^üvo,^ <^ki-t)l^vcpck^ ^ .<>lu-niheld HMD EDWARD BROWN, M. D. AufgenehmqehaltenesGutachtenundVeranlassttngderKdn. Engell. Medicimschen Gesellschafft in Londen Niederlande AutWland/ HnnZam/ Scrvien/ Bulgarien / Macedonien / Thessalien / Oesterreich/ Stcurmarck/ Kärnthcn/ Carnio, len / Friaul / :c. gethane gany sonderbare Worbey tausenderley merckwttrdise Meltsamteuen, versthiedenee KönigreiZe/Länder/ober^und unter-irdWer verwunderlicher Gebäue/Städte/ Bader/Brunnen/Flüsse/Bw ge/ wie auch Gold, Silber-Kupffcr-Bley-und Qveck- silbernMinm/ und andererKkncrätien lc. benebenst einem wal»nt«suchten UntaschiedvielerleyVölcktt/demtRellawnen/Spmch-Artew Kleidüng/Leibs-tlnd Gemüths-Belchaffmheit: fremder Thlcre/ Früchtelc. aufdas eigentlich»^deullichstmnd kbhaffteste vorbestellet werden^ Aufcine recht un«ssemeine/aelebrte/m andern deßfaUs ausae- zebenenGchriffren nicht desindlicheMeisi/Mit durch ltno dtltcb beM^ hs^chrenhochVernfmOlgen Anmerkungen/ anfangs l„ Eng!lfther/m»chs Zchenos ln^Hllöndzscher Spmch befchrleden / semrmen Besten zu Nutz,amy Venensonst Neuigkefts-Neblattc>, ansgeziertts/auch einem nothigen Register erläutertes Wcrck/ aufmcler Verlangen/dlirch öffentl^ chen Druckzum andern mal gemein gemacht. ^Ov^"^ 400717 2 6. IV. t98S !x! as^ /)^)^^ Die Vorrede des ^urkons an dcn Leser. Günstig/Zechner ^esir! jAchdemewtrin clner neu begicrigmallesdurchsuchenden fteißigen Zeit leben/ welche uns fast täglich wasNeues und curieuses berichtet und darzeigt/ so wol in unseen eigenen Ländern/ als auch aus verschiedenen fern entlegenen ausländischen Gräntzen / daher die Begierde und aufrichtige Dienftfertigkett/ bey vielen auch geringe Dinge/ welche jedoch zu Beförderung der Künste und Eckäntniß der Natur dicnlich/aufzusuchcn/und an das Licht zu bringen/ leichtlich erwachsen: Als bin ich hierdurch aufgemuntert und angeftischet worden/diese wenige Blätter öffentlich in den Druck zu geben/ und gemein zumachen; Es halten aber selbige alles dasjenige in sich/ was in denen fern entlegenen Ländern und Theilen von Europa zu sehen Merckwürdiqes vorMet. Ich habe in vorigen Jahren in EnglischerSprach einen Viicur8 von Ursprung der Landschafften/Sitten/Landes- Gebräuchen und Gottesdienst dcrCosacken/ neben einem Bericht von den Pracoptischen Tartarn/ ingleichcn die historische Beschreibung derer Kriege von denen Cosacken wider diePohlen geführt/ heraus gegeben/und befunden/daß ich hieran nicht übel gethan/ dahero ich mich unterstchen dürffte/ dieses Jahr einige Observations und An-merckungcn von deme was in Ungarn/^ervien/ZuI^arienMaceäonien/ geschehen und vyrgegangen/in Augenschein zu bringen; nicht zwciftend/ es würde solches von vielen Gelehrt-und Ungelehrtcn nicht sondcrDanck günstig und beliebig angenommen weiden: Wie soll ich dann untcrlaft sen können/nachdeme ich so vicl schöner Plätze in Ungarn gesehen/und die Ehre gchabtmit unzehlbaren Personen seldigerNation bekannt zu werden/eine allgemeine Beschreibung davon zumachen? zumahln sich auch mir zum Vortheil die erwünschcste Gelegenheit ereignet/die LänderMi« Nellie die KupfferSilberund Gold-Schachten zu sehen und mAugen-schein zu nehmen/als hoffenicht/ daß jemanden diese langweilige Erzch-lung widerlich oder mdrüßlich fallen werde z Ich Ich hatte zwar zu solcher meiner Reise einen ungewöhnlichen Weg/ doch aber eine überaus schöne Gelegenheit von Wien aus/ nachdem Ottomannischen hosnacher I^rM zu nehmen/und zwar durch einen guten Theil Landes von Europa/ so unter des Türcken Bothmäßigkeit gerathen/welcheRcisedcrZcit gleichwohl von wenig Engelländern verrichtet wordcn/dünckct mich dannetchero diese mein er Reise Erzehlung darum desto angenehmer zu styn/weil vielDinge darinnen enthalten/welche derZcit so bekannt noch nicht sind/ wiewohl ich keine Beschreibung von derTürckischenMacht/Gottesdienst/PoliceyundSittenbeygefügt/weil solches allbercit von andern zur Gnüge beschrieben und crzehlet worden. Ebener maffen reihte mich die mehrere Betrachtung desfelsichten Gebürges denWeg von Wien aus uacher Venedig/zu Fortsetzung mcb ner Reise zu erkiesen/an; zumahlen/weilen ich verstanden/daß aufdem ordentlichen Weg wenig zusehen stye/ weswegen ich dann meinen Weg dergestalt eingerichtet/ nachdeme mir die Merckwürdigkciten undSelt» famhcitenverschiedenerSachenAnlaßgaben/doch begab ich mich endlich nach vielen gesuchten Abwegen nachcr Wien/ einig und allein/ damit die Ruck-Reise mit der Hinein-Reisc nicht eben einerley seyn möchte. / Vielund mancherley Abbildungen verschiedenerOerter hätten gar leicht mit bepgeruckt werden können/ indeme ich wol noch mit loo. Abzeichnungen dcroselben versehen bm/wclche alle zu des Wcrcks mehrerer Vollkommenheit hätten dienen können/zumahlen was verschiedeneKlei-dungen/Gestalten/Berg/Hügel/Schlösser/Clöster/ Grabstätte/ Brunnen/ verfallen-und zerstörte GebäueMeciMcn oderMüntzen/Brücken/ 8t2wenoderEhrewSäulcn u. d.g.betrifft/ welcheichalle zu meinenei-geuen Gefallen abgezeichnet/aufbehalte/ und nach meiner Zurückkunfft mit ihrcn gehörigen Farben abbilden lassen^ Solten von diesen beygefügten Abbildungen einige dem geneigt-geehrten Leser gefallen/ und das davon crzehlte angenehm seyn/ würde ich noch mehrern Muth erlangen / eine weitläufftigere Beschreibung von des Landes Gelegenheit und Pläßen/an den Tag zu geben; Ich will aber ausser deme/den geneigt^geehrten Leser länger nicht von der selbständigen Lesung dieses Wercksaufhalten/ sondernselbigennebsthertzlichen Gruß des Höchsten Allmacht anbefehlen. Wie ich dann verbleibe Dessett dienstwilliger Edward Brown, Sehr sonderbare und denckwürdige Nelsen/ > EDWARD BROWNSM.D. abgesendet Von dem Königlichen collczw zu Londen/ Innerhalb Landes/ durchNiedcrland/Braband/undfolgends über Cölln/ in Teutschland/ und so fort den Nhein hinauf/na, cher-Wien/Ungam/:c. Angefangen ^nno 1668. und ^nno 167;. vollbracht. 53W«>ä HNns^n W^n^^ ^Vl skill' ^^^»>il ' Das l. Kapitel. Vorrede. Des Sckreibers Abrcist/von Norwich nach Varm«,-uck. allwo er trefflich n'a6krt wird. No^ek, ein ncucr Sand4attnck.kurmoncl. Venlo, lioH Viel andere ansehnliche Plätze vorbey/ und fallet allhie indmOceZn: Wir hatten aufdieftm Weg den Strohm hinaufeinst^ schr lustigen Weg / indem wir bey vielen schönen Oertern vorbey steczelten/als Maaeluyo/ 8ckieck^m, vclfäkaven; An dem Ufer stunden hübsche Neyhcn Baume : Und endlich kamenwlrPMottcrdamAdends/ohngefehrums. Uhr/glücklich an> ,. Da» Edgare! Browns "MD. ' 3 Das l I. Zapttel. Die Ankunfft zu Rotterdam. Ursprung desselben. Des Tralmi < Nldnß/undGelegenheitdicscsOrrs.M'chwcihe. ^ Je SradrRoreerdam ist eine von den drey Haupt>Passagien/ aufweichen man längst der Sec in Holland kommt/die andere lauffen nach VUesslngen/und nach dem Eyland I'excl zu.Dcr ncchstcWegaus Engelland nach Holland ist von dem äussersten Theil l^ik'ik an/ biß <3rave.Sa»ld 23. Meilen/allwo die ^ . See am allertieffsten 28. Klafftem tieffist. Zu der Zeit lageu nahe bey Rotterdam zwey dergrössesten Holländischen Schlffe/ genannt der ^ranichoVogel »md Massnaar. Dieses letztere Schiffistgebauet worden/ an statt desjenigen/welches mit dem ^ainir^I Qdöam . als er mit seiner Königlichen im Brandt aufflog. Die Gelegenheit der Gebäude/zwischen welchen wir zu Wasser die Stadt lckrcich; Sie haben eine Bors oderPlatz/da dleKaufflcute zusammen kommen.DttStrassen sind so reinlich/daß dasFrauen-Bolck inwcissenPan, löffeln ausgehenkan/und sind sie mitgebacknen Steinen beleget. Eswar eben M silbm Zeit/als ich da war/Kirckweih oder Iahrmarckt/Ulw sahe man vic-lerlcySpielc/und andere frembdeDmge/alsLowen/Leopardeu/Ticger-Tluer/ und dergleichen: Auch machte man viel Wercks von einer langen Frauen-Per, son/die?. SchM hoch alldazu sehen war; jedoch ward der Bauer von ^.e-ckerklrchen nicht weit von dieser Stadt noch etwas langer; ?arloü5 und k« v3N5.Thorwärters Rönig Carls des Ersten/übcrtraffen an der Länge noch die zwey obigen - jedoch hab ich selten von jemand gehöret/der langer wäre gewesen als ^niu vvioräwki.em Polack/welchen man m seinem 4:. Jahr a« Kayscr ^^ximüiHnum II. verehrte/ als ein Wunder der Natur/dann er voll-kömmlicl) 8. Schuhe an v«r Hohe Halts/dessen Abbildung nach dem Leben/ich in dem^onvenc der Franciscaner zu Wien in Oesterreich zu sehen bekam. Etlicke meynen/daß diese Stadt ihren Namen von koreria. einem Fran-yen-^ömn kabe/der allda solle begraben seyn. Es ist diese Stadt gegenwär-ttg/nechstAmsterdam/dievornehmsteHandelsstadtinNiederland/undsolches um dessen dequemenHavens wiNcn.DasBler/so man ln dicserStadt brauet/ mrd durch ganh HoUandund Seelandvcrflihrct: Auch trincket der priny von Oranien/so er zu Feld ist/kem anders/als dasselbige. Im Jahr ,467. ist hier gebohren worden der gelehrte Delivering k>3lmu5,dessen von Metall M sossenes GedenckBild noch aufdem Marckt gesehen wiry. Sehr dettckwürdige und sinderbare Reisin/ ^sk.Des^r3lmiBlldmß mL.cbcne-Groß/jieher nichrwcir vom tNarckr/aufder steinernen Brücken/und ist er gestorben zu Basil ^n. »01^6;. den i2. ^uitTlecdsi dem schönen Rach'Hanß / »st allhter auch noch zu sehen dle Sr.^orenyer^lrche/uno das ^außlem / worilM l^rallnuL ist gebohren worden. Das lll. Kapiteü Abreise von Rotterdam nach Delft. Beschreibung dieser Stadt. SchöncrMarcktPrmtzWiWlmsunddes^ämiraiD'ompS GrabstHtte.GradderFrauenvonMorgan/nndPeterHeinS. On Roererdamzog icl> durch Over^bie nach Delft/ bey einem hübscheuMagazin oder Pulver-Thum vorbey / der nun etwas von der Stadt abgebauet ist/ umvorzukommen / eiuem dergleichen UnfaU/ als da vorfiel/da der vorige Puwer ^ Thum in' delr Brand Mlcthc/undemTheildcrStadt sammt vielenMenschcw in die Lufftsprangen. DerMarcktistschrschon / undhater auf einer Seiten das Nathhaust/und aufdcr andern Seiten den hohenTdurn von der neuen Kirchen stehen- In der alten Kirchen ist M finden des ^clmiral. Trompens Grab/künstlich ausgeschnitten/nach der Mauerfeiten zu/ Er selbst, liegt auf einem grossen Geschütz/ rund herum nm Waffen undSicgs,Zctcketr gezieret. In dem Cdor der neuen Kirchen isteln trefflich Begräbniß des Herrn Grafens WtUhelmo von Nassau/ prmyens von Oranten / ne-bcnst semer Gemahlin und Sohn/das Bild des Prinhens Mauritz lieget da geharnischt/habende einen Hund bey seinen Füssen/ und 4 Obeliäkon oder hohe Piramlden/die werden von l O. Marmornen Scul^n unterstützet und ge« tragen. In einem gewissen Hauß dicstr Stadt wurdea mir noch in einer Mauer dieMercheichen derKugclgezcigct/die aufden prmy Wilhelm geschossen wurde/davon er auch um sein ^eben kam/im Jahr 1 84. In einer andern Kirchen/die wcitund räumlich war/ sahe ich noch ein trefflich Grab/ der Frauenvon 5r.^Kal1eö^t.r^ÄN , wieauchdas Grabmahl des ^6mir^!3 perer Heins/ wclcherdcn Spaniern dic Silber Flotte abnahm/ in welcher mangefunden Hatt,ei56496.PfundSüber / bcnebenst einergrossen Menge Kasten mitgemachtem Silberwcrck / wie auch viel Kasten und Sacke mit Stücken von achten/und 7,. grosse Silber-Etücke/nebenst einem unglaublichen Schatz vonvielerleykbstlichm Wahren. Diese Stadr ist gebauetdurchGonsiied c?e Nossu und ist im Jahr i?: 6. jämmerlich zur Aschen vcrbrandr/ m welckcr Begcb ctUieit die Störche ihre Jungen nicht koncen bergen/ sondern in die Flamm-c fallen liessen. Sie kat ihrenNahmcn bekommen von Oelvenoder Graben einerFchrtnach Delvs- ^aven. Edward Browns M. P. ^________5 Haven. aag/ inder Kirchen zu sihen sind ) wären gemufft worden: doch se? die Mutrer/anch stlblZe ^mder/noch stlbigen Tag gestorben. Das l v. ^apitel^ Beschreibung von Haag. Dn'Weg nack ^chevclmgen. Der Haaq und Madrit stnd die zwcygl dssesten Dörffcr m Europa. Der Lustwald. Der Der Sch/ die Rechtftchen abzuhandeln. Er Haag/ Na^ciomiri^ »sstVeralteWohnilngs^Platz der Grafen von Holland Zewestmund nun adcr zu der Zeit der Her-ren GeneralSraaren/tstungefthreine Stunde von Delftsse, legen; untawegcn kamen uns zwey Hänser dcs Printzcns voa Oranien insGchcht- Dieser Ortl,tVolmltHäusern verse, l' en; auch ist der prmyen^Hofdüdsch/mw derPlah dabey voll von arüncn Välmien;und stchctdcn'manch schönes Hauß Um diesen Ort recht zn besehen / kan man diefti'ouroder Spatzterft^rtam bequemsten in cmcr Carosse thnn'die SpiebBahn/der Wald/und derGmrgmten/oder dasKül)^ ^cld äeden ein grosses Ansehen/wie auch der Weg von hier nachcr Sch evelin< nen/alsvon welchem Orte seineMaj. (ücr jetzige Komg in EngcUano ) wieder welchen sieSchnmgleich dmch die Sand.Platze geschnitten hatten/und ist mit aebrcmten Steinen;. Engcische Mctlen lang belegct/l)adelid aufjcder Seiten 4.odcr5.Ncyhcn Bäume/und am Ende stehet der Scdenllnger-Thum. Den Haan lwd MaVrit in Spanien hält man vor die grosscstenDorffer ode" offene unbemauerte Oerter in Enropa/und haben die Holländer/ sonder Zweiffel/gedacht/daß es ihnen grössere Ehre fey/Henen oes grossesten Dorffs zu seyn/als eines andern Platzes/ der/ ob er silwn mitemem Wall umgebeu wck'e/noch dannoch vielen andern Städten solte weichen müssen. Allem es ist diesesiinAuocn.Merck nicht ohne Gefahr;dann es geschahevorZcitm einsmals, daß Marrln vonRojsin/ Capieam desHernoZo von Gelder« la«d/wcgen dlescrvortheilhafftigen Gelegenheit/den Haagausplundcrte;und> rvarnoch unlängsten dieserOrr indergleichen Gefahr/ als dleFranhösssche Armeen zuUrrccbr undV0oerdcn laZen/und sich derPassagie nach demTheil »on Holland mit Gewalt hatten wollen bemächtigen. A3 M s_______Geht denkwürdige und sindechäte Reisin/ An der Seite/auf^e^den zu/hat es eincn lustigen Wald/ mit Eichen/ Buchen/ Frauen, Zimmer und die Herren des GommerS/um sich zu erkühlen/ spatzieren gehen. An dieser Stadt hatder pri.^vynOramen mehrentheils seinen Verbieth / dessen HofodnNesidentz ist sehr groß/ und giebet genugsam Zeugniß/ daß es schr Qlt seye. Hterbey ist an der Seiten gegen Norden ein grosses Wasser oder Weyher/welcherden Trompctcnschall sehr artig erklingend machct.Die Klo-ster-Kkche wurde Borzelten das Jacobmer-^loster gencnne^ In diesem ^)latz werden alle Nechts-Gachen des gantzen Hollandes/ so sie von Wichtigkeit sind/abgehandelt Ntt Der stattlichen und köstlichen HäueryyZs pon Iorck» Frältlem T^chrer )l» Monden Be'slaner Fehftlren. Das V. Kapitel. Beschreibung der Stadt Lcydm.Die Burg allda. Das Britannische Hauß. Die Anatomie. Das Balsamircn Mlli. Der ^le-6icma! GartenHie Blbliochcck.Des 5cZiIgori Testament.Ge-mälde des Lucas von Leyden. Belagerung der Stadt Lcyden. E^den ist z. Stunden vom Haag entlegen/ gegenwärtig eine von den allemtttestcn Städten in Europa: wohl gebauet/ habend unterschiedliche breite Gassen/und Grachten/oder gemauerte Wast ser-Gräben/mit Neyhen von Bäumen gezleret / dadurch das Stadt noch ziemlich nach der heutigen Kriegscultätcn Büchern/ darzu Venen Studenten gewisse Zeiten erlaubet sind/um darinnen ^u siudiren.^ DerhochbcruhmteHerr ^osepk Fcalig6r,hatsemc cigeuc Blbliotheck Te? siaments^weiß an diese Leydische Bücherey vermachet und nachgelassen. Ich muß bekennen/ daß diese ^c^emie die vortrefflichste und älteste m gari tz Nie, derland ist/versedrn mit guten pi-ofellorn, und einer grossen Menge Student m/die sich aus viel^ banden dahin Heiden,. z________^Sehr denckwürdiFe und sonderbare Reisin/_______^ In der Kirchen sahe ich^ieler rapsseren Männer ^lonumema und Begräbnissen. In derBurMmeister-Kammer hanget ein Gemählde / vor, stellende das letzte Gericht/ durch L.ttcas von H^den gemacht/welches sehr< hoch geschätzt wird/ und wolle/ wie man sagte/der Aa^sir Kuc!olpku5 so viel Ducaten/daß man das Stück oamit bedecken könte/darvorgeben. Auch ist allda zu sehen der TW"DoraufIan von beyden arbeitete/ als er noch eia Schneider war; dieses ist ein Curiofes mW rares Stück/ um dieweil er sich nachmals als einen Äerstöhrer des Teutschlandes erzeigte/ und ein König der Wiedmauffcrwmde, Dieser nahm die Stadt Münster ein/ und es fehlet« wenig/daß Jan von Geleen auch Amsterdam eingenommen hätte. Dieser Jan vo« beyden ist zum cwlgen Spectacul zu Münster an dem Thurn in einen eisernen Kcsia aufgehangen worden/und noch zu sehen. Unter den vow nehmsten Mahlern ist Aarcje von L-e^den auch ein ausbündiger Künfiler gewesen. DiestStadt stunde durch die Spanische Macht emehartt BelaMUnz aus/ und wurde zur äussersten Noth gebracht / allein die Einwohner salvirten sich von derselbigcn/indem sie dasLand liessen unterWasser lauffen/und zwun-gen allezeit den Feind/ mit grossem Verlust abzuziehen; umwclchcs willen sie nach der Hand einen GcdenGPftnmg schlagen liessen/mit der Aufschrifft: ur^en^ckel-ib Z )elus3wm,^ctIilpHni ä I^e^äa naitu fuZcrum.Das ist: sD. Die Umve, 6rar lst Anno ^75. angenchrer worden/ har ein Herr« lich Collegium, in welchem 6. ^ucZiraria gesihen werden: Im Armen, Hauß werden öffrers 11 oo. Armen gejpelsit / und im lVaisen-Hallß ü, ber 700. Ainderunterhalren. Das VI. Kapitel. BesihreibungderStadtHarlem.DasHarlemerHoltz.DieKi:che. Erfindung der Buchdruckerey-Kunst.Einnchm«ng der Stadt Dam^lcinEßypttn.SilberneGlocken.DasalteMäner-Hauß. Gast. Edward Browns P.M.________________9 Gast'Hauß. Manier/ die Missethäter zu züchtigen. Das Harlemmer Mecr. Das Bier/ die Wcber. Dcr Tulipan-Blmnen-Handel. »On L.eyden kam ich nach Harlem/ eine nette Stadt/lustig gele-»,en/dic da nahe dabey einen schönen Lust-Wald/das Hmlemmer Holtz genannt/hat. Die grosse Kirche/woraufeine hohe Latem stehet/hält man vor die weiteste in Holland / und sind m derselben von die meisten indes GorrftiedHeZeuun WcZweisir durcv Holland ausgeschrieben und vorgestellet sind. In dem prmyen,Hofstchenalle Grasen von Holland an derWand abgemahlet/ und in des Hofs Sommer-Hauß ist das Gemahl von L^oreny Postern/von welchem man sagt/daß cr am allerersten die Buchdrucker-Kunst in diestrStadt erfunden habe; wiewol es andere dem Johann Gmrcnberg/ einem Teutschen/zuschreiben/so ist doch dieser Guttenberg nur als ein KneÄ)t bey dem Koster gewesen/ dessen Platten er entwendet/ davon gclauffen/ und mit selben nachcr Münster gezogen. Um dieser löblichen Erfindung willen/ hat diese Stadt einen ewigen Nuhm erlanget/indem sie dadurch llrsach ist/daß man nun die Gelehrtheit mij wenigem Kosten bekommen kan. An der andern Seiten ist einGemähleemcsScbiffs/das vonnnit eistmcllZacken/glcich einer Sage versehen ist'zum G cdächtniß/n?le Dannara in Egypren/in verwiche, ncn Zeiten/durch Leute von dieser Stadt ist eingenommen worden/indem die? ft/ wie sie erzehlen/mit Aa^jcr Fncdcrich üärd^ro^ , in einem Zug wider dieSaracenen in GcseUschafftwaren: dannnachdem die von pelusium oder Damiaraihren See,Hafcn mitstarcken Ketten hattcnzugeschlossen/ so wurden solche Ketten durch diesen Fund/daß sie nemlich ein starckcs Eisen mit Säg-Zacken an den Vordertheil des Schiffs machten / als das Schiff mit vollem Wind darauf Uesc/entzwey gesprcnget/und also die Stadt eingenom, meu;allwo sie etliche silbemeGlocken bekommen haben/die nun in ihremThum noch hangen. In den Sälen hangen sehr gute Mahler-Srücke von Heems, terk und «Volyen/als da sind der ?rometkeuä und andere; jedoch stunde mir unter diesen Künstlern der Mahler CorneUus von Harkn» noch besser an in ftlnen Stücken vom Herodio2^inder,Mord ;und von dem G'otter-Fcst/in welchem des VulcZrüFuß aufemen hohenPreiß geschähet wird: wie auch noch in emem Gemählde von einem Münch und Nonnen / so miteinander bey einer ^oümlon sind/welches nicht weniger als das andere geachtet wird. Dasalr«Männer-Hauß/oderHojpltal vor6O.bejahrte Personen/ ist wett und hübsch/ hat ein gutes Viereckim Begriff/mit einem eingeschlossenen Garten m der Mitten. Auch wird das Spital vor krancke ^cute sehr nett untechalttn. B Mi« »G_______Sehr denckwürdige und jönderbahrc Reisin/_________^ Allhier sahe ich am ersten/wie man die mißtkatigc Personen mit Rmdcn züchtigte/ und gehet solches strenger zu/ als ich mirs cmblldete; Sie bringen diePersonen aufdas8ck^vottaneinenPfaht/da man ihre Hände/welche zu, sammen gebunden sind/ mit einem Strick durch einen Zug so hoch als sie reichen können/ aufziehet/ und hinterwärts über ihr abgestreiftes Hembd sie mit einem Eisen fass"t/um sie fest stehen zu machen; in dieser ausgestreckten polüur bekommen sie zu Zeiten 50. bis 6c>. oder mehr Streiche/nachdem es lhre Mis» sethat verdienet hat. NlchtweitvondksirStadrist em grosses Waffer/ öderem beruffener Oee/dasHaskmmerMleerFenandr/begreiffendolmAefehr^Q. Meilen in die Länge/und gefrieret solches bey Hai ten und strengen Winters-Zeiten zu/daß die Leute m't Schlitt, Schuhen und Schlitten geschwinde darüber hinfahren. Zur Zeit als Harlem belagert wurde/ geschahezwischen dcn Temschenlmd Spanien, auf^sem M^cr ein See-Treffen; die Teutschen hatten ohngefthr isQ.Scdiffe/und dle Spamer auch nicht viel wttn'ger.DieStadt wurde nachs' Zehcnds dannoch mlt^ccaräcinoenommen^aUein es gienqen dieSpanier/wi, der ihren ^ccorci so Tyrannisch allda um/ daß man deren Gedenckmahl noch davon hat. Hier wird auch ein sehr gutes Bier gebrauen/wclchcs durch aantz Holland/Seeland/Frießland/und wird. Es wohnen auch alllüeallerley Sortenvon Webern/alsvonwelchen die Stadt Ills ich zu Harlem war/ wurde ich des TullpanettlBlumen^Handels Holland sehr im Schwang Zienge, und war solcher zu det Zeit der aNergröffeste Handel/ dann man dazu, mal bey Tausenden damit gewann/ verliessen/ auch die gemeinen Krämer ihre' Nahrung beyseit setzten/ und allein Tuttpan-BltimewHändler wurden/ als welche Blumen man dazumal höher als Gold oder köstliche Perlen und Gesteine achtete: denn man bekam vor eine Tulipan>Vice.Ko^genandt/denWehrtvon2;c)Q Guldcn/welchcs An, lnerckcns werth ist - andere Blumen verkauffte man vor 4 400. fi und also eine mehrer/ unddieandere minder. Also daß es geschahe/daß derjenige/ so einea Taq nackend und dtoßware/ des andern Tagsm einerKarosse mitsPftroerl fahren konte Sle bekamen auch hievon den Namen von Floristen. D ic je-, nige/ so mlt dem Gclo keinen Rath wüsten/verschwendeten es so dannoch/ daß lieinnertzalbkurtzerZcitwiederumnachlhremWeberstuhlsich begeben musten. Das V tl. Kapitel. BcsckrelbunftderStadtAmsteldam.BckommtvelFreyhciten. Auch dicKayserltcke Krön. Ihr alttS Wap^n mit drey Creu- tzm.Auskgungoder Vergrossmmgder Stadt.Das baucn ..^ < auf 'Edward Browns M. D K bauen aufPfalen. Das Rachhaus deschrledcn.Dlc altc lmd neue Kircke mit deroselbenZlerathen.Thaten des vonHccms^ ferck. Die Beurst oder Hcrrenmarckt. Die Korn« Börß. Reise nach NovaZembla des Wilhelm Barents;. Das Raspoder Zuchthaus. DaSSpinn-Hauß. Das Wayscnhauß. DaS Dollhaus. Gastdauß. AlteMänncr^Hauß. Ostlndische Hauß.^6mir2litaks-Hauß. Wasser auf den Hausn n. DeS VinckebomlNs künstliche ErdKugcl. Die Fahrt WeigatS. Untersuchllnq des /Vutor^ Das berühmte 6/mnalium. ^nciromie, Comödien Hauß. Der alte Kttck.Tyurn.Doll« Hof. Music Hauß/ ^.nawmw dcs Herrn kmlck. (3l3udel5 I^Idorawlium. Der Juden Platz. DasModellvomTend» pelSalomoms. Beschneidun^. On Harleln aieng ich nacher Amsterdam/ eine Stadt/ welche »icgerlwätttg/wegen dcs Nelchthums/ des Kauff^Handcls/ und 5er SchWFadw schönen Gassen nnd Burg'WaUen/oderaus, gemauerten Waffer-Gräben/und derostll>en lustigen Wohnungen/ kaum cmcr andcm Stadt/Die in der Welt ist / weichen oder etwas nachgeben wird. Sie ist gelegen an dcm Hstrom/und hat den Namen/ wie man erzehlct/ von einem Castell/ welches vor langen Zeiten hat au die Herren von Amsie! gehöret-als welchen dieser Platz auch zustun-de/aUwo im Anfang nur einige wenig Flschcr- Lcute wobneten; allen» nach derHand/alserzllnabm/erkMttecrvlelHor-Nechti mid Freyheiten von Yen Grafen von Holland/und wurde also uuter Favor derVergünstigungSsi Briefe zu einem bequemen Ort und Stadt gemacht. Im Jahr l47O. wurde diese Stadt rund herum mit einem Wall lM Mauren von qebrandten Steinen versehen/ um sich wider die Bürger von Utrecht zubeschirmen /nachdem sieui grosse Gefahren derselben Hände zu fallen/ leichtlich gerathen wa^en/wann die von Utrecht ihren Sieg verfolget hät, tea. Alsobaldcn/N)enig Monat nach dieser Begebenheit/ wurde die aantze Stadt fast gänhlich durch Feuer m die Aschen gcleget; jedoch/ weil ihr Kauff, Handels» ftarck ins Aufnehmen kam/ kontcn sie auch dieftn Schaden und Vcrlust ehe.r überwinden : Sie mustcn sich durch viel Schwierigkeiten schleppen/und thaten an ihrem Grafen gute Dienste; nach diesem cmpftngca hevon demKayscrMaximiliano die Gnade / daß sie die Kayserlichc Kroa über lhren Wapcn / welches drey Sterne waren/ssihmcn. Ungefehr um dasIabr,525. zog Ianvon Geelen / ( abgesendet vott seinem neuen König zu Münster/) durch Frichland/ und kam m diese Stadt/ welche er/ nachdem er Anhang bckommen/und seinen Vorschlag bckaudcge, B 2 macht SchtdettckwürdlgetmdlondetbareReisett/ macht hatte/ durch Übereilung zu überrumpeln/ und einzunehmen gedachte/ eben zu der Zeit/ wann man die grosse Glocke läuten würde; zu welchem Ende diese zusammen gerottirte Leute/ schon aUbereit aufdem Damm oder Marckt waren gekommen/ auch das Nach-Hauß einnahmen/und alles/ was ihnen widerstünde/erschlugen; allein es wurde von einem mmckenen Wächter/ oder vielmehr durch eme sonderliche Vorsichtigkeit/ das Seil oder Strick von der grossen Glocke weggenommen; auch ließ der^3ßittr2t,der auch hievonNach-richt hatte/die Gassen und Wege/die nach diesem Marckc oderDamm gehen/ mit Wollewund Hopffen-Säcken zustopffen/und so vermachen/daß dadurch jener Vornehmen/die Stadt in der Nacht einzunehmen/ verhmdert wurde. Den folgenden Morgen/ als man befand/daß dieser LeuteAnzahl nicht so groß wäre/ verfolgte man sie/ da sie dann in das Rath-Hauß getrieben und endlich M umgebracht wurden. In den folgenden Jahren/ nachdem diese Stadt machtig zugenommen hatte / wmde sie mit einer neuen Mauer beschlossen / und nach der heutigen Dienetten Strassen und Wege sind sehr dreit und accorcliren wohl miteinander: und dieweil die Stadt im niedrigen in einem morastigen Grund lieget/ so hat man das Waffer durch alle vornehmste Bmg-Walle oder gemauerte Graben der Stadt geleitet. Der / und geschiehet sein Einlauff durch eine wohlgemachte steinerne Brücken von eilffSchwing-Bögen. Und ist diese Brücken dergestalt gebauet/daß sie auch zugleich einen Theil desWal-les und derVestung machet; ihre Breite ist von 26. Schritten. Dieganhe Stadt stehetaufHolh-Pfählern von hohen Tannen-Bäumen/ und werdendlest gleich unter sich in die Erde oder Morast so dicht bey, einander eingeschlagen lmd gemeben,daß man mit Gewalt nichts mehrsolte können darzwischen hinein kriegemdurch dieses Mittel bauen sie Häuser in die See/ und legen Grund-Veste hinein/welcdedie grdssesten Gebäude ertragen mögen. Allein/sie sind gehalten/an solches Bauen grosse Unkosten und Ars beit zu chnn/be^or sie den ersten Stein legen können ; und ist dieAnzahlder Bäume/wetche ein jeder Grund-Schlag oder Fundament des Gebäudes ers forderr/wohl mtt'ckwürdig; dann zu dem Fundament des Thurns/so gegen öer St. Catharinen Kirchen über stehet/ wie esii.äepZnvaN. (welcher die L.l,fibarkeire»i von Holland besthreider/) rechnet/ allein fast ein ganher Wald in den Grund geleget ist/ gleichwie cr solches benennet in einer Anzahl von 6N4. grossen Bäumen. In dieser Maluer zuarbeiten / um ein festes Aundamem zu legen/sahe ich/daß sie an unterschiedlichen Plätzen darinnen ds-schäfftiget waren/ msonderheit bey dem Ostindischen Haus; / und an dcmjeni, gen Platz/aNwo fi? dazumahlvokhatlcn/eine L.UtheriDe Ruche zu bauen : daß also nicht sonder Wahrscheinlichen gesagt wich/daß/so fern jelnand alles Holh Edward Browns M. D. 13 Holtz/ was unter dieser Stadt lieget/ sthen müchte/er schwerlich einen grossem Wald solte schauen können: auch sagt man um derer Ursach willen/ daß man solte/so sich Amsterdam umkehrte/im Grunde einen gantzcn Wald finden. Das Sradr-oder Rach-Hauß ist eines von den allertrefflichsten Ge^ bänden dieser Lande/ein Gebau von harten Steinen/habend von fornen no. Schritte ( diese Front ist breiter/als das vorderste Theil dcr St. Petcrs,KK> chen in Nom ) welches sich herrlich erzeiget/ an de,' Seiten hat es 8l. Schritt/ die Gemächer und Kammern/so darinnen/sind wegen der künftlichen Arbeit/ und köstlichen Gemählden und Bildern/ wohl sehens und verwundernS wür, dig. Das erste Zimmer unten/ da man hinein gehet/ auderrechtenHand/ istderRichrenSruhl/ worinnen die zum TodvmlttheilteMlsscthclter jhr Urtheil empfangen ; ist gczieretmit grossen ausgehaucncn Marmor, Bil, dern/ Vie da ihr Haupt in betrübter Gestalt niederwärts hangemgleich ob das jenige/ was allda ausgesprochen wird/ sie angienge oder beschweme. Die Fluhren oderSohlers sind von einem Marmor bclegct/und oben das gewölbte tzheil ist reichlich verguldet/und künstlich beschildert. Ganh oben aufstehet im Hintertheil des Nath-Hauses der ^tw5, odec Columdus. der Erfinder des neuen Welt-Theils/ haltend eine Erd Kugel auf seinen Schultern/ die da gemacht ist von Kupffer/haltend in dem Mtttcl-Stnch/oder vlamcn-o. unge, fchr ia. Schuhe/ welche Erd-Kuael möglichst ja so groß lst / als einig derglei, chen Klugcl oder ylodu«. den man zu dergleichen Zienathen gebraucht. Ich urtheile/daß diezemge ^ugel/welche aufder Sr. perero^lrche zu Rom stehet/ wie auch dergleichen zu Florentz/beede kleiner slnd / als diese. Das Vmckische OrnZmenr und Ziermth/welcher aufden Thmn ibrer ^tul^ucelL oder Tempeln stehet/ bestehet auch in dreyen Kugeln/ welche übereinander sind/ und oben einen halben Mond haben/ sind von fernen kleiner / am,we, mästen / dlc ich gesehen habe; anck ist die Ordsseste von den drehen vorrreff-lich-verc^uldercli 2^uIelnzuMarocco kleiner/ als diese Amsterdamische/ wie solches Leute/ die sie gesehen haben/ erzeh len. Wann man in diestm Nathe Hauß von unten hinaufkommet/sindct man einen ungcmeinen mosjen Saal/ von unten blßlzbenaufmitMarmornen Bildern und Kunst- Wcrckeu gezie, ret; Aufdem Boden hat man drey Globen/bemerckendedleErd-und Him-mels^u^eln/aUeS mit reinem Marmor und Messing/nach der Kunst/ und mitunterschiedlichen Farben Mfdem Boden oder Sohlerausgeardeitet; die Wände ulwKalitelen / oder die vtereckigten Halb-SeMen/ sindüberall auf daskünstlichstemithangenden Laud,Früchten / und Muschel-Krantzen Ze, zieret. Es sind auch alldar etliche Bilder von dem berühmten Bild-Hauer /^rw5(^elNn in MarmorulwLedensat emen Verrath / dadurch man/ / diese Börse mit allen KmALeutenwolte in die Lufft sprengen. An der alten Brttcke/aufder Wasser. IahL ren/dicfts Landes/ dahin handeln mochte. Jedoch/damit wir weitergehen/ und zu andern dieses Orts öffentliche« Gebäuen kommen/so thut sich daoZltchr oder Rajp-Hanß hervor^einHauß der Besserung vor übelgerathene und verderbte / sowohl junge als andere Bursch/ wann sie unverbesserlich feynd/ und den Eltern/ wie auch demn Ge, setzen sich ungehorsam erzeigen-Beylu Ciugange an der Pforten diescsHauses sind 2. stehende Löwen (ein eigentliches Sinnbild) nutderBeyschnfft/ Vir. wN5 ettäam^re, qu^ cuMi pavenc. Das »st: DurchKunst und Tugend kan man auch Unbändige/ welche sonst jcderman fürchten muß / bezähmen. Dkses Hauß war Vorzeiten ein ^lojier 0er Sr Clären Sonnen/ zu die, sem Gebrauch aber angewendet Anno l^^.Dtcjcnige/ so man darein setzet/ werden gezwungen zu arbeiten/mW ihr Brod mit schwerer Arbeit zu gewinnen. Ich sahe eimge/welckcBrafMcn-Holtzraspelten/davonsie taglichem sicheres ^agwerckzu vcmrdeuen haben/welche so hattdcr Arbeit obliegen/ daß ihnen indem sie nackend und beschwitzt sind / dcr gantze Leib von dem fliegenden Staub gleich einer schönen rothen Färb dcmahlet wird. Welcher ftembde Andl'ck mich erinnerte derjenigen P'amasicn der Frau MargZrafin von Neukafteli/von cmcr Nation/womn^cr das Volck Olalücn,'Farbigt/0 cr König ab^r von Purpur ware. ' Manerzedlteunsanch/ daßdiejeluge/ welche man weder mit Befehl noch mit Scklägen an ihrWerckund Arbell düngen tönte/ mein grosses Wasser-Gcwolb gcftht werdcn/ in welches man Wasser lauffen lässet/und nichts als cil^ Pu«upe zu ihrer En-etlung dazu hinein thut/ da sie dann/ so sie leben wollen avdciten nuissen/um sich dardurch vom Emmckcn zu befreyen. Auch' sahm wn- da cilien andern/der m einem engen Loche saß/ und nichts zu es, sen knechte Etliche von dlesen Verbrechern bleibentange/ etlich wenig Zeit hierinnen. Eft ist insgemein/so man jemand in dieses Rasp-Hauß sitzet/ eine Straft, vor solche/die mit dem Messer oder soMen jemand verletzen / stechen oder Scdadea t'nm. Iagleichen wissen auch einige Bürger/ ohngeachtet sie' reiche u^obvaft'cute sind/ es mtt ihren Eolwen/ wenn sie aus der Spuhr schlagen/odervon ilnen Herrn entlnussen / es so anzustellen/ daß sie in dieses Haul? von de^ Schulh Dienern gebracht werden / allwo man j;e zwar zu kei, nemscdwcrcn Werck oder Arbeit zwinget/sondern nursolang aefangenhält, bts oaß man Klwgsamvon chncn seyen kan/daßsle chr Leben bessern. Dieses »6 Seht denkwürdige und sindetbttte Reisitt/___________ Dieses Mittel/ die böse Menschen zur Besserung zu bringen/ mag woU vielen eine Straffe scheinen/ allem es ist solche gar nicht zu vergleichen milder jemgcn/ welche man invorigen Zmen in Teutsch land zu gebrauchen pfiegte; insonderheit aber zu CöUnmdemweißenThum/an der Nord- Seiten der Stadt beym Mein gelegen/ davon man erzehlet/ daß dergleichen ungcrathe, ne Gesellen/ bey welchen man anders keinen Rath mehr wüste/ auf cinc Barbarische Weiß in diesen weißenThmn gesetzetwurden; dessen hohe und dicke Mauren machten/daß sie nicht entrinnen tonten/ noch mit ihrem Schreyen und Klagen gehöret wurden: und wurde ihnen in diesem Thurn ziemlich hoch/ dahin sie nicbtwohl reichen konten/ ein Stuck Brods/als das letzte Mit, telvor ibreSterbens,Noth/ geleget/da sie danu/so bald sie sich unterstunden nach diesem Brod zu klettern/ihr Urtheil des Verderbens aufdem Kopff hatten/ indem sie elendiglich den Hals brachen. Dem Nasp-Hauß gleichet cini^esSinnes dasSpinwoderBesserungs-^>auß/vor junge Dirnen/die frey und ungebunden leben / die man bey Nacht krieget/ oder die nicht sagen können/was ihr Thun und Lassen seye; sie werden aufeine gewisse Zeit kinein geseht/ nachdem sie es verdienet haben/ und sind sie darinn gehalten zum Nähen/ Wircken/Spinnen/ oder einer andern ehrlichen Arbeit/ mit der sie ihre Zeit stätig zubringen müssen: die jenigen / so von besserer Onänion scynd/ die haben ihre Kammern besonders. Ich sahe in einem besondern weitem Zimmerdergleichen Dirnen wohl über huudert ohn, gefehr/ welches mir sehr unverhofft vorkam/und solte mich solches noch fremb? der düncken/so ich dergleichen !n Franckreich und Engelland solte sehen. Ich kam auch in das N)aljen,Hauo oder Spttralvor 2^mder/in wel, chem wohl bey 600. Waisen fteißig versorget und wohl auferzogen werden: ausser diesem ist hier noch das Dlacon-Waisitt,Ha»lß/wic auch das alte und neue Allmosimers,Hauß/dasN?al?len-walsen,Hauß/und das Men-msten-WaisimHauß / in welchen sämmtlich die Waism-Kinder bey tau? senden von der Stadt Unkosten erhalten werden. Es ist auch aühie noch ein sonderbares <3asiSeilen/ey, ferne Hacken/gedoppelte Spr«mg,Kuge!tt/Nudcr/ Stück> Patronen / Pul, : Bcym Emgang der Thür/ sahen wir cmcn Aahn/ mit einem Maln^ darinnen/ der gcttocknel und aus, gefüller war/ so/daß nichts daran verderbcn kan/haltend in seiner Hand eine Ruder; dieser Mann war biß aufdic Mitten selbes Leibes in den Kahn M schloffen/ und zwar in solcher Att/daß ihm die MlMelle vor cine Decke die, ntten/wclche Decke so wohlznsammen gcschnü<)rct ist/ daß kclu Waffer in den Kahn kunte kommen/ und vermochteer also den avbsscsten Sturm der See ausstehen sonder Gefahr. Oben aufdlesem Hause/ gleichwie in mehrern Häusern dieser Stadt geschiehet/ bewahren sic ihr Ncgen-Wasscr/ welches ft destomchr vonnothen haben/ um willen / weil man hierum sonstcn wenig gutes Wasser findet: der Herren und Kaysers-Grafft/ und dienen dergleichen Wasser an statt der Weyher/ um dte Fische drinnen zuhalten: auch kan solches Wasser dnrch Duwpen taglich abgeleitet werden. Die schönsten Gassen und Grafften dieser Stadt sind/ die Harlemmer, Gaffe/dieWarmuth^Gasse/dieKalde^Gaffe/derCingel/diePrintzen, Kayftrs-undHerren-Grafft / wie auck die neuen Gcdaiie nach Cattenburg zu/ und so sie also noch fortfahren mit den harten Stcmen zu bauen/so werden diesedieandem noch übertreffen / welchedochversichert auch nicht weniger herrlich sind. Ich sahe einen 6lobum oder Held/Rugel/welche der vonvin^odoom E H cm acht 's Sehr dettckwüldige und sondedbahte Reisttt/ gemacht hat/dessen Mittel-Smch oderD,amecervon6.bt57.Schubcn war/ und wurde solcher aufl6oQ. tausend Gulden/ dem Wehrt nacl) / geachtet-Der^lesiäian.Zirckelvon Messing gemacht/ kostete lOOQ. Gulden: die Kugel wargemachtvon Kupffemcn Platten/ ausbüudigwohl bemahlet / auch mit allen ncubefundenen Platzen darinnen/ als des ^nronii von Oiemenz Land/erftmdeli ttn Jahr l 542. auf4^. Graden Breite oder I.IMuclim5 gegen den Mittägischen Theil und,70. Grad in die Länge oder ^n^imctimz, nnd solches nach Nord-Westen von Japan und den andern Plätzen/ ohnge-fehr bey xv. 2. und also in der TartarWen See an keiner Seiten der Fahrt von welgay/lTleu Holland/iVeji-Frleßtand/ dnpe äe I^uer. und der^ gleichen. Es ist mir ab er seit der Zeit ein Buch zu Handen kommen/ welches diesem widerspricht/ der Titul dieses Buchs ist/ Rclfe nach den Nordlscden banden/ durcb5.^lamniere, der fich in eineS/ der dreyen Schiffe/welche der Nordischen Compagnie von Copenhagen zugehörten / begab/ im Jahr 1653. und durch dieses Mittel Gelegenheit bekam / umzugehen mit N«rn?c-gern/ Islandern/^aplandern/Ailspen/Borandiern/ Slberiern/ wie auch mir denen VHn>Iov3^embla, und mtt den 3Hn--oio^en,welche Nachck harn sind der Tariern und Tmgorsin/da sich dieser Schreiber in seinem 46. „Capitel folgender Massen vernehmen lässet: Es smd mir unterschiedliche «t3eo^pkische Karten zuhanden kommen/von besondern und sehr berühm, "ten H.utoribu5, darüber ich zum höchsten verwundert bin/wie sie in derStels "lung von Nova Temklcl fehlen/ tndem sie es näher an den NordePohl setzen/ "als eswohl m der Thatist; ingleichcn theilen sie dieses Land ^ov» ^cmbla „durch die See von Grönland ab/ und sehen es fernevon dannen/da doch m «der That diese zwey Lander nahe b eycinandcr liegen/ massen dann die Küsten und wann die grosse 'Menge des Schnees/und die übergrosse Kalte dlest Gränhen nicht unwohn-''bar machten/ so solte die Durchfahrt von Grönland nach xembla leichtlich ^geschehen können/ Ulw.von ^emdl^ solle man / als man die?äser notter» ^Berge paßiercte / leichtlich in kamojcclien kommen / auch von danncn/ so «jemand Lust hätte/in Moscovicn nnd in die Tartarey.Iedoch was hicvon die Warhett seyc/jolcheswird uns CapitainXVoorbey seiner Wicderkunfft wei^ M'unterrichten. Ich verwunderte mich gleichfalls zu sehcn/daß die ^eo^-pdlsihenScWelber/VieFchrtWeiZaygcnandt/NlchtüberlQ.Franhösische Meilen lang zu styn geschrieben haben / da sic doch über^. TelttscheMcilen begreiffct/wclches wohl 6. mahl so viel ist.Weim wollen sie uns weiß machen/ daßunsere Schiffe in dcmgrossen Tartarifchen Oec^n durch die Enae oder Straffe kommen könten'wetches ein Mißverstand ist/ unerachtetsie sicherlich und für gewiß sagen / daß in den Zeiten des prmyen Moriyen von Nasi MünTemsches Schistdmch diefeFahrt mdm 0«au kommen wäre/soist Edward Browns\£.D *9 es doch gleichwohl ein offenbarer Irrthum/ dieweil die S traß-Fahrt an dl'm p^rernoNerGedürge / (gleichwie ich zuvor gesagt/) welches eine Halde Meilhoch ist/ und aufwachen ftätig Schnee liegt / der nimmer schmeltzct/ Zrenhet. Und hiervon kan ich ein gesetztes und gewisses Zeugnis geben/ dieweil ich selber m der Strasse unter dm Bergen in den HuudsHägen/ als welches dle heiffeste Zeit im Jahr ist/ gewesen bin. In dieser Stadt ist anch eine vortreffliche Schul oder (^mnIlmm, die Jugend in aUen^cMäten zu untcrweisen/ und zu üben / habend zwey ^ncliwna. über welchen die Bibliotheck ist. In der Gaffen/ genandt Neß/ ist die ^N3^omie-Kammer oben aufin dem Flcisch-Berkauff,Hauß /die da wit unterschiedlichen Kantaten behängen ist. Auf der Ravsirs-Rrassr/ ist auch noch ein Qomnäien Hauff/ welches vortrefflich zugerichtet/in welchem wöchentlich einige Spiele an die Leute vor, gcstcllct werden; das Geld/welches davon einkommt/wird au die Amen verwendet. Formn ober der Thür sind diese Verse zu lest«: Ve XVereiä is een Zpeei.tonce'l, Ein grosser Schau-Plah ist die ganhe Welt/ Dralls jeder spielt/ und feinen Theil erhält. Von dem Thurnder alren Rirchcn zu Amsterdam/Hatte ich eine scho/ ne Vlussicht über die Stadt hin/und die gvoffeAnzahl derSchUe/die da an der einen Seiten liegen/und als ein Wald anzusehen sind. Ingleichen siehet man alle herumliegende Oerter und Städte: und dieweilen die Dacher dee Häuser durchgehendsscharffu^ man die Stadt unterwärts sehend/ sehr uneben liegen siehet; ob es gleich / so man es von unten nach der Hohe ansiehet/cin hübscher und vortrefflicher Platz ist. wohl die stachen und platten Dächer/ die man in einigen Städten in Frankreich und Italien siehet/oder ok anders sind mit braunen Schakn unv Schie-fersi/ Vals lympkatica, waren ftthanig qepr^lvirct und vorgestellet/ daß man auch noch die Valvulas daran stben kunte. Weiter sahen wir ei, ne Mcnsihcn^eber/ so vom Fleisch entdlbssct war/ vorstellend gantz klar unddurchschcinenddie kleinen Bwt-Gefaßlcw alle zusammen/ircm Musiu, lenoder dastNaußhassriFeFleisch vonK^indern/dieman zerleget hat/gantz vor derBttderbung bewahret/ wie nicht weniger ganyc^c:chname / die noch unverdorben waren/davon das Angesicht von etnem sel>r crmercklich/fön, derndenwenigstcnFleckenoderVcranderungvonFm'benoderQweamentcn ur.d Gestalten/ dergleichen man im Sterben zu erwarten hat/anzusehen war. Auch hatte er diesen Corver dazumalschon über 2. Jahr lang also aufgehoben/ und hoffcte er auch/daß er also bleiben solte.DoÜorSchwammerdamm ließ nns allchmiterschicdtichestinerPro^Stückc(RxpLrimentw) davon er in seinem Tractat/äLkespiranone^geW ne Versamlnlung von In5e^en und andern dergleichen Blut-losen Thierlein Ms unterschiedlichen Landschafften gesamwltt/nem einen fliegenden Hirschea oder Schröder von seltzamer Grösse; eine Indianische 8cc>!l>penclri5oder Schlange/ in der Länaevon 40. Schuhen/eine Fliege/ K^kemeron, oder f-Iaft genandt/ftmmt noch viel andern Seltenheiten. Es ließ uns auch der alreCh7»nifi(Flattber/deruntcrschtcdlicheBücherinHochTeutscherSpra-ehe geschrieben/sein Werck-Hauß oder l^borurormm beschauen.GleichfaUs empfiengen wir sehr viel t^ivilitat und Hbflichkeitvon dem Herrn klalio,pro. fcllvsn m der ^l^6icin, der einen c^omm encmium, oder ErNünlng über h^, Veslin^wm geschrieben hat. Die Juden wohnen allhierviet besser und mit mehmemUnsehen/dann an einigmandemOrt: ihrevornehme3xnciFa^ ist groß und weit mit Lawpm von Messing und Silber schon gezieret: Es ffcl eben dazumal/als wir hinka, men/ ihrNewIahr,Festein/ umwelcheswilkn dasBlaftn auf Hörnern/ wie auchdas Schicssen und Singen sonder Endewar. Emhige voisyen ^u, den allhicr verstehen lmtersihiedlicheau^tändische Sprachen) dergleichemch einen sahe/ ^lase^ cli ?<15 genandt/ einen gelehrten Inngmann / inglcicden 0^bl^, einen vornehmen vottorn. tlnd ich war betrübt / allhier unm den Iudmumerschiedlichezuschen/diesichoffenbarlichvorIuden ausgaben/und doch Edward Browns D.M. ii doch vor kurtzer Zelt an andern Oettern sich liessen vor Christen halten; es war einer darunter / der alldercit zo. Jahr lang war cm Franciscaner-Munch gewesen; noch ein andercr/dcr etlicheIahrkrosellorzui'kQloule in Franck, reich/ und v!)rhero Kötn^llcher^eltlcu5 gewesen war. Iuäa l_ec)n> emIud/ hatte grosse Mühe und Arbeit genommen/ um ein ^ocwll zu machen von dem Tempel Salomoms und seinem Hauß/wic auch von der Burg des Tempels/ vom Tadcrnackel/vom Lager derIsraeliten/und anderer dergleichen ^mioll, täten mehr. Ich war gegenwärtig bey einer Beschneidung eines Kindes/ welche sie verrichten/erstlich mit einemPftiemen/der an derSpitzen emKnöpf-lein hat/ welchen sie zwischen der Eichel und Vorhaut hinein stecken/ mW diese beyde voneinander scheiden/ imd die Vorhaut erweitern/ so/ daß das inwendige Häntlcin/ sowohl als die äussere vorwärts gezogen wird; dann kommen sie mit einem instrument, gleich einem Lineal/dadey/und halten die Haut über der Eichel fest daran/ alsdann wird die Vorhaut dicht an dem Lineal mit ei, nem breiten Bckchneidmigs,Mesftr abgeschnitten; dasjenige/ was von der Haut übrigbleibt/ wird alsobaldMuckgethan/ das Blut mit Bludstillen, , dem Pulver gcstillet / und ein Psiaster darüber geleget; die Freunde und Bes kandten/ die bey dergleichen BMnetdung gegenwärtig sind/ die singen un, terweilen/dadurch man dcis Girren und Schreyender Kinder weniger höret-^I^. DicstSradr wird mir aUcm.^llg einA U2HUZ oder kurycsBegnff UndclNtNarckcfastderZanycnWclrZctten,?er/ indem dlv mchrcstcn Marionen alldar zusammen kommen: es hat einell Schlllyen allda/der die perstn des Grafelw von Holland pr^lenriser/ wle auch 4. Burger-mcistcr/ undZ'5. Rarhs^Herrm. Iti cmemWaisin?Hauß werden je-derze!r5c>o.lmdmehrarmc^mde?ct halren. DasRallHanß harauf 3O.Mlllt0Nen gekostet; allck ist nachdcncl^iicd/daß in dtcserSradr allem jährlich ungefehr über 24QQO.Stück Wüllcn Tuch Zelnachcrwerden. Das Vlü.Zapitcl. Beschreibung von Utrcchs.Dcssm Nalnc. Villebrc)clu3, der erste ChristllchrPredigcrinNlcderland.Die Dom Kirche und de- lischcnKirckcnaufOchstn Häutengcdauct. Bücher-Kammer von alten Büchern. Abqötter. Einhörncr.GelehrtezllUtrecht. Anna von Schurmanns Bchildercy-Kammer. Spiel-Bahn. Loored dos Hollands llnd dcr darbcy gelegenen Plätze. ' On Amsterdam weyrcjstnd / zog ich bey einem sonderlichen Be«? Mäbnißsplayder Juden vorbey/ als welche ihre Todten m, nechalb der Mauer nicht begraben dörffen / und kam durcb Onwcrkere / und ^aanburg / endlich innerhalb 6 odcr -Stunden nacher Urrechr/ in einer Schulte oder kleinem Schiff C3 VVN 2l____ Seht dettckwürdige l»nd sinderbate Reisitt/ von einem Pferd gezogen/ durch einen von Kunst gemachten Wasser - Canal/ als welches das Mittel ist/womit man in Holland und andern unterschiedlichen Provinzien der Nicderlanden/zu reisen gewöhnet ist. Utrecht isi eine alte/grosse und schöne Stadt/auch das Haupt der Pro-vintz dieses Namens'dieseStadt wurde vorZeiten^nlkoninÄ,nachderHanl> aber MtlNjeiwm genamet: Sie war lange Zeit berühmt wegen ihres Bi- sprung genommen/ und von ihm mit Ländereyen und andern Besitzungen reichllch ist begäbet worden: wülebaläuä oder >vi!Iebrncle,em Engclsmatm war ihr erster Bischoff/ derdicse Länder zum Christlichen Glauben brachte: Die folgenden Bischoffe nahmen an Machtnnd Gütern ft sthrzu/daß sie bequemwaren/ etliche tausend Mann in das Feld zu bringen / und wider die Grafen vonHollandschwehreKnege zu führclr.Ihre^ucceMori währetc Zoo. Jahr lang nacheinander. Gegenwärtig aber ist es eine hohe Schul / die da Anno i6z6. von den Herrn Staaten gegründet / und ihren Anfang genommen hat. Mit Erzchlnng der Namen der Professoren dicsesOrts/wil! ich niemand beschwehren; der gelehrte Herr äe^y.als den ichan unterschiedlichen andern Oertem anzutreffen die Ehre hatte/ der hat allbereit gemacht / daß da ist gedruckt worden/die 8esie3i.eci!0num,ftwohl dieser/als anderer ^cIäcmion in Niederland/Teutschland und Italien; In stmcn I'opo^ra^ischen und NarurtkündlZenAnmerckungenvordasIahrl673. Die Zrosse Rircke/hat einen sehr hohen Thurn/oben mit drey Durchgangen/einen aufdem andern/ als von deren Höhe ich nicht allein ein gutes Aussehen hatte aufdiest Stadt/die als eineplatteForm unter meinen Augen !ag,sondern auch/von vielen andern Platzen. Diese Dom,Kn'che ist/ nachdem die Frantzosen in den nculichsten Kriegs, Zeiten daraus gezogen waren/ durch ein Ungcwitter mit Donner und Blitzen fast biß aufdie Helftte darnie-der gWmissen woroen;wiewohldannoch der TlM'n mcheschädiget bliebe Diese Stadt Uerechr ist aufeinem ebenen und flachen Lande/ui:d sehr wohl gelegen/in Mitten eines so Volckreichen Landes/ indem cin Mann in einem Tag von oar ausgehend / zu etlichen 40. btS^O.bemauerten grossen und kleinen Städten kommen kan. Die lLnsslisthe Rirche allhie ist em altes Gebäue/ und ist die Säule/ die in derMlttcn siebet/ merckwlirdig/ dieweil dero ii'uuäÄmcm nicht anders als aufOchsen-Hauten konte geleget werden/ welches viele als etwas sonderliches anmercken. Sie istgchauet Anno 1299. u«d hat die Abbildung eines Ochsen oder Büffels mit dieser Beyschrifft: ^ Edward Browns M. T>. 23 ,.___________—------ 1 - -Tiwimi-i»ii»-irMiiii^ 1. 1 ^.ccipo rokentaZ. c^ucä pcrwatecula narre«, ^urmiä cunduä tunäo luUäÄta lDalumntt ett. Vernimm/Nachkömmling vier/und sags zu deinen Zeiten/ Wic diese Säui gegründet steht aufOchsen-Häuten. Es ist auch alldar eine alte Bücherei/welche zu der Kirchen gehöret/und verschiedenealteBücherund Handschrifftcninslch hält: Als unter andern eine grosse Biebel/ in 6. Stücken/auf eine schr alte Weiß bemahlet und ver-guldet: Zwe^ Abgörrer/die vor langen Jahren in Kriegs,Zeiten in Teutsch, land smdgenommen/ und durch Rönig Heinrich IV. an dieses Ort gegeben worden. Sie sind Bcschens würdlg/nlcht so sehr wegen ihrer Nettigkeit/ als ihrer Altheit uno fremdden unförmlichen Gestalt wegen: Noch ist allda ein Horn aus einem Zahn gemacht/ welches auch/wie man sagt/ zur selbigen Zeit aichcro ist gcaeben worden: auch sind allda z> Horner vom Emhsrn/ die an der Länge einandernichtvielgleicbsind'.Das längste dawon hältander Lange 5. Schuhe und einen halben; sen ob erster Nand mit Silber beschlagen/ und hohlgemachtwar/umvorctn ^rNlck^GeschirrzuHebraucben. Eswarcnaber diese Homer von See,oder Fisch-Etnhom/odereinlanggekruntterZahncincöwundcrdarenSee-Fischcs/ der mit dem rechten Einhorn grosse Gleichheit hat/ und in Nordischen Sem bekommen werden/ Vergleichen ich viel so wohl in öffentlichen Cabinetten/ als auch in pHmcuIier.Handen gesehen habe. Zwey dergleichen Horner/von w.Schuhen lang/wurden vor wenig Jahren an den AönlI ,'n Dännemarck verehret/ und haue man sie bekommen/nahe bey Nova 7.emb1a: auch hab ich dergleichen gesehen/dievoUkömmlich ^. Schuhe lang warm; davon einige krumm und sehr dick/andere aber nicht so dick , sondern auch gantz eben und glatt: Etliche sind an dem Ende/ amdicke« sten und breitesten/ andere hlWegcy sind an dem Ort/ welches vom Haupt ein wenig entftrnct stehet/ am breneM; einige derselben sind gegen die Spitze sehr fchcnGre/ unterschiedliche vornehme Personen zu sehen/unter denen waren v.ci^prianuä 26 OuNei-go, O. I^e^iuL . und Voeciu5,( als welcher noch das e'wigeGlied von dem Dordrechuschen 87. noäo im Leben war) und andere mehr; Mein die gelehrte Anna Maria Schunnanlis/welche dazumal ausser der Stadt war gegangen / kunte ich nicht sehen/wurde dahero gcnothsachet/ mich zu vergnügen / in Vesehung ihrer Schilderey oder ^omeckirs , welches sie selbsten mit eigener Hand gemacht und wohl getroffen/auch diestVeyschrifft dmumer gesetzt hatte: LlNtzßar^rä fo5M3m,^l2tici vel^m ligbn. ZuTemsth: Hier sehet ihr mein Bild/ geschildert nach dem Leben; Doch was der Kunstgcbricht/wtrd eure Gunst mir gcben. Die SchildereyHammer ist anmercklich/weil manches gutes Stück von unterschiedlichen Meistern darinn zu sehen ist/ unter welchen sind vortreffe liche Thronen des von Rolen und von Tuarrs; item Landschafften des von Saft^evcn: gute Klciocrwcrck/ und insonderheit in einigen Tmckischen Habiten/beydem von der Meer. , Ingleichen ist diese Stadt geziem mit einem schonen Marckt,Platz/ une tlrschledenen langen Strassen und Graffcen/und einer^almalje oder Spiele Bahn/an jeder Seiten mit5. Reihen Bäumen besetzet. Dicfehatder Konig in Franckreich/ als er letzt zu Utrecht war/wegcu seiner Zierlichkeit verschonet uüd gespahrct. In der Sr CarharinewRirchen ist das Grab des Milord« Gorge. Wiewol ich Franckreich und Iralien/auch dersilben tressicheSrädre gesehen hatte/so war ich doch gleichwohl sehr mit Verwunderung eingenommen/ als ich diese vereimnre prHpmzien/instnderheit aber Holland/ und dessen beylies Ečfwarc!ftro\sms'Sft. Ö. " t$ bcylieqenoeOerterzu sehen dekam. Derjcnige/der mitAufmerckung ttwaS -anschauet/der hat dieser Orten in a cbt^u nehmen sowohl die Gemäct lickkeir zu reisen / welche man sowohlzu Waffer als zu Land haben kan; als auch die 6lM,ichliPe Ordmmg und Re^el-Richrigkeir dicstr Onen »n alle« DlNZen; dle^lnzahl der gelehrrcil^eil^ del, Überfluß und Wehlllng der Veränderungen m allerley Manieren ; den rackern Flolß und Sparjam^etr/wt«: auch dlc Machr und das Vermögen diesio Volcks; Ihre M)l ll»)d Volkreiche treffliche Sradre/ ihre uttgenunne Rein^ Hlchkett und N errigkeir m Gebätteu und Häusirn; ihre eigene Gejeye ilcde Anzahl der grojsin und blelnen Schiffe: Aus die? sen kan man dericken/was es für eine schlaffrige NachläßiMit ist/slch mitVe, selnlng sei„es eigenen Landes vergnügt zu halten/ sondern andere Länder / und insonöechctt di-eses zu besichttgen/ eine solche Landfthafft/die in seinem Begriff nicht weit ist/und welche man geschwind durchreisen kan/ ist so voll gepftoffet und gewimmelt voU Volcks/mit trefflichen Städten / schönen Plätzen und Dorffcm / als man nirgends in oer Weltin so kleinem Bezirck finden Mrd; es wäre dann in dem Kdnigreich China m Ost-Indien. ^ln^^ Das lX. Kapitel. Abreist von MreMdmck.surpIiae3!. Vree^v^, oder die Fahrt auf Vlänon. Anwnffl durch das Landvou ^rl^Izu^uckum, welche Stadt ttlryllchbcschricbcn wird. Wie der König in Franckmch Anno 1672. allhier aufgehalten wurde. Abreise V 0 N dar bey ^orc^u m> I>ouveüem> ?ou6ro^en, lieuzäen, vorbey nach dem Luscti. >On Urrechr kam ich/ innerhalb 2. Stunden / nach Vreezw^K, und traffumer WeZens das Dorss1ursli3e3genannt an/ wel^ chessichnichtunannchmlich ins Gesicht stellet^ ferner gieng ich üb^rdenFlußL-ekgenandt/nach vianen. allwowenig anzu« mcrckenwar / ausser das HaußundderHofdcs Hcnn von . Lrecioi oäe, als welcher einer von den ältesten Edelleuten inHol, land lst/oder/wie man insaemein oavon redet/die alleredclftc r-amilic unter aucn/kommend von dem Geschlechtderer von Egn^ond/ die vor Zeiten vor die >VälIena3l5 vor die ältesten gedalten wur-dn^. Der Giebel und dle Höhe dieses Hauses dienet vor einen WaN dieser Stadt: aufeincm runden Vollwerckstehen unterschiedliche klcmeStücke von Mefflng alldar gcpfiantzet. Noch smd zu sehen die Starnr und Ad Bildungen von I-, ^ayjern/wie auch von Anziocele / und das übl ige darinnen die andern Zierraten bestehen/smd die pyr^miäen, und dasjenige/ was aus der Mauer geschildert ist. D Hier «s Schrdenckwürdigellnd stnderbare Rcistti/ Hiervon dannen gieng ich mit der Schulte / oder einem kleinem Fahr, Schiffe durch das Land von ^rkei. welches/ wie etliche sagen/ von ltercules herkommet; und in den vorigen Zeiten denen Herren von^orkum und ^rl^I. Land zugehorete/biß daß es mit Maria/emcr Tochter des letztenGrafens von ^rkei^and in die Hände des Grafens Johann von Egmond kame/nach der Hand ader verkauffet wurde an Wilhelm den IV. Grafen von Holland. Diese Nacht kam ich gen (^arlcum, eine wohlgelegcne Stadt bey dreyen Waffer Flüssen/genannt dieL.»ngen/d:ewacl/und die Maaß. Diese Stadt mag vor eine der stärcksten Städte in gantz Niederland paßiren: Sie ist erdauetworden durch einen Herrn des Hausesvon^rlie!. Mdar ist ein schöner Marckt; das Rath-Haußader ist an der einen Seiten etwas niedergesuncken. Der (-uverneur allhier hat ein köstliches Hauß; der Thurn an der Kirche ist sehr dick: die 5omKations »Wercke sind von Erden/ auch ist alldareine hübsche WasswPfttten oder Thor/ auf welcher diese folgende Beyschrifftgelestn wird: civiiaz. in quä maxim« CivLäle^buL pgrent, Üc in pace deata Lc bellä inviAa 1642. Das ist: EmeStadt/inwelcherdieBürgerdenen Gesetzen allermeistuntttthänig smd/dietstbeydesinFriedes,Zeitenglkckstelig, als auch im Krieg unüberwindlich. Dasjenige/washievonMerckenswerth ist/ist/ daßdiese Stadt solche Auf-schrifft Anno i67^.gut und wahr machte; dann als i^ovicu5der xiv. Ko^ nig von Franckreich mit so mächtigem Lager tn Me Niedertande kam/ daß er in einem Sommer-und Feld-Zlig;°. sowohl kleine als grosse bema»»erte Städte dieser Landen einnähme / so war dasWasser-Thor dieser Stadt gleichsam ein Grantz-und Scheid,Pfal feinerConquetten und Überwindungen/ über welche seineHeeres-Krafftnicht mächtigwar etwas zu unternehmen oder aus, zurichten. Nachdem ich <3orkum verließ/ fuhr ich an der andern Seiten des Stroms / längs ^orkvm hin/ und darnach beydem Hauß LaeveNein vorbey/ welches festgelegen/ und wohl laniäciret ist/ auch derhalben mehr-malengedrauchtwmde/vornehmePerstnenalldar festzusetzen: massen es noch ntchtlanglst/daß5r.(;eorLe^5cuealll)Mhatgefangengcsessen/wie auch in verwicheuen Zeitel^ die Henenl(ombouctlo^elbeel5 undNuxo ^e<3wl>r. undandere/ beywelcher Gelegenheit man vielvon diesem Cast«! hat gesprochen/auch hielten/ bekandtwar/gegeben. AlsichdieMaeß/ noch weiterhinaufgieng/ ließ ich Edward Browns \f. D. 17 kouäro^en zur Lincken/ und bleuten zur rechter Hand liegen/ und kam de» folgenden Tag Morgens m dem Busch an. NL. (^orkurn ist einervohlgebamelmd feste Sradt/ habendemett braven umgeben/ auch ftnsten wol gelegen/da man aufdem höchsten Rtrch-^hurn bey heirern Vperrer 22. Sradre herum sehenund zehlen kan. Das X. Lapitel. Beschreibung von Hertzogenbusch/Papenbrill/ Bischofflicher Siy. Das Einnehmen dieser Stadt durch die vereinigten Herren Staaten. 'Eryogen-Busih/TylvaOuciz. oderNalcumvuc'iz, Loizle 0uc, oder kol cluc, nimmt seinen Namen von dem Wald oder ^Busch/ welcher vor diesem unter die Hertzogen von Braband gee lhdrete: Dieses ist eine lusibare und feste Stadt/ gelegen an dem Fluß oilaoder veyle. derindie Maas lauftet / ungefehr 2. 'Meilen besser unterwärts; und ist dieses eine von den grbssesten Städten inBraband/und besitzen die Herren Staaten dervemmgten Pro-vinzien/ inAnsehung der Stärcke, welche dieses On sowoUvonNatur/als durch Kunst hatckeinen ansehnlichern Platz/als welcher eine sehr gute Grantz, Festung gicbet/widerallerley Feinde/d« sich dieser Gegend ereignen möchten. Es lieget um und um ein weicher sumpfichter Grund und Morast. Die Zm gänge oder Pässe sind lange und enge/mit Steinen belegte Wege / die da ge« dogen und gedrehetgehen / und die man commandiren kan von einem oder zweyen der<5.Schantzen oder karren . welche ein wenig ausserhalb der Festung stehen zu derselben grosser Beruhigung. Ausserdem«/ dieweilen die Holländer Ursach haben übcrdieHnnwohs nerdieseeOrtsi2lau8zuseyn/als deren Gewogenheit sich leichtlich solte nach dem Neuburgischen Fürsten (dessen Religion die meisten zugethan sind/) wenden können/ so haben sie eine ciraclell innerhalb der Stadt gebauet/ Pa-penbril genannt/ um desto besser ihre Sachen/und das/ was sie vornehmen mochten/zu verhindern. Diesto ist eine hübsche regulirre Fejiung von 5. ^oouwercken/ jedeCourrine ist 84-gemeine Schritte lang/die?2cenvon je-oem 'Hoklwerck oder »3ttic>n sind6;. Schritt/ und die Nanc oder Hals 24. ^>or dem Sentinell aufdem Punct eines jedenBollwercks stehet ein hübsches Haußlem von Stemen/wie auch in Mitten von jcder ^ourtlne, davon ein jei des 720. Gulden gekostet; noch ist hier ein Fcld-Stück/von einer ungemeinen ^ange/mit wclcdem man/als es recht geladen wird/ biß nacher Bommel in die Stadt schiessen kan. Dz Der tR _______Sehr denckwürdige und jonderbäreReisen/ ^" Der Marckr dieser Stadt «st dreyeckigt. Anno 1559. wurde dieseStadt zu einemBischoftllchen Sltzgemacht.DleHaupr-2x:rche istdem 8c.1ok<.ri« rri g?weyl)ei; In dem L Kor stehen geschilderte Wappen von unterschiedlichen Rittern des güldenen Flusses/ und über dero obersten Stell oder Banck ist eine FrcmtzbM)? Beyschrlfft/ als welche die Geschichte von der ersten Anstellung dieses Ordsns in sich bcgreiffet/ wie nicht weniger ein Modell desselben. von dcm hohen Uijd mächtigen prmyen Philipp dem Guren/ Heryogc»» von Burglmdien und Braband: ncoenst noch andern verschiedenen 5sa-tuen. Bildern und Seulen. Auch sind aUdar unterMledliche Grader der Bischoffe dicsir Stavt/wi''auch anderer., D iest Smdt wurde durch die Macht der Vereinigten Niederlande Aw no,628. nach eilur langen und schwehren Belagerung/demKöniglnSpanien abgenommen; in welcher die kleine Schantz/ eine von den Forlen an derMit-tags-Seiten/grosse Dienste that. Weiter so sind auch noch unterschiedliche Nonnen aUhier mi Leben/aUcin die zu Utrecht sind nunmchro alle verstorben». Die Religionen sowohl der Nefmmirten/ais der Papisten werden beyde all-hiergcübet. ^» Diest Sradt NArdoor ttnüberwindlich gehatren/ siehars. SchlaI-B: ückcn <ämr einem rieffen Wasser-Graben rings damlr um^ Feben/ lMd mir Zar hohen wällen und Pasteten bcfejiiFcr; von dem Sradr-Graben an har es lange wiesen/ HhnZcfchr et,?er Vlerrelstlmd Weges rund umdieSradr/die nichrs andersalsMorasi sind/dannoch kan man diese Sradr alzf^Ltforderung der^Hch gany nnrer Wajsir seyen- Das Xl. Kapitel. BeschreibungvonBreda. Dessen^rnKcarlon, geköret an die Printzenvon Oranien. Wird mit eimm Turff-Schiffeinge-nommcn. Belagerung. Die Kirche. Das Castcll. Valkm-bürg. Ballm-Hanß. 'OndcmBnsib reisttenwirdurch lM,/ oer etwas fandicht war/nacher Breda zn / an dem Fluß Merk gelegen/eine sehr merckwürdige/ wstiMmd feste Stadt. Vor Zeittn hatte fie mchrMssen,Wercke gedabt/ als nun gegenwärtig : dann sie haben die ^^nen-Wercke weggenommen/ und nur allein die l)albcn Mond/und die Horn ^ Werct'e / wie auck) die Contrescarpen/welche bey demhalben Mond stehen/ übrig gelassen. Es laufft alldar ein breiter Wasscr-Arabm / rund M dlc Contrescavpe herum/mit einem kleinen Nav^lin/zwischen jedem Bollwerck/ dieda sich ail den Wall del),dm innem Theil dcs Gmbe«s f,ügct. Auch gehe-t/ohnedie Paüisa- Ecterc? Browns M.D, 19 Ven/emedoppelteT'ormHecke runduck die Stadt her. DieBrust-Wehr ist sehr dick/ und mit einer Reihe Bäumen vcrstärcket / auch daneben versehen mit einer andern Reihe von Bäumen/ die drey oder 4- Ruthen voneinan, der stehen rings um die Stadt her. In.qleichen smd die Bollwercke selbst ein, gesackt oder ausgeholet/und nut dicken Ulmen-Bäumen gesüllet. Die halbe Mond kommen ausserhalb der Stadt gleich liegend / und hinter diesen allea liegt eine Brust-Wehr zwsschen der Stadt und den Bollwerken; auch ste, hen hier und dar auf den Wallen Cavalltcrs oder Katzen. Dieser Ort gehöret dem pnnyen von Oramen zu / als an welchen er/ dem Rechte nach/verfallen ist/ von dem Naffauischen Hauß/ durch eine Hey-rath/^nFeldcrlli, des Vll. Grafens dieses Hausts/mit Maria/ einer Tochter und Erbm von Philippo/als dem letzten Herrn desselben / ungefehr im Jahr 1400. In den Niederländischen Kriegcn/ wurde diese Fcstungvon den Spaniern eingenommen/aNem die Niederländer bekamen sie wiederum nach der Hand mttemcr Überrumplung/ durch eine iniegs^ist / die da ausgeführet wurde von 80. Soldaten / welche m einem Turff'Schiffverborgen lagen/ und aufsol'hcV^mncr in das Eastcll kamen/davon noch e.mgeDei^ck- Mahl täglichs allda ^ sehen sind. Im Jahr ,62?. wurde sie abcrmal von den Spaniern wieder Mgenomwen/ gleichwie solckcs einige Beyschrifftcn und Qkroiio^lclmmar^.oderZeitchedcutendcBuchstaben anzeigen/ als sonder, kchdiejenige/ welche über derKirch-BM also stehen: wie MZleichen: nd^/8, kreDa Vl<^cor potlcUr. Nachgehends wurde sie Anno '637. nochmahken belagert und eingenom, MM vonl^riäeiico ^cmricoprmyenvon Onanien/ WlV solches folgende Beyschrifft an der Wcst.Seittn der Kirche ausweiset. ^uxilio 5«liu5vKI,^uspicii5(^ cc»Hil^2nw Infant» cum in^eliN^xercicutruttsHluccurrsnio. ä Iu-IÜ2j.odlc5'asl, ^äly.^uFutti opp^naram ^reckericu« Nenri<:uK Vsincepg ^raUälUz Lt-eOä^s eXpU^n^c leXt» o^cobriL. Die 2^rche aUdar P auch schön/und hat viel treffliche Gr^ das Grad vo,^ kenclse; ein Bcgrabniß vor 5»-. I^omaä ^1e8dur^gesetzct durch den Herrn Canyler I^icls,-noch ein altes Grab aufgelichtet Anno 1349.. vor den Herrn Iohannvon L.ech und Breda; item/das Grab des Gr^ se?ibEnsselberV/vonNa^u,/lNlddeIddclburglstdie Haupt-Stadtdes ^ylands N)aiN)em/ und bey nahe ln Mitten desselben gelegen; Ist eine wohlge> bauete Stadt/groß/vermöglich und Volckrcich/auch ist sie ^ der vierdte Haven vor die Handlung nach Ost-Indien: I«, .nerhalbdcr Stadtist em räumliches und breites Waffer/und cm langer Haven / der Regel-recht durch dastand nacb V^ammeketts gehet/ um die Schiffe von daraus m die See zu bringen. Über dieses ist diestStadt sehr wol fortificirt/ und werden die Osficicr mehrentheilS von Fremden und Ausländern erwählet und genommen. Es sind auch viel und schau'würdige Kirchen allhier. Die neue Rlrche ist mit einer achteckigten Figur/und einer Coupe! oder rund gewölbt. Der Tdmn an der alten Kirchen ist sehr hoch. Das Rarh-Hallß ist ein altes Gebau/ rings umher mit Gräflichen und Fürstlichen Bildern versehen. Unttr dem Rath-Hauß ist eil» schönes langes weites Flclscd,verral,ffBau. Eine Flasche im Wappen. Kleider der Frauen. Das Strohlegen vor die Thür/ so jemand stirbet.Das Hangen eines weis-stn Haußthür-KlippelS/so jemand gebohrenwird. Der Fluß/ Schelde genannt. ^ilNn^odervllEnFett hatcm der Seite der See hin/ ^ einen steinernen Wall/nach der Lands-Seiten aber sind die iWevckevonModer und Erden gemacht; dieses ist ein sehr j,guter See-Haven/und eine feste Stadt. Die See-Wel-.len bespühlen derselben Mauer. Sie war einevon den er-men Städten/ wclchcdie Niederländer den Spaniern ab, ____ ____mahmen/im Jahr Christi ls?t. Auch wurde diese Stadt nebenstÄammekens / und dem BrielAnno l;85. an dleAömZm EKjabe-then m Engellaad verpfänden Der berühmte 5l.?tiillpp8 5iälie^ war der erste Gubemeur oder Stadt-Halter darinnen. Anno «6^6. wurde sievon dem ^öniZ IacobO wiederum an dieBeremigte Staaten gegeben. Der Sees Strand hier herumist nicbtallein mitBinsin bewachsen / und mit Mccr-Graß und Schilffso hoch als dasverunruhigte Sce,Wasser springet/gleich» sam abgegräntzct; sondern cr ist auch dannoch mit Steinen und Nelsig durch^ flochten: auch fmdgefiochteneZäMeulidBalcken hinein getrieben/um die Stärcke des Wassers zudrechcn/ und die Pfeiler/ welche den Mund desHa-Vens machen/zu befestigen und ^versichern!. Das Rarh-Hauß ist fchöngebautt/stehecausdemMarckt/und hatvor, an drey Reihen von Sculen/eineüberdie andere; die unterste ist Oarica, die zweyte ^oni«, nnd die höchste ^arimkica, und oben aufist eine Galiem von Gitterwerck/um die Schiffe in der See zu entdecken. Dieses tstder drit-teHavenvmdie Ost-Indische Handlung. Amsterdam istderErste / und No- Edward Browns M. t> $$ Moterdam der Zweyte. Allhier liegen mitten in der Stadt viel grosse nntz merckwürdige Kriegs S6)iffe/als das SchlffSr. parne / und der 2ldmt, ralvon Seelalld. Allch sahen wir/daß sienoch an unterschiedlichen Schiffen baueten lmd zimmerten.Und als derpnny hterwar/liessen sie ein neu verfe», tigtes Schiff/um ihm eine Ehre anzuthun/und Lustbarkeit ^u machen / von demWerftodcrKrahneablauffen/indieSce; veme er den Namen gab/ Wilhelm Friedcrich. Sie beschenckten Ihn mir einer güldenen Flaschen/ als wetchedas Wappen derStadtist.Derprmysiiegzu^andzuArmu^den, und zog von dannen«ach I'er Ooe^. und von dar nach Lre6a,- Sie erzchlten/ daß des Pmchens i'rH^menc und Vewitthu'ia ln Walchern wol pine, die e erei und die Marien-Schany. Der Fluß 8cIiäiä.oder dle Gchelde/deren c?XlIir gedelickct/ist ein lust, barer Stn^m/derviel Fiscl) giebet/ und bequeme Gelegenheitmacht/ vor die Schiff'Fa hrt und Passagie nach unterschiedlichen vornehmen Plätzen: dieser Fluß nimm t seinen Ursprungm der^andstdaffr Verma«dy»o/ulid kommet E t hurch )S_________Seht denckwürdige und sittderdare Reisitt/ _________ durch Ramench / välenzw? gehet also langst Dornick/ Oudenarde/ Gem/Rippelmond und Antwerpen; und indem er also seinenLaufversol, get/ theilet er sich nachgehendsin 2. Ströme/ davon der eine auf der Süder-Seiten/die^HNt genannt wird; der andere laufft bcyBergen Hp Zoom hin/ Und Mtzct sich also zwisthen den Eylanden von Seeland/ m die See. Das XVll. Capitel. Ankunfft zu Antwerpen. Desselben Beschreibung. Mauren. Wälle. Schöne Fortification. Die Borst. Das grosse kupf-ferne Crucifix. Die Jesuiten Kirche. Gemählc. Pater Sägerein Blumenmahler. Unser lieben Frauen und der Carme-liter Kirchen. Der Mahler Quintyn. Abtcy. Gen,ahltc Gläser. Begräbnlß der Grafin von Braband. DieKircheSt. Walbilrgis. Das Haust der Kauffleutc/so in die Ost-See han< dcln. ViufioInstrumenten. Schildcreyen. Erfolgenden Tag Morgens beschleunigten wir unsere Neisege, stätigs die Schclde hinauffallend/ und gelangten nach A,n, lrvetpen; allwo ich das Glück hatte MonsHarrop zu sehen; cinc Person/ die fast aller Orten bekandt/ und um seiner mannli? chcnTapfferkeitwillenhochgeachtetwar. Einen Feldmann/ oer so Mich war/ daß er gleichsam sein Wcrck machte/ ihme die Fremde zu verpftichten; Er zeigte mir sehr viel Cmiositäten dieser Stadt/ mich in seiner Carosse mit sich führend. Die Watte dieser Stadt sind sehr brelt mit unterschiedlichenReihen von Bäumen beseht/und mit Tegel-wie auchmit harten Steinen von aussen her aufgeführet; allwo man auch hequeme Gelegenheitvor Kutschen/um die ordi- ^uari Spatzier-Fahrt darauf zu thun/hat. Die Bollwercke sind so weit nicht/ ^als man sie nun wol in diesen Zeiten machet/ jedoch sind sie auf die heutige Mamergcbautt: Der StawGrabcn ist sehr breit und tieff/ und das Land da herum bestehet wehrcntheüs aus lauter HoftStälten und Garten. Die Clradell ist eine reßuNci-te k'alnsscHcion von 5. Bollwercken/worinn jederzeit . eineGumnison von Spanischen Soldaten lieget: aufjederQonine sind zwey Hbchten oder Cavaliers/undnahezwischen beydenstehenweendieBaraquen oder Wohnungen vor Soldaten; d«0reMon5 der BoUwercke sind ^hg^ fchnitten/und sind aUdar^se.n^ccen oderBrust^Wehrcn nemachet / und «lufvcm Plan rund hemm sind Pallisaden aesetzet. Die WaUe snid mit den besten gebrandten und andern Steinen gedauet/als mit einer Linicgerade ein- ,, gerichtet / und siehet man daherum nirgend einige ^orciticarion, "von fünff 'NoWttckm/ die schöner Wv lc^vetttt/ftls dich ausgemachl wäre; Es com, fedward Browns M.P« j7 commandtrt über dicse Stade / wie auch über den Fluß/ und über das Land. Es ist noch ohne diese CltadeU eine andere Fort innerhalb der Stadt nach der - Sckelde zu/um den Fluß zu commandiren/aufwelchem 8. Stücke Geschützes DieBörsi / oder der 2xauff Retire VerstmmlunZoPlay ist auch sehr hübsch/ und ruhet sie aufz<5. Seulen von Marmorsteinen/deren jede eine besondere Zicrlichkcitvon gehauenem und gegrabenem Kunst'.Wcrck hat -. auch lauffcn/gegcn dle Bon sezu/vitt'Gaffeti/ so/ Daß man/wann mm» in der Mitten stehet/ den ?rc)> speäivon allen vierw zugleich haben kan. Die Meere/ oder die weiteste GaG/istanmercklichMcgendesWassers/welchesalldar unten durchlaufft/ wie auch deswegen/ weil man alldar alle Abend Cmosscn/welche dicSpatzier-Fahrt durch die Gaffen tlwn/ antrifft/ die sehr saubedund schön sind. Auf dem einen Ende dieser breiten Gassen stehet em grosses küpffemeo Crucifix cmfeinem Marmornen PcdestaU oder Seulen Fuß. Der Jesuiten Kirche übertrifft weit und um ein grosses aUe andere / die ich jemals in Italien gest, hen habe. Das^lonnspicium ooer dervordereThetl des Gebäucs/überwel-then das Bildniß des ^nam^oi^ stehet/ist vottrcfflich. Das Innerste der gewölbten Boaen ware mehrenthclts mit schönen Gemählden gczicrcl/ welche theils der Künstler Rubens/und einige derselben der von de^kgcma, ^ chct hat: auch siehet man vielerlei) vortreffliche Stücke von Blumen, Werck/ vom Pattr Säger/einem Jesuiten/verfertiget. Das Ausschneiden und Ver-gulden aller dieser Wcrcke ist stl>r und auserlesen wodl ausgeführet. Die Blbliocheddes ^oüe^i ist groß/und sind deren Bücher bequcmlicb und or, dcmlich in 4.Kammern gestcUet;dessen Stifftcrwar l3otrflicäu8 ttou^p. pel. als dessen Grab'Stätte nebcnst dcr von ftiner Frau und Kindern smd be-sehenswürdig/ m einer Capell an der Slid. Seiten dieser Kirchen. Inder ^ CarmelirerHirche ist ein grosses silbernes Frauen. Bilde, und einige Schatze oderModell von S tädttn/in Stein gehauen. Unser lieben Frauen, Rirche ist in dieser Stadt dleWergrosscste/ und deren Thurn cinci'von del» Allerhöchsten in der Welt / und ist er 500. Schuh hoch. Ein dergleichen Schuhe machet (in Enacliand) ". Zoll/so/ daß es 459. (Englische) Schuhe machet. In dieser Kirchen iftviel geschnitten Werck/ und einegroffe Anzahl von Gemahlen/ welche hoch geschätzet werden/ auch ist ein Stück darunter/ davon man allbier viel Sagens hat/wclches gcmachet wurde von (l^uintyn/ der erstlich ein Schmied war/welcdtt das culiöseEifen-Werck bcy denQuell, Brunnen/so bey der Wester-B)ür stehet/ hatte vormals verfertiget'' Es wurde aber dicserGmmyn nackmals/um eine Frauen^ Person/ die er Nebte/ zu bekommen/noch ein berühmterMahler:Sem Conterfey stehet/von Stein gehamn/ im EinganZ dieser Kirchen/ mit einer Auffchrifft, und diesen tolgen-denVersx: H_______SchrdettckwürdiZe lmd stnderbare Reisittf <^oniuss2li5 ^.mor t!e ^luIcibrefsctcXpeilew. Daoljt: Um Trauungs,Lieb und derer B6rd Ein Schmied aUhier zum Mahler wird. IchwargleichfallslnderberühmtenAdteyvon St Michel/welche set^ lustbar an der Scheldelieget; allwo ich auch unter andern Raritäten emGlas sahe/ welchesvorstellete die Abbildung unsers Seeligmachers/ und der heW gen Jungfrau Maria/versammlet aus derZusammenstellung unterschiedli, cheranderer Angesichter: Ingleichen wird alldar gezeiget ein Gemahl/worin» 13. Gestalten von Angesichtern kamen: item/noch eines dergleichen/ welches aus l!.Cwnen oder Gesichtern bestünde. Über der Jungfrau M<«ia stunde dieseAufschrifft: Diva mtet varü« exprella ^laria 6ZUN8. ZuTeutsth: Des HERREN Muttergläntzt aÄhiee Mitvielerley Figuren? Schriffeen. Das XVill. Kapitel. BeschreibungvonBrüssel. Der Marckt. Das Rath-Hauß. Das KönigsHauß. St. Michel. Der Donner Stein. Die Kirchedcr^esuiterunddcr Carmeliter. DasZeng Hauß.Die Wappen Carotl v. Gottfrieds u,ld Isabella. Mnff Bilder von Messing. DerThter Gartcn.Der Ecko.DlegrosscKirche. DieHostie/darNluthcrauskam. Das Nonnen-Closter/und deren Kirchen. onAnrwerpen reistte ich zuWasser nachBrüssel/und muste ich ulfdiestnWeq/denFah^Zeugflmffmal verändern/und paßiren ourch unttrschiedlicheWassn>S6)klffen/dleumdertirsach ge-machtsmd/dieweildaswndumBrüsstlhcmmviet höher / und hingegen das Wasser zu Antwerpen über-va-Schuhe niedriger ^^^^ Ucget. Zu ^onramc/anderthalb Meikn von Brüssel / lauffett dreyerley Wasser-Flüsseüder Zroerch durcheinander/und einer vondenselbm wird über eine Brücke lMgeteiten Brüssilhateinen schbnen Marc^pIayin der Figur etwas langwerst fig; an emerderlängstenSeitenstchcldas Rmh-Hauß/ undalldar gegen über das 2^onins-Huuß/ allwo die Grafen von EZmond und Horn auf «inem5ckÄVQr> der mit Sammet behängen/ auchderganhe Marckt mit schwartzen Tuck) bedecket war/ sind enthauptet worden. Oben aufdem Nalh, HanßstedttSr.MichaälvonKlipffer/der ein Patron der Stadr ist: Das ^>auß des Grafens von Marftn/welchcs vor diestln demprinyen vonOs ramenzugchone/ Stadt hin. Es ist aber ein Theil von diesem Hauß durch em Hagel.Wetter Veruiniret worden. Der Donner^Grein oder Gloy/durch welchen/ wie sie sagen/ 4« Sehr dencVwürdtgelmdjondsrbäke Reisin/__________ sagen/ dieser Nuin geschahen seye/ ist grösser als». Manns Kopffe/und ist M dar/wo man zur Thür hinein gehet/aufgehangen.Allhierist auch eine treffliche IcstmerHirchc/undder schone weiße Thum aUdar ist köstlich oben an den Knopffverguldet. Die CarmelirerH»rche hat ein treffliches Altar/Md gantz nahe bey dleserKirchen stehet emBildniß emesIungens odertNänm lems/derden Urin laffct/nnd stcligs/Nacht und Tage Waffer giebt. DasN?affen-oder Feug«Hal»ß/war ehedesscn/gleichwiewir berichtet wurden/sehr wol versehen;Hierpfieqten vor diesem die ^uberncurädieWaf-sen zu vcrkauffen; allein Dattel l in dieser Stadt wohl 8c)O. starck/und haben einen besondern Platz innen / der thuenveraönnct ist/ aufwelchemsledicseMilch,odcr Schloß-wcisse Kirche haben aufgebauet. Zur sclbigen Zeit grassltte auch allhicr die Pest sehr starck/ und waren wohl über zoo. Häuser vcrsperrct / habend einen Krantzan der Thür / in dessen Mitten geschrieben stunde/1. II. 8. Noch sahe ich Micrdas Kloster der EnZlisthen sonnen/und noch andere merckwürdige Gebaue. Endlich/ nachdem ich mich erfrischt hatte in der Filcher Herberge/ die wohl Sehcns-würdig ist/ sonderlich wegen der zwey Säulm/so darinnen / und mit trefflichen ScbildemM/von oben dlß unten geziem smd/kchrete ich wieder zurück nach Antwerpen. dlZ.Diesi Sradc lieger am Fl«ß punnZ und gleichet liack derättsi sirlichen Form/einemHery/ habend un U»n den. Den folgenden Tag gelangten wir ins ^umchcrland/ und kamen/nachdem wir übergrosse Heyden Zepassieret wmen/um 6. Uhr dcs MorgcnözuMastnchan. . F i^e- 41________Sehr denckwürdlge lmd sinderbttte Reisitt/ Ir^e^um aä^lolHm.oderMastrlchr/ist eine festeStadt/4.Meil vo^ ^ümch/ttnd ander MaaßZelegen. DieAuffenwercke alldarsind sehr ane mercklich; der Wall ist alt. Nach der Seite nach Süd-Osten zu/ liegt em BerZ/ der ziemlich in die Höhe gehet / und einen Theil der Stadt übersiehet. Unter diestm Berq ist eine berühmte und aUertrefflichste Srein ^öhle oder Hinderung und Nachtheil/ eine Festung gcbauet/ allein sie ist vor langen Zei, ten qeschleiffetwordcwund haben sie gegenwartigem Hornwerck/emcnMu? squetew Scbuß weit davon/gemacht/ auch ist das BoUwerck/ welches dahla respondiret/schr hoch/ulu die Stadt zubcdecken. An der andern S eiten des Flusses liegetw^k/welches auch sehr wol ge? fattlssck'et/ und fast ebenso fcst/und eher uoch seller als Mastrich lst/ als dahin sie ihre Zufiucht nehmen tönnen/imFali dieStadt solte eingenommen wer-den : und ist dieser Ort mit Mastricht durch eine bequemeBrücke aus neua Schwing,Bögen deitehend, vereiniget. Bey Wyk herum siehet man mchts als fiaches Land/allwoviel^olckwohnet/ uud auch eine sthüne Glas, Hütte ist. Die ^rlicnUcr-Häusir zuMasirich sind msgemcin mit schwartzenScht^ fergedecket/ die doch sonsten nicht sehr fthön kommen. Das Nath-Hauß ist herrltch/ stehend aufememvon den Märcktm/ von weißen Steinen gebauet/-und hat ncun grosse Fenster auf einer Neihe an jeder Seiten/und tnwendia ist es vorttefftich bemahlet dmchi'keoäoruinvott der Scdeer/der ein Mahler der AömZinmScdwedcn war. Aufcmem andern Marck Plal^ siehet ein Spring-Brunnen/eimgeNelhen von Bäumen/und diegrossc Kil che. Diese Stadt ward im Jahr 16;:. von den Vereinigten Staaten, in Niedcrland belagert/ und dem Königin Spanicnabgcno.tn>nen. I>sZ. Diesis ist emeReal-FestlMssan der tNaaßFelessett/nnd wirv vonderMiaaßmzwe^lMglelcheThcllgechcllcr dledoch durch eme stdönestelNerneBtücr'evon ic).SWwtNI Aogen Msimlnen Fefajsir werden^ alldar lstmsondechetr die Kirche Zl» 5t. ^erv^lio , und das Sr:ffc zumistree Fra,len/wormnen em gevoppclres C-leuy/von Gold »mdiLdelttestemengarkünjitlchZelnacher/tindan wclchemeln Stuck von dem ClettyClMiemZeMoss'tt zll sihen/ wie auch das Ielntter-Qollcßjnm, ulld anders lnchr. Das X^"3aplt(l. Gattop/ein kleiner Platz. Mn. Gülch. Der Strom die Ruer. ErckclcnS. Rucrmond. Abtep. Den Edwarfl BrownsM.D. 4? F Eli ?. October hielte ich zu Gallop das Mitwg-Mahl/welches ein kleinerPlatz ist/und kam diese Nacbtan zu2lkm / ^,x la (2d3p^1le.oder /Vquiäßrclnum, eine alte und treffliche Stadt. Die Einwohner sind sehr höfiich und bescheiden/ und wird dieser Ort/wegen des warmen Bads/ sehr von den Fmiidcn besuchet / und sot! ich unten in meilmRcise von Coüu nach Lon-Hen hiervon insonderheit ein mchrerS dmchten. Von2lken abreisend/kam ich nach Gulch; jedoch alldieweilen es schon ^n spat war/ und die Thore/ehe wir ankamen/zugeschlossen wurden/ so kamen wir nur allein uuter die Wälle dieser Stadt/ und licssen solche auf der rechten . «Hand liegen. Gantz nahe bey Gülch lauffet ein umicffer / jedoä) schneller/ Strom/dieRtter genannt/ vorbey/an dessen Muno/aUwo es in die Maaß fallet/ eine ansehnliche Stadt/ Ruermond genannt/lieget/ durchweiche ich passierte im Jahr 167z. als 8r. Lionel! ^cMus , und 8r. ^lop^ xviN^m. lon, vor königliche EnZll.________ 45 dem Raum und Stelle/ den Römern zugehörig/ an/ da siedann diesen Ort baucten/undsolchenOppiäumubinrumnannten/ allwo auch nachgehendS die Römer ihren Sitz machten/zur Beschirmung des LandcZ/wie auch zuEhren der ^Lnppin^, dcs c^uäii Oemahl/und einer Tochter dcs Ocrmamci, die an diesem Ort gebohren ward/und solchem auch nach der Zeit den Na, men5owni2^8"p?'^gab. ^ . . ^ Diesi Sradt ist gegenwärtig elne von den brettesten/wo nicht gar/ von denaliergrbffestendcsTmtschlandes / befestiget an der Land^Seiten/ mit einer hohen Mauren / und zweyen tieffen ^^rickecn; an der Wasser,Seiten aber/ mit einem stcmernen Wall: der Rheinstrom machet sie an einer Seiten sehr lustbar/ und an der Seiten des Landes wird die Stadt mit unterschiedlichen Reihenvon Bäumen beschlossen:Über dieses haben sie noch einige Al»s- jedoch bestehet ihre grbsseste Wehr/ in der grossen Anzahl der Menschen/die sie innerhalb der Mauren seldsten aufbringen kan: Man findet allhier breite Gassen/ die auch mit brcis ten Steinen beleaet und gepflastert jind. Sie nahmcden Christlichen Glauben zeitlich an/und war Ksmernuz schon voriZ^o.IahrcnihrBlfthoff/ als welcher unter andern/ auch das Conci. lium zu ^rlez mit unterzeichnete. Sie haben allhier eine grosseAnzahlKirchen/ die mit Einkommen trefflich beyabtt siild / und einen grossen Theil der Stadt einnahmen; auch habendleHäuser der Donv Herren / aufvicl Plätzen/ Wein-Gärten und grosse Hbfc odcr Gärten hinten an: an der Nord-Gegend der Stadt kommet die Kirche Sr. 2xnmbalds am ersten anzumcrckcn. da» danvcnr oder Kloster der Dolnüücaner ist schön und neu gebauct / mit einem Garten m demHof/auch kommen alle Zimmer aufeinerley Weist. Die ^csuittr'^irchc ist wohlgebauet/ auch mit reichen Meßgcwandten/ Altare Stücken und andern Zicrratben wohl versehen. In der Kirchen 8c. <3e^o> niä (eines Heiligen/der grosses Namens allhier/mw welcher bey Cölln herum/ vonMa>imiau ist gemartert worden) werden ungefehr tausend Köpffe der Heiligen aufbehalten; und an jeder E eite dcs Altars/stehet ein grosses Büd/ davon eines em Mohr ist/mid unter dem Chor ist noch eine Kirche: das Car-meliren-^wsier ist ebenfalls mit anzumerckcn/ als in welchem die Friedens-HandlungenAnno '67; wiewohl mit gutem Gemach/ jedoch aber mit keinem guten kuccel'c wmd?n voramommcn undgehaltcn. Ill St. Ursula ^lrche/ siehetmandas Grab vondicscr Heiliacn/ wicaucli die Grab. durch ^uttoräum.Blsckossen daselbsten/ gebracht/und von Mlano nach Cölln/ (allwo sie nun alldercit über ;vo. Jahr lang geruhet haben) durch i^inol» äum Blschosscn von Cölln im Jahr Anno N64. Fernersind alldar noch un-tcrschiedäche andere ^onumemenVOnBlj^offcn und vortrcfflichenLeuten in Kupffer und Stein zu sehen; davon eines die Form eines Caftels mit sechs ?3l)2rnen hat: die Kanonici oder Dom,Herren dieser Kirche sind allzumal Edelleute / unter welchen zwey Söhne sind des HeryoZo von r^euburg/ der gemeiniglich Hofhält zu DüMdorff/ so ungefehr ic». EnMhe Meilen unterhalb dieser Stadt an dem Rhein lieget: In der Kirchen aller Aposteln genannt/wird cm Grad gczeiget/aus weichem/nacbdenie es vonDieben eröf-ntt wurde/des Vorhabens die darinnen be- graben lag/ wiederum ist aufgestanden/ nacher Haußgegangen/ und noch darnach verschiedene Jahre mit idremManne hat gclcbet. In einer Gassen ist ein Tdum/ odervielmehr zwey übereinander / der sehr alt zu seyn scheinet/ »md nun aderzu der Zeitvor ein GefälMiß gebrauchet wird: auch ist in einer-andern ruinirten Stätte in einer Gassen cine Begrädnus auseinem Stein ges hauen; dergleichen Grab-Stätte/sowohl in dieser Stadt / als auch in andern Oertern viel gefunden werdende grösseste Anzahl aber von solchen Gräbern/ die ich jemals sahc/war zu ^rle« in der Provence. ^ Das Ratl>Hauß/worauf ein schöner Thmnstchet/ und von welchem man ein gutes Aussehen 5derdie Stadt haben kan/ist trefflichMfder Front/ oder dem vordersten Theil dcs Nath-Hauscs/ stehet ein Mann/ia^^re« lievo, mit einem Löwen fechtend/der/ wie man erzehltt/ vor Zeiten einer vou den jungen Bmger-Meistern gewesen war / welche einigen Streit mit den Geistlichen dieser Stadt / das Regiment betreffend/ hatten/da dann diese zu-weg brachten und anstellten / daß ein Low aufeiner Stell und Sprung auf diesen Burgermeister loß gieng/bey welcher Gelegenheit er sich selbst so mann? lich erzeigtes daß er sich nicht allem eMete M mettete/ sondern auch den Ü, wen erlegte. Dor Edward &fowns D.M.________ 4? Der Churfürst lwd lLry Bisthoffvon CoUn hat in dieserStadt zwey Pallafte/ allein er darff/vermdge eines Contracts/ den er mit der Stadt hat/ allhicr nicht üdcr 3. Tage hwtcmnandcr bleiben; jedoch hat der gegenwärtige Ertz-Btschoff/ als dieKayserllchmTrouppendenRheinstromherab kamen/ und Lonn. all.v» der Ery-Bisthoff stine Resideny hat/einnahmen/allhier seinen Hofgehalten in dem Kloster Sr. pamaleons/ allwo er eine lange Zeit verbliebe. Und obwodln diese Stadtcine Freye Ra^sirll'cdeSradr ist/so huldlgct sie doch gkichwohl auch dem Chmjürsten/auf folgende Welse: Wir freye.. BürM' von CoUn/ gelobendem Ertz^Bischoffgetreuund günstig zu seyn/so,» lang er uns in Recht und Ehre unterhält/ und in unseren ölten Privilegien,, und Vorrechten uns/ uufereWelbcr/ unsere Kinder imd unser Stadt Cölln.., Der meiste Haussen derInnwohnerdiescr Stadl slnd der Römischen Kir, chen zugcchan; und diegantze Stadt ist so voll von Klbstern/Kirchen/Ktl ch li^ chcn Perftnen und Reliquien/daß es nichtmitUnrechtdasRom desTellrstb^ landes gcncnnetwird. Die ^mhen'schcn haben auch eine Kirche alldar innerhalb der Viaurenunddle Reformirten eine zu Mühlheim oder Ntötten/ einehalbeMeilunterhalb der Stadt/den Strom hinab/an der andern Sei, ten des Nbeins. Gegen Colln über lieget Duy/ ein kleines Städtlcin / vornehmlich mit Iudm bewohnet. DicSchlsse so ausNiedertandherwartskommen/ smv lanqwerffig rund gcbauet/ und kan man / weilviel basten darein gehen / viel hmein laden Dicht bey der Stadt ist vor solcdc Schiffe ein Haven / darein man sie bey Wintcrs-Zeittn thun kan/ damit sie vor dem Eyßgmigsichcr lie^ gen mögen. Es snw auch/ohne die reichen G cVltclM Personm/vfelvermbglich eVur, gerund Kauff Leuteallhier/ welcdemit verschiedenen Ländern und Ocrttr»^ sonderlich durch die gute Gelegenheit des Rhems/Handelschaffl treiben / und conelponäiren: das beste Hoch^Teutsch wird aUhicr nicht gespvochen;allein das Latein und Frantzösisch wlvd von vielen verstanden: unterschiedlicheGast, wüthe reden Lateinisch/ und die Knechte ssrantzösisch/ welches vor die Nei, senden einegrosft Bequemlichkeit ist Die hohe Schul oder Umveslität wur^ de Anno iZ88 allh icr gestifftct: es smd auch/ohne das allgemeine Gast,Hauß vor junge und alte Laue noch zwey Spltäle vordie Krancken allhter / dariim man gutcBequemlichkeit hat.Für dieApothecken dieser Stadt haben sie auch telbereiccn muffen. IchgerielbejnBekandschafftmiteinem/desNamewar Sr. Elburg/ ein wohlbekandterhöflich und dicnsthafftcr Mann / der Ihro Majestät v^n sj7 Qlaucki, und Neuter des ^aysirs Kel-oniz. und berühm5r lst wegen der Gebeine der 3. ^öniZe oder Weisen aue Morgenland/ist in Zany tLuropanichrsherrltchersnoch zicrllchcrszl» finden. Welches/so man es/nach den eigentlichen Buchstaben ausgeleget / nehmcnwill/ schwerlich wird Glauben finden bey jemand/ der Pariß/Venedig/Neapolw/Amster, dam und dergleichen Oertergesehen hat; dannoch aber giebct diesis / was 8^Iviu3 geschrieben/zu erkennen/ dic Bortrcffltchkeit/ in welcher diest Stadt bey den vorige» Zeiten ist gewesen. NZ. Indiesir Sradrsindsz.Thürne/und54.Thor;auch istSe-heno würdig dieCarrha»ssin und die Capell/Jerusalem genannrIe^en dem Rach^Hauo über/wie auch das ZcllZiHaus: lTlebenst der Univer. licär sind noch 5 (^ymn^lia alldar / und über«c>o. privar^Schulen. Das Regiment lst Oemoc^nistH/und wird die Sradr von 49. ^achsF 'Herrcn/ölejährlich erwchlcr werden/ rcglcrer. Dasll.Lapttel. AbreißvonCdlln. Beschreibungdcr SradtBonn. Mmagcn. Andernach. Mmcrallschcr Brunn. Elne Brücke über die Mosel von lz. Sckwing'Böqcn. l Ir verliessen dann die Stadt Colln/ungeftbr um 4 Uhr Nachmittag/und fuhren in emem Schiffvon Pferden gezogen / die an einen sehr langen Seil an den Mattbaum fest gemacht waren / den Strom aufwärts; wir logierten in einem kleinen Dörfflcm/und hatten wir diesen gangen Abend an der Wast scr< Seiten ein schönes Gesichtvon Colln. An diesem Ort/da wir über Nacht blieben/ließ ju1iu5 d^r eine Brücken über den Nhein schlagen: den folgenden Tag kamen wir nacher Bonn/einer Stadt/allwo der jetzige ^rybisihofflMdChurfüt st von Cölln ^t3ximill2nu8 Hcnlicu^.HeryHg alwBayern/BisihoffvonHlldebheun und^ümg/wie auchEry«-Cany-ler des H. Röm. Reichs durch Iralien :c. resldiret.DiescrPlah wüste vor diesen genaüt/^onnH^der^^ttra Zonnentia.als welche zurZeit desi'aciü die WintwQuartierder Sechsten2^önuschen ^eZion/waren. Es ist noch nicht gar lanz/daß diese Stadt gefortisiciret wurde aufPefehl und Kosten des noch Edtfaircl Browns M. IV A9 moch regierenden Ery,Blstdoffs / unter der vü Mion des Obersten Bi-sirs/ einem blinden Mann / der den Smhr oder ein Fell in den Augen hatte. Es ist aber der Pallasides auch ist allda^ eine Kammer/welche ein gut StückWegs in denNhein reichet/zu welcher ma«r durch eine Gallerte hinein gehet. Diese Nacht hatten wirunser Verbleib arr dem Fuß des Berges/ welcher umer den sic bcn hohen Bergen am Rheins ström der Höchste ist; man kan sie sehr weit von Ferne sehen / und auf untere Castelle oderSchlbsser. Den 1^. paßierten wir bey einem lustigen Eylande/aufwelchem ein Klo-' fier stunde/vorbey:Ingleichen ist auch zu Rewagen ein Kloster gebauet auf einem Felsen/ und verstärcket mit 4. Thürncn: desVlbends logierten wir mcht weit von einem Schloß/ welches 4. Iahrvorhero/daesdem Heryog V0nL.o«rmgen nochzugchbtte/ von denen Churftnsten M Trier und CöUttgerumn'tt wurde. Den l6.FrühMorgenskamenwnznAttdernacban/ allwo dazumal Hie Pest graßirte/ und hielte sich eme grosse Anzahl der Krancken auf dem Mhein/in Schiffen liegend/auf. Andernach/ oder vor Alters ^menacum genaWt/ war "vorzeiten eine Festung der Nömer. Es wolten etliche davor halten / daß <23!ißula in die^ scr Gegend seyegebohren worden /und daß Valeininu^hier herum begraben liege. Gantz nahe bey diesem Ort/ sind auch Mineralische Bnmnen/ dahin viel Bolcks kommet/sie sind in grossem Gebrauch. Um die Stadt ist eine -alteMauer/dieThore abcrwaren dazumalen/ wegen der schweren Seuche/ Hugeschloffen: dessen aberungehindert/ so wurde aus der Stadt / an einige Mönche/welche in unserer Gesellschafft waren/ Schüssel mtt Essen geschicketl welches wir auch auffreyem Felde unter den Bäumen/die nach der Stadt zu funden/ ohne Scheu astn. Diesen Tag/ weil uns der Weg zu Wasser verdrießlich fiel/ und auch ^vlons. ktuittrotk, ein prafer Teutscher Edelmaim (mitwelchem ich bißnacherSpcyr in Gesekschafft reistte) willig und bereit darzu/daßwirnemlich eineMroffen zusammen dingeten/welchcswirauch thäten/und die Mönchen/ / daß Gesellschafft zu leisten gelieben wollen. Wir reißten dann also fort/ durch eine sehr lustbare Landes-Gegend/ zwischm «nigenReihenvonWelschen Nuß-Bäumen/ im Gesicht zweyer Häuser, welchcdem Churfürsten von Trier/ und nahe darbey noch ein Hauß/ das öem Grafen von der vverrh zugehörte. Wlr paßirten die Mosil/über eine schöne steinerneBrückevon dreyzehe» Bogen/gebauctvon demLry-BischoffüÄläaoderkMmno im Jahr 1344. Nachdem wir in dieStadt gekommen waren/giengen wir nach demDomini, caner,HUoster/welchkssel)rlustlsamMoselstromlieg ______Sehr denckwürdlge llnd ftnderbare Rnftn/ vder Oberste dieses Dosters/ welchen wir mit uns gebrächt hatten / war aus dcrmassenhoftich/ daß er diese Nacht nicht wolte von uns scheiden/ und waren wir in diesem stlnenWohn-Plah von ihm sekr wohl yettac'iret;Er ndthig-'tt auch einige des Canvenrs^m uns Gescllfchafft zu leisten;und nach einer guten Mend-Madlzeit/darbey wir von dem destenMoßler Wein vollauf hat-«en/gicngen wir schlaffen/ und lagen zwischen zweyen Feder-Betten. Das lll. Kapitel. .NeschretbWg vonCobteny/dessenMauer mitThürnen gezierct - St. Gcwer.Kupffe, ncs Hi!s-Band. GcfchenckederKdmgm vonSchweom.Wescl. ?0nttvemi2,oder Cobleny/ist einegrosseStadteiner dreyeckigen Figur / gelegen an einem Platz/allwo zwcy grosse Flüsse/ als der Rhem und die tNosel/ zusammen lauffcn/ welche diesen Ort zwevscitig machen / und vor dlc drltte Seite wird durch eine Linie gezogen/von einem Fluß zum andern.- SteistderZeittrefflichnachderhculigenMa! tcr _____^ geforttficiret. Lluf deuMauren mncrdalb dieser Welcke Mcn viÄalte Khüme/dergleichea in den vongenZeiten noch ein mwtt welcher noch nadcr an der ^ tolgdar/nicht so fest siunde.DicseStadt gehöret dem 1'eyiZen Ery-Bllchoft fe»i und Churfürsten von D ier/ Carl Caspar»^ aus derIreyherrllchen Familie dercv von H.a^en/^a.^sirl.Ery«^ant;lcrnm(3in der Frcu^ostn Hände geriethc / so klierte« die Kaystrl.Truppen 5^K <, . h^ 5^/,. "Va>'HÄ.l,?M,"ZH ^..'Gew^Tn Ulieml^b^ Edward Browns M.I), ft den Ern^Blschoff/ welcher zu der Zeit l'ki1ips»u5 ^kriftopiiaruLwar / tltz ihren Gewalkten s^c hinweg/und nacher N)ien zu führten. Mden jcmgenPla^en/allwo derNhein/durch ein niederiges Land/und fetten Grund laustet/ alldar spühlet und reisset er den Damm und Sand vom Ufer hinweg; um' solches zu verhindern/ und das Uferbesser zu versichcrn / s» haben sie an unte, schiedlichenOertern grosse WerckevonHoltz gemachet/auch bringn, sie jederzeit zuwcgc/daß sich die Schiffe vor der Gefahr desEysts nicht ^u fürchten haben. B"Y d'.estr Gelegenheit kommet mir ebeu in den Smu das jenige/ waslch/alstchliiFrAnckreichandcnUferndcs Qoir.Flusscs rei^ bemerckte/wie nemitch dergleichen Sand-Ufcre an etlichen Plätzen/ein langes Ende/dcö Weges hin^nüt harten Steinen beschüttet waren. Gantz nahe be^ Codleny aufetne,n VcrZ li'gtt ein Carmcllrer-^losier. Den !7.Qcto'oer Ziengen wirdenRhein auswärts fort / und kamen nach Bopparr/cine bcmmlmc Stadt/an der West^Seitcn des Ufers gelegen; auch war Herr Tromp zur selben Zeit an diesem Ort.Es P dieses eine sehr alte Stadt/welche vor Zeiten eüie von den Römischen Fcstunaen/ w iderdie Teut, schen/ war/vor Alters gmennet koäobl i^a,- wiewohl etliche das Noppen ges ncnnetwollen haben/ von üeaupan. oder Lanporr. das ist/eine schone oder gute Pforten oder Haven ; danneseinsehrbequcmerPlatz ist/ da sich die Schiffe sicher hinein ziehen können. c Dcn,8-hielten wirunsereMittags-Mahl^itzu Sr.Vewcr einem lustigs Helegenen Städtlein/ welck)eS dem ^and>st geben sie vor dicGescllsch afft eine Zeche Wem zum besten; diejenigen aber/ Unkosten wMn des dieerwchlendann lieber mir Wasser Hetauffet zu werden/da halt sich gemeiniglich einer ans decö^scNschafft mit et, uem Evmer Wasser bereit/ und wann er höret/ daß erwili mit Wasserge, tauftetstyn/ ssttürtzeter ihm plötzlich den gantzmEymr voll Wassers über oasHaupt. UnddieseberühmteTauffe geschiehetalleze-t. D'eKonlginvo» Schweden/vcrehrete anhero/ als sie diesen Ort vorbey rciscte/ einen grosse« silbernen Becher/aus welchem man/bey solchem Gebrauch/der Zelt zu triw ^en pficgct. Diese Nacht logirtenwir zu Wcscl/ eincr Stadt/ wc'-che zwischen einem hohen Berg und dem Strom lieget/und dcmL, yBischossvon Tner zugehoret. Allhier auf dem Mmckt zeigte man W,s die Fußstapffen von ^.H^ber,o Pferde. Ol ' H.Die 4l Sehr dettckwürhigenndstttderbare Reisin/^_______ 55L. DieBürger zu Codleny sind / wegen chrer Höfitchkeirnnb HuftichttZkeir / deruhnn: Unren am Berg isidas DorffMiolheim/ da-UMNe7i dic"N7oncde ein^lojier haben und auch alldaremSauerbrutt^ Bienlauffc / dep wider vlcl ^ranckheiren Zur si'fn solle. Das lv. Kapitel. Wesckreibung von Bacherach. Pfaltz ein altes Castel.Dreickhau< sen. Der Manst.Thum.GOttes Rache. Bing/eme alte Rtz^ mische Vesttmg. Rttdesheim imRingau. EinIungmit dick^ wollichten Haaren. ^ Zn'?. dieses / kamen wir nach Backarach oder saccki. akM^ welches dem Chnrfnrfien von Heidelberg zugehdret, und ist wegen seines trefflichen Weins/ der alldar wächset / sehr im Geschrey und berühmt. W«r paßirten bey einem alrew Rastel/ mMitten desRheinS/ auf eimmFelsen gelegen / vor, bey / dessen Form irre^uwr oder ungleich war; man nennctsol-chcs di^ Pfaly; in den vorigen Zeiten wurden diepfaly<(Vrasen vonRhem hierinnen geb ohrsn / und mustcn zu diesem Ende dazumal die Pfaly-Gräfin-nen welche schwanger waren/ hiehero andiesenOrt/ um dasKind^Bcltzu halten/ gebracht werden. Dieft Nacht kamen wtr nach Dreickl^ausen; dm necbstfolsienden Tage aber schifften wir durch eine gefährliche Passage / aNwo sehr viel SteimKlippen, unter dem Wasser lagen/ welche machten/ daß dw' Mhein-Fwß fchr schnell / ungleich und uneben abschösse. Em wenig weiter hmmif/ kcmien wir an einen runden Thmn/ der ailfei^ Atem Felsen mitlen im Rhein lieget / und der Mauß -Thurn Zenennet wird / welchen Harro/ em Ery-BlschOffvon Me^ny/ im Jahr 900. hat erbaum lassen /der / gleichwie die Historien melden/ zur Zeit/ als grosse ThemunZ wm/ «inegrosse Menge armer Leute/dk Mangel anBrod hatten/unter demSchem, ihnen Gutes zu thun/ und zu hclffen, versammlete / und sie alle zusammen in ei^ ne Echcuern Mhigtt / und darinnen miteinanderverbrennen liesse/ sagend 3 baß diesi<2lrnien) denen Mausin und RayenZleich wären/welche das Vche Rache von V^atzcu und Mäustn sothanig verfolM / daß er/ m, denstlbi^ gen zu entgehen / diesm Thmn in den Mein bauen ließ / welches ihm aber mchtS helsten mochts/ dann ße ihm dahin nachfolgten/ und endlich auf- 'Fen;eremwmigwekerhmaufslegetMg/ anVer Uffers/ eine hübsche Stadt/ die dem Chmfürfien von McynyMgehbret: tlühierbliedunstrSchiffetwas liegen/ inn den Zoll zu geben/ gleichwie man Edward Browns M. D, ** L^odeoheim/ popparr / Se. Gewer / Cub nndBacharaH: dann weilen aufdemRhemstrom einegroffeHandlung gemebenwird/ftwissen sick) dieFüz-ßen und grosse Herren/ welche einige Städte an dem Strom haben/ dieses Vortheils zu bedienen;welches/ ob esgleich den Gewinn der Kauffleute ver-mindert/ so bringt er doch gleichwol ihnen emen mercklichen Nutzen. BmI/oderlzin^um.warvorAlterselneNdmischeVestungandemNhem/ allwo der Strom ^avus oder die Naw in denselben laufft/ und über welchem letzten Fluß eine schöne steinerne Brücke lieget. In dicstr Stadt lag zu derZeil Viel verwundetes und kranckes^Iolck von der Armee des Heryogs von L^or-rrmgen/ als welcher drey Wochen vorhew mit der Armee desCl)urfürstens Vvn Heidelberg geschlagen hatte/nicht wett von diesem Ort: Von Bing beförderten wir unfereRcist nacher Mefny.ZuRndeshem, mRmZa»l/cinPlatz/ der wegen stinesvorneffllchen Weins wol bckandt ist/ zeigte man uns einen Ilmgen/ deremdickes undwoUichtesHaar/ gleich den Mohren in Africa hatte / jedoch von einer feinen weissen Färb / welches / weil es mir fremd / und wunverbarvorkam / so nahm ich etwas von dergleichen abgeschnittenen Haw ren /um dtt Rarität willen / vor mich / mit. Das V. Kapitel. Beschreibungvon Meyny. Kirchen und Clöster. Universität.Alterthum. Erfindung der Bllchdruckerey-Kllnst.DaoEinnch-men des Königs Gustav» Adolph,. Ranzion-Gcld. Zwey grosse Brücken über den Ahetn. Der Churfürst. E'sNy / Maßumia «der klOFUmiacuin» und bey den Franzosin/ Fayence, ist gelegen gegen über/ oder vielmehr cmwenig unterhalb / allwo der Meynttrom in den Rhein zusammen fiieffct: Es ist um diese Stadt herum ein fruchtbarer Landstrich/und ist sie deswegen/mit allerley Vorrat!) und sonderlich mtt trefflichen Weinen/ wundnwohl versehen; die Stadt liegt m die Länge / mW strecket sich an der Seiten des Flusses sehr weit hinaus / auch überttiffrdiesc Wasser-Seiten die andere / wctche Landwärts keget/ als welche nicht so Wolckreich / auch nicht so wolgebauct ist/ als jene: Dieses ist ein vestcrOrt/und mit gutenGuarnisonen verfehen^ Es sind allhier viel Kirchen und Klöster/ auch etliche treffliche Gebaue/ insonderheit diejcni-Sen/wclchcdas gemeine Wcftn angehen/ alodcr pallasi des Churfürfieno «nd andere: jedoch benehmen der Stadt viel von ihrer Schonhetr die schr en-Ven Gassen / und dieVulheit der alten Häufer. Ferner ist cmeUniverfitär oder hohe^and^Schulallhier/wetche im Jahr ,486. wiewoletliche wollen/ Ali. 1461. ihren Anfang genommen has. Stadt/ alidar mm znehme und sichere G3 Mttct- 54 _______Sehrdenckwürdige und jonderbareReisen/ MerckHeichen und Beweißthümer des Alterthums findet/ als hier. Es eig, net sich auch diese Stadt dic Erfindung der Buchdruckerel) zu/odcr zum wenig, sten / daß sie solche am allcrerstcn befördevt/lUldzurVollkommenheit gebracht hat. Auch ist diese Lands. Gegend beschreyet wegen der ^ltederlag der Ro-nujcben Legionen unter Varus/durch die Teutschen.i,escheheu.Der 2^öniI Gustavuo Adolphus von Schweden war über die Massen erfreuet/als er diese Stadt im Jahr l6;l.einbckam/und den l4.Decembr.mit einer ?^ra^e hinein kam/als welcher Tag sein Geburtstag war/ der auf das 38. Jahr seines Alters vorfiel/ um welches willen er seinen Hofund eimge Lustbarkeiten allhier hielte/ darbey zugleich aufeine Zeit s.vomehme Fürsten deo Reichs/ und ^.Abgesandtevou Königen/ Churfürsten und Horsten waren/ ohne dle Hertzogen und grosse Herren/ als auch Kriegs-Officirer von seinem eigene« Läger. Als sie die Stadt einnahmen/ fanden sic grossen Vorrath an Geschütz und Munition ;die Stadt selbst kcmffte sich vor der Plünderung frey mit einer Konig geben mustcn; und nechtt diesem musten die Geistlichkeit und dieI«den noch ^ooo.geben/davon. dieIuden i8Ooc).bczahltcn; der Ery-BlsthoffMamboldstwierte sich da, ^malaufdenNi)em/emenWegnackerCbUnhin.D grosse Brücken machen/eine über denMayn/welchegegründet war aufl^.groft sc platgebaumte Schiffe/ und das übrige war aufgrosse höltzerne Pfäler ge, bauet:dieandereBrückenüdcrdenNhein stunde aufsl.derglcichenSchiffen/ welche einen Bogen in der Weite/jedes von dem andcrn/lage/und in welchen Schlffcn unter dcr Brücken zu Zeiten viel Hauß-sässiges Volck wohnet. Die Brücken über den Mayn ist weq.qcnommen^allein dle andere/welche über den Mein gehet/diestedet noch: und sahe ick aufdiestr dm damaligen Churfürsten in seiner Carosse fahren/ welches ein Herr war von grosser Gravität und VreffllcbkcN/mittclmäßiger Gestalt/Habend ein lang krauses Haar/ und würd er sehr Fürstlich bedienet; sein Name war Johanne» phüippus/ aus der Edeln Familie derer von Schonborn/Churfürst undlLry-Bisihoffvon Mla^ny/BisidoffvonWüryburZ zmd N)orms/und^ry lunqdcsKaystts/^ranckftlrterMeß.GutePferde.Fortification. Der Konig m Schweden reitet mit entblöstem Haupt in die Stadt. und Bancrotticrer. Gwssc Mcnge der Juden. Die Haupt-Mchen. Die Berg Strasscn. Der Vicckcrstrom nnd dessen Ursprung. OnMavnyqiengichzll Wasser denMaynstwm hmauf/ und > kam nackerFranckfurr/einer schönen Reichs-Stadl / I'la. ^eätum 5'nmcc»num genannt / vor Zeiten eme Passagie der Francken/dic ihnen vor emcRttirade dic»ete/wann sic vonGau-k zurück kämm ; gegenwärtig aber hcissct sic Franckfurr am Mayn/zu,n Untevschieo der Stadt Franckfurr an der Oder/ allwo eine Uuiveslitäc ist. Dieses Franckfurt amÄtayn ist eine grosse Stadt und von dem Mayn in zwey Theile abgetheilet/ davon der kleinere Theil Sachscnhauscn heisset/welcher mit dem andern/vermittelst einer stciner, nen Brücke von,!, bis lz.S6)wing-Bbgeu über den Mayn / vereiniget wird Dicsis lst cin Ottvon trefflicher Handelfchafft/als dazu er wohl gble-gen ist/ durch Ven Vortheil / der ihm von dem Mayn-Fluß zukommet / als welcherSttombeyBamdnZ/ Schweinsiur/lVürydmZ/wertheim/ Gemünd/czu Latein (3auckum ^luncli)und andcreOertermedr vorbey fiies-set; Über dieses fället auch dcr TalcheMom und mehr andere Flüsse in diesen Mayn-Fluß/ welches alleSdcqueme Gclegenhettgiebet/vor del? Handel mit oen entlegenen Pl tzenvon Franckenund andern Landern;, auch weil der Mayn dintmtclwarts zn den Rheln sick gesellet/ st giebct solches eine grosse Es kon.mcradcr dlestrOrtamaUermctsten anzumercken/wegen derWahl des^aylele/alswelche/vermogdcr^esetze/ in der güldenen Bulle allhicr in dieser Stadt gcstdehen muß; wie nicln weniger ist diese Stadt berühmt/' wegc. der!. grossen Märckte oder Messen/ die zwcymal im Jahr / nemlich im Monat Wmtii mld Septembüs alldar gehalten werden/zu welcher Zeit da. GchrdettclwürdigellndsittderbitteReisili/ seldsteneinungemeinerZulauffvomBolck aus fernen abgelegenen wandern Zeschichet/deZ Bornehmens/ um unterschiedliche Waaren zu kauffen und M Derkauffcn; Instndccheitauchwegendcs Buchhandels/ von solchen Büchern/welche sowohl hier als anderer Orten gedrucket worden / und davon man jährlich 2. catalog verfertiget/und wird also vlel Guts allhier angebracht durch dieFactoren der Tcutschen/Holländer/Italiäner/Frantzosm und Engellander; wiewohl der Bücher-Handel zur andern Zeit allhicr nicht groß schemet;dann als ich ausser der Mcß^Zeit allda war/waren die Buchführere^ Läden zugeschlossen/welches ein schlechtes Ansehen gab. Nllhierfindet man auch cinegrosse Anzahl von guten Pferden/ und an der Nord - Seiten dieser Stadt ist ein breiter und weiter Platz/welchervor einen Roß, Marckt dienet/ lmd dahero auch den Namen also hat. Die Stadt ist fest und wohl gefortificiret/ und der meiste Theil der Inn, svohner sind der Lutherischen Neligion zugethan. Als zur Zeit des Teutschen Kriegs der Aönig m Schweden/die Stadt Hanan/ 2. Stund von dieser Stadt liegend/ hatte eingenommen/ so sandte er einen Abgesandten nacher Franckfurt/um zu wissen/ob die Stadt aufgutcn Verttag und Accord ihme ihre Pforten öffnen/und des Königs Guarnison in der Güte einnehmen /oder/ ob sie eine Belagerung wagen/ erwarten und ausstehen wolte? Und wiewohl sie zur Übergab sehr ungmeigtwarcn/ so ergaben sie sich doch gleichwol auS Furcht vor dem schlimmsten/das ihnen hätte können wiederfahren/und stunde« den, Aönig freyePassagie/ für seinegantzeArmee/durch ihre Stad>t zu/ auch nulstcn sie zur Versicherung eine Guarnison von 600. Mann in Sachsenhau-sen einnehmen/und solä)er Gestalt der Magistrat sammt dc,» Bürqern cinm Eyd an den König thun: aufdieses zog des Hönins Armee den ^.November des Jahrs' 6zi. durch Sachsechausen über die Brücken Schnm>gleich durch die Stadt hin; 0er Obrist Vitzthum wurde als Gubemeur in Sachsenhau-sengelassen; der König aber selbst ritte mit entblosten Haupt alldar durch die Gassen/und gewann also/durch diese freundliche Bezeugung/die Hertzen der Anschauer Drey Tage hernach/zog derRömg «nit dem Lennd-Grafen von Hejsin-Cassel/mid demL^and^Grafen vonHessett-Darmstadr wiederum herwärts/ allwo sie zu den ,7. «Vrafen aus der VOccrerau (>Vcttera via) kamen/und ein Banquet hielten indem jcntgcn Saal/ allwo man die^a^sir nach ihrer Krönung gemeiniglich zu tractkcn pfieget. In Sachsinhausin ist einHauß/welchesvorAltcrsdenRurerndes Teutschen Ordenshat zuge, höret/da hinein(weil es die Freyheiten noch hat)die jcnigen/welche eincnTodt^ Schlag gethan haben/oder Banquerottwordm sind/sich/als in cmen sicheren Frey-Platz/zurctiriren pflegen/ doch dauret diese ihre Freyheit nicht länger als 14. Tage. Das Land/welches disseits Francksurt lieget / gehöret mehren ihells an die Smdt/deffen aber/was an jener Seite lieget/ sehr wenig. Nach- Edwitd'BföwnsM.D. ^j Nachdem diestr Ort ein sonderbarer Handel-Platz ist/so ist kcm Wunder/daß so viel Juden alldar sind; diese müssen zum Unterscheid einige Merck-° niahl an ihren Kleidern tragen; auch nagen sie grosse Krägen / und ihre Sohne breite Mützen/und ihre Weiber sind um das Haupt herum auch sonderlich angethan. Die Haupr,R»vche allhier heissct 8t. «2r:kc,k>mXU5 und sind viel Aavsir in dieser Kirchen gekrönet worden; Sie ist groß und weit/hat einen hohen Thurn/ undistvonrothen Steinen aebauer: diese Kirche hält Wan vor ein Stuck des AöntZspipmiaus Frankreich. Ferner sind un-^rschiedlichc sthöne Brunnen ln dieser Stadt/und die Häuser von gutem Schlag gebauct; in deren einem von den besten ^lons i'ierre ^leufuiüe wohi net/ ein grosser Kauffmann/ und ewe hdfiiche Person / der auf den mcistm Handels-Plätzen wohl bekandt ist: Er that mir die Freundschafft/mich mit Briefen nach Venedig und andere Oerter/zu versehen. Von Franckfurc abreisend / beförderte ich meinen Weg durch die Berg-Strassen/und paßirte bey Darmstadt vorbey/ welcher On einem Fürsten des Hauses von Hessen zuqehoret/ der gemeiniglich unter dem Namen des L^and-Grafens von Hessen-Darmstadr bckandl ist;Nachgehends kam ich durch eine fruchtbare uno flache Lands-Gegend / die Berge hatten wir im Gtt licht/ und kamen zu Zeiten nahe darbey: Das ganhc Land hier herum ist be-pfiantztt mit Welschen Nuß-Bäumen/Wein.Gärten/Korn/ und an etlis chcn Plätzen mit Taback; derglei6)en hatten wir immerzu schcn/ bjß daß wir endlich zu -^e^delberg ankamen. Als wlv in otese Stadt gekommen/ zogen wir über den Neckcr?Fluß/ ( Niecer oder Kecc^ru^) über eine Brücke/welche von einem biß zum andern Ende mit einem grossen hbltzemen Dach bedecket w^r. Eben aufsolche Wcise stehet man auch eine lange Brücke bedecket/als man in die Stadt ^lcxanän» 6e!!a pZßiia mIralien kommen Der Necke^Fluß entspringet nahe bey dem Schwary-Wald/ (8^va ^Hrtiana) und nachdem er durch die Lande und Gcblcthe desHeryoZo vo« WürrenberFgepaßiM/ fäNet erzu Mannheim mdsn Nheiu: dieser Fluß/ wiewohl er nicht von den grüffestcn/so ist er gleichwohl einer von den VwsthNB Mtten in Tcutschland / dann an.und bey demselben unterschiedliche gute Städte liegen/als Suly/ WbmFen/wlrrlNFen/ EßlinZen / Stuckart/ ^anltadr/L-allssen/HeubrulM/Hesdelbercf/ und dergleichen. .. V der Zeit/als ich hier war/war in diesem Land ein Krieg zwischen dem EyursurstcnvonHeydelberg/unddemHerrlogvHn L.ottrmDett; unK hatte dazumal der Churfürst/um seinen Trouppen näher zu seyn/seinen Ver, blelben Mehrentheils zu Franckenrhal. Rejcho,TchulchelßZehe»ssen/welchederRath/dcrgus4^G!ledclnbe, H lichee 5»_________Schvdettckwürdige lMd sinderbake Reisitt/ Jeher/ silbst erwehler/lmd werden in den Räch gelehrte bellte genome men/ enrweder aus demAdel/ oder von den vornehmsten und ältesten bürgerlichen Familien> Rechst der GriffrsHirchen tz^ Barrholo-mäl sind allch aUdar zu sihen die Rircken be? Sl.^eonhard nnd unstr lieben Frauen/das ^eurstheHattß/inZleichen das Carmellrer-lmdpre^ diger^loster/ wie auch der Röuler und das Rach - aus machen können/oderemtge Hoffnung huben/daß solche un, gemein fest ftlte seyn/dieweiln die dabey gelegenen Berge weit ________darüber hin reichen 5 Sie liegetmehrencheils indie Längs / vow Aufgang nach dem Niedmit c^ariona. «merTochterN)llhclmsdeoFünjsiettL.andMrafcnounddtt Amalia Eliftberh L.and,Grafin von Hessen/mit welcher sclncrGemahlil» erden Chur^prinyenCarl/llnd emeprmcessn Charlorta'Lllsabechakats te/jedoch kehrete sich die Churfürstin/ nach derselben Zeit/wegen einiger Miß-^crständniß/die sie gegeneinander hatten/ wiederum zu ihren Flcmiden und rande nach Hessen. Dtesir Chnrfürsi ist auch ein Rirrer de»edelsten Ordens vom Hosinband / und Groß Schay - Meijterdeb Ronnschen Relcho. In dem Churfürstlichen pattastzllHeidelberg smd untclschlcd, llchemerckwürdigeDinge:^m sihr8rosserTH"rn/dem sehrwenig gleiche» mogen/und in welchen man auch einen Schau>Platz ftr Comodien und Lust^ Spiele siehet. Dieser Thurn wurde in den vorigen Zelten Trutz- Kayscr M nennet; allein seit der Zeit/ als der Churfürst wiederum in sem Land elnge^ sehetwurde / smdnmdcnselblMeimseWercke, vie eine Figur von einem Edward BrownsD.lvI. s> F<5 Reisitt/ Stern machen/herum gezogen/ und der alte verdrießliche Nam durch offmtli, che Berkündung länger mcht mehr zu gebrauchen verbotten worden/ und wird derhatben anjetzodie SrermSchanyegenennet. Nechst bey dieser Schanhe ist ein fchönergroffcr Hof/ in welchem ein Graben/ wormnen dazu-mal ein grosser Bär^ ul^d ein aus dermaffen dicker Wolff/ bewahret wurden. Die Grsrren und VVaGr,Vl)ercl?e find auch sehr hübsch; auch waren sie zu der Zeit im Werck begriffen/ noch unterschiedliche andere zn machen / inden» sie den Vorderthell von einem Berg haben/um dem Waffer denFall zu geben/ wie auch Grotten, Nercke und 3peluncen in den Felsen zu machcn.Untcr an, dern Spring,Brunnm msrckt man denMgen an/mit einem Löwen- Kopff/' in dessen Ohr ein Frosch sitzet. Die Reller sind sehr weit und kühl/versehen mit Fassen von ungemeincr Maß und Grösse/weiche gleichwohl in keine Anmerkung komen/so man sievergleichet mit dem grofsin Faß/darzu man exprel5ö und'I'imQchev,L^icicielwn,die nachdem Closter^öbenoseldgshöl'ten/welches Kloster vor Zeitenden Je-futtern Zusimds/ alkin es ist feit der Zeit überlassen werden an hundert En-ZeUänder/ wMe i-mIahr :66i. ihr Land verliessen/ undden Ahein herauf ^0-gen/allda sie sich nichtwrit von Heydelberg/ au^des Churfürsten Vergünsti-Kung/njcderlieffel^: S« leben miteinander in einem Hause/sowohl die Män, VerunoWeiber/ als Kinder/und haben mitvielcrley Dingen untereinander GMmlchaO; Si4l)adw einenlondellichm Gottts,NiIal)ren har bauen la 1651. Es glebe auch aUhier viel herrliche Spayier,(6lange / und find nechst aiwerw dao Zeug-Hauß/und dao Gnffr be>sm H. Geist zu sihen. Das VN 1. Kapitel. Beschreibung vonSpcyer.^stqroßulwVolckreich.DerBlschoff-lichcStuhl.DlcHmlpt-Kirchemit4. grossen Thürncn. Viel vornehme Leute alldar. DasKapserliche Kammer-Gericht. On Heidelberg reiscte ich weg/ mid k hoffiche Person Den ersten Tag zogen wir längs dem Neckerstrom/ ü'ber einen steinigten und felsichten Weg; und dieweil es/ ehe wir nach Moschach kamen/ finster war/ so mustenunsdieBaurenmitbrennendm Stroh-Fackeln von Dorff' 64_______SehrdeNckwürdige lmd stnderbäte Reisitt/ zu Dorffbegleiten. Den folgenden Tag kamen wir nach poxberg/ allwo ein altes Schloß ist / und des Nachmittags erreichten wir Mergenrhal oder McrgcnchelM/welcheslstderSitzvondeeTcllrsthcnOrdenoß,N7etsters dlcidtt insgemein bey hohen und grossen Personen; und bey grossen ZusammeMmssten nimmt er semen Platz über alleVischöffe. Dergegenwämge GrAMcisterdes Teutschen Ordens ist em Baron von AmprmFcn/und dcr GroßiMeilter vor ihm war ^eopol^ duo WllhelmllIEr^HcryogzttOesterretck/eineintzjger Bruder 2^af« ser Ferdmandt des Drirrcn. Von hier reiseten wir nach ^amerbach/ in welcher Gegend wir durch einig Gebüsch paßirtcn/und eine treffliche Kirche oben auf einem hohen Berge sicken sahen/ welche von unten biß zu odcrü nach dem Knopff hinaufeine hüb? sche steinerne Stiegen hattc: darnach reisctcn wir aufRocenburg/und logir< ten zu Burgbcrner; den folgenden Tag gelangten wir durch Schwabacb zu Nürnberg cm. XorenburI/lsteine ^aysetliche Reichs-Sradr / welche von etlichen um der^iru^nlaniind Sfandeö willen mitIeruMcm verglichen ivird,;Sie lieget aufHüqlichtcnPlatzen/ und ist mitvielel^Tyür»icn versehen ; >auch ist sie an dem Haupt.Ann des Tauber,Fllljsis gelegen/ welchen Fluß Man füglich vor den zweyten S'ttom des Franckcnlandcs rechnen kan : Er laufft durch Roringen / unv vereiniget sich zu wcrchcm, mit dem Mayn^ Fluß. !W. DieInnwchnerderSradrRorenourg sl„d der Allgspurgis schen Co^isesilon zugcrhan/lmd sind alldarzu sehen em hubscbesRach-i?>auß/die pfarrHirchsn, dcrIohalNmer- Hof/ und der sthöneSancc <3corFen-Brlm,?. Das Xl. Kapitel. Beschreibung von Nürnberg. Hat einen dürren und magern Grund. Die besten Kirchen. St. Scbald. Ein aus der Massen wohlgcschnittcncs Crucifix undPrcdiqSmhl.DasRath< Hcttlß. Gemählde.GelegcnheltdcsScklosscs.Verehrllngei-nesUhrwcrcks durch dmKönigmPohlcVcchrunqdcSKöntgs GustaviAdolphl.DerPcgNlß-Muß/dcrdulchdieStadtläufft. Urnberg ist unter aVcn Städten / die ich jemals in Veutschlantz gesehen habe/die allerschbnste; die meisten Häuser alldar sind von harten Steinen oder Quatcr^Stückm/ und sehr hoch gebauet/ auch sind unterschiedliche derselben/von aussen her / schön bemahlct/lmd odcnaufn'.itverguldctcn Kugeln oder Knopffen geziem; AuchsinddcrstlbiclenDiclvonb.oder?. Bmicffun- 66 Geht denkwürdige undstnderbare Reisitt/ ______ l,l eines von dcn Schönsten. Die Stadt ist sehrVolckrclch und voller Handcls^Gewerbc»?/ od sie gleich und kem Schiffreicheö Wasser nUdarist. DiedreybestenKirchenalldarsiudoieGpual^vlrchen / zum ^>cü. Geist genannt/welche unlängst aus der Massen herrlich ist renovirct und gebauct worden: Die Sr. L.orenycr^irchen/ welche sehr schön und groß ist/und vorn an/zwey hohe Tbüme hat; und die Sr. Sebalds-Nir-chett/ welche die vornehmste vor allen ist. Der Leichnam des Heiligen Se? baldi wurde/ wie man crzchlet/aufeinem Karren von Ockscn gezogen/ und an demPlatze/ da die OchscnsilN stlMden/begrubcn slegedachten Leichnam / und tichtcten zu seinem Gedächtniß diese Kirche auf. In dieser Kirche ist ein hölyernes Crucifix/welches aus derMassen wol Zeschnittcn/und deswegen sehr hoch geschahet wird. Das Crucifix ausser dieser KirÄ)en ist sehr groß von MctaU/und schwartz angestrichen; davon sich eini? gceinbilden, daß der Magistrat dieser Stadt (etwas sonderliches an diesetn Crucifix habe/ oder einen Schatz darinnen beschlossen halte. Der prediZ-Srlchl ist trefflich schön geschnitten und verguldet/ und die gantze KuÄ)e so prachtig/daß sie wohl vor eine der allerbesten Lutherischen Kirchen gelten mag x so/daß die NcliZion und der Gottesdienst allhier in seinem vollen Glanh und Ansehen gessbetwird. Die Priester lesen alle Morgen die H. Schlifft eine halbe Stund lang in der Betstund dem Volck vVr/oder cs wird auch wohl on statt dessen eineze^mon gethan. wie auch viel andere Zimmer/alle trefflich mit Schildereycn versehen. Auch' fmd aUdar Stcine/dle sel)r wohl verguldet auch bemahlet sind mit Gold und weisser Farb/als auch mit grüner/guldener/und andern mancherley Farben. Ferner ist alwar ein Gem^hlc aUerGroffen undAbacsandten/dte aufdenr grossen Saal (M Zeit derFriedens-Handlung) sind actractiret worden ; item/ noch emGemähldc der drey Herhogen aus Sachsen/r>j6erici 5apieiv. mg^eichen ein Elephant in Lebens-Groß abgemahlet/ und ein Stuck von Sr.Iohamie lmd Gr.MarcH/denen Evangelisten: Ein anders von Sr. perer und Gr. Paulo/beyde von Alberr Dürer gemacht: jedoch ist das al- terrarcste Stück von Adam und Eva eben desselben Meisters/welches dieft Aufschnfft hat : ^Iberms 0urer ^man^.faciebürpoü vi^mlZpanulii 1^7. Das ist: Dlesis Scuckmahlre Azberr Durer / ein Temlcher/im Jahr nach CHristi Getmrch i^T-. Noch ist em über die Massen treffliches Stuck/vorstellend 0eli EvanZcllsten Sr.L.ucaO/wic er ein Gemähl voa unserm Seeligmacher und seiner Heil Mutter odcopiret. Über der Thür/da man(auf der Fleischbrühen) in dieFleisch^MEgehet / liM ein grosser Vchs Ect\tfard Browns M. D. &f Ochs von Stein gehauen und übermahlet / mit dieser Ausschrifft 5 ZuTeurjchalsO'. Alle Dinge zum Wachsthum neigenb nehmn Ursprung zu jeder Frist: Der Ochsader/sich hicrzcigend/ nie ein Kalb gewesen ist. Die Festung/oder das Schloß/lieget aufeinem hohen Berg/ von welchem man cm hübsches Gesicht über die gantze Stadt haben kan: Aufdiejem Schloß sind merckwürdig der sehNieffe Brunn; die Capellc des Kayicrs;wle auch dessen Gemählde/ mgleichen von den Churfürsten. Ferner sind alldar gedruckt ist; auch werden Gdar gezeigctdic Waffen/ des grossen Zauberers AppelevonGallnge«,; und an der Schloß-Mauer siehet man die Merck-Zetchen von den, Fusse seines Pferdes/als er von dar aus/ über den sehr weiten Stadt^Gmben/qesprengt seyn solle. « ^ .^ « Der nrosse neueBrumten warzur selben Zeit noch mcht vollendet/zedoch warcn dtc von Messing gegossene Bilder/die man dawi mackte/aus der Massen schön; die Sec-Pserde kamen sehr nett/und die See-Nimpffcn sind grosser als Lebens-Grösse; der^epmnu5.weichcr oben aufstehen soll / M über vierMalbEllmhoch. Ich war/ als ich das crstemalindieft Stadt kam^ mcht wenig entsetzet zu sehen die Herrlichkeit der Häuser/die schone Gassen/dls Mannigfaltigkeit dcr Klcidung/dic Bescheidenheit und den Flech des Volcks/ ünd die Nettigkeit in allen Din.qcn/mehrcr als ich dergleichen in irgend emlge» Teutschen Undistfastkein Ort/da wan mchrcr ulw grösserer Anzahl findet von cunoscnKünstlern in^tahl/K^ W/ Messlng/ Elfenbein/Holtz nnd Wachs/ und in welchen allen sie sehr wolseil und gutes sehr ungcmeincs Kauffs und Preiß arbeiten. Auch sind enuge Bediente bcstcUet/welchcjedenack ihrer Art gute Aufsicht haben/ über der-gleichen Waare und Arbeiter/ auch selbige untersuchen müssen / damtt ,ie unverfälscht/vMommen/und ohne allen Betrug seyn mbgcn. Über dieses macyt man auch allhier gute und starcke Uhr-Wercke;dann als der ^"lF" poy-len einsmals ein'Präsent von einem ausbülidig-trcfflichem Mr - ^enr tu die Türckey an den Gossen Herrn thäte/ der doch sekr wenlgdamtt erfreuet war/ mnste solches UwWerck/ zur ^eit/ als etwas daran zu repariren war/ (dieweil die Türcken sich nicht viel aufdie Uhren verstehen/) von Constanw nopel blß nach Nürnberg/um solches aUdar wiederum in Ordnung zu dun- M/gcbracht werde«. ^ _^ ^ I^ - Der 48 Sehr deNckwütdiIe und stnderbare _______ Anno iü)2. in dieser Stadtviel prächtiger empfangen und getractiret/ als in irgend einer audernStadtdesTeutschlandes/welchesdenHeryoZAWrechrvHnFned-landsehrvcrdroß/so/daßernachge')endösein^agcr vor diese Stadt schlug/ der I^ömZ in Schweden dlestr Stadt zu Hülffe/und gieng von darnacher K.uyen/altwo er in einem blutigen Tressen sein Leben verlohr. Durch diest Stadt fliesset dle pegnly/über welchen Fluß in der Stadt verschiedene stcinerneBrückengelegetsind.DiestcPegnitz^StromgeseUetslch nicht gar wcuvonder Stadt noch zu einem andern dergleichen/ ReZNly ge« uannt/und diese beyde zusammen/ komnmi bey Bamberg in den Ma^n M lauffen/und dieser endlich/ wie vorhcro gemeldet/ in den Rhem; dleRe^my entspringet ba)N>e,GnbttrI/ nicht weltvon dem Fluß/ die Aiemühl genannt/ die mcht ferne von Regenspurg in die Donau kommed Um der Ges leqcndeit dleser Wasser willen/ hatte Kaysir CarlderGroj^e in willens/eine Conmulnicaliol^ und Gemeinschafft zwischen der Donar» und dem Rhem M machen; zu welchem Ende er maclMlleß einen Lanalvon, drelßlg Schrittem breit/ zwischen dem Negnih-Strome und der Altmühle/ um diese Wasser/ zum Begriffder Schch^Fahrt/ zusammen zu dringen: allein/ nachdem er m solchem Wcrck aUbereit zwey Teutsche Meilweys lang hat beginnen lassen/so-ursachtcn die V^orasten/wie auch der vielfältige Ilegcn / unv die überhäufftm Kris,qs«Hanl)cl/ oaß er von solchcu vortrefflichen Vornehmen abltesse;wanli. es wan handeln können/ von den Nie- derlanden aus/biß nach Wicn m Oesteu eich.ja selbst gar biß nach dem Eu).iB «ischen oder schwartzm Meerzu.. Der Rönusche Swdryalrer zu VenZeitmdes Aa^sire Neronis hatte dieBeZ«cr0e/ den Fluß SaonemFranckretch mildem Mosil- Strom m Telnscdlandzuvereinigcn/ u,ndardurck eimPassagie zwischen dem N7u, relländlzchen tNeer/ und dem Teutsihen Ocean oder Nord-See zu ma« chen: und weil ich sowol)! an dem Munde des Moselstroms bey Coblcny/als auch auf dem edkn und sachten Fluß ^^l^ oder 8cwnc von<2k3alon5 nacher ^^fahrend/gewesen,bin/alrrftted von BuMon/der grosse ^aysir Carl/der^ös mg Damd dcrFmjt Iojua/Iudas Maccabeus/ Hecror von Troja/ Alexander der GroN / Iulmo C ^str und noch andere mehr : Dlesir Brunn dar emenscdonen wobl auogcarbeireren achreckicdren wasi sir,^asten/jam,nreme>ndrevfacden Auftrur' dasGrangcn/und 2. Chüren/nberdlestsnncctnemscböne« H.aub,Wcrcr'gezlcrer. DieseoGcgirrer allem rvlcgcram Vewlchr l c>2. Ccnrncr und 47. Pfund. Das Wasser von d»ejem jcböncn Brllnnen/ wird an vlel Career der Stadr venhtller.D'.s Zcug,Hattß lst rvohl mir Mllnulon/ unddle 2xorn,>^auser nnrpro^lanc versehen. Die Thürne der Sradr-Thore sindalle mwguren GcjchüyNlnd l»m d:c Sradr her besiyer: Aucd sind aUda 2. Scblöjsir/Hoch altfemen, Hügel erHabe,,; davon das (j?r^sscste vor den Aaylcr bestlmmer ist / waim er sich zu Nüi nberg ausi)alr das an^er lst gcroescl'r dcr Slt? der alte?: Bllrcmras -fen/daralls man nuncm Aorn^attß hacgemachr. D^je Sradr lle, sscr ftsi in der Mmen von ganrzen Te^rjchland : Slc hat vlel jondcre bare ftrwllcgia/auch wer den altdar die Relcde^Iemodlen / als cme (ron/ der Gccprer/ der Reichs,2lpffel / Manrel/ ^xa^sir Carls deft Groj^cn Dalmarisihes Rleid »md^ Gürtel nur köstlichen perlein best, yct/ das Schwcrdt der güldene Rock / dlcgüldcne Handsiduhe mir l^delgestemen gezlerer/ die pancossel und Srrümpffe neben vielen Ke-Uquien awder Speer/mirwelcdelnder ^>Err CHRISTUS m die Selrcn gestochen worden/und andet^de^gleicbcn/in der suchen zum ^>ei^. Gcist Verwahrer und aufbehalten. Das Regimenr aUhier ist /^ri, ^"^^>sch,dann es sind nur s- Personen vom 42. aus dem Iten Srand/ dic ubrlgen 54.sindparrmi. Äuo dicjer Zahl nlmn,r man i z. de» Raths ltnddle«3. Schöpffen/imdauK diestn dleBurgcrlnelster/wek che alle Monat verandct r wcrd^n/Ulid emer dcrAlre / der ander der Jüngere Zencnner w^rd. In Stmnna / der Maglstrar allhler regzerer klügl:ch/jo/daß m ^enrjcbland vci? der )7?ürnbelgerWly> em Sprich-wort entstanden. Dlcsi Sradr lst in Tcutjchland dle lLrste ge, Iö Wesen/ 7s______Schrd^ckwürdlgettttdsittderbateReisiti/ Hveiett/^velche des O.QmKen L^ehr angenomlnen har / und vom l). ^n< cke^ Oliimäro lmIahr «522. dahin ljl gebrachrwmden. Die Srundett werden allda naegenspmg/l<3ri5d0N2> ^u^ufta ^lbeiii>odcr (^ownia(^art^no« rum, war der Haupt-Platzder Römischen Trouppen / als aiif welches Gräntz'Pfahldes Reichs vorAltcrs die vlerdteIraliamschcRegion stätigs in Guarnison eben dem Jahr des Lci, dens undSterbens unftrs HeylandövonTtbertH zu einemWohn-Plah gc/ macht^nnd mit Völckcrn vcrstken. Nachgchends wurde es um ein Grosses vermehrctvon dem2^a7strArnc'lpho/ als welcher eine grosse Gewogenheit hatte zu diesem Qtt/der so !ustig/und auf einem guten Lands - Grund gelegen V Whier laufftt der Rcgen-Flnß in die Donau/von wclchem Regenjpm'g den Namen hat. Es sind alldar zwey Brücken zu sehen/davon die eine vva Holhgemacht/ unterhalb der Stadt / nnd die andere mitgrosscn Quader-Stücken/und mit ungefehr is.Bbgen versehen/und dieschbnste Brücke ist/ welche über die Donau lieget. Gradr/ wiewDhlnicht sonder einige Erkännmiß an den Churfürsten vow Badern: und obwobl dicsc Stadt sehr starck gefortificket ist, so wurde sicdoch 5kichwolvon d?nSchwedm/wie auch HeumachervolMyser Fcvdinando ill.' , ^ ' kach <7t Sehr denckwürdige und sonderbare Reisen/ nach langer Belagerung/in den Temsi^en Kriegen eingenommen. Man hat M)ier manches schönes Gcbäu/sowohl sonderliche als allgemeine / anzu^ «nercken. Ferner sindindleftr Stadt so viel Kirchen und Capellen/olswohl das Jahr Tage hat/darunter dannoch viel wohl gcbauet sind/ wie auch die Clöster; darunter ist die HaupcHirchc bey Gr. pcrcr/ an dessen Mlttags-Seite siehet man im Gemahl den Sr.percr in einem Schiffe: und ander andern Seiten gegen Norden siehet man ein anders von der ersten Sendung des Apostels. von Sr. Paulus/gefundiret durch SrwMganF/ dieses Orts Bisiboffen. Ingleichen das ClosierSr. Emmeran/ eines gewesenen Blschoffs vonNe» genspurg/eines Heiligen von grosser Ehrwürdigkeit allhier/ wiewohl man an andern Orten wenig von ihm saget. DcrNamedeS^ldein ^lI^ni , der auch ein Bischoffalldiergewescn ist/ hat der Stadt ReZenjpurZ gleichfalls «inen grossen Ruhm zugebracht. Jedoch dasjenige/welches wohl vornehmlich das Ansehen dieser Stadt l)at vermehret/isi der allgemeine Reicdd'Tag/der wohl mehrmals / glcich auch anjetzo geschiehet/in dieser Stadt ist gehalten worden/dcrglcicheMeichs, Tag nirgend ausser Teurschland kan b^ruffeinverden: zu welchem Ende einer so Reichs Stände diese Stadt nicht undicnlich ist. Der UntwMarscha!ck/ein HenvonPappenheim/trä-getSorg^wanndiehohcnPelsonenstldstenaljhicrkommen/ wegen der Lo-gamciner/ünd machet/ daß alles auch um einen redlichen Prciß herwärts ges bracht wird; mglcichen/daß die Sähle odcr Bersammlungs-Platzewolver, sehen/nach allem Zugehör/ und aufgeputzet sind nach der Würdigkeit der Personen / so zusammen kommen: die Ursach aber/und das Absehen eines sol-eben allgemeinen Neichs-Tags ist der Frieden und die allgemeine Ruhe; auch werden dabey die Sachen von grosser Wichtigkeit/ und des Teutsch lande« Incereile. wohl in acht genommen / und ihr Friede und Ruhe fest gestellet. als Imlien. Dann das Italien/welches gleichfalls in mancherley Stände und Fürstcnthümerabgctheiletist/ hat keinen dergleichen allgemeinen und grossen Rath/ welchen es zu der allgemeinen Ruhe gebrauchen köntc; als welches sie/die Stande nehmlich/in ihrem allgemeinen Interessen , und zur Zeit der Gefahr/oder wann sie am allermeisten eine sämmtliche Zusammenfügung vonnbthen haben/ sehr zerstreuet machel. Allhier kam ich auch zu dem merckwürdigen Donm,- Srrom/ wel6)er alk bereit einen quten Weg seines Lauffs allhicr zurücke geleget/ und vor manche schone Stadt und Ort vorbey gepaßim hat/unterwclchen sind / die schone und grosse Stadt Ulm in Schwabenland/ allwo dieser Fluß ftchrbar oder Schlffrcich zu werden beginnet; wie nicht weniger die Städte Donawerr/ Neu, Edward Browns M.D, 75 T^eubm-gundIngelstadr/allwoclallbereitzusich bekommen hat den ansehnlichen Fluß dic,L.ccd (l^icuz) genannt/ und können aufdiesem Donaue ström die Waaren und Güter von vielen Ocrtern herwärts gebracht werden. Älsich nuchzuReZellst'm-I anfanaszuSchlffbegade/gedachteich/daß ich meinen Abschied von dem Donau-Miß nicht weit unterhalb V^ien wohl neh-wen würde; allem es machte mir dlcscr grosse Fluß noch sichere bequeme Ge, legenheit biß über BelZrado mUl^am / da ich ihn noch einst zu schen btt kam/gleich ich solches in der alldcrn folgenden Erzehlung meiner Reisen angezeiget habe. NL. Die groM' berühmresieinerne Brücke dleserSradrRegenE" ersten Tag reiseten wir bey Donaustauffen vorbey / aNwo aufeinem hohen Felsen emScbloß lieget/und kamen nachpfac, rer / bey den alten Vccera c^tti-I gchelffen/ gegenwartig ader nuremgemeinerPlatz. Die Schlsse/ dieman aufderDonau gebrauchet/ smd insgemein schwartz und weiß angestrichen/ und gleich gebaumet/ forne und hinten breit / in der Mitten nm einer aczinimetten Kammer. Das Steuer-Nuder ist sehr breit/ damit man das Schiff/ allwoder Strom schnell lausset/ wohl bezwingen und regie, ren könne. K Den 74 Sehr dettckwärdige mi^^detbclre Rnstt^/ wirGrraubmgen/ welkes eine hübsche demauertc Stadt ist/ zugehörend dem Churftusten von Bayern. Die Gaffen alldar sind ganh gleich ausgebend/ mW aus dem Marckt stehet em ^hurn / der mirGold und grüner Färb überall bemahlet istLiuch ist alldar cine dblherne Brücke über die Donau. Des Nachmittags kamen wir durch Schrvary/aUwo eine Kirche aufeinem Berg lieget/ welche von pllgrilw menschr bcsuchct wird; des Nachts kehrten wirzu Dcckendorffein / "allwo tloä) emc andere Brücke ist. Dicht bey dieser Stadt fällt der bekannte Ujer-Fluß(Mra ) in die Donau/ nachdem er bey unterschiedlichen vornchmew Städten semen Vorbeylauffhatte gehabt/umerwllchcnsind; ^andohur/ Fre^fingen/ und Müncben/ allwo der Rcsldentz.Plah des Ferdinande tNana dermaliqen Churfürsten von Badern ist; Disscr Chmfürst ist Mrp.-Trl»chstß dco Reichb/ und gegenwärtig der Erste unter den weltlichen Churfürsten/und nimmt (in öffentlichen Zusammenwnfften ) seinen Sitz gleich neben dem RömF in Böhmen/ glclchwie solches ist beschlossen worden in den Fnedens-Tractaten zu Münster; allda man dem Heryog aue Ba^, ern Maximiliano/dcn Chutsürjtlichen Grand zN behalten / welches auch durch den R.a>'sir Ferdinandum den Zweien/ aufden gedachten Heryog aus Bayern bestätttget wurde/ alser oen pfaly-Grafen i'riederlch den ^'nnffcett absetzte und ausschlösse : jedoch wurde in den letzten Friedens- pfaly.GräAchc Famlkc / als welche auch im Fall die Linie der Heryogen. aus Bayeni soltc abgehe,,/ wiederum zu ihrem vorgehabten Rang und völligen Churfurstenchnm kommen können / da alsdann die achtoste Churfürsten-Stelle wiederum aufhören ftlle^ Das XV, Kapitel. Vilshofen. Passau. St.Steffans-Kirchen. Der Pallast. ?ln-merckliche Stadt. Ein grosses steinernes Haupt. Der Perlen-Fang. 'jifemem D onnerffag den,?. November kamen wir durch Vils5 hofen/und darnach aufpasftll( par^vi^ oderkoia^ulum); eine länglichte und treffliche E tadt in Nieder ^Bayern gcle-. gen/ bestehende aus dreyTbeilen / welche gcncnnet werden dieIlc',Berg Werck in Kämdten. Dieser Ort hatte unläng/ -sten ein grosses Unglück durch FeuerS^Brunst ausgestanden; jeoocd war schon allbcrcit wiederum ein guter Theil der Häuser -aufItalianischc Manier aus der Massen herrlich aufgezimmert: also/daß diese Stadt nun wohl mag gerechnet werden vor eine von den zehen anmercklichsten Städten/ die man von Ulm bisBelgrado/an dem Donaustrom liegend/zchlen kan: und find diese gehen Städte Ulnl/ InZelstadr/ RegenfturZ/ paMu/ L.iny / Wien/ preßbm'g/ Gran/Buda/Bcl^rado / als durch welche ich meinc Neise/ Don Negenspmg ad/ansteUete/undfle zu sehen Gelegenheit hatte. Gegen der grossen Kirche über zuPassau/ ist bey einer Mauren/ dieman dazumal wiederum aufbauott/ein abscheulichesgrojsis Haupr/inStein ge-daucn/zu sehen/und wm dessen Mund zwey Spanne weit/ und der Nest desselben nach Proportion. Der Ilystrom/der aUhie aus dem Norden lauffcnde kommet/ merckwklrdig; und der edle Fluß der Inn odcr0cnu5.wclchcr ausdemSüdlichenTheil kommet/ issdergrossesse Strom/ der noch biß dato ist inbie Donau gefallen/ nachdem er gelauffen ist durch Inu fahren.. Zu der Zeit/alSderTürcklsihe2^ayjer SolymannnoAnno 1529. die: Scadcwlen belagerte / hatten die Ra^silliche^Trollppm allhier ihren. Kencle5vou5. oder Gammel Play. Auch wurdedlefer Ortzur Zeit des Ra^strsLerdtnandi des Zwe^ceu/uon denOesterreichischen Ballern belagert/indem stc eine Armee voli4Q^aO. Manahatten aufdie Bein gebracht/ so mitviclcm grossen Gcschlltz versehen waren ^ Wein sie wurden von dieser Stadt von, vielen Stürmen tapffer abgetrieben / und endlich durch den Grafen von Pappenhcimgeschlagen und überwundcu.Nichtweit unterhalb ^iny fället der DraumFluß m die DontU,; welcher aus der Gemmder^See(I.3. cui'k'elic^^kommct/lmddurchL.amback / Wely/ und andere Städte laufft/aucheincn bekandtcn.Wasser,Fall Kar. Ntt. Die Seadr^my in Ober^Oesterreich ist zwar klein/aber lu, stig sseleZen / imdwohlerbailee/ undlsi/ ttebenstdem Ra^strlicbem Schloß alldar/ auch die Pfan'-Rirche / das Iesilirer.^oUeDum, das. CapucincrHloster/lmd das L^nd>Hauß zu besthell. Dae ^ l"?'' '^^e^ ^tTHel-^p^n^^^^an. Edward Browns M. P._________" 77 Das XVll. Kapitel. Die Stadt Ens / vor Alters eine Römische Besatzung. Der Strudel und Wirbel, Zwey gefahrliche Oerter in der Donau. St. Niclaus Kirchen. Die ivtadt Ips. Melckc/ ein Sitz der Marggrafen. Stein. Krcmbß. Mautern. St. Polten. .EttfolqcndenTGpaßirttnwlrbey Eno vorbey / ^ni5uodcr Oemlia^. gelegen beydemFlnßEns (0nXlu5) der seinen Ursprung au denSaltzburgischen Gräntzen her nimmt / und hiev in Die Donau stürlzet/aucl) das Obermnd Nieder ^ Oe^ sterrcichvon einander theilet/nachdem cr in slch empfangen hat die Galya/ an welchem Fluß das Closter Maria Zell sicl)et/ welches em Ort ist/ dahin die grossen Wahlfartcn und Reisen in Ochcrrcick tMgeMttwcrdel^ Beydleser Stadt Ens/werden viclRömlscbe Mün, yewlMd^miq-Wrärengcftmden / und stunde indcnvorigen' Zeittn L^a«L eiacum/ cinc Römische Guarntftn/atthler/ und liachgehcndsem Bl-ßhofflicher Sly: An der Nord-Selten des Ufers kamen> wir bey einem Dorffan/welchesGrei'm lxissct/ aUwo die Grafen von ^elchrenstein' emHauß stehend hadcn.Bon hier ein wenig weiter hcrabwarts sind aufdicstm Donau-Fklßzwcy gefährliche Passagien/davon 0er eine Scrudel genennet-' wird/ allwsder Fluß zwischen gi'aufammFelftn lausset/ Veren etliche oberhalb/ etliche aber unter dem Wasser stehen/Md an welchen Felsen dieWaft ser,Wellen mit grosser Macht gebrochen werdea/ auch gehet der Strom all-dar / weiln er decdersetts zwischen hohen Bergen eingeschlossen wird / als ein Pfeil aus einemBogen/ganh schäumende und imgestilmm. Zu dieser Durch-fahrtgehöret eine gutcWTenschaffcdes Schiffers/u^ zwi^^^ dieunter dem Wasser liegen/hinzufahrelv und wann das Wasser niedrig ist/ so fället diese Durchfahrt sehr beschwerlich., Diezwcyte gefahrltcheDurch-fahttnennct-mandenWürbel / vergleich alssmdrchcnderSchlulw oder Kessel anzusehen ist / aUwo sich das Wasser mit grossem Gewalt umdrehet, entgegen stehenden Felsen verhindert wird. Auf der Spltzen eines hohen Klippichtcn Felsens stehet ciw grosses Creutz aufgerichtet / und unten an dessen Fuß ein tteineo 2^lrchlem/' welches dem Sr. r^iclns zugeweyhet isi/als welcher ein ?cnrorl oder Beschirm mer dieses gefährlichen Platzes ist/und/wie man glaubet/ eine besondere Sors-getragetvordrejenigen/dieallhierdmchwollen; um welches willen sich c,w kleines Schifflein/nachdemmcmdurch den Wirbel qckommm/ nähert/ und' empfangt etwas von den Reisenden zurDauckbarkeit/ was einem jeden belies bet/oder was man/als man in der Geschr qewcstn/belodet hat. ^ KZj Dicst 78_______Sehtdettckwürdige Und sinderdäte Reistn^ Diese Nacht logttten wir zu ^jpo/(lp5lum oder idilla) einer Stadt an der Mittags-Setten des Donaustroms gelegen: gegen über lieget Zelen-beick oder Uäbium pcowmXi. Zwey teutsche Meil Wegs unterhalb Ipy stehet pechlarn/welches man glaubet/daß es in den vorigen Zeiten Arlappe sey gewesen; und allhier kommet auch der Fluß Erlaffin die Donau/ und lieget anderthalb Meilen unterwatts Melcke/ oder me^ vüe^a.welchesvor Zeiten ein Siy der Oesterreichischen Marggrafen gewesen/ biß daß Sr. Leopold«» solchen nach (alcnburg/und seine 5uccelsosen oder Nachsah-rer nach Wien verlegten. Die Smdt Ipo lieget in die Lange an dcr Mit-tag?Seite des Fluffes/und da^edle Bene0icriner,Closter/ weiches alle an, dere in Oesterreich übertrifft/stehet gegen der Stadt überaufemem Berge: Dieses Closter ist reichlich begabet/und anmerckllch / wegen der Begräbnisse vieler grossen perftnen/wie auch wegen des Grabes von Sr. Colmanno/ der dieser Orten schr geehret wird. Wir hielten Mttag.Mahl zu Srem/ali-wo eine Brücke über die Donau ist. Gantz nahe hierbey lieget ^rcmbs/ welches auch eine bemauerte Sladt ist; und über dem Wasser darüben/ siehet man Maurern; und nicht weitvon dar das reiche (^onvenc ^errwem/ nade hierbey faUetder Fluß 1'railn oderi'l-Zßij'HMH von der Mittags? Seiten kommend in die Donau. Endlich / nachdem wir die bekandte Stadt Sr. Pölden/oder5c.ttippoijcu3vorbey gepaßiret/bliebenwirdes Nachts zu Se. rc/ an dem FlußEno gelegen; und loder ^eanormm brachten; von dar sie es dann nach 5j^ett^ caund also wcittr hinauf beförderten/um diese provinylen zu versorgen/un>. die Guariusoncn ulwKriegsMacht/ diesie alldar hatten / zu recrutlren. Zwischendiescnzweyen edlen lauffenden Waffern/ die Trab nehmlich und Die Sau/ lieget ein schöner und langer Land-Strich/ dahin sich Solymann der Herrliche zur Sicherheit reärwe/ biß daß erzuBclgrado ankam/als er mit ungefehr viermal hundert tauftnd Nann/ die er mltslch brachte/ um die Sradr Wien emzunehmen/der damaligen Kriegs,Macht^aysir Carls des Fünffrcn/welchevm der Stadtgecampim war/nicht durffte umer die Au, gm sch,en. An den UnZarischen Gräntzcn gegen Mitternacht sind Wasser s Flüjsi/ die von denCarpaclichenBcrecn hcrkommcn/welche dasAonMeicdpoh-len und UnZarnvoneinaudcrschcidcu; darunter ftnderlich der^luß Vran ist/ der bey der Stadt Gran (5mgomum) m die Donau ftieffet; wie nicht weniger der Fluß/ die Waag genannt/ oöer VZ^«8. der oberhalb «Vomorm sich in die Donau stürhtt/ imd welchen Fluß zr.