Blätter für den jRbteilungsunterricht. Enißttdi, im Jänner 11)08. (<>rflriiitbc( 1848. ^-ernsprechnuinmcr FtostenvoranlchlSgc und Preisliste» frei und umgehend. Erste und iilttstt Turngerät e-Fabrik Österreichs 3. Plascbkowitz Wie», I1I/1. Hauptstraße 04 erlaubt sich, zur Lieferung von $itrn-gernten, 6 li t n f o n f- und S nrn platz-Cinrichti,„gen sowie zur Lieferung von )ngendlpielmi1te1», in solidester u. schönster Ausführung, in beste Empfehlung zu bringen Was follcit nufere Knnven nnb Mädchen lesen! Österreichs deutsche 3uaend ll- 3a*!r4a,l3 1907, ist die anerkannt beste und am meisten gelesene “ :——-----------------------------Jugendzeitschrift 6)c]terreichs, herausgcgebcii vom Deutschen kandes- lehrrrvercme in Lohmen, geleitet vom Lnrgcrschnldircktor F. Lndols. 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Alpenländer 1 : .100.000, 180 : 205 ...... 24 Sudetenländer 1 : 300.000, 130 : 190 .........„ 20 Karstläiider 1 : 300.000, 170 : 195...............„24 Nieder-Österreich (Nurpliys.) 1 : 150.000, 110: 180 ., 22 Deutsches Reich 1 : 800.000, 180 : 200 26 Europa I : 3 Millionen, 170 : 195 „22 Asien 1 : 6 Millionen 190 : 205 „22 Afrika 1 : G Millionen, 170 : 200 ................„22 Nordamerika 1 : 0 Millionen, 170 : 200 . . . . „22 Südamerika 1 : 0 Millionen, 185 : 170 22 Australien 1 : li Millionen, 170 : 200 ........... 22 östliche Erdhälfte I : 14 Millionen, 200 : 180 . „18 Westliche Erdhälfte 1 : 14 Millionen, 200 : 180 . „ 18 Beide Planlgloben auf einmal genommen . . . „ 34 Palästina (Nur pliys.) 1 : 250.000, 170 : 115 . . „14 Prof. Cicalck •:!(). Inhalt: 1.) Prüparationen für den Anschauungsunterricht in der Elementarklasse. 2.) Präparationen für den Realiennnterricht. Mittel- und Oberstufe (zwei Turnusse). 51.) Schülermerkstoffe. 4.) Tägesdispo-fttionen für die ersten Wochen der Elementarklasse. 5.) Lektionsplan (Wochcnbuch für alle Fächer). Anhang : Schulordnung, Repertorium der jährlichen Schulamtseingaben. Prof. R. E. P ecrz: „Welche Fülle wertvoller Beiträge für den Abtcilnngsnnter-richt ist da ausgestapelt! Schon die Anlage allein muß auf den stcser vorteilhaft wirken; um so mehr der Inhalt als solcher. Wer dieses Buch ans den Tisch legt, kann sich täglich eine halbe Stunde ersparen." — Prof. E. Burger: „Das Buch hat mich vom Anfang bis zum Ende entzückt." — Schulleiter A. Blümel: „Vorzüglich und preiswürdig." Wichtig für Lehrer! Urne (firfrste unb tirrorbnimgrii. 1.) Leßrer-cheljaktsgeseh iy. Sept. inyy 10 h. 2.) Suvstitütiousnormate 27. Nov. 1,90: 11) li. 3.) Telirer-Disstplinargefetz >Ang. 19041 Hl h. 4.) rPeullousgejelr für Banoarbeitslehrerinnen (25. Juli lyo.v 10 h. Lchristrn jitm mobrrnrit Zrichcmmtrrricht. 5.) Lehrgang für das moderne Zeichnen anVollis-mtb Mnrgcrschuken. lltit tunlichster Berücksichtigung der bestehenden Vorschriften, vorgelegt in der VII. steten«. Landeslehrerkonferenz von Ad. v. Lalisto. 10 h. (i.) Das Zeichnen nach J-kachmodelken in der Dollisschuke. mit acht Tafeln auf Ruustdruck-papicr. von Prof. Anton vefely. (il) h. „Die in dem vortrage gegebenen methodischen lvinke sind erprobt gute. Die Beispiele, die besprochen werden, sind: (Quadratisches Pakek, Palette, Blatt der liafclrourz; Schilde, Art, Blattformen Klee, Erdbeere. Eichenpveig. Letztere sind als llebungsformen für „freies piuzelzeichuen“ gewählt. Der Vortrag ist lesenswert." Fr. lvünfche, in der „Freien Schulleitung". Bei der Verwaltung der „pädag. Zeitschrift“, Graz, morellenfeldgasse p», auch gegen Einsendung des Betrages in Briefmarken. Für ein Stück 3 h Postgebühr beilegen! mehrere Stücke werden post-frei gesandt. Bestellungen, denen der entfallende Betrag in Briefmarken nicht beiliegt, werde» nicht ausgeführt. “HM Blätter für den flbteilungsunterricbt. Laibach, im Aänner 1908. (In hcn Slnjciflcteil iverben nur Wifünbigimgen aufgenommen, bic hie (9iitc her Ware erwiesen Huben. Es ist baher vor her Insertion entmeber her ©egenftanb selbst ciiiutfenbcn ober ein vertrauenswürdiges Zeugnis.) Aeurleitungen f>4.) Ausgcfitlhlc 3$edh'itüeifpiefe, wie sie Dar. Leven harftelll. (Herausgeber: Oberlehrer <5. Hausotter in Kunewalb bei Neutitschein, Mähren. — Selbstverlag. — Preis 1 K.) — Na, bas ist roieber einmal etwas ganz Ausgezeichnetes für unsere Lanbschulen! Seit Doiwa mit seiner Sammlung „praktischer" Aufgaben bas Augenmerk von bcn üblichen Rechenbeispielen abgelenkt hat, ist allenthalben ein wirtschaftlicher Geist in bic Rechenstunhen gekommen. Hiebei hat sich jehoch her Mangel eines burchaus mobernen Büchleins für bie Oberstufe her Volksschulen, für Fortbilbungs ober Wieberholnngsschulen ergeben. Da haben wir es nun u. zw. in einer Art, baß wir es uns nicht besser wünschen können. Ich mag nichts aus bem reichen Inhalte verrate», sonbern sage nur eines: Hab' meine Freube brau. 55.) Ariebricli Marr. Sein Leben uub sein Dichten. (Verfasser: Karl W. Gawalowski. - Teilverlag: Die „Blätter für ben Abteilungsunterricht" in Laibach. — Preis 1 K.) — In Oberbrnuburg soll bem wackern Kärntner Dichter eine Gehenktafel errichtet werben. Zn biesein Zwecke hat her Diesbezügliche Sammelausschuß einen Vortrag bes steirischen Poeten Gawalowski in Druck gelegt «nb baraus ein hübsches Büchlein geformt, bas beit Lebensgang bes eigenartigen gutmütigen Mannes in abgeruubeter Form ausführlich schilbert imb ein paar prächtige Proben her Muse Des Dichters bringt. Wenn her Dichter bem Dichter beit Nachruf weiht, so hat her Leser einen zweifachen Genuß. Ich zweifle nicht barmt, baß mancher Abnehmer der „Blätter" nach Herzenspoesie gehrt; Darum labe ich ziini Kaufe her Schrift höflich ein. Die 511 Stück, bic bei mir abgelagert würben, sollten nicht reichen. 56.) Ataktische Denlit'ehre. (Verfasser: Cölestin Schüler in Amstetten, N.-Ö. — Selbstverlag. — Preis 2 K.) — (Sitte „praktische" Denklehre! Der Titel überrascht. Wie wird man hie Denklehre, bie Logik, praktisch formen können? Es ist bem Verfasser trefflich gelungen. Ich Habe mit her Besprechung des Buches lange gezögert, beit» ich wollte mich überzeugen, ob bas Versprechen in bet' Tat zntrifft. Nim, ha ich an allen Ecken gekostet itnb überall vortreffliche Bissen gefnuben habe, kann ich bic gesunde Geistesnahrnng bestens empfehlen. Die Kandidaten für bie Bürgerschullehrerprüsung werden gut daran tun, sich zur Wieder holung und Belebung des durchgearbeiteten Stoffes aus Logik und Psychologie bie Schrift kommen zu lassen. 57.) Jiünszig LtiitDcrficber mit Klavierbegleitung für Schule und Haus. (Verfasser und Verleger: 'Hans Berghofer in Pernitz-Neusiebl. — Preis 1 K.) — Eine freunbliche Weihnachtsgabe! Kinberliebchen, ganz kleine, niedliche, zarte, umrahmt von Zeichnungen, bic bas Kind nachbilben kann, stufenmäßig ungeordnet, gesammelt aus allen Teilen des Reiches — werben in manche Schule, in manche Kinderstube neue Freude bringen. Schade ist es freilich, daß der Druck an vielen Stellen iinbentlich. ist. Aber das verschlügt nichts, Wer nach frischen Kinderliebem fahndet, bic man noch nicht allerorts kennt, wer passende Vorlagen für bie Kleinen wünscht oder für das „Zeichnen nach der Natur", wird sich schon zurechtfinden. Gibt es irgendwo ein Schwesterlein zur Begleitung mit dem Klavier, so schafft das Heft Berghofers ein reizendes Hauskonzert. Mitteilungen der Verwaltung. Keine Zeitung benötigt die Umschlagbogen sosehr wie die „Blätter für den Abteilungsunterricht“, denn sie haben eine lange Reise zurückzulegen, eine Reise durch viele Hände. Die grüne Hülle und der Beurteilungsbogen können aber nur weiter bestehen, wenn die geehrten Leser die Ankündigungen in Rücksicht ziehen und ihren Bedarf bei den angegebenen Firmen decken. Da lediglich Inserate aufgenommen werden, die gediegene Ware verbürgen, so kann man die Bestellungen ohne Risiko machen. Im Falle, als man nicht zufriedengestellt wurde, ist die Beschwerde bei uns einzubringen. Bei jeder Bestellung beziehe man sich auf die „Blätter“! — Schulleiter Jos. P. in M. a. J.: Ihre Rechnung ist vollkommen beglichen. — Oberlehrer Max Z. in St. M. (Kärnten): 1 K Rückstand bezieht sich auf ein „Talaufwärts“. Sollten Sie es nicht erhalten haben, so bitten wir um Nachricht, damit wir es neuerdings einsenden. — Lehrer Vinz. N. in P. bei A.: Der Bezug ist bis Ende 1908 gedeckt. — Oberlehrer R. in S. bei P.: Der Vermerk hatte sich nicht auf Sie bezogen. — Viele, viele Rückstände müssen wir noch weiterschleppen. Das gibt viel Arbeit! Wollten die säumigen Abnehmer sie uns nicht erleichtern? freie Schulzcitung. Organ des Deutschen Landeslehrervereines in Böhmen. Schriftleiter F.-L. Josef Siegl. Verwalter: O.-L. Josef Ölkrug. Erscheint jeden Samstag und kostet für das Jahr 8 K, für das Halbjahr 4 K, für das Vierteljahr 2 K. Man verlange eine Nummer zur Ansicht. Im Verlage des Deutschen Landeslehrervereines in Böhmen ist erschienen: Der Lehrerkalender 26. Jahrgang. Preise: Einfache Ausgabe K 150, Prachtausgabe K 2 70, Brieftaschenform K 2. Bestellungen sind zu richten an den Schriftleiter und Verwalter August Malley, Lehrer, König). Weinberge 403. Paul Sollors Nachfolger Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung, Lehrmittel - Institut. Reichenberg, Böhm. Prompte Lieferung von Werken aus allen Gebieten der Literatur sowie Einrichtung und Ergänzung von Schüler- und Volksbibliotheken und Lehrmittelkabinetten. Vertrieb der von den Fachmännern allgemein als vorzüglich anerkannten und vom hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht in Wien approbierten Lehrmittelsammlung von Erdöl- und Erdwachsprodukten. Günstigste Zahlungsbedingungen. Dr. Tr. Scboenfdd $ £o. Malerfarben und IHaltucbfabriK in Düsseldorf ^cinfte Kiinftlcv« (DU und Wasserfarben. Schul - Aquarellfarben in Tuben, Näpfchen u. Stückchen. Anopp Aquarellfarben. Reform-Schulfarbeu. Tusche. fcfcjft totst# Ansere neue Preisliste fiir Axtiuf-zwecke stellt de» cherren 3ridieit-lellrer» Kostenlos zur Hkerfügnng. E-As-3 Sämtliche 211 uh und Zeichenutensihen. omssa. 1908 (Mutter). V ß t f Q (5. Aastr.) Iotge 49. für den jUmilungsuimrricbt Monaischrifi zur Förderung des österreichischen Landschulwesens. Bezugsgebühr 4 K jährlich. fierausqebcr: Einzelnummer 40 h. Hub. (£. pcerz in Laibach Inhalt: 1.) DcS Kaisers Sinn und Sorge. — 2.) Sprachunrichttgkeiten der Schulsprache. — 8.) Der Aufsatzunterricht in der Landschule. — 4.) Landschule und Lehrerbildung. — 5.) Aus dem Tagebuche eines t'lbungsschullehrers. — 6.) Die 7. Frage. — 7.) Rat schlüge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfung. - 8.) Die 11. Frage. — 9.) Der Unterricht nach der Fragemethode ist uit natürlich. — 10.) Der Jänner. — 11.) AuS dem Lehreralbum. — 12.) Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. — 13.) Die Wb» Gebote des Landlehrers. — 14.) Vorbereitungüskizzen. 15.) Die Wechselrede. — 16.) Gedenktage. — 17.) Kleine Mitteilungen. 18.) Für das Lehrerhcim im Süden. — 19.) Briefkasten. — 20.) An der ReichSgrenze von Schule zu Schule. Nachahmend heiliget ein ganzes Volk die edle 'l at der Herrscher zum Gesetz. Goethe. Des Kaisers Sinn und Sarge. Schon hebt der Jubel seine Fittiche. IDie lange wird es währen und er rauscht mit mächtigem Flügelschlag durch das Reich? Es gilt, den edelsten Herrscher zu ehren, den ehrwürdigen Habsburger auf dem Kaiserthrone. Der stille Greis —- wird ihn die Welle des Freudentaumels beglücken? Wer ihm je ins Auge gesehen, wer seines Herzens Güte gefühlt, wer seiner milden Rede gelauscht, der wird sagen: Nicht die tosende Freude, nicht der prächtige Glanz von Festen und nicht der Schwall von Worten wird sein Inneres bewegen, ihn die Liebe des Volkes fühlen lassen, sondern das innige Gedenken, die Betätigung an Werken der Menschenliebe, wie er sie selbst so oft gezeigt. Sowie der Dichter den Freunden zuruft: „Ihr ehrt mich, wenn Ihr meine Werke dem Volke zueigen macht!", so dringt zurzeit aus der Hofburg zu Wien ein stiller Wunsch: „Laßt mich Eure Liebe an Werken sehen!" Wie oft hat der gütige Monarch es denen, die nicht aus feiner Seele zu lesen verstanden, unumwunden gesagt, er wünsche statt des lärmenden Jubels das stille Wirken im Dienste der Wohltätigkeit, die Linderung der Not, die Fortpflanzung seines Sinnens und Sorgens bis in die verborgensten Hütten hinein! Das Kaiserwort wird jedoch mancherorts so leicht vergessen und es stürmt der Taumel aus der Stadt der phäaken hinaus ins weite Donaureich. Sollen nun wir, die Bildner des Volkes, da mittun? Sollen wir den Mann, dessen Bild wir täglich vor die Seele des Rindes stellen, nicht verstehen, nicht so ehren, wie er es wünscht? Mag draußen der Jubel prahlerisch durch die Straßen ziehen, mögen die Höflinge sich vor erkünstelter Inbrunst verzehren, wir wollen unfern guten Kaiser ehren nach seinem Sinn, aus dem tiefsten Kerzen heraus. Und gerade dort wollen wir den Denkstein für den 2. Dezember (908 setzen, wohin die Ratgeber des Monarchen sein Auge so selten gelenkt haben: Mir wollen für unsere kranken Amtsbrüder ein l)aus bauen. Mas wird der Kaiser sagen, wenn er von unserem Vorhaben erfährt (und er wird es erfahren)? Sein Auge wird leuchten wie das des Kindes, da der Geschäftliches ausschließlich an die „Verwaltung der Blätter für den AbtetlungS-unterricht in Laibach". Verlanget von mindestens einer Mnterljaltung das HZeinerträgnis für das Südsteim! Datei- ihm ein selten schönes Geschenk überreicht. Und sollten wir öieses freudige Empfinden dem Schützer des Reichsvolksschulgesetzes vorenthalten? Das wäre Undank, bitterer Undank von denen, die durch des Kaisers puld zu einem mächtigen Stande emporgewachsen sind. Der Südheim-Ausschuß hat bereits als Beschluß festgelegt, was wir durch die vorstehende Schlußfolgerung gewonnen: Es wird zum jubilierenden Herrscher eine Abordnung entsendet werden, die ihm die aufrichtigen Glückwünsche der Lehrerschaft überbringt, die ihm den Plan des Südheimes vorlegt, die ihn einladet, für das schöne Werk den ersten pammer-schlag zu führen. Und noch mehr: Der Südheim-Ausschuß trägt nach des Dichters Wunsch das Leben und Wirken des Kaisers in der Form eines bescheidenen Büchleins hinaus in die Gaue des Reiches, in die Städte und Märkte, in die einsamen Dörflein, bis in die hintersten Täler des Waldlands. Das soll kein Büchlein herkömmlicher Art sein, in dem sich Phrasen, Zahlen und Namen bekriegen, sondern ein Führer durch des Kaisers tägliche Geschäfte, durch den Lauf des Wahres, durch die Zeit von sechs Jahrzehnten. Zhr kennt es ja: Dar drei Jahren flog es unter dem Titel „Ein Tag, ein Jahr im Leben des Kaisers" aus meiner Arbeitsstube und sammelte schier tausend Kronen für das Lehrerheim im Süden. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht ward selbst Käufer und Seine Majestät stellte das Schriftchen in die Pausbücherei ein. Nun soll es, entsprechend ergänzt, in einer Massenauflage Wiedererstehen und dem Südheim einen reichen Schatz von Kronen bringen, des Kaisers Sinn unauslöschlich in die Kinderherzen prägen. — Wir werden ein „gutes Geschäft machen", aber ein Geschäft, das dem gefeierten perrfchcr gefällt, das das Gedenken an ihn bis in die fernsten Zeiten sichert. Wer das Jubeljahr für einen anderen als einen wohltätigen Zweck auswertet, versündigt sich am Worte „Patriotismus"; wer mit uns hält, schlägt goldene Brücken vom Perzen des Kaisers zu dem des Dolkes und umgekehrt. Uns liegt hiebei als Mittel nichts näher als das Südlk'im. Wenn wir es zum Kennworte des Jubeljahres prägen, wenn wir es bei jedem Anlasse, der in den kommenden 300 Tagen sich uns ergibt, mit seinen Segnungen für unsere kranken Amtsgenossen vor die Augen stellen, wenn wir den edelsten Monarchen in edelster Weise ehre», dann kennen wir des Kaisers Sinn und Sorge, dann fühlen wir mich des Kaisers Dank. Spracbunricbtigkeiten der Zcbuizpracbe. Rückblick: 1.) Wir haben uns (nicht: sich!). 2.) Die Stiefel (nicht: die Stiefeln!). 3.) Mit den Kindern (nicht: mit die Kinder!). 4.) Und da veranstaltete der König (nicht: hat veranstaltet!). 5.) Znr Restauration und zum Aussichtsturme! (nicht: „Zur" für beide Hauptwörter!). 6.) Das kostet viel (nicht: teuer!) 7.) Über Fritz Reuter und aus seinen Werken (nicht: Über und aus Fritz Reuter!). 8.) Als er die Tür geschlossen hatte, setzte er sich (nicht: Als er die Tür schloß, ...!). 9.) Mit diesen „Blättern" (nicht: Blätter!). 10.) Gebt die Hefte heraus! (nicht: Gebt's...!). 11.) Schreib das Wort an die Tafel! (nicht: Schreibe mir das Wort ans die Tafel!). 12.) In deinem Hefte (nicht: In deinem Heft!). 13.) Wie hältst du den Feder stiel? (nicht: haltest!). 14.) N. hat die Aufgabe schöner geschrieben als du (nicht: wie du!). 15.) Hinaus, heraus! 16.) Wer...? Was .. .? (nicht: Wer oder was?). 17.) Wohin gehst du? (nicht: Wo gehst du hin?). 18.) Erinnert ihr euch? (nicht: Errinnert ihr euch?) 19.) Bist du ihm begegnet? (nicht: Hast du ihn begegnet?) 20.) Welcher und was für ein. — „Was für ein Tier ist dem Menschen am nützlichsten?" Darauf sollte man antworten: „Ein sehr, sehr gutes" ober: „ein großes, ein kleines" nfro., denn „Was für ein?" fragt nicht nach dem Einzelwesen, sondern nach der Eigenschaft. Daraus die Regel: Willst btt den Namen eines Objektes erfahren, so frage mit „Welcher—", zielst du auf die Eigenschaft, daun stelle „Was für ein—" an die Spitzel" Den Artimterfchicb trennt auch „Was für ein". Beispiel: Was für ein Tier ist die Kuh: ein Haustier ober ein Waldtier? Das könnte man recht wohl auflöfen: ein „häusliches" oder ein „waldliches"? Darnach bekommen wir wieder Eigenschaftswörter und das „Was für ein —" ist begründet. In dieses Kapitel fällt auch die „unbestimmte Frage". Wie oft hört man fragen: „Was für ein Baum erfreut uns zuerst mit seinen Früchten?" Antwort: „. . . ein lieber, ein guter, ein freundlicher Baum." SOimt will aber den „Kirschbanm" zur Antwort bekommen. Da muß man eben bestimmter fragen u. zw. entweder direkt: „Welcher Baum (Einzelvbjekil) erfreut uns zuerst mit Früchten?" Oder: „Was für ein Baum erfreut uns zuerst mit Früchten: ein Baum im Garten oder ein Baum im Walde?" Oder endlich: „Welcher Baum erfreut uns zuerst mit Früchten: der Apfelbanm oder der Kirschbaum?" — Gedächtnishilfe: Was für ein zielt nach der Eigenschaft. Der Aufsatzunterricht in der Landschule. Vom Oberlehrer Max Brandais in Mahrenberg (Steiermark). (Fortsetzung.) Schon die gebotene Auswahl zeigt, daß der Lehrer der Oberstufe wahrlich den Stoff zu seinen Aufsatzübungen nicht zu suchen braucht. Er ist reich, überreich vorhanden und es ist nur zu bedauern, daß uns die Zeit zur gründlichen Behandlung fehlt. Ergeben sich schon in Anbetracht der Fülle des Stoffes Schwierigkeiten, so steigen dieselben, je niederorganisierter die Volksschule ist. Bei diesen Schulen ist der Abteilungsunterricht die Regel. Da wird sich die methodische Kunst des Lehrers zeigen, indem er den Aufsatzunterricht möglichst konzentrisch behandelt, d. h., die Abteilungen mit dem gleichen Stoffe beschäftigt. Nehmen wir als Beispiel die ungeteilte einklassige Schule, die unter den ungünstigsten Verhältnissen arbeitet! Der Lehrer behandelt mit allen Abteilungen gemeinsam „Das Gewitter“. Für die Elementarstufe werden beispielsweise im Anschauungsunterrichte folgende Sätze gewonnen: Das Gewitter. Vor dem Gewitter ist es schwül. Plötzlich erhebt sich ein Sturm. Er wirbelt den Staub in die Höhe. Dunkle Wolken ziehen am Himmel daher. Es wird finster. Einzelne schwere Tropfen fallen zur Erde. Es beginnt ein starker Regen. Die Blitze leuchten. Der Donner rollt. Nach dem Gewitter ist es kühl. Menschen und Tiere freuen sich wieder. Dieser für die Elementarstufe gewonnene Stoff, der auf dieser Stufe ein mündlicher bleibt, ist unter der Mitwirkung der ganzen Klasse entstanden und wird gelegentlich mit der Elementarstufe eingeübt. Für die Mittelstufe bildet diese kurze Schilderung ein prächtiges Diktat1 in das Reinheft. Die Oberstufe wird aber auf Grund der heute noch zum Vortrage gelangenden Stundenskizze das Thema zu einem Aufsatze erweitern, der vielleicht folgenden Wortlaut hat: Das Gewitter. Das Gewitter ist eine schöne Naturerscheinung. Vor demselben quält uns drückende Schwüle. Die Sonne sendet brennende Hitze zur Erde. Allgemeine Müdigkeit macht sich bemerkbar. Auf einmal erhebt sich ein Sturm. Der Staub wirbelt turmhoch in die Luft. Die Bäume ächzen. Die Vögel verkriechen sich voll Angst. Schwarze Wolken ziehen auf. Es wird finster. Nur fernes Wetterleuchten erhellt die aufgeregte Natur. Nun fallen einzelne schwere Tropfen. Sie werden immer zahlreicher. Endlich stürzt schwerer Regen zur Erde. Blitze zucken am Himmel. Der Donner tönt immer lauter und lauter. Ein besonders heftiger Schlag sagt uns, daß der Blitz in der Nähe zur Erde 1 Ich nenne es „Aufsatz-Diktat." P. niedergegangen ist. Die Wege und Straßen werden zu Bächen. Endlich läßt das Unwetter nach. Wir danken Gott, daß er uns vor Hagel verschont hat. Wieder scheint die Sonne. Die Luft ist kühl und rein. Wir atmen froh auf und wandern fröhlichen Herzens hinaus in die Natur. Die Blumen sind mit Diamanten übersät und trillernd steigt die Lerche empor zum herrlich blauen Himmel. Nach dem Gewitter ist die Natur am schönsten. Das wäre der Aufsatz der Oberstufe, wie er sich aus der allgemeinen konzentrischen Behandlung des Stoffes ergibt. So wie hier, läßt sich oft die Entwicklung von unten nach oben anwenden; es gehört nichts weiter dazu als methodisches Geschick und Liebe zum Fach. Eine Frage: Wie oft sollen Aufsatzübungen vorgenommen werden? Die Antwort: So oft als möglich! Wenn es nur irgendwie zulässig ist, so soll jeden Tag eine schriftliche Übung, sei es in der Form eines Aufsatzes oder in der Form eines Diktates gemacht werden.1 Die häuslichen Übungen stoßen auf Schwierigkeiten, welche in den wirtschaftlichen Verhältnissen oder auch im Territorium begründet sind. Ein Kind, welches nach dem Unterrichte zu landwirtschaftliche Arbeiten herangezogen wird oder welches einen sehr weiten Heimweg hat, wird infolge der körperlichen Erschöpfung nicht in der Lage sein, eine schriftliche Arbeit auszuführen. Die Hausaufgaben können auf dem Lande nur Fleißaufgaben sein. Weiß der Lehrer den Ehrgeiz der Schüler zu wecken, so wird immerhin ein erfreulicher Prozentsatz der Klasse die Aufgaben bringen. Eigentliche Reinübungen sind der landesschulrätlichen Instruktion für den Aufsatzunterricht gemäß mindestens alle 14 Tage einzutragen. Bringt es der Zufall mit sich, daß durch Beicht, Feiertage u. s. w. die stundenplanmäßigen Aufsatzstunden entfallen, so ziehe man realistische Lehrstunden heran, um den Ausfall zu ersetzen. Lieber versäume man eine Naturgeschichtsstunde als den Aufsatzunterricht! Dies mache man sich zur Regel! Bezüglich der Durchführung der Aufsätze beachte man folgende Winke: (Fortsetzung folgt.) Landschule und Lehrerbildung. 4. Das begleitende praktische Moment. Wir müssen, um einem Mißverständnisse im voraus zu begegnen, eines festhalten: In einem Gegenstände, der in das Gebiet der Kunst greift, kann die Praxis nicht eher platzgreifen, als bis die Theorie die wichtigsten Grundlinien gezogen hat. Wer ohne diese Borbedingung arbeitet, entrückt unser Wirken der Kunst: er stempelt es zum Handwerk. Man denke an den Maler, an den Bildhauer, an den Musiker, ja auch an den Dichter! Selbst das Genie kann ohne theoretische Rüstung nicht zur Vollkommenheit gelangen. Vom Lehrer verlangt man Vollkommenheit in seinem Wirken, verlangt, „die Grundlage für Heranbildung tüchtiger Menschen und Mitglieder des Gemeinwesens zu schaffen", ohne weiter zu erwägen, ob das Ziel unter den gegebenen Verhältnissen auch durchwegs zu erreichen ist. Zum ersten: Ist jeder Lehrer ein Genie? Wenn er es nicht ist, kann man ihn zur genialen Leistung zwingen? Man bescheide sich mit dem, was jeder nach seinem Können bei gutem Willen und großem Fleiße hervvrbringt. Will man ihn höher schrauben, als seine Kraft es verträgt, so macht man ihn zaghaft, mürrisch, unglücklich — und was früher als ehrlicher 1 Ich kenne einen Kollegen, der täglich etwas z» erzählen gibt u. zw. schriftlich, ohne besondere Krücken zu leihen. Die Wirkung ist in der Tat erstaunlich. D. Sch. mittelm ißiger Erfolg bezeichnet wurde, wird zum vollen Mißerfolg. — Zum zweiten: Sind die Vorbedingungen zur praktischen Betätigung im Lehrberufe nach unserem gegenwärtigen Bildungsplnne gelost? Schon im drillen Abschnitte dieser kritischen Studie wurde darauf hingewiesen, daß es an der wissenschaftlichen Grundlage fehlt und daß, den besonderen Fall in Rücksicht gezogen, die Seelenlehre in ganz unzureichendem Maße gelehrt wird. Das, was unsere Zöglinge nach den bestehenden Lehrbüchern in diesem Gegenstände lernen, ist Psychologie für Erzieherinnen, aber nicht für zukünftige „Lehrer". Man wird allerdings einwenden, für eine wissenschaftliche Behandlung seien unsere Zöglinge weder entsprechend vorbereitet, noch könne ihr Geist die Erörterungen fassen. Elfteres erscheint durch die bereits aufgestellte Forderung einer Vorbereitnngsklasse behoben, letzteres hängt vielfach von dem Geschicke des Lehrenden ab. Wissenschaftliche Psychologie muß ja nicht immer „gelehrte" Psychologie sein. Wenn alles, was wir Wissenschaft nennen, für den gewöhnlichen Mann mit seinem Haus-verstande nicht erreichbar wäre, dann sind ja die „volkstümlichen Borträge", die in den letzten Jahren sosehr angepriesen wurden, mich Humbug; denn entweder bringen sic die Wissenschaft in populärer Darstellung oder sie sind nicht wissenschaftlich. Ist jenes nicht erreichbar, so ist dieses nicht anzustreben; denn „die Wahrheit ist nur in der Wissenschaft"; die Lüge hingegen geht ihr ans dem Wege. — Da nun der Mann ans dem Volke dem Führer folgen kann, soll der Zögling im sechsten Jahre seines Studiums nicht Schritt halten können? Wir kommen immer wieder ans das eine zurück: Es hängt vom Lehrenden ab, wie der Unterricht gedeiht. Der waljrliaft wissenschaftlich Gebildete, der sein Fach in seinen Tiefen beherrscht, wird den Stofs so zu formen wissen, daß ihn jeder fassen kann; der Stümper wird ander Nomenklatur kleben und Phrasen um sich schleudern, Phrasen, die er selbst nicht dnrchblickt und daher umsoweniger jemandem erklären kann. Wie wird Psychologie an Gymnasien gelehrt? Es ist zum Erbarmen, was da die jungen Leute schlucken müssen! Von Definition zu Definition schleppt sich die Schülerschar, von Definition zu Definition prüft der Herr Professor. Uns mag es indes nicht grämen, wie sie es drüben treiben, liegt es uns doch nur nahe, daß man in der Bildungsanstalt für Lehrer nicht zöpfisches Paragraphentum pflege. Unsere Psychologie ist eine andere als die des Gymnasiums; sie ist eine Psychologie, die ans strenger Wissenschaftlichkeit heranswächst und zur Praxis überleitet. Des letzteren Umstandes hat man vielfach vergessen, d. H., man hat den Gegenstand seinetwegen gelehrt, ohne die Nutzanwendung hervortreten zu lassen. Ich möchte für letztere an dieser Stelle ein Beispiel aus meiner Schnlstnbe anführen: Letzthin behandelte ich im zweiten Jahrgange das Kapitel „Anschauung". Bei dieser Gelegenheit verwies ich auf den Zusammenhang zwischen Gesichts- und Tastsinn. An der Hochschule hatte ich darüber fast ein Semester Vorlesungen gehört; nun sollte ich in einer Stunde das Problem erklären. Es ging. Einige Beispiele aus der Kinderstube und der Satz war gehoben: Zur klaren Anschauung gehört das Zusammenwirken mehrerer Sinne, vor allem das des Gesichts- und Tastsinnes. Die wissenschaftliche Ergründnng war vorüber und ich ging zur Auswertung über, d. H., ich ließ die Zöglinge praktizieren. „Wie würden Sie nach den gegebenen Darlegungen den Kindern beispielsweise eine klare Anschauung von der Feile vermitteln?" „Kommen Sie heraus und behandeln Sie den Gegenstand .SchultafelU" Wie wurde es da mit einem Male lebendig! — Sowie wir dem Kinde immer ankündigen sollen, zu welchem Zwecke wir ihm dies und jenes vorführen, so müssen wir mich dem Zöglinge den praktischen Wert der Psychologie in jeder Stunde zeigen, denn nur dann erwacht ein lebhaftes Interesse für den Gegenstand; dann erstarkt durch das Interesse die geistige Kraft, die Aiisnahmsfähigkeit; dann wird die Psychologie der Grundpfeiler für Erziehung und Unterricht. Es ist nichts sinnloser als Praxis ohne Theorie, aber auch nichts unpraktischer als das abgezirkelte Einschnchteln von Theorie und Praxis. Die Engherzigkeit hat noch nie gesunde Pädagogik gezeitigt. Ist es im großen und ganzen zwar richtig, wie eingangs nachgewiesen wurde, daß zur eigentlichen Praxis zunächst der theoretische Vorbau geschaffen werden müsse, so schließt das buch nicht aus, daß der Vorgang en miniature auch in jeder Stunde platz-greifcu kann. Wenigstens ein Viertel der Gesamterklärung soll der praktischen Auswertung in der Form des Austrittes vor den Mitzöglingen (diese gelten als Schüler) zugewcndet werden. Dann bewährt sich das Docendo discimus und es zeigt sich die unterrichtliche Begabung, von der im zweiten Abschnitte die Rede war. Die Zöglinge brennen ja vor Verlangen, endlich einmal den „Lehrer" zu spielen, in dem Fache zu handeln, dem sie sich zugewendet haben. Also gönne man ihnen das Vergnügen I Ich lasse sogar im ersten Jahrgange (Gegenstand: deutsche Sprache) schon anftreten und zwar beim Prüfen. Muß ich einmal den Katalog mit Noten spicken, so lade ich den M. oder den N. ein, er möge einen bezeichneten Abschnitt den Mitzöglingen so vvrtragen, als ob er der „Herr Professor" wäre. Zuweilen, wenn ich gerade nicht ins Gedränge kam, warf ich auch zum Spaß die Frage hinein: „Wie würden Sie das den Kindern beibringen?" Fünf Minuten Summen der Helden I Dann rücken sie mit dem Kriegsplane heraus. Wieviel pädagogisches Geschick habe ich bei solchen Proben schon entdeckt! Und mit welcher Lust die Leutchen arbeiten! Wie auch nicht, kommen sie doch zur Anstalt, um „Lehrer" zu werden. — Die so gepflegte Praxis ist noch nicht jene kompakte, geläuterte Praxis, die als ganzes großes Gebäude vor dem Auge des Zöglings ersteht, sondern sie ist die emsig sammelnde Praxis, die das pädagogische Empfinden weckt, die den Zögling ganz und gar in jene Sphäre lockt, in der er nun einmal sein Leben verbringen soll. Da sie von mir unter schwierigen sprachlichen Verhältnissen bereits im ersten Jahrgange zur Geltung gebracht wurde, um wieviel leichter schmiegt sie sich ein Jahr später an einen Gegenstand, der ihr in der ausgeprägten Vvllgestalt dienen soll! Daraus die siebente Forderung: I» der Psychologie und auch in den übrigen Gegenständen begleite die praktische Schulung den theoretischen Stoff als Würze. Der Lehramtszögling soll cs vom ersten Ca ge an fühlen, daß er einmal Lehrer wird, und soll darum sein pädagogisches Geschick erproben, ohne daß deswegen die abgeschlossene, festgegründete Theorie in ihrer Entwicklung behindert werde. Würde nicht dadurch auch der StandeSflncht vvrgebengt werden? (Fortsetzung folgt.) Aus dem Lagcbuche eines Übungsschullehrers. Mshcrige Wiulic: 1.) Die Definitionsfrage. 2.) Das Tafelbild. 3.) Der methodische Wellengang. 4.) Sache oder Sprache? 5.) Die Zeichnung im Anschauungsunterrichte. 6.) Das lästige Deminutiv. 7.) Was ist das? 8.) Die Charakteristik. 9.) Große Zahlen. 10.) Die Preisbestimmung, l l.) Der Predigerton. 12.) Überveranschaulichung. 13.) Der kindliche Ton. 14.) Hilfen. 15.) pic Kand als Meranfchanlichungsmittel. Die Kandidatin hatte die Katze zu besprechen. Es handelte sich um die Pupille. Das Größer- und kleinerwerden war am Kadaver nicht zu sehe»; vor der Kreide fürchtete sich das Fräulein scheinbar wie vor einem Stück glühender Kohle; also gab es Worte, viel Worte — und keine Anschauung. Wie einfach wäre die Sache erledigt worden, wenn die beiden Hände die ovale Znsainmenziehnng veranschaulicht und hernach das Erweitern zum Kreise dargestellt hätten! — Man muß in der Schule nicht gerade mit den Händen gestikulieren wie auf der Bühne; aber man soll sie auch nicht unnütz hängen lassen. Sie sind eben immer „bei der Hand" und können vft „im Handumdrehen" die Anschauung bringen. 16.) Sinnrichtige Aechenaufgalien! „Ein Pferd kostet 157 K 60 h. Wieviel kosten drei Pferde?" — Die Aufgabe wollen wir uns etwas näher mischen. 1.) Wo bekommt man ein „Pferd" um 157 K? (Preisbestimmung!) Die billigen Zeiten sind vorüber. Höchstens eine Mähre im Greisenalter muß sich diesen Preis gefallen lassen. — 2.) Glauben Sie, daß auf dem Pserdemarkte die Preise auf „Heller" bestimmt werden? Nicht einmal die Einer von den Kronen kvininen in Frage. — 3.) Gibt es wirklich drei Pferde, die ganz gleich sind, im Preise auf Kronen und Heller genau dieselbe Höhe aufweisen? — 4.) Was hat der Pferdehandel in der Mädchenklasse zu suchen? — Das Beispiel deutet demnach auf vier Gebote: 1.) Gib natürliche Preise an! (Preistabelle I) — 2.) Wähle natürliche ZahlabrundnngenI — 3.) Denk immer an die Sache, ob sie sich mit dem Beispiele verträgt! — 4.) Biete Aufgaben, die dein Schüler nahegerückt erscheinen! Sie bringen Interesse und verfolgen einen praktischen Zweck. Die 7. Frage. Inwieweit kann das Kelferwese» im Äbteikungsunterrichte Geltung Kuben! (Fortsetzung der Gegenüberstellung.) Dag Helfcrwcsen. Durchaus „für": Seitweise „gvgctck 8.) Schulleiter E. Wenzel in Burkersdorf (Niederösterreich): „Wer sich dieser Krücke namentlich bei den jüngeren Schülern nicht bedient, begibt sich eines wichtigen Hilfsmittels“. Hauptsächlich als Korrektoren für die Arbeiten der Elementarschüler bewähren sich die Helfer. Weniger vorteilhaft ist das H. beim Lesen, weil hiezu richtiges Hören nötig ist. (Folge 40.) 9.) Schulleiter Franz Schischlik in Pöbring (Niederösterreich): Während der Unterrichtszeit soll es selten verwendet werden, wohl aber bewährt es sich nach der Unterrichtszeit. Die „Dableiber“ werden Helfer, die älteren Geschwister daheim für die jüngeren. (Folge 46.) 10.) Schulleiter Karl Graf in Muth-mannsdorf (Niederösterreich): An der einklassigenSchule, hauptsächlich während der Vo riibungen auf der Elementarstufe unerläßlich. Für die Durchsicht der Rechen-iibungen während desganzen Schuljahres, für das Lesen nur zu Beginn. (Folge 47.) 8.) Ungenannt: Es erscheint höchstens in überfüllten Klassen berechtigt. Der Lehrer, der mit seiner Zeit haushälterisch umzugehen versteht, kann darauf verzichten. (Folge 38.) 9.) Oberlehrer Franz Salzner in Rutzenmoos (Oberösterreich): Es war mir immer leid, daß die Helfer ihren direkten Unterricht oder ihre schriftlichen Übungen versäumen mußten, ohne daß ich einen besonderen Nutzen von ihrem Helferwesen spüren konnte. Nur besonders gute Schüler mögen gelegentlich herangezogen werden. (Folge 39.) 10.) Oberlehrer Karl Fuchs in Abstetten (Niederösterreich): Die Arbeit, die der Lehrer zur Erreichung eines tadellos funktionierenden Helferwesens zu bewältigen hat, ist sicher ebenso groß, als wenn er selbst alles unter seine eigene Kontrolle nähme. Nachteile: Unlautere Verträge unter den Schülern, Bestechlichkeit, Disziplinlosigkeit. (Folge 44.) (Der abschließende Bericht folgt.) Ratschläge für die Vorbereitung jttr Lürgerschuttehrerprufung. 14. a) Pädagogik: Geschichte der Pädagogik! Handelte es sich lediglich mit Geschichte in dein Sinne, daß Namen und Zahlen gemerkt werden sollen, so würde ich das kleinste Buch empfehlen und das nur zur Durchsicht knapp vor der Prüfung. Der Zweck steht indes hoher und es wird darum das Studium in der Pädagogik an Ernst nichts verlieren dürfen, vielmehr noch gewinnen müssen. Die Geschichte der Pädagogik soll einerseits die Entwicklung des gesamten Unterrichts- und Erziehungswesens und damit das allmähliche Entstehen der jetzt geltenden Grundsätze zeigen, also die diesbezügliche Erkenntnis klären und vertiefen, anderseits das vielfach noch nicht gewürdigte Gebot „Unterricht und Erziehung feien orts- und zeitgemäß!" in den verschiedensten Zeitaltern und bei den verschiedensten Völkern beleuchten. Diese Betrachtung ergibt zwei Richtlinien, die sich durch den gesamten Stoff der Geschichte ziehen: 1.) Was hat dieser oder jener Pädagog, dieses oder jenes Volk, diese oder jene Schnlgenvssenschaft zum Baue des heutigen Unterrichtswesens beigetragcn? — 2.) Jnwieferne waren Erziehung und Unterricht bei diesem oder jenem Volke bodenständig, zeitgemäß; inwieweit hat dieser oder jener Schulmann auf Zeit und Ort Rücksicht genommen? — Und dazu noch eine dritte Frage: Wie stehr die jeweilige Entwicklungsgeschichte der Pädagogik mit der Welt- und hauptsächlich mit der Kulturgeschichte in Verbindung? — Diese Betrachtungsweise findet sich dermalen vollkommen ausgeprägt in keinem Werke, das man zu Studienzwecken anempfehlen könnte; es ist daher gleichgültig, welches Buch man zur Hand nimmt. Mit Bezug auf historisches Material genügt eigentlich das Handbuch für Lehrerbildungsanstalten; Tupetz ist besser als Lukas. Den Denkstvff muß sich jeder selbst heben; es ist übrigens vorteilhaft so, denn der „gebotene" Denkstvff wird schließlich Memvrierstoff und es wird der Studierende dadurch um einen schönen Genuß gebracht. — Man beginnt in der Regel mit der Geschichte der Pädagogik bei den Israeliten. Mit Recht! Durch die Bibel ist uns dieses Volk bekannt, täglich haben wir es vor Augen: Wir können also Altertum und Jetztzeit vergleichen, Ursache und Wirkung. Jedesmal, wenn ich im vierten Jahrgange mit dem Abschnitte begann, brachte ich eine Landkarte von Palästina mit. Meist wurde mir zugerufen: „Herr Professor, jetzt ist ja nicht Geographie!" — „„Tut nichts, wir werden die Karte trotzdem brauchen."" — Und wir brauchten sie gar notwendig: Die ganze Geschichte der Pädagogik, wie sie das Lehrbuch mit Bezug auf die Israeliten enthielt, und noch mehr lieferte uns die geographische Erwägung. „Lesen Sie aus der Karte, vb das Jvrdantal fruchtbar ist oder nicht! Welcher Teil ist fruchtbarer? Warum? Wie hieß dieses Land in der Bibel? Als was hat es das Volk betrachtet? (Geschenk Gottes.) Was war die Folge davon? (Frömmigkeit, Gott der oberste Herr, Verehrung der Patriarchen, ihr vorbildlicher Lebenswandel, Prvphetenschulen usw.) Erforderte der Erwerb von Lebensmitteln viel geistige und körperliche Kraft? Wie wird also der Unterricht gewesen sein? Worauf mußte mehr Gewicht gelegt werden: auf Unterricht oder auf Erziehung? Vergleichen Sie die Mitteilungen der Bibel! Wozu mußte die Verweichlichung führen? (Untergang.) Wie müßten die Israeliten heute sein, wenn sie unter denselben Verhältnissen lebten? Warum sind sie anders geworden? Was ist ihnen geblieben? usw. — Was könnten wir von den Israeliten heute noch zur Geltung bringen? (Charakterbilder, Gehorsam, Einigkeit und dergl.) Wo sind in unserem Heimatlande (Vaterlande) annähernd ähnliche natürliche Verhältnisse gegeben? Vergleichen Sie die zutage tretenden Erscheinungen! (Abgeschlossene Täler.)" — Der Leser wird aus der kurzen Skizze bemerken, wie ich mir das Studium denke. Wir sind in der allgemeinen Weltgeschichte soweit vorgeschritten, daß wir ans diese Art nun auch Sparta und Athen betrachten können? Was vorher toter Merkstoff war, wird jetzt Denkstoff — und es wird klar, daß Lykurg und Svlon eben keine andere Verfassung geben konnten, als sie sie gaben, weil die natürlichen Bedingungen sie eben diktierten. — b) Deutsche Sprache: Für das Kapitel „Zeitwort" genügt Willoniitzer nicht und es wird daher Lehmann, der gerade mit Bezug auf Wortbildung genauer ist, znratezuziehen sein. Ein heikler Abschnitt ist der „Gebrauch der Zeiten", dabei aber ein beliebter Prüfungsabschnitt; auch die faktitiven und rücknmlautenden Verba spielen eine große Rolle. — Unter den Nachfolgern der mittelalterlichen Epiker finden wir Österreicher; mit Bezug auf die vaterländische Geschichte sollen wir sie kennen. „Die Streiche des Pfaffen Amis" (Reclams Bibliothek Nr. 658), „Meier Helmbrecht" (Nr. 1188) sind ja ergötzlich zu lesen. Über Ulrich von Liechtenstein verschaffe man sich aus einer größeren Literaturgeschichte das Zeitbild! — Der nahende Karneval, die Sehnsucht nach dem Frühlings gemahnen uns an den „Minnesang". Hat man sich in dem Lehrbnche umgesehen, Walther von der Vvgelweide genau studiert, etwas von ihm gelesen (Nr. 810 und 820), so schlage man die geistvolle „Geschichte der deutschen Literatur" von W. Scherer (Preis 12 K) auf und lasse das ganze Jahrhundert an dem Auge vvrüberziehcn. Themen: 7.) Die gangbarsten Fehler in der Zeitenfolge. Wie sind sie zu beheben? 8.) Das höfische Epos in Österreich. 9.) Österreich, die Wiege des Minnesangs. 10.) Das Lebensbild Walthers von der Vogelweide im Spiegel der Zeit. — c) Geschichte: Um die Kriegszüge Alexanders des Großen festzuhalten, ist es gut, daß man sich in aller Eile eine Landkarte von Griechenland und Vorderasien anfertigt und auf 1 Die Kandidaten der zweiten und dritten Fachgruppe mögen in einem kurzen Abriß ihre geschichtlichen Kenntnisse auffrischcn, um in gleicher Weise mitzuschreiten. bei roten Spur alles einträgt, was das Buch an Daten bietet. Das Schlagwort neben dem Ortsnamen und die Jahreszahl leisten bei der letzten Wiederholung treffliche Dienste. Übt man den Stoff, so tue man dies immer in der ursprünglichen Art u. zw. mit der Kreide an der Schnltafel, indem man mit Alexander mitzieht und alles, was sich auf der Kriegsfahrt ereignet, kurz verbucht. Auf solche Weise gewinnt man für den Geist ein festes Bild, aus dem »ichts fällt. — Ehe wir Rom betreten, müssen wir Italien geographisch betrachten, wie es oben bei Palästina der Fall war. — Themen: 5.) Was begünstigte den Siegeslauf Alexanders des Großen? 6.) Die weltpolitische Bedeutung Alexanders des Großen. 7.) Welche natürlichen Bedingungen haben zur Größe Roms beigetragen? — d) Geographie: Wenn die Geologie dein eigen ist, lieber Begleiter, dann bist du für die Geographie nach moderner Auffassung gerüstet. Wie anders wird dir nun alles erscheinen im Vergleiche zu jener Zeit, da du Namen und nichts als Namen hörtest! Schon der nächste Abschnitt „Die Gewässer des Landes" kann rasch genommen werden, weil ja alles „so selbstverständlich" ist. Ein bißchen Aufmerksamkeit erfordern die Passntwinde (das Dov'sche Drehnngsgesetz), die Monsune und das Verständnis der „Synoptischen Witternngskarten". Wir rücken bis zur eigentlichen Länderkunde vor. Unterwegs ist den neueren Forschungen über die Menschenrassen noch ein besonderes Augenmerk zuzuwenden. — Fragen: 5.) Welche wichtigen Veränderungen hat die Oberfläche der Erde durch die Tätigkeit des Wassers erfahren? 6.) Wie entstehen die Passatwinde; was bewirken sie? 7.) Klimatolvgische Grundgesetze, erwiesen an typischen Beispielen. — e) Naturgeschichte: Das Objekt „Mensch" dient fortgesetzt zum Vergleiche durch den Stamm der Wirbeltiere. Zwar ist zwischen ihm und den entwickeltsten Vertretern dieses Stammes noch immer eine große Lücke; aber das kann die Parallele nicht behindern. Man stelle die Skelettzeichnungen, betreffend den Menschen und den Affen, nebeneinander und vermerke die Unterschiebe 1 Bei den Handflüglern sind die biologischen Momente zu fixieren; sie treten nicht bald wieder so scharf hervor. Die Ordnung „Raubtiere" erfordert Ergänzung durch Schmeil und einen Blick in das altbekannte Lehrbuch von Pvkorny, damit man ob der Wissenschaftlichkeit nicht des Gang-uudgäbewissens vergesse. Die Zahnfvrmeln schreibe man sich wiederholt auf, natürlich mit begründender Beigabe! — Fragen: 5.) Worin besteht der Zusammenhang des Körperbaues der Handflügler mit ihrer Lebensweise? 6.) Was befähigt die Raubtiere zum Raube? 7.) Wich-sige Zahnformeln und ihre Erklärung. f) Arithmetik: Gelt, gar so fürchterlich war die Sache mit den Gleichungen des ersten Grades nicht? Wer nach unserem Rezepte (Folge 47) vorgegangen ist, wird mit förmlicher Lust nach „Beispielen" gefahndet haben. Sv war also das Kapitel eilte Belohnung. Dafür gibt es aber jetzt wieder „vorbereitenden Stoff" anfzu-arbeiten: Die Lehre von den Potenzen. Sich ja immer vor Angen halten, daß mir zwar um einen Grad des abgekürzten Zu- und Wegzählens gestiegen sind, aber mit denselben Zeichen manipulieren! am . a" ist also nicht a"m, sondern am + n. An dieser Klippe strandet gar mancher, a"1 ■ | a" = a"1 -fl an und (am)n gibt erst amn. — Wer das Quadrieren von Binomen und Polynomen gründlich betrieben hat, wird das gefürchtete Wurzelziehen nimmer vergessen. Wichtig ist auch das Potenzieren mit negativen Exponenten. Kein Beispiel ungelöst lassen!! — g) Geometrie: Die geometrische Darstellung von Verhältnissen und Proportionen, die Darstellung der Proportionalität von Strecken werden uns die diesbezüglichen Grundwahrheiten der Arithmetik umso klarer erscheinen lassen. Die Lehre von den Transversalen ist überaus wichtig; wir werden darauf oft zurückkommen. Daß die „Ähnlichkeitssätze" bewiesen werden müssen, ist klar; das Kapitel „Anwendung der Ähnlichkeitssätze ans den Kreis" möchte ich doppelt unterstreichen. — h) Waturkeßre: Wir springen von der „Wärmelehre" zum „Magnetismus" über. — Themen ans der Wärmelehre: 1.) Welche Beziehungen bestehen zwischen mechanischer Arbeit und Wärme? 2.) Wirkungen der Wärme mit Bezug auf den Aggregatzustand der Körper. 3.) Die historische Entwicklung der Dampfmaschine. — i) Zeichnen: Hier läßt sich wenig raten. Zeichnen, zeichnen unter verständiger Leitung! In Laibach findet Heiter mit Fcrialkurs statt. Wer ihn besuchen will, möge sich rechtzeitig bei der Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt melden. Die 11. Frage. Kolk die Schiefertafel ans der Schule verbannt werden oder nicht? Der Unterricht nach der Fragemethode ist unnatürlich.1 (Eine Betrachtung von Julius Mattner, Lehrer in Trofaiach, Steiermark.) Wenn ein Führer eine Schar von Reisenden über ein Gebirge führen will, wird er solche Wege wählen, die die schönsten Ausblicke und Fernsichten bieten. Ähnlich ist es im Unterrichte. Auch hier gibt es eine gerade Straße, auf der es bequem zu gehen wäre, die aber nirgends so schöne Reisebilder gewährt, wie die natürliche, die schmale, die kurze. Mit der geraden Straße meine ich die Fragemethode, die langweilig und unnatürlich ist (und hauptsächlich in der Landschule oft viel von der kostbaren Zeit vertrödelt. D. Sch.) Man wird einwenden: „Wozu den sichern Boden verlassen und sich dem Bergweg anvertrauen?!“ Der Vorwurf wäre im allgemeinen gerecht. Bei genauerer Untersuchung jedoch zeigt sich die Unnatur der Fragemethode. Beobachte ein Kind und du kannst die Fehler der Methode bemerken! Wieviel Geschick zeigt das Kind im Spiele! Bald fädelt es mit einer Schnur ein Rad auf, bald versteckt und sucht es eine Kugel, bald baut es mit den Steinen. Gleich einer Blume, die sich selbst entwickelt, wächst es körperlich und geistig von Tag zu Tag. Und nichts hat man ihm fragend beigebracht. Wie böse wird es sogar, wenn man das Spiel durch eine Frage unterbricht! Wo sind die Quellen für die geistige Kraft, durch die das Spiel so lebendig wird? Sie sind in der Tiefe, im Innersten verborgen und der Trieb zum Erzählen und Darstellen zeigt, daß sie hervorbrechen wollen. Für diese Quellen nun soll der Lehrer ein neues Bett graben, damit sie sich zum Strome entwickeln können. Durch Fragen werden sie indes zurückgehalten, eingedämmt; daher wird die Lust zum Erzählen und Darstellen allmählich versiegen. Der Lehrer legt sich doch selbst Steine in den Weg, wenn er erfragt, was das Kind im Zusammenhänge aus freier Überlegung bieten kann. Aber ich höre rufen : „Wie steht es dann mit den Kenntnissen?“ Nicht schlechter als jetzt, eher besser. Der Wissensstoff muß sich mit der eigenen Erfahrung vermählen, soll er zu einem organischen Ganzen sich gestalten. Ohne die Fragemethode ist der Unterricht oft zweifellos interessanter. Gellt nun der Lehrer den zweiten Weg, d. h. stellt er dar und regt er die Kinder dazu an, so wird er über die Ausblicke erstaunt sein, die sich ihm eröffnen. Während er früher nur das öde Arbeitsfeld zur Pflege des Gedächtnisses hatte, gibt es jetzt reiche Auswahl und es können alle Anlagen, die im Kinde schlummern, entfaltet werden, soweit es die Einrichtungen der Schule eben zulassen. Nicht die gedächtnismäßige, langweilige Einprägung des Stoffes ist dann die Hauptsache, sondern es tritt das Kind nun selbst in den Vordergrund und zeigt seine Eigenart bei der Gestaltung des Stoffes, weil es sagen darf, was es sagen will. Bei einem solchen Unterrichte bringen die Bilder der kindlichen Phantasie und überhaupt alle Bilder Freude, die bei der Arbeit lebendig wird und Licht und Leben in den ödesten Winkel spepdet. Ein kleiner Teil des großen Lebens, das sonst an der Schule vorüberrauscht, darf durch die Kleinen auch im Unterrichte seine Mannigfaltigkeit zeigen. — Freude und Begeisterung sind aber die Quellen, die trotz aller Klippen und Steine zum Ziele kommen. Durch die angedeutete Art des Unterrichtes kann die Kluft zwischen Haus und Schule überbrückt werden. Freilich eines tritt ein: Will der Lehrer im Unterrichte darstellen, sich selbst geben, so muß er den meisten methodischen Leitfäden die Freundschaft kündigen. Das soll ihn nicht grämen; denn die Methodenbücher haben, da sie auf dem unnatürlichen Wege des Fragens beruhen, eine Wand zwischen Haus und Schule geschaffen. — So wird er sich denn um Muster für die neue Arbeitsweise umsehen müssen. Doch da braucht er nicht weit zu gehen, denn überall, wo dargestellt wird, kann er gewinnen, wenn er nur Aug’ und Ohr offen hält. Wie schafft die Natur? Wie der Künstler? Der Handwerker? Der Beamte? usw. Überall wird der Lehrer sich das Beste von der Darstellungskunst aneignen gleich der Biene, die von Blume zu Blume fliegt. Von der Scheidewand zwischen Haus und Schule werden aber dann bald die Grundquadern wanken, denn das Dargestellte wird auch der Laie in seinem Werte erkennen, da es vom Leben gekommen, für das Leben passen muß. — Auch der Verkehr mit den Kindern zeigt sich indes anders bei dem neuen Verfahren. Während früher der Lehrer die kindlichen Äußerungen, die auf dem Triebe der Darstellung beruhen, verwerfen 1 Die nachfolgenden Ausführungen fallen zwar mit Prasseln herein und verschlingen auch manches Gute; aber sie sind deswegen nicht verderblich. — Mit dem Blick ans die Landschule, wo die Fragemethode oft zur Zeitvcrschwendnng führt, können mir den Kampf begrüßen. D. Sch. mußte, weil sie nicht immer in das Fragekonglomerat paßten, wird er sie jetzt als Bausteine benützen und bewerten und schätzen. Dort muß er die Kinder mit Ermahnungen zum Stillsitzen zwingen, hier wird er durch Erzählungen, Zeichnungen und dadurch, daß die Kinder selbsttätig sind, ohne zu tadeln, unterrichten können. Wieviel Vorteile das aber für beide Teile hat, braucht nicht erst erwähnt zu werden. Welch treffliche Menschen müßte ein solch natürlicher Unterricht bilden! Eine Menge Wissen würden sie freilich nicht ins Leben mitnehmen, dafür aber eine größere geistige Kraft und ein gründliches, bewegliches Können. Und das tut unserer Zeit wahrhaft not. Der Jänner. Worvcmcrkung: Herr Oberlehrer August Tschernessel in Stadlbach (Kärnten) schickt „Monatsbilder" ans den Heften seiner Schüler. Im Anschlüsse mt die Abhandlung über den „Anfsgtznnterricht" sollen sie regelmäßig in den „Blättern" Ranne finden. Der Jänner ist der kälteste Monat des ganzen Jahres. Die südliche Erdhalbkugel hat Sommer. Am Nordpol ist ununterbrochen Nacht, am Südpol Tag. Schnee bedeckt die Gefilde; die Natur scheint erstorben. Aber das Nadelholz bleibt grün und die Christblume entfaltet ihre schönen Blüten. Dachs und Bär liegen im tiefsten Winterschlafe, Gemsen und Hirsche kommen in die Täler. Hungernde Vöglein fliegen in die Gärten und vor die Häuser, wo ihnen gute Menschen Futter streuen; auch wir tun es. In den Städten herrscht reges Leben, auf dem Lande aber tiefe Stille; nur die Axt des Holzhauers hallt durch den Wald. Die Tage werden wieder länger; alles freut sich schon auf den Frühling. Bus dem Eebreraltwm. Blättern wir vorerst zurück und besehen wir uns die tlishcrigen Wt'dcr! 1.) Der alte Junge. 2.) Der junge Alte. H.) Der Tarockist. 4.) Der Pflanzensammler. 5.) „Der zweijährige Hörer der Universität." (>.) Der Cäsar des Dorfes. 7.) Der Prüfnngsphilister. 8.) Der Sportsmann. 9.) Der Verleumder. 10.) Der Wirtshausinspektor. 11.) Der Retter des Hochtales. 12.) Der Lakai. 13.) Der Familienvater. 14.) Der Dichterling. 15.) Der Taktvolle. 16.) Die Pestalozzitochter. 17.) Der pädagogische Handwerker. 18.) Der Leisetreter. 19.) Die Dorfprinzessin. 20.) Der Vereinsmeier. 21. „Ist cs wahr, Herr Duktor, daß Sie morgen als .Schulmeister von anno dazumal' zum Kostümfeste kommen wollen?" „„Ja gewiß, mein Berehrtester! Das wird einen Hauptspaß gebe». Hab' schon alles beisammen; nur ein Klingelbeutel fehlt mir noch."" „Können Sie nicht in eine andere Maske schlüpfen? Es ist für mich doch peinlich, wenn mein Stand so herabgesetzt wird." „„Aber, ich bitt' Sie, Herr Lehrer, das schadet doch Ihnen nicht im geringsten, ist doch nur vom ,alten' Schulmeister die Diebel"" „Wie dem auch sei, es bleibt doch etwas hängen und ich muß Sie deshalb ernstlich ersuchen, von Ihrem Vorhaben abznlassen." „„Ans keinen Fall! Bedenken Sie nur, wieviel Zeit und Mühe mich die ganze Geschichte schon kostet!"" Und er kam, der alte Schulmeister, mit dem roten Tuche, mit der Schnupftabakdose, mit der großen Brille über der kupfrigen Nase, mit wallendem Haare, dem schmierigen Dlocke, mit gefranster Hose, den zerrissenen Schuhen und mit der Fidel unter dem Arm. Alles lachte über den Mann, alles ergötzte sich, alles besprach den „glücklichen" Einfall des Arztes. Bald hernach kam eine zweite Gestalt in den Saal. Merkwürdige Ähnlichkeit! Das rote Tuch, die Schnupftabakdose, die große, schwarznmrahmte Brille, die kupfrige Nase, das wallende Haar, der schmierige Rock mit langen Schößen, die gefranste Hose, die zerrissenen Schuhe und — und — eine ominöse Spritze unter dem Arm. Was soll das heißen? . . . Noch ehe das Publikum die Frage beantworten konnte, trat der neue Gast auf den „Schulmeister-Doktor" zu und sprach: „Ewer Liebden, Herr Meister von der Schul', haben Sie den Bader nicht vonnöten? Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. Zur Werke; 1.) Kleider machen Leute. (Folge 33: Die Kleidung.) 2.) Sprich nicht mit jemandem, ohne dich vorgestellt zu haben! (Folge 35: die Vorstellung.) 3.) Damen gegenüber laß dich durch andere vorstellcn! (Folge 37.) 4.) Überlege, wen du grüßen mußt, und dann grüße mit Anstand! (Folge 38: Vom Grüßen.) 5.) Vergiß nicht auf den Antrittsbesuch! (Folge 40: Der Besuch.) G.) Verwende in der Anrede die dritte Person der Vielzahl und spare nicht mit dem gebührenden Titel! (Folge 41: Die Anrede im Gespräch.) 7.) Der Brief zeige in allem die Wertschätzung für den Empfänger! (Folge 42 - 40.) 8.) Komm nicht mit leeren Taschen zur Weihnachtsbescherung! (Folge 47.) 8. In Aerpsichorcns Diensten. „Wie sich die Mädels luftig dreh'n! Hol's der Geier, 's schickt sich zwar nicht für einen Lehrer, mit Bauernburschen um die Wette zu walzen; aber heute ist heut'!" Und er stürzt sich in den Trubel und lehnt an dem Arm der drallen Maid und lehnt mit ihr in der Ecke, indes giftige Blitze vvn allen Tischen zu ihm hinüberschießen. „Das sollt a Lehrer net tnanl" hebt einer der Dvrfzensvren an. „Werd' eahms schv zvag'n, mir inci Diandl wegz'nehmal" knurrt der Paris des Dorfes hinein. „Na, du ittei," kreischt eine alte Matrone, „er ivird's wohl heirot’n". Leider, leider wird ihre Prophezeiung oft zur Wahrheit.1 — Genug der Kritik: Mein Freund, du erkennst, es ist zivischeu dir und dem Bauer im Ernste des Lebens nicht die Grenze gezogen, wohl aber in des Lebens Lust. Während dort die Schranken aufrecht bleiben, wenn man auch die Meinungen lebhaft tauscht, reißt sie hier der tolle Genius nieder und deine Würde fällt mit. Du kannst ja zum Dorfball kommen, du sollst kommen als Mit-" glied der Honoratioren; aber du sollst dich nicht in das Gewühl mengen, sollst nicht von dem Piedestale herabsteigen, auf das dich der Beruf gestellt hat. — Wirst du deswegen ans das Vergnügen des Tanzes verzichten müssen? Ach nein! In der Nähe ist doch gewiss ein größerer Ort, wo es Unterhaltungen für die Gebildeten gibt. Dorthin setze das leichtbeschwingte Bein, dort ist der Ort deiner Lust! Freilich gibt es hier Anforderungen mancherlei Art: Zunächst die Kleidung! In Folge 40 haben wir sie Stück für Stück betrachtet. Ein notwendiger Teil sind weiße Handschuhe. Warum? Die Damen kommen licht. Bedenke, wie übel man dein Andenken in der Form einer abgedruckten verschwitzten Hand deuten würde! Dunkle Handschuhe bringen dieselbe Gefahr, abgesehen davon, daß sie in den Ballsaal nicht passen. Mit dem „Borstellen" hat es ans dem Tanzboden wenig Sorge. Die Mauerblümchen harren doch mit Sehnsucht auf Erlösung und sind froh, wenn überhaupt einer vom starken Geschlcchte naht und sich ihrer erbarmt. Immerhin mußt du dich jedoch kurz vorstellen it. zw.: „Lehrer N." Ist es gut möglich, so laß dich präsentieren, wenigstens zu Beginn des Reigens. Eine Polka heißt: „Darf ich bitten?" Der Komponist hat den Titel dem werbenden Tänzer ans dem Munde genommen. — Eine Runde ist bei den beengten Verhältnissen auf dem Lande zu wenig, mehr als zwei Runden sind zu viel; es wollen ja auch noch andere an die Venns heran. „Während des Tanzes soll man nicht sprechen!