Lmbacher Zeitung. ^ FO. Dinstag am «i. Februar HOAV, l?> n backer ^eltuna" erscheint wöaelltlich 2 Mai: D'nstaq, Donncrstaq und Samstaq. U!,i> koste« s>imml del» «Illyrischen Vllltti" UN Coinptoir ganzjährig y ft,, halbt ^,le ^aioawe I 9 h,e Zustellung n,»Haliö son'' jährlich 4!', " ^ '^ » ßHj _I>,!ert>0!,sqebühr für ein« Spalt,„zeile od»>r den Naum der!,, für einmalige Einschaltung 5 kr., fur lii,e zweimalig« ä lr-, für e Division Graf Khevenhüller und 2 Batterien Artillerie. Das jugendlich-kräftige Aussehen des Kaisers machte eine erhebende Wirkung auf die zahllose Menge der Zuschauer, die ihm ein mehrmaliges »Vivat» brachte. Prag, 30. Jänner. Se. Maj., Franz Joseph I., hatten gestern von l bis 3 Uhr die sämmtlichen Autoritäten Prag's zur Audienz empfangen. Heute um 7 Uhr Früh reist der Kaiser mit einem Scparat-train wieder nach Olmütz zurück. Vorgestern reiste Erzherzog Carl Ferdinand zur italienischen Armee nach Mailand ab. Die k. k. patriotisch-öconomische Gesellschaft im Königreiche Böhmen hat den durchlauchtigen Fürsten Johann Adolph v. Schwarzenberg, Herzog von Krumau, zu ihrem Präsidenten gewählt. Prag, 30. Jänner. Heute früh um 7'/^ Uhr rcis'te Se. Majestät Kaiser Franz Joseph in Begleitung des Herzogs von Modena und des Erzherzogs Ferdinand d'Este mit einem Scparattrain wieder nach Olmütz zurück. Kaiser Ferdinand, Erzherzogin Caroline und Erzherzog Wilhelm begleiteten den jugendlichen Monarchen auf den Bahnhof, wo sich F. M. L. Khevenhüller, Vi-cepräsident Mecsery uud andere Notabilitäten der Stadt, so wie viele Ossiciere der Bürgercorps und Nationalgarden eingefunden hatten. Ein lebhaftes mehrmaliges „Slawa« wurde beiden Majestäten gebracht. Kriegsschauplatz aus Ungarn. »9. Armee-Bulletin. Feldzeugmeister Graf Nugent, welcher sich zur Vertreibung der bei Fünfkirchen zusammengerotte-tcn Rebellen am 25. Jänner vom letzteren Orte aus dahin in Marsch setzte, hat am 29. sein Hauptquartier nach Fünfkirchcn verlegt, welche Stadt die Rebellen, 4000 Mann mit l0 Geschützen stark, am 26. Jänner verließen und die Richtung gegen Essegg eingeschlagen haben dürften, um sich unter den Schutz der von den Rebellen besetzten Festung zu sammeln, was ihnen aber nicht gelingen wird, da diese Festung durch die Brigade des Herrn Obersten van der Null des Gradiskaner Gränzregimcn-tes cernirt ist, und auch Feldzeugmeister Graf Nugent ihnen in dieser Richtung folgen wird. Das Erscheinen der k. k. Armee in Barannyer und Tolnaer Comitate hat die der Negierung feindlichen Elemente vollkommen vernichtet. Wie bereits im vorigen Bulletin mitgetheilt wurde, hatte die Cavallerie-Brigade Ot tinger, durch 3 Bataill. Inf. und 2 Fußbattcricn verstärkt, bei Szeglid Position gefaßt. Auf die Kunde, daß die Rebellen beabsichtigen, diese anzugreifen, fand sich Se. Durchlaucht, der Herr Feldmarschall Fürst zu Windischgrätz, bewogen, denselben mit allen entbehrlichen Truppen entgegen zu gehen, hossend, die Rebellen würden eine Schlacht annehmen. Allein auch dießmal wagten sie nicht es auf ein entscheidendes Zusammentreffen ankommen zu lassen, und nachdem sie diese Verstärkung anrücken sahen, zogen sie sich in Eile, verfolgt von der Brigade Gramm ont, über die Theis zurück. Der Feldmarschall-Lieutenant Graf Schlick hat nach der bereits bewirkten Reinigung der Zips nunmehr auch jene des Zempliner Comitates von den Rebellen erzielt, und ist hierauf gegen Tokay gerückt, wohin sich die Anhänger Kossuth's von allen Seiten zogen. — Die Avantgarde des Feldmarschall-Lieutenants Schlick unter Major Piat-toli, stieß am »9. Jänner bei Szanto auf den Feind, und warf selben nach Tokay zurück. Am 21. zeigte eine vorgenommene Necognoscirung, daß der Gegner sich zurückgezogen und eine ziemlich vortheilhafte Stellung bei Tokay, Tarczal und Kereßtur genommen habe. Am 22. Jänner unternahm Feldmarschall- ieu-tenant Graf Schlick den allgemeinen Angriff auf diese Position. Der MajorHerczmanosky sührte sein braves Bataillon Stephan nebst einer Escadron Kaiser Chevaurlcgers und 4 Geschützen gegen Kereßtur, während Feldmarschall-Lieutenant Graf Schlick mit der Hauptcolonne über Tallya und Mäd gegen Tarczal vordrang. Die Brigade Fiedler bildete das erste, die Brigade Pergen das zweite Treffen. Ein dichter Nebel lag auf der Gegend. Der Feind unterhielt ein überaus kräftiges Feuer, da ließ der Corpscommandant durch das 3. Bataillon Erzherzog Wilhelm eine links an der Straße liegende Anhöhe erstürmen, während die Chevauxle-gcrs die in der Ebene zurückweichende feindliche Infanterie verfolgten. Unsere Raketen thaten die vortrefflichste Wirkung. Beim zweiten Sturm nahm das 3. Bataillon Erzherzog Wilhelm die Höhe, als der Feind, sich der schimpflichsten List bedienend und Unterwerfung versprechend, nach mitlerweile erhaltener Verstärkung wieder zum Angrisse überging. Zum dritten Male mußte die Höhe, und zwar durch dic Cüraft siert unter dem Major Gorizutti genommen werden. Mit bcwunderungswcrthem Ungestüm durchbrachen die braven Reiter zwei feindliche Infanterie-Massen; damit war das Gefecht für uns ent-schieden. Major Herzmanovsky hatte mittlerweile das Dorf Kereßtur genommen, wurde durch eine fünf- bis sechsfache Uebermacht angefallen, behauptete sich jedoch trotz dem, daß auch auf dieser Seite vom Feinde die schändlichste List angewendet worden war, um unsere Truppen zur Einstellung des Feuers zu bewegen. Hier war es, wo man dem meineidigen Bataillon Prinz von Preußen, das an der Seite der Polenlegion und den Abtheilungen von Dom Miguel focht, seine Fahne entriß. Der Gegner bezog die Stellung bei Tokay und Kereßtur. Der Feind erlitt beträchtlichen Verlust, na. mentlich an Todten von der polnischen Legion, von welcher nach dem begangenen Treubruch durch die erbitterte Truppe viele niedergemacht wurden. Lei. der haben auch wir den Verlust eines ausgezcich. neten Officiers zu betrauern. Als sich in dem Tressen bei Mäd eine feindliche Abtheilung unserer Plänklerkette zu sehr näherte, wurde eine halbe Escadron Kaiser Chevauxle-gers beordert, selbe zurückzuwerfen. Rittmeister Ba^ ron Bö hm, welcher diese Escadron commandirte, ließ es sich nicht nehmen, diese halbe Escadron selbst anzuführen. Mit Ungestüm warf sich diese Abtheilung, ihren muthvollen Führer an der Spitze, auf den Feind; leider aber traf den RittmeisterBöhm eine tödtende Kugel und unterbrach die Heldenlaufbahn des hoffnungsvollen Kriegers. Wien am 30. Jänner »849. F. M. L. Welden, Militär- und Civil.Gouverneur. »» 20. Armee-Bulletin. Nachdem die unter Bem in Siebenbürgen ein-gedrungenen Rebellen, welche vom Oberst Urban durch die unter Feldmarschall-Lietenant M alkovski bei Czernowitz gesammelten Streitkräfte unterstützt, bis Watra Vorna, und dann weiter nach Sienben-bürgcn zurückgedrängt waren, die Unmöglichkeit einsahen, sich in der Bukowina festzusetzen; so wendeten sie sich, von den zum Theil aufständischen Szeklern verstärkt, über Klauscnburg gegen Hermannstadt, vor welcher Stadt sie am 2>. Jänner vor Anbruch des Tages eintrafen. Um 7 Uhr Früh war der Feind im Kanonenschuß-Ertrag bereits in seiner Position, und unsere vorpoussirten Geschütze begannen das Feuer auf die Angriffs-Colonnc des uns vielmals überlegenen Geg.