^Kius, der auch aUdar ge, wesin/ mit demgrossen und breiten Fluß pomIralienvergleichet. Ich bin versichert/ daß dieses ein sehr breiter Strom ist/ wohl sQ. Meilen oberhalb Fre^siadr/ allwo cr sich in die Donau entlbstt/ und allwo eine lauge Brücke über solchen gehet/ davon das Eiß in dem Jahr/als iH daselbst war/ einen guten Tbeil hatte weggerissen; und noch etwas hoher hmaufan diesem Strom/ nahe bey dcssenHaupt.Arm/istssleichfallscmealuneuNicheBrückcbeyTren» sibin/ einer schönen Stadt / welche diesen Namen auch an dicLandfchafft daselbst gicbet/von welcher mehrenthcils/was darunter gehöret/ warme Bader und Mmeraliscke Wasscr,Bmnnen silld/ da dann nicht mehr als z:. solche udcrfilssende Sprmg-Bmnncn zu finoen. Das ll. Kapitel. Fernere Beschreibung des Donau-Stroms/und anderer Wsse/ ^odarvonherkolnmen. ErgrosseDonawScrHNtverfolgetscinsnLaufdMchdasgantze Hlmgarland hin/ und ist keine andere Provlntz als diese/welche den grössestenTbeil von diesem Fluß hat; dmn/ als man rechnet von Ulm lnScdwabenland an/ allwo dieser StronR schiffreich zu werden beginntt/ so eontinunet er seine« Lauff eine lange Zeit / indem er vorbey paßiret bey InnHl, »tadr/RegenjpurZ, Grraubmn/ passau/ L.my und wlen / bis pres- ^MI. BonwelchemHttaneuvwntaufübcrZ^MMezfortsttzel/ehe 5 « li Sehr dettckwürdigettttd. Daß ich also/ nachdem ich dlesen Donau- Strom ungefehr?^. Meilen lang mit, Warheit' sagen kan/daß ich k'gend anderswo die Isther beschauet habe-: dann 5tr^da schreibet dusenNamm der D^ welcher bey Axi0pHlwgeschlel>el7Mt7lledercr denjenigen mcdrigen^ Tdcilen desselben Donau.- Stroms werden b.ey den Alten vielDingc erzehkt/die von. der. Donau ft eiMtlicd milder Warhcit nicht überein kommen. Ausserhalb, der obaenannten breiten Flüsse/ sind derernoch einige andere/ welche man bey denn'imm angezeichnet findet/ und von ihm als k'wvii non I^nc)d'lle3,mchtunedleoder uabcrühmte Flsssse/gehalten werden. Die Sar-vly/odcrderFluß Orpamls/nachdem ernahe bey^efprinum entstehet/und^ beySrulw^Nnb:lr50der^b2lun^schiesstt tiefer nach dcm Gnlnd zu. Welsches auch nutztwenigW der Schwierigkeit und MMeliKit diesesWercw ^/^ A^3Nn^ sc^ Hayse^ ^7^/^77//^' Hee ^^r M^nan 5mien lcrji en. Edward BroMfrns M. t>, $f Beytrag gethan hat. Hieraus ist nun wohl des Trasam Großmüthigkeit" zu erblicken ; jedoch haben wir gegenwärtig von dieser Brücken keinen Ge." drauchmehr; allein die Seulen stehen noch bloßalldar/ und sind zudiefem" Ende gantz ausgebauet/ damit sie möchten zum Beweiß dienen / daß m der" nanyett Aarur nichts ist/welches dmch des Menschen Vernunffr* mchr ftlre können auogewmcker werden. D ieser Schreiber füget hernach noch dabey/daß der Raysir Adrianus atls Furcht vor den Barbaren/daß sie mochten darüber ziehen/ oder vielleicht aus Nacheiffer gegen diesen allerbesten Fürsten Trajanum das oberste Theil von dieser Brücken abzubrechen/befohlen hab«/ so/ daß nichts/ als die grossen Seulcn davon sind übriggeblieben. Der Schreiberluttu5l^p6u5 gehet in Gericht und zur Straffe/ daß er fothamge Brücke / welche kaum noch voll, brachtwar/ hat lassen abreiffeu. Ichnmß euch/ Me er/ ob ihr gleich" Iylhabr es dicsim aUcrde-" sten lmd grössesten Fürlicn ttußczölMet/ und ihn beneider / und habt" über alle anderem mehrer Glone zu lellckren gcsilcher / alo solche" durch ellren Ruhm und Tharen zu verdienen. Ferner/damltlchwiederumausmssereEnehlmlgkomme / so sichetmaw aufdemBogen der obmmetdtcn Brücken diese Aufschrifft: FROVIDENTIA AUG. VERE PONTIFIC1S VIRTUS ROMANA DV1D NON DOMAT ? SUB JUGUM ECCE RAP1TURET DANUBIUS. Das ist: y)asbeherrsibernichrdleRönnlen/PresdurgundGo»nora;undhatervesweqen ein ^rsensl oder Zeug-Hausj/um bey Gelegenheit eine, awsse Flotte dawit zu versorgen: dergleicheli auch der Türck hat zu Gran oderStngonmnl/Bllda oderOfen/ Belgrado/ und an mchr andern Plätzcn/dic hinunterwarts liegen. ZurZeit/als Belgrads belagert ward/ brachte Mahomet der Grosse aufdiesen Strom zweyhundert Schiffe und Galeen auf/ welche trefflich zu-Zenchtet waren. Und die Ungarn hingegen sandten deren auch so viel den Strom bey Ofen oder Bllda hinab / daß sie nach einem starcken Gefechte, zwantzigTürcklstbe Schlssenahmcn/und bezwungen den übriM Nest der Sckisse zu stranden/nahe darbey/allwo das Lager war; So/ daß dazumal der MahHmetvor rachsam bcfande/dicse übriHe Schiffezu verbrennen/ da^ mit Edward Browns MD. g- mit sie nicht mehr in des Feindes Hände verfallen möchten. Die ChrEen hattenin der Belagerung vor Ofen oder Buda eine grosse Flotte/ allein es kam dazumal alles unter den Grafen vc»nReZe»iedc>rff/ zum Mißlingen. Dann es crzehlet die Historia / daß der Christen Flotte bestünde in vier und zwantzig Galiotten / m»t ungefehr achtzig kleinen pmnajsin/und nicht viel weniger dann 'OO.Provianr oder Ammumrionsl Schiffen/und andern grossem Fa!)l,'-Zcuge. Mit Hülffund Beystand von dergleichen bcfahrnen Schiffen thätWolffganZus Hodder / zur Zeit/als Wlen vom SolMianno be^ lagert war/ ein,en grossen Dienst; dann er kam mitgewaffneten Schiffen au5 preßbttrg/ uud machte/daß dieTnrckisiheSchisse mit dem grobenGcschütz/ welchevonOfenoderBudagekommen waren/ in Grund versinckten/ mit wclchem groben Gefchützdie Türclkcn vor Wien / Bresche zu schleffen/ iln Sinne hatten^ , Das V. Kapitel. Handelt von unterschied lichtn Seen/ Heyden oder Lands'Flachen und vornehmen Städten^ , Leichwie nun dieses Land einen Überfluß von Wasser, Strömen^ hat/also ist es oestomchr mit unterschiedlichen r.nd mcrckwürdiF ge^Seen versehen/ unter welchen sind die See Balaron/ oder die plärr-Se« / vor Alters Volc^ genannt/ welche sich sehr weit und in die Ferne ausstreckt/ zwischen Vcspri? mmn ilud demTrab-FIllß/ und stehen auch untelschicdllche' starcke Gchanyen lmdVc^ngen darauf DicseSee steuerte dcrGrauftm-kcit von dcö Sol'smanno Soldaten / wclchc alles verheerten und verderbten /' von Ofen oder Buda an/ blö nach der SeeBaweon zu. Unv weil diese See an der Morgenseite des Flusses Ae^ra lieget so mögen wir auch wol darunter rechnen die Neusicdler-See/ welches eine Mr lustdare See/ und sieben teutsche MeN Weges lang/ und drey breit ist. Sie wird also genannt/ wegen Neustedel/ einer kleinen Stadt / von einer Gassen und einigcn dahinterstehenden Häusern/mit einem kleinen viercckichtcn Schloß aufeinerHdbe alidar gelegen/auswclchcn ich über das gantze Meer over See ein gutes Aussehen. hatte. IndenAuftuhren von Botftctrswurdenbey dieser See 14. Dörffer abgebrandt von den Türcken / Tarrarn und denen widerspenstigen Hetdus ckcn. Die Ungarn nennen es^ellcu.und?lmm8l'euso. Es liegt im Mit-' tclweg zwischenwlen undSadana/und ist derGeburts-Platz deöSr-Mar-' uns. Dieweil inAmencaüber> triffi alle andere Flächen/ indem es in die Lange 2020. Meilen bat - und ick habe den berühmten und befahrnen Capita in Narbosou^K, der vor kurtzer Zcil ^ommanäeur desSchiffs L we^NaxeL war / sagen hören/ daß diese Fläche allzu? 53_______Gchr dmcVwäthiFe ttnd sitlderdare Reisitt/ allzusammm uiedn^ges Landes wäre von dem Silber-Fluß Kia cle I^ pWrtT an/biß nntten zu der NLa^eUamsihen Srrassen. Die Länder Moscow untz pohlen haben viel lange flecken / allein es sind derselben viel mit Holtz be^ wachstn/und schr dunckel wegen der Bäume und Gebüsche; Jedoch hat kein Land mehrer offene und klarere Heyden oder Flächen/ als eben dasjenige/ dcv< von wir anjetzo schreiben. DiegröffesteFlächen/welche ich in Engeland habe wargenommen/ sind zu8^liädur'/. Lincoln, mW Keumarkc: ftlä)e abes sind/ wann man sie gegen die Ungarischen vergleichet / nur lange Spatzier, Gange dargegen/ und werden weit übertroffen von den Platzen und ftachm Feldern des Oesterreichs/von Wien an/ biß nach dem BergSunmcren zu/ und biß nach den Gr^ntzcn nach SreuermarckMd ob zwar wohl dasOber, Ungarn sehr bergicht und voll von wüsten Waldern ist/so sind doch gleich, wohl in ^leder,U»MM grosse und breite Flecken. Ich reisete von Wien biß nach Belgrads zu / ohngefchr 42a. Meil Wegs über statige und unaufhörliche Flecken/ welche manchmal dcy nahe einer See sich vergleichen/indem sie sonder einige sichtbare Hohen sind; bloß allein bey Bakna und Scbielberg oberhalb Dotis/kriegtenwireinkurtzes und ebenes Gebüschzu sehen; Und si> man diese Flache völlig woltc ausrechnen/ so würde man sie noch länger befinden von Calenbcrg(CWcju5) an/1. Teutsche Meil Wegs/ Westwärts von Wien gelegen/ und also oberhalb Belgrads durchgehends langst der NordlSeiten der Donau/biß an die Gräntzen der Wallacbe^/ man würde befinden/daß sich solche Flache weiter ausstrecket/als der berühmte und lanae SpatziereWeg vou Agra biß nach ^.agorm Indten.Diest Ebene und Fla> chedes LandesmaÄ)et / daß man diefcrHrten gemächlich reisenkan auf oft fenen Wagen/ aufweichen ein oderzwev Menschen ncbenst dem Fuhrmann sitzen/und die von zwey oder drey/ auch bißweilen vier Pferden in einem Ge, spann gezogen wcrden;auch ist in solchen Wägen/Raum genug/ um sich nie, der zu legen. Aufdiese Weise reisete ich von Ofen oderBuda biß nacherBel-Frado über manche schöne und grosse Flächen km; und manche Meilen auf dunckelen grünen ungebahnten Wegen; Insonderheit in der Grafschafft «Jermmm oder Schremnia/wie mansienun nennet. Es ist kein Land/in welchem so viel Capital und Hallpr-Gtädre/als ilt dWmanderDonauliegen; dannalsmanesdurchlauffet vonlllm anbiß nacherHelgrgdo/ so kan man deren ,e». die sehr anmcrcklich sind / zehlen/ unter welchem nicht mehr als vter/ alo preßbmg/ Gran oder Strigonmm/ Bllda oder Osen/lMd Belgrads unrer Ungarn gerechnet werd«,; unter welchen allen die Stadt Das Vl. Kapitel. Von dem Überfluß der Fische indiesemLande/wieauchvonVö-geln/ die sich in dcr Donau aufhalten. Leichwle dieses Land auserlesen ist an WassmFlüssen/also ist es auch sehr reichan Fischen. DieTeijsi (^ibiscuz) wird vor dcnFischreichestcnFllißinEllropa / wo nicht dergcmtzcn Wclr gehalten; so/ daß man alwar ein gemeines Sprichwort hat: Daß dieser Snom besiehe m 2. Theilen wajsirs/ und emem Theil Fisib. I.zglcichen ist der Fluß Bodrak/ derm die Celß laufft/lncht wcu von Toka^/ so voll Flsche/ daß das Wasser bey SommcrSi^eitcn/wanuber Strom nicdrigH/nach den Fischen riechet; ^und gleichwie ich solches von dem (5am- mencianren habe/der ihn zu meinem Vorhaben abzeichnete/und als er solchen pas;iettc/l;. Klaffter » -? breit/und 9. undone halbe Klaffter tieffbefande; und weil er eine solche ^/ Figur oder Gestalt macht/kan man alldar milNw tzen undGarnen niä)t V wohl darinnen M>en. Welche sonderbare Fruchtbarkeit dlcses Flusses/so es jemand wolte M LchmbendenSalh dig ist/ancu!mcrckctzu werden;Dann cden also ist es auch mit tzcm Nil'. Fluß bewandt.Der Donall^Scrom ist nicht weniger mit mancherley glitellFtschen reichlich verschen; alsForellcn/Blrsing/grosseu und delicaten Acu pffen/ welche alle andere/ soich jemals gesehen bade/ übertreffen; und umcr noch viel andern Fischen ein Fisch/ den sie alldar Asppen ne«nen/der eine An ist von 4. Langen; noch hatman aUdar einen grossen Fisck/der den Heckr wcit übertrifft/ genannt dle Scheiden/ oder der Wels des 6o8nen; und über alle andere wird in dicsemWasser^uAntcrschicdllchen Zeiten einegrosseMeugeHau-sengefangen/ davon einige 20. Ecduhe lang sind/ und vor ein gutts Essen gehalten werden: Sie haben'emig Gleichniß mildem Srör. Es sind auch an der Donau gesetzte Wcyher und Keller/ darinnen man die Fische bewahret; davon die Höchsten oberhalb Gomorren aufdem Schüttröffe als ein Scorch/schön welß/ roch und langvom Schnabel/ sonder Zunge mit langen Füssen. Das^t'. Lapicel. WondcnLebens Mtteln.StattllcheWemtraubm.DicUngam si^dquteyaushaltcr.MdarsiadtelneStadeloderScheuren. ErUbcrfiuß der Fische/mit welchem die Waffer dicstr Lander versehen sind / erzeiget sich auch an andern Lebens. Mitteln / und derselbengrossenVonath; und Weise in dcli zwey vornehmsten Nahrungs - Mitteln des menschlichen Lebens / ncmlich an Brod nnd NÖein. Ihr Brod übertrifft schrweitalles anderein tliuropa'; Solches / wann es gebacken wird / wird wol geknetet/ und mit einer lang/anhaltenden: Arbeit ausgewürcket Adamites auf solche Weise leicht gesund und wohlge, fchmackbereitet wird. Auch istes sogm zuKauff/ daß man allvarvor einm Mfenmng / das ist/ l. Kr. mehr / als in EngeUalio vor 24. kauffen kan. In alien-„tzürcklschcn Gi entzen und Gebieten/da lch durchrcisere/ ftiude ich in der That so gutes und wohlgefthmackesBrod / welches/ als ich lolches mir Wein nah-me/ mir vorkam/ als iä) ob eine köstliche Mahlzeit thäte' auch koiue ich mit Mchem/ wann ich es mit Wasser nahm /genugsam eine Mahlzeit danmvoll» bringen« Sie habenWemn audon/ die aus der Massen äel icat und groß sind> und sind sonderlich die zu Viroviclm? bey Vacia von übertrefflicher Güte. Ingleichen sind lhre Wcincvon einer köstlichen und edlen An/ daruw ter sonderlich die Toterer len / und sagten / daß das Land sicher / und der Feind wies der sort ware / und aufsolche Weise wurden sie aus ihren Holen gelocket /unglücklich zur Gefängniß betrogen/ und in wewentkaene banden weggeführet / von dar man nimmer wederNcd noch Zeichen mehr von ihnen vernommen lM Bas V M. Lapitel. als Pferden/ Ochsen/ Büffel und dergleichen. Eiter ist in diesem Lande ein grosser Überfluß von Thieren/ als Hajen/ allerley Sorten von ^>ünern/Capamien/ Calecu, tlscvcn sahnen/Räbyün^rn/pdasanenulid dergleichen; auch findet man alldar eine grossc Menge Schaafe/ welche anlnuerschiedlichenOmern wügeund spitzige Hörner/und ----------_ ^ineschr lange gckraustte Wolle haben. T ie Ochsen hat wan aN^ar in grosser Anzahl / und werden sie jährlich bey hundert tausend na, chcr Iralien/ Temschland und ai,dcre Lander versendet; dann nian pficget insgemein zu sagen /daß sie in Ungarn der Ochsen gar genug haben / um mit solchen einen grossen Theil Enropä zu versehen und zu bedienen; Sie sind meh, reutheilij Mäußflirbig; und hat die Onenralljcde Compagnie zu W»en das Vorrecht/solche Ochsen nach VNenzu bringen/un0 die SttMdamttzuversehen. Ferner sind alldar Büffels/ mit welchen sie in Pfiügung ihrer Felderguten Nutzen schaffen / insonderheit ai; denen Oertern / da der Grund hart untz saudicht ist/ alldar sie sonstcn wohl 5. Joch-Ochsen gebrauchen müssen; Einer daß erwol 6.Büffel hätte gebraucht/ um durch enge Gründe cm leichtes Calescd oder Wagen zu ziehen. Nlcht weit von ^orcsich hat man auch Pferde in grosser Anzahl/ davon etliche groß / jedoch sehr Ml kiem / gleichwol aber schnell und geschwind sind. Ich sahe sie wol bey lausenden /welche denen Bauern zugehörten/zu Sonc/ oder Scma/ «inemDorffandcrDonaugelegen/ nicht weitvvnG dieSprachevonAlbamen gelegen ander Mitmn^chtischen Seiten vom Epü-H/undan Wirmachtm mlt emigen dicsts Landes gemein nnd Bckandschafft / als wir über die Gedürge. leifttcn/diefe wüsten etwas Sclavomsih zusprechen: jedoch was die Mam> side oder idrc eigcneSpmch anbelanyet/in der sie/ als^ sie mit uns reiscten/ Nacht und Tag Lust datten zu singen/so kontcnunftreallcrdestcSpracl^Vero-nändige beydes Decken und Chr lsien yanh und gar mchts davon verstehen. Scla^ voiliM rcdcn rönnen/ als zu Frevstadt/ wclchcnOrt dieUngarl^olgotT nennen. I6> bemcrckre/ daß die Predigt in den Kirchen i» Sclavonisther Sprach aesclxlhe / jedoch m der Franciscaner- Kirchen gebrauchte man die Unqanside. Diese UngememsäMsstin Sprachtn machet/ daß sie andere Sprachen lernen/und msonderbeit,die^aremljcbeGprache/welche von vie> len geredet wil^mftnderheitvon Vctn-gemelnen Adclund Soldaten/ wicwol mir niemand vorkam/ der solche fertiger sprechen kunce ^ als der edle Gras nanrEwery: Auck dabe ich Kutschen/Schiffer und andere gennqerc Personen angctcoffen/dis das Latein Momen sprechen/daß man sie verstehen konte. Die Lateinische Spracbetbut einem Fremden in Ungarn und Siebenbür-§ o. Jahren/ zu OftnoderBuda ist ausgerichtet worden: besiehend oazlllual in etllch tausend Büchern/ und sonderlich cVnechlscvcnund ^aretmschcn^lunulclipcj^. die anderwärts nicht !,ci6)tzusthcnlc:. ? 95 Das lX. Kapitel. Wie dic Ungarn ihre Komglichc Cronm Ehren halten/ und wle sie solche bekommen haben. , Je UliFariMe Gpracbe/gleich wie sie etwas besonderes ist/assö ist es auch Mlt der Cron chres ^önigo/Ulw der Meinung/dieM davon haben/beschaffen 5 alö von welcher Cron sie die grössefte Hochachtung haben/ als kei'< einig alldvrs demHlMmel chrem2^ömFSr.Grephan seycgewachl worden/und darum haben sie cme solche Hochachtung fürd«ftlbe/daß sieganhllch' vermeinen/ es müsse lwthsachlich das Rechtund GlückdcsKönigreichs von ihnen weichen/ wann sic solche Lron verlichven; Welche Meinung sie auch sehr vorsichtig machet/um selbige wol M bewalnen/und in allen Gefahren und^niB beln in Sicherheit zu bringen. Mch thut der Türck aUeuchalben grosse Mühe/ und wendet alien Fleiß an/ solche in scine Macht zu kriegen : In den vergangn nen Zelten wurde sie in dem Schloß zu Vicegrad / gegenwärtig aber in derw Schloß zu pießburZ bewahret'. Solcher Wahn aber beruhet/ allem Ansehen nach, aufder Historie und Begebenheit/ wie jre zu solcher Erou gekommen seynd, welche uns folgender Massen wird hinterlassen: AW 2vömg Sccphanuo desBorl,el),ncnswar / m seinem Klmigmcl, und Gebiet die Christliche Religion zu befestigen verord> nett er2.ErPBischbffliche Sitze/ nemlich zuGran (zrri^^um) welches fein Gcburts'Ortwar/ und ^u Colo^za; zuwclchom Envc jandteer ^ftr^ cum. den Btschoft von Colocza / mi den Pabst/ mit Versuchen / solches zu mnssciren/ und neben st feinem Königreich zu bestättigen/auch au ihn einc Cro/ fast L/eiche Bottschafft an de^Pabstlns Werck stellete/ und auch um eme Crone wegen dcs Kol.iareichs ansuchen ließ. Mein dcr Pabst fienccli^u^ dcr VIII.. »'onrde mittlerweile dutch die Els6)cinung eines Engels gcwarnet/ daß er die' Cron nicht an >Alc3m. sondern nach dem 2^ön»g Srephan scndeu sollte; welches cr auch thäte / davon / dem wahrscheinlichen Gmnd nach / die grosse Fl^im und Werthhaltung samt dem hohen Wahn dieser Lntte herkam / vow wclcherZman/ sieftlchen immer behalten haben. Dic Crone selbst ist tnglsichcn unv sonderbarer Manier und Wercko^ dann ft ist niedrig/ ^chling>Werck rund um diesclbehcrum/ darunter eines so groß ist / als die übngen anderen drey/ oder zum wenigsten l. von selbigen. ZupresiburqlM man es vor eine sonderliche Gnade, so man diese Cron zusehen bekommet/ je^ ^och sah e ich in der Schatz-Kammer dcs segenw^tigenRömisihenRä^sirs' H 5________Sehr denkwürdige und st^e^a^e ReP n/^_________ H.eopold»ein lvtucleil von dieser Cron; solches war von Gold / gezicret mit viekn köstlichen Steinen/ sehrwoh! und ncttgcmacht/ nach der Manicrund Art der Ungarischen Cron; ja dieses ^o6eli solte fast reicher und köstlicher als das Vorbild selbstcn kommen. Das Xll. Kapitel. Von derUngarn Kriegs-Hecr. Das Grab des Poeten Oviäij, Kriege und Steurung der Türcklschen Macht. Iewohl die Ungarn an guter Art/ Fleisse und andern Stücken/ welche zu der Gelehrsamkett und Erlernung ftey erKünste von-nöthen sind/keinen Mangel haben; so sind sie glelchwohl mehr denen Kriegs-Cachen/ alsdergrossen Gelehrsamkeit erge, den: ia dieBischosseund Geistlichen selbst/ bezeigen stch taps- ------------- fere Soldaten zu seyn; dann in der unglücklichen ur.d fäcale» Schlacht bey ^lokaick smd nicht weniger als jecbsBljchöffe mit ihrem ^önig ^uäo vico ersÄilagen worDeu. Etliche erzehlcn/und beglauben es auch nicht wMge/daß der weitberuffe-ne pocr Oviäiuä zu ^abarik in VenUngarifthenGranvten gestorben und be, graben worden stye/ welches Ort gelegen ist/allwo die zwey Flüsse/die Guny und Regmy zusammen komm gestrecket haben/masseu dann viel Historim-Schreiber Hiewon erzehlen/ auch wird solches bezeuget auf ihrem Kronungs^Tag/ wann ncmllch zehen Stan^ darten durch etliche hohe Personen werden herum geführet/ in welchen die io. Provinhicn oder Gespanschafften dieses Reichs gezemct werden/ nemlich Ungarn/Dalmauen/Croarien / Scluvomen/ «Vallsien/ Raftlen/ Ger^ vlen/ Bltlgarlen/ Bosnien und L.lldom,rlen. Dieses UnZerland hat den Türcktschen Einfällen und Eroberungen jederzeit am meinlimgestc-uret/ und bis dato gemachet/ daß sie nicht weiter in den 'Abendtheilcn des Europens haben können einbrechen: dann das Mejste/ was die Türcken dieser Otten allbereit haben erobert und cinbekommen/ ist geschehen durch Vortheil der Türckm/ well die Ungarn sehr vmhcllet liegen/ und durch ihre eigene Listlgkeit und Practicken; gleichwie auch Goldman« mit solchem falschen und schlechten Handel die Haupt-St^dt Buda hat ü-berrumpelt und eingenommen. Und ob gleich schoi derTürcl? gegenwärtig den bestmTheil diesesLandcs unter seinemGedorsam undMacht hat/so bleibet daniwch gleichwohl bey nahe der dritte Theil noch ausser fernern U«mrwerf, sigkeit/dicweil solcher dem ^aysir/als UnZarljchenRönlI/ gcho^ sa net: wie nicht weniger das gantze Ober^Ungarn / vcm preßl^rg an / bis nacher Co-cka^ und Zarniarzu; wie nicht weniger find noch ausser des Türcke,i Bcslh die pold-Sradr/ als welche ich zu sehen 0as Glückdatte. Diese letzte P auft.e-richtet seller dem Verlust der Bcstlmg r7el,l)euiel/ und ist slc gantz und gar aufdieselbigeWe!ß gcbauet; bestehend in 6. Z^GulittenB^stlons oder üs berdecktcn Bollwcrcken: Siellegct an ocrÄbend-Seircn des Flusses/ die Waag gemmdl/ gegen Freysiadtüber/ nichc welt von dem Platz/ da die N Carcer« 93 Sehr denckwürdige und sonderbare Reijen /______ TarcemmdemletztenKncZ Übergängen/ und emen grossen Theil des Landes vcrderbeten / und sehrviel Gefangene dieser Orten/sonderlich aber aus Mäh, ren/mitsich nahmen und wegführten. Diese ^mticanon ward An. »66s. angefangen zu bauen / und wohl befördert / aber noch nicht vollendet / als ich daselbst war im Jahr 1669. Derjunqe Grascle 8oucke5 war dazumal 6u-berneur drinnen / welcher mir an diesem Ortgroffe civilität und Gewogenheit erwich/ er gab mir auch cineWachtvon Musquetirem mit/ die mich durch das Land / welches in der Qonrribmion stunde/ begleiten musten/ umb nach Schenmly/Chremnly und andere Bergstädte zu reifen. Über Vicfes/so haben viclRömljcde ixaystr dieseO.uartier mit ihrer tl2nic> war gleichfalls aus selbigem Lande. Und zu Sirmmm wurde ein aUge-meines ConcMum gehalten / als?kmwu5.Bischoff dastlbst war. Das Xlll. Kapitel. Vonunterschiedlichen ^eäMcn und alten Müntzen. ^IcweUen nun in diesem Lande die Römischen L.ager so hauffig und starck waren/ so ist es kein Wunder / daß alldar so viel küpf, ferne/ silberne und güldene Münhen gefunden werden; davon ich keine geringe Anzahlzu perronell oderAKCarnunmm bekam/ welches eine Gegend von pannonien war. Inglcichen ka^ ^ men mir von selbigen zu Sene oder 5enig noch viel zu Handen, ferner werden sie gefunden zu alt Buda oder Sicambria/ wie auch bey dem alten 5irmmm in der Landschafft / welche nun ^ckremnia genennet wird/ auch zn Mltrsg oder Estck / und in vielen andern O.uartlem. Ein Arntettisther2^al,ffmann / in dessen Haufe ich zu Belgrads logierte/ der wardeswegen bemuhet/ und machte / daß ich bey meiner Wieder-MÜckkunfft mit dergleichen Rönnsthen Münyen wol versehen wurde; welches er m diestr Gegend herum / als zu Sirnnum / Samandria / und andern Plätzen wohl thun konte. Man hält vavor / daß ^l^mH. c^u5, ^omgvonMacedomen lllidThracten/ nicht weit von hler hat seinen Verbleib gehabt/ auch einen Castell und Pallast nichtweitvon Deva; MvodiemwergleichlicheMassaundKllunpcvlelcrgüldencn^eäHiUenlstge- iundw Edward Browns M. D. 99 funden worden /wie solches absonderlich berichtet hat ^oulr. kumcc in seiner lLrHehlttNIvondettUngansihenRneFett. Nahe bey der Stadt von Oev2 oder OevHä wurde von dmBamen des Landes ein grosser Schatz gefunden/ unter einem alten Schloss welches gantz geruimrtt und verfallen lag. Als emsmahls der Regen eine lange Zelt anhielte/ und sich das Wasser in grosser Menge häuffcte / wurde alldar eine grosse Versammlung von alten güldenen ^lcäcllien cnwecktt und gefunden: 3lllf deren einer Seite stunde die Bildmßvon l^limacdus. m:d auf der ane dern war eine Victorie oderUberwindung zu sehen; von welchen jedes Stuck H. bis 3. Kronen schwer woge; dann als der Sturm und die Gewalt des Wassers selbiger Otten vorbey war / und dle Sonne auf solche Müntzcn schiene/ sogabcsemcn sonderlichen Glanh/ welches/alses dieBaunnvcr-merckten/ so wurden sie gleichsam vor Freudm bestürlzet/ und mdem sie selbige zustimmen klaubten/ fanden sie auch eine güldene Schlange/ welche «achgehcnds der General Cajialde an den Ra^jer Ferdinandum übersandte / samt einem guten Theil von diesen alten Kleäulien. Diejenige/ welche vor Alters aUdar ihren Schatz begruben/ die hatten dieses vor einen alten Gebrauch/ daß sie/zum Zeichen eines getreuen Bewahrers/ Schlan, gen darbe» legeten : Nachdem es aber die Vauren wcggmommen hamn / so wüste niemand etwas mehr hievon ; Einige waren/die mehr alszwanhig tausend Ducattnhier von dannen holctcu / wiewol man ausstreue«/ daß man alldar wohl hundert tausend gesunden und genommen hatte/ dann es ist vor diesem die Wohnung Aomgo I^Nmacki alldar gewesen: von solchen alten Müntzcn aber bekam der Ra^sir Ferdmandus tausend / und der General Castalde deren bey drey hundert / welche Müntz von der Zeit des 1.7a. macki heran diesem Platz verblieben ist. Unter andern mercklichen ^.ntiqui» täten wurden hierum vor Zeiten i. güldene ^/reclaUen gesunden / davon ei-nesvondem >linc>. dasandcrabcrvonder^emil-Hmiäewargcwescn/ welche beydean Kayser Carl den Fünfften übersendet wurden. Und es war fast mdiestrgantzen Gegend und Provintz kein Mensch/ von welchem Ansehen und Stand er auch seyn möchte / der nicht einige von diesen XtecüMen datte; So unendlich befand man / daß derselben Anzahl muß gewesen In den alten Römisiben Städten / da ich durchzog/ wollten sie mir/ als lch nur mich etwas bey dem Bolck deswegen mcrckcu ließ/alle solche Mün-tzen/diesiehatten/geben; insgesammt werden solcl)e bey ihnen das He?d, msche Geld genennet. In den Landschafften von Servta und Bosnia ver-sammleten dergleichen auch die Armqnler und die "wden / welche sie nach RaZuja sandten; davon dann auf solche Weise oa5meiste Theil nacher Ita- ^ N2 iien taa_______Sehr denckwütdiFeund sinderbare Reisitt /______ lim verführet wird. Allhier muß ich nicht vorbey gehen das jenige küpfferne Stuck Geld von dem Xa^str lulic» rkiNppo . welches allhier geinein / an andern Orten aber sehr selten angesehen wird; Oben auf stehet das Haupt rlnllppi mit dieser Aufschrifft: !^l?. <2. ^. I^. ?ttlQIP?U5 ^U(3. und als man es umkehret/ sahemaneine Frau zwlsiheneinemK.öwen und ei^ nem Srier müderAufsibrlffr: ?< ^l. 8. C0l_. VIVl. ^. VII. welches hcissen mag i^lovinciH^Nli^lu^elloriL ()o!alU2Viin!Q2cium, ^nno» viminacium wareine Römißhe Kolonie in Ober mösiett / welches nun Servia ist; durch denL.öwen und Scier möchte man verstehen dessel, biaen Grundes gute Art/ welcher bequem ist zum Acker-Bauund zur Stärcke, Frömmigkeit und Großmütigkeit des Volckes; durch dieses aber/ daß diese wilde Tbtere so Mund ruhig bey einander fassen /wurde abgebildet, daß dmch die Wcißheit des rkilippi der Land-Bau im S6)wang gieng/ und keinen Widerstand hatte von dm L.owen oder andern Feiudseclig, keilen. / ^nnona teptimo clata; bemercketdasKom/ welches siebenmal unter kkilippo ausstetyeiletWlNde:^ dannMl^e^io ciecima lexta^l-umenlIri^H lag in diesem Platz «ngequartiret/ und hatte Befehle/ solchen KorwVorrath zubegleiten;gleichwiesolcheKdergelchrteInttan hat gemuchmaM und aus, ^"' DasXlV.Lapitel. Habit und Kleidung der Ungarn. Ingleichen einer Blllgari-schen grauen. ^Iesesistnun welchen ' man bcsindct/dienlich und bequem zu styn/zu allerley Übungen / solche die Croa- Iten/Sclavonler und andere Cartonen gebrauchen/ja dieTür, cken selbst/w^lchenahe beyden Grenhen wohnen / bebienen sich solcher/ ungeachtetsie sonstenselten die Tracht verändern. Die Unnarnschopffen grosses Gemach an den Kleidern/ welche färbicht smd / dann sieMche blau / gelb / grün und purpurfarbig tragen; Man sihet selten einige vonihnen/dieschwartz angethan sind. Die Priester selbst gehen in langem purpurfarben Gewand gekleidet einher. Allhier muß ich derBulgarifchenFrauen-Rleider nichtverschweigen: Dann sie daben selten mehr als »hr Hemd oder Unter - Kleider an / welche von keiner feinern Leinwad ist/ als dasjenige/ davon man bey uns Sacke machet; allcm es ist dieses ihr Unter-Kleid mit vielerley Stück-Werck und Fmboiwerziertt / sehr lächerlich / welches siegleichwohl vor sehr schön halten: ja sie p./a: Seht dettckwürdige und Der sehr sonderbahren und denckwürdigm eisen/ weyten WuW Underer Weil/ in sich haltend Die Reiß-Beschreibung von Wien aus Oesterreich / na- cherLarlssa in Thessalien. Das I. Kapitel. """ Beschreibung der Stadt «Petronell und Carnuntum. Unter-schicdl'ckealteMünyen. jAchdem ich den Winter über in Wien / als der Raysirli, chcn Resideny-Scadr/hatte zugebracht/unternähme ich eine Reiß nacher Hungarn / um die Rupffer-Sllber,und rnun-«um.ward nachgehends von Amla dem Hlmncn / durch seinen Einfall /den er allhier thäte/ gcrutnnct/und gleichsam vermchtiget: wiewohl man gleich, wol noch dmchgehends unterfDedliche Mcrckzeichen stehen siehet von dere« vorigen und alten Grösse und Vortreffligkeit. tlnd ob ftl'on nun bey dieser Zeit an dem Ort/ aNwo ehe dessen das alte da^uncum gestanden/ Graß grü, Mt; So kan dannoch ein aufm^rckcndcsAug die k'n^clamenten derHäuser und Strassen leichtlich entdecken. Iluch hat man noch eine geraume Zeit lang und vmchgchends so viel Römisches Geld alldar gefunden / dajsdre Bau,- «^4________Sehrdenckwütdige und sittderbahi'eReisitt/_________ Bauern insgemein wshl damit versehen suw^llnd bckam lch von ihnen eine grosse Anzahl: Ingleichen Sr. DoncUau/ emIrrländlscderHdelmann/ der dazumal mit mir reisite/ und mlt mir umgieng / stleß zu allem Glück/ als wir diese alte übegerbliebenen ^nciqnitäten der vergangenen Grosse von dieser Stadt beschaueten/eine silberne Müntz mit seinem Fuß aus dAab/oder/gusWum. ist eine Stadt gelegen an einem Ort/allwo ^erRaaWFlttß/dicR.äblliy/ulid dleDonau zusammen lauffen; Gic ist clne stmcke Bcstung auf diesen Grcntzen wider die Tür, cken: Sie hat^. Brücken/ deren eine über einen doppelten Was, 'ser-Gra'ocn/gegen Oesterreich zu/ gehet/ und die andere gegen ^Stuelwciffendurg (^lku Kc^iiN^) zu : Sie hat sieben breite Bollwercke/und vier Qavallier mit platten Formen oder hohen Bergen, die darüber hinsehen; da s erste ist das Schloß-B ollwerck/ aufwelchcmdas Schloß oder pallasi des (^uberncu^ stehet: das zweyte ist das Wasser« Bollwcrck/sich nach der Donau zustrcckend: das dritte tst das Bollrverck von HeiligenberF/unter welchen/als die Türckcn cineMinc liessen springen/ «in Mann zu Pferd von derselben obersten Bml in die Donau geschmissen wurde/sonder seiner und seines Pferds eimger Verletzung: Das vicrdtc ist das MlrrclfieBollwerck/wclchesnacl) demLand zu lieget: das ssmffte ist das neue Bollwerck: das sechste ist des Aa^strs oder das ^a'ssirliche Bollwerck-und endlich das siebende/ist dasUngarlsiheBollwe:ck/wclches nechst an dem Fluß Raab llcget/allwo der Turcklsihe^uderneur. als diese Stadt durch List/bey nächtlicher Weile/von denChnstenist eingenommen worden/ umgebracht wmde.Das Land ist rund hemm ftach/und scheinet aUdar nichts zu seyn/ welches wider dieseVestung commandiren oder solche überhöhen solte/als nur allem ein klemer Berg/der nicht weit davon ist/welchcr aber unmminiret istM den man/bey Gclcgenheit/kan auch noch ein Wacl>Thmn in dem offnen Feld/ um das Herannahen eines Feindes wahrzunehmen/ und zu entdecken. Diese Vesiung wurde vom Sman Baffa/ unter der Regierung Sulran Anmrarho des Druceno dcläaert/ und vcrlohr er viel Volcks darvor/auch in einem Vlnfali zwölffrallstndMann; Siewurde aber noch endlich durch Zaghafftlgkeltdes(3uberucur2, Grafen von Har, O deck ,c>6 Sehr denckwürdlge ltnd stnderbare Rcisitt/ deck/ übergeben ;welches idm auch hernach zu Wien scin Hauptkostete. In wenig Jahren hernach/wurde sie wiederum gewonnen lurch einen merckwürs digenUderfall durch dieG^rafe,, vonSchwaryeüburVUtidpalfi/mitgrossem Verlust der Türcken. Ich sahe/ alsichallhicr.war/ noch ein Stück oder ^heilvon dem Stadt-Thor / welches zur selbigen Zeit durch eine Pcdarte abgebrochen wurde/ und wird solches noch zilm Gedächtniß in einem sicheren Qttindcr^achedral-Rirchcn bewahret. Die Cachcdr.il oder Haupr--2^irchewurde zur Zeit/ als die Türckcn Meister dieses Orts waren/ zu einer Gefängnißvor die Gefangenen Christen gemacht/ in welche kein Lichthincin-kam/ als nur durch ein Gitter/ welches gegen den Marckt hingieng: Gegen, wattig aber dieser Ort selten ohne gefangene Tücken / die von den Vorbeygehenden um em?lllmostn betteln/ und sehr curate und nette Peitschen ver-kauffen / welche sie in ihrer betrübten Gefangenschafft machen. Wer begierig ist/ allerley Kriegs- Geräthschafften und Instrumenten zu sehen/ der wnd nirgend bessere Vergnügung von solchen finden/ alszu Raab und Gotnorra/ aUwo man sonderlich in achtzu nehmen hatdaöjcnigc Ge^ wehr/ welches sie Morgenstern nennen/und dlejcnigen gebrauchen/ dleans der Schildwach stehcn müssen/ oder wider jolche/ die zurZcit des Sturms die Mauren besteigen wolim: Auch braucht man sie wol / um eine Presse oder Auch sihet man alldar indeneTopffe mit kteberichttnundbrennenden Materien angefüllet/ um solche unter dieFeinde zusävmcissen. Noch ist alwarzufchm eine Planckell / die man mit Hacken, fest setzet/und an dleäuscre Seiten der Wercke Met: und die Eisen mit Erden einwenig bedecket/ wodurch die Mgen/die Sturm lauffcn/ beschädiget/ und gleichsam damit gehalten werdm: Grosse WerG KuZem und Hand-Granaten/ welche mit wildem Feuer und leichtbrennendcn Materien ange-üllet sind / und die mai, mit der Hand wirfft / da sie sich / wo sie hinkommen / est anhängen/ und einen Brand anstecken. Wie nicht weniger Spannt« 'che Reim/ welche dienen/ über einenWey zu legen/ und die Ncutere») damit infznhalten.' Unterschiedliche Sotten von Ketten-Werck/ und dergleichen Dmge mehr.Der obet ste Befthwhaber und (^ubelneur in dicsirVcstuna Raab war Fcldmmfchall GrafMonrecucull/ als dessen Paßborte ich mich das vergangene Jahr/ längst diesen O.umtm nach den Bcrg-Stadtcn m reysen/bediente. Nachdem der ^a^jer fast ist verdrießlich worden/iiber alle die QkiIusen und ordinäre Abgesandten/ die von dcm Vezierzll Ofen oder Nucla, so offtmals lnuher Wien kamen / und allezeit einige prckmen für gedachten Neziel sollten mitbringen/als haben ihreMajestör dcr2^a>'le, 0, ^ire Zestellct/ daßsolche c^i^usen.sonder8peci3l-C'r!andmßnichtwcttcr/dann bis Raab komnM ddrssen/ um alldar ihre Abfertigungen zu empfan. Ken. Edward Browns M. D. 107 N8. Dieses ist eine Fewawge kaiserliche Vcstung in Unczarn/ fast indie Rundegebauet/habendgufcinerSeucn die Dolnnldoppclr/und aufder andern Seirenden Fluß Raab'mlr vielen pfüyenhermn/ rvie Mlchmit siarcltcketjpaste^en/Grabcn/BottwcrckeN/ Gcschüy und Munition FMlMm versehen: Auch Uegen jiäriZo 2. starckc Bejayun-Zen von Uttgarijchen Reucern und Teurjchen Fuß-Rnechren drumen. Das lV, Kapitel. Beschreibung von Gomorra. Drey alte Graber innerhalb des Schlosses zu Gomorra/samt derselben Aufschnfften. Star- Omorraover l^amorUa. (Drumonum oderlüomasonium. ist ' eine grosse und veste Stadt/gelegen an der Qst-S oiten dcs Gy^ landes Schur / und stehend an der Donau und dem waag-Fklß hin. Sie ist gewaltig larMcn-ct / und wohl mit Mannschafft verschen. Zur sildcu Zeit war der Obrist-Hofkircher ^ Zuberneur daselbst. Die k'on oder Schany^oi-coise ge, tiannt/ ist ultter allen der stärckeste Platz/ undhat den Namen/ wegmder Glachheit / die ermit einer Schild -Kröten genicinhat. Diese Stadt wurde/ nach dem Einnehmen der Vestung Raab / durch Sman Bajsi belagert mit scchzchcn Schiffen/ uyd einer grossen Anzahl Türckcn uud Tavtcrn. In dem Schloß/welches innwarts stehet/ wm-de ich dreyer alten Begräbnisse gewar / welche in den vergangenen Zeiten von 8enc oder 8cnra. einem Ort von vielen ^miquitäten / nicht ferne von dar dahin gebracht worden sind; Einige in dem Schloß/ wrlche sahen/ daß ich desselben Anfstdnfften ad, schriebe/die waren sehr ftaghafftig/ und versuchten/daß ich ihnen eine Äb-schriffthievon indem Schloß zulassen belieben wollte; und daftrn ich nach-Zehends vernahm/daß dar etwas Wichtiges darinnen steckte/ nulste ich ihnen beloben an sie einige Erleitemng und Erzchlung davon zu senden: die Auf-schrOen waren diese? Eine dersilben: MEMORIA JULIA EMERITI QVM VIXIT AN. XXX. VALERIA MASGLENIA FILI^E PIISSIM^E. 2J»f t*en IDcc^cl. 02 Ein «as Sehr denkwürdige und sinderbareReisin/ iLinandere harre diese Aufschriffe: M. VAL. VALERIANI LEG. IIIL FL. VIXIT AN. XLII ET M. VAL. PIO EQ^PUBL. FJL. VIXIT AN. VIII SIM CONDITI SULPIA PA-RATIANE MARITO ET ULPIA VALERIA FILIA HE-REDES ST. D. M. UttV oben auf deni Deckel stunde diesis Folgende: Der vierdte Begrab-Platz war von gleicher Figur und Gestalt wie die atw dem/ jedoch sonder ewiger Aufschrifft. Ich kunte nicht unterlassen/diese Obige anhero zu setzen/dicwcilman sie in dem grossen Buch vonAusschnfftea Ves örmeri. nicht findet Diese VestungGomorrahatman unlangsten noch starckerge5orciKci. ret/ und selbige noch weiter ausgebreitet/ und mit einer rechten Linie/ von dem WaaZ-Fluß an/biszuderDonan durchzogen/auchanuoch mitvier neuen Bastions oder Bollwercken versehen. d^l;.DlcsigewalrlFeUn8arlsthevestl,nglsttt0cheineIlMFser/lMd niemals einZellommellwordenDeropasteyen sind vongrosienwercl? stücken um und um hermn destyer / sä»nr einen, sihr rteffen N)assir-Grabeni Sie har treffliche Scdanyen/ Graden und Brust-Wehre/ auch gme Schüy undFallgalrern / auch Rondelen. Dle VcstunF har emedre>ecklchrc For»n/und istvon2xayjer Ferdinande dcmErstener, bauerworden. Die Schloßkircheallhier ist wohl zu sihen/ und die Gegend hier herum »j,i sidon eben und fruchtbar L.and. Das V. Lapitel. Beschreibung von Neuhcujel. Das Hauptwird von dem Bassa daseibstgefodert/ lmd ein anderer an seinen Platz aestket: DicGast Wirthe müssenNachrichtgeben/wasvorVolckfie beherbergc.EineSchlachtzwischendcmKayserundTürcke. ^ Erncrsoll ich von einigen andernPlätzen/welchenahe in dieferGe> ^ gelid herllm liegenO^eldung thun/und weil ich solche allbcreitge? nennet/und schon im vergangenen Jahr etwas aufgezeichnet ha-, be: als will ich anjetzo nur allein kürtzlich davon etwas Zedenckcn; ' ÄlsinsondeNieitvondttVestungpjceuheusel/ welchevonden Ungarn Edward Browns M. IX___________ 109 Ungarn V^margehelssen wird / und gelegen ist an dem Fluß Neutra, nicht weit vou>NcnI, einem vcsicn Play mid Bisihofflichen Siy/ welcher von dem (Vmfcn 5oucde^ in dem letzten Krieg eingenommen wurde. tTleuheusil ist eine Vestung / welche regulier geforüssciret und ver, sehcn ist mit scchs breiten Bollwercten/ welchemachen/ daß sie gleichsam als em Stem zu liegen kommet; Sie wurde m dem letzten Krieg nach sechs Stürmen an den tVroß-Vezl'er übergeben; welcher es / nachdem (Vraf ^orckarz damaliger(3uberncur einen gwsscnTheilfeinesVolckesinderSchlachtzu Barkan unbedächtlich verlohrcn hatte / stehendes Fusses belagerte; Auf dem Platz / allwo jene Schlacht geschehen/ liegen die Beine der Erschlagenen undhat die Christen,Kirche ' verändert/ und einen TürcklsthenTcmpet oder ^lolckee daraus gemach et. DicwcllenaberdiestrB^iä allzu familiar wmdemit dem in der Nachbarschafft gelegenenGradrhalter zu Gomorra/so sahe ihn ^er grosse Herr mit feindsclMN Augen an / und sandte emen Herrn zu ihm / um sem Haupt zu ho, ten / und einen andern an seine Stelle ins QubernZmem zu stellen. Diese Vestung fodert Schätzung oder donmkulion von einem guten Tbeil des Landes/welches zwischen dcm VDaag-Fluß und der ^'currZ, undzwischemder Neura und dem Graan -Fluß liegen. An den Ortcn/ allwo wir in diesen Quartieren logierten/ sagreuns der Würch / daß crgchalttn wäre/ Nachricht an dcn^ürcken zn geben/was und wieviel Volck m seincm Haus zur Herberg wäre; darzu wtr nicht unwillig waren / mdem wir das Vornehmen halten / wegzugehen/ehe und bevor deswegen Ncchenschafft konte an ihn gelangen. Wann der Groß-Vezier in dem letzten Türckcn, Krieg seine Zeit nicht hätte gefpendirct noch zugebracht mit der Belagerung der Vestung Neu-heusil/ sondern wärcgleich recht auf Oesterreich zugcmarchirct/ dann der ^a'ssir dazumal noch unverschen und nicht aufseinerHute war/ auch die und die Stadt Wien sambt dem gantzen Landcvahcvum in grosser Furcht waren / so sollte cr / nach allem Anst, hen/wolbettübtc^ftc<^cn undVclsolg in diesen Ländern nach sich gelassen haben; allein als er nach einiger Zeit bey St. Gotthard einzubrechen suchte / da die Kayscrlichcn schon altbcrcit fertig stunden / auch die grossen Troupe« der Auxlllar,Vötckcr / so wol dcr Teutschen / als Franzosen angemmchtret waren / so wurde er mit Verlust feiner besten Soldarcn alldargeschlagcn unö adgcwicstr,/ auf welches Treffen dann alsobalden dcr Friede erfolgcte/ welcher seit der Zeit diese Quartier in Ruh gebracht/ und auch erhalten hat. 05, Das N" Sebrdelickwürdt'ge und stttderbare Reisili /_________ Das Vl. Oapltel. Beschreibung von dem DorffSme/^welches viel Antiquitäten hat/als auch St. Martins'Bcrg/Dom mit ihren wohlbewehrten Soldaten. lkine oder 8sma ist ein Dorff/ gantz nahe bey der Donau gelegen / und ein merkwürdiger Platz/ wegen der vielfältigen und unterschiedlichen ^miquuäten; ich bekam alldar mit Beyhülffe des Lyt-o, oder Sradr^Rlchrers/mancherley Geld-Stücke/ davon etliche von Gold waren/ einige aber Im^^i^ sSchneid«Werck) und/gleichwie sie es nennen/einen Heidnischen oder Römisthen Schlüssel; vonwelchen Stücken ich einige Stücke pr^iencirte an den Hr. ?crrum l^m-becium. welcher solche Ihro Maj. dem Rayser sehen ließ. Dlescs Ort/ dieweil es lieget in dem Land / welches an den Türcken donmburjon geben muß/ ist noch wenig untersuchet/ undsmddcrolialbcn die^miamtaten desselben des sto angenehmer. UnteraUcnwlcriptionen und Aufschrifften des Ormerifind ich nur eine oder zwey von diesem Dorff5eni3.welches/wie die gemeinen Leute alldar sagen / vor Zeiten ^pMonia genennet wurde / wiewol sonder einig guten Grund. Als man von Raab nach Doris reiset/so lässet sich auch Ar-Marrms-Berg sehen/ welches eine hübsche Stadt und Vestung ist/ die oa aufder Spitze eines hohen Berges / welche das gantze Land übersihet/ lieget- V0ri8,1'al2. oder ^deoäaca.Ueget zwolffenglischeMeile von (FsmorB ra ab / allwo ein Schloß ist / versehen rund herum mit einem Graben; auch sind einige natürlichewarmeBäoeralldar/und ist dieser Ortzum öfftern eins genommen/ undwiedcrverlohren worden: DerGrafZaM/emUngarischer von Adel/ war zur selbigen Zeit Quberneur alldar; dessen sonderbare Freundlichkeit und Hüfiichkeit ich allenthalben erkennen und preisen muß: Ich fände in der That in diesen Quartiern die allerbeste Gescllschafft von Soldaten/dann sie alles in ihren Schutz nehmen/und waren brafe/ edelmkithige/wolbewehrte / tapffere und l?ffcnhertzige Personen / auch konten sie insgemein entweder L.areinistb/ Hochremsth oder Irallanisth reden; Meine Gesell, schafft stunde ihnen um deswillen desto besser an/ dieweil ich vor diesem vielerlei) Bänder von Europa hatte besichtiget/ an dessen Unterrichtung sich ihrer viel liessen angelegenseyn. Das vii. Ecfward Browns M.D. " in Das v l l. Kapitel. AbreiscvonGomorra. 2lnkU7ifft zu Gra an/und desselben Beschreibung. Warme Bäder. Die Begrabniß von St. Stephan/dem ersten Christen-Königin Ungarn. DieBeläge-rung/welche sie haben ausgestanden. >Edoch damit wlr wieder auf unser Voriges kommen; wir reisetetl vonGomorra wegaufeincm 5^K oder Ruder-Schlffvon '4. Rudern. Die Ungarn ruderten auf der einen / undldie Tcmsche aufderandern Seiten; Sie^lumtcndler'ostrelle oder Vestnng mttzwey kleinen Stücklein/ welche sie vom auf der 5^K oder dem Schiff gestellet hatten / und also paßirten wir durch 5cne. Ne-mil, Kc>c3wan, und kamen nach ^occk. welches ein wohlausgefertigter und hübscher Gamier. Platz ist. Mhier verwarteten wir eine Türckische c^onvo^ oder Geleit/weilm solche bey Zeiten in der Mor-gen-Stlmdc kommet/ als machten wir/ daß wir bereitet waren; die Ossiciren begaben sich erstlich nach dem Ufer / alsdann auch unser Veycin oder Veywoä wit demDolmetscd und dencaVornehmsicn aus dcrGescllschafft; be,)de Par, leyen giengen langsam fort/ und als sie einander begegneten/ gaben sie ein, ander die Hand/ und lieferten alsdann unsere Schiffe an den Türcken über / welches sic an ihrem Schiffvest machten / und sandten dar auch einen von ih, nen in unser Schiff/ umdas Steuer-Ruder zu regieren : Im Umwenden sZwtttten sie die Christen aus ctnemStück/ nach solchem ruderten wir mit achtzchcn Nudcrn die Donau kinab; In unserer Fahne führten wir (inen Adler/ dieTürcken huigegeneiu gedoppeltes Gchwerdr/ einen Srern/ und einen halben Mond. Das Türcklscke Schiff brachte uns nacher Graan oder^rrlganium und setzte unscrS6)iffin der Stadt anstand/ und verliessen uns aljo; Der (^uderneur nahm auch keine Kundschafft von uns/ welches geschehen ist/ cnt, wcder in Hoffnung/ einigeVerchrung vonuns zuhaben/ oderwcgeneines besondern Vortheils: wiewohl cm Aga/ der mit vicrTrcupen Pferden von tTleuhenselkam/ dcn (^uderneur fragte / nachdem crzu ihn in das Schloß kommen war/ (wie uns folchis von einem Türcken/der zu uns gekommen/be-richtet wmde) was er doch vordätle/ indem er so wenig SMe für seinen Kopffträget/(dann andersbeysolchem Versehen dergleichen Befehlshaber stehn ihnen der Kopffzu verlieren) daß er in solcher Fuge mit uns als Fremden handelte? Ergab zur Antwort/ daß wir nicht an ^hn oder an einen Bassä odnVezier/sondemanden Sulran selbsten gesendet waren/ und er zweif-ftltenicht / wirhatten vorIhn ein Geschenck; darauf wurden wir in alle« ENssdM'tiM Die lw Sehr denkwürdige und sonderbare Reisin/ Die Sradt Graan/ 5icn^onium oder Okroc^on" istgeleqenander Mittags^Seuedcs Dottallstcomö/gäntz,mhedarbey/ aUwo sie sich mildem <3raan,Flllß vereiniget; Sie wird getheilet in die Ober und Niedere/ odcr ln die hohe und umere Sradr/ und ist allerseits mit einem Wall versehen. Der untere Wall odcr Mauren bedecket den DonawFluß. Sr. Thomas, Berg/gantznahe an der Stadt gelegen/ ist also bemauret/ damit er dieStadt commcndiret und bedecket: Auch sind allhiernatürlicheBädervon emerge-mäßigten Wärmbde.DicftStadt ist chedclsendic^ryblschoffllcbeHauptt Sradrm Ungarn gewesen / allwo Sr. Stephan der erste UnZristhe Chri-sicn,^öl!lI gel)ol)reli; und ^önig Stephan der Drircc begraben war. Uutcr andern Oertttll hat kaum eines so starcke und mcrckvürdige Bes «agerungen ausgestanden/als dieses: Vom Aönmm Ungarn Johanne/ wurde diese Stadt vergeblich mit Mauren und Graben versehen/ dieweil sie Solymannus eingenommen hatte / wiewol sie hernach von dem Grafen von N7annofeld/im NamenHes ArysHeryoIs Manhiä / wieder eillgc-nommen wurde; Nach diesem wurde er wiederum vergeblich belagert/ jedoch wicder A. 1605. eingenommen/ zur Zeit des Gulrans Acbmer; indem die aufrührische Rotte der Christlichen Vcrthädiger/ denGrasen Dampier/ ihren (3uberneur gefangen setzten / und diesen Platz an Alv-Bett/dcn Türekl-sihen General/ übergaben. Gegen Gran über licgetBarchan / zwischen welchen beyden Oertcrn eine Schlsso-Bmcke ist. ^L. Dlesir Ort ist durch die Gnade GOiresAn 168) nach glück, lichem Enrfty der StadtN?len von ^a^NIaiest.^eopoldo eroderr worden. Das Vlll. Kapitel. Abreise von Graan nach Vicegrad/ allwo ehedessen die Krön bewahret wurde. Marotz. St. Andreas Eyland. »ON Graan reistten wir uacher ViceZrad oderVizzeFrad : Das obere Schloß dieses Ortes ist auf einem hohen Felsen gelegen / allwo in vorigen Zeiten die UnZarlsihe AönigsF Cron bewahrctwmde: Das untere Scl)!oß ist auch ehedeft sen sehr schön gewesen; Auch ist aNdar ein schönes G ebäue von ^ — viercckichten Steinen gestanden / davon man noch die Ruinen siehet: Dieser Ort wurde denen Türcken zur Zeit Mahomer deo Dtir^ ten/durch die Macht des Ory-Heryogs Marrhiä abgenommen; jedoch wurde er wiederum verrathen/ und durch dieVerratherey der Heyducken/ unter der Negierung des Sulrano Achmcrh/ wiederum an die Türcken übergeben: 2^önig Carl von Neapolis/ ein geschworuerKönig von Ungarn/ wurde von rorcliat5 an dem Haupt verwundet; und nachdem man ihn .in das Edward Browns M. D, 113 das Schloß gebracht hatte/ unter dem Borwand / ein Pflaster auf die Wunde zu legen/ wurde er erwürget. Gegen Vlceyrad über lieget Maroy/ aüwo eine grosse Kirche ist.- und dieweil sich dieser Platz freywilllg hat unter den Türcken begeben / mit Beding/daß dieChrlsieneineklell.c Schätzung bezahlen/ so werden sie alldar nicht sehr unterdrücket. Unterhalb dieser Stadt/ vertheilet sich die Donau/ und machet ein schönes grosses und breites Eyland / Sr. Andreas Eiland genannt; bey welchen/nachdem wir längst vorbey ruderten / kamen wir zu Virovichlgan/ welcher Ort/ wegen seiner annehmlichen Wein-Gärten und guten Trauben wol bekandt ist/ wie auch wegen eines alten steinernen Ruins / der aufdem Strand dlefts Evlandsstehet/ allwo / wie uns die Tür-cken erzehlten / vor dieftln eine stcmcnie Brücken gestanden ist. Wir kamen ferner nachVacia/allwo in den vorigen Zeiten ein BistboflickerGnchl war/ bey dieferZeit aber sind zwey Türcklsihe ^lol^uecnund eineChristen Kirche ausserhalb des Walles alldar. Das IX. Capitel. Beschreibung von Ofen oder Luäa. Ihre Bäder. Ein Brunnen mit hcissen Wasser.DieStadlPcst/gcgen Luäa üder gelegen. NftreConvox verwechselten wir allhier wiederum/und zogen fort ' nach Oft»! odcr ^ucl^. eine Haupt-Stadt/und KöniglichcnSlh der UnFarijche n Könige / in den vorigen Zeiten / nun aber eine Nesidcntz eines TürckijchenVeziers/ welcher unterschiedliche Bajsin unter ihm hatte. Es ist eine grosse Stadt/ und sehr lu^ sttg gelegen; Sie wird vertheilet in die obere und untere Stadt/ und find darinnen zusehen unterschiedlicheverfaUene Ruinen und übcrbltebcne Stücke von vortrefflichen herrlichen Gebäuen/ welche erbauet wurden durch die Ungansihe Rönigc; insonderheit aber durch den Konig MarchiaoCor, vinuL / dessen Pallast der Vezier nun in Besitzung hatte. Jedoch ist diese Stadtvon seinem vorigen Ansehen und Glorie sehr verfallen; sluch siud all«-bier zusehen einige schöne ^olqueen. dalÄvgnlcra^. oder grosse iecrc Hau-scrzurHerbcrgedcrReistnden/ und aus der Massen treffliche Badjuiden; deren tch acht gewahrwurde/und badete ich mich w unterschiedlichen derlelden; welches jehrviel an Schonheitdurch Seemann verbessert wurde', Sicl)atvier2xottppels/bcck nebcnstnocheiner/, diesehrprächtiginderMittenstehet/undvonzwolffgros, sen und dicken Pfeilern unterstützet lst. AUdar tst auch ein hober Bcr^ / Gr. HieronMws-BerIbenähmet/ aufwcichcm cine^orr oderSchany lieget/ welche über die Stadt und selbige Lands,Gcgend hinfchet. P Ich z,4_________Sehr dettckwürdige und sonderbare Reisin /__________ Ich sahe auch ausser der Stadt/vor dem Thor auf dem Weg/ der nach Conjtaminopelzu gehet/einenBrunnen/ welcher oben auf sehr heiß war/ und nichts destowcniger im Grunde mancherley Fische in hatte/ welche nies niand als halb gesotten daraus solltezu gewarten haben. Im übrigen ist alles sehr verfallen allhier / gestalten dann fast niemand anders als Soldaten aUdar wohnen/ welche die grosse Häuser aus Mangel gnugsamer Mittel kaumkön, mnbeyeinander halten; Sie sind in ihren Häusern nicht nett noch zierlich/ und schcir.ct / daß sie solches thun / entweder um ihre Hcrtzen nicht allzusehr an die weltliche Dinge zu hängen/ oder um weilen sie als Soldaten immervon einem Land zum andern reisen und gehen müssen/ und darum keinen beständigen Platz haben. D ie Teutschen nennen diese Stadt Ofen/und wollen etliche haben/daß fiegefundirctUlidqcstifftctseyvon^uäI, einem Bruder Allilä/ desberühm-ten Hunmscden Aömgs: Sie wurde von Gol^nanno mit List eingenoms wen; der in seinem Einzug alldar ein grosses Wohlgefallen darüber hatte; Sie wurde auch seit der Zeit von Christen belagert/jedoch mit schlechtem Fow gang; Nichtweitvon hier lieget ein anderer Platz/ AlrOfengcnandt/ welches man von Alters her vor 8icHmdriH hält/aUwo die 8icambrischenSoldaF ten zu den Zeiten der Römer eingequartket lagen: Auch hat man alldar einige ^Nliquitaten und Aufschnfftengesllliden. Gegen Luäa oderÖfen über/ an dem West-Strand desd«nall,Flul? sis/ stehctdieStadtpcst/ welche viereckicht, und auf einer Flache gelegen ist : Um welches willen es wegen seines Walles und der Thüme von del? Klolqueen ein hübsches und lustiges Gesicht von Ofen giebet. Dieser Ort giebt den Namen an die GraffjHaffr reNlüentis; indem das Ungerland in Graffschafften/ gleich als in Eylande vertheilet ist: Zwischen diesem Platz und Ofen hates eine schöne Schiff-Brücke/welche ohngefehr eine Halde Mil Wegs lang ist. Das X. Kapitel. Dle Kleidung der Tüt cken und der Türckiscken Frauen. Ein Tür-cklfches Klosser. Milckstein. Höfliches Il^ämenc der Tür-cken. Der König aus Pohlen. Je Türcken tragen viel Cammelot/ welcher ans Geiß - Maaren gemacht wird; die See^grüne Farb halten sie vor die Beste, weil Mahomer allezeit dieselbe zu rragen pflegte. Von der jchwaryen Färb hatten fie nichts / sondern nehmen es vor ein böses Zeichen / wamchmand schwartz gekleidet zu ihnen kommet: Ausser der Auuer. Färb/ lieben sie noch die wetsse/die Ro, ßnfal be/ blau Vieler und Scharlach,Farb. Die Kl^dn YerTüpcktlchen Frguen-^tt^ kmim mir stltzgm und neu Edward Browns M. t>. uj neu vor; dann sie tragen Hosen / welche b is, herunter aus ihre Füsse reichen / und über dieselbigen eine gewisse Sorten von Hemdern / und dann noch emcn langen Rock mit ihren Kopff-Zierraten / welche rundum das Haupt herumb gehen/und bedecken ihr Angesicht/ die Augen aber ausgenommen/ welche Fracht machet/ oaß sic als bußfeuige i^nicenten aussehen: jedoch war fols chcs mir mchnmannehmlich / indem es wegtnmmtdie Gelegenheit der auf, geblasenen Hoffart und Narrheit: Wiewol solches anderstheils in der Vorbildungund Phantasey der Fremden wenig Gratia und Annehmlichkeit kan haben. In währendem unsern Verbleib zu Gftn oder LuäZ giengen wir nach einem Türcklsihen Closter /um selbiges zu besehen;allwo der p«c.r. oder der berste/^uIf,Äp3oderNoseu-Batergenennetwnd; Dicscrbrachle uns in Geftllschafft eim^cr seiner Brüder in ein besonders OrtoderCapeUcu/ und umcchlelt uns alldar mit^lewno^ und Früchten: Als wir von ihnen wie-derumb giengm/ re^ulirten wir sie mit clnem Stück Silber / welches sie danckbarlich annahmen: die Gürttl von diesem ^ulpZp^ war vornher mit ei-tiemwelßlichen Stein besetzet/ welcher grosser war/ als die Flache von meiner Hand/ ; als welchen sie sehr hoch halten/ dieweil ihr Mahometh/ wie s,e solches glauben/ eincngcm-tzen Fluß m Arabien in solche Sorten von Stein soll verändert haben. Wir logierten in einem alten Rascamlchcm Haus / atlwo wir gute Gee legenheit hatten; Auch hatten wir alldar ein schdnesOcsicht über denDonau, Fluß / über eine langeBrücke/ und die Scadc Pest / wie nicht weniger über einen guten B)eil dcffelbigcn Landes. Unterschiedliche Türcken und einige Chiausin resonitten oder machten eine hbfiicheBcttlcrcy unter urs / da sie denn nach ihrem Gefallen gctractktt wurden. Unscm Ga2» tt^lmenr eines Tm cl-en / dessen Name war ^oni^n ^Kenäi, eine Person von Ansehen/ welche vor diesem cin^xrrauräinZr.TürcklscherAbZejand, ter zu W»en gewesen war: Er empfieng uns in einem schönen grossen Saal/ und trattitte üns mtt daß er Verlangen trüge nach unserer Gesellschafft/ nicht um einig Banquet oder Gasterey zudalten / sondern uns mit einem iraitImcin von Gewogenheiten undkelpe6t zu be, gegnen/ und zu bezeugen/daß wiralo Freunde mit einander verkehret/gegessen und getruncken haben. Er ricffum einen Stuhl / darausich sitzen sollte / dieweil er urtheilte / daß es vor mich zu ungcmächllch würde seyn mit geschranck-ten Füjfta anfdcr Erden zu liegen: Er fragte mich/ob ich wollte dieTürcki-sihe Sprach lernen/ oder ob ich wollte nach der Orromaumsthen pforre ge, hen; und wie mir die Stadt Ofen oderLucla. anstünde; und unter andern Fragen fragte er mich auch / wie doch der Name des jetzigen Königs in poh-lenware/ und als ich ihm sagte ^lckIei^ilnovviräK^: daraufwar seine Antwort sehr ftembd vor mich; indem er sagte/^lickael wäre ein guter Namen / und ein Name des allerhöchsten Heiligen im Himmel/ ausgenommen Maria; Und nachdem er uns also stetigs unterhalten hatte/ ließ er uns mit at? lengutenAnwünschungen gehen. Das XI. Kapitel. Abreist von Ofen. Einige Ruinen von Könlg MlMthuis. Der Ertzblsckofiiche Stul Fodwar. Mipawcka. Noch einige Ruinen. Caravanlara und Earavanen. M)dem wirdie StadtOsin verliessen/reist ten wtrzu Land/und paßirten die Ruinen des UnZarijchen Königs NIll»nh«w vorbey; weiter auch durch Li^iii, und endlich kamen wir nach ^.äom in dieTürckl-schei'rgnkulceran,oder ^nima lideracg, das ist die erlösete ^ ^ ^ Seele/ also genennetvonTol^manna. dem Herrlichen; um deswillen / als er so schimpflich von Wien muste abziehen/ hielte er sich erstlich an dieser Stelle gcruhiglich auf/ indem er sich vcrsichert fände/ keines fernem Verfolgs von der Käystrlichen Machtunterworffen zu seyn. Dieser Platz aber wurde nachgchcnos von dem ?M eingenommen; von hier kamen wir weiter nach Lemkvle oder?enioIenpIlIn^H, wclchesOrt o-der ^ciom man das alte ?arenuana zu seon urtheilet/ allwo die Hunnen / als ileindicseGegendein^elen/andieRölner einebltltisse'Schlacht licsctten/ unter der Begleitung des Klacrini und I'emci; siewurden adergleichwol cr, schlagen. Hier von dannen giengen wir nach Fod»nar/und hatten ^c>loc?a im Gesicht, Edward Browns M. D« "7 Gesicht/ welches an derandcrn Seite o er Dona» lteget/aufdem Weg nach l^emeswar/ welches vormals ein tLryblschoAcher Sml war/aufwclchem iQmos^uäBlßh«ffwcn'/ dessenUnbedachtsamkeitin der Schlachtzu^a-Kiitä viel zum Verlust dieses Landes gethan hat. Ferner kamen wir durch rax oder ?axi nach i^wi, welches in den vorigen Zeiten ^Itenum oder ^ki-nium gewesen ist / allwo die Hunnen/ nachdem sie sich gerecrutiret und verstar-ckcthatcen/vor das zweytemal schlugen / die Überwindung bekamen/ und die Römer alldar austrieden; wicwol solches nickt ohne Verlust von vierym taujend Mann ihres eigenenVolcks. Dieses ist vor diesem em grosser Platz gewesen / allein er wurde von den Christen verbrannt.- D ic Ungarn und Ra^ untereinander. Von dar gelangeten wir nach Icmp^lanka, allwo wir libcrden Fluß 82rac^2. vor Zciten Urpanus genannt/giengen/ dieses ist em schöner Fluß/ und nimbt seinen Ursprung nahe bcyVechrinium,und gehet vorbey bey Stul^ weissenburg/welche Stadtein alter Bcgrab-Platz der Ungnschen Könige ist, und machet cinenTrianZel mitOfen undG'raan/dc: ob^edachteFtuß ade: fället unterhalb dieserStadt ln dieDonau.Weiter reisetcn wir von daraus dulch 8er^xvarnachLoldolbiv.allwo wirveyNachtreisttm/ und cine (^UÄl-cie zu Pscrdvon 5Hpkie5 hatten/bis daßwirnacher 8el^kamen/ welches cincgrost ft Stadt ist/allwo iäi einigeverfallens Stücke eines alnn Schlosst« anmer-ckete / und oben aufdem Berg ein rundes Bollwerck/ welches rund hcnlm'mit einem Pfal.Werckverschen war. Inglcichen ist allhter eine ncue c^K^n oder Ok^l-Hvan^la. ein grosses lee-resHauszur Herberg der Reisenden von uns. angetroffen worden: Ferner kamenwirnach ^oKZc?, allein ehe wir zu diescm Platz kommen/ panierten wir eme kleine Brücke über denMocast^urcille genannt/ von welchem / als esvielregnet/ die angclegcncGegendübcrstromtt wird; In dieser Gegend herum kam auch der unglückliche UnssarlsideAömg l^ucko vicuZ um / indem er mit seinem Pferd an einem stmpftchtelNlnd Morastigen Ort stecken blieb/ nachdem er auf der andern Seiten der Stadtwider die Heers, Krafft 5ulx» mann5m»attÄMegcwcscnist. Allhiergiengcn wir solchmPlatzzu sehen/all, wo ein so Edler prmysein Leben/ und mit demselben durch cine unbedächtige undunMcklicheFcld-S'chlacht die Ungarische Cronvcrlohren hatte. Iü dieser Gegend begeanete uns eine paravane . oder Haussen reisender Mene fchen / von zwey bis dreyhundert Personen / darunter etliche aus Andacht an? hero reistten / lmd zu ihrer B eschlrmung Iamrscharcn bcy sich hatten;Vlnde, readerunter diestnhattcninWiUens/ mitErlaubtnß der Obern/ in andem UngansthenQuartternsich niederzulassen. Auch traffenwir an unterschied, lichenOrten zahlreiche Herden von Ochsin an/welche nacherwlen wurdett ^ 3 getri(B ,N_______Seht denkwürdige Und stndetbäre Reist« /___^^^. getrieben vor dle Orienrallsihe Compagnie derselben Sradr/ als welche das Land dal)erum mtt dergletchen versihet.Auch haben die von den grojscttHerm dle Vergünstigung/ daß sie überall frey paßiren und durchziehen mögen. Das XU. Kapitel. Ankunfft zu Esscck. Einc Römische Aufschrifft. Merckwürdsge Brücken. Ankunffrzu Walpo. Leute/wclckc unter der Erden wohnen / und alloar Hauser von Holy haben. »On hier giengen wir durch kannavar O^räa oder vran^ nacher Ejsickoder Osteck/ welches man vor das alte^urla zu seyn glaubet/ oder zum wenigsten/ daß solches nicht weit von hier mttß gewesen seyn.Es lieget diese Stadt etwas niedrig / und die Gast sen sind mit Bäumen gcpfiantzct'.Aufeiner Seiten des Thors sii hetman einen Theilvon einerNömischcn Aufschnfft: ^l.^^l« ^^s. äcc. und aufder andern Seiten stehet ein Iungfern,Haupt in Stein ges hauen; Serinwar dahin ist gebracht worden; Inqleichen ist alldar das allergrdsseste Stück oder danon. dergleichen ich in diesen O.uamern jemals gesehen habe / es lieget aufkemerXaveren oder Srück^Wagen / sondern auf einem gantzen StoßBäume: jedoch dasjenige/was allhler am allermeisten anzumercken kommet/ist die hülyerneBrücke/welchc sowol getrieben und zusammen gefüget ist/ liegend eines Theils über den Trab-Fluß/ andern Theils aber über die dabey gelegene Morrasten: Sie ist fünffMell Wegs lang/auch mit Stacketen btt setzet/und stehet auf jeder V tertheil Mcil ein M)urm Das eine Theil von die-ser Brücken / welches über den Donau-Fluß gehet / wurde in den letzten Kri^ gen durch den Grafen Niclag 5erim abgebrannt,Seic der Zeit aber ist wieder-um eine anderegebauet worden. Derjenige / welcher diese Brücke beschauet/ wie auch derselben starcke Stacketen und Grund - Feste / wie nicht weniger die grosse Anzahl der Seulen ooer Alumnen. der muß sich nothwendig verwuw dem / wie man doch ein solches Werck ausfüllen / und mit Zimmer - Holtz im Stand halten kan; Von dieser Brücken hab ich auch anderstwo gesprochen: Dieses ist dieallergrössestePassagie inUnFarn vonServien und denTürcki-schen Herrstbaffren. Wann man diese Brücken zu der Zeit/als Solymann in Ungarn einfiel / wol gefundiret hatte / so sollte er / allem Ansehen nach/ nicht so leichtlich nach ku^a haben konnengelangen. Wiewol der Graf Sermi um die Zufuhr zur Armee des Groß-Vcziers aus andernOertern der Tür, ckey zuverhindern denjenigen Tbcll dieser Brücken / der über den Trab - Fluß gebauet ist/hatte abgebrennet. Wie nicht weniger in seinem Zuruckkehr die Sradr Fünfftirchen/ (Hm^czue ^ccleliX, welche ypchwarto gegen iLsi sick lieget. Edward Browns M. D.