“ verlangen alle Anleitungen des guten Tones. Je nn, darüber wird man sich hinwegsetzen können. Das stumme Walzen ist denn doch gar zu philisterhaft. Irgend ein schönes Wort der Schönen in die Ohren, ist leckre Kost, vvn der die Feen Tage, ja Wochen leben. Einen Heiratspakt brauchst du deswegen im Umdrehen nicht schließen; wohl aber kannst du ein paar duftende Redensarten anbringen. Hat die Musik aufgehört und dich aus dem Taumel gerissen, so nimm das ©reichen in den Arm und tritt den Rundgang an. Jetzt kann die volle Rebe fließen, jetzt muß sie fließen, denn sonst heißt es: „Der Herr Lehrer weiß aber rein gar nichts zu reden!" — Nun kommt just ein unglückseliger Blumenverkäufer daher. Was tun? Mein Lieber, da heißt es standhalten und in die Tasche greifen. Oder willst du, daß sie murmeln: „Der ,arme' Schulmeister, seht wie er sich flüchtet!" Es ist ja nur einmal Karneval im Jahre und nicht oft im Leben. Merke das Wort aus Wallenstein: „Wer's nicht edel und nobel treibt, lieber weit von dem Handwerk bleibt." — Wir treffen uns vor des Karnevals Ende noch einmal; also will ich die weiteren Tafelgesetze aufsparen. (Fortsetzung folgt.) Anfragen: Vom Teljrcr H. A. in 3*: 1.) Was halten Sie von der sogenannten Bedientensprache? (Jedenfalls meinen Sie damit das Aufwarten mit abgegriffene», nichtssagenden Floskeln. Diese Sprache ist 1 Wer den Jahrgang 1906 besitzt, lese den Leitartikel in Folge 25! eines Lehrers unwürdig. Man kann höflich sein, ohne in Höflichkeit zu zerfließen. Am allerwenigsten sollen der „gehorsame Diener" der „untertänigst Ergebene" u. dgl. aus der Lehrerrede zu hören sein oder aus dem Briefe des Lehrers gelesen werden. Es liegt uns ohnedies noch der „Schulmeister" im Genick: also treten wir männlich auf, durchschiffend zwischen Arroganz und Kriecherei!) — 2.) „Soll in der Adresse nicht auch der Nanic unterstrichen werden?" Wenn Sie ihn, wie dies angegeben wurde, in der Lateinschrift anbringen, so kann das Unterstreichen entfallen; sind Sie jedoch Purist, so lassen Sie durch einen Strich den Namen des Empfängers hervortreten. Aber immer das Lineal benützen! — 3.) <£cl)m (£. D. in D.: Ihr Brief entsprach sonst allen Ansprüchen; nur hätten Sie sich nicht in die dritte Person setzen sollen. Das ist nur bei Gesuchen üblich. — Die jcljii Gebote des Landlehrers. 11.) Du sollst nicht zu sruli Vegehren — eine Krau! Als ich in der Bezirkslehrcr-konferenz zu Hermagor in Kärnten mit den zehn Geboten des Landlehrers zuende war, erhob sich der k. k. Landesschulinspektor und jetzige Hofrat Josef Palla und sprach ungefähr so: „Sic haben, meine verehrten Anwesenden, jetzt vernommen, daß der Lehrer in der Landschule zehn Gebote zu beachten hat. Ich möchte indes noch ein elftes Gebot anfstellen: „Du sollst nicht zu früh begehren — eine Frau!" Kommt der junge Lehrer in die Praxis, so ist sein erstes Streben ans die Ehe gerichtet. Und damit ist die Sorge geboren. Der Kindersegen im Lehrerhause ist ja schon sprichwörtlich geworden. Hält jedoch das Einkommen Schritt mit dem Anwachsen der Familie? Leider nicht 1 Was ist die Folge? Not, Unzufriedenheit und was sonst noch einem das Leben vergällen mag. Ein mürrischer Lehrer kann zwar noch immerhin ein tüchtiger Lehrer sein; aber er wird wohl kaum mit Lust seiner Arbeit obliegen. Und so leidet also mit ihm und seiner Familie auch die Schule, die Schule mit Abteilungen, die einen ganzen, arbeitsfrendigen Mann braucht." — Soweit der Herr Landesschulinspektor. Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. Wie ich im weiteren über dieses Thema denke, habe ich im Leitberichte „Lehrerehen — Lehrerelend" bereits zum Ausdrucke gebracht. — Aber etwas anderes muß ich ergänzen, will ich als Methodiker methodisch vorgehen: Die Zusammenfassung. — Die „zehn Gebote des Landlehrers" haben uns nunmehr seit Folge 35 beschäftigt. Wie in jenen Geboten, die dem Kinde in die Seele gelegt wurden, die ganze Moral enthalten ist, so ist in unseren Geboten füglich alles, was die Landschule betrifft, wenigstens angedeutet worden. Ich habe in Folge 33, da ich die „zehn Gebote des Landlehrers" zum erstenmale allgemein bekanntgab, gesagt, die Parallelreihe der sittlichen Gebote und jener der Landschulpraxis verbürge eilte rasche Reproduktion der letzteren, nachdem erstere vollkommen gesichert sind und der Wortlaut bis auf kleine Änderungen beibehalten wurde. Wer in diesem Vorgehen eine Profanierung der göttlichen Gebote erblickt, kennt nicht die Psychologie des besonderen Falles und weiß nicht, daß gerade der Parallclismus zu vertieftem Nachdenken nach beiden Seiten hin anregt. Ans der Gedankenverbindung ergibt sich unwillkürlich sodann die Kette für das Gedächtnis: Die Gesetze des Katechismus, die ja sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen sind, wecken jene des Landlehrers und diese frischen sogleich den ganzen Komplex von Vorstellungen ans, der um sie gelagert wurde. — Die Reihe hat den Vortrag eingelcitet, sie soll ihn auch beschließen. 1.) Du sollst an den Erfolg glauben! (Folge 35.) 2.) Du sollst den Erfolg ans Grund methodischer Künste nicht eitel nennen I (Folge 37.) 3.) Du sollst den Ferialtag heiligen! (Folge 38.) 4.) Du sollst Theorie und Praxis ehren, auf daß cs dir wohl ergehe im Ableilungs-»nterrichte! (Folge 39.) 5.) Du sollst die Zeit nicht töten! (Folge 40.) 6.) Du sollst nicht deinen Begierden folgen I (Folge 41.) 7.) Du sollst deine Kunst nicht stehle»! (Folge 42, 43.) 8.) Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Kollegen! (Folge 45.) 9.) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Erfolge! (Folge 40.) 10.) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Glück! (Folge 48.) VorbereitungsskiMl. Schon des öfteren wurde in den „Blättern" darauf verwiesen, daß im Abteilungsunterrichte niemand der Vorbereitung entbehren könne, insoweit es sich darum handelt, für den Tag einen Unterrichtsplan zu entwerfe». Es wäre Pedanterie schlimmster Sorte, vom Praktiker, der mehr denn zwei Jahrzehnte im Amte wirkt, die detaillierte Vorbereitung des Kandidaten zu verlangen; es wäre aber ebenso eine arge Versündigung, ohne „jedweden „Plan" in die Schule zu treten iittb den Verlauf des Unterrichtes dem Zufälle zu überlasse». Man denke an die Klasse mit drei Abteilungen! Woher sollen da sogleich die Stillarbeiten geflogen kommen? Wie soll so ohneweiters die Maschine in Gang gebracht werden, auf daß nicht hier und dort ein Rädchen stecken bleibe? Wird der Apparat funktionieren, wenn er nicht geölt ist? Wer ihn ohne Vorarbeit in Bewegung zu bringen sucht, schafft sich Gram und Plage; denn immer wieder gibt es Stillstand, gibt es Klappern, ungeregeltes Sausen und Surren, zum Schlüsse ein Chaos, in dem der Maschinist den Kopf verliert. Der Erfolg? Null! — Diese Betrachtung führt zur Grnndfvrderung: Am Abtei lungsunterrichte ist die tägliche Vorbereitung unerläßlich, a) Sie erfordert zunächst die Aufstellung eines Unterrichtsplanes. b) Ältere, praktisch geschulte Lehrkräfte finden damit ihr Auskommen; denn die methodische Durchführung liegt ihnen im Griff. (Die Anfertigung des Unterrichtsplanes erfordert täglich etwa 20 Minuten.) — c) Jüngere Lehrkräfte versehen den Plan mit Fußnoten, betreffend die methodische Behandlung. — dj Die Fußnote wird Jahr für Jahr enger, bis sie schließlich ganz entfällt. — In den „Blättern" kann nur der Punkt a) näher beleuchtet werden; er wird von nun an ständig zur Geltung kommen u. zw. in der Art, daß aus dem in Folge 39 veröffent- lichten Stnndenplane der ungeteilten einklassigen Volksschule jedesmal ein Stück hcrausgcbrochcn erscheint und mit einer entsprechenden Erklärung versehen wird? Für den Montag ergibt sich in der ersten Stunde folgende Gruppierung, in die nun mich die Lektionen eingestellt sind: Erste Abteilung: 4. Schuljahr III. Aechnen; a) Zuzählen von 1—8; b) die Zahl 9 Rechnen: II. Ausrechnen der Kolonnen 1—8 Zweite Abteilung: 2. ii. 3., 4. Schuljahr II. Sprache: Schülerkorrektur der Hausübung Lesen: I. Vöglein im Winter; Einführ., Darbietung Dritte Abteilung: 5.-8. Schuljahr I. Sprache: III. Aufsatz: „Der Winter" nach dem Bilde die „Jahreszeiten" tSrlifärimgi'u ;n der vorstehenden Sliizze; Die römischen Ziffern deuten auf die Reihenfolge des unmittelbaren (direkten) Unterrichtes. — I. Das aufgehängte Bild vom Winter kennen zwar schon alle drei Abteilungen, denn es war vor einigen Tagen im Anschauungsunterrichte der ersten Abteilung genau betrachtet worden. Immerhin bringt es jedoch Interesse; es werden durch die Einzelheiten desselben Vorstellungen ausgelöst, die das Kind erst gestern mit lebhaften Gefühlen begleitet hat (Schneemann, Vergnügen auf dem Eise, Schneeballenkrieg u. s. w.) und man kann den kleinen Leuten nicht zumuten, daß sie hiebei ruhig bleiben und sich ihrer Sonderarbeit widmen werden. Eine kurze Besprechung des Bildes frischt übrigens den Sprechstoff der Anfänger auf, frischt Vorstellungen der Mittleren auf und bringt den Großen das Material zum Aufsätze. Wieviel Zeit wird diese Einführung etwa beanspruchen? Höchstens fünf Minuten. — II. Die dritte Abteilung ist mit der Stillbeschäftigung versorgt (Ordnung in den Requisiten!) und cs kommt die zweite Abteilung an die Reihe. Über den Sonntag ivar eine Hausübung auszufertigen: a) Für das zweite Schuljahr: Es sind die Namen aller Gegenstände, die auf dem Bilde „Der Winter" dargestellt erscheinen, mit dem Geschlechtsworte in der Einzahl aufzuschreiben, b) Für das dritte und vierte Schuljahr: Von jedem Dinge ist die passendste Tätigkeit auszusagen. (Da kann die Mutter ivemg mithelfen, denn sie hat ja das Bild nicht gesehen.) Über den Sonntag hat der Lehrer die Namen an die eine, die Sätzchen an die andere Tafel geschrieben. Auf 1, 2, !i sind die Hefte auf der Bank, auf 1, 2, 3 sind sie vertauscht, auf 1, 2, 3 ist das Tafelbild ausgedeckt, auf 1, 2, 3 beginnt die gegenseitige Korrektur durch Unterstreichen des 1 Der Einklaßler findet dadurch alles, was er braucht; der Kollege an der zwei-, drei- oder vier-klassige» Schule aber kann sich leicht seinen Teil davon nehmen. gefehlten Wortesd Die ganze Prozedur muß in zwei Minuten erledigt sein. (Disziplin!) — >11. Endlich sind die Kleinen frei. Waren die sieben Minuten für sie verloren? Keinesfalls! Von der dritten Abteilung haben sie noch manches über den Winter aufgeschnappt, von der zweiten Abteilung haben sic Zucht gelernt. (Indirektes Erziehungsmittel!) Der erfahrene Schulmann hat die Nechensätzchen in der Tasche, der Ansänger hat sic unter der Skizze angemerkt oder er entnimmt sie dem Rechenbuche. Die Behandlung der Zahl !> muß flink vonstattengehe» ohne viel Seitensprünge. Aus dein unmittelbaren (direkten) Unterrichte wächst der mittelbare (indirekte), die Stillbeschäftigung, d. H., die besprochenen Rechensätzchen werden von den Elemcutarschülern niedergeschrieben und ausgeführt. Sobald mit 1, 2, 3 die Arbeit eingeleitet ist, klappert die zweite Abtei lung die Tafeln zurück, beschwert sich in aller Eile, verbessert in aller Eile und ist in wenig Biinulen wieder fix zur Stelle. — „Vöglein im Winter." Die „Einführung" muß interessant gestaltet werden. Das reißt die anderen Abteilungen aus der Arbeit. Was tu»? Zusammenziehen auf drei Minuten! „Ganze Klasse — Achtung!" Alles spitzt die Ohren. „Federn, Griffel — weg: 1, 2, 3! — Hände nach rückwärts ver schränkt! — Achtung! Ich will euch ein Geschichtlern erzählen!" — Eine angenehme Bormittagsjanse! Wie die Kleinen sich daran ergötzte», wie die Großen an dem Munde des Lehrers hingen! — „Achtung! Erste und dritte Klasse - Weiterarbeiten! Zweite Klasse das Lesebuch heraus: 1, 2, 3!" Der Unterricht fährt in den Gleisen weiter. — In der zweiten Abteilung wird zunächst gelesen, gelesen; dann geht es an die Wort- und Sacherklärung. Aufgabe: „Nächstens werde ich mich davon überzeugen, ob ihr das Lesestück daheim öfter laut gelesen habt." — I. Die zweite Abteilung ist wieder zum Stillsitzcn gebracht. — II. Die Rechensätzchen der zweiten werden rasch durchgesehen (Stichproben!) — III. Die dritte Abteilung hat ihre Arbeit einzuliefer», denn den „Aussatz" kann nur der Lehrer korrigiere». — Die erste Stunde ist vorüber. Wie wäre cs, wenn mir sie mit einem Wintcrliedchen abschlöffen?---------- Wie sich doch alles so von selbst ergibt! Aber nur, mein junger Freund, wenn es wohl znrechtgclegt, wenn cs sorgsam vorbereitet ist. Du wirst mir grollen und wirst ausrufen: „Der schafft nns ja neue Arbeit!" Der Vorwurf ist ungerecht. Wer im Wirrwarr ohne feste Richtung lenken will, geht geistig und körperlich zugrunde. Ich möchte die Behauptung aufstellen, daß die Lehreruervosität deswegen so häufig auftritt, weil wegen Mangels an einer passenden Vorbereitung auf den Unterricht zu hastig, zu ungestüm gearbeitet wird. Wer den klaren Plan vor sich liegen hat, schreitet ruhig, mit dem Gefühle voller Sicherheit. An dem zerrt kein Plagegeist; er geht gemächlich, wie er kam, aus der Schulstube hinaus. Wer sie recht erkennt, die Vorbereitnng auf den Unterricht, wird sie als Wohltat empfinden und sich ihr mit Eifer widmen. — Die Klccbsclrcdc. 1. Frage: Ist in der ungeteilten einklassigen Volksschule mit drei Abteilungen der Unterricht nach Drittel- oder Halbstunden einzurichten? (30 Urteile. Jahrgang 1904). — Abgeschlossen. 2. Frage: Wie sind die Schuljahre in der vier-, drei-, zwei und einklassigen Volksschule mit Ganztagsunterricht zu verteilen? (17 Urteile. Jahrgang 1904 und 1905.) — Wird in Verbindung mit der 6. Frage den einzelnen Landesschulräten und dem k. k. Ministerium als fertiges Elaborat vorgelegt werden. 3. Frage. Ungeteilte einklassige Volksschule oder Halbtagsschule? (26 Urteile. Jahrgang 1905 und 1906.) — Abgeschlossen. 4. Frage. Ununterbrochener Vormittagsunterricht oder Ganztagsunterricht mit Mittagspause? (14 Urteile. Jahrgang 1904 und 1905.) — Abgeschlossen. 5. Frage. Soll das dritte Schuljahr zur Mittel- oder Unterstufe gerechnet werden? (26 Urteile. Jahrgang 1905 und 1906.) Abgeschlossen. 8. Frage. Soll die Einklassige ein Achtklassige im kleinen sein oder eine Schulgattung besonderer Art? (Wird demnächst abgeschlossen werden.) Zur !». Krage. (Hausaufgaben in der Landschule oder nicht?) 