Ar. 82. Donnerstag, den 12. chctoöer 1882. VII. Jahrgang. Cillifr Zeitung. tWc&eimi iekm Donnerstag nnb Sonntag ®oto«ti#. — Prii«umer«tionsbkdii>nllnstti,: FOr Cilli sammt Zustellung inS Haus ganzjährig N. S.—. halbjährig ft. 3 — v,ertel,ah,.g ft. 1.50, monatlich 55 ft. Mit Potweriendung ganzjährig ft. 0.40, halbjährig ft. 3.20, vierteljährig ft. l.CO. - äirbaction und Administration: Herren-gafte Nr. o. Sprechstunden des Redacteurs täglich, mit SuSnahme der Sonn, und Zeiertaae, von 12 Uhr Bor- und von 3—« Uhr Nachmittags. — Inserate werden billigst berecbnei. Auswärts nehmen Inserate für die „SiUiet Zeitung" alle btdoiiMibmn Annoncen Eruditionen an. ' Weit ist es gekommen! Die famose Interpellation, die die politischen Wettermacher der slovenischen Nation bezüglich der Thätigkeit des deutschen SchulvereineS iin krainischen Landtage an die Regierung gerichtet hatten, wurde vorgestern durch den Landesprä-sidenten Winkler beantwortet. Dieser Herr, dem gewiß Niemand besondere Sympathien für die Deutschen zumuthen wird, konnte nicht umhin, gleich dem Statthalter von Steiermark, zu er-klären, daß der deutsche Schulverein in keü' 1 Weise seinen Wirkungs.'reis überschritten und a -t' nirgends Beunruhigung erzeugt habe. — P. Rlnn und Consorten haben daher wieder einmal vergebens ihr Gehirnchen abgequält und fruchtlos Verleumdungen erdacht. Sie mußten sich eine amtliche Zurechtweisung gefallen lassen. Wer jedoch annehmen wollte, daß die ge-dachten Dichter der Nation ihrer Phantasie hin-sichtlich des deutschen Schulvereines nun etwas Reserve auferlegen werden, wer glauben könnte, daß sie. durch die Erfahrung belehrt, es nicht riskiren werden ein zweites Pamphlet, daS ihnen wie daS erste wenig Ehre bringen wird, los' zulassen, — der befindet sich jedenfalls anf dem Holzwege. So rasch wirft ein Klun seine Flinte nicht ins Korn; durch eine amtliche Widerlegung geben sich die Gesinnungsgenossen des Genannten nicht zufrieden. Die Verleumd»'.' > die im Land-tage unnütz verhallte, wirb nun in der natio-nalen Presse, wozu wäre letztere nst auch da, weiter gesponnen werden; der e imal laut ge-wordene Gedanke wird paraphrasirt und aufs Neue von deutschen hochoerrätherischen Umtrieben, von blinder Germanisirungswuth, vom Schielen nach Deutschland ;c. declamirt werden. Die Herren Interpellanten, welche den Muth fanden, der Regiernng eine Dichtung ohne Wahrheit zu unterbreiten, welche sich nicht entblödeten, Karmtose Mier Plauderei. Cilli, 9. October. Na was sagen« denn da dazu?! So wurde ich von meinem Nachbar begrüßt, als die erste Programmnummer der gestrigen Soirve glücklich erledigt worden war. Geduld mein Herr! ich habe erst genippt, laßen Sie mich die Töne der Musikkapelle mit vollen Zügen in mein Ohr schlürfen, an einem unparteiischen Urtheile soll eS nicht fehlen. Und wahrlich, ich hatte nickt nöthig zu schlürfen, die Töne rauschten in mein Ohr wie die Hochwässer in die Thäler Tirols und Kärntens, jede andere Empfindung vernichtend, niederschmetternd, überwältigend. E« brauchte lange bis ich mich aus dem Wogen heraus' arbeitete, welche Reste von zertrümmerten Splittern und gebrochenen Gläsern, unter dem Donner der großen Trommel und dem Schmettern der Trompeten mit sich führten. Endlich gelangte ich in eine Stauung; die Tonwellen breiteten sich zu einem weiten See aus. und mit Wonne konnte ich nun über die spiegelglatte Fläche des musikalischen Piano dahinschwimmen. Einigen Freundensgenossen wurde das weihevolle Pia-nissimo offenbar zu lange; sie eröffneten daher auf den Kapellmeister ein sicher wirkendes Peletonfeuer von Applaus, und Blitz, Donner, Stürmgeläute. GlockenNang und Hörnersang unter den Argumenten auch eine deutsche Zeitungsstimme, das bayerische Vaterland anzu-führen, ein Blatt, das ebenso Deutsch ist wie die „Politik" oder die „Tribüne". — werden es wohl auch wagen können, ihren leichtgläubi-gen Parteigenossen im „Narod" die Unfehlbarkeit ihrer Anschauungen zu verdolmetschen und zur größeren Ehre und zum Heile der Nation die Thatsachen zu corrigiren und für Agitations-zwecke umzumodeln, scheinen doch diese Herren die Dichterworte: „Sucht nur die Menschen zu verwirren, Sie zu befriedigen ist schwer--" sich zu ihrem politischen Axiom gemacht zu haben. Und Leute solchen Ealibers, denen, wir sagen eS ungescheut, der Staat doch nur die Melkkuh zur Stillung ihrer Sonderwünsche ist, dürfen heute den Deutschen, trotz seiner Opfer-Willigkeit und seines erprobten, makellosen Pa-triotismus begeifern. Unter dickaufgetragener loyaler Schminke wähnen sie sich gegen jedes Erkennen geschützt. Sie heucheln ein Privile-ginm auf Vaterlandsliebe zu besitzen und huldigen ungehindert deftru.Iiven Tendenzen. Sie zer-fließen in ServilismnS und benuiiurcn den deutschen Nachbar, dem eS die Mannesehre verbietet in De- nnd Wehmuth zu k^echen. hochverräthe-rischer Umtriebe. Ein scheinheiliges Augenverdrehen, ein freches Hervordrängen bei allen Anlässen und eine für den Kenner Mitleid erregende Ueber-schwänglichkeit find die Hilfen, mit denen sie das Wohlwollen der Mächtigen zu captiviren bestrebt sind. Soll der Deutsche sich vielleicht so weit degradiren und auch zu solchen Mitteln greifen, damit ihm wieder die Sonne verloren gegangener Gunst leuchte? Nein, gewiß nicht! An den Deutschen muß man glauben, ohne daß er es veranlaßten mich zu einigen kühnen Stößen, welche mich endlich an das User brachten, wo ich von den gehabten Anstrengungen ausrasten konnte. Mein Nachbar fragte abermals, na was sagen's denn da dazu? Ich bin zu erschöpft, gönnen Sie mir eine Minute Ruhe und Sie hören mein Urtheil. Soll ich wirklich mein ganz unmaßgeb-liches Erkenntniß fällen? ES wäre nicht po-litisch, denn wie leicht könnte ich maßgebende Kritiker zu einer Polemik provociren; noch leichter aber vielleicht solche Musikkenner, welche den Werth der Musik nicht schätzen, sondern messen oder wägen. Es klingt vielleicht absurd von messen oder wägen der Musik zu sprechen, doch die Erfahrung lehrt, daß es maßvolle und er« wägnngsreiche Kritiker gibt. An meinem Tische saß neben dem ver-zückten Nachbar ein junger Mann, welcher nach jeder Programmnummer bemerkte: daS Stück war zu lang, ein Meter hätte genügt, oder: das war allzu kurz. Kaum ein Restchen für eine Ho- Herrenwahl. Dieses Quodlibet war gerade recht, zwei und einen halben Meter für den An- parcionUm-zug bei der Kaiser-Jofefs-Feier. Eine Dame zu meiner Linken, — ich lasse die Damen immer links sitzen, lispelte mir in'S Ohr: Kennen Sie den Herrn, welcher mir täglich, ja stündlich zu versichern braucht, roie patriotisch, wie loyal er sei. Es wäre über-Haupt eine falsche Anschauung, zu wähnen, daß die Deutsche» das verlorene Terrain durch Ser-viliSmus uud BycantiSmus rasch wieder ge« winnen könnten. Solches wird bei ihnen von selbst vorausgesetzt, auch könnten sie bei einer Eoncurrenz die potenzirten Ergüsse der Natio-nalen, die bereits ähnliche officielle Kundgebun-gen der Amtsblätter überflügeln, — nicht besiegen. Den Deutschen bleibt nichts übrig, als kühl und reservirt sich allen Vorkommnissen gegenüber zu verhalten. Sie haben im Laufe der letzten drei Jahre gennp traurige Erfahrungen machen müssen, um endlich einsehen zu können, daß all ihr Ringen nach Anerkennung, nach der ihnen im Staate gebührenden Stellnng vergebens sei. Sie mögen eS daher auch ruhig der Regie-rung überlassen mit dem tollen Spuck, welchen letztere heraufbeschworen, fertig zu werden. Wir sind fest überzeugt, daß man dann bald zur Einsicht kommen werde, daß eS ohne die Deutschen nicht gehen könne. Nicht erschöpfende Proteste, sondern volle Passivität allein kann die Deutschen wieder Geltung bringen. Der Staats-mann ist noch nicht geboren, der das constitutio-nelle Oesterreich ohne deutsche Mithilfe leiten könnte. Jener Staatsmann aber, der in zu großem Selbstvertrauen auf deutsche Nachgevig-keit ein Elexir für den Staat brauen wollte, wird durch die gedachte Eventualität die Deut-schen achte», wenn nicht fürchten lernen. Volle Passivität der Deutschen wird das Ende des Liedes von der Versöhnung und auch das Ende der Slavisirung Oesterreichs sein, treffen doch bereits heute auf Grafen Taaffe die Wone Goethes zu: „Ich weiß, wie man den Geist des Volks versöhnt: Doch so verlegen bin ich nie gewesen." vis- ä vis sitzt, er ist gewiß ein Geometer. Erstaunt blickte ich meine schöne Nachbarin an — ein Geometer? WaS fällt Ihnen ein, ein Reisender in Schnittwaaren, soeben aus Preß-birg angelangt, welcher sich vor den Fluthen der Antisemitenbewegung nach Cilli flüchtete, wo die Parole: „Kauft nur bei Christen" noch nicht in der Mode ist. Meine schöne Nachbarin schwieg, sie warf nur noch einen mitleidigen Blick auf deu jungen Semiten und schloß dann die