fmlmcher Leitung. Nr. 82. Präniimcrationsprei«: Im Comptoir ganzj. sl.il, hnlbj. si. 5..^». Filr dic Zuftclluna ins Haus hal!)j.5!»lr. Mit dcvPost gauzi.fl. 15, halbj.si.7.50. Freitag, 16. März Insertionsgebühr bi» 10 Zcilen: imal 6N kr., lm.80lr., 3m. I sl.; sonst Pr. Zeile im. t! ll., Um. 8lr., 3m. lu kr. u. s. w. InscitionKsiempel icbesni.Zo li. 1868. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchstem KabinctSschrcibcn vom 31. Jänner d. I. Aller-hbchstihrcm wirtlichen Kämmerer nnd Obcrgcspan des Koloscr Komitatcs Lndwig Frcihcrrn uon Iösila die Würde eines wirklichen geheimen RathcS taxfrei aller» gnädigst zu verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 17. Februar d. I. die Gil« dung einer eigenen Abthcilnng für Post- und Telcgra« phcuangclcgcnhcilcu im Ministerium für Handel uud Volkswirthschaft zu genehmigen und mit der weiteren Allerhöchsten Entschließung vnm 5>. März d. I. den Ministciialralh Maximilian Ritter v. Löwenthal zum Leiter dicscr Sektion mit dem Titel eines Generaloircl« lors für diese Angelegenheiten, ferner die ScltionSräthc Karl Faulal uud Wilhelm Kolbcnsteincr unter Vclassuug ihrcS bisherigen Titels uud Charakters, dann den Ministcrialsckretär Franz Pilhal zu Oberpost« rathen in dicscr Abtheilung allcrgnädigst zu ernennen und znglcich dem Direktor des Postkursburean, kaiserlichen Rathe Anton Hoffma u u, den für diese Stelle slstemisillcn Titel eines Obcrpostrathcö mit dem damit verbnndcncu höheren Dicnslraugc allergnädigst zu bewilligen geruht. Das Finanzministerium hat eine im Gremium der Fiuanzlündcödircttion zu Agram erledigte Nathstclle dem disponiblen Finauzrathc der aufgelösten Kaschancr Fi< nauzlandcödilcktiouSabthcilung Johann Rcpnil verliehen. Aichtanülicher Theil. Laibach, 10. März. So sehr die Ionrnalc durch die deutsche Angelegenheit in Athcm erhalten werben, so ist doch keines der« selben, und selbst die ministeriellen nicht, in der Lage, ein Licht in das Dunkel zu bringen, in welches diese Frage gehüllt ist. Man sendet eben Artikel in die Welt, Auslassungen irgend cincS SpclnlationspolitilerS, der in dem Spektrum eben nur jene Farben dcutlich sieht, die er gcradc darin erblicken will. Bezeichnend sind solche Ausführungen jedoch insofcrne, als sie die Richtung andeuten, in die mau eine gewisse Angelegenheit hie und da dirigircn will. So stellt die „Krcuzzciluug" in ihrem Berliner Artikel das „Allcinvorgehen Preußens" in Aussicht, ohne daß sie hinzufügen würde, wie sie sich eigentlich dies Alleinvorgehen vorstellt. Der Artikel wird daher anch von einem Berliner Blatte einfach als ein nichtssagender bezeichnet. Die „N. Allg. Ztg." ist bei der Guudesrcform mit den bekannten drei preußischen Forderuugcn (die ja übrigens eine eingehende Prüfung bereits gefunden hatten) angelangt, ohne daß auch diese Wendung mit besonderer Bcfricdiguug aufgenommen worden wäre. Die „Nat. Ztg." sagt z. B., daß ihr der Augenblick für solche Luftspiegelungen nicht besonders glücklich gewählt erscheine, uud will den Werth der Aufforderung, sich jetzt mit der VuudeSreform zu beschäftigen, einfach dahingestellt sein lassen. Was übrigens die Gerüchte von einer preußischer-seits beabsichtigten Wiederaufnahme der Bundcsreform-! frage anbelangt, so wird als bcachtcnswcrth bezeichnet, daß der preußische Gcncrallicutcuant u. Voigts-Rhcctz eben mit den Funltioucn des ersten Bevollmächtigten bei der Militürlommissiou des deutschen Bundes bcauf- ^ tragt worden ist. Herr v. VoigtS-Rhectz, schreibt man der „Schl. Ztg.," gehört zu denjenigen höheren Offizieren der Armee, die stets in erster Reihe genannt werden , wenn sich Aufgaben ergeben, zu deren Lösung Einsicht, Erfahrung uud Thatkraft iu hervorragender Weises gefordert werden. So lauge es sich in der Militär- ^ lommission nur um die gewöhnlichen laufenden Geschäfte handelt, ist die Stelle des ersten Militärbcuollmächtig-tcn kaum in diese Ncihc zu stellen. Sie ist bisher auch selten uon vornherein mit einem älteren Gencrallicutc-uaut beseht worden. Die Wahl dcS Herrn VoigtS-Rhcctz ist daher exzeptioneller Natur, wie sich auch daraus ergibt, daß derselbe für die Stelle nicht „ernannt." sondern mit ihrer Wahrnehmung uur vorläufig „beauftragt" wordcu ist. Möglich nun, daß es sich nur um leine Zufälligkeit dabei handelt, eben so möglich aber auch, daß es iu der Absicht lag, für die bei der Bun« desrcformfrage sofort in den Vordergrund tretenden Militürangclcgenhcilcn cine Persönlichkeit zur Stelle zu habcu, die als militärische Autorität gilt uud durch ihr seitheriges Dicnstvcrhältniß in der diplomatischen Sphäre Frankfurts bcreitö oricntirt ist. Die „Ocstcrr. Ztg." nimmt den Ausspruch der „Nordd. AUg. Ztg.": „Lösen wir die Bundesrcform, und wir werden mit ihr die holsteinische Frage gelöst haben", — ein AuSspruch eben so pompös, wie mysteriös — zum Ausgangspunkte einer kurzen Besprechung. Sie schreibt: Wir halte» diese Behauptung freilich nicht für zutreffend, insofern ohne Zweifel auch der „rcfor-mirtc" Bund den Nachdruck anf das deutsche Recht uud auf daS deutsche Interesse legen wird, und der Nachweis uoch nicht geliefert ist, daß jenes Recht und diefcS Interesse mit den bisherigen Strcbungcn Preußens in den Herzogthümcrn jederzeit zusammenfällt. DaS