Intelligenz-Blatt zm^Laibachcr ZeitungN". 63. Stadt«und Landrechcliche Verlautbarungen. Verlautbarung, s,) Von dem k. k. Stadt, und Landrechte in Krain wird über Anlangen der unter einem be. dingt erklärten Erbin Mafia Laulisch, hiemil öffentlich bekannt gemacht, daß alle jene wel« che auf den Verlaß der am 2Z. Npril l. I. allhier verstorbenen Agnes Laurilsch Weindah. Revisors Wittwe, aus welch immer für einem Grunde einen Anspruch zu haben vermeinen lhre allfälligen Forderungen b^der zu diesem Ende auf den 24. Iuly w. I. Vormittags um »o Uhr vor diese!» Gerichte dcstlminlen Tagsatzung so gewiß anmelden „no sclbr sohin geltend machen sollen, als im W^riaen d,rser Virlaß gehörig abgehandelt und sohin den betreffen, den Erben eingeanllvorlel werden wieo. Lalbach den ^6. Iuny »Z,-. Verlautbaru n^ s,V "" ^ Von dem k. k. Stadt, und Landrechle in Kram wird über Anlangen der Vormundschat des minderiahrlger. Johann Gerson h.emit öffentlich bekannt auf der. Verlaß des allh.er verstorbenen Martin Michael Gerson, gewesten dleSaerichtlickea Ralbsprolosoll.sten „iS welch immer für cinem Rechte eine« Au^uch u stellen 0"^ ^bre anfälligen Forderungen bey der zu diesem Ende auf den 3,. Iuly w. ^ vor diesem Ge/ !'^?!^ bestimmten Tagsatzunq so gewiß anmelden , wie im Wi. dr.gen dieser Verlaß gehör.g abgehandelt, und sohin den Erben eingcanlworlet werden wird. ^aldach am 20. Iuny »LiF. Kreisämtliche Verlautbarung. Cirkulare <2) an alle BezissSobrigfeilen des Laibacher Kreises In Hinsicht der Vcrste.ge.ung der Vorspanns . Fuhre«. Bepstellung der Marschstazionen Laidach und Kraxeti, D>e bisher von dem Valentin Klemenlschitsch hi/r in Laibach und von dem 3.r ,0 halben Wäi,e„ in jeder der zwey ge.a.nie^ G !' 5 c. bethet, w,r und zwar ,eue tur dn M^sch . O^n Lmb.ch am .y. I.!y d 3", s "„ " ,md jene mr dle Mnschsi.li.n Kra/en am ,7. ^«y d ^ in N5^ vo. ^b's '« U)r Vonni.lags von Sette d,cfts k. f. Kreisamle/lm^ler den'.ä'hn l cher, Be" d'ngn.ßen. ,...lkr welchen s.e d.e vor,,.n Pa^ter tnne gehabt hab.n. mittelst neuerl cl^ Ver. stelg.rung am em Jahr, nähmlich von ,. September >8>< bis l.hen A3.1, st ,5,5 ^n i,^/ "igcn i. P.ckl qe^b.» werden, welcher .s o.f s,ch nimml di. läallch oä ,1^ Vorspann ° Wagen um dcn wohlfeilsten Fub.^h„pr vscrd d M 5 H ^ 'Äe' «lubrufs.Pr.'s ftlbft wird auf .30 k.. pr. Pfer1> m.t M 'le f^staese^ u,.d d Kon?nf.?n7, demjenigen abpescklvß.-n werde«, der den m^dcsten s"voth m.«tel "" Sämmtliche Bcz,r?s. Obrigkeiten werden demnach von dieser Versteigerun« wit den, 3i" ."3' « ^ K'nnl.,^ ge.stzt, solche ungssäuml in ihren Bezirken 1« vl.Ia.'ltxnen, un? ^ !" P^'lu^.n m.l dem Bedeuten einzuladen . daß auch Bezirks . G m i.den kä^^"'"^"^'^^ils^Lcisiuna als U.lernehmer auftreten »nd di.s,s 3, ^tt ube.eh^n können. wbriß...S köliven die oachtbedinaniße täglich in den aew >/l.^« zlu.lM...den .„ di,s„ s. ^ Kreisamls. Kaozley eingesehen weiden. * ^ ^ " K. r. «reisarul Laidach am l!chke'cel, in bie gelichllicheAell. di^hung seiner gesammten, in wuhlkouferoirlenWibn-nn) MrchsHast^^ebHuden, Rustlcal« ^ und Uiberlandsackern, Wiesen, Waldungen, dann in bedeaccnoen W^!