Augen: ich wußte nicht ob sie meditirte oder schlief, oder beides zugleich that. Ich keime Leute die im Schlafe mehr denken, als im wachen Zustande. Doch davon ein andersmal. Mein Urtheil war indessen zur Publication reif geworden, ich verurtheile den Herrn Capell^ meister weder zu Arrest noch zu Fasten; wozu auch zu Letzterem? hat ja doch eine im Ge-fängnißwesen maßgebende Persönlichkeit jüngst bemerkt, daß in unserem Gefängnißwesen etwas faul sei, es werde nicht ordentlich gefastet, was ich gerne glaube, denn Fische und Mehlspeisen stehen den Arrestanten nicht zu Gebote. Ein berühmter Staatsmann äußerte sich, daß jed?s Volk die Regierung habe, die eS verdiene. Dasselbe gilt vom Publicum. Der Capell-meister hat den Beifall des Pnblicnms im reich-sten Maße aeerntet, er wurde stürmisch applau-dirt, wiederholt herausgerufen, bejubelt. Z>as Ministerium Taaffe. Es ist nicht besonders schwer, schreibt die „Allgemeine Zeitung", ein Ministerium zu glori-ficieren. weil und so lange eS im Amte ist. Je nach den Umständen, besonders nach den herbei-geführten Umständen, bedeuten drei Jahre herz-lich wenig, und wenn man dem Grasen Taaffe einmal ins Herz sehen könnte, so würde man schwerlich dort die rosige Stimmung eines Trinmphators entdecken. Graf Taaffe hat es einmal anders probiren wollen und sollen, als es unter der Versassungspartei zuging; er hat die „nationalen" Geister des vielstämmi-gen Oesterreich entboten; diese sind mit lautem Slava und Ztvio in die Arena gestürzt und suchten seitdem so viel Specialbeute zu machen, als irgend möglich. Für sich allein wären sie freilich nicht mächtig genug zur Erhebung und teilweisen Durchführung ihrer Ansprüche gewe-sen; sie bedurften der deutschen Ultramontanen, die ihrer Natur nach jedes Stammesgesühles bar sind und den allerverdächtigsten Kosmopo-litismus im Schilde führen; Cbi Roina, ibi pa-tria. Manche Vertreter der „Nationalitäten," welche durchaus nicht ultramontan gesinnt sind, mußten aus „Prinzip" in den sauren Apfel beißen, den Vaterlandslosen hin und wieder zu Willen zu sein. Und ein solches Convolut von notdürftig zusammengehaltenen Interessen, die unter anderen Verhältnissen hart widereinander fahren würden, nennt man eine Majorität! Graf Taasse hatte die „Vehrsöhnung" an die Spitze seines Programms gestellt. Wer ist „ver-söhnt '{" Die Polen. Tschechen. Slovenen mit dem Ministerium? Bei den Abstimmungen von Fall zu Fall. Mit dem Endziele deS Grafen Taasse, welches wir ihm bereitwillig unterstellen, gewiß nicht. Mit den Deutschen? Ja, guten Morgen! Der Deutschenhaß hat in Oesterreich nie so feu-rige Farben getragen, wie jetzt. Der Deutsche soll nicht einmal eine Privatschule auf seine Kosten gründen dürfen; der deusche Schulverein treibt Landes- und Hochverrat! Nach den Heiß-spornen der „nationalen" Parteien müßte das Deutsche in ihrem Gebiete abgeschasst werden. Was der Abgeordnete v. Carneri in seinen Philippiken nur andeutete, daß die Nationalitä-ten- und Sprachhetz« bereits in der Armee Wurzel fasse, was damals im Abgeordnetenhause die obligate „Unruhe" hervorbrachte, das soll bei den letzen Truppendislocationen ein nicht wenig mitbestimmender Faetor gewesen sein. Man erzählt sich darüber allerlei Dinge, die nicht gut mitzuteilen sind. Daß der Deutsche nicht ..versöhnt" sein kann, liegt auf der Hand; ja. wir wagen die Behauptung, daß er auf diefe Weise nie „versöhnt" werden wird. Auf der deutschen Bevölkerung lastet allenthalben eine schwüle, pessimistische Stimmung, eine Resi- Wir leben in einem parlamentarisch regier-ten Staate, die Majorität entscheidet. Partei-diSciplin wird von mir in politischen Dingen g-predigt, soll ich selbst jetzt diese Disciplin über-treten? nein! Die überwiegende Majorität deS Publicums ist mit den Leistungen der Musik-capelle unter der gegenwärtigen Leitung sehr zufrieden — ergo bin ich es auch. Der Herr Capellmeister ist auch ein eifriger Componist, welcher in erster Linie weiß, was für das große Publicum musikalischer Caviar ist. Die nächste Soire wird mit der Komposition: „Ich kenne meine Pappenheimer", Gallop von Herrn Maier eröffnet. Gute Nacht Herr Nach-bar, beim Löwen sehen wir uns wieder. Z»ie tschechische WationaMteratur. (Bon Hans von der Jgla.) Die Sprachenfrage, welche die politische Welt schon so geraume Zeit in Athem erhält, lenkt den Blick unwillkürlich auf das Sprach-und Literaturgebiet. Wenn der deutsche Beamte in Böhmen, so er sein Fortkommen finden will, ge-zwungen werden soll, eine Sprache zu lernen, die so grundverschieden von der deutschen ist, daß sie nur mit den größten Opfern an Zeit, Mühe und Gewalt bewältigt werden kann, ist derselbe doch auch berechtigt, zu fragen, ob denn — 2 — gnation, die zwar lange genug zu den „berech-tigten Eigenthümlichkeiten" des Kaiserstaates ge-hörte, deren Wiederkehr aber ein Jahrzehnt lang doch für kaum möglich gehalten wurde. Der Deutsche fühlt sich an die Wand gedrückt, und gegen diese leider nur zu positive Stimmung helfen keine offiziösen, auch nicht die „freiwilligen" Schönfärbereien, Ausflüchte und Unwahrheiten, lauter Panaceen, welche trotz ihrer verschwen-derischen Austeilung nur bei Einfältigen und solchen verfangen, die auf das gedruckte Wort schwören. Aotitische Aundschau. Cilli. 11. Oltober Inland. Jene politischen Schwärmer, welche noch immer von einer Versöhnung der slavischen Nationen mit den Deutschen träumen, dürften durch die Rede, mit welcher der neue Bürgermeister von Prag. Dr. Czerny, sein Amt antrat, doch etwas ernüchtert worden sein. Der Genannte gerirte sich nämlich als Vollblnt-Slave, ignorirte eS vollkommen, daß es in der böhmischen Haupt-stadt auch Deutsche gebe, uud stellte Prag mit echt tschechischer Kühnheit an die Grenzscheide deS germanischen und slavischen Wesens. Der Rückgang in der Kenntniß der deutschen Sprache macht sich indeß in der Armee sehr bemerkbar. Es haben auch bereits viele Oberste eine Eingabe an das Kriegsministerium gemacht und darin dargethan, daß eine große Anzahl von Einjährig-Freiwilligen der deutschen Sprache aar nicht mächtig seien, daher die gründliche Erlernung der deutschen Sprache in allen Mittel-schulen dringend geboten sei, da ohne Kenntnis der Armeesprache die Beförderung zum Officier unmöglich märe. Im oberösterreichischen Landtag ist ein Strike der Elericalen zu verzeichnen. In der donnerstägigen Landtags-Sitzung stellte nämlich Abgeordneter Pflügl den Antrag, die Berathung des LandesschulfondeS-PräliminareS von der Tagesordnung abzusetzen, bis der eingebrachte Antrag auf Aenderung der Schulgesetze zur Discussion gelangt und im Sinne seiner Partei gelöst sein werde. Da dieser Antrag abgelehnt wurde, erklärte Pflügl namens seiner Partei, an den Berathungen über diesen Gegenstand nicht theilnehmen zu können. Sämmtliche Elericale verließen das Haus. Ausland. Die panslavistischen Umtriebe, schreibt der „Pesti Naplo," haben ganz Oberuugarn mit ihren Netzen umsponnen. Dieselben sind sehr ernster und tief einschneidender Natur, und eS wäre zu wünschen, daß nicht allein die staat-lichen, sondern die gesellschaftlichen Factoren ihre Schuldigkeit thun. Denn die Staatsgewalt kann, so energisch sie auch ist, nicht so weit der Lohn der Arbeit entspreche, d. h. ob die durch die Erlernung der tschechischen Sprache er-wachsenden praktischen oder geistigen Vortheile die angewandte Summe von Zeit und Mühe aufzuwiegen im Stande seien oder nicht. Daß der praktische Nutzen, den die Kenntnis des tschechischen Idioms gewährt, ein höchstens ört-licher ist, wird wohl jedem geneigten Leser aus eigener Erfahrung bekannt sein. und braucht daher nicht weiters erörtert zu werden; minder klar dürfen dagegen die Vorstellungen von dem geistigen Nutzen sein, den die Aneignung des Tschechischen mit sich bringt, und so wollen wir denn im Folgenden die tschechische Literatur, insbesondere die Nationalliteratur einer näheren Beachtung würdigen. Das erste, was uns bei dieser Betrachtung ausfällt, ist der verhältnißmäßig sehr späte Be-ginn der literarischen Thätigkeit in Böhmen. Während die Poesie iin westlichen Europa, in Frankreich, England und Deutschland längst eine gedeihliche Pflege findet und zumal in Deutschland im 12. und 13. Jahrhundert die herrlichsten Blüten hervorbringt, finden wir bei dem mit dein Westen politisch zusammenhängen-den Tschechenvolke kaum spärliche Atyätze zu einer Literatur. So reich und mächtig auch die Anregung zu poetischem Schaffen von Deutsch-land aus war, der Tscheche fand daran keinen gehen, wie die Gesellschaft. Die Staatsgewalt kann die Panslavisten nur verfolgen und die reichsfeindlichen Umtriebe bestrafen; kann aber die MagyarisirnngSbestrebungen nicht so wirk-sam fördern, wie die Gesellschaft. Sollte die letztere nicht im Stande sein, den panslavistischen Wühlern den Boden streitig zu machen, dann ist der Kampf der Staatsgewalt ein Problems-tischer, denn er richtet sich gegen die Köpfe einer Hydra. Die Hände der Regierung sind in dieser Hinsicht durch daS unglückselige Natio-nalitätengesetz gebunden, die Hände der un-garischen Gesellschaft jedoch sind ganz frei. Der italienische Ministerpräsident DepretiS hat in Stradella eine Programmrede gehalten, welche in fast sämmtlichen Journalen, soweit dieselben liberal schattirt erscheinen, auf das Beifälligste glossirt wird. Mit dem vorgestrigen Tage hat daher auch in Italien die eigentliche Wahlcampagne begonnen. Wie verlautet, sollen bereits 5000 Candidaturen, also etwa li) Ean-didaten für jeden Kammersitz ausgestellt sein. Ein Hamburger Privatschiff hat auf Rcch-nnng der montenegrinischen Regierung in Antivari Munition und Kriegsmatcriale abgeladen. Die Montenegriner concentriren Truppen an der albanesischen Grenze. Aus Tkutari wurden mehrere Gebirgsgeschütze nach Tust geschickt._ GorrespondenM. Wie», 10. Oktober. lOr.