wird aber sicher die österreichische Regierung nicht abhalten, die Buudesreform, falls es Preußen gefallen würde, sie jetzt in positiver Formulirung auf die Tagesordnung zu setzen, ernsthaft zu dislutiren. Oesterreich selbst hat seinerzeit die Initiative in dieser Richtuug ergriffen und seinc Schritte sind wesentlich uur deshalb fruchtlos ge-, blieben, weil Preußen sich fern halten zu müssen geglaubt: cs wird neidlos jetzt einer preußischen Initiative entgegensehen und ihr jedenfalls nicht die einfach ncgircnde Enthaltung gegenüberstellen. Ueber alles Uebrige wird sich erst sprechen lassen, wenn Preußen die betreffenden Vorschläge gemacht. Sind diese Vorschläge wirklich auch heute noch dieselben, welche die „Nordd. Allg. Ztg." aus dem königlichen Schreiben vom Jahre 1863 anzieht so würde erinnert werden dürfen, daß Oesterreich ihnen bereits eine eingehende Würdigung hat zu Theil werden lassen, und in jedem Fall würden es eben Porschläge, nnd zwar bundeSmäßig zu behandelnde und zu erledigende Vorschläge sein. Oesterreich. Wien. DaS „N. Frdbl." erfährt, daß die militärischen Berathungen, welche unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers in der Hofburg stattfin« den, noch nicht zum Abschlüsse gelangt sind. An den Acrathuugcu uehmeu Theil: Der FM. Erzherzog Albrecht, der Artilleriechef Erzherzog Wilhelm, der FM. Barcn H c ß, der Kriegsminister Ritter v. F r a n ck, FML. Baron Schiller, FML. Baron Henick stein (Chef des Gcncralstabes), FZM. Ritter v> Vene del, FML. Graf Thun, FML. ESech, GM. Baron John, General-Adjutant der zweiten Armee, Oberst Kriz, Ehcf des GcucralstabeS der zweiten Armee, und mehrere andere militärische Notabilitäten. Prag, 12. März. Die Ereignisse der jüngsten Tage, deren so bewegter Schauplatz der Horowiccr Kreis war, haben in erhöhtem Grade die Aufmerksamkeit auf die sozialen Verhältnisse der dortigen Bevölkerung gelenkt. Man hat die Mittel in Erwägung gezogen, wie der, namentlich das Nagclschmicdgcwcrbe betreibenden Bevölkerung einigermaßen aufgeholfen werden lön-nte; allerdings ist eS ein etwas gewagtes Unternehmen, einer an sich schon tief gesunkenen Indnstrie, welche die Kon-tnrrenz mit der Maschinenarbeit nicht aufzunehmen im Staude ist, neue Absatzwege, die Mittel einer billigen Erzeugung n. s. w. bieten zn wollen, und kann ein solches auf leine großen und glänzenden Erfolge rechnen, adcr — um mit den Worten einer hochang»cschcncn Per« sönlichkcit der dortigen Gegend zn reden — die Leute sind einmal Nagelschmiedc, wissen in ihrem hohen Alter leine andere Beschäftigung mehr zu ergreifen nnd wollen Feuilleton. Urwelt und Urmenschen. Professor Karl Vogt auS Genf eröffnete vor Kurzem seine Vorlcsuugeu über Urwelt uud Urmenschen, zu ^ren Abhaltung er anf Einladuug seiner Freunde nach Mankfurt gekommen war. So oft Neues ermittelt wird, begann Herr Vogt, wird von den Anhängern der Traktion zunächst entgegengehalten, cS sei nicht wahr; dann ^knn sich die Funde vermehren: es sei gegen die sitt-^e Weltorduung und Religion, und wenn sie sich lpäter so häufen, daß ein Widerspruch unmöglich wird, °as alles sei längst bekannt. Man hat auf Elba Steine ^historischer Existenz, sogenannte Fucazoli gefunden, ^ als Donnerkeile galten und als Amulette getragen ?"rdcn. Bei Lüttich fand man Kieselinstrumente zu-2^wen mit Rcstcu auSgeslorbcucr Thicrartcn, aus A."tn. in welchen der Gebrauch der Metalle uoch un< ^llltnit gewesen uud die mithin weit über die mosaische . 6klll>e, wo schon in den Anfangskapiteln von Bear-Ming der Metalle gesprochen wird, hinausreichcn. Bei ln Forschungen über jene alte Zeit fehlt jeder chrouo-Mschc Maßstab; man kann daher nur die Gleichzeitig-"lt dcr verschiedene« Erscheinungen feststellen. Wo man rothcu Sandstein von Muschelkalk überlagert trifft, findet «wl darin auch Reste vou Thicreu und Pflanzen; in "lluvlalgcbildcn, Höhlen und Bergklüftcn, in Seen und 4.orsmooren und iu Grabstätten, findet man Stcinwaffen und Gcräthc; und unter den Sccu dcr Schweiz Pfahl-vauten aus vorhistorischer Zeit. Diesen aina die Eis- und Gletschcrperiode voran, in welcher die Gletscher der Schweiz sich südlich bis zur Po^Ebcnc, nördlich bis zum Schwarzwald erstreckten. Skandinavien war damals unter Eis begraben, Dänemark hing mit ihm zusammen und schied beide Eismeere, wovon daS eine, westliche, über das heutige nordwestliche Rußland hin mit dem weißen Meere in Verbindung stand; England war eine Halbinsel. Unmittelbar nach der Gletschcrpcriodc kam dcr Mensch nach Europa. Dieselben Pflanzen und Thiere wie in der Glctfchcrpcriodc findet mau heute noch; die jetzt in Europa auSgcslorbencn tropischen Thiere existirten nur vor derselben hier. Die Vcrglelschcrung bildet eigentlich Europa'S normalen Zustand; hcutc ist derselbe anormal, denn cs ist durch das überall cin< dringende Meer der wärmste Erdthcil geworden. Eng« lands Gletscherlehm kommt aus Norwegen; man findet darin norwegische Granitc eingebettet, und in dcr mit Kohlen versetzten Lcttcnschicht Kicsclinstrumcntc. DaS Sommcthal ist mit Torf ausgefüllt, uutcrsucht man die darunter lagernden Schichten von Kreide und Tertiär-gcbildeu uud rothem Diluvinm, so findet man in den oberen mittelalterliche Gegenstände; etwas tiefer, römische Münzen; uud in noch größerer Tiefe Stcinwaffen, Brouzeu, Dolche, Ringe u. f. w. Die seitwärts lie« geuden Schwemmbildungeu sind älter als der Torf; man findet darin Knochen vom Elephanten, Mammulh und Höhlenbär; darüber Sand und KicsclgcröUc durch rothen Kitt vcrbnndcn, und in diesem die ältesten Steinwaffen. Im 1.1835) fand man in diesem Gerölle daö ganze Skelett eines Höhlenbären in natürlicher Lage, was ciu sicherer Beweis ist, daß das Thier an dieser Stelle verendete; während einzelne Knochen immerhin weiter geführt wordcu sciu konnten und für die Existenz dcS Thieres an Ort nnd Stelle nichts beweisen. Nm Man-zanareS fand man unter Dammcrdc eine ?.