SSristlttnwg: «t^honsgafse Wr. 5. i«(WS--n «l?. *1, Itunrrtsm. cpt< Oft»»»«!zagitasott! «ulnoirtr tt« «amt- a.fria-t«g< >»» 11—IS ll»t »tut. t <'ta>io tsa»n nh»t jarStfnftutmltk fit-nti'JHm nUM »«rltckNüii:, Uw! >U »Btsalrass gogcv •mAtiraj »et MUf) f»n- lrtM'1 •fbü^rc« «Äqrqe» B«1 BWÄBi|ffi:ncfTi i'roä- Dd» ,t> -jf(a« s«s> mottn rtcn svrmuit ri» ®a«K»n <>I«M fad . ij&cn-Stau M.*x> Senvaltunq: MathauSgasie Wr 5 ItltMM Wf, II, Intpiit«!, v»z»g»»edin«uaari Bun» Mf ?»0 Ttouf« «Hft'.rl>!li!rio . . . E » M . . Kr« »•BiidSria. . . . K WM Kilt !m M> su»t<» ikriothrn .i-i® *itreu CtMroaaatM aeUt9 Mi |st Sl krt-iies.. Nr. 27 Cilli, Mittwoch den 5. April 1916. 41. Jahrgang. Können wir unter solche» Umständen öiirrfjljultru? Bor dcm Graz«r Bezirksgerichte stand der ehe-malige Gerbergehilfe und jetzige Lederagent August Mirnig, angeklagt wegen verbotener Rückkehr und Falschmeldung. seinerzeit wegen Majestäisbeleidiguug zu 15 Monaten schwere« Kerkers verurteilt, war er nach Abbüxuug der strafe als Reichsdeutscher aus gewiesen worden, kehrte aber wieder zurück, meldete sich unter falschem R »mcn und gab auch eine falsche HeimatSgemeinde an. Im Laufe der Verhandlung kam der Richter auch aus die Lermögensverhältnisse des Angeklagten zn sprechen. ES wurde behördlich erhoben, daß Mirnig im November 191-4 nicht einmal die Miete für das von ihm bewohnte Zimmer habe bezahlen können, daß er aber jetzt über ein Vermögen von mindestens 150.000 K verfüge. Daraufhin erk ärte der Angeklagte stolz, daß sein Ver-wögen heute nicht viel unter 50Ö000 K betrage. Er habe bei seinen Ledergeschästen bedeutende Sum-men verdient, betrogen habe er niemand. Als der Richter seiner Verwunderung darüber Ausdruck gab, daß beim Leder »Zwischenhandel so viel verdient weide, während Tausende keine Schuhe anzuziehen haden, meinte der Angeklagte: „Mir allein funn man keinen Borwurs machen; ich lönnte ein Dutzend Leme diese» Geschäftszweiges »letuien, -die vor dem Kriege arme Schlucker waren und in der KriegSzeit Millionäre geworden find." Der Richter dankte für diele Aufklärung und verurteilte den binnen Jahresfrist zu einem halben Millionär gewordenen Leder-agenten wegen Falschmeldung zu 6 Wochen strengen Arrestes. Sin zweiter Fall. Der Kaffe,Händler Kais. Rat Feigl schreibt über die Kasfeeteuerung: Bon einem wirklichen Mangel an Kaffeevorräte» kann nicht die Rede sein. Meiner Schätzung nach lagen» in Oester-reich mindestens 20.000 Sack Kaffee. WaS die Lage verschärft und verschlimmert, ist das Gebare» von Spekulanten und PieiStreibern, in deren Händen Vorräte aufgehäuft sind. Die Polizei sollte nicht bloß bei den Spediteuren, sondern in den Wohnun- Z)ove»do. Ausschnitt aus dem Kriegstagebuch. Von Franz Friedrich Oberhäuser. Monte San M i ch e 11. Den ganzen Tag über und zehn vergangene dazu sahen wir den Monte San Michele in schwer-stem Feuer der feindlichen Masfenarlillerie. Von der Görzer Seite her, von Sdrauffina und Sagrado und von der »tgegengefetzien Srtte, also vom Meer her, wurde er überschüttet. Die Schützengräben dort oben auf der Höhe standen in zwei Feuern Und dagegen gab rS nichts als »ushalten. Und fi« hielte» aus. Staubende Wirbel stiegen auf, sprangen ineinander, Feuer spritzte hoch, Flammen stiegen, loderten in der Nacht. Der kleine Waldbestand, mit gespaltene», verbrannten Steinen, brannte an man-chen Stellen. Es heulte, als hätte der Tag und jeder folgende eiserne Orgelpseise» und nimmeren-denden Atem, die Nacht durch, als gälte es, an-marschierende Heere auszuhalten und zu dämmen. Am Monte San Michele war die Hölle los. Gegen Abend, al« das Heuer »achl eß, gingen wir vom Doberdo, lateau aus aus die Höhe. Der Tag sank mit wehenden Nasenflügeln, der Himmel dehnte sich im letzten Silberlichte, und die Schatten der kommenden Nacht fluchteten über die Gefilde und Brandstätten deS Krieges und seiner wahnwitzig tollen Wut. Lanzsam schritten wir den steinernen gen der Spekulanten Nachschau halten. Als ein Beispiel für die Richtigkeit meiner Ansicht führe ich nur folgendes Erlebnis an: Am 23. Februar offe-rierte mir ei» Agent, namen« Wassermann, in Ber-treiung eines gewissen Friedrich Goldwurm Sautos-kafsee zum Preise von 7 50 Ä das Kilo. Ich sor-derte ihn aus, mir nachmittags Muster zu bringen. AIS er nicht kam, Nlephonierte ich am nächsten Mor-gen Herrn Goldwurm, warum er mir nicht Muster geschickt habe; er erwiderte, daß er den Kafsee nicht mehr um 7.50 K, sonder» nur um 78Ö K verkaufen könnte. Dieses Vorgehen empörte mich derart, daß ich die Anzeige wegen Preistreiberei erstattete, weil für diese Preiserhöhung nur die reine Profit-gier maßgebend fein konnte. Ueber das Schicksal dieser Anzeige habe ich bisher nichtS erfahren. ^Dieser Goldivurut bat alle möglichen Aitikel wie Seise, Tee, Marmelade, Zwiebel, Schokolade usw. waggo»-weise in riesigen Quantitäten zusammeng»!»::^. 3$ hab« nichts dagegen, daß ein reeller Kausmanu einen angemessenen Ruhen hat, aber die Ausbeutung des Publikums, wie sie durch die Pteistreiderei in Kasse« betrieben wird — man verlangt für ordinären San-toskasfee jetzt schon 9 K für daS Kilo — sollte von der Behörde nicht geduldet werden. Ich weiß, daß der Kaffeepreis in Amsterdam gestiegen ist, aber der Kaffee, den die Spekulanten bezogen haben, hat höchstens 6 K das Kilo gekostet, uud nach der be-kannttn Entscheidung des kassatiouShofe« ist nicht der Marktpreis, sondern der GestehungSpreis für die B rmteilung der Preistreiberei maßgebend. Im ersten Falle verdient also ein aimer Teu-fei, der vor Jahresfrist nicht einmal de» ZinS für fein Zimmer zahlen konnte, im Handumdrehen eine halbe Million mittels Ageutieren mit Leder, und man kann sich daraus so beiläufig ausrechnen, wie viel erst die Käufer des LederS verdient haben müf» müssen. Und jetzt wird man wohl auch begreise», warum der gewöhnliche Mensch sich heut« schon fürchtet, ein Paar Schuhe zum „Doppeln" zu ge-bei'. Und im anderen Falle ist es der liebe Herr Goldwurm, der seinen zusammeagekausten Kaffee heute um 7 50 K, morgen aber schon um 7*80 K und übermorgen vielleicht um 9 K verkauft. Da haben wir die Zwischenhändler vom rein- Weg entlang, zwischen Wacholder und Gestrüpp den Hing an, an dem es rauchte und schwarze Rauch-sahnen sich über die Lehne zogen. Ueberall sah unS der Kiieg mit gieren, starrenden Augen an. Ueberall hockte er, mit blutdkirstendrn Lippen, und wenn ich noch ni mals das Schauern empfunden hatte und das Grauen au mein r Leite spürte, hier sahen wir e«. Hier und da ertönt ein gequälter Rus zn uns, über die Wüstenei des Hanges. Ein Weg durch daS Enisetzen ist eS. Manchmal blieben wir stehen und einer sragie leise: „Hörst du — ein Verwundeter schrie — er schrie um Hilfe!" Und wä rend er dies sagte, zuckte wieder der Hall aus, stieß wie ein gescheuchter Vogel in die Waldvämmerung und kam von irgendwo, wir wußten es nicht; sollten wir hineinstürmen in daS Grauen der Steinwüste, irgendwo hinein, und den Hilfe- und Menschenrufen-den suchen? „Sie würden die ganze Nacht durch-irren!" sagte der Führer, „das Auffinden befcrgen die Ltreifpatrouillen, die stundenlang nach Soldaten suchen " Schweigend gingen wir weiter, und wenn ein gedämpfter Schrei über nnS flüzelte, dann zuckten wir zusammen, daS Bewußtsein griff uns in die Brust: es ist ein Mensch wie du, der da drü-ben um Hlse ruft!" Die Nacht war indessen dunkler geworden. Zeitweise sahen wir drüben einen Menschen oder mebrei«: das sind die Patrouillen; bann sahen wd von neuem schwirrten die heulenden Meuten Gianaten herüber, und wenn die da drüben an nichts glauben, an nichts glauben wollen, an daS eine müssen sie glauben: daß da drüben Oesterreich siegt und österreichische Kraft die Mauern hält! An oll die Stürme erinnern wir uns, die da herauf, brausten, an die Tage, da hier Hunderte verwundet, den Weg zurückgingen zur SanitätSanstalt. Und je ärger es tollte, und je mebr Feinde die Gräben stürmten, um so eiserner standen unsere Soldaten. Aerger und wahnsinniger wurde e«. Vorne türmten sich die welschen Leichen und über sie hinweg mußte der Entsag. Wurde getrieben und quallte heraus wie eine endlose Schlange. Und wer das je gesehen hat, wie hier das Grauen arbeitet, dem stockt da» Blut in den Adern, und der schaut zu den Solda ten auf, die aus Oesterreich kamen und eS halten, die Tag für Tag wieder im Schützengraben stehen «nd da« Wunder vollbringen, da« so kurz und doch so bedeutungsvoll im nächsten Tagesbericht steht: „Alle Anstürme auf den Monte San Michele ab-geschlagen." Spät war es, al» wir den Weg zurückgingen. Droben in den steinernen Schützengräben bereiteten sie sich wieder zu einem Angriffe vor. Zehn Tage lang schon, Nacht für Nacht, donnert, grollt,', und brandet e« dort oben und lodert die Schlacht mit blitzenden Waffen. Bald hören wir die ersten Schüsse. Unsere Kartaunen grollen und sausen die ganze Vormitternachl schon, immer wieder in die anrük-lenden Bersaglieri. Dann rinn« da» Jnsanleriefeuer He«tfche stacht gcbenenfall» sich mit Gewalt den Durchmarsch zu erzwingen. Der Vierverband gedenkt also Holland ebenso zu behandeln wie Griechenland, und bei al-ler Gewissenlosigkeit, die die Leiter des Vierverbandes bisher an den Tag gelegt haben, wird dieser Schrill nur durch die verzweifelte Lage erklärlich, in der Frankreich und England sich befinden. Ein Vergleich zwischen Belgien und Holland läßt sich nicht ziehen. Belgien war, wie seitdem akienmäßig bewiesen ist, bereu» vor Ausbruch des Krieges mit England und Frankreich in vollstem Einverständnisse, war also nicht mehr neutral, sondern hatte sich den Feinden Deutschlands angeschlossen. Holland dagegen hat seine Neutralität militärisch durch den ganzen Krieg völlig einwandfrei aufrechterhalten, zwischen dem Haag und Berlin bestanden und bestehen keinerlei militärische bmachiingen wie sie bereits vor dem Kriege zwi» schen Brüssel. London und Paris getroffen morden waren. Unter diesen Umständen würde ein Einfall Frankreich« und Englands in Holland ein unsühn-bare» Verbrechen sein. Die Stimmen der holländischen Presse lassen keinen Zweifel darüber, daß man in Holland die Lage sehr ernst beurteilt und dasselbe gilt von dcn Maßnahmen der holländischen Regierung. Allein da» ist eine Angelegenheit Hollands, das nun neuerdings erfährt, wie die Fürsorge England« für die kleinen Völker in Wirklichkeit beschaffen ist. Deutschland und Oesterreich°U»garo aber haben sich daran gewöhnt, nicht mehr mit irgendwelchen Rechtsgesühlen ihrer Gegner zu rechnen, iondern sich ausschließlich aus ihr Schwert zu verlassen, «us diesem Grunde sehen sie auch der weiteren Gestaltung der Dinge an der holländischen Küste mit ruhiger Entschlossenheit ent-gegen, den» mit dieser Entschlossenheit paart sich die Kraft, auch einem Uebersall von Nordivesten her erfolgreich entgegenzutreten. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte deS österreichischen General st abeS. 1. April. Amtlich wird verlautbart: Bei Olyka nahmen österreichisch - ungarische Abieilungen eine feindliche Vorstellung, warfen die russischen Deckun gen ein, zerstörten die Hindernisse und kehrten so-dann wieder in unser« Hauptstellung zurück. Süd-östlich von Siemckowce wurde der Versuch des Fein-des. feine Linien in einer Frontbreite von 1000 Schritt auf Sturmdistanz vorzuschieben, durch Ar-tilleriefeuer und einem Gegenangriff vereitelt. 3. April. Die feindliche Artillerie entfaltete ge-stern fast an allen Teilen der Nordostfront eine er-höhte Tätigkeit. Sonst keine besonderen Ereignisse. Der Stellverireter deS Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarfchall'Leutnant. in die Nachtferne und hall« unten von San Martins wieder. Und ehe der Morgen steigt, wollen sie wie» der den falschen Feind niedergerungen haben. „Kartätschen laben!" Diesmal aber hat der Feind »ich« nachgelassen. Am nächsten Morgen hat er neue Kräfte in das Treffen geführt. Die Bora stößt und reißt an der Erde. Der Reg n schlägt plätschernd nieder. Den Vormittag aber arbeitet unsere Artillerie mühevoll. Keine Viertelstunde Rast gibt es. Die Infanterie, «fernen müssen herangezogen werden. An allen Ecken und Enden brüllt und heult eS. Manchmal rast eine Feldkanonendatterie über die Dobcrdostraße vor, gegen die Schützeng'äben. Die Maultier- und Esel-kolonnen kvmmen heute nicht. Da» Feuer ist zu staik. An den Hängen und auf dcn Kämmen spritzt das Feuer Hunderter Geschosie aus, Wolken springen hoch. Pulverdamps schleicht sich über Gestein und Gebüsch. Zwifchenhinei» stößt wieder die Bora mit wildem Heulruf, hebt Steine und Bretter, reißt los, waS geht, und durch ihr Wüten durch arbeitet sich Infanterie vor. Vorgebeugt erkämpft sie sich jeden Schritt. Stunde um Stunde vergeht. Aus den Komman-den wartet man fi:berhast aus jeden kleinsten Si» tuationSdericht. Die Batterien erhalten immer neue Befehle und Zieländernngen. Wahnsinnig arbeitet alle». Die Mörser machen die Erde beben, und der Sturmwind spielt mit wilden Gelüsten oben in den Lüften mit all dem hundertfältigen Sause» und Tönen der stählernen Geschosse. Schwer und mühe« Nmnmr 27 Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 1. April. Keine besonderen Ereignisse. Hernach scheint eS, al» ob sich der russisch« Ansturm zunächst erschöpft hat, der mit 30 Divisionen, gleich über 500.000 Mann, und einem für östliche Verhältnisse erstaunlichen Auswarid an Munition in der Zeit vom 1. bis 28. März gegen ausgedehnte Abschnitte der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindendurg vorgetrieben worden war. Er hat. dank der Tapferkeit und zähen Ausdauer unserer Truppen, keinerlei Erfolge erzielt. Welcher große Zweck mit den Angriffen angestrebt werden sollte, ergibt fol-gender Befehl de» russischen Höchukommandierenden der Armeen an der Westfront vom 4.117. Mär,. Rr. 537: Truppe» der Westfront! Ihr habt vor einem halbe« Zahre, stark ge-geschwächt, mit einer geringen Anzahl Gewehre und Patronen den Vormarsch de« Feindes ausgehalten und nachdem ihr ihn im Bezirke des Durchbruches bei Molodtlschno aufgehalten habt, eure jetzigen Stellungen eingenommen. Seine Majestät und die Heimat erwarten von euch jetzt eine neue Heldentat: die Vertreibung deS Feindes aus den Grenzen de» Reiches. Wenn ihr morgen an diese hohe Aufgabe herantretet, so bin ich im Glauben an euren Mut, an eure tiefe Erge-benheit gegen den Zaren und an eure heiße Lieb« zur Heimat, davon überzeugt, daß ihr eure heilige Pflicht gegen den Zaren und die Heimat erfüllen und eure unter dem Joche deS FeindeS seufzenden Brüder befreien werdet. Gott helfe uns bei unserer heiligen Jache! Gezeichnet: Gcneraladjutant Ewert. Freilich ist eS für jeden Kenner »er Verhält, nisse «ist-'unlich, daß ein solches Unternehmen zu einer Jahreszeit begonnen wurde, in der feiner Durchführung von einem Tage zum anderen du:ch die Schneeschmelze bedenkliche Schwierigkeiten erwach-s«n konnten. Die Wahl des Zeitpunktes ist daher wohl weniger dem freien Willen der russischen Füh-rung als dem Zwange durch den not leide noen Ver-bündeten zuzuschreiben. Wenn nunmehr die gegen-wärtige Einstellung der Angriff« von amtlicher ruf» si'cher Stelle lediglich mit dem Witterungsumschlage erklait wird, so ist da« sicherlich nur die halb« Wahrheit.' Mindestens ebenso wie der aufgeweichte Boden sind die Verluste an dem schweren Rück-schlage beteiligt; sie weiden nach vorsichtiger Schät-zung aus mindestens 140.000 Mann berechnet. Rich-tiger wüide die feindliche Heeresleituag daher sagen, daß die .große" Offensive bisher nicht nur im Sumpf, sonder» in Sumpf und Blut erstickt ist. 2. April. Die Lage ist im allgemeinen unver-ändert. An der Fiont östlich von Baranowitschi war die GefechtStätigkeil reger als bisher. 3. April. An der Front hat sich nichts Wesentliche» et eignet. Durch deutsche Flugzeuggeschwader voll geht der Tag der Mitte zu. Jnsanterie schießt immer, ununterbrochen rollt daS Feuer hin, und die Ahnung steigt auf, daß es heute dem Feinde ..auf jeden Fall", um jede» Preis" gilt, durchzukommen, «eine ganzen Aimcen scheint er in den Kampf ge-führt zu haben. Die SiluationSbcrichte geben e» luiz an: Immer neue Reserven! Und da« Kom-mando ändert sich schon wieder: »Aus Infanterie-reserve» schießen bei dort und dort:' Dann galop-piert wieder eine, die zweit« Batterie vor, protzt ab, die sechs Geichütze fliegen herum, und der Eyes der Batterie gibt schon Kommando. Und hinein sausen die Lagen, in die dichten Reihen, «der die Meldun-gen bleiben gleich: Jmmcr neue Z ifanteriereserven. Alle Kommandeil erfassen ge>chwind und dämmen, soviel es geht. Dann und wann kommt schon ein anderer Be-richt: „Unsere Infanterie dort und dort um . . . Meier zuiück!" Der General der Jnsanterie gibt alles, was er hat. Seine letzten Reserven. DuS ist um zwei Uhr nachmittags. Die Munitionskolonne» galoppieren zurück um Munition für ihre Latte, ien. Der Weg wird da und dort versperrt mit Pferde-lcichcn und Räder und gebrochene Wagen müsse , weggeräumt werden. DaS besorgen Pioniere. Immer schwerer wird es. Die letzten Jnsanteriereseroen greisen ein. Und wersen den Feind zurück Das Grabenstück ist wieder genommen. Äber wie zum Hohn heißt es: „Immer wieder neue Infanterie-Reserven !" 3 Uhr nachmittags, schwer und ernst steht die Lage. Aber Unsere verzweifeln nicht. Vom Haupt-kommando spielt das Telephon zurück. Kummer »7 XJtttlsdte Wacht Grfu • wurden aus die Bahnhöfe Pozorjelzy und Horod-zieja an der Strecke nach Minsk, sowie aus Trup> pe«lager bei Ostrowski (südlich von Mir) Bomben abgeworsen. ebenso durch eines unserer Lusischisse aus die Bahnanlagen von Minsk. 4. April. Die Lage ist unverändert. Die feindliche Artillerie zeigte nur in WidiSdy sowie zwischen dem Narosch- und Wischnijewsee lebhaftere Tätigkeit. Gegen Frankreich. Eioße« Hauptquartier, 1. April. Bei Et. Elvi wurden englische Handgranatenangriffe abgewiesen. Lebhafte Minenkämpfe spielten stch zwischen dem Kanal von La Bassee und Neuville ab. Nordwestlich von Roye entwickelte die französische Artillerie sehr rege Tätigkeit. Wir nahmen die feindlichen Stellun-gen an der Ai»nefr»nt unter wirksame» Feuer. In den Argonne« und im MaaSgebiete sanden hestige Artilleriekämpfe stau. Unsere Kampfflieger fchofsen vier französische Flugzeuge ab. je eine« bei Laon und bei Mogeville (in »er Wvevre), in unseren Li-nie» je eines bei Bill« aux Boi« und südlich von Haucourt, dicht hinter drr feindlichen Front. Der französische Flugplatz Ro«nay (westlich von Reims) wurde auSgiebig mit Bomben belegt. 2. April. Bei Fay. südlich der Somme. kam ein nach kurzer Artillerievorbereitung angesetzter feind-licher Angriff in unserem Feuer nicht zur Entwicke-lung. Durch die Beschießung von 93' heniville, östlich von Reims, verursachten die Franzosen unter ihren LandSleute« erhebliche Verluste. Drei Frauen und ein Kind wurden getö'et. fünf Männer, vier Frauen und ein Krnd sind schwer »erletzt. Im Anschlüsse an die am 3t). März genommenen Stellun-gen wurden die französischen Gräben nordöstlich von Haucourt in einer Ausdehnung von etwa 1000 Me-tarn vom Feind« gesäubert. Auf dem östlichen MaaS-ufer haben sich unf«re Truppen am 3l. März nach sorgfältiger Vorbereitung in den Besitz der feindli-chen Verteidigung«- und Flankirrung»anlage>» nord-westlich und westlich de« Dorfe« Baux gesetzt. Nach, dem in diesem i bfchnitte da« französische Feuer heute gegen Morgen zur größten Kraft gesteigert war, erfolg!« der erwartete Gegenangriff; er brach in unserem Maschinengewehr- und Sperrfeuer unfe-rer Artillerie völlig zusammen. Abgesehen »o» sei-nen schweren blutigen Verlusten hat der Gegner bei unserem Angriff am 31. März an unvcrwunde-ten Gefangenen 11 Offiziere, 720 Mann in deutscher Hand lassen müssen und fünf Maschineng«' wrhrr »crloren. Die beiderseits sehr lebhaft« Flieger-tätigkeit hat zu zahlreichen, für uns glücklichen Luft, gefechten geführt. Außer vier jenseit« unserer Front heruntergeholten feindlichen Flugzeugen wurde bei Hollebeke, nordwestlich von Werwicou, ein englischer Doppeldecker abgeschossen, dessen Insassen genommen sind. Oberleutnant Berthold hat hiebei das vierte gegnerische Flugzeug außer Gesecht gesetzt. Außer-dem wurde durch einen Volltreffer unserer Abwehr-gefchütze südwestlich von Lens «in feindliche« Flug- zeug brennend zum Absturz gebracht. Der mit Trup» pen stark belegte Ort DombaSle «n Argonne, west-lich von Berdun, und der Flugplatz Fontaine, östlich von Belsort, wurden ausgiebig mit Bomben belegt. 3. April. Links der MaaS sind all« Siellun« g«n de« Feinde» nördlich de» ForgeSbache« zwiichen Haucourt und Bethincourt in unserer Hand. Süd» westlich und südlich der Feste Douaumont stehen un-sere Truppen im Kampfe um französische Gräben und Stützpunkte. 