>gärlen bestehenden un5 auf 4.»-'^ ft. gerichtlcch geschätzten Realitäten gewilliget, und zu o-esem Ende der ,te Termin auf den 24. Iuly, der 2le auf den 2i. August, und der Fl? auf den 25. Septem. der d. I. jedesmal Früh 9 Udr m Locs der O'ände mit dem Besätze bestimmet woräen daß, wenn gedachte Realitäten weder bey der er.len, noch zwettei^ zellbiethung um" de» ^ Schaßungswerlh, oder darüber an Mann gebracht, selbe bey der drillen «lck?ru , Wieftn Waldungen, und Weingärten bestehenden, auf 2150 ss. gerichtlich gesHäyten Rc)a.'g"8ideu werden würden: Dahec die Iutubultrten, und die KaaflaiiigeH, unl» z^^s lryt^e mtt öem Zusatz^ zu erscheinen ootgeladcn werden, daß die SHäh'ing in der diesgenchllichen Kaazlco zu den gewöhnlichen Umtsstillidev eingefthen well»en tön<»e. a ? » BezirkFgericht N^ssenfuß am 26. Inny »g,^. Prodigalitäts. Erklärung und Schuldenliquidalions Ti,üsa5ul,i s^ Bon dem B^zilksgelichte der Herrschaft Slalle..eg vird hs^mu nelnüch!-' Es scu üb« d,e Rchgt,al,on des Georg Prußnig, daS Grs.H dessen Sattln ,,nd s< ner V^wa/dl" die f«pe VerV)g?li6oelwallling dem besaglfn Georg Pruschm« vul^ Sellan Grundbe. siyer aus Nadi^Vaß bey H.st.u vorzüglich wegen mu'bwiMger Pr^.ßitmchl b^olnmen und der A.-uol, Grum.v^« Z^o^k von Vadina.öaß a^ s'tu,) M.c G,ora Pr ßrail ^>en Actlo. und Paßw^il.igrlezenheilen aufgestellt, auf Hi's.:-l?cn dieseS letztern aber eine Schui^ultquldatlonSFHagsazung im Olle SadiftH.Vaß aus Olanlag dm io. «tiil» .«.«-, «ngcordnet worden. ^ ^ ^ Es werden demnach alle jene. welche bec, dem ohengemel^lea Georg Prußnig etwaS a». zusprechen oder mit ihm Rechnung zu pstegen haben, a.-, obbestilNlNtcu Tage zur Geltend, Wachuug ihrer Foderungen zu erscheinen emg.elat'elf; alle jene abcr, deuen es daran, lieat b.mut gMa?net mit dem Georg Pluß,ig. irgend ein oerbindli^es Geschäfl, einen Kauf" oder Tausch zu s^lessen, mit ihm e^n-n Prozeß zu führen, ihm Holder oder Viclualien I» s7^' ". ."" W.drlgen lsiestlben den dar^s eutstchenden Schaden nur sich Mst zu zu. schtelden habe!, werden. Sialleneg am ^o ^ul,p ^.^ , ^ , !' l» zu. V e, l « t, ? b a l u n g. si) Von d«n Bl>z'rksgttichte der Herrschaft Slalleoea wird bekannt gemacht: Es sey anf Ansuchen des Franz Kooalsch, wider Anton Urbais Grundbesitzer, und gewesenen Flusch. Hauer in Littau, wegen behaupteten 8» ft. vierjährigen Zinsen und Nebenverbindlichkcile« tc, die öff.'c'.tllckc Feildlethung der dem letztern gehörigen ur,ler Herrschaft Weifelberg zins, b,ren auf 47^ fi. 2a kr. gerichtlich geschätzten is<5 Hübe sammt' Wohngebände in via exe-cl^joni, gcmtlllßet worden. 3a n„n hiczll drey Termine, und z«a« der 26. May, 26. Inny, und 26. Iulo l8<; ledtsmadl Vormittags y U)r hierysts und mit dem Beysatze bestimmt worden sind, daß^ lo^nn b y der er^en nnd zweyt/n F^ilblethungs. Tagfltzung die obbeslgle Realität um dc, Sbayullgöweflh oder darude? aicht an Mann gebracht werden tönnle, bey der drillen o^O «!,ler der Hchäh «ng hindangegebeu werden wlird^. Wo»?