Norislka in Prag, erhalte-^ Vricf mich wieder gänzlich mit der Richtung ul'rrciu, welche seit Jahren die Wünsche der uns zunächst umgebenden Freunde nehmen. Nicht „Oesterreich allein, was geht uns die "bngc W.-il ^,>^ s^vlm „die Erde in uud außer ^Merrcich" ,,^ß ^. Schauplatz der Geographic clbcn. Oesterreich steht nus allerdings zunächst. unter vier mit Fackeln, dcu Wagen begleiteten, in der Nacht die Strecke passircu kannte. Auch auf der Landstraße von bier uach Enus ist bei Fachbach eine Strecke Land durch die Regengüsse losgerissen wordcu >md mit den darauf stehcuoen Bäumen in tic Lahn gestürzt. — Zu Lorch am Nhrinc schlug vorgestern iu der N'acht das Gewitter cin, der Blitz zündete und es brannten in Folgc davon drei Häuser ab; auch ein am Ufer bei Lorch haltendes Nhcinschiff wurde wescutlich beschädigt, indem der Blitz iu dcu Mast einschlug. Iu Krcuzuach soll gestern das Wasser drci ^uß hoch iu dcr Stadt gestanden haben." Frankreich. Paris, 3l. Mai. Gestern und lhcilweise auch uoch in der vergangenen Nacht hat sich eine wahre Sündftuth über Paris und vermuthlich wohl auch über eiueu großen Theil von Frankreich cutla-ladcn. Dic Landlrute iu der Umgegend von Paris sind in Vcrzwcifiuug und iu dcu offiziellen Regionen ist man heute in trüber Stimmung. Iu Folgc dic> scs vier uu2 zwanzigslüudigcu Regengusses ist der größte Thcil des Getreides zu Voden geworfen, uuo wcun nicht sofort anhaltend schönes Wetter eintritt, so gehen wir einem schlechten Jahre entgegen. () Aus Anlaß der bevorstehenden Ankunft des päpstlichen Legaten n IiU(!r<> in Paris werden bereits umfassende Anstalten zu drsscu feierlichem Ein« pfang getroffen. In Marseille wiro derselbe durch oen k. Zcremonienmeister Fcuillet dc Conches, den Zivil» nnd Militärbehörden uud der hohen Geistlichkeit empfangen werden. Ein Gleiches wird in Lyon ocr Fall sein. In Paris wird ihn der Obcrzcrcmo-nicnmcisier mit kais. Hoswägeu erwarten, und ihn iu die Tuilericu geleiten, wo ciu eigener Dienst für Wohnung, Tafel und Stall eingerichtet sein wird. Am Tage seiner Ankunft wird er vom Kaisrr in Pri« vatandicuz empfangen werden. Die feierliche Vorstellung wird jedoch erst am nächstfolgenden Tagc stattsin« den. Bei seinem offiziellen Erscheinen in der Oeffcut-lichkcit wird das Kreuz, das Abzeichen seiner Würde, ihm stets vorangetragcn wcrden. Belgien. Am 1. d. M. Mittags trafen Sc. Majestät der ttönig und kurz nach ihm Ihre königlichen Hoheiten die Herzogin von Brabant nnd die Prinzessin Ehar-lotte im Paläste zn Brüssel ciu. Eine halbc Stuudc später langte Sc. laiserl. Hoheit dcr durchlauchtigste Herr Erzherzog Ferdinand Max, von Sr. lönigl. Hoheit dem Herzoge von Bnabant und dem l. l. österreichischen Gesandten begleitet, an dcr Station ocr Nordbahu an, wo Sc. königliche Hoheit Graf oon Flandern Höchstdcnselben empfi»g uud das Offi» h,er ist unser Lebcu, aber für vierzig Millionen Menschen bildet für Wisseusehast und Bewegung dic politische Grenze keine nnüberstcigliche Scheidewand von dcr übrigen Erdc. Eben so ist zwischen Wien und dem Haiscrthumc Oesterreich keine Grenze, nur daß oas Bureau, der Zcutralsip an irgend eiuem Orte sein muß. und wohl gewiß am besten in dcr Metro« pole. Auch die