«<, Meter liefe Ablagerung von Sand, dann Lehm und Sandlehm und darin Elephanten und Mammuthslelette und dar-uuter in einer 3 Meter tiefen Schicht vou Rollsteinen roh gearbeitete Kicfeläxtc. Bei Abbeville fand man Menschcutuochen im Schlammlandc uub au anderen Orten Frankreichs eine menschliche halbe Kinnlade und Kiescläxtc in einer und derselben Schichte, mithin einen Beweis für die vorhistorische Existenz dcS Menschen. Weniger zuverlässig als diese Funde in den Boden bildungcn sind diejenigen iu Gebirgsspallen und Höhlen, da diese später öfter als Grabstätten benutzt wurden; vieles ist also hineingetragen oder auch hincmgeschwcmmt worden. Bricht man Troftfstcinbilduugcn, die oft von großer Mächtigkeit sind, auf, fo findet man darin große Massen von Knochen uud Zähuen; in einer einzigen Höhle bei Arcy fand man 1200 Bärcuschädel, in einer aude-reu Höhle, die mit Lehm gefüllt war, hatten sich Tau-sende von Aärcnschädeln erhalten. In der Höhle bei May d'Agit, im Arri.'ge.Departement, fand man Kno-chcn hcutc noch dort lebender Thiere neben Rcimthier-lnochcn und Hölucrn, welche letztere theils verarbeitet, theils mit rohen Zeichnungen versehen waren, und in einer daiuntcr befindlichen Ablagerung von schwarzem Lehm Knochen des Höhlenbären, der Hyäne, des NaS-Horns, dcS Auerochsen und des Adam-PferdeS, neben Mcnfchcnlnochcn. In der mit Lehm angefüllten Ncan-dcrhohlc im Düssclthale bei Düsseldorf findet man menschliche Knochen und Thicrlnochen, an welchen man deutlich erkennt, daß sie von Raubthicrcn hingeschleppt w„l-dcn, da dic Knorpel nnd schwammiaen Nerven fehlm. 420 doch — leben, wenn auch das Nagclschmicdgcwcrbc leine Zukunft mehr hat. Als das wirksamste Mittel, die ticfgcsunkcnen sozialen Verhältnisse der Horowicer Gegend aufzubessern, bietet sich daö Assoziationöprinzip dar, welches, weun auch bisher nur im tlcincn Umfange dcö Hluboschcr Nagclschmicoucreinö, bcrcitö seine wohlthuenden Wirlunnen, wenigstens in seinem mora» tischen Einflüsse, auf die Bcuölkcruug geltend zu machen Gelegenheit hatte; wir glanbcu bei dieser Gelegenheit erwähnen ;>i sollen, das; die Mitglieder des Hluboschcr Nagclschmicdvcrcins sich jeder Betheiligung an den bc-dancrnswcrlhcn Exzessen enthielten, ja sogar die Exzc-dcnten a:, manchen Orten, wie z. B. in Iincc, mit blutigen köpfen heimschickten. Die Regierung hat anch bereits in ihrer Beantwortung der Brinz'schcn Interpellation, betreffend die Horowiccr Ereignisse, betont, daß in dem Assoziationsprinzipc eine Hilfe für die dor» tigcn Verhältnisse gelegen sein dürfte, sie glaubte aber, als später in ihren Kreisen diese Frage ventilirt wurde, die Initiative hierin den autonomen Organen, namentlich der jetzt tagenden ^andcsocrtrctniig überlassen zu sollen. 3!>ic man vernimmt, trägt man sich in dcu Kreisen der Horowiccr Bezirksvcrtrctnug mit dcm Gc» danken, einen Nagelschmicdvcrcin in Horowic zu grün« den und beim Landtage um einen unverzinslichen Vorschuß von .20.000 fl. als Grüudungskapital snr den Verein anzusuchen. Wir wollen nicht die Frage crör-tern, ob cS nicht praktischer erscheinen würde, dcm Hlu« boscher Vereine, der nnter der Leitung des Hluboschcr Pfarrers P. Kohaut cinc seit seinem Bestehen (2. Fe-brnar d. I.) ziemlich ersprießliche Thätigteit entfaltet, eine größere Ausdehnnng zu geben, als einen neuen Verein zu gründen, würden aber jedenfalls einen solchen Beschluß der Bczirlsvcrtrctnng, wie den oben angcdcu-tctcn, als den ersten Schritt anf der Bahn, auf wcl-chcr einzig und allein cinc Aufbesserung der sozialen Lage der dortigen Arbcitcrbcvölkcrung zn erlangen ist, mit unseren besten Wünschen begleiten. Eine Bevölkerung, die Arbeit und — Brod hat, cxzcdirt nicht. Pest, 13. März. „Hirnöt" hörte über die zweite! Adresse Aeußerungen, welchen zufolge von mancher Seite mit bcachtcnswerlhcn Argumenten bewiesen wird, daß diese zwc itc A d rcss c nicht motivirt sei. Das-selbe Blatt beweist mit Zitaten anö Baron Sigmnnd Kemcny's Werk „Nach der Revolution", daß die Ideen der l848cr Gesetze vor der Revolution in Ungarn wenig bekannt und von wenigen ucrtrclctcn waren, so wie, daß diese Gesetze in überstürzter Weise zu Staude kamen. „Vilag" schlägt vor, daß der Landtag mit der Rcgic^ rung sich in einen Idccnaustansch einlasse, welcher die Bedenken deS Monarchen beseitige und die Nation darüber anftlärc, was sie befolgen und worin sie Nachsicht iibcu müsse. Dcu Feststellungen dieses Ideenaustausches gemäß sollen, sobald der König gckrvnt und der Landtag intcgrirt ist, dic Gesetze modifizirt werden; denn, sind die Idccu derart für die Zukuuft geklärt, so kann der