-C) Officiöse L ä r m t r o m p e t e n.j Die rührende Fibelbnch-Geschichte vom braven Grafen Taaffe und den schlimmen Deutschlideralen. welche ein officiöser Dichter vor einigen Wochen in die damals noch „AugSburger Allg. Zeitung" einrücken ließ, hat offenbar Wohlgefallen gefunden in den Augen der Gebieter über die Schätze des DiSposinons-fonds, denn die ganze Compagnie der Regie-rungsjournale hat den gemessen Auftrag erhalten, die plumpe Lobhudelei, welche in der „A. Z." unter dem Titel: „Drei Jahre Taaffe" erschienen war, nachzudrucken und als einen lehrreichen Rückblick zu bezeichnen^ Rühren wir nicht an dem braven Grafen Taaffe. Hoch-derselbe erfreut sich deS besondern und für deutsche Journale höchst gefährlichen Schutzes der eben so löblichen als allmächtigen Staatsanwaltschaften und überdies sehen wir nicht ein, warum wir den Herrn Grafen Taaffe nicht einen braven Mann sein lassen sollten. Zumal ja auch der officiöse Dichter das Schwergewicht seiner lehr-reichen Erzählung weniger aus die Bravheit des Herrn Ministerpräsidenten als auf die Bosheit der Deutschlideralen legt, die sich in seinen Schilderungen als eine besonders gefährliche Sorte von Menschenfressern, nämlich als Minister-f r e s s e r präsentiren. Innerhalb der drei Jähr-chen Taaffe hätten sie nämlich nicht weniger als 5 schreibe fünf leibhaftige Minister verzehrt u. z. Geschmack nnd erst, als die Blütezeit des Minne-gesangeS und der höfischen Dichtung längst vorüber war, entschloß matt sich im l t. Jahrhundert auch in Böhmen durch Uebersetzung deutscher Dichtungen mit dem Westen in geistige Verbindung zu treten. So entstand.Tristram*, «Taudariäc a Floribcla", der „Stilfried* und das Lied vom ,Alexander', letzteres eine Nachbildung eines lateinischen Originals. Dieses späte Erstehen der Nationalliteratur in Böhmen kränkte die Tschechen in der Folge nicht wenig, bis der erfindungsreiche Hanka im Anfange unseres Jahrhunderts einen Ausweg zeigte, auf welchem man das, was frühere Jahrhunderte nicht geschaffen, dennoch nachholen könnte. So tauchen auf einmal die Lieder und Gedichte der sogenannten „Grünberger" und „Königinhofer" Handschriften, verschiedene Legen-den und dgl. aus. und die Tschechen sahen sich mit einemmale im Besitze einer Poesie, welche bis ins 13., ja theilweise bis ins 9. und 8. Jahrhundert znrückreichen sollte. Freilich konnte das Vorgehen Hanka's und Zimmermann'S anf die Dauer nicht unbekannt bleiben und in unseren Tagen, also kaum fünfzig Jahr« später, ist der ganze Sachverhalt durch namhafte tschechische Forscher, wie Schembera, Waschet u. A. durch unerschütterte Beweise der Wissen-schast bloßgelegt worden. sind dies die Herren Stremayr, Horst, Korb, K r e m e r und Streit. Die Herren Chertek und Kriegsau sind — eS verdient dies wohl beachtet zu werden — nicht auf das Kerbholz der liberalen Deutschen geschrieben. Von diesen schweigt überhaupt die Geschichte. Doch dürfen sich die Liberalen darauf Nichts einbilden. Sie bleibe» darum doch — ja selbst, wenn man die anderthalb Minister — Chertek war ja eben nur ein halber — geradezu als Opfer der Taaffe'-schkn Majorität hinstellen wollte, der Ausbund der Unverträglichkeit; denn für diesen Fall würde sich die Rechnung also stellen: Die Majorität mit ihren 170 Stimmen begnügte sich mit einem Opfer von blos 1'/, Ministern, während die Mi-norität, mit rund 140 Stimmen nicht weniger als 5 Minister beanspruchte. Ist eS unter solchen Umstanden etwa überraschend, daß die Officiösen nur mit einem gewissen Grauen von den bösen, bösen Liberalen sprechen ? Es geschieht nicht zum ersten Male. daß die officiösen Geschichtsfälscher die Behauptung ausstellen, die genannten fünf Männer wären durch die liberalen Parteien der beiden Häuser des Reichsralheö aus ihren Stellen verdrängt worden und wie wohl ihnen immer entgegnet wurde, daß eine solche Behauptung zum Mindesten läppisch sei, da es doch offenbar m gleichem Maaße unsinnig wie nnparlamen-tarisch wäre einer Minorität, für die man sonst nur Spott und Hohn hat, Minister zu opfern, wiederholen sie beharrlich den Vorwurf: die Deutschliberalen seien selbst Schuld daran, daß sie im Cabinet des guten, braven Grafen Taaffe nicht mehr vertreten seien, denn die Herren Stremayr, Horst. Korb, Kremer und Streit seien einzig und allein darum zurückgetreten, weil sie von ihren eigenen Parteigenossen angegriffen wurden. Damit soll doch wohl gesagt sein, daß ohne das Dazwischentreten der Liberalen die Herren Stremayr und Horst beziehungsweise die Herren Kremer und Streit sowie, wenn er nicht leider schon todt wäre, Baron Korb bis zum heutigen Tage keine Ursache gefunden hätten, ihrem braven Ministerpräsidenten den Rücken zu kehre». Es ist also klar: die Schuld liegt an den Deutschliberalen. Glücklicherweise leben — bis auf den von Allen gleich aufrichtig betrauer-ten Baron Korb — die angeblichen Opfer der Bosheit, Tücke und Verbissenheit der Deutsch-liberalen. Wenn es den Wohldienern deS guten Grafen Taaffe um die reine Wahrheit zu thun wäre, hätten sie also nur nöthig die Herren selbst zu fragen, welche Motive ihre in Rücktritt zu Grunde lagen. Warum scheuen sie die so geringe Müh? die Wahrheit zu erforschen ? Herr Dr. v. Stremayr — wir nennen diesen zuerst, weil er der Einzige ist. der thatsächlich wegen der famosen Sprachen-Verordnung hart angelassen wurde — wird dock offenbar besser wissen, warum er seine Demi^ Ein zweit.'s Moment, welches unS bei Durchblätterung der tschechischen Literaturge-schichte auffällt, ist die Armuth und Dürftigkeit der tschechischen Dichtkunst, u. z. zu allen Zeiten in allen Perioden der tschechischen Literatur. Die poetische Literatur war im 14. Jahr-hundert kaum erstanden, als sie, ohne zu höherer Blüte gelangt zu sein, fast im Keime dahinstarb. In Deutschland war mittlerweile der Meister-gesang aufgekommen und hatte allmälig auch bei den Deutschen in Böhmen und Mähren — ich erinnere nur an die Meistersänger in Jglau — eine sehr lebhafte Pflege gefunden. Die Tschechen verhielten sich jedoch auch dieser Strö-mung gegenüber abwehrend und negativ. Was wir in jener Zeit als erwähnenswert finden, daS ist hie und da eine Uebersetzung aus dem Deutschen oder oder aus anderen Sprachen. Der .Mastickär,' ein Fastnachtspiel aus dem 14. Jahrhundert, welches von den Tschechen als das älteste Denkmal ihrer dramatischen Poesie be-trachtet wurde, ist bekanntlich vor Kurzem auch als eine bloße Uebersetzung eines deutschen Originals erkannt worden und ist übrigens ohne allen poetischen Wert. Der .Tkaillecek." welcher aus dem 15. Jahrhundert zu stammen scheint, ist durch die Beweisführung Johann Knieschek's gleichfalls als Nachbildung, u. zw. als eine sehr mißlungene, des vortrefflichen deutschböhmischcn — 3 — sion aus dem Ministerium Taaffe genommen hat, als die Pfründner deS Dispositionsfonds. Wir ersuchen daher höflichst und inständig Herrn v. Stremayr hierüber zu befragen und erklären hiemit feierlich, daß wir fußfällig Buße thun wollen, wenn auch nur die Antwort dieses angeblichen Opfers deutfchliberaler Bosheit die Anklage der Officiösen rechtfertigen sollt-. Nein, und hundertmal nein! Weder Stremayr und noch viel weniger Horst oder gar Korb sind dnrch^ die Deutschliberalen aus dem Cabinet Taaffe hinausgedrängt worden. Diese drei Männer nahmen ihren Abschied, weil sie leider zu spät die Einsicht gewonnen hatten, daß das Mißtrauen oder sagen wir vorsichtiger die Be-sorgniß der Deutschliberalen vor den Konsequenzen der Taaffe'sche» sogenannten VersöhnungSpolitik nur zu gerechtfertigt feien, und wenn dieselben bisher nicht gleich dem Fürsten Carl AuerSperg öffentlich ihr pater peccavi sagten, so