4. April. Südlich von St. Heloi« haben sich die Engländer nach starker Artillerievorbereitung in den Besitz de» ihnen am 26. Mälz genommenen Sprengtrichter» gesetzt. In Gegend der Feste D»uau-mont haben unsere Truppen am 2. April südwest-lich und südlich der Feste, sowie «m Taillettrwald« stark« französische Verteidigungsstellungen in erbit-teuern Kampfe genommen und in den erob«rt«n Stellungen alle bi« in die Nacht fortge,etzten Gegenangriffe abgewiesen. Mit besonderem Krastanfatze und mit außerordentlich schweren Verlusten stürmten die Franzosen immer wieder gegen den Tailettewald ergebnislos an. Lei unserem Angriffe am 2. April sind unverwundet samt gefangenen Offizieren 745 Mann, an Beute acht Maschinengewehr« eingebracht worden. geppelin Angriffe auf England. Berlin, 1. April. In der Nacht vom 31. März zum 1. d. hat ein Mariuelustschiffgeschwader London und Plätze der englischen Südostkiist« angegriffen. Die City von London, zwischen London und Dover-brücke, die Londoner Dock«, der nordwestliche Teil von London mit seinen Truppenlagern, bie Industrieanlagen bei Enfield und die Sprengstoffabriken bei Waliham Abbey, nördlich von London, wurden auSgiebig mit Bomben belegt. De« weiteren wurden über LowcSlof», nachdem vorher ein« Batterie bei Slowrnarket, nordwestlich Harwich, erfolgreich angegriffen war. «ine große Anzahl Spreng- und Brand-bomben geworfen, eine Batterie bei Cambrigde zum Schweigen gebracht und dort ausgedehnte Fabrik« anlagen angegriffen. Endlich wurden die Hasenanla-gen und Befestigungen am Humber mit Bomben belegt. Drei Batterien wurden dort »um Schweigen gebracht. Die Angriffe ha ten durchwegs sehr guten Erfolg, wie von unseren Luftschiffen durch die ein-wandsreie Beobachtung zahlreichcr Brände und Ein-stürze festgestellt werden konnte. Trotz überaus hef-tiger Beschießung sind alle Luftschiffe bis aus „L 15" zurückgekehrt. „8 15" ist nach eigener Meldung an-geschossen worden und mußte vor der Themse auf das Waffer niedergehen. Die von unseren Streit, krästen angestellten Nachforschungen sind bisher er folglos geblieben. Der Chef deS Admiralstabes der Marine. 3. April. Heeres- und Marinelustschiffe haben heule nacht die Docks von London und andere mili--ärisch wichtige Punkte der englischen Ostküsle, so-wie Dünkirchen abgegriffen. Oberst« Heeresleitung. Halb 4 Uhr. Da wi^d da» erstemal das Kom-mando gegeben an eine scharf aufgefahrene Feld-haubitzen-Batteri« vor einem kleinen Walde: „Kar-«ätschen laden!' Und gleich daraus wird unser« Artillerie stil. Und fast j«d« d«r vorn« stehenden Batterien erhält dasselbe Kommando: „Kartätschen laden I" Die Kartätschen werden hergerichtet. Nun beginnt heiße Arbeit. Man wartet nur auf da« Kommando: „Ziel 500 Schritte vorne; feindliche Jnsanterie!" Und hundert Rohre drohen. Unsere Infanterie mußt» sich aus den anderen Hang zurückziehen. ES ist bei un« ganz still gewor-de». Nur manchmal schützende« Jnsanleriestuer, zum Deckung suchen. Plötzlich erscheinen oben am Hang die ersten Italiener. Da kommt daS Kommando: Schuß! Und alle Batterien schießen Kartätschen in die vorstürmenden Reihen. Haufenweise fallen sie, über sie hinweg immer neue Reihen. Immer rasen» der arbeiten unsere Geschütze und daS breit spritzende Blei hagelt dicht drüben ein. Zeitweise stürzen Halb-kompanien vor, ziehen stch dann wieder zurück. Wie lange geht aber daS? Zum Fragen keine Zeit. Wir sehen genau, die Italiener kommen nicht weiter, sie falle» gleich oben am Hange. Immer Oll« grollen und fauchen unsere Kariälschen in die türmenden Kompanien. Alles brandet und alles ist fort, nur da« eine wissen sie alle: Kartätschen! Feinde vorn«! Da beginnt drüben die erste Batttri« zu schweigen: keine Munition mehr. Und die zweite und dritte. MunitivuSwagen rasen weg. Rasen über DaS wolffbureau meldet: Zu« drittenmal >nff ein Marineluftfchrffgefchwader >» der Nacht »om 2. zum 3. April die englisch« Ostküste, dieSmal den nördlichen Teil, an. Edinburgh und Leith mit den Dockanlagen, am Firth of Forth, New Eastle und die wichtigen Werftanlageu, sowie bie Hochöfen und Fabriken am Tynesluß wurden mit sehr gutem Sr-folge mit zahlreiche« Spreng- und Brandbomben belegt. Gewaltige Brände und heftig« Explosionen mit ausgedehnten Einstürzen wurden beobachtet. Eine Batterie bei New-Sastle wurde zum Schw«iz«n gebracht. Trotz heftiger Beschießung sind all« Luft-schiffe unbeschädigt zurückgekehrt und gelandet. Der Ehef de« Admiralstab«« d«r Marin«. 4. April. In der Nacht »om 3. zum 4. d. wurde bei eine« Luftschiffangriffe auf bie «nglifch« Südostküst« Befestigungsanlagen von Great Var« mouth mit schweren Bomben belegt. Die Lustschiff« find trotz feindlicher Beschießung unversehrt. Der Krieg gegen Italien. 1 April. Amtlich wird verlautbart: Gestirn setzte die Tätigkeit an einzelnen Stellen der Fr»nt beiderseits wieder ein. Am Tolmeiner Brdckenkops, im Fella-Abschnitte und an der D»lomitenfront kam <« zu mehr oder weniger lebhaften Geschützkämpsen. Italienische Angriffe gegen da« Frontstück zwischen dem Großen und dem Kleinen Pal und bei Schlu-decbach würd«» abgewiesen. 2. April. Die Lage ist unverändert. Heute früh warfen feindliche Flieger Bomben auf Adels-berg ab. Zwei Männer wurden getötet, mehrer« virwunbet. 4. April. An einzelne« Teilen der Front war die Tätigkeit der Artillerie beiderseits lebhaft, so i« Abschnitte der Hochfläche von Doberdo, bei Mal-borghet, am Col bi Lana und in den Zudikarie«. Im «damellogebiete besetzten unsere Truppen einen Grenzkamm von Eobbia alta und Monte fumo. Der Stellvertreter deS Chef« de« Generalstabe«: v. Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen deS türkischen Haupt-quartier«: 31. März. Irakfront. Keine Aenderung i« TigriSgebiet. Im Eaphratabfchnitl» griff eine uns»-rer Abteilungen östlich Naffrie eine feindliche Abtei-lung an und vertrieb sie in südlicher Richtung, wo-bei ihr Verluste zugefügt wurden Gleichzeitig überraschte« unsere Freiwilligen di« Unterkünfte dieser Abteilung und machten dort Beute. KaukasuSsront. Unsere Truppen rückten nach und nach im Tfchuruchtale vor, wobei sie Angriffe feindlicher Ausklärung«abteilunge« zurückwiesen. Auf den anderen Abschnitten dieser Front kein bedeutende« Ereignis Sin feindlicher Kreuzer befch»ß auf der Höhe der Dardanellen eine Zeit lang »hne Wirkung Ele« Burnu und zog sich fodann zurück. Drei feind« liche Flugzeuge, die au« der Richtung v»n Jmdro« alle» hinweg, stürzende Pferde, aufgerissen von den Reitern; und sie fchaffenS. Munition kommt. Die und die Batterie beginnt wieder zu schießen. Immer aber und immer: neu« Infant«ri«referven. Kugeln pfeifen über die Geschützstellungen hinweg. Granateu schlagen ein. Die Batterien werden beschossen! WaS nun? „Weiter feuern!* Und sie feuern weiter. 27 e r und 47 e r. Schnell ist e» Abend geworden. Da kommt von G. eine L?fatzbrigade an. Im Geschwindschritt auf zehn Wegen, durch die Irre der Gesteinwüste sind sie plötzlich da. Schwarmtinien werden gebildet. „Werden wir machen!" sagen sie. „Sind 27er und 47er. Und marschieren auf und rennen vor: und weiter den Hang an in langen Reihen. Und die Sariaunen und Kanonen schießen ralcher und wü-tender. Und donnern hinein, und branden und lohen, daß die Rohre zu glühe» scheinen. Wütender gellt und pfeift eS. Bei manchem Geschütze sind nur mehr die Hälfte der Bedienung oder gar nur zwei, drei. Aber sie schaffen«! Aushalten — aushalten; und dann ist der heiße Tag vorbei und eine der grögten Schlachten. Doch weiter arbeiten, laden — schießen, laden — schießen! Die Infanterie ist unterdessen den Hang an. Stramme Steuer, alle zum erstenmal in da» Feuer, soll ihre Feuertaufe werden. Alle aber hatten frohe Augen und eisernen Mut. Vertrauen. Weiter und weiter kartatschen die Batterien. Weiter und weiter gehen die Infanterieregimente? vor. Die Italiener oben, blind in Wut, und weil sie zw«i Schütz«»-gräben nehme« konnten, stür«en immer weiter vor, soviel sie e» Vermögen, hinein i» da« Kartätsche«-feuer der Batterien von Doberdo. Bon San Martin» bis zum San