Dr. 34 Donnerstag den 2!^. Mril 189Z. Mmburati' Der Preis des BlatteS beträgt für Marburq: ganzjährig K fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 tr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung mS Hmls monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig ^ fl. 50 fr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag srtth. Schriftleitung und Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprechstunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr vormittags. Der l. Mai bcschäftigtc auch in diesem Jahre schon wochenlang vor seinem Erscheinen die ijsfcntliche Anfmcrksamkeit. Wenn sich zwei Fabrikanten treffen, so richtet der Eine an den Anderen die Frage: Wie denken Sic ül^er den I.Mai? Die europäischen Nec;icrtlngcn treffen ihre Lorbereitungen. Die Trnppen stehen kalnpf- und marschbereit; Beuilaubnligcn lvcrdcn nicht mehr crtheilt. In Prenj^cn sind alle öffentlichen Anfziige untersagt. In Paris und dem iibrigen Frankreich finden zwarStraßen-aufziige der Socialisten und radicalen (anarchistischen) Massen statt, doch hat die französische Regierung ebenfalls weitgehende Vorbereitungen getwffcn, um groben Ausschreitungen ent« gegeuzuwirkeu. Was die Theilnahme der Pariser Arbeiter anbelangt, ^vclche durch ihren Berllf am 1. Mai, obgleich dies ein Sonntag ist, in Anspruch genommen sind, so steht bisher fest, dass die Droschkenkutscher inSgesammt — und zwar zwaugs-N'eise durch BeschlusS des Syndicats gebuudcu — streiken werden, desgleichen wahrscheinlich die Angestellten der Omnibns-und Pferdebahn-Gesellschaften, sowie die Bcamteii und Arbeiter der Seine-Dampfer, möglicherweise auch das Personal der Gas-Compagnie. Das würde bedeuten, dass Paris am 1. Mai ohne jedcs Communicationsmittel uud abends im Dnnkelu bliebe. Unwahrscheilllich ist, dass die Bediensteten der großen Eisenbahn'-Gestllschaften eine Eiustelluug des Betriebes erzwingen, obwohl die Withler es nicht an Anstrengungen, auch diese Sperre zustande zu bringen, fehlen lassen. Im Ministerium des Innern in Paris tagt jel;t schon eine „öowmisLivll äu xremiei' mai", welcher die Aufrecht-erhaltung der Ordnung anveltraut ist. Jeder Versuch, Uu-ordnung zu stifteu, soll sofort niedergeschlagen werden. Die gesammte Polizeimacht steht von Sonnenaufgang an znin Eingreifen bereit, alle Truppen der Pariser Garnison werden vom Abend des M. April ab mit Officicren in den Kasernen consigniert gehalten, die Artillerie mit bespannten Geschiijzen, die Cavallerie zum Aussitzen fertig, Alle lnit scharfen Patronen verschen. Weitere Truppen ans Versailles, Rambouillet, Me-lnn, Fontaineblean und Orleans werden in die am meisten bedroht erscheinenden Bororte, wie Saint Denis, Clichy, ^^e-rallois-Perret, Courbevoie, Puteaux, Biucennes und Boulogne gelegt. Außerdem soll der Polizeiprafect die Absicht haben, am Vorabend deS 1. Mai eine größere Menge von Verhaftungen vornehmen zu lassen, um einige der am meisten zu Gcwaltthätigkciten neigenden Grrlppen ihrer Führer zu be-raul'en. Um Paris lviedcr au den „Tritt der Arbeiterbataillone" zu gewöhnen, wurde am L2. d. anlässlich des Jahrestages der „blutigen Woche" (Niederwerfung der Connnuue 1871) als Generalprobe eine Demonstration auf den: Pere ^^^a-Chaise veranstaltet. Wenn solche Sicherlieitsmaßregeln anch fiir den schlimtnsten Ernstfall getrofftn sind, so rechtfertigt doch bis je^^t nichts die Befürchtitngen, welche ängstliche Gemiither vor dem Verlauf des 1. Mai hegen. Diese Aengstlichkeit ist erklärlich und durch die Vorgänge der le^;ten Wochen — die anarchistischen Attentate — noch erhöht worden. Alle Welt hat sich mit dem Furchtbaren beschäftigt und jeder Tag liefert den Sensationsblättern neuen Stoff, ltm die ^'escr mit schrecklichen Sachen und Personen zu ängstigen. Ist der Muth die beste W>.hr, so läuft die Gegenwart allerdings Gefahr, durch die fortwährenden Attentate auf die menschlichen Nerven diese „Wehr" bedenklich zu schwächen. Das geineine Verbrecherthum wird anch in je^iger Zeit von gewissen Kreisen der Gesellschaft, für welche die Sensationspresse arbeitet, verherrlicht. Die „Nauberromantik" erlebt dadurch eine neue Anflage, obwohl den modernen Verbrechern meist jcdev bessere Zng fehlt. Wie das Wiener Mörderpaar Schneider, so crfäl)rt auch der Pariser Anarchist Ravachol eine weitgehende Beachtung und Behandlnng dnrch die Sensationspresse. Der Wiener Advocat Fried hat seine laugen Besuche l)ci dem Aiörder Schneider dazu beniltzt, um für sich Reclame zu machen. Die Pariser Sensationspresse beutet den Fall Ravachol specnlatio aus. Ein Pariser Blatt hat kürzlich den Henri Königstein, einen Bruder des Anarchisten Ravachol erkauft, um mit diesem eine Unterredung ilu Gefängnis zu ermöglichen. Bei dieser Gelegenheit soll der Anarchts^t sich wie folgt geänßert haben: „Du brauchst uicht zn weine,!. Jeder ist für seine Handlungen verantwortlich; ich bedanere nichts, ich bin ganz zufrieden. Ich weiß, welches Schicksal nrir bevorsteht, aber ich ziehe vor zn sterben, als im Elend oder ohne nieine Freiljeit zu leben. Jetzt bin ich sicher, wenigstens nicht Hnngcrs zu sterbeu. Ich bedauer.' nur, dass unsere Partei nicht niehr Lenk' vou meinem Schlage besitzt. Man sagt heute, ich sei ein Verbrecher, aber ich versichere, dass ich für meine Ideen sterbe. Ich habe M'üne?>!emoiren geschrieben, darin wird man sehen, dass ich .n meinem ^ebeu niemals etwas Anderes als den Triumph meiner Partei versolgt habe." „Gleichviel", antwortete seiu Bruder, „ich hätte nie geglaubt, dass Du das Verbrechen in Ehambles (wo Ravachol den Eiusiedler ermordete) begangen hast!" „Nun, dantl hast Dn nlich eben nicht genau genug gekannt", sagte Ravachol. „Ich halte es satt, weißt Du, odne Arbeit umherznlaufen, und ans;erdem brauchte ich Geld für die Mutter und meine Maitresse." „Jawohl für Deine Maitresse!" „Ich liebte diese Frau, uud dann brauchte ich auch Geld für Parteizwecke; ich habe viel Geld ausgetheilt!" „Hast Du es gut hier'^" sragte il)» daun Henri Königstein. „Hier bin ich sehr glücklich", antwortete Ravachol, „alle Leute sind hier sehr nett mit mir, man macht nnr alle niög' lichen Zngeständnisse. Wie Du siehst, trage ich eiue Eravatte. Das ist eiue große Begünstigrlng; kein Gefangener bat das Recht, eine Eravatte zu tragen. Aber man weijz, dass ich nrir nicl't das Leben nehmen und ruhig Alles abwarten werde. Ich (Nachdruck verboten.) Geächtet. Roman von Ferdinand .Hermann. (33. Fortsehnng.) In der Gesellschaft dicser beiden liebenswerten ^.Llenschen gieng dem alten Asmns denn anch bald das Herz ans, nnd als könne er damit sein knnnnerbcladeues Gemülh erleiclitern, begcinn er ihnen die Ursache seines Herzeleids zu erzählen. Ader schon nach den ersten Worten nntcrt^rach ihn Hermann mit dem offenen Eingeständnis, dass er von ?llleili nnter-richtet, und dass er Gerhards anfrichtiger Frennd sei. Die Beslürznng, welche Asnms bei dieseu so unerwarteten iLiit-theilungen nicht ganz zn unterdrücken vermochte, war dein juugen Manne cin Beweis, da's er in Ludwig Nehlsens Hanse bereits UtlgünstigeS über ihn gel)ört haben müsse, uud so lies? es sich nicht mehr vernieiden, ihn über alle jene Dinge auszllktärcn, welche seinerzeit anch Gerhard AsmuS anvertraut worden waren. Bei der Meiinmg, welche Christoph ASmus jetzt über den hartherzigen Prinzipal seines Sohnes hegte, war es nicht schwer, ihm anch die Uebeizeugnug von der Ünschuld des alten Sebald l)eizubringen nnd sich mit ganzem Herzen an die Geschwister anzuschließeu, die ja die Eiuzjgeu waren, welche ihn in seinem namenlosen Leid zu trösten vermochten und die sich mit ihnl vereinten in denl Bestreben, seineu unglücklichen Sohn zu retten. Er erhob nicht die geringste Einwendung, als ihn dann Hermann bat, bis zn Gerhards Freilassung in ihrem Hause zu bleiben nnd das Schlafzimmer des jungen Maschiueu-bauers mit diesem zu thcilen. Weun ihn auch sein Kummer noch immer gewaltig daruieder drücktc, so war jetzt doch ein Schimmer neue Hoffnung in seine verdüsterte Seele gefallen, nnd er verzweifelte uicht mehr, wie vor wenigen Stunden, an der Gerechtigkeit des Himmels und der Barmherzigkeit der Akenschen. Am nächsten Tage wurde Hertnann, der mit trüber Sorge überlegte, wie er endlich zu einem Ergebnis in seinen bisher so frllchtloscn Bemühungen zu Gerhards Rechtfertigung koiumeu sollte, dnrch eine Bitte seiner Schwester überrascht, ihr eiue Erlaubnis zniu Besuch des Vaters zu erwirken. Er war erstaunt, weil dicser Gegenstand zwischen ihnen als längst abgetban gegolten hatte. Der Gefangene hatte ein für allcmal mit aller Bestimmtheit den Wnnsch ansgesprochen, seine Tochter niemals in dem lurglücklichen Hanse zn sehen, und alle Bitten, welche sie ihm anfänglich dnrch Hermann ansgesprochen, waren vergeblich geblieben. Dainm glanbte der jlmge Mann auch jetzt ihren Wnnsch ablehnen zn innssen, nnd nnr, als sie ibin mit aller Bestimmtheit erklärte, dasS sie in diesen: Falle die geeigneten Schritte selbst unternehmen würde, um sich jeue Erlaubnis zil verschaffen, gab er ihr nach, da er ihre l^'Nt-schlosienheit kannte nnd die Unerschütterlichkeit, mit der sie an einen» einmal gefassten Elltsct^lnss festhielt. So ließ er sich denn noch am nänrlichen Vormittage bei dem Beamten, w>'lcher die Oberaufsicht über die Gefängnisse hatte, nielden, nnd es gelang ihm auch ohne besondere Schwierigkeiten, den Erlaubnisschein ftr das juuge Mädchen zu erhalten. Sie dankte ihm nlit eineni liebevollen Blick, als er ihr denselben überbrachte; aber als er sie nach den Ursachen ihres Plötzlich mit so großer Lebhaftigkeit rege gewordenen Wnnsehes fragte, blieb sie ihm die Antwort schnldig nnd l?at ihn nur, uicht wieder iu sie zu driugcn, ehe sie den Besuch int Gefängnis wirklich gemacht habe. Scine Begleitnng auf dem schwereu Wege lehnte sie mit freundlicher Entschiedenheit ab, nnd obwohl er nicht begriff, vou welchen Bcweggrüllden sie geleitet wnrde, hatte er XXXI. Aayraaag. Einschaltungen »verden von der Berlagshandlnug des Blattes und allen grvsiertn ?lttnoncen Expeditionen entgegengenoninien. Scbluss siir EinsclialNlngen Mitwoch und SaniStag Mittag. — Offene Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zuriick- gesendet. fürchte den Tod nicht, und auch die Todesart ist niir gleiäi-gillig, obgleich ich es vorgezogen haben würde, ans dem Schl.icht-felde zu sterben, das heißt im Augenblick, als uian mich ver-l)asttte. Al)cr das war nicht möglich!" „Was thnst Du hier im Gefängnis :"' „Wie Dn siehst", sagte Ravachol, indem er anf die zwei Polizeik^eamten zeigte, „bin ich hier in gnter Gesellschaft. Ich suche sie zum Anarchismlis zn bekehren und sie hören anfinerksam zu. Außerdcnr schreibe ich nnd esse mit gntcn: Appetit." „Und denkst Du gar nicht an uns?" fragte der Bruder. „Jawohl, aber was soll man machen, Jeder bat seine Bestimmuug. Sage der VlUtter, dass sie sich nicht grämen soll, dass ich nichts bedauere, und zufrieden, sel^r zufrieden bin für meine Ideen zu sterbeu. ^u sollst es sehen, später wird man erfahren, dass ich als Märtyrer meiner Ueberzengnng gestorben bin." Eine ärgere Begriffsverwirrung läßt sich füglicb nill't denken. Ein gemeiner Verbrecher, der seine Mitni iischen ernrordet, kommt sich als „Märtvrer" und „Held der Ucbc<' zeugung" tzor. Aber es ist nicht bloß Begriffsverwirrung, son^...c zn-s,leich viel Eomödiantenthuin, was aus solchen V.'rbr^'chent spricht. Sie sind eitel nnd wollen eine Rolle in der We^t spielen. Anch bei deni Attentäter Hödel, der anf die ehrwürdige Person des ersten deutschen Kaisers die Acordwaffe gerietet hatte, war die Eitelkeit derart vorherrschend, dass er „de:: Tod nicht fürchtete", sondern noch vor deni Henker Mnlt) zeigen wollte. Dieser starke Trieb der Eitelkeit bei nngesetzlichcn, verbrecherischen Menschen wird durch die Unthateil der sensationspresse noch beschönigt. Vor jeder ehrlichen Ueberzengnng eines anständigen und pflichtgetreuen A'cnschen soll man Ächtung baben — selbst wem: ivir anderer Ueberzengnng sind. ^^Vienschen di,. darauf ansgehen, Andere an ihrem Gnt und '>^eben zn schädi^-jen, soll man einfach als gemeine Verbrecher anffassen und nicht verherrlichen. Diese Unterscheidung zwischen dem (^^uten nnd dem Bösen, zwischen einem berechtigten Jdeen-Kanipf znr B^ss^'rnng der gesellschaftlichen Anstände und dem nnberechti^^ten Verbrechen mnss nnter allen Umständen größere ^'^-ortschritte nrachen, damit die Verwirrung der gedankenlosen Menge anfbort. (sä!^en handle und il)re schwerwiegeilden Gründe habeil nlnsse. Er sollle bald erfal)ren, dass er sich darin keineswegs getäuscht habe. Als sich Acariaune mit den: Erlanbnisschein dcs hohe:: Beamter: in: Bnrean des Gefängnisdireetors meldete, kan: der Jnspeetor, dem sie denselben überreicht hatte, sichtlich ii: einige Verlegenheit. „Sie haben anf Grnnd dieses Scheines allerdin^'' Recht, den Gefangeneu zu sprechen, mein Fräulein", s.' er, „und ich bin nicht befugt, die einmal vou meineni '.vorgesetzten erthulte Erlaubnis zn^üetzunehnien, aber 5ie i^.'rden vielleicht selbst darauf verzichten, w'eun ich Jbnen :nittheile, dass sich der Gesairgene in der Krankenabtlicilnug benudet, nnd dass ihm jede Änfrcgnng d:trch einen Bestich nur schädlich sein ke'unte!" So stark nnd tapfer Marianne anch war, und so waeler sie anch ihre natürliche Angst nnd Befangenl?eit beim Betreten des düstere:: Gebäudes nnterdrückt hatie, so konnte sie doch ibr Erschrecken nnd il)re Bestürznng dieser höchst unerwarteten Nachricht ge.,enüber nietet rerbergen. I'er Beamte sah ihr Erbleichen nnd'wollte eben irgend cin mitleidig beruhigeirdes Wort l?iliz::fügen, als das jimge Mädchen rasch und bestimmt erwiderte: „Ich kam: nicht glanben, :nein Herr, dass es rncinenl Vater set'aden sollte, :nich wiederznsehen. Vielleicht isl es eine Ansregnng für ihn, aber doch sicherlich u:lr eine freudige, nnd ich habe i:nl::cr gelwrt, dasS eine solche uilr von wohltbätiger Wirknug seiu könne. Aber ist er denn wirklich so krank, mein armer, unschtlldiger, unglücklicher Vater? Was fehlt ihm und war::m haben wir deun nicht die geringste Nachricht darüber erhalten?" - Seile L Marburger Zeitung Nr. 34, S3. April 1892 bcitragcs an alle Staatsbeamten, die Zuerkennunz von Per-sen.ilzulagen, die Festsetzung von Tnennien anstatt der Q iinqucnnien fiir die Porrilcknnc^ in die hi?here Gehaltsstufe derselben NAigsclcisse, die Fixicrunq eines Ä^aximal-Lebens-alters als Tienslcsgrcn;? und die Einfi'chrun.1 der allgemeinen Sonnt^gSruhc in allen Aemtern unter Feststellung eines besonderen Dienstturnu) bei jenen Bcrufszweigen in: Staats-nenste, bei ^velchcn die all^^cmcine Sonntagsruhe als un-thunlich erscheint, — enthalten. (^in ntltes Zugeständnis. Wie die 'Zurücksetzung der stciiischen Slovmen aussieht, von der so viel und oft gesprochen uud geschrieben wird, das erhellt zur Geniige aus einem Auftrage res Ministeriutus des Iuneru an die k. k. steierm. Statlhalterei, dem zufolge der Cillier Stcidtgcmeinde von der obersten politischen ^^andes-stelle die TtZeisnng zngien), in Hinkunft slovenische Eingaben auch in slovenischcr Sprache zu erledigen. I^er Tschechen und Groll. Die Tschechen sind in den letzten Tagen recht böse gc'.'oordcu. Die uuschuldige Ursache ihres Zorucs ist eine Verordnung des JusliMinisters Grafen Schi)nborn vom L2. d., deren Wortlaut folgender ist: „Auf Grund des Gesetzes vom N. Jllni N.-G.-Bl. Nr. wird im Sprengel deS ^treisgerichtes Königgratz die Orlsgemeinde Hutsberg aus dem Sprengel des Be.^irksgerichteS Polic ausgeschieden uud jeneul des Bezirksgerichtes ^-Z^-Kaunan .^ugelvieseu, uud weiter eiu Bezirksgericht init dem ?luUssil;e in Weckelsdorf fiir folgende Ortsgemeinden errichtet: NiederadcrSbach, Ober-adersbach, Cl)livil;, Dreiboru, Oberdrevitsch, Hottendorf, Jibka, Iohusdorf, !^'icbcnau, Vi?chan, Deutschmatta, Merkels-oorf, Mohreu, Skalka, Starkstadt, Weckelsdorf, Markt, Oberwectelsdorf, Untcrweckclsdorf, Oberwernerdorf, Unter-lvcruerdorf uud Wüstrcv. Mit dem Beginue der Wirksamkeit dieses Gerichtes, welcher nachträglich bestimmt und bekanntgegeben wird, scheiden die genannten Gemeinden, einschliesilich der Gemeinde Hnlberg ans denl Sprengel des Bezirksgerichtes Polic aus." Um dieser Verordnung willen erbosen sich also die Vertreter des tschechischen Volkes in einen: Grade, dass man nreinen sollte, es sei dem Stamme ^>'il.'ussas ein unerhörtes Unrecht geschehen. Ju den Vcrsaunnlungeu der tschechischeu Abgeordneten wurden sogar Stimmen laut, die fiir da^:^ Ferubleil)cn oom Reichsrathe eiutraten. Diese Vorschläge wurdcu zwar nicht gebilligt, dafiir aber beschlossen, den Antrag einzuluingen, es sei das Nkiuisterium iu Auklage-znstaud zu versetzen. Dass ein derartiger Antrag nur eine platonische Bedeutuug haben kann, liegt auf der.Hand, doch lvird der tschechische Grinun zu gewaltige« Nedeturnieren nu Abgeordueteuhause fiihren und die ruhigen Beratl)ungen wichtiger Vorlagen störend unterbrechen. Gras Szapar») über Radetzky. Iiu ungarischen Abgeerdnetenhause ist von dem Abge-gcordncten Pazmandr) eine Discnssion über die Enthiillnug des Nadetzky-A^onnments dadnrch provozirt worden, dass der genannte Abgeordnete in einer Interpellation die Theilnahme der nngarischen Negiernng nnd ungarischer Neichstagsmitglieder an der Enthüllnngsfeier als eine Unstatthaftigkeit darzustellen suchte. Die Iuterpellation hatte nur den von dem oppositionellen Abgeordneten gewiss nicht beabsichtigten Erfolg, dass dem Andenken des großen österreichischen Fcldherrn auch im ungarischen Abgcordnetenbanse eine pietätvolle Nerherrlichuug zutheil wurde. Ätinister-Piäsident Graf Szapary hob in seiner Antwort anf die Interpellation hervor, dasS die Wirksamkeit des Grafen Nadktzkv nicht eine politische, sondern eine rein militärische gewesen sei. „Als Soldat", sa.;te Graf Szaparv, „that Nadey^ky seine Pflicht, und cils solcher verdient er eS, dass ilnl die Nachkomen ein Denknial errichten. Nicht einmal die Einwendung kann erhoben werden, dass Graf Radetzky als General zu jener Zeit, als zwischen der Krone und der ungarischen Nation Zwietracht herrschte, gegen die ungarische Nation aufgetreten wäre, im Gegentheil hatte er in der Folge Gelegenheit, feinem Wohlwollen gegenüber den Ungarn AnS- Der Jnspector zuckte die Achseln. Würde irgend ein Anderer eiue derartige Frage an ihn gerichtet haben, so hätte er wahrscheinlich eine nnhl?flickie Antwort gegeben. Diesem jungen Mädchen gegenüber, defseu saufteS, liekiliches Gesicht ihn ebenso sehr anzog, als ihm ibr festes und ziklbewusstes Auftreten imponierte, fehlte ihm dazn der rechte D!uth, uud so antwortete er denn mit einer Höflichkeit, die ihm selbst verwunderlich erschien: „Es ist nicht Vorschrift uud Herkommen, mein Fräulein, dass wir die Angehörigen eines Gefangenen über sein Befinden auf dem ^Vinfendeu erhalten. Dazu würde es uus, außer an allem Anderen, auch an Zeit fehlen, denn eigentlich ist die Mehrzahl unserer Ttraflinge beständig krank. Und was nun ganz besonders den — Jl)rcn Vater anbetrifft, so bat j es damit eilie ganz eigene Bewandtnis. Noch soeben war der Gefängnisarzt bei mir, nm über it)u zu sprechen, nnd er meinte, dass ein so eigenthümlicher Fall ihm noch niemals vorgekommen sei. Eine eigentliche Krankheit laßt sicb bei dem Manne gar nicht nachweisen. Alle seine Organe sind ganz gesund, und wir waren dann im Anfang anch der Meinung, dass wir eS mit einem Simulanten zu thun hatten. Aber wir kamen davon zurück, weil er sonst willig und gehorsam war und anch seine Arbeit stets ohne Murren nach Kräften verrichtete. Es gieng auch zusehends bergab mit ihm; er wurde immer schwächer uud jetzt — nun, mein Fräulein, Sie'werden ihn ja sehen, wenn Sie durchaus darauf bestehen wollen, ihn zu besuchen. Er hat jetzt eine E^traverpflegung, bei der er sich schon recht gut erholen könnte, wenn es nur die ungewohnte Gefängniskost und die harte Arbeit gewesen wären, welche ihn so heruntergebracht, aber eS hilft Alle« niekitS bei ihm, und der Doctor niag wohl Recht haben, wenn er meint, dass es lediglich ein Gemüthsleiden sei, an dem er langsam zugrunde druck zu verleihen. Jene Ungarn, welche in italienische Regimenter eingereiht wurden, hatten keine Ursachen zur Klage über schlechte Behandlung, vielnrehr hatten sie es geradezu dem Wohlwollen Radetzky's zu danken, dass sie früher zurückkehren konnten." Zum Schlüsse seiner Erwiderung hob der N!inister-Präsident noch hervor, dass auch an der ^^eichenseier Franz Deak's und der Enthüllung seines Denkmals österreichische Minister und die Präsidenten des österreichischen Reichsratbs theilgeuommen hatten. Das Abgeordnetenhaus schloß sich diesen Ausführuugen des Grafen Szapary an, indem es dessen Autwort mit überwiegender Majorität zur Kenntnis nahm. Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Aus Berlin wird geschrieben: Die Wiener Meldungen über Wnteruugen zwischen der österreichischen Regierung nnd dem beiderseitigen Kriegsminister haben hier vielfach Beunruhigung hervorgerufen. Mag es das verminderte Vertrauen der deutschen Oeffentlichkeit in die ^^eitung der auswärtigen Politik des Deutschen Reiches seiu, oder siud es die Vorgänge in Italien, dessen Finanzgenies unablässig an der Miuderuug der Wehrkraft und Bündnißfähigkeit des Königreiches arbeiten, was hier mifstranisch macht — genng die Möglichkeit eines Widerstandes der österreichischen Regierung gegen die im Interesse der Scl)lagfertigkeit der österreichisch-ungarischen Armee nothwendigen Forderungen des Kriegsministers hat hier nicht wenig verstimmt. Es ist das im gegenwärtigen Augenblicke umso begreiflicher, als bekanntlich eine nenerliche Erhöhung der Friedenspräseuzstärke der deutschen Armee uud damit eine erhebliche Vermehrung der Militärlast in sicherer Aussicht steht. Will Österreich Ungarn dem Beispiele Italiens solgend mit der Verstärkung der deutschen Wehrmlzcht nicht Schritt halten, dann muss nothgedrnugen seine Bundesgenossenschast für Deutschland an Wert immer mehr verlieren. Die Auflösung des Bündnisses wäre das naturgeniäße Eude einer solchen Entwicklung, die wohl den Wünschen der dentsch-feindlichen Elemente in Oesterreich Ungarn, nicht aber denen der Deutschen, sowie dem Interesft der Monarchie selbst entspräche. Ohne die Stütze des deutsch-österreichischeu Bündnisses würde die ohnehin nicht allzu starke Machtstellung der Mouarchie im Oriente sofort zusammenbrechen. — Man hofft hier, dass die Delegationen diesen Thatsachen Rechnung tragen werden. Eine Enttänschung in dieser Beziehung könnte dem austro-deutschen Bündnisse gefährlich werden. Ein so theurer Verbündeter, wie eS Oesterreich dann wäre, dürfte in Dentschland nicht mehr anf sonderliche Sympathien rechnen. Eine Herrscherbegegnung. Zur bevorstehenden Reise des italienische« Königspaarcs nach Potsdam znm Besuche des deutschen Kaisers wird der „Pol. Eorr." ans Rom aemeldet, dass an dieser Reise anch der italienische Minister-Präsident Atarchese di Nudini theil-nehmen werde. Dadurch, dass bei dieser Gelegenheit Marchese di Rndini mit dem deutschen Reichskanzler Grafen Caprivi in persönliche Berührung kommen werde und die leitenden Staatsmänner Italiens nnd Dentschlands Gelegenheit zu einem Gedankenanstansch über die europäische Situation finden werden, erlangt die Potsdamer Monarchen-Zusammen-knnft eine erhöhte politische Bedeutung. Die Anarchisten in Italien. Aus Mailand kam unternl L2. d. die Meldung: In Turin haben in den letzten Tagen zahlreiche Verhaftungen von Anarchisten stattgefunden, wobei eine große Anzahl von kavierenden Schriften beschlagnahmt wurde. Dagegen wurden Sprengstoffe, wie die Polizei ursprünglich vcrmuthet hatte, nicht vorgefunden. DaS g-'gen sämmtliche Verhaftete vorliegende Material ist so belastend, dass auf Veranlassung des Staatsanwalts die Untersuchungshaft verhängt wurde. — Eine Depesche aus Eomo meldet das Eintreffen des von der Schweiz ausgelieferten Anarchisten Dr. Gnerrini aus Raveuna, welcher der Urheberschaft der Dynamit-Attentate von Ravenna beschuldigt ist. Er hat während der Reise wiederholt Selbstmordversuche gemacht. geht! — Na, äugstigen Sie sich nur nicht allzu sehr, mein Fränlein", fügte er gutmüthig hinzu, als er sah, dass zwei schwere Thränen an MariannenS Wiinpern hiengen, ..vielleicht haben Sie wirklich Recht, vielleicht hat das Wiedersehen mit Ihnen in der That einen wohlthätigen Einfluss anf die Besserung seines Besindens!" Er drückte auf den Knopf einer electrischen Glocke und gab dem eintretenden Wärter den Befehl, das juuge Mädchen zu dem Gefangenen Sebald zu führen. Marianne fühlte nun doch, wie ihre Kniee wankten, als sie sich zum Gehen wandte, und die Blicke des Jnspectors folgten ibr denn auch mit dem Ausdruck des innigsten Mitleids nach. Als sie bereits auf der Schwelle stand, rief er den Wärter noch einmal an sich heran ^ nnd raunte ihm zn: „D r Doclor meint, dass es mit dem Sebald mit Riesenschritten zn Ende gehe. Die Dame da ist seine Tochter! Wenn er also den Wunsch haben sollte, mit ihr allein zu sprechen, so legen Sie ihnen dabei keine Hindernisse in den Weg. Er kann uns in seinem gegenwärtigen Zustande weder enlwischen, noch sonst etwas Ungehöriges anrichten, und ich will Sic daruur in diesem Falle von den Vorschriften Ihrer Instruction cutbinden." Der Wärter war zwar über diese ungewohnte Milde seines Vorgesetzten nicht wenig erstaunt, aber er musste selbstverständlich seinem Befehl unweigerlich Folge leisten, was er nmso bereitwilliger that, als Sebald in der That bei allen Gefängnisbeamten sehr beliebt war, so dass mehr als einer von ihnen im Grnnde des Herzens fest von seiner Unschuld überzeugt war. Die äußeren Umstände waren für die erste Begegnung Mariannens mit ihrem Vater umso günstiger, als er der einzige Kranke in dem für vier ^Lagerstätten eingerichteten Ranme war, so dass sie jetzt, als der Wärter, nachdem er die Die Misswirtschaft der Radikalen in Serbien wird in einem bemerkenswerten Artikel des Belgrader „Videlo"' gebührend beleuchtet. Der Artikel führt aus, dass, als das radikale Ministerium an die Spitze der Geschäfte trat, die serbischen Staatssinanzeu in vollkommen beglichenem Zustande sich befanden, dass keine flottaute Schuld uud keiu Fehlbetrag vorhanden war. Seitdem die Radikalen sich am Ruder befänden, seien mehr als 140 Millionen Fr. Schulden gemacht worden, deren Annnität Millionen Fr. beträgt. Von dieser Summe könne man 1 Million Fr. abrechnen, welche für die Anleihe zum Ankauf der Eisenbahn, des Salz- und Tabakmonopols verwandt worden seien. Die übrigen füuf Millionen zahle das Volk und es wisse nicht warum. Die Bewaffnungsanleihe sei vergeudet und die Waffen fehlten. Anleihen fiir die Begleichung der schwebenden Schuld seien gemacht wordeu, die Schulden mehrten sich aber von Tag zu Tag. Es fti uicht erfindlich, wofür die Radikalen so viele Millioucu verausgabt haben. W.'der die Staatssiuanzen seien dadurch gefestigt, noch sei die wirtschaftliche Kraft des Volkes gesteigert worden. Die Staatsausgaben seien uuter der Herrschaft der Radikalen von 40 Millionen auf Millionen Fr. angewachsen. Ein diplomatisches Zwiegespräch. Der politische Agent Bulgariens iu Eoustautinopel, Dimitroff, hatte vor einigen Tagen mit dem dortigen Botschafter Rußlands, Nelidosf, eine Unterredung, die eines gewissen politischen Interesses nicht entbehrt. Dass es keine leichte Sache sei, von dem Vertreter Rußlands empfangen zu werden, wenu nran bulgarischer Diplomat ist, das wusste Dimitroff, da sein Vorgänger, Dr. Vnlkovich, zu wiederholtenmalen Demüthignngen von dem russischan Botschafter hatte erdulden müssen, der Vulkovich nicht nur nicht empfing, sondern sogar in anffälliger Weift jede Gesellschaft verließ, in der Bulgariens Vertreter erschieu. Dimitroff ließ sich dadurch jedoch uicht abschrecke», soudern zog durch eiue Mittelsperson Erkundigungen ein, ob Nelidoff ihn empfangen wolle. Und der Russe fühlte ein menschliches Rühren und erklärte, dass er gerne einen nichtofficiellen Besuch Dimitroffs entgegennehmen werde. Die Begrüßung, die dem bulgarischeu Agenten vonfeite Nelidoffs zutheil wurde, war ungemein höflich, doch wurde die Unterhaltung der beiden Politiker in dem Angenblick un-gemüthlich, als Dinlitroff die Frage stellte, ob die russische Regierung den bulgarischen Flüchtlingen auch uach den letzten Thaten derselben noch Beweise des Wohlwollens geben werde. Nelidoff beantwortete nämlich diese Frage kurzweg dahin, dass das russische Eabinet seiue Haltuug gegenüber den bulgarischen Flüchtlingen nicht ändern werde. Ein Umschwung solle viel-mehr in der Haltung der bulgarischen Regierung eintreten, denn dieselbe habe die Pflicht, die Ansfälle der bulgarischen Presse gegen Rnßland zu unterdrücken. Dimitroff war um eine Entgegnung nicht verlegen und erklärte, ein derartiges Eingreifen seiner Regierung sei unmöglich, solange die Stimmung des bulgarischen Volkes durch Ereignisse, wie sie sich eben abgespielt hatten, erregt werde. Hieraus richtete Dimitroff die weitere Frage an den russischen Botschafter, ob die An« erkeunung des Prinzen ^erdintlnd als Fürsten Bulgariens unter keiner Bedingung von Rußlaud zu erlangen sei. Diese Interpellation brachte die Höflichkeit Nelidoffs volleuds ins Wanken und er erwiderte im gereizten Tone, er muffe diese Frage auf das Eutschiedenste zurückweisen; die Regierung Rußlands betrachte die Anerkennung des Prinzen Ferdinand, von anderen Gründen nicht zu reden, schon deshalb von vorneherein als ausgeschlossen, da der Prinz sich nicht zum orthodoxen Glauben bekenne. Diese unfeine Abfertigung machte dem Zwie» gespräch der beiden Staatsmänner ein Ende. — Dimitroff dürfte sich nunmehr darüber klar geworden sein, dass die russische Politik nach wie vor mit allen Mitteln ihrem Ziele zusteuern wird: Bulgarien uuter das russische Joch zu zwingen. Die Maiseier in Paris. Aus der französischen Hauptstadt wird unterm 24. d. geschrieben: In Paris ist man entschlossen, allen etwaigen Ausschreitungen bei der sozialistischen Maifeier mit nnerbitt- Thür aufgeschlossen, sich alsbald