mag die Ursache dessen wohl darin liegen, daß I>e hiezu noch keine Gelegenheit fanden. Im intimen Verkehre mit ihren Freunden machen, so viel wir wissen, die Herren Stremayr und Horst kein Hehl daraus, daß sie durch die Wendungen der Taaffe'schen Politik bitter enttäuscht wurden. Zumal der leider zu früh verstorbene Korb! Sollten die Officiösen wirklich nicht darum wissen, daß Baron Korb sich nach seinem Austritt auS dem Ministerium zur Uebernahme deS StatthalterpostenS in Mähren nur darum entschlossen hat, weil dieS den Wünschen der verfassungstreuen Deutschen Mährens ent-sprach ? Welche Ursache hätte auch gerade Baron Korb gehabt mit denDeutschliberalen zu schmollen ? Waren doch sie es, welche im volkSwirthschaft-lichen Ausschuß? deS Abgeordnetenhauses sein Programm insbesondere seine Pläne bezüglich deS Eisenbahnwesens mit sympathischer Zustim-mung begrüßt hatten, während die Herren von der Majorität sich kühl bis ans Herz hinan verhielten. Wenn cs die Officiösen wirklich nicht gewußt haben sollten, so sei es ihnen hiemit ausdrücklich gesagt: Die Herren Stremayr, Horst, und Korb sind seinerzeit aus dem Cabinet Taaffe ausgetreten, weil sie Anstoß nahmen an den Slavisirungste n d e nzen des H e r r n C a b i n e t s ch e f S und in den-selben eine Gefahr für die Einheit und Macht des Staates erblickten. Das ist — wir sind berechtigt es auszusprechen — die Wahr-heit! In Bezi-Hung auf die Herren Kremer und Streit verhält sich die Sache freilich anders. Diesen sind, wie wir unweigerlich zugeben, keine nationalen und staatsrechtliche Bedenken aufgestoßen und diese sind möglicherweise sogar heute noch der Meinung, daß Er. Excellenz Graf Taaffe dein Deutfchthum in Oesterreich nichts Uel'leS anthun wolle, oder doch nicht könne. Wegen den SlavisirungStendenzeu des Cabinets Originalwerkes: „Der Ackermann in Behem" erwiesen worden. Fast frnchtlos verstreicht die dem Aufschwung- der tschechischen Poesie so günstige Zeit Karl IV. und Wenzel IV. und die des vollen Triumphes der tschechischen Nation über die Deutschen in Böhmen, die Zeit Sigis-munds, bezeichnet auch das Grab der tschechischen Literatur. Man hatte mit der Verdrängung der deutschen Sprache und Literatur der tschechischen Literatur gleichsam d.n inneren Lebensnerv durchschnitten. Die Zeit des Humanismus, welche in ganz Europa eine reichere literarische Thätigkeit her-beiführte, erzeugte wohl auch in Böhmen, und zwar hier zum erstenmale eine intensivere und mannigfaltige wissenschaftliche Schriftstellern — wir erinnern mir an Gottlob Lobkowitz von Hasenstein, der sich übrigens selbst mit Stolz einen Deutschen nennt, an Gregor Hruby von Jeleni, Daniel Adam von Veleslavin u. A. —; d>e Muse der Dichtkunst ging aber selbst leer aus! Den trostlosen Mangel heimischer Producti-vität suchte man selbst in dieser literarisch so bewegten Zeit nieist nur durch Uebersetzung deutscher Gedichte. Romane und Sagen, wie von der Gräfin „Genofefa," von „Walter und Gri>eldis" und der „Melusinc" auszufüllen. Fand im humanistische» Zeitalter wenigstens die lateinnische und tschechische Prosa eine leb- Taaffe, welche den Herren Stremayer, Horst und Korb ihre Portefeuilles verleideten, sind also Kremer und Streit nicht aus dem Amt geschieden. Noch viel weniger aber um der An-griffe willen, welche sie von Seite der Deutsch-liberalen erduldet hatten. ES ist dieS schon auS dem Grunde unmöglich, weil den Deutschlideralen nicht einmal Gelegenheit geboten war einen Angriffspunkt zu finden. Die genannten beiden Exminister waren eben kaum in Contact gekommen mit den beiden Kammern deS ReichSratheS; doch genügte selbst eine fluchtige Berührung um sie zuüberzeugen, daß ihren Ideen und Plänen von Seite der Opposition mit wohlwollenderem Verständnisse begegnet werde als von Seite der Anhängerschaft des Grasen Taaffe, wiewohl auch diese ihnen keinen Anlaß zur Klage gab. Beide Seiten fanden sich mit dem nationalen und man darf wohl sagen auch politische In-differentismus dieser Herren stillschweigend ab. Dann hätten sie aber überhaupt keinen Grund gehabt aus dem Cabinete auszutreten? O doch? Und zwar einen ganz ausgiebigen! Damit aber die Officiösen sich in Zukunft nicht hinter ihre Unwissenheit flüchten und damit sie nicht fort-fahren die Deutschliberalen für die Minister-Mündigkeit der Herren Kremer und Streit ver-antwortlich zu mnchen, wollen wir sie über diesen Punkt ausklären. Die Herren v. K r e m e r und Streit sind aus dem Ministerium Taaffe ge-schieden, weil sie die Verantwortung für die unter so sonderbaren Umständen ertheilte Con» cession der L ä n d e r b a n k nicht auf sich nehmen wollten. Sie wollten nicht betheiligt sein an der Schöpfung einer Pariser Gründer- und Schwindelbank. Verstanden? Opfer des Con-fortiumS Bonioux fielen die Herren Kremer und Streit und nicht über die Opposition der Deutsch-liberalen sowenig wie Stremayr, Horst und Korb und sowenig wie Chertek, den seine Ueber-zeugungStreue in der Grundsteuerreformfrage zu Falle brachte und sowenig wie Kriegsau, dessen Rücktritt alle Welt erklärbarer fand als dessen Ernennung ... In solcher Beleuchtung nimmt sich die Fibelbuchgeschichte vom guten Grafen Taaffe und den bösen Teutschliberalen wohl minder — erbaulich auS. Kleine Gyronik. Cilli, It. Oltober. sE i n e diamantene Hochzeit.! Der hier domicilirende k. k. VermessungS-Oberinspec-tor und dessen Ehegattin, welche durch sechzig Jahre Freud und Leid mit ihm theilte, feiern übermorgen, den 13. d. im Kreise ihrer Kinder und Enkel daS Fest der diamantenen Hochzeit. Wie die seltene nur wenigen auserwählten Menschen beschiedene Feier ein erfurchtsvolleS Empfinden erregt, so erweckt auch die geistige und körperliche Frische der beiden Jubilanten unsere hafte Pflege, so verstreicht dagegen das ganze 17. und 18. Jahrhunden fast ohne alle und jede literarische Thätigkeit. Nur die pädagogischen Schriften des ComeniuS, welche jedoch fast sämmtlich in latainischer Sprache verfaßt sind, und von poetischen Werten die Uebersetzung der „Trutznachtigall" des Friedrich Spee von Kad-linsky bringen einige Abwechselung in diese li-terarisch völlig erstarrten Zeiten hinein. So sehen wir, daß von eine? Geschichte der tschechischen Poesie schlechterdings nicht die Rede sein kann. Fast poesielos verstreicht daS ganze Mittelalter und die Neuzeit und wir be» gegnen nirgend einem tschechischen Dichterwerke, was auch nur einigen Anspruch daraus erheben dürfte, vom Deutschen im Originale gelesen zu werden. Erst in unserem Jahrhunderte erwachte die tschechische Literatur und entfaltet sich nun unter dem günstigen Einfluße der deutschen Literatur in größerer Fülle. Doch hat auch bis heute noch die tschechische Muse sehr wenig Originelles aufzuweisen und selbst dieses ragt nicht über die Mittelmäßigkeit empor. Die gesammte lite-rarische Productivität des tschechischen Volke« wird von derjenigen der Deutschböhmen allein niehr als ausgewogen. — 4 — Bewunderung; und wahrhaft, trotzdem der Schnee des Alters die Häupter der beiden Ehe-galten schmückt, so wird doch Niemand den» selben ansehen, daß bereits 84, beziehungsweise 80 Jahre mit ihren ernsten und heiteren Wechsel-fällen über sie dahin gerauscht seien. ES ist ein glückliches, sonniges Alter, daS die beiden liebenswürdigen Persönlichkeiten umfließt. Mögen sie noch recht, recht lange als fester Pol in gleicher Frische und Rüstigkeit ihrer Familie teben ! sA u S dem Gemeinderathe.] In der heutigen außerordentlichen GemeinderathS« Sitzung wurden die Neuwahlen für den Spar-caffe-AuSfchuß vorgenommen und hiebei nach-stehende Herren gewählt: Franz Bahr. Anton Ferjen, Johann Kreizberger, Adolf Lutz, Adolf Marek, Fritz Mathes, Carl PoSpichal, Johann Radakovich, Josef Rakusch, Julius Rakusch, Gustav Stiger, Dr. Johann Sajovitz, Moritz Sajovitz, Eduard Skolaut, Carl Traun, Franz WUcher und Franz Zangger. jErledigte L e h r e r st e l I e n.I Zu besetzen sind: an der vierclassigen Volksschule zu Windisch-Graz eine provisorische Unterlehrer-stelle mit den Bezügen der II. Gehaltsclasse, an der vierclassigen Volksschule zu Windisch-Feistritz eine definitive Unterlehrerstelle mit den Bezügen der II. GehaltSclasse und an der dreiclassigen in der IV. GehaltSclasse stehenden Volksschule zu Negau eine definitive, eventuell provisorische Unter-lehrerstelle. sK a i s e r JosefS-Denkmal.] Die ursprünglich auf den 15. d. bestimmt ge-wesene Enthüllung des Kaiser JosefS-DenkmaleS mußte, da die in Graz bestellten Granitstufen noch immer nicht fertig gestellt wurden, ver-schoben werden. » sDeutscher S ch u'l v e r e i it.] Die Südbahn Liedertafel in Marburg ist dem Schul-vereine für die ganze Zeit ihres Bestandes als Mitglied beigetreten. sC i r c u S S ch m i d t.j Am verflossenen