« di. tl-üher inladalilte!, Oiä^bizer durch besondere Xichschlage verständiget, die KaufsI'ili'lFi'u aber an c»3engWle!!>te» TaZe3 zu erscheinen «ngeladen. lvcr^en. Hlastensg am 4. May is, oergeb'!l< sl) Im Haust Nro. l4<5 in der Sl. Peters«Horstade ist auf näHMommenden Michaeli ei» ' «g-roßes sehr trockenes lnil eisener Thür«' un9 Baiiea versehend Magazin in Bestand zu oerg-be.1 , Liebhader bcllcbcü sich hierubee b,?p d^'U Häusl-lgellc^ü^er «N obern Swck zu erkundtgen. Beym Verleger dieser Blätter ist nebst mehr andern zu haben : 'Uebergabs'L.sten. ^ Wirthschaftä,etliche VorftlderunHen< ^ Inrabulalions.Protokolle, oder Grundbücher. Marklpl'eißladellen. Intab^iatious^'Qllattr^n. R?!se . Päß,. Kuhpocken - Iüipflüigs - Ausweise. ^ Kiclstabellcn. -» — — für 5lettez. Kirchenrechnuiigen. — — Zeugnisse. Postjournalien. Vorspanusqliitttingen w.o Gegenscheine. Pllpillar - Tabellen« Schlaskreuzer - Qu»llN!:gen. Exhibiten - Bögen. «Oper?-Relationen. - (^) - Von d?ry Bezilk^gcrichte Kreuh wird hiemil bekannt gemacht: Es sey auf Anhalten des Herrn Joseph Seun'g, Gell^itchanoler zu Laibach, in die öffentliche Feiibiethung der dem dirsbez^kl^-ij Ilisassea Iak^d Vchudel gehörigen, in dem Dorfe I^08li2L, Gemeinde Klein. gMenderg liegenden , dem Gute Lüftlhal zinsbaren ganzen Hübe, nebst dazu gehörigen Wohn. «nd WirlhschÄflv^ebällde.i, im Wcge der E^ecukion gewilllgel worden. Da nun h'ezn Z Termine, und zwar der erfie auf den ,H. Funy, der zwete auf den »2. Iuly, der drille endlich aufden dritten August l. I, >8>^ mit dem Beysaße bestimmt wprden ist, daß, wenn gedachte Realität weder bey der eisten, noch beyder zweyten Feii, billhuyg um den erhobenen Schätzungswert!) oder darüber an Mann gebracht werden könnt«', selbe bey der drillen nach Vorschrift der bestehenden Anordnungen bindangegeben werden würde; so haben alle diejenigen welche gedachte Realität ganz oder zur Haljle an sich zu bringen gedenken, an den obbestimmlen Tagen Vormittags um 9 Uhr im evv dcr nicht über 1.5 gedruckte Zeilen euthält, 1 ft,, fälligst Hinzusenden, weil nur durch Vorhinein von «5 bis Z" Zeilen 1 ft. Zo kr., und von zahlung der Unternehmer in den Stand gesetzt größcrn Aufsätzen, die jedoch eine ganze Seite ^ wird, bey der täglich Ulnebmendei, Theuerung nicht übersteigM, 2 fi. «ller möglichen Erfordernisse, die dermaligen <^s , ^.ss.nl.el'a greise, nähmlich halbiährig sür die Stadt ^o,epy ^anenverg, Z fl. >F kr., durch Bochen m,t Couvert ^i6^>^ F^54 < Mundsemmel . . . '— 2! Z »s4/ Knfnruz . . . ^'2« — i«» — —! , ord. declo . . > ^ , «- 4'2Zl4 Kvs„ .... 6^- i F )4 — —' , Laib Waihenbrod . 8 l 4! ' 2^ ^'-rtstcn . . . F 548 - — .^ -,l , dello Schorschizeslalg ^8 ' ».5! Z ' .Vi^s .... 4 Z<>^— — — —3 , delto dello . . ' 12z 2 7 Z j Haiden . < . 6 2a.--------z--------! ) Hüves . . . ,. j—^—j—!«>.^«»j-^' 1 Rindfleisch . , .' 7L«'." "- ^ Ausführliche Relation über die iu den Niederlanden am 15. 16. 