19. Urteil. J. Koschier in Völkermarkt (Kärnten). Der Einklaßlcr tut gut, wenn er keine Hausaufgaben gibt, wenigstens nicht schriftliche. Er erspart sich dadurch viel Zeit und Ärger. Er muß 1 Näheres darüber in meinem Buche „Der Abteilungsunterricht in der Volksschule." (Verlag von Pichlers Witwe und Sohn in Wien. 2 K.) bedenken, daß sich seine Schüler zumeist aus Kindern der Landbevölkerung rekrutieren, die zur Anfertigung von Hausaufgaben, wenn schon nicht die nötige Lust, so auch nicht die Zeit hiefür auftreiben. Man versuche es nur einmal mit einer Statistik über Hausaufgaben, über die Art ihrer Anfertigung und man wird staunen, was da herauskommt. Die Statistik wird zweckmäßig vielleicht so eingeteilt: Gute Arbeiten: . . . Schüler. Nachlässige Arbeiten: . . . Schüler. Hilfeleistung durch die Eltern oder Geschwister. Überhaupt keine Arbeiten: a) aus Mangel an Zeit, b) weil es die Eltern verboten (kommt sogar in „besseren“ Familien vor). Aber eine andere Art von Hausaufgaben wird sicher von Vorteil sein; ich meine das Memorieren von Gedichten und eingeübten Volksliedern, die die Kinder als kostbares Gut ins Leben mitnehmen sollen. Tun wir das, dann haben wir ein kleines Stück Kulturarbeit geleistet. (Pflege des VolkstumsI) Auch gute Prosastücke wären als Würze nicht zu verachten-— Ein gutes Stück Volkserziehung leisten wir auch, wenn wir den Kindern ein schönes Geschichtenbuch als Hausaufgabe geben; es muß aber wirklich ein Buch sein, das alt und jung ergötzt, und es kann uns Lehrer nur freuen, wenn bei solchen Hausaufgaben auch die Alten und die Geschwister mittun. Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn ein zwei Jahre altes Bibliotheksbuch aus dem Schranke hervorgeholt wird, verstaubt ist und ordentlich noch nach Druckerschwärze riecht; entweder ist daran das Buch schuld oder — der Lehrer. 20. Urteil. Oberlehrer Hans Leist in Waldenstein (Kärnten). In der Einklassigen sind es vorzüglich zwei Übelstände, welche mich bestimmen, von den Hausaufgaben möglichst sparsamen Gebrauch zu machen und zwar folgende Gründe: 1. Die häuslichen Verhältnisse sind auf dem Lande mitunter derartige, daß es dem Kinde beim besten Willen nicht immer möglich ist, seinen Verpflichtungen gegen die Schule gewissenhaft nachzukommen. 2. Es mangelt dem Lehrer an Zeit, um die Aufgaben einer zweckentsprechenden Verbesserung unterziehen zu können. — Meines Erachtens soll übrigens jede Hausaufgabe einem wirklichen Bedürfnisse entspringen. Ein solches ist jedoch beim Abteilungsunterrichte kaum vorhanden. Mein Urteil lautet daher kurz und bündig: In der Landschule tunlichst wenig Hausaufgaben! 21. Urteil. Schulleiter Alois Brugger in Nußdorf, Tirol. In dieser Frage schließe ich mich ganz dem Urteile 17 an. Passende Hausaufgaben zur rechten Zeit sind gewiß nicht zu unterschätzen. Auch die Eltern interessieren sich meistens für Hausaufgaben und sie würden es sogar der Schule nicht zum Besten deuten, wenn ihre Kinder zu Hause gar nichts zu lernen hätten. Natürlich zu lang und zu schwer dürfen Hausaufgaben nicht werden, damit sich nicht etwa zu Hause folgender (wahre) Dialog abspielt: — Knabe: Vater, darf ich Schlittenreiten gehen? Vater: Ja, sobald du die Aufgabe gelernt hast. — Knabe, weinerlich: Aber Vater, derweil vergeht mir der Schnee —-------------------. Zur 10. Krage. (Schulbeginn im Herbst oder im Frühlinge?) 8. Urteil. Schulleiter Ludwig Demal in Winklarn bei Amstetlen (Niederösterreich). Wenn man bei dieser Frage das Wohl der Kinder ins Auge faßt, muß auf dem Lande im allgemeinen der Schulanfang in die Frühjahrszeit gelegt werden. Man sollte doch bedenken, daß gar viele Kinder einen Weg von mehr als einer Stunde zu machen haben, der oft noch dazu recht schlecht ist und im Gebirge sehr steil sein kann. Da heißt es zeitig aus dem Bettlein schlüpfen, was besonders im Winter wehtut. Im finstern müssen die Kinder fort, im Dunkel des Abends kommen manche heim. Dazu gibt es oft vom Winde gepeitschten Regen, hemmenden Gegenwind, dichten Nebel, Schneesturm, manchmal Glatteis! Wie oft kamen in meinem früheren Schuldörflein (664 m) einzelne Kinder weinend zur Schule! Eines hatte Nase und Ohren halb erfroren, ein anderes konnte die Stiefel nicht herabbringen, ein drittes schüttelte vor Schmerz die erstarrten Hände und konnte sie eine Stunde lang nicht gebrauchen. Häufig war ein Kind so müde und überreizt, daß es bei der leisesten Ermahnung in krampfhaftes Weinen ausbrach; wie viele saßen ganz teilnahmslos voll Müdigkeit in ihren nassen Kleidern da, während dieses oder jenes Kind sanft auf der harten Bank schlief. — Solches geschah Schülern von über zehn Jahren. Wie stünde es nun erst mit den Kleinen, welche im Herbste das Schulgehen anfangen? Wollte man sie nicht mit oft grausamer Härte zur Schule zwingen, so würden sie gewiß häufig daheim bleiben müssen, weil sie gegen die Strapazen noch nicht genug abgehärtet wären. Anders verhielte es sich wenn sie den Sommer über schon zur Schule gegangen wären. Wer die Verhältnisse im Gebirge kennt, dem genügt gewiß das Angeführte, so daß ich über Ferien, Vergessen und Nichterreichen des Lehrzieles nichts mehr zu sagen brauche. 9. Urteil. Schulleiter Richard Stissen in Watschig. Ich gebe dem Schulbeginn im Frühjahre unbedingt den Vorzug. Da seinerzeit das „Kärntner Schulblatt“ über diese strittige Frage viel enthalten und dadurch eine förmliche Fehde zwischen Kollegen herauf beschworen hat, be- gnüge ich mich, für meine obige Behauptung kurz folgende Gründe anzugeben : 1.) Die Schüler gehen der schönen Witterung entgegen, was bei den auf dem Lande oft schlechten Schulwegen einen großen Vorteil bedeutet. 2.) Die Tage werden im Frühjahre immer länger, die Anfänger können noch vor einbrechender Dämmerung heim kommen. 3.) Die Natur entfaltet sich immer schöner und diese Tatsache erzeugt auch bei den Schülern Lust zum Schulgehen. 4.) Die schöne Jahreszeit beeinflußt das Gemüt der Schüler und erweckt Schaffensfreudigkeit und Tatenlust. 5.) Dieselbe Beeinflussung und Wirkung zeigt sich auch beim Lehrer, der mit den Anfängern die erste Zeit gewiß genug Plage hat und sich für diese Arbeit mit Geduld wappnen muß. 6.) Die Schule wird über den Sommer hinaus infolge der Befreiungen entvölkert und der Lehrer kann den Kleinen mehr Zeit widmen.1 7.) Durch die Entvölkerung wird auch genügend Platz geschaffen, um Disziplin, Körper- und Federhaltung ordentlich bei bringen und verlangen zu können; ist dies einmal erreicht, so wird auch im Herbste bei Überfüllung der Klasse Ordnung herrschen. 8.) Den Einwurf, daß infolge Unterbrechung des Schuljahres auf zwei Monate die Schüler alles Gelernte wieder vergessen, lasse ich nimmer gelten und derjenige, der dies behaupten will, stellt sich wohl selbst hinsichtlich seiner Eignung zum Lehrer ein Armutszeugnis aus. Bei richtig angewandter Methode und planmäßig betriebener Einübung kann der Schüler eben nichts vergessen. Kcdenklagc. Sie spielen int Unterrichte eine große Rolle, weil sie das Ereignis, das sie betreffen, uns und den Schülern nahebringe». Zunächst umgeben sie uns mit der nötigen Stimmung, worauf wir den Stoff lebhaft behandeln, mit Begeisterung erfüllen, so daß Begeisterung auf die Schüler überströmt. Aber selbst ohne unser Zutun weckt die Zahl, die mit dem Schultage gerade übereinstimmt — gleichsam als gäbe es eine Ideen assoziativ» von Jahrhunderten her — das Interesse für den Gegenstand, der mit dem Datum in Beziehung steht. Müssen wir deswegen den Lehrplan nach historischen Gesichtspunkten entrichten? Keinesfalls, denn der Hinweis auf diesen oder jenen Man», auf diese oder jene geschichtliche Begebenheit kann ja einerseits alten Stoff auf frischen, anderseits neuem Stoffe vorgreifen. Ich machte es in der Regel so, daß ich gleich nach dem Schulgebete begann: „Kinder, am heutigen Tage vor X Jahren ist der größte österreichische Dichter, Franz Grillparzer, in Wien gestorben. Was haben wir von ihm schon gelesen? Was habe ich von ihm erzählt? Einiges will ich heute, an seinem Gedächtnistage noch mitteilen." Und so ergab sich eilte kleine, aber innige Erinnerungsfeier. — Ein andermal traf sich's gerade, daß mir die Heldengestalt in den Lehrplan paßte z. B. Otto der Große. In einem solchen Falle kam die Anknüpfung überaus gelegen. — Endlich griff ich voraus: „Ihr wißt, daß in früheren Zeiten der Bauer nicht frei war, sondern daß er anderen Herren bienen mußte. Wenn er im Herbste eine gute Ernte hatte, kam sein Gebieter und nahm sich den besseren Teil. Fiel es dem Herrn ein, so konnte er den armen Bauer über Nacht von Haus und Hof jagen. Das war eine schlimme Zeit für den Bauernstand. Da kam ein guter Kaiser auf den Thron der Habsburger. Ihr habt feinen Namen gewiß schon gehört? Ja, Josef II.! Was wissen wir bereits von ihm? Seine größte Tat bestand jedoch darin, daß er die Bauern von dem Joche der mächtigen Besitzer befreite. Welche Freude kam da in manche Hütte, als verkündigt wurde: ,Dcr Kaiser hat angeordnet, daß von nun an die Bauern frei sind. Grund und Boden gehört ihnen; was sie ernten, gehört ihnen- Sie habe» von nun an nur dem Kaiser die Steuern zu zahlen, damit er Ordnung halten könne.' Also gab es nur einen Herrn im Reiche, einen guten Herrn, den edel» Kaiser Joses. Seht, Kinder, das ereignete sich am heutigen Tage vor X Jahren. Mit welcher Freude wird in dem kommenden Frühlinge der Bauer feine Arbeit ausgenommen haben! Darum Ehre dem großen Kaiser Josef 11.!" In die Zeit bis zum nächsten Blätterwirbel fallen folgende wichtige Gedenktage: 21.Jänner: 1872 Grillparzer in Wien gestorben. 27. „ 1756 Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg geboren. 28. „ 1868 Adalbert Stifter gestorben. 30. „ 1889 Kronprinz Rudolf gestorben. „ 1866 Friedrich Rückert gestorben. 2. Feber: 962 Die Kaiserkrönung Ottos des Großen. 9. „ 1789 Franz Xaver Gabelsberger geboren. 10. „ 1787 Kaiser Josef schafft den Frondienst ab. 12. „ 1804 Kant gestorben. 1 Ein sehr beachtenswerter Grund für den Lehrer im Abteilungsunterrichte! D. Sch. 13. Feber: 1883 Richard Wagner in Venedig gestorben. 14. 1468 Gutenberg in Mainz gestorben. 15. 1763 Die Beendigung des siebenjährigen Krieges durch den Frieden zu Hubertsburg 16. 1826 Jos. Viktor v. Scheffel in Karlsruhe geboren. 17. „ 1827 Johann Heinrich Pestalozzi zu Brugg im Aargau gestorben. 18. „ 1564 Galilei in Pisa geboren. 19. „ 1473 Nikolaus Kopernikus zu Thorn geboren. 20. „ 1790 Kaiser Josef 11. in Wien gestorben. „ 1810 Andreas Hofer zu Mantua erschossen. Viel Gold für unsere „reifere" Jugend! Sind die Vorgenannten auch nicht int Lesebuche vertreten, im Volke sollen sie, müssen sic fein. Der eine hat zur Kunst beigelragcn, der andere zum Siege der Wahrheit »mb einer zur Veredlung nttb Bildung des Menschengeschlechtes. Dürfen wir seiner, unseres Schutzpatrons, vergessen? Sollen cs die Kinder nicht erfahren, wer die Kunst, Menschen zu erziehen, geschaffen? Kleine Mitteilungen. 78.) Die Schulreform. Über dieses zeitgemäße Thema veröffentlichte Fachlehrer Ernst Herrmann (Welch) in dem „Schlesischen Schulblatte" einen trefflichen Artikel. Es heißt u. a. darin: „Der Gesinnung, dem Können soll der Vorzug vor dem Wissen gegeben werden." Das sind zwei wichtige Grundlinien in dem zu schaffenden System. Der Landschule wird es nicht schwcrfallen, aus denselben zu schreiten; da zwingt ja schon die Stillbeschäftigung zur Beachtung des „Könnens" und es wirkt das Wesen des Lehrers, der durch alle Jahre derselbe ist, nachhaltig auf den Charakter. Aber in der Stadtschule war es bisher nicht weit her mit positiver Weisheit und Wiedergabe und nicht weit her mit dem festen Zug im Wesen. — 79.) Stadt und Taud. Unter dieser Merke brachte die „Österreichische Schulzeitung" nun schon ein paar Aufsätze, die in kräftiger Sprache den Standpunkt der Landlehrer vertreten. In Nr. 30 (Jahrgang 1907) beginnt ein Schulleiter so: „Es ist höchste Zeit, Kollegen der entlegenen Dörfer, daß wir uns rühren! Wir waren stets die Zurückgesetzten; Jahrzehnte bezogen wir um 200 fl. weniger als die Lehrer der Provinzstädte und der größeren Märkte, von den Lehrern der Großstadt gar nicht zu reden. Ich diene 25 Jahre an einilaffigen Schulen und ich glaube, daß ich 25 Jahre meinen Diensttausch ankündigeu müßte und es fände sich noch immer kein Stadtlehrcr, der zum Tausche geneigt wäre." — In dem Kampfe um die höhere Besoldung soll den Kollegen der Stadtschule nichts genommen werden, sondern er diene gerade nur als konkretes Ziel, damit man den Schulerhaltern die Anschauung und Berechtigung der Forderungen vermittle. Und darob werden die Beneideten den ringenden Amtsbrüdern wohl nicht gram sein können. — 80.) Hinkkaßker-Konferenzen. Folge 8 des Jahrganges 1904 brachte einen überaus lehrreichen Aufsatz aus der Feder des Schulleiters Eiselt in Waldecke, worin auf „Talionferenzen" verwiesen wurde. Herr Eiselt erzählte, daß sich um Waldecke die Eiuklaßler ab und zu treffen, um über die gemeinsamen Schulangelegenheiten zu beraten. Etivas Ähnliches wurde nun auch in einer Lehrervereinsversammlung zu Zell am See beschlossen: Es soll nämlich unter dem Vorsitze des k. k. Bczirksschulinspektors und unter Zuziehung von Einklaßlern das Thema „Verteilung des Sprachunterrichtes an einklassigen Schulen" erörtert worden. 81.) Per che»darin in der Schule. In eine steirische Schule kam mitten in den Unterricht der Mann des Gesetzes mit aufgepflanztem Gewehre. Anfangs hieß es, der Bezirkshauptmann hätte ihn geschickt, um in einer gegen den Lehrer- erstatteten Anzeige Erhebungen pflegen zu lassen. Später wurde mitgeteilt, der Herr Kollege hätte den Gendarm zur Feststellung des Tatbestandes eingeladen. Beides gehört sich nicht. In der Schule hat sonst niemand etwas zu suchen als der Lehrer und die Schulbehörde. 82.) Auch eine Arveil der chberlehrer. Ein junger, frischgebackener Lehrer ist schnurstracks von der L. B. Anstalt in die Zweiklassige gekommen. Vom Abteilungsunterrichte versteht er soviel wie nichts. Wer wird ihn nun schulen müssen? Der Oberlehrer. Sollte diese Aufgabe nicht denen zufallen, die ihn als „reif" entließen? 