Montage führte Director Schmidt einen dem hiesigen Holzhändler Herrn Negri gehörigen braunen Wallachen vor. Herr Schmidt hatte das Thier in der kurzen Zeit von 10 Tagen dahin gebracht, daß eS mit Leichtigkeit chan-girte, ruhig über Hindernisse lief und prächtige Barrierensprünge machte. Reichhaltiger Beifall ehrte den Director für seine erfolgreiche Mühe. Von den gymnastischen Productionen der letzten VorstellungSabende möchten mir diesmal die Uebungen deS Schlangenmenschen besonders er-wähnen, die Verenkungen und Bravouren, welche derselbe ausführt, find wahrhaft ver-blüffend. Samstag findet die letzte Vorstellung statt. Wir zweifeln nicht, das die noch kommen-den Vorstellungsabende eine ungeschwächte An-ziehungSkraft ausüben werden, zumal die Direc-tion eifrigst bemüht ist. stets Neues zu bieten. ]Offene Drohung.] Dem Briefkasten in Frieda» wurde am 9. October eine Corre-spondenzkarte entnommen, welche nun der Be-Horde zur Amtshandlung vorliegt. Diese Karte ist slovenisch geschrieben und enthält in Schimpf-worten die Aufforderung, den hochwürdige» Herrn Pfarrer Sporn und den Herrn Notar Dr. Gerfchak z» beseitigen, widrigenfalls die Stadt angezündet würde." [® ch t c a ii n i l> a l i {ch.] Kürzlich hatte in Alt-Wöllan der Töpfergeselle Thomas Ul-manek den unter seiner Aufsicht stehenden Lehr-ling Max Muschga, da derselbe durchaus fort-gehen wollte, die Hände auf den Rücken gebunden und in den Keller geführt. Dort befahl er ihm niederzuknieen, und nach-dem der Junge dies gethan, stülpte er einen Rückenkorb über denselben, jedoch derart, daß beide Füße hervorlugten. Dann beschwerte er drii Korb mit einem eisernen Fenstergitter, auf welches er eine eiserne Stange und über-dies noch einen großen schweren Stein legte. Auf diese Art niedergehalten, brach sich der arme Lehrjunge Arm und Oberschenkel. Drei Stunden mußte er diese Folter erdulden; all sein Weinen und seine Jammerrufe konnten den brutalen Gefellen nicht bewegen der Pein ein Ende zu machen. Was jedoch diese Schinderei besonders merkwürdig macht, ist der Umstand, daß die Frau Meisterin mit Gemüthsruhe der ganzen Procedur, die ihr zu gefallen schien, beiwohnte, und daß das Gewimmer des Jungen sie nicht rührte, ihn aus der Situation, gegen deren^ Urheber beim hiesigen Kreisgerichte bereits die Strafanzeige erstattet wurde, zu befreien. ^Verwilderung.] Vorgestern starb in Ossenitz, Gemeinde Tüchern, das neunjährige Mädchen einer Keuschlenn. Als der Todtenbe-schauer erschien, bemerkte er neben dem todten Kinde ein etwa sechzehnjähriges, schwindsüchtiges Mädchen, welches seinem verstorbenen Schwe-sterlein ins bessere Jenseits bald nachfolgen dürfte. Als sich nun der Todteubeschauer zu fragen erlaubte, was dem Kinde fehle, wurde von der unmenschlichen Mutter mit einer Fluth von Vorwüfen über sein zu frühes Kommen überschüttet, denn bei etwas späterem Erscheinen hätte er unter Einem beide Leichen beschauen und diesbezügliche Kosten verringern können. Man kann sich denken, welch furchtbaren Ein-druck diese Worte auf das arme, kranke Mäd-chen machen mußten. Eine Geschichte von zwei Gän-s e n. Ein Kleingrundbesitzer hatte zwei Gänse, eine slovenische und eine deutsche. Wir lassen, wie der Leser sieht, die slovenische Gans voraus gehen, weil sie slovenisch gecildet und erzogen ist und weil heutzutage die Slovenen überall obenan sein wollen. Der Kleingrundbesitzer wohnte in einem gemischten Bezirk, war ein fanatischer An-Hänger der Gleichberechtigung, folglich hielt er sich auch 2 Gänse, denn eine Gans zu halten, wäre Hintansetzung der andern Nationalität gewesen. Im März begannen die Gänse Eier zu legen, der Mann sammelte die Eier und be-zeichnete sie. Die deutsche Gans legte 12. die slovenische nur 8 Eier. Der Kleingrundbesitzer ärgerte sich, warum ist die Gleichberechtigung eingeführt, wenn eine Gans mehr Eier legt wie die andere? „Wartet," dachte er, „ich werde euch schon d'ran kriegen!" Und als die Zeit kam, die Gänse über die Eier zu setzen, gab er jeder Gans nur 8 Stück und zwar der deutschen GanS unterlegte er die Eier der slovenische» und dieser die der deutschen. Es lebe die Gleich-berechtigung! — Aber was geschah ? Während die deutsche GanS ruhig sitzen blieb, wollte die slovenische keine deutschen Eier ausbrüten, sie wollte um keinen Preis sitzen bleiben. Der Mann aber war erfinderisch, und was thut ein PfiffikuS nicht, wenn eS gilt die Gleichberechti-gung practisch durchzuführen. Er theilte die deutschen und die slovenischen Eier und unterlegte jeder GanS 4 deutsche und 4 slovenische. — Jetzt blieb auch die slovenische GanS sitzen. ,Slava!* „Xivio!* und hinterher der Gleichberechtigung zu Liebe ein deutsches „Hoch!" Woche um Woche verging, die Gänse brüteten, endlich nach Ablauf der 4. Woche kam der be-stimmte Tag; der Kleingrundbesitzer sah nach und fand — waS? die deutsche Gans hatte alle 8 Eier ausgebrütet, während die slovenische Gans nur ihre eigenen, d. h. die slovenischen Eier ausbrütete und die deutschen als „Plützer," nämlich als unfruchtbare Eier liegen ließ. — Der Kleingrundbesitzer bekam also von 20 Eiern nur 12 junge Gänschen! —Von den 12 jungen Gänsen waren 8 slovenisch und nur 4 deutsch, obgleich die deutsche Gans um 4 Eier mehr gelegt hat, als die slovenische! Die dumme deutsche Gans brütete Alles aus. was man ihr unterlegte, während die slovenische nur windische Gänse ausbrütete! Dies sind beiläufig die — Ergebnisse der angestrebten Gleichberechtigung. [Z s ch e dj i s ch e«.] Moravske Orlice hat mit der Veröffentlichung der Adressen jener Ge-fchäftsleute in Trebitsch und Umgebung begon-nen, bei welchen, weil sie Tschechen sind, alle Patrioten zu kaufen haben. Die Redaktion des BlatteS kündigt die Veröffentlichung gleicher Listen für die übrigen Städte ic. an. sD er „literarische" Club in Lai-b a ch] — selbstverständlich ist dabei slovenische Literatur gemeint — strengt den Geist einiger slovenischer Nationalhelden gar gewaltig an. Der neueste Ritter vom Geiste Herr Dr. Voschnjak hat beim letzten „Jour fixe" präfidirt. Ein Herr Hribar hat den Herren das literarische Vergnü-gen bereitet darüber zu sprechen: „wie letztens in Oberlaibach ein slovenischer Rechtsgelehrter dem Deutschen einen Strudel weggegessen hat." Man sieht, daß Herr Dr. Voschnjak und Ge-nossen an der slovenischen Literatur gewaltig arbeiten. DaS interessante Thema deS Herrn Hribar soll vielfach vom lebhaftesten Applaus unterbrochen worden sein, und Hr. Dr. Voschnjak will Herrn Hribar in der nächsten feierlichen Senatssitzung der tschechischen Universität das DoctorSdiplom zu verschaffen suchen.j sU e b e r f a h r e n.I Dieser Tage wurde daS vierjährige Mädchen Josefa Hofmann in Goli-verh von einem schnell rollenden Wagen so un-glücklich überfahren, daß es am Platze todt liegen blieb. sB e r b r a n n t.] Der vierjährige Winzers-söhn Jakob Sapuschek kam auf der Kuhweide zu Knoflitza dem angesteckten Feldfeuer zu nahe. Die Kleider fingen Feuer, und mußte das arme Kind unter den furchtbarsten Schmerzen den Geist aufgeben. sP f e r d e d i e b st a h l.1 Vorige Woche wurde dem Grundbesitzer Georg Podverschek in Zaslovitzen ein vierjähriges Pferd (scheckige Stute) sammt einem Steirerwagen gestohlen. Der Schaden beziffert sich auf 400 fl. Der Dieb flüchtete sich mit dem gestohlenen Gute nach Croatien. Vermuthlich war es wieder der berühnite Garibaldi. sB r a n d.] Dem Besitzer Jakob Verona brannte dieser Tage sein Weinkeller-Gebäude in Vitenze ab. Der Schaden beträgt 300 fl. sT r i ch i n e n e p i b e m i e.] In der Stadt Braunschweig herrscht gegenwärtig eine Trichi-nenepidemie. welche unter den Einwohnen eine um so größere Aufregung hervorruft, als erst vor einiger Zeit dort eine Anzahl Trichinen-erkrankungen vorgekommen sind. Die jetzige Erkrankung hat eine lo große Ausdehnung, daß nach Angabe des „Braunschweig. Tgbl." ein einziger dortiger Arzt dreißig an Trichinose erkrankte Personen zu behandeln hatte. Im Ganzen seien bis Donnerstag Nachmittag etwa 50 Fälle konstatirt und ein weiterer Zuwachs werde für sehr wahrscheinlich gehalten. Im Interesse des Publikums und der schuldlos von dem allgemeinen Mißtrauen betroffenen Schläch-ter wird eine strenge Untersuchung verlangt, ob die amtlich vorgeschriebene Untersuchung auch wirklich stattfinde. sC h o l er a in Frankreich.] Nach einem Berichte des „Telegraphe" sind in Mo-dane auf der französischen Seite des Mont CeniS Tunnels einige Fälle von asiatischer Cholera vorgekommen. Die Postbeutel wurden demzufolge sorgfältig deSinficirt, und eine Commission von Aerzten und Chemikern ist daselbst bereits an-gelangt und Untersuchungen anzustellen. sDer Buchstabe tödtet .. . .] Wie strenge es in England mit dem Buchstaben des Gesetzes genommen