17. und 13. Juni vorgefallenen Schlachten. ^?ebev die entscheidenden Ereignisse des m den Niederlanden eröffneten Feldzuges enthalten ömtliche» in dem Haupt-Quartiere zu Heidelberg erschienene Berichte folgendes: Nacn den so eben ans den Niederlanden einlaufenden Nachrichten haben die Feindseligkeiten am i5. d. dort begonnen. Der Feind 5 der in den letzten Tagen zwiscken der Sambre und Maas aNe seine Kräfte zü-sammenqezoaen, und 5 Armee-Corps versammelt hatte, setzte sich den i5. mit seinen Kolonnen «mf beyden Nftm der Sambre in BewcZnng, um die Preussische Armee in ihren Onanieren zu überfallen 5 und durch ein rasches Vordringen die Vereinigung ihrer Truppen - Corps unter sich, so wie die Verbindung der preussischen Armeen, unter dem F. M. Fürsten v. Blücher, mit dem F. M. Herzog v. Wellington zu verhindern. Da beyde Armeen au der äussersten Grenze des Feindes mit allen ihren Truppen kantonnir-ten, so war ihre Vereinigung nur in der Gegend von Brüssel möglich. Diesen Hauptzweck wechselseitiger Vereinigung nicht aus den Augen zu verlieren, und die Bewegungen dem gemäß zu denken, war dcv Vorsatz beyder mit Rühm gekrönter Feldherren, und er war den 17. unter fortwährenden sehr blutigen Gefechten, durch den Muth ihrer Truppen, wie durch die abermahlige Beweise Ihrer Talente, glücklich erreicht. Folgendes ist nach der Aussage der darüber so eben anlangenden Kuriere der Hergang der Sache: Am 10. um halb 5 Uhr Morgens wurden die hosten des ersten Preussischen Armee-Corps, unter dem General v. Ziethcn, an den beyden Ufern der Sambre angegriffen, und die Punkte Thuin nnd Cbarlcroi, nach einer sehr befugen Gegenwehr der darin gelegenen Truppen genommen. Dieser General zog sich, seiner Anwenung gemäß, fechtend zurück, und stellte sich bey Fleurus auf. Der F. M. Blücher, der sein Haupt-Quartier m Nanmr hatte, versammelte das Braine-la-Eom^e. Der Fcind schickte seine hosten dieftn Tag bis Ge-wappe, um die Verbindung der beyden Armeen zu unterbrechen. Dieß veranlaßte den Herzog v. Wellington seine Reserve den 16. Morgens bey Quatrc-bras aufzusicllcn, um dadurch der Preu-Pschen Armee sich seiner Scits zu nähern, uuo indem er auf diese Weise den Feind nöthigte, einen Tbeil seiner Kräfte gegen die Englische Armee zu verwenden, dem Fürsten Blücher die möglichste Hülfe zu leisten. Die von der preussischen Armee am 16. vormittags zusammen gekommenen drey Corps hatten folgende Stellung: Auf dem rechten Flügel das Torf Bry, vor der Fronte Et. Amand, Auf dem linken Flügel das Dorf Ligry, das^ dritte Corps bey ^iut du Iour. Den 10. Vormittags zog d'r Felud scine Kolonnen über Cbarleroi hinaus, und sing bald seinen Angriff gegen den Fürsten Blücl,cr an,,gegen den er scine Hauptiräfte verwendete. Man schätzte scn:e Starke au 120^.000 Mann Infanterie, und 22,cx>0 Mann Cavalleric; es ^rar das clste, zwcy-te, dritte und vierte ^1 onzösiscbe A^mee-Ccrps, die Garden und Reserven. Dem vicnen preussischen Corps, das in der Gegend rcu Lüttich kantonirte, war es nickt wöglich gewesen, sich mit den übrigen zu vereinigen. "Die preussische Anncc war also an Stärke der Frau^ösu'chcn bey weitem nicht gleich; d^sscn"unbeachtet ward jcdcr Fußbreit Landes mit ci-„er Hartnäckigkeit