-ners, welches sogleich aus 6-und I2pfündigen Batterien auf unsere vor dem Retranchement postirten Truppen und auf die seitwärts derselben placirten Geschütze dergestalt erwiedert wurde, daß Feldmarschall-Lieutenant Puchner den Angriff mit dem Ba-jonnete anbefahl. Unsere Sturm-Colonnc und eine Escadron Sa-voyen Dragoner rückte, von den dießseitigcn Kanonen protcgirt, vor, und warf den Feind aus seiner ersten Position. Hierauf entspann sich der Kampf auf der ganzen Linie. Den lint'cn Flügel bildete die Brigade unter Oberstlieutenant Losenau, den rechten die Brigade Ka Uany, und das Centrum stand unter unmittelbarem Befehl des Feldmarschall - Lieutenants Puch n e r. Durch Cavallerie-Attaquen und wiederholten Bajonnet-Angriff wurde der Feind durch unsere braven Truppen nach einem 7stündigen mörderischen Gefechte allenthalben zum gänzlichen Rückzug gezwungen und von der Brigade L o se n a u bis gegen Stolzenbcrg verfolgt. 5 eroberte Kanonen schweren Calibers, 4 Munitionskarren, Waffen aller Art, Proviant und mehrere Gefangene sind die Trophäen unseres Sieges. Leider bedauern wir den Verlust des Hauptmanns Braunmüller von Bianchi Infanterie und des Rittmeisters Papp von Savoyen Dragoner. Am 22. vereinigte sich das Corps des Generals Gedeon mit jenem des Feldmarschall-Lieutenants Puchn er, und nach dieser Vereinigung wurde Stolzcnberg angegriffen. Bei dem Umstände, daß die verschiedenen Rebellen-Abtheilungen aus den obern und südlichen Gegen-den gegen Debrcczin zusammen gedrängt werden, woselbst der Rest des ungarischen Reichstages sein ungesetzliches Wirken fortzusetzen sucht, kam eine dieser Abtheilungen vor Arad, welche Festung am 26. Jänner, aber wie vorauszusehen, ohne allen Erfolg beschossen wurde. In Temcsvar haben sich nach der am 26. Iän. stattgehabten Einnahme von Versccz der Patriarch Rajacsics, General Thodorovich und Oberst Mayerhofer cingefunden, um von da aus in voller Kraft gegen Dcbreczin und Siebenbürgen zu wirken. Wie die heutigen Tageslügen, daß Pesth von den Insurgenten wieder besetzt worden sey, oder wie eine andere Version lautet, daß die Insurgenten im Anmärsche auf Pesth begriffen, und dieser Stadt schon sehr nahe gerückt seyen, mit dem hier Gesagten zusammen zu reimen sind, dürste wohl nicht schwer zu erklären seyn. Wien, am 2. Februar «849. Der Civil- und Militär-Gouverneur, Welden, F. M. L. Pcsth, am 25. Jänner. Mit jedem Tage können wir durch der gütigen Allmacht gerechtes Walten uns bestärkt der Hoffnung immer mehr hingeben, sehr bald die allerletzten Scenen des blutigen Drama's, des unheilvollen, herzzerreißen-den Bürgerkrieges, in Ungarn zu sehen. Abgesehen davon, daß bereits der bedeutendere, in politischer Hinsicht erheblichere Theil unsers Vaterlandes aus der schrecklichsten Gefahr völliger Vernichtung und gänzlicher Verwüstung durch das sieg- und glorreiche Vorrücken der kaiserl. Truppen noch frühe genug gerettet wurde, welches hcilvolle Wirken tagtäglich sich ausdehnt, ferner abgesehen