wieder zurückgezogen, ganz allein mit einander waren. Der alte Sebald lag regungslos auf seinem Bette. Er hatte den Kopf von der Thür abgewendet, so dass er die Eintretende nicht sogleich wahrnehmen konnte, und seine Theilnahms-losigkeit gegen alle äußeren Vorgänge war eine so große, dasS er sich nicht einmal umgedreht halte, als ihm das Knarren der Schlüssel uud das Geräusch der Schritte den Eintritt eines Menschen verriethen. Er mochte wohl auch geglaubt haben, dass es der revidierende Gefängniswärter sei oder die Krankenpflegerin, 'welche gelegentlich einmal von ihrer Hauptstation im großen Nebensaal herüber kam, nm nach ihm zu sehen. Marianne aber glanbte, dass er schliefe, und sie war darum regungslos mitten im Zimmer stehen geblieben. Auch war es ihr recht lieb, dass sie erst Zeit fand, sich zu sammeln, denn das Herz klopfte ihr nuu doch zum Zerspringen und das Blut drängte ihr uach dem stopfe, dass es ihr vor den Augen flimmerte. Mehrere Minuten vergiengen in dieser peinlichen Situation, bis sich Marianne erinnerte, dass die für den Besuch des Gefangenen bewilligte Zeit nur eine beschränkte sei und dass sie darum keine der kostbaren Minuten nnbenützt verlieren dürfe. Auch zog es sie mit unwiderstehlicher Sehnsucht zu dem geliebten Vater hin, und mit einem raschen Entschluss knieete sie plötzlich vor dem Bette nieder, schlang ihren Arm um seine entsetzlich abgemagerte Gestalt und flüsterte ihm in überströmender Bewegung ins Ohr: „Vater! Vater! Mein lieber, lieber Vater!" Mit einer jähen Bewegung fuhr der Kranke herum. Seine weit geöffneten Angen waren starr auf das Antlitz des jungen Mädchens geheftet, und seine Mienen drückten ein so namenloses Erstaunen aus, als sei er durch ein Zauberwort in ein schönes Feenmärchen versetzt worden. (Forts, fc'lgt.) Nr. 34, 28. April 1'j92 zviacbucg:? Zeitung Set(e 3 licher Schärfe entgegenzutreten. Als vorbeugende Maßregel sind die zahlreichen Verhaftungen von Anarchisten und anderen unruhigen Elementen zu betrachten, die gegenwärtig in ganz Frankreich vorgenommen werden. In Paris allein waren bis gestern Morgen 51 Personen verhaftet. 23 weitere, deren Verhaftung angeordnet war, haben sich derselben durch die Flucht entzogen. Bei den Haussuchungen wurdeu iiberall revolutionäre Druckschriften, jedoch keine Sprengstoffe gefunden. In St. Etienue und dessen Umgebung sollen 30, in Dijon 5, in Amiens 8 und in St. Quentin 10 Verhaftungen vorgenommen worden sein. Aus den in Argenteuil beschlagnahmten Papieren gieng hervor, dass die Anarchisten beschlossen hatten, am 1. Mai die Maine, die Kirche und das Polizei-Bureau in die Luft zu sprengen. Die jüngste anarchistische Unthat. Der Anarchismus hat in Paris ein neues Verbrechen gezeitigt. Am 20. d. um Uhr 40 Minuten abends wurde die Gastwirtschaft Verys, in der Navachol festgenommen wurde, von unbekannten Thätern in die Luft gesprengt. Dieser jüngste Anschlag der anarchistischen Mordbuben war trotz der polizeilichen Maßnahmen zur Sichenu^g der geuannten Wirtschaft von Erfolg begleitet: dem Restaurateur Nery wurden beide Beine zerschnlettert, seine Frau soll vor Schreck deu Verstaub verloren haben und sein Ti?chterchen ist verwundet. Der Kelluer L'Herot, der die Ergreifung Navachols veranlasst hatte und auf den das Attentat gemünzt war, entgieng der Gefahr wie durch ein Wunder. Bon den in dem Restaurant anwesenden Gästen — es mochten ungefähr zehn gewesen sein — wurden verschiedene mehr oder minder schwer verletzt, auch sollen fünfzehn Passanten durch die Explosion Verletzungen erlitten haben. Ueber die Urheber des Attentates gehen die verschiedensten Gerüchte um; die glaubenswürdigfte Angabe machte ein Kutscher, der wenige Minuten vor der Explosion zwei junge Leute nach dem Boulevard Magcnta fuhr. Einer seiner Fahrgäste stieg vor der Wirtschaft Verys mit einem kleinen Handkoffer aus dem Wagen und begab sich in die Flur des Hauses, in der sich das Restaurant befindet. Er kam sodann ohne den Koffer zurück und gab dem Kutscher zu raschem Fahren Befehl. Hundert Meter von der Gastwirtschaft verlieszen die Beiden den Wagen, bezahlten und suchten rasch das Weite. -- Der Kellner L'Herot erzählte, dass er sich bei seiner Schwester, der Frau Verys, im rückwärtigen Theile des Geschäftes befand, als die Explosion erfolgte. Er sah eine blitzartige Flamme und hi)rte eine Detonation, dann war es stockfinster in dem Naume. Der Luftdruck infolge der Explosion war so stark, dass er fast umgeworfen worden wäre. Die Einrichtung der Wirtschaft wnrde zertrümmert, ein schwerer Credenzkasten war umgestürzt, die Mauer des Gemaches war an einer Stelle durchlöchert. Einzelne Pariser Blätter stellen mit vollstem Recht die Forderung nach der Verhängung des Belagernngszustandes auf. Geht es noch eine Weile derartig in der französischen Hauptstadt zu, dann wird der Schrecken wiederum einmal seine Triumphe in dem „Seine-Babel" feiern. Tagesneuigkeiten. (Kaiserliche Auszeichnug.) Der Kaiser l)at dem Bildhauer und Professor an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien Caspar Ritter v. Zumbuscb aus Anlass der Vollendung des von ihm ausgeführten Monumentes des Feldmarschalls Grafen Radetzky in Wien das Ehrenzeichen für Kunst und Wisseuscbaft verliehen. (Ueber dasBefinden der Kaiserin Elisabeth) wird aus Athen geschrieben: Die ans Korfu eintreffenden Berichte bestätigen allseitig, dass sich in dem Gesammtbesinden der hohen Frau im Vergleich zu dem Znstande vor 2Jal)ren eine wesentliche Besserung erkennen lässt. Während ihres gegenwärtigen Aufenthalts in Korfu zeigt die Kaiserin ein hohes Maaß von körperlicher Frische, indem sie täglich Spaziergänge und Ausfahrten unternimmt. Mit besonderer Genugthuung aber wird es von der griechischen Bevizlkerung bemerkt, dass die Kaiserin gleich nach ihrer Ankunft diesmal sämmtliche höhere Beamte der Civil- und Militärverwaltuug empfaugen Die Liebe eines Sterbenden. Unweit eines kleinen, stillen See's stand am Waldrand ein hübsches .Haus. Wilde Rebeu, zwischen denen in üpp'ger Fülle Heckenrosen kameradschaftlich blühten, rankten sich am Gemäuer hoch empor, nnd anf dem Dache knarrte in den verrosteten Angeln eine grellrothe, eiserne Fahne. In dem Garten, der sich terrassenförmig bis hinab zu den Fluten des See's erstreckte, stand die herrlichste Blumen-pracht des Südens. Und hinter dem Hause rauschte geheimnisvoll der duukle, nordische Tannenwald. Ein Eden für Dichter und wunde Herzen . . . Vor langen Jahren wohnte in dieser Abgeschiedenheit eine Hofräthin mit ihrem todtkranken Sohne, der nach langer, schwerer Krankheit hier Genesung und Stärkung suchte. Trügerischer Wahn! Ich hatte auf einer lustigen Waldstrcifnng die Bekanntschaft der Frau Hofrath gemacht, und war noch am selbem Tage von ihr zil Thee geladen worden. Und bald wurde ich ein fast täglicher und gerngesehener Gast im Hause der Witwe. Ich war tieferschüttert, als ich zum erstenmale den Sohn des Hauses sah. Nur mehr das Schattenbild eiues Menschen! Eingehüllt in seidene Hüllen lag der junge Mann tief vergraben im großen Arlnstuhle draußen auf der steinernen Terrasse und starrte traumverloren zum stillen See. Tiefe Schatten lagerten um die großen, fieberhaft glänzenden Augen uud aus seinen eingesunkenen, bleichen Wangen brannten zwei dunkle, abgezirkelte Flecken. Die Hände des Leidenden waren abgezehrt und durchsichtig wie die eines todten Kindes. Der Tod hatte seiu Opfer schon gezeichnet, da kani jede Menschenhilfe zu spät. Und doch gab sich das treue Mutter-Herz noch der Hoffnung hin auf Rettung und Erlösung!' hat, ebenso wie die Monarchin ein hohes Jnteresie an den in Korfu bestehenden Wohlthätigkeitsanstalten nnd dem weiblichen Schnlwesen bekundet. Mehrfach hatten Lehrerinnen die Ehre, mit ihren Schutzbefohlenen das Schloß der Kaiserin besuchen zu dürfen, wobei diese sich mit großer Geläufigkeit der griechischen Sprache bediente. Nach dem Urtheil der Aerzte hätten der fortgesetzte Aufenthalt der Kaiserin in gesunder Luft und die großen Seereisen in den verschiedenen Theilen des Aüttel-ländischen Meeres die Nerven der hohen Frau derart gestärkt, dass eine völlige Beseitigung des früheren Nervenleidens wohl zu erwarten sei. (Vom Vater Radetzky), dem Oesterreichs Heer so manches Lorbeerreis dcinkt, ist es bekannt, dass er einer der Ersten war, die erkannten, dass die Aruree ihre Ausdauer, Thatkraft und Discipliu nicht dem „Drill", der in den Zeiten seiner Rnhmesthätigkeit auch in Oesterreichs Herr in üppiger Blüte staud, dankt, und so mancher inl Kreise seiner Untergebenen, der sich von: „Drill" Alles versprach, musste in dieser Richtung eine unangenehme Belehrung, wenu auch iu leutseligster Form gegeben, „einstecken". Auch über jene Kleinigkeitskrämerei im Dienste, der das geflügelte Wort „Gamaschendienst" seine Entstehung daukt, war Vater Radetzky hoch erhaben, und wo er Zeuge einer solchen war und es die Umstände erlaubten, ließ er Gnade gegenüber solchen ^Verstößen" walten und milderte den Uebereifer solcher Gamaschen-Dienstbeflissenen. Ein Zeitgenosse Radet;ky's erzählt uns hiezu die folgende charakterisierende Episode: „Es war im Juni in Italien. Um Verona war ein bedeutendes Truppcncontingcnt zum größten Theile in Zeltlagern untergebracht, da die Stadt selbst nicht genug Quartiere bot. Veronas Spitäler waren überfüllt durch die vorausgegangene Schlacht bei Santa Lucia. Was leichter verwundet war, musste demnach im Lager ärztlich behandelt werden. An einem heißen Vormittage war ich nun — im Militär ärztlichen Dienste stehend — veranlasst, mich nach Verona zu begeben, um einen MedikaMentenvorrath aus dem Sanitätswagen zu entnehmen, welcher sich im Hofe befand, wo unser Oberst Graf Thun, vom E.