obne Gleichen strcitig gcwccht. Um 3 Ubr Nachmittags griffen grosse Massen des Feindes das Torf St. Amand an; neck, einer dem feinde viel kostenden Gegemrebre ward cs von ihm genommen, von den hrcnssiscbcu Trurpcn wieder erobert, vom Feinde abcrmahls genommen, »um dritten Mahle von den Preussen gestürmt, und zuletzt blieben beyde Theile, jeder halb,,m dem Besch desselben, so daß der Theil , wclchcr Klein St. Awcn.d und l» Hay sseißt, von der Preussischen ArnM besetzt blieb. Jetzt war es 5 Uhr. Nun richtete ber ^ , Feind s^!,i? Angriffe auf das Dorf ^igny, und ein ^amvf begann d^rt, noch mörderischer als ' dcr v^ige war. Das Dorf liegt am iiigny - Väch. Der Feind hatte ans den jenseitigen Höhcn fttn G^schüi; , das Preussische war auf den diesseitigen aufgestellt. Unter immer abwechselnden ^criuchen, es sich zu entreissen, dauerte hier vier Stunden lang eines der blutigsten Gefechte in den Annalen »der Kriegsgeschichte fort. Imme? führte Fürst Blücher mit dem Degen in der Jaust seine Truppen wieder zum Kampf,, der endlich suspendirt wurde, und das Dorf ward auch hier der Besitz elnes jeden Theils. So hatte sich der Tag geneigt. Es war zwischen 8 und 9 Uhr Abends, da wandte der Feind seine Cavallerie - Massen an, seinen Zweck, die Verbindnna der Preussischen mi: der Englischen Armes zu unterbrachen, durchzusetzen. Dich veranlaßte den Feidmarsthall Blücher, noch ,in der Hacht seine Armee eine Bewegung über Tilly und Vavre machen zu lassen, um dort das vierte Corps der Preussischen Truppen au sich zu ziehen, und sich mit dem Herzog von Wellington unmittelbar zu vereinigen. Gegen die Englische Armee hatte am 16. der Marschall Ncy und die Französische Caoalleric des Generals Kcllermann gefochten, und auch da war das Gefecht äußerst blutig gewesen! Auch der Herzog v. Wellington hatte nur einen Theil seiner Truppen an sich ziehen können. Indeß anch hier hatte der Feind kein Feld gewonnen, und der Herzog stand den 17. Morgens um 9 Nhr «och auf dem Schlachtfeld?, und hatte seine Belegung sich müder Preussischen Armee zu vereinigen so angeordnet, daß er d:e seinige^ am 17. bey Waterloo aufstellte Hicr wollten beyde Feldherren, den weitern Bewe-guugcn des Feindes nach, entweder ihn selbst angreifen, vder in gedachten Stellungen seinen AngriF abwarten. Der Feind hatte also nach allen Aufopferungen und unendlichen Verlust, seinen Zweck nicht durchgesetzt, und beyde Armeen so wie alle ihre Corps waren am 17. vereinige Indessen bat-te die Wuth, mit der von beyden Theilen gefochten wurde, nuch auf unserer Seite nicht unbedeutenden Verlust zur Folge gehabt, und drr Fürst Blücher schätzt den seinigen an !6,oo3; der Herzog von Wellington den seiner Armee an 5ooo Mann. Unter letztern bedauert der letztere besonders den Herzog von Brauuschweig-Oels, der Fürst Blücher, dem ein Pferd unterm Lcsbe von Kugeln durchbohrt nel? den ausgezeichneten Kavallerie- Offizier, Obersten vonThümen; verwundet waren Preussischer Scits die Generale von Holzendorff und vou Fürgaß: der Verlust des Feindes ist sicker größer, da