mannigfaltigen Richtungen, so ver» schieden sie sind, schließen sich sämmtlich an den Mittelpunkt des Ausdruckes „Geographie." So ist also Herrn Professor ^mistka's Schreiben ein wahres Spiegelbild meiner eigcucu Wünsche, aber in vielen Beziehuugcn bereits verschönert uuo genancr in dcu Umrissen gezeichnet. Er ist uus ciu sicherer, fester freund, sei es jetzt noch in Prag, sei es später, wie wir hoffen wollen, im Mittclpnnktc nuscrcr Gc^ scllschaft. Mcinc Hcrrcn, ich habc ganz am Anfange mci' ner Ansprache unseres eigenen yohen Kaisers großes Wort als Auregung, als Grundsatz dcr Vereinigung ausgesprochen, rs war im Verlaufe dcr großen. Ieb> haften Theilnahme von mächtigen, kraftvollen, wisscn' schaftlicbcndcn Monarchen die Rcdc, Königin, König uud Kaiscr, im Wcftcn, im Norden uud im Ostcu. ich möchte hier noch cin Wort ciucs kaiserlichen Priu> zcn in Erinneruug bringen, das nmn für ewige Zci» tcn in Erz bewahrin sollte. Möchte cs stcts dcr zicrkorps dcr Bcsapung und zwei Bataillone Grcua« dierc und Iägcrkarabinierö mit Musik seiner härmn.. Außerhalb des Bahnhofes war eine zur Eskorte be« stimmte Schwadron dcr Guioen mic dcr Fahue und ocr Rcgimcntsmusik aufgestellt. Im Augcnbllckc dcr Ankunft Sr. k. Hoheit dcs durch!. Herrn Erzherzog spielte die Musik dle.östcrr, Nalionalmclodic. Nachoem orr Graf von ^lanocrn Se. k. Hoheit bcwillkommt haitc. fuhren dic Prmzcn, dic Guidruschwadron mit Musik an der Spine, ncbst Gcfolgc in Hofcquipagm nach dcm Palastc, wo Ablhciluugcn dcs Grcnadicrrc« gimelUs mit Fahuc und Musiklorps als Ehrcuwachc aufgestellt waren. Se. M. dcr ^öuig cmpnng Se. k. Hoheit den Herrn Erzherzog sofort und kehrte dann nach Lacken zurück. Nach eingenommenem Dcjcuuer machten dcr Herr Erzherzog, der Herzog voll Brabant nno dcr Graf vou Flandern iu Zivilklcidung einen Spazier« gang auf dcm Boulevard und um deu Park, worauf cin Besnch dcr Guduln-Kirchc folgte. Zll Touruai, Eourtrai, Brüggc und Gcnt wur» dc>l Sc. kais. Hohcit am 31. Mai uud 1. Juni fcst-lich cmpfaugcll. Zu Gent besuchten Höchstdcrscll'c die Domkirchc, dic Universität und den zoologischen Garten. Großbritannien. Seit seiner Ankunft im Gefängniß zn Stafford dcs znm Tode vernrthciltcn Giftmischers W. Palmer bat dcrsclbc nicht die geringste Vcrändcrnng iu sciuem Benehmen blicken lasscu, sondern unterhält sich mit ocu beiden Sehließeril, dic Tag uud Nacht um ihn sind. mit völliger Unbefangenheit. Es scheint ihm. wie man erzählt, nicht im Tranme einzufallen, daß er wirklich das Schaffot besteigen werde, obgleich er weiß, daß dcr Gcfängnißoircktor den Vollstrcckungs' dcfchl erhalten hat. Die Hinrichtuug ist auf den 14. Juni festgesetzt. Inzwischen setzen scine Auvcr» wandten Himmel nnd Erdc in Bewegung, um eine Galgenfrist zn erlangen, und die Partei derjenigen, die au dcr Erweisbarkeit von Palmer's Schuld ernste Zwcifel hcgcu, scheint täglich zu wachseu. Namrut, lich sollen mehrere angesehene Acrzte die Bchanptuug, aufstcllen, daß die angebliche Bearbeitung Cook's mit Spicßglanz, um ihu für die Vergiftung mit Strych« uin cmpfäuglichcr zll machen, die größte Abgeschmackt« hcit sei; ferner erbieten sie sich den Beweis zu füh« rcu. daß dic Spur dcs Ictztcrcn Giftcs iu jcdcm