'"■v:---, «Mi der L andes- Wein-, Obst- und AckerbauseJiule zu Stauden bei Rudolfswert für das Schul- und Wirtschaftsjahr Von der Schulleitung verfasst. Rudolfswert, 1892. Verlag des krain. Landesausschusses. — Druck von J. Krajec in Rudol&wert. ; v*,'-'- y- ■■■■ ■' V' c-s:^ .v-':; rv V:'i:rv';‘ ■•■•V;”1 •:?Xor"'; ■ .V/■'z'..:: :.v ! ; ‘‘-/V, ■/• ■>+: ’: ^v" 1 -V/,;V, ’ 'v,/'',-. /•••■ ■■■■,:;■■:■ L'. : i: .v.r' - V< '-.v-’■ v i-. Landes- Wein-, Obst- und Ackerbauschuie zu Stauden bei Rudolfswert. Landes- Wein-, Obst- und Ackerbauschule zu Stauden bei Rudolfswert für das Schul- und Wirtschaftsjahr IS®®/®®© Von der Schulleitung verfasst. Rudolfswert, 1892. Verlag de« kraiti. kandesauischusses. — Druck von J, Kr^eo in Rudolfiwert, Schulbericht. A. Schüler. Das Schuljahr 1889/90 hat am 5. November begonnen. In den ersten Jahrgang sind folgende Schüler neu eingetreten: 1.) Favetti Vincenz aus Skrilje im Görzischen. 2.) Finžgar Friedrich aus Birkendorf in Oberkrain. 3.) Hrovatin Anton aus Wippaeh. 4.) Kadunec Johann aus Seisenberg. 5.) Karlovšek Franz aus St. Margarethen in Unterkrain. 6.) Kocjan Johann aus Sairach im Görzischen. 7.) Kos Ernst aus Polstrau in Steiermark. 8) Koščak Johann aus Žloganska Gora in Unterkrain. 9.) Petrič Leopold aus Dolenje bei Wippaeh. 10.) Pogačnik Anton aus Mitterdobrava in Oberkrain. 11.) Rojc Franz aus St. Paul bei Sittich in Unterkrain. 12.) Škofič Alois aus St. Veit bei Egg in Oberkrain. 13.) Tršar Franz aus Oberlaibach. 14.) Zajec Anton aus Feistritz in Unterkrain. Letzterer war im Jahre 1888/89 vom 2. September an Practikant an der Schule. Aus dem ersten Jahrgange sind folgende Schüler in den zweiten aufgestiegen: 1.) Aleš Valentin aus Rašica bei St. Martin in Oberkrain. 2.) Bezenšek Ignaz aus Bukovje bei Frankolovo in Steiermark. 3.) Hladnik Ignaz aus Petkovič bei Geräuth in Innerkrain. 4.) Finz Beno aus Laibach. 6.) Kuralt Peter aus Grossmannsburg in Oberkrain. 6.) Pezdirec Josef aus Möttling in Unterkrain. 7.) Potrbin Alois aus Prežgajnske Njive nächst Dole bei Littai in Unterkrain. 8.) Radelj Johann aus Breza bei Treffen in Unterkrain. 9.) Slapšak Karl aus Pijavca nächst Hl. Dreifaltigkeit bei Nassenfuss in Unterkrain. 10.) Vehovec Alois aus Seisenberg in Unterkrain. Die übrigen im Jahre 1888/89 eingetretenen Schüler, nämlich Bregar Johann aus Kob bei Grosslaschiz in Unterkrain, Modrijan Johann aus Planina in Innerkrain und Umek Franz aus Hrib bei Oberlaibach in Innerkrain sind nicht in den zweiten Jahrgang aufgestiegen, denn die zwei erstgenannten verliessen schon am 9ten September 1889 die Anstalt, der letztere trat bereits am 26. Juli aus, weil er zum Militär assentirt wurde. Hladnik Ignaz trat ebenfalls vor Jahresschluss, nämlich am 27. September 1890 wegen der Militärdienstpflicht aus, er hat jedoch früher noch die Prüfung aus sämmtlichen Gegenständen mit Auszeichnung abgelegt. Kuralt Peter ist von der Direction über Ermächtigung des löblichen Landesausclmsses am 9. Mai 1890 von der Anstalt ausgeschlossen worden. Von den Schülern des I. Jahrganges traten während des Jahres aus: Petrič Leopold am 21. November 1889, Pogačnik Anton am 11. März 1890, Karlovšek Franz am 24. Juni 1890 und Hrovatin Anton am 1. August 1890. Die Anstalt zählte somit zu Beginn des Schuljahres 1889/90 24 Schüler, am Ende desselben aber nur noch 18. Von den Schülern des I. Jahrganges waren Zahlzöglinge: Favetti, Hrovatin, Škofič, Kos und Kocjan. Pogačnik war bis zum 6. März zahlender Schüler, später hat ihm der löbliche Landesausschuss ein Stipendium verliehen, in dessen G-enusse er jedoch nur fünf Tage stand, da er, wie bereits erwähnt, wegen Todfalles seines Vaters am 11. März aus der Schule trat. Die übrigen Schüler hatten Landesstipendien. Von den Schülern des II. Jahrganges waren zahlende: Vehovec, Radelj, Kuralt, Finz und Bezenšek. Pezdirec war bis zum lten Februar 1889 Zahlzögling, hierauf hat ihm der löbliche Landesausschuss ein Stipendium verliehen, welches er jedoch nur bis zum 6. März 1890 behielt, mit welchem Tage ihm dasselben wegen un* anständigen Benehmens vom löbl. Landesausschusse entzogen wurde* Hladnik war bis zum 1. November 1889 Zahlzögling, weiterhin aber Stipendist. Alle übrigen Schüler des II. Jahrganges waren Stipendisten. Die öffentliche Prüfung fand am 27. Oktober statt, wobei Herr Landesausschussbeisitzer Dr. Josef Vošnjak und Herr Land-tagsabgeordneter k. k. Bezirksrichter Franz Višnikar den löbl. Landesausschuss vertraten. Die hohe k. k. Regierung wurde durch den Regierungsconcipisten Herrn Otto Detela vertreten. Im Schuljahre 1890/91 sind neu eingetreten: 1.) Černe Anton aus Tomaj im Görzischen. 2.) Janša Johann aus Lengenfeld in Oberkrain. 3.) Lavrenčič Paul aus Oberfeld bei Wippach in Innerkrain. 4.) Peräina Martin aus Hl. Kreuz bei Littai in Unterkrain. 5.) Pristav Johann aus Selo bei Breznica in Oberkrain. 6.) Rant Johann aus Kerschdorf bei Kropp in Oberkrain. 7.) Šinkovec Franz aus Dobrava bei St. Kanzian in Unterkrain. 8.) Zabret Blasius von Britof bei Predassel in Oberkrain. 9.) Žvanut Eduard von Losize bei St. Veit ob Wippach. B. Lehrpersonale des Schuljahres 1889/90: a) Ständige Lehrer: Richard Dolenc, Director. Wilhelm Rohrmann, Adjunkt. Bartholomäus Öerne, dritter Lehrer. b) Hilfslehrer: Dr. Josef Marinko, k. k. Gymnasialprofessor in Rudolfswerth, als Religionslehrer. Otmar Skale, k. k. Bezirksthierazt, als Lehrer der Thierheilkunde. P. Ottokar Aleš, Franziskaner und Lehrer in Rudolfswerth, der im Jahre 1889/89 den Schülern den Gesangsunterricht gratis ertheilte, ist zurückgetreten. Lehrplan für den Wintercurs vom 1. November bis Ende April. rO CO CD CD CD ►H ►H O oo 00 00 00 00 00 00 00 00 o CD CD CD -< ►H cS) © o o o o 00 OS o Oi CO faß CO 02 Sb P. CO ►H 02 CO 02 ‘) Die deutsche Sprache ist nicht obligat. Bei den praktischen Arbeiten gab der Wirtschafter Anton Božič, der Gärtner Johann Weble und der Winzer Georg Pelko den Schülern die Anleitung. D. Der Volksschullehrercurs. Derselbe begann am 7. August und dauerte bis einschliesslich 27. August. Während dieser Zeit waren die Schüler auf den Ferien. In den Lehrercurs wurden folgende 15 Lehrer aufgenommen: 1.) Albrecht Lukas in Ledine. 2.) Andolšek Bernard in Mitterdorf. 3.) Bregar Josef in Kronau. 4.) Dimnik Jakob in Adelsberg. 5.) Hrovat Rudolf in Nussdorf. 6.) Jeglič Franz in Lengenfeld. 7.) Kolbesen Albert in Altenmarkt bei Pölland. 8.) Likozar Anton in Goritsche. 9.) Novak Josef in Dobrava. 10.) Dr. Romich Thomas in Gurkfeld. 11.) Rojina Franz in Kolovrat. 12.) Schiffer Franz in Altenmarkt bei Laas 13.) Schober Johann in Čermošnic. 14.) Turk Johann in Vigaun. 