wird, beweist nachstehender Fbll. In Pontesract (Dorkshire) wurde ein junges Mädchen, die Tochter des berüchtigsten Wilddiebes der Umgegend, auf der Wilddieberei in flagranti ertappt und dem Polizeirichter vor-geführt. Dieser aber sprach das Mädchen auf Antrag seines Vertheidigers frei, weil das Gesetz ansdrücklich nur von Wilddieben männlichen Geschlechtes spreche und es demnach keine An-wendung auf weibliche Perfonen finden könne. BiS zur Abänderung des betreffendnn Gesetzes können in England Frauen jetzt ungestraft der Widdieberei obliegen. sD i e neuen Einser-Banknoten.] „Wie gefallen Ihnen die neuen Einser?" fragte ein Börsianer den anderen. „Je. nun." antwortete dieser, „einer allein gefällt mir nicht besonders; aber je mehr ich ihrer beisammen habe, desto schöner kommen sie mir vor. sDaS Jubiläum deS Luftballons.] Die französische Academie der meteorologischen Aerostatik hat beschlossen, daS Centenarium der Erfindung des Luftballons durch Montgolfier den Aelteren durch ein öffentliches Bankett im nächsten Monate zu feiern. Aus einem Buche: „Die Geschichte der Academie der Wissenschaften für daS Jahr 1783" geht nämlich hervor, daß der erste Versuch mit dieser Erfindung nicht, wie man bisher glaubte, am 4. Juni 1783 zu Annonay, sondern im Laufe deS November 1782 zu Avignon gemacht worden ist. Der bei dieser Gelegenheit verwendet« Ballon war auS Seide verfertigt nnd hatte einen FassungSraum von 40 Kubikfnß. [Deutsche Priester.] Man berichtet aus Pilsen vom gestrigen: „Bezirks. Schulin. fpector P. Marras aus Semlowitz und P. Rank auS Bischofteinitz traten dem neu gegründeten Teutschen National-Verein bei. P. Eonrad in Sirb trat mit./inem namhaften Beitrage dem Teutschen Schulverein bei." [Die Farbe der Sterne.] Hierüber läßt sich ein humoristifcher Anonymus jenseits des „großen Wassers" vernehmen wie folgt: „Diese neugierige Wissenschaft! Was wird sie nicht noch alles entdecken? Daß der Saturn mehr Ringe hat, als wir bei öffentlichen Gelegenheiten an den Händen irgend einer Pfand« leihers-Gattin sehen, ist eine alte Geschichte. Die Mond? des Mars, die man nur geahnt, sind feit vier Jahren bekannt. Auf diesem Planeten hat man jetzt sogar Kanäle gefunden, und eS wird vielleicht nicht lauge mehr dauern, so hören wir, daß dort schon vor 2000 Jahren ein Kaualboot-Junge (& la Garfield) es zum Prä» sidcnten gebracht habe. An der Sonne, welche unsere Vorfahren göttlich verehrten, weil man sie für das reinste nnd glänzendste aller weib» lichen Wesen hielt, hat man Flecken entdeckt, größer als sie die häßlichste Zigeunerin aufzu-weisen hat. und nun erforscht man auch noch die kleinen unschuldigen Sterne, von denen doch noch Altvater G ö t h e sagt, daß man sie nicht begehrt und sich nur ihrer Pracht freut. Daß die Sterne leuchten, ist eine uralte Geschichte, aber wie sie leuchten, wie ihr Licht wechfelt, dieses ist erst von neueren Gelehrten festgestellt worden. Jeder Fixstern ist, wie man annimmt, eine flammende Sonne, und er strahlt verschic-deneS Licht aus, natürlich je nachdem daS Material ist, womit er cinheiyt. So hat man entdeckt, daß der Stern Vega weiß, ArcturuS (im unteren Theil des Sternbildes des Bootes) gelbröthlich und Antares im Sternbild des Scorpion roth glüht Roth erglüht auch Alde-daran im rechten Auge des StierS; weiß da-gegen schimmern Regulus, Denebola am Schwänze des Löwen und der Nordstern. Sirius in der Schnauze des großen Hundes scheint weiß, aber feine eigentliche Farbe ist grün. Einige Sterne haben in historischer Zeit ihre Farbe gewechselt. So sagt man, daß der Sirius den alten Egyptern und Griechen roth geschienen habe. Auch Eapella im Fuhrmann schien einmal roth, leuchtete aber im Mittelalter gelb und strahlt jetzt ein bläuliches Licht aus. Die merkwürdigste Beobachtung macht man an einer Gruppe im Sternbild des südlichen Kreuzes, welche in fast allen Farben flimmert. — Wie lange wird es noch dauern, und die neugierige Wissenschaft wird jeden einzelnen Stern gewogen haben, wie man ja bereits das Gewicht der Erde und des Mondes festzustellen versucht hat. Auf ein paar Millionen Pfund mehr oder weniger kommt es dabei wohl nicht an!" [Ein lebendiges Schachspiel.] In Redworth Park in der Provinz Dorkshire hat der hochwürdige Vikar von Heighington in der vorigen Woche eine Konkurrenz mit dem Librettisten der luftigen Supp^schen Operette „der Seekabel" aufgenommen. Er hat — g. gen ein bedeutendes Eintrittsgeld — einem erlesenen Publikum ein lebendiges Schachspiel vorgeführt. Mitten im Park war ein quadriter Teppich auf dem Boden befestigt und die Fi-guren wurden durch Pfarrkinder d ' Orts, die in Kostüme im Stile des fünfzehnten Jahrhun-derts gekleidet waren, dargestellt. Als Bauern fungirten zierlich gekleidete Pagen in Schnabel-schuhen, die Läufer trugen die grotesken Nauen» jacken der Zeit, die Thürme wurden, wie es damals üblich war, von Bischöfen im vollen Ornat dargestellt, und die Springer waren ge-harnischte Ritter. Die Farben waren so unter-schieden, daß die eiae Seite vorwiegend im Grün, die andere in Roth gekleidet war. Der Ertrag dieses Geistlichen Schachspiels war dazu bestimmt — Kirchenglocken anzuschaffen. [Jetzt und ei n st.] Auf einem Oprat-theater Londons wird eine amerikanische Truppe die Saison mit einer Reihe von Vorstellungen — 5 — eröffnen, welche, wenn sie auch an innerem Werth zurückstehen sollten, sich doch in jedem Fall durch Orginalität auszeichnen werden. Die Gesellschaft besteht nämlich ausschließlich aus Damen, wie auch das Orchester, welche dieselbe mit sich führt, lauter weibliche Mitglieder zählt. Auch die Herrenrollen sollen von Damen gespielt werden, so daß man also beim Gegentheil von dem angelangt ist, was in alter Zeit ausschließlich Sitte war, da alle Rollen von Männern gespielt wurden. UebrigenS ist die Sache nicht so neu, wie sie aussieht; in der Operette ist es längst das erste Erforderniß. daß so viel Damen wie möglich in Hosen erscheinen. [Zu welch' verzweifelten Mit-t e l n] heutzutage Thealerdirectoren greifen um daß vielköpfige Ungeheuer Publicum anzulocken, beweist ein curioseS Beispiel ganz in der Nähe Berlins. Kürzlich verkündeten daselbst große mächtige Theaterzettel an allen Straßen und Häuserecken eine Theatervorstellung. Als Post» scriptum auf den Theaterzetteln war aber mit großen Buchstaben zu lesen: „Die geehrten Herrschaften, welche ein Billet zum ersten Platz erstehen, haben morgen zwischen 11 und 1 Uhr bei Unterzeichnetem eine Zahnconsultation frei. Auch werden gegen geringes Aufgeld Zähne ge» rissen und plombirt. A. ©., Theaterdirector und früherer Zahntechniker." (Wörtlich.) Vierzehn Personen wurden des Abends auf den mit weißen Servietten belegten Bänken des ersten Platzes gezählt, und Alle diese Vierzehn machten in der That einen so kläglichen Eindruck und eine so gottesjämmerliche Miene, daß dies nicht allein auf das aufgeführte Trauerspiel, sondern vielmehr aus die zahnärztliche Behandlung zu beziehen gewesen sein mag. Wir machen Fortschritte; aber wenn man die Leute auch so nicht in's Theater locken kann, — was dann? [Als e i n M u st e r lakonischerBe« r i ch t e r s t a t t u n g] kann folgendes „Item" gelten, das wir kürzlich in einem Wechselblatte fanden: „Charlie Smith, 12 Jahr alt, versuchte gestern noch üver das Geleise zu springen, als ein Zug heranbrauste; er kam auch glücklich hinüber bis auf das linke Bein, das blieb auf dem Geleise." [Reicher Kindersegen.] Frau Dr. Marie Austin, die vor Kurzem im Alter von 60 Jahren in Washington verschieden ist, war eine der ersten Amerikanerinen, welche das Diplom eines DoctorS der Medicin und Chirur« gie erhalten haben. In dieser Eigenschaft hat sie während deS BügerkriegeS in einem Regiments der Nordarmee mit dem Range eines Majors gedient. In ihrer 30jährigen Ehe beschenkte sie ihren Gatten mit nicht weniger als 44 ntänn-lichen Kindern, denn sie hatte sechsmal Drillinge und dreizehnmal Zwillinge. Entschieden hätte diese Dame die Bewunderung Napoleon l. erregt, du nach feinem bekannten Ausspruch zu Mine. Stael die Frauen nur nach ihrer Fruchtbarkeit „u schätzen vorgab. [Eine resolute Nihilistin.] Ein Beamter R. in Korssnny bei Charkow beschul-digte eine Frau T. daß dieselbe eine Soeialistin fei. Frau T. gab dies zu. bestritt aber jede Gemeinschaft mit den russischen Terroristen. Da aber R. gerade dieses an der Frau T. auszu« setzen hatte, so forderte ihn Letztere zum Duell auf zehn Schritte Distanz. Herr R. wurde durch diese Forderung so eingeschüchtert, daß er sich ans Korssilny nach einem benachbarten Dorfe flüchtete. Frau T. setzte dem feigen Manne aber nach, und als sie ihn in einem Wirthshause einholte und kategorisch zum Duell aufforderte, begann R. fürchterlich zu zittern, dann