Michele geht der Angriff »or. Da kommt nach einer Viertelstunde da» Kom-mando zu alle» Batterien: .Feuer einstellen, Ziel . . .!" Und di« Batteritn hören auf und laden wie-der Schrapnelle. um in di» Reihen zu feuern, di« «un retiriere« werden! Still ist e« wieder gewor-den, bi« «» plötzlich am Hang oben z» branden beginnt. Säbel und Bajonette. Die 27er und 47«r habe« de« Feind erreicht. Wie losgelöste Sturrnbiöcke sind sie hineingerannt in die starren Reihen und haben mit de« K»lde« gearbeitet. Und da ist in die welschen Reihen zuckend da» Entsetzen gefahre« und von einer unwiderstehliche» Kraft und Macht gedringt sind zuerst ein, zwei dann alle stürmenden Reihen zurück, u»d mit wähn« sinnigen starren Gesichtern haben sie e« nach kurze» versuche aufgegeben, gegen die Oesterreicher zu kämpfe«. Wild, wie eine vo« Entsetzen gescheuchte Bande, flöhe« die Italiener drüberseit« den Hang hinab, verfolgt von blitzenden Bajonetten und ge« fchwungtnen Säbeln. Ueber unsere alten Schützen» gräben hinaus flohen sie. Und bei dem ersten italie-nischen Schützengraben «in kurzer Kampf mit schar-fen Bajonetten, und auch dieser ist unser. Gelte 4 KMtiche Wacht Nummer >7 fi»en, kehrten nach dieser Insel zurück, da sie von unseren Jenifchehirbatterien wirksam beschossen wurden 1. April. Kankofusftont. Im Tfchorenktal »ur> den einige Teil» der feindlichen Borposten zum Rtlck zng« ge,wungen. In diesem Abschnitte fchrriten unser« Operationen mit Erfolg vorwärt«. Am 30. März griffen zwei unserer Flugzeug« unter Führung deS Hauptmann» Bötk« feindliche Flugzeuge, die über S«dil>Bahr flogen, an. Nach «iiem Kampfe fiel eine« der feindlichen Flugzeuge in» Meer, die übrigen flüchteten in der Richtung nach Jmbro«. Ein feind-liche» Torpedodovt, da» in den Golf von Saro« ein» pt;ahrei« war, wurde durch unsere Artillerie in der Richtung nach der Insel Samotrake verjagt. 2. April. Kaukasu«front. Angriffsversuche de» Feinde», die unternommen wurden, um unser Vor. rücken im Tschuruch-Abschnitte auszuhalten, scheiterten. Türkisch« Unterseeboote versenkten am 30. März in den Gewässern nördlich und westlich von Batum einen russischen Trantportdampfer von etwa 1200 Tonnen-Gehalt, an dessen Bord sich Soldaten und Kriegsmaterial befanden und am 31. März ein Schiffjvon 1600 Tonnengehalt sowie einen Segler und beschossen wirkungsvoll da» Westuser nördlich von Poti. Aemensront. Zn der Nacht vom 15. März überraschte »in« au» Soldaten aller drei Waffen-Haltungen bestehend« türkische Abteilung mit Erfolg die feindlich« Stellung Alamad nordöstlich von Scheich L»man, di« di» Engländer feit einiger Zeit befestigen. Der Ftind würd«, nachdem «r starke Verluste er-litte» hatt«, gezwungen, sich unter dem Schutze sei-ner weittragenden Kanonen aus Scheich O»man zu rückzuziehen. In derselben Nacht siel durch Infanterie verstärkle Kavallerie in einen von un» i» der Um-gedung von Medhale eine Stunde nördlich von Scheich Oiman gelegten Hinterhalt und wurde mit Verlusten verjagt. Aus Staitt und Jand. Kriegstrauung. Am 2. winde in der Haupt-und Stadtpfarrkirche in Graz der Fähnrich eine« Pionierbataillon», Techniker Karl B^stiantschitz au» Windischgraz mit Fräulein Mitzi Wskozil au« Graz getraut. Beistände waren für den Bräutigam dcr Baukommissär der SlaalöbaHn Jng. Hugo Pauli, sür die Braut der Bankoberdeamte M. Schweyer. Der Landesschulrat hat in der Sitzung am 30. März ernannt: die Arbeit«lehrerin und Oberlehrersgattin in St. Hemma Katharina Eeh zur Lehrerin weiblicher Handarbeiten an der Volk« schule in St. Hemma — Die aus eigene« Ansuchen von Sromlje nach Montpreis versetzte Lehrerin Klo-tilde Hiti wird über ihr Ansuchen in Sromlje belasten. Städtische Lichtspielbühne. Die Bilder-reihe, die Montag und Dienstag in unserem städtischen Lichtspiel zur Anschauung gebracht wurde, be-stand durchweg» au» Stücken erster Güte und e« ist in der Tat zu bedauern, daß ein Teil der Vorfiel- Wahnsinniger und toller stürzen die flüchtenden Reihen über ihre eigenen Reserven und hinterdrein «it ratternde« Hurra unsere steirischen Kompanien, Bergbächen, Wildbächen gleich, vom Frühling ge-kräsiigt, reißen sie die Feinde vorne und links und recht» nieder und stürmen durch all den Wirbel und den »irren Hausen weiter, immer weiter. Mit Sä-bei und Bajonetten. Da sind die ersten Reihen unten am Jsonzo, spri"gen in die Wellen, einer aus d«n andern. Plötz-lich ko»mt da« Kommaodo: „Infanterie in di« eroberten Gräben zurück I" Und Befehle werden laut: .Halt — Halt — Halt!" Sie rennen zu-rück in die Gräben. Da beginnen wieder die Kanonen und Balte-rien mit Lagen und Salven in die tollen und flieh enden Reihen zu donnern. Die 27er und 47er aber haben sich den großen Dank de« General« und des Major« geholt. Zn ihrer stürmischen Zugendkrast haben sie gleich am ersten Tag zur rechten Stunde d«n Sieg errungen sür ihr Land, ihr Oesterreich Unten am Jsonzo kämpfen mit sich und ande-rett die wahnsinnig zurückgegangenen Italiener. Re-giment um Regiment zurückgeworfen. Der heiße Tag mii vollem Stege abgeschlossen. Flammend steht der Abend über den Feldern de« österreichischen Ruhme«, und die Soldaten liegen in de> Schützengräben und schauen zum Jsonzo nieder: die gewmsene, zahl-reiche, große Macht, die Verwüstua;>, da« ChaoS des geflohenen Feinde«, besiegt und gebändigt. .Franks. Ztg.» langen nicht besser besucht war. Die Preise sind so nieder, daß sie auch den ärmeren Volksschichten den Besuch des Lichtspiel« ermöglichen und da« Gebo-tewe kann wohl kaum auch in einem Großstadtkno nicht überboten werden, zumal die BUder in Erstaus. sührung gezeigt werden. So zeichnete sich der Film „Die letzte Partie" nicht nur durch vollendete Rein-heit und Flimmersreiheit der Bilder, sondern auch durch eine feffelnde Handlung und Konflikte von er-schüttelnder Wirkung an«. Da« lustige ,.Paulchen Fingerhut" hinwiederum legte un« i» den Bann packendster Komik. Auch die zum Eingeleite geböte-nen Krieg«bilder von den deutschen Kriegern in Warschau »nd den Schützengräben in Flandern, waren sehr anziehend. Die nächsten Kinoaussührun-gen finden, da Mittwoch und Freitag in unserem Schauspielhaus« wieder die Laibacher zum Wort« kommen, Lamstag, Sonntag und Monntag statt. Militärkonzert für die Invaliden des dritten Korps. Äm 13. April 8 Uhr abend» findet im hiesig«» S adttheater «in Konzert der Mili> tärkapelle unsere« HauSregimente« zu Gunsten deS Znvalidensondc« statt. Die VortragSordnung umfaßt u. a. di« dritt« Leonoren Ouverture von Beethoven, die Oberon-Ouvertur« von Weber. Wie man sieht, bleibt die künstlerische Leitung de« Konzerte« nach wie vor bei dem Grundsätze, nur erstklassig« Musik zur Ausführung zu bringen. Der Zweck deS Kon-zerte« ist ohne Frag« so edel, daß ein ansverkauste« Hau« erwartet werden dars. Der Kartenvorverkaus findet in der Buchhandlung Fritz Rasch statt. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta> gen sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit bezw. Verletzung ge-florben sind, am städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet worden: am 1. April Ins. Karl Kaspar de« Ldst. J.-R. 409, Ins. Franz Konsek de« I R 87, Ins. Josef Achac des I. R. 87, Landstmmar-beiter Franz Klauzer, am 2. April Ins. Kaspar Wollmutter de« J.