Falle aufzufiudcu sci. Schr wichtig wärc im Fall ihrer Bestälignng die Nachricht, ^>aß Eharlcs N'e»u« ton, alif dessen Aussage dic Richter großes Gewicht gelegt habcn, verschwunden sei; die Veriheidigcr dcs, Vcrurtyciltcn bcmühcn sich angcblieh, sciuen Aufcnt< haltsort zu erforschen. Viele glaubeu. daß dic Rc« Wahlspruch unserer Gesellschaft scin: „Ucbcrall und immcr Wctteifcr, nirgcnds Nebenbuhlerschaft." So sagte der Priuz Napoleon iu seiuer Mdc über das Ergcbuiö drr Ausstellung in Paris." Herr Scktionsra'h Haidinger erklärte nnn die Sitzung für eröffnet uud allc Anwesenden stimmte vollkommen übercin, daß dic Gründung ciuer geographischen Gesellschaft in Oesterreich, wie sie eben in Vorschlag gebracht wurde, nicht uur zeitgemäß, sondern auch bereits höchst wünschcuswerth sei. Einc Erörterung der Frage mehr oder weniger rascher Entwickelung folgte, au welcher sich mehr und weniger ausführlich dic Herren Prof. Schröttcr. Frcil,er>! ren v. Hingcnau, v. Rcdcn, v. Andrian, Dr. Schmidt, Schulrath Becker, Prof. S molil), Bcrgrath Ritter v. Hauer, Zoctlcrlc ucl'st dein Vorsitzcudcn bctheiligtcn. Als iu Antrag stehelidc Iahrcsquotc zur Einzahlung wurdcn ^ ft. genannt. Ks wurde beschlossen, mit dcr hoben Genehmigung zu Versammlungen, t'is znr allcrgnädigsteu Smiktionirnug der Gesellschaft von Sr. k. k. Ap0,1oli,chen Majcstät, nicht nur die Sta« tuten dicier Ge,ell,chaft. von welchen bereits cin vor» läufiger Entwurf von Hcrrn ^oeltcrle vor^clcseu wlirdc in uicht ^ar zu rascher Folgc zu besprechen, sondiru cnc Sitzungen auch und zwar größteutheils wissen, »chaftlichen Mittheilungsn über Geographie uuo vcr> wandte Fächer zn widmen. Dic nächste dicser Sitzungen wurde auf dcu tt. Jänner lttW'fcstgcscpl. K«N gierunss sich gezwungen seben werde, das Urtheil der Geschworenen und dcr Richter a»f sich beruhen zu lassel» lind cillcn nenrn Prozeß gegen Palmer wegen Vergiftung seiner Fran einzlilciten. Donattfurstenthumer. " Durch fürstlichen Erlaß vom 20. Mai d. I. ist eine Ermäßigung des Zollsatzes bci drr Ausfuhr von Gltreidc aus dcr Walachei in dcr Wcisc angc« ordnet worden, daß fortan für den Kilo Weizen nur 12 Piaster (statt 10). für den Kilo Mais nur 6 Piaster (statt 8) und für drn Kilo Gerste oder Hafer nur A ',2 (statt ^) Piaster als Ausgangszoll zn ent> rlchlen ist. Türkei. Von der untern Donau schreibt man der „Hrcuß. Korr." unter dem 15. Mai: »,In den Gegenden von Vallschik sind bereits von dcr türkischen Negierung eine große Anzahl mo-hamedanischer. aus der Krim gewanderter Familien anf Rcgicrung>"kostcn angesiedelt worden. Alich sind schon viele Christen dem Beispiele dcr Türken gefolgt, uno lassen sich in den fruchtbaren Ebenen dcr Do< brndscha nieder. Die in Schumla, Rasgrad und Tir> nova lagernden Truppen des englisch'türkischcn Kon» tlngenls haben bereits Vefchl erhalten, sich zum Ad-marsch bereit zu halten. Wie wir erfahren, sind dicse Truppen bestimmt, nach Asiell zn gehcn. Vis zum Abmarsch sämmtlicher Trnppen dürfte aber noch ei. nige Zeit vergehen, da nicht alle beritten sind und die vorhandenen Pferde nicht zu den beslgepstegtcsten stören, obwohl die englische Regierung bedeutende Summen zu deren Anschaffung und Verpflegung vcr> wendet