^» / / ^ Zas Msthum und dic Diözese Aavanl. !. Thtil. Das Bisihunl, dao Donilapilcl mid dic Dclauatc: Marburg, Mahrcnlicrg, Iarinn, Tt. ^'couhard in W. B., iliitsch und Zii'llN'i;. !Hrichicnrn lUo Bl,'!<)al'l,' ;iüii Vavank'r Schl'ülalioüiüc !i<«l!iss dci> ss. B. Vnl'anl. ^)ldi!!niia!cl<. Dliicl dcr Xasu>I»ll li.'zllnl'nil i» Marlnir«). l^ 136 61/, III Inhalt. Das Äisth. Lavant: Grilndnnci n. s. w. V. Das Lav. Domlapitrl: XV. Marburst: Dclanal !, 3'.». Dom- '»id Sladipsar« 1, 523. ,^ir chcn ii. Kapellen «, 5)27. .Aöstrr 11, 5^0. Äclirsicirn 15, 54«. Sladlftfarrcr ii», 557. Pfarrftsriindr 25. 5>, 5«l!. „ Sl, Martin I>. W. (!!>,',-5!N. „ St. Barbara b. M. 72, 5i)!l. „ St. MlNWrcth a. d. Pcsjiiