Vortraasfoloß zum Kammermusikabend im Hause des Kommandierenden Qenerals ft-Obergruppenführeru. General der Waffen-H Hausser am 9. November 1943, 19 30 Uhr Mozart Quartett C-Dur Opus 6 a) Adagio-Allegro c) Menuetto b) Andante cantabile d) Molto allegro Brahms Vergebliches Ständchen 0 liebliche Wangen Beethoven: Quartett F-Dur Opus 18 a) Allegro con brio b) Adagio c) Scherzo d) Allegro H.Wolf- : In dem Schatten meiner Locken ..... Schmerzliche Wonnen und wonnige Schmerzen Pause Dvorak : Aus dem Quartett F-Dur a) Lento b) Finale Lajovic : Tkalec (Das Lied vom Weber) R.Strauss: Wie sollten wir geheim Heimliche Aufforderung wirken mit: Gesang : Frl. Valerija Heybal vom Staatsopernhaus Laibach Klavier: Prof. M.Lipovšek Das Laibacher Streichquartett: Prof. Pfeiffer, Dermelj, Sustersic, Schedlbaur. Brahms: » ' / »'■' ... • Vergebliches Ständchen. Guten Abend, mein Schatz, guten Abend, mein Kind, Ich komm’ aus Lieb1 zu dir, ach, mach' mir auf die Tür! Mach' mir auf die Tür, mach' mir auf die Tür! Mein' Tür ist verschlossen, ich lass' dich nicht ein; Mutter, die rät mir klug, wärst du herein mit Fug wär's mit mir vorbei, wär's mit mir vorbei! III. So kalt ist die Nacht, so eisig der Wind, dass mir das Herz erfriert, mein Lieb' erloschen wird, öffne mir, mein Kind! IV. Löschet dein' Lieb', lass' sie löschen nur! Löschet sie, immer zu, geh' heim zu Bett, zur Ruh, gute Nacht, mein Knab ! 0 liebliche Wangen. I- , ' 0 liebliche Wangen, Ihr macht mir Verlangen, dies rote, dies weisse zu schauen mit Fleisse. Und dies nur alleine ist's nicht, was ich meine; zu schauen, zu grüssen, zu rühren, zu küssen! ihr macht mir Verlangen, o liebliche Wangen! II. . f 11 i ' ; ■ * : 0 Sonne der Wonne! 0 Wonne der Sonne! 0 Augen, so saugen das Licht meiner Augen. 0 englische Sinnen! 0 himmlisch Beginnen! 0 Himmel auf Erden, magst.du mir nicht werden, o Wonne der Sonne, o Sonne der Wonne! 0 Schönste der Schönen! benimm mir dies Sehnen, komm, eile, komm, komme, du süsse, du fromme! Ach, Schwester, ich sterbe, ich sterb' ich verderbe, komm, komme, komm, eile, komm, komme, komm, eile, benimm mir dies Sehnen, o Schönste, der Schönen! H. Wolf: Spanisches Liederbuch II. In dem Schatten meiner Locken schlief mir mein Geliebter ein. Weck1 ich ihn nun auf? Ach, nein! Sorglich strählt' ich meine krausen Locken täglich in der Frühe, doch umsonst ist meine Mühe, weil die Winde sie zerzausen. Lockenschatten, Windessausen schläferten den Liebsten ein. XVIII. Schmerzliche Wonnen und wonnige Schmerzen, Wasser im Auge und Feuer im Herzen, Stolz auf den Lippen und Seufzer im Sinne, Honig und Galle zugleich ist die Minne'. Oft, wenn ein Seelchen vom Leibe geschieden, möcht' es Sankt Michael tragen in Frieden. Aber der Dämon auch möcht' es verschlingen; keiner will weichen, da geht es ans Ringen. Weck' ich ihn nun auf? Ach, nein! Hören muss ich, wie ihn gräme dass er schmachtet schon so lange, dass ihm Leben geb1 und nehme diese meine braune Wange. Und er nennt mich seine Schlange, und doch schlief er bei mir ein. Weck' ich ihn nun auf? Ach, nein! Seelchen, gequältes, in ängstlichem Wogen fühlst du dich hierhin und dorthin gezogen, aufwärts und abwärts. In solches Getriebe stürzt zwischen Himmel und Höll' uns die Liebe. Mütterchen, ach, und mit siebenzehn Jahren hab' ich dies Hangen und Bangen erfahren, hab's dann verschworen mit Tränen der Reue; ach, und schon lieb' ich, schon lieb' ich aufs neue. Das Lied vom Weber. Dort, wo der Fluss sich ins Meer ergiesst, Dort, wo die Pracht der Blumen spriesst, Dorthin sehnt sich mein Herz-Dort wohnt ein schöner Weber. Der Werber kamen zu mir neun, Unzählbar Gut mir jeder bot-Sein Herz der schöne Weber. Der Vater soll nur geben sein Wort, < - Dem, der mehr Grund hat, Doch ich geb meine Hand nicht ohne Herz, Ich geb die Hand nicht ohne Herz-Das Herz geb ich dem Weber. Solange noch die. Blumen blühn, Solange noch die Ähren glühn, Solang das Herz mir warm schlägt ... Solange noch die Blumen blühn, Solang das Herz mir warm schlägt Ich liebe, ich liebe nur den Weber. Strauss Wie sollten wir geheim sie halten die Seligkeit, die uns erfüllt? Nein, bis in seine tiefsten Falten sei allen unser Herz enthüllt! Wenn zwei in Liebe sich gefunden geht Jubel hin durch die Natur, in langem wonnevollen Stunden legt sich der Tag auf V/ald und Flur. Selbst aus der -Siche morschem Stamm, die- ein Jahrtausend überlebt, steigt neu des Wipfels grüne Flamme und rauscht von Jugendlust durchbebt. Zu höherm Glanz und Dufte brechen die Knospen auf beim Glück der Zwei und süsser rauscht es in den Bächen und reicher blüht und glänzt der Mai. Wie sollten wir geheim sie halten die Seligkeit, die uns erfüllt? Nein, bis in seine tiefsten Falten sei allen unser Herz enthüllt. Heimliche Aufforderung Doch hast du das Mahl genossen, den Durst gestillt, dann verlasse der lauten Genossen festfreudiges Bild und wandle hinaus in den Garten zum Rosenstrauch, dort will ich dich dann erv/arten nach altem Brauch, und will an die Brust dir sinken eh' du's gehofft, und deine Küsse trinken, wie ehmals oft und flechten .in deine Haare der Rose Pracht, o komm, du wunderbare ersehnte Nacht! Auf, hebe die funkelnde Schale empor zum Mund, und trinke beim Freudenmahle dein Herz gesund. Und wenn du sie hebst, so winke mir heimlich zu, dann lächle ich und dann trinke ich still wie du .. Und still gleich mir betrachte um uns das Heer der trunknen Schwätzer verachte sie nicht zu sehr. Nein! hebe die blinkende Schale, gefüllt mit Wein, und lass beim lärmenden Mahle sie glücklich sein.