15.) Zaman Franz in Ubelsko. Am 18. August als am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers betheiligten sich der Director, der Adjunkt und der dritte Lehrer mit sämmtlichen Volksschul-Lehrern am Festgottesdienste in der Pfarrkirche zu St.-Michael. Ueber den Erfolg dieses Lelirercurses hat die Direction dem löblichen Landesausschusse einen besonderen Bericht vorgelegt. E. Kurse für die Veredlung von amerikanischen Reben und Obstbäumen. In folge Auftrages des löblichen Landesausschusses begab sich der Director in den Pfingstfeiertagen in das Wippacherthal, woselbst er am 26. Mai vormittags in St.-Veit und nachmittags in Slap einen Vortrag über die Veredlung von amerikanischen Reben im grünenden Zustande hielt. In St.-Veit gab es sehr wenige Zuhörer, weil das Gemeindeamt die Verlautbarung des Vortrages unterliess; in Slap hingegen war die Theilnahme eine sehr grosse. Mit Bewilligung des löblichen Landesausscliusses begab sich ferner der Director am 14. April in die nächstgelegenen Gemeinden St.-Peter und St.-Margarethen, wo er die Bevölkerung für die Veredlung von Marillen und Reineclauden aneiferte und sie unterwies, wie dies mit dem besten Erfolge ausgeführt werden kann. Bei dieser Gelegenheit vertheilte der Director auch mehrere hundert Marillen und Reinclauden- Propfreiser, deren Bezug von Wippach der löbliche Landesausschuss bewilliget hatte, unentgeltlich unter die Zuhörer und desgleichen auch Propfreiser des einheimischen Wachsapfels. An diesen beiden Orten war die Theilnahme eine sehr lebhafte und der Erfolg ein ganz günstige]-, denn die Zuhörer zeigten grosses Interesse für die Sache und griffen sehr nach den Propfreisern. F. Excursionen. Am 1. Mai begaben sich der Adjunkt und der dritte Lehrer mit sämmtlichen Schülern zu Fuss über Werschlin nach Luegg und von da nach Breitenau und nach Unterstrascha, wo sie vom Director erwartet wurden. Am Nachmittage des nämlichen Tages begaben wir uns alle nach Töplitz, avo die Schüler ein Bad nahmen. Eine grosse Excursion wurde vom Director, Adjunkten, dem dritten Lehrer und sämmtlichen Schülern am 25. und 26. Juni unternommen. Bei dieser Gelegenheit wurde der Grossgrundbesitz der Frau Hočevar in Neudegg, jener des Grafen Barbo in Kroisenbach und scldiesslicli der Grossgrundbesitz und namentlich die musterhaft bestellten entwässerten und bewässerten Wiesen des Baron Berg in Nassenfuss besichtiget. Diese Excursion war sehr lehrreich und wir wurden überall sehr freundlich empfangen. Am 14. September begab sich der Director mit dem Adjunkten und allen Schülern nach St.-Barthelmä zu der dortselbst stattflndenden Pferdeprämiirung und dem Wettrennen. Zur Erntezeit giengen alle Zöglinge mit dem Adjunkten auf die nahegelegene Besitzung des H. Karl Germ in Weinhof zur Besichtigung der Getreideschneidemaschine. Während des Lehrercurses unternahm der Director mit sämmtlichen Lehrern einen Ausflug nach Pechdorf und gleichzeitig auf den Stadtberg. Beim Nachhausegehen sind wir von einem heftigen Sturmwetter überrascht worden. G. Prüfungen. a) Die Lehrerprüfung fand am 27. August von 9—12 Uhr vormittags statt. Der löbliche Landesausschuss wurde durch Herrn dr. Albin Poznik, k. k. Notar in Rudolfswert und die hohe Regierung durch Herrn Friedrich Ritter von Schwarz, k. k. Bezirkshauptmann in Rudolfswert, vertreten. An derselben nahm auch der Landtags- und Reichsrathsabgeordnete Herr Professor Franz Šuklje theil. Nahezu die Hälfte der Lehrer hat nicht besonders gut entsprochen. b) Die Prüfung der Anstaltszöglinge wurde am 27. Oktober abgehalten. Der löbliche Landesausschuss wurde hiebei wie bereits erwähnt, durch den Landesausschussbeisitzer Herrn dr. Josef Vošnjak und die hohe Regierung durch. Herrn Otto Detela, k. k. Regierungsconcipisten in Rudolfswert, vertreten. An derselben betheiligte sich auch der Landtags- und Reichs-raths-Abgeordnete Herr Professor Franz Šuklje und andere. H. Besucher der Anstalt. Ausser den genannten Herren, die bei den Prüfungen zugegen waren, besuchte im Monate September der Herr Landeshauptmann dr. Josef Poklukar die Anstalt. I. Lehrmittel. Die Schule ist auf 14 Zeitungen (slovenische und deutsche) abonniert, welche auch von den Schülern gelesen werden. Bücher wurden folgende angeschafft: Hoos „Handbuch des stilistischen Unterrichtes für landwirtschaftliche Fortbildungsschulen“; Simon Gregorčič, „Gedichte“ I. und II. Theil; „Preširen-Gedichte“; Jurčič’s Werke, „Stariši podpirajte šolo“ II. Bände und „Volkslegenden“ IV. Bände; Balt-hausen, „Kleiner Atlas der Krankheiten des Obst- und Weinbaues“, IV. Bände; H. Rigents „Landwirtschaftliche Buchführung“; Marchet, „Das Rechnen des Landwirtes“. Auch für die Bienenzucht sind einige Lehrmittel angeschalft worden (3 fl. 69 kr.). Für den bota- nischen Garten sind 114 Aufschriften besorgt worden, dieselben sind in slovenischer, deutscher und lateinischer Sprache auf ’apier gedruckt, verglast und in Blechrahmen eingefasst. Chemikalien sind nur um 1 fl. 75 kr. angekauft worden. K. Ausstellungen. Die Anstalt betheiligte sich an der grossen land- und forstwirtschaftlichen Ausstellung in’Wien und beschickte dieselbe mit einer Illustration des Schlosses und einer Skizze der Schulrealität Stauden. Beide Zeichnungen wurden vom Adjunkten Rohrmann angefertiget. Ferner wurde dieselbe mit einer Gruppenphotographie des Lehrper-sonales und der Anstaltsschüler, mit einer Photographie der Schul-requisiten, der Lehrmittel, des Viehes, weiters mit Zeichnungen der Schüler beschickt, welche letztere in den Ausstellungsberichten landwirtschaftlicher Zeitungen durch Fachmänner besonders hervorgehoben wurden. Auch betheiligte man sich an derselben durch eine Fisolen- und Getreidecollection und durch Modelle von Gerätschaften. II. Wirtschaftsbericht. A. Weinbau. Am Stadtberge wurde mit grossen Schwierigkeiten die erste neue Weingartenabtheilung oberhalb des Weinbergkellers ausgeführt, nämlich in ihrer ganzen Ausdehnung 80 cm tief rigolt und mit 2 m hohen Stützmauern umgeben. Diese Weingartenabtheilung hat einen Flächeninhalt von 2254-25 m2 oder 22 a 54 m2 oder 0’225 ha. Die Gesammtlänge der Stützmauern beträgt 115 Kurrentmeter. Man hatte mit sehr grossen Schwierigkeiten zu kämpfen, weil der Boden ungemein felsig ist, und weil die Arbeiter gegen Schluss der Arbeit zu streicken begannen. Solange es anderwärts noch keine Arbeit gab, kamen täglich genug, mitunter sogar zu viele Taglöhner und zwar ohne die richtigen Werkzeuge in die Arbeit; sobald jedoch in den Weingärten und Feldern die Arbeit begann, liessen sie sich sogar durch Bitten nicht bewegen in die Arbeit zu treten. Die Rigolung und das Planieren wurde gegen Taglohn, die Stützmauern aber im Akkordwege, zu 60 kr. per Kurrentmeter ausgefülirt. Für die Stützmauern wurde ein Betrag von 71 fl. 10 kr. für das Rigolen, Uebertragen der Steine, Verschüttung, daun für