König sich krönen lassen, kann Jedermann go tröst ein Ministcrportcfcuillc übernehmen und können dic Komitatc hergestellt werden. , Vcuediss, 9. März. (N. Frdbl) Künftige Woche also wird es sich entscheiden, ob wir ein neues M u< liizipinm erhalten, oder ob die Einsetzung eines kaiserlichen Kommissärs erfolgen wird. Es wird nämlich künftigen Mittwoch der hiesige Munizipalrath zu' cincr Gcncrawcrsammlnng zusainmcutrctcn, um die Erx ol'lil'io'BcstcUnng eines neuen Mlinizipiums und der Erucnnnng eines laiserl. Kommissärs zur Leitung der Munizipalgcschäftc autwor-ten konnte uud würde. Im Publikum beschäftigt man sich, aufrichtig gesprochen, sehr wenig mit unserer Mu-nizipalkrisis, und so unangenehm vielleicht in politischer Beziehung ein <>x »»ll^w-Prouisorium wäre, so wenig würde die hiesige öffentliche Meinung dagegen etwas einzuwenden haben, da eine energischere nnd lhalenrci-cherc Führuug der Munizipalgcschäftc, als dieses bisher der Fall war, im Iuteressc der Gemeinde Venedigs lebhaft gewünscht wird. Aber dem abtretenden Munizipium kann wirklich mit Recht nachgesagt werden, daß seine größte Spezialität in Entdeckung nencr KamcralV Auflagen bestand — und dasselbe sehr wenig zur Kul« tivirung und Belebung der vitalsten Interessen Venedigs gethan hat. Ein für die hiesige Industrie höchst erfreuliches Erciguiß ist die von Scttc des Hanoclsmi» niftcriums au die hiesige Handelskammer gelaugte Ver-stündignng, daß die, militärischen Bcdcnlcn entsprungenen Schwierigkeiten, welche sich der Wcitcrführnng der im Baue bcgriffcucn Po-Bahn von Boare bis Pontc Lagoscuro im Anschlüsse an die zcntral'ilaliculschc Eisen« bahn entgegenstellten, nuu glücklich bchobcu sind und von Seite der Regierung alles zur schleunigen Vollendung der Bahnstrecke Erforderliche veranlaßt werden würde. Durch dic im Sommer l. I. zn erwartende vollständige Vollendung dieser Bahnstrecke wäre die direkte Eiscn« bnhnvcrbindung zwischen dcu ucuclianischen uud dcu zentral-italienischen Bahnen hergestellt, was bei den intimen Haudclsvcrbiilduiigcn, welche zwischcu Venedig und Zentral.Italien bestehen, natürlich von den glücklichsten Folgen für den hiesigen Handel sein wird. Ausland. Berlin, 13. März. (Pr.) Ein von der „Kreuz-Zeitung" pnblizirter zweiter Redaltions-slttilcl beschuldigt den Grafen Mensdorff, völlig unter Preußen f e i n o l ic!> c m Eiufluß und Rathc zn stehen, bedauert den Rücktritt RcchliergS, welcher der Repräsentant der Allianz beider Vormächte gewesen sei, und schließt mit der Drohung: „Stillstehen werden wir nicht auf Wiener Kommando, weder in der deutschen noch speziell in der holsteinischen Frage, also gehen wir allein." Allgemein inlcrprclirt man diese Aeußerung dahin, B i S« marck habe jetzt bei dem König dic demnach-stigc Einberufung cineö deutschen Parlaments wie zur Fürslcntagszcit 18()3 angeregt. Von der Untcrweser, 8. März. In den letzten Tagen war der erste Offizier der östcrr. Fregatte „Friedrich" in unserem Wescrhafcu, um iu Betreff der Reparatur uud Ausrüstung des Schisses Kontrakte mit unseren Schiffsleutcn abzuschließen. Das Schiff liegt augenblicklich noch in Kiel, jedoch ist der Kommandant desselben. Kapitän Wipplingcr, uou Wien, wo er vom Admiral Tegetthoff seine Instruktionen für die Reise erhielt, an Bord des „Friedrich" zurückgelchlt. Dies Schiff ist fast seeklar, da Munition :c. bereits vor einigen Wochen an Bord geschafft worden; cö fehlt nur noch ein Theil der Manuschaftcu, um diese auf die nor- Welchc die Raubthicre fressen, während sie die starken Röhrenknochen unberührt lassen, die der Mensch wegen des darin enthaltenen Marlcs öffnet nnd zu Iuslrn» mcnten verarbeitet. Auch findet man in der Höhle Slc-lcttc ganzer Thiere, was daranf hindeutet, daß fic kranken Thieren zum Rückzug gedient, oder daß welche hineingestürzt seien nnd bei der trichterförmigen Bilduug der Höhle nicht wieder hcrauskommcu lonulcu. Aus eigcucr Erfahrung, sagte Proscssor Vogt, wissc er dies noch von den Lappen her, die ihren Gästen nichts Kost-lichcrcö vorzusetzen wissen, alS die mil Mark gefüllten Röhrenknochen cincö frisch geschlachteten Rcnnthicrcö. Aus einem bei Montpellier gemachten Fund von mchr als 2000 Schcnkcllnochcn dcS Höhlenbären darf man schließen, daß die Aaren sich einander aufgeficssen. Bei Tracers hat man in einer Höhle Elcmiknochcn gcfuu. den. Die warmen Qncllcn von Kannstadt scheinen ein Hauftt-Rcudczvous der Elephanten und Mammulhs aus dcm Schwarzwnld gcwcscn zu sein, die sich dort bad^ tcll uud die der reichere PflanzcuwuchS in der Nähc der Quellen zur Wintcrzcit anzog. In Gegenden, die viele Sce< und Torfmoore haben, lebte der ursprüngliche Mensch mit anderen Thieren und Pflanzen zusammen. Man fand dort schöne Fichtcnstä'mmc und Steineichen, rohe Steinäxte und Bronze-Gegenstände, und namentlich in Dänemark eine viertel Meile lange und 20 Fuß hohe Ablagerung von Knchcuabfällcu, meist Muscheln und Austcrschalcn und Kuochcu von heute dort vcrschwundcucn Thieren, dic damals zur Nahruug dicutcn, wic z. B. der Ancrhahn, der hcutc, so wic dic Fichte und die Eiche aus Däne-mark verschwunden ist, sich anch nicht mchr dort vorfindet. Im Ganzen kann man annehmen, daß Fichten auf dic Steinzeit, Eichen anf die Bronzezeit und Vu« chen