siel er vor Frau T. auf die Knie und bat Hände-ringend um Vergebung und Abstellung des Duells. Frau T. versetzte hierauf dem Feigling eine derbe Ohrfeige und kehrte befriedigt nach Korssnny zurück. Der beleidigte Beamte getraute sich nicht mehr nachhause zurückzukehren und reichte um seine Versetzung ein. [Ein wunderliche» Turnier] be» richtet der „Smol. Wjest." aus dem Dorfe Dub> rowo bei Smolensk. Als kürzlich dort eines Abends das Vieh inS Dorf getrieben wurde und an der Schänke vorbeikam, da siel es eineul der vor der Schänke stehenden Bauern ein, seine Stirn an der des stärksten Ochsen abzuprüsen; er bildete sich mit Rücksicht aus die Dicke seine« Schädels ein, er brauche nur mit seiner Stirn dem Ochsen an den Kopf zu stoßen, so werde derselbe zu Boden stürzen. Gesagt — gethan. Einen Moment sah der Stier sich seinen kühnen Gegner an und dann stürzte er mit solcher Hef-ligkeit auf den Bauern los, daß dieser sicherlich schwer verletzt worden war, wenn nicht die andern Bauern ihm rasch eingestanden hätten. Daß der betreffende Bauer in der That ein „Dickschädel" war ist wohl klar. [Ein Recept für Hausfrauen], um gute Dienstboten zu machen, schrieb ein erfahrener Arzt seiner verheiratheten Tochter in das WirthschaftSbnch. Hier ist es. Die Hausfrau nehme 2 Pfund Selbstbeherrschung, W« Pfund Geduld, l'/t Pfund Gerechtigkeit, 1 Pfund Ueberlegung, 1 Pfund Disciplin, 1 Pfund Milde, mische daS Alles mit der gleichen Quantität eigener wirthschaft-licher Tüchtigkeit und nehme davon täglich, wo nöthig stündlich, die gehörige Dosis nüchtern; überhaupt halte sie die Medicin immer zur Hand, um, wann nöthig, davon zu nehmen. [Russische Verluste im türkischen F e l d z u g.] Soeben sind die ersten zuver-lässigen Zusammenstellungen über die Verluste, welche die russische Armee in dem russisch-türkischen Feldzuge 1877/78 erlitten hat, er» schienen. Nach denselben betrug der Verlust an Todten und Verwundeten bei einer Gesainmtstärke von circa 933.000 Mann 149.000 Mann. ES ist nicht uninteressant bei dieser Gelegenheit daran zu erinnern, daß Deutschland's Gesammt» Verlust 1870/71 nur 53.500 Mann betrug. — Freilich darf auch nicht vergessen werden, daß die Russen unter dem Einfluß sehr schwieriger klimatischer Verhältnisse kämpften; so kamen z. B. nicht weniger als 10,654 Erfrierungen und ferner 37.000 Erkrankungen am Fleckfieber mit nahezu 13.000 Todesfällen vor. „Neue Welt." Vor uns liegt daS 1. Heft des III. Jahrganges des illnstrirten Familien-Journales .Neue Welt." Der stoffliche Inhalt und die Illustrationen dieses HefteS befriedigen im hohen Maße, und verdient das Blatt die wärmste Anempfehlung. Wir sind überzeugt, daß dieses Journal sich in jeder Familie rasch ein» bürgern wird. Abgesehen davon, das den Abon-nemen eine prachtvolle Oelsarbendruk - Prämie, „Die kaiserliche Familie," gratis und zwei rei-zende Genrebilder des berühmten Malers Cha-plin, „Im Walde" und „Im Tahle," gegen eine geringe Nachzahlung geboten werden so ist das Blatt an und für sich den besten illnstrirten Zeitschriften zur Seite zu stellen. Dabei kostet dieses Journal, von tkm jährlich 48 Nummern, beziehungsweise 24 Hefte erscheinen, mit Poswer-sendung vierteljährig nur I fl. 20 kr., ganzjährig 4 fl. 50 kr., und erhalten solche Abonnen» ten, welche den ganzjährigen Abonnementspreis im Voraus zahlen, die wertvollen Prämien sofort. DaS 1. Heft des III Jahrganges deS illnstrirten Familien'Journales „Neue Welt" enthält: „Der Roman eines Mutterherzens," von Ernst Pas-quö. — „Der Auerseppl," eine Geschichte aus Südtirol, von Hans Hopfen. — Eine „aftikani-fche Löwenjagd," von M. R. von Hohenberg. — „Ernst PaSquö," biographische Skizze von F. C. E. — „Ein verschollenes handschriftliches Dichteralbum," — Gedichte: „Stimmung," von Otto Prechtler. Allerlei auSNah und Fern. — Theater und Musik. — Literatur. —Bankwesen. — Afsecnranz. — Verkehrswesen. — Gesundheitspflege. — GemeinützigeS. — Schachzeitung (Prcisproblem) — PreiSrebuS. — Räthsel je. Illustrationen : „Die kaiserliche Familie". — „Familiengemälde" zum gleichnamigen Ge» dichte von Anastasius Grün. Originalzeichnung von A. Greil. — „Physiognomische Studien", Lriginal-Holzschnitt. — „Löwenjagd". Original-zeichnung von Ernst Peßler. — „Natnrscene", zum gleichnamigen Gedichte von Grillparzer, Originalzeichnung von Prof. Alb. Richter. — Porträt: „Ernst Pasqnö", Original-Holzschnitt. — „Mntterglück", Original-Holzschnitt von F. Biberhofer :c. — 6 — [3 a j b ) t i t u n ß.] Schmidt & Günther's Leipziger Jllustrirte Jagdzeitung 1883, Nr. 1, herausgegeben vom Königl. Oberförster Nitziche, enthält folgende Artikel: Vorschläge zu einem Reichsjagdgesetze. Vom kgl. preuß. Oberförster a. D. Gerstner. — Wolfsjagden in Lothringen. — Aus Thüringen, inter. Jagdnachrichten. — AuS Mähren, inter. Jagdnachrichten. — Der Chilisalpeter, ei» muthmaßliches Gift für Wild. Von E. v. Wolffersdorf. — Mancherlei. — Briefwechsel. — Inserate. — Illustrationen: DeS JägerS Töchterlein. Lriginalzeichnnng von Frhr. Schilling von Cannstadt. — Eisbär einen Seelöwen überfallend, Originalzeichnung von Jean Bungartz. Die Jllustrirte Jagdzeitung von Schmidt & Günther in Leipzig erscheint I. und 15. des MonatS und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 3. Bei den Postanftalten vierteljährlich SJN. 1.50. Alt und Neu. Vergangenheit und Gegenwart. In Sage und Geschichte dargestellt von Moriz Bermann. Mit 200 Illustrationen, Bildnissen, Ansichten, historischen Scenen von hervorragenden Künstlern. In 25 Lieserungen ä 30 Kreuzer = 60 Pf. = 80 Cts. (A. Hart-leben'S Verlag in Wien.» Vo» diesem empfeh-lenSwerthen Werke sind soeben Lieferung 7 bis 12 erschienen. Das ebenso schöne, als interes-saute Buch erfüllt die Aufgabt, in einzelnen ab-gerundeten Bildern bedeutfame Epochen und wichtige Ereignisse aus der politischen und Culturgeschichte aller Zeiten vorzuführen. Diese» Streben, die Ergebnisse der strengen Forschung zu popularisiren und in anmuthiger Einkleidung dem größere» Leserkreis nahe zu bringen, ist gewiß ein verdienstliches und kann nicht warm genug begrüßt werden. Diese Anerkennung darf dem glücklichen Grundgedanken »m so mehr gezollt werden, als er in den bis jetzt vorliegen-den Heften in vortrefflicher Weife durchgeführt ist. Jedes dieser historischen Bilder bietet reiche Belehrung, welche an Werth nur gewinnt, weil sie in so reizvoller Einkleidung geboten wird. „Alt und Neu" reichen sich wirklich die Hand, um in bunter Abwechslung vor des Leser« Augen bedeutsame Cultureignisse oder interessante Persönlichkeiten erstehen zu lasten. Für das große Publikum, das den Fachgelehrten nicht auf mühevollen und oft langweiligen Pfaden der Forschung folgen kann, vermittelt diese« Werk eine Fülle von historischer Belehrung, welche durch stete Beziehungen zur Neuzeit noch wirk-samer wird. Die beigegebenen trefflichen Jllu-firationen, die entweder wichtige historische Mo-mente darstellen, oder Porträts, Ansichten, Costüme u. s. w. bringen, sind eine würdige Ergänzung deS Textes, der hier und da durch das Durchschimmern liebenswürdigen Hu-mors, der sich indeß dem Ernst der Darstellung stetS unterordnet, noch pikanter gemacht wird. Als Leetüre für den Lesekreis gebildeter Fami-lieu, welche sich an der ewigen Romankost ichon übersättigt haben, dürfte sich das Werk besonders empfehlen, das dem oft citirten und fo selten erfüllten Zweck: Belehrung mit Unterhaltung zu verbinden, wahrhaft und in gediegenster Weise entspricht. AotKswirthschafttiches. fS ü d b a h ».] Vom 16. d. an werden bis auf Weiteres die Wien-Triester TageSeilzüge auch Wagen dritter Classe mit sich führen. [Städtisches Gefalle in M a r-bürg.] DaS Platzsammlungs- und Abmaßge-fälle der Stadtgemeinde Marburg ergab im September 1366 fl. 30 kr. Die Einnahme feit 1. Januar betrug 10.243 fl. 83 kr. — gegen 10.037 fl. 62. kr. in der gleichen Zeit des Vorjahres. sFreihand el und Wanderlager.] Eine praktische Illustration deS Freihandels für den Industriellen ist übrigens das Wanderlager. Da» Wanderlager ist der Freihandel im kleinen. Das Wanderlager erscheint im kleinen Stäbchen, wo bisher Handwerk und loealer Handel niit den bezüglichen Wareil in üblichen Preisen seinen Mann ernährt hat. Die Waren des Wanderla-gerS stechen viel schöner in die Augen und sind so „außerordentlich billig" — jedermann tauft dort seinen Bedarf — der Handwerker, der locale Handel hat keinen Verdienst infolgedessen und geht zu Grunde. Wer vom Wanderlager gekaust bat. merkt aber bald den Schaden, den die Waren taugen nichts und reißen auf dem Leibe beim ersten Gebrauch. Nur das Wanderlager hat seinen eigenen Vortheil — schlechte Ausschußware, welche „zu Hause" unverkäuflich war, ist sehr preiswürdig an den Mann