davon, daß seit der Capitulation Pesth's Welle auf Welle des zerstörenden Stromes der Democratic zerrinnet, indem die für millioncnstark ausgeschrienen Parteien des ungarischen Landesvertheidigungs - Ausschusses, der Reichsversammlung, des Gleichheits-Clubbs ?c. ?c., nur auf kleine unbeträchtliche Haustein zusammengeschmolzen sind, außer diesen vielwiegenden Momenten zeigt sich uns ein besonders erfreulicher Umstand, der uns die Ueberzeugung gewährt, daß das Licht der Mäßigung und Besonnenheit allmählig in die aufgereizten und lethargisch betäubten Gemüther zurückkehrt, und nach einem mehr als zehnmonatlichen gefährlichen Krankheitszustande bald eine vollkommen gesunde normale Restauration zu hoffen sey. Täglich sehen wir nämlich mit freudig bewegtem Herzen aus allen Gegenden und Richtungen unseres verführten, durch Fanatismus verblendeten Vaterlandes Deputationen an Se. Durchlaucht, den Fürsten Windischgrätz, gelangen, die im Namen ihrer Gemeinden, Behörden, Bürger- und Körperschaften die aufrichtigsten, schriftlichen und mündlichen Versicherungen ihrer treuen unverbrüchlichen Anhänglichkeit und Ergebenheit an das erlauchte Kaiserhaus darbringen, und unter dem herzlichsten, reuevollsten »psecÄvi" um die frühere Huld und Gnade Sr. kaiserl. Majestät flehen. — Durch die traurigen Berichte der fürchterlichen Wiener Ueber-schwcmmung nur noch vielfach zaghafter gemacht, blickten wir mit gerechter Angst auf das stündlich stärker anschwellende Bett des bis gestern noch fest-gefrornen Donaustromcs, und waren in jedem Momente eines heftigen Ausbruches dieses unseligen Elementes gewärtig, welches, trotz der seit einer Woche eingetretenen gelinden Thauwitterung in seiner eisigen Starrheit behärrte und uns und unserer schönen Stadt Gefahr drohete; doch plötzlich sahen wir heute, zu unserer Freude, durch einen warmen Regen das unheilvolle Ansinnen des starren Empörers völlig zu Waffer werden und in Eilmärschen Reißaus nehmen; wir sind dießmal auch von diesem verheerenden Feinde gerettet. — In einer Provinz des südlichen Italiens ist ein Sprichwort im Munde des Volkes, welches lautet: „Wo der Herr des Hauses ein Narr ist, hat das Gesinde fortwahrend Carneval!" Spaßhaft werde ich durch possierliche Geberden mancher hier lebenden Individuen an dieses kernige Volkssprüchlein gemahnt. Als seit dem verflossenen März die so lächerliche Magyaro-manie auf so abgeschmackte Weise um sich griff, da tummelte sich Groß und Klein herum und wetteiferte, binnen 24 Stunden ein excellenter Ungar zu werden. Buchhändler und Antiquare wurden um Sprachlehren und Wörterbücher geplündert, alle 3o-cal-Apotheken durchstöbert, um ein m^licum appro-l)ulum aufzufinden, um wenigstens, wenn auch halb slavisch und halb nord-deutsch, das so beliebte M«x »xnlg-ll.ja und ^n ,!Nj»al j)i,i-:»l<)m hervorbringen zu können; damit aber keineswegs zufrieden, gingen sie, um echte Magyaren zu werden, noch weiter: sie machten sich einen Namen und urplötzlich verwandelte sich ein dürres, unfruchtbares Noscnthal in ein neu blühendes Itnx83l'(i!gy, ein fahler, glanzloser Morgenstern in einen lichtverbreitcnden l<«l«li, ein armer unbeachteter Fcldmann in einen vielsagenden li'i'>I<1t?n>i zc., und wer nur, bis auf wenige gar unglückliche Namen, Haldwegs einen menschlichen Namen hatte, rastete gewiß nicht eher, bis er ihn geistreich magyarisirte; wie aber bei der plötzlichen