das Planieren sammt Pulver und Reparatur der Werkzeuge im Ganzen ein Betrag von 295 fl. 91 kr. oder 13-02 kr. per m2 verausgabt. Mit Rücksicht darauf, dass der Boden derart felsig war, dass es fast sehr gewagt erschien mit der Rigolung beginnen zu wollen, und in Berücksichtigung des Umstandes, dass die hiesige Landbevölkerung eine solche Arbeit noch nie gesehen, geschweige denn sich mit derselben je befasst hat, und endlich in Berücksichtigung dessen, dass die hiesigen Arbeiter überhaupt zu den schlechtesten gezählt werden müssen, kann diese Arbeit nicht einmal als theuer angesehen werden. Der Winzer Georg Pelko hat sich bei dieser Arbeit in der That als einen ausdauernden, eifrigen und tüchtigen Arbeiter erwiesen. Die Direction beantragte deshalb beim löblichen Landesausschusse die Erhöhung der Löhnung des Pelko von monatlichen 12 fl. auf 15 fl., welchem Antrage der löbliche Landesausschuss auch seine Zustimmung ertheilte. Dieser Weingarten wurde mit 200 Schnittreben von direct producierenden amerikanischen Othello- und Huntingtonreben bepflanzt, welche aus dem ärarischen amerikanischen Weingarten in Landstrass bezogen wurden, der Rest aber tlieils mit einheimischen Riparia, theils mit Yorkmadeira-Schnittreben, die mit Propfreisern der blauen Zimmttraube und Köblmos und des Ruländer veredelt wurden. Die Huntington- und Othello-Schnittreben haben sehr gut gegriffen, namentlich die ersteren, die schon Trauben ansetzten. Die Trauben waren sehr klein, wurden vollkommen reif und hatten eher einen Schwarzbeeren- als Weintraubengeschmack. Von den veredelten Propfreisern haben fast keine gegriffen, obwohl die Direction hiebei die grösste Aufmerksamkeit und Mühe anwandte. Die Schnittreben wurden von den Schülern zu Hause in der Arbeitsstube nach englischer Art veredelt. Dieselben wurden alsdann in Moos eingelegt, in Kisten verpackt und auf einem Federwagen nach dem Stadtberge gebracht und mit aller Vorsicht iu die Calusgrube gestürzt. Sobald sie zu wurzeln begannen, wurde mit der grössten Vorsicht zum Aussetzen geschritten. Beim Herausnehmen aus der Grube wurde jedoch zum grössten Erstaunen die Wahrnehmung gemacht, dass sich in Folge heftiger Regengüsse in der Grube Wasser angesammelt hat, in welchem die Edelreiser lagen und da- durch verdarben d. h. zu faulen begannen. Sie sind jedoch dessenungeachtet ausgesetzt worden, es haben aber nur die wenigsten gegriffen, nämlich kaum 15% und noch diese nur infolge dessen, weil die Propfreiser oberhalb der Veredlungsstelle Wurzel gefasst haben. An den Veredlungsstellen selbst aber waren die Propfreiser und die Unterlagen verfault. Im Jahre 1891 wird diese Weingarten-abtheilung vom Neuen und zwar mit Schnittreben von 12 Sorten der direct producierenden amerikanischen Reben besetzt werden, welche bereits im Herbste zu sehr hohem Preise von der Freiherr Ritter de Zahonyschen Gutsverwaltung in Monastero im Küstenlande gekauft wurden, theils aber mit einheimischen, in der Hand veredelten amerikanischen Wurzelreben der Solonis und theils mit einheimischen in der Hand veredelten Riparia- Schnittreben. Die gesammte Veredlung wird mittelst der sogenannten Korkveredlung vorgenommen werden, nur mit dem Unterschiede, dass anstatt der echten Korke Maiskolben werden verwendet werden. Längs der Stützmauern sind zwei Reihen Marillenbäume gesetzt worden, welche zwar alle gegriffen haben, jedoch im Winter, obwohl sie sehr gut befestiget waren, vom Schnee stark beschädiget wurden, einige aber auch dem Froste erlagen. Zwischen die Reben wurden Wippacher Zwergfisolen eingesäet, welche aber wegen zu grösser Dürre nicht besonders gut geiathen sind. Beim Herannahen des Herbstes gieng die Direction nicht mehr an die Bildung der zweiten Weingartenabtheilung (Terasse), denn vorerst war hiezu kein Kredit mehr vorhanden, da derselbe sogar um 39 11. überschritten wurde, übrigens aber auch die Witterung keine günstige war. Die Direction hat den festen Entschluss gefasst, eine solche Arbeit wie das Rigolen der ersten Abtheilung gewesen ist, nie mehr in einem solchen Umfange in die Hand zu nehmen, denn die Schwierigkeit der Arbeit an und für sich und namentlich die Gewissenlosigkeit der hiesigen arbeitenden Klasse verursachte ihr grosse Sorgen. Die Herstellung einer halben Abtheilung per Jahr wird hinlänglich genug oder noch gar zu viel sein, wenn einmal mit dem Baue der Unterkrainer Eisenbahnen begonnen werden wird. Nahezu in der Mitte des alten Weingartens unterhalb des Weinbergkellers wurde durch Vergrubung der Reihensatz hergestellt und stark gedüngt. Diese Vergrubung ist vortrefflich ausgefallen, da die Seilklinge von den Engerlingen gar nicht beschädigt wurden, Die Schnittarbeit im ganzen Weingarten sowie auch die zweimalige Besprengung mit der Millardets-Flüssigkeit (auf je 88 Liter Wasser werden 4% Kupfervitriol und 8% Kalk genommen) wurde von den Zöglingen besorgt, wobei verschiedene Bespritzungsapparate gebraucht wurden, nämlich zwei System Samassa, zwei Fratelli Ucelli, ein System Candeo und ein französisches System. Ausserdem wurden auch zwei Spritzbutten (Spritzkübel) yon Rieh. Dol6nc verwendet, von welchen allen, die Spritze nach dem Systeme Candeo entschieden die besten Dienste geleistet hat. Die von Slap gebrachten Spritzen (Fratelli Ucelli und eine französische) können nicht mehr gebraucht werden, während man mit jenen nach dem Systeme Samassa nur mit klarem Wasser anstandslos die Bespritzung vornehmen kann, sobald jedoch Kalk dazu kommt, versagen dieselben selbst bei der grössten Aufmerksamkeit den Dienst, und sobald sie versagen, sind sie auch verdorben. Die Rieh. Dolenc’sche Spritzbutte leistet bei niedrigen, namentlich in Reihen gesetzten Reben sehr gute Dienste, weil die Arbeit möglichst schnell vor sich geht, nur wird etwas mehr Flüssigkeit gebraucht als bei den anderen Bespritzungsapparaten. Der Erfolg war ein vorzüglicher, denn die Reben verloren gar kein Laub und die Trauben gelangten vollkommen zur Reife, so dass der Most einen Zuckergehalt von 16% erreichte. Alle abgelesenen Trauben wurden heimgebracht und aus denselben dreierlei Weine hergestellt, nämlich gewöhnlicher weisser, Zelenika und schwarzer Wein. Im Ganzen wurden zwar nur 2165 Liter Wein erfechst, allein die Qualität war eine sehr gute. Die Weintreber wurden zur Herstellung des Getränkes für Schüler und Dienstboten, des sogenannten petiotisirten Weines, theilweise aber auch zur Bereitung von Weintreberkraut verwendet. Ueberdies wurden die Treber auch zur Bereitung von Essig im Sommer aufgehoben. Der Stadtberg wurde vom Hagel zwar nicht getroffen, wohl aber verursachte der Schnee einigen Schaden an den Reben, der an mehreren Stellen so hoch gefallen war, dass nicht einmal ein Pfahl aus demselben