-H. Carl Jnfanterie-Regimente Nr. 3 seine Wohnung hatte. Anf dem Wege in die Stadl gieng vor mir eine Unterofficier-Ordonnanz (an der Schreibtafel hatte ich sie als solche erkannt) im Schnellschritte ebenfalls der Festung zu; der Schweiß trvff dem Manne vom Gesichte, er öffnete die oberen Knöpfe der Montnr und lockerte etwas die Cravatte, nin leichter athmen zu können. Da kam ein Officier aus Verona ihm entgegen und fuhr ihn barsch mit den Worten an: „Wie gehen Sie daher, als wenn Sie vom Galgen kämen, ich werde Sie anzeigen; wie heißen Sie? und zog dabei sein Notizbuch aus der Tasche, um deu Misse-thäter gegen den Gamaschendienst der Strafe zuzuführen. Im selben Momente kanl auch Feldmarschall Radetzky mit einem Adjutanten zu Fuß des Weges, um sich ins Zeltlager zu begeben, und wurde so Zeuge dieses Auftrittes. Der Feldmarschall wendete sich mit den Worten an den Officier: „Was haben Sie mit dem Manne?" Der Angesprochene, von dieser Begegnuug nicht erfreulich überrascht, meldete: „Excellenz, der Mann gieng daher, als wenn er besoffen aus einem Wirtshanse hinausgeworfen worden wäre", dabei auf die offenen Knöpfe der Montnr des Unterofficiers weisend. Vater Radetzky fand diese Situation aber nicht so schrecklich; mit der leutseligsteu Miene vou der Welt meiute er: „Na, is ihm halt warm", salutierte gemächlich und setzte seinen Weg ius Zeltlager fort — Officier uud lluterofficier stehen lassend. Ersterem aber scheint bei dieser Gelegenheit ein Knopf aufgegangen zu sein, zumindest brachte er den Vorfall mit dem Unterofficier nicht zur Auzeige." (Ei u Aufstand in, Wc! isenh anse) ist am 14. d. in Mailand vorgekommen. In dem dortigen Waisenhause für Knaben, das auch junge Leute bis zu 18 Jahren beherbergt, hatten fich die Insassen zu selchen Widersetzlichkeiten gegen das AuffichtSpersonal hinreißen lassen, dass das Militär eiN' schreiten musste. Das unerhörte Vorkommnis wurde durch eiueu Waisenknaben veranlasst, der vor der festgesetzten Stuude aufgestanden war. Der Aufseher schalt ihn dieserhalb, der Knabe vertheidigte sich iu uugeziemeuder Weise und wurde deshalb Ja, auf ewige Erlösung! Ich wurde Leo's Trösterin und Freundin; Pflegerin blieb nach wie vor die Hofräthin, die sich ihr Amt nicht nehmen ließ, anch nicht auf eine Ätinnte. Der Leidende war gednldig und machte seiner tiefgebeugten Mutter nicht viel Beschwerde. Ergeben trug er sein schweres Los, mit keinem Laut die Qualen verratbend, die seine kranke Brust durchwühlten. Geschlossenen Auges uud mit gefalteten Händen lauschte er den Liedern Lenan's und .Heine'S, die ich ihm so gerne vorlas. Leo war eine starke Seele; er wusste es nur zu genau, dass es mit ihm mit des Herbstes Kommen zu Ende sei; und doch kannte er keine Furcht, von dieser Welt zu scheiden. Der Sommer entschwand, die Blätter färbten sich roth, und im Garten am See ueigteu sich die holden Blumen-köpfcheu tief zur Erde. Uud über Nackt war der Frost gekommen, hatte mit eisigem Hauche die Blünileiu gestreift uud sie welkten dahin uud starbeu. Es war an eineni Spätherbstabend, doch lan ui^d linde noch die Luft. Jnl traumhafteu Schlveigeu ruhte die Natur, leise plätscherten die Fluten des See's und von fernher rief die Glocke zum „Ave Maria". . . Leo staud mit mir allein am Fenster; wir lauschten seltsam bewegt auf die letzten verhallenden Töne, die ein leiser Windhauch über deu See trug. Sachte stahl sich Leo's Arm uin meinen Leib und sich tief herabbengend zu nur, flüsterte er heiße, trunkene Worte der Leidcuschaft. Ich hatte es ja kommen sehen, war mir doch seine Liebe nicht verborgen geblieben. Wie im Traume hörte ich seine Worte. „O, sag' es nnr eiumal, ein einzigmal, dass Du mich lieb hast", bat Leo mit flehendem Blick. von dem Aufseher in eine Strafzelle gesperrt. Aber die Kameraden des Bestraften nahnren alle für ihn Partei. Der Aufseher eilte fort, um den Director des Institutes zu rufen. Dieser wnrde von den Aufriihrern damit empfangen, dass man ihm eine Wasserflasche an den Kops warf. Blutüberströmt musste er sich zurückziehen. Indischen war das ganze Waisenhaus, das an die 400 Insassen zählt, in Aufruhr gerathen. Die Knaben hatten sich mit Stöcken bewaifuet und giengen daran, in den Sälen alles kurz und klein zu schlagen. Die Aufseher wussten sich keinen anderen Rath mehr, als auS einer nahe gelegenen Kaserne zwei Conipagnien Soldaten zu Hülfe zu rufeu, denen cs rasch gelang die Ruhe wieder herzustellen. (Die Defraudation) des Hanptcassiers des Rotb-schild'schcu Baukhauses in Frankfurt a. M. bildet dort uatür-lich das Tagesgespräch. l:ie Meldung, der rerschwundene Eassier habe von Darmstadt aus einen Brief geschrieben und darin mitgetheilt, dass er sich das Leben nel^men werde, begegnete allgemein Zweifeln, die sich noch verstärkt haben, da jetzt bekannt wird, dass Jäger am vorigen Donnerstag einen Kaufmann, der sich anch n,it Verleihen von Costümen u. dgl. beschäftigt, gefragt hat, ob er bei ihm einen falschen Bart bekommen könne, „er wolle sich für die jüdischen Feiertage einen Spaß erlauben." Er kaufte sich danu wirtlich einen Backen- mit Kinnbart, für deu er, statt der geforderten drei, zwanzig Mark zahlte. Wie schon mitgetheilt, scheint sich die von ihm veruntreute Summe auf etwa 1.700,000 Mark zu belaufen; anuähernd in dieser Höhe soll ^>äger selbst in einem Briefe an den Chef des.Hanfes den Betrag angegeben haben. Das allgenreine Interesse erstreckt sich auf zwei Fragen: nie es möglich war, so große Sununen zu unterschlagen, und was aus dem Gelde geworden ist. Um die Unterscblagnng zu verdecken, scheint Jäger ausscl^ließlich oder doch in der Hauptsache das Reichsbankgiro benützt zu habeu, iudenr er die Ein-traguugeu fälschte, welche er in seinem Controlbnch vorzu^ nehmen hatte; in welcher Weise es ihm gelang, diese Fälschungen bei der von Zeit zn Zeit stattgehabten Controle seiner Casse zu verbergen, das ist zur Stunde noch nicht hinreichend anf-geklärt. Noch weniger ließ sich bisher feststellen, was aus dem Gelde gelvorden ist. Möglicherweise hat Jäger eine große Snmme mit auf seine Flucht genommen; die grössere Wahrscheinlichkeit aber spricht dafür, dass er einen so enormen Betrag nicht erst im letzten Angenblick oder anch nnr in den letzten Monaten zu defraudiren verniochte, dciss es sich vielmehr um Veruntreuungen von lange l)er handelt, die, wie bei solchen Vorkommuisseu die Regel, kleiner begannen, nnd dann lawinenartig angeschwollen sind. Man glaulit Gründe für die Annahme zu habeu, dass er große Speculatiouen in Effecten, wie besonders in Getreide unternahm, nicht an der Frankfurter, sondern an auswärtigen Börsen, vielleicht dnrcb Vcr-mittlnng der einen oder anderen Frankfurter Persönlichkeit, vielleicht im dirccten Berkehr nnt auswärtigen Firmen. jUnter deu veruutreuteu Gelderu befandeil sich anch Depots, welche dem Eassier von zwei Witwen anvertraut worden waren. Wie die „Frkf. Ztg." nültheilt, ist Jäger znletzt am vorigen Freitag in Frankfurt gesehen worden uuo zwar ini Augenblick seiner Abreise auf dem Hauptbahnhof; auf Befrage» erklärte er, er reise uach Bensheim. — Die fast uuglaublich klingende Nachricht, dass Jäger, der eine Frau und fünf Kinder hatte, in seiner so ungeheuer verautwortlicheu Stellung als Haupt-cassier der Weltfirma nnr l)00t> Mk. Gebalt bezog, scheii t sich in der That zu bestätigen. Dieses Älißverhaltnis, das vielleicht eiueu Factor bei deu Veruutreuungen bildete, erscheint NM so schreiender, wenn nrau bedenkt, dass der C.issicr erwiesenermaßen einen täglichen Baarbestand von niindestens dreißig Millionen unter den Händen hatte! Wir sind gewiß die Letzteu, welche glaubeu, dass mau sich durch Geld allein Ehrlichkeit uud Treue eines Untergebenen sichern könne; aber ebenso unzweifelhaft erscheiut es uns, dass an einen gut bouorierteu Beamten die Versnchuug weniger leicht herantritt, als an einen nräßig oder (ivie cs hier der Fall ist) schlecht bezahlten. Kein Wort brachte ich hervor; die Hände ror's Antlil; pressend, wandte ich nnch ab. Ich lieble Leo nicht! Es war nnr Mitgefühl, was mich zu ihm gezogen und nicht Liebe. Die kannte ich damals noch nicht. Durfte ich Leo die Wahrbeit gestehen, dem Wal^ne entreißen, in dem er sich befand? Jetzt, wo eine seelische Er-regnng für ihn verhängnisvoll werden konnte? Ich kämpfte einen schweren Kampf. Da zog er nnr die Hände vom Angesicht und bedeckte sie niit Küssen. Da, — was war das? „Leo", schrie icli gellend au^. Taumelnd snchten seine Hände einen Stüt^pu,!! . er griff fehl, nnd bewusstlos glitt er ans den weichen ?<^'pich nieder. Und ans seinem ^.l^innde auell Blut und befleckte mein weißes Kleid, als ich tief ergriffen, sein Hanpt in meinen Schoß bettend, die bleiche Stirn des Sterbenden küsste. — Noch einmal flackerte dies bischen Leben anf, wie ein Licht im Verlöschen, und dann war cs still da drinnen, in der arillen, müden Brust . . . Und eines Tages stand das einsame Haus am Waltraud leer und verlassen da. Keiue liebende Hand begte nnd pflegte die Blumen, bescbnitt die wilden Reben, die schier das ganze Häuschen umraukeu wollten. Der Wind l)attc in einer Stnrmnacht die rothe, eiserne Fahne vom Dache geworfen, das Gebälke beschädigt, die grünen Fensterläden anigerissen, doch niemand kam, den Schaden gut zn machen. Das Haus am See, umsponnen von Rosen uud Elematis, zerfällt, laugsam, doch stetig. Es wird genuedeu, als sei cs eiu vernnlnschenes Schloss. Nur zwei wissen die Geschichte des alten, verfallenden Hanfes, -- der waldumrauschte grüne See uud ich . . . Hedwig G. kuischerordnung, 1 wrgen Ucbertreiung dcr Marktordnung, wegen Ucbertretung dcr Gewerbe- und Prodllctionsordnnng, 3 wegen Thicrquälerei, 14 wegen polizeiwidrigen Verhaltens ans öffentlichen Straßen und Plätzen, 2 wcgen lledcrtrctung dcr Wtcldevorschriften, 1 wegen Ucbertretung der Bau- und Feuer-Polizei-Ordnnnii. 52 auf gemachte Allsforschnngen, gepflogene Erhedungeu unv Hansdurchsnchungcn l)ln, t! über ausgeforschte Verfolgte und infolge Einschreitens bei einem Selbstmordversuch. (G l a S - P h o t o g r a p h l e tt - K u n st a u s st c l l n n g.) Bis mor.icn bleiben noch die hübschen Ansichten aits Oesterreich, Schwei'^, P.nis n. s. w. ausgestellt. Samstag, Sonntag und Montag koittmen auf Verlangen die Bildcr dcr ersten Serie (Marburg) zur Ausstellung. (Aufgefundener ^v^eichnam.) Am 17. d. wurde ^ illl Drauflusse in der Genieinde St. Marxen der ^'eicbnam eines Mannes gesunden; derselbe dürfte mindestens !! bis 4 Wochen im Wasser gelegen sein. Der Verunglückte, der nn' gcfähr 35 bis 40 Jahre alt gewesen sein mag, war von i!'