Erscheinung des Schulmeisters die polternden Schuljungen über Hals und Kopf Tisch und Bänke überspringen, um schnell ihre Plätze einzunehmen, so waren mit einem Tage nach der Uebergabe Pesth's alle Magyarisirungen spurlos verschwunden; da aber indeß ihre deutschen Namen in Vergessenheit geric-then, so heißen jene unglücklichen Menschen vorläufig gar nichts! O Geschick, wie fürchterlich ist deine Rache! V a l i ^ i e n. Lemberg, 22. Jänner. Die vielbesprochene Trennung der ruthenischen und galizischen Bestandtheile ist nun, wie es scheint, vollzogen. Zufolge Erlasse? des hohen Ministeriums des Innern, vom 25. November 1848, sind die galizischen Kreise Wa-dowice, Bochnia, Sandec, Iaslo, Tarnow und Rzeszow der zu Krakau bestehenden k. k. Guber-nial-Commission in der Art zugetheilt worden, daß dieselbe in Hinkunft die politische Geschäftsverwaltung jenes Gebietes nach dem Wirkungskreise des k. k. Landesguberniums mit Ausnahme einiger dem letzteren vorbehaltener Gegenstände unter Aufsicht und Controlle des galizischen Landcsgouverneurs zu versehen haben wird. Die hiernach erweiterte Wirk» samkeit der Krakauer k. k. Gubernial - Commission wird mit dem l. Februar l849 ihren Anfang nehmen. Lombard. Venetinnijches Königreich. F. M. L. Hain au hat aus Anlaß der unter dem Schutze der eigenen Stadtobrigkeit in Brescia verborgen gehaltenen und unlängst zufällig entdeckten bedeutenden Vorräthe an Militär-Montur und Nüstungsstücken, der Stadt Brescia zur verdienten Züchtigung für ihre hiedurch bewiesene treulose Gesinnung eine Contribution von 520.000 Lire auferlegt, zu welcher alle Grund- und Hausbesitzer beizutragen haben. Bis längstens 24. Februar muß die Strafsumme eingezahlt seyn. Die Congregation von Brescia hat nach Verzichtung des Herrn Saleri den Herrn Girolamo de Sangervasi zum Deputirten nach Wien erwählt, welcher diese Wahl auch annahm. Deutschland Die „Abend-Beilage der Wiener Zeitung" vom 30. Jänner enthält folgenden Corresp. Artikel aus Frankfurt vom 23. Jänner. Heute war der entscheidende Tag, an welchem die Pauluskirche über das erbliche Kaiscrthum des Königs von Preußen zu entscheiden hatte. Ich sage über das Kaiserthum des Königs von Preußen, — weil — obwohl die Frage in Worten nur allgemein gestellt war, sie dennoch nach der Richtung, die in der letzten Zeit Parteistellung, Zeitungsagitation und diplomatische Unterhandlungen ziemlich offen angenommen hatten, eben nur so speciel das preußische Kaiserthum in der Absicht derjenigen lag, die den Vorschlag machten und dafür stimmten. Die erbliche Kaiftrwürde wurde mit ziemlich bedeutender Stimmenmehrheit abgeworfen. Viele der dagegen Stimmenden, namentlich viele Abgeordnete Oesterreichs und so viele andere aus Süd- und Westdeutschland, waren daher nur aus dem Grunde dagegen, weil sie gegen das preußische Primat sind. Diese Erklärung der Motive in den Abstimmungen liegt für die Eingeweihten offen am Tage und wurde von Mehreren sogar in motivirten Pro-tocollerklärungen zu erkennen gegeben. Die demo-cratisch-republikanische Partei stimmte natürlich aus allgemeinen Gründen gegen das erbliche Kaiserthum, eben so stimmten aber auch diejenigen, die ein Di-rectorium wollten, und dabei auf die Doppelstellung Oesterreichs's und Preußen's Rücksicht nahmen, grundsätzlich gegen das Kaiserthum, weil es geradezu der Gegensatz dieses Directoriums ist. Erst wenn Oesterreich und