hat. Im Spitale Scutari starb unlängst Schwester Melante, die 26jährige Gefährtin dcr ihr im Tode vorausgegangenen Schwester Rosalie, welche Paris noch immer bctrancrt. AIs im Jahre 1848 Erz. bischof Affre ein Opfer seiner Hingebung auf dcr Barrikade fiel, arbeitete Schwester Melanie in der Straße de l'Ep<'e dc Bois am selben Friedens-Werke und sollte anch sie dafür durch Vorderhand fallen, aber die Kugel riß ihr nnr die Hanbe weg. deren elnen Flügel sie dnrchbohrt hatte. Einen Offizier der MobileN'Garde, welcher sich, von den Aufrührern vcr-folgt, in das Haus flüchtete, welches die Nonne in, Faubourg Saint Marcean bewohnte, nahm sie unter ihren Schuh, „Glaubt ihr", sagte sie zn den Ver> folgern, welche sie zu tödtcn drohten, kaltblütig, in, dem sie die Bajonnet mit Verachtung zurückstieß, glaubt ihr, daß ich mich fürchte? Ich fürchte nur Gott." Stets beneidete sie das Schicksal ihrer Ge> fädrtlnnen. denen es vergönnt war. die Kranken und Verwundeten im Orient zn pflegen, nnd als znm Er- Das germanische Museum. Der Vorstand des „germanischen Musrums" zu Nürnberg hat einen Aufruf zur Bethcilignng mit Beiträgen zu seinen Geldfonds erlassen. Der Zweck de« Instituts ist bekanntlich, ein Nationalmusknm für alle germanischen Stämme durch Originalmonumcntc und QueUcn insoweit herzustellen. als solche nicht schon in öffentlichem Besitz sind; dagegen alles hierin Befindliche durch getreue Kopien des Vorzüglichsten, durch genaue Verzeichnung des Uebrigcn in streng gegliederter Ordnung und Zusammenstellung znr Anschauung und Benuyuna, zu bringen. Die Mehrzahl dcr deutschen Landesherren und Staaten erklärten sich schon nicht nur bereit, die Unternehmung anf jede mögliche Weise durch Benützung i!,rer treffenden Staatssammlungen. Gestatten der Zeichnung von Geldbeiträgen in ihren Gebieten zu unterstützen, sondern zwan^g derselben gewährten aus Kabinets» und Stamstasscn nicht unerhebliche Geldbeiträge, welche jetzt schon eine» jährlichen Vctrag von mic« 4^00 ft. ergeben nnd mit den übrigen Einnahmen des Mn. semns eine Rente von lolw fi. ^s^,,' _, ,^ Ausführung des großartig angelegten Planes, soll deren Vollendung in nicht all;u weite Hcrnc hinausgcrückt sahe dcr t!l auf dcr Bresche gefallenen Schwestern eine gleiche Zahl derselben nach dcr Krim gchen sollte, suchte sie diese Gunst für sich lebhaft nach. trotzdem sie voraussah, daß sie ein Opfer ihrer Hingebung werden würde. „Leb wohl", sagte sie in Marseille lächelnd zu einem ihrer Brüder, »ich vcrlassc dich, um nach dem Himmel zn gehen, ich gehe über Konstan» tinopel dahin." Rußland. Das lebhafteste Interesse unter den Aufsäßen, welche das vierte Heft von Petermann's geography schen Mittheilungen bilden, erregt eine von F. v, Slülpnagcl gezeichnete Karte des russisch »türkischen Grenzgebietes an dcr untern Donau, mit Angabc des nach dem Pariser Friedenskongreß von Rußland an die Türkei abgetretenen Theils Bcssarabiens. Die Kartc ist im Maßstab von '/».9^ uuo' sorgfältig kolo> rirt und durch eine Abhandlung E. von Sydow's näher erläutert. Das abgetretene Gebiet beträgt 20ü geogr. lü Meilen. Dieses Areal ist '.