.ittelgroßer, unterse^ter Statur und mit schwarzer Stoffbose, '.oth und blan gestreiftem l^cinenhem''e, k?laner Jacke uud 'Zti^fltt^en bekleidet. Die Leiche wurde deHufs Beerdigung in oic Todtenkainmcr von St. Marxen übertragen. Die Identität konnte bis NIM nccli nicht festgestellt werden. (Verunglückt.) Am LS. d. verultglückte ter Tag-l!)hncr Mathias Pitck in der Siidbahnwerkstätte beim Anristen sind durch Th. Kaltenbrunuer's Buchhandlung zu beziehen. Tie NadctNv-^littnimcr dcS „Ncucn Zllnstrirtcn VllttteS." Aus Anlaß der feierlichen Enthüllung des Raöcyky^Deukmales iu Wien veraustaltete die Nedaction der in W. Bnrkarts Verlag (Wien, Brünn nnd Prag) crschnneuden Zeilschrift „Das Neue Illustrirte Blatt" die Ausgabe einer «^estnummer. welche ausschließlich dem Auoeuken deS sieggekröilten österreichischen Hecrsi'chrcrS gewidmet ist uud viele sehr interessante Texte nnd Jllustratioueu eutliält. Wir macheu besvnderS aufnierksam ans die Artikel „Nadetzkn als ^estunqS-Commaudaut iu Llmü^^', „Vater Rade^^ky im Liede", „Allerlei vou Radetzkn", svwie auf den Stammbaum Radetzkr/s rmd die Illustrationen: Kaiser Franz Josefs Alischied vou der Leiche Radetzky's,das Radctzky-Teukmcll in Wien, dai< Radetzkli-Mvuument in Prag, dcr Marschallstab Radtykli's n. A. Der Preiswalzer „Wiener CarntvalstNYkil" vou L. Prechtl ist soeben im Musikverlc^qe Rörich, Wien, erschienen. Der Walzer ist eine der reizendsten Blütheu des diesjährigen Carnevalsstraußes. Die prickelnden Melodien im echten Wiener Walzerschritt lassen kein Fttszcl)en ruhen und bald wird die einschmeichelnde Weise in jedenl .'Hause, wo eiu Clavier steht, erkliugen. Der Walzer wurde bei einer Preisausschreibung vou der Perlagshandlunc; mit den« ersten Preis ausgezeichnet. Die Ausstattung ist reizend und nett, uud somit kann die Composition jeder Familie, welche Tauzmustk pflegt, besonders empfohlen werden. Die Aerlagshandlung will einen Theil der Auflage einenl wohlthätigen Zwecke widmen. Gegen Einsendung von 1 fl. erfolgt Francc».Zusendung. Tillinsitrs „Illustr. ilieisezeitnnsi." Inhalt der Nummer 12: Der Umzug des grünen Georg. (Mit Jllustr.) Am Bodensee. Von Ernst iiieiter. Seefeld. (Mit Zllnstr.) Bon Dr. .Heinrich Noe. Ober-Vellach. Jllustr.) ^^on Professor Dr. Karl Arnold. Das alt-chrwi'trdige Prag. Bon .Heinrich von Zimmermann. Tie Radetzkl)^ Feier in Wien. «.Mit Jllustr.) Erinnerungen aus Vorder-Asien. Bon A. I. Celip. Ein Stück Altwien der Schlosserkunst. (Mit Jllustr.) — Literatur. Ausstellungen. Reise und Äerkehr. Tonristik. Sport. Kuuft. Musik. Techuisll)es. Mittheilungen von Nal) und Fern. Pernlischtes. Verstorbttte in Marburg. IN. April: Wratschko Carl, Wirtschafterinssohn, lZ Monate, Triester- strasze, Bronchitis 17. April: Malll) Josef, Bahneondueteurssohn, ti Monate, Mühlgasse, Fraisen.—Jsepp Jol)ann, Buchhalter, 5,0 Jahre, Bür-gerstraße, Tnberenlose. ^ Z!i. April: Kor/e Agnes, Grundbesit^zerstochter, 24 Jahre, Kärntner- straße, Puerperalfieber. 2t). April: Wechowar Leopold, Wirtschafteriusfohn, 17 Monate, Franz Josefstraße, NhachitiS uud Luugeneatarrh. 22. April: Roman Wilhelm, Bahnwagnerssohn, b Tage, Kärntner» straße, Lebensschmäche. 2!j. April: Kramar^iü Augnstiu. Sildbahneonduetenr, Jahre, Mühlgasse, Luugentnberculose. Einaesendet. Ein liebenswürdiger Pfarrer. Um die Bcrichtignng dcS Herrn Pfarrers von Zcllnitz in der „Marburgcr Zeitung" vom Ii), d. M. gegen die aus uns unbekannter Quelle stainmendc Notiz desselben Blattes vom 3. d. M. nnd tic bczüglichc Nokiz der uns am L2. d. direct zugeschickten „Sildsteirischcn Post" vom l<>. d., betreffs Beerdigung unserer liebeu Mutter, dcr Frau Maria Felo« bacher, — iu das richtige Licht zn stellen, l^el'cu wir hiemit den vollen und wahren Sachverhalt. Nach deni Verscheiden unserer ^I^/uttcr am 27. Wtärz abeudS schickten wir einen B.rwandtcn zinn Herrn Pfarrer, mit dem Auftrage, sich mit ^cl>st ungelegenen Zeit gckommcn, und cr könne wegen derselben die i.Viission nicht stören, also nicht kommen, nnd anch einen anderen Priester nicht schicken, da cr erst nach 4 Uhr von dcr Kirche c,t?kommen. daher erst nach Uhr beim Sterbehause eintreffen ki.^nnc; anch für den nächsten Tag wäre es ihm absolut linmöglich, von der Kirche abznkonnnen. Anf cinc so große Verspätnng konnten wir selbstocrständ-lich nicht eingehen, da lvir, und zwar wie erwäbnt, im Einvernehmen mit dein Herrn Pfarrer, die Stunde der Bestattung in den Partezctteln anf N Uhr nachmittags anl'erailnlt halten. Somit abgelviesen, erklärten wir, dass nnr, da es nnser sebnlickster Winisch sei, dass die (Einsegnung iin Sterbchanse, nnd dcr (5ondukt von da ans statlfiu^c, uns biczn einen Priester ans Marbnrg erbitten wiirden. lvomit der .s^-.rr Pfarrer einverstanden war nnd zugleich verspracb, nni^ über 4 Uhr bis zlnn Hanse des Skoff cntgegenznkon'.inei', obne jedoch die fiir fremde Priester in solelicn ^-allcn gewölinlich erforderliche schriftliche lZinwilligung ausgestellt zu baben. > Am Begräbnistage vormittags wendeten wir nns in > unserer Bcdränguis nach Marburg um einen Priestcr, den wir auch in der Person tdes hochw. Herrn Dompfarre'.'? zn unserem grosten Tröste erhielten. Am gleichen Tage nnt'ags sandten wir nochnials einen Boten (es war dcr fünfte) zum Herrn Pfarrer von Zellnitz uud li.^andcsausschnst eingeführte, czllen Anfordernirgen dcr Neuzeit entsprechende Vertrieb, sowohl in Bezug auf die ohne den geringsten Kohlensänreverlust bewerkstelligte Füllung in verstärkten Flaschen als anch in rationeller kaufmäunischer Beziehung, nnd die Herabsetznng des Preises das Ihrige beigetragen haben. Darum kehren wir wieder zu uuserem alterprobten gesunden, schon von ilnseren Voreltern so hochgeschätzt.'n iliohitscher znriick. (Eingesendet. r>iv «'i-'t,'» It,'» 'iii l >Ii,> i» ti<-r vii>?m l>rrp''tiv tür ili,« illirok >Ntj I^>>I im ili >1"» tun«.- ^ /.III' «»?!I"itst!in'Nj,'^ii N!iii.-Ii»r iil-i nüiuönNilli »Ui'ti ^Iir tUr >No Nit'i.'r: Karlsllsll, h^srlondali, fl'snignZ' dal> uiul -tii'lei« j'^uwrtv van!trt/.tUcIi^>r seit« ».>in- I>t'»tilvii. 6 kivuslvin's vssiuekörts Llisaböt!^ K!ut»'kinjgung5pi!l6n. bewährtes, von hcrvorrageilden Aerzten als leicht abführendes, losendes Üliittel enipsoblen. — Eine Schachtel ä 1.'» Pillen kostet 15 kr., eine Rolle — 12() Pillen 1 fl o. W. — Bor Nachahmungen wird drinxiend geU'arnL. Man verlange ansdrücklich Nettstein', ^ Nur ccht, w.'Nli jede Schachtel init nnsercr gesel^liä' vro-tokollirten Schlitzmarke in rotlx'm Drnet „Heil. ;'eopott'^ nnd lnit nnserer Firma: Apotheke heil. 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IN 32 Äj^sel i.^lilo — — Erbsen 26 Virneu — — Linsen l.'j 34 )^ilsse Stck. — msolen l1 Erdäpfel — Tiverse. 2.W Zwiel'el 7 0 Holz liarl tieschiv. ^Met^ 2.i^0 .^inoblauch 24 2i^ ,. „ uugeschw. ,, 3.30 3.40 Eier Stck. — 2 „ weich uni^esch. 2.— 2.."^) .^täse steirisclier i'Vilo 12 1^ „ .. uneieschiv. „ 2.4^> 2.!>0 Vttlter l.- 1 .Holzkohle liart .Hktl. 7" «.'i Milch frische Liter l^) weich ti.'v 7n ,, al'c^erahint Rahnl silNer — i»! Steinkohle I00.^lilo > 3l» .',terzen Unschlilt ,, 52 'i0 S^Uz >l'llo — 12 „ Stearin ,, «4 Nindsclnnalz '.»0 l.l«> ., Sniria „ 7"^ 84 Schweittschnialz Hen l0lNlilo 2."^ 2.10 Speck >icliackt <;2 >i0 Stroli ^'ager „ „ >_ 2.20 „ frisch .'i0 ."'2 „ Mutter ,, 1.li0. 1.70 „ c^erancliert 70 7.'» Ztrell ,, ,, 1 .!?0 l.00 .2 i'i4 Vier ,, 15 20 Zlvetschken 32 Weiu Liter L4 Zncker 40 -^2 Vrantweiu 32 72 jtiluimel „ :^0 32 i Auskünfte nall) Auswärts über Inserate werden gerne gegen (!^insendnng einer Zyün?« krenzer-Marke ertheilt. 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W^r müssen den Herrn Vollmachteusanunler nnr daraus aufmerksam machen, ''dass nach 6:.^ der (^enicindcor.'nnng die mciudcrechnuu;^ l^ Ta^je vor ihrer Prüfung durch d?n Ge-ul.'indeaucichuss beim (>^cmcindevorstel)er znr Einsicht der (^cmeindemit.^lieder i^sfentlich aufticcit und dass nach ^ 43 der (>^emcindeordnunq die Sil'.nng, in welcher die Gemeinde-Nechnun.^ geprüft wird, eine oisentliche ist, welcher jeder Steuerzahler deiwohneu kann. W.min^ bat der Ehreu—Ac'ann Brunudors von den ibni gesetzlich znftcbendm Rechten i'.ichi Gcbrauck gemacht, warum verdächtigt er hinterlistiger Weise den gan^cu Gemeiudeausschnss von Brnundoif? Alter stül',t zwar östers auch vor Thorlieitcn nicht, jedoch sollte sich unser Ehreu^Vcaun doä' niehr der Wahrheit beslußeu und .',cmeiue Per!^ächtigungcu einer ganzen Verlrclung unterlassen. Wir kouuen nicht ilmhin, diesen Ebren—Mann auf den ^'trtik.l IV des l'^ese^^es voin 17. December l8t^2 (Nr. N.-G.-B. ansmerlsam machen, in wclchein es anch dcisit'. „oder auf listige Weise die Abstimmnng oder ihre :!ichlltate fälscht, — ist mit strengem Arrest von 1 bis 6 Monaten zu bestrafen." M ehrere Wähler. Veil.'nil'., April. (Landwirtschaftliches.) Sonntag den !!.^4. d. hielt die Z^-iliale ?cibnil^ der k. k. steier-tt-ärkischen '.'andwi'tschaftsgesellschaft in St. Nikolai im Sausal c>ne Wauderversammluug ab, die von mehr als Wt) Personen besucht war. Nachdem der ^ilial '^'orsteher Herr Adolf Reichs-11tter von Ieuisch in kernigen Worten der Versammlung die Wichtigkeit des Weinbaue? klargelegt und derselben^ Herrn Tireetor der Obst- und Weinbanschule iu Marbur^i, .^'^einrich .>ialmann, vorgestellt hatte, hielt dieser einen vorzüglichen !