______IT9 Von hier wegreisend/ kamen wlr nach v^icovu^allwo auch eine hübsche höltzeme Brücke über den Fluß Walpo (ValpZnuz) ist. Dieses Wasser ist voll von Flschen; und an welchem auch gebender West-oder Abend, Seiten dle Stadt Walpo stehet / wclchevon den Türcken/ im Jahr 1645. wurde eine genommen. Ferner paßirten wir durch 5ot2inpal2n!i2. und I'ob^rnilc nach vondemdarbey gelegenen Scc noch über dieses vcrstärcktt wird. Alsdann kamen wir endlich nach5lmc)nov'ttx. indem wir das berühmte alte8irmmm. davon ich anderswo geredet habe/ eine ziemliche Weite auf derrechten Hand liegen liessen. Diese Lands,Gegend wird^ckremliiageheissen / das jenige Land aber/welchesnahe beydem Draun/Fluß lieget / hcissetüoile^a. In dieser Landschafft wohnen sehr viel Hauß,Oesisseneund Innwohner von unterschiedlichen kleinen Städllcin nnter der Erden: Vor dlescm hatte ich wohl gelesen von den i'roßloäyten, oder untemrdischen Volckern/ die bey Eg^pren herum sich aufhalten sollen' Wein ich war fast bestürtzct/solches allhierseldsten mit Augen zu sehen/ und warich dazumal genochsachtt/ mich selbsten also anzureden: Daß Troglodyren sind jemals ein volckFewest«; Auch Warheu si^ dasjen' / was man hier von kan lestn be'sM^trHb'undtteracloc', dao glaub:ch vejttgllcd/ well ich in diesim^and sand N1le"fthen/n?elche sich gleich als Cammche unrer der Erden hlelrcn auch wie die tNaulwln ^fe/ dersilden Grllnd durchwielten. Bey dlesen untcrindiscbcn Hohlen oder Wohnungen stehen auchSchöpffs Brunnen/ damit sie sich mil Wasser verfchen/mQemsie solches gleich den Färbern und Bierbrauern schöpffen/(mit Stangen/an welchen die Eymer vest gemacht sind:) die Hunde von diesen Leuten sind denen Reisenden und Fremd, lingen sehr gefähr / und fallen sie gerne an. Als wir hierdurch reisetcn/ so wollten diearme Christen gleich als Caninche in dieser LeuteHöhtenkriechen; Auch waren wir beqierig / um unserer Neugierigkeit genug zuthun/ abzusteigen/ und m solche Höhlen-Häuser zugehen/ die wir in der That besser defandm / als wir wohl verwartet hatten/dann sie haben ihre Berlheikmgen/ mit höl-tzemen Schcerstem?n odcr Nauchfangen/und ein wenig weiter hinauf haben sie auch ein Fenster/ etwas oberhalb der Erden: Es war m diesen Hausern gleichwohl Msso nett unv ordentlich/ als solches in anderer armer Leute Häu, ftr seyn mag/ die ausder Erden stehen; wiewohl sie gantz schlechtund gemein waren nach dcr Manier und Weiß dieser Lande. Ihre Sprach ist von der Sclavomschen M)tviel unterschieden. NL. Die Ungarische Scadr Esseck/ welche dem Turcken Fehö, ret/istnMfMMGrghen nndMingerM^^^UMZehett, DjeGajsin '^_______Sehr denkwürdige und ftnderbarcReisitt /_________ smd wegen der Gümpffcnnr Banm Aesten beleZer.Das schloß liegec uberemen kleinenDamm/ZegclldemTrad^Flujjübcr; dle2)lüc!e tji ein künstliches werck. Dle eichene Stämme sind jo dlchranemander Zcfl^etllndZesthmücket/daß eo schemer/als ob dleserSauewlZ rau-rcnftllrc. Das Xlll. Kapitel. Beschreibung von Belgrade. VerscheldcnheitdcrWassermden Flüssen. SchlösscrzuBclgrado. DerKauf-und Handel-Platz. Caravansera. Mosqueen. Studenten welche grün gekleidet sind. Viel Bcgrab-Pläye.Coffcetranck und Sherbctt. Factorey der Orientalischen Compagnie. Die Wohlgelegen-hcitzum Kauff Handel. Diese Stadt ist in vorigen Zettcn ein Ungarisch Bollwcrck gewesen. sAchdem wir immer fortreifttm zwischen dem Donau-Fluß/ und derSan/so kamen wir nachZcmblm an ycrDonau gelegen/von dar aus wlr ein schönes Gesicht vonBelgrado haben konien.In dieses SchloßnachZemblin retiritte stch derunrechrmaßlZe ^önig 8repli2nu8, und starb auch drinnen. Bon hier giengcn wir zuWaffer fort bis nach Belgrade. Lc^6o, I'Iurunum, ^Ida OrXca. (Vrtechlschwelssinburg/ oder wie es die Mgam Heisscn/Kari» äor^ba. ist eine aroffe/ veste/ Volckreiche und weiteKauff-Stadt m Ser? vienoderObermösiengelegen/ andemOrt/ aliwodcrGau Fluß und die Donau zusammen lausen. An der Abend-Seiten hat sie jenen / und an der Nord,Seiten diesen Fluß. Die Donau ist allhier überdieMassen breit/sie lauffct gewaltig starck/ und scheinet die Sau abzuschneiden/ gleichwie die Rhone zu ^on in Franckretch der SaHnethut. Das Wasser des DonawFlusscs aUhier siehet etwas weisser/ trüber und mehr vermenget aus ; dahingegen das andere von der Sau dunckler/ grün und klar scheinet; An dem Eingang des Donau-Fluffes ist ein Eyland/ aufwclchem derzeit viel Baume und Büsche stehen / wiewol cs nichtviel alter/als 35. Jahr ist; Von welcher Zeit hero sich der Sand und Schlamm der beyden Ströme sich auf solche Weiß zusammen gesetzet hat/ daß er erst dazu, mahl des Wassers zu erscheinen beguntz. Veu meiner Ankunfftzu Belgrads/ paßirte ich längst dem waffer, Schloß hin/ und darnach auch bey dem Ober-Schloß vorbey/welche beyde Castclle odcr Schlosserwol brettsind/ und vier Thürnehaben : d«e Gassen dieser Stadt/ allwo dergrösseste Handel getrieben wird / sind mit Holtz bedecket/gleichwie solches auch an unterschiedlichen andern Handelsplätzen dieser Lande zu sehen ist; ftdaßsieaufsolcheWeißwedervon der Sonne/ noch von Edward Browns M« D. im von dem Regen einig Ungemach lelden. Solche Gaffen bestehen meinst in grämen und ^aden - Mmckew / welche gleichwol nicht groß smd/ und in welchen Kramen dleSchneider« Tafelnciwasniedriger stehen/ aufwel-6)cn (gleichwie anderer Orten die Schneider) derKauffmann oder Krämer/ sitzet/ und seme Waaren an den buffer/ der aussenher stehet/ verkauftet/ und kommen von den Käuffern wemgoder keme in denKram hinein. Noch sahe ich alldarFwev brene pläye von Stein aufgebauet/ welche einer Börsi oder verjammel-play der ^auff-Leute gleichcten; und waren solche mit zwey Reihen von Sculcn/ welche übereinander stunden / befestiget; Mein es waren dlesc Plätzennt Kauffmanns, Wahren so voll geschlichtet/ daß sie dar-durch viel von ihrem Glantz und Schönheit vcrlodren. Ferner slnd alldar noch zwey andere weite Zc^ettenz oder^andel^pläyc/ allwo man die köstlichsten Güter zu Kauffßndel. Sie sind gcbauet in Form als eine ^uckelzrai' Kirche/ und inwendig sind sie gleich als die alte Veurs< zu Londen) oben auf mitStiegen. Der Groß,vezler hat in dieser Stadt «ine treffliche ^alH-VÄn5era oder leere Herbcrg vor Fremde mW Reisende gebauet/ mneinem Spring-Brunnen in dem Hof; und nahe dabey eine klol^uee oder Türcki? siben Tempel/ welche ich von innen gesehen habe / diewell ich solche zu sehen Gelegenheit hatte.Noch hatdnGroß-Vezier aUhier gestifftct ein 5vlerreleclc vder^alle^lum vor^cucw^ten/derglelchen8cucientcn ich einen sahe/wclcher war grün gekleidet/ und einen Tulband (odcrTürctlschen Bund) aufhatte/ mitvier Ecken/welche unterschieden waren/ dabey man sie unterschiedlich be-merckcn ul,d erkennen kan. Wiewohl in den mcinsten Städten dieser Lan, de BegräbnißiPlatzc zu sehen sind / so fände ich doch solche allhicr in Belgra, do in sthrgrosserAnzahl/ dieweil diese Stadt sehr volckrcich/und noch nicht lang gewesen ist / daß die Pest allhier gcgraßiret hatte. Wn waren zur Herbcrg m einem Haus bey einem Armenischen Rauffs mann/ bey welchem wir ein gutiruätamem hatten: Wir besuchten unterschiedliche andere Kauff-Leute/ welchesthhneHaustrgedaucthatten; unter welchen eines wm/darinnen ein Spring-Brünne/ und ein schönes Bad mit einer Smbe stunde: Allhler hatten wir keinen Mangel von Ossee,5Ker-ber. und excellenten Weinen/ solcher gestalt/wie es das beygclegene Land gledet. Diese Armenier sind auf allen Handels -Plätzen bekandt und ver, streuet/ und haben sieaWerzuBelgrado eine Kirche/ auch scheinet es/ daß man mit diesen Leuten besser kan zu recht kommen /und daß sie redlicher seyen/ umetwasvon ihnen zuerkauffen/als die Juden undGriccben. . DieL.andscbaffcen/welchehiehenlm liegen/tteibenhierandiesemOtt einen grossen Handel: dann es handeln dieKauff-Leute von Ragust anhero/ auch daben dicOrlenrallscbe^auff^eurevonWlen emeFacroce^ allhier m dieser Stadt. Diel« Stadt ^clZrado/oder Gnech,schrpclssenbmg/ist i^2________Sehr dettckwürdige tlnd stnderbareReisitt/ inWarheit zur Handlung also wol gelegen / als einig anderer Platz in Europa. Dann dieweilen ihreÄtumionaufeinem Platz ist / allwo die Do»iau und der Sau^Flnß zusammen lauffen/ als ist solches nicht zu verwundern; Auch istgantz oderdieThe^ß/welcheraüdarin die Donau sälk/wk liichtweniger/ so ist der Trab-Fluß auch nicht weit das von ; Ingtcichen nicht weit unterwärts der Fluß Morava; Und dieweil der Dcnm^Fklß noch weiter vorwärts bis ill die Euxmiside See ftiesset / als kan auch diese Stadt Belgrade mit leichter Mül>/ mit sehr vielen wett abge, legencnOcrtern Handclschaffttreibrn. Ist demnach ^ervia ein fruchtbare und lustige Landfchafft / bestehend in Flächen / Gebüschen und Bergen / aus welchen man gute Metallen bekommet; Ingleichcnistes mit tapffern beulen versehen; hat auch schone Pftrde/ gme Wein/und cdleFlüsse. Undwann dieses Land sollle m Handen der Christen seyn/welche von der Erde und I'em« ^er^mcnt dcs gegen Abend gelegenen Theils von Europawären/ so sollte dieses cm fchr berühmte und äorilÄNte Landschafft seytt. Dieser Platz ist in vorigen Zeiten die Brust - Wehr des Ungerlands gewesen/ nnd wmde ervergedlich belagert von Amurach dem Zweyten ; ingleichen von Mahomechdcm Vrossen/ welche durch die Tapfferkeit Hllw madis wurden abgetrieben/ indem durch <22pittr2num, einen München/ Hüiff'Troupen/zu wege gebracht/ und von Hunniade ein Ausfall gethan wurde / auch das Lager (U'sscrhalb der Stadt schlagend / die TmckischcMacht mit grossem Verlust erschlug/ bey welchem Treffen Mahomer sclbstin die Brust verwulidct wurde/ der auch sein grobes Gejcbüy/wie auch zwe^hun, derrSchiffe aUdar verlohr/ indem diese überrumpelt wurden/ durch eine Flotte/ welche von Ofen herab kam. Allein als man auf der Christen Seiten unvorsichtig und übcl versehen war/ wurde diese Stadtvom Sohmann wieder eingenommen/ und scheinet nun/ allem Ansehen nach / unmüZlich zu seyn / daß solche jemals wiederum sollte erobert werden. Das XlV. Kapitel. FremderFrau- en-Schmuck. ^^cin^ EmeBegrabnißvon4. Ellenlange Ein c^^mu5 verrichtet zn Ehren eines Türckijchen Hciliqens seine Oevocwn und Gebet. Nicderlag der Türckcn. NI-liMMr. Villa?rocopian. Verehrung. Manier und Wklß/ wie ein Artzt alldar praHiciret. Achdem wir Belgrado valiessen, zogen wtr also sort in 5er- vien, und paßirten bey einem fehr hohen Berg/ N^vilwck genannt/ vorbey/ Hand gelegen / allwo noch RutlM wmm Ypst einen, Mn Kloster; Fer- Edward BrownsM.D. \-> n% Ferner kamen wir nach Ms^iek an der Donau gelegen / welches Ort in den kand-Karten gemeiniglich allzuweit von der Donau gestcllct wird. Allhier nahmen wlr unsern Abschied von dem edlen Fluß derDonal! / nemlich/ welche senderZeit einen langcnLauffgethan hat;undvon Ulm inSc')wabe!«land am Mlwo sie Schift'reich zu werden beginnet / uygefthr neunhundert Mi! Wegs/' noch medr aber von dem ersten Ursprung an: -und hat sie aunoch eincn ziemlich langen Weg zu lauffcn / ehe sie i,l das Em lmsche Meer kommer. Unser nächster Ort/da wir auf diesen Weg herkamen/war ^ull^r, nichl weit von 8amQiiän3. welches cm alter Wohn-Platz und Römische Bevoictung/ der Zeit adervon keinemgrojseu Ansehen ist. Darnachkamen wlrnach l^?^lHn!kcit / wiewol ihr Aufsatz so hoch nicht erhaben/ ihre Stirnen aber mit güldenen Ducattn und Perlen bedecket waren. Indessen reiseten wir Schnurgleich auf ^o o^n^ zu/ welches sehr lustig/und aufeiner schonen Land > Gegend lieget; von welchem Ort/als wir weiter fort giengewnahmen wir unsern Weg wcmg SnM5 den hernach/nach derMittagS^Seiten zu/ und kurtz darauf sahe ich an der Seite eines Berges auf der rechten Hand dle Begräbniß von einem Cürcki-ßbenHeillgen/welchevier Ellen lang/ und dabey ein vierecklchter bedeckter Platz war, Allhier stieg unser ^Kiauzvon seiucmPferd/midvcmchtctc ftin andächtiges Gebete Alsdann reiseten wirwciter fort durch grosse Walder, welche wegen der Wölffe und Strassen'Näuder gefährlich sind/ und kamen nach c^nisslik. allwo eine ^rÄvansara (oder grosse Neiß^Hcrberg) war/wie« wol nicht aUzu sicher: Nichtweitvon hirr erftischeten wir uns in einem grossen Land Hauß/welches einem reichen Wein-Handler in Belgrade zugehö, me. Hiervon dannen reiseten wir bey derNacbt nachdem bekandten Fluß ^lar^vI oder ^to5ckiu5 .den Haupt-Stro,n dieses Landes-.welcher sich oben indem Gebirge in zwey Strömen erzeuget / deren einer Ktolava äi üul^na, Q^ und «4________Sehr dettckwürdiZe und ftttderbate Reisil 1/ und derander^sosIV2 äizerviagenennctwlcd. Nachgchends vereinigeissie sich wiederum miteinander / und fallen zu ^enäerin. oder ^inckiclunuin in die Donaugegen dem Rasiiamsideii Ufer über: Diesen Fluß paßirtenwir an einemOrt/deretwas breit/ undderFluß ziemlich tieff/ und stmckes LauffeS war / und yerohalben nicht sonder einige Gefahr/ und überlautes stetiges Bit, ten des dw^ulez in Tüvckischer Sprach / und des Curriers / Ora pro l^obiL. Sie waren/nachdem wir hinüber gcpaßirethatten/ mit mir nicht allerdings woh! zu fueden/dieweil ich (im schreyenden Beten) etwas stiller als die andern / und gleichwohl der erste am Land gewesen war. Diese Passagie über den Fluß erinnerte mich des schnellen Flusses Varuz in denGrantzmprovence nebenst zweyen Männern/ die neben mir yienacn/ und meinem Pferd a:l den niedrigen und ticffen Oertcm «twas in die Hvhehalffen/ damit es der Strom nicht hinweg und niedenciffm könte. Längst aufviestm Strom Msrava werden dieWaaren und Güter aus Servien und einem Theil Bulgarien nach dem alft ferner überall vercheiltt; Kiglcichenwkd/ auf selbigem Strom/ Salh und andere Waaren aus Oesterreich und Ungarn/und denen angreMMdelt La^dsihafften gebracht. Nicht weit von dieftm Strom geschahe die grosse Mederlag der Türcken durck) Hlmwades/ welcher mitz^hen taufend Pferden beym Monden ^ Liecht auf das Tückische Lager anfieli/ und dreyßig tausend derselben erschlug/vier taust:id gefangen nahm/ und also nnt der Vittorie wiederum nach seinem Lager sich kchrte/ allwo er Uladislanm und Geormum Deipoc/ als Herrn von 3ervien, gelassen lMt. Endlich kamen wir nach llal> N'Misclrllnd c^r^Qval^in LuIßHrien/ einen anmercklichen Platz/ allwo eine schöne Kirche ist mit zwey hübschen Thürnelk Darnach, reisiten wir den gan-tzen Tag durch Berge und Wälder / und kamen nach procure, welchesetli^ chehalttn/ daß es vjNc, i'roco^na seye / auf Türckisch wird es lirckup Zes nennet: Allbiehkltcn wir uns bis densolgenden Tag auf/ nachdem wir zur Herberge waren im Haufe cmes RaZusische», ^aussmanns/ allwo wir wohlgLtracmetwmdew: der Priester allhier / welcher von der Nomischew Kirchen war/der sprach Latcnnsä)/ welche Sprach insgemein dieser Orte« mchtvielgesprochen wird ;diestr / als snnich nach Lateinischen Büchern fragte/ verehrcte ich ihm eines/ genenlUManuäuÄlo Zck^crlum, das ist/ Hand-leirunFzum Himmel/weiches ermitlDaVc5anml)M/un ben gai)urcktes Schlmpff^Tuch/wie mich Wch andere k Landes schenckte. Sie hatten auch MrereitttN'Aryr/welcher von einhlichen. Genäß-Mtteln und gemeinen ^ompoKäonen st etwas Wiffcnschafft hat^ tt; SeimWamnwar/stlleWorgends nach demMarckt zu gehen / und allerley Edward Browns M.T>. «r ley Personen/ die seines Beystands vonnöthen hatten/zu nöthigen/ daßfie sollen kommen/ihn zu besuchen/mW sich unter seine 3ur begeben. Das XV. Kapitel. Lescoa. Der Berg Clissura/der ein Stück ist/welches vom Berg blincket und gläntzer. Urania ein vcster Paß. ^omonov^. Fal- cfenGefchcnckandengrossenHerrn.DasvestcSchloß^larco Qrollo^in. Saucr-Brunnen. Der Berg 0i/mpu5. ^Ls wir unsere Reise weiter fortsetzen/kamen wir nach^esioa oder I.e5covNü,aUwo ich wenig konte anmercken/ausser einengrossm Thuvn/welcber/wiewol sonder einige Auffchrifft/sehraltzu seyn schiene. Unstte memste Zeis brachten wir alldar aufemem groft sen Marck-TagM welcherjustlim diese Zcit einfiele;und musie er auf einem weiten beschlossenen Platzgehalten werden/ dar, bey ein grosser Zulauff des Volcks war; auch fandc ich alldar nicht undienlich/ daß ich den dki2U5 (der mit in unserer GcscUschafft war) mit eincr Feder ver, thrte/weilen er dic Scinige einen Tag vorhero verlohven hatte; auch lm wir allbercit macht/ daß wir solche niä)t mehr hatten; dann mtt oer gleichea Feder-Tragen/relsctenwirmrtmehrer ^ulKolitat/Achchabung und AnstB hen/ durch alle Oertcr dieses Landes hin. Diest Stadt L.escoa lieget an dem mcrckwürdtzenFluß^Tpern^wel-chen man mitRechtden ^X2liäervs»n Mosten nennen kan; dann er lauffet mit soviclen Winden /Drahcn/Krümmen midBügen zwischen den Berge« hm/daß wir/zum wcnWen innerhalb zwdlff Stundm Zewnwntzlgnwl über denselben«paßiren und Zehcn mnsten: Diese Gelegenheit brachte mir venFtnß I'alo mItalien indcn Sinn / als welchcluch auch / nachdem er aus den, Ge-btct undHcrrfthafftvon I^w2 gehet /wohlviertzigmalpchirte/ eh ich nacher Vornovo kam. Den folgenden Tag zogen wir über VenBerg ^siMis^.welchergleich als tine Spur und Auslauffung des Berges 5lXmu5 war. Wir waren schrvcr-wundert/ daß er so arrhtg / glei6)fam niederwärts sinckend / oder untcr sich hen, ckcud/ anzusehen war: Die Felsen und Steine dtcfts Gebürges scheme«? gleich als Silber/ Wd geben bey Sonn-und Mond - Schein ein anmuthiges NndgläntzendesAnfehen/mdem sie ausMostowltischcn Glaß (Frauen.Eyß) davon ich etwas mDahm / und nach Hanß brachte. Wir Zicngcn abwärts, und hinunter aufemen engen felfichten Weg/ tangs den, vesten Schloß «^o. lHmbocöodttTowlnbonher/ undkamen nach Urams, welches unten am ^3 Bodm «A_______Sehr denkwürdige und stnderbahre Reistn /_______ Boden over Fuß des Berges lieget: Dlcsesisteilivesterpaß/ über welchen das Schloß commandirct / und über diese Paffagie hinsihet. Die Berge zwischen ServielnmdMacedomen sind einTheil von dem Ber^tiXmuz; welchen man darvorhält/ daß er sich unter unterschicdliclxm BenahmunZen ausstrecket/ von der Adrlachchen bis an die Euxunsihe See zu / allwo unterschiedliche Passagieu uild Wege smd /welche ?Ki!ippu!-^ömgmNiacedonlen mit sonderlicher Sorg und Mühe/gegen die angrän-zendenBblcker entdeckte/ und nachdem er solche verwahret hatte/ vermemte er wohl und sicher zu seyn/und daß ihm von daher kein Feind nahen könne/ eS wäre dann Sache / daß sie aus den Wolcken herab trbpffelten. Es haben etliche vermeinet und gcurtheilct/daß man aufden mittelsten Spitzen des Bergs ÜXMU5 bcyde die Adnansche undEuxmlsihe See sehen könne;und solches hat der HömI?diiips,uzi versuchet/und eine Prob davon genommen; allein wir befinden nicht/oaß er hierinnen seiner Neuigkeit habe genug gethan; ich meine auch nicht / daß solches jemand gethan hatte. Als ich aufden hohen See hinstrecken/ war/ konteich alles rund herum beschaum; allein ich befände/ daß das hohe Aldamsihe Se-bürge alle weitere Aussicht abschnitte und verhinderte. Bon UrZnia mseten wir nachOmanava allwo ganh nahe bey derSeii ten/gegen dem Berge zu/ ein Grichisches Kloster stunde. Hier von dannen kamen wirnachlc^pl^^lili oder Tieger-Sradr; jedoch kante ich nicht erfahren/ woher sie solchen Namen führte; darnach gelangten wir nacher kupru» M oder Brugstadr/ allwo ein merkwürdiger Fluß ist/ l^linia genannt / über welchen auch cine treffliche Brücke lieget; diese Stadt geriethe/ eben dieweil wirdannn waren/ungefehr in den Brand/ davon ein grosser Theil derselben im Feuer aufgieng/auch nabln das Feuer noÄ)/ ehe wir wegmscten/sehr überHand. Alldicr besseqneten uns melerlcy Leute/ welche Schätzung oder Tribut brachten/ samt emem Oeschellckvon Falcken oder Habichten aus derwatta-chey an den Grossen Herrn/welcher dazumal zu L^arissa residirte. Bon hier kamen wir durch l^dar nach ?yrlipe. nachdem wirvorhero die hohen Berge ?x^l?e in Macedonlmgcpaßiret waren; diese Berge blincken als Silber / eben als der Berg dlilNil-a. und findet man iu ihrem innwendig-sten/ ohne das Mostowiriside Glaß(oderFrauen,E^ß) gureMerattett und Mineralien. D ie Felsen dieses Gebürges sind die raucsten unter allen/' die ich jemals gesehen hade / und liegen die grossen dicken und MasivemSteine einer auf dem andern/ sonder daß einige Erde alldar herum stye; auf der Spitzen eines Berges/der vielThürn hoch ist/siehet das vej?eSchloß vo,Marco Qrollowin ememMann / der in vorigen Zeiten sehr beruffen und berühmt in diesen Landen war. BoiUMgelangtenwir nach Nlmma, und nachkccilo derbem, all- Edward Browns M. D.________________127 wo Saller^Brltnnen oder ^ciäulx smd / welche man (dleserOrten) in grossen Werth hält und rühmet; sie springen und geben ein grosses und überfiüßl-ges Waffer. Eh wir den Berg hinab kamen/ der nach dieser Stadt zu lieget/ hatten wir vor uns ein Gesicht des berühmten Bergs O^mpuz.welcherunge- fehr siebentzig Meilcn hiervon dannen lieget/desscn Spitze wol eherderOl^mF ptj^e Hinmielgcnennetzu werden pftcgct;dlcse Ol>'mpllS'Splyenkan man zu Constaminopel völlig sehen / und ist sie allezeit mit Schnee bedecket. Und an der lincken Hand (im Hinabsteigen des Bcrges) sahen wir die Meere oder Seen . oder alte ge- meine Sage/daß eines von diesen Meeren dardurcl) entstanden/ weilen aus der Seiten des Bergs grosse Steine ausgekaut wurden / dardurch das untcr-irrdische Waffer und Wind ein Loch findend/ yeraus gestoffen/und dle benachbarten Flächen überschwemmet habe. Das XVI. Kapitel. Tßributzm. Eine Türckifche^osquceoder Tempel. Bergvon ro-thcrCrden.EmGrichisckeS Clostcr wunderlich gczimlncrt.Zci-chm dcs sichcrnNclstns durch das Rühren cmcr Trommel. SiebenhundertLcdercr.EinartlichcrSprinss'Brllnnen.Köst- ^.mui-ack. Helsscs Bad. BcgraWPl UZ desXene? ^^3ru3. ?lch der Hand kamen wir zu kZnb u^ an/allwo wir wicderumb die Flachen verliessen/ uni) über hohe und fclsichte Berge nach 5lili^ic)le zogen : Hier von damicn paßicttcn wir durch den Flutz In^ccaln . und kamen nach 5^vixa, einen bckandten Platz /welcher zum T^etl aufdemBerg/ und zum Theil auf der Fläche lieget/ und wohnen in sclblgcm die Chnsien mehren, theils aufdcm obern Thcil / dle Türcken aber im niedrigen Theil der Stadt: Auch j-stalldarein Scdloßauf einem sehr hohen Felsen ; mcht weit davon «nisten wir durch cine Passagie / welche durch den Felsen gleich als cin grosses Tdor geschnitten war/ auch ein klemm Fluß alldar durchlieffe/ welches alles machct/ daß dieses em vester Paß ist/ welcher über die Passagic und Land.Straffedieser Geqend commandiret ;welcde Gelegenheit mich erinnerte an 1^2 t^wu^ an den Iulmnlsiben^lpen zwischen Venlane äc?entev2, Welche Passagie die Vcnecianer alle Nacht zuschlössen lassen. Auch nahmen wir in dieser unserer Neiß unter Wegen die erste Tm'cNsche ^lollsuee oder Tempel in acht / welche in dieserGegendzgebauet stunde/auf dem jenigen Dlatz / auf welcher die Türcken am allerersten niederfielen zum Gebtt / nach? dm sie das vest? Schloß UO dm Paß voll 5ilrvitxa «inMmmeli hatten. «8_________Sehr dettckwürdigennd sinderbahreReisitt /_________ Mhier reiscten wn über einen Berg > welcher von einer femm rothen Erden war/von welcher sie Topfte und Gefässe/gleich denenvon der pormZisisihett Erden/ zu machen pflegen; von welchen G efäffcn in diesen Quartieren sehr viel gehalten wird. Wir reisecen fort über gefährliche Felsen/und durch genaue und eng< hangende Wege/durchgehende zu Pferde/ wiewolwlrwenigvlst dar-dey hatten/ um an der einen Selten die ,ähenTieffen/niederwärts/ und aus einigen Platzen/ die todte Knochen und Gerippe von Pferden zu sehen/ die all, dar hinab gefallen / und den Halsgcbrochcn hatten. Nach der Hand bekamen wir den Berg Ol/mpum auf unserer lincken Hand zu sehen / bis daß wir nach ^leilonc odcr^Iellon kamen / welches ein merckwürdlger Platz ist/allwo ein Grichijches Closter ist/in welchem Müns chesind/des OrdensZc.kalllil: dasClosterwar von unterschiedlicher Zimmer-Arbeit/ und war gantzanders gezimmert/ als ich wvl dergleichen bis noch zugesehen habe. wir aufemen runden flachen Platz/welcher ungefehr s. Meilen langist/ mit unterschiedlichen Städlcn/ welche sehr lustig anzusehen/ in selbigen lagen. Darnach musten wir wieder über emcnBcrg/ welcher als ein Ausgang und Stück ist/das aus de« Berg 0Iympo gehet: Aufver Spitze dieses Berges stund ein alter Mann /der eine Drummcl rührete/um dadurch an die Vorbey-reisendezu beyden Seiten Kundschafft zu geben / daß in diesen Gegenden kei, ne Diebe noä)Nuuber oder Mördergefunden werden. 3cn stachen Feldern; Und an dem Fuß dieses Berges kchreten wir uns zur lincLen Haiw/ und pakirtcn üb«reinen Fluß/ welcher aus einem ftlsichten Gebirge lauffet/ und nichtalskleineSpnng-Adern oder Quellen/sondern ein ganger Strom des Flusses zugleich und miteinander; Nach diesem kamen wir durch Wcino Gärten und Kornfelder / bis nach I'emuva zu / und von dar bis nach I^rjz. Q. allwo dazumal von welchem Drt wir nachmals ein mehrcrs reden sollen. In unserer ZurucbReise verliessen wir den gemeinen Weg ungefehr bey ^Zpwnlilf. und kehrten uns wieder nacher 5copia, welches eine Stadt von grossemKauff^Handel/unddiegrössestein diesen Landen ist. 8copia. oder bey dem prolamso 8ca^i. bey den Türcken aberUscopia genannt/ist gelegen in den entfernesten Theilen des Ober-Mösiens oder der Macedomsiben Grantzen/an dem Fuß des Berges0rdeIua.be,) dem Fluß VÄläan oder^pius. in einem anmuthiqen und vollem Lande/welches zum Theil aufGebürgen/zumTbeil aber/aus flachem Lande bestehet. Diese Stadt war anfangs ein Bischöflicher/ nachgehends aber ein ^rybljcbofllcher Sitz, dmchgehends ein volckreicher und lustiger Platz / allwo auch sieben, hunderrH.ederer und Rochgcrher wohnen welche das Leder in langen steinernen Eclward Browns M. D. ' up ncrnenTrdgen bereiten/und vortrefflich gutesLedermachen/mit welchem sie an, dere Oerter versehen: Noch sind aUhm einige schöneGedenck-Zeichen uudBes grabnisse/wie auch viel hübsche Hauser/als dasjenige von d^clik ist/ingleichen dasjenige/welches gehöret an denkmir.oder einen solchen/welcher aus des^la« Komata Geschlecht/lind dessen Bater in grosserHochachtung dieserOrten Hers um gewesen war- In dem Hof-Garten dieses ^mi^HauseS stehet ein merck, würdigcrund sonderlich artlich-gcmaä)ter SprmZbrunn/ welcher gleich einem Schloß oder Casteli aussihet/und rund hemm mit vielen Thürnen best, tzct ist/ aus dercn Spitzen das Wasser herausspringet. Ihre beste Häuser sind mit köstlichen Tapetten/umdaraufzu treten/versehen: und die Sdhlcrs sind in drcy^oder viereckichte/wie auch in andereFiguren vertheilet/schonve:guldet und beschildert/mit unterschiedlichen und vielen Farben/jedoch sonder elnig Bilder-werck oderGleichtiüß/es sty gleich vonThieren/Pftantzen odezGewächsen.Fer-ner ist^auch allhiercil, schonZe^ettcn odcrHandels,Platz/und eineBadstube/ welche mit Bley bedecket ist;noch sind viel Gassen mitHoltz bedecket;Auch sind alldar unterschiedl. hübsche Plätze/ so wol inner,als ausserhalb derStM/wel-6)e mitBäumen/ lustigen Bergen und Thälern durcheinander gemcnget sind. Allhier ist auch eine grosseLlnzahl deMoü^ueen oderTürcklstheTempeln/ davon die schönste auf einem Berg stehet/ und eine breite Gallery vor sich bat, welche von merMarmori?cnSculen unterstützet ist;nahe dabey ist cm hbltzcrn.'r H^hurn/welchcr auch eiu Udr>Wcrck und Glocke hat; von welch en ich ein schb-nesAussthen üder dieStadt bin hatte.Alldar ist auch einGcwölb/wclches schr alt zu seyn scheinet/ und einen Bach hatte/ der unten hin lauffet. Noch ist alldar ein grosser Srem / welcher ein Stückvon einer Sculen zu seyn scheinet/ mit diescr Aufschrifft 8l1l^^^. Ein wenig ausser der Stadt ist eine treffliche steinerne Wasserleitung mit migefchr 222. gewölbten Bögen von einem Bcrg zu dem andern gemacht/über cincn niedrigen Grund oder Thal hm/zwischen wcls chem eine feine ^nriqmtat ist/welche diesem Ort zu Ehren gcsetzct wurde. Als ^lakamer der Erstc dtcse Stadt unter seine Botlmäßigkcit gewann/ nchttte er alHar eine^olcmic von Astansiben Völckern auf/ welche diese Stadt noch mehrTürckisch machten.In dieser Gegend herum sind wol in den Zeiten der Römer qrosse Thaten verrichtet worden / insonderheit durch ^il-!tNiuä;wiesolches bezeugetwir0von^redoIIio?aUlc>no.daß nemlich dieserl3nu8 sehr viel Feldschlachtcn gewann / und so mächtige Dinge zu äcrupi ausfuhrete/daß er einen Triumph und Ehren-Pforre vcrdienete. In dieser Gegend herum stunde auch die Stadt l'arXcapoIlz. und das Ulpianum. Die Stadt 83nciak stehet unter «eßwrbeu3vonN.umcNc)0der(Fs.'rciI: Von hier handelt man nach Nelßraäo und aufiAell^onica oder 5äwmcki» wieauchaufmehranderePlatze. Ich bin/diese Stadt betreffend/etwas eigent-lichergegangen/umweilen dieLandbeschreiber odel(^eoLr3pKi dieselbe so leicht R und Hft________Sehr dettckwutdige nnd sinderbare Reistn / ___ und nur mtt wenig Worten überlauffen / und kome lch nlemano lrgeudswo m^ treffen/ der m dieser Stadt gewesen wäre. Bon hier reistten wir nach (DarLkamcK. eine Vestung/welche über dm PaßüberdenBergencommandiret; und darnach reiscteu wtr so ferne fort / Wdaßwir mdie beruffeneund berühmte Fläche vonl2QlsovI inkui^rienka-men;welcheFlächeetlichevor^^mpuä^eruI:c nehmen; dieses ist ci^e Flache und Platz/der die ^1nco!ne IIeälk(eme Heyde in EngcUand) nicht wclt übertrifft; welche Fläche oder Hcyde gleichwol ein Schaum Platz grosser Thaicu gewesen ist'. dann allhiergeschahe es / Vaß die allcrgrösseste Chl lsten.<2lrmee / welchejemals in Europa zu Feloe gcführet worden ist / bestehend in fülMun-dert tausend Mann/ unter dem I^arusOelpor. a!s damaltgcu ^ennveit 8en,-ien mitdcrTürckif.Al'iegs,N7achr ^muratk des Ersten fochtc/und die Schlacbt verlohr: In welchem Gefecht dieser ^2aru5 erschlagen rourdenlnd ^murasd wurde von ^ickae! KudNc)vit2,emem Cl)llste»l S^ldarcn/als er die todten Leichname von dieserNiederlage befchauen wollte/mit einemDegen duräjstochen/ und todt tm Felde gelassen.Diefer Türcktf^ä^s^m^sZrk hat Wdicstr FlacheoderHeyde bis noch ausden kcutigen Tag cil! dcnckwürdlgcs ^lanumencoder Grabmahl;Auch wird FeldgeheiffemFerner geschahe aufdiestrFlache oder Heydc die merckwürdige Schlacht zwischen I^unni^^e5, und IvIcckometKdM) Tage nacheinander / 'm wclcker Uunni^äc^deffen Macht gegen der andern ungleich war/lctzlich übcr^ wunden wurde / uch die Vciederlag. bekam. Nach dießmgiengcnwir weiter vorwärts / nnd kamen nach l'rcssinZ e^» ner guten S tadt / in welcher wir eine gute Bewirtdung und Lustbarkeit zu crs wartcn hatten; Allein nachdem wir in einen schönen Sahl eines Haufts ge, kommen warm/fanden wir darinnen einen Menschen ttegen/ der die Pest cm demHalsehatte: w ir solch es merckeud/ um uns vorsichtig zu halten/ blieben NtchtlanZalidar/sondern machten uns auf den Wege; und nachdem wir eincn A^lir oder Land,i!aufferM unserm Begieitsmann bekommen hatten / pgm wtrdnrchcmLand/ welches undcwohnet/ jedoch fruchtbar mW lustig war/ Nnd wmden wir sehr erfrisch?: von den schönen ()oin>.tft sten/alS Türcken und Juden bewohnet; lmd dat in sich viel schöne Ne-eNens (Märckte odcrVcrkauff,Platze) ^ Badjtuben/unterschiedliche TürcklstheVlos^ueen. und eine Cyristen-Rirche. Sie lieget an einem lustigen und wohlgelegonem Ort aufcinem erhabenen Grund: aufdessenobersten Tl>eil stehet ocrpallaji und ^ofdes Grossen Herren /welches er in der Zeit/als er hie rcsidlrct/ zu seinem Gebrauch hat.D icser PaUast hat an den vier'Scittn grosse offenllegendeFeNl? ster/ allwo er dicht darbcy gemeiniglich seine Mahlzeit und Zeit, Bcrkürtzung nimmt, nachdem ihme etwan der Wind dunen will/ hderwo eodie beste NurchwelMg uild Berkühlung giebet. N2 Es ,;» Sehr denkwürdige und sinyerbare Reisitt / ^______ ' Es ist auch ein Eryblsthoflicher Sml atlhier/ welche unterschiedliche 8ussrö^3nenoder Vlc3nen unter sich hatte/ und war zu der Zeit der Ehrwüre Die Kirche 8r.^ckilliu5 ist die (^mKecirÄl oder Haupr-Rirche/ in welcher ich die Meß hörete thun/da auch derEr^blstboffgegenwärtigwar/ und mit seinem Erydisthoftzchen Ha-bil beklebet in stlizem Throu stunde mit einem Stab in seiner Hand; Als wir zum drittodervierdtin die Kirche kamen/ sandte er einen / der uns mit Wey/ rauch und andern lieblichen süssen Geruch bereichern muste. DerGroGHerr o.der3n!cIn,derCürckls^ der einen 6elperaten und innosen Reiter abgiebct/ todtete einsmals eines von^ seinen besten Pferden / indem er dasselbewrßirte oder allzusehr anstrengtte. oegen eine bekandte Epitzedes Berges l'ytKZßon ooer^il^^on yenandt/ da, hin ihrer wenig oder fastniemand/ihm folgen kont<';Erwar auch daß er aus lauter Vravaäe ilber eine Felsen -Klufft sollte gesprungen habcn: undwntenihnaltthstinevornehmstenMit Machervondergleichen v^ nen Beginnen dmch ihr Bitten und ernstliches Anhalten mit genauer Wuhk kaum abhalten. Es kamen auch ihrerviel um das Leben/indem sie oben aufdemBerg aus gettuncken hatten/ und solches wegen der übermüßiü Berg keinen Schnee /da doch vom solchen das ^Ipen. Gebürg / wie auch die Pirenälsihen/Carpachisihen/ und viel andere Berge in Europa nimmer beftcyet noch etUblöset smd.Der0^mpu3.Be:g aber wild mitvollem^ vcrschen/so bald der erste Negen in dle Landfthafft fallt; welches nicht unbckant ist/und halt ich dafür/ daß zur selben Zeit/ wann es in den niedrigen Thälern regnet/ es auch zugleich die hohen Berge beschneyc; und muß ich bekennen/ daß man diesen Berg sehr ferne sehen konte;dann ich solchen schon beMccilsoVer-dem itMaceclanim ins Gesicht bekam/ welchessiebenhig Meilen davon ist; und bestehet er nicht schlechter Dings in einem erhabenen Hügel oder Spitze, Kleich er zu Zeiten beschrieben wird / sondern er erstrecket sich einen grossen Weg in die Lange hin/ dadurch er das Bey-Wort/ welches ihmderPoct Nomeru5 gegeben hat / befastiget: Das ist: Er hat den langen Berg Ol^mpum zittern und bebend gemacht: und wie man solches Wort alldar nimbt/nemllch nicht allein vor eineLänge/son, dern auch zugleich vor eine Höhe. Dieser Berg strecket sich vornehmlich aus von Osten nach Westen/ und machet/ daß dieImnvohner/ welche unten an den Fuß bey derNord^und Mittags- Seiten wohnen/ eine unterschiedliche Mäßigkeit derLufft haben/ gleich als ob sie in solchenOIimaten und Himmels^ Strichen wohneten / welche ferne von einander lagen: welches den fegenden Worten des I^ucHmgrost ftn Nachdruck beysetzet. R5 ^ec '34 Sehr dettckwürditte und stnderbahre Reist« / NecmetuensimiBOREAN habitaror Olympi, Lucentem totis ignorat nodtibus ARCTON. ?HuIu5Ami!iu5.Rölnisiher General/schwebte und schwermcte bey diesem Berg hemm/ als er den Rönig perils überwand / und also Meister von gaulMgceclonwwurde. Als Konig ^nliocliug die Stadtl^ZnljK belagere tt/ hebte ^Ppiu3 ^lauöiu« die Belagerung aus/ indem er auf einigen Theilen des Berges Ol^mpuä grosse Feuer anzündete; Dadurch der Konig ^lnln. ckuä ein Nachdcncken bekam / als ob die gantzeRönnjche Mlachr auf ihn hinab käme. Allein dasjenige / was der Romisthe Burgerme^er >^rcu5 auf diesem Berge ausfüdrete/ das ist aus der Massen anmercilich; Indem er/alserwicderKonig^kiU^pum^denLehteudiesesNamensgeftndctward/ seine Soldaten aufden Berg 0l^mpu5 brachte/durcl? unbckalldte Passe u,w Wege/welche so beschwerlich wären/daß sein Bolck begtmg war/ sich nicda> zulegen/ und vom Berg hcrabznkligeln/ dadurch sie also cincullgemächltche und hatte Platz-Veränderung mcdcrwans machten : Seine Elephanten wurden durch sonderbare Erfindungen und lattrumcmcn , welche auf eine fremde Manier waren zugemacht / und cimg Sinns ein Gleichniß hatten mit einerBrücke/ dieman fortziehenkonte/ ctner unter den andern hinunter in den stachen Grund niedergelassen; gleichwie hiervon 5r. Walter Rawing ein mchrers schreibet. Und gleichwtedel'GrosseHcrrdieStadt^2nÜ2mjtsilnem Verbleiben alldargezleret hat; also hatte auch gleichfalls pliüippu«; der König aus ^tace-«ionien gethan. Dann wir finden / daß cv den gantzen Sommer/ in demseli bigen Jahr/ als^anniba! 52ßuntum in Spanien einnähme / allda hatte zugebracht. Allein ob Xerxezauch allhier war / als sein mächtiges Hcer durch I'kcilalien nach^ermor^olcn zog / davon geben uns die Historien keine Er« klarung. McinderKönigpkilippuä.derVaterdcsGrojsinAlexanders/ nachdem erdieIllyrler und pmmomcr oder UnFarn hatte zum Stillstand bracht/ warffseine Gedancken auf das Griechenland; zu welchem Ende er am ersten die Stadt l^arisla an den Fluß l'enc^ä gelegen/ einnahm/ und dadurch so eimn schönen Fuß in ^KelNlanien bekam/ daß er in den folgenden Ingleichen lesen wir/ daß5cipio. gleichwie solches C^rerzehlet/ ehe die Schlacht von pharjälien angieng / mit einer gantzcn I^eFjon in dieser Stadt seye gelegen; auch war dicscs der erste Platz/ dahln sich der I'ompeju^ nach seiner Niederlag begab; gleichwie hiervon LucgnuL also gesungenhat; Vij3it prima tax testisLarissa minx NoSile, nevictum&ciscaputt Nach- Edward Browns MD._________ r|? Nachdem er aber alldar nicht lang verbliebe / zog er längst den Flnß hin / und erreichte ein grossesSchiff/welches eben zur selbenZeit ellfcrtig und dereitwar/ denAtickerzulWen. Das lll. Kapitel. DerMlß?eneu8.EmberühmtcrKriegsZugwiderdicGriechm. Die Warhcit von desl^omernmdvapIineFabcl. Steinerne Brücke. ViilIclttn/wclchedieErdennichtbemchcn. Der Haven bey Voiw. Schiff-Brücke/an der Spiye8epi^. Dcr Owssc Herr war leichtlich zu sehen: Ehrbczeiguug gegen den-sclbcn. Sein Alter und Gestalt. ErFlußl'eneus, welcher längs derStadtl^n-Mhinlaufft/ist unter allen andern der Vornehmste in i'l'lolUUicn/ und inwel^ ! chcn sich alleandere mehrentheilö stürlM ; Dieser Fluß nimmt sclncn Ursprung vom Hcrg l'inäo' und indem er in den Galo-, nickiscden(Ic)lf(5iiiu8i'kerm3icuä)kommet/paßnet erdurch den berühmten Thal 17empegenannt/ und lauffet also zwischen den Berg Olympus und 0lla hm/ bis nach der See zu. In dem berühuttcn Feld-Zug wider die Griechen / hatte Xerxc« .diesen Weghm/ seinen EiuzugnehmcnwoUen: dann es erzchlctNerQckolU5, daß er Kbseegeltevon I'kermis, welches zu dcr Zeit 8alonicklheiffet / bis an den Mund des Flusses ?eneu5, umzusehen/ od aNdar einiger Paß wäre/oder ob manderglcichcn machen tönte / uw in das Land Thessalien zu kommen; als er aber nach gethanem Untersuch befände/ daß dieser Fluß keinen andern Paß oder Durchzug habe/ und daß solcher nicht könte verleget odcr verändert lv den/so sagte er/ anihn ha> benergeben; dann durch das Verftopffcn des Flusses ^cncuz. ftllte wol das Zantze Lcwd Tl'ej1alle»i crttnncken/oder unter Wasser gestanden seyn. An diesem Fluß sand ich des Nomcri Tpnkecon oder Bcy'Namcn aus der masscn angenehm/ und übereinkommend; dann dcr Sttom desselben/ wie auch dcr Grund / fmd gantz klar und hell: auch kommet die Fabel von ^ollo nnd Qclptine. der Tochter des ?eneu5. welchem cmcnLorbeer-Baum verwandelt wmdc/ hie an diesem Ort sehr wo! zu paß; dann cs stedcn an den User^ And Sanv.Plätze,^ dieses Flusses/ noch b is ausdcn heutigen Tag^sehr viel Lor-beer^Vaume. Es tst auch alldar eine schlme steinerne Brücke 5ber diesen Fluß gcleget/^ welcheil^ neun Sch.viug.Bögcn bestehet;Zwischcn!dieseBögcn sind annoch absonderlich eilige Lochec uul^Wege gemaches/und an das ftst«! Land gefüget// Nmdm,Wasser0Mmch/wanneVM )6________Sehr denckwürdige und ftnderbare Reisitl /__________ zumachen; auch den Ruin und dasNicderrcisen der Brücken zu vcrhindem/ bey schweren Wasser-Zeiten/ und hochgehenden Fluchen. DieweildiestStadtl.clrlssHvollBolckist/soslndvlelvondc^Türckcn/ welche ihre Zelten im offenen Feld an der Seiten des Flusses/imd an den niedrigen Theilen des Landes machen : solche Zelten aber sind mit mancherley Farben bemahlet/sie stehen nicht weitvon einer grossen ^ol^uee oder TürcllF sthen Tempel/und vonder Stadt ab / und geben also ein sehr anmutiges und lustiges Gesichte'. DiePlahen/oder das Tuch von ihren Zeltende waren so-chaniggeordnct und gcspannet/ daß sie gantz nicht an die Erde reichten; damit also die Lufft desto freyer und ungehinderter durchwehen koutc; dieTürcken haben gemeiniglich ihren meisten Verbleib in solchen Zelten / und brmgen das gchsseste Theil vom Tag mit 5Kerdcc und dog'y-Trincken zu. Der Haven/ welcher gartz nahe bey ^riilli anzumcrcken kommet/ist der^ jenige von Volla oder alt l'e^Z^ im 5inu l'eßaücli oder vemen i^co,odcrwie er heut zu Tage gencnnet wir2,in den (3ulfvon ^rmiro- aUwo nicht weit davon das alte H!-ß05pe!a5Zicum stunde; Von welchem Ottc die ^r^naulcn oder Schiff'Leute das erstemal zu Seegel giengen/ in der berühmten und bcruffe-nen Reisenach dolckaä; über welchen Weg/ dazumal der Grosse Herr Kundschafft von Candien kriegte/ wie aucb von seinen Asianjchen luid Afti-canisihen Beherrschungen / oder denjenigen Plätzen / welche er in Asia und Africa besitzet. Nicht weit von hier/an der Spitze von 8epi^. geschahe der gröffeste Schiff'Bruch/ dergleichen man jemals gelesen hatte/ des Königs Xerxeg, indem erfünffhundertSeegcl durch Sturm/ der aus Osten kam/ verlohr. Allhier an diesem Ort der Stadt I^riN3,konte man denochfardig/ wegen des vielen Ausreisens in diesen hciffen Landern: Auch hatte er einen sehr star, cken und gesunden Leib / und giebt er einen guten und tapffem Reiter; Sein Gesicht ist etwas sauer und ernsthafftig; gleichwol aber fället seine Ansprach nicht unfreundlich; und giebt er dem Volck von aussen einen Muth und Hertz-hafftigkeit/ um sich an ihn zu nähren / auch hat er keinen Gefallen / wann die Innwohner sich scheuen / erschrecken und weglauffen/ als sie ihn oder einige sei, nerAmt^eciicu5 bey dem Grojsin Herrn wäre. Der 8ukan oder Grosse Herr schöpffete grosses Behagen an einem particulircn Türckl^ sihen Priester / der ihm ungefehr in I'kei^lien vorkam/ und selbigen zu stt-nem<2Äpl2n machte;allew esgiengdazumal dieNede/ daß ein Priester von grossem Namen zu dem Grossen Herrn gekommen wäre. Als ^ckmctk der l'rimo.vexier allhiernicht gegenwärtig seyn konte/ so nahm der ^KZ/ma. cliam.oderL.eumanr-VezieralleStaats-Sachcn in acht/ und hatte das beste Hauß/welches in der Stadt war. Der ^a^sirlicbe Resident alldar/ hatte drey Dollmetscher/ derer er sich bey aUen Gelegenheiten bediente/ als er etwas mit den Türcken zu verrichten hatte/ von welchem Dollmctscher auch wir Men Unterricht und Anleitung bekamen vondcn vornehmsten Sachen/ welchevorsielen: dieses waren Personen/ welche chrerbittig und gute Sprach - Kündiger waren. S Dasiv. ,Z8 ______Sehr dettckwürdtge «ltd sittderbute Reisitt /_________ Das l V.Kapitel. Die Sultanin war zu Larissa. Sie ist etwas klein von Gestalt und Blattermaßig. Das grosse Fliehen dcrGriechm auf dasÄn-nahm des GrossenHerrn. Treffliche Music der Türckcn.Ein Frantzöfisckes Buck von di^ia. Viel Kriegs.Volck in dleser Stadt.DleSradt ist volckl eich und wohlfeil zu zehren allda:. Ordnung/wegen der trunckencuVollsäuffer und anderer lie» derl'chm Bursch. BenzudieferZeitwarauchdieSukanm/welchevondemSulB tanfthrgeliebttwird/aUhierzuL.aliffa ; Sie ist von Geburt aus Candia/ klein von 5tn N'illa'a Z^äd^ socyanig behandelte / daß er allhierbliebe / war/ weil er ^ürcklsch wurde. Dieser ^ul7um Lasdg, ist eine Person/wMcffer als ein ander Messer in der Hand/ da er dann sein Werck mit wenig Strichen oder Schaben ver, richtet/alsdannstehtteinWasser,Gefaßdabey/mitemem Hanlemüber das Haupt hangend / welches derBarbierer nach seinem Gefallen lässet lauffm/ und also das Wasser über sie gieffet. In einer von dergleichen Barbier-Stuben/in dieser Stadt L.ari>»ften waren/ welche man aller Orten w der Türcke's finde» kontc/sicware'. so reichlich zugcMet/mitSattclund Zaume/die mit Edel-ge,ie!n<'u besetzet waren/ auch dabey so wol abgerichtet und handbar / daß es eine grosse Lust gab/ selbige anzuschauen. Ich sahe einige Tarransche Pferde/ von welchen man so viel Wercks machet/ wegen ihrer Hämgkcit/ Geschwindigkeit und Dauerhafftigkeit/ allein sie silw schlecht anzusehen/und sollte maci esvon ihnen nicht erwarten. Als c^Faßi^ßa. ^mballaäculvo« dem Tartansibcn<2kc-im. einige derselbenPferdeanIhreMajestätdenI^, ser m Teluschland verehrte/ dunckte mich/dem ersten Ansehen nach/daß cs ei» erbärmliches und elendes ?r»lem wäre. Das Vl. Kapitel. Von der Sprach/die alldar gebräuchlich ist. Trockenes Wetter und Jahr-Zeit. VonderSündfiuth0euc3ii0N8. Meeren/ und derselben Ursachen, 'InigevondenGriechisibenKauss-Leuten lernen dieItalianisitie Sprach/als ist/und in diesen Ländern ememReisenden sehr wolzu statten kommet,all-wo hingegen die Franyöfische und^aretmftde Sprachen in cil.igerWcisegantz kelnen Dienst thun. Die Juden dieser Ges gend/ die reden insgemein alle Spanisth/ gleich man auch in Macedonien/ Servien und Bulgarien thut; und in UnZam gebrauchet wan sehr viel dle Hochtculsche Sprach. Ich war in Thessalien in einer sehr trocknen Jahr-Zeit/ so/ daß viel conliäerIdle Flüsse niedriges Wasser hatten / und einige gar vertrockneten; jedoch merckte ich an/ . daß alldar ein Fluß mit überfiüßigem Wajstr unter einem felsichten Berg hinschoß / und so'chcr nicht in kleinen Quellen oder Strömen/ sondern der gantze Fluß auf ein »ial kamuntttdcm Gebirge hervor. Das Land war gleichwol insgemem au dnMassen heiß und trocken, nnd kam mir dazumal eben in den Sinn/ wt" gar anders es nun allhier beschaffen sty / als es war gewesen zur Zeit des Oäucalionä. eines Römgo mw ^heAl:en / als in diesen Landen die denck-würdigeSündfiuthvorfiel/ welche/ wieunigesagen/ denganhenWinter dmch daurete/ und verursacht wurde durch die Zustopffuna des Flusses i'e-Q3U3, und desselbenLauffcs in die S«; dann in solchcll Fluß meinst alle an-dereeinfallen; Und hieraufmuste nothsaM eine UdclMssung vorüber- ist / welches flach / und mit Bergen beschlossen stehet / erfolgen. Noch sind cmige von der Memung/ daß in den vorigen Zeiten dteses gan, tze Land sey unter Wasser gestanden/ bis daß die Berge Ossa und Olympus, durÄ) ein Erdbeben wmden voneinander geschieden/und dem Fluß t^^neus also ein freyer Durchpaß gelassen wurde / um sich durch das lustige "lempe in die See zu stürtzen. In klIceäonien/zwlschen (3omPfale / zedoch sind die Wein-Stöcke und Trauben schwer/ und die Beere so groß/ als gute Pflaumen oder Zwetschgen/auch sehr clelicat von Geschmack. Der Wein fallt in diesem Land schr reich und vollmündig/allein der meiste Theil hat einen reun«, lischen oder hartzigtcn Geschmack/dem korax gleichend. Sie pftanhcn auch Toback/ und halten solchen vor besser als den jenigen/ der aus andern Quartiern dahin gebracht wird/ um weil solcher stärcker ist/ und besser als der ander auf die Zunge sticht. Die Felder sind besetzet mit Leindottmund Wollen-Bäumen / wiewol die Bäume etwas niedcrig wach, sen/ jcdannochgeben sie ein schönes Gesicht. Dieses Land hat auch Ubcrßuß an Mandeln und Oliven ; und lassen sich die Griechen diejenigen Oliven am meisten belieben / welche reiffund mit Saltz-Wasier eingemacht worden sind/ gleich als wir hingegen von den grünen Oliven Lust schöpffen. Die Kürbissein den Hecken mit ihrer gelben Blühe/ wie auch die mancherley grünen Dorne / und die durchgehendsgrosse Eichen'. Bäume / machen die Wege schr lustig. Der Scharlach-Beer-Baum/ Ilex ^occikra. oder der kleine llex.und die Scharlach oder Kermes,Beer/ deren ausgeprestm Safft man zu den Lmben Edward Browns M, D._____ 145 Faroe», gebrauchet/ und von welchen man auch die ^lkermes confection.» machet/die wachsen hier glcichfals: Von dem Scharlackbeer-Baum kom, men auch die (^accinielie. welche auf folgende Weiß gesammlet werden: Die Kinder und Huten suchen in dem Brachmonat ein kleines Bäum!ein/ auf dessen Stamm sie c^accimolis»Veerlein finden / welches Vaumlem von den H.1^erme5. Beeren hewor wächset: und weilen die Blätter dieses Baumleins etwas stachlicht sind / so haben sie in ihrer lincken Hand ein Gädleln / mit welchen sie die Aestlem etwas medrig biegen; In der rechten Hand aber haben sie ein Messer/ mit welchem sie die Aestlein abschneiden/ und die runden Blättlem / wclche so groß als Erbsen sind / davon herab neh* men / diese Blättlein gehen alsdann auf an der Seiten / allwo es dem Baum oder Stamm am nähesten ist gestanden/ und sind alsdann voUer BeeUein/ die kleincrals Linsen sind/ undausden Schlih-oderRießlein her, aus lauffen / und die Blaßlein / darinn sie waren / ledig lassen: alsdann werden sie von itireu Bläßlein durch das Sieb abgesondert und gcreimgct/ nachgcheudsfaffcnsiedicstlbige mit dem äussersten Theil ihrer Finger säuff, tiglichan/ und machen Kugeln/ so groß als Hün er, Ey er/ daraus: allciu/ so man sie zu starck anrühret oder drucket / so werden sie zu safftlg / und verlieren die Färb. Die jenigen nun / welche solche runde Blaßlcm von diesen lDoccinielie. Baumlein gesammlet haben / die brinqen solche ihren H cri ren/ der ihnen dann ein qewisses und gesetztes Geld davor giebet/ und die Würmlein oder kleine Bccrlein/ die da in solchen Bläßlein sind/durch andere absondern und prn^nren lasset: Diec^occinielie -Bläßlein hadcn in der Zeit/ da sie geschieden werden einen Geruch eben als Zlbct oder K4u- Oben auf dem Berg wächset die Schwalben-Wmtzel/ welche an^crs ^sclepl25 0der VincelnxkÄm.qenennct wird / welche Murtzcl mchta'rzn einnesiiches Gegengifftist / sondern sie ist auch zu mclm cleiper^tel, Klü ck-heilen aus dermasscll dlcnlich^ Ingletchen findet man auf den B' >icn dcn Nelwdnrum oder Nteßwurhcl' In dcn stcinichten Flächen abn trl.j r man die Corim^emDiücl( ^rä^um ^lubolum,) Majoran/ Roseumami und andere licblicdriechende Kräuter an DerAndom>Baum/ (l'laranuz) dersich sehrweltausspleitet/wäcl»-set sehr schön/ breit und groß in Macedonien / und giebet er emeu jrischm Sckatten; so daß man sich nicht so sehr verwundern darf/ daß dcr Nipsx)' 'cr3le5 den Democrimm unter einem .andern Baum zu ^bäara in Macedonien sitzend fände: Von diesem Andom-Baum habe ich einige Saamcn mit Wir in Engelland gebracht. Den Knoblauä) gebrauchen sie fast mehrentheils in allen ihren Gerichten/ und ihre Zwiebel sind ungemem / und beynahe zwey oder dreymahl so T groß »4<5 Sehr denckwürdige und sinderbareReisitt/ groß als die Beste/ so wir haben. Auch im Geschmack viel besser/ sie sind frisch/ scharff/ mid lieblich stechend und ohne allen widerwertigen Geruch. Hiewolich vor dlcstm kein Liebhaber der Zwiebel war/ so befände ich nichts-destoweniger diese Smten mir sehr angenehm und meinen Magen verstar, ckend: Dergleichen Zwiebel ftndet man auf den meisten ^ciil^cioncn / uni) issetman sehr vicl Brodts dazu. Ich fragte einen ckiauä, der bey uns war/ und fast durch die meisten Länder / die unter den Türcken stehen/ gerelset hatte / ob er wohl sonst irgend so gute Zwiebel hätte gefunden / gleich wie diese zk Meölk!icn sind;Darausgab er mir zurAntwort/dah dieZwiebein in Egypten noch b« ffcr waren: Hlcrvon verstund ich erst recht das jenigc/ was uns die Hei^ ligeSchrifft ausdrucket/ undichhöreteaufverwnndertzuseyn/ wiedochdas Mie/daß die Istaeliter fo sehr nach den Zwiebeln diests wndes vcrlangtten., Sie haben eme Frucht / welche sie I'küe^ll oder ^le^niZnjnennen/ welches eine Mittelfrucht ist zwischen Melonen und Gurcken oder KümmerliM gen/vonwclchemsiecinschrangenehmesGerichtmachen; Sie nehmen das MittMesamtdem Saamen heraus/und füllen es mitBratwmst-Gehäckan/ alsdann schneiden sie es unten ab/und lassen es aufsieden. DasVlil.Lapitel. ^hre^^enttn und Abgesandten. Kirchen. Daßa lldar mehr Griechische als Römische Christen find. Edelleute. Höfliches Tractament. Dle Wuryel ^ik^nna llm dlc Nagel und das Angesicht damit roth zu machen. Veränderung / welcher diese Lande sind unterworffcu gewesen. ^ts die Lenten von fremden odermlcheimischen Landen ange» het, so ist es / daß selbige aufden grossen Herren warten / alsl der l sorgen musten; Zu deme liegen sie offters an einem gefährlichen Ort / so / daß es uns nichtgut dünckete uns hinein zu wagen/ ausForcht/ daß wir möchten geplündert werden: dannobwoldieRaubereyen in diesen Ländern hange« straffet werden / so gehen solche dannoch viel im Schwang/ und sind die Land-läuffer auf diesen Handel wol abgerichtet; um welches Willen zur Sicherheit vordieReisenden aufeinigengefährlichenWegen Drummelschlagerverordnet sind / dergleicben ich in Macedomen auf einem sichern und engen Platz sahe/ daßeinalterMannauf derSpitze eines Berges die Drummel rühme/ welchesunsverständigtev ych Ytt WegVW Mordern und Land-Räubem ft^^^ Das Das U. Kapitel. Gute Pfcrdein diesem Lande. Wle sic beschlagen werden. Ve-schimpffun.; eines Türckischen balla.Dle Fütterung der Pfcr-de. Wle man dle Pferde in die (^ravanlKi-Ä stellet. DaS Pftügrn mitOchstn und Büffeln. Irhatten aufdiestrNeißzn unserm Glückgute Gemächliykeir: denn als wir von Gomorra abreiseten/so wurde unser Schiff durch ein anderes Türcklsches S6)iffoder Saick mit 24. Nu, dern fortgeruderr; auf einer Seite ruderten die llngarn / unV auf der andern die Teutschen / bis daß wir nach Molch / einer leit hatten/ welche unser Schiffan ihre Saickmitachtzehen Rudern festma-cheten und die Donau herab ruderten/ und also durch unterschiedliche merck-würdigePlätze nachOfen kamen/von daraus wir gulcGelegenheit hatten nach Lelßraäo oder Griechischen Weissenburg zu reisen / aufoffencn Wagen/welche mit zwey/ drey bis vier Pferden bespannet waren / und die uns mitgrosser Eilfertigkeit durch die lustige Flächen und obere Landsgcgend hinbrachten; Bon daraus reiseten wir durchServieu oder andernProvincien ober Gespan-schafften / und wurden allezeit mit sehr guten Pferden versehen / welche eine geraume Zeit und zwantzig Meilen in einem Futter liessen/ auch waren sie sehr wol zu Fuß/ davon ich eine gute Erfahrung hatte/wann wir m einigen Gegenden uder grosse Verae musten/wie auch über unebene und klippichtePlatze/unö übcr die rauhen Felsen hin: Diese Pferde waren etwas freywillig/welchcs diejenigen/denen die Pferdeanhöreten/ unsernSpornzu dancken hatten/ dergleichen sie selten gebrauchen / und die Türcken acmtz nicht / als denen wir un st, reSporen leiheten und gaben: Noch silld diePfcrde sehr handbac u«w gcltn-de in dem Mund/ und wann wir Berg auf.oder abwcrts mustm/ wustcn sie sich nach solchenWegm gar hübsch zu schicken/und als wirzu Fuß giengcn/wolltcn einige derselben/ sonder daß man sie leitete/ uns nachfolgen; Sie seynd leichter und weniacr beschlagen als unsere Pferde: und wann ein Fuß beschlagen ist / so lüfften sie solchen/und seheuihnaufeinenkleinenVlockdrcyerZollhoch/und schrapen und feilen ihn also ab. Man findet mehremheils in allen diestn Ländern sehr gute Pferde / welche sehr qeschwmd sind / jedoch verkürtzen sie derselben Schweissnimmer/ sondern lassen ihn in die Länge wachsen / solchen wissen sie zu weilen sehr art-Uch aufzumachen oder aufzubinden: auch haben sie die Gewohnheit/ wann sie hier und dar auf der Reiß sind / offtersvom Pferd zu steigen/ und selbi-ses mit Gewaltbepm SchopffzuMM/ dadurch sie meinen/ daß sie es aus der/ Edwat-ct Browrts M. D* 155 dermassen erfrischen ; Solches helsftn die Frembden/ welchedieser Orten reisen / ein Croatisches Futter. Der Laila von i'emezxvHr beschenckete et-nesmahls den Fürsten Ka^o^i mit einem Pferd/ welchem der Ka^o^i die Ohren/ Mahne Ui^d Schweiff kurtz abschneiden ließ/ -und solches wiederum ' zurück andenNa^ sandte -. Dieses sollte nian noch wohl für einen Pferd, Schmuck und Zicrathm Engelland halten; Allein der Lalla nahm solches vor sothanigen ^tlronc und Hohn auf/ daß er nicht nachlleß/ den 5ukÄN und andere Fürsten gegen diesen l<^o^i anzuhetzen; und ^w psung mchtverqeben ; sondern brachte ihm endlich mit Hülffdes Türckens/ desTartern/ desKäystrs/ desPoUeusMdöeSKÄL^i Wenen Landleuttll seinen k.uin und Verderben^u Wegr. Was die FütttmngderPserdebelangtt / so machen sie dazu keine hohe Krippen odn Badren / un'/ihrFutter heraus zu nel>lnen ; sondern sie ftl-gen dem Gcsetzder Natur/ und legen ihr Heu auf den Grund nieder/ wel« chesvordie langhalsichten Thierexlmallerbequemstenkommet; Ihre Herbergen sind hart / und haden manmchmahlwemg;ur Decke über sich. Zu La- und die Höfe an den Häusern voll davon waren/ damachteman den Platz zu ch, 'ver Futterastoben aufden WaA. Inden c^arÄv^nllii-gäwerden diePferde e-dancket vor ein dlmckend Stückleinvon ftnff Pmns oder zehen Creutzer / mit welchem sie ihr Hanptbezierete/ solches neben andern Pftnmgm an il^e Stirn hangend ; eilige unter ihnen die ttagenDucaeen/ Perleu nnd an-dere köstlche Stemean derWmne / welches kein unangenehmes Gesicht Mt. Nachdem wir aufunserer Reiß allein bekümmert waren/ wie wir uns Mochten vor Müdem hüten / so bekamen wir auch unverhofft eben dergleichen Schrecken von Wdtffen und Hunden/ ungefehr bey den Gebürgen in Fel-vlen; Insonderheit <7b er in grossen, und breiten Waldern wurden wil Hetigsvon den WblOn verMnchigetmidIttHrmiresjabsonderiich zuNachts/ indem fte selten miterUessen/m grosser Anzahl mchl welt von uns erschrecklich zu heulen/ wohl auf unserer Hutzuseyu/ und ulls dicht bey einander zu hallen:, und eben/ q^eich wic uns die Wölf? fe beschwerlich waren/ so war auch die grosse AnzMder Hunde m diefta Qummcn sehr aliflwsveichaffct: Wir kamen nicht so bald m eme Stadt/ «der sown dieselbe verliessen/ so kamen Hunde / die mW anliefen/ imd an-belleten; auch die Pferde in die Bemc bissen; In deu Häusern/ da sie wa-,en/ thaten sie mchrs als blaffen und knorren/ so / daß man sonder Stock tmdKmttelmcht sicheri^dasHaußoder Hof hinein gehenkunte: Solcher Gestalt schiene es fast unmuglich / daß diese Städte folten können von dem MerstiUOenl Feind überrumpelt And eingenommen werden / sonder daß Vie Hunde nicht sotten gute Kuudschaffc davon habm/ und glaub ich m Warhewdaß sie cbm darum an dergleichen Oertcrn gehalten werden: dann die Sonne gehet fo bald nicht unter / oder sie begmnm all zu blaffen unv bellen / und solches währet die Nacht dnrch biß an den Morgen z^ Die Smdtvon ^t.^lalo mFrqnckreich / wird Mauf dergleichen Weist be-wal)^r / allwo sie die Hunde des Nachts a:nl 0er Stadt lassen gelien / auf welches sie so rMy^ em gantzes Lager von Soldattn D chrerBcfchlrml:nghattcn:Merinnere mich / daß mn- anch Vergleichen Hnndsgeras bey l)er festen Stadt Gonwrra zu Händen stieß/ denn als ich, lmgefchr um Mitternachts in diese Stadt kam / so war selbtge ft voll vM dergleichen fthrecklichtn dlaffendm Hundcn/ welche uns auf den. Leib ticffen/ daß wir froh waren/ zu unserer Besihützung und Belialtung, als wir das WachchiUlß erreichen kunten/ solang/biß daß man ein ander K.oMiuemundHechergvHl:un,smwjel^ Das Das lV. Kapitel. Elender Zustand der Christen; sonderlich aber der Sclaven und Gefangenen. alldar. Die Türckm geben Achtung aufdic Art ihrer Sclaven. Gedult gegen den Sultan. Iestr Lande ward ich fast gezwungen mich über die armen ChriB sten zu erbarmen/ als ich sahe/umer was vor Furcht und Scheu sie dieser Orten wohnen; indem ich in acht nahm / daß sie / ft bald sie spürten/ daß wir uns zu ihnen nähmen/ sich aus dem Wegmachten: In Macedonien sahen wir Mann und Weib sich m den Wald verstecken und verbergen / um uns zu vev-Meiden/ Ulid oor unszüfilchcn ; Wlrimhmenaber zuweilen dieMüt>ihnen nachzureiten / Utw sie von lhrer Thorheit und unndthigen Schrecken und Angst tu befreyen. Darüber ich mich aber am allermeisten bewogen fande/war das erbärm-ltche z^e^tacul und Anblick der Gefangenen und Sclaven/welche man in dies und von ihnen gleich erzehlcn höret/ auf was vor unterschiedliche Welsen sie m dergleichen hatte Noch sindgeras wen, und wie sie in dergleichen Beschaffenheit und Zustand verfallen sind; da höret man dann / das; einige hierzu gekommen sind durch Verräthercy, einige durch das Unglück des Krieges; andere weii man sie gestohlen hatte / und daß sicvon den Tanarn weggemubet worden / als welche die Türckischcu Länder vollauf damitversehen: Einige von diesen armseeligen Leuten/ die haben stetigs einen Herrn gehabt; andere hingegen haben vielerlei) Herren ge, habt / an welche sie verkaufft worden : und zwar offt an welt von einander Delegenen Orten: Allein die allewerzwciffelste Gelegenheit haben diejenigen Sclaven/ welche bey Hofstnd/ und den Grossen Herren zugehören; dann ^ichekonnennimmergcrancioniretoderfteogekaufft werden; Dergleichen ^dclav kammirvor zu ^^ribu^a in Macedonien / da er vor dem PostHaus wlste Wacht halten / welcher ob er wol keine harte Bedienung hatte/dannoch ourch diefts Unglück aufs äusserste Übel daran war / weilen kein Wegzu semer Glos'mg mehr übrig war. In Thessalien traf ich einen Sclaven an / dessen Nahmen S»gmmid war / und welcher bey unterschiedlichen Personen und in mancherley Lan, dern ein Sclav war gewesen; Er war ein Ungar/ undzuGraengcdohren/ und in den letzten Krieg in der Schlacht bey Barachan unter dem Graftn «orchatsch gefangen genommen worden; Erstlich war er im Dienst gewesen bey einem Türcken / alsdann ward er an einen Juden verkaufft worden / an welchem er einen harten Hcnn gehabt hatte; Von diesem wal^l zu emcm U« Arme- Edward Browns M. D. ioa — ._______________________________________fc__M______i--------- fW ■ i^_______Schr dettckwürdige llnd sinderbate Reisitt/ Armenier kommen/ bey welchem er sich so, wohl gehalten/ daß ihm dieser seini Armenischer Herr seine Freyheit gegeben / da er dann nacher Larissa zu wohnen sich begeben/ aUwo ihnderKäyserliche l^eliäentunterhielte; Ich schopffte im Umgang dieses Menschenein grosses Vergnügen / weil er ein erbarer / ehrli) cher und gutartiger Mann war / und der seinen Christlichen Glaubcn ln allen diesen mancherley Unfällen des Glücks gleichwol nochbehalten hatte: Er redete gut Ungarisch/ Sclavonisch/ Hürckisch/ArtMliisch und Lateinisch;. Er zeigte mir unterschiodlicheAbbildungen vstnviclnley CiözrerwAbtheyen/Mo-squeen oder Türctischm Tempeln /und von anderen vornehmen Gebäuden /^ welche in Armenien/ Nunaberhoffe ich/^ daß dieser Mensch in seinem Vaterlqnd styn sollen Die Türcken / welche eine gute Erkantnüß von ihrelr ^fängcnm nach ihrer unterschiedlichen- Lands«Art habt« / machen ihnen gewisse An-nierckungen über dieselbe - Dennsie sagten/ daß ein Nuß am bedien aw das Ruder dienen ;> Hingegen ein Georgian gebe einen? qutcn Hoffmann /': ein Aldanier aber einen guten Rathgcber. Eingewijser Türck / der in unse? rer GesBschafft war // als er mit Fleiß auf einen gefangenen Georgian Ach^ tung gäbe / welcher ini seinem Zustand sehr erniedriget war / sprach demselben einen Muth zu/ und bate ihn/ daß erftllte lustig und frölich seyn/ dabey noch fügend / daß er noch einsten em grosserNal,n/ und üer.Beste in der-Vürckeykönte werden.. ^, Als ich das erste mahl den Sultan /' overven grosssn Hnrn / zu sehem g'ienge/ ft wollte unsi^0^2n^^ki2Uä nicht allzust und da ich ihn um die Ursachen fragte / gab erzur Antwon :^ Ich habe kein grosses Wohlgefallen dem Grossen! Heun, allzu, nahe zu seyn:. und als er nachge-bends erzehlete von einigen: Bässen / welche erwürget worden sind ; und ich dabey fügte / daß er um dieser Willen^ glücklicher lebte./' dann ein k^ssa,. sagte er / daß man solÄ)e Dinge mit Gedult müste aufnehmen / dieweil UNB sir gantzeS Leden^ in des 5u!tan8 Händm stehet: In euren kleinen Konig,-reichen/ und Republkken / fuhr evweitev ftrt / werden dir beschuldigten Leu-ttuntersuchtlmdüberzeuget; AlleinunseuMossesNeichkanaufsolcheWciß und so es geschehe/ daß der 5ul^n nun gleich jetzund jemand nach meinem Hauplfendete/' so müste ich zuftiedeli seyn/ solches mit Gedult herzugeben / sonder zu fragen warnm ?, Diese des Okiaus, Worte brachten mir in den Sinn / daß man in dleftl, Landen haben mut pa> tien^a iin 2 peräer w teft2. e poi paüen^ , daslst: GedultbiszuVer-liming des Haupts/ und dannoch all Gcdult. ferner dalttn wirunterWe/ gen ein mannigfaltiges erinnern unserer Sterblichkeit / durch die Gelegenheit der Gräber und Grabmähler / welche allda stunden / insonderheit bey Grie-chisthweijftnburs;. > ^pLMi^ lm Edward Browns M. D._____ w Das V. Kapitel. Begrab«Plätze. Die Manier und Weise der Gräber.Andacht aw die Verstorbene. Grabstätte in America/ von vier Elen lang.. Kirchwcihen oder Iahrmärckc. Music. DiePestilentz. V BwoldieTürcken melmntheils bev hohen Wegen begraben litt ^ gen/so sind doch gleichwol ihreGräbeunsgemeln nicht seh!prach-U tig/und bestehen sie mehrentheils bloß allein auseinemStein/der an dem Ende des Hauptes und der FUe aufgerichtet ist. Wie, wol ihrer ttlichcSteme v^n zwey/drey oder vier Cllcn hoch alisfe-tzelrEinige derftldenlhaden an dem Ende des Haupts einen T'u-«p3nc »n oen Stein gehauen ;,andere hingegen setzen an dessen Statt zwey steis nerne Säulen; einige gohm noch etwas weiter / unv lassen ihre Gräber etwas aufwärts erhöhen/ derMchcn bey uns (in Europa) geschiehet / und', aisDann stellen sie noch zwey Säulen daraus/ eine an das Haupt/ und die andere an die Füsse:- aufsolcheWelft sahe ich zu 5copi2 einige dergleichen Grä-' der/ welche sehr hübsch'wmen/ auch noch zwey andere Begräbnüssen / welche aufdie andere Malnsr waren: allem die beste Manier? welcheich dißfalls kluite' Macht nehmen/war/daß sie eme« Zelt bauen/der von vier Säulen unterstützet wird.. Alswir beyft^ockna m Servieu nach derMittags»Seiten reisiten/ sä-< heichander Seite einesBerges ein grosses Türckifches Grab/ ohngefehr viev Ellen lang/samt einem viereckichtcuPlatz/derMmitbe^^^^ wie mirdn Okiauö siWe/einGrad von einem ihrer Heiligen wäre;um welches' Nillen er/Vnmög seinerPfiichte/seine Andacht alldarverrichtete: In ctlis cbcn andern Ocrtttn bemerckte ich/daß die Frauen Donnerstags undFreytags-. Nachts die Gräber zu besuchengiengcn / imd ihre Andachten aufdcnGrabcrm ihrer verstorbenen Freunde hieltm. Diestr Mesenhafftige Heil^ hier begraben lag / dcrzwar wchrhafftig ein becmemcrMann j;u stincr Zeit /' um dmheiligen Knittel zu schwicgcn/mitwelchen derTürck seine Ncligion und . Herrschafft fortsehtte; und wann er so lang als ein Grabzeichen ausweiset/ ge< -wesen ist / so ist er eben ein Vergleich en erschreckliche Person gewesen / als einige ^ von den BataZonifchen Niesen/welche man mahlet aufuntersthieyliche Land,. karten von den Südthellen America/ mit langen Pfei^n/ innrem Köcher.Ich) muß bekennen/ daß ermirftcmbd vorkam/ daß die 8^mroder Gcstalteines Menschen sich zu einer solchen Höhe sollte ausstrecken. l^nNcur >Voo6 eine' verständige Person/ versehr schone und nette/ wie auch cunüle Landkarten« gemacht hatte von der ^^iiunischen Straatv und desselben Eylanden/ wie auch von der Kiste des Silberflusses/ oder kio clelHeianai biean Lal^. «f3________ Grabstätte beynahe vier E8en lcmg in den Mittagischen Theilen America gesehen habe; welches ihm noch mehr Verwunderung gab/ weil er niemals einigen Americaner/ derzwey Ellen hoch war/ gesehen hatte/ um welches Willen öffnete er eir.stmahls ein dergleichen langes Grab von einem Ende zu dem andern/ und fände einen Mann und eine Frau darinnen/ jedoch in sol-cherrolimr. daßdesWeibes Kopff unterhalb des Mannes bey seinen Füft sin lag/ welches Lager dieser zwey Personen freylich wol ein Grab von derglet, chen Länge erfodme. Jedoch damit wir wiederum aufunser voriges / davon wir abgelvji chensind/ kommen/ so begegneten uns eiuigePlätze/ aufweichen man Tür^ ckische Iahrmärckte oder Kirchweihen hielte / welches gemeiniglich auf einem grossen oder weiten Ort geschiehet. Sie sind beschlossen in cnyc Gassen / und avgethclletinkleme Gänge/ ren /welche man verkauften will /mitsich bringet; Man kan s,ch alldar belu/ fiigen mancherley Schlag der aufgemachten TürckisthcnKleider zu sehen/wie auch solche Dinge/ Oiegantz anders sind/ von denjenigen/ die wir in unsern Ländern zu sehen haben; Man höret auch allerley Sorten von Music/welche/ ob sie wol schlecht und gemein war/ st bracht sie uns doch gleichwol veränderliche Lustbarkeit. Die erste von dergleichen Kirchweyh/ die uns vorkam/ war zul^elcoa oder l^elcovia an dem Strom I.ipen^a in Servien. Es gab uns auch nicht geringen Trost / daß wir das Land so ftey von der Pestilenh fan, den / als welche uns nur allein zu ?re«äinH. einer grossen Stadt an der Seite des Fleckens von ^ossova vorkam; dann als wir an dieses Ort kamen/ wur, den wir in einem sehr guten Hauß rraAiret/ und gebracht in einen weiten Saal / der mit Tapetren und anderen Zierrathen wohl versehen und accom« mockrttwar; allwo wtr einen Türcken an dergleichen schweren Kranckheit be-hasstet fanden : Unser f^kiauz machte nach Art der Türcken nicht viel Wercks davon/allein einige andere hatten dergleichen ^amememem nicht dabey / um welches Willen wir uns zeitlich von dar wiederum weg machten / und bey der Nacht reiseten/ welches zwischen dem Gebirg lag / kamen / allwo wir gute Bequemlichkeit und I^-äkment faMtl. Das Ecfwarc? Browns D.M._____________ i$$ Das Vl. Capitel. Die Türcken verwunderen sichüberdas Schreiben des^urorl?, ihre Schreib-Federnsind von Schilff-Rohr : Ihr Papier und Dinten. Die Q^ustn find bcqnem um Landkarten zu machen. Die Landkarten von Ungarn sind nicht gar zum Besten gemacht. >Ie Türcken schöpffetcn ein grosses Vergnügen/als sie mich schreiben sahen; denn so bald ich in ein Hauß eintrat / so zog ich mem Papicrnee Buch hervor / um aufzuzeichnmalles / was mich merckwürdigdunckte. Dieses als sie es bemcrckcten / stunden sie rund um mich her; und gaben aufdaöPapicr Achtung/inglei-chcn wie das Buch gebunden war; E'.e warcn verwunden/daß ich so fest schreiben kunte mit einer solchen Feder/die von einem Ganß, Kicl ge-machet war-Sie die Türcken schreiben gewöhnlich mit einem hauen Schilffs Nohr/welches sic eben gleich wiewir uissereFedern zu zurichten pflegen. Einige von ihnen / die tragen ein hübsches küpffemesDmmi-Faßbcy sich / welches sie an ihre Seite herab hangen lassen; ikre Dinten istgut/und ihr Papier glatt und eben/ aufwclches sie sehr artig zu schreiben wissen / gleich wie ich solches indes 8iH!t2N5 Paßbort/den ich mit mir nach Hauß brachte / noch ausweisen kan. Ms ich einige Gelegenheit fmldc/so halt ich die Manier/daß ick zu Zeiten einige Landkarten ansahe/wckhe ich mit mir sühne; über welches 0imerauskommenisi. > Das VU. Lapitel. Bequemlichkettmit^jaustuumzugehm. UnttrhattlmgwitTo-backundKoffy. DleTürckensindstarckeTobackStrincker^ Einige Erzehlungen desKäyserlichen CumreS. > Eh hatte em grosses VergMgen mit OKiausen umzugehen/mso«-derhelt mitdenen/dieschonHtwas bejahret waren/ dann sieredm MteMiedlttheSprachelMnd habm viel Lälider gesehen/insgemein lMmanMte Gesellschafft an ihnen / auch sind sie bequem/ vonviclen Dingen Nachrichtzu gcbcn. O5m2n^diau3, so mit uns rcisetc /war ungefehr bey ftmffzig Jahren alt/ undkonte er gutTürcklfch/Sclavonisch und Italiänisch reden;Er war ein tapfferer/getreus «r und ehrlicher Mann/ der sich sthr sauber und nett hielte; Er erzehlete mir/daß cx das grosscste Theil de« Türckey durchreiset habe/ und als e« alt zu wcrdeu be, gunte/letzteersich zuOfen in Ungarn nieder/ alsein^kiau8l>esVe^eräam selbigen Ort; als welcher Platz ihmebesser / als einig andnennder Türckey gesicl: Dieser 5Kiau5 nahm zu Ofen einen sehr höflichen Abschiedvon mir/ michbegleitendbiszumThorhinaus/mBnechstvielen^cheu sagen/wünsche-te er mir/ daß ich glücklich in mein Land dcrmaleins kehren mochte; Ich bekam in der That durch die Gelegenheit dieses Qkiaulen« auf meiner gcmtzen Reiß eine gute Beschleunigung / und wurde allenthalben freundlich und höflich empfangen: wann ichin em Zimmer kam/ in welchem Türcken sassen/ wollten'sie mich bem üssen/und meine Hände berühren / mit ersuchen / dcch ich mich bey ihnen sollte niedersetzen / alsdann bothen sie mir ihren Koffy^ranck an/ auch zuweilen wo! etwas Toback; und bey den Mahlzeiten nöthigten sie mich/ daß ich wohl und hertzlich essen sollte: Allein auf etlichen Platzen begunten die Jungen und daS gcrlnge Volck mir nachzuruffen 835tkiu <32ur, das ist/ der beHarm Ungläubige; Ingleichen ein Iud zu Larissa/ welchen Edward Browns M. D. iSt ich gebraucht hatte/ um einige kleineDingevor micheinzukauffen/ der gab' niir, -4c zu verlieren. In llnftrcr ZtN'uckrciß bekamen wir einige Erfahrung von der Vürcki/ fchen Ilarhpstcgung zu k^iduclüa in ^aceäonien; denn als wir von 5^ FiMolc über dic hohe F^ !sm reifeten / so begegnete uns / ehe wir nach ^si-düc:liiZ ka'.uen/ cill Türcklschcr^^; welcher einen grossen Staat und Ge? Mcpp bcy slch hadeno / alle Post-Pferde zu ^ßribuc^lci zusammen gcklau, bet hatte- so, dasi wir mchr Zelt genug hatten/ daß wir mit dergleichen-Don andern komen versehen werden ; um welcher Willen wir vornahmen / mit unst^n Pferdenwelm zu reiten/ dieweil wir nur einen ebenen Weg hat? ten / und unstre Pftrde lioch siavck llnd bequem dazu waren ;. derowegen rittenwirforrmit ebendenselben Pferden/ jcdoch wurden wir/ ehe ww «us der Stadt kamen/ verbinden/ und von dcm Postmeister vor den ^<,. ^ik deinen Türckiü'hcnOfflmcr) gebrachr/ dergegen uns einbrachte/daß wlr »hn verachict oderaehonct hätten/ indem wir dllfch dicse Stadt wären gezogn / sonder bey stillem Hause Pftrve zu nchmcii/ darzu er dach vou Dem C>ro.ffen Herrn ^ppwbäliun und Freyheit/ dessen Di Gm also hierdurch ein Schade« wäre gcjHeheu / und cr keinen?ro6lZenoM« hätte. Der c^agik. nachdem er mit den Beinen Trentzweiß ausdem Teppich-sitzend / und semen Elcudogcn aus vier oder fünff Bücher in ^olla, die er bey sich hatte/ steurend/ diese Sache bey sich erwöge/ befahl er seinen Dienern / daß maneinem jeden sollte eincnBecher von Coffy welche andenTürckenTributgebcnlDasSmröpffen.Stcin-kohlen. Kreyde-Adcrnvonallerlcy Farben. Bader. Wasser/ um die Instrumenten zu bewegen«. Sllbcr^Erde^ Wind-Music. Ls ich zu Gomorrawar/ unV meine Neugierigfeit/ so weit als sich die Herrschafft der Christen alldnr ausstrecket/ all-daryoUbracht katte / so verfolgte ich mein Vornehmen nach den Kupffucke3 das (^ommgnäa hatte/ als an welchen ich Brieffe mltdrachte/ mid ihm bchändiqte/ rermirdann aucb vicferleyGewogcnkeil crzeigt^Damachp^aittcnüber denFluß/lmdkam nach Freystadt /eine schöne und grosse Stadt / welche aber unlangstcn von den Türckcli istad.qebl'andtworden. Der Graf ^ls^c^ hat allhier ein schönes Schloß/und in der Stadt ein grosser Haus/davon tchemeAbzcjchnüß nahm. Die Lutherischen haben auch eine Schul oder ^olle^ium allhier/ jedoch mit den übriqen Gebäuden gennmret: Sie müssen allhter an den Türckcu einen I'ridar bezahlen/ nemlich desIahrsachtUngarische/welche bey nahe unsers Fluß nehmen immer ab / aus Urfach wegen seines schnellen Lauf, fes: Seiter zwantzig Jahren her/ waren auch gleichfalls warme Bäder / an! der andern Seite des Flusses / allein sie sind nun der Zctt mit kaltem Strom-waffcr bedecket: Dicfts warme Badwasser lässet allezelt etwas weisses im Grunde sitzen / wie auch Zinn / Kupffer oder Sllber / welches sonder Mlttck - so schwart) als Dmten sind: Gany nahe bey dteftn warmcn Bädew ,st em Steinbruch in enligen Kalch-ovcr Krcyd>Adcm/ welche sehr lustig anzusc, hen sind / dcmi selbige Kreyde ist von allerley Farben / ohne nicht grün ; Al dem fmd diese Farben so fein unteren^ndergemenget / daß kem gemahltes M« pier diesem gleich kommet. Wir wa- en aWer-den lg. ^tartu ^nno '67,. daß Vas Mttter sehr kalt ware/ so/ daß ich keinen Sinn hatte/ mich in so offellsnPlätzen zu baden/ wicwol ich in emi^en derselben so wol W eiber als Kinder baden sahe; In/ bleichen giengdl3stü sandte mw der Herr Gras 5Qucbe5 etliche Teutsche ^ Mußqmtjerer/ um uns durch das Qon:^duirende Land zu begleiten / und auf unserer Reise zu beschirmen : Wir pluNttcn bey Kipnik vorbey / wie auch vor einem Schloß / genannt Oo^acci, zuachörend dem VZron Lorini, Und kamen des Nachts nach I^polclwn . qelcgen an dcn, Fluß Neu l^5Q». «llwo die Stadt samt der Kirche in dem letzten Krieg verbrannt wurden/ Nnd noch nicht wiederum rep^iret waren. Eine Meil von hier zu Lel> ^l^ find auch warlNeBäVer. Den folgenden Tag kamen wir nach Olecfcnz. dessen Ilinwohner in den R rieg gefänalich weggeführet wurden. Ferner rci, l«tmwir durch kinen groWn Wald.bey Hochwiese/ allwo die InnwohneV mshrenL M Sehr dettckwürdige und stnderdaee Reisitt/ HnehrentheilsTeutschewaren: Wir kamen nach 8crnowi^, gelegen andem Fluß Gran/ allws cm Schloß auf einem Felsen lieget; wlewol dieStadr dannoch Schalung muß bezahlen an den Türcken/ als welche offtmahls sie zu besuchen kommen. Den folgenden Tag reistten wir früh in der Morgen-Stund über den Fluß Gran/ und kamen m das GebirgeI^oär^^ , bey welcher Stadt ein schneller Fluß hmlauffet/ davon sie grossen Dienst ziehen / und welcher ihnen behülfflichist/ ihrelnftrumenten zu bewegen/ welche sie gebrauchen zn Ven Wägen/ waschen und schmeltzcn der Silber «Erde: Wirreiscten über einen Berg / welcher Hell genannt wird / Erden gegraben wird: Diese Stadt ist wol gedauet / und stehen drey schone Kirchen darinnen; die meisten Iunwoh-r.er derselben sind der^uthenschen ^ehre zugethan. Es sind auch aNhier drey Schlosser/ erstlich ist das alte Schloß in der Stadt/ allwo eine Wmd,oder Blaß^Music von blasenden iMrumenten aUe Morgen um 6. Uhr / des MW tags um i2 / und deZ Nachts um 6. gehöret wird : Das Zweyte ist das neue Schloß/ welchesdmcl) eineWittftau gestiffttt wurde/ welche den Galgen von diesem Berg ließ abnehmen/ und an dessen Statt cm schönes Gebäude i)inschcn; Das allwoste- tigs Wach gehalten wird/ umdas Herannahen der Türcken in acht zunehmen HO zu entdecken. Und wivd alsobald in dergleichen BegebenheitKundschaM GGeben durch das AbschiesscneinerFcldschlangen: Die Gassen dieser Stadt ^leqcn theils lM) / theils niedria, wen das Land allhicr herum sehr uneben un> ungleich ijl. Das ll. Capitel/ Dle Waghalse um die Bergwcrcke zu entdecken. Die Namen der Bergwerckc. Sildcrmilch. Die Bergwerck zu finden brauchen sie keine Wünscht utcn. Das Bergwcrck dlc Wind-schacktgenannt. Wasser-Instrument. IneinigenOcrtern der Bergwerckcist cs jchrhciß/ und in andern wieder kalt. Gefahrm den Bergwercken. Leichwie allhicr viel Bergwmke sind / also werden dadurch viel Waghälse gemacht/ um ihre 5armn zu suchen / angetrieben durch den guten 5uccek, welchen vtel andere gehabt ha/ ben / und denen solches wohl geglücket ist: Dann wann sie welche am allermeisten bearbeittt werden / sind: der Windschacht und die Vreyfaltigkeit. Die Berggrude/ Dreyfaltigkeit genannt/ istsiebentzig Klafftem tieff/ sie wird gebauet / und mit grossen Kostender unterirdischen Wcrcke offen gchaken/ und stehet der meiste Theil von dieser Fundgrube in einem Erdhafftigen Grund. Die Erde/ sd daraus kommet/ wird sehr vcl lan, get, und slhet solche gmieiniglich schwartz aus / lmd ist mir einer weissen fet^ ten Erde bedecket; so/ daß die Wasserströme/ allwo sie diese Ertzhafftige Erden bcarbeittn/ MehlhafftiZ und weiß werden/ welche ich davor hatte/ 'daß sie diejenige 8udttaM2 und Kanone sey / welche man I^c QunZe oder Sildcrmilch hcisset. UnterschiedlicheErtz'Adernin diesem Bergwerck/ die lauffcnNordwärts/ auch liegen andere reiche Adern gegen Nord-Osten: Wann zweyMern Creutzweiß über einander lauffen / das halten sie vor ein gutes Zeichen; so/ daß alle Ertzgänge nicht eben selbigen Strich halten/ ob sie gleich von einerBerggruben smd / welches dienen kan um selbige zu ent< decken; wiewol mau nichtvor gewiß sagm kan / welchen Weg diese Erhga'n, Ze lauffen / ober aLwo sie seynd / biö daß manK durch fieißiges und unermü-HetesArdeitcn'endllchin denBergwcrckatten / und lag das Ertz/ als sie begumen/ nicht weiter als zwey Klaffter tief von dem Obem Grund ab -. Und an einem andern Platzgmben siezwölffIahr nach einanderglcich fort/ und fanden letzlich noch einen Gang / der in wrher Zeit allcihr vorhe-nge Arbeit gut machte: Ich war an unterschiedlichen Oertern in diesem Bcrgwcrck / und gieng unter der Erden so weit/ daß ich auf das allerletzte einmahl unter einem Berg päMtte/ und an dessen anderer Seite wiederum herauskam. ^ In dem Bergwerck zu Windschacht/ worinnenich mich so fern nieder/ liesse/ so fern es das Wasser zugab / wo es bey nahe dreymahl in einer perpendicular linie niederwärts gehet / mit ohngefehr dreyhundcrt Stuft fen oder Tritten einer iaüer. AUHier wurde ich gewar eines grossen breite» ? Raw H6 Seht dettckwürdige und ftnderbate Reisin/ V^ads/ tlef mderErde/ von zwolff EUn in cticlmetro, welches durch das Fallen der unterirdischen Waffer umgiengc/und sich umdrehete. Dieses Nad bewegt einigelnNrumcma, welche dasWasser aus dcmBodendesGrunds im Bergwerck aufwärts nach dem Halt/darmndasNad stehet/auspumpen. Das Wasser/ das dieses Rad bewegt/ fällt nicht niederer im Bergwerck/ fondern gehet weg durch emcn ^uniculum, Stolln/ oder Unterirrdischen w solchem End gemachten Gang/ durch welche beededieses und das andere Wasser/ so aus den tieftenTdeil des Bergwercks gepumpet wird/ zusam, wen an das Unterste eines Bergs ausschiest. Ausser dieses Nads ist noch ein anders odcr dzu erfrischen/ mit meiner Brust bloß zugehen/ gezwungen wurde/ wiewol ich allein leinene Kleider an hatte. Da sie arbeiten/ ist es überall sehr wann/ also daß, sie acht Stunden lang nackend in Arbeit seynd/ so sie es ausstehen können / und daun ruheu sie acht Stundenwiederaus. In diesem Bergwerck wieftn sie mir eine Stelle / allwo fünff Mann famt einer vernehmen Person durch emen Dampfumkamen/ deshalbm fieaUdazu der Zeit einen ludum oder Rohre haben gesetzt/ dergleichen stellen sie auch über alle die Berg-Äderen / und über alle die Wege / da sie einen grossen Vici! Naums recht ausgraben/ wo keine l^ÜA^e durchgehet/ dadurch die Lufftwird ein>und ausgelassen/ und in die Runde umläufft/ And die Bergleute werden daminmttn an dem Grund abgMhlet u«d nfti-Oct.. Das M. Capitel. Die allerschwckrycsieErde ist die Beste. Cinnober oder Vermeid lon^ Crystall/Amcthyff/Vitriol,Silber. DieProbe/ob dieMinenreichstynd^ DieWeist zuprobiren. Wirdindm Ofen gcsttzt/^ickar^rmm. Gold. Kaystr ^uäolpw5,. Anführer zu den Bergwercsen^ .Je allerfchwärtzftc Erde wird fur Vie Beste erkom ^ deren viel ' ein Gemeng von einem blmckcndm glinsternden Westn oder' ^larcka^ce haben/ welche so sie nicht m allzu grosser Menge ist/ nicht unwillkomm ist / weilen selbe die Er^e zur Flüßig« keil brillgct / oder macht es zum schmeltzen leichlcr. Doch so hj«.eroxorüon aWgroß ist/ s^y ße m dm Gcdancken/ daß Edward Browns M.D.