-R. 27, Kanonier Johann Mo« paniuk de« Fest. Art R 3, am 5 April Jnf.Jmre Roglic de« Z.-R. 37, Ins. Joses Haberichek de» Z.-R. 87, am 6. April wird der Infanterist Peter Mendrefora de» Z.-R. 80 zur letzten Ruhe bestattet werden. Rote Kreuzwoche in Cilli. In den Tagen vom 30. April bis zum 7 Mai findet eine Rote Kreu,woche statt, in welcher Festabzeichen zu Gunsten de« Roten Kreuze« verkauft werden. Frauen und Mädchen, die sich für diese edle vaterländische Sache zur Bersügung stellen wollen, werden gebeten, die» dem St^dtamte bekanntzugeben Oelzweigverkauf für die Angehöri-gen der Isonzoarmee. Am Palmsonntag findet in unserer Stadt der Verkaus von Oelzweigen zu Gunsten de« Witwen- und WaisensondeS sür die Angehörigen der Zsonzoarmee statt. Der Herr Bürger-meister bittet jene Frauen «nd Mädchen, die sich in den Dienst der guten Sache stellen wollen, sich heim Stadtamte anzumelden. Dismarckspende in Laibach Der Ver-band der deutschen Vereine von Laibach hatte zur Feier de« 101. Geburtstage« deS unvergeßlichen Reich«kanzler« Otto v. Biemarck, de« Begründers de« deutsch'österreichischen Bündnisse«, da« sich im Weltkriege unserer Tage so glänzend bewährt, ur-spriinglich ein« festliche Veranstaltung geplant. Die einer würdigen Veranstaltung im Wege stehenden, durch die augenblicklich« Lage geschaffenen Schwierig-feilen haben aber den sür diesen Zweck eingesetzten Ausschuß bewogen, von einer solchen Veranstaltung heuer abzusehen und dasür in den Kreisen der deut-schen Gesellschaft von Laibach eine entsprechende Fest-gab« auszubringen. Der Gedanke fiel auf fruchtbaren Boden, denn binnen wenigen Tagen haben 60 hoch-herzige Spender den Betrag von 1400 K gewidmet. Der Ausschuß hat nun im Sinne der Spender be-schlössen, diese Summe den Laibacher Frauenortö-gruppen de» Deutschen SchulvereinS und de« Ver-eins „Eiidmark", die sich bisher in so verdienstvoller Weise um die österreichische KriegSsürsorge betätigt haben, zu gleichen Teilen al« BiSmarckspende zur weiteren Verfügung zu stellen, in der Ueberzeugung, daß dadutch da» Andenken deS großen Mannes nicht nur am würdigsten, sondern auch am meisten seinem Geiste entsprechend gefeiert wird. Teilweise Einstellung des Privat feldpost Paketverkehres. Zufolge Erlasses de« Handelsministeriums vom 29. März wird die An-»ahme von Privatfeldpostpaketen zu den Feldpost« äimern 25, 31, 58. 59, 67, 77, 80, 9D, 96, 97, 107, 108, 130, 143, 154, 155, 158, 160, 201, 232, 504, 506, fortab eingestellt. Aus dem Mittelschuldienste. Der Pro-feffvr am Staatsgqmnasium in llilli Dr. Heinrich Lonoar, wurde mit Ende März 1916 in den dou-ernden Ruhestand übernommen. vom Zuge überfahren. Am 30. März abend« »urde am hiesigen Bahnhofe der Landsturm-arbeitn Franz Klauser auS Ponizl durch eigene Un-Vorsichtigkeit von einem au« Tüsser eisfahrende» Lastzuge überfahren. Klauser ging in solcher Nähe »es Zuge«, daß sein Mantel von der Maschine er-saßt und der Verunglückte unter diese hineingezogen wur^e. Er erlitt mehrere Schädelbrüche, auch wurden ihm beide Füße an den Knöcheln abgetrennt. Der Unglückliche starb, bevor »och ein Arzt zur Stelle sein konnte. Koch- und Haushaltungsschul« in Marburg. Der Minister für öffentliche Arbeiten hat der «och- und HauShaUungSschule in Marburg an der Drau bi« aus weiter» da» OeffentlichkeitSrecht verliehen. Verpflegsgebühr für die Kriegsge fangenen Eskortemannfchaft. va« Krieg«-Ministerium hat die Verpflegsgebühr einschließlich der Brotgebühr für die militärische Begleitmannschaft der Kriegsgefangenentransporte vom 1. d. an für Mann und Tag von 1 *30 K auf 1*80 K erhöht. Kriegswaise wird gesucht. Kinderlose Dame nimmt eine deutsche KriegSwaise von 1—3 Jahren an KindeSstatt an. Nähere« durch die Hauptleitung der „Südmark" in Graz, Zoanneum-ring Nr. 11. Böhmische Union-Bank. Stand der Spar-einlagen gegen Kassenscheine und Einlagibücher am 31. März 1916: K 98.554 222 31. Freigabe von Saccharin im Deut-schen Reich. DaS Wclffsche Bureau meldet au« Berlin: Der Bundesrat ermächtigte durch eine am 1. April in Kraft tretende Verordnung den Reichskanzler, weitere Ausnahmen von den Vorschriften de« geltenden SüßstrsfgefetzeS zuzulassen. Von dieser Ermächtigung wird infoweit Gebrauch gemacht wer-den, als Zucker lediglich zu Genußzwecken verbraucht wird, als Nahrungsmittel aber nicht in Betracht komm«. Zn Aussicht genommen ist vorerst die Fr«, gäbe von Süßstoff für die Herstellung von Limo-naden. Die Kontrolle de» Verbrauche« und die Ver-teilung de» Süßstoffes werden durch eine noch be-kanntzugebende Zentra.stelle erfolgen Preissteigerung der Zündhölzchen. Die Regierung hat der Zündhilzchenindustrie infolge der Preissteigerung der Roh- und H-lsistoffe eine Erhöhung der Verkaufspreise in dem Ausmaße de-willigt, daß beim Verkaufe im kleinen der Höchst-preis für ein Paket von zehn Nv'malschachteln 32 Heller, sür zwei Normal chachteln sieben Heller und sür eine einzelne Schachtel vier Heller betragen wird. Die Murbodner Frühjahrs Zuchtvieh schau mit Verkaufsrecht wtrd vom Verband der Murbodner Mürztaler Zuchtgenossenkchasten am 2. Mai in Judenburg abgehalten. Mit Rücksicht auf die Kriegsverhältniffe wird diese Schau nur «tiere von 6 Alter«mon«ten aufwärt» bi« zum 1. Zahn-Wechsel umfassen. Der Austrieb wird am 2. Mai 9 Uhr vormittag« beendet fein. Di« Stier« werden auch «iner Beurteilung unterzogen und nach dem Punktierergebniffe prämiert. Um 12 Uhr beginnt da« Zusammenstellen der Stiere nach dem Beurteilung«-ergebni», so daß die Käufer drei Stunden zum «u»-losen von Stieren vor der Ueberstellung Zeit haben. Der Austrieb dürfte etwa 150 L-tiere umfafsen. Hie-von wird etwa die Hälfte mit genossenschaftlichen Abstammungsnachweisen von Herdebuchtieren (wovon di« Kühe zum Teil mit kontrollierter Milchleistuug) ausgerüstet sein. Die Käufer werden im Hinblick auf den besseren Zuchtersolg eingeladen, diese Nachweise zu verlangen. Die Lehrerschaft Böhmens und der Krieg. Amtlich sind aus Böhmen al« gefalle» ge-meldet 217 deutsche und 157 tschechische Lehrer. A« Auszeichnungen wurden an deutsche Lehrer verliehen 180, an tschechische 34, in«gesamt 214 AuSzeichnun-gen. Nach der letzten Volkszählung hatt« Böhmen rund 61 Prozent tschechische und 39 Prozent deut-sche Bewohner. Südmark FreiplStze im Dienstmäd-chen Schulverein in Graz. Geleitet von dem Bestreben dem in deutsch:« Hausfrauenkreisen immer mehr gefühlten Mangel an gifchuliin Dienstmädchtn wenigstens teilweise adzuhels.n und zugleich ärmeren deutschen Mädchen die Möglichkeit zu bieten, sich die als gesuchte« Dienstmädchen unbedingt nötigen Kennt-nisfe anzueignen, hat der verein Südmark drei Frei-Plätze an der steiermärkifchen Dienstmävchenschule in Graz gestiftet, welchem Beispiele erfreulicherweise zahlreiche Günnner gefolgt sind. Für die von der Südmark geschossenen Plätze kommen nur brave, geistig und körperlich geeignete Mädchen von »in« ftamma: 27 besten« 14 Jahren in betracht und genießen unter sonst gleichen Voraussetzungen, die Waisen nach ge-fallenen deutschen »riegern den Borzug. Die Dauer der Ausbildung beträgt 6 Monate und erhalten die Aufgenommenen Wohnung