Preußen sich darüber geeiniget haben werden, wem von beiden die erbliche Krone Deutschland's zufallen soll, und erst nachdem dieser Verabredung die deutschen Fürsten die Zustimmung gegeben haben werden, kann im Wege der Vereinbarung diese hochwichtige Frage gelöst werden, wenn es überhaupt noch dazu kommt. Wir auf unserem Standpuncte halten nur ein österreichisches Kaiserthum oder ein Directorium einer Trias für möglich. Wir haben diese Ansicht schon im Beginne der Parlamentsverhandlungen Anfangs Mai ausgesprochen, zugleich aber beigefügt, daß es Oesterreichs und der Ocsterreicher Stellung durchaus nicht sey, diese Ansicht im Wege der Werbung im übrigen Deutschland geltend zu machen, die Ueberzeugung dafür — 73 sagttii wir — müsse sich vmi dorther entwickeln. Wir t'a'.-en bisher noch nicht Ursache gefunden, unsere Absicht zu ändern; daß aber die Werbung für das preußische Kaiserthum, die von Preußen aus vielseitig betrieben wurde, nicht zweckmäßig war und nicht zum Ziele fübrte, dafür liegt der Beweis bereits vor. Spanien. Die baskischen Provinzen sind in Belagerungsstand erklärt worden. Diese Maßregel, die einem französischen Gränzblatt entnommen ist, gäbe, falls sie sich bestätigt, der carlistischen progressistischen Bewegung einen ernsten Charakter. Großbritannien und Irland. . Der »Morning-Post zu Folge, beabsichtigen die Mlmster, eine Verminderung der Armee um 10.000 Mann vorzuschlagen. Vsmanisches Ueich. In (5onstantinopel soll ein Ferman erlassen worden seyn, daß auch Misten in die Armee treten und avanciren, ja sogar P a sch a 's werden können. — Das Ministerium in Bukarest hat strenge Verfügungen un Paßwegen gegen Siebenbürgen getroffen. Triester Marktpreisliste der traiuischen Producte. Gulden G a t t « n ss.---------------------------— Anmerkung ____________ von ^ bis ___________________________^__^__ Weizen.......per Star 5'^ 5^ Der gegenwärtige Vorrath des Gesammt- Kukuruz....... detto I'^ 3^ Weizens beträgt 333.300 Star. Die Korn ....... detto 3'^ 3',, Nachfrage wird allmälich bedeutender. Gerste....... detto 2'». 2^ Hafer . ...... detto 2',, 3 Auszugsmehl , . . . p«,- Centner 9'^ ll)>/^ ^ Mundmehl ..... detto 8'/^ l>'^< v Semmelmehl ..... detto 6>>, 7',, ? wie gewöhnlich Fisolen, grüne .... detto 5' — ^ detto feinste grüne . . . detto 7 — detto detto rothe .... detto 4'/« 5'/ Sehr leicht abzusetzen. detto detto gemischte . . . detto 4'/, — weise Hirse......detto ü __ kleinkörniger Hanfsamen . . detto 7 __ gedörrte Zwetschken .... detto 3»! Speck, neu in Bachen . . detto 20 " 22 Bretter von langem Schnitt ,3' assortirt von 9 bis 13" 5 . 40 45 Die lebhafte Nachfrage bleibt stetig. Leinsamen ..... p6r Ctr. 37 Verleger: Ign. Al. K l e iu ui a y r. — Verantwortlicher Redacteur: Levpold Kurdesch. Anl)MH zur IailmHerSeitunh. Ii. u f ford e r ll n g an die Darren Vtitglieder der öaudwirth-schaft - Gesellschaft in Krain. D^s hohe Ministerium sür Landescultur hat mit Erlasse vom 15. Jänner, Zahl '"^» , ^rh. 30. v. M. die trainische Landwirthschast-Gesellschaft aufgefordert, zu dem am Sitze des Ministeriums gegen Ende d. M. abzuhaltenden landwirth-schaftlichen Congr esse Abgeordnete zu schicken, um mit ihnen über die wichtigsten Maßregeln zu berathen, wie der Landescultur überall ein rascher und kräftiger Aufschwung gegeben und zweckmäßige Anordnungen und Gcsetzesvorlagcn zu Stande gebracht werden können. Das