________■ i$nr ^aß es gleich als ein Ran!) hält auf dem Silber / das in der Mine ist / unv im Ofen hinweggehet/ indem es durch seine Flüchtigkeit schmeltzet/ und derhal-den nennen sie es einen Naudcr/ als ein solches Wesen/ welches den Reiche chum der Erde beraubet/ plündert und hinweg holet. Man findet manchmahl eine rothe 5ub stank» bie in der Erde wächst/ genannt Cinnober von Silber/ welche mit Oel angemacht/ eine blutroths Fach/ (VermeMon) ßlbt/diestgut/ wo nicht besser/als der Cmnoberist/ der durch zudlimacion wird gemacht. Da werden auch in diesem Berg / Minen gefunden / Cwstallcn / Amei thysten/ ein Gemeng vom Amethyst spürt man in den Spalten der Steine selstn/ und bisweilen ist es gar nahe bey der Bergwercks-Erde. Man fin-vtt dar auch Vitriol. welches wundcrbarlich in unterschiedlichen Diesen Berg-Adern cr^NaUlin't ist / die dazumahl Herrn ^col)o5cknido^,ei-«em Apothecker / in dessen Haus ich zur Herberge lag / zugehörten / der mich mit einer Menge von seltzamen ^lineralien beschenckte. Und gleich als cm grosser Unterscheid in der Silber-Erde ist / betreft send seine Vermengung mit Erden/ Steinen/ ^grckÄlittn/ Cinnobcr/ Vitriol, äcc. Also slhet man die auch in dem Reichthum / indem etliche «ine grosse Proportion Silbers gegen das andere halten : Ein hundert Pfund Gewicht von der Bergwercks,Erdr /gibt zuweilen nur eine halbe oder tinegantze UntzeSilber; manches mahl zweyUntzcn / drey/ vier/ sünffbis auf zwantzig Untzen. Diejenige/ dic noch reicher ist/ schet man selten / jedoch hat man einige gefunden/ welche die Helffte Silber halten/ und ich habe eine so reiche gesehen / daß man sie mit einem Messer kome schneiden. Eine Probe von jeder Art der Erde / die man aus der Mine grabet/ wird / sobald man selbige entdecket/ vor einen Officier oder Ambtmann/ den fie den Probierer nennen / gebracht/ dessen Werck ist zuprobircn un3 zu urtheilen von deren Reichthum / welches also zugehet: Er nimmtvon allerhand Sorten einerley (^u^inität/nach deme selbige getruckuet/ gebrannt, und geschlagen seynd / gibt er einerley und gleiche Proportion von Bley/ schmeltzct und läutert dieselbe / und dann nimmt er mit genauer Abwägung tue Erforschung der Proportion , die da ist zwischen der Erde / und dem Metall/ das darinn sitzt/ und bringet es an diejenige/ welche in dcmgrost sen Schmeltz-Ofen arbeiten / welche folgends vermehrenodcrvermindern die c^ntität dieser Stücke / die noch zu vermengen seynd mit der Erde/ um sie in dem Schmeltz-Oftn zu schmeltzen/ als zum Exempel: zu hundert Centner oder zehentausend Pfund halb Untzen Silber inhundertMmden Gewicht halt / dazu thun sie viertzig Centner Leich / welches ist eine geschlagene und gewaschene Erde/ zwey« Hunden Eenmer EisewSteme / welche kein Eisen, Atz / sondern gewisse ^2 SMe Hz Seht denkwürdige undsinderbareReisin/_________ Steine seynd/ welche man in diesen Bcrgcn findet/ unter welchen die Leberfarbe die Beste seynd; Eine (Quantität Klcftl/oder eme Art von kyrite«, Feu, erstein / nachdem die Erde mit Kl2rck-Me vermischt ist / und vom Hammerschlag so viel als ihm gut düncket. Dieses Lehtc ist der Schaum oder Rauch von den» Obersten der Pfanne/ worinnen die Metallen lauffen/ genommen/ und ist eine Materie, aus vorgemeldtcn Stücken durch die Gichung gemacht. Mes was in dem Schmeltz-Ofcn g-eschmoltzen ist/ wtrd durch ein Loch / das an desselben Boden kommt/ in die Pfanne ausgelassen / die da in der Erde stehet / und nachdem es ausgelassen / kriegt es stracks einen harten Schaum/ Schleim / wie ein Brodt oder Kmhe / die man stets hinweg nimmt / dadurch-dasübligeMetallreinerwird/ wozu man dannBlcy thut/ das alles Silber mit sich zu Grund treibet/ MetaNausgenommen/ woraufm«mes lmAbtrcib-Ofcnwiederumschmclht/ und dasBlcv/ oder etwas anders/ das mitdemSilbervermengtblctbt/ab, ttetdtt/ durch das Blasen zweyer grosser Blaßbalge/ und das qeschmoltzene Silber läusst üdcr in Form des ^ilk^vrii» Das erste empor kommciHe lst weiß/ und das letzte/ dadurch daß es^länger im Feuer bleibt/ ist roth/ nicht, daß es Gadglätt/ oder I^ickal-^rium turnst/ nach deme alles beedes von; cinalwer wird abgettieben. DiemcisteSllbenErdevon^Schemnitz betreffend / darmn stecket et^ w^svon Golv / welches sie mit Schlmltzeades Silbers absondern/ unddann'. das Korn heraus bringen/ darnach sie dasselbe älilolviren oder entbinden m emem ^c)U2 5arti. oder Scheidwaffer / so von einem besonderen zil Chremnitz zubereiteten Vurloi gemachet ist/ wodurch das Gold auf oen Grund gelassew wird/ undnachgehendszufchmeltzen kommt/ das Scheidwasser oder ^<^ua ftrtk. wird vom Silber cklMirt / lmd dienetwiederzu gebrauchen. Aber es sollte die Beschreibung aller dicstr Arbeitein dcn Bergwercken gar zu verdrützs lich seyn/ die eir.er rechten und genauen Ausführung wol werth seynd/ gleiche wie die in Meissen/ und anderen Orten / wovon ^^ricow in seinen Büchern/ Oerememl'icä. üc äe foaUlKu^. nach der Länge und sehrwol geschrieben hat; Lchneisenvon den Verawerckse Sachen ist auch werth geachtet/ und Lazarus Ercke/ hat die vornehme Bergwercke und klineraljfche <2orpol-H ar<-tig beschrieben. Menn der That sind wenig Oerter in derWelt mir diesen zu vergleichen/ allwoKunstund Natuu zusammen streiten/ wer unter ihnm beyden die meiste MachtundReichthllm vorstellen kLnncn. Sie arbeiten viel in ^efer Gegeud auf diese Weise / welche man zu Zei« tendes KäystrsKuciuIpliiinUdunghatte/ dereingrosser Anfänger undAn« frischer zu den Bergwercken war / doch find viel von ihren Werckzeugen / nmu mchr umeki gutes vermehret und verbessert. Das Edward Browns M«D. jj^ DaslV.Oapitel. Fein Silber sey übel zu bekommen. Fclß von sehr schöner/blauer und grüner Färb. Das Gold' Bcrgwerck ist verlohren. Warme Bader/ welche sehr besucht werden. Hngehindett der grossen Menge Silbers / die man alle Woche ztr Schemmtz macht/ und von danncn aufKarreu verführet/ fand ich doch einige Schwerigkeit/ um das allergeringste Stücke allda zu kricgen/und mitgenauer Noth konte mich jemand in derStade mit einigem/das rechtfein war/versehen/dann das Geld imLan-de daselbst ist über die H echte mit Knpffer vermenget. Indem ich also begierig war zu sehen / was Veränderung diese unterschiedliche KK. ner^üsche Wasser in der Gegend cm denen Metallen wircken wollten / war ich aus Mang-el andern Sobers gezwungen, miä) der silbernen Creutze / Cru, cift>en und ^eäaiNien/ die lch allda emncchm/ zu bedienem Gmitz nahebcy Schcmmtz/ wo chedessen AltSchemnitzstunde/ ist eitr hoher per^enciicular. Felß / wovon ein Theil vor? dem Grund nach odm zu/ über die Massen gefärbt ist mit einer schönen dlinckenden blauen Farbe, etwas grünlicht / imd mit einigen gelben Flecken darunter Im ersten Anblick stunde ich übev dessen Schönheit gMtzverwundcrt/' und kome mir nichts einbilden/ das deme nahe/ oder gleich kommmmöchte / sondern daß es em gantzer Felß von politten-Latzur-Stein war, Habe ich auch einsten vo« einem Spanter gehört/ der lange Zntm West-Indlen gewohnt liatte/ daß allda auch ein so grosser Feist nahe bey den Silber-Bcrgwercken in Pem gewest. DieGlaß-Hütte/ eme Ungarische Weise/ odersiebm EnglischeMellell vonSchemnitz gelegen/ dawar in vorigen Zeiten eine reiche GolV - Mine, doch lst selbe verlohren / und weiß niemand / wo der Eingm^g war/ feithew daß Zeiklekem (^abnrdieseLandschafft überfallen/ und dieInnwohner da-' von geflüchtet. Der Eigenthums,Herr ließ nichts desto- weniger ttliche Zeis chen und Unterrichtungnch/wobelvman selbe entdecken möchte / mit Figuren der Werckzeuge auf den Rinden der Bäume; so viel weiß man / daß wo sie einen Stein finden / darauf ein Angesicht geschnitten stehet / man alsdann nahe dabey ist/ und darff man nur ein Stssck von den Felsen bey seit thun/ womitder Eigenthums-HcrrdieMine verstopfst hatte. DieserOrt wird von vielem Volck besuchet/ auM'sache seiner natürlichen warmen Bäder/ wovon sinff gar dienlich stynd / mit bequemen Stnffen niederwärts/ und mit breiten hohen Dächern bedeckt. Der llr, sprung ist sehr klar / das Unterste oder 5eckmemum ist roch und grün. Das P 3 Hoch 574 Seht bettckwürdige und sittdetbateReisitt / Holtz und dieBäncke seynd mit einer stemigten ^sZceri überzogt/ und das Silber/ das man darinn läst/ sihet verguidet aus. Doch das mcrckwür^ dlgste von diesen Badstudenijt/ das man das Schweisbad nentict/ dessen Spr«ngwaffer durch einen Berg hinab laufft/ und in ein zum Auffangen ge, bautes Bad niederfällt / an dessen einem Ende ich im Smgcn in eine Hole ge, Mch/diezur trefflichen Stlchegemachttst/dmx'hdieHitzedlcserwamienBä, ber / auch mit Sitzen alfo angeordnet / daß ein jeder / der dcmm, sitzt / es seye eine hohe oder niedere Stelle erwählt/ seinen Schweiß darnach richten/ und die Hitze nach seinem Verlangen gemessen kan. Diese Hole oder 8pelunc. als auch die Seite oder Ecke des Bads/ sind durch das stete Hropffen dieses Springwassers /mit einem rothen / weis, sen und grünen Wesen bedeckt/ und vor denAugen sehr angenehm und ge> fälltg. Das V. Kapitel. Artige Person. Eine Schlange im Bad. Natürlich Vitriol, in den Bergwercken zum Crystal! angeschossen. Bäder. Vcr-stcinteWasser/ undBäume. Dle Dannen-Baume in steine-re Säule verändert. Der Schwefel fticgr hinweg. Blume des Schwefels. Sauer-Bader. Das Silber kriegt eine güld-neFarb. ,A ich mich seldsten in einer grossen Badstube / wo eine grosse Menge Männer und Weider waren/ badete / war ein kurtz-weiliger Mensch / um die Gesellschafft zu belustigen / aufdem Gipffeldes Hauses/ welches über dem Bad stund, heimlich gegangen/ der simtzte sich in einem Sprung von oben in das Wasser herab / und hielte sich unten auf dem Grund der Sitz-Bäncke / eine Welle unter dem Wasser auf/ nachgehends kam eme Schlange durch einen Oznal. wodurch das Wasser eingeleitet wird / in das Bad/ worüderviclvon dem Frauen - Volck erschracken. Dieser war der Gesell« schasst Dlenst und Freundschafft zu erweisen sehr bcschäffciget / und die Schlange am ersten anzuqreiffen / und die Jungfrauen zu erlösen und zu beschirmen bereitet / welches er auch in einer kurtzen Zeit verrichtete / mit solchem Fortgang und Glücke/ daß erdieSchlange mltseinen beeden Händen fieng / und ausser des Wassers hielte / sie auch in seinen Mund nahm / und ihr den Kopffabbiß. Ick war durch dieses Menschen artige Weise erfreuet / und schickte nachgehends an ihn in der Stube/ und erfuhr/ daß man denselben in den Bergwercken gebraucht hatte / welchen ich unter andern fragte / ob er auch wol em natürlich zu Erpstall Meschossnes rein und zum Gebrauch dienliches Edward Browns M. D. m lichesVitriol, und in was für Mmen/ gesehen hätte/ dergleichen cr / sei, ner Sagenach/ an vielen Orten/ doch allermeist meinem von denFeindm eingenommenen Bcrgwercke beschauet/ wiewol bcy etlichen die Erde/ gar nahe bey Schemnitz eingefallen war. Nach gehaltener Unterredung / kam er nach zweyen oder dreyen Tagen mich wieder zu Schemnitz zu besuchen / und brachte Lampen undBergklcidcrfür mich/ samt zweyen anderen Freunden. Und wir liessen uns mit ihme unter die Erde, bis ich an die Stelle kam/ da er mir eine grosse Menge/ wodurch ich sehr vergnügt war/ zeigte; Das Vicriol MakÄM aufdte Steine und Erde zuschießen/ auch auf dem Boom Nnd zur Seite/ da es durchgegangen / gleich als es durch Kunst m der Pfanne geschicht/ mchtvon der Höhe abhängend/ als ich solches an vielen anderen Or^ tm gesehen habe/eben als Eiskeget. Die Glaß-Hütte ist dem Grafen vonLippey zugehörig/ von dessen Ge> schlecht der Gelehrte 1'0!ycaspuä.?wco^iuä Uoc^n^ entsprossen/ der vor einer Zeit von dem Ertzdischoff von Presburg/um einen Bericht von den Scl<-tzamkeiten dieser Lande zu thun / ausgeschicket wurde / doch stin Tod verhinderte/ daß seine Anmerckungen nicht an das Licht kamen. Eisenbach/ohnaefchrvierEngllscheMcilen von der Glas-Hütte/und sünffoder sechs von Schemnitz / hat auch warme Bäder. Das mederjm-ckende 3eckmenmm ist roth / und in Stein verändert/also / daß ich Stück, lein davon mitbrachte/ welche fünff oder sechs Daumen im Qiamets« hat, ten. Ich nahm auch ein groß Stücke von diesem m Stem verwandelten Wasser/ so wie cs indem Guß ficl/ darilmen man die WasswWellen noch sehenkan. Doch wicwolder Guß vonHoth gemacht war/ ist in allen uu, verändert gewcst/ vor st viel er unm lag. Wie deme sey/ diese Bäume/ Womit sie die Seite des Bads aufbauen/ waren so steinharc/ daß diesem« Ze / welche nechft oben am Wasser lagen / gantz und gar in Stein verkehrt waren. Eines davon war nicht unangenehm zu sehen / wie Natur und Kunst emandcrbchülfflichwaren/ und ausdem Leibe einesDannen>Bam7,s eine Säule von Stein sormirtcn. Man soll sich aber darüber nicht viel ver? wundern / daß das Holtz unter dem Wasser sollte unverändert bleiben/ weiten auch das Obere so grosse Veränderung leidet und ausstehet. Diese Wasser sind heiß, undalles/ was davon kommt/ hatgemlgsameFlüchtig-leit / mit Zunehmen des Bads in die Höhe zu steigen. Und ich bin des Bads emgedenck/ aUwo ich anmerckte/ daß Ne Alndämpffung des Bads sich schlug oder reverbenrle über dk hohe darob gcbaucte c^oupel. und durch die Eistn/ welche sich von einer Säu, le zur andern erstreckten / und durch dtc C^pueU der Pfeiler m Form lan? Der Steine / gleich als Eiskcgel / die an allen bemeldten Orten hangen, SAUt mW Mes inviekn knnMmncken/undson- ^_______Sehr hettcVwürdige und stnderbareReisitt/ derlich in Engelland in O^ey.Keis, in der Landschafft von Sommerfttt / unb Loo^eL.Höle in Darby,8kire. DerSchwefel/auch der in gwsserMenge in verschiednen heissenSprmZ-Massern ist / ftiegtstcts hinweg/ und kan man solchen bey allen den ausoam« pftnden Badwassernnicht finden/derenthalben auch selbe zu entdecken/düncket mich vernünfftigerzu seyn/ solchss aus dem Wasser/ als darinnen zu sehen. Ich werde auch in diesermemer Gicsiung nicht mehr betrogen / als einer / der nach Westen sahe/ ehender dann nach Osten/ um der Sonnen Aufgang zu der heissenWasser auffangen/hab ich den Schwefel steckend gesehen/und mw ne Begierde hierinnen noch ferners zu vergnügen/ließ einsten lch eine Pipe oder Röhre zu baden ln Oesterreich öffnen/ wodurch dasheiffe Wasser MS fort lief/ und nahm mit meiner Hand von dem Obersten darinnen/ untersthiedli-che mit einer solchen Fudl^ni^ angefüllte Büchslein / welche schwerlich voll den Blumen des Schwefels zu unterscheiden war. Auf eine Zelt als ich im Sauer,Bad zu baden spatz'.erte/und mit etlichen Freunden / welche im Badewaren/ daß meine Knopffe/ und alics/ was ich von Silber trug /zusammen gelb / wwschdne Goldfarb / wurde/ wie-wol ich ziemlich weit vom Wasserstunde. Beywelchcr Gelegenheit ich auch diese nahm / nemlich/ ich hien,g Geld auf/ einen Fuß weit oder weiter vom Bad/ umzusehen/ was Veränderung/ und wie geschwind solches zu weg dringen sollte/ welches in einer Minute seine Färb kriegte/und das/ sonäher dabey war/ meiner halben Minut. Das Vl. Kapitel. ^istnbach.DasSchlangeN'Bad.Verhinderlmg^erTürckischen ' Streiffereyen. Reiches Gold'Bergwerch an welchem 950. Iahrgeardeitet worden. Die Art undWeise um in dasBcrg-werckzukommm. Wie dieSckächttdurch lange Baumcof-ftn gehalten werden-Eine gro^'Menge Gange.WaS vor einen Compaß fie unter der Erden gebrauchen. Was vor etn Unterscheid ist unter demGold Ertz.Wie dasEry gewaschen wird. Fein Gold/ somanmdemBergwerckgeftmden. Ber um wieder nach Eisenbach zu kommen / so seyn daselbst zwey bequeme Bäder/ dahin sehr vicl Bolcks kommt: Und das Dritte ist von dem Wasser/ das aus den vorhergehenden heraus siiesset/ und wird genannt das SchlangelvBad/ wegen der vielen Schlangen / die darem kommen / unosich dann- £cl\vard Browns MD. »77 darinnen erlustigen und spielen; wann solches mit diesen warmen Wassernans Ocfülletist. Den,3. Mn 167,. reisetei6)von Schemnitzdurch Glaß-Hütten / und Apffels'Dorff/ allwo ein schönesLand-Haus ist/ so dem Ertz-Bisthoffvo« Preßburg zugehoret: Und daraufzogcn wir über den Fluß Gran / und kamen zwischen die Berge hinein; in welcher Gegend sie an emem Ort dle Erde auf, geworffeu / und ein Werckgcmacht haben von einer Spitze der Berge zu der andern / um also das Land zu beschirmen, und die Streiffercyen der Türcken gegen Chemnitz zu verhindern. Darnach zogen wlr immer fort langst dem Gold-Fluß/ und dem gelben Strom/ welchen sie brauchen, wenn sie oben das Ertz aus den Bergwcrcken aufihrcm Waschwerck waschen / bis daß wir zu der Stadt kamen. Chremnitz ist eine kleine Stadt/Hat aber grosseund weite Flache gleich) welcher achthundert Claffrcr lang ist/ genannt der Erb-StoUen, DieBch'e dcsBergwcrcks ist über hundert und sledenhigClaffter hinab: Und gebrauchen sie keine Leitern/ um in die Gänge hinunter zu kommen/ sondern sie lassen sich hinab mit einem dicken Seil / daran ein Sitz vsn Leder gemacht ist. Das Leder ist breit/ und gemeiniglich vertheilt/ in zwey oder drey Theile/ die man verändern / oder hin und wieder schieben kan/ nach Belieben/ und ist nicht ungemächlich darauf zu sitzen/ auch für diejenigen nicht/ so es gleich nicht gewohnet smd. Und auf solche Weise wird ein jeder / der in das Vergwerck kommt/ hinabgelassen in einen von den Schachten (oder grade in die Tieft fc hinabgehenden Gänge / st den Brunnen gleich ) deren sechse sind / als erstlich KäyserkuäQlpKuL. t.Königin ^nna. Z.r-erclwanä. 4. ^ättkia«. 5.Der Wind-Schacht/ und 6. ^opoi^. Ich ließ mich hinab in den Schacht von Käyser kuäolpkuz, und kam gar hurtig hinunter durch das Umdrehen eines grossen breiten Rades/ woran das Seil feste gemacht ist / hundert und acht Claffter unter die Erde: Und nachdem ich viel Stunden in dem Bergwerck gewesen / ward ich wieder herauf gezogen durch den Schacht/ genannt I.eopoi6 , und fuhr wieder grad in die Hoh/ über die hundert und funffzig Claffter hoch; welches eine Höhe/ st die r^mläen 2 oder «78 Sehr denkwürdige undsinderbareReisitt/ oder Pracht^SPttzcn m Egyprenum den dritten Theil übertrifft. Ich ließ den Muth nicht smcken/ als ich auf den Grund dieses Schachts hinab kam/ und hatte keme Scheu/ daß ich mich so ticff unter der Erden befand; dann ich erinnerte mich/ daß ich noch über die drcytausend Meilen von dem Mittel-Punct der Erden entfernet war (so auf die achthundert neun und sunffzig Deutsche Meilen austrägt:) und dauchte mich , als ob ich nur in einen liessen Bnmnen hinab gefahren ware. Diese Schachten sind überall bebauet mit übereinander gelegten DanncwBäumen/ so an allen vier Seiten unten von Grund auf/ bis oben an den Eingang wohlgeschloffen/ und also festgemacht sind : Und auf solche Weise werden alle diese Schachtel, offen gehalten an denen Orten/ wo sie nicht rund umher Felfmhaben. Emgros, se Menge von Ertzgängcn lauffen nach Norden und nach Osten zu: Sie arbeiten auch gegen ein/ zwey oder drey Uhr zu/ wiesiees nennen : Denn die Bergleute richten sich unter der Erde nach einem <üomp25, der aber nicht m zwey und dreyßig Striche getheilt ist / wie der jenige / den man auf der Sce braucht: Sondern erbat nur 24. Theile/ welche sie/ wie wir es mit den Stunden des Tages und der Nacht machen / in zweymal zwölff Uhren vertheilen. ges davon istroth / untz» erlies Zelb. Das mit schwachen Flecken auf weiß stehet/schätzen sievor das allerbeste/ wie auch das Erh/ so allernächst an den schwartzen Adern liegt. Dieses Erh ist nicht reich genug/ einige Pro, beim kleinen auszustehen/ wie das jenige/ so von andern Metallen/ wenn man wissen will / wie viel gutes Metall darinn begriffen ist: sondern sie wägen darvon eine sehr grosse Menge / und waschen solches in einem kleii nen Fluß/ welcher nahe bey der Stadt fleM: Derganhe Fluß ist vertheilt m unterschiedliche Bäche / und laufft bestandig über das Ertz hin / und wäscht also das Erdhaffte Wesen von den Metallischen Theilen ab. Sol, cher gestalt ists ein klarer Fluß oderhalb der Stadt / indem er aber durch so mancherley Wercken / so wird Daraus ein trüber gelber Strom unterhalb der Stadt / und hat die Färb/ als die Erde von diesen Bergen ist/ ausgenommen in sechs Tagen mdem Jahr / nemlichen zwey an Weynachten / zwey au Ostern und zwey cm Pft'ngsten / woran man sowol den Fluß feyern last/ als auch die Bergleute zu arbeiten aufhören / da dann derselbe steyklarund hell in seinen Ufern sortfiiest sinkan ^ ^ Man hat in diesem Bergwerck Stücke von ganh seinem oder Jungfräulichen Golde gefunden / davon ich etliche in der Kaiserlichen Schatzkammer gesihen; wie auch m der Kunstkammer des Churfürsten von Sachsen/ aUwo ein Stück so breit als meine flache Hand / und andere kleinere wehr;, wi^guch auf. emem weissen Gestein vlelStück von lmem Golde zu Edward Browns M, D._______ 179 zu finden; die man sonsten sehr selten zu sehen bekommet. Die gemeine gelb e Erde des Landes bey Chremmtz / insolwerheit von den Bergen gegen Westen/ wiewol es Erde ist/ die man nicht achtet/ giebt gleichwol etwas Gold: UnV an einem gewissen Ort sahe ich / daß mcm em groß Theil von einem Berge tveggcgmben/ dasselbe in die Wercke geworffen/ gewaschen und gearbeitet hatte/ auf eben solche Weiseal^sdieabgewogene Erde/ baraus sie einen ansehnlichen Vortheil erhalten. Das Vil. Kapitel. Eine Erfindung das Erygarfeinzu stampffcn. Wie dieDerg-wercke wicdcr zu wachsen.Wle daSErtz heraus gebracht wird. Von dem Ratschen oder Klappern in demBcrgwerck. Ein Schubkarren/ der Hund genannt/um das Ery sehr leichtlich hm undwiedcrzu führen. Von den bosm Dämpfen/dadurch den Bergleuten die Lampen ausloschen/ und was masscn el-nige durch diese Dampft umkommen. Wie man aus einem Schacht mit einem breiten Bret die Lufft ausgepumpt. ^ttkiaä DoNinger / Ober-Amtmann über das Bergwttck zu Chremnitz/ hat unlängst eine Mühle erfunden / um das Ertz fcmer zu puchen/ als^s zuvor war; und hat durch dies sesMitteleineansehulichcMcnge Goldes aus dem Erhe bekommen/ daraus man sonstcn nichts bringen können. In seincmHause sade ich mancherleyArtenvonBerg,ebüssec. Solcher gestalt sind sie auch von den Dämpffen scl)rgeplagetworden/ alssleinden Schacht^eoz)uiäu3 genannt eingeschlagen: dencnselben aber sind sie begegnet auf nachfolgende Meise: Sie machten eine Rohre fest an die Seite des Schachts von oben bis unten zu / und weil dieses nichc genug / stiessen sie mit Gewalt so breit als der Schacht war ein breites Bret/ seiner Flache nach von oben hmad / dadurch der Schacht an allen Seiten / und sonderlich gegen der Röhren zu gantz fest vermacdt ward: undsozwungensie/ durch dieses hin und wieder ziehen/ alle Lufft/ so in dem Schacht war/ durch dieMhreheraus/ welches sleofft-mahls wiederholten / und also die böse Lufft herauSpumptcn. Wellen sie aber nunmehr verschiedene andere Lufftlöcher und Eingänge darein gemacht haben, so ist die Lufftgut und leidemlich/mw ward ich selbst an demselben Orc wieder heraus gezogen / ohne daß ich die geringste Veränderung an meinem Athem-holen spüren konte. Das Vlll. Capitel. Von einem Brande / der in einem Stollen entstanden. Von weis-stm/ rothen/blauen/ und grünen Vitriol. VonCrystailcn. Von einem Vitriol-Bcrgwerck. Wte fie das Ertzpuchen. Das gepuchte Gold-Ertz nennen sie Schlich. Wlc sie nm dem Ertz umgehen. ^Er so genannte Aldermanns-Stollen/welcherf5nffhnndertKlaff-tcr langwar/verbrandte in demIahr l642.durch dtcllnachtsam, kcitemesJungen/ welcher eineLampean einemHoltzegeputzt/ darinnen siwffzig Personen erstickten. Sie wurden alle mit einander hemus gebracht/ausgcnommcn einen allein/welchen may hernach ganh aufgelöset oder zerfressen gefunden durch das scharf beissende Wasscrdes Bergwercks; also/daß weder Fleisch noch Knochen übergeblieben / sondern bloß erwas von seinen Kleidern. In diesem Bergwcrck sindet sich ein Vitriol / welcher weiß / roth / blau / und grün ist: wie auch einige Wtriolische Wasser. Ma:, bat auch eine Via-teriegefunden / welche indem Oold-Erh steckt mitklcilicn spitzigen Stacheln/ eben als ob es Nadeln wärm / von eincr Purpur, Farbe und blinckend: D is Mutterdavon sihetso gelb ans als Schwcsel/und wird von ihnen Gold -^n-tlmonwm genannt. Es werden auch Crystallen all hi er gefunden / derm etliche gelb gefärbt find. Es ßndel sich em Vitriol-Gang in diesen Bergen / nahe bey dem Gold- 3 ^ Berg^ «Ye GchthettckwürdignmdsittdedbaheeRel'sitt/________ Bergwerck/ ohngeftl)r achtzig Klaffter tleff: desscn Ertzroth ist/ und bisweilen grün. Dieses Ertz schüttet man in Wasser/ und wenn es drey Tage M standen/giesset man das Waffer ad/und kochet solches in einem bleyernen Ge-schin ein) bis es zu einer dicken grünlichten Materie wird/ welche man hernach dem scharffen Waffer / das man zu Schemnitz haden muß. AndemPlatz/ wo sie das Gold-Ertz puchen/ legen sie einen Grund/ drey Ellen tieffvon Holtz; daraufschütttetmandasErtz: obenher gehenvier undzwantzigStämpel/ die unten mit Eisen beschlagen sind/ welche das Ertz zermalmen und zu Staub mahlen/ da solches unterdchm die ganheZettmit Wasser bedeckt ist. Diese Stämpel werden durch vier Räder gehoben / nem-lich durch ein Rad sechfe; dasWaffer/ dasvondemgepuchtenErtz kommt/ lässt man lauffen in kleine Gruben oder Behalter wie Kisten/ deren gemeiniglich sieben oder acht hintereinander sind; und nachgehends in einen grossen Behälter eines MorgenAckers groß / hernach aber / wenn es sich ctwasgesetzt hat/ lässet man es wieder aus. Wenn das Gold-Ertz also zu Pulver gepucht ist / so wird es Schlich ge, nannt/ darunter dieses das reichste ist/ welches am dichtesten bey den Stäm, peln ist/ damitman es puchü Also arbeiten sic Nacht undTag beständig fort. Das Licht st man dabey braucht/sind Späne von Dannen-Holtz; vder dergleichen. Der Scdlich wird hernach so lange gewaschen/daß bey nahevom Cent^ ner nicht mehr übrig bleibtals etwan einehalbe Untze/odereineUntzevon Silber und Gold untereinander: darvon ist der meiste Theil gewohnlich Gold/und dessen zwar insgemein zween Dnttheil. Denn das Chremnitzer Gold,Ertz bricht selten/ daß nicht Silber darunter gemischt seyn sollte: und das beste Schemnitzer Silber'Ertz gibtden achten Theil Gold nach der Proportion., des Silbers gerechnet. Diesen Schlich versehen sie mit Fluß und Hammerschlag / und schmatzen ihn zusammen in dem Schmeltz,Ofen. Von dem ersten Schmeltzen kommt eine Materi heraus / welche sie Lech nennen; diese Lech brennen sie mit Stein-Kohlen / um selbige luckerer zu machen/ und den Cörper desselben desto besser zu offnen/ und solches heissm sie Mosten. Dieses geröstete versetzen sie mit Sand nach Gelegenheit / und schmeltzen es abermahl in dem Schmeltz-Ofcn; hernach lassen sie es aus in die Pfan-ne/undverfahrenweiterdamit/wiebeymSchmeltzendes Silbers. Das Edward Browns M. D. Ig| Das lX. Kapitel. Eine andere Art/wie man das Gold aus dem Ertz heraus bringt. Das güldene Flüß. Wie sie das Quecksilber dazu gebrauchen. VondmQueckfilderHcrgen. Je wlffen noch verschiedene andere Arten/ dasGold ausdemge-puchlenErtz heraus zubringen/ und kan ich nicht unterlassen/ noch eine zu beschreiben/ darinnen sie ohne Bley verfahren. Sie waschen das gepuchte Ertz vielfältig/ und legen den Schlich auf Tücher/und indem das Wasser langsam abhän-gtgt darüber hinlaufft/ undsie esunterdeffen stets rühren/so lassen sick die Erddafftigen / leimichten und leichten Theile darvon abspülen / hin-aeaen bleibt was schwer undMctMsch ist an dem rauhenTuche henckm.Man verführethierdey noch aufeben dieselbige Weist/ wie mau auch mit Schaffellen und Wolle zu thun pfleget/ die man auch entweder in das Wasser/ so von den Wercken kommt/ oder in kleine Bachlein leget/so daselbst aus einigen aoldreichenHüqelnund Bergen entspringen; da dann / mdeme das Wasser/ und was leicht/darvon fieust / d^ zwischen die dichten/schweren und metallischen Theile darinnen hangen vlei- Um aber noch etwas welter von der Art und Welse zureden/ w,e sie mit dm Tüchern arbeiten;, so waschen sie die. Tücher / darinnen das gute Orh steckt/ in sonderbMcn Geschirren/ und wud alsdann das Was-sir/nachdem es slch etwas gesetzt hat / von dem / was zu Boden gesuncken ist / abaeaossen. Diesen BodewSah wäscht man immer weiter in sonderbahre« verschiedenen Trögen dluch-fleißiges hin und wlederruhren : bls daß man endlich Quecksilber drauf spritzt/ und solches also zusammen eme Stund vdenwo mit allem Fleiß untereinander kneten last: Dann wtrd es wieder adgewascben in einem hültzernen Geschirr/ da sich dann viel absondert / ft von dem Quecksilber nicht angegriffen wird. Dieses Geschirr fiossen sie an lhren Schenckel/ und bringen also das Gold und Quecksilber zusammen, als ein ^mcll^ma oder Gequieke an die eineEcke. ^3on diesem ^m2ißamH drucken sie ft viel Quecksilber heraus/ als sie können/ erstlich durch grobe Tücher/ und hernach durch feinere. Den üderbliebenen Klumpen thun sie auf ein durchbohrtes Blech/ welches sie über eine tteffe Pfanne sehen/ som der Erden steht / damit in solcher Pfanne das Quecksilber sich auffangen? kan. DasBlcch überdecken sie/ und lumen und streichen es ftstezu an die Manne/ machen alsdann einFeuervon GteiwKohlen drauf/ und treibm ^lso das QtteGlb^/ das im Golde noch übrtz ist/ m die Pfanne hinein, 'V4 Seht dettc^würdige lwd sinderbahteReisitt / zu dem übrigen / das sie vorhero schon dnnnen gehabt: oas Gold ader nehme« sie heraus / werffen es in das Feuer / bis es je länger je feiner wird. Nach etuch wemg Tagcn / nachdem ich das merkwürdigste von cuna» sen und artlichen Dingen zu Chremnitz hatte besthen/ reise ich nach Neusol: und zog über das Gedlrg / so an derOst-Seitevon Chremnitz liegt / aus dessen Spitzen einer/ cm übcrgrosser Stein oder Felß vot sich selbst allem lieget an der Seuen des Wegs. Diese Berge geben das Holtz zur Noth-durfftdesGold.Bergwercks herbey. Als wir von dar weiter fortzogen/waren wir nicht wcic von Lila/ welches einDorff ist/ allwo sie Quecksilber finden/ und nachdem wir über die Quecksilber-Berg waren gezogen/ kamen wir wiederum an den Fluß Oran/ woran Neusol lieget; allda ist eine hol-tzerne Brücke/ um über den Fluß in die Stadt zu kommen/ und ein änliches Ztmmerwerck von Balcken/ so quer über den Fluß geschlagen/ damit man das Holtz / welches in selbigem Fluß herab geftössct wird / aufhalten könne .- Und durch oicsc Kunst wird es sonder einige Müh oder Arbeit nach Neusol gebracht / um allda solches in der Ausarbeitung des Kupffer-Ertzes/ ouch zum Rosten/ schmeltzen/ schmieden und schlagen des Kupffers zu gebrauchen. Das X.Kapitel. Neusol cine feine Stadt. Eine Kirche mit Kupffergedeckt, ke- Sllber wird aus dem Kupffergezogen. Unterschiedliche Arten von Hammem. 3usol istcine feine Stadt/und hat einen grossen breiten Platz oder Marckt/an dessen obersten End ein schdnerTdurn stehet. Das gcdccket ist; Innerhalb der Kirchen sind mancherleyFigmen von geschnitztem Holhwerck /und andere keli^men: Jedoch / weil dieMherischen selbige besitzen/ wird nicht viel Wesens davon gcll^,chl/wlewolsiemltSorgfältigkcitannochbewal)retwerden. Gleichwie auch bey einigen Lutherischen Kirchen in Teutschland mehr angemerckethabe/ als zu Nürnberg und Magdeburg / allwo noch etliche Reliquien übrig geblies ben/dtesienochnichtaufdieSeitegechan/ sondern dieselbe als rare und alte Dinge bewahretund aufbehalten. sind die grösten Kupfer? Bergwercke von ganhUnaarn : Und weil der Cörper des Kupfers mit dem Gesteinevonseinem Ertz sthr starckvereimgetist/ so muß dessen Scheidung mit überaus grosser Wh und Arhelt verrichtet werven. Dann wann man Edward Browns M.D. ,, .„■■?.;., *8J das Kupffrr-Erh aus dem Berge gewonnen / ft wird es auf die Vierzehen mM geröstet und ^eschmcltzt/ ehe es beqvem wird zu ordentlichem Gebrauch. Dann crjlllch wlrd eii geschmoltzen nm ei'iem Stein/ welchen sicFluß-Scem nennen/ mW mit seinem eigenen Schaum/wie auch mit Kies/ wel, chesezneArcvon Schwefelstein. Hernach wird es gebracht auf den Rost, Heerd/da schütten gescheitert Holtz/und wird Feuer drunter gemacht: durch welches Mittel es gebrannt wird zu einer Materie/ die sieNost nennen: Und diß wird sieden oder acht mal wiederholt. Hernach wird es wieder in dem Schmeltz Ofeu geschmolhen/und noch in zween Oefm zu Mießmiels/ und zwcymal untern Hannuer gebracht. Hier schmcltzen sie auch Kieß / welcher von Iesina hergebracht wirV: welcher Materie/ wann sie geschmoltzen/ man sich bedienen kau zum Silber, schmeltzen. Zn Mießmiels/nicht weit von hier/sayZern sie Silber aus dem Kupffer/ welches auf nachfolaende Weise geschicht: Wann dasKupffer geschmoltzen ist/ thun sie Bley'darzu/ und nehme« hernach die zusammen geschmoltzene Metallen mit grossen eisernen Kellen heraus. Wann es kalt ist/wird es auf die qver«über liegende Eisen gelegt/und geben sie ihm wiederum starck Feuer / biß das Silber und Bley schmeltzt/ und durchdte eistrnenVtcuiqen sällf. (Die rcchtc Manier aber vom Kupft fer sayaern/ und wie man das Ellkfr heraus zu bringen pfleget/findet man ^ beschrieben bey dem Lazaro Erckerim 3. Buch.) Welm das Kupffer seine ' letzte Schmeltzung ausgestanden/und nun beqvem ist zum Gebrauch / hauen sie dasselbe inStücken mit grossen scharffen Hamern/zn derenBewegung ma» sich gewisser Wasser Räder acbraucht / so den Hammer mit grosser Gewalt aufbeben. Gefäß aber und Platttn/oder Blech darauszumachen/ habe» sie andere Hammer/ welche unten breit unV rund seyn/ nclchdem solches das vorhabende Werck erfordert. Das XI. Kapitel. Von der Freundlichkeit des Hauptmanne zu NnM Herrn-Grund ist clne kleine Stadr. Was dasiwst vor durchdringende Lufft.Vonder alldortigenMdlmg.Von omLcitern/ dlesiczllm Bergwerck hmabgebraucken. Was m -sscn man w dcr die döscn Dmnpffe gewisse Blaß-Bälgc braucht. Er Hauptmann über diese Werck zuNeusol war überaus höflich/ und machte uns nicht nur Gelegenheit genug/ alles zu de" sehen, was nm begehrten; sondern er sandte mn nocb darzu ei« angenehmes Geschenck von Wein und Geflügel; Schned auch einen Brief an den Ober, Aufseher übn dav Kupffer, A a Berg, i Sö Sehr denckwürdige und jonderbahre Relsitt/ Bergwcrck zuHerrn-Gcund/ daß er mlch alles daslenige^/ was in demselben Vergwerckungcmein und merckwürdig wäre/ mögte sehen lassen. Herrn-Grund ist eine kleine Stadt/sehr hoch zwischen zweyen Bergen gelegen/ m einer Lands-Gegend/ so eben diesen Namen hm/ eine Ungarische Mclle von Ncusol. Der Land-Gtrich dort herum war damahls gantz mit Schnee überdeckt/nachdem wir aufdiesclbigeHohegekommen waren/ da wir doch in dcn tzhalern/ und auf unserer Reise vonNeusol hieherwarts keinen Schnee angetroffen: Dannenhcro wir die Lufft sehr scharff und dlU'chdmU' gend befanden/ als wir/bekleidet als Bergleute/auf den E'ngang des Bergs werckeszugiengen: Und bestehtdiestlbe Kleidung in einem leinenen Kütte^ und Unter^Hosen/wie auch einer sireiffcn rundenKappe/wic derKopff an sich selbst vven ist: Dann bindet man ein ledern Schafs-Fell hinten umdenLeibher-nm/und an den Knien sind zwey Stücke Leder auch angemacht/mn diese Glieder zn beschirmen/ wann man sich gälüing gegen einen Felsen stoffcn/ oder einem sonst in ein Stück Erdreich drauffallcn sötte Zn dem BnMerck hatten wir keine Noth von Kälte/und war uns warm genug/ ' ' Ich gieng in diesesBergwerck dmch emen Stollen/genanntderDach^ Stollen/ und blieb wol etliche Stunden unter der Erden/ besähe auch viel von den merkwürdigsten Orten/so darinnen waren. ^ ' > DieStiegen/ ge- macht von Leitern oder vielmehr Bäumen/die recht gerade hinab stchen/ dar, ein tieffe Kerben eingefchmtten sind/ um den Fuß daraufzu sthen.Sie werden liegen/ also/daß man das Wasser wieder kan wegmal>len: Schaben aber grosse Plage vom Staube/ welcher sie würget mW dcisset/ wie ce denn auch schäolicheDämpffaUhie giebt. Sie zeigten mir/ an einem gewissen Ott dieses Bcrgwercks/ die Art und Weift/ deren sie sich unlängst hatten bedienen müssen/wider einen sehr schäd? Wen Dampff; da sie nemlich zween grosse Blaßbälge vier Tag nacheinander unaufhörlich musten gehen lassrn- Ul?d doch waren an mttttfchledltthen andemOrten die Dämpffe so starck/daß sie die Bersleute sehr in ihrey Arbeit verhinderten. Und dicse Dämpffe befinden sich nicht allein an denen Orten/ wo die Erde morasticht/oder leimicht/ und hergleichen ist; sondern auch wo es Steinfelsen giebt: Und wiesen sie mir einen Ort/ allwo sich ein schädlicher verderblicher Dampffhatte spüren lassen/aUwo gleichwol das Gesteine so hart war / daß es durch keines von ihren Wercrzeugcn tonte gewonnen werdend. Sie hatten «ber gleichwol endlich Rath gcsundm/ vermittelst des Büchsen Pulvers / damit sie gewisse lange runde idcher in den Felsen dicht anoestUct/ und d ^/ Die Adern dieses Bergwnckö sind sehr breit; wleMn auch eine gnt< Anzahl darunter seyn/ die von ihnen C^mulan. das ist/ geHaus, tegenmnct werden: und das Erh ist sehr reich /also/ daß zwantzig/bißwcilen auch drcysig/ viertzig/ ja funffzig/ und so gar sechzig Pfund Kupffer giebt. Viel dieses Ertzcsscht so fest an dem Felsen/daß man csnut grosser Mühe herab bringet: und an vielen Orten sind das Ertz und dcr^elß vicht anders/als ein einiger stets fortgehender CbrpP vder Gestein; darunter allein dieser Untcrscl^id/da!; der eine Theil von Vem Felstn Kupserielch ist/der andere aber nlchts giebet/welches man an der Farbe gleich/so bald man es nur sihtt/ erkennen und unterscheiden kan/ indem das Kupffer-Ertz mehrentheils/ insonderheit die beste Gattung/gelb oder schwach ist/und ist das gelbe gar saus beres/feincs KupffwErtz; das schwartze aber hat auch ein gewisses Antheil Silber bey sich. ..i.,i^ ^ ^ .,5 Atl2 Unt^ Iss Sehr denckwürdlye und sinderbahre Reisitt / Unterscdieoliche Arten von Vitriol werden in diesem Bergwerck gesunden/ uemlich weisscr/ grüner/blauer/und ein rother/ so klar durchsichtig ist. Es gibt attcb daselbst eine grüne Erde / oder vielmehr ein Bodm« satz von grünem Wasser/ Bcrc,-grün genamtt/welches die Mahler gebrauchen. Vluch werden qleichcr.Gestalt Steine daselbst gefunden/ von eitin schönen grünen und blauen Farbe/ und gibt es deren eine gewisse Art/ dar, auf sie Türckissen gesunöen haben / welche ft auch deßhalbcn die Türckiss Mntrer nennen. So sind auch daselbst zweene Brunnen von Vitriol-Wasser/ so das Eisen m Kupffer verwandeln/dieselben nennen sie das alte und neue^imenr. D le Brunnen liegen sehr ticfin dem Bergwerck/ und man lasst das Eisen gemeiniglich vierzehn Tage in dem Wasser. Diese Wasser sind überaus nutzbar / dieweil man sieht/ daß die schlimmste Art von Eisen/ wie auch alt Eisen / welches unbrauchbar ist/ dadurch veckehret un3 verwandelt wird in hie allcrfemste Gattung von Kupffer/ welches dißfals vor dem andern Kupf^ fer den Naum hat/ weil es geschmeidiger ist/ auch sich besser handeln und leichter schmeltzen lässt: und ich selber habe es geschmoltzm/ ohne Zuthun einiger andern Materie/ aUch ohn aüe Schwertgkeit: da doch das Kupffer-Ertz durch so mancherley Feme und Oefen gehen muß/ ehe man etwas da, von machen kan. Bon dieser Art Kupffer nahm ich ein gutes Theil mm bemalten (^Menr: und sonderlich ein Stück/ das die Figur cines Hertzens hatte / welches eilfföder zwölff Tage zuvor war hinein gelegt worden / und> hatte doch eben die vorige Figur behalten/ wiewolesehmahls sovollkomm-Uches Eisen gewesen/ als es nunmehr das beste Kupffer war. h.1,. Einige wollen nicht davor halten/ daß dieses eine Verwandlung des einen Metalles in das andere sey; sondern weil diß Wasser von dem Nmenc überaus starck gefarbet sey mit einem Vitriol von Kupffer/ und allhier. ei, nen Cörpervor slch habe/ welcher so bequem/ und begierig sey/ dieselben Theile des Kupffers zu empfangen / alswie das Eisen ist/ so lege er das Kupffer ab / und dieses -wisse sich selbst so ummttelbahr und so tich' in das.' Eisen cinzuschleichen/ daß es allda eine Scheidung und Trennung verursache/ und selbst auf den Thron sitze/ nach dem alten Spruch : Divicle üc impera; kanstdu trennen/ so wirst du lmr'chen : also/ daß es endlich seinen gantzen Cörper an diesem Ort desMens an einander heffte/ das Eisen aber heraus/und zuBodenfioA > ^.-: i.ci,^ 'V Wenn das Eisen in diesem Brunnen in Kupffer verwandelt wird / so wird dasselbe etlicherOrten offtmals qanh von einander gesondert/ und liegt M Gestalt eines Pulvers auf dem Boden. Es sind aber diese Theile kein Eisen mehr/ sondern Kupffer: Und ich habe aus dem Brunnen solch Pul-yy'Mst herausgenommen/ und solches zu dem feinsten Kupffergeschmol, - tzen; Edward Browns, M. D._________ ig^ hm: daß icb also/ daftrn das Eisen nicht verwandelt werden silte/ garnicht wissen tönte/ wo cs denn hin käme. DiestWmckung/so die Natur so arlig und seltsam in dcm Bergwerck vollbringt und ausführet/ hab ich seithero gesehen/ daß man sich unterstanden durch Kunst nachzuthun: Und so viel ich davon urtheilen kan/ solches mit gu, tem Fortgang und nach Verlangen. Das Xlll. Kapitel. GneBergwercks'Kartt.Unterirrdischc Städte. Selyame Mineralien. Sckwefelhafftigcs Wasscr. Sieden Bader. Fünff Bäderzu Boinitz.Saffran wäckstt der Orten in dcrMenge. ' "zAchdcm ich die meisten nm'ckwürdigsten Oerter in diesem Berg-wercr besichtiget hatte/ begab ich mich wieder in das Haus des Ober-Vcrwalters zuHenn'Grund/uud zogm der Stuben daselbst meine Klciderwleder an: Auch wurden wir nachgehends sthr freundlich allhier rrg^irt-. Er zeigte mir eine Karte oder eimn Grund-Nißvon diesem Bergwerck/ in welchem wir den meisten Theil dieses Tages zugebracht hatten '. Darinnen waren allc die Oerter/wo wir gewesen waren/gar artlich abgezeichnet/ mit einem verjüngten Maß/nach welchem man die Länge und Weite aller in diesem Bergwerk be, findlichen Gange und Oerter abmessen konte: Und war es wol recht artlich Mzuschcn/ wie diese unterindische Stadt so groß und schon abgebildet und gerissen war: Dann ich kan ihr ja keinen geringem Namen geben/sintemalen mehr Zimmcrwerck oder Behausungen darinnen zu finden/ als in mancher andern. An Ausstreckung und Länge gehen sie den Städten weit bevor; so enthalten sich auch eine ansehnliche Menge von Einwohnern daselbst. Ihre Ordnung und Geschickligkeit ist gleichfalls sehr zu verwundern; chre Ruhe wird nicht gestdrct; wenn sie gearbeitet und ihre Speise zu sich genommen/, erkennet mau solches bülig/und lasst sie wiederum eine Stund oder acht ki eie nachdemnemlichendieZeitist/stsiein der Arbeit zubringen. ^ .-,<., Ausserhalb dieser Karte zeigte er mir eine Menge sehr Mllche seltzame Mineralien/so aus diesem Bergwcrck herausgenommen waren: Und wenn man das Kupffer>Ertz heiß machte/ und in das Wasscrwmft/ so ward solches Wasscr cbcn sound nicht anders als einige natürliche Bäder/ so bey diesen Bergen entstehen. Als ich auch das Oiment-Wasser und desselben wunder-badre Wirckung gegen das Eisen sehr hoch hielt/so schenckt er mir verschiedene schone Stücke/ und cineKette von Kupffer/ welche m diesen Bwnnen war verwandelt worden. A a 3 Sie k^a Sehr dettckwZt^ige undstnderbahteReisitt/ Sie machen auch sehr artige Becher und Geschirr aus dieser Art von Kupffcr/undwlr trunken aus einem, welcher vergüldct war/und hatte ein reich Stück Silber, Err? an sich/ so m der Mitte desselbigen befestiget/ und ander auswendigen Seite stund diese Schrisst: iLlsen war ich: ^upffer bm ich: Gllbcr trag lch: Gold bedeckt mich. Von Herrn-Grund kamen wr nach Smbn/ welches eineStadt ist drey Ungarische Meilen von Neusol gelegen/ und zwey von Chremnitz / allwo dicht bcy emcm kleinen Flüßlein Utiterschiedliche warme Bäder seyn/ die man hoch halt/und da sehr viel Volck hinzu reiset. Das Wasser davon ist klar und hell/ riecht aber nach Schwefel/ und setzt emen arüncn Boden« Satz: färbt auch das Holtz/das darüber liegt/grün und schw'artz/ verändert aber die Farbe der Metallen so geschwinde nicht, als schier meist alle die andern thun: denn ich ließ eine gantze Nacht Geld darinnen stehen/das gleichwol nur gelblicht gefär-bet war. DieQvellcn kommen von unten herauf/ und gehen durch die Lös cher in den gebroterten Boden der Badstubm. Die Hitze desselben kommt überem mit der Wärme/ so man in dem Kbnigs-Bad in Engelland befindet; und sind der Bäder sieben au der Zahl. Das Erste ist das Edelmemns-Bad: Das andere ist vor feine ansehnliche Leute: Das Dritte vor die Bauren: DasVierdre vor die Bäunnnen: Das Muff" ist das Bettlers -Bad: Das Sechste ist vor diejenige/ so mit der Benu^'Kranckheitbehafftetsevn: In dem Siebenden baden sich die Lano, läuffer oder Zioeuner. Diese Bäder liegen in einer Fläche/so an allen Seiten zwischen den Bergen eingeschlossen ist: Die nächsten Berge aber liegen gegen Osten; und ist dieses dieselbe Gvihe von dem Gebirge/welches an der andern Seite so reich von Metallen ist. Ich giena mit in eins von diesen Bädern, und zwar mit cinergltten Gesillschafft/so/daß ich etwas zu lang darinnen aufgehalten ward; und empfand also etwas Ungemach von der Hitze des Bades. So kont ich auch ihre Gewonheit mchtgm heiffen/ von essen/ trinckcn und schlaffen/weil sie im Baden seyn. Bon Stubn-Bad giengen wir nachBoinitz/ und fuhren über den FlußNitra; liessen alsoPrivitz eine grosse Stadt an der linckenHano li^ gen. Zu Boimtz sind auch fünffnatürlicke warme Bäder/ von einer «lässigen angenehmen Warme/ und ist sehr lieblich drinnen zu baden: sie sind auch über die massen ausgezieret durch Herrn GrafPZIti. Ungarischen i'Hla. tinum, und ist aUes mtt einem grossen weiten Dache überdeckt. Das Erste ist der Edelleute Bad/ von Steinen gcbauet/ darein man von allen Sei' ten aufsteinernen Staffeln absteiget. Die andern viere sind von Holtz/ sehr amg und wohl aebauet: allwo wir eine sonderbare Lust hatten / mit anzu-sehen/ wie sich die Jungen und Mägdlein so artig wujlcn unter das Wasser Edward Browns, D, M. 191 serzu tauchen/und herauszuholen/ waswirihnen hinein wmffen. In dieser Lands- Gegend wachset sehr viel Saffran. Ben Bomih kamen wir nach Westomtz/welches zwo Ungarische Meilen: undvonWestonitz langten wir den andern Tag zu Trcntschin an/ wel^ chessievorfünffMeilen rechnen: aber es sind solche lange Mcileti/ daßwir un s alle vor der Sonnen Aufgang aufdie Reise begaben/ biß des Nachts um acht Uhr zu/ ehe wir diesen Weg vollbrachten. Das XlV. Kapitel. Märckte; Kirchen; Tastcele; Saltz-Bergwcrck; asswo der Boden meist von gemeiner Erde und kein jWchter Grund. Die Saltz-Gänge. DißSaltzschmeltzt nicht leicht. DeS Salyes Farbe. Etneandere und dnttcArtvonSaltz/soanchder Farbe nach unterschieden ist von dem vorigen. Gclb und blau Saly. Verwüstung/so durch die Tartarn und Tür-cken geschehen. Refornm'terGOttes-Dienst. Wieder-tlluffer. .Rentschin ist eine schöne Stadt an dem Wag/Fluß gclegen/dar-über eine holtzerne Brücke liegt. Es ist ein schöner Marckt-Plah daselbst: auch ist die Kirche der Jesuiten gar schön/und liegt das Schloß sehr hoch/daß man leichtlich zwantzig Engli, sche Meilen weit davon sehen kan / und gehöret dasselbe dem Grafen Mkale^. Es sind zwey warme Bäder eine Meilweges von der Stadt; und eine grosse Anzahl Brunnen von Mineralischen Wassern inderselbigen ganhen Gegend derum.AllhiertraffenwirdellGrafen Nothal an/welcher im Namen IhrerKäyserl. Majestät nach Eperies rcisete/ um daselbst zu handeln mit denen Commisscmen des Abaffi Fürsten in Sie-dendürgen.Da ich mich denn bekannt machte mit etlichen von seinen Leuten/ um einige nähere Wisscnschafft zu erlangen von dem Saltz-Bergwerck desselben Ortes/ oder jonst andem dergleichen: allermassen ich ihnen hierüber ei-nkZelNlnterrichtgab von meinem Verlangen; worüber sie mir hemachmals gute Nachricht gaben / wie hernach solgr ^ Eine halbe Stunde gchens von dcr Stadt Eperies mOber-Hungam/ lft ein ßerühmtesSaltz-Bergwcrck: von dem erstenPlah/da man hinab muß/, biß aussen Grund hinunter/ istdaffelde ohngefchr hundert und achhigKlaff-. Mitte« in dem CrystallinischcnSaltz mitlanc,enZapffcn / hab ich cm fthbnes lieblie chl s Blau gesehen: und m dem Hause des Grafen von Rothal zu Wtcn/ sich ich ein groß Stück so schön durchscheinend gelbe war. Es sind au v ctltche Stücke so sauber un5 klar/ und darbey so hart/ daß man verschiedene Fi uuen draus schneidet/welche nicht anders aussehen/ als ob sie aus Crystal! gcftdnit-ten wären. Von allen diesen vorgemeldtenSorten bekam ich einige Stücke/ und brachte sie mn mir in 6ngl.lland. Wer nun «st es Zeir/ mit dieser meiner Beschreibung von Bcrgwer-ckenund Mine,allen einmal zum Ende zu schreiten/ welche zwar manchem vmkommen dürffte/als wäre sie nicht von grosser Wichtigkeit: jedennoch aber um denen jeniaen ein Genügen zu thun / welche begieriqer sind/ in einem so an? P. sehnlichen Stöcke von natürlichen Dinqcn als insgemein, und zwar etwas V0'< denen Orten her zu wissen/ die uns we,>ia bcwnnt find/ und msonderi veit,so viel m»r bewust^ von eine» Englischen Feder noch nickt beschrieben wor^ den/ dab ich nicht muerlassmkönnen/ diese soMckahre Erzehlung darvo» zu chun. Ich Edward Browns MD. 195 Ich setzte meine Reise fort andemWaag^Strom/undkamnaä^c,. vemnetto.und von hinnen den.folgenden Tag nach Dlna^.wclchcs eine Stadt P in «iner Fläche gelcgeMlld die man weit von ftrncn sel)en katt. Sie dattt sich erst neulich wiederum in etwasaus der Aschen heraus gerafft/darcia sie vor sechs Jahren war gcleqrtworden. Dm Tag darauf gelangten wir wiederum an die Donau/und blieben dieselbe Nacht zu Preßburg/davon ich an einem andern Ort geredet habe. Darauf fuhren wir über die Donau/ m zweyen Schnuten vonFöremHoltz durch Homburg-Thnrn; durch Haim/ belg-H5gcl; durch die Stadt von Haimberg; durch Regclö>Bnmn; W-schetuno Schwcchct/und kamen also nach Wien. Eln groß Theil von diesen Gegenden inOber-Ungavn/ daichdurchrei-sete/hatte gantz eine andere Gestalt/als das Land von Oesterreich.- ja auch als es vor diesem hiesiger Orten selber gehabt. Denn eimge Plätze waren in dem vergangenen Kriege durch die Tartcrn und Türcken verbrämn und ausM plündert worden : und unterschiedliche musten nunmchro denen Tücken die Schätzung und Tribut bezahlen; also/daß lhrcr viel mit Fleiß sich gar schlecht behalffeli/um destoweniger in die Augen zu fallen/ und sich in Gefahr zu setzen. An unterschiedenen Orten sind ihre Häuser gantz bloß/ und schier mit keinem Haußrach versehen; und gehet es noch wohl zu/wann ausser demjenigen Bete te/ woraufder Haußwirth und seine Haußftau schlaffen/ noch ein anders im Hausevoryanden ist. Auch in den jcmM, Lands-Geaeliden/ welche besser versehen scyn/ und umer Ihrc Käyserliche Majestät gehm en/ist zwar ein groß Theil desBolcksReformirterReligion: Siesind aberin einer so schweren Bedrängniß und Furcht/ daß sie gar nicht wol zu frieden sind/ und gantz w keiner grossen Vergnügung leben. Und weil sie eine eiaensmnige Nmur haben/und von ihrer Meynung nichtaerne weichen/so dörfften sie mit dcrZeit sich wol gar verzweifelt anlassen/ und dafern der Türck mit grojsir Macht einbrechen solte/döi'fften sie/ allem Ansehen nach/ so hertzhafftig gegen denselben nicht mehrftchten / alssiewolvor diesen gethan haben. Ihrerviel daselbst lind Calvinisch/viel auch lutherischer Religion: Utld waren sie vor diesem in dcn Bergstadten meist allzumal Mherisch; aber jetziger Zeit sind die Veamd-ten alle derMmischen Kirch zugethan. Zu Schemmtz hatte manunlänqst denen Lutherischen eine schone Kirche avgenommen/lmd erzehlten sie mir/ daß GrafPalfi zuBoinih/ und in selbiger ^ands-Aegend umher alle seine Lutherische Unterthanen anfiengc zu zwingen, dleReligion zu vcrändern/oder zum wenigsten den andern Gottesdienst einfsch, ren zu lassen/oder von H^uß und Hof zu ziehen. Es giebt auch vielWicdenauffer überall / welche mehr berühmt sind/ wegen ihrer netten und einiger an- derer Ursach willen. ' ^ " ^ Bi> Die 194 Sehr denckwKrdige und stttderbahreReisitt/ Die Unitauen / oder die so starck auf die Einigkeit GOttes dringen/ (und nichts von einer Heiligen Dreyfaltigkeit wissen wölkn) wohnen in den firdersten Theilen von Ober-Ungarn/ gegen Siebenbürgen zu: Und haben, das Lob/ daß sie msoemein durchgehends Lateinisch reden. Selbst die Catholische in Ungarn sind über die maßen übel zu frieden/ daß sich die Teutschen bey ihnen so eindringen/ und so fest emzunisteln suchen ^ fthen den Hofzu Wicn mit unvergnügten Augen an/ vermeynen/ mall beobachte sie nicht nach ihren Verdiensten/ auch wolle man die Ungarische Freyheiten nicht/ wie. ehemals/ unterhalten/ also/ daßsieihr ulwergnügtes Ge-müthe schwerlich verbergen können / welches mir der Zeit einen Übeln Aus-' Mnanach sich ziehen dorffte. BeiscvonWm nach Stcyermarck/ Karnten/ ^milt/unV Friaul:' Mch dem wunderbahren und seltstilnen Mm vonZwihnlß/ Wie anch nack den QveckMcr-Bcrgwcrckcn in länn, und am DerMMMM Das^. Kapitel WieHcrrBrownfich zu Wien aufgchaltcn. Die Stadt BW-ven. Dtt Bäder dercraUda ncune sind. IhrcNamm. Gems Kugeln sind vor unterschiedeneKranckheltcngut. -Ndrm ich zu Wien verblieb/ nahmichmirdieMühe/un^ terschiedlicbc Plätze/ st nichnvctt von dauncn/zubesich-' l tigen/ alsNeugcbau^ ' Izing/Baden/Laxenbmg/ Neusiedler^See/ samt noch ettich andern. Nach dlcsem tkat ich eine Ncise nach Venedig / ich wolte aber mcht mit der O?dmcm< Kutschen/ HKMitaufnnttley MeI bleibet/ sondern ^ viel' JEdward Browns D.M* 19% vlel never zu Pfew gehen/ öamit ich was länger an einem OrtKnte stille liegen/ wie es mir gefiele. Der erste ansthnlichc Platz/ welchen wir sahen/ ware die Stadt Baden/ ohngefehr vier Teutsche Meilen von Wien, eine feine und mit Malt« ren wo! umgebene Stadt/ gelegen an einem Theil des Berges llecmä. wet» chcrdasaUeXaricum von den alten ?Hnnonien abscheidet/ dmchdieselbe gehet ein kleiner Fluß/ Schwächet genannt/ der nachmals sich ausbreitet/ Alid ungefehr eine Teutsche Meilvon Wien in die Donau lauffet. Allda sind drey Kirchen/ die Augustiner-Kirche/ unser lieben Fraucn-Kirche/ und St. StephanslKnche; Doch ist dieser Platz am meisten berühmt wegen seiner Bäder/ altwo viel Voicks von Wien/ und aus vielen andern Orten hmzu teisct. Dieser sind nenne an derZahl / mid weiln ich davon allbercit cmc absonderliche Beschreibung heraus gegeben / wie mcui sehen kan in den X^iä?niic)5ipkicl5. oder unsern Philosophischen Handtungen/ will ich sie hier nur allem nennen. Das Hectzogcn-Bad ist das groste/ hat eine vier« eckigte Figur / und in der Mitten ein Gebäude / welches eben also gestaltet ist/ da gehet der Dunst durch eme Röhren oben heraus. Dann folgt un* ser licdcn Frauen Bad/ dcsscn eines Ende untcrdic Küche/ so auch dicsta Namen führet/ gchet. Dranf kommt düs neue Vad und St.Iohannii^ Bad/ so dreyeckige gcbauet ist: Weiter ist das Juden-Bad mit einer Ab« thcilnng / welche dic Männer von den Frauen absondert. Noch folgt das Bettler-Bad/ welches so seicht ist / daß sie sich darinnen niederlegen müft sen. Ferner kommt das Bad bey dem HMgen Creutz / das ist vomcrw lich vor die Geistlichkeit. Dann St.Perers-Bad; und endlich das Sauer* Bad/ welches mir einem steinernen Geländer umsetzet/ und oben mlt einem schönen Thürnlcin bedecket ist. Diese sind ^lle zusammen verschlossen: Die Sitze und Böden sind von Forcn- oderDannen-Holtz gemacht. Sie gebrauchen keines Führers/ wie bey uns/ sondern bchclffcn sich selbst mit einem kurtz-Zedrehtten Stock; uud das allerheisseste umerdcmsclben ist nicht so heiß/ als der Königin Bad in Engclland. . Allhier kamen wir ssi gar guter Gesellschafft/ und baktm allerley Noth, dmfft um einen siechten Preiß cinzukauffcn. Ein Käystrlicher Capitäin/ welchen ich bis nach Baden verZcseUschafftet hatte / gab mir zum Zeichen stiner nreundschasst eineGems^Kugel / von welcher man meynet / daß es em Anwachö sey an der Leder einer wilden Geiß oder Gemscn aus Tyrol/ nnd darvon man in Tcutschland vicl hält / wie man es denn ausgicbt vor ein bewahrtes Mittel/vor vicl Kmnckhciten und Gebrechen derLcber/ wie «mch wider die gifftigen Fieber und die PMlcutz: Und sind viele von so star- Bb2 ckm ty6 Sehr denkwürdige und stnderbahre cktti^aubm^aWnmyneli/ derzenige/ so davon einnimmt/ stye hier und Mintzig Stundendarnach ftst/und kbnnenichtverwundet werden. Das II. Capitel. Beschreibung von Neustadt/ steine fürnchmeStadttnOesterreich. Wie solche von den Türcken verlassen worden. Von der Enthauptung des Grafen Scrim, Von dem Berg Simeren. Echottwim eine feste Stadt. Zu Prug lst ein schöner Marckt-Platz. Achdcm ich mich nun in dem Bade zu Baden auch vor meine Person gebadet / und ewige Abzeichnung von der Stadt ge«? macht/ verließ ich Baden / und war der ncchste Platz/ darbey etwas anzumcrcken war/Neustadt/ so eine mim dcn vornehmsten Städten in Oesterreich ist. Sie liegt ins GevicMc g.e> bauet/und hat, emenMarckt Platz in derM ttten/desscn zivoSei, reu gewölbte ^allben haben./ so forl»enauf benöchigten Pfeilern ruhen, Es> sind vier Thor aUhic/ davon man. drey von demMarckt« Platz ersehen kan. Die wrtie!>mfteKirchallhierHeisslzziS.Jacob/ und hat fomen anzweene Thürne. ZhrcKayserl. Majestät habmallhier einel^ PallajimitvierThür-ven in die Vierung gcbauet/ welche man ziemllch wett sehen kcm/wie nicht weniger den meistm Theil der Stadt/ als welche in einem morastigen Gruud/ mW in einer ßachen Ebcne lieget. Sie liegt inner einem Walt und zween Mamm/dcwon dic andere/ wie es scheinet/ auch nicht Zar siarck ist; doch wie sienm erzehlcenvhat ße der Türcke zu cincr gewissenZeit Nicht einnchmc^ können/sondern verlassen/ jedoch mit dicstm Bedzng/ daff sie «etwas aus derStadr mitnehmen möchteiu Als man solches nun derwnüAet/ habcli fie den Pranger/ woran man dic Ubelthäter m'.t Ruthen zu streiche« Pfiea t/heraus gclwmmelvund denfelbenmit nach Constantinopelgesührt. W diesem Ouist GrasPeter Serini/ wie auch Frangipani/ das ver-ZangensIahv enthauptetworden / weUsie vomchme Rädcls-Führer in dem Ungarischen Vlufstmwe gewesen., Von hin kamen wir durch gautz ebene Wegc/zu dem Ncrge Simerem Wchdcm wir durch Neu>Kn «cu runden Cpitze/welchc/wic sie sagten/von einem König aus EuHcllaud sol-te gejtifftet worden seyn. Ich halte davor / daß es König Richard der Erste werde gewestn seyn/welcher msemer Nuckreife aus dem H. Lande in Oester, mich gcfänglich angehalten worden / und soüeu vondeffcnM^ Mauren vouWien aufgebauct worden seyn^ Der Edward Browns M. D. 19^ Der Berg Simcren ist ein Thal von dem Berge Cttius/ und liegt auf dessen Spitze ein grosser Haussen Steine beysammen/ so die Grenh-Schet-dung macht zwischen Oesterreich und Stcyermarck. Die Anhöhe des Bergs tst jähe und stcmicht/also/daß sie bißwetlcn vier und zwantzig Pferde oderOch-sen einspannen/um einen Karren oder Kutschen hinaufzubringen. - Wir nahmen unser O.vartier zu S chot^wien/ oder Schad wien/ wel? ches emc festc Stadt zwischen den Felsen/an dem Ort gelegen / wo man über das Gebirge hinüber muß. DicHäuser an derSeite der Felsen sind so beschaffen/daß man nicht hinzu kau/denn sie liegen aufder Spitze dcs Gebirges/ und fthenübcr die Fläche hin / daß man sie halten könte vorWachterrlichc altcStücke ist hlehergebrachtwordenvonSael oder Solfeld/ welches ein umveit von hier gelegener Ort ist/ allwo solche Römische ^n« ti^ui^ätcn üdeiftüßig zu silken. In dem Gesicht dieser Stadt St. Veit/ vor alters viropoiiz genannt/ sind vier mnckwürdige Berge/ als der VerZ von St.Veit/ der Ulrichs-Berg/der Besg von St.jÄurcntz/ und St. Helena/ auf deren jedwedem elne Capelleu stehet. Nach allen diesen gehen die Einwohner dieser Gegend aufyewisseTageimIahr zu Fuß Wallfahrten/ um ihre Andacht allda zu verrichten/ obgleich theils solches zu vollbringen/ wol mehr als dreißig EnM scheMeUm z» gehen haben. Wir kielten unszu St. Mit etwas auf/ und hatten die Ergöhll'cdkcit/ in dem Clostcr der Franciscaner eine Lateinische Comödie mit anzuschauen. Dieses war im May-Monat / da zwar das hohe Gebirge noch mtt Schnee bedeckt lag; Die niedern Orte aber waren durchgehends grün/ und fanden Mr alles voll Tannen,und Lerchen-Bäume. Es donnerte und blitzte allhicr sehr viel/ und sobald als ein Wetter angeht/ lauten sie die Glocken. Viel Leute haben aUhicr grosse Krdpffe/ und zwar eNichc so groß/als ihr eigener Kopff seyn mag i Auch sind viel Leute blind/ und verschiedene stumm middumm miteinander. Ausserhalb der Stadt ist ein Spital vor diejeni, gen/ die ihre Sprachcverlohren haben/odervon Verstand und Sinnenkom, men/ oder die sonsten durch ihre grosse Kröpffe untauglich werden/ und nicht fortkönnen. Viel unter ihnen verdeckten ihre Kröpffe/ davon sie sonstgrosse Plage haben/ wen« es kalc Wetter ist. Es sind aber beydes Manns < und Weibspersonen damit bchaffM'. Ausser was etwas vornehmes von Leuten ist/ welchewohl leben/ auch Wein und.mit Bier trincken / die sind denselben nicht so sehr unterworffen. Und hab ich hier grössereKröpffc in dieser Gegend "J&fa&t csftrowns M> P. -^ \$$p Gegend gesehen/ als einige die mir vorkommen/aufdemAlpen-Gcbmge im-SavojerLand. i' '- St. Veit nun/uon welchem dieser Ort den Namen hat/ ist ein eifriger Christ gewesen/ welcher viclMüh und Arbeit angewandt / die Heydea in diesen Lcmdemzum Ll)rDllcheu Glaubett zu bekehren/ deshalbenerauch vcrftlgetwordcn unter dem Käyscroicicleriana: Und haben noch bis aus den hemigenTag viel Kirchen undLapellen deuNamen von ihm/ michM andern Ländern von^uropa. Auch hält das gemeineVolckdavor/daß dieser St.Veitvon der Tanh-Kranckheit befteyen kan/ welche man St. Veits, Vanßnenntt. Nieses Tantzen ist eine Art von Unsinnigkeit/die schon seit vielen Zeiten her bekamt ist/ und werden damit auch gesunde Menschen ange-ftectt. ll0rttiu8,erzel)let/daMmttsolchmWeil)s,Perstnengeredet/welche alle Mr nach einer St. Veits> Capelle Wallfahrten gega»igen / allwo sic so lana ssetalcht / biß daß sie Müdigkeit,halben^nicderfallsn muffen. Sonst wären sie das gantze Jahr,frey dtwon gewesen/ blß die Zeit des May-Mon^ den herbeygenahn/ da sie dann wieder über einig-en Schmertzen m den Glies dem geklagt / bis sie sich zu ihrer gewöhnlichen Zeit wieder zum St. Veits,' Fest aufmachen müjstn. ^ ^ DaslV.Mpitel. DeiKonMrStttN W»e artig man dem HelWg von Ksmtew huldiget. Das Grabmahl MMi. Alte Sachen aus der Antiquität h ^ setzet waren. Wenn nun ein Hertzog von Kärnttn / derselbe mag ein Kay^' ser/ König oder Fürst styn/ d,e Erb^Huldigung nnnimnn / st setzt sich der> -Me/ oder das eine Theil die- P Stuls / so geqen Morgen zu stehet; undein Bauer oder Land - Mann W an der andern^cite des Stuls aegen Abend. Unter andern Eeremo/ nm stehtt ber LmchMann auf/ und beschenckt den Hertzog mn einem fet^ Mi H2O Sehr denckwürdige und stnderbKre Reisin/ ten und magern Ochsen/und ist derHertzog verdunden/den magern zu nehmen/ und den fetten wieder gehen zu lassen/auch zuzulassen/daß ihm der Bauer einen sanfften Schlag ans Ohr geben darss; Und wird ihm dann auf solche Weife gehuldiget. Die Kirche von Saal ist sehr alt/ und ist dem Grimm.der barbarischen Volckernoch bisher entgangen. Hielinnen sahe ich das Grabmahl des H. ^sdcleNi. der ein Mitgehü lffedes H.Viri gewesen in Bekehrung dieser Lander. Es ist ein liegender Grabstein/ und haben sie MM eineSagc davon/ daß solches Grad sich selbst aufdie fünffMertel von dem Ort, wo cs vor yicstm Zestanden/näher an den Mar zu geschoben. 