auf die historische Zeit hindeuten; znr Fichtcnzeit hatte Ulan Stcinwaffen, zur Eichcnzcit Äronzcgcräthc. Was dic Grabstätten bctrisfc aus dcu Zeiten, in welchen die Leichen nicht begraben, sondern.nur in Höl> lcu beigesetzt oder versenkt wurden, so findet man in einer Höhle bei Lüttich deutliche Spuren von Menschen« frcsscrci, nämlich nach Kannibalcnart zcrspaltenc Ocn-schculiwchcn und Schädel. Iu cincr Grabhöhlc im Ga-ruuuc-Dcpartcmeut findet man dic den Todten mitgegebenen Licblingsgegcnsländc, wic z. A. Kicsclmcsser und Nahrungsmittel, wie Hirschschlcgel. Der Vorplatz solcher Grabstätten scheint zum Lcichcnmahl benutzt wordcu zu sein, denn mau findet dort meist noch primitive ^ Hcrdc und Knochen gebratener Thiere. Die im Norden erhaltenen Grabstätten sind meist Hünengräber und Tumuli. In der Höhle bei Mocn, die bei einem Umfang von 140 Ellen cinc Höhe von 8 Ellen hat, fand mau Steinäxte, Meißel, Speerspitzen, Steinmcsscr und audcrc Iustrumcutc, Thougcsäßc n. dgl., aber leine Spur von Metall. Die Todtcnkammcrn sind nach Osten geöffnet und haben cilf Steinplatten aus drci Blöckeu. Auch bei Upsala iu Schweden und bei Drogheda in Irland hat man Grabhügel aus der Sagcnzcit von Odin, Thor nuo Frcya gcfuudcu. Dic meisten Grabstätten siud nach hinten abgeschlossene Grotten, und die menschlichen Ueber-rcstc nnd dic Spuren menschlicher Thätigkeit, dic man darin findet, beurkunden cinc chronologisch zwar nicht zu bestimmende, aber jedenfalls weit über dic historische Zeit znrücklcicheudc Periode, in welcher nnscr Erdthcil bereits von Menschen bewohnt war. male Stärke zu bringen, und mnß derselbe bis spätestens 15. d. M. vom Kricgshafcn Pola eingetroffen sci". Kapitän Wipplinger soll am 20. d. M,, als dem letzten Termin, den Kieler Hafen verlassen und direkt nach Brcmerhafen geheu, von wo aus das Schiff sofort nach IBeendigung dc^ bei dcm Dackeu ctwa nothwendig erscheinenden Reparaturen die Reise nach Japan a»< treten soll, für welche bekanntlich cinc zweijährige Dautt' in Aufsicht genommen ist. Spanien. Die „Epoca" vom 7. März meldet, daß der Anführer des spanischen Geschwaders im stillcn Ozean, als er Ealdcra verließ, beschloß, die Prisen, die er mit sich zn fühlen nicht für geeignet hielt, zn zer< stören. Zn dcm Zweck ließ er sie in Brand stecken und ging nicht weiter, ehe er sie völlig vom Feuer verzehrt sah. Die Namen dieser verbrannten Schiffe sind die Barke „Eornelia," die Fregatte „Magdalena," die Brigantinen „Maria Adelaide" uud „Maria Snsana"; dic Schooner „Eonstaucia," „Jenny Lind" uud „Paquctc du Tungol." Die Ehilcscn waren weit davon entfernt, diese energische Maßregel zu erwarten, die einen großen Eindruck im Landc gemacht hat, nicht allein der That-,sachc sclbst willen, sondern weil sich annehmen läßt, , daß Spanien anf cinc ganz neue Bahn einlenkt nnd lernste Ereignisse bevorstehen. Dieselbe Korrespondenz, welche dicse Details gibt, fügt hinzu, daß die Haltuug, welche die Repräsentanten Englands, Bolivia's und Brasiliens in Peru angenommen haben, noch die Gc-sühlc der Feindseligkeit der Bevöllcruug gegcu Spanien vermehrt durch den Kontrast ihres Auftretens gegen daS der Repräsentanten Frankreichs am stillen Ozean. Die Bestrebungen ocS chilcsischen Kabinets haben in Bolivia uud Neu-Grauada einen Eindruck gemacht, denn diese Republiken scheinen geneigt zu sciu, mit Ehilc nnd Peru gemeinsame Sache zn machen. Hagesnmigkeiten. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 5. März d. I. allergnädigst zu gestatten geruht, daß der Seltionschcf im l. !. Finanzministerium Vinecnz Ludwig Freiherr von Sauen au das ihm verliehene Komthurtrenz mit dem Sterne des herzoglich sachscn« ernestinischen Haus-Ordens annehmen uud tragen dürfe. — Das Staatsministerium hat cinvcrständlich mit den anderen bethciligten Ministerien den galizischcn Gutsbesitzern Erasmus Mtcr v. Wolansti, Julius Schnurpfeil, Korncl Ritter v. Horodvsti, Dr. Anton Jan ocha und Joseph v. Geringer, sämmtlich im Ezortlcwcr Kreise, die Bewilligung zur Errichtung einer „Ersten galizischen Suiritusrcltisilalions- und Svritcxpott'Aktiengesellschaft" ertheilt. — Ihre Majestät die Kaiserin Karolina Augusta haben dcm Unterstülzungövercinc für geheilte Irren einen Betrag von 100 st. huldvollst zu spenden geruht. — Wie „P. Hirnö!" vernimmt, hat Se. Majestät den bei den königlichen Frcistädtcn noch rückständigen cl-n-8U8 i-oxilik denselben allergnüdigst zu erlassen geruht. — Mit hoher Verfügung der königl. ungarischen Hof-kanzlci wurde der ungarischen Akademie der Wissen« schuften znr Herausgabe von historischen und archäologischen Werken bis auf weitere Vcrsilqung des Landtages fill dic Iabre 1867 und 18Ü8 der Betrag von je 10.000 fl. ans dcm Landessondc angewiesen, so dah sechs Zehntel die< ser Summe auf die Herausgabe von historischen Quellen und vier Zehntel auf archäologische Werte entfallen. — Da im Laufe der Zeit verschiedene Bezeichnungen für dic Leistungen der Schüler in den Mittelschulen in Aufnahme kamen, so wurde vom Staatsministerium eine neue Norm erlassen. Hicnach ist die üuhere Form der Zeugnisse zwar beizubehalten, unter den Rubriken det allgemeinen Urtheile hat aber jene über Aufmerksamkeit zu entfallen und ist eine Klassifitation des Fleißes in jedem