^'ortlag ül'er anleritanische Reben, deren Pflanznug und Ver-e:^lniig : die Ausfiihrungen de^? Redners wurden mit lebhaftem Itttcrcsfe eutgegengcnon'nlen. Herr ^^ranz Fötsch, Genieindc-vou'tehcr von St^ Nikolai, stellte sodann den Antrag, ein veioienstvellcs Mitglied der Gesellschaft zur Auszeichnuug dilrch die allgeuiei'.ie Versanluiluug in Graz, in Vorschlag zn bringen, ein Aulrag, der einstimmig angenommen wurde. HerrPaj;oll aus veibuit'^ brachte der Verstümmlung seine vorzügliche Pero-!iospora-Spril'>c zur Ansicht, und verkaufte auch sofort einige Erenlplare derselben. Auch bei dieser Vcrsannnlung sind wieder u ue Äliitglieder der Geseltschaftssilicile beigetreten. — Alls Veibnit; waren außer dem F-ilial^Vorsteher uoch der Eafsier, H.'rr Oberlehrer Probst und das Ausschussmitglied, Advoeat /"^err Dr. ^-rit'^ Ritter von Wurzbach, erschienen. Anch fühlt uch die Voistehung verpftichtet, hier ihren Dank den: .Herrn Psarrcr ElunenS Vogel auszusprechen, der nicht allein die Versammlung mit seiuer Gegenwart beehrte, sondern auch von der Kauzel herab oie ländliche Bevi)lkcrung aufforderte, der Vers^muUnNjZ gewiss beizuwohnen. Nachdein der Voisilzende di^ Anwesenden ansgefordert hatte, sich znm eichen des Dankes 'ür deu so sehr lehrreicheu Vortrag des .Herrn DirectorS .''.^lmaun von den Silben zu erheben, eine Aufforderung, der luit sichtlicher Freude Folge geleistet wurde, wurde die Ver-s^nunlung geschlossen. Erst zur vorgerückten Stunde verließen die Anwesende« das Lokal des Herrn Dirheimer in recht angeregter Stimmlttig, nachdem uoch über Verschiedenes ein Meinungsaustausch stattgefunden hatte und insbesonders vonseiten der Bauernschaft Fragen gestellt worden waren. Der vorzügliche Sausalcr neunziger Wein, den uus Herr Dirheimer ciedenzte, wird manchem unvergesslich bleiben. Pettan, !:^<;. April. (E ineV o r a nzci g e.) Samstag, den .'!<>. April und Sonntag, den 1. Mai l. I. gelangt im Stadttheater zu Pettau zum erstenmalc die Novität „Der Napoleonsckü^z", vaterländisches Volksschauspiel, znr Aufführung. Es gereicht inir zur Ehre, Ihnen ein schi)nes, v.üriotisckes W.rk vorfül^ren zu können, desim Schimpfer in Ihrer Mitte lebt. Der „Napoleonschüt;" ist am W., 2iosten verursacht, so bitte ich um recht zahlreichen ^^nsprnch. — Augustin Knirsch, concessionierter Theater- und Eoueert Unternehmer. W i e u, !?5i. April. (Die Enth üllung des R a d etz kv-deukmals) erfolgte gestcui im Beisein des Kaisers, vieler Mitglieder des Kaiserhauses, sänimtlicher gemeinsainen und diesseitigen Nlinister, der ungarischen Minister Szapary, Josipevich und Szögveuy, der obersten .Hofchargen und Hof-amter, dcr Gardeeapitäue, der gesannuten Wiener Generalität, der Eorpscommandanten und Divisionäre, sowie zahlreicher Reginieuts Eommandanten und Deputationen aus den Provinzen, vieler anderer uiilitärischer Würdeuträger, der Mitglieder des Denkmal-Eomitt's, dcr Vertretungeu dcr gesetzgebenden Ki?rperschciften, mehrerer Statthalter n. s. w. Beim Festzelte hatten sich die vier llrenkel Radetzkys und die Mitglieder der mit Nadetjky verwandten gräflichen Faniilie Wenck-heim versammelt. Auf eine Ansprache des Erzherzogs Albrecht an den Kaiser erwiderte der Monarch folgendermaßen: „Es ist ein erhebender Moment, da die Hülle des Dmkmales fallt, welches patriotisch-dankbare Begeisterung dem leuchtenden Andenken des verewigten Feldmarschalls Grafen Nadetzky ge» widmet hat. N!it hoher Befriedigung und wärmster Anerketl-nung begrüße ich das edle Werk, zu dessen Werden sich Euer kaiserliche Hoheit, der ruhmreiche Nachfolger des greisen Feldherrn — viele wackere Kampfgenossen und Veteranen aus sturmbeivegter Zeit — vou Vaterlandsliebe erfüllte Kreise und in künstlerischem Schaffen erprobte Männer erfolgreichst verbunden haben. Allen sei Dank im Namen Meiner gesammten Wehrmacht, in deren Reihen heute die Nachkommen jener Tapferen stellen, die Radejzky einst von Sieg zu Sieg ge--fi'hrt. Anf neuer, breiter Grundlage ruht die Wehrmacht, ihre berufssreudige Zuversicht aber schöpft sie aus ihrer ehreureichen Vergangenheit. Radetzkns Staudbild — eine Zierde Wiens und hier pietätsvoll gehütet — wird fernen Geschlechtern des Helden Ruhm und mit des Erzes Unvergänglicdkeit verkünden, dafs Treue nnd Hingebung, Staudhaftigkeit imd Thalendrang, getragen von unerschütterlichem Vertralien in vereinte Kraft, die Tugenden sind, welche ibu und seiue Streiter stark machten znm Wohle des Vaterlandes und Meines von diesem nn-zertrennlichen -Hauses.^' Sodann befahl der Kaiser die Enthüllung des Denknials. Die am Hofe aufgestellten Trnppen gaben beim Fallen der Hülle die Geueraldecharge nnd die vor der Votivkirche postierte Batterie !^4 Schüsse ab. Warburger Nachrichten. (V erände r nngen i ni Postdienst e.) Der Handels-uünister hat ernannt: Znm Ober-Postcontrolor den Post-eoutrolor Herrti Leopold .Hnber in Villach; zn Postcontroloren die Postofsiciale .Herrn Peter Graöiö in Bruck a. d. W!. und .Herrn Franz Pavliö in Eilli, beide sür Bruck a. d. ; feruer zn Postassistenten: deu k. u. k. Oberlieutenant des Artillerie-Regiments Nr. 4 .Herrn Josef Hastreiter (vorläusig) für Gra^; die Rechnuugs'Untcrofficicre erster Elasse: Herrn Josef Hackl des Infanterie-Regiments Nr. für Eilli, Herrn Rudolf Vorauer des Infanterie-Regiments Nr. 22 für Bruck a. d. M. nnd den Geudarmerie-Postenführer des 3. Gendarmerie-Eommandos Herrn ^ranz Gründl fiir Pontafel. Uebersetzt wurden: Dcr PosUissistent Herr Johann Böhm von Pontatel nach Wien, dcr Postassistent Herr Ioh. Eineresek von Bruck a. d. M. nach Graz nnd der Postpraktikant Herr Karl Wabitsch von Graz nach Bruck a. d. M. (V on der Süd b a h n.) Mit 1. Mai werden in den Fahrorduungen dcr Persouel-züge niehrfache Aendernngen eintreten, und wird aus dicseni Anlasse ein neuer Fahrplan sämmtlichcr Linien so wie jener der Wiener Localstrccke, giltig vom 1. Mai, erscheinen. Auf den Linien Wien-Pottcndorf-Wiener-Neustadt nnd Graz-Köflach, Lieboch-Wies wird am 1. Mai bereits die Somnler-Fahrordnung eingefilhrt; auf dcu anderen Linien bleibt vorläusig uoch die bcstebeude Fahr-ordnuug mit eiuigen Modisieatioiien einzelner Züge aufrecht und gelangt die Sommer-Fahrordnnng erst am 1. Jnni znr Einführuug. (Nadct^ky-Feier.) Die Officiere des in unserer Stadt garnisonicrenden Bataillons des einh.'imischen Infanterie-Regimentes Nr. 47, welches unter deni Befehle des „Vaters Radelzky" in Italien bravouröse Thaten vollbrachte, feierten den Tag der Enthüllung des Radelzkn-Denkurals in würdiger Weise. In den festlich geschmückten Ränmen der Ofsiciersmesse fand ein Festbankelt statt, zu welchen! auch dcr Herr Fürstbischof Dr. Michael Napotnik, ein ehemaliges Mitglied des Regiments, dcr Bezirkshauptmanu, Herr Marck, dcr Herr Bürgermeister Na.^n nnd mehrere pensionierte Officiere des Regimentes als Gäste erschienen waren. .Herr Major Prak brachte den ersten Toast auf den obersten Kricgshcrrn ans, worauf die aus Graz gekonlmene Re.simentskapelle mit dcr Volkshymne einsiel. Herr Hauptmann Fraß wies in warm enipfuudeuen, zündenden Worten auf die vielen ruhnwollen Thaten des alten Marschalls hin, der sein höchstes Gliick darin sah, seinen: Kaiser auf dem Felde dcr Ehre dicnen zu können. Der Redner erhob zum Schlüsse sein Glas auf das Andenken des glorreichen Feldherrn, der, ein Soldat vom Fnß bis Scheitel, ein leuchtendes Vorbild jedes Oesterreichers sei. Die Klänge des Radet^kymarsches folgten dem schwnng-vollen Trinksprnch. Herr Fürstbischof Dr. Napotnik, auf defsen Brust die Kriegsmedaille prancjte, gedachte in hinreißender Rede der lierrlichen Verdienste des Regiinents; er rechne es sich zur Ebre an, demselben angehört zu haben. Dcr Fürstbischof schloß mit einem Hoch auf cincs dcr chr-und dcnkwürdigsten Regimenter unserer Armee, des 47. Jn-fanterie-Regiments. (Philharmonischer Verein.) Unser philharmonischer Verein veranstaltet Samstag, den W. ?lpril im Easino-Sveisesaale einen Familienabend. Der Beginn desselben ist anf 8 Uhr abends anbercinmt und haben nur geladene Gäste Zutritt. sVer band Marburg er Radfahr-Vereinc für W e tt fa h rspo rt.) In der am 21. d. stattgehabten Sitzung des Vorstaudes dieses Verbandes wurde beschlossen, das diesjährige Frühjahrs-Neunen an: Sonntag, den l U. Iuui auf der eigeuen Rennbahn nächst dcni Krenzhofe abzuhalten. Da an diesem Tage keine anderen größeren Meetings stattfinden, die Grazer Rennen am 5?., die Triester am 12. Juni gefahren werden, so ist alle Aussicht vorhanden, dass sich zahlreiche fremde Racemen zur Betheiligung an den steirischen und internationalen Nennen am 19. Juni anf dem hiesigen Sportplätze einsinden werden. Laut Beschlusses des vorjährigen Gautages des steirischeu Radfahrer-Gauverbaudes, kommen auch die Rennen dieses Verbandes fiir 18s)2 anf der Mar-bnrger Rennbahn zum Austrag, welcher Umstand gewiss nicht verfehlen wird, einen großen Anziehungspunkt für dieses Frühjahrs-Rennen zu bilden. Die reichhaltige nnd interessante Wettfahr-Ordnung für diesen Tag bringen wir demnächst. ^ (Normatage für die Hand elsangestellte n.) , Die hiesigen Kaufleute l)aben anch hener an ihrer vor eiuigen Jahren getroffeuen Vereinbarung, aiu Ostermontag nud am Psingstinontag nicht aufzusperren, festgehalten, indem am Oster- montag sämmtliche Geschäfte geschlossen blieben. Diese cin-müthige .Haltung der Kaufmannschaft muss sowohl im Interesse der Haudelsangestcllten, als auch im Hiublick auf das Standesbewusstsein der Kauflente beifällig begrüßt werden. Dass dem Vorstande des hiesigen Handclsgremiums, Herrn Johann Grubitsch, dcr Großdank dcr Handelsangcstelltcu für sein thatkräftigcs Wirken auch in dieser Richtung gcbürt, soll nicht verschwiegen bleiben. (Balladen-Abend.) An dem am 2. Mai statt-sindenden Balladen-Abend des Herrn L)!artin Plüvoeinansl aus Graz wird dcr Coucertgebcr selbst Balladen vou Loewc', Herr Franz Stockt solche von Plüddemann vortragen. Die Begleitnng fül)rt Herr Dr. jnr. Heinrich Posener aus. Die außerordentlich güustigen Urtheile der Grazer Blätter auch über die Mitwirkeuden im Ballaten-Abend PlüdDemann's dürften noch iu der Erinnerung fein. Herr Dr. Friedrich von Hausegger sagt u. a. im „Grazer Tagblatt" (Abendausgabe) vom 24. Ä^ärz l. I.: „Die Herren Dr. Gruber, Dr. Gödel und Franz Stockt wetteiferten in der Bethätignng aller Vorzüge, welche die Wirkung der Ballade zur uner-läfslicheu Voraussetzung hat. Herr Heinrich Posener wnrve seiner Aufgabe iu einer volles Lob verdieneuden Weise gerecht/' Herr Professer Franz Petrich sagt iu dcr „Grazcr Tagespost" vom 24. AlVirz l. I.: „Eiue wohlklingende, kräftige und doch weiche, umfaugreiche Stimme besitzt Herr Stöckl. Der Vortrag der Ballade „Graf Eberhards Weißdorn", der „Einkehr" und besonders des Gesanges „Vineta" war ausnehmend gelungen. Die schwierige Aufgabe der großen Bcillade „Des Sängers Fluch" löste er stimmlich und in der Eharakteristik glänzend. Sämnitl'che Herren wurden durch oftmalige Hervorrufe ausgezeichuet. Hcrru Dr. jur. Heinrich Pofeuer müfseu wir für die trcfftichc Ausführung seiner schwierigen Aufgabe nneingeschränktes Lob zuerkennen." Das Wiener „Deutsche Volksblatt" sas.t in einer Nachricht über Pliiddenianns Concert n. a.: „Aufs Glänzendste widerlegt wurde das Borurtl»eil, oass einzelne dieser Balladen zn lang seien, denn gerade die umfangreichste von allen, „Des Sängers Fluch", machte in ihrer prächtigen Wiedergabe durch Franz Stöckl den nachhaltigsten und tiefsten Eindruck." In dcr „Tagespost" vonl 2. April l. I. heißt es im Berichte über die Bismarckfeier: „Herr Stöckl, welcher sich des Befitzes einer selten schönen nnd in allen Tonlagen wohlansgeglichenen Baritonstimme erfreut, sang, von V^eister Plüddemann selbst begleitet, Plüdde-mann's mit stürmischen, nicht endenwollenden Beifallsrufen aufgenoinmeue, mächtig wirkeude Balladen „Jung Dietrich" und „Siegfrieds Schwert". ?.