derselbe immer in Massen und Kolonnen auf unser gut geleitetes Geschütz und Kleingcwehrfemr eindrang. Den 17. hatte der Herzog von Wellington seine Stellungen mit dem rechten Flügel an Vraine la Leude, und dem linken Flügel an das Vorwerk la Haye genommen. Noch am Abend kam der Feind mtt großer Masse bis aus einen Kanonenschuß vom Lager. Der Herzvg von Wellington war geneigt in dieser Stellung die Schlacht anzunehmen, wenn der Fürst Blücher sich näher an ibn berc an ziehen wollte. Fürst Blücher nahm den Vorschlag an: im Fall der Feind mit allen seinen Kräften auf den Herzog von Wellington fallen würde in oincm starken Kleingewebrfcucr längs seincraanzen Linie befand7 und seine Artillerie in die zweyte Oulluna hatte zurückfahre lassen müssen. Als der Feind sich in dem Rücken genommen sah, ent-^ stand eine Flucht, die bald in förmliche Dcronre ausartete^ als sich beyde Armeen von allen Seiten auf den Femd stürzten. Der Feldmarschall Fürst Blücher befand si ^bereits am nächsten an Gemappe?. .er übernahm daher auch die Verfolgung des Feindes, als beyde Feldherrn bey La belle Alliance ge--aen 9 Uhr Abends zusammentraffen. ^ Üm 11 Uhr traf Feldmarschall Fürst Blücher in Gemaxpe ein.. Der Feind machte einen v?r-" geblichen Versuch, sich dort zu setzen, ernmrde augenblicklich geworfen; bis nach Gemappe mochte« etwanu 60 Stück Kanonen -uud i«o Pulverwagen genommen seyn.. Der Fürst Blücher hat jedocv Befehl gegeben, daß die Armee die ganze Nacht fortmarschireu .solle, uud es lassen sich daher noch aroße Resultate erwarten. Gefangene waren noch nicht viele gemacht? da man sick gar mcht damit abgab, sondern nur immer an die Zerstörung der noch zusammenhaltenden Masse dachte. Der Verlust der Alliirtcn in den Tagen des i5. 16. 17. nno 18. Hunius mag bey beyden Armeen 30,000 Mann an Torten und Verwundeteu betragen. Am 18« war der Verlust an höbern Ossizieren bey der Englischen Armee bedeutcttd. Todt sinb> so viel jetzt bekannt, General Picton und General-QnartiermcisiörDalancey. Verwundet der Krons prinz von Oranien (leicht), Graf von Urbridge, General Coole, Lord Fitzroy Sommrrset, der Erbprinz von Nassau-Weilburg (leicht), und fast alle Adjutanten des Herzogs. Bonaparte hat äiach Aussage gefangener Generale und übergegangener Offiziere alle Angriffe selbst grführt, unk sich aller Gefahr ausgesetzt; allein als er stch., daß die Schlacht verloren war,, ist er davon geritten , und hat die Armee ihrem Schicksale überlassen. Er hane ^ Armee- Corps und die Garden in der Schlacht. Ein Armee- Corps war am rechten Ufer der Dyle gegen Vavre detaschirt, und griff das dritte tzyrpb an, als es eben der Bewegung der Armee folgen wollte. General- Lieutenant von Thiele-wann hat es jedoch zurückgeworfen, und darauf Ordre erhalten-, es noch än der Nacht anzugreifen. Bey Abgang des Kuriers waren bereits 300 .Kanonen genommen. Im Haupt- Quartier der sämmtlichen käiserl. Oesterreichischeu und verbündeten Armeen am Ober - Rhein, ist nachstehender Aufruf an die Franzosen erschienen: Franzosen! Zwanzig unruhige und drangvolle