Samstagsblatt der „Laibacher Zeitung" hat den vollständigen dießfälligen h. Ministerial-Erlaß bereits bekannt gemacht, und der gefertigte Ausschuß beeilt sich, im Anhange zu dem besagten h. Ministerial - Erlasse den Herren Mitgliedern der Landwirthschaft. Gesellschaft zur Kenntniß zu bringen, daß er in Entsprechung des h. Auftrages bezüglich der Wahl und Absendung der Abgeordneten das Erforderliche der h. Landesstelle ungesäumt vorlegen werde; übrigens aber sindet er sich veranlaßt, die Herren Bezirkscorrespondcntcn und die sämmtlichen Gesellschaftsmitglicder, welche die Wirthschaft unseres Landes kennen, und wissen, was sie hemmt oder fördert, aufzufordern, daß sie im Interesse unserer Provinz und des östcrr. Staates überhaupt über die vom h. Ministerium namentlich bezeichneten Verhandlungspuncte ihre begründeten W 0 hlmeinungen und V 0 rschläg c schriftlich ausarbeiten und dieselben bis ^>-<^ ,5. d. M. dem gefertigten Ausschusse einsenden wollen, 'damit man die Elaborate den Herren Abgeordneten einhändigen und sie in den Stand setzen kann, dieselben in der Ministerial-Berathung in Vortrag zu bringen. Diese in dem ersten landwirtschaftlichen Con-gresse zur Berathung kommenden Gegenstände betreffen: !) die Organisirung der L andescultur-behörden; 2) den landwirthschaftlichen Unterricht; 3)dieWaldordnung; 4) die Wasserordnung und ü) die Zcrstü'ckung und Zusammenlegung der Grundstücke. Dcr Ausschuß erwartet mit Zuversicht die allgemeinste und regste Theilnahme von Seite der patriotisch gesinnten und intelligenten Landwirthe und resp. Gesellschaftsmitglieder an dieser für die einzelnen Wirthschaften, wie auch für die ganze Provinz und den ganzen ^taat hochwichtigen Angelegenheit. Vom Ausschusse der Landwirthschaft - Gesellschaft in Krain. Laibach den 5. Februar «849. Vetreid-Durchschnitts-Preise in Laibach am 3. Februar l849. Marktpreise, tzin Wiei>er M __ " __ Getsl« ... — »» — »» — — Hirse . . . 2 ,, 5^« « — _ Heiren . . — . __ „ — — H^uer... __ >, — fremden-Hn;eige der hier Angekommenen und Abgereisten A in 30. Iäl, l, el i 6 4 9. Hr. Augultm Frech, Codelli 0. Kahnenfild, Dom» oiol'!?, — u. Hi-. Aulen ^ujalt,, ^Ulgeilnelstei; belde »^ch Go!,. — ^i. Amceiij l^ras 0, ^ngelshaus, Pilvat, ii^ch W>^!>. — Hi. ?l»loil Beiezzi. k. t. Beam i, von Wie» »«ich Mailand. — Hi-, ^opold Alem, i)tegoj>ain, ool, Flull« »ach T'lest. — Hl'. Igoaz Weü'schenk, Ha»< ^eliillai!», ro» lldii»e nach W»«u. De» 5l. He Ircllij Hiidar, Ka^ftnaiü,, nach Waia^o»!». — Hr. I^ccb Morpurgo, !)t,goj,al,c, nach Tr,e^. — Hr. iitlcolallS ^clldü^c.', Re»l»el , ro» Ies-ieiutz »ach Trxst. — Hr. Slgls>nm»0 KchNlidel-, Haodeis' ma»,,, „ach Wie». Dei, ». z,l)l. Hr, Pascal Rcooltell^, Negoz ant, oci, W>e>, »ach Tr>est. — Hr. Ioba»» B^iiialschek, Ha»d!lNlgzagel>^, von ^ray nach Trxst. — Hr. Jacob ^»'ay.'l', Ha»0li, »ach Wieo. __ Hr. Hrailj Maichlol», Ha,»belsmani,, »ach Tlle,I. Wohnungs-Anzeige. Am Hauptplatze Nr.«, i. Stock rückwärts, ist eine Wohnung von 2 Zimmern mit Küche, Speis u- Holzlege; deßgleichen im 2. Stocke rückwärts eine Wohnung von 3 Zimmern, sammt Küche, Speis und Holzlege, zu kommendem Georgi zu vergeben. Das Nähere erfährt man daselbst im I- Stocke gassenseits.__________ 3. 2l4 (l) Wein-Limitation. Im Schlosse Ankenstein, nächst der k. k. Post' Station Sauritsch, werden am l7. Hornung d. 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