herausragte. Ein ziemlich grösser Schaden wurde auch von den Hasen angerichtet. Nach Pechdorf (Cerovec) wurden unmittelbar nach der Weinlese, wo der Weg in Folge der Dürre noch gut befahrbar war, zwölf Fuhren Dünger geschafft, welcher sogleich zur Vergrubung möglichst vieler Reben in „Dolgo“, sowie am oberen und mittleren Theile des Weingartens behufs Verdichtung desselben verwendet wurde, um selben auf diese Weise in einen möglichst guten Stand zu setzen. Ausser Dünger wurden zu diesem Zwecke auch Laubpauschen, soviel man an den Grenzen des Weingartens aufbringen konnte, verwendet. Wo keine Heben zur Vergrubung vorhanden waren, wurden Wurzelreben von einheimischen Beben untersetzt. Vor dem Eintritte des Winters Avurden auch in dem aufgelassenen, westlich gelegenen Theile des Weingartens, wo noch keine Kastanienbäume standen, 120 zu Im breite und 60cm tiefe Gruben zur Anpflanzung von 60 Stück Aepfel- und ebensoviel Zwetschkenbäumen ausgehoben. Die Einsetzung selbst wird erst im Frühjahre 1891 vorgenommen werden. Zur Winterszeit wurden von den Knechten 68 Fuhren Üompost in den amerikanischen Weingarten in „Krivlja“ zur Düngung der ersten amerikanischen (Yorkmadeira-) Abtheilung geschafft. York-madeira verspricht nicht viel und wächst namentlich im schweren Lehmboden sehr langsam, im Mergelboden ist das Wachsthum viel üppiger. Im Uebrigen wurde der Weingarten recht gut bearbeitet und namentlich zweimal gegen Peronospera bespritzt, was einen noch besseren Erfolg hatte als am Stadtberge. In Cerovec wurden 100 Liter gewöhnlichen Weines guter Qualität, welcher jedoch vom sogenannten ahornblättrigen Wippacher einen eigenthiimlichen Geruch hat, und zwei Bouteillen amerikanischen Weines der Yorkmadeira-Rebe erfechst. Letzterer ist ein sehr guter, dunkelrother Wein, der lebhaft an einen guten Karstner Teran erinnert. Der gewonnene Wein wurde mit dem Apfelmoste vermischt, wodurch man einen sehr schmackhaften Tafelwein erhielt. Auf die Weintreber wurde der Rest des Aepfelmostes gegossen und dadurch ein Getränke erzeugt, welches von einem guten echten Weine nur schwer zu unterscheiden ist. Die beim Schlosse unter den Harfen beabsichtigte Eindüngung der zweiten Abtheilung des amerikanischen Weingartens konnte nicht ausgeführt werden, da uns der Compost ausgieng; aber auch ohnedies hätte die Arbeit nicht vollführt werden können, da wegen des frühzeitigen Winters keine Zeit mehr im Herbste übrigblieb. Der Wuchs der amerikanischen Reben war ein sehr üppiger, solange dieselben nicht vom Hagel erbärmlich zugerichtet wurden. Auch alle ausgefiihrten Versuche der Griinveredlung zerstörte das Hagelwetter. Die Grünveredlung versprach übrigens selbst vor dem niedergegangenen Hagel wenig Erfolg, was hauptsächlich der grossen Hitze zuzuschreiben ist. Amerikanische Schnittreben wurden 17.000 Stück gewonnen und über Antrag des löblichen Landesausschusses fast alle unentgeltlich an die Weingartenbesitzer grösstentheils nach Wippach abgegeben, die übriggebliebenen aber in der Abtheilung der Obstsaatschule eingesetzt, wo sie aber wegen der zu starken Hitze nur schlecht Wurzel gefasst und noch schlechter gewachsen sind. Von den a' s der Rebschule genommenen Wurzelreben wurden die europäischen am Stadtberge und im Pechdorfe verbraucht, einige aber verkauft. Dasselbe geschah auch mit den amerikanischen, von denen viele infolge Weisung des löblichen Landesausschusses unentgeltlich abgegeben wurden. Längs der Garten- und Saatschulmauer wurden behufs Herstellung eines Rebenspaliers viele in der Hand veredelte amerikanische Wurzelreben eingesetzt, die jedoch sehr schlecht gegriffen haben und selbst diese noch von der Dürre und dem Hagel vernichtet wurden. B. Obstbau. Im Aepfel-Obstgarten vor dem Schlossgebäude wurden zwischen sämmtlichen Reihen von Aepfelbäumen Zwetschken gesetzt, so dass zwischen je zwei Aepfelbäumen ein Zwetschkenbaum zu stehen kommt. Die Zwetschkenbäume wurden, insoferne die auf dem an-staltlichen Boden namentlich die in Cerovec herausgenommenen nicht hinreichten, gekauft. Im Frühjahre wurden sämmtliche Aepfel-bäume dieses Obstgartens mit Asche gedüngt, was jedoch infolge der Dürre fast ohne Wirkung blieb. Im Winter aber wurden noch 40 Fuhren Compost beziehungsweise Schlamm aus der Pfütze unterhalb des Dünghaufens in dem erwähnten Obstgarten zu dem Zwecke geschafft, um im Frühlinge einem jeden Baume eine Trage hievon zu geben und an den Baumscheiben zu vergraben. Sollte das Wachsthum der Bäume auch dadurch nicht gehoben werden, so wird die jetzige Wiese zwischen den Bäumen wieder in Aecker umgewandelt werden müssen. Uebrigeus trägt am schlechten Gedeihen der Bäume auch der in hiesiger Gegend herrschende strenge Winter Schuld. Es ist Thatsache, dass infolge des strengen Winters an den Baumstämmen dieser Anpflanzung Frostplatten entstehen (die Rinde erfriert), welche den Baum zu Grunde richten. Dies ist nur bei den Aepfelbäumen der Fall, während die Zwetschkenbäume vortrefflich gedeihen, In der Obstsaatschule wurde ein Theil mit gekauften Aepfel-und Birnenkörnern besäet, die aber gar nicht keimten, weil der Same zu alt und keimunfahig war. Zu Hause konnte kein Samen gewonnen werden, nachdem es im Jahre 1889 gar kein Obst gab. Um die einzelnen Abtheilungen Nr. II. der Saatschule wurden Johannisäpfel mit Propfreisern der feinsten Tafeläpfel veredelt, von welchen Veredlungen aber sehr viele nicht gelungen sind, weil die Engerlinge die Unterlagen zerstört haben. Dies war sogar bei den Birnen (auf Quitten veredelt) der Cordonabtheilung Nr. I. der Fall, am meisten jedoch bei den pickirten Wildlingen der einzelnen Abtheilungen der Saatschule. Tauseude von pickirten und nicht-pickirten Wildlingen haben die Engerlinge vollkommen vernichtet. Was den Engerlingen übriggeblieben ist, zerstörte der Hagel, auf welchen noch der frühzeitige Schnee folgte, der die Wildlinge (diese waren noch grün) gebrochen und gespalten hat. Die Hasen haben keinen Schaden an denselben angerichtet, weil die ausgewachsenen Bäumchen im Spätherbste herausgenommen wurden, die nicht ausgewachsenen aber den ganzen Winter hindurch unter dem Schnee lagen. Hingegen sind die Birnbaum-Cordonen der Saatschule sehr arg von den Hasen beschädiget worden, indem dieselben, obwohl genügend angestrichen, grösstentlieils bis an den Boden abgenagt wurden. Längs des Hauptweges unterhalb des Gemüsegartens wurde eine Reihe Winter-Gold-Parmänaäpfel gesetzt, welche mit Propfreisern vom Aepfelsortiment veredelt wurden. Desgleichen wurden auch längs des Weges von Stauden nach St. Michael Parmänen gesetzt, die nicht weiter veredelt werden. Diese sind zwar alle gut angewachsen, doch der Hagel und insbesondere die anhaltende Dürre haben auch bei denselben grossen Schaden angerichtet. Die aufgezogenen Bäume der Tafel I. der Saatschule wurden im Herbste herausgenommen und verkauft; die im Herbste nicht verkauften und für die eigene Anpflanzung nicht benöthigten Bäumchen (für Pechdorf 60 Aepfelbäume) konnten des frühzeitigen Schneefalles halber nicht mehr ausgegraben und über den Winter im Garten vergraben werden. Der frühgefallene Schnee (in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober) hat die Bäume der ersten Tafel, wiewohl selbe vom Hagel arg zugerichtet waren, verhältniss-massig nicht stark beschädiget. Ein grösserer Schade wurde auf dieser Tafel den Aepfel- und Birnbäumen von den Umu zugefugt, 2 obwohl die Stämme zweimal angestrichen wurden und um die Baumschule herum den Hasen Klee als Futter gelegt wurde. Die Nüsse aber sind infolge des strengen Winters, soweit sie aus dem Schnee herausragten, erfroren. Auf der Tafel II. wurde an den ausgewachsenen Kirsch- und Aepfelbäumen die zweite Veredlung vorgenommen; die Zwetschken auf dieser Tafel wurden sämmtlich mit Marillen und Reineclauden veredelt. Engerlinge, Hagel, Schnee, Hasen und der strenge Winter (nicht nur Nuss-, sondern auch ßirn- und insbesondere Kirschbäume sind erfroren) verursachten, dass im Frühjahre 1891 auf dieser Tafel keine Bäume zu veredeln sein werden, obwohl sämmtliche schon im Jahre 1890 hätten veredelt werden müssen. Um diese Tafel wurde die Anpflanzung des Apfelsortiments fortgesetzt und zwar wurden Parmänen gesetzt und sofort mit Propfreisern vom Sortiment veredelt. Der Hagel und namentlich der strenge Winter vernichtete diese Arbeit fast zur Hälfte. Alle Unglücksfälle, von denen diese Tafel und die ganze Baumschule getroffen wurde, werden zur Folge haben, dass der regelmässige Turnus in der Baumschule eine Verspätung von einem oder gar zwei Jahren erleiden wird. Auf der III. im Jahre 1889 angelegten Tafel, die eben im erwähnten Jahre prächtig gedieh, richteten die Engerlinge die Hälfte der Bäume zu Grunde. Durch fleissiges Begiessen wurde der grossen Dürre zwar abgeholfen, allein Hagel, Schnee, Hasen und der strenge Winter richteten dieselbe schrecklich zu. Auch um diese Tafel wurde ein Sortiment von Aepfelbäumen angepflanzt, die jedoch vom gleichen Schicksale ereilt wurden wie jene der II. Tafel. , Die zur Winterszeit des Jahres 1889 rigolte IV. Tafel wurde im Frühlinge angepflanzt. Die Anpflanzung ist bis zur eingetretenen Dürre vortrefflich gediehen. Um sie vor der letzteren zu retten, wurde die ganze Anpflanzung dreimal begossen. Der darauf folgende Hagel und Schnee aber vernichteten sie vollends. Fast sämmtliche Bäumchen werden im Frühjahre 1891 am Boden abgeschnitten und mittelst der Sommerveredlung — Oculation — neuerdings veredelt werden müssen. Der Mensch muss wohl eine aussergewöhnliche Energie be* sitzen, wenn er auf einem derartigen Terrain, wie das hiesige, eine Baumschule errichtet. Felsen gab es so viele, dass mehrere hundert Fuhren aus einer einzigen Abtheilung gesprengt werden mussten, die Arbeiter sind Taugenichtse und über alle Massen trotzköpfig und überdies noch so viele Unglücksfälle in einem Jahre. Damit die Hasen in Zukunft die Baumschule nicht mehr beschädigen werden, wird die Direction dem löblichen Landesaus-schusse den Antrag stellen, dass dieselbe in ihrem ganzen Umfange mit einem Drathnetze umfriedet werde. Dies wird zwar eine grosse Auslage erheischen, aber die ist unvermeidlich. Längs des Weges von Stauden nach St. Michael, sowie längs des Weges von Stauden zur Viehtränke am Bache wurden noch vor dem Winter 237 Gruben im Akkordwege — zu 5 kr. per Stück — behufs Anpflanzung von Birnbaum- beziehungsweise Nussbaumalleen ausgehoben. Im Birnbaum-Obstgarten unter den Harfen wurden die zu Grunde gegangenen Zwetschkenbäume durch neue ersetzt, die jedoch der strenge Winter wiederum fast gänzlich vernichtete. Die Birnbaum-Spaliere im Garten hat der Schnee fast alle gebrochen und grösstentheils vollständig vernichtet, desgleichen auch die aufgewachsenen Obstbäume namentlich die Zwetschkenbäume zu Hause, in Pechdorf und am Stadtberge. Obst gab es im Jahre 1890 wenig. Zu Hause ist eine kleine Quantität Aepfel erfechst worden, die jedoch in Folge der Beschädigung durch den Hagel nur zur Mostbereitung und Gewinnung von Samen verwendet wurden. Zwetschken gab es in der Umgebung von Stauden und desgleichen in Pechdorf gar keine. Aus den am Stadtberge er-fechsten Zwetschken wurden 16 Liter Slivovitz erzeugt. C. Ackerbau. Auf dem Acker Parzelle Nr. 349/1 und 349/2 befand sich Lu-zernerklee und die unglückliche Forstsaatschule. Der Luzernerklee wurde, als der Schnee noch gelegen ist, mit gutem Erfolge mit Mistjauche begossen. Die Forstsaatschule wurde im Frühlinge von der Umzäumung befreit und für die Buchweizensaat aufgepflügt. Auf diese Weise wurde mit Bewilligung des löblichen Landesaus-schusses doch endlich diese Saatschule abgeschafft, die mit Rückgicht auf die übrige Schulwirtschaft sich fast lächerlich präsentierte, und infolge dessen diese ganze Parcelle wieder in einen, den achten Acker des grossen Turnus umgewandelt. Zur Buchweizensaat wurde j* diese Parcelle mit japanischen Buchweizen besäet. Nachdem aber letzterer bald nach der Aussaat vom Hagel gänzlich vernichtet wurde, wurde er unterackert und dann abermals und zwar zum erstenmale mit der Graret’schen Säemaschine Buchweizen angebaut. Der Anbau mit der Saemaschine ist vollkommen gelungen, so dass wir in Hinkunft stets dabei bleiben werden. Die Dürre hat zwar dem Buchweizen bedeutend geschadet, doch wurde an dieser Parcelle wenigstens der für das nächste Jahr erforderliche Samen erfechst, während ein später angebauter von der Dürre vollkommen vernichtet wurde. Unmittelbar vor dem Winter wurde auf den ganzen Acker Dünger aufgeführt und unterackert und so für die Kartoffelsaat des Jahres 1891 vorbereitet. Da der Luzernerklee-Acker mit einem Vierer-Gespann aufgeackert wurde, so mussten ein Paar Ochsen ausgeliehen werden. Auf der nächstgelegenen Parzelle Nr. 351 wurde Runkelrübe, gelbe Rübe und Kraut angebaut. Die Ackerparzelle Nr. 347/4 wurde ganz mit Kartoffeln der drei Sorten Onäyda, Magnum bonum und Rosen-Kartoffeln angebaut. Die Onäydasamen wurden von der k. k. Landwirtschaftgesellschaft in Laibach angekauft. Die Kartoffeln wurden grösstentheils auf dem im Herbste untergeackerten Dünger angebaut, insoferne er jedoch damals nicht zur Verfügung stand, wurde er im Winter auf den Schnee nachgeführt. Angebaut aber wurden dieselben mittelst des Marquers reihenweise und sobald sie aufkeimten, wurde die Erde aufgelockert und dann mit dem Häufelpfluge um die Pflanzen aufgeschüttet. Trotzdem, dass ein bedeutender Theil der Samen von Engerlingen vernichtet oder doch wenigstens geschädiget wurde und