gebracht. Der einfachste Menschenverstand mußte die Schädi-gung von Handwerk und reeller Industrie durch das Wanderlager einsehen — diese Sache lag den Handwerker sozusagen vor Augen. Aber für den Freihandel „wählt" er trotzdem. Und doch ist Freihandel weiter nichts als Wanderlager im großen, worin nur fremde Nationen und unsere internationalen Großhändler Vortheil finden und lucrieren. Deshalb fort mit allem Freihandel; — Freihandel ist Faustrecht, und wir sind die Schwächeren im Faustkampf. [Oesterreichs V er ke hr m it C en-t r a l ■ 21 st e it.] Ende vorigen Monats wurde die Bahnstrecke Tiflis Baku dem Verkehr, und zwar sowohl für Personen, als für Frachten, übergeben und steht somit das Schwarze Meer mit dem KaSpisee durch eine eigene Bahn (Pott-Tiflis-Baku) in Verbindung. Die Fahrt von Poti nach Baku dauert im ganzen dreißig Stunden. Somit ist nu» auch der KaSpisee, der schon längst nach allen Richtungen hin von Dampfschiffen durchfurcht wird, dent Verkehre mit Oesterreich geöffnet. In vierzehn Tagen kann man daher von Wien nach Krasnowodsk. dem Hafen von Khiwa und Bokhara ant KaSpisee. und in sechs-zehn Tagen nach Teheran gelangen. [DaS Alter der Pferde zu er-kenne n.] Wenn das Pferd neun Jahre hinter sich hat. dann bekommt es eine Runzel in daS Augenlid, und zwar in der obern Ecke deS un-leren LideS, und in jedem weiteren Jahre bildet sich eine neue solche mohlentwickelte Runzel. Wenn ein Pferd beispielsweise drei solche Run-zeln hat, so ist eS zwölf, wenn vier, so ist es dreizehn Jahre alt. Man braucht die Anzahl dieser Runzeln nur zu der Ziffer neun zu ad-dieren, und man hat sicher das Alter des Pfer-des. (The Southern Planter.) [Thierkrankheiten.] In Schützen-berg bei Luttenberg herrscht der Pferderotz, in Hl. Geist bei Gonobitz und Sokot bei Rann der Milzbrand des Rindes. [Viehseuche.] Die ungarische Regierung verfügte die Grenzsperre gegen Kroatien-Sla-vonien wegen Ausbruches der orientalischen Viehseuche. Hingesendet.*) BIT022 bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Hütten, Halakraakhelten, Magen- und Blasenkatarrh. PASTILL E N (Vardaropaultolwa). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Bahnen). Etiquette, Kork brand wie nebenstehend M > genau co beachten. MATTONI! GIESSHÜBLER *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantworlich. Kourse der Wiener Börse vom I I. Oktober 1882. Goldrente..........95.40 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.75 „ „in Silber . 77.55 1860« Märzrente 5#/f .....92.70 Bankactien .......... 829.— Ereditactien..........311.80 London ...........119.40 Napoleond'or.......... 9.47'/, k. k. Münzducaten........ 5.65 100 Reichsmark.........58.35 Ir,aJa.r-OrdJ3."Lm.g' Glltlt vom 1. Juni IVI. Trie»t—Wien. Courircug Nr. 1, Ankunft Cilli I Uhr 26 Min. Nacht«. Abfahrt , l » 28 , , Anschlags Prageihof, Eilzag Nr. 202, ab 3 Uhr Früh. , Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Uhr 17 Min. Mittags. Abfahrt , i » 19 , , Anschluss Pragerhof — » Marburg Postzug Nr. 406, ab 3 Uhr Nachm. Postzug Nr. 5, Ankunft Cilli 6 Uhr 14 Min. Abends. Abfahrt , 6 , 19 , , Anschluss Pragerhof Post*. 206 ab 7 Uhr 53 Min. Abends. , Marburg — Posting Nr. 7, Ankunft Cilli 3 Uhr 10 Min. Früh. Abfahrt , 3 » 15 , , Anschluss Pragerhof, Postz. 204. ab 9 Uhr 30 Min. Varm. , Marburg, , 404, , 9 , 15 , . Secundlrz. Nr. 93. Ankunft Cilli 9 Uhr 4 Min. Abends. Gemischter Zug Nr. 97, Ankunft Cilli 9 Uhr 11 M. Vorm. Abfahrt , 9 , 19 , , Anschluss Pragerhof — , Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Trlest. Coarirzug Nr. 2, Ankunft Cilli 2 Uhr 41 Min. Nachts. Abfahrt » 2 , 43 , „ Anschluss Steinbrück, Gemischter Zug Nr. 512 ab 4 Uhr 55 Min. Früh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 40 Min. Nachm, » » 3 B 42 „ » Anschluss Steinbrück Postzug Nr. 502, ab 5 Uhr 45 M. Nach in. Postzug Nr. 6, Ankunft Cilli 10 Uhr 22 Min. Vorm. Abfahrt , 10 , 27 , » Anschlags Steinbrück wie bei Zug Nr. 4. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Chr 45 Min. Nachts. Abfahrt , 1 , 50 „ , Anschluss Steinbrück wie bei Zag Nr. 2. Secundirzug Nr. 94 Abfahrt Cilli 0 Uhr Früh. Anschlags Steinb-ück — Gemischter Zug Nr. 98, Ank. Cilli 5 Uhr 26 M. Nachm. Abf. . 5 „ 34 , . Anschluss Steinbrück — Courirzüge 1 nud 2 rei kehren mit Wagen I., II. und 111. Classe; die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen L und II. Classe. D*e Eilzüge halten während der Badesaison in Tüffer und Römerbad. Bei den Postzügen werden nach Marburg Toor-und Retourkartcn IT. u. Hl. Classe mit zweitägiger Giltigkeitsdauer ausgegeben. Mit 1. October 1882 begann ein neues Abonnement auf die wöchentlich zweimal er» scheinende „Kitlier Zeitung". Der AbonnemcutspreiS beträgt: Für Cilli mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 30. Septemb. l. I. zu Ende ging, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Neu eintretenden Abonennten senden wir die bis jetzt erschienenen Feuilleton-Beilagen gratis zu. Administration der „Cillier Zeitung." Man "biete dem Glücke die Hand! 400,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Fall« bietet die Hamburger gronne Gela-Verloosnng, wiche vom Staat« genehmigt und garautirt ist. Die Tortbeilhast« Einrichtung des neuen Planes i.-t derart, das« im Laufe von wenigen Mo taten durch 7 Classen 47.600 lirnimir zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Hauut-trefler von eventuell Mark 400.000 speciell »her 250000 I Gew. a M. 1 Gew. a M. 150,000 I Gew. a M. 100,000 1 Gew. ä M. 1 Gew. ä M. 2 Gew. a M. 8 Gew. a M. 4 Gew. ä M. 2 Gew. k M 2 Gew. ä M. 1 Gew. ä JL 24 Gew. a M. 8 Gew. ä M. «0 000 50,000 40 000 80,000 85.000 GOOO 5000 4000 3000 2000 1500 1200 1000 500 145 3 Gew ä M. 54 Gew. ä M. 5 Gew. ä M. 108 Gew. a M. 261 Gew. a >1. 10 (Jew. ä M. 3 Gew. a M. 530 («ew. ä M. 20.000 1073 Gew. a M. 15 OOO 27069 Gew. a M. 12 000 18.436 Gewinne a M. 300, lO.OOO 200. 150. 124, 100, 04, 8000 67. 50, 40, 20. Von diesen Gewinner gelangen in erster Classe 4000 im Gesainmtbetrage von M. 116.1)00 zur Ver-loosung. Die Gewinnziehongen sind planmässig amtlich festgestellt. Zur näeJuien ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet 1 ganr.es Ong.-Loo* nur M. 6 oder fl. 3'/, 0. B.-N. 1 halbes , „ , 3 „ .. 1»4 „ 1 viertel „ „ „ 1'/, * 00 kr. Alle Aufträge werden tofort gegen Einsendung, Poiteitaahlung oder Nachnahme det Betrage» mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Ijtot*. selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, ausweichen sowohl die Eintheilung der Gewinne auf die resp. Classen, als auch die betreffenden Einlagen zu ersehen sind and senden wir nach jeder Ziehung unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Auf Verlangen versenden wir den amtlichen Plan franco im Voraus zur Einsichtnahme und erkläret) uns ferner bereit bei Nicht-Conveniem die Loose gegen Rückzahlung des Betrages vor der Ziehung lurockzunehmen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt planmässig prompt «iiier 8taat»-Oarantie. Unsere Cotlecte war stets vom Glücke besonders begünstigt und haben wir unseren Interessenten oftmals die grössten Treffer ausbezahlt. U.A.solche von Mark 250,000. 100,000, 80,000, 60.000, 40.000 et«. Vurauuu-Jiilirh kann bei einem solchen auf der ■ olldrMtrn HamIm gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst u. jedenfalls vor dem 31 Ortober «I. J. zukommen zu lassen. 547—10 Kaufmann & Simon, Bank- nnd Wechsel-Geschäft in Hamburg, P. 8. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte .Vertrauen und Indem wir bei Beginn 4er neuea Vcrloosung snr Betheiligung einladen, werden wir uns aoeh fernerhin bestreben, durch stets prompte und reele Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten tu erlangen. I). O. Princessen-Wasser von Angnst Renard in Paris. 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Bei diesem Anlasse erlaube ich mir meine Firma zur promptesten and billigsten Effec-tnimng von Insertionen aller Art ftlr Zeitungen des In- und Auslandes, Kalender and Cours-blieber etc. etc. bestens zu empfehlen. Kostenvuranscblüge, sowie Cataloge stehen gratis und franco zur Verfügung. Hochachtungsvoll Heinrich Sclialek, Annoncen-Expedition Wien, I-, Wollseoilo 1«. Triester Ausstellungs-Lotterie. 1, llaupIgOl lllll baar Gulden 3Q.CXX) g. llailptyewinn haar Culden 3Q OOO 3. Hanptgewinn haar Galdvn 10 000 Ferner 1 ä fl. 10.000 — 4 4 fl. 3000 - 5 ä fl. 3000 — 15 & fl- 1000 — 30 ü fl. 500 — 50 ä fl. 300 — 50 ä fl. 200 — 100 ä fl. 100 — 200 ä fl. 50 — 542 ä fl. 25, zusammen | IOOO Treffer zu &A3.550 Gulden | ausserdem noch viele andere Nebentreffer in von den Ausstellern gespendeten Ausstellungsgegenständen. SO Kreuier. 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