^kit Anszeichnung sang .Herr Stöckl außerdem ain letzten Abende des Grazer Wagner-vcreines den Wotan, während Herr Posener mit gleicher Anszeichnung im Eoncerte j)!osa Sigmund-.Pohlig die Begleitung ausführte. (Eoucert im Kreuzhof.) Falls die Witterung es gestattet, eröffnet Herr Berureiter am nächsten Sonntag, 1. Mai, den Krellzhofgarten mit einem Eoncerte dcr Werkstätten-Musikkapelle unter Leitung des neuen <^iapettnleisters Herrn Emil Füllekruß. Die Vortragsordnung entt)ält folgende NuM' meru: 1. Unter dem Doppel-Adler, Marsch von I. F. Wagner. 2. Ouverture „Zampa", vou H''rold. 3. Rosen-Walzer aus ..Vagabund", vou E. Zell-r. 4, Fiuale aus „Eurvante", von E. M. v. Weber, l'x .HochzeitSmarsch, von Meudelssohn. <>. In Reih' und lÄlied, Polka franciaife von Strobl. 7. Potpourri aus ..Die Afrikareise" von Fr. v. Suppe. 8. La Roulette, Polka Mazurka von Fanst. 9. Fest-Marsch, von Füllekruß. 1l^. Universitäts-Ball Tänze, Walzer von I. F. Wagner. 11. Die Lautcuschlägerin, Gavotte von Komzak. 1^. Sei wieder guat, Lied von Ziehrer. UL. Kosakeuritt, Galopp von Viillöcker. 14. Himmcl-Donner-Wettcr, Marsch von Weinberger. (Eine sensationelle Verhaftnug.) Wie uus nachträglich mitgetheilt wurde, ist der wegen beanständeter Gebarung mit einer Verlassenschaft Verhaftete nicht Notciriats-concipieut, sondern Notariatsbeamter. (Namenfälschung.) Wie leichtsinnig und eigen« mächtig unser windischer Elerus die Namen verdreht, ist schon großartig; ob dies aus Slavisicrungswuth oder Denkfaulheit geschieht, können wir nicht bestimmt sagcn; jedoch wird ersteres die Triebfeder nuscrer windischen Popen sein. Zum Beweise unserer Behauptung können wir Folgendes mittheilen: Laut eines in unsere Hände gelangten Schriftstückes erscheint in einem pfarramtlichen Answeife der Umgebung Mc,rburgs ein Kind ulit Nameu F. Rancigaj eingeschrieben. Dcr Vciter schreibt sich jedoch Ranzinger. Hätte der betreffende Matriken-führer iu seiuer Slovenisierinigswuth Rancinger geschrieben, so würde dies nicht viel milchen; einen Nanieu jedoch so zu verhuuzen, dazu gehört schon eine tüchtige Portion Keckheit. VV. (W ochen m a r k t.) Am hiesigen Wocheumarkt am 2!!. d. sind nicht weniger als 102 Wägen mit Erdäpfeln aufgefahren gewesen und kosteten dieselben per Hectoliter von 1 fl. 40 kr. bis 2 fl. Sonst war derselbe nicht mehr von großer Be-deutuua, da der Speckmarkt mit seiner Saison zu Ende geht. (Selbstmord.) Am ^ii. d. nachmittags hat sich der arbeitlose Schul)macher Roman Geviditsch in seiner Wohnnng an dcr Thüre erhängt. Das Äiotiv der That dürfte die Furcht vor der Abstr^ifung in einer gegen Geviditscb crnbcranmten kreisgerichtlichen Verhandlung zu suchen sein. Der herbeigeholte Arzt konnte nnr mehr den eingetretenen Tod feststellen. Der Unglückliche hinterlässt eine Witwe nud eiu Ziehkind. (Thätigkeit der Sich erheitsbehö rde.) Im Monat März d. I. wurden seitens der städtischen Sicherheitswache 5,2 Arretierungen vorgenommen n. zw. 1 wegen Ge-sährduug des Lebens, i) wegen Gefährdung des Eigenthums, u; wegen Gefährdung der öffeutlicheu Anstalten und Vor-kehruugen und wegen Untcrstandslosigkcit, Trunkenheit u. s. w. Zudem wurdeu 'l88 Anzeigen erstattet n. zw. 4 wegen Gefährdung der Sicherheit des Lebens, der Gesundheit und der Persou. 28 wegeu Gefährdung deS Eigenthunls, 22 wegen Gefährdung öffentlicher Anstalten und Borkehrungen, 1<> wegeu Ilebertretung dcr Polizeiorduuug, 25^ wegeu Uebertreluug der Straßenverkehrsordnung, 7 wegen Uebertretung der Lohn- Seite 6. Marl'urger Zeitung Nr. 34, 28. Npril 1892. E>eregenHeitskauf in Aonnen^cHirmen! Ich erlaube mir dem sehr geehrten Pnblicum die höfliche Mittheilung M machen, dc,ss ich von einem renommirten Sonnenschirm-Fabrikanten in Wien 4 gro^e Mustercollectionen, bestehend aus ca. 600 Sti'lck der nettesten 507 Damen-, Mädchen- u- Kinder-Sonnenschirme gekauft habe und ich die Schirme tief unter dem Erzeugungspreise ausverkaufe. Es versäume niemand die günstige Gelegenheit zu beniitzen, und seinen Bedarf in Sonnenschirmen bei mir zu decken. Hochachtungsvoll I.ooxoKÄ LI«.«, „ziur IVIl)II'8 8eic!!ik-I^ll!vkr sollt, venu ^ktls Lckkcktsl unä ^'eäes ?lllvsr^. IloN'» Lobut^mkrlcs uoä l^lltergodrikt trä^t. Holl'« Svtültt2-?ulv«r sill6 für A!lsxevlsil!sv6k eia uiübsrirefgiolisg Littel, von (lön AIsASli kriUtiKendsr uuä 6iö VsrdauüvAstktttixtceit stei-^srn6vr ^Virkuni? Uli6 »ls miläs auüösen üvr VrixtQ»l-Sod»okt«1 1 S. vsl'FoIst. ^ur' vson ^ör»vlitvv1v uoü ist ein nsmentlioli als velimsr?- stillende Lill5sill)un^ liei (ilieclerreisstv uncl ?sll(jsl' irliunx. ?ro1» üsr plomdtrtvQ VrtxiQ».IA»ioI»« L. -.SV. M? Lalieyl-NMvasssr. L»»t> vo» Ik»tro» doruI»«QÄ. Ijei tkglieker ^Iun<^l'einixun^ dssonllers viokti^ kür Iiin6ör hellen ^Itsrg uuä l!!rvvk»eltSöN6, 8iolisrt (lissss KIuo6va?ssr ^is fernere Lssunclsrlialtuvx lier 2ilkns unä vsrtiütet ^akvgolimsri!. preis l!ei- mit soll's 8vkutzmsrl(e venZekenen fissvke tl. —.60. I i^ei Iloll, ^potdkllsr, Ic. u. Ic. Il0f1isksralit,^isv. lucdlaudsv 9 Vs8 p. I. k'uizlikum wirk! gedetvn, susörüoiciiod Aoll'v Präparat ^u! verlangen unc! nur 8olviie an7unet>mvn, vveloke mit Lokutimarke unll Untersotn'ift versvken 8inll. !^l.irl)ui U. ILöals. Äs^r. U Lsri^^'s, lil. tlorlo. L.LrZiZök. , .1. Ivuj>l'«.'l>>elu>»i>!, .1 u(lenl>urz,': i?elijller. /Vj'olk. I !< ni tt<.'l! l'ottau: i.u'. si^lirl^ullc, I' LllKorsr ^eisskM bMixst ullÄ ^vävs <^ug.i»tuw Lu do2»sl»s» äurod Vs.r1 vros, .^läiltur^;, K»tlll>sli8plilt/. «z s? TS: v Z ^ 'S? ^ W ? s s zzz >A» S '2' ^ Lü »», ^ »-k su!^ I^i^!er ^iön, IV. ^Zvoritsnstl'SLse^kj 52lzi'iI<-öi'Ukin?''L!). I 8ctiut?k yegen fäulniss, I Zckvvsmm u.Vsrv/itterung. -> ^ sK'hzAG'üAZz.Ss.'t«! l)6r Detter k^i-opnvt /.eißt tgssvol-ksr s?vgsn,Il'oekvnkvitnn6 Lswittvl' UN, Utiertl-iiit Zolles kigiwr I)ÄL;6N'686ii6 wie: Ijllrt^metczr, l!)^^l0w6ter und konsti^s VVet-teran^eiger. 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Wir bitten von unserem Anerbieten auch in Bekanntenkreisen Mittheilung zu machen und unsere Firma als streng reell und zuvorkommend zu empfehlen. 1921 I«osk »»ü Lvl»viüvr>»ovl» Buchhandlung, Antiquariat, Verlag und Knnstanstalt, I., Heinfatlflralse Z. Edikts Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D..U. wird bekannt gemacht, lieber Ansuchen der Erben nach Franz Fnchs wird die freiwillige qe-richtliche Versteigerung der zum Nachlasse des Franz Fuchs gehörigen Realität G.E. Z. 71 Kg. Dobreng sammt Fnndus instrnctus zum Ausrufspreise von 3-^31 fl. 48 kr., sowie der daselbst befindlichen Fahrnisse im Schätzwerte per 2l>7 fl. kr. bewilligt und zur Vornahme derselbe» eiue Tagsatzung auf den 5. Mai 1892 an Ort und Stelle in Dobreng von 10—1^ Uhr vonn. eventuell 2—6 Uhr nachm. mit dem Beisatze angeordnet, dass die Realität nur um oder iiber den Ausrufsprcis, die Fahrnisse nur um oder über den Schätzwert nnd gegen sofortige Bezahlung und Wegschaffung hintangegeben werden, und dass den Hypothekargläubigern ihr Pfandrecht ohne Rücksicht aus den Meistbot gewahrt bleibt. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U., am 20. März 1892. Der k. k. Bezirksrichter: FladNNg. !»>««< ÜSllZtsllNliZ! nötkixvn Sud»! »lsllseo Nesort odn« ^uclcol' I l'ür 0ost«rroivd t il Z.— ^ I>sutsedl»n,u»f,lek«nll lu iSV I.!ter Apotheker Hartman«» Tteckbor«, Hemmenhosen, Echweiz^ Baden. Vor »vklecktsn «»vkikmung»» «Ir«! »u«ilr0otlllok 2ou^lsgv -r»tls unä sr»llec> 2U Vlevstvv. Ver>l»»t VN« X. cke» li»i»«r» Iu haben im Marburg bei Cduard Rauscher, Droguist. I^rvk, ALArdurx, Viktriuxliokx».ssv emi)iiöd1t clöm ?. 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Wir veehren uns yiemit ergebenst anzuzeigen, dafs der Ausstoß unseres Schankbieres gegen Knde dieses Monates auDört und wir sodann ansschließlich ni»r I.s.xorsiioA' -?W abgeben werden, auf welches H^roduct wir uns recht zahtreiche Aufträge erbitten. g,.« Uitsen, im April l892. Bürgerliches Brauhaus in Pilsen (gegründet 1842). ttsupt-Depot: ?. SvlRvÄiv^, Q'rs.», ^nnen8tk-a88e 19. 3oQvtaA üen 1. Als.» our dvi xüastixvr ^ittsruvx) Ksi'ten-ti'öOiung uncl Loneert von üvr 8iil!bakn>venI<5MtenI!ilu8ikI(ÄpeI!s unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeisters Emil 5^'üllckrnff. 5 kntreiZ Li» pr. i'essttli. 625 Isocljael^tullgsvoll Keilwasser- und Lnftcurort clrbclrctßcrö" bei Friesach in Kärnten m Scchi^hc) <;5l '-l'orzii^^lichc Unterkunft, gute Bcipstcgung, warme u. kalte Bäder, j^unstiqe l^omuluiliecitioil, hübsche Uiiuicdun.i, rci.^endc AuSflilgc, tägliche Postl)crdin-dung, herrliche Alpeullift und köstliches Trinkwcisser. 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