einzelnen Gegenstände nicht gestattet. Für die KlasMatioi' hat sofort folgende Notenskala zu gelten: Für Sitten: musterhaft, lobenswcrth, entsprechend, minder entsprechend, nicht entsprechend; für deu Fleiß: ausdauernd, befriedigend, hinreichend, ungleichmäßig, gering: für deu Fortgang: ausgezeichnet, vorzüglich, lobenswert!), befriedigend, genügend, nicht genügend, ganz ungenügend. — Im Monate Juni wird die Nationalbant mit der Ausgabe neucr Vanknoten zu 5 fl. beginnen und die derzeit zirlulircnden Noten zu 5 st. aus dem Verkehre ziehen. Die neuen Banknoten behalten dieselbe Größe nnd ForM, aber die Randzeichnung und Arabesken sind neu; ebenso bekommt die Note einen grünen Unterdrück; die Ziffer 5, die bisher im rothen Felde blaßroth stand, wird nun blau in dunkelblauen Arabesken, die Serie ebenfalls blau ersckei» neu, während der übrige Theil des Textes schwarzer Druck ist» — In Wien hat der bekannte Musitschriststcller Kall Groß-Athanasius ein höchst interessantes Porträt Beetho< vcns, versehen mit dessen Autograph, aufgefunden. ^ ist ein reizendes Miniaturbild, ungcmein lebendig gemacht, und hat rückwärts die eigenhändigen Worte: „L. va" Beethoven." — An die im böhmischen Landtage stheuden Pr"/ fessoren der Universität Prag, welche so traM die Sache der deutschen Wissenschaft vertreten, ist am 12"" d. M. eine von fast allen Grazer Univ ersitä ts' Professoren aller Fakultäten unterzeichnete Anerlcnnungs' Adrc»c abgegangen, in welcher es heißt: „Erlauben ^ uns unterzeichneten Professoren der Grazer Universität, dO 421 lv>'r Ihnen dies hiermit öffentlich aüssprechcn un b dah wir l Ihnen unsere volle Sympathie bezeigen, Ihnen und Ihren! kutsch denkenden und gleich Ihnen von den leidenschaftlichsten Angriffen umtobten Herren Kollegen. Möge das zuversichtliche Äcwuhtsein, daft Ihre Angelegenheit auch die unscrigc, Ihren Muth im Ausharren bis zum völligen Siege stählen hHen." — Durch dic nunmehr eingeleitete Reduzirung ber Finanz Wachmannschaft find gegenwärtig in Wien und den übrigen Kronländern über 1000 Mann, cbenso eine bedeutende Anzahl der Finanzwach-KmnmissÄre und Obertommissärc des Dienstes enthoben und je nach Um-sländen provisionirt und pensionirt worden. Zunächst wurde jene Mannschaft des Dienstes enthoben, welche noch nicht die definitive Aufnahme erlangt hatte. Ucbrigens wird mit der weiteren Neduzirung bis auf den unumgänglichen Vedarf fortgefahren, und es dürfte wenigstens noch 2000 Mann dasselbe Schicksal treffen. Ein großer Theil des enthobenen Mannschaftöstaudeö hat sich in vie Armee einreihen lasfen. — Prinz Napoleon weilt jetzt in Florenz; unter den ersten Personen, welche er empfing, befand sich General T ü r r. fokales. Von dem in unserer gestrigen Nummer erwähnten Erlasse Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters, womit ben l. k. Bezirksämtern wegen der gefährdeten öffentlichen Sicherheit eine verschärfte polizeiliche Thätigkeit zur Pflicht gemacht wurde, sind wir iu der Lage, die nachfolgelidcu Stellen mitzutheilen: Der vernachlässigte Zustand der Polizei auf dcm flachen Lande, welcher sich durch die überhandnehmende Unsicherheit auf den Straßen und durch zahlreiche (irzcsfc und Gewaltthätigkeiten kund gibt, veranlaßt mich, an die Herren l> l. VczirtSvorsteher ein ernstes Mahnwurt zu richten. Wenn die bekannten Ursachen dieser bellagenswerthcn ^ebelständc sich vor Augen gehalten werden, so ist es nicht schwer, bei pflichtmäßiger Thätigkeit und Energie durch die den t. k. Bezirksämtern zu Gebote stehenden Mittel Abhilfe Zu bringen. Zunächst ist cö die Menge von unverbesserlichen ent« lassenen Sträflingen, welche im Lande verstreut sind, und von sonstigen schlechten Individuen ohne redlichen Erwerb, durch welche die öffentliche Sicherheit bedroht wird. Hiczu kommen zahlreiche Vaganten und entsprungene Arrestanten der gefährlichsten Art, deren man bisher nicht habhast wer« den lomuc. Die herrschende Noth verleitet ebenfalls zum Verbrechen. Auch ist der zahlreiche Vcsch von Feucrwaffeu in Betracht zu ziehen, welcher eben so die Gefahr des Au-gnsses steigert, als zu verwegenen Attentaten ermuntert. Zur Vernachlässigung der Schule, zu der gänzlich man» gelnden Aussicht der erwachsenen Söhne und Dienstboten durch ihre Hausväter kommt, genährt durch allzu zahlreiche Echänlcn, die Truntsuclit, welche die rohcsten Erzcssc und Naufcrcicn veranlaßt und nicht selten den Gott geweihten Sonntag mit blutiger Gewaltthat abschließt. Um der Gefahr, welche folche Zustände für Gegenwart und Zukunft bringen, möglichst entgegenzuwirken, finde ich Folgendes zur genauesten Darnachachtung anzuordnen: 1. Ueber die nach Charakter und Vorleben der Sicherheit gefährlichen Individuen ist die genaueste Evidenz zu führen. Sie sind in jeder Gemeinde bekannt und das Verlangen an den Gemeindevor« stand, daß er fie bezüglich ihrcs Erwerbes und Umganges beaufsichtige, ist volltommen gerechtfertigt. Ein genauer Ausweis dicfer Individuen ist der Gendarmerie an die Hand zu geben, damit sie solche im Auge behalten könne. Von der Notionirung von unverbesserlichen Individuen in, das Zwangsarbcitshaus ist der ausgedehnteste Gebrauch zu^ Zachen. Fremde Vaganten, die sich meist nur vom Vettel, "nb Dicbstahl erhalten, sind aufzugreifen und au ihre Zu»! ^ndigkeitsbchördcn abzuschieben. 