83.) Allen ^efern der „Blätter" ins Stammvnch: Die schönsten Worte, die aus vollstem Herzen bringen, Sie werden nicht die Welt verwandeln und bezwingen; Das wird allein der Kraft, der tätigen, gelingen. Dem Manne zoll' ich Preis, der das im engsten Kreis Weiß zu betätigen, was ich ztt träumen weiß. 9t liefert. Kür das Leyreryeim im Süden. Die „Blätter für den Abteilungsunterricht" haben den Gedanken au dasselbe zuerst ins Reich getragen, sie haben ihn seither nicht erkalten lassen und werden ihm von jetztab einen eigenen Abschnitt widmen. Dazu ist aber auch die Zeit geeignet. Es ist nämlich in den letzten Wochen ein wichtiger Schritt nach vorwärts getan worden: Über meinen Antrag hat — wie bereits mitgeteilt — die größte Lehrervereinigung des Reiches, der Deutschvsterreichische Lehrerbnnd, zur Förderung der Idee einen eigenen „Südheim-Ausschntz" gewählt. Demselben gehören folgende Herren an: Buudesobmann Franz Keßler, Oberlehrer in Mannswörth, Fachlehrer Karl Bruche in Wien, der Obmann des Verbandes deutscher Lehrer und Lehrerinnen von Steiermark Karl Gassarek, Leiter des Knabenhvrtes in Marburg; der Obmann des Kärntischen Lehrerbuudes Karl Selvra, Fachlehrer in Klagenfurt, und Professor Rudolf E. Peerz in Laibach an. — a) Mitteilungen. Die erste Sitzung dieses Ausschusses hat am 28. Dezember v. I. in meiner Wohnung stattgefunden. Abwesend war nur Herr Bruche, weil in Wien an diesem Tage bekanntlich Unterricht erteilt werden mußte. Aus dem Beratungsstosfe, der in einer vierstündigen Sitzung geklart wurde, sei einiges hier mitgeteilt. 1. Es wird demnächst ein Fragebogen an die Einzelvereine des Deutschösterreich. Lehrerbnnbes hinausgegebcn werden, der die Säumigen rütteln und den Eifrigen die Wege zur Erwerbung von Mittel» fiir das Südheim weisen soll. 2. Zum Vertriebe von gangbaren Artikeln wird der Südheim-Ausschnß die Vermittlung übernehmen und dabei Provisionsgebühren beanspruchen. (Diesbezügliche Ratschläge erbeten.) 8. Für die Jubiläumsfeierlichkeiten veranstaltet der S.-A. eine Massenauflage des von Peerz verfaßten und vom k. k. Ministerium bereits empfohlenen Kaiserbüchleins. 4. Dem Südheime gewidmete Werke werden nur angenommen, wenn sie tatsächlich Gediegenes bringen und diesbezüglich vom Ausschüsse begutachtet worden sind. 5. Mit dem Kärntner Lehrerquintett einerseits und den Lehrervereinen anderseits werden Verhandlungen eingeleilet werden, damit in den kommenden Ferien eine größere Konzertreise zustandekomme. 6. Weitere Einnahmsquellen: Lotterie, Verschlußmarken, Bücherzeichen, Bundesabzeichen, Gesuche an Körperschaften und Behörden, Beanspruchung von Teilbeträgen größerer Festlichkeiten. (Wer weiß noch andere Quelle»?) 7. In den südlichen Kurorten werden Vertrauensmänner gewählt, damit der S.« A. vorläufig kurbedürftigen Kollegen an die Hand gehen, bezw. unter günstigen Umständen ein Haus oder einen Bauplatz erwerben könne. Auf jeden Fall wird die eheste Verwirklichung des Südheim-Gedankens in irgend einer Form angestrebt werden. b) Acilräge: 1. Von dem Herrn Oberlehrer Joh. Rad l in Hainersdors, Steiermark, als Ergebnis einer „Jlzer Kegelpartie"...........................K 7'— 2. Von dem Frl. Philomena Moll, Lehrerin in Lustenau, Vorarlb. „ ,—•!)<> 8. Vom Obmanne des Deutschmähr. Lehrerbundes, Herrn Jos. A. . Man da in Brünn (unnötigerweise eingeschickte Marken) „ —'20 4. Von der Schulleitung in Hainersdors „Für gute Meinung" 7 K, der Oberlehrer fiir die verlorene Welte 1 K ...............„ 8-— 5. Vom Prof. Peerz die Hälfte der Kosten des Mittagessens, das der Bundesobniann Keßler berappt hat.............................„ 1 52 6. Von dem Frl. I. Cerne in Goritzen, Steiermark........................„ 1 — 7. Von dem Herrn Lehrer KarlSpitzhüttl in St.Adalbert inBöhmcn als Baustein für bas Südheim............................................2-— 8. Von dem Herrn Lehrer St Gaßner in Aspang, N.-Ö. als Teil des Reingewinnes vom Silvesterabende. („Nachdem jedem der hiesigen Vereine ein Teil zufloß, so gab man auch gerne für das Lehrerheim.")............................................„ 10 — ii. Von dem Herrn Lehrer C. Klein sch er in Vorderberg a. d. Gail. 1 Gründerkrone und 1 K Spende...............................„. „ 2'— 10. Von dem Herrn Schulleiter Ludwig Demal in Winklar», N.-Ö. als Strafe wegen eines ungerechten Vorwurfes gegenüber der Verwaltung der „Blätter".........................................„ 2 — 11. Vom Drucker der „Blätter", Herrn Josef Pavlicek in Gottschee „ 20'— K 54'62 Ausweis aus Folge 48................................ . „ 231110 Bisher in den „Blättern" verzeichnet......................K 2365 72 Aermatige Höhe des Südheimsoudes rund 40,000 K. Alle in den „Blättern" ausgewiesenen Spenden und Gründerkronen werden auch in der „Deutsch-österr. Lehrerzeitung" veröffentlicht werden. Antrag des Kerrn -Lehrers Kans Niet(ä>»igg in S. chcrtraud, -Lavanttal: „Betreffs des Lehrer Heimes beantrage ich, daß jede Lehrperson jährlich eine Krone spende; dann ist die Frage bald gelöst." (Über diesen Antrag wirb hiemit die „Wechselrede" eröffnet. D. Sch.) Briefkasten. Fast täglich wird berichtet, daß die amtlichen Kundmachungen der k. k. Bezirkshauptmannschaften empfehlende Vermerke über die „Blätter" bringen. Das ist jedenfalls erfreulich: noch'erfreulicher wäre es indes, wenn die k. k. Bezirksschulräte de» Abnehmern der „Blätter" die Entrichtung der Bezugsgebühr ab-nähmen. Und es wäre auch gerecht; denn nirgends muß sich der Arbeiter selber das Werkzeug beschaffen, nur der Lehrer soll von dem kargen Lohne auch noch die Hilfsmittel für den Unterricht ankaufen. Wenn die Bezirkskassen leer sind, so sollte wenigstens auf die Ortsschulräte gedrückt werden, damit sie das, was den Kindern zugute kommt, auf Ortsschulratskosten beistellen. Was in Gurahumora, in Kimpolung und anderswo möglich ist, sollte doch überall platzgreifen können. Tatsächlich finden sich im Abnehmerverzcichnisse bereits viele Bezirks- und Ortsschnlrüte; also kann man den Zögernden einen Spiegel Vorhalten. — Mit der vorliegenden Folge sind die „Blätter" auf 24 Seiten, also auf das Dreifache, wenn wir den Umschlagbogen und Beurteilungsbogen einbeziehen, auf das Vierfache ihres ursprünglichen Umfanges, angewachsen. Also in jedem Jahre die Progression um die Ansangsgröße! Die neuerliche Vermehrung der Seitenzahl war nötig, soll nicht die glücklich hervorgerufene Bewegung für die österreichische Landschule wieder zur ehemaligen Teilnahmslosigkeit abgleiten. Ob wir in dieser Stärke weiter werden marschieren können, hängt lediglich von der Werbe und Mitarbeit der Leser ab. Die Zeit ist für unsere Sache günstig gestimmt; lassen wir sie nicht ungenützt vorüberrauschen! — H'ros. L-in K. (Möhmen): Das ist wacker von der Lehrerbildungsanstalt! Nicht allerorts ist man an der Stätte, wo „Lehrer" herangebildet werden, den Bestrebungen der „Lehrer" so freundlich gesinnt. Und doch sollte eigentlich von dort das Feuer ausgehen! Nun, wir werden die Kalten gar bald in die Hitze bringen. — K. ä. chlif. (£. in K. (Küstenland): Das war wieder einmal eine hübsche Karte! Es muß doch ein eigen Wonnegefühl sein, nach Jahren seine Tat so herrlich reifen zu sehen. — Art. It. S. in 3. (Mähren): Ihre schöne Handschrift hat mich sogleich gefangen genommen. In unseren Tagen bekommt man so selten gefällige Schriftformcn zu sehen. Selbstverständlich will ich Ihnen auf der Fahrt nach dem Süden behilflich sein; ich bitte, über mich zu verfügen. — Lehrer 3. M. in 6. (Steiermark): Merken Sie die Arbeit der Feile? Ich besorgte sie gerne, denn auch mir hat vor Zeiten, da ich zu schreiben begann, ein älterer Freund das Produktchen blankgeputzt. Nur tapfer weiter; gerade in jungen Köpfen sprießen oft die besten Ideen! — A. S. in K. (Niederösterreich); Ihr Vorschlag gefällt mir außerordentlich gut und ich will die Widmung dem Südheim-Ausschusse im Rundlaufe verlegen. — Schulleiter I. Sch. in St. I>. (Kärnten) kündigte den Bezug der „Blätter" mit folgender Begründung: „Nach § 1, Punkt 9 des Schulaussichtsgesetzes vom 11. Februar 1873, gültig für das Herzogtum Kärnten, hat der Ortsschulrat den Lebenswandel der Lehrpersonen zu beaufsichtigen. Der Obmann und ein Mitglied des hiesigen Orts sehulrates mußten vor Jahren mehrere Monate im Arreste zubringen. Von einem Lehrer, der unter Aufsicht gewesener Zuchthäusler steht, kann niemand verlangen, daß er Liebe zum Berufe habe und sich fortbilde. Ich bitte darum, mir im Jahre 1908 die „Blätter" nicht mehr zu senden." Na, die Gründe sind etwas weit hergeholt. Werden Sie damit, daß Sie nichts Pädagogisches lesen, die Sache ändern? Es gäbe wohl andere 'Mittel. — Lehrer A. M. in M. (Werösterreich): Sie schreiben: „Ein Buch, ivie ich cs mir denke, ist heute noch eine Unmöglichkeit. Lehrpläne und Unterricht bedürfen vorher einer Verbesserung, die Lehrerschaft muß sich vom Buche lossagen (namentlich im Realienunterrichte) und dem lebendigen Unterrichte zustreben." Gedanken, die ein Jahrhundert vorauseilen, denen aber nichtsdestoweniger nachgejagt werden soll. Vielleicht holen wir sie ein. — Lehrer (6. D. in M. (Porarltierg): Ihr Idealismus ist rührend. Lassen Sie es nicht zu, daß er Ihnen genommen werde! Wir Lehrer haben ja sonst ohnedies nichts, das uns aufrecht hielte. Gar oft kommt nun jemand daher, zumeist ist es ein älterer Kollege, und fährt mit rauher Hand in das junge Glück, in den Idealismus, um uns noch das Letzte von unserem Schatze zu rauben. Glauben Sie mir, auch ich habe bittere Jahre durchgemacht; aber der Glaube an die hohe Sendung unseres Berufes hat mich stark gemacht, hat mich glücklich gemacht. — Schulleiter Ä. D. in N. (Tirol): Das ist ein fürsorglicher Vater, der dem studierenden Sohne die „Blätter" in die Lehrerbildungsanstalt bestellt! Zur allgemeinen Kenntnis: An Lehrerssöhne, die noch in der Schulbank sitzen, werde» die „Blätter" zum halben Preise abgegeben. — Schilt. K. in K. (Schlesten): Ihre originellen Detaillehrpläne haben mich sehr interessiert; sie werden demnächst zur allgemeinen Beurteilung in den „Blättern" erscheinen. — chtil. K. N. in (Auliowina): Schönen Dank für Ihre Werbearbeit! Wenn sie Erfolg bringt, komme ich in das Buchenlaud. — MC. A. M. in S. (Sakzkurg): Ein Idealschulhaus! Und man hal es in die Mitte der Ansichtskarte gestellt. Das lässt aus Wertschätzung schließe». — Lehrer ). A. in (6. (Steiermark); Vom Herzen gerne würde ich Ihre Bitte erfüllen; aber derzeit sind mir die Briefe nicht zur Hand. Wenden Sie sich an den Herrn Professor Ludwig in Komotau u. zw. unter Berufung auf mich; er wird Ihnen sicherlich entgegenkommen. — „Aindtöerg": Tischendorss „Präparationen" sind int Verlage Wunderlich zu Leipzig erschiene». Der vierte Band (die Geographie Europas) genügt. Preis an 4 K. — Art. IPI). M. tu L. (Vorarlverg): Ganz gewiß wird das „Lesebuch für die österreichischen Landschulen" auch auf die Mädchen Rücksicht nehmen. Das erfordert ja schon die Galanterie. — Lehrer K. A. in N. (Mederösterreich): Es ist leider wahr, daß der pädagogische Buchhandel wegen der Interesselosigkeit stockt. Und die Reklame? Was nützt sic, wenn man sie nicht beachtet? Die großen Firmen florieren und die kleinen Verläge siechen dahin, weil man redliches Bemühen nicht so wertet wie den lauten Trommelschlag. — Herr chverlekrer Lmaunek Korejschi in Doglasgrün bei Ltiodau in Wöymen teilt folgendes mit: „Als eifriger Schulgärtner war ich stets bestrebt, mir die für den Betrieb einer besseren Gärtnerei notwendigen Kenntnisse zu erwerben. Ich habe nicht Mühe noch Geld gespart, um zu dem vorgesteckten Ziele zu gelangen. Gerne bin ich nun anderen behilflich. Seit Jahren bemühe ich mich, den Schulgärtner», welche sich an mich wenden, beste Sämereien itt billigster Weise zu vermitteln. Ich stehe mit Erfurt und Holland in günstiger Verbindung, so daß durch mich jeder Schulgärtner jede Samenportion, welche im Handel 10 bis 20 h kostet, um 6 h erhält. Canna, Gladiolen und Begonien vermittle ich zu beit billigsten Preisen. Auch bin ich gerne bereit, bezüglich Aus saat, Verwendbarkeit, Pflege und Wert der Pflanzen Auskunft zu erteilen. Zahlreiche Zuschriften alt erkennen die Billigkeit und Güte der von hier bezogenen Sämereien und die Schönheit der gewonnenen Pflanzen." — Lehrer A. M. in E». (Steiermark) und anderen: Ans Steiermark liegen mehrere Einladungen vor. Wahrscheinlich unternehme ich Ende April eine Vortragsreise in die grüne Mark. — Schulleiter Ii. N- in A. (Vorarlberg): Eine Stoffverteilung für die einklassige Volksschule hat bereits Schulleiter Pichler in Oppenberg (Steiermark) herausgegeben. Da sie gut ist, so würde ein zweites Werk dieser Art wenig Erfolg bringen. Sie schreiben u.a.: „Die Herren Inspektoren sind davon überzeugt, wie wenig praktische Kenntnisse ein Neuling mit in die einklassige Schule bringt und wie sehr er deshalb oft in dem Lehrstoffe herumirrt." Ihre Absicht, ein Büchlein „Welche Lehrmittel sich der Lehrer selbst beschaffen kann" zu verfassen, be grüße ich aus das freudigste. Wenn sie tatsächlich Brauchbares liefern, können Sie der Förderung durch mich sicher sein. — Lehrer (L. W. in L. (Kärnten): Eine Anleitung für den Anschauungsunterricht der Elementar klaffe nach biologischen Grundsätzen ist mir nicht bekannt. Wer die Biologie in ihrem Urivesen erfaßt hat und die Elcmcntarklasse kennt, ivird den Unterricht entsprechend zu färben wissen. Im übrigen mache ich Sic auf den vierten Wink „Aus dem Tagebuche eines Übungsschullehrers" aufmerksam. — Art. V. D. in S. (Zliederöflerrcich); Die „Wellenthcorie" können Sie aus der nächstbesten neueren Physik für Oberrealschulen studieren. Leihen Sie sich das Buch aus; der Ankauf verlohnt sich nicht. Wenn niemand behilflich ist, so schreiben Sie mir und ich überlasse Ihnen mein Handbuch auf einige Tage! — Zur Aervreitung der „Matter": Der Obmann des Rochlitzer Lehrervereines, Herr Oberlehrer Fröhnel, las in der Herbst Versammlung des Vereines den Leitartikel „Die Streber" vor und brachte uns dadurch neue Freunde. — In der Hauptversammlung des „Deutsch-pädagogischen Vereines für den Gerichtsbezirk Weseritsch" wurden die „Blätter" von mehreren Mitgliedern zur Anschaffung empfohlen. — Die „Österreichische Volkszeitung" brachte unlängst einen längeren Artikel über die „Blätter". — In der Lehrerversammlung zu Hof (Salzburg) wurde der „Brief an die Landschulgemeinde" bekanntgegeben. — Bei der Versammlung des St. Joachimsthaler Bezirkslehrervereines (ns Herr Schulleiter Stark Artikel aus den „Blättern" vor. — Lehrer K. Sch. in M (Böhmen): Aus Ihrem Briefe: „Ich bi» ein Tscheche und kann nicht gut deutsch sprechen; ich bin nämlich Autodidakt. Bitte, senden Sie mir die „Blätter". — In der Zeit des politischen Gezänkes wirkt Ihr Brief wohltuend. Kann man nicht tolerant sein, ohne sein nationales Empfinden zu verleugnen? Die Lehrerschaft wird nur groß und stark werden, ivenn sie einmal ihre Sonderbestrebungen und Schul« ideale über den Tagesklatsch hebt, wenn sie sich von den Demagogen losmacht. — Hvk. A. K. in W. (Kn.): Ihr Brief hat mir einen Leitartikel aus der Feder genommen; darum setze ich eine Stelle her: „Mein Kollege wurde zum Oberlehrer ernannt und ich bekam als Ersatz ein junges Fräulein, welches Anfängerin ist. Ich bitte Sie nun um gefällige Bekanntgabe von methodisch-praktischen Werken, welche das Fräulein zur täglichen Vorbereitung auf den Unterricht in der ersten Klasse unserer zweiklassigen Volksschule mit Vorteil benützen könnte. Aber auch für mich bitte ich tun Ihren geschätzten Rat. Ich muß die zweite Klasse übernehmen und da ich länger als zehn Jahre nicht mehr auf der Oberstufe unterrichtet habe, so bin ich nicht ganz modern. Ich mag aber nicht rückständig bleiben, sondern möchte mir meine Vorbereitungen nach den neuesten pädagogischen Fortschritten zurechtlegen. Unser Büchermarkt ist überschwemmt,und. liefert auch Minderwertiges. Meine Bitte geht nun dahin, daß Sie die Güte haben wollten, mir jene padago gischen Fachschriften, welche für die Oberstufe maßgebend sind, anzugeben, damit ich mir selbe aitkattfett kann; ich bin gerne z» Geldopfern bereit, möchte aber dieselben nicht nutzlos hinausgeben." — Mein Rat: Sie und das Fräulein nehmen tätlich Pichlers „Vorbereitungsbüch" (Ankündigung auf dem grünen Um-schlugbogen) zur Hand! Im Rechnen versuche die Amtsschwester meinen „Kürzesten und sichersten Weg"! Haben Sie schon den „Abteilungsunterricht"? (Verlag Pichler, Wien.) Strengs „Das erste Schuljahr" (Pichler, Wien) dürfte der Pcstalozzitochter auch wohlbekommen. — Für die Oberstufe: Wollmanns Büchlein über den Sprachunterricht (Pichler, Wien), Schineils Zoologie und Botanik .): Wetterwand — Bretterwand I Sie werben bald eine solche gegen die siebenjährige Schulpflicht brauchen. — Lehrer I. Sch. in R. (St.): Gell, mit behaglicher Lust schmetterten Sie aus des Dachsteins frischem Atem den Neujahrszuruf in den Nebel hernieder? — Lehrer G. H. in Wien: „Eine der drei Grazien nach freier Wahl!" Hab' keine Zeit zum Parisvergnügen. — D. Z. in T. Sch. (B.): Dem „Vater" langes Wohlergehen! — Obl. H. in K. (N.