^ Prozent des europäischen und '/,u Prozent des ganzen russischen Reichs; beinahe so viel wie das Erzherzogthum Oesterreich ob dcr Enns (2l7,^^) oder dcr preußische Regiermigsbe' zirk Magdeburg (2!0) oder die Summe der vier sächsisch'erncstimschcn und zwei schwarzburg'schcn Lande in Thünngen (206). Das Gebiet der Moldau wiro durch den ncnen Zuwachs anf 940 lH M. gebracht lind steht demnach nngefähr gleich dem Königreiche Böhmen (944), oder Griechenland mit den ionischen Inseln. Dadnrch wird der Pforte das Deltaland der Donau zwischen dein Gcorgsarm bis zn dem Tra« janswall und den Seen zurückgegeben, deren nördlich« stcr Vurnas Sola heißt. Zwischen dem Georgs» nnd Kiliaarme gleicht der Boden einem unabsehbaren grünen Meere zehn Fnß hoher Schilfwaldungen, dnrch schnitten von einer Menge mehr oder minder breiter Flußarme, Seen und dachen. unermeßlichen Schwär« men von Seevögcln ein beliebter Aufenthalt, ganzen Hcerden von Büffeln cin Versteck, aber auch den nach° folgenden Wölfen ein bergender Schlupfwinkel. Die Landkommumkationen in dieser 47 lD M. einnehmen» den Wildniß sind ganz untergeordnet lind nur auf ein Paar im Sommer praktikable Wege beschränkt zwischen der Sulinamündung uud Kilia über das kaum als Orlschafc zn bezeichnende Kischla nnd von diesen südwestlich nach Dunawctz. Ueb^rl'anpt ist die abgetretene Strecke, anf welcher etwa 180,000 Men. schcn leben mögen (MoldaN'Walachcn, Bulgarei, am südlichen Streifen des Trajanswallcs nnd Nusstn in den Städte»') als wenig ergiebig, für den Ackerban sogar größtenlhcils als ganz nnbranchbar zn bezeich» nen. Dagegen ist das Zurückweichen Rußlands von werden, erfordert indeß noch größere Hilfe. Und weil die Unternehmung cine alls dem Schooße der Nation erwachsene deutsche Nationalsachc ist, so will man alich alis freiwilligen Beiträgen eine Rente und, wo möglich, einen Fond bilden, welche ein frisches und schnelles Gedeihen des Unternehmens sichern. Dieß zu erreichen ist der Zweck des Aufrufes an die deut> schc Nation und ihre Stammcsgenossen aller Länder. Es ist auch hiermit bereits ein guter Anfang gemacht. Die Betheiligung städtischer Korporationen und Vcr-cinc ist in Zunahme begriffen, von Akademien und wissenschaftlichen Vereinen sind schon 70 zu dem Mn seum in Beziebung getreten und dasselbe empfängt von N00 Prrsouen ans allen Ständen Geldzuschüsse. Zur Erleichterung res Eiuzichcns solcher Beiträge bat nun der Vorstand bereits in 60 Städten Agcn-teu bevollmächtigt und bittet um gemeinsame Unter-stützung im ganzen Bereich des deutschen Vaterlandes. -AIs sichtbares Zeichen der Hilfe erhält jeder über 1 Gulden jährlich Beitragende cinc Ehrenkarte, die ihm das Recht des freien Zutritts zn den Sammlnngcn z und Vorarbeiten des Museums und Anspruch auf freie fortlaufende Zusendung eines umfassenden Jahresberichtes gewährt. — Als literarisches Organ des germanischen Museums bestcbt „Der Anzeiger für der Douau in staatlicher, kriegerischer und in Hm-sieht alif den Verkehr vo>: desto melir Bedeutung. Neueste Post Illre kais. Hoheit die durchlauchtigste Frail Erz< Herzogin Elisabeth. Gemalin Sr. kaiscrl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Karl Ferdinand, sind gestern den 4. Juni um halb 6 Mir Früh zu Scclowitz, in Mähren, glücklich von einem Prinzen entbunden worden. Aus