und volle Verpflegung in der Schule. Im Hinblick aus den mit l. April festgesetzten Eintrittstcrmin (der weitere Eintritt kann erst wieder am 1. Juli, 1. Oktober oder I.Jänner ersolgen) ersucht die Hauptleitung des Vereines Süd« mark nun alle Ortsgruppenleitungen dringend, ihre in Betracht kommenden Mitglieder zur schleunigen Einbringung der Aufnahm«ges..che u. zw. unmlttel« bor an den Autschuh des Dienstmädchen-Schulverein, in Graz, Achießstattgasfe 42, zu veranlassen, wobei daS Entlassung«,eu»i< der Volksschule sowie ein Nachweis über sittliche Unbescholtenheit und körper-liche Eignung deS Mädchens beizuschließen sind. Alle, weiteren Auskünfte sind gleichfalls beim letztgenann» ten Verein einzuholen. Kostplätzeoerzeichnis. Infolge sehr reger, vorwiegend auS Ungarn, Kroatien, Dalmatien, BoS< nien und dcr Herzegowina einlaufender Anfragen, um Bekanntgabe von Kostplitzen für Kinder, die was}« rend der Ferien oder durch längere Zeit tn Graz oder and«ren Orten der Steiermark sich in der deut-schen Sprache zu übcn wünschen, hat der Landes verbau» für Fremdenverkehr, um einen dringenden Bedürfnis zu entsprechen, beschlossen, anch heuer wieder ein Verzeichnis herauszugeben. In diesem Verzeichnisse sollen verläßliche und vertrauenswürdige Personen, insbesondere aus Lehrer- und Beamten kreisen aufgenommen werden, denen die auswärtigen Eltern ihie »inder beruhigt anvertrauen können. Anmeldungsbogen sind in der Verb indSkanzlei, Graz. Hiuptplatz Nr. 12, 1 Stock zu haben. Für die Ausnahme wird ein Druckkoftenbeitrag von 3 Kronen bei der Anmeldung im vorhinein eingehc-ben. Der April und seine Bauernregeln. Schon die deutsche Bezeichnung ..Keimmond" sagt un», welch große Bedeutung gerade diesem Monate in der Entwicklung des Jahre« zukommt. Fast alle Sänger kehren nun zurück und bevölkern die sprossende, grünende, teilweise schon blühende Flur; in Wald und Feld wird es nun lebendig. Zwar ist daS Wei» ter im April meist sprichwörtlich launisch, doch ist Heuer allem Anschein nach ein schöner April zu er-warten. Wenn auch Rückfällt eintreten, w rd e« doch hoffentlich möglich sein, die so notwendigen land-wirtschaftliche» Arbeiten verricht n zu können, waS in dieser schweren Zeit eine Lebensfrage von grög> ter Wichtigkeit ist. Darum werden von der Land-bevölkeruug die Bauernregeln, aus Naiurbeobachtung und E>fahrung aufgebaut, viel beachtet. In den Monat April fällt gewöhnlich das Osterfest, deshalb heißt er Oftermond, das AuferstehungSfest drt Heilandes, das AuferstehungSfest i er Natur. An den Grenzen aber unserer verbündeten Reiche und weit draußen in Feindesland kämpfen aus blutgetränktem Boden unsere Väter und Söhne, „in Rauch und Blut, in Eisenhagel und Feuersglut. von oben von unten, von vorn bedroht, von allen Seiten umgeben vom Tod" sür die Auferstehung und Erhaltung die-ser Reiche. Möge die unausbleibliche, siegreiche E»t-sch idung nicht lange auf sich warien lassen. — Aus der groben Anzahl der aus den April bezngbaben-den Bauernregeln seien nachstehend einige angeführt: Wenn die krähen auf > em Martnstag (25.) im Korne sich verstecken, dann gibt eS sürwahr ein gute« Jahr. — Wenn der April blätt in sein Horn, dann steht es gut um Heu und Korn. — April warm, Mai kühl, Juni naß, füllt dem Bauer Scheuer und Faß. — Wenn e» am Karsreiiag regnet, so ist das ganze Jahr gesegnet. — Aus nassen April folgt ti Offener Juni. — Ist Markus kalt, so ist auch die Billwoche kalt. — Ist April schön und rein, wird Mai ums« milder sein. — Nasse Kälte im April schadet dcn Baumblüten viel — Aprilen Schneee dünget, Marienschnee frißt. — Märzenwind, April-regen verheißen im Mai großen Segen. — Wenn der Apiil Spektakel macht, gibt es Heu und Korn in Pracht. — Durer April ist nichi des Bauern Will, Aprilregen ist ilim gelegen. — Heller Mondschein schadet bei Baumdlül viel w il dann die Nächte kalt sin». — Ein trockener März, ein nasser April und kühler Mai verheißen vi>l i^ucht, Obst und Heu. — Aprilschnee ist besser als Schasmist. — Singt die Grasmücke, ehe i r Weinstock sprosset, folgt ein guleS Jahr. — Ap «lflöckl^in bringen Mai? glöcklein. — Bringt R>s»muni>e (2.) Sturm «nd Wind, 10 ist sibylle (29) nns ;eltud. — Ein nasser April bringt einen trockenen Juni und nassen Som-wer. — Gute Kirschblüte verheißt auch eine gute Wein- und Kornblüte. — S>< d die Reden um Ge-o>gi noch blind, so freut sich Mann, Weib und Kind. Deutsche Macht Vermischtes. Eine Ehe zwischen Oberleutnant und Major. Kürzlich wurde berichtet, wie «in Unteroffizier einen weiblichen Unteroffizier einstmals zur Frau nahm. Ein noch merkwürdigere» Gegenstück dazu fand sich im ungarischen Heere. Im J-hre 1843 war die dam alz achtzehnjährig« Marie Lepftnck in Wien Mitglied der deutschen Legion und ließ sich dann unter dem Namen Karl in die RevolulionSarmee unter di« sogenannten „Tiroler Jäger" elnreihen. Auf dem S-blachifeldc zum Leutnant befördert und mit der TapferkeitSmcdaille au« gezeichnet, ging sie infolge einer Verwundung zu Fuß zu den Hularen, wo sie, ebenfalls wieder auf dem Schlachtfelde, zum Oberleutnante avanzierte. Bald da-rauf aber wurde ihr Geschlecht entdeckt, und sie mußte den Abschied nehmen. Nunmehr verheiratete sie stch mit einem Major und der Feldpater vollzog unter großer militärischer Teilnahme die Trauung. Al» Frau Ma-jorin blieb sie aber beim Heere und wurde bei Nigalo» gefangen und auf die Festung gebracht. Hier wurde der Honwedoberleutnant — Mutter. Nach dem Tode ihre« Galten heiratet« sie noch einmal, und zwar«b«n-fall« «inen ehemaligen Kameraden, Oberleutnant Hoche. Im Jahre 1892 starb sie im 62. Lebensjahre. Sie hatte zuletzt in dürfligen Verhältnissen gelebt, und e« hatte erst eines Aufrufs des bekannten Schriftstellers Mauru« Jokai bedurft, um sie der größten Not zu ent-reißen. Katholisch Geschiedene sind zur ehelichen Treue verpflichtet. Bisher war die Praxis unserer Gerichte, entweder Ehebruchskla-gen Geschiedener überhaupt nicht zuzulassen oder mit einem Freispruch der geklagten Ehegatten vorzu-gehen. Diese Praxis war von einem gesunden sozia-lcn Empfinden getragen: dcnn es ist lächerlich, wenn Personen, die von Tisch und Bett getiennt sind, die also die eheliche Gemeinschaft ausgegeben habe», trotzdem noch zur ehel chen Treue verpflichtet werdea. Dessen ungrachiet war diese Praxis gegen daS Gesetz und dessen Sinn. Nach unserem Gesetz-kann eine katholische Ehe nur durch den To» ge trennt werden. Bei der Scheidung bleibt also da« eheliche Band bestehen und solange diese« eheliche Band vorhanden ist. sind die beiden Ehegatten auch zur gegenseitigen Treue verpflichtet. Der Sinn der Scheidung ist ja, und darum wurde sie auch in Fäl-lcn, wo die Ehelrennung möglich ist, beibehalten, durch ein mchr oder minder langes Eiitferntsein der beiden Ehegatten die Sehnsucht in >hncn wieder zu erwecken, aus daß sie sich aussöhnen und die eheliche Gemeinschaft wieder fortsetzen. Dieser Gedanke ist ein vollkommen gesunder, weShalb auch nach den oberstgerich'.lichcn Entscheidungen selbst einer Ehe-trennung zwar nicht obligatorisch, aber doch in den meisten Fällen eine Scheidung von einigen Jahren vorhergehen soll. Nun aber hat daS Wiener