trotz der grossen Dürre und dem Hagel, der die Kartoffeln bis zur Unkenntlichkeit zusammangestampft hatte, sind dieselben desunge-achtet, namentlich die Onäyda, vortrefflich gerathen, so dass es viel Arbeit kostete, bis sie eingeheimst wurden. Der Erlüss für verkaufte Kartoffeln betrug über 300 fl., ausserdem aber wurden selbe noch als Schweinfutter verwendet und für den Anbau reserviert. Nachdem die Kartoffeln herausgenommen worden, wurde der Acker wegen der grossen Dürre im Spätherbste aufgepfliigt und mit der Säemaschine Winterrogen gesäet. Die Saat gedieh prächtig, wurde jedoch im Winter fast vollständig vernichtet, indem sie der Fäulnis unterlag. Auf dem Acker Parz. Nr. 347/3 wurde Duppauerhafer mit der Hand angebaut, welcher prächtig wuchs, sodann aber vom Hagel derart zugerichtet wurde, dass mau ihn schon abzumähen begann. Später wurde er demnach stehen gelassen und entwickelte sich ziemlich gut; insoweit er aber durch den Hagel gelitten hat, wurde von der Versicherungsgesellschaft eine Entschädigung geleistet. Unmittelbar vor dem Winter wurde dieser Acker gepflügt, im Winter auf den Schnee Dünger aufgeführt und so für die Futterrunkelrübe für das Jahr 1891 vorbereitet. Auf dem Acker Parz. Nr. 347/2 wurde gewöhnlicher frühzeitiger Kukuruz mittelst der Garet’schen Maschine und zwar nach dem steierischen Klee des Jahres 1889 ohne alle Düngung gesäet. Die an und für sich etwas zu schüttere Ansaat wurde von Engerlingen vernichtet, die bereits aufgewachsenen Stengel wurden dann von der Maiswurzellaus befallen, hierauf hat wiederum der Hagel das Seinige gethan und schliesslich sind die zerschlagenen Stengel noch vom Sturmwinde grässlich gebrochen worden. Die natürliche Folge davon war, dass nur wenig und schlechter Kukuruz erfechst wurde und dies umsomehr, weil er auch durch die Dürre stark gelitten hat. Bearbeitet wurde derselbe mittelst Zugviehes. Auf dem Acker Parz. Nr. 347/1 wuchs steierischer Klee und nur längs des Weges Incarnatklee, weil uns der Same für den steierischen Klee ausgegangen ist. Der Incarnatklee ist sehr gut gerathen und ebenso die erste Mahd des steierischen Klees, die zweite verdarb der Hagel und die dritte wäre ebenfalls sehr ausgiebig gewesen, Avenn keine Dürre eingetreten wäre. Nach dem Incarnatklee wurde echter gelber Cinquantinmais, der in Aquileja im Görzischen angekauft wurde, gesäet. Ungeachtet der Dürre gedieh er im Allgemeinen sehr gut und gelangte vollkommen und verhältnismässig frühzeitig zur Reife. Der steierische Klee wurde im Herbste unterackert, der Cinquantinoacker etwas gedüngt und so für die Kukuruzsaat des Jahres 1891 vorbereitet. Nach dem Klee wird stets Kukuruz und zwar ohne Düngung gesäet. Auf dem Acker Parz. Nr. 347/5 befand sich ein herrlicher Winterroggen, es gab keinen schöneren im ganzen Umkreise; in denselben war steierischer Klee eingesäet. Der Roggen aber hat sich gelagert. Mehr als die Hälfte wurde noch vor dem niedergegangenen Hagel eingeheimst, der übrige aber vom selben arg zugerichtet; zum Glücke war er versichert. Trotzdem war die Fechsung sowohl quantitativ als qualitativ eine vollkommen befriedigende, der Roggen wurde bald verkauft, das Stroh aber konnte pur als Streu verbraucht werden. Indem die Anstalt yon nun an fast kein Strohdach mehr haben wird (nur am Weingartenkeller am Stadtberge), so war dies wahrscheinlich der letzte Roggen, der noch gesäet wurde. Derselbe wird durch Weizen ersetzt werden, weil er sich sowohl hinsichtlich der Frucht als auch hinsichtlich des Strohes besser lohnt. Auf dem Acker Parz. Nr. 347/6 wurde ebenfalls Hafer mit eingesäetem Luzernerklee mit der Hand angebaut, und wurde vom nämlichen Schicksale ereilt wie der auf dem nächstgelegenen Acker Parz. Nr. 347/3. Der Luzernerklee keimte sehr gut auf, wurde aber später von den Würmern befallen und verfaulte an den Stellen, wo sich der Hafer infolge des Hagels gelagert und nicht mehr aufgerichtet hat. Auf dem kleinen Acker Parz. Nr. 347/7 wurde der Luzernerklee unterackert, gut gedüngt und theilweise mit gelber Rübe und Salat für Schweinefutter besäet, theilweise aber mit Kraut und Sprossenkobl bepflanzt. Zwischen den einzelnen Ackerfurchen waren Stangenfisolen angebaut. Das Ganze miteinander gab nur einen geringen Ertrag. Salat und Fisolen waren zu dicht gesäet, letztere wurden überdies sofort von einem Pilze befallen und fast total zu Grunde gerichtet, schliesslich aber trugen noch der Hagel und die Dürre das Ihrige bei. In Zukunft wird dieser Acker mit Topinambur besäet werden. Der unsprünglich für die Rebenschule bestimmte Acker Parz. Nr. 353/2 wurde im Frühjahre etwas verkleinert. Der im Jahre 1889 gedüngte Theil (nahezu die Hälfte) wurde mit Wocheinerfisolen, der nicht gedüngte mit Kürbissen angebaut, welche an einzelne gedüngte Stellen gesetzt wurden. Die Fisolen wurden zuerst von einem Pilze stark geschädiget, dann aber wurden Kürbisse sammt Fisolen vom Hagel fast gänzlich vernichtet. Im Spätherbste wurde dieser Acker etwas erweitert, so dass er jetzt so gross ist wie die übrigen Aecker. Hierauf wurde mit dem Aufackern begonnen, welche Arbeit aber wegen schlechter Witterung aufgelassen werden musste. Zwei Drittel des Ackers Parz. Nr. 345/1 wurden mit Futterrunkelrübe und zwar mit der Garet’schen Maschine, ein Drittel aber mit Hafer, in welchem Luzernerklee eingesäet wurde, angebaut. Dieser Hafer mit Luzernerklee wurde deshalb angebaut, damit dieses Drittel Acker von nun an in eine Wiese umgewandelt werden wird, denn derselbe war im Vergleiche zu anderen Aeckeren viel zu gross. Die Runckelriibe wurde gut gedüngt, der Hafer und der Luzerner- klee hingegen nichts. Die Runkelrübe wurde mit den Händen bearbeitet. Dieselbe wurde von den Engerlingen derart geschädiget, dass sie unterpflanzt werden musste; schliesslich wurde sie aber noch vom Hagel und der Dürre heimgesucht. Infolge dessen war,« die Fechsung eine mittelmässige. Der Hafer war unter allem Hafer verhältnismässig der schönste, weil er vom Hagel am wenigsten betroffen wurde, jedoch hat er sich stark gelagert, was den Luzernerklee schädigte. Schon sehr spät im Herbste wurde nach der Runkelrübe Weizen mit der Maschine gesäet, so dass er zwischen dem ersten und zweiten Schneefalle erst aufkeimte, der Luzernerklee aber wurde mit 50 Fuhren Jauche begossen. Der Weizen überwinterte so gut wie selten einer. Die im Jahre 1889 auf diesem Acker gesprengten Steine wurden, insofern sie als Baumaterial verwendbar waren, zum Meierhofe (Scheune), die schlechteren aber zum Bache unterhalb Regersdorf behufs Befestigung des vom Wasser arg untergrabenen Ufers geschafft. Die Aecker unter den Harfen Parz. Nr. 444/1. wurden also bebaut: Auf dem untersten wurde Winterflachs mit gelben Rüben angebaut. Der Flachs