Ofen wird berichtet, daß in dcr Nacht vom 3. auf den 4. d. M. die Wagncrwerkställc im Pcsther Bahnhöfe abgebrannt ist. Se. Dnrchl. dcr Fcldmarschall Fnrst Modisch» grätz ist vorgestern Abends von seiner Reise nach Berlin hichcr zurückgekehrt. L ondon, Donnerstag. „Morning Post" mel< dct, „daß Herr Crampton von dcr nordamerikanischcn »Regierung angewiesen worden sei. die vereinigten „Staaten zn verlassen, England jedoch wolle einst« „weilen seine ruhige und würdige Haltung bewahren." Telegraphische Depeschen. Berlin, !5. Inn!. Fürst Gorischakoff ist ge« stern Abends nach Wien abgereist, lim dort seine Ab> bcrusungsschrciben zn überreichen. Malta. 28. Mai. Lord Gongh lnelt Revue über die hiesigen Trnppen; derselbe geht ehestens nach dcr Krim. um Medaillen mit dem Bilde der Königin dcn französischen Offizieren nn5 Soldaten zu übergeben. Fortwährend findet l'ier dcr Durchziig zurückkehrender Mililärs Statt. T u r i n. 5. Juni. Alsieri Sostegno hat dem Vernehmen nach den Gcsandtschaftspostcn in St. Pe< tcrsblirg abgelehnt; der Vizepräsident der Abgeordnetenkammer. Moffa di Lifio, sei an seiner Statt da^u dcsigmrt. Ein Vertrag mit Spanien ist wegen Regelung des gegenseitigen Konsularwesens abge schlössen worden. Telegraphisch liegen folgende Nachrichten vor: Madrid, :N. Mai. Der Zuschlag dcr A,,' leihe von 200 Millionen Reale« hat hellte mit gro» ßem Erfolge stattgefunden. Das von der Regierung festgesetzte Minimum war dcr Preis van 40. Die Hanptangebotc stellten sich heraus, wie folgt: Der Credit Mobilier Pereirc 200 (?) Millionen zn 40-5! und 20 Millionen zu 40 ; vcr Credit Mobilier Prost 4l Mill, zu 4l-25',^ 4! Mill, zu 40 8l^ und 2l Millionen zu 40.ll1'/.,. Die Gesellschaft des Ercdit Mobilicr der vereinigten Bankiers von Madrid hat acht Gebote von je 25 Mill, zu 40.0!; bis 40-38 eingereicht. Kunde der deutschen Vorzeit", herausgegeben von Dr. H. Frcihcrrn v. Aufseß, Dr. A. v. Eye und Dr. G. O. Frommann; der dritte Band ist mit Jänner d. I. begonnen. Reichthum und Gediegenheit des Inhaltes der zwei ersten Bände verbürgen das Interesse nnd die Brauchbarkeit dieser Zeitschrift, die wir Freunden und Kennern deutscher Vorzeit empfeh« leu. In seinen Beilagen bringt dcr Anzeiger eine fortlaufende Ehronik des germanischen Museums mit Angabe dcr eingehenden Geschenke für dessen Samm< lnngen. Dcr begonnene Band ill gibt noch dazu eine fortlaufende Chronik aller deutsch-historischen und Allerthumsvereine, dann die neuesten Nachrichten über hierher bezügliche Untcrnehmnngen, Funde, Restaurationen u. dgl., wie auch über dergleichen Auf> sätzc in Iourualcn. Die Mitarbeiter dcr Zcitschnft bcschränkcu sich nicht auf cinc bestimmte Anzahl, son-veru außer den Mitgliedern des zahlreichen Gelchr-tcuausschusscs des germanischen Musenms dient sic als Organ Jedem, der in jenen Wissenschaften das Glück hatte, Neues zu entdecken lind zu bringe". Diese monatlich in zwei Bogen größten Ouarlfonna« tes erscheinende, mit Holzschnitten ausgestattete Zelt' schch't kann durch alle Postaustalten uud Buchhai't" luugcn für 1 Tl'lv. l<; Ngr. jährlich bez^en ""'den- Drllck und Verlag von IHnaz v.Klcinmayr ck F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Bamberg.