2. Der Aesih von Feuerwaffen ist möglichst zu ^schränken. Die noch giltigen Wafjcnpasje sind mit Nüct-s'cht auf die Individualität ihrer Aesihcr genau zu rcoidi-len und bei vorliegenden Bedenken gegen diese einzuziehen. 3. Zur Verfolgung der SicherheitHzwecke ist sich der gütigsten Mitwirkung der Gendarmerie zu versichernd ^lese stcht ohnehin in zweckmäßiger Statiunirung den Bezirks- ^ Eitern mit ancrtennenswcrthcr Bereitwilligkeit zu Gebote, und e'mc Glcichgilliglcit in Verwendung derselben wäre geradezu Maflich. Ihre Kräfte sollen aber nicht unnütz oder zu Zwecken,! dle ihrer Bestimmung fremd sind, angestrengt werden. Nebst "kl gewöhnlichen unausgesetzten Abstreisung der Ortschaften' Und Straßen, zumal bei Nachtzeit, werden auch, wenn die Zustände es verlangen, lombinirte Streifungen mit dcni .^chdarbczirten vorzunehmen und sich hiebci auch der Mit-^ ^>e der Gemeinden mittelst verläßlicher Gcmeindeglieder zuj "s'chcrn sein. ! 4. Dem Unfuge der WinkcIf ch änle n ist kräftigst ^ steuern und auch berechtigte Schau kg ewcrbc sind u«r i„ vernünftigem Maße und nur an vertrauenswürdige Personen zu verleihen. Auf die Einhaltung der Sperr,' ^undc ist strenge z« sehen und hat nach Thunlichtcit die ' Mbarmcrie darüber zu wachen. Die Dawidcrhandelnden ' "d llnnachsichllich zu bestrafen, und Echänken, wo sich den ^ ^°"zclvorschriften "icht gefügt wird, zu schließen. Eine Aus« r/,""ung der Sperrstunde soll nur in seltenen Füllen "enmiget werden. Bei Jahrmärkten, Kirchtagcn oder ahnden Anlassen, wo zahlreiches Volk sich in den Schänlen ""Mndcn Pflegt, hat zur Verhütung von Exzessen stetS die > Gendarmerie anwesend zu sein und nötbigenfalls mit Nach- > druck einzuschreiten. Die» gilt im Allgemeinen auch an Sonnl und Feiertagen in Orten, wo Exzesse zu besorgen sind. Den Gemcind cvorständen ist ihre Pflicht nach« drüslichst einzufchärfcn, daß sie die Ortspolizci handhaben, Cxzedcnten im Zaume halten und die Hausväter zur Auf« sieht auf ihre erwachsenen Söhne und Dienstboten anhalten. 5. Zu dem so wichtigen Eicherhcitszwccke haben alle Beamten des Bezirksamtes mitzuwirken und sie haben ius-besondcrc bei ihren dienstlichen Exkursionen hierauf bezügliche Daten einzuziehen und dcm Herrn Amtsvorsteher zur zweck« müßigen Bcnützuug mitzutheilen. Indem ich mich bezüglich anf den Punkt 4 aucb an das fürstbischöfliche Ordinariat verwende, damit in den dort erörterten Beziehungen, insbesondere zur Bekämpfung der fo sehr cingerisfenen und in ihren Folgen so unheilvollen Trunlfucht die einflußreiche Einwirkung der Pfarrgeistlichlei.t wach gerufen werde, erwarte ich von dem Eifer und der Pflichttreue des Herrn k. t. Vezirlsvorstehers, daß den vor» stehenden Anordnungen mit aller Energie nachgekommen werde. Unsere Theaterzustände. Dcm Vernehmen nach soll die Entscheidung in Betreff der Verleihung der Theaterlon» zession für die kommende Saison bereits gefallen fein. Wir können nicht glauben, dah dcm so ist. Bisher hatten wir einen einzigen Kompetenten zu verzeichnen, und wir glauben, daß es nicht am Platze wäre, sich mit der Entscheidung über cincn Gegenstand zu übereilen, der unser sozia» lcs Leben so empfindlich berührt. Die Mifere unserer Thea« tcrzustände hat sich uns eben wieder sehr fühlbar gemacht und den allgemeinen Wunsch nach einer gründlichen Hebung unserer Anhnenverhältnissc hervorgerufen. Man fühlt die Nothwendigkeit, durch Erhöhung der Subvention mittelst einer Subskription der Logcnbcscher, deren Besitz durch jede Besserung dcö Theaters nur an Werth gewinnen kann, und vielleicht in dem weiteren zahlreichen Kreise von Theater« freunden selbstthätig zur Hebung des Theaters beizutragen. Man erwartet aber auch, daß der LandesauZschuß diesem Gegenstände diejenige Aufmerksamkeit widmen wird, die er verdient, und dah als der erste Schritt zu dieser Erkenntniß die Sistirung der Verleihung und Verlängerung des KompeteuztermincZ erfolgen werde. Außer Herrn Zöll» ncr von Brunn hat Thcaterdirektor Lüßl von Znaim, welcher, im Besitze allcr nöthigen Vorbedingungen, bereits Proben seiner Befähigung gegeben bat, im Falle der Ver< längerung des Kompetenztcrmincs die Absicht, um Verleihung der Konzesfion einzuschreiten. Die Klausel wegen der stove n i s ch e u Vorstellungen ist keine kumlilw 5mc czuu ixin und könnte auch von jedem andern Bewerber so gut als Von Herrn Prcising erfüllt werden. Wenn unsere Thcater-misere mit Gagcnrücksländen, Beschlagnahmen, Klagen, Tag-satzungcn und Auöreißen von bezahlten und nicht bezahlten Mitgliedern sich kommenden Winter wiederholen soll, wie es den Anschein hat, so würden wir licbcr auf das Theater ganz verzichten. Und darin haben wir den größten Theil beö Publikums gewiß auf uiifercr Seite. Taß aber eine gute Gcfcllschaft unter in tell genier Leitung und mit angemessenen Betriebsmitteln hier noch immer ihre Rechnung ge« funden hat, beweist dic Theatergeschichte der letzten Jahre. Unfer Publikum ist nicht ohne Kunstsinn, insbesondere must» lauschen Produktionen sehr zugethau und würde das Theater gewiß gerne zahlreich besuchen, wenn dieses ihm auch die nöthige Anregung und Unterhaltung böte. Wie zahlreich war noch jede Öpercttenuorstellnng besucht, wenn man