Jahre hatte Europa überstanden. Der unersättliche Ehrgeiz und die Erodernngsjncht eines einzigen Mannes hatte Frankreich entvölkert und verwüstet, die entferntesten Länder verheert, uud zum Erstaunen der Welt alle Grauet des V Melalters in ein erleuchtetes Jahrhundert zurückgeführt. Das gesammte Europa erhob sich; alle Völker vereinigte ein empörtes Gesuhl in dem Rufe nach Genugthuung. Im Jahre 1814 hieng es von ihnen ab, eine nur allzu gerechte V rgeltuug über Frankreich zu vollziehen. Mcr der Bund der erhabenen Fürsten war nur aus den Einen, heilig:« Zweck Der Wicden)eNlelwng des Europaischen Friedet gerichtet: sie wußten tden Urheber O vieler Usbel oou dem Volke, welches er zur Unterdrückung der Welt g-mißl. raucht hatte, MMntcrftheiden^ Nntcc den Mauern von Paris erklärten die vereinigten Monarchen, daß sie Napoleon Bonavarte inemabls weder Friede noch Waffenstillstand bewilligen würden. Die Hauptstadt stand gegen den Unterdrücker Europa's auf: ganz Frankreich schloß sich aus einem freywilligen Antriebe den Grundsätzen und Entwürfen an, die ihm Freyheit und Friede wiedergeben sollten. Als Freunde rückten di? verbündeten Heere in Paris ein. Das Unglück so vieler Jahre, die Verwüstung ciues ganzen Wcltthsils, der Tod mehrerer Millionen, welche die Schlachtfelder und das Elend des Krieges dahingerafft hatten, alles wurde der Vergessenheit übergeben. Vonaparte entsagte feyerlich einer Macht, die er nur zum Verderben der Welt ausgeübt hatte. Europa hatte hinfort'keinen Feind zu bekämpfe.:. Napoleon Vonaparte hat den Boden Frankreichs wieder betreten^ und so- findet er Europa auch wieder gegen sich über unter den Waffen. Franzosen ^ in euern Handen liegt die Entscheidung zwischen Krieg und Frieden. Erkennt Frank» reich Bonaparte an, so zerstört es die Grundlage aller seiner Verhaltnisse mit den übrigen Staaten. Europa will mitFrankreich Friede ^ aber es fuhrt Krieg mit dem Usurpator des Französischen Thrones. Europa ehrt die Kechte eines groben Volks, aber es duldctnicht, daß die Franzosen unter einem. Anführer, deu sie selbst ausgestoßen haben, von Neuem die Ruhe ihrer Nachbarn bedrohen. Europa will die erste Wohlthat des Friedcus gemessen^ es will die Waffen niederlegen, die es tragen muß, so lange Napoleon Bonaparte auf dem Französi''chen Tbrone sitzt. Kürz: Europa will den Frieden, und weil es ihn will, wird es niemahls, mit dem unterhandeln, der das einzige Hinderniß des Friedens ist. Schon hat die Vorsicht in den Ebenen von Brabant sein verbrecherisches Unternehmen vereitelt. Die verbündeten Heere sind im Begriffe, die Grenzen von Frankreicl) zu überschreiten; sie werden den ruhigen Bürger beschützen, uud die Soldaten von Vonaparte bekämpfen; als Freunde werden sie jene Provinzen behandeln, die gegen ihn aufstehen, und nur die für ihre Feinde anerkennen,, welche ßch seiner Sache hingeben. Haupt - Quartier Heidelberg den 23. Iuny i8i5. Der en Chef kommandirende General der sämmtlichen karserl» Oestcrreichischen Md verbmk deten Armeen am Ober-Nhein: Kürst v, Schwarzeuberg, Fcldmarschall.