Ober» landeSgericht als Berufungsgericht entschieden, daß die katholisch Geschiedenen zur ehelichen Treue ver-pflichtet seien. Dadurch sind die katholisch Geschiedenen schwer getroffen, da sie in den meisten Fällen einen neuen LebenSbund geschlossen und nun täglich Klagen aus Ehebruch zu gewärtigen haben. E» bleibt ihnen nur das Hintertürchen der ungarischen Trau-ung, welche wiederum eine Umgehung der Gesetze ist. Kann man sich in Oesterreich nicht entschließen, ver-altete Gesetze zu modernisieren, damit auf sie nicht die Shakespearschen Worte passen: DaS Recht darf nicht zur Vogelscheuche werde», Al« stünd' es da, um Habichte zu schrecken. Und blieb« regungslos, bis sie zuletzt Gewöhnt, daraus ausruhn, statt zu fliehen. (Bienenzucht im F r ü h j a h r.) Im zeitigen Frühjahr halten die Bienenvölker bekanntlich größere AnSflüge, wobei sie (ich mit Vorliebe an die in der Nähe der Stöcke aufgehangene weiße Wäsche setzen und dieselbe in hohem Grade beschmutzen. Auf Grund dieser Erfahrungen empfiehlt sich da« Aushängen von großen weißen Papierdogen in der Nahe der Siöcke, welche von den B enen mit gleicher Vorliebe ausge-sucht werden, wie Wäschestücke. Da serner die Bie-nen im Frühjahr de» Brutanfatzes wegen gern flie-ßende« Wasser aussuchen, so empfiehlt es sich, auch die Znsekicn dadurch in der Nähe deS Stocke« zu halten, daß man ihnen einen kleinen künstlichen Bach schafft, der durch eine lange Holzrinne gebildet wud, die vrn einem Wasfersaß aus mit Wasser gespeist wird. Die Ersahrung hat gelehrt, datz die Rinne fortwährend von Bienen förmlich belagert ist ES ist daraus aufmerksam zu machen, daß die Imker im zeitigen Frühjahr alle Waben, deren Zellen mit ver-härietem Blumenstaub besetzt sind, entschiede» ent-fernen, weil im Unterlassugssalle Faulbrut erzeugt wird. Eitle 3 Schrifttum. Die Zeitschrist „Frau und Mutter", Wien, schreibt in ihrer Februarausgabe 1916, Oesterr. Frauenkalendcr für 1916 Verlag deS Oesterreichi-schen FrauenkalcnderS Wr.-Neustadt, Preis 60 Heller. Ein handliches Jahrbuch, da« prakiische Vormerk-blätter für die HauSsraue»,, eine Revue aller grö» ßeren Frauenaktionen und recht hübsch« literarische Beiträge enthält. — Der „TageSbote für Mähren und Schlesien", Bcünu, schreibt vom 19. Jänner d. I.: Oesterreichischer Frauenkalender für 1916, geleitet von Rudols Kcill. Verlag de» Oesterr. Frauen» kaleuder», Wr. Neustadt. Preis 60 Heller. Der eben erschienene dritte Jahrgang des hübschen Kalender-büchleinS dürfte ob seine» reichen, den literarischen und praktischen Bedürfnissen der gebildeten Frauen angepaßten Inhalte« und wegen seine« billigen Prei-ses ebensoviel Anklang finden wie seine Vorgänger. Zl. 3991/1916. Kundmachung. Unerlaubter Fischfang. Seilen» de« Fischereivereines „Südsteiermart" in Eilli wurden schou wiederholt Anzeigen über un» erlaubte» Fischen feiten« Mililäepersonen beim k. u. k. Elappeiistationskommando in Eilli eingereicht. Die letzte Anzeige ist vom 20. März datiert. Auch wurde der bezeichnete Fisch-reiverein er-sucht, die notwendigen Anhaltspunkte über jene Mi-litärpersonen, welche zum Fischsangen nicht berechtigt sind, auher mitzuteilen, um die Betressenden au«-forsche» zu können. Diesem Ansuchen wurde auch diesmal nicht entsprochen, infolgedessen konnte auch die gegen daS wiederholt verlautbarte Verbot be-züglich des unerlaubten Fischsang Handelnden nicht a «geforscht werden. Da« Verbot des unerlaubten Fischfängen» wurde neuerdings im Bereiche des k. u. k. Etappenstation», kommando verlautbart und wurde anbefohlen, daß selten» aller Stationen, welche von Militär belegt sind und in deren Nähe da» Fischfangen möglich ist, zu verschiedenen Zeilen Patrouillen entsendet werden, welche beauftragt sind, alle jene Personen, welche sich in obiger Beziehung nicht einwandfrei legiti-mieren können, zu arretieren. Diese Maßeegel erstreckt sich auch aus jene Zi-vilpersvnen, welche sich nicht legitimieren können. Arretierte Zivilpersonen werden in Cilli der städti-scheu SicherheilSwache, in den auswärtigen Stativ-nen dem betreffenden Gemeindeamt übergeben. Nach tinwandfreier Feststellung dcr Identität werden Zi, vilperfonen wieder freigelassen. Zu dieser Maßregel griff da« k. u. k. Etappen-statiouSkomman^o au« dem Grunde, weil auch Zivil-Personen unberechtigt fischfangen, über welche aber niemals eine Anzeige erstattet wird. Dcr Fischereiverein wurde ersucht, zur Unter-Weisung »er Patrouillen über Form, Inhalt und Zeitdauer einer zum Fischfänge berechtigenden Legiti-mation «ine entsprechende Anzahl solcher Legitima-tionen dem k. u. k. Elapp'nstationSkommando elnzu-senden. Dies wird infolge Einschreiten« de« k u. k. EiappenstationSkommandoS in Cilli vom 26. März 1916, Zl. 770 mit dem Beifügen zur allgemeinen Kennt»,« gebracht, daß alle Personen, die beim Fi-schen betreten werden, ohne sich einwandfrei au«» weisen zu können, verhaftet werden. Stadtamt Cilli, am 29. März 1916. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. IZwei eingerichtete Zimmer sind zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung d. BI. P. Seilt 6 •Jiumrncr 27 s MEÄ2E^3K &2Rft »W- In kurzer Zeit wird die vierte österreichische Kriegsanleihe aufgelegt werde». Unsere Kriegsanleihe muß eine R werden. Zu diesem Ziele sührt das vorbildliche Beispiel, das aneifert und mitreißt. Voranmeldungen übernimmt die k. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli. Warnung! In der letzten Zeit werden Ober den Betrieb in meinem Gastgeschäste, insbesondere fiber die Preise der Speisen u. dgl. haarsträubende Gerflehte ausgestreut, welche jeder tatsächlichen Grundlage entbehren und geeignet sind, mich auf das Schwerste zu schädigen. Ich warne hiemit jedermann, sich an der Verbreitung derartiger Geröchte zu beteiligen und kündige zugleich an, da>s ich, wenn diese Warnung nicht den gewünschten Erfolg bat, zur Wahrung meiner Geschäftsehre uud zum Schutze meiner durch derartige Treibereien schwor bsdrohten wirtschaftlichen Existenz die Hilfe des Gerichtes anrufen werde. Cilli, am 4. April 1916. Anton Neubrunner. Neuheit! Neuheit! Praktisch fürs Feld und Reisen! T 13 T rv p IV in imprägnierter Kartonpackurg, zweck» massigste UmhQllung, macht besondere Metall- oder Celluloid-Seifendosen überflüssig: Irislselfe neutral Irid-Lysolseire Irid-Carbolseife Irld-Cresolseife ■ t 1 Stück 1 K 2ü b. Erhältlich in d*r Drogerie Fiedler. _i Sehr gut erhalte:)'« Klavier zu kaufen gesucht. Karl Tepppy, Cilli. A uSweis über bie im städt. Schlachthause tu der Woche vom 27. Miirz bis 2. April 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung de» eingeführten Fleisches. Name des Fleischers Junaer Ludwig . . Kitffär Ludwia . . L- tofAft Jalob Ptrvöiw. drnHUfctU* .1 > Hi* t'i dann« MtltiT,» I * (8 I U S je « n « JS 8 w <3 ■e «u ii t 5 -Z - 2 ^ CD I f ! » Eingesührtss Flei'd» in Kilogramm «v e o 5I O « « a *r «5 73 «5 Mädchen welches sehr tüchtig in der Schuh-herrichterei und -Stepperei ist, sucht einen Posten. Gefl. Anträge an die Verwaltung d. BI. 21798 Zwei Sommerwohnungen eventuell Jahre*Wöhnnn£ '/* Gehstunden von Cilli, zu vermieten. Auskunst Kirchplatz Kr. 4, I. Stock. 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