erwarten durste, daß eine gute Ausführung die Erinnerung an bessere Zeiten erneuern werde, und wie sind die Erwartungen fast jedes' mal getäuscht worden, Einzclnhcitcn abgerechnet! Also noch einmal: Sistirung der Besetzung und Verlängerung des Kompet enzt ermi ncs! Wir kommen übrigens demnächst anf diesen Gegenstand auöführ« licher zu fprcchen. Aus >cn Landtagen. Prag, 13. März. Der Rcgicrungsvcrtretcr Statt-haltcrcualh v. Nnipaucr beantwortet die Interpellation He it Hammer wegen Aufnahme eilicS Artikels der „Ocstcrr. Ztg." in die „Präger Ztg." über die Horouicer Vorgänge: Dic Aufnahme des fraglichen Artikels bedürfte scluslucrsländlich keiner Genehmigung der Statthaltcrci, die „Präger Zeitung" zitirle dloö einc Ionnialstimme. — Die Borgäugc in Aöhmcn habe die Stllllhallcrci als Thatsachen dcm Ministerium zur Kenntniß gebracht, vorläufig sei die gerichtliche Unter« sllchlmg im Zuge, die Ncgicruug sonach nicht in der Lage, andere Rcfultate vorzulegen. — Die Porlage über dic Vezirlöcinlhciluug wurde weiter ver< handelt und wurden 26 Bezirke erledigt. Nächste Siz« zung morgen. Assram, 13. März. In der heutigen Landtags« sitzung wurde die Debatte über die Urliarialangclegcn. hcitcu fortgesetzt. — Morgen kommen die Eisenbahn« migclcgcnhciicn zur Ncrhandllmg. ^. Der vom Vertreter dcö Bezirks Butari gestellte Antrag, daß der Bezirk Vutari vom Munlzipmm gleichen Namens getrennt und dcm Fiumancr Komitate einverleibt werde, wurde angenommen. Agram, l4. März. (Dcb) In der heutigen Sizzling wurde beschlossen, den Protestanten vollkommene Religionsfreiheit zu gewähren, die kirchliche Aufsicht der politischen LandcSdchördc zu überlassen und für ihre Schüler die betreffenden Landeöbestimmun-gen anzuwenden. Neuelle Nachrichten und Telegramme. Prag, 14. März. Nach einer Korrespondenz der „Präger Ztg." ans Schütlcuhofcn hatte der vor-gestrige Exzeß daselbst große Dimensionen angenommen. Ein IudcnhauS uud mehrere Iudculüden wurden ausgeplündert. Dic Bemühungen des Bice-bürgermcisters und der Gcmcindcrüthc, die Zusammenrottung hintanzuhaltcn, waren vcrgclienö. Den Gendarmen wurden die Gewehre entrissen, es entstand ein Handgemenge mit dcm Volk: cs wurde gcschos» sen. Daö Volk, mit Prügeln bewaffnet, vertrieb die Gendarmerie, durchtobte dic ganze Stadt. Der Tumult cudcte thcilwcife gegen Morgen mit cincr großen Prü« gclei unter dcn (5 xzcdcnten, welche über dic Theilung dcö Raubes cutstaudcn war. Berlin, 14. März. (N. Frdbl.) St. Petersburger Nachrichten versichern, daß Nußland im Falle eineSKricgesinDeutschlandneutralblci» den, — jedoch an den westlichen Reichs grenzen ein Obscrvationslorps aufstellen würde. Kiel, 14. März. (N. Fr. Pr.) Statthalter Freiherr v. Gablenz eröffnete der Landesregierung, der Kaiserhof sei mit ihrer Haltung zufrieden. Schleswig, 11. März. Hier war das Gerücht verbreitet, der Herzog von Augustenburg fei am 12. Abends von Kiel nach No er gereist. Maßregeln waren getroffen, ihn beim Betreten schlcswig'schen BodcuS zu verhafte u. Der Prinz kam jedoch nicht, die beabsichtigte Demonstration bei der Leichculicisctzuug dcS Prinzen von Nocr war Tags zuvor abbestellt. D i c Feicr verlief ungestört. Paris, 13. März (Abends). Baron Budbcrg wird morgen hier erwartet. Man versichert, daß morgen die zweite Sitzung der D ouau fü rstenthü -mcrlonfcrenz stattfinden werde. — AuS Konstantinopel, 12. März, wird gemeldet: Der Sultan hat die Konvention, welche die Suezkanalfrage eudgiltig orduct, ratifizirt. Paris, 14. März. (N. Fr. P.) Die neuesten Ver^ suche Preußens, Frankreich gegen daS Versprechen der Rückgabe NordschlcSwigS seiner Annexion«-Politil günstig zu stimmen, sind an der Weigerung der französischen Regierung, irgend welche Verpflichtungen zu übernehme», gescheitert. Gleicherweise mißlangen die preußischen Bcmühuugcu in Flore uz. — AuS Amerika sollen gestern ungünstige AntwortSdcpe-schcn hier eingetroffen fein. London, 13. März (Abends). Im Unterhause wird dic R cformdcba tte fortgesetzt. Hauptredner gegen die Bill ist bisher ttowe, welchem VicllicrS antwortet. Ob heute einc Abstimmung erfolgen wird, ist zweifelhaft. London, 14. März. Nachdem in der gestrigen Untcrh aussitzu ug Bright die Rcformliill vertheidigt hatte, passirte sie ohne Beifall die erste Lesung. Ueber ihr Endschicksal herrschen fortwährend die entgegengesetztesten Ansichten. Telegraphische Wechselkurse vom 15. März. 5)perz. MctalliqueS 60.95. — kvcrz. NlltionabAnlehm 63.10. — Bankaktien 730. — Krcditalticn 141.10. — 1860er StaatSanIehn, 78.80. - Silber 101.55. — London 102.10. — K. l. Dnlaten 4.85. Oeffcntlichcr Dauk. Allen Thcilnehmcrn am gestrigen Leichenbegängnisse der hingeschieüenen Frau Vntonia Sup pan sngcri ihren iimrgslen Dank die Angehörigen der Familie Suppan. Laibaeh, 10. März 1866. ,.„,.. Milde Gaben fur die Nothleidendon in Uuterkrain sind im Comptoir der „Laibachcr Zeitung" eingegangen: Laut letztem Ausweis.......fl. 851.25 Aon N. N...........„ 2.— „ Herrn I. Prosen......„ 50.— zusammen . fl. 903.25 Weitere milde Gaben werden mit Dant angenommen und ungesäumt ZMeurolMsche NeohüchlullWl ill LaiLlich. « «° 3 i ^ 8 ! - «"'- 0 U. Mg. 31v,ü0 , ^- 2.3 O. schwach dcwollt 15). 2 „ N. 320.79 ! l- 6.2 O. schwach , hallihcitcr 0.W 10 „ Ab. 3^.75 ^ -z-