überwinterte noch ziemlich gut, wurde jedoch vom Hagel namentlich in der Reifezeit arg zugerichtet; überdies war er auch stark mit Unkraut verunreinigt. Nachdem der Flachs herausgenommen worden, wurde mit dem Jäten der gelben Rübe begonnen. Da jedoch dies eine zu, grosse Arbeit und Kosten verursachen würde, wurde der Acker nur mit der Egge durchgeeggt, was aber durchaus nicht genügte. Weil damals wegen der starken Dürre nicht einmal das nöthige Trinkwasser vorhanden war, wurde der Flachs im Thaue geröstet und weil auch letzterer nicht genug ausgiebig war, gieng das Rösten ziemlich schlecht vor sich. Zur Winterszeit wurde derselbe yon den Zöglingen in der Obstdörre getrocknet und verarbeitet. Allein das viele Unkraut, die Beschädigung durch den Hagel und das zu schwache Rösten verursachten, dass nur wenig Flachs gewonnen wurde und es sich durchaus nicht lohnte, soviel Brennholz hiefür zu verbrauchen, dies umsomehr, weil wir infolge des starken Winters mit demselben in grösser Verlegenheit waren. Die gelbe Rübe war ganz werthlos. Der benachbarte grosse Acker war mit Mangold angebaut, welcher sieh namentlich in der grossen Dürre sehr gut entwickelte und man muss eingestehen, dass zur Dürrezeit fast die gesammte Runkelrübe den Schweinen hätte verfüttert oder letztere verkauft werden müssen, falls kein Mangold vorhanden wäre. Ueber-wintern aber kann hierzulande der Mangold nicht, denn wenn er nicht verfault, so wird er von den Mäusen aufgefressen. Der dritte Acker ist bis zur Rübesaat brachgelegen, dann wurde er stark gedüngt und mittelst der Garet’schen Maschine mit Rüben angebaut. Infolge der Dürre hatten die Rüben einen sehr geringen Werth und blieben klein. Die restlichen drei Aecker wurden mit Winterweizen angebaut, dessen Same im Jahre 1889 von Hopfenbach bezogen wurde. Dieser Weizen stand vor dem Hagel wunderschön ; letzterer hat ihn zwar nicht besonders arg zugerichtet, weil er noch nicht vollkommen reif war, doch hat er sieh nacher stark gelagert. Derselbe war gegen Hagel versichert. Nach dem Weizen wurde der höchstgelegene Acker mit Winterflachs, die beiden anderen aber mit Buchweizen besäet. Ersterer ist gut gerathen, letzten']' aber wurde von der Dürre vollständig vernichtet. Der Acker Parz. Nr. 357/3 war Krautacker, doch war eine Abtheilung auch mit amerikanischem Kukuruz und die zweite mit Blattkohl angebaut. An den Rändern des Krautackers wuchsen Kohlrüben und Stangenfisolen. Kraut und Blattkohl gaben wegen des Hagels und der Dürre einen geringen Ertrag, kaum für den Hausbedarf; der amerikanische Mais (Pferdezahn) gedieh gut. D. Wiesenbau. Im Frühjahre wurden sämmtliche Wiesen, auch die um das Schlossgebäude gelegenen mit der Wiesenegge geeggt. Der Erfolg war ein augenscheinlicher, denn Heu und Grummet wurde so viel gewonnen wie noch nie zuvor. Ein Theil der trockenen Wiese Parzellen Nr. 348 wurde mit Asche gedüngt und mit Heublumen besäet. Obwohl im Jahre 1890 alle nur möglichen Elementarereignisse über die Anstalt hereingebrochen sind, so ist es doch Thatsache, dass trotzdem die Jahresfechsung im Allgemeinen keine schlechte gewesen ist, denn ausser Kukuruz, Buchweizen, Runkelrüben, Fisolen und Ob3t wurde von Allem genug erfechst, namentlich Heu, Grummet und Klee. E. Viehzucht. Der Stand des Rindviehes wurde durch Heranzucht um 3 Kalbinnen und 4 junge Ochsen, durch Ankauf aber uni einen Stier vermehrt, der deshalb zugekauft wurde, um mit dem bereits vorhandenen Stiere ein Paar zu besitzen. Durch Verkauf kamen in Abfall: 1 Stier, 1 Kuh sammt Kalb, 2 Kalbinnen und 3 junge Ochsen. Eine prachtvolle zu Hause gezüchtete Kuh ist verendet, obwohl alle verfügbaren Thierärzte zu Hilfe gerufen und alles mögliche angewendet wurde. Zum Zwecke der Zucht wurde eine Kalbin und ein junger Ochs behalten. Der Rindviehstand am Schlüsse des Jahres war folgender: 2 Zugochsen, 2 junge Ochsen (1 einjährig, 1 zweijährig), beide geschnitten, 1 junger Stier und 1 noch nicht geschnittener junger Ochs, 8 Kühe, 2 einjährige Kalbinnen, 2 heurige Kalbinnen, zusammen 18 Stück im Werthe von 1515 fl. Während des Jahres sind 28 Stück Schweine zugewachsen, von dennen 20 verkauft, 8 aber weiter gezüchtet wurden. Von den gemästeten Schweinen wurden 7 Säue, 1 Schwein und 1 Eber verkauft. Mit Schluss des Jahres war der Schweinestand folgender: 1 einjähriger Eber, 3 einjährige Säue, 1 einjähriges Schwein, 7 heurige Säue, 4 heurige junge Säue; im Ganzen 16 Stück im Werthe von 185 fl. Bei der Viehzucht war kein Glück, denn ein Stier der Schwyzerrace musste im besten Alter wegen Wassersperre verkauft werden; die schönste zu Hause gezüchtete Kuh gieng an einer unbekannten Krankheit zu Grunde und Krankheiten herrschen nahezu ununterbrochen im Stalle. Der Antrag der Direction, dass für die Anstalt eine echte vollblütige trächtige Schwyzer - Kalbin und ein echter vollblütiger Schwyzer Stier angekauft werde, wurde vom löblichen Landesausschusse genehmiget, es ist jedoch noch unbestimmt, wann derselbe realisirt werden wird. Herr Anton Dougan, Eisenbahnbeamte der Südbahn in Triest, machte dem Director einen jungen Hund und eine junge Hündin der echten Karster-, dem Wolfe ähnlichen Schäfer-Race zum Geschenke, die der Director an die Anstalt als Wachhunde abgetreten hat und aus denselben ist ein prachtvolles Paar geworden: Hüter und Wache. F. Gemüsebau. Im Garten und theilweise auch in der Saatschule befasste man sich mit der Zucht verschiedener Küchengemüsearten sowohl für den Hausbedarf als auch für den Verkauf. Die Dürre und namentlich der Hagel vernichtete ein grosses Stück Arbeit. Insecten aber gab es, Gottlob, nicht so viele als im Jahre 1889. «si i!v i \ '■>>■'! afutrp • :;i■■ \. •■'i.rt-J'.- ■■ ?, ■■: G. Todtes WirtBoha.ftsinven.tar. Im Wirtschaftsin irentare Sind folgende Gegenstände zugewachsen: Ein Ochsenjoch (1 fl.), zwei Kellerbürsten (3 fl. 10 kr.), neue Röhren zur Fowler’schen Jauchenpumpe (15 fl. 20 kr.), eine Wiesenegge (39 fl. 90 kr.), ein Marqueur (19 fl. 75 kr.), drei Fackeln zum Brennen der Raupen (3 fl. 73 kr.), sechs Obstleiter, zu Hause angefertiget, zwei Pferdedecken (7 fl. 60 kr), zwei Spritzapparate zum Bespritzen der Reben, einer hievon System Samassa (18 fl. 75 kr.), die übrigen System Candeo (11 fl. 60 kr.), sechs Dienstboten-Leintücher (18 fl.), zwei Kübeln zur Rebenbesprengung (6 fl. 40 kr.), zwölf Gefässe zum Füttern der Bienen (5 fl. 22 kr.), ein Handwagen für Brennholz, Gemiisse u. s. w. (6 fl. 10 kr.) und noch andere kleinere Gerätschaften, als Minnzeug u. s. w. Für das todte WirtBchaftsinventar einschliesslich der verschiedenen Reparaturen wurde ein Gesammtbetrag von 339 fl. 97 kr. verausgabt. H. Todtes Schulinventar. Für die Schüler wurde Folgendes angeschafft: 4 Kotzen (22 fl.), 44 Leintücher (72 fl. 74 kr.) und 5 Handtücher für die Schule, 9 Strohsäcke (15 fl. 30 kr.), 6 Matratzen (115 fl. 74 kr.), 6 Kopfkissen (12 fl.), 1 Tischtuch (3 fl. 50 kr)., 2 Tische (8 fl.) für das Arbeitszimmer, desgleichen auch 4 Bänke (4 fl. 80 kr.), 4 Bettstätten (18 fl.), 5 Stühle (6 fl.), 1 Tisch für das Krankenzimmer (5 fl.), desgleichen auch 1 Kästchen (6 fl.) u. s. w. Im Ganzen wurde für das todte Schulinventar ein Betrag von 308 fl. 97 kr. verausgabt. I. Waldwirtschaft. Laubstreu wurde in den beiden Anstaltswäldern gewonnen, Holz aber wurde nur in dem von Golob aus Werch gekauften Walde zur Anfertigung von einigen wenigen Wirtschaftsgeräthen und Stangen behufs Umzäumung von Wegen gefällt. Im botanischen Parke vor dem Schlosse wurden einige seltenere Bäume, die von den Firmen Klenert in Graz und Ant. Feranti in Görz gekauft wurden, gesetzt. Die vom Herrn Ign. Wntscher von St. Barthelmä geschenkten zwei Stechpalmen haben nicht gegriffen. Der felsige Boden zwischen der Reichsstrasse unterhalb dem „heiligen Grabe“ und dem Wirtschaftsgebäude wurde mit Fichten, die in dem von Golob gekauften Walde ausgehoben wurden, angebaut. Obwohl die Bäumchen begossen wurden, zerstörte die Dürre dennoch nahezu die Hälfte derselben, die im Frühjahre 1891 werden nachgesetzt werden müssen. Die Forstsaatschule auf dem Acker Parz. Nr. 349/1 wurde wieder in einem Acker umgewandelt, die neue aber unmittelbar an der Reichsstrasse unter dem „heiligen Grabe“ angelegt. Diese wurde mit Nadelholzsammen besäet, welche sehr schön aufkeimten, sogleich nach dem Aufkeimen aber mit Ausnahme der Föhren (Fichten, Lärchen) wieder zu Grunde giengen, indem eine Art Würmer die Wurzel knapp am Boden abgefressen haben. Diese Würmchen hielten sich wahrscheinlich im Moose auf, welches zur Bedeckung der Ansaat vom Strohdache abgenommen wurde. Um die neue Forstsaatschule wurde ein neuer Zaum von Aepfelbäumen gesetzt und zu diesem Zwecke die vom Pickiren und dem Verkaufe übriggebliebenen Aepfel-bäume verwendet. Ein gleicher Zaum wurde auch an den Enden der Aeker unter den Harfen, längs des Weges von St. Michael nach Gothendorf und längs des Ackers Parz. Nr. 347/3 am nämlichen Wege angelegt. Die neue Forstsaatschule wurde ausserdem auch noch mit verzinntem Drahte umfriedet, der an die Maulbeerstämme der früheren Umzäumung befestiget wurde. m. Baubericht. Am südlichen Trakte des Schlossgebäudes wurde ein ganz neues Dachgerüste aufgestellt und die Bedachung mit Ziegeln ausgeführt, deren 24.000 Stück verbraucht wurden. Zugleich leitete man alle noch nicht ausgeführten Rauch fange dieses Traktes über das Dach hinaus. Im Schlosse wurden noch folgende Arbeiten besorgt: Die östliche, nördliche und südliche Hofseite bekam einen frischen Anwurf und Dachrinen. Desgleichen bekam die westliche und südliche äussere Seite des Schlosses einen durchgehends neuen Anwurf, von der Ostseite aber nur der zum ersten noch nicht fertiggestellten Stockwerke gehörige Theil. Schliesslich wurden auch noch die beiden äusseren Wände der vorspringenden Schlossecke zwischen der Wohnung des Adjuncten und den Schweineställen frisch augeworfen. Alle erwähnten Wände wurden auch mit Dachrinnen versehen. Im Weinkeller wurde ein neues Ziegelpflaster hergestellt, die Wände desselben wurden angeworfen und getüncht. Ein neues Ziegelpflaster stellte man auch an der Stelle zwischen der äussern Kellerthür und den Stiegen des Weinpresskellers her. Desgleichen wurde im Ochsen- und Kuhstalle ein Ziegelpflaster und neue Kanäle zur Ableitung der Jauche ausgeführt und schliesslich auch in der Futterkammer ein Ziegelpflaster hergestellt. Der Pferdestall wurde vollständig angeworfen und mit neuen hölzernen Ständern versehen. Das Speisezimmer der Schüler wurde dadurch erweitert, dass der grosse Ofen aus demselben entfernt und die Abmauerung neben demselben niedergerissen wurde Auch wurde dasselbe mit einem neuen Fussboden sowie mit neuen aus- und inwendigen Fenstern versehen. Der neue schmale Ofen (System Franklin) wird erst im Jahre 1891 aufgestellt werden. Das alte Hausthor unter dem Tliurme wurde entfernt und durch ein neues eichenes, kunstvoll hergestelltes ersetzt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die ganze steinerne Einfassung des Hausthores verbessert, mit dem Landeswappen und der Jahreszahl 1886, als dem Jahre des Schlosskaufes versehen. Im Studierzimmer des II. Jahrganges stellte man einen neuen Fussboden her. Auch in drei Zimmern der Directors-wohnung wollte man einen neuen Fussboden legen, allein die Zeit liess es nicht mehr zu und so wurde das zu diesem Zwecke angekaufte Holz für das Jahr 1891 aufgehoben. Die südöstliche Ecke des Schlossgebäudes unterhalb der Wohnung des dritten Lehrers wurde mit einer soliden Untermauerung versehen, weil die Grundmauer dieser Ecke schon sehr stark beschädiget und reparatursdürftig war und damit längs der Mauer ein nettes Beet zur Fechsung von Krautpflanzen gewonnen wurde. Weiters wurde auf dem Düngerplatze ein solides Pflaster aus Stein und Zement hergestellt. Die hiezu erforderlichen Pflastersteine wurden bei der Ri-golung der Baumschule herausgegraben und gesprengt. Die Pflasterung war thatsächlich unumgänglich uothwendig, denn das frühere aus blossen Lehm hergestellte Pflaster war schon derart durchweicht, dass die Wägen beim Auttadeu von Dünger bis an die Räderbüchsen im Kotli stecken blieben und einen jeden Wagen beim Herausfahren eine Vorspann gegeben werden musste. Die Jauche geht jetzt nicht im geringsten verloren. Ein neuer Kanal wurde vom südlichen Hausthore an bis zur Pfütze unterhalb der Dünggrube angelegt, damit dass Wasser, welches aus dem Reservoir in die Grube zum Rösten des Flachses abfliesst, auch in die jetzt gesäuberte Pfütze geleitet werden kann, in welcher die Schweine im Sommer gebadet werden. An der südwestlichen Ecke des Schlossgebäudes wurde ein schönes, ganz neues Bienenhaus aufgestellt. Dasselbe ist im Kellergeschosse gemauert und weiter hinauf hölzern und mit Doppelwänden versehen, welche mit Sägespännen ausgefüllt sind. Beim Meierliofe wurde ein ganz neues Göppelhaus errichtet, welches mit Ziegel eingedeckt ist und zur Aufnahme von einer bedeutenden Menge Stroh Raum hat. Zur Fortsestzung der Reparatur respective Neuherstellung des Wirtschaftsgebäudes im Jahre 1891 wurden die erforderlichen Mauer- und Dachziegel und das Steinmateriale schon im Winter herbeigeschafft. Am Stadtberge wurden am Weingartenkeller blecherne Dachrinnen zur Leitung des Wassers in die Cisterne angebracht. Die Baukosten betrugen im Ganzen 3B11 fl. 41 kr. l/l ^ Sr fM J*J ftV ! r it. ]rU' ' ie f® tjl'll“ i ? 1 T ro\ *> p* p* r& n? ^fgr” k ^ .fas**' K;'-: •■ ■ ■: :.i;': S: \ ’■■ . - A’-* , *• '' '' " ' '. fe • ’ . ’ •' 1 " c tj 1