-Ö.): Dem „Führer"! Sagen Sie das nicht; sonst werden andere böse! — „MolsiMaschine" in J?. (Hveröslerreich): „Hab' Dich und das Südheim nicht vergessen." „Für crsteres Hab' ich den Beweis nun köstlich in Händen"; bitte, ihn auch bald für letzteres zu liefern. — Schilt. A. P. in L. (Niederösterreich): Just eine solche Einklassige habe ich auch in meinem Bezirke; ich hätte sie sogleich mit dem Jnspektorate vertauscht, bänden mich nicht höhere Pflichten. — Lehrer T. G. in P. (Stm.): Potz Blitz, sogar einen Heller zuviel an Porto gegeben; das deutet ans besondere Ehrung! — Lehrer F. S. in Z. (Szbg.): Ein begeisterter Brief von einem ehemaligen Schüler! Er kündigt den nahenden Schulfrühling an. - An der Neichsgreiye von Schule )\i Schule. likine Sch»kreise durch ckiärnte», flirok, Vorarlberg, die Schweiz, Waden, Württemberg, die Sollen,zoffcnt- kandc und Aayern.) 1. Der Reiseplan. Das k. f. Ministerium für Kultus imb Unterricht hatte mir „zum Besuche in- und ausländischer Landschulen" 300 K ein Neisestipendium von verliehen. Groß war der Schatz gerade nicht, der aus der Reichshauptstadt kam, aber er war von großer Bedeutung, denn zum erstenmale hatte die Uuterrichtsverwaltung für einen „Landschulreisenden" den Säckel geöffnet. Mit der Zehrung kam auch ein Geleitbrief, der „hohe Erlaß vom soundsovielten, Zahl soundsoviel". Das imponierte. Was hätte ich ohne das Papier „draußen" angefaugen? Wie oft mußte ich es aus der Tasche ziehen, wenn irgendein Amtsbrudcr jenseits der Reichsgrcnze verdutzt brejnfah und mir den Weg zu seiner Werkstatt vertrat! Ja, selbst im Vaterlande forderte matt den Paß. Mit Recht! Es würde ja sonst bald jemand den Einfall haben, beim „Schulmeister" zu hospitieren, um sich ein Somnierfrischen-Späßchen zu gönnen. Man kennt ja die Herrchen der Großstadt, die sich an einem regnerischen Tage in der Schule vergnügen wollen, die Interesse heucheln, den Unterricht in der Landschule als Kuriosum sich einmal „zu Geuiüte führen" und ihn hernach belächeln. Laßt sie nicht durchs Pförtchen, wenn sie nicht „Papiere" haben; die Schule ist ein Heiligtum, das nur die betreten dürfen, die es kennen, die es würdigen. So ward also der amtliche Schein für mich im Verlaufe wertvoller als das rollende Metall, zumal als letzteres in der Sommerhitze schmolz wie der Schnee im Frühlingssonnenschein: ich war noch nicht aus dem Reiche und dahin war die ministerielle Rente. Es war gut so; sie blieb im Lande. — Wohin? Der Finger kroch über die Landkarte, bald hierhin, bald dorthin. Als oberster Grundsatz galt: Ich wollte Schulen verschiedenster Länder sehen. Dazu waren noch vier Wochen der Ferien übrig. Nirgends konnte der Zweck so rasch erreicht werden wie draußen am Bodensee, wo die Grenzlinien zusammenlaufen. Also war der Zielpunkt gegeben. Werde ich schnurstracks ans ihn lossteuern können? Ach nein! An der Drau sitzen treue Freunde; denen muß ich noch die Hand drücken, geht es doch in die weite, weite Welt! Wer weiß, ob ich wiederkehre? An der Drau gab's just auch einen Hochschulkurs für Lehrer. Da wollt' ich horchen, fragen, Freunde finden. In der Hauptstadt des Tirvlerlandes stand durch zwei Jahre mein Zelt. Konnte ich da vvrübersausen? Gleich hinter dem Arlberg wußt' ich einen lieben Freund, einen hochdenkenden Schulmann. Sollt' ich ihm nicht etwas Manschen zu». Besten der Landschule? Eine Woche mußte also der Fahrt zum See gewidmet werden. Es war eine ergiebige Woche. — Nun stand ich im Geiste an den Ufern des Rheins, an den Ufern des Bvde-Bodesecs, in Bregenz, Lindau und Konstanz. Konstanz! Wie oft war's durch die Kehle' geschlüpft: „Konstanz liegt am Bvdensee. Wer's nit glaubt, geh hin und fehl" Wäre also kein anderer Grund bestimmend gewesen, ich hätte schon zur Bestätigung bierpädagogischer Weisheit den Ort in Augenschein nehmen müssen. Wie doch die Gemütsstimmung verknüpft und reproduziert! Kon stanz und die Kneipe: Was haben die zwei Vorstellungen miteinander zu tun? Gegenstandsvorstellungen bringen immer ein bestimmtes Gefühl mit in das Bewußtsein: die Kröte den Ekel, das Eichhörnchen bewegliche Lust, die Schlange Furcht und Schrecken. Taucht nun eines dieser Gefühle in der Seele ans, d. H., wird es durch die Wortvvrstellnng oder durch das unmittelbare Empfinden wachgerufen, so springt sofort auch die Gegenstandsvvrstellung, die daran geknüpft ist oder vielmehr den Halt für das bestimmte Gefühl bvt, aus der Gedankenklaviatur und klingt zum Grundton der Getnütsstimmung — in der fröhlichen Kneipe deckt die tolle Lust alle Bilder auf, die der süße Zauber umwebt, darunter auch Konstanz, das alte, feuchtfröhliche Städtle am See. Der Übermut dichtet ein übermütig Verslern und das Lied ist fertig. Und nachdem man es hundertmal gesungen, drinnen in der engen Klause und draußen im Wald, nachdem man hundertmal in freisprudelnden Gefühlen geschwelgt hat: sollte da nicht das Verlangen erwachen, für die liebgewordene Gegenstandsvorstellnng endlich einmal das wirkliche Objekt zu sehen? So sprach der heitere Genius in mir, da ich auf der Landkarte reiste. Doch auch der ernste drängte zu demselben Ziele: Konstanz, die Stadt des Konzils! Wie mag der berühmte Saal aussehen? Wo ist Huß gestanden? In der Nähe von Konstanz ist Schaffhausen, ivv der junge Rhein sich brüllend in die Tiefe stürzt, drüben Singen, der Hohentwiel, Ekkehard, Hadwig! Ei, da muß auch der Säntis sein Haupt erheben! Richtig, in einem weißen Fleck der Karte finde ich den Namen. Und St. Gallen? Da liegt es ja im abfallenden Berglandei Nicht weit davon ist Wyl, der Geburtsort meines Lehrers Ehrat, westlich ist Zürich, dazwischen Winterthur, das geschäftige Städtchen, und weiter, weiter — ist die Ruine Habsburg. Wieviel da durch die Seele schimmert in wechselvollen Bildern wie Dämmerung aus grauer Vorzeit! Der Finger hält den Kanton Aargau, das Auge gleitet über ihn hinab und gleitet nach Brugg! Pestalozzi! Sv schießt es mit einemmale durch den Sinn. Welche Fülle von Gedanken wird auf der Reise aus dem Geisteskämmerlein kollern, wie wird alles Leben bekommen, Frische, den Reiz der Wirklichkeit, der Wahrheit, den festen Untergrund! — Doch, nun halt! Ich darf den Freund im Rücken nicht vergessen. Er will mich durch das Ländle am Arlberg sichren, durch seinen Jnspektions-bezirk. Wird das eine lustige Fahrt werden mit der Kleinbahn durch die verschlungenen Furchen des Bregenzerwaldes! Dann aber geht es am nördlichen Ufer des Sees nach Lindau, nach Friedrichshafen, hinein ins Heimatland des Olympiers, hinauf zu dem Hohenzollernzipfel und dann ins Land der Bayern, wohin schon manches Brieflein gewandert an Knilling, den geistvolle» Methodiker. Ein schöner Tranm! So war es mir, als ich die Karte weggelegt und die Zeit verteilt hatte. Wird er wohl mich Wirklichkeit werden? Wir sind so mißtrauisch, wenn ein schönes Bild an uns vorüberschwebt, weil wir zu oft Enttäuschungen erlebten und die Erscheinung für eine Fata Mvrgana halten. Ach, der Reiche, dem alles in Erfüllung geht, was als Wunsch kaum geboren ward, schickt dem Bilde keine Zweifel nach; er kann es ja ohneweiters als Wirklichkeit vor sich ausgebreitet sehen. Aber wir, die Kinder armer Eltern, wir, die wir unter mancherlei Püffen des Schicksals endlich eine Staffel erklommen haben, von der aus wir den Blick in die Ferne senden können, wir sind zage, wir glauben so schwer au Möglichkeiten, weil uns im Verlaufe des Ringens fast alles unmöglich war. Wo ist aber in den zwei Fällen der höhere Genuß, wenn die Sehnsucht ihr Ziel erreicht hat? Fühlten die Reichen nur den zehnten Teil von dem, was uns durchströmt, wenn der Wanderstab ein Fleckchen Erde berührt, das die Phantasie bisher zanbrisch gestaltet, so würden sie glückliche Menschen sein, Menschen mit srendenstrahlendein Gesichte. Wie sitzen sie indes so mürrisch beim Table d' hole, umschwirrt von befrackten Kellnern, gedrückt in die lange Reihe bunter Gäste, geschnürt in die Regeln der Etikette! Sie schlürfen und lugen und mucksen sich nicht. Draußen lacht der blaue Himmel, draußen liegt das herrliche Land. Was ist das für sie? Eisenbahngerassel, Essen und Trinken, Trinken und Essen, ein bißchen das Rüschen in diese Sammlung hinein, dann noch Bädecker etwas flüchtig beguckt, damit man daheim berichten könne, abends Kartenspiel und morgens Straßengewühl. Das ist Wanderfahrt bei ihnen. Re, meine Lieben, so werde ich nicht reisen. Bin ich einmal aus dem Karren, dann nehme ich den Knotenstock mir zum Begleiter und wandre und wandte von Schule zu Schule, von der Bürgerschule zur wohlgestalteten Stadtschule, in die vornehme Dorfschule hinein, zur Zweiklassigen, hinauf ins Dörfle, wo nur ein Mann die Bildung nährt, und schließlich zur Schule des Älplers, zur einsamen Notschule. Komm mit, lieber Leser, du wirst Gottes schöne Welt bewundern, manch ein Lebensschicksal sehen; treue Freunde werden dich willkommen heißen, werden dir einen Schatz von Erfahrungen in die Tasche stecken; wie ein Wellengang werden die Gefühle wogen: Bald wird ein blendender Strahl in deine Seele blitzen, bald sich eine düstere Wolke auf dein Haupt senken! Was auch komme, du wirst des einen dir bewußt: Bin viel gewandert durch fremde Lande, Hab viel gelernt, viel erfahren. Run kehr' ich heim und will es in meiner Arbeitsstube erproben. Und ehe ich zum Schalter trete und nun, da der schöne Traum Wirklichkeit geworden und im Verlaufe von drei Jahren wieder zum Traume sich verdichtet hat, im geistigen Flug die Laude durcheile, wo ich mein Ränzel gefüllt, grüß ich Euch, Ihr Lieben, die den fremden Wandersmann so freundlich ausgenommen, die ihn mit inniger Freundschaft beglückt, und erzähle so recht nach Herzenslust von schönen, seligen Tagen. — (Fortsetzung folgt.) Hcruuigeber »»d manlroottllchet Sdjclftlciltr: Rudolf «. Peer,. — Druck von Joses Paullcek ln Sollschee. « jfnkiindigungstafel. « 1.) Sttfit bei Eichmann Mid Ko. in Arnau a. b. (S. (Besprechung 27.) — 2.) Kckul-uinnbliiirten bei Freylag und Berndl, Wien, VII/i Schottenfeldgasse 62. (Besprechung 11.) 3.) Zur Vorbereitung aus den Anlerrichl — das Vorbereitungsbuch von Pichler. (Be sprechung ö.) — 4.) Itadiergummi bei Günther Wagner in Wien. (Besprechung 10.) — 5.) Stufe von Leonhardi in Bodenbach durch den Zwischenhändler. (Besprechung 26.) -G.) IKfeiflifle von Hardtmulh in Budweis. (Besprechung 29.) — 7.) Als Lesestoff für die Kleinen — „Österreichs deutsche Jugend" in Reichenberg. (Besprechung 21.) — 8.) Aruck-forlen bei Pavlieek itt Gotljchee (Krain). 9.) Lebr- und Lernmittel vom Lehrerhausvereine in Linz a. d. D. 10.) Musikinstrumente von Trapp in Wildstein und Klier in Steingrub. (Besprechung 30.) — 11.) Methodische Rüstung mit Mohaupts Schriften. - - 12.) Darben bei Schoenseld in Düsseldorf. 14 Tage zur Probe sende ich an jeden Herrn Lehrer meine in Künstlerkreisee rühmlichst bekannten Spezialitäten: Streichinstrumente, Zithern und Guitarren von unübertroffener Güte und Prcis-würdigkeit. Empfehle gute Violinen zu K 5, ti, 8, 10, 12 und höher. Gute Violinen mit starkem Ton, Bogen, gefüttertem Holzetui, Reservesaiten, Stimmpfeife, Dämpfer, Kolophonium und Violinschule franko. K 15 bis 20. Feine Orchester-Violinen samt Zugehör, besser, K 25 bis 30. 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Kluge Sparsamkeit ermöglicht es wohl jedem Lehrer, allmonatlich kleine Betrage zu erübrigen, diese Beträge im Wege des gewöhnlichen Sparsns angesammelt werden indes kaum in die N)age fallen, wenn es sich darum handelt, die Existenz der des Ernährers beraubten Familie zu verbessern; sie werden zur Versorgung der Familie insbesondere dann nicht ausreichen, wenn vorzeitiger Tod dem Sparen allzufrüh ein Ende setzt. In der Lebensversicherung dagegen genügen selbst Kleine Einlagen zur unbedingten Sicherstellung von Kapitalien, welche den Hinterbliebenen die Lebensführung in der früher gewohnten Weise ermöglichen. Nur K 4*56 monatlich hat beispielsweise ein 55jähriger Lehrer an Prämie beim Ersten allgemeinen Beamtenvereine für ein — Kapital von K 2000 zu entrichten, welches sofort nach dem wann immer eintretenden Tode des Versicherten, spätestens wenn dieser das 85. Lebensjahr vollendet hat, zur Auszahlung gelangt. 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