3W der Kirclnnamel» sind viel altcNünnsche^miyuttätcn von guterArbeit in Stein gehauen auf halb er^ hobene Art/ die man unlängst erst aus dem Solfcld hergebracht. Die vornehmsten die ich auszeichnete /waten diese: Am VVaZen mir zwe^ Pferden. ^lttwagen/darmnemMalnizusihettist^^^' ^ .^ ' tl5in wolff/der eine Frtlcbe beleckr/zo^voneMentVaume Vesallen. He^or fest gebunden an des^c!n!!lii wagett/rple derjFall / und hat das Wasser die Felsen so artig abgeschliffen/ daß es mcht anders schiene/ als wann alles durch Kunstgeschehen wäre. DerWeg istmitMaurcn verwahrt / und muste man sich vor sich und hinter sich mit grosser Mühe kehren und wenden/ und war es grössere Kunst/ als ich in dieser Gegend vermuthet hätte. Und so giengen wir fort immer im Umdrehen / bald vor sich/bald Hintersich/ bis daß wir den höchsten Durchgang erreichten auf dem grossem Berge Luibel/welcher em Theil ist von den Craimschen Alpen / dadurch die Länder Harndten und Crain von einander geschieden werden. Und ist dieses einer der merkwürdigsten Berge / so ich jemals gesehen. Denn nachdem wir hinaufgeklettert waren/ so hoch als die gähen Felsen und Klippen es Messen/musten wir unsSe" ten-wartsablencken/ längst einem gemachten Wege/ der uns in eine grosse Hohle oder Durchgang führete / welche gerade durch den Berg kinein-gehauen ist / und nicht sehr ungleich zu seyn scheinet der berühmten Grotte des Edward BrowAis M. D»__________lo^ des Bergs?aul!lipa bey Neapoüs. Und ist hier in der Mitten eine Decke von Holtz-werck/welche durchgehet bis an die Seite von Cram. DieDecke dieses Ganges ist gar hoch/ die Lange desselben ist hundert und sechs uuV funffzigNutten/ und istvier Nutten breit. Über der Manier / durch diesen Berg zu kommen/ war ich recht be-stürtzt / weil ich vorhero nie davon gelesen oder gehöret hatte. Ich hielte davor / esmüste ein Werckseyn von den alten Nömern : aber nachgehend« ward ich berichtet/ daß es weit später gemacht worden/ und daß indenvo, gen Zeiten dieser Orten kein Durchgang gewesen wäre/ um ins Cramer-Land zukommen/ sondern man habe den Weg in der Gegend bey Mllach hergenommen. Als mir diese Hohle zum ersten zu Gesichte kam/ weil lch noch ziemlich weit unten war/ vermeinte ich/ es müste eine Wohnung oder Capelle eines Einsiedlers seyn. Ich konte mir aber nicht einbilden / wie er müste hinzu und hmaufkdnnen/ bis daß ich endlich durch langes Umdrehen, und hin und her wenden des Weges an dem Berge nicht allein selbsten da-durch muste/ sondern auch verschiedene Reisende antraff/ die aus dem Crainer-Lande hierdurch kamen: Und ist es eine so gangbare Strasse/daß alle Tage Fuhren und Karren aus dem Lande dadurch gekeu In dem Hin, aufsteigen auf diesen Berg hatten wir übel Wettcr mit Negeu und starcken Hagel/ und Schnee lag durcbgehends den gantzen Weg fort immer hm: Und weil ich bey diesem Sturm und Ungewitter in einer solchen Höhe war/ hatte icb beqveme Gelegenheit zusehen/ wie dieWolckcn hier und dar hin, adsunckcn/ und wann der Sturm smüber war/ sich wider so doch hinauf schwunaen/ daß sie ein Theil von dem Berg umzogen; und aiclig ckttds^m ein gantzcr Strom von solchem Ocwülcke durch die Klufft/ so zwischen Cram und Kärnten liegt/welcher uns grad entgegen kam/ als wir auöKarnten ins Cramer Land hinüber musten. Dieser treffliche Durchgang/ weil er olme das mit so MfferMübe gemacht worden/ mW in einem solcben Land lic^t/ da das Volck scbrarbeitsam mid siciljig i,t/ sch^ii.et/ daß er scdr wol ^.nd mühsam uttterdaltm werde/ wiesiedanndesWmterü den Schnee n.it grosserBcstbwcrli kclt wegräumen/und den Wea zurichten/ daß man ihn gedräuten tan. Gleichwie wir aber gerad fort aufwärts geklettert/ so lang W wir m d«e Höhle kämm/ also musten wir auch/ nachdemwirmeistdadurchwaven/ dengan« tzcn ^eg immcr Bcrg ad; llnd ka«nen;uln cvstcn nach St. ?lnna/ welches zwey <3nglischc Meilen in der Tl'ssc celcgcn . und darauf'clftteN wir nach Ncustattcl/ andendalb Teutsche Meilen weiter/ immergcradhinab / und zo^cn also fort/ bis daß wir kämm nach Cramdurq/ welche man davor hält/ daß es c'ai-l'locwlulv gewest seye. Dieses ist eine fein? Stadt/und lieget an dem Fluß 8ävu«, von dar wir durch eine schönc flache Edmc/ wel- Cc i che z<54 Sehr dettclwsrdige und londerbaheeReisitt/ che vier Teutscher Meilen lang/ nach^back oder Lubiana kamen/ so die Haupt-Stadt indem TrainwLand ist/ und fteusst durch dieselbe der Fluß I^bacl,, welcher hernach in den Fluß 5avu5 fallt. Die Stadt ist schöne/ und hat ein Schloß/ so auf einem Berge liegt/ gegen zweyen grossen Thälern/ nemtich gegen Norden und Süden/ allwo ein schönes und lustiges Aussehen aufvieleBerge und Schlosser. Weiln sie abervon einem Berg/welcher nicht weitvon dar lieget/ kau beschossen werden/ so ist sie nicht sonderlich vest: wie, wol wir finden/daß sie eine hefftigeBelägenmg ausgestanden. Dann unter-dessen/als Käyser Friederich nach Aachen reisere/um allda die Cron zu empfan, gen/ nahm sein Bruder H.ldel-cu5 und Graf Ulrich die Gelegenheit i.l acht/ und belagerten diese Stadt: Sie that aber ihnen so tapffere Gegenwehr/daß der Kaysergenugsame Zeit hatte/die Belaaerung aufzuheben/ und das Läger zu schlagen und zu zernichten. Zu Labach kam ich ungefekr zn einem/ Meister ^ofch genannt/ welcher ein Schottischer Apothecker war/ und sich gar höflich gegen mir erzeigte. Dieser gab mir Bcrichcvon allcnPlatzcn dieser Gegend/ und ließ mich unterschiedliche nachdencAlche und änliche Sachen besehen/ zeigte mir auch verschiedene Ertz'Stücke und Mueraiien von dicscmOtte. Das Vl. Kapitel. Laback istcme sthralte Stadt ZirchnM-See/dessen GrM und Länge/ in welchem ein Überfluß von Fischen ist. Der Grund desSees. DieserSee ist im Sommer trucken/und vollvonaNerieyWild/alsHirschen/Hastn/lc. Manmey-net dlejer See seye schr alc. Haupt-Flüsse. Die Höhten tn den Grund. , On diesem Platz hält man/ daß er Veralte Ort Nauportuz sty, wel6)er berühmt ist wegen der Anlendung der ^r^onHuten. Dann als diese von dem Ort/ genannt ^oz ?ewz^ cum in Thessalien abreiscten/ seegelten sie nacher<^0icka5,un derOst-Seite des EuMischen Meers gelegen : Sie wurden aber verfolget von den Schiffen/ welche dcr KbnigvonOolcki» ihnen nachgeschicket hatte; Dahero siegefiohen/und wieder gegen den Heue-Ham umgekehret: Weil sie sich aber allzusehr gegen der Nord^Seite hiel« ten/Miethen sie in den AuSfiuß des Mer-SttomS/das ist/in die Donau/und' fuhren diesen Fluß aufwärts/so lang biß sie an dcn Ort kamen/da die Donau-in den5avam einlaufft. Nndals siegegen den8ilve hinaufgefahren/erreich« ten sie den Strom Labach/ und giengen diesen Fluh auch hinaus/ und damu, sten sie anlendeu ohnweit hieses Platzes/ welcher vor alters ^uporcuä genen^ ^e^L^^NAeAAn^/ZeA kIanffen. ^c^N Zett crlZ^rtHMe> ä^^<^M5^^ Edward Browns MD._______' i©y networden. Darnach zogen sie nach den Adriatischen Meer/ undkehmen «lso wiederum in Griechenland. Also daß ich auf meinen Reisen nahe bey dem Orte gewesen / allwo sie aus Italien abgefahlen/wie auch allwo sie wieder angelandet/nemlich in dem Lande von Cram. .> Von hier reiseten wir nach den Zirchnitzer-See / welcher wegen ftiner wunderbahren Beschaffenheit hin und wleder berühmt ist:Und hatten wir zur kincken immer Morast/ zur rechten Hand aber laurer Berge/ biß daß wir zu Broumtza ankamen/ und ftlgends giengen wir imwer forr/ und kamen nach Zirchnih/ welches eine Stai)t von ungefehr dreyhundert Hcerd »Stätten/von welcher gedachter Sce den Namen hat. Allhier verfügt ich mich zu dem Stadt-NichterAndreasWifer/ welchermirein undandereNachricht gab/ und bequeme Gelegenheit machte den See zu beschauen. Darum gierig ich nach See-Dorff/ welches Dorffeme Halde Meile näher an dem Sce liegt/ und ferner kam ich nach Nieder-Dorff/ allwo ich ein Schiff nahm/ und alst eine Zeit aufdcm See hi» und her fuhr. Es ist aber derselbe ungefehr zwo Teutsche Meilen lang und eine breit/ und liegt zwischen dem Gebürgc/welches doch nicht sogar naheist. An deft sen Seite gegen dem Mittag liegt ein Holtz/ so cmMeil von dem Btmbau, mer-Walde/welcher sich aufeine zienüiche Weitschafft erstrecket: Darinnen enthält sich vielerley Wild/ als Hirschen/ wilde Schweine/Füchse/Wölffe «nd Bären. Alle Jahr um einegewisse Zeit im Monat lunio, verliert sich das Wasser von diesem See unter die Erde durch vielerley Löcher/so in die Tieffe gehen t Und in dem Monat September kommt es wiederum durch dieselbe Löcher her<» aus/ und zwar mit einer solchen Gewalt/ daß es aus solchen Löchern bey einer Picke hoch in die Hohe springt/ dadurch denn dieselbe gantze Gegend in gei schwinder Eil wieder unterWasser gesctztwird. Wenn das Wasser unter dicErd gewichen ist/wacbst in kurtzer ZeitGraß zenug an demselben Ort/ weläies man zum Futter vor das Meh auf dem Winter gebraucht; UndzuseldigerZeit laufftviclWild/als^aasen/Hirschen und wildeSchweine auf diesen Plah/aus dem umliegenden Lande und dem vorgemeldten Wald / so aUdar vielmals auf allerley Weise gefangen werden. In dem See findet man einen grossen Überfluß von Fischen / aber sie fschen nur auf Zulassung des Fürsten von Cggcnberg / welcher Herr dar« über ist/ und ubcr ein groß Theil des umliegenden Landes. Wenn aber das Wasser wieder im Ablauffen ist / haben sie alle mit einander die Freyheit/ daß siefischen mögen. Alsdann stehen sie bis an den Gürtel im MGr bey deu Lbchem/ und schneiden also dm Fischen den Weg ab/ und fangen die, Ec z ftl, ^o6_____ Sehr dettckwürdige tmd stnderbahre Reisin / lelben m grosser Menge/ welche sonst gewohnt sind/dem Wasser unter die Erde zu folgen / und nicht eher als im 5oplcmber wieder hervor zu kommen. Ich kome nicht vernehmen/ daß einige unbekante Fische durch das Wasser hervorgebracht würden/ sondern die hervorkamen/ sollen eben derjenigen Gattung seyn/ als die/ st vorhero hinunter gegangen / nemlich eine gewisseArtvon Karpffen/ Hechten/ Aal und dergleichen/wie man gemeiniglich in andern Seen mehr findet. Und wenn sie herauskommen / hat man eher Zugang als Abgang : Denn wenn der Fisch vorhero geleichet/st wächset in diesen drey Monaten unter der Erde die Brut/ und dat um ein zimllches zugenommen/wenn sie wieder herauf in den See kommen. Der Grund dieses Sees ist sehr ungleich und uneben / und das Wasser nicht von einerley Tieffe / sjntemahln es an etlichen Orten nur vier Schuh/ an andern aber wol zwantzig Schuh tieffist. Und weil die Fische sich längere Zeit in den liessen Orten aufhalten / als auf den hohen und seichten/ so haben die Fischer/ so diesen Platz wol kennen/ und gar eigentlichwissen/ wo es tieff oder seicht ist/ diesen sieben Tieften sonderbadre Namen gegeben / welche ausSchlavonisch nemlich in der Land - Sprache/ als» lauten: . Vodanas. Naknishu. Reshetu. Levishe. Sitarza. Kotcel Ribishkiania. Ich fuhr über die fünff erstgemeldte Tiefen / und begab mich zu einen be, kanten Stein/ genannt die Fischers - Klippe/ woran sie durck Muthmaft sung erkennen können / wie geklmg das Wasser will sincken. Ich kam auch zu emem Berge / welcher / wann dasWaffer koch ist/ zu einer lustigen In, sul wud/ und hiemitmacht ich mich wieder zurück. Sie können nicht sagen / daß diß Waffer ein einiges Jahr wäre sie, hen geblieben/ ohne daß es sich unter die Erde begeben/ und wieder herauf geschossen; wissen auch von den Alten keine Nachricht / wie lange dicsc Ei, genschafft des Sees also beständig abgewechselt Ob «ungleich einige Seen durch das Erdbeben entstanden / st hat es doch allhier mehr das Ansehen/ daß dieser von allen udraltcn Zeiten alst gewesen : imd nach den besten Muthmasslmgm istdiescSder See/ welcher bey dem 5^bono ^u^tn l'a-tu» genannt wird: und ist derohalben um so oiel desto mehr zu verwundern/ daß die Alten hlervon nicht einen Buchstaben gemeldet haben. ^ Zllm nächsten an diesem Meer llegm dicse See'er.schoß von (H^vero: Und mcht viel Meilen von lner sind die Haupt-Quellen verschiedener berühmter S ttöme/ als da sind / der Fluß / i^wck; der Edward Browns MD. " zt)? der dorcora8> oder der Fluß (3urk; der l^owpiz. oder der Fluß culp: welcher in den Strom 8avu5 laufft: Der Vipaa oder ^mniä fsj^iciu», dasist/ der kalte Strom/ der in den l^tdnlo laufft/ bey Görtz/ und noch unterschiedliche andre mehr. Jedoch aber/ ob diese Flüsse entspringen an dem Orte/wo dieser See hinfällt/hab ich nicht können vernehmen. Der Boden nicht weit von diesem See ist sehr hol/ und gantz voller Hölen und Locher; so habe ich auch gespüret / daß viel Hölen und tieffe Klüffte in andern Gegenden von Cram zu sehen sind / die sich etlicher maft sen vergleichen lassen mitderKlufftvon Elden in der Landschafft Oalbysdi^ in Engelland: Und bin ich berichtet worden von den Vornehmsten der' Stadt Ärckm^. daß der Fürst von Eggenberg cinsmahls den Vorwitz begangen / m eine solche Hole hmcm zu gehen / da er denn an der andern Seite eines Berges wieoerheraus gekommen. Das VN.Capitel. Dessen Eingang Unterschieds llcheGattungen vonQnecksilber;darunter derImigftauli-cke^lercurw8. Ertz nut Quecksilber vermischt. Was vor ein Zweiffelentstehe bey dcs Klrcderi Beschreibung. i6oo. Eiserne Netorten. Etliche Lasten Quecksilber. Ch hatte mir zwar vorgenommen von hier zu gehen nach i'riett, lerrettum genannt vor alters/welches einKäyserl.Scehafen ist an dcm Adnatischen Meer/um alsdenn so sort zu Schiffe nach Venedig zu fahren. Iedennoch aber/ weil ich zuvor in vielen Bergwerckcn gewesen/ so trug ich ein Verlangen / das berühmte Quecksilber-Belgwerck zu Iän2 in dem Lande von Gortz auch zu besichtigen. Indem ich nun vonArckmc-Vlbschied nahm/reisete ichbeyl.0. v^cq vorbey/ unb muste über ein Theil vom Gebirge / biß daß ich nach i^ia kam/welches von allen Seiten umher in den Bergen liegt/ und laufft daselbst ein Fluß vorbey/der eben diesen Namen führet. Diesen nennet zwar^egn-<3er, 8uperdiMmo I^iume ä Ic^na. dab lst/den prächtigen und stoltzen Strom voniäna: Ich aber befand denselben gleichwol ganh eng und schmal/ zu der Zeit als ich daselbsten war/ jedoch wird derselbe/ wenn es viel regnet / bequem befunden / Dannen Bäume und ander Holh herbey zu fiötzcn/so wol zur Unterbauung des Bergwercks/ als auch zum Brennen / und wie es die Noth-durfft erfordert: und zu dicsem Ende hat man ein artiges Merck alldonen gemacht von Pfälen/ die man schräg in den Fluß geschlagen hat / (gleich wie ich auch zu Ncusol in ObwHimMN sahe in dem Fluß Gran;) daran sich zöz_______Sehe denkwürdige Und söttdsrbahke Reisttt/ sich die Bäume müssen stossen und aufhalten / die man oben abgehauen / und selbiger Orten in die Flösse geworffen. .lnDas Vornehmste/ was in dieser Stadtzu mercken vorkommt/ ist das Quecksilber-Bergwcrck/ welches nicht nur alldorten in der Nachbarschafft wohl bckcmt ist/ sondern auch über die Massen viel Nutzen schaffet denen« jenigen/die gleichwol ferne davon sind. . . Der Eingang in dieses Bergwerck ist nicht gar hoch / auch nicht auf einem Berge / gleichwie es bey andern Bergwercken zu seyn pfleget - sondern in der Stadt selbst; deßwegen dasselbe von dem Wasser etwas mehr Überlast leiden muß/ gegen welches sie aber mit vielem vortrefflichem Wer, zeug und Nothourfft versehen seyn/ wie man auch m andern tieffen Bergs wercken pfleget zu gebrauchen. Und ist das Bergwerck aufs allmieffests von dem Eingang an / hundert und zwantzig / bis hundert und dreissig Klafftertieff. Sie bekommen aus diesem Bergwerck Zweyerley Gattungen von Quecksilber/ das eine nennen sie Jungfrauen-Quecksilber/ und das andere «inzehlich Quecksilber. Xlercul-ius vilßineu«, oder Iungsrauen,Quecksilber ist bey ihnen das jenige/ so sich selbst ohne Hülffe des Feuers entdeckt/und solches kan man entweder klarlich sehen in dcmErtz/ odcres fället bey kleis nenTropflein in den Gruben nieder/ oder fleusst auch bisweilen in ziemlicher Menge aus den Gängen: Gestalten denn vor ohngefehr sieben Jahren geschehen / daß solches aus dem Ertz heraus genommen / erstlich in einem Strömleinso dünne als ein einfacher Faden; und hernach so dick als ein Bind-Faden/ abersolcheshöretegleichindrey oder vier Tagen wieder auf. Es wird aber auch dieses mit vor Jungfräulich Quecksilber gehalten/ sondern erstlich, diirchs Wasser in einem Siebe gescheiden, und hernach in einem langes Troge/ welcher an dem einen Ende kleine Lochlein hat/ vollend ausgcsichert wird: also/daß man sagen kan/daß der^ercuriu5VirßWeu8von zwcyere ley Art ist; der eine/ welcher vor sich selber laufft/ undslch ohne Arbeit hervor thut. Der andere aber / der gleichwol gewisse Mittel von Absonderung von nöthen hat/wiewol solches nicht durchs Feuergeschiehct. Gemein nder einzehlen Quecksilber nennen sie dasjenige / welches man anfänglich mit dem Auge nicht erkennen kan/ oder welches nicht gerne von seinem Erh abgehet / sondern durch die Macht oes Feuers daraus getrieben werden muß : und solches bekommen sie aus dem Ertz/ oder aus dem Berg-Cirmober-zwelchen sie in diesem Bergwerck graben. Diß O.uecksilber-Ertzlsteiner dunckelenFarbe mitroth vermenget: aber das allerbeste ist ein harter Stein/ welchen sie nicht gleich so fort ins Feuer bringen ; sondern man puchec oder stampffet ihn erstgrdblicht / und siebet ihn; aufdaß/ so ohn, Edward Browns M.D. ic$ Zefehr eimg Jungfrauen ^QueGstlber darinnen gefunden werden mochte/ dasselbe auf solche Weise davon geschieden werde: und was durch das Sieb nicht heraus tröpfelt / dasselbe wird durch das Feuer heraus getrieben iy eiserne Oefen/deren man funffzig zehlen kan in jederem Feuer. DasQuecksilber-ErtzdicsesBergwercksistdasreichstevon allen Ertzeu/ die mir jemals vorkommen; denn in zwey Tdeilen Ertz findet man ein Theil O.uecksilber/und bißweilen in drey Theilen Ertz zwey TheilQuecMbcr. Ich begab mich in das Bergwcrck durch den Schacht 5.^acka genannt/ und kam wieder heraus/ dur6)dcn von8. ^rdZra. undmusteim abound aufsteigen mich der Leitern gebrauchen : und hab tch eine bestiege« von sechshundert und neun und drelssig Sprossen/ oder neun und achtzig Klaffter lang. 8ileru5 in des l^ircksri Buche/genannt^lunclu^ ludeerra» neu», oder von der Unterirdischen Welt/ macht eine st SchrcckenvoUe Beschreibung von diesem Bergwerck/ daß einem / der hinein steigen wolte/ der Muth cntfinckin dorffte: dadurch ich in den Zweifel gerathe/ ob er wohl jemahls in einigem Bergwercke mag gewesen seyn/ insonderheit da mm aufLeitern hinab steigen muß. Iu einem ^do^rono oderScheid-Werckstatt/ allwo man das Quecke filber durch das Feuer austreibct/ sahe ich einen Haussen von sechzehntausend eisernen Retorten/ deren jede eine Krön gekostet/ aufswohlfeileste aus den EiserneNlOefen in Kämtm. Hierinnen werden auch zu einer Zeit miteinander achthundert Retorten und eben so viel Vorlagen gebraucht/ um das Quecksilber in scch^ehen Oefen überzutreiben; nemlich funffzig in einem ieden Ofen: fünff und zwantzig an der einen Seite; zwölffe oben/ und dreyzehen unten: und so auch an der andern. Den,2.jun.des»672. Jahres/ als ich daselbst war/führtensieviertzig Lasten Quecksilber m fremde Oerter/^davon jede Last dreyhundert und funff-ziq Pfund wie^t/ welches erträgt den Werch von viertausend Ducaten in Gold. Wiewol das Überbringen gar mühsam ist / weil man es aufPferden wegführet/ also daß zwey kleine Fäßlem auf jedes Pferd gelegct werden: Und solcher gestalt verschickt man es gar nach Chremmh in Ungarn , ;u dem Gebrauch in dem Gold-Bergwerck. So gehet auch etwas nach Schweden/und in andere weit abgelegene Lander. In dem Schlosse sahe ich drentausend Lasten Quecksilber in Fässem bey einander: Man thut es aber vorhero in ein doppelt Leder. In einem andern Hause sahe ich so viel von diesem reichen Ertz/ als man inzwcym Jahren kaum kan überäikilliren: es wäredenn, daß sie Uberfiuß von Regen hätten/ damit sie Holh genug herab ftdsstnkönten. WeilaberdieBw ge in selbiger Gegend sehr hock) sind / so befindet man/daß es auf dcren Spitzen Mer schneyet als regnet. Dd Da» ,!o______Sehr denkwürdige und stnderbchteReisttt/_______^ Das Vlll. Kapicel. WiedieNamenderjmlgcn/so anf das Schloß kommen/ aufgeschrieben werden. Elnstcinicktcr Landstrich. Gläntzende Wurme und feurige Fliegen. DasVater unser in derFriau-lischcn Sprache. AhorncwHoltz zu Geigen/ und Tafel-Brettern. Ie FremVen/so in das Schloß von läria kommen/schreiben ih, re Nahmen in ein gewiffesdaselbst befindliches Buch/ mit Znsatz ihres Vaterlandes/wo sie her seyen: und ist derselben ein langes Register/ aber es stehen wenig Engellandcr drauf: nur ist vorwcnig Jahren ^ton^eur kvelM,und Da^or Pope da/ selbst gewesen mit ihrer Gesellschafft - von deren Aumeickun, zen man eine feine Erzehlunq befindet in den Philosophischen Acten / von einigen Jahren her. Dieser Ort ist um so viel desto bequämervor dieFremden/ diewett es eine Gräntz-Stadtist/ in deren Nachbarschafft verschiedene Nas tionen anliegen: mW versteht man allhier vielerley Sprachen;wle ich denn beobachtet/ daß unter den Bedienten gemeiniglich fünfferley Sprachen geredet werden/ wie auch unter denen/ die etwas mehr als gemein seyn wollen ;, ausgenommen das Frantzösische / welches allhter zwar nicht ausgeschlossen, ist/ jedennoch auch nicht sehr geachtet oder verlanget wkd: man redet aber Fnau, Usch/S clavonifch/Hochteutsch/Latemisch und Italiänisch. Nachdem ich mich von läria weg begab / zog ich über Schwartzen-Berg/ und muste immer Berg ab/ beydiezehenMcilen lang/durch einm sehr steinichten Landstrich / welcher viel schlimmer ist/ als die Trau/ oder die steinichte Fläche in province, und kam nach^äosckini, und darauf nach Görtz/ sovorglters^ore^genannt worden/ und die Haupt-Stadt ist in der Landschafft Qes'uien ; ein wohlgelegner Ort/ so gegen Sud, Westen cme schöne Fläche hat. Der Kaystrliche (^ouverneul- allhicr wohnt im Schloß/ nnd ist ihm unlängsten erlaubet worden / eine Leibwache zo halten / weit er einsmahls überfallen worden von einem Edelmann des Lands / welcher deswegen aus dem Lands bimnitur, und sein HaH gs, fchleiffet worden. Wenn wir desNachts rclseten/battenwir bißweilen um uns her ciuegtoft feAnzahl von glantzendenWürmcn/lvelche/als wir sie in einPapier thäten/ei» bunckeles Lichtvon sich gaben: Und an etlichen Orten in den Flächen / war dis LWvoller leuchtender Fliegen/ so/daß wir einige Kinhweil dabey hatten. Die Cramische Sprache ist eine Art von der SlavonifclM : Noch haben ft in dichrGeS^d eine Sprache/ weiche sie Un^ua k'MtMa oder krmlH. /'.^ Edward Browns D. M, m pswicina nennen/davon einer/der Italiänisch redet/ viel verstehen kan. Das «Vater unser derselben Sprach fängt sich also an: ?ari Kettn ck'ees in d^l Die schöbe oder feine Art von Flader - oder Ahorn 5 Holtz / davon ma» die Geigen und al.dcreMusicallschcin^lumcnten macht/muß m diesen Gegenden sedrviei wachsen/wie auch benebenst in Lmiu und SaltzbmgerLanb/ allwo sie Brcttlein oder Tafeln davonmachen, und zwar gar wolfeil ^ aüer-Massen ich etliche schöne breite Tafeln mit von danuen gebracht. Das lX. Kapitel. Neupalma. DasGebietdcsKayscrs. Eine Festung von neun Bollwercken. Eine Brücke die mit Berührung des Fusses aufgezogen wird. Gemächliche Aufzug Brücken zu Amsterdam. Palma ist eine von den vortrefflichsten Festungen in Luropa. Von dem Ort / allwo 8. Vimz begraben llcgt. Gleichnüß vom Nest des Vogels tiaic/on oder deS EyßVogelS. Überfluß von Wein. Ls ich von Görtz wegzog/ muste ich über den Fluß 5om'm5 oder I^lonü). welcher stlnen Ursprung nimmtoben in dem Gebürge/ und in die 3ldri«tische See hinein laufft. An diesem Flusse ward oäoacer. der sich selber zum König in Italien aufgeworft sen / in einer Feld-Schlacht durch Ikeocloricum den König ^ — der Gochcn geschlagen. Nachgehends reiseten wir immerfort durch Wiesen/und ftache Felder/und kamen endlich an die starcke und wol toniiicirte Stadt Pä1m2 N0V2. Diesim gantzen langenUmkreiß/ biß daß wirbey emerMeilweges vo» r^ma N0VH kamen/waren wir noch in den Kaiserlichen Gräntzcn und Herrschafften/ die sich viel weiter und breiter ausstrecken/ als man insgemein das vonweiß/ und weil ich fowolehmals/ alsanjetzo/ den grdstenTbeil davon gesehen/ so kan ich nicht anders sagen/ als daß solch Gebiete in sich halte gantz Oesterreich/ Steyermarck/ Karnten / Cram / einen Tbeil von Croaticn/ Istrien undFriaul; auch einen Theil von Elsaß/ die grosse Grafschafft von curä von Hülffg>Völckern fertig. Es war zu dersclbigen Zeit eine ungewöhnliche Hitze/ und einige von unsern Englischen Scc-Capitains sagten mir/daß sie selten solch hcisseS Wet, Munter der Linie befunden hatten. Weil ich nun vor diesem Rom/ Neapolis/ Florentz/ und die Zrojst Städte von Italien schon hatte besichtiget/ und wenig Jahr vorher einige Zeit zu Padua hatte zugebracht/ so begehrte ich mich zun> 5ieul ttHle5, welcher <2on5ul war; klonlieur ttobton. Oaätor dgäin«» und andern/ so richtete ich meine Sachen darnach ein/um wieder nach Wim durch den gewöhnlichen Weg zurücke zukehren. Hierzu nahm ich eine Gondel zu Venedig/und trat zu Lande zu klettre, welches ein feines Städtlein/ und da diejenigen die beste Gelegenheit finden/ die durch Tyrol nach Tcutschland/ oder durch Friaul nach Oesterreich reisen wollen. Von hier reistte ich zehen Meilen durch eine luttige flache Landschafft/ biß daß ich kam nach i'revilo. vor altersi'lirvilwmgenannt/davon das umliegende Land lÄ klHrcH i'asvißiÄna, genannt wird. Dieses ist eine schone Stadt mit trefflichen Häusern/Kirchen/Tdürnen und Kunst,Brunnen geziert. Es laufft dadurch der helle Strom 5ile oder 5üo. und ergicst sich folgends in die See zwischen K5ettre und klur«no. Auch giebt es allhier einen grossen Überfluß von guten Weinen und Früchten/ und war dieses eh, wähln der Königliche Sitz der Longbbarder/so in diesen Gegen-dsn ein Königreich hatten. Das Edward Browns M. D.______________ 21s Das X. Kapitel. Dergröste Fluß in Friaul. Eine Zahrt von sechszchm Meilen lang. Von dem Unterscheid der Ilaliäner und Hochteutschen. Von einer Brücke / die halb Italiänisch und halb Hochtcntsch gebauct ist. Wic dicke der Schnee anfdemAl, yen- Gebürge liegt. Was ein Schnee-Ball für Schaden thun kan. On dannen kam ich gen I^ovZcknÄ, und zog über den Fluß piave, sonst pzövi5 oder ^NÄ5lu8geuannt / welcher in dem GcbNrge seinen Ursprung hat / und fienst durch die Städte Neüona und ?el. trc, hernach kommt er nach ^oncian. oder ^oni^Iian und fol-^^^^^ gcnds nach ^cillo. oder 5aci!1um. so vor Zeiten ein Bifchoff-licher Sitz gewesen unter dem Patriarchen von ^quileja.ein lustiger und wol-gedamer Ort/ den man vor den Garten dieser Republic halt/und liegt an dem Fluß I^iven^a oder Qiquemia, der hernach durch ^lotta ftcust/ und von dan, nen in das VenedischeMeer hinein fällt. AUHicr nahm ich einen Gleitsmann/der mich ftihren muste durch die Flä^ chen und Wiesen / und kam nach ^pilindes^o: allwo ich adermahl einen Bo, ten nahm / welcher mir dle Gelegenheit wiese über den schnellen Stromlos« menw. sonst i'iliavemum genannt/ zukommen. Diesen hält man vor den grösten Fluß in Friaul/ welcher ursprünglich herkommt aus dem Iulianischm Alpen^Gcbürge / und sich endlich in das Adriatische Meer ergicsset/ nachdem «r viel Zeit über ein groß Theil des stachen Landes hergeftosscn. Nicht weit von 3piUnberßo gicng ich über eine merckvürdige Fahrt/genannt I^krenteUa. sechszehen Meilen lang/ welche die Benetianer ma<-chen lassen/ umdasHoltz/ sosieGfderGlas-Hütten zulvluranbrauchen/ desto gemächlicher von dem Gebürge herab zu fuhren. Dieselbe ist überaß mit guten Steinen besetzt/sowol aufdem Grund/ alsan den Seiten/ und ist der Länge nach/von einander geschnitten. Darnach gieng ich über St. Daniel/ welches cmf einem Berge liegt, bey 5tiisi,it2lett0; und kam nach Vcnlone. eine Stadt / so formn am Gebürge liegt/ und vor diesem die Grentze des Venmanischen Gebietes ge, wesen. Bondannenreiseteichdlnch^MInachl.a^diula. welches em Ort/ der merckwürdig ist/ wegen des engen Paffes durch das Alpen-Gebürge/ allwo die Vcnetianer eine Wacht haben / und den Paß alle Nacht ver, schliessen. Von diesem Ort kam ich nach l'omeba oder?once ^eila , an Yen, Zlufferelw. welche hmnal>lenderGrentz-OttistilvißhendemVen«- jifznischm Tls_________Seht dettckwürdige und stnderb^eReisitt/ tianischcn und Kayserlichen Gebiete. Und wird gewißlich selten ein Ortge, funden werden / daman käntlicherundmit mchrcrm Unterschied aus einem Lande ^»M^ ew /^»»s»,er gewesitt / muß man zwar ja bekennen : daß er aber gebürtig gewesen sey aus Hun-Zarn / genau genommen / daran ist ja zu zweiffeln:denn sein Vcmerland ist gewesen die Stadt 8tnäon, welches heutiges Tages davor gehalten wlrd/ daß es gewesen sey 8creäan oder 5rrcine, so da innerhalb oder an derWest-lichen Seite des Flusses Muergelegen ist/ ehe derselbe in den Drav-strom laufft/ und wird in die Steyermarckgerechnet. Bey dem plimo steht: <^ursu5 8avi centum öcqu'mczuaßlMa miüe passuum; das ist: Der^aussdesFlujsis 5.tpnst hunderrundfunffzig Meilen. Wenn man solches nun rechnet von seinem Quell oder Ursprung an / so ist es weit zu kurh / und kan über die Helffte nicht viel austragen von seiner Warhafftigen Lange. ^ Daß der Fluß 5clien oder funffzig Vlei^ lenstyen / kan man noch schweigen und sie zulassen / wiewol sie etwas zu kurtz, ist. Wenn er aber sagt/daß vonI'e^etta oder^riette biß an dieDonau auf dle zwolff un0ctt8l3c!ienstyen/ das kan ich nicht ausrechnen. Denn so lauten seme Worte lm siedenden Buch; Icer a/I'er^etta aä o^nudium ttaäiorumcirciler miZleäiäucema. Dasist:De^WegvonTneftenacd der Donattbernssc ohngefehr hundert und silnffziA Mellen. Deua dieseZ lst ^zar zu kunz/ wenn man die Gegenden versteht/ die an Kem eigentlich so genaanten Donau^Sttom selber liegen: Denn btß dalM ist es cil,e Wei^ tevon ungefehr zwcyhmwett und funffzig Meilen. Jedoch mögen die Men vielleicht in yem geint habew daß ctllche den wahren Lauff der Donau nicht aewust/noch verstanden/ indem sie gemeynt/ sie habe einen Arm/ dcr in das Adriatische Meer lauffc. (Hier ist zu merckcn / daß die Alten mil dem Namen Mer nicht mir dleDoncni Mlennct/ sondern auch den Fluß 8ävum, ja so gar den Fluß^i5on2a. der m das Benedische Meer lauffr/ und nicht weit von Labach entspringet.) Ich rMte dazumal diesen Weg / als die Sonne in dem Himmels-Zeichen des Krebses war/ in der grösten Hitze des Jahrs / und hatte groß UngemachvonderHitze in den geraumen und siachenFeldcrn/welche inFnaul und Oesterreich gelegen. Nachdem ichader in das Alpen- Gedürg käme/ war sie etwas gelinder/ auch sahe in diesen Landen der Eroboden überal! grün und annehmlich aus/dain Gegentheil in Oesterreich alles Graßvon der Sonne verbranntwar Und wann nicht einige kühle Lüfftlem oder Windlenun 'dem heiffenMittag anfallen diesen groffe^ EbenenZgewehet dätten/ insonderB heit in denen gegen Süden liegenden GeZenden/fo würde ich diese Hitze nicht haben vertragen können. Ich kan hier auch nlcht unterlassen anzumercren / nnt was vor Kurtz? weil die armen Bauren ill den Alpischen Landen sich selbst in ihren Feldern .ergötzen undsrolich machen / und wie sic sich so lustig erzeigen/ wann sie ihre Tags-Arbeit verrichtet daben : Bißweilen spielen si.e mir der Karten/ -welche einer Spann lang ist/ wie sie nemlich in ihrem Lande haben: Da unttrdessen die reichen Bauren in Oesterreich vor Hitze fast verschmachten/ und kaum gemigMem holen können ; und mag ilmcn nicht hclffen / daß Oesterreich mehr an dcrNord,Seiten lieget/ als Steycrmmck mW Kam- Edward Browns M.D. in ten/ weil der Unterscheid allein von der massigen Abkühlung der Lufft herrühret ; und findet man hier also eben solchen Untcrscheid an Kält und Hitz in einer Mcil / als sonst in zebcn Graden von Süden g^gen Norden. Un3 wer sich in dieser Gegend tm Sommer etwas aMhlcn und erfnfchsn wo! , te / der thäte besser / daß er auf den nahcsten Berg hinauf stiege; als da 5 ersich ineinLand/ welchesviellnehrgegen Norden kegt/begcbcn woke Als ich emsmahls auf der Spitze eines Berges stunde / muste ich schk H vor Kalte erfrieren. Da ich aber nur eine Stunds fortrcistte / lidte ich wil > demm hwß Ül'.gemach von der Hiye in dcnThalem. Zu einer andern Zcit war ich bey der Sonnen Aufgang aufeinem Bel > Ze/ bey klarer Lufft iwd gutem Wcttnv da sahc ich ein Thal/welches rund un 3 mit Bergen beschlossen lag / überall mit WMm gantz tieff unten bcdcctez -. Die Sonne warfflhre Strahlen odm aufdiese Woicken/welche mir als sub -tile Pflaum-Fcdern oder Wolle zu seyn sch'eucn/und gaben die allcrlicdlichstcl 1 und annedmncWcn Schatticrungen/dic lnan crdencken kan; Nachdem wi, r aber weirers forl m dieses Thal unter die Wolcken hingiengen / hatten wi^ .' nichts so cume'mnliches mehrvor uns zu sehm / sondern wir wurden meisten, ' theils den yauhen Tag dcrmajscn von Regen benetzet/ daß wir tropffettii. In der heissen Gegend von Arabien klagen die reisende Personen allers weist über die Kälte/ welche sie / indem sie über die Berge reisen/ ausstehen ^ müssen. Die Berge in Italien und Spanien smd theils durch dm gantzctt ! Sommer mit Schnee u^d Eiß bedeckt. Daß es mit dem Berge ^M;> auch also beschaffen ftye/ habe ich von D. üuewr erfahren/wclcher ohnlangst selbige Oener durchreistl,- wie auch von andern: Da man hingegen in Groß.Bri-tannien von dergleichen Sachen nichts weiß. Wir haben zu Londen meisten? theils c;eltn3c und warme Winter. Hingegen als der dapir^in )ume^. nm cme Durcdfahn gegen Nord^Westauszuflnden/ ausfuhr/ und versuchen nni-ste/od das ^Iäarischem'offe Meer/ und ^ie Süd - See keine Guncmschafft .Miteinander hätten / oder zujammcn lieM in dem Nordischen Tbei^ vim ^meric^,gleichwie auf derEüdcr-Seiten deralelä)en ist; lidte ^ vie'mchr Ungemach von derKälte in demselben Grad von der Breite/ als dtemwem neun Englischen Schiffe/die den gantzen Winter über in Grönland uu - Baffin eingefroren waren: Wicwol cr sonjlen eine gemächlichere Fahrt hattc in einer offenen Sce/ welchc uicht w^cstoren war/ imnaffm er denn auc') ell'che Einwol>.^c antraff/an dcmsclben Strande/ suln'auch st nVeit/ biß er cm den ne«N unovicrhlgften Grad der?oIu5.Höhek.'.m. Ad^i' lcl)werde'uussolche Weise Zar zu weit ausser den Scdrcmckcn fthrcus n/ wllt dannm- hero ein E ?»,o>?,»»/.mildem Zunahmen der ,/^,/s/5/>/^,/ nenannr/ allhier führete/ welcher auch diese Bdlcker in einem berühmten Treffen schlug / wie denn dersilblFe zu 5^»««,,,'», jeyrL^ene// genannt/ kranck lag / und den) 1v1u8Nürnberg und Mcn gelobet. ^^ S istgantzMMwiß/wer der erste Eibauer der Stadt Wien M <^ wcstn: es ist aber dieses wißlich/daß dieselbe/ nachdemsie eine lange Zeiterdauetgewesen/gantzervierhundertIahr naäieinan-der sehr wiederverfallen/biß daß Heinnch der Erste ein Herhsg von Oesterreich in dem Iaftrll58. nach Christi Geburt/ solche wieder eweuret: Daraufdenn dieNanhion desEnglischenKb-nigMichards derselben zu einer grossenVerbesserung und schönenAuszierung verholffen. I''rganherUmfang/ wenn man die Vorstädte darunter rechnet / ist von einer grossen Wmschafft: Doch mag man die Stadt fclbst/so weit sie F f inner «6 Sehr denckwürdige tlnd Vo1tzanßu5 I^a2w5. mit dieser Grabschrifft: ' Magnifico, Nobiii» Clarijpmo, atqitesumma cruditwne ornatijjmio FiroDominolVQLFGANGO LAZIO, Vien.Philofiphi*^ atque Medicine Dofion äs Profijjbri primario: celeberrimi Archigymnasu Fiennenfis Reßori <2f Superintendentt Cesareo > & ejusdem Sacrtf Ctfsarca Majejlath Ferdinandi SanSifftma mernoria Confiliario en hat die Grabschriffren ^cil^nnis Nabl-i. Bischoffs vonWien: deßaleichen)0li2nni3 Oulhitiiani'und ^cbattiani^en^n^^elil der vor diesem Zibliorkecasiuz» HistorlenschreiberundNatl) Ihr Käyserl. Majest. darneben ein ungemein gelehrter Mann qcwcsen / welcher in fmiffzehen Sprackien erfahren gewe,» sen / wie auch seine Grabsckrifft mit sich bringet; also/ daß er Hebreisch/ Syrisch/ Cdaldeisch/Persianisch / Arabisch / Türckisch / Aethwpisch / Griechisch/Lateinisch/Italiänisch/Frantzösisch/ Spanisch /Hochteutsch/ Nie, derländisch und Englisch Mont. Das V.Kapitel. Beschreibung von der ^c^clemie oder^niverütät zu Wien. De< rcn Etntheilung. Wie man sich bey Strittigkeitm verbalte. Gelehrte Leute. Lob der Societät von Londcn. ^nIwmi. nmq einer Weibes-Person. Einige Anmcrckungen davon. Ein Aug von Hclffmbein. Wie der ^nZromjsche Sckau-Platz beschaffen ist. Zu Altdorff fty die erste ^nZmmie ln Heusschland. ^2ulu8 ae 8ort)2ir sey keäor ^ä^milcu3 ge-wescn. Ihre Gerechtigkeiten. IeUmverMätzuWienistauch wohl beobachtens werth / und kommtsonderllch dabey zu betrachten für ihr Alter/ dieAnzahl derStudenten;ihrLauffvonStudien;wassie für Gelecenhei, ten allda haben/und was.ihre pnviwßien und Freykeiten sind. Man sagt/sie sey gestiffttt worden durch ^lberrum denDrttten, vor nttkrals dreydundert Jahren; und habe ihre Ordnungen und 8c«uten von der Umver5ttät von Pariß entlehnet. Die Edward Browns D. M, ijj DieSmdentenwaren vertheilt in viererley Sorten oder Nationen/ welche/ausserhalb der gemeinen Obrigkeit/ihre absonderltcheNegenten und Bedienten haben. Die Namen aber der Nationen waren die Oesterreich!, fche/ dieNheinische/ die Ungarische/ und die Sächsische. Unter der Ersten/ ncmlich derOesterreichischenNation wurden a'Uch begriffen dieausFriaul/die aus dem Stifft Trieste; dann gantz Italien/sammt allen andern Provinhien über dem Geblrge. Unter der Rheinischen Nation waren begriffen die Schwaben / die ans dem Elsaß/ aus Franckcnland/ ane Hessen : Und dann ferner alle Pro, vincien gegen Sudwestcn/ als Frallckreich/Spanien/Navarra/Holland/ Brabant. Unter der dritten Nation/ welches die Hunganscheist / waren begrif, fendie Hunaarn/ Böhmen/ Pohlen/ die aus Mähren/und Sclavonicn/ und alle so die Sclavonische Sprache reden / wie auch die übrigen Teutschen. Unter der Sächsischen Nation waren begriffen die Sachsen/die aus Westphalen/ Frietland/ Thüringen/ Meissen/ Brandenburg/ Preussen/ Liesiand/ Laußnitz/ Pommern/ sammt den Königreichen/ jenseit der See/ nemlich Engelland/ Schottland/ Irrland/ Schweden/Norwegen und Dennemarck. Unter dieser Eintheiwng stecken alleNationen von ganh Ruropa. und m der Warheit sind allhier Studcinen von vielerlcy Nationen und Böl-ckern : und wenn Strittigkeiten vorfallen / hält sich eine jede Nation zusammen/ und muß ein jeder bey seiner Parthey bleiben / also daß sie sich wider die andern / fast miteinander verbinden: doch halten sie alsdenn zusammen/ wenn sicHandelhaben mit den Bürgern oder Juden/ wie denn dergleichen Strittigkciten offt ein weites Aussehen gewinnen. Man folget hier dem alten gebahnten Wege in Erlernung natürlicher Wissenschaften/ und sind mir wenig vorkommen/die etwas sonderbahres von der neuen pkilolopkia gewust hatten. Doch finden sich hier viel vortreffliche ptnwwßi. und übet man sich viel in Sprachen/ Historien und in der ^miquität. Es sind auch viel gelehrte Leute allhier/ so theils allhier erzo, Sen/ theils von andern Orten Hieher kommen sind. Etliche/so Nachricht erlanget hatten von der Königlichen Gcsellschafft zu Londen/ ftageten sehr flcissig nach derselbigen/ und wenn ich ihnen aller, ley sonderbare Umstände davon erzehlete / liessen sie sich solches über die Massen wohl gefallen. Und wenn sie einmahl auf diese in lauter Erfahrun, gen bestehende Philosophie gerathen sollen/ so hat es das Ansehen/dieweil sie sehr fieissig sind / daß sie sekr weit darinnen kommen sotten: und meinten sie versichert zu styn/ daß Me Käyserl. Majest. selbsten ein aller-gnädigstes Gefallen daran haben stlten. Deßgleichm befand ich/ daßman Gg in lZ4 Sehr denckwürdlge und sonderbare Reisin/ wandern Gegenden von Teutschland grosse Zuneigung gegen der Englischen GestUschafft spüren ließ. Denn auf der Universität Mdorff ward ich genau nach derselbigen befraget: Und eine Magistrats-Pcrson von Nürnberg , welche ein Fernglas ans Londen bekommen / lud mich in sein Haus zu Gastev damit ich ihm weisen möchte / pie er dasselbe gebrauchen solte. Der Herr von Adler-Helm von Leipzig ein sehr curioler Herr fragte gleichfalls viel nach derselben 8ocietät. So haben auch die Neubegiengen in natürlichen Dingen aus Teutschland gar gelehrte Schreiben eine Zeithew mu einander gewechselt/ und ihre Schrifften und Anmercknngen zu Leipzig drucken lassen. Uno seithero meiner Wiederkunfft in Engelland bin ich ersucht worden aus Easchau inOber>Hungarn die Schrifften der Handlungen von ?Ki. loüi^kischen Dingen in selbige Gegend zu übermachen. Unterdessen da ich mich ;u Wien aufhielt / gieng ich emsmals in eine öffentliche ^Hcomie einer Weids,Person / die enthauptet worden; darüber man so lange laß und umgieug / daß der Cörper neunzehen TagsundeF graben blieb. Die Zergliederung ward verrichtet durch einen gelehrten Mann Herrn Wolff Scregel beyder ArhneyDoätorn, welcher mit Vergnügung allerhand Personen die Erklärung aufLatemisch that. Das jeni, ge/ was ich dabey besonders anmerckte/ bestund in folgenden: Die kl^l'cu. Ii p)sr3miäÄiez oder zugespitzte Mäuse waren sehr stach und bttit. Der Dceru5. oder das Mutterglied grösser als insgemein. Die^ttilg^o enli. korlniz. oder der S6)wert,Knorpel doppelt. Die Lungen sehr sthwartz, das Auge ward über die massen wohl zerleget: und zeigete er öffentlich vor 5z8. und istDcro HerrBatcrgewesen Kayser^«.vm^^0U^ der Dritte/allcrglorwürdigstenAn-denckens. Bey Erhebung aus der H. Vauffe sind Dieselbe ge-nalunworden/I^eopoläu^, I^NÄtlU3.^rclncilcu8. L^lckcl^r^olepku^I^e« licianuä. Dero altere Herr Bruder ^KMN^NDUZ Römischer König ist gestorben bey Lebenszeit des Herrn Vaters an den Kinder-Blattern. Dera HerrBruder (^^I<0Q^5 103^M^I5. Hochmeister des TeutschenOrdens/ ist mit Tod abgegangen imIahr i66z.Ihro Majestät haben sich vermählet mit ^l^Kl^/VK^'I'^.Inklntin aus Hispanien/Königs l'^lI.I^I dcsVierdtell Tochter/ mit welcher Sie zwar auch Erben gczcugct/ so aber in ihrcrIugend verstorben. (Ihr.Majest. anderwcite Vermählungen und ferner durch des Höchsten Gnade erlangte Erben sind sonsten überflüßig bekannt,- davon unser ^mor damal noä) nichts schreiben können.) Es sind sonsten Ihr.Majcst. ein tugendhaffter/freundlicher/ lebhaffter und ansehnlicher Herr/ und dauch-ten mich Dieselbe alliier sehr glückselig zu leben/ als höchst geliebet/ und mit aUerunterthanigster Ehrerbietung hoch rochcötirel von dem Bolck/ wie auch Soldaten / und von der Geistlichkeit. Sonsten sind Ihre Majestät eines ernsten und doch freundlichen Wesens/ und baben Sie an Dero Leffzen nsern Fenstern auf der Strassen hatten. Und weil Ihro Kayserliche Majestät hieran ein solches Belieben tragen/ so wenden dle Geistlichen Perftneil um so viel desto mehrem Fleiß an/um etwas sonderbahres in threrKlrchen,>Iulic hören zu lassen: Wie dann Ihre Ma^ ftstät offtmalS die Kirchen besuchen/ und nicht nur eine einige allein / sons dem verschiedene viele: Und fahren dieselbe sonderlich gerne in die vornehmsten Clöster-Kirchen : Und werden offtmals Dero eigne Stück und Kompositionen in Dero KäyserlichenCapellc gespielt. Auch habcnDiesel, be eine vortreffliche ^lalic bey Hofe/ sowol an Sängern/ als auflnttru. menten. Und wird benebenst Dero eigene Hof-Capelle überaus wol bedie-net / und müssen daselbst allezeit acht oder zehen Käyscrliche Edelknaben / so Gräfliches Stands, vor dem Altar mit weissen in den Händen habenden Wachs-Kertzen aufwartet»: Auch wird die b/lulic daselbst nicht nur über die Massen wol bestellt/ sondern es werden auch nach der Art der Italiänischen Fürsten verschiedene Capaunen zum Singen unterhalten. So viel Dero auswendige Ergctzlichkeiten anlanget/ so habenIhro Majcstätgroß Belieben am Jagen/ sonderlich ander Schwein,Hatz/wann es Zeit ist/ und hab ich vernommen / daß Sie auf einem Morgen sechs Schweine gefallet. Einige hcrtzhaffte Personen/ sonderlich GrafNicolaus Smni/untcrstunden sich allein ein wild Schwein anzugrciffen : Es ward aber dieser endlich durch ein solchesSchwcin unglücklich umsLeben gebracht/ wodurch nach der Hand andere ein Exempel nahmen/ um dißfalls behutsamer zu seyn. Und wenn demnach ein wildes Schwein in seinem Lager liegt/ stellen sich die Jäger dermaßen herbey / zu dessen Versicherung / daß ihre Käyserliche Majestät/ oder andere grosse Herren/ fich Dero Fang-Elsens desto unbesorgter bedienen kbmien. Und ist gewißlich das Land selbiger Gegend sehr voll wilder Schweine/ und werden dieselbigen in der Stadt Zantz offt und gewöhnlich auf die Ta, fel gebracht/ als ein herrliches und angenehmesWildpreth. Sie ernehren sich von Eicheln/ Buchäckern und Castanien/ auch von den ersten Eprost senderBrambeer/undWacholdcr'Stauden/wieauchandernGesträuchs/ nlcht minder von Wurzln dcs FahrenKrauts und dergleichen: Auch sollen sie sich mit Zcmtzen Heerden in die Gctreyd,Felder begeben / und aus den Wäldern in die Weinberge lauffen. Und sind die Jäger in diesem Stück unter andern überaus wol abgmcht und erfahren; md können/ ob G ö z sie 2z8 Seht dettcknckdisse^md sinderbahre Reisin/ ^^^^^ siedieselben gleich nichtsehcn/ gleichwol galitzgewtßunttrschcidcm odes ein wildes oderzadmes Schwein/ obcscmHäuer oder eine Bache/ ob es jung oder alt/ groß oder klein/ ftist oder mager: Und solches alles aus der Spur und Fart/und nachdem sie den Hintritt ausser dem Mrdern gcwmffcn sehen. Und weiln nun Ihre Käyserliche Majestät ein so trefflicher Jäger sind/ so istsich nicht zu verwundern / daß dieselbe überaus wol reiten ; und lst es gewiß/ daß dieselbe einen trefflichen Stall von Pferden haben/so ihnen von allen Orten hergeschickt werden: als da sind Türkische / Tartarischc/ Polnische/ Siebenbürgische/ Sächsische/ Ungarische/ Neapolitaner und dergleichen / welche alle überaus wol abgerichtet/ und mit Vergnügung aller Zuschauenden beritten werden. Das Vll. Kapitel. Das ^rlenIl, oder Zeuch Hauß. Eine Sckiff - VrNcke. Eine Schlachtzu Wasser auf der Donau. Von den hohen Bedienten Ihrer Kayscrlichen Majestät. Von Dero Cam-mer-Hcrren/ auch Edelknaben. Achdem ich gesehen hatte das Arsenal zu Venedig/ das^^a» ^in zu ^liattzm. die Schiffs Zurüstung zu Amsterdam/ so hatte es zwar das Ansehen/ als hätt ich nicht Ursach/mich über einigen andern mehr zuverwundern/sonderlich an so fernen von decHee abgelegenen Orten/ und hätt ich m evnen sollen / es würde nicht vicl sonderlichs an demjenigen zu sehcn seyn/ was man an diesem Otte von dergleichen Dingen vorweisen kbnte. Und gleichwol fand ich alliier ein ^.rlenal. und einen Platz vor Knegs-Schiffc/j so man bey begebender Ge-legenheit pflegt austausfen zu lassen; allermassen einige davon waren ge, braucht worden in dem jüngsten Tücken-Krieg/alS man Bornehmens gewesen/ diejenige Schiff-Brücke zu ruiiüren/ welche dieTürckcn ein wenig über Gran und Vcnkan über die Donau geschlagen. Sie sind etlicher masscn aufdie Att der Galeeren gebauet/führen grosse Stücke/und haben eine ziem^ liche Anzahl Soldaten auf. Mit diesen kan man aufdicfem breiten und tieffen Donau-Strom den Tücken schon eine Schlacht liefern/und nachmaln in der Stadt sie bequemlich wieder beyführcn hinter eines von den Bollwercken/ wenn das Waffer hoch ist. Und hat man deren auch einige zu Naad und Gomona/allermasscn ich anderswo klärlich beschrieben. Es haben IlnoKäyserliche Majestät auchviel vornehme geheime/ und andere Räthe/auch berühmte Kricgs-und andere HosiBedienten/unter denen die Vornehmsten waren/wie folget: ^.. Edward Browns M. EX 'jj^ Ihr Fürftllche Gnaden Hm ^ulediu» vvencc^uä, Hertzog inSchle« sien zu Sagan/ Gcfürstcter Graf zu Stören-Stein / Fürst zu ^obkowltz/ Ihrer Kaystrlichen Majestät Oberster Hofmeister und Geheimer Nalhs-?r^5läenr. auch Ritter des Güldenen Fluß; eln Herr eines ansehnlichen und ernsthafften Wesens/ etwas artig in stlnem Umgang/ aber einer groß, wüthigen Art/ und weit entfernet von allem Geitz/ und der seine Einkom, men auf eine treffliche Manier zu seinem grossen Ansehen anzulegen weiß. Derselbiqe war bey Ihrer Kaiserlichen Majestät sehr wolgelmen : Und ob, gleich etliche von seinen Geschicklichkelten nicht viel halten wollen/ so soll et doch der Erste gewesen seyn / welche den Letztern Ungarischen Aufstand/ deßwegen die vornehmen Ungarischen Her:en Graf Peter Serini und Nadasti/ den ich zu Wlcn gesehen, ihr Leben eingebüst/ an den Tagge, bracht. Ihr Lxcellemx Her: Heinnch Wilhelm / Graf von Starenbcrg/ war Ober-Hof.Marschall. Ihr Kxceliel^^ Her: Johann Maximilian/ Graf von Lamberg/ war Obrister Cämmerer/ ein Hw von grossem slnsehel,. Der Cammer-Henen waren viel an der Anzahl/ und ein groß Theil deren/ sonicht würcklich bey Hof aufwarteten/ deren man wo! mehr als hundert gerechnet/alle mit einander Grafen und Freyherren / ein lcder Derselben trägt einen guldnen Schlüssel voruen am Leibe: Die übrigen Cammer-Diener aber tragen eis nen von Stahl/und warten von beyderley Arten aUeNacht ihrer zweenauf. Fernerwaren Ihr kxcellemx Her: Gundacker/ GrafvonDieterich, Stein/ Obrister Stallmeister: Und sind diese (ausser mehr andern vornehmen geheimen Räthen/ so auch einemlmd dem andern unter diesem vorgegangen/) wohl dieVornehmsten. Ferner smd aber auch nachfolgende m grossem Ansehen / Herr Graf von Sinzendorff/ Oberster Jägermeister/ ein Her:/der bey Ihro Majestät wol stehet/ als welche im Jagen grosse Lust schöpffen/ wie auch die meisten Dero Vorfahren gethan haben. Her: GrafvonAuersberZ Obrist-Falckenmeister/welcher zwölffFM, Nirer unter sich hatte. Hen'GrasvonBart/ObnsterPostmeiste^ Herr Leopold Wilhelm/ Margßraf zu Baden/ Hartschier-Haupts mam/ welches die Leib-WachtzuPferd ist/ in hundertKopffen bestehend/ die mit Karabinern und Pistolen / ausserhalb der Stadt/ inner der Stadt aber mit dem kmhen Gewehr aufwarten. Herr pranciicuL ^u^nftinu». Grafvon Wallenstein/Trabanten, Havptmann, denn auch hundert/ und Leibwacht zu Fuß sind/ welcher bey Ihro Majestät auch in grossen und gmem Absehen war. Der 44" Sehr denkwürdige und sittdetbare Re isitt/ ^^^^^ Der Edel-Knaben waren wol sechzig oder mehr/ weilen deren Anzahl mlgewiß/und sind die meisten unter ihnen Grafen und Freyherren. Das Vlll. Kapitel. Beschreibung von Herrn GrafelMomicucu1i,vonGraf30uclie5 und dssen Person. Von Herrn Grafi^i^. >HrQxce!IemxHcrrGrafReimond von ^loncicuculi, (3ene> r^i-Leutenant/war Kriegs-NathsrlXNaenr, Stadthalter von Nad/und den dort herum liegenden Grantzen/ wie auch Ritter des güldnen Fluß Er war lang und mager von Person/aber aus seinen Augen konte man sehen/ daß Geist in ihm steckte: Er war einer von den ältesten Kaiserlichen Officiren in Europa. hatte gute Dienste gethan in Polen/ Hungarn/ Teutschland und vieler Orten / und ward vor einen fürsichtigen/ tapffern und glücklichen Oeneral gehalten. DerGrafäe8oucKe5war(3ener3l.Feld-MarschaU / ein Her: auch grosses Namens/ hoch geachtet. Der- selbige war gebürtig von Kockcile in Franckreich. hatte erstlich denSchwe-den gedicnet in dem Teutschen Kriege / und war Obristcr gewesen : Aber wegen einiges llnveranügcns hatte er die Schwedische Parthey verlassen/ und sich in Kayserliche Dienste begeben; darauf mau ihn zum <2ommen. kanten in Brinn geleget/ welches die andere vornehmste Stadt in Mäh, ren ist. Nachdem nun der General Dorsten-Sohn Krems m Oesterreich ein-genommen und Brinn belagerte/ und dem Stadthalter 6e Zouckeszuent-bieten lassen/ daß wenn er die Stadt nicht übergeben würde/ er kein Quartier bekommen folte. Dieser aber geantwortet: Daß er nie drum gebeten / und selber auch kein Quartier geben würde/ worauf er auch den Platz mit solcher Tapfferkeit und Stcmdhafftigkeit vertheidiget / daß der Dorsten-Sohn nach vielen Stürmen / Miniren und Feuer-einweiffen gleichwol nach einer Belagerung von v»er Monaten gezwungen ward aufzubrechen/ welches vor dte Kayscrlichen undgantz Oesterreich sehr vortheilhafftig war; so kam gedachter c!e 5oucke5 bey Käyserlicher Majestät in ein sonderbah-res Ansehen / ward darauf zum Frecherm und Geheimen Nath gemacht. Er ward auch ch weiß aber nicht/ wie es kommen ist/ daß man nunmehr einen Schau, Platz vor Omwäien an demselben Ort aufgerichtet. Sie wird in acht grosse Zimmer abgetheilet/ welche so voll angefüllet find/ daß viel Bücher scheinen auf dem Boden zu liegen : Ja es stehen die Bücher, Stellen so dicht aneinander/ daß man nur eben darzwischen hin, durch gehen kan. Die geschriebene Bücher stehen / ihren Sprachen nach / von den gedruckten abgesondert/ unddicsesind abgechM m sechserley Gattungen/ nemlich in i'^eola^sche/ ^urittifche/lvle^lcmzschc/ktijlolopki. sche / tllttonscheund i^llolo^sche. Und wird man schwerlich eine solche wundergroffe Menge von ^nulcripcen beysammen finden/ als man all-hier in dem einen Theil des ersten Zimmers bey einander hat / darunter Hebräische/ Syrische/Mbische/T«rMsche/?lmenische und Chinesisch" ftUenurgchlMhen, Zu /.^H,. ^^ie"Kapße:lrHe ^iblwGeck nnö Hcwrkakerr Harnes M' Edward Browns D. M» 245 Zu erst ficng man an/die Bücher allhier zu ftmmlen / unter der Regie, MigKäyscr^ximiliani. des Ersten: Es w^ird aber solck)er Anfang durch die nachfolgende Kayser über die massen wol vermehrt/ als deren dic mci, sten von ^näolpko dem Ersten her zum ttucliren sehr geneigt gewesen. So kam auch aus vielen vortrefflichen kibüackeken eine sehr grosse Menge hier mit anhcro / und zwar meistens auf Kayserliche Unkosten. Denn die alleauserlesensten Bücher aus der berühmten Libiiociiec von Ofen/ des Ungarischen Königs Ivsankin l^arvini, welcher ein Sohn des Nunniaän, werden nun alle in dieser gefunden. So ward auch die merckwürdige Nibljockec des Wolf^n^i Qaxii. welcher auch Libliorliecarwä war/ hiers hero gebracht. Nicht weniger sind hier nunmehro auch befindlich auf die dreytausend Bücher des 1«!i2nm5 82mbucci. ^Ußerwä <3i3le^iu5 Nuäbequwz ehemahln auch allhiesiger^ibliotke. c2riu3, vermehrte dieselbe ferner über die maffen / und in seinen zween Türckischen Gcsandschafftcn brachte er eine gute Anzahl vortrefflicher Griechischer ^Hnulc. in Constantinopel zusammen/worauf man noch mit seiner eigenen Hand geschrieben findet: ^UA Oe LusbecK emic ^ontt2nti« Eine grosse Menge brachte man auch hierbey aus der Lldliotkec des Hochgelehrten ^ok^nniä (^uchiniani, welcher weiland auch kidiiotkeca« riuä und Käyserlicher Natl) gewesen. So hat mau auch vor dieselbe zusammen gesuchtdie berühmten LidNa» t^e! ^harten/ welche mit Farben ausgesetzet sind. * Das aNerälteste ^lanulcripr und rechte Exemplar der Bücher Livii, mit grossen Buchstaben ohne Unterscheidung der Worte und des Verstandes ; gantz ungemachlich zu lesen: welches wol taufend Jahr alt/ und vor Ein altes schönes Griechisches Manuscript des Oiokoriäiz, welches vor mehr als eiMundctt Jahren geschriebenworden mit sehr grossen Buchstaben/ ohn« Oomn / und ^.ccenten/ auch Vittin^ionen: darinnen alie Hfiantzen nnch dem Leben abgemahlet sind: wie auch zugleich dieBildnüs-sen des Oioicanäw. ^aleni, ?ampkili, OracevX. un dan derer alten ^e-ckcorum ; welches der Luzbeck von einem Iudm D Eonstantmopel um WdettDucattngekaufft. . , : ^.^ Edward Browns M- IV ■ * ■ v -, 14« Desgleichen em Buch von (^eomemschenAusgaben m der Chinesische,, Sprache. Noch cm schönes Chinesisches Buch mit abgedruckten Figure!!. Ein treffliches altes Gnechisches geschriebenes Buch mit Buchstabe« wie ein Glied eines Daumens groß/ ohneToncn/ decenten/ Punctenund zlles/ja daß «ncht einmal ein Plah zwlschen den Worten gelassen ist. Ein alles Griechisches geschriebenes Buch/ welches ist das Erste Buch Mosis mit grossen Buchstaben / ohne Zwlschenwcite/ zwischen den Wor, ten/ auch ohne einige ^ccenren/ über drevzehen hundert Jahr alt / darm, nen acht und vierhiggemahlte Abbildungen der Historien mit Gummi'Far, bcn/sehr dlenlich/um daraus diealteKlelder-Tracht zu erkennen; desgleichen zu sehen/wie sie ihre Feste gehalten, in was Stellung ste ihre Mahlzeit verricht tet/ wie dieKnechte aufgewartet/ und was vorXlullcAlischelnlirumenten man damals gehabt. Darbey ich nicht unterlassen kan/ aus demselben mit anzumercken/ daß Joseph angezeigetwird mit einem güldnenFleck aufsciner Brust' und daß dicManier/ wle derObersteBecker des Königs Pharao gerichtet worden/ also gemahlet zu sehen/ daß ihm sein Kopffdurch em stück Holtz/ wie eine Gabelgemacht/ gestecMst/ und die Hände auf den Nückerp gebunden silw. Ein schonBuch von AlbrechtDürer/darinnen vrel abgedruckte Figuren mit Gummi-Farben illuminiret sind: wie auch eme Sphäre oderHorstel-lung der Himmels'Kreise / darinnen inwendig schiedcnerOttenAnmerckungcn vooihm hinbey geschrieben wordm. Em schon Griechistl> geschuebenes Neues Testament über funffzehm hundert Jahr alt/mit güldn en Buchstaben aufPmpur geschrieben. Es war daselbst auch ein Magisches oder zur Zauber- Kunst dienliches Gtaß/sodaKäyser l ^.... , DerFünffte. Ein schr Mich gemachtes Schnupf-Tuch vonrirLGran-Arbeit/oder Dratwerck/gemacht. Zwey schöne Tafeln/ so die Käyserin Margarechamit aus Spanien gebracht. Ein Indianischer Korb nach der Indianischen M gemacht von NU» Gran,Ardeit / dar Vögel durch singen. Ein Gefäß oderBecken von Achat/darinnen Kropf-Fischevon Silber. Der Sechste. In dem Sechsten ist enthalten eine ungemewe Menge von Dingen in Steinegeschnitten/ darunter viel alte Römische Steine/ die wegen ih, rer Meit und Grösse überaus Verwunderungs würdig seynd. ^' Em grosser Achat / darein geschnitten ist die Geschicht/ wie Käysee -kußuttus die Dalmatier und Pannonier überwunden in dem neundten Jahr nach unsers lleben Herrn Geburt/ ohngefehr fünffZok lang und vier breit: Ein Stuck/ das überaus hoch geschätzt wird. Ein Edward Browns "M.D, 249 Em Onych-Stein / darein die Bildnüsscn des Grossen ^lexanäer» Wd der Olympia geschnitten seyn. Ein Schlld/ daraufetne nantzeSchlacht geschnitten ist. Eine Kette mit den Bildnussen des gantzen Durchleuchtigsten Ertz, Hauses Oesterreich. NeGleichcn ein Hund aufeinemschrgrosscnSardonier-Stein. Der Siebende. Ein treffliches Gemählde / so ein c^onrerfaic mit Oelfarben gemahlt bonHannsvon^ken. Das Haupt Käyscr ^aximiUai^ves Ersten /aus Wachs buM^c, M >tttl)ald Lien hoch aus einem Stuck von Crystal! gemacht. Ein Todten-KrW. Das HmlptderKäystnn^ ^tn schünec Drach. Das Hauptder KömMchenMutter ausFranckreich. Ein Aryttal! / darinnen man sehen kan das Bildnüß unsers Seck> inachnsdreymahl an einer / und einmahl an einer andern Seite. Der Nclmdte. D'eserbestebtqleichfalls aus CrystailinenSachen/ darunter ein treffliches Becken und Wasser-oderGieß-Faß. ^ ^ Ein schönes Geschirr von über dle masscn klaren CrystaU/ so unlängst erst gckaufft worden. Schöne Crcutze und Mdere Wercks immer eines anders als das andere. Der Zehende. . ^. Der Zehende Kassen besteht aus Gold und Edelgesteinen / und siehet man unter andern darinnen fünffCroncn. DieKäyserliche Crone / reich mit EdelZesteinenversetzt / und steht ein sehr grosser blauer Saphier oben auf. Ein Modell von der Crone/ damit ein Kayser gekrönt Wird/ Vielrett Her mit Steinen versetzt / als die alte Crone selbst. Ii «in ^o Sehr dettckwürdige und stnderbate Reisitt/ Ein pam^on oder Haupt-oiam-lm von siebenzehen Caraten und e^ nem halben. Sehr grosse Rubinen. Ein Scepter von einem Einhorn sehr reich mit Edelsteinen versetzt. Ein Schloß an ein Armband/oder sonst/von den allergrössesten Diamanten. Ein herrlicher Scepter / Erd,Kugel/ Creutz undCrone/ sosiebenmal, hunderttausend Cronen gekostet. Ein 0p3i.Stein grösser als meine Hand. Wie derselbe aus dem Bttg-Wercke kommen. Noch viel andere schöne Opalen. Ein sehr grosser Smaragd. Ein Echlffin Smaragd. Em schöne Nmg-Uhr. Der Eilffte. Der Eilffte Kasten bestchet ans Gold / darunter ein vortreffliches Necken/ welches man gebraucht / wann jemand von dem Hauß Oester^ reich getaufft wird. Emiae Scepter/ Säbel/ Messer/und mehr andere reiche Geschencke von dem Türcklschen Käyser. Drey reich - besetzte Hund-Halß«Bäuder/ so mit dreyen Doggen oder grossen Hunden aus EngeUand geschickt worden / und sind dieselben also bezeichnet X)( Ein grosser Klumpen von feinem Golde/ wie dasselbige aus dem Berg, tverck heraus gekommen / so breit als melne Hand. Ein schönes Stück Gold-Ertz/ an welchem das feine Gold .auf dem tveissen Gestein heraus schlösset. Unterschiedliche grosse Becken von Gold und Corallm. Der Zwolfftt. Geschirr von Jaspis. Dergleichen von Achat. Geschirr von I^piä l^uli. Dergleichen von Orientalischen Granaten, Trinckgeschirr von Onich-Stein. Dergleichen von SardomchiStcin. Grosse Stücke von i.Ipi5 >lepkrusicu5. oder Nieren-Gtein. Ein groß Stücke von einem Amethysten/ schöner Mol,braunen Mb. 2„ Edward Browns M, D. 251 Der Dreyzehende. Ein grosses hohes Gefässe von Böhmischen Topasen. Blumen die aus köstlichen Gesteinen trefflich wol gemacht seyn. EinTrmck-Geschirr aus emem Ungarischen Diamant. Ein Stück von Amber^Grieß so groß als ein Manns-Kopff/ st von dem Groß- Sultan anhero gesandt worden. Ein sehr edler Jaspis-Stein. Ein grosser Stein/ so auswendig ein Achat; darinnen aber eingantzes kager von grossen Amethysten/welche von Natur also mitten dadurch lauffen/ welches ein klmaus ungemeines und herrliches Stück ist. Das Übrige. Was noch ferner in dieser Schatz-Kammer zu sehen ist/besteht in folgenden: Sehr edele Hyacinthen. Böhmische und Meißnische Amethysten. Orientalische Granaten. BeryllenoderSee-Wasse^Steine/insgemsin^qu3-^5alin genannt. Der merckwürdige vottreffliche Smaragd/ oder ein Trinck-Geschirr Ms diesem Stein. Noch drey grosse Smaragden / die man bereits aus selbigem heraus genommen hat/drey mal hunderttausend Cronen werth. Ein Gemählde mit den Ocl-Farben gemahlt von dem kleinen König Viaäiäwuä^ocoli. König in Hungarn. Zehen reiche Türcktsche Sättel/ samt allem demjenigen/ was zu einem Pferde gehört/ mit schönen Türckissen besetzt. Eine grosse Anzahl güldener Geschirr. Sehr feine Figuren aus Eorallen. Türckische Messer. Blecl)e,Handschul). Güldene Steine zum Vret-Spiel. Sehrsubttle zarte Gemählde in Wachs. Sehr grosse Bezoar-Steine. Indianische güldene Karten und Nechen-Pfenning. Ein sehr grosser Schau-Pfenning mit dem Käyserlichen Wappen/ welcher wieget zweytausend/ zwey hundert Ducaten/oder tausend Englische Pfund. Ein Kelch aus dem Tempel Salomonis. Sehr schöne Agt-Steine. UnZemein eingelegtes HolpWerck. H§r_______Sehr denkwürdige und sinderbahre Reisitt/ Ein»2ccku5 samt andern Bildern/ aus einem sehr hohen Horn von «Mem^lnoceroten. Ein feines Gemählde von dem Berg Vcluvio. Iudelen mit schwartzen Federn/so von Türckischen^.mballaäeuren her^ «geben worden. Em sthr merckwlirdiges GemahldL von einem Priester/st magsr M MG^ripp/welcher vier Jahr also gelebt Ein treffliches (^dincr. Uhrwerck/ das sehr lang gehet. Ein schönes Becken und Hand,Faß von geschnittenem Helffenbein., Vkliippuz derVlndere/^önigvonHispanlen/auf einem Diamanteneir Wappenm Gold gesetzt. Ein sehr artiges Gemählde von einemalsen Mann/welchermit einer jungen Frauen conrcessret/ dabey dieser Sum- Spruch 7 Tragr keinen engen Rincf<. Ein Messern welches ein Bauer bev Prag ein Fesch lu ngen / und' neu« Monaten KuHin seinemMagengetragen/ stihm aber hernach ohne Gefahr heraus geschnitten worden/ im Jahr »6<^ Dergleichen auch Zesche^ von DanielBecker einen ftllderbahren Traccat geschncken/uncer diesem I'i^ tul:. l)e cukrivosc> ?ruMaco, oder von«deni PMhMenMessepSchlul^er^. Ein schonCrucifix von Perlel?. Das PiM^Kllller von< Quttavo ^ciolpka. König in SchweVen/wel^ ches derselbe anhatte/als er indsr Schlacht bey Lühen umkan^ , Das Scbwerdt desTilly. Ein Engel, aus Helffenbein/ dessen Haar und Kleider vow guldner i^ gxan-Arbeit Ein cunoKä CrucW von Hol^von Albrecht D5rerZemachN. Zwey sehr grosse Spiegel mit silbernen Rahmen» Auch siehtman überall sehr wohlgemachte zürnen und G'emalM., Das Haupt 0^011. des Ersten / Königs von Engelland aus weissm Marmor. Ein Säulen-StuhlvouAgtstein/Varaufein Creutzesiehk. Das Haubt von 8. Valeric) Bischoff von Trier^ Das(^amerkitv0N5.(I^kälinH von.Äena) gemacht V0N8igl5MUw-s<^, KöniginPohlen. > Ein Gemählde/ wie der Käyser^näienH verleihet/ welches man sehe» mußdm'ch einUmes rundesLöchlm^ Eme Edward Browns M. Dl_____ ifj Eine sehr curieuse schöne Tafel vom eingelegten Stein/so die jetzige vn^ wittibte Käysmn Leonora gemacht. EinNagel vondemCreutz unsers Seligmachers beynaheinenSchch lang. Desgleichen BlutvonunsermHErrn und Seligmacher^ Noch auch zwemDorncnvon selber Crone/ dercn einer weisscr ist als der ander. PriesteriicheKleider undKaftln/ dküberall mitgrossen Perlen bedeckt und besehet scytt. Die grosse und hochgeschätzteAchatene Schussel/ so zwischen drey und vier Spannen im ownercr hat/und da recht in der Mitten natürlicher Weift der Nahmen Christi steht/mit diesen Buchstaben 5 Woraufmcm gezogen hat// was der H. Evangelist Luca» silgt cap. iy, 40.. F,co voöi/ ,I,tt6/i ö, ^e«e^/,< /^,'^/ c/^m ten/so um Wien gelegen/ als nach dem Hügel von Wien/ welcher zwey Mcil? wegesvm der Stadt lieget/ und da mählig Berg aufsteigt: Bon danncn ich übersehen konte dic Stadt und den gantzen Land^Strich um diestldrge her / samt dem hohen Gebürge in der Sttyermarck/welchesmcistmit Schneebedeckt liegr.. Und in meiner Zurück, lunfftbcsahe rch den Pallast der verwittibten Käyserin> la 52vomH, genannt md paMltödmchdasKlosterderPaulincr- DerKchsirllcheGqrtett. EineLauben. EinPsaß vor die wilde Thiere. Hcn nhalß ein feiner Platz/welchcr Volckrcich ift^ Gemählde unsers Seligmackers und der Jungfrau Marien. Der Käyscrlicke Thiw Garten- Hngefeln'zwey Englische Meilen Ostwerts von W'M/ lieat ein vortrefflicher Garten-oder Lust-Hof/ Mrs Kayftrllcwn Majestät zugehörig /, so aufgebauet worden zur Zeit Käystrß Kn« clo^ki des Andern / welcher vor diesem mit allerhand Gewächsen wohl versehen und ausstaffiret gewesen / tiunmcbro Ii 3 aber 2s4 Seht denkwürdige und sottderbahte Reisitt/_________ aberscheinet verwahrloset zu werden/und etlicher niaffen zu verfallen.Er bestehet sonsteu in einem innern und äusser« Gatten in die BierEck gebaut. Der innerste ist zweyhundert gemeiner Schritte ins Gevierdte/ und ungefehr einer solchenGrossc/ als der Platz Royal zuPariß ist. Er hat auch eine Laube/ die auf jeder Seite mit vierzig Säulen vonwcisseu Stein besetzet/und oben mit Kupffer bedecket ist: Nicht anders sind auch die in den Ecken stehende Lust-Hauser bedecket/ welches doch das gemeine Mlck vor Gold ansiehet. Neben diesengiebresnoch eineschbne Reihe von bequemen und wohl« gelegenen Wohnungen/ welche der NemBau gcnennet wird/ worinnen dazumalviclerleywildeThiere aufbehalten wurden : Und wurden allda Löwen und TtegwThier auferzogen/ welche wiederum junge zeugen; Etliche sagen/ gestanden sey/ als er Wien belagerte. Allda ist noch ferners/ ohngefthr zwey oder drey Meilen von Wien/ ein bekannter Platz/ allwo grosse Andacht verrichtet wird / Herrnhals genannt/ wohin sehr viel Bolcks kommt/ insonderheit in derFastcn/ daruw ter ihrer viel sehr grosse und schwere Creutze den gantzen Weg auf ihren Schuldern fortschleppen. An selbigem Ort ist auch ein kleines Gebäude aufgebauet/ welches gantz und gar dem H. Grab zu Jerusalem ähnlich ist. Zugleich sieht man auch aUhier eine Copey von dem Bildnüß unsers Seeligmachers und der Jungfrauen Marien/ eben von der Höhe/ als sie selber gewesen. Und ist die Abbildung unsers Seeligmachers ohngefthr zwey Ellen hoch ; der gebenedeyeten Jungfrau aber drey oder vier Finger breit kürtzer. Dlest^omerfäit sind genommen von dem Origins, welches zu Rom m der Kirchen 8r. ^oKZuniL c^e I^cerano stehet. Einmahls ward Ihre Majestät die Käyserin auf einem Morgen begierig zu Fuß nach diesem Platz zu gehen/und solcbes einig und allein aus Andacht/welches Sie auch/ wiewol mit grosser Beschwerlichkeit/ vollbrachte/ weiln Sie theils des Gehen gar nicht gewöhnet/ theils auch der Weg gantz staubige war. Ihre Kayserliche Majestät leisteten Deroselben Gesellschafft / und folgete darauf der gantze Hofzu Fuß nach/welches sehr schön und prächtig zu sehen war. Näbev an Wien ist auch ein Platz / welcher wegen vieler daselbst gepflogener Andacht eben sowolmerckwürdig ist/ genannt itxm^: und stehen auf dem Weg von Wien biß dorthin die zwölff Nuhe-Plätze des CreutzeS aufgemercket/ M aantzlicken Nachahmung deUenigen/ was man in der Gegend Jerusalem beobachtet siehet/ ausdem Via Ouciä oder äolorola, das ist, aufdem Weg des Schmertzens/ welchen unser Seeligmachervotl der Stcht an / biß auf den Berg (Ivanen gieng. Worvon man auch gewiss« Edward Browns M.D. i^ gewisse Figuren gedrucket hat/ m welchem dle absonderlichen Schritte zwi? schen jeden Ruh,Platz angezeichnet sind. DerKäyser hat ferners bey Wien einen schönen TlM,Garten / der kl-acer genannt/ worinnen ich noch die Würckungen sahe/ von dem grausamen Ungewitter/ so mit grossen Donnern und Blitzen/vor dreyenTagen gewesen / und davon eine Menge grosser Baume umgerissen / gespalten und umgedredetworden. Allda stehet auch ein Wst-Hauß drinnen / allwo ich nicht unterlassen konte/ unter andern auch ein Musicalisches Inttl^meur zu besichtigen/ dergleichen ich noch nie zuvor gesehen hatte/ welches eine Paw ckewar/ und hatte eine Saiten/ eben als eine Trompet-Mann; doch gab fie einen Laut von sich/wie eine Kessel,Drommel. Das Xl!l. Kapitel. Laxenburg.EmLust'Hauß. DasSchloß.Eine Hippe undKinn-backeneinerHeydmschcnJungfrau. Mannersdorck. Natürlich warmes Bad/das wilde Bad genannt. Neusidler See. Salpcter-Erde. DerPlaßRauckwart.Stcin Gruben. Ein Leber-Stein. KlosterNeuburg. Wohnung der Camaldulenser.Monchen. Tb gieng auch nach Laxenburg/wohin IbreKäyserlicheMasestät sich gar offt begeben; und haben sie an sclbigcmOrte einSchloß stehen/welches doch alt und nicht allzugroß ist. Allda liegt auch ein Lust,Hauß in dem Graben/wohin man durch keinen andern Wegkan kommen/ als durch eine hohe Gallerie. Das Schloß ist Zar wol gelegen/zu IhroKayserlichen Majestät Belustigung. Cs stehet auch allda ein achtcckigtes Hauß in dem Morast/ woraus die von Adcl / und Ihre Majestät die verwittibte Käystsin manchesmal zu fchiessen pftcgen/ als welche darinnen sehr ge/wt ist. Ober dem Thor des Käyserlichen Schlosses hangt eine grosse Rippe, und ein Kinnbacke/ worvon ich keine bessere Nachricht erhalten kome/ als daß es eine Rippe oder Kinnbacke von einer Heydmschm Jungfrau seye/ welches mir aber nur grosse Beine von einem Elephanten zu seyn schienen. Es sind aber dic^eute hier in diesem Lande gewodnt, vielerley Dmge/ so etwas alt oder dunckel sind / Heydnisch zu nennen / wie sie dann die alte Römische Müntz auch Heydnischcs Geld heissen. Und brachten mir die Bauern an einem Platz/ woselbst vor Alters ein Römisch Wacht,Hcmß gestanden war/ einen Theil emes Gebieffcs von einem Zaum/welchen fie Von Hs______Seht hsttcVwürdtze llnd stnderbahreReisttt/ Bon dannen nahm lch meinen Weg nach Mannersdorff / ohnweit Don dem Fluß Leyta gelegen / allwo ein natürlich warmes Bad ist / das Wild-Bad Zenanm/ und entspringt selbiges inner einer Kirche / also / daß Dieselbe oben auf den Dasselbige Wasser ist ^ur ein wenig warm oder lau/ und wenn sie solches wollen wärn^er haben/ sieden sie es auf/ und baden also in einer weiten Camrmr in Wannen. Von der Materie/ welch^an der Seite des küpferncn Kessels sich anlegt/ wann das Wasser darinnen gesotten wird / urthellensie / daß es mit Schwefel/ Salpeter und Kalch durchzogen sey. Das Wasser glebt den Stcmen eine Färb, und macht/ wann sienaß o^rfeuchtdavon werden / dab sie als feine Türckissen auesehen. Es giebt auch VerDanipf von dem Bad/ wann er sich an dem Moß/ um die Seiten hemm anhangt/ «im Agt-Stem-oder Gold-gleiche Farbe von sich. Die ^cckci W Wien HMen ein trcffllches Tractatlein von dem rechten Gebrauch dieser Bader in der Hochtcutschen Sprach heraus gegeben. Nicht weu von dannen ist ein bekanter Stcin^Bruä)/ woraus man «men grossen Thcilvon Wien gSchiffwledcr war erobert worden. Man hatte ihn in Engelland sehr freundlich empfangen/ sonderlich zu c^ambri^Fe: Darum that er auch denen Engelländem zu Wien grosse Ehre an/ und bezeugte öffentlich/daß selbige das hoftichste/edelmüthigste und gelehrteste Volckwarm/das er aufallen seinen Reisen angetroffen; ja/daß er nirgends soviel Leute gefunden/ die Griechisch reden / oderverstehen können/ oder die ihn so wohl vergnügt in allerley Art von Erkänntniß und Wissens schafften: und bate mich/ daß er / zu Bezeugung seiner Ehrerbietigkeit und Danckbarkeit/ einen Griechischen Brief bey mir mochte einschliessen/ web cher gestelietwar an OaNor?ierlon. vermahligen Bischoff zu ^Keller, und an OoNor kal-lon. jetziger Zeit Vorsteher des Colwßji der Dreyfaltigkeit zu Oamdncl^s. Die meisten Leute allhier leben sehr wohl und reichlich: Denn es giebt hier einen grossen Überfluß von Getreyde/ so man in grosser Menge auf der Donau/ von weit entlegenen Orten / herzu führet. So wächset auch im Lande überaus viel Wein/welcher gleichfalls aufder Donau hin und wieder verschicket wird. Sie bekommen auch köstliche Weine aus Hungarn und aus Italien/und zwarvon so unterschiedlichen Gattungen/daß mehr als dreyft sigerley besondere Gorten von Weinen zu Wien zu kauff seyn. So haben sie gleichfalls keinen Mangel an guten Bier. IlnSaltzbekommen sie von Hallstadt in Oesterreich ; allwo dasselbe aufdieft Art gemacht wird: Sie lassen das Wasser / in gewissen darzu gemachten Graben über einen Saltzberg hinlauffen/ allwo selbiges das Saltz aus der Erden an sick) zeucht/ und wird hernach gehöriger Orten hin geleitet und gesotten. Hiervon haben Ihre Käyserliche Majestät ein grosses Einkom- Edward Browns M. P. tfy Einkommen / unddarffdeßwegen das Hungarische Saltz hoher nicht/ denn nachPrcßburg gebracht werden. Auch giebt es viel Schaft und Nind - Vieh allhier: jedoch so viel dis Ochsen belanget/ werden derselben eine grosse Menge aus Hungarn anhero gebracht / und zwar nicht allein aus denen jemgen Orten / so unter Ihre Kaiserliche Masestat gehören/ sondern auch sogarausdemTürckischcnGe-biete/ wiewol mtt Zulassung des Türcklschen Kaysers/ welche die in Osten Handlende Gesellschafft zu Wien also heraus bringen lässet. Auch hat man viel wilde Schweine allhier / deren Fett sehr annehmlich zu essen. So haben sie auch keinen Mangel an Hasen / jungen Cam-nichen/Rebhüncrn und Fasanen : insonderheit halten sie viel von Hasel, Hünern. Und kam es mir unter andern recht wunderlich für / daß ich ft seltzame Gerichte auf ihren Tafeln sahe/ als gesaltzte Spanferckel/ unterschiedliche Arten von Schnecken und Schild-Kröten. Aus der Donau / und vielen andern Flüssen/ so da hinein lauffen/ bekommen sie eme grosse Menge von Fischen / ungemctne grosse Karpffen/ Forellen/ Eschen/ Hechten/ Aale/eine sonderbare Art von Neunaugen/ Nörfting/ Weißfisch / Krebse/ die sehr groß sind / deren die Bästen aus dem Fluß Schwechcl herkommen/ nicht weit von Wien. Sie haben auch den grossen Fisch/ genannt Scheiden/ oderWelß/ wc-lches der Qlm-us (3elneri; dessen Fleisch gute Nahrung giebt: und derselbe grösser als bey uns die Hechten/Lachse/oder cinigcvon den Fischen aus unsern Flüssen. Jedoch übertreffen die grossen Fische/Hausen genannt/ welche bey dem lak. lanttonio ttulaneä heissen / alle die andern an Grösse/ indem deren etliche wol zwantzig Schuh lang sind. Etliche meinen/ dieses sey eben der jenige Fisch/ welcher bey dem Aliano ^maceuz genannt wird ; bcy welchem auch weitläufftig gehandelt wird von der Art und Weist / wie derselbe in dem Ister,Strom gefangen werde. Ich war an dem Orte / wo mandieHausenfanget/ nemlich inderInful Schütz zwischen Preßburg und Gomorra/ denn ihrer Gewonhcit nach kommen sie nicht höher/ sondern mit Haussen und in der Menge ; und ist gar viel, daß sie noch so koch kommen/ dann man hält davor/ daß sie alle aus dem Eurinischcn Meer heraus kommen / und ss den Strom herauf gehen. Man isstt denselben ft wohl frisch als eingesaltzm; und schmecket er eben als wie ein Stör. Es ist «in knorpelhafftiger Fisch / der aus lautcr flnschichtem Wesen bestehet/ und gehet ihm ein holer schnenhaffti,?.er Grad durch den gantzcn Rücken durch/ welcher/ wenn er ausgedörret ist / zu einer Geissel oder Peitsche dienen tönte. Wenn sie aufden Fischfang gehen / so blasen sie auf e.'nem Horn / oder Trompet/ und können an dem Kräuseln des Wassers erkennen / wo er W Wffet. Von t64 Sehr denckwürdige und stnderbareReisitt/ Von Venedig bekommen sieAustem / eingesaltznen Stör/ und biß-weilen frische Heringe / und eine xewiffe M von andern Fischen/ die auf dem Leibe gesprenckelt seyn. DesgleichenPomercmtzen / Citronen / und an, dere Früchte. Und ist übrigens in dieser Stadt grosse Freyheit/ und alles voller KlulicundFrdliclMt. DasXVll. Kapitel. Zu Wien gibt es wenig Comddien; aberTantzen und Fechten siehet man viel. Wie man zu Wien dlc Ubclthacer richtet. Mittel wider die fallende Sucht. Wie man zu Prcßburg richtet. Vom Gebrauch der Stuben und FedwBctte. Unterschiedliche Arten wie nmn schläfst. Oesterreichische Coli< ca. St. VAcolas Gaben. Sctl'Täntzcr. Von einem/der sich einen Amboß aufdie Brust legen lassen. »Ch verwunderte mich/wie sie so lange ohne Comödicn seyn könten/ denn man sahe deren wenig/ so lang ich daselbst war/ biß daß Co, mddianten aus Sachsen Hieher kamen/und eine Zeitlang allhier spielten. Die Jesuiten pflegten dißweilen beyden Käyserl.Käy-serl.Majest.Majest. in ihrem Colleßio mit einer Comödic die Zeit zu kürtzen ; und. hatte ich einsmahls die Ehre/ eine solche zu sehen / in welcher Ihr. Mazest. der Käyser zugegen war. Ader Tantzen und Fechten siehet man viel/und alle Feoer-Tage nach der Mahlzeit laiifft das Volck Hauffenweisc zusammen in etliche Wirths-Hmlser/ allwo man einiges Getäntze in den inwendigen Zlmmern angestellet findet : Dabey in dem inwendigen Hofe die Fechter sich tapffer sehen lassen/denen man aus den Fenstern/ und von den Gangen herunter zusie-hct. Und wird gemeiniglich darauf das übrige von dem Tage auch in Lust und ftölicher GescUschafft zugebracht. Wegen begangener Verrätherey und hohen Ubelthaten wird dem ar^ men Sünder erstlich die rechte Hand abgehauen / und stracks hernach der Kopf. Ich sahe eine Weibs,Person enthaupten / welche auf einem Stul saß/ derselben schlug der SclM'ffrichter von fomen zu den Kopf herunter, worbeysie sich wol und vernünfftig bezeigte/ und ward durch die Brüder-. schafft des Todes bis an den Marckt begleitet/ welche gegen solchen Personen einegar sorgfältige Liebe tragen/wiewolsie von keinem Geistlichen Orden / sondern blosse Leyen sind: Allermassen auch unterdiesen an diesem Orte vielerley Bmderschafften und Orden gefunden werden ; als da sind : die Brüderschafft der H.Jungfrauen: die von dem H.Creutzmnd andere mehr. Es Edward Browm M, D._____ i6i Es ward noch eine Person auf cben solche Weist gerichtet/und so baw desselben Kopffzur Erde fiel/ der Leichnam aber noch aufdem Stule saß/kam ein Mann hurtig mit einem Topffin seiner Hand kerbey gelauffen/ und ließ denselben voll Blut lauften/ welches noch aus dem Stumpffheraus spritzete/ tranck daffeldeglelch stehenden Fusses aus/mW lieffalso darvon: und dicset that er/ weil es ein Mittel seyn solte wider die fallende Sucht. Ich habe die Meynung voli etlichen gelesen / welche diese Artzney vor gut hielten; wie ichs denn auch von andern gehöret/ so dergleichen in Teutschland gethan Hai den. Und mn ckt der CelsuS an/daß zu semer Zeit einlge Personen/ so die fallende Sucht hatten/ dasBlutvon den (^lacliaroren oder Scharff,Fech, tern getruncken. Gleichwol haben viel Doctorcn diese Arhney zu allen Zeiten verworffen. Ich blieb auch so lange nicht allda / daß ich hätte vernchs men können/ wie es mit dieser Cur adgelauffen / und ob derjenige gesund worden/der diescs Blut getruncken. Die meisten Leute aber sahen dieses an/ als etnM gantz ungewisses: und unter allem Bolck hatten sonderlich die Juden/ die kein Blut über lhre Lippen kommen lassen/ einen grossen Mißfallen daran. Zu Preßburg haben sie eine ftemde Manier zu richten / welche zu Metz und an etlichen andern Orten mehr im Schwange geht. Durch eine Jungs fryu/oder ein Instrument/das einer Jungfrau gleich geformt ist/welche ihre Armenvor sich hat/die muß der Ubelthäter küssen/ und dann tritt er etwaS zurück/ indessen öffnet sie ihre Armen / und wenn er sie das andermalküst/ umfasset sie ihn derqestalt/daß er dessen genug hat. Wiewol nun zu Wien ein schmffcr Winter war/so hat man doch da-selbstdenVortheilvonwarmen Stuben/und daß man zwischen zwey Feder-Betten zu schlaffen pflegt: dadurch wirdidicKälte gar erträglich. Denn es sind hier die Stuben so wol im Gebrauch / als in andern Gegenden vo» Deutschland/ allwo sie in den Stuben essen und sich aufhalten.' Und vornehme Herren haben so gar Stuben in der Kirche/ oder solche Cabineter/ von denen man in die Kirche hinein sehen kan. So sind auch Stuben in denen öffentlichen Schulen/allwo die i'rosellorez lesen. Das Mlttcl aber/zwischen zwey Fedcr-Betten zu liegen/ die mit saubern Leylachernüberbreltet/und aufgebettet seyn/ ist viel bequemer in einem kalten Lande / als meist alle die andern / die man hicrwider zu gebrauchen pfie, get. Denn in den gemeinen Wirths.Häusern in Teutschland schläfft matt insgemein auf Stroh/und so thut man auch bey nah überall auch m Ungarn/ wo man hinkommt. Und mehr nach Osten breiten sie eine Tafel-oder Sattel-Decke auf die Erde meder; und mehr nach Norden vergnügen sie sich mit Fellen von Thieren/ als von Bären/Elenden/oder dergleichen / darauf sie dep dn Nacht schlaffen. Die/ soaufderErdenschlaffm / llegen in einer Ll Stube 266 Seht dettckwürdize und sinderbahte Reisitt/_________ Stube am allerkältesten: die auf Tafeln/Bäncken/ oder noch höher liegen/ empfinden die Hitze vielmehr. Die Bürger von Wien gehen sehrwarm gekleidet/ und'gebrauchen sich vieldes Beltzwercks. Die Frauens-Personen tragen hohe sammele Hau, den/die auch mit Nauchwerck ausgeschlagen sind. Der Ort scheinet gesund zu seyn- Doch saget man viel daselbst von der QoUca^uNnacZ, oder der Oestcrreichischen Darm-Gicht/ als von einer Land.Seuch/ so dieser Orten sehr gemein ist/ welche auch durch treffliche Artz-neyen sich fchwehrtlch Heden last. ZuHofundinderStadt redetman gutHochtcutsib; die Sprach des gemeinen VolckS und der Land, Leute aber scheinet etwas mürrisch zu seyn: Und über ihre Aussprach haben sie auch noch unterschiedliche Worte/die man an andern Orten schwerlich verstehet. Sie haben eine Gewohnheit/ daß sie auf den S. Nicolaus,Tag den Kindern einige kleine Geschencke in die Schuh stecken. Unter andern aber thun 5le gewisse Thaler von Pappier und Blumen / die verguldet und vcrsil, bertseyn/darunter/welchedoch kaum eines Pfennigs werth. Sie gebrauchen sichviet derZucker'Schauffelem/gemacdtvonBerbers-BettiSafft/welchermitSckwefel-Geistsaurergemachtworden/wclckeüber dle Massen wol kühlen und abfrischen. Etliche tragen bey sich einen Donner,Stein/tlm dadmchvon dcm Wetter befreyet zu seyn. Auch reiben sie ihrer Kmdcr Zahn,Fleisch mit einem Wolffs-Zahn/an statt CoraUen. M ich in dem Camivat zu Venedig war/sah ich vieterley artige und lustige Vorstellungen und Spiele/als auf dem Seil tantzen/ auf dem Seil herunter fahren/grossen Thieren mit einem Schwerdt den Kopff abhauen/ vnd andere dergleichen mehr Zu Wien aber sah ich etwas sel,r merckwür-diges/ welches mir recht wolgesiel. Ein Mann von mittelmässiger Grdß legte sich nieder auf seinen Rücken/und man legte ihm emcn fthwehrcnAms doß auf seine Brust/den zween Männer kaum tonten aufheben/ darnach ka-wen zween andere mit grossen Hämmern/ undschlugen em großHuffEistli daraufm Stücken/welches bey nah emen halben Daumen breit dick war/ also/ daßsiechmwothundtttSchlagemitihrenHämmttngaben. DasXVlIl.Zapitck DerMmischeGOttesdienst ist hier allein zugelassen. Wieweit man ehemals die umatholischcn Geistlichen zugelassen. Eine Edward Browns M. D. iCq grosse Menge von Juden. Die Studenten und Juden können sich nicht vergleichen. Die Juden werden ausgedünnet. Was man vor Dienste'von den Juden hat. Wo die zchcn Stämme seyn. IhreBcsckneidung. Nirgend sind mehr Juden / als zu Prag in Böhmen. Die Juden in Amsterdam machen sich verdächtig / ob sie auch rechte Juden seyen. Wien sey eingenommen worden von Matthla Corvino/ König in Hungarn. Wie schädlich eS den Christen wsre/ wenn die Türclen Wien einnehmen solten. ^lhier wird öffentlich kein ander Christlicher Gottesdienst/ als der Catholische zugelassen: danncnherodieProtcstirendenundNe-formirtenzu ihrem GOttesdienst nach Preßburg reisen/ viertzig Meilen von hier/wohin sie beqveme Gelegenheit haben/die Donau hinab zu fahren/ wie auch mit einer Land^Kutsche/ die alle Tage dahin gehet. Zun Zeiten Käysers Ivlöximiliain des N. hatten sie sreye Übung ihrer Religion in der Kirchezum H.Creutz in der Sradt Wien ftlbsten: Aber hernach ward ihnen solches unter dem kuäolpko ll.ver-boten. Der Käostr Klalckiaä erlaubte ihnen zuHermhals zusammen zu koms men/ein wenig mchr,als cine Englische Melle von Wien; vergönnetc auch ihren Geistlichen/ daß sie durfften in die Stadt kommen/ und allda trauen/ tauft ftn/Kranckcn besuchen: von welcher Zeit an sie sehr zunahmen. Biß zur Zeit resälnancN ii.und nach erhaltener Schlacht bey Präge/da alles in den jetzigen Stand gesetzet wmd. Manfindetdier auch andern Seite des Wassers wohnen. Sie mögen auch bey Tag in eine gewisse Gasse kommen: aber bey Nacht müssen sie alle miteinander an jene Seite des Wassers aufdie Vorstädte zu. Es wird ihnen von den Bürgern und Kaufleuten offtmals übel mitgefahren / und können sonderlich die Studenten gar übel mit ihnen übereinkommen: Und weil ich zu Wien war/ stunden sie miteinander gewaltig im Streit. Denn die Studenten fielen ein in die Juden - Stadt / schlugen/ verwundeten / undwarffen ihrer unterschiedliche von den Juden in denFluß. Wel unter den Studenten wurden auch verwundet/ etliche gar umge, bracht/ denHan- Ll 2 del Hs« Sehr denkwürdige und sinderbahre Reisin/ delzu stillen: und ward die IudeniStadt viel Tage lang durch die Stadt, Soldaten bewachet. Dieses setzte so ein übeles Geblüte / und vnmsachte so viel Klagen/daß eine gure Anzahl Juden auf eine gewisse Zelt ausgcschaf, fet wurden. Und wiewol die Juden / um sich bey Ihr Majest. der Kayscria wlcder in Gnade zu setzen/ Deroselbcn/ weil Sie damals schwehren Leibes war/ einevortrefflich^schbne silberne Wugen verchreten / wolte Sie solche Voch nicht annehmen: Und als ich aus Wien hinwea zog / stunde», sie in grosser Gefalnv daß sie alle mitemander solttn ausg^schaffet werden : welches auch nacbMends seinen Fortgang gckabt. Denn man verbot ihnen mcht allein mlt grossem strengen Ernst die StadtWicn; sondern sie durffien auch an keinem eintzlgen Orte von clantz Oesterreichmchl wohnen/ da vorhin oan, he Ddrffer voll darinnen zu finden warcn: also/ daß sie sich unter das Tür, cklsche Gebiete, in das Veneclamsche/m Polen/ und lnBbhmen begeben mu-sten: AUcrmassen ihnen auch nicht zugelassen war/m den b^ achbartcn Hun, ganschm Landen/Käyserlichen Gebiets/ vlel weniger in Stcycrmarckoder Kärndtenku wohnen. Ich muß zwar bekennen / daß sie der Stadt nicbt so gar undienlick zu seyn schienen/ wegen der gemächlichni Dunste/ so man von ivnen lwben kun« te/ es sey um etwaszu kauften/ oderzu vertauschen / oder zu wechseln Glc»ch-wohl wurden sie von der Bürgerschafft mit keinem guten Auge angesehen, dieweil sie derselben grossen Eintrag thaten in ihrem Handel/und wo sich ei, ner von der Bürgerschaffc hatte können gebrauchen lassen / gleich ein Jude schon vorher sich eingedrungen. So wurden sie auch angesehen als Leute, von denen man zu Kriegs-Zeiten keine Dienste haben /noch dieselben zur Vertheidigung der Festung gebrauchen köme: Wordey sie nicht ohne Ber-dacht waren/als ob sie einigen heimlichen Verstand mit dem Aürcken käf, ten/und demselben in der Stille kund thaten/ wie es milder S^adt beschaffen wäre. Gleichwol handelten die Soldaten viel mit ihnen / wie auch die Hauptleute/weil sie ihren Compagnien mit Kleidung / und anderer Noch-durfftauöMelffen wüsten. Wieicb denn emesmalsmit einem Officierm eines Juden Hause das Mittag.Mahl hielt: da ich unter andern Reden den Juden fwgte nach 5m zehen Stämmen/ und wo dieselben wären ? Welcher mir zur Ämwortgab-Sie hieltensich aufsehrweit in Asien/ jenseit eines grossen Meeres/ auf wet, chem mchts/ als ScurmundUnqewitterwäre/ und welches mit genauer Notv befahren werden konte an ihrem Sabbath-Tage/an welchem abcrsie Inden ni6)t geme elwas vornehmen. Ich habe ihre BeschneidUllgen zu Nom / zu Pabua / ttnd an mebr cln, dern Orten Acschen. Idre Aerhle geben gemetnlgllch vor, Vaj? sie grejst Erfahrung HMn im Beschauen 0en k!N. Die Häuser stehen nu > auch so dickt nicht medr an den Mällcn:und zu desto meiner Slcbecheit/ gab der Graf 5oucK<^. als ltt» alldonen war/Ihrer Käyserl Majest. den Rath/ daß dieselbe noch eir> D>ell der Vorstädte aufderandern S'lte des näckjtcns Arms der Do^au sollen abbrechen lassen/damit die ^ülckln keinen Vortheil erlangen mochten / von derselben Scite her allfdiezwey B^ltwerckezu schiessen, Undwürde csgcwiß einZrosselWerlustvordieihWenheitseyn/wafin Llz dltser »7«_________Sehrdettckwürdlge und stnderbateReisitt/__________ VieserPlatz in der Türckcn Hände gerathen solte; weil niemand mehr wisse» würde/ wo er sich hin zu verbergen hatte. Und wenn er mit dieser Festung den Anfang gemacher / so konten sich die Festungen/ Raab/ Komorra und Lcopoldstadt nicht halten / und würde er auch über dieselben bald Meister werden. Solte er nun Herr seyn über Oesterreich/ so würde ein groß Theil von Teutschland bloß und offen vor ihm liegen: und allem Ansehen nach/ würde es lange anstehen / so würde er auch Italien heimsuchen: in welches Land er alsdenn schon andere.Wege würde zu finden wissen/ als bey l^inn nova vorbey. von nach Uamburg, als der WndereMheil desMttenWiM. Das l. KaOel. DerHerrBrown reiset ab vonWien. Die Brücke von Wien. Corncuburg. Stockerau. Guntersvorff. Coldorff. Znaim. Crembs. Beschreibung von Znaim. Was Mähren vor ein Land ist. Das Riesen - Ocbürge. Ge-spcnste in den Bergwercken. Das Grab von einem berühmten Feld-Herrn. Silber-Bergwerck. DcrCoat-Berg/oder Reck-Berg. Silber- und KupffwBergwerck. Weissagung einer Zauberin. Dar, Edward Browns M. D. _______ ift Araufnahm ich meinen Abschied in derKaystrlichen Nesi, dentz-Stadt Wicn/ undschicktemich aufdic Reise nach Prag in Böhmen / im Jahr »67z dahin man mit derLandj-Kutschen gemeiniglich sechs Tag in dem Sommer / und acht in dem Wmtcrzu fahren hat. Ich muste über die grosse Brücke zu Wien/die über den breiten DonawStrom gehet/ wie auch dcy der Capell von 3. kl-i^ma vorbey/wel, ^(l/ chemitachtEckgedauetist. Diese Brücke ist ein grosses/ festcv lu.o ftacucs Werck/und stehet auf sehr vielen Jochen / die mit zwey bis drey tausend Creutz Gebälcken beleget seyn / darauf die Obcr,Zimmcrl)öltzer llegen/auf denen man fahret und gehet/wie man mTcutschland die Braken pfiegt zu machen. ZuRegenspurg ist eine schöne steinerne Brücke über dieDo, nau/und von dannen/bis nach Wien hinab/ gibt es verschiedene andere von Holtz. Von Wien aber bis nach Griechisch Weissmbmg/ oderBelgrado aber/ konte ich keine andere/ als Schiff-Brücken verspüren. Als ich über die Donau hinüber war / kam ich in dasTbcil von Oe, steneich/welches jenseit der Donau ligt/ und zwar zwischen der Donau und demFlußTheye/ und langte zu Corneuburg an/ welches eine feine Stadt/ um welcher Gegend Ihre MM. Majcst. vielmals zu jagen pflegen. Sie liegt nake bey dcm Berge D'sneberg / recht gegen Kalenberg über. Die Schweden batten viel vor dieser Stadt gefeuert, als sie dieselbe in dem lehtmaliacn Kriege eingenommen; hatten sie auch st wol wiffmzu erhalten/ daß man sie mit Gewalt nicht leichtlich wieder wecmehmcn können. Darnach kam ich nach Stockerau/ an dem Fluß 5Ma pelegen/ wo der, selbe in die Donau hinem fieust: welcher Ort jehr wol bekandt ist / wegen ErtödmngSt Colmans/ der ein Heiliger ist/ aus Schottland gebürtig/ Und in dicscn Gegenden höchlich geehrct wird. Von dannen begab ich mich nach Guntersdorff/ und so nach Colne-dorff/ oder Koldorff: welches / ob es gleich an der Südlichen Seite des Flusses Itieya liegt / gleichwol vor das erste Dorff in Mähren gerechnet wird. Und von dannen kam ich nach Znaim. IndieftmgantzenTdeilvon Oesterreich/ welches sick eine grosse Länge überdieNordlicheSeitedesDonau,Sttoms hin erstnckc/ halt man da, vor/daß in den alten Zeiten die ^scomunni und (^ack gewohnet haben. ManfindethierwenigodergarkeineStadte/ die etwas alt seyn/ oder auch etwas groß und berühmt: denn die Römer ballen ihre Lager, Plätze / und neueStadtean dem SüdlichenThetlederDonau: doclnstdas Land voller Dorffer/ und (»ar volckreich. Crems ist eine von den vo-/ ehmstclt Städten dieses Striches/welche von etlichen Oemona ^uttl-j^ genannt wird; dle-ftlbe HO ich besichti^tt/alsichdteDonauhmabfuhr. Ein groß Theil die, scs denckwlkdige und sindetbareReisttt/_________ ses Landes war durch die Schweden üoer die Massen mitgenommen und ausgeplündert worden. Der Boden ist leicht, und gemächlich zu pflügen. Znaim ist em feiner Ort/dämmen viel gemahlte Häuser stehen / und wird gerechnet vor die vierdte vornehme Stadt des Landes Mähren/ weil Olmüh / Britin mW Iglaw derselben vorgehen: auch ist dieselbe berühmt von wegen des Todes des Käysers Sigismundi. Ste liegt an dem Wasser Tbcya/ welches Mähren von Oesterreich scheidet / und endlich in den Fluß Marck emlaufft / dadurch man gute Gelegenheit hat in die Donau zu gelangen. Von hier zogen wir bey Ulvers-Kirchen/ Paulitz und Mährisch Bud, weiß vorbey/und kamen nach Zlmmaw/ und über Byrnitz kamen wir nach Iglaw/ an dem Fluß Igla gelegen/welcher endlich in den grossen Fluß Marck laufft. Und ist ein sehr lustiger Ort/ auf einer Hohe gelegen an den Böhmischen Gräntzen. Sie ist trefflich forriticiret/und zwar aufdie jetzige neue, ste Manier/an der einen Seite: sie hat auch «inen von den grdsten und weitesten Märckten/ als ich jemals gesehen. Mähren ist eine lustige und fruchtbare Landschafft/darinnen alle Lebens-Mittel mit grossem Überfluß zu bekommen sind;dasBolckPeinfältig/und wol mit ihnen umzugchen: dabey sind sie tapffere Leute / und geben gute Soldaten. Das Land ist reich von Strömen / darinnen der groste ist der FlußMora/oderMarck/welcherindem Nördlichen Theil seinen Ursprung nimmt/ und laufft flach dnrch oas Land hin / und fällt in die Donau/nicht weit von Preßburg. Die anderen vornehmen Flüsse sind die Thaya/ oderThaisa: dieSchwana/ die Schwitta/ soindenMarcktlaufft.'Älsin dem letzt-vergangenen TÜrckischen Kriege die Tattern über die Waeg in Hungarn gegangen/thaten sie verschiedene Einfalle ln Mähren/ und nahmen viel tausend Einwohner gesanglich mit sich hinweg. Nachdem wir Igla verlassen/ kamen wir bald in Böhmen / und erstlich nach Stecken; darnach gen Teutschen Broda/an dem Wasser Saczua qele-gen. Dieses war ehemalen ein fester Ort / welchen Zisca/der berühmte Böhmische Feld,Hcrr/eingenommen/ der den KäystrSigismund so hart bedreng-te/daß er aus Böhmen diesen Weg hero nach Iglaw flüchten muste. Bon dannen kamen wir nach Haberne / und so nach Ianikau Bey diesem Orte geschahe den :4. Februar, des IMes 164). die denckwürdige Schlacht zwischen den Schweden unter dem Lconhard Torstensohn ; und zwischen denen Käyserischen unter dem Grafen Hatzfeld/ Gotz und andern Generalen. Die Käyserischen hatten zu erst den Bortheil: nachdem sie aber aufdie Bagage der Feinde zugefallen / und sich gar zu begierig um die Beute gerissen /wurden sie geschlagen/ also/daß ihrer drey tausend geblieben, mW vier tausend gefangen worden/ nebst dem General Hatzfeld/ undsecksoder Edward Browns M.D. %*j\ sieben Obersien. Dieses Glücke gab den Schweden den Vortheil an die Hand/ ftrner bis in Schlesien und Oesterreich fortzugehen. In dicser Stadt traff ich einen vom Adel an / welcher von Schaclitz kam/so nicht weit von dem Niesen-Gebirge ligct/ um die Gegend / wo die Elbe entspringet: denselben fragte ich nach dem Gespenste/ oder den Geist/ den man den Niebenzal nennet/ welcher/ wie man sagt / dasselbe Lani) ziemlich plagen und vcch'cn M Derselbe konte mir aber aus eigner Erfahrung nichts darvon sagen.- Und ob er gleich bckrafftigte/ daß ein solcher Geilt vorhanden wäre/so bckenncte ergleichwol darneben/daß wol in zwölffIahrcn derselbe niemanden keinen Schaden noch Leid gethan. Auf den gebirgich, ten Orten/und in denen Gegenden/wo Bergwerckeseynd / höret man gemei, niglich etwas dergleichen crzedlen. - Wie man denn auch Nachricht hat/ daß viel Zeit ein Gespenst in dem Silbcr'Bergwcrck des Braunschwelgifthcn Landes sich aufgehalten und st, hen laffcn. Dergleichen auch in dem Zinn ncsTbor unter einem hohen steinernen V)uw. CingwßTdcitvon dieser Stadtllegt hoch/ und oben cmfdemBerge nennec man es den Nathschln oder Ob wPrag/allwo auch ein schönes Kay^ serliches Lust^H auß nebenst einem herrlichen Palast der Käyser und Könige mBohmen zusinden ist. Auch ist meschine ThunvKitchen daselbstzu St. Belt Edward Browns M. 0. 277 Beit genannt / welche Misstet worden von St. Wenceslao / Hertzog iu Böhmen im Jahr 923/ davon man die Stadt und Strom am allerbesten übersehen kan. In dieser Kirche sind unterschiedliche alte Begräbnissen / von grossen Herren/ als da istdasBearabniß des Böhmischen Königs (^car^lt .'aole-br^cii. wie auch XVenceäI<ü, Kuäolp^ldcs Andern/^I^äiäl^i. ^^.xmüli^ni des andcm/mid mehr anderer Ertzhcrtzogcn und Käysern. So sino auch viel schöne Häuser deren von Adel und anderer grossen Herren in dicscm Theil d er Stadt. Der Palast des Grafen ^ollorccka ist ober die massen artig aber kleine Mirabcrgcfielfürtrefflichwol der Palast des vonWallnistein Hertzos gen vonFricdland/ Generalen Kaysers Ferdinand des Andern/ welcher um Verdachts willen/als ob er selbst nach der Krone getrachtet/ hernach zu Eger um den Halß kommen Dieser Palast ist erbauet worden an einem Ort/ davordicscm wol dundertHäustr gestanden/ die man alle mit Flelß niedere neuen Bau zu haben/ und ist dämmen em schöner grosser Saal/ wie auch ein vortrefflicher Hof; an dessen Pferde zu bereiten/ und noch dabey eine Roß-Schwemme; so sieht man auch anderswo ein treffliches Boycl- Hauß/ nebenst eilumBauui-Garten/welches zu vergleichen ist mit dem Voael^Hall^ se Prwtzcn Oorlir zu GelNta/wclches8Q. Schritt lang ist/und 18. breit. Da? selbst ist auch ein weiterund bcsehcnswürdiger Pferd.'-Stall/ darinnen zwischen jrdem Pferde eine Scul von Marmor sichct/ und ist vor jcdcm Pferde «ineRauffevon Stahl/ mit einer marmcrnen Kuppen in cman Hlendwerck in die Mauer gemachet/ oben aufaber hängt das Gemählde von dem Pferde w Bebens Grösse/und sein Nahme darunter geschrieben. Nnm andcm nahm ich acht/ daß einer von seinen Hengsten geheiffen ^lonteä'ol-o, oder Goldberg; ein Mutter>Pfcrd aber L^l^cionn^'odcr schöne Frau; und ein an, der^lpaßnoiellci;' und das Pferd/ daraufer am meisten gehalten/ ^ä^ue' «äo. oder das Allerliebste. Etliche haben vermeynen wollen/ daß in diesem Tkcil von Präge man das allerbeste Hochteutsch in Böhmen rede/ und weil so viel adclichc und vornehme Personen daselbst wohnen/ so istszch nickt zu verwundern- daß ihre Sprache besser ist/ als insgemein. Die ssewöhnlicheBbhmischeSprach aber ist cme Art von der Sclavomschez-l/ wicwol ihrervicl auch Hocl)lcutsch redcn/wie wir in unserer Reise durch dkscs Land hm ur?d wieder befanden und gewahr worden. > Als der'? chwedischc General GrafKölii.aslnarck mit ftiner Macht an den Böhmischen Gränhcn war/ kam cmgcwiffcrObristcrvon denKaoscrl. zu dcmstlben/ mW stellte chm vor/aus cmcm gewissen über etwas geschöpften MtN3 Ber^ 2yz_______ Seht dettckwürdige und stnderbare Reisin/__________ Verdruß/ wie er allem Ansehen nach denNahtschingar leichtlich könte über-haschen und einbckommen/sammt der gantzen kleinen Seiten von Prag/welches derselbe auch augenblicklich ins Werck sehte/ mit so gutetr» Fortgang / daß er viel von den Officicren daselbst vermuthet übersiel/ und den alten owreäo auf seinem Bette ertappete/ worüber er eine st grosse Beute er, langte/ daß er sie kaum wegführen kome. Ein Theil von Prag wird von lauter Juden bewohnet/ und insgemein bieIuden-Stadtgenanm. Und sind deren keine geringe Anzahl/ auch dar, umerviel Reiche/ als welche ihren Handel mit allerley Gütern treiben/auch guten Verstand aufIubelen haben: sonderlich auch mit einer Art von Stei, nen handeln/die man in gewissen Berg-Wercken in Böhmen findet und gra, bet; und kauffte ich selbst von ihnen einige Böhmische Topassen überaus wol geschnitten und trefflich versetzt: Und kunte man einige / die ziemlich groß und schön klar waren/um sieben oder acht Thaler bekommen. In memcm Anwesen zu Prag trug ich grosses Verlangen den bcrühm, ten?vleäicum und pdiwsopkum^kÄnnem^l-cum >^rcl zu begmsscn/ und ihn zu bewegen / sich mit der Königlichen GcseUschafft in EngeUand in Schnfftwechsel einzulassen/aber ick muste vernehmen/daß er dieses Zeitliche bereits gesegnet mit grosser Betrübniß der gelehrten Leute in diesem und andern Landen. Hier wird durcbgchends noch viel geredetvon Johann Nu5. und Nie. ronym« von Praqe/ und hab ich silberne Schaupfenninge von ihnen gesehen. Und müssen dieses in der Warheit überaus vortreffliche Leute gewesen seyn: Auch will ich hier mit wenigem nur anführen was H!nea8 87I. viu5, hernach Pabst p^uä der ander, von ihnen schreibet: und sind dieses seine Worte/ in seiner Böhmischen Historie: lakZnnez XtZre maM äc auwrttate.^aArina 5( facunciiü lupcriar !um invitan aä incenäium properarunt, null^m emülencez vocem.c^ux milcn animi polier ferre inäicium. Ubi arciere ce^erunr ^/mnam ce- loldpkorum r^m forci aniino monem perculiüö iraäicur, czu2m ilii in< cen6ium. Das ist: Ioyannes war alrer und von mchrerm AnsihettHier^nymlls hino ^egen war gelehrter und wohlredcnder. Be>de siultden sicdenTod mirgrojierSmnddaffttFkelr aus/ und eilercllZlnn^cur/ al^wettnsle zu einer fröllcden Mahlzeit waren emZeladen r^ewesin; llcssin auch nichr em N?0tr st>ül)ren/ das einig beängjter Gemüthe zu erkennen gegeben harre. Hls ste anfingen in den Brand zu aerachen / jungen sie ^ ' " " einen Edward Browns M. £X vf$ eltten ü.obgejattg/welchen dle Flamme und das brachen des Feuers kaum verhmdetn ku»ne< N^lenland mirer den alren phlioj^phen har je den Tod Mtt meyrer und grösserer Muchtgknr attbZcjtanden/als diest das Feuer erdulder Eben dieser Kliea« H/I viuL vergleicht die Stadt Präge mit Florenz im Großherzogthum i'ol'cana: und weil ick beyde Oerter gesehen/kan ichnichl unterlassen/ etwas davon zu melden. Florenz besähe ich von der alldortigen ThulwKirche herab: und Prag hab ich gleichfalls von der St. Beits Kir, che/ so auf der Höhe der kleinen Seite lieget/ besichtiget. Prag aber dauchte mich cincs grbssnn Umbfangs zu seyn als Florenz: so scheinet Praq mich Volckmchcr zn seyn/und Florenz an der Zahl ^ooo. Leuten und Menschen weit zu übertreffen. Auch sind die Strassen weiter allhier / und weil die Fenster der Pallaste und schönen Gebäude allhin von Glast seynd/so sehen sie so heßluh nicht aus/ als die zerlapten und zerrissenen Fenster von Papier/ wie man sie zu Florenz hat. DerAmstrom/ welcherdurch Florenz hinlauft/ ist «nit der Muldau zu Prag nicht einmahl zu vergleichen / als welche schon bey die hundert (Englische) Meilen von ihrem Ursprung an bis cmdero gclauffen. Die Breite/ starcke/ und lange steinerne Brücke übertrist wo mcht alle vler Brücken von Florenz / doch wenigst deren etliche. Auch ist der Käyscrliche Pallast oben auf der Hohe der kleinen Seite über die massen trefflich und ansehnlich. So viel aber die wohl gepflasterte Gassen zu Florenz, betrift/ wie auch die Haupt-Kirche daselbst/so von schwarzem und welffcm Marmor gebauet ist / mit einer Capell der St. Peters Kirche zu Rom allein dle Wage hält: Dann auch noch ferner die unvergleichliche CapeUe von St.Lorenz auch allda/und des Gwß-Hertzogs Gall«rien und Raritäten / so muß ich be, kennen/ daß ich zu Präge nie etwas gesehen / das ich damit vergleichen köme, Vlufdem weissen Berge bey Präge ward die Haupt-Schlacht gehalten dm 8. November des ,620. Jahres Mischen Churfürst Frledrlch Pfaizgm/ fen bey Rhein/ erwehleten Königin Böhmen/und der Kriegs-Macht Käyser ^Es^mH^äldes II. welche der protestircnden Parthey eincn so gefährlichen Streich gegeben/wie bckandt: Und kam damahls nicht nur sehr vi Garten. Ein Marian. Das Italienische Garten und Sommer- Haus. Dreßden istnoch nicht so gar lang elneStM ge,vesel!.Doct. Luthers Fest-Tag wird gehalten. ,Er nächste ansehnliche Ort/ da wir ankamen / war Dreßden in Meissen/welche Stadt so würdig ist besehen zu werden/als schier einige in Deutschland seyn mag. Es ist aber Drcßden die Ncsi-dentz des Churfürsten zu Sachsen/und liegt an dcmElb. Strom/ worüber allda eine sehr treffliche steinerne Brücke von siebenze, hen Bögen gebauet ist. Die Stad: ist stln wohl nach der Keuw gen Manier befestiget; und sind die Bollwercke rund umher mit Quaders Stücken besetzet/ und stehctaufjedemBoUwerckem Cavalier oderKatze: si> gehet auch ein breiter Graben herum/ welcher an etlichen Orten doppelt istnmd hilfftauch die Elbe sehr viel zur Befestiaung dieses Ortes. Die Wälle sind über die Massen starck/ und sagt man / daß / als der erste Stein zu deren Auf, bau geleget worden/man daselbst unter der Erdegefunden einen silbernenver, ßuldetenBecher / ein Gesetz-Buch, und nock eines/ darinnen Müntzen und Geld gelegen/ wie auch drey mit Wem augefüllte Gläser. Und hat die Stadt drey Tbore. Die Oerter/ so in dieser Stadt am allermeisten würdig sind zu besehen/ find diese: Erstlich der Italiänische Ganen in der Vorstadt. Das Jäger, HauszuM-Dreßden / jenseit der Elbe. Das Cb'.n fürstliche Schloß. Das Haus/wo die wilden Thiere verwahret werden. Der Churfürstliche Stall. Das Zcug,Haus. Von welchen allen ich cm und anders/ so merckens werth/ erzehlcn und beschreiben will. In demChurfürstlichenSchlosse ist em sehr grosser und weiterSaal/wel, chermitStädten/Niesen und Trachten von ollerhandNationen artlg bemahlet ist/ und sihtt man daselbst sieben grosse Kroncn^euchtcr mit ihren Armen. Aber die grösteBelustigung/diemanhabenkan unter allen / bestehet in der Chm fürstlichen Kunst, Kammer/ welches eme ungemeine Samlung ist von victerley Raritäten/ so wol der Natur/ als der Kunst. In dem ersten Zimmer sihet man allerley Arten von WerckzeuZ/zu den meisten Handwer-ckcn gehörig; als da sind zum Schreiner-Handwerck/ zum Drechseln/ zum Schmieden/zm Barbier'Kunft und Wund, Artzncy / nnd andern Künsten, D eßgleichen Instrumenten und Werckzeuge / nm Thüren , Kisten und der-gleichen mit Gewaltzn Unm. In den andern Zimmern findet man Nachfolgende Dinges ßin FernMß vier Ellen lang. EmsroßblauTürckifchMß. Vieler Edward Browns M. D. zt$ Welerley Stücke von Corallen / und einige Kunst, Wercke daraus ge, macht. BinAGeschirre gemacht wie Drachen / Elephants« und dergleichen. Castclen/ oder Schlösser von Gold und Perlemutter. Geflügel von Perlemutter gemacht. Eine Menge Vögel gemacht von der Muschel Namilus, oder die Schiff-Schnecke genannt; wie auch von andern Muscheln/und von Straus-sen-Eyerschalm. Ein artiger Strauß-Vogel aus seinem Ey gemaä)t/ mit Federn von Gold. Ein Becher gemacht aus einer Kugel/so aus einemOchsen,Magengenommen worden/ohngefehr einen Schul) lang/reichlich versetzt. Ein Gem/ st groß als eine Faust/gleich einem Bezoar-Stem/ so meinem Pferde gefunden worden. Ein Bmtetgemacht aus nnverbrennlichem Garu/genannt^tium^betton, oderFeu^bcftälwlg^uch. Silber Ertz ausdemBcrgwerckzuFreyberg/ so schier ganh ftin Silber ist/ theils gewunden/ theils ausgeschoffen« Ein natürliches Crcutzvsn Silder-Ertz Hundert und zwantzig Gesiebter auf einen Kirsch-Kern geschnitten. Eine geistliche Person / oder Münch aus Iapon auf eine Schachtel ge? schnitten. Ein Cadinet von Crystal! von Olivir Cromwell vcrkaufft / darinnen em Ring bewahret wird/ inwelchem Steine sind wieeinTasteel. Carl der i l. Konig von Groß-Vritannien zu Pferd/ aus Stahl geschnitten. Ein Kopff oder Conterfait von König Carl dem Ersten. Eme gläserne Orgel. Unpolirtc Topasen/ zehen Zoll breit in der Mittel-Linie hindurch. Ein Trinck-Gcschirr aus einem Topas. Smaragden/ einen Zoll breit mitten durch/wie sie in den Felsen wachsen/ welche zu vergleichen mit dem natüMMachscndenVitriol/den ich in demParadieß-Bergbcy Schemnitz in Hungarnsahe. Steine/welche man Donner-Steine nenn ct/so nach Feuer riechen. Zusammengesetzte Stein-Felscn aus allerley Arten von Ertz gemacht/mit beygeschriebenen Nahmen der O erttr/wo man sie ausgegraben. Die Figuren von Fischen in Steinen von Natur also gebildet / aus dem Mansfeldischen: Und sind die SteineemeLlrtvon dunckelem Schifer/ die Fische aber haben eine Farbe wie ein Gold oder Meßing. Allerley Gattung von Steinen/ die man in Sachsen und Meissen findet ge-poliret. Nn: Zwey 284________Sehr dettckwürdtze ltndsinderbahre Reisin/________ Zwey grosse Stücke von werck gekommen, Em Cabinet von allerley Apotheckerey-Zugehör/ und vornehme Materialien. Ein Hirsch / in dessen Seite ein Kasten oder Cadinet sich aufthut/ darinnen allerley Artzncycn/die von einem Hirschen gemacht werden können. Ein weisser Hirsch LebcnsMoß aus gefeiltem Hlrsch-Horn gemacht/welcher ausstehet/ als ob er von Gvps, wäre. NatürlicheFiZurenaufBänmen gleichsam gedrucktgefunden. Ein Sporn in einen Baum verwachsen. Hörner in Baume verwachsen. Ein Zimmervon allerley Art und Mathematischer Instrumenten und Land, Charten. Eine stattliche Bibliotheckvon Mathematischen Büchern. Ein Horn von einem Einhorn/welches von einem B)ierseyn soll/ so (nicht im Wasser/sondern) auf deMande lebet/ weiles nicht gedrehet/ auch nicht hol ist. Ein Pfeilvon dem Horn eines Einhorns gcma6)f. Unter den Gemählden dieses Zimmers kamen mir diese merckwürdig vor: EingemahltSt-ück/vonColiergcmacht/vonderBelagenmg der StadtIe, rusalem/darinnen viel Figuren und Bilder/ welche hochgeschätzet wer, den. Vier Haupter von den Elementen/ gemacht aus solchen Creature» / die zu einem jeden insonderheit gehören. Ein Gemälde von Kauffmans-Bricfen / die hinter einem grünen Bande stecken. Ein Sec-Stum von Nubensgemahlr. Zwo Nonnen/oder Beg Tracht. Oben aussihet man zwey Bette von Marmor. Trinck-Becher/ die zwar nicht weit scheinen/ aber so künstlich gemacht/daß etliche Kannen Wein hinein gehen. Ein Kunst-Brünnen/aus welchem ein Mann von Silber zu Pferde heraus geritten kommt/ und einem einen Becher Wein in seiner Hand zubrin- yet. Ein Paar artige Pistolen/da alle Geschichten Mes und Neues Testamentes draufstehen. Ein gläsernes Rohr. altcn Manier gemacht/daran zu sehen/wie man erfunden/ Feur durch ein Rohr zu schlagen. Ein Schloß von einemNohr ohne Hahn. Eine Kammer voll prächtigerRenn-Schlitten/ die man bey Aufzügenund im SchlittemFahren gebraucht. Eine weissc gefütterte BäremHaut. Beger,und Löwen-Häute. Das Fell von einem VogelOZlluanZ. Vortreffliche Rüstunqen vorMann undNoß. Vielerky Arten von Indianischem Gelde. . « ,, tzin Gemahldevon Laplander»/ aufwasArtund Manier sie leben. Eine Lapländische Trummel mit Figuren/ ster und zurZauberey gebrauchen. Eine Kammer voll allerley Jagt-Gezeug mit aller Nothdurfft und Zu^ 286________Seht dettckwürdige lmd sinderbahte Reisitt/_________ Das Zeug-Haus ist ein langes Gebäude/darinnen bey die vier hundert metallene Stücke liegen / samt einer grossen Anzahl Musqmen und an- derm Gewehr in dem obern Stockwerk. Stücke/ die man von hinten ladet. Retorten und Brenn-Kolben/ wie Granaten gemacht. Der Thurn von der vornehmsten Kirche war ohnlängst durch dasWetter angezündet worden und abgebrannt / und die Stücke/ so oben aus zu stehen gepflogen/ waren von der Hitze zerschmoltzen. In demIagt-Hausc zuAlt-Dreßdenjmd funfzehenBären/ welche über die Massen wohl versorget und beobachtet werden. Sie habenBrun-nen und Weyhcr / darinnen sie sich baden können / als worzu sie groß Belieben tragen: und zunächst bey dem Weyher stehen hoch aufgerichtete unebene Bäume/ die vor die Bären hingesetzet sind/ daß sie dahinauf klettern kön-nen/ und oben aufhaben sie ihr gewisses L«lger/ um sich daraufzu trucknen und zu sönnen; wie sie denn auch aufdenselden schlafen können-.Wiewol zuschreyet und ruffet; woran der-Churfürst grosse Belustigung hat. An diesem Ort ist auch wohl zu mercken die Gallerie von Geweihen und Hörnern/ daraus man in drey Zimmer gehet: davon das eine bemahl let istmit allerhand Arten von Jagen/und aufdieIagt zu gehen: das andere mit allerley Art von Gevögel: und das dritte mit allerley Arten von Thieren. In dem Löwen,Hause / wo man die wilden Thiere aufbehält/ beobachtete ich ein Marian/ welches ist ein vierfüssiges Thier / welches sich mit seinem Schweiffan die Bäume anzuhengen pfleget. Wie auch eine wilde Katze von ungemeiner Lange und Grösse. Denn funffjunge Bären. Weiter fünffalte schwartze Bären. Noch serner auch Einen weissen Bärcn / welcher sehr groß ist / und sind dessen Bratzen/ der Kopff und der Hals länger / als der schwachen Bären / doch nicht so dicke. Noch siehet man aNhier zweene Löwen. Wie auch Zehen Luchsen/ welches sehr artige Thiere find/ und sind an Grösse/Farbe und Gestalt etwas mittles zwischen einem Tiegerchier und einer wilden Katze : und haben an den Ohren und Schweiffen schwartze Spitzen: ihre Augen sind sehr lebhafft/ das Fell ist von Farbe wie ein Löwe/ und gefleckt/m,-sonderheit um ihre Augen. Das Italiänische Garten-und Sommer, Haus m der Vorstadt ist sehr vortrefflich / darinnen zween Obelisken/ oder zugespitzte schmalseitige Säulen/ dann zween sehrartigeKunst-Brunnen/ wte auch ein Schauplatz mit Edward Browns M.D.________________ify mit vortrefflichen Landschafften zu sehen. Dieses Garten-Haus ist von zweyen Churfürstlichen Kammer-Dienern/oder Italiänischen verschnittenen Musicanten aufgebauet/ und hernach dem Churfürsten um sechs und zwan< hig tausend Thaler verkaufft worden. Dieser Ott ist nicht sogar langeeine Stadt/ (als die andern vornehmen Städte in Teutschland) und vorhin nur ein Dorff gewesen. Der Churfürst war zur selbigen Zeit nicht in der Stadt: aber der Chur-Prtntz war zugegen/ welcher von Person einer mittelmässigen Länge/ gelben und langen Haares/M Angesicht rothlicht/sonstwohl gebildet und lebhafft/und von jederman sehr beliebet. Deritzige Churfürst von Sachsen/ Nahmens Johann Georg der ander/ ist em grosser und mächtiger Herr/der einen Königlichen Hof hält mit Trabanten/ Leibwacht und allerley Bedienten aufrecht Königliche Weise. Seine Länder und Henschafften bestehen in Meissen/ Thüringen/ Vogtland / und einem Theil von der Lausnitz. Er hat grosse Einkommen von Aufiagm auf Kauffmannscbafften und Güter. Auch wird sein Einkommen sehr vermehret von der Tranck-Steur und Land-Steur/ welche sich auf hohe Summen belauffen: sonderlich in den vornehmen Städten/ als da smd Wittenberg/Torga/Leipzig und dergleichen: so hat er auch ansehnliche Silber-Bergwercke. Das Begräbniß des letzt-verstorbenen Churfürsten Johann Georg des ersten soll über die Massen prächtig und herrlich gehalten worden seyn/ in dem Jahr »657. da man vier und zwanhig Trauer,Pferde gantz mit schwär, hm Tuch bedecket/ woraufdas Chursürstliche Wappen gestickt gewesen/ jedes durch zween von Adel führen lassen: darneben noch drey tausend fünff hundert Personen inder Trauer gefolget. Zur selbigen Zeit/ als ich da war/ward eben das Fest Doct. Martin tuthers geftyrct. Die Haupt-Kirche ist über die Massen schon ; und hat man alle Morgen um?. Uhr eine Predigl. Die Weibs- Personen dieser Orten trauren in weifferTrachtvonLeinwat/gleichwie man anderer Orten schwartz trcmret. So pflegen auch die Haus-Frauen theils Orten das Tisch -> Gebet zu beten an statt des Mannes. An diesem Orte redet man am allerbesten Hochdeutsch/wie auch in andern Städten des Landes Meissen.- undistdiesesüber dieMassen ein lustiges und fruchtbares Land voller wohlgebauten Städte und Dirffer, ' das 533 Sehr deNckwFrdl'ge und stttdetbahte Reisitt /_________ Das V. Kapitel. Abzug nach Freyberg.Bcrgwercke.Silber-Bergwercke.Schwe-ftl Kieß. Grüne Silber-Glatt. In denHungarischcnBerg-wercken wird kcmcWünjchel-Iiuthegebraucht. Dämpffe in der Bergwercken. Schwefel Kicß. 'Wie der Schwefel ge-reiniget/ und das übrige zu Silber und Vitriol gebraucht wird. Beschreibung von Freybcrg. Herrliche Begräbnissen. Gewölbe und Gänge unter der Etden in der Stadt. Vortheil aus dem Bergwerck. 'Ls ich diesen vortrefflichen Ort verließ/ nahm ich nicht den nech, stcn Weg / sondern gieng etwas aufder Sciten nach Freyberg zu/welcherOrt wegen seiner Silber-Bergwercke wol bckandt ist/von welchen ichvordiesem indem^^rlcolclwol hatte gele, sen/ auch in diesen Gegenden viel sagen hören. Ohngefehr eine oder zwo Englische Meilen von Frcyberg sindjetzt-gedachte Silder-Vcrgwercke m ziemlicher Anzahl zu finden c und dm ich in drey derselbigsn eingefahren/ darunter das eine genannt wird aus dem hohen Berge/ welches das tieffste ist in dieser Gegend. Denn es ist sieben und siebentzig ihrerBerg^Klafftern tieff: und hat jede Klaffter zwölffihrerElln/ und 3< ihrer CM thun eine von unsern Klafftem: also / daß ich nirgends in Hungam in einem so tieffen Schacht gewesen/ als in diesem. Dar ist noch ein ander Schacht/ genannt Himmel-Fürst/darinn vor kurtzer Zeit ein so reiches Ertz gefunden worden / daß der Centner hundert und dreyssigMarck Silber gehalten/ das sind fünff und sechzig Pfund: Es ist aber solches Ertzes nicht viel gewesen : und wo die Gänge am alleneich-sten stynd/ da befinden sie sich auch am allerdünnesten , und ohngefähr nur zwey Finger breit. Das gemeine Ertz aber ist gar arm/also, daß der Centner nur eine oder anderthalb Untzen Silber gibt; und wenn sie nur eine hak be Untz in dem Centner finden/ lästman gleichwol daran arbeiten. Und ist sich hierüber nicht groß zu verwundern/ zumalen man auch in den überausreichen Bergwercken von Peru und Chili das Ertz arbeiten lasset/ welches nur vier oder ssmffUntzen im CenmerAusbeute giebet. Wie denn auch in dem reichen Gebirge von Potofi nicht mehr Ausbeute erlanget wird / als insgemein zehcn oder zwölff Untzen im Centner Erhes; aus welchem Berge doch allein/ wenn wir dem Alberto Alonso/Barba/welcher Bischoffgewesen/ in der Pfar:von Sanct Bernhard dieser Stadt/ Glauben zustellen wollen/ mehr Silber erhoben worden ist/ als damit man das gantze Land Meissen zwey- Edward Browns M. D. __________ %%$ zweymal überdecken sollte: und sind dieses seme Worte: porosi hat allde-reir zwljchen vier und fünff hunderr Millionen Relchsrhaler allege, liefere/ welches eine Nlenge,st/ darans man noch emen solchen Berg von Silber aufführen kömc. Esist zwar beschwehrlich / einen so überschwenglichen Haussen Silbers;cmalwcn rechtvorzustellen-, damit wir aber unser Vorgeben umso viel desto grciffticher machen/ so umß man wissen/ daß / wenn der Boden mit so viel Reichsthalcm bedecket würde/ als oben gemel, det ist/ man möchte sie so dichte an einander schieden/ als man wollte / ft würden sie einen Platz einnehmen von fechtzigMeUcn insgevierdee. Allhier zu Frcyber.z wissen sie vlclerlcy Arten das Ertz zu öffnen / daß man es desto besser schmeltzen kan; wie sie denn thun theils mit Bley / theils mit einer gewissen Art von Silber6z:. zwischen obge-dachtemKönigevon Schweden/ und Albrechtvon Wallenstein/Hertzog von Fricdland/General der Käyserlichen Armee/ darinnen zwar dic Schweden auch Oberhand behielten/ anbey aber ihren König (3uttavum ^cwlpkum embüssetcn: wie dann unter den Käyserlichen auch blieb der General Gott? ftied.Graff von Pappcnheim. Es »stauch eine berühmte Universität zu Leipzig/ zu welcher die Hoch--teutschen Studenten von Prag den ersten Grund geleget/ als deren m dem Ausstände derHußiten auf einen Tag wohl in die zwey tausend miteinan, der daselbst ankamen:, und ist dieses die eine von den dreyen Universitäten/ so in Sachsen liegen/ und gehorct/ ncben de:' Universität Wittenberg an der Elbe/ unter den Jena aber die dlMeander Saa- la unlcr die Hcrtzogen von Weimar. Auf, dieser Hohen, Schule treibet matt zwarvornemMdieNechteni/ doch sind auchgelehrte Leute allhier in andcrlt Facultäten und Wlffenschafften. Im Rath zu Leipzig sind auch ansehnliche Leute 7 darunter sonderlich der Herr von Adlcrs,Hclm/ emer von den Bürgermeistern/ ein höfiichcr/ge? lchrter Mannv uno grosser Lübhabervon Tunomäten/ deren er viel mit sonderbarem Fleiß gefamltt hat. Er hatte sünft schöne Tochter / welche in aller, ley trefflichen und ungemeinenArbeiten erzogen waren/ als da fmd/ Zeich, nen/Blumen^Mahlen / Einlegen von Perlemutter / und Steinen / mW andere dergleichen: wie sie denn auch unterschiedliche Sprachen redeten/ so sie m Holland/ allwo sie eine Zeitlang erzogen worden / gelcrnct: Also/ daß dieses Haus über die Massen ausstaffim war mit den schönsten Sachen / so von seinen eignen Kindern gemacht waren:. und waren bencbcnst allda zu sehen die vornehmsten Curwsttaten / so in Leipzig zu findclr. Sein Garten-Hau5 ist überaus wol gebanct/ und inwendig und auswendrq bemahlet: in dem da^ herumgeführten Wasser aber slhel man Gänse/undvlel anderganh unZemsines Geflügel'. InstinerRaritättn-Kammevsiheknmnnichtwenigerviclnserckwärdtge Dinge; weil ich dergleichen aber auch an andern Orten viel gesehen / und erst' unlängst ein gut Theil solcher Dinge bey Dreßdenmitangeffchret/ sowlUich) hier nur etwas weniges davongedencken. Nemlich/ma^ findet bey ihm. Ein Elephanlen-Hauplmit seinen BackewZä'hnen Varnmen-. Ein Thier/ gleich einem Armadillo welches eine Artvon einerIndianischm Eydechstn/ mtt starckcn Schalen bedeckt: an diesem aber waren die Schalen und Schupen viel grösser, und der Schweiff breitem Oo 3 SehV 2Z4 Schrdettckwürdige UttdstnderbareReisitt/_____^ Sehr grosse fiiegende Fssche, Em See-Pferd. Brod von dem Berg Libano. Cil^ Ccdcr-Zweig/ daran die Frucht noch hänget. -< Grosse Granaten / wie sie in dem Bergwerck wachsen. Die Hano von einer Sirene / oder Meer-Fräulein. Em Chamäleon aus einem Fisch gemacht. An Stück Eisen / einer Spitzen von einem Spieß gleich / st in dem Zahn ei, nes Elephanten gefunden worden/ also/ daß der Zahn rund hemmgei wachstn. Die Insul Jersey / von unserm Könige abgerissen. Em Stück Holtz/ daran annoch das Blut von König Carl dem ersten aus Engeland zusehen. Eine GrünländischeLantze / welche an dem einen Ende eine grosse Schelle hat. Bielerley Japanische Gemählde/ daraus man sonderlich abnehmen kan/ auf was Weist sie lhre Jagten anstellen. Ein Gemählde von unserm Seligmacher/ darinnen die Bündel mit Beilen zusehen seyn/ welche die Römische Li^olesgetragen/und zur Erklärung der Paßions/Historie dienlich seyn. Biber/ die in dem Elb-Strom gefangen worden. Ein Gemählde vom Kinder-Mord Hcrodis /von Albrecht Dürer gemacht. Gemählde von allerhand fremden Vögeln. Em Grönländisches Schifflein. Häute von weissenBaren/ Tiegerthieren / Milffen/ und andern derglei, cheu. Und muß ich hier nicht vergessen ein Strumpff-Vand von einer Englischen Braut / welches man aUhier auch zeiget / mlt der Erzehlung / auf was Weise die Bräutigam solches abnehmen / und auf ihrem Hute tragen -welches den Deutschen sehr fremd vorkam: dadurch ich verursachet ward/ ihnen solches zu bekräfftigen/ mit Versicherung/ daß ich selbst verschiedene mal ein solches StrumpABand getragen. Das Edwaf d Browns M. D. j^ Das vu. Kapitel. Reist nach Magdeburg.DerFichtelberg ist ein ansehnlicherBcrg. BeschreldungvonMagdeburg. Schaden vom Kriege. Die Haupt-Kirche. Die Lmhmscken Kirchen. DasB^ldvon denfünffklligen/ und fünffthonchtcn Jungfrauen, kell-yuien. Doct.LuthersKammcr. Das Blut-BadzuMaOe-bm-g. Die grosse Macht des Churfürsten zu Brandenburg. Die Sprache zu Magdeburg. Der erste Turnier/ so allhicr zu Magdeburg Anno 935. gehalten worden. Die Manier vom Lantzcnchrechcn. Die Turniere find um wichtiger Ursachen willen abkommen. 'SLö ich diese Volckreiche Handels<-Stadt Leipzig verließ/nahm ich ^ ^ meinen Wegschnurgradenach Magdeburg/und reisttedurch einen fiachenLandstrlch zwlschc derSala und dcrElbe durchLands, berg/rahe bey Pelcrsdorff/allwo eine kKimHöhe lst/davon man das Zantze Land übcrscl)cn kan. Darauf kam ich nach Koten / welcvcs ist einc Residentz des Fürsten zu Anhalt. Ferner nach Caln / und über die Sala hinüber/ ehe dieselbe in die Elbe füllt: wie sie denn von dem Fichtelberge an / allwo sie entspringet/ immer gemach fort lauffi/ nun aber nemlicd eilet / um in die Elbe hmem zu schiessen. Es ist aber der Fichtelberg ein grosses treffliches Gebirge/ ans und an welchem vcrschiedeneBcrgwcrcke / warme VävM / und mineralische Wasser gefundenwerden/von denen c)^arZruscdlUä eine Beschreibung herausge-geben. Und entspringen aus demselben vicr Flüsse / welche gegen die vier Theile der Weltzu lauffen / nemlich: Der Ma^n/^Nnu5. der ge^en N?e Ah in die Donau/ den Nhcin/ und die Elbe. Darnach kam ich gen Saltz/wclcher Ort bekandt ift/weZen stmerEaltz/ Brunnen / und liegt nicht weit von Magdeburg. parchcnopollL aber/oder Magdeburg/liegt an dem C'lb-Flusse/und war in den vorigen Zeiten die Haupt'Stadt von Deutschland.- gehöret nunmehr' umerdcn VM'Wen von Bmndenburg: ist zwar groß m ihrem Umkreyß/ ^ abet tZ6______ abernurein wenlq mehr denn dieHelffte wiederaufgebauet / nachdem sie Don dem Tiüy Anno li;;,. eingenommen/ geplündert und verbrant worden/ Schwndt umkommen. Und konte ich hier nicht unterlassen mit Fleiß zu bedencken / was der vorige Deutsche Krieg vor grossen und unüberwindlichenSchaden in so viee len Theilen von Deutschland angerichtet und hinterlassen: welcher sich doch nirgends sogar hoch geäussert/ undanden Tag geleget/als allhier. Und hätte man meynen sollen/ eswärcmcht möglich/ daß nach einer so grossen ^Verwüstung an Häusern und an Bolck/ dieser Platz bequem seyn könte/ noch eine andere Belagerung auszustehen : und gleichwol ward er wenig Jahr hernach wieder belagert durch den General Hatzfeld /dem er auch/ weil der Schwedische General Banniernicht Macht genug hatte Hülffe anher zu schicken/sich ergeben muste. DieHaupt-Kirckeist sehr schon/ und aufdie EngliftheManier gebauF et von Kayser Ottone dem ersten/und dessen Gemahlin Editha/ einer Engel« länderin/nemlich Königs Edmund! Tochter/deren Bildnißin Stein gehauen ich m dieser Kirchen fthe: nnd ist solche mit ^9. Tonnen Goldes aufge, bauet worden- Wie denn/Die Warheitzu sagen/das Englische Geld grosse Dinge in Deutschland ausgerichtet hat / wdeme nicht nur durch dasselbe/ oder mit einem guten Theil davon/ diese Kirche erbauet und begäbet worden; sondern auch Leopoldus/Herhog von Oesterreich/die alten Mauren von Wien mit dem Lose-Gelde König Richards des ersten aufgebauet / nachdem er denselben/ aufseinerZurück,Neise aus dem heiligen Lande/ in Oesterreich gesanglich angehalten. Wicdenn auchKomg Eduardder erstedem Kaystr Adolpho eine grosse Summa Geldes zugesandt/um Volck damit inDeutschs land zu werben/ welches gedachter Kaystr auch gebraucht/ und ein groß Theil von Meissen dadurch bekrieget und bezwungen. Die LutherischenKirchen sind in Deutschland trefflich gezieret/und haben über die Massen herrliche und schone Predigt-Stüle/ Me ich denn solches wahrgenommen durch gantz Sacl)sen/wie auch in Nürnberg/ und überall/ wo dieselben die Oberhand in den Städten haben / und ihre Kirchen nicht durch blosse Vergünstigung erlanget. Sie zeigten mir allhier die Bildnissen der fünff klugen Jungfrauen/ welche alle gar artig zu lachen scheinen: wie auch der fünffThörichten/wclchS sehr traurig aussehen/und sind sie also sehr wohl abgebUder. Sie wiesen mir auch zweyerley sehr unsemeine Neliqmen/die sie annoch als etwas recht seltzames bewahren: nemlich das Becken/darinnen Pilams seine Händegewaschen/ als er bezeugen wollen/ daß er unschuldig sey m» dem Blut Mhü^ MM^«s Dem sey aber wie ihm wolle/ ft kan einer zu Pferdeseine Reise dergestalt abstellen/daß er alle Nacht meiner diesem Herrn zugehörigen Stadt sein Quartier nehmen/ und also von einem Ende dieses grossen Gebietes bis zum Spi^lcn keine,übri<^ Zeit hatte: und yMN' ctwan auch/ well man beobachtete/ daß viel t aus iMdtty ftnb zwftNHigftm Tu"uer voy Edward Browns M. D*______' i$$ V-cutschland dieFranckischen und Hessischen Edelleute einander so scharffzu-sehten/ daß von den ersten siebenzehen / und von den andern neune todt auf dem Platze blieben. Das VIII. Kapitel. AnkunfftzuHamburgLüncburg.Saltzbnmnen.Kalckberg.Vicl Hügei/imdBegräbnisscn von bcruhmtenLeutcn. Schönheit der Stadt Hamburg. Die Thore. Gebäude. Das Raht- ^^ haus. Die Bcurs. Thürne mitKupffcrgedeckt. Kirchen. l" Menge der Sch'ffe. Reiche Handlung. ^Jeweil der Winter fast hcrarmahete / ward ich genöthiget auf Hamburg zu zu eilen/ von danncn ich mir vorgenommen hatte / über See nach EngeUand zu gehen: Derhalbennahm ich eine Fuhr zu Magdeburg / und kam damit in vier Tagen nach Hamburg. I^iretsttc aber mcistenchcils durch einet. Landstrich / da ich wenigGcmächlichkcit fand/auch kaum etwas mcrckwürdiges zu beobachten batte. Nachdem ich nun ein Theil des BrandenburgischenGe, bietes hinter mich gebracht/ kam ich in das Land der Hertzogen von Lüneburg / und music durch di?Stadt1!üneburg durch. , , Dieses ist ein feiner fester Ort / geziert mit unterschiedlichen schonen Kirnen/ mit hohen Thürnen. DicKirchezu S.Numbert/ dasNahlhaus nnd,das Fürstliche Schloß sind herrlich anzusehen. Es sind auch Saltz-Bwnucn hier in der Stadt, dawondieselbe grossen Vortheil und Nahrung hat/ wie sic denn auch die benachbarten Lande damit versiehet. Die Stadt kan beschossen werden von einem nahe dabey gelegenen Vcrge/gcnannt der Kalck-Bcrg/ welcher an ihrer Nord-Seite lieget. - In diesem Wege durch Nieder, Sachsen kam mir unter andern vor eine grosse Menge gewisser Hohen/ oder von Erde aufgeworffener Hügel: welches Bcgrablussc sind grosser und berühmter Leute/ dergleichen man auch manchmal m den freyen Feldern in Engelland wahrgenommen: wle auch bisweilen gcmtze Rcihen von grossen Steinen / wie die jenigen sind / deren Wormius gedenHet in seinen Antiquitäten von Dennemarck. Und kamen mir an einem gewissen Orte noch andere dergleichen sonderbare für / daß ncmllch drey dicke gantzeSreinc in der Mitten stunden/ welche man in einem weiten Viereck mit andern grossen aufgerichteten Stemm umsetzet hatte. Um nun aus Hamburg zu kommen/ so ist dasselbe eine schöne Stadt/ und eine von den grössesten in Tmschland.- ist gelegen m eincrFMe/ ist Pp 2 voller ;v« Sehr denckwürdige llnd stnderbateReisitt/ vollerVolcks/dahersehrrelch/ und gewaltig feste. SieistfortificiretnaH der heutigen Art/ziemlich nach der Holländischen Manier/ mitWerckenvone Erde/ und nirgends überdecket mit Ziegelsteinen/ oderQnater Stücken. Ihr; Gebiet erstreckt sich nicht gar weit. Sie wird vertheilt in die Neue und in dieAlteStadt. Siehat fimffThore: das Stein-Thor/ welches nach Lübeck qehet: das Thum-Tbor: das Alten-Thor/ so nach Altena gehet/welches ein Ort ist/ nahe bey der Stadt gelegen / dem König in Dennemarck zuqehd-lig/ allwo die Catholischen vasBruck-Thor/ und das Dyck Thor. Die Häuser allhiersind wohl gebauet/ und insgemein auch wohl ge, zieret/wenn man hinein kommt. Das Nahthaus ist trefflich mit schönen gehauenen Bildern gezieret. DieBeurs/ oder derKauffmanns-Platz ward dazumal erweitert/ weil er zu klein war / vor eine so grosse Menqe von Leu^ ten. Viel Kuchen daselbst sind auch sehr schon mit hohen Thürnen/so mit Kupffer bedeckt sind. Das Förder-Theil an der S-Cacharinen-Kirche ist prächtig. Unter der Thum,Spihe von S. Nicolas/ stehen grosse vergülde^ te Knbpffe. Die andere grosse Kuchen sind die Thum-Kirchezu S. Peter und S. Jacob; die grosse und kleine zu S. Michael? die neue Kirche in der Neuen-Stadt. Die kleinern Kirchen sind S. Gertraud / S. Maria Mag-dalena/undzum H. Geist. Man prediget daselbst alle Tage/ wie auch in andern Lutherischen Städten geschiehet. DcrAlstwSttom laufft dadurch in die Elbe/ und treibetviel Müh, len: und die Ebb und Flmh der See kommt durch Graben in verschiedene Gassen herauf/ wiewol die See oder der Ausfluß der Elbe achtzehen Teutsche Meilen von der Stadt ltgt. Es ist ein Ort / der Schiff-reich ist / und liegen'viel Schiffe vor der Stadt/ die ein ziemliches laden können. Die Stadt ist zur Handlung wohl gelegen/ weil sie eine offene freye Farth Harm die Oceanische See/und nur eine Tagreise liegt von Lübeck/ an der Ost-See gelegen : darneben die Stadtstlbst an der Elbe liegt,welches der dritte ist unter den grosten Flüs, sen von Teutschland/ dadurch sie ihren Handel ztemlich weit tteibenkan/ ja MbisinBöhmen hinein. So giebt es auch zu Hamburg viel Frembde/ und Kaussleute aus ver, schiedenmLanden. Die EngltscheMaetschappenoderGeftüschaffthat treffliche Freyheiten/ und einen reichen Handel allhier/ und kommen Schiffe an-hero beladen mit Tüchern von hundert tausend Pfund Sterlings werth , ( Vas ist 666^00. Gulden.) Und sind dieselben hier hochgeachtet/leben auch also/ daßihrVattertandLobund Edre davon hat; denn es sind verstandige/ höftiche und rechtschaffene Leute / denen ich zu ihrer Handlung alles gedey-liche Wolergehen erwinsche. Und muß ich aNtzler nicht vergessen meine Sch»»l, Edward Browns M.EV ■■/; "\ 5&it Sckjuldigkeit abzulegen/mit guter Ennnmmq einiger Personen insondecheit/ qls da smd dcr Wohl^EhnyuchiN^uAMoh.lgüahlteM.Gl'lffin ger der Gesellschafft -. Mr, Mf/b langen/ und gedachte/ wir würden nm der nächsten Ebbe über den Menaischen Gand gcralhen/und nach Blanckenes über können: es kam Ms aber ein Z'.verch Mind cntgcgm/daß ich Hamburg vor dem,o. Dccem-b«js.nicht kontemüMn: und hatte damals die gute GeseNschafft von Mr. Hoyle < welcher von Uarv?. kam/ und gjtngen zuSegel in einem ncuenSchif, ft: weilaberderTGUumchramkürtzesten/ auch die Nacht bey dem neuen Monden finster war/ unddarzu die Ebbe am Tage einfiel/ so konten wir den erftM'Tagnnhtwetter kommen/als nach Stade/so an demWasserSchwing liegLt. ^Dieses ist eine feste Stadt/der Krön Schweden gehong/allwo die Schiffe, so aufdicftm Strom fahren/den Zoll abstatten müssen. Und hatten on diesem One die auch ikren Aufenthaltge, habt/ als sie Hamburg/eimgesllMMNÜgens halben/ verlassen. Den »l.December kamen wir nach Glückstadt / demKöntge von Dä^ nemarck Mehorend; allwo das Schloß/der Königliche Pallast/und dieKir-che sich gar schon sehen lassen : und demMsfiuß des Sttomes Oast/welcher im Brehmifchcn entspringet, und eine Meile üon Brunsbüttel in die Elbe fallt/ welcher Ort an dem andern Holsteinischen Strande lieget. Den il. vccembris verlohren wir den Nördlichen Strand aus dem Gesichte/ und fuhren bcyKockshafen vorbey/ mit gän hl ich er Hoffnung/an-noch selbige Nacht m die See zu Klangen. Wir musten Mr gegen drey PP3 Uhr ,ot Seht dettckwürditte und stndetbäte Reisitj/ hinab abermchl stille l«gck / und die Anker wiederum fallen lassen /- Vamt uns die ffarcke Ebbe oder der ^lbfluß' von der See nichl zwischen den SnnWünckcü n»bcht^lassen aufden GtuM einsehen: und so lagen wtr diese Nacht/ zwisthmDick,Sand gegen Nor/ den/ undNeuwerckgegenSüden/rechtgegcn^tnM'Feu^GerßMubn'.^ -^' Den iz.Decembriä kehrete sich der Wind gegen W'eficn/ llndwehcte ziemlich starck/ daher wir wieder nach KMMfen^niM Men musteti/aMW' wudieAnckersitickelkliessen. Whier tratt W'in das Land/Md gienghini^' auf bis an die Bestung/ so den Hnmburgmi zügchdut. ^ßs ist einhodÄ'i rtereckichtes Wcrck/mit einem doppcltenGrabcn/Td^d können etliche Schiffe bisandieWaNehinantcMn: wann aber das 'NUec klein ist/so licqt der. Graben / der aus der ElM dahin gehet / truckcn.' PieMfadt heist NWtW Md liegt nicht weitvon des LWesSlOe^' ^ / ^.!7^ Zween oder drey Tage hernach setzten wir mit einem kalten Nord-Ost-Wittd auf Engelland zu. ?lls wir aus der Elbe'waren / kricgtmTM auf d'e» Nachmittag schön zu Gesichte die Insul genannt das' heiigc Land / so uM ter den Herhog von Holstein gchh^'c^ welche /weitste gar ein hohes Land hat/' und hieuet über di? Massen wol / deniSchlffM die Gegend zWgeli wo sie, in den Mund der Elbe einlauffen sollen/ da sie sonstcn in grosser Gefahr stehenwAden/ weildie GcgendW diesenAWuß derElbcüberallsthrstichtist. >-.'^ - ^' ^ ^.^l,^ , " Das heiligeLand ist einekleineInsul/ darauf ctwan ein paar tausend Einwohner wohnen / die etwan cinstths oder sieben kleW Schiffe haben /H-man ein Theil'des Jahres gebräuÄ)t utzi Krebft und andtte Zische nach kon<^ den oderOuinbotongsW bringen/dieweil diese Leute sich meistens von denj'^ Fisch fang erbalten uMrnehren müssen. ''l? Die gantzc Nachtüber strichen wir durch die See fort/lmd den ncchfi, folgenden Tag wandten wlr uns wieder gegen das Land/ und segelten M^ Gesicht der Gegend von Schiemonicker-Oge auf dMMleund Techel. Al^ wirnunnahebeW Landewaren/ wurdmchifschrgeplagt v dem Frost und kalten Wetter/tavon wir doW wenW der See waren/ nicht vielwusten. ' ' '" . Den folgenden Tag hatten wir guten Wind/ und fcmien so glücklich fort/ daßwiraufdcn Abend die Seegel fallen/und das SMff treiben liessen/ weilwirnichtgesmnttwarendey derNacht ans Land anzukommen. Den nächsten inorgen kriegten wir bald zu Gesicht/das Nord^Borland/ so mit Schneebedeckt war/ und kamen aufMargarietsiRecde vor Zlnker anliegen/ aNwo /weil der Wind sick) gewaltig erhub / wir zwey Tagnnd Nacht in der See schwedeten/kamen aber / ^GOtt sey gelobet/) aufden Christ-Tag deS^ Morgens ans Land. _ . . . Lobs >j;5|(\^ard3rowas tyt;P, < '.jvh^r 3°3 MeutWWd Wmwdlj'lOU^ AeutBland w^öWßet^ Vort^Wthke^M WlöneckHiessin, - den Slröllk. W HHpt F'iljst von'TelajclMzw werden b ^ mtt denen vönWnMlUyergllch^. Wa^^Mmsgcmnn v < von TeuWlano M bcMchtetl hat. Dissm Frcydmcn. ^i Sr^osc. Gcbauoe^Wäwec. Bergwercke. Der ^ulsmcn "" pffeOertziZfelt.WcchS'Personcn.^ Stllto>'Westen nach Ostm'z?' csMcket^'Mi^tnssel/lVle an M)pen Gcitm dG fe«' OcbÜMs^^s^f'^en / mM MGG stM/> gkelchwie auck die nicht/so an deMn SliWs^B'kil clsMM^? wctt sx l^c»w in ^eMitt'slläodiscbe Ml^Mentdlschv-Moer f.-Nw: > Damns^öicht^u nttlieile^^.wie gwß dcr zo4 Sehr dettckwüeßine Nnv sindetbtthte Reisitt / und die Garonne/ kau ich mcht anders als höchlich preisen, weil ich unterschiedliche Tage auf selbiM gefahren bin.' Es gibt aber auch vier grosse Flüsse in Teutschland/ als die Doimu/derNhein/die Elbe und die Oder: Aberkeinervon denen in Franckreich kcm allem Ansehen nach verglichen wer, denmit demNheinMd^Vi^e^Donäu.' ^. '^^ Nun hat Frätzchach Mar auch die See gegen Norden und cegen Westen; und die zwey grossen Provmcien ocssewen Königreichs Lanqve, doc und Provence/ liegen an Land bequeme Gelegenheit hat zu trefflichen See/Städten und See-Hafen. Aber man sötte hM Mjffeln dörW;/ obwol einige derselben besser seyn solten/als Hamburg/ Lübeck und Dantzig: So gibt auch die Zrojft Anzahl von Bolchreichm /. grossen und reichen Städten einem/der durch Deutschland reiset/ ein grosses Vergnügen. Denn ohne die freyen Käystrlichen Neichs-Städce/ deren bey die sechs und sechtzig gezehlet werden/-sind deren noch vielmehr von ziemliche? Wichtigkeit/ welche sonderbahren Mrsten und Herren zugel^mv darunter viel sind/ die schöne / grosse Privilegien und Freyheiten haben. Und in Wacheit/ man kan itzi-ger Zeit die grosse und kleine Städte dieses Lands nicht recht mehr schätzen/ wenn man sie haken will gegen die BeMeibuGen/ die man vor etwann hundert Jahren undmchr davon gemqcht und hinterlassen. Denn nach ^otcherZeit hatMn'niHt nur bessere uni) schönereArten von Häußrn ausgebauet/ sondern auch die Festungen und ihre'Aussen heu Zustande von Deutschland / wle armseelig sie damahlen gclebet / wie ihre Häuser ziemlich weit von einander gestanden; wie unwissend sie gewesen in Künstez, und Wiffeuschafften; wie manso gargezweiffclt/ ob auch in ihrem Lande Bergwercke sollten zu finden seyn ; was maffm sie nur gehandelt durch Vertauschlmgund Verwechslung ihrer Sachen und Wahren/ und wenig oder wol gar kein Geld zu brauchen pflegen / und was dergleichen mehr/ so muß ich mich Mich verwundern/ wenn ich den jetzigen Zustand dargegen halte: wie man nemlich in diesem Lande zugenommen in aUcrleytrefftichen Künsten/ was für vornehme gelehrte Leute man nun findet / wie viel mehr Höflichkeit nun überall gebraucht wird / was vor prachtige woylgebauete Städte und Häuser durchgehends anzutreffen / und wie schier alles mgcmem gegen dbe alten Zeiten unZtaublich verändert und verbessert ist. Dannen? Heroich gantz beystimmen muß demjenigen/was ein gewiffergelelM^ wiewol auch schon lange/ gesaget: daß wenn ^rioviKu5OivM5, und die -alten berühmten Leute von Deutschland wieder aufs neu in ihr Land kom, Menund lebendig darinnen umher ziehen sollten/ dieselben zwar/ wenn sie Zen Himmel schaucten / den Wagen und den Angelstern/ samtden andern/ aller Vermuthung nach/ annoch wol kennen würden/ daß es nemlich eben '>eicsi'lbigen wären / die sie gewohnet gewesen anzuschauen. Sollten sie aber Drunter schauen/ und ihr Gesicht auf den äusserlichen Zustand aller übrige« Dmge wenden / so würden sie sich einbilden / in einer gantz andem Welt zu seyn / und aar nicbtzugeden können/ daß diests dk Gegend sey / darinnen sie ehemals gewöhnet. Reise Edward Browns VLt P. 307 Welse von Mollen in UeuWand nach Monden/ Des Dritten UuW Drltter Mheil. Das l. Kapitel. Fricdens-HaMung zu Cöüen. Ein unglücklicher Zufall. Beschreibung vonGülich. IstdieRcsidcmZ derHcrtzogcn/eine wolgebauctc Stadt. Das Schloß oder die Burg. Ls bey vorgenommener Friedens-Handlung zu Cölln in dem Jahr »67z. zwischen den Städten der vereinigen Niederlanden/ wie auch dem Könige von Groß-Britannien / und dem Komg in Franckreich viel Englische Edelleute Ihre Excelkntien die Herren Abgesandten und Bevollmächtigten auf dero Reise neben uns begleitet/ hatten wir mit einander die Begierde / einige be, __________ nachbaue Lande zu besichtigen / und uns etwas zu er, wstlgen zu ^pa / und in dem Bade zu Acten / und anderer Orten mehr. Nahmen derowegen zu desto mehrcr Sicherheit unserer Reise einen Paß von dem Grafen Blondel / so einer von den Spanischen Gevollmächtigten/ und von ihrenExcellentien Sir Joseph Williamson/ und Sir Leoline Jenkins/ verliessendraufColln Montagsdenvierdten Iuln/ und untenvegens begeg, nete uns der Herr von Peterborough / welcher zu Düsseldorff an dem Hofe desHertzogszu Ncuburg gewesen/ und nachgehcnds ferner in Italien imch Modenagieng/umihreHoheit/jetztmaligeHerhoginvonVorck/überzubrin, gen. Wir hielten unser Mittags-Mahl in einer kleinen mit Mauren umge-denen StadtBeuken genannt/ welches etliche vor einen verderbten Namen Oq 2 " aus Zoz______Sehr denckwürdige und stnderbate Reisitt/ aus dem alten, Wort ^ibcri?.cum dalten' allwo wtr ein groß Theil des Nachmittages verolicdm / um einem nnglucklla)en,Zufall / der sich zugetragen hatte/ zu rechte zu yelffen :, denn cm gewisser Diener eines unter, unsern EnZllschen Edelleuten hatte zufälliger Weise ein Pferd geschossen/das^ einem Officier unter dem Hertzog von Neuburg zugehörte / welcher zu selbiger Zeit mit einer gewissen Anzahl Reutern in derselben Stadt lag: also daß wir Zantz in der Abend-Stunde durch den Wald fortreiseten / und kamen solcher Gestalt gar spat an einen Ort / genannt Stem«Str.asse; von dannen wir oew folgenden Morgen nach Güllch gienZen^ ' ^ Gülich nun / oder Iuliers / ist eine nicht gar grosse Stadt an der Moer gelegen / doch sehr att/ und istvon den Römern Iuliacum genannt worden/ weil man davor hält/ daß es von I^lio (^turo erbauet worden. Hier ist auch ehmahlen die, Nesidentz der Hertzoge von. Iülich gewesen / ehe solches HcrHogthum mit demevon Cleve vereinigt worden. Hernach haben es die Staaten der vereinigten Niederlande besessen/ und ferner darauf die Spanier ; dermahlen aber ist es iu deuHand des Hertzogs von Neuburg; weilen, in dem Friedens-Schluß zwischen den Spaniern und Holländern man sich vereinbarte/ daßderClMfürst vonBrandenburg Marck und Cleve; und derHertzog von Neuburg Gülich und Berg haben sollte. Es ist einewohlbefestlgteStadt/hatschonegradeStrassen/ undvon Ziegelsteinen gemauerte Häuser. Die <5n2äe!Ie, oder die Burg / bestehet aus vier Vollwerckcn gleichförmigen Baues; inwendig darinnen stehet der Hers tzogliche Pallast, So ist auch ein feiner Marckt in der Stadt; also daß die^ ftlb.e wegen ihrer Schvnhe,it.unZ Stär.cke.wo.l zu beobachten ist.. Das U. Capitel. VesihrelblmgvonAcken. Der Nahmedicsir Stadt. Die^eli-quien. Entdeckung der Brunnen. Der Königliche Hof. Die Collegial-Kirche. Abbreunung dcs Pallasts. Ein grosser Schade an Häusern durch die Brunst. Das Rathhaus.Eln schöner Bnumm/ und dessen Auffchrifft. Unstr lieben Frauen Kirche. Eine artige Cron in der Kirche.. Die Cron-Leuchter derGnechen. Begräbniß Frlderici des ersten.Grab des^ulii Casaris» Einige seltsame alte Reliquien. Vieler-lN) Mineralien. Bereitung des Kupffers. Warme Bäder. DcsKayscrsBad. DieManierzubadcn. Das Bad von S..Lormlius. Das Rostn Bad. Das Bad vor die armen Leute. Edward Browns M. D. 3"9 Leute.VlelhcisscQiullenindemDorffeBorset.Insirument/ um das Waffer tüh! zu machen. Kalte Quellen. Das Säur-BadzuBadminOrsterrelch. Nahmen dcr Bäder. Bcrq-werckvonGalmey. Wic der Galmcy wächset. DicWerck nmdas Bergwerck her. Calcmimng des ErtzcS. , En s. Iulii kamen wir nach Aken/ genant ^.qui^^r^nuw, fünff Meilen von Gülich gelegen. DieFrantzosen nennen es^ix I^_, (^Kapelle, von einer Capcllein dcrgrossenKirche / welche von WaUsahttcnden aus vielen Orten her sehr besuchet wird; weil sic berühmt izt wcgen der grossen AnzahlKeliciuien und Heilige thümer / so, allda bewahret werden. Belangend nun ihren Urst'rung/ soisi bekandt/ daß die Nömer /als sie in den alten Zeiten Krieg sihrcten wider die Deutsthcn / unterschiedliche Oerter zwischen vem Nhcin mW der Maase besetzet gehalten. Damals mm ward Granus/ein EdelerMmerauS dem Belgischen Gallien/in dieseGe, gend gesandt/ um das 53. Jahr nach unsers HEnn Geburt: derselbe entdeck te zwischen den Wäldern unv Bergen diese hctffe BrutN^O.ucücn / welche bis auf dusen Tag cm vielen Theilen von- gantz Europa so scbr berühmt' seyn. Derselbe richtete sie zn/ daß sie bequemlich konten gebraucht werden/ und zierete sie aus auf die Weist der Römischen Bader/ bauete auch eine ar^ Nge Wohnung in dcrselbigen Gegend/ wte denn drc Einwohner davor Hal«--ten , daß davon noch em Theil im Wesen sey / so von ihnen bis auf velr heutigen Tag "lull!^ (^rani genannt wird/ nnd ist ein alterThurn an der O<^ Seite des Nathhausts/ welches auf solche Weise cm sehr alter Bau ftyn müste: Esgibt aber die Art desselben Baues eirug Nachdencken/daß cswol so alt nicht seyn möchte. Hirrvon nun haben diese warme Bäder ihres Entdeckers halben den Nahmen bekommen / Naß sie /^un <3^mn genannt worden /und bekamen grossen Zulauff/ daher die Stadt^qui5 Ol-anu^ ent, standen: welche auch in gutem Flor vcrblicb / bisMila/der Hunnen Köniss/' dieselbe gantzlich zerstöre« und sthlciffte. Als nun ohnyefchr4QO. Jahr hernach Carolns der Grosse cinsmals in dieser Gegend wägete, und durch die Wälder und Wildnissen hin und her ritte/ schlugdesjenPferd mit demFußohngefehrgeaeneinevon diesendezsscn^ Quellen/ und ward er benebenst auch gewahr/ daß aUda alte cingcsalkne PaUäste und Gebäude zu finden waren/ die lange zuvor waren verlassen worden. Dieweil er nun je länger je medr Ergctzung scdöpfftc über dcr lustigen Gegend dieses Orts / und über Ver Bequemlichkeit dieser warmcn Strömlein, erneuerte er die Bäder/ und ziercte sie wieder fein aus / baucte auch seine KöniglicheNesideutz gantz nahe dabey/ und verordnete/ dai? ein- Qq, 3 KbmH 3^_______SchrdettckwürdigellndstnderbäteReisitt/ König der D emschen allhier mit einer eisernen Krone sollte gekrbnet werden/ gleichwiezuMilan mit einer silbemen/lmd zu Nommiteinergüldenen. Erließ auch eine treffliche calleziai-Kirche hier bauen/ welche derH. Jungfrau Maria in Gegenwart vieler Fürsten undBischöffe geweyhet ward »n dem Jahr 304 - Begabte diesclbige auch mit nothwendigen E.inkünfften zu Unterhaltung der Canoniconlm/welchcerr des^leronw und der AZnppa Bruder Zefundeli/ die warmen BaderaufZcbauecworden. Hernachals Ra>1erCarlderGrojsiallere glorwürdlZstenAndenckenoverordner/daßdtcleiOrrdleHaupr,Gtadr nnd die Restdeny si^n ftUrc/ in dem jensilr des Alpen-GebürZs geicZe-nen2^on,Zr«ch / sind dieselben wieder erneue« worden. In welche warme Bäder ehemals dieser kühle Brunnen Fefiossen/den nunmehr der Rarh und gemeine Sradr von Achen mtr diesim metallenen <3e, sihirranLvleziererlndem 1620.Jahr nnsirsHErrn. Unftr^Lieden Frauen Kirche / welche cmch Käyser Carl der Grosse gestiff-tet/lstganhwmd anzusehen. An dem West-Ends stehet emThurn mit unterschiedenen Pyramiden oder Pracdt«Spitzen ausgezieret/ auf denen oben eine grosse Welt Kugel und ein Creutz zu sehen. Bon hier gehet ein Gang viel hoher als die Kirch auf einem breiten Schwibbogen bis an eine Kupel oder welsche Hauben / dicht bey dem Mittel der Kirchen. Und an der Oft-Seiten ist auch ein kleiner Tdmn oder Laterne. Inwendig ist sie durchaus geziertt mic Mmmorfteinernen SeulcnunterschiedlicherAttcn / mit Seulen aus Metall gegossen / mit vergoldeten Bildern / metallenen Thüreu / und Verthellungen / und fast durchgchendS auf Mosaische Art mit kleinem Steinwmk und Perle, Mumr eingelegt. MitW ?^______Sehr bettckwurblgs und sinderbahreReisili /_______ Mitten in der Kirche/ allwoCärlder Grosse begraben gelegen / hanget ein sehr grosser Cron-Leuchter/welchen KäyserFmdnch der ^ che verehret. Dieser Leuchter ist gemacht von feinem Silber und vergülde-tem Kupffcr/ undist gelieret mit stchtzehen kleinen Thümlcin / undmit acht und vtertzig Bildern von Silber/ welche beyläufftig eineli Schul) hoch seyn/ und mit zwey und dreyßig andern / die etwas kleiner seyn. Zwischen diesen thun sich hervor acht und viertzig Leuchter/ welche man amholM Festen imt Lichtern zu bestecken pfleget. Dergleichen grosse breiteCron,Leuchter hab ich auch zu Cdlln und an andern Orten gesehen: Und ist dieses schon von altcrS her vor einen Zierrath in den Kirchen gehalten worden. den meisten von ihren besten Kirchen aufgehängt / daran viel Straussen-Eyer und GemähldedcrApostel und Heiligen zu sehen sind. DieTürcken folgenviesenglcichfaUsnachin ihren Mosqueen/ aberan statt derGemahwe hangen sie Lampen dran. . Aussen vor dieser lieben Frauen - Kirche werden alle sieben Jahr einmal öffentlich gezeigct die Reliquien oder Heiligthümer/ so in dieser Stadt allein verwahret werden/ und solches vor viel tausend Menschen i die mit grossen Zulaufvon allen Orten her gegen oiese Zeit allhier erscheinen. Die ersteAbMnoigting oder Ausruffung istdiewegen des H.Rleides dergedenedeyecenIimgftau Maria/ welches Anno 1655. den inen ^ulll das erste mal vorgezelFerworden/welches man hernach alle sieben Jahr wiederholet. Man brauchet sich aber dabey nachfolgender Worte,: tNan wird cttch vorzeigen das Hembde/ das heüige Aleld / welches die Muuer Mlana anhatte in der Nacht / da IEsus Chrlst»»s> wahrer GOnund Mensch /vonihrgebohren ward/ derohal-ben burer den GOtt desHumnelb dclnüthigllch. daß wtr ftlche ^elllgthümeralftansibauen moZen/daßGOrre^ob undEhH re dadurch aus^cbreuerwerde/und w»r siineGnade/und nach^ mals dlc ewiZe Gellgkeü erlangen mögen. Zuin andern mal russet man aus die wmdelnunjersHErm Christi/mit nachfolgenden: tNan wird euchvorzeigendie Windeln/die heilMN Tücher / darein unjerHErr Chrlsilw IEftw in der Lht ljvNacbr ljt czewickelr worden. Darumbmerden AllmachttZen (VOer / daß chrsolch ^eillZrhumaljomOZsranjchauen/ daßGOtrcs Ehrcauftge« breircr/ und wir nmimer von 'dn! Zcscdiedenwerden möZen. Zum dritten mal rufft man aus das heilige Leinwand/ anfwelchem Sr. Johannes der Täufferenchauprerworden/mit folgenden Worten: ^» »"^ Edward Browns M.D._________________^ Man wird euch vorzeigen das Leinwand / das heilige Rleld/ auf welchem der H. Johannes der Tällffer enrhauprec worden / darinnen man nochsihcü tan die Flecken von dessen Blur / von welchen: (VOtt jelbstcn Zeugniß gegeben har/daßunrer denen/ um duret (VOrr den Allmächtigen / daß chr solch Helligrhum also möger anschauen/daß GOrres L.ob und Ugen Saeramemo-Tag. ,. DasHembde unsier lieben Frauen/ welches sieanhatte/alosie Christunlzur N>elr brachte. H. D»e N)indew/ damit Christus umwickelt gewesin/mit dem Sie^ gelConstanrinidev Grosien an beiden Enden. 3. Das Tuch/darm« Christus am Creuy bedecke gewesitt- 4. Das Leinwand/ darein der Leichnam I^hannio des Tauffero nach de»n Tode eingehüllet worden. 5. Einige Stücke von dem heiligen Creuy: Von dem einen t^agel / damitChristuo ans Creuygeheffter worden: Von demtNan, na/dao in der Wüsten medergefallen: Von dem Oelc dcr helw NenCa»harina. S. Der Gürtel unsiro ^errn ^Gs,l Christi. 7. Der Leichnam von dcm hezllZen^eopard^. s. Der Srnck/mir welchem Cyristl»o zur Zeiesiineo LeidensZebtttt- den worden. 9. VondemHaarS^IohaunisdesTäuffers. Vondem Schweißs Tuch. Von dem Rohr.Grab unjere Herren; und«rwas V0n> den Reliquien v rharina. «4. Conrcrfait der Murrer GOrres/durch dm H. Evangelisten H.«s, cae gemahlr. «s Das Haar von der H. Jungfrauen Maria. 16. Der rechrc llnd lincke Arm ^a^sir Carlo deo Grossitt. 1?. Die Bücher der vier Evangelisten/die man in dem Grabe desseb ben Aäysers Fesimden. ig.Erllche Srückevom helligenCreuy/ vHndem Schwamm: und von dem Haar des H Ioyannio deo Täuffers. «3-Ein Srück von dem rechren Crelly / ft im Grabe Rässir Carl» dea Gcossen gesunden worden. ^c>. Das Haupt vom 2^a^jer Carl dem Grossitt. tl. DeMben IageriHornnur dessen Schwerdr. zi.Versihiedene Helllgrhünier vonGOneo Heilige«. 23. Noch sehr viel alrc Helligchümer. 24« Der Heiligen 5pei Rellqlllctt. 25. DasHallprvonderheillZenAttastafick. l6. Der Gürtel der Murrer GOcres. t7.iLm^Fnu« vei. welches ein gewisser pabsi Räysir Carltt det» Frosten zur Verehrung schickte. 28. tAn siböner gestickter Mantel vott der heiligen Murrer Marüt. 29 DieIlmgft.Maria nlit lmstrmSeligmacher aufihrenArmen/aus einenIafpis gesibnttren/von denl HEvangellsten^ucO gemach«/ ft in dem Grabe Ha^sir Carls des Grosten gefunden worden. Z^.DaoConterfairdesheiligenRayseroCarolidesGrolsin/welchee nichr allein dieft herrliche Sradr gebauer / und die Airche zu« l^hre unler lieben Frauen gestlffrer har; sondern allch tne helllF Jen Uberbleibungen alls fernen banden mir grossi«n Fleiß/ AnZ dachrund Vorsicheigkeir zllstmmen gcbrachr/zn:d diestr iytlpffer und Schlacken/ und hernach den Galmcy und das Kupft'er/ und lassen alles zwölff Stunden in dem Ofen stehen: darauf füllen sie acht volle Hafen davon gantz voll / und lassen überlauffen / was lauffen will / weil doch das Beste allzeit zu Boden sinckt; alsdenn thun sie es in eine Form von Steingemacht mitclsernen Stäben bekget/ und also laufft es z^u meßingen Platten/ die hernach mit breiten Scheren in Stücken gefchnit, ten werden. Die warmen Bäder werden Vermahlen über die Massen sehr besucht. Inner den Maurm der Stadt siehet man ihrer drey / welche sehr bequam sind. DasKal)ftrs,Bad'.dasklemeBad: unddasBadvonSO.uirinus. Das Käysers>Bad ist an demselbenOrtc/und bekommt anederselbenOZcUen seinWasser / wo Käyser Carl der Grosse sonderbare Lust zu schopffenpftag/ wie er denn offt lange Zeit darinnen zu schwimmen gewöhnet war/in welcher Übung ihn wenig übertreffen: und brachte er aUhie die letzte Zeit semer ^age zu / und Mhigte manchmal zu dcm Bade nicht alkin seine Sohne/ sondern auch seine Edelleute/stme Freunde/ ja seine Leibtmbanten : gestalten man zu ftlbigcrZeit die Gewohnheit hatte / daß ihrer wohl hundert zugleich sich badeten. Nunmehr aber sind die Bader in kleinere BcrtheilmMN von einander gesondert. Das KäyserslBad hat fflnffGelegcnheiten zu baden : und das kleine Bad/das aus demselben kommt/ hat drey dergleichen. Man hält dafür/daß die Bäder aus Salpeter und Schwefel destekcn/ und springen sie so heiß aus der Erden/das man sie zwolff Stunden stehenlasset zum abkühlen/ ehe man sie gebrauchen kan. Unter einem grossen runden Steine/welcher den einen O.ucll bedeckte/ darinnen etliche von dlcsen helssen Brunnen waren / fake ich Schwefel heraus nehmen / welcher hart/ und mehr als ein Daumenbreit dicke war: wie auch Salpctemmd eme zu SteingewordeneMatene/welche amg marmorn tetwar. Ich hatte groß belieben in dieses Bad zu gehen. Und ist dasselbe ein grosser weiter Platz oder Zimmer an beyden Seiten mit blauen Staffeln vere sehen/darauf man bequcmlich sich ins Wasser hinab beqeben kan. 3ln dem einen Ende desselben gehen durch die Maure drey Röhren heraus / dadurch das Wassn'kan eingelassen werden/ nach Gelegenheit und Belieben der je-Men/die ins Bad gehen. Als ich drinnen war/ hatten wir eine ansehnliche Acsellfchafft/die sich mit dem Baden erlustigten/ und einander ein Gläßlein Wem zubrachten; und schickte man einander den Wein unfeinem kleinen ^äselein/welches darzugemacht ist/hin und wieder. « ; ^a^ V"n,"cMr^t^^ H^tei r. EdwardBrowns M. D. 317 - Ausser diesen / sind bey der innern Maur der Stadt andere Bäder / die so heiß mcyt scyn/ alsdlevorgemcldten/ die man vcrmcmct aus Schwefel midSalpeter zu bestehen. Derselbe Geruch ist etwas unannehmlich > und ist das Wasser in den RegewC'sternen nicht hcNer / alsdiß. Das erste ist das Bad von S< Cornelius/ welches zwey Bad-Plätze hat. Das ander ist das Nosen-Bad/ welches den Nahmen hat von Herrn Rost/ einem Bürger zuAckcn/ der esgebauer. Das dritte heist das Commlß-Bad/ oder das Bad vor die armen Leute. Bon dieser Art warmes Wassers ist auch einBrunnen vorhanden/ wel, cher eben sowohl sehr dienlich ist / und daraus man im Sommer alle Morgen zu trincken pftegt/ gegen allerhand verdrüßllche ulid langwierige Kranck-heilen. /!^i^^ .^.^ ;^^^« Ohngefehr hundert und fünffund zwantzig Schritte von dem Süder-MorzuÄckcn ist ein Dorff / Porcetum oderBorsel genannt/ wegen de« grossen Menge wilder Schweine/ so in den vorigen Zeiten allhier gefangen worden. In demselben sind vkl heiffe Brunn-Ouclleu an beyden Seiten eines kleinen Flüßlcins/ welche man lässet in djeHmifer lauffen/ allwo sie m unterschiedliche steinerne Bader vertheilet werden. Es gibt allda vierzehen solcher Häuser /und acht und zwanhig Bader: und hält jedes Bad insgemein ohngcfehrsuNWg Tonnen Wasser. Das Wasser ist klar und angenehm / o!m allen widerlichen oder entgcqen stehenden Geruch. Die Hitze ist überdie Massen groß/wenn das Wasser zu erst aus der Erden heraus kommt/ und heisser/ als das allerheisseste von Acken ; und last man solches bey die achtzehn Stunden stehen/ ehe es sich abkühlet/ und man es brauchen kan. Sie gebrauchen auch ein Instrumemvon Holtz mit vielen Löchern durchboh, ret/damit sie es desto eherkühl machen: oderauch das Wasser zu bewegen/ Wennsich jemand hinein beaibl/ dadurch man die Hitze sosehr nicht spüret. Es gibt auch viel kalte Brunn-Quellen /so um diese hcisscn einsprinacn / dadurch man sie abkühlen kan. Md gewißlich / weil dasildst eine so grosse Menge hclffcs Waffers ist/ solte man sich einen Ort/der lustlgerware/ oder Bader/so vortrefflicher/kaum eilibildcn können. Die Türckcn zu unsern Zeiten zieren ihre Bad'. Stuben mehr aus / als einiges von den andern Mlckern / und machen dieselben bequem/ beydes zu ihrer Gesundheit/ und zu ihrer Lust. ' Zu Baden in Oesterreich ist das Smirbad auf die Tlinkische Art gebauet/mit einem rundten Tdurn darüber: so aber jemand diese besser wolte bauen oder auszieren / so würden sie gewißlich gar wenigen in Europa Ur-fach zu weichen haben. Dermahlen sind die meisten viereckicht gebauet/ von ohngefehr fünff oder sechs Ellen weit: und die Häuser/darinnen fie ftyn/ Nr, stehen A_______Seht dettckwürdige und sonderbahee Roisttt Musquetirern / damit wir sicher durch den Wald kommen möchten. Dieses Bergwerck liegt gegen dem Schlok Einenbcrg über. Ich hatte ein Schreiben bey mir cm Mr.Franck / Gegcnschrcibcr über dieses Bergwerck unter seiner Catholi-fchenMajestat; alsich solchen überliefert/gieng er stets mit uns/und wieß uns/wie der Galmey in der Erden wächset/samt andern Turiositaten. Und weil dieses Bergwerck schon drey hundert Jahr gearbeitet wird/ und eines derallervoruehmstenistvon dieser Gattung/ sokan es nicht ungereimt scheid nen/ wenn ich gleich etliche sonderdahre slnmerckungen davon hier erzchle und beschreibe. Es ist ohngefchr achtzehen oder neunzehen Klafftern tieff/und ltegt überall offen wie ein Steinbruch/ darinnen man Kalck-Steine bricht/ und ist länglichrund/ in Gestalt eines Eyes. Sie graben itzund allda an verschieb denen Orten / und der beste Galmey liegt zwischen den Felsen/ in dem tieffsten Vheil der Grube. Sie haben aniho einen vortrefflichen Gang gefunden / auf eben obgei dachte Weise gelegen / auf die eilff oder zwölff Schuh dicke; welchen sie mit Hauenaushaucn / nicht ohne grosse Mühe und Beschwerniß/ aus Ursachen/daß der Galmey so über die Massen hart ist. Die Farbe dieses Ertzes und Steines ist dunckel,qeld und roth / und hat Adern von natürliche» Schwefel/ welche ganh dünne dadurch lauffen/ und darzwisihen gemenget seynd. Dieweil nun die Adern des Galmey^Ertzes so breit seynd/ so graben siesolchen nicht bloß an einem Orte nach / sondern arbeiten offt einander über denKöpffen/ und treiben chrWerck auf die Att breiter und grosserTreppen Mi Edward Crowns $L D*_________■- > gif fort; und ist allzeit einer/welcher dasjenige auswirfft/ was der ander aus-gräbet/ und gehot also immer in die Hohe/ bis daß sie die Karren damit beladen. Ein Theil von diesem Galmey ist schwartzlicht und dunckel-braun. Es gibt auch Blumen zwischen den holen Löchernder Stein«/ gar artig ge, staltet/doch lncistens einer schwächlichen Farbe. DieWcrcke/ so umdiesesNergwerck amMeistenzu beobachten / sind diese: 1. Ein überschlächtig Rad ln der Erde/ welches die Pumpen beweget/ mn das Wasser auszupumpen; und dieses stehet nicht in der Gruben/ sondern an der Seiten dran: und ist allda ein Durchgang inder Grube» aus, gehauen bis aufden Grund hinab / dadurch das Waffer ausgemahlen wird. Dabey ist noch ein ander Graben/ welchervorgemcldtcs Nad treibet; deffen Wasser/samt dem aus der Grude/in das nahgelcgne Thal ablauffl. 2. Ist allhier zu beobachten das Waschen des Ertzes oder Gesteines / damit sie umgehen/ wie man bey andern Bergwercken zu thun pfleget: indem sie solches allezeit rühren / und das Wasser drüber hinlauffen lassen. Und diß thun sie/ wenn sie anfangen zu arbeiten an der obersten Fläche der Erden: denn daselbst ist des Galmey weniger/ und mehr Leimen und Erde darunter gemenget. Zum zten aber ist am aVermerckwürdigsten/ wie das Ertz daselbst cal-cimret/ oder geröstet wird: Denn all unser Galmey/ den man in Krämen findet/ ist der gecalcinirte Galmey; und dieses ist wol werth/daß man es siehet. Denn erstlich legen sie Neillcht oder Büschel in einer bequemen Ordnung / und bedecken damlt einen Fleck von ohngefehr viertzig oder funffzig Ruthen in seiner Mittel-Linie: worauf sie in einer eben so guten Ordnung Stein-Kohlen legen/ btsdaß alles bedeckt und angefüllet ist/eine Elle oder mehr von dem Grunde an. Alsdann machen sie Reihen von dem Zrostcn GalmeyiStemm/ und darnach innn-er kleinere / bis sie solche alle mitein« ander auf cincm Haussen haben. Darauf legen sie Feuer aufdem Boden an/ welches rund herum angehet / und sich den Steine» »MNM nähen, My ftlsH Md Bouckovv, Oberßorff* &c* &c. Ofc. Daslst: Der^Hchwürdtgsie llndwohlgebohrne Hert/^errConvadBllrge« dorff/Obcrsi Cammerer/und gche»mer Rarhs^prasidcm/allch Obers ster/ und General Gouverneur über alle Vcstunc;ett des Durcl lü uch-ngsten Churfürsten zu Brandenburg/ m dessen Chur^anden'. Thum^ Probst zu Halbprstadt und BmndenburZ/Ritter deo IHhanmrel'Ors S s dens ^t:______Sehr denckwürdige und sinderbare Reisin/______ densund Comlnentt« über die ^andvogten / L.aZHw / Zroß Machen Vau / Golbeck / Buckow / Oberstorff/ :c. :c.:c. Dieser Brunn riecht sehr starck nach Schwefel/ und verursacht starckes Breck)en: gehet aber vornemilch durch mit dem Urin/ wie sie meistens alle mit einander thun. Er legt eine >)>urpurfarbme schwärhlichte Materie/ ft boch mchr auf roth gehet/alsdie Wasser zu Tunbrldge. DerBoden^Satz-ist lichtblau in dem Brunnen; ausserhalb dessen aber / wenn er sonstcu stehet^ ßetzt er etwas Dui'.ckelrothcs ft gar schletmicbt. Nlchtwcll von himmi ist ein ander grosser Vrunn-O.M m dem Wa^ Ve dicscm oantzqleich;, doch noch nicht eingeftffet odcrgezuret. Der Savonjcre ist em ander Brunn / schier eben so weit von C paa gegen Osten zu / und clngcfaffct auf die Art alswie ein Tburn. Seln Saur> Wasser istso starckincht als das vorige - Und ij^nade hierbcy noch ein auyer Brunn/schiersten dieser Art/wc^^^ chen man absonderlich vor gut hält widerdm Stem und Sand. . Der Totwclet ist deä dritte/ welcher in enicr Wiesen entspringet / und> bst mit Stcwcn eingcfassct; wenn man aber dasildst lst/ ist es gar schattige herum / und darum so wstig nicht als die andern. Und Hcnricus ab Heers M seiner ^paäacrene, oder vom Saner-Brunnm zu Spaa / bale davor / daß dicser Salpcterhafftiger ist/ als aZle die alldem/ und erkältet den Mund und ben Magen dcrmaffcn/ daßihrwenigdavon trincken können. DcrvlcrötcistdcrPouhonmlttm in dem Ort/ vonwelchem manwot das meiste Waffer holet/welches anders wohin verschicket wird/ wenn man !l'W E'paa warm/ begaben wir Nlis auf cincnMachmittaq nach KMUchMbUl.//MM H^N.MchM^ dickn Wald «msten.' Man schet Edward BrownsM,D. ___tlI_5P 3*1* daselbst ein altes Schloß : so findet man auch gme Schwcsel-undNtNH lHertzog von Burgund / dieselbe so hefftig getroffen/ daß euhunderttaufendManndarinn erschlagen/und sie Msgeplünder^ Sie ist voll schöner Kirchen/ Klösser/und mit andern geistlichen Stiff-tMMnsehrreichlich begäbet/ also/ daßmansie einParadießder Geistlichen genenmt/ in welchem Stücke sie aUedle Städte/ die in dieser Gegend seynd/ weitüberttM DerBischoffliche Pallast istem treffliches Gebäude/gestG tetvondem Cardinal Erhardo/ BischoffenzuLüttich. Die Haupt-Kirche führet den Nahmen Et. Lambert/ welcher ehmal?ls Bischoffzu Mastrich ge, wesen/ und ermordetwordenvotreinM/genanntDodo / und etlichen andern / umdas Jahr 6^2^ Der BischofiicheSitz warvnachmals durch Hubertum nachLüttich versetzet/gleichwie er m den vorigen Zeiten von Tongern nach Masirich verleget worden /und der Leichnam des heiligen Lamberti ward in diese Kirche beygese-tzet/ welche dermalen über die Massen prächtig ist/ als aufgebauet von emcm röthlichm Srem/ auswendig vortrefflich ausgehauen/ und inwendig sehr heulichaezicres. BuchMm- D.OM Edward Browns M« D. __ m D. 0. M. Internerat# Virgmt Mar it?, San&o Lamherto > EcrtefiiS usLcodie?tßs, Kme/H &Ferdinandi BavariceDucum>Epž-ßoporum&>PrinctpumLeodicnfium Nejfos&Sttcceßbr injiii <2f' Pradecejjbrummemoriamponebat, M DC LVIIL Das lst: Fur Ehre des Allergüllgsten und höchsten (VOrees. Der llndefieckrenJungfrau Maria/ dem heütZe», Lambert«/ aler Schuy,HelliFen der Archen und des Varerlandeg/ lleß diesis auftlchren MaxlMtlian^ewnch/ ^eryog in Ober 5 und Aleder-Bayern/ Bisthoff zu L.üttlch / Vetter und Nachfolger Arne-fti und Ferdinand! / auch Hcryogen in Badern/ und Bischofs sen und Fürjien )u L^ürrich / zu siinenl llnd seiner Vorfahren Gedächtniß. ImIahr ^05I.VIII. Die Thum, Herrn aUhier find seln' reich und grosses Vermögens / und haben dieMachl7dcl7BifchoffunV Fürsten daselbst zu crwehlen / welcher zu^ gleich die Timlgehadt/ daß er sich genannt Herhog von Bouillon/ Marck-grafvon Franchimont/ und Graf von Looh und Hasbania. Aufdcr Mimtze des jehrge,?Churfürsten von Cdllu/ und Bischoff zu Lüt> tich/finde: man diese Ausschrifft: ^//ct?/«5 Lk' ^/v^c^ HeoH^^ ,^/^m«H ^///o»^'^/tt O«Hv BaStstl MaxttNlfiattHemrichVottGOtresGna-dett/Eryblsihossvott Colln/ BisiHoftundFurstzu^urrich/SouveramerHeryoFvonBolMon^ 8peum8BlschoffvonLüttlch kaufftedas Fürstenthum Vittichkouillon, von Gottfried/von Louillon, als dieser nach dem heiligen Lande zog .- und irr den Tractate« zu Camerich / ward im Jahr 1559. die Besitzung von LouM on und der Gebrauch dessen Tituls dem Bischoffvon Lültichgeacbcn / obgleich» zu dieser Zeit auch die Geschlechter La lour, und von dcr Marck denselben' führen. Bclangendvie Pfarrkirchen/ sosindsievonS.Iohannis/ und S. Gervas sehr schön und herrlich. So sind auch die Abtcycn von S Jacob' innerhalb der E tadt/ und dievon S. Laurentz/ gebauct von dem Bischoßf 3^eginardo aufciner Höhe ausserhalb der Stadtgar vortrefflich. Es ist auch ein c^oNe^iu^ daselbst von Englischen Jesuiten / wohl gcle^ gen quch auf einer Höhe/ allwo ein schönerHof tst/ und sind die Zeiger an' der Uhr daselbst von Francisco Lino gemacht / und wohl würdig zu stben. Ssz Man dettc^würdiZe und stnderbahre Reisin/ Mansihet ferner daselbst auch ein Englisch BcgynenKlojler/ sehr wol gc, bautt. In der Kirchen von den Gulielmiten ausserhalb der Stadt/ liegt der Leichnam unsers berühmten Landsmannes 3il)o^n tvsänäevillc, welcher/ nachdem er durch viclerley Länder gereisct / eine Zuneigung zu diesem Orte bekam/und aMMden übrigen ^heil stlnes Lebens zubrachte/desscn Orabschrifft samt etlichen stiner Raritäten und fremden Sachen / man noch bis auf dm heutiM Tag allhier sehen kan. BischoffNotger / welcher hernach von dem heiligen Gereon zu einem Ertzbischoffvon Cöllngeweihct worden/ und in dem Jahr 1007. gestorben/ erdauete die Mauren dieser Staoc / undweil er Bogt war Kaystr Oitoniz des III. fand er Mittelgenug/ dieselbe sehrzu zieren/ verschiedene Kirchen da, selbst zu esneuren und aufzubauen / und viescide mit reichen Einkommen zu begaben : wie er denn auch die Maaß in die Stadt führen ließ / welche vor diesem nur an den Seiten vorbey floß. Gleich wie nun ihre Kirchen schbn und deren sehr viel sind / also haben sie auch treffliche Glocken und Glocken- Spiele. In der Thum-Kirche zu S. Lambert hangen acht grosse und zwülff kleine Glocken/ darunter die eine so groß erfordert werden/ dieselbe zu läuten. So sind auch in der Kirche von S. Paul die Glocken und das Glockcn-Spiclschrwol zu beobachten? wlcnichtwmlgcr diezu S- Laurentz / und bey den Creutz-Bnldem. Es ist allhier auch eine Hohe S6)ul / welche vor diesem sehrderühmtM wesen: wic denn alldar noch angezeichnet stehet/ daß ehmals zugleich neun Kö-niglichePrinlzen ; vier und zwantzig Söhne gewisser Hcltzogen ; neun unV zwantzig Gräfiiche / und noch viel andere vornehmer Baronen / und Banner-Herren Kinder alldicr auf einmahl Studenten gewesen. Ihre Sprach aühier/ gleichwie auch zu Spaa / wird die Romanische genannt / und ist eine Art von der alten Französischen / deren em groß Theil aus Lateinischen oderMmischen Worten bestehet/ und sie nennen die benachbarte Sprache 0er Deutschen / 1'uii'con. Doch sind ihrervtel/ die gutFrantzd-slsch reden. Sie haben auch einige Wcm-G arten / welche doch wenig Wein geben. In den umherliegenden Bergen haben sie vomefflictie Steinbrüche verschiedener Arten. So haben sie auch allerhand Bcrgwercke und Mineralien/ NlchtmindereineqrosseMenge Steinkohlen zu brennen/ die an etlichen Or-tenziemlicl) tief aus der Erde heraus gegraben werden; wiewohl sie anderswo näher oben zu finden sind: wie ich denn an einem Orte sahe/ daßsiean-siengen darnach emzuschlaqen / allwo sie alsodald Kodlen funden Ihre Pumpen und G (Mg/das Wasser auszuf^ ^)kr9^ Edward Browns M. D, 3x7 Bergwercken/ und gcschiehtt solches an etllchenOrten mit Rädern/ welche auf die Kunden und fünffund zwantzig Schritte von einander stehen/ und mit starckem Holtzwerck wol befestiget scynd/ und in stetem Gange erhalten werden. Dte^iracielle stchtt aufeiner Hohe/und ist überausveste; wieesdenn gebauetworden / um die StaotLütlich im Zwang zu halten. Denn in dem Jahr »649. entstund einiger Hufruhr in der Stadt / und erbot sich Fcrdi-nandus Edurfürst von Colln /in die Stadt zu kommen und sie zu befriedigen; es rviederstunde demselben aber der Bürgermeister Jacobus Hennet' wiewol derselbe so baldcn gcfängllch eingezogen/ und nebst Bmcholomäo Rolando enthauptet ward; dieweil er geschworen datte / daß der Churfürst bey seinem Leben mmmcrmehr sollte in die Stadt kommen. Und balo darauf ward befohlen dlcst Titadell zu bauen. Essind daselbst aucd stattliche Brücken/und ist diejenige/ so Werden grossen Maaß^Strom gehet/ übcraus breit und schön/ und hm weice grosse Schwlbbögen. Bondicscr Brücken kuinen wir den Nahmen des Cbmfü»> ttenMa>:imilianus/ der auf der Citadelle stund/ lesen/ wiewol es ziemlich wm dMn war: so groß waren die Buchstaben. Bon Mtich hatten wir einenwstigcnWcg/ das Wasser hinab/ nach Mastricbtzu: wir fudren vorbey vorAr^elitau/ »velchescin Schloß ist/ auf einem hahcn Felsen gelegen/zm rechten am Fluß/ dem Königcvon Spanien gehörig. Ferner kamen wir nach Bizct/welches der halbe Weg ? und dann nach Ncwague / so cme starcke Bestnng an der Maaß/ wcichc den Strom bes meistert/ utQ damals auch Spanten zugehktte. Hernach hatten wir zur tincken Hand lustige Felsen/ darinnen viel Wege und Gänge ausüshöietwss-' ren: bis daß wir endlich Masiricht ins Gesicht bekamen. Diese Stadlwarklntz zuvor durch elne harte Belagerung den Staate« ver vereinigten Niederlanden abgenommen worden / und war derobalbeu voller Fran tzoscn / deren auf dlc zeden tausend dmmneu lagen / und stunden auf dem Warckte bey diczweyhuiwertgrosse Stücke. Wir besahen die Gegen-Vcl,/aNwo sie ihreBattcrien>SchanlM UlwNinen gemaä)t/wie auc^^ bewMond/ welchen cinnakm. Die^l-'sscnwer^ «kewmsnvon grosser Anzahl/ und vieldcrsilben' untertninirt. Der ColonelZ E wrffzciqte uns cinen artigen Abrch aller Werckc und Laufgräben / und auf was Weise die Stadt wäre ewgenommcn worden. Bco einerMertclmeil ausserhalb der Stadt ist cm grosstt'Stewbruch/ dahin wir uns aucd bcaabcn/ solchen zu bcsicbtigen; und lst derselbe qewiß-licd nner von Ven ttessllchsten /die in der Welt ^u finden sind Zwischen Padua und Vlcel-za dane lck vor diesem qesehen die berülnntt Stein - Grude vor? CostM pdtt Cabola/welches/ wi« man sagt/ über die fünfflMdmKlaffttv zelt________Sehtdettskwürdige undstnderd^teReisitt/ _______ in der Breite/ und sieben hundert in der Lange haben soll. ^ Diesesaber gehet weit darüber/ das Oewdlbe ist sehr hoch/ groß und meist überall rechr prächtig/ dieSculen kan man nicht zehlen vor grosser Menge/ und sind sieaNe m^t einandersehr breit. Wir gicngen zwo Meilen unter dcr Erde zwischen den-selbigen hm. Koin Irrgang kan artiaer zugerichtet seyn/ und gleichwohl sind alle diese Theile gantz gleichförmig / und treffen aufeinander zu. Der Boden ist überall glatt und eben / und das Gewölbe istandenmcistenOr, ten von einerley Hohe: lmd behalten sie noch durchgchends den gleichförmigen Aufriß / wornach sich die ersten / ft allhier begraben / wie ich glauben muß / haben müssen richten. Und solches hat man von Zeit zu Zeit immer nacheinander in acht genommen / wclches die Schönheit dieses Ortes überaus vermehret/ so daß man kaum etwas vortteffltchers irgendwo finden wird. Ich erinnerte mich hierbey der hundert Kammern oder Ceüen/ welche Nero unter der Erde machen lassen in den Stemfelsen zu Bajis: und das Wasser/ das wir an einem gewissen Ort antraffen/ brachte mich drauf/daß ich gedencken muste an den wunderbahrcn Fischbehalter / den auch Nero unter der Erden aufocrglclchcn weise zurichten lassen. Wir kamen wieder heraus dichlbcy einem Kloster/ an dem Ufer des Flusses/ und kehrten zu Waffer wieder «ach Mastricht. . DenfolgendenTagscheidetesichunsereGesellschafftvoneinander:^. d^ancan, ^sr. Tcrorik; ^r. drove; ^lr. ^Aellonund ^lr. ^evvkomb bega^ den sich nach Ackm und Cöllen. Aber Mr. Bates und Mr-Daston giengen das Wasser wieder hinauf nach Lüttich zu / an welchem Orte / sie einen Tag oder zween verblieben / um bequeme Gelegenheit nach Brüssel zu bekommen. Wir wurden dasclbstvondem Hochwürdigen Herren Francisco Slusio/ ei--nem schr gelehrten Mathematico und vornehmen Thum? Herren zu Lüttich mit einem trefflichen Mittag-Madl beehret/ und mit allerley roth und schwach Wildpret und andern stattlichen Gerichten herrlich tractirct: und begegnete unsdieserHerrmitseinersonderbarenHdfiiclMtsogarbisaus die letzte Mi^ nutt / die wir in der Stadt blieben. ,Das , «»V» ' /'I' 2.Z . ^e>.MOtc^erg teyM^cc!^Tc^< "lsy^e el, stch «^tel, deW^en er-Zerget. Edward BrownsM.D. s gi$ Das V. Mpitel. Beschreibung von Tongern. AlteMüntzm und Antiquitäten. Begräbnlßchügel. Beschreibung von Löwen. Treffliche Häuser und Kirchen. Die Hohe Schul/ aus welcher viel gelehrte Leutebervorkommen. Bcschrelbunq von Gent. Die Klöster. Der Thurn. Das Bildniß Kayscr Carls des V. Zu Gent ist die tt'stcCltadellevonEuropagebauetworden: und um ih-rent willen sind viel Städte damit gcplaget. Ls wir Mtich verlassen/bekamen wir Tongern bald zu Gesichtt? und ist dieses das ^un^rorum Oprnäum. die älteste Stadt in dieser gantzen Gegend. Drtelius will haben/es seyvorM ters ^ruÄncagcnanntivorden: und war dasselbe allbereit ei? ne Festung/ehe 5u!iu5 Q^sar in Gallien kam; hernach aber . ward es zu elnem Romischen Lager Platz gemacht/und gerieth mit der Zeit ^u eitiec solchen Grösse/ daß Attila/ der Hunnen Konig/ hundrtt Dennzu selbiger Zeit war allhier ein Bischoff, Richer Sitz/welchenS-Servmins indem498.Iahr nach Christo gen Ma, strich verlegte. Man findet hier nochdnrchgcheM vttl altes Geld unelche/ wie mansagt/S Maternus/ ein Jünger Pctri/ soll gcftifftet haben. Älel derKünigvonFranckreich in dem Iahr 167:. semen grossen Einfall m die Niederlanden that / entlehnote er diese Stadt vondem Chmfürsten von Cölln/ und zog von hier nach Masseyck/ von wannm erdas Land bis an den Mein hinan durchzog / und an den Ufern dieser grossen Flüsse des Rheins und der Äiaaß st viel Schadens that: da er denn Tongern nicht vcrlick/ bis er das Jahr daraufMastrich eingenommen hatte. Wir hielten diesen Tag ches ein feines Städtlein/so den Nahmenhatvonder aüdortigen Kirche und Abtey/ so dieser Hriligin gewidmet ist. Den folgendenTag assen wirdeS Nachmittags zu Tienen/oder Til^ wont/ an dem kleinen Mß Gelt/ welches zwar ehemaln eiue vonden Haupts Städten in Braband gewesen/aber schon vor langer Zeit verfallen ist. In diesen stachen Landen sahen wir an vielen Orten kleine Hügel/ ivel« che Begräbniß^Höhen sind von Erde alsoaufqeworffen: und dicht an den Wällen von Tienen sind drev solche gar merckwürdige/ welche f wie sie sa-zen/BesvähntMl von grossen Befchlhabern seyn sollen. Tt Auf 33Q Sehr denckwürdigennd sinderbHte Reisitt/ AufdenAbend kamen wir »ach Löwen. Es ist aber Löwen die Haupte Stadt dieses Theils von Braband / in welchem unter andern auch liegen Aarschot/ Halen/undIudvigns. Es isteinsalte und weite Stadt / gar lu, Dg an dem Deil^Strom gelegen. Sie hat elnen grossen Umkreyß / und man rechnet/ daß der Wall wol vier Meilen in der Rundte austrage-. doch find inwendig viel leere Plätze/Hügel/ Felder und Gärten/ davon dieselbe sehr lustig und annehmlich ift. AUHiersind treffliche Häuser / Klöster und Kirchen/ darunter die vornehmste ist die prächtige Kirche zu S.Peter/ dM Earthäuser.Kloster/das Gast-Haus/ ooer Spitals So ist auch dasRath-haus gleichfalls sehr nefflicl) und herrlich.. Dieses ist dir grosse HoheSchul von diesen Landen/ welche/ wie man? Mt/ihren Anfang gchabthaben sol! von dem Jahr 926. an: Doch ist sm mehr begabt worden von Iobanne dem V^erdten/ Hertzogen von Bmband/ und beb ässtlgct vom Padst Martin0 dem V. im Jahr 14^5. Es sind daselbst drey und vlertziqCollegicn: darunterdieviervornchmstcn seynv Llllum^ Falco>Castrlim und Porcy. Goropius Becanus/ ein sehr gelehrter Mann// von Brüssel gebürtig , sagt ausdrücklich / daß keine Umversität m Italien/ Franckreich/ Deutschland oder Spanien mit dlcser zu vergleichen sey /wegew il,rertrefflichen und lustigen Gelegenheit. Sie wird regieret von einetw N''cwre/ v^elcber in hoher Achmng unter ihnen lst : und hat diese Univasis M viele gelehrte L eute herfür gebracht. Aber weder die Gebäude ihrer Co!-legien/ noch ihre Begabungen sind mitunstrn Universitälen zu vergleichen :^ Und der wolgelegne Ort selber scheint unstrOxfort ilicht zu übertreffen. VowlmrreisetenwirnttchBrüssel/ und hatten 0en meisten^ftell des' Wegs imHesichteder. sehr hohen B)um der Kirchei)on S- Nombout zw Mcchcln. Der Graf Monterey warvamals General - Oubernatc>r derSpant> ^ftlien Niederlande/ und hatte seinen Auftnthalt zu Brüssel/welches die ges' Mohnliche Rcsldentz der Gubernatoren über dir Niederlande ist / welche' Mtadter gesonnen war zu verstärken/ 5amit sie sich desto besser halten köns M/ wenn sie von den Frantzostn stlte Anstoß leiden: Bon Bn'W zogen wir nack Antw^pen^ allwowir trefflich tlartirn lvusden bev Mrc Wouters/undMr. Hertop: unValswiretliche vsn unsern' M cundcn besucht/ ^ogen wir den folgendenTag übeedie Scheldt/ nahmen edenm/ fia? chenchandstrirtz / ailwo die meisten Felder mit Reihen von Bäumen bMl ftynd^undkiimclidesAbmdszuGontan: Eswird ^bcrO^unt/ Gandavum oder Genroeljalten vor die ar5sse Stadt / nichlallein von Oandern/ sondern wn allen NiedeNanden/und darlf liclwarct Browns M*B. Mt sich wohl mit einem der allergrösten Plätze in Europa vergleichen lassen: doch als daß sie zunehmen solte. Und wenn Kayser Carl der V. dermalen im Leben wäre/ st würde er nnmehw Pariß in seinen Gent oder Handschuch mchtstcckcn können : und wenn der Handschuch gleich viel grösser wäre/ würde er doch derselben Stadt mchc gerecht seyn/weilsiesieder dessen Zeit so sehr zugenommen. In Gentsindviel trefflicheKlöster/^nterdenen der Jesuiten Collegium eines der schönsten A Dqselbj! ist auch cin Kloster von LngUschcn Non, nen« Die Haupt,Kirche1st pr3chtig, und der ^hnrn/'derDaran stehet/ ist sehr boch/ und kan man von demselben ein Aussehen haben in eine lustige und Auchtbare rundumher gelegne Landschafft. ES sind daselbst verschiedeneMärckte/groß und schlm/ auf deren einem 4m grosses vcrguldctes Bild stehet vom Kap ser Carl dem V. welcher in dieser Stadt gebohren wordcn. ^ Die gantze Stadt ist durchgchends wohl gebanet/uni)die Eitrassen sind schön und sauber. Man hat aber angemerckt / daß die Einwohner allhier und sinv nach ihrem Exempel sehr viel andere Städte in Europa gerafft worden/ also/ daß sie aufcinmal Me Freyheiten miteinander verlohren. Denn die Spanier / um den auf, haben die Erfindung der Citadellen allhier zu Wercke gerichtet / vermittelst deren man mit wemg Soldaten einen Aufruhr stillen /und die Bürger im Zaum haften kan; oder es muß eine Stadt sich lassen über den Haussen schiesscn; also/ daß Gent die erste Citadelle gesehen von gantz Europa / welche Kaysev Carl derV.allhier bauen ließ. Dieselbeist nichtgar groß/und dieBollwercke sind klein/uno ob sie gleich einer regulären Figur / so find sie doch nicht so bequem / wie man sie tiumehr die Kunst so sehr vermehret und verbessert ist. Das VI. Kapitel. Besckrelbungvon Brügge. Klöster. Ostende: Ihre Belagerung und Hafen. Nieport. Dle Schlacht in Flandern bey Nieport. Mardyck.Duynkerckm. Die Duynen oder Sand Bcr< ge. Bollwerck. Englischer Bcginn-Hofund Haftn. Oreve-singen. Calais. Dover. Londen. Tte Von S5 Sehe denkwürdige und stttderbahre Reisett/ OnGencgwMn wlrzuWasseu/ ohngcftbr zwantziq Cnqlische ^ Meilen./nach Brügge/ Stadt/ und in vorigen Zeiten cm Ortgewesen / da sehr starcker Handel getrieben worden: denn sie ltegctnichtgardrey Mollen, von der Sec/ jo/ daß man aus dem Giebel lhrer dbchsten Häuser die Schiffe sehen kan in ihren ausgespannten, Seegeln: 0a einem-denn zu emertey Zeirtn das Auge fällt eineFlottevon Schlffen/ und zugleich einqrosses TheilvondcmGcbäuedicsir Stadt/ welches eln smchtdarerlu--giger Landstrich. Die StadtistmitWerckenvon,Erde/und mit tieffw Gräben befestiget. Kloster sind hier viel an dl?r Zahl.: und well von hinnen nach allenOrttn/ durch Kunst gemachte Fahrten vorbanden sind / so kan man dastlbst leichtlich ankommen. Und ob sie gleich keinen Hafen hat/ft ist es doch nicht gar weit: von Ostende/ und ist man dermalen beschäfftiget Gelegenhcitzu machen/ daß man selbst grosse Schiffe bis Mieser Stadt zubringen könne. Ostende ist ohngefehrzehen EngUscbcMeilenvonBrügqe/ und liegt aw dem Ufer des Deutschen Oceans / von. dessen WeUen es an Vereinen Seite ftetS bespület wird r ja es istder Onnumehr also zugerichtet/dah die Seeum: ein groß TlMl der Stadt herum gebmkan/dadurcd diesslbe, vicl stärcker wor> den/undviel grössere Gegenwehr hat/als je zuvor.. Daß sie aber indem Anfange diefts Iahr-HllndertS^eine so jwl cke Belagerung ausstehen konnel^/ als der Erh-HertzogLUbertU's gantzendrey,Ial)rdavor gelegen / bi« sie endlich i«! dem M)r,6Q4>durch eineebrllcheUbergabede^VttircheseAmbrosiusSpi-' nola in die Hand gerathen/ schreib ich grossen Theils ^u de, damaligen Hülffe von Engeland^unter5u-^r2nci5Vese und deu hartnäckichten Tapferkeit der darinn gelegenen Mannschafft. Staa- ten von den Vereinigten Nlederlanden/und Duvnkirchen' unter Franckreich) gehörig ist/so besitzen, die Spanier dermalen keinen andern Haftn mehr irr Flandern/als diesenundNieporn UndwelMeseroeranschi,llchsteist / so> trachten sie nun/und sind beschafftiget/dmselbenweitcrznntt^chcn/und haben ein,grosses Werckim Vorhaben / daß sie nmUich ihre Scbiffe mochten über-' Mren können in dle Fadrt/welche von Ostende nach Brüage gehet ausch Haftn;. und silchl'sszwar vermittelst eines arossen Damnos und Schleusen// so ihnen alle« beyden ^i,groUr Gc als ein sehr grosser Vovthcil vor die Handlung der SpaniftljenNsdellandedaraus entspringen., Die Stadt .^Wschrnledn^ ' Nun MlNch miDätty)csem SM Strande etwas weiter fortmachen/ und ctwa^ vonNicport melden-. »DUesDeinesthone Stadt/ ant breiten MsscnStraffen/ abenckAKLMM; llnd'lagedamal^eitiegrosscM^hl Nuncr Edward Browns M P. 3^ kleiner Schiffe in dem Hafen. DtescrOrtlmtwegender SchlaÄ)t von Nleport/ die Mler gehalten worden zwischen Erh/Hertzog Tlwerto und Graf Moritz von Nassau / dämmen die Spanischen gewaltig den Kürtzcrn gezogen. Daß ader dle Statischen damals das §eld behalten/muß man vor-nemlich zuschrcwen 0cn Engelländernumcr 5ir ^ranc,5 < ere. Und obgleich seit derselben Zeit viel Bluts m dieser Gegend vergossen wocdeli / so ist doch gleichwol nie eine so merkwürdige Schlacht vorgegangen. Ausser daß die EngeUänder noch einmal das Glück gehabt in dieser fegend elnen grossen Dienst zu thun/in demGefechte/ welches man dieSchlackt von den Sand-Duyncn nannte/da emTl)eil der Frantzosischen Armee/ samt den Englistbcn/' Kls Duyn-Kn'chen belüMr ward/mit der SpanlsthenMacht auch bey NieuZ pottschluaen/also/daß dic Spanischen eine ziemliche Niederlage lidtm. Von Nleuport begaben wir uns mdleSee/seegtlten aus dem Hafen/' unv nahmen, unsern Lauf nach Engellanv: well aber der Wind gar hoclV. und uns entgegen MnZ, musten wir die gantze Nacht über in der See. schwe, ben/ und hatten draufGelMnheitgenung dregrosse MengeSandes an dem Ufer hin. und wieder zu betrachten; i»»der Moroen,Snmv ader liessen wir zuMardyckein/allwo dermalen bloß eine Befestigung von Holtz gemacht ist/ grad über dem hohcn Wajstr-Werck/ somit etlichen wenigen Stücke«' versehen/ und ijt die andere Festung/ft mehr Lmw/eiuwmtsgeweftn/abgebrochen'. Duynkercken hatinkurtzemtapfferzugenMttueMunV hatderKö^ Der, selbe hat allhier bey nahe vollendet eine treffliche Citadelle/ so die Engellan, der angefangen/ als dieser Platz aunoch in ihren Handen war/ dieseidc hat an der einen Scitendie'See/ und ander andern den Hafen/ an der Land-Seile ab erdieDm)tie!i/odcrSand',Hügel/vmwc!chm sie,qlcichwol/wenn der Wind aus Süd-Westen kommt/ etlicher Massen Beschwerung haben. Demselben vorzukommen / haben die Frantzosen verschiedene Gräben und Canalendurch dieSand-Bergegemacht/ dadenn die See/ wenn sie daselbst hinein dringt/ den Sand befeuchtet/ und festmacht/ daß er so leichtlich vmveherwndenkan. Ein jeder Bolls werck wird von innen mtt grünen^ Waftn sauber bewahret und bedecket. Jenseit der alten Wälle von der Stadt/ sind nun grosse Wercke gemacht/ welche so viel Grundes einnehmen/ daß die Stadt um die Hclfftc davou grosser worden. Und in diesem Theil stehet der Englische BegywHof/ und' viel sthdnc Häuser: Die neue Festungs- Wercke sind sehr groß und breit/' und das Bollwerck gegen das Nord Ende ist am besten gemacht / auf welchem der König von Fvanckreich den Hertzog von Monmvuth empßeng uM ttactine^ ^t3 Dee N4 Seht dettcfrp und sOnberbateReisitt Tänaxö »ronnz^l D. Der Hafen lst weit / und kan eine grost^ Anzahl vön^Schiffm ein neh! wen / aber wenn das Wasser seicht ist / liegt derselbe meistentheils trucken: und liegen so viel Sand,Hugeivor demselben/daß zu solcher Zeit die See wol «inegantze Meil Weges Pavou gantz keine T^ffezu haben schemes Von Duynkncken reiseten w« zu Lande nach Gttv^lmgen/allwo Wer-. Altdorff?». Wien 324, Andernach 43 Aullqmrär unter der See/, viel wrrVen bey Ens gefunden ?7.dievottreffs lichsten zu Petronell loz. z<, Sene in einem Ungarischen Dorffe 110. bey Hajsim^Baffa^Pallascka ^z. zu Saal !oc»' Anrrverpenmlt denen;u scheris-würdigen Sachen 36. bis 4? Vpochecke/ welche vortrefflich/ und mit allerhand raren Sachm angeftl? ler 104 Amla vernÄ)tet macbtiZe untzmerckwürdige Thaten 97 Auftll^Brucken/soseyrkünftllch i« Attg vol, Helffe,tbcm ktn:stM.c;elirdeitet 2)4 Author dlescrRelstsBcschreibllng fügt die Ursachen bey/ warum ersolche heraus gegeben i: wird zu Dbtis^empfangen ^ 10. bekommt vom Lam^ beclo'Käystrl.Biblwwecmio/ rare Sachen zusehen 94. empfängt zu- Ofcn von einem Dünken ein freundliches Tractament l<6. verursacht bey denen Türcten üim seine Schrelb,An eiltt^e Verwunderung 591 wirö Register. wird vom Lambecio mlt einem Buch verehret 2)6. hinterläst einige alte Müntz Chnsten elender Zustand in dem Türckischen »ss. sind viel in der Tür, ckev >6z Chur,Fürsten von Heydelderg Lebens-BeschreibunK 5^ uz Cuadelle/ 0ie erste von Europa/ wo sie erbauet 331 «is Codleny so Colica ist in Oesterreich sehr gemein 266 Cölln eine von den allergrdsten Städten von vielen Thürmn und Thoren 44. bis 4« Colmans/ eines Heiligen und Schottländers Legendg 2^ Commendanrsoblmd 43 ComödiengibtszuWien nichtviel 264 Cornelme von Harlem/ ein künstlicher Mahle« 3 Corvim/ Ungarischen Königs Wappen 94 Creuy mit einem halben Mond an jedem Ende »64 U u Cron __________________Register.__________________ ber sie kommen/und wasvor einer Gestalt solche sty. id. 6c 96 ' (masie/ein Morast/in rvelckier Gegend ^önigi!udovicus umkommen n/ D. ^ampfsc in den Bergwercken ertödtcn offt die Bergleute ,8° ^^'Dazinen,Bäumeverwandeln sich ln steinertie Säulen 173 Dc!ffl/w er sie erbauet/ un d vom Ursprung ihreo Nahmens 4 De.vas / und der m stlbcr Gegend gefundene grosse Schatz bereichert die Einwohner 93 Denrschlando Lob und Vn'trcffichkcit^z.bis 326 Dollm» / die schönste Brück darüber /l. wo dieser Fluß fahrbar werde 7?. laufft weiter denn 9000. Meilen 8'. «23. ist Schiff-reich 86. fieust von Ulm bis Griechisch-Weiffcnbura ,0. Städte vorbey 88. dessm Beschreibung und andrer Flüsse/ st davon herkommen 8». le^q. ist schr Fisch.rcich 83 Dordrechr/ wo der Synodus gehalten worden 3t Dörffer/welches die gasten in Europa . , 5 Doris hält in ihren Quartieren aufrichtete Soldaten no Dreßden/ so wü^ig zu sehen/ als eine in gantzDeutschland/zeigt dicl Na/ ritäten/so wolvon Kunst/als Natur/von 282. bis 287 Dünklrchen ist durch die Franhosm gewaltia befestiget 33; Dfty oder Dietz ein kleines Stadlein gegen ^öün über 47 ^ItthörnermgrofferAnzahl 2z.5e^. ^jLisinbach hat ein Wasser/welches Holtz in Steine verwandelt »75 Elephancm-Gerippe «66 tLno 7? ArasimBildnüß 3 iLrde allerschwärtzeste soll in den Bergwercken die beste seyn ,70 iLssecker^Vru^en VckhreibunZ 8;. le^. die davor liegende Stadt , ,18 Eylande gibts viel in der Donau 8s LArb/welche die Türcken lieben/und hingegen hassen «4 ÄFederHette deren Gebrauch 265 federnder Türcken zuschreiben sind von Schilssrohr 591 ^M) erhält die Stadt Leyden 6. dcrcr gibts die Menge in Ungarn 89 FMiemMur in Stemm 28; Hlscher-Herberge herrlich gezieret 41 3« Flüsse/ st durch Ungerland paßiren 79. le^. F Geftenst/Niebenzahl genannt aufdemRiestn-Gebürge 27z Glock/ daran 24. Personci, ziehen müssen 2^6 Gewehr St. ein lustig Städlein 51 Mücksstadr , ,. t,: 4<2l Gold-Bergwerck/woran 952. Jahr gearbeitst worden . ^ ,77 107 26 Gran/und deren Beschreibung i„ (Vrab aus einem Iaspis'Steine gemacht ,4« Griechen sind insgemein Großsprecher lzz. färben ihre Nägel 148. gibts viel zu Wien . 261 Grieckisch-Welssenburg ein vester und grosser Ort i:a. ist zur Handlung so wol gelegen/denn ein Platz in Europa 122 Güllck wegen ihrer Schönheit und Stärckewol zu beobachten 303 <^Aag ist ein prächtiger Ort 5. eins von den grösten Dörffern in Eu, 126 Halsband von Meßmg / wodurch die Fremden ihren Hals müssen stecken 5« Hamburg eine reiche Handel-Stadt zocZ Harlem zeigt schöne Sachen 9. wird mit schlecht/sehalttnemAccord ein^ genommen ib. HalchcvW emem Stein überaus groß 75 Häs0enllnd Flachcndie längsten und breitesten 8l Uu 2 HeryH, _______________ Register_________________________^ HeryoZenbllsih hat em vestes Clttadell!?. wird vor unüberwindlich gehalten 28 Heiducken bedienen sich noch heut zu Tage des alten Pyrrischen oderKrie-ges-Tanhes 69 HieronMuy/ ob er em Pannonier gewesen 219 Hofvon Holland im Haag ein herrlicher Pallast 6 Hole so brennet >66 Holyverändert sich im Wasser in Stein l?s Hostie von dem Juden durchstochen gibt Blut von sich 4l Hnnmadeo schlägt die Türcken beym Fluß Meravaü9.wird/ nachdem ey 3. Tage nacheinander mit dem Tückischen Kayser Mahomtth gefochten/erlegt »3» Huffaren sind räuberische Leute tsc, I e>Ajpl3^ Stein wird zu einem Grade gebraucht 14«. rohe von ekm ziem-^) lichen Grösse «8 Insu! Heiligland ;v2 Johann von Leyden Tisch/ worauf er / als er noch ein Schneider gearbeitet , 8 Ipo hat auf der Seiten ein schon Kloster ?8 Isiaelirer Verlangen nach den Zwibeln in Egvpten und warum '46 Isther-undDonauiFlußobs einerley 82 Juden haben eine schone Synagoge zu Amsterdam 20. deren werden gan-tzeDbrffervoll gefunden^, werden aus Wien ausgeschafft 268 Julius Cäsar läst eineBrückeüberdenNhetn schlagen 4« Junge tragt ein dick und wollicht Haar am Leib 53 ^. OAuffmann ein Griechischer bezeigt sich gegen die Teutschen sehr liebe, ^ ral '48 2^7lerTürckischelästibm/ wann er ausreitenwill/trefflich aufwatten 136 seq. wird von den Seinen sehr gefürchtet 5^6 Ravsirlich Kammer-Gericht 6^ Relch aus dem Tempel Salomon's »5» Rernvon einer Kirschen/woraufnO. Gesichter geschnitten 2U 37 RirckwecheTürckischt '58 Rlanenfi»rr hat emcn herrlichen Nöhr, Brunnen/)c. 201 "4.ver Gmchifthm Weiber «3 Register. Romgin Schweden kommt nach Vwyntz 54. reiset mit blossemHauptdmch Franckfurt 36. wird in Nürnberg viel prächtiger/ denn anderswo empfangen 68. Könige in Ungarn wie weit sie ihre Hcrrschafften ausgestreckt 97. in Ungarn St. Stephan der erste Christen, König ligt zu Graan begraben i'-. Ludovicus erstickt in einem Morast/ Curasse genannt »17 Röttlgs-Sml im freyen Felde 193 Rremniy die ältiste Vera-Stadt in Ungarn 177 Rre^oderKalch^Adernvon trefflichen Farbm 267 Rröpffichre Leute 198 ^unst'Rammer in Dreßden 28l. 5eq^< Rupffer^Berge in Ungarn/und wie sie solches schmeltzsn >84.leqy. c^Abach eine des Alterthums wegen berühmte Stadt 204 ^ Bänder Veralten Griechen sind jetzt sehrverändert 149 e.andkarr?n Türckische sind die Chiausen am besten bequem zumachen 59« L.arMHaupt-Stadt mThessalien 131.741 ^aceunsthe Sprach kommt einem wohl durch Ungarn und Sieben- Bürgen 92 L.axenbllrgKayserl. Lust-Haus 255 ^azaruo Despot verlieret mit 502050. Mann >3<> K.eipzig wegen zwoer Schlachten und Raritäten berühmt 292.5^. Better/ worauf der Hahn gesessen/ da er nach der.VerläugNlmgPelrige-krähet 297 LEOPOLDI itzt-regirendenKaystrs Kayserl-Majest. hohen Person Beschreibung 23s. 5eq. redet vier Sprachen fertig 236. ist glücklich im Kriegenl4,.hatgelehrteLeute lieb ib. e.eHpold-Sradr ist seither dem Verlustder BeMgNeuhäusel erbauet 97 L.escoa an emem merkwürdigen Fluß gelegen »25 L^e^den eine von den allernettesten Städten 6. wird von den Spaniern hart belägert 8 sieche/das immer brennel/bemöhet sich der Teuffel auszulbschen 4' L-imburg 3" L^iny mcht groß/aberschön 76 Aöven wird sthrgerühmt 33« ^ucas von Leyden ein trefflicher Mahler 8 ^ütteburghatSaltzbrunnen 299 L.ü«ich voll Mrhand schönen Sachen/von 323. bis 328 L^simacbuo/ König von Macedonien/ hinterlässt sein Andmcken durch einen unvergleichlichen Klumpen vieler güldenen Mdaillien 98 Uu 3 Mace- _________________________^egister^____^ ., M c^Acedonien ein Land von herrlichen Gewächsen '44 le^q. "< ^Madrirr eines von den grüsten Dorffern m Europa 5 MaZdcbllrg uni) dero Beschreibung »9s» seqq. Mahren ein Fluß,rciches Land 272 Mannheim ein vesterOrt 6t Maroy dat eine grosse Kirche 'l, ,41. seq. Masirlchreinegrosse und wohl,bewehrte Stadt 4^ Maulwürffe wo nicht zu finden 3l MäulechurnimNhein 5^ tNeChsin ein fetten und magern bekommt der Herhog von Karndten bey ^^ der Huldigung 200 OchsimHame/woraufeine KirchemSäule gcbauet i» Ofen vor diesem der Ungarischen Könige Sitz uz Ohmpuo / ein hoher Berg '27. dessen Beschreibung lz2.lcqq. ist merckwür-dlg/ was der Ndm. Bürgermeister Nanus auf diesem Berg ausgeführet . ,34 Osicnde ein stattlicher Seehafen z;z Ovldu^cs Poeten ^)rab 96 P. MHllast Gener. Wallensteins zu Prag ist vortrefflich ' 277 5 paß durch einen Felsen geschnitten 117 Dajjäuhatz.The^ 74 3c,lcus ein berühmter Fluß 185 )erlcmFanZindemIltz,Strol)m 7? perronell eine veste Stadt/ auf welche die Römer 170. Jahr vor Christi Geburt einen Anschlag gemacht ioz Pest gegen Ofen üb er ,14 pfaly-Gräfinne vom Rhein/ wo sie vor diesem ihr Kind-Bette halten müssen 5t Pferde Tückische sind müthig und wohl zu beschlagen 15!. leaq. pferds,Fußstl!pffcn St. Huberts 5t Prag wird nach alle dem/ was darinnen ist/beschrieben/ von 275. bis 79 presibmg lustig nnd anmuthig 104 « pnnyen von Oran. ^llter und Heyrath 6 püffels,KoUer/ so der König in Schweden in der Schlacht vor Lützen angehabt 2s! s^Ueck.Silber-Bttgwerck/unddeßQucckSilbersunterschiedlicheGat- ^^ tungeu »<27,le^. O^Aab mit ihren Gcbäuen/Brücken/Schlössern/Aotlwerckern undKriegs-^b Gcrathschafften/derTürckcnGrabstätt ic)? Ragoyi ttürtzt si6) durch Beschimpffung eines ihm zugeschickten Pferdes ins Verderben ,^ Rarh-Haus zu Amsterdam sehr kostbar ". Ulissingen 34. Antwerpen z8. CbUn 46. Nürnberg 66 2^echrs- ^_______________Register. Rechts,pfleglmg derTürcken ,6z Regcnspurg . 71 Rclchs^Cag wie langer gewehret 72 Remllcbkctr der Türcken ist recht exemplarisch 16» Relsivon Venedig nach Wien ist sicher nz kelißio ivloäici. ein Buch von raren Sachen . «36 Rltrer des Teutschen Ordens nebst ihrem Aufkommen 64 Rohr das viertzig mal loßschießt/eh mans wieder ladet 285 Römische H.äger haben viel alte Medaillien und Müntzen hinterlassen 98 RorenburZ wird nach der Situation mit Jerusalem verglichen 65 Rotterdam woher sie ihren Nahmen bekommen »6. was denckwürdiges aufderKirchweyh allda zu sehen gewesen id. wer sie erbauet ib. RudolsKayser war ein grosser Liebhaber der Bergwercke >?». Rüremondligthoch 43 S. ^Aal eine vor diesem von Rom aus besetzte Stadt mit ihren Antiquitä-^" ten l99.lecz. Sachsenhausen bey Franckfurt hat grosse Freyheit ss SalomHns Tempel wird zu Amsterdam von den Juden in einem Modell gezeiget 2« Saly-Bergwercke Ungarische wie sie beschaffen 80. '9'« leqq Seengibts vortreffliche durch Ungarn 87 Gchaykammer Kayserlichezu Wien /was vor seltsame und kostbare Sachen in ,3. Kästen/und was sonst noch übrig/ wolle der Leser nach der Länge beschallen von 247. bis 25z Scheide-Fluß ein lustbarer Strom 35 Schemniy die gröste unter denen Bergs Städten/ mit dreyen Schlossern verschen l68. was vor Beschaffenheit es um das daselbstige Berg, werckhabe/:c. iSZ.leqq. Schiffeaus einemaantzen StückHoltz bestehend ,6s SchljsiBrückcn können die Türcken künstlich machen 83 SchiloeremKammer von grosserÄchtbarkeit »4 GcbildkroremEssen verlachen die Türcken an denen Christen 144 Schlavomjche Sprach/wo sie im meisten Gebrauch sey 92 Scdmldt wird emer Fraucns-Pcrson zu Lieb ein Mahler 37 Schorrwien die Clausenvon Oesterreich »97 Sclaven in der Türckey werden übel gehalten 154. erlangen offters ihre Freyheit »56 Schul hohe eine von den ältisten zzs Schmmännm eil« gelehrte Weibs,Person »4 Schü» Register. Schürr ist die Krön aller Eylanden , ^ Schwähne giebtsmchtinder Donau z^ Sceländer sind grosse Liebhaber des Printzen von Oranien 3, Genensin Dorff hat treffliche Antiqvitaten «c, Servlsche Gedürg silld wegen der Hund und Wölffs gefahrlich vorbey zu reisen i;4 Sllder-Bergwerck/woran man?O<>.Iaht Zearbttttt 274. zu Frevb^88. teci. Spaa wegen der herrlichen Gesund-Wasser berühmt 320. Z23 Speyer von sonderlicher Anliqvkät 6t Stade 4a, Sradr die erste in Teutscbland/welche Luchen Lehr angenommen 6? Srapel der Englischen Woll und Tücher 35 Steinbruch emer von den trefflichsten tn der Welt 32z SreimSaly Ms viel in Ungarn und Siebenbürgen 7? Srcm/ womitder H. Stephan gesteimget worden 232 SrranbtliFett 74 Srrudel in der Donau 77 Sruben und deren Gebrauch 26s Smckvon einer ungcmemenGrösse ^? Sultan Tlircktscher Käystr gibt eiuen vermessenen Neuter ab 13t. dessen Gemahlin Gestalt iz8 Sünd-Fluch zu Zeiten Decalions/Königsaus Thessalien 14^.^^. T. ^Angern mit ihren Antiqvitäten 3^3 ^TarcanscherAbgesandter kommt nach Wien 260 Teisse der Fisch,rcichcsteFluß in Europa S3 Temeswar vor diesem ein Ertzbischöfflicher Sitz »7 Thessalien ein fruchtbar Land iZZ.teq. Thter-Garren von raren Sachen 40. zu Wien 154 Thum von Gravesand ist hoch 2. von Gerttudenberg 30. der allerhöchste in der Welt 57. zu Heydelberg59. Spiken/welches dievornehmsten 231 THbacks-Trincker gibts starcke unter den Türcken ,6o Tornovo/eine Stadt in Tbessal.wird meistens von den Christen bewohnt 147 Trommclsihläger in Türckey verordnet/ welche den Reisenden die Sicher, heit des Wegs andeuten ,51 Tuch/ so unverbrennlich 23; TurckistheSchiffwerden aufderDonau von den Christen weggenomnun 86.Frauen-B'olckl^bet die Verehrungen ,53. Gräber^. Kirchwey- hen und Iahrmärckte «58. Schreib« Federn von SchilffMohr . sZi Tmff-Schiff bsmüchtige,t sich mit Llst einer Vestung t? Register. Turnier der allererste/wo er in Teutschland gehalten 293. ist offt Ernst daraus worden 599 U. (vzEit St wer ergeivesen/undvonsilnemTanziyFieq. wo erbegraben2'3 ^Vicegrad/ aNwo ehdeffen die Ungarische Cron bewahret worden "^ Villack hat warme Bäder/ Seen und andere Raritäten 216 VllßmZen eine schöne See^Stadt 34. ist der dritte Haftn vor die Ost-In- difche Handlung/ ib. hat seltsame Gewonheitcn 35 Ungerland wird insgemein mit allen/ was darinncnzu sehen/ nacheinander beschrieben/ von 79. an bis "« Ungarn sind Zute Haushälter 90. Soldaten 63 Urm-lassen/ was es bey denTürcken vor eine Manier »6,. ley. Ursiüä Grab mit ihren Jungfrauen 45 Ustopia eine grosse Stadt voller Leder und Nothgerbcr ^3 Utrecht mit ihrer Beschaffenheit « w. csttAgdölft die Vergwercke zu entdecken "9 ^"Wahlsage^welber färben ihre Haarlocken «5i ^palpo von Solyman eingenooimm 82.119. in welcher Gegend vielleule Mer der Erden wohnen «9 Wasserleitung von 220. gewölbten Vögell «Y zwemfaß zu Heidelberg bi XVeln^L.and / welck)es das beffe yo RVeisen aus Morgenland ruhen zu Cöll« 46 XVeit^Ku^el von Vmckeborn gemacht '7 Uylen von dessen AlttrthmuiGeiegcicheit/Fortification/Grössc/ BruckeMlivttfilat/ nnd als len da zu sehen seyenden herrlichen Sachcnlvon. 222. bis 270 WtlveBao ist von grosser Würckung 256 Wind«M fic 161 " Griechen 135. erleiden grossen Schiffbruch iz6. wird mit semfm grossenKriegsiHeer wTheffalien überwintert >< '39 ^Armuth ein Mer S« Hafen /^ ^.^»l^-1 2 ^MnVttom fällt in dk Donau ^H Uttvk" «^ ^ ^HElte/ welche die Erben nicht gar berühren ^-^>^ IZ6 ^Fe»g«<„iuß zu Brüssel 40. zu Wim , ^. '238 Flrchnty« Se^ beschrieben nach seiner wunberbahren Beschaffenheit 205 3ls«/des berühmten Böhmischen Feldcherrn Begräbniß 27z VVlbelu in Egypten sind besser denn die in Thessalien ,4« O sl D ic« NflRODNfl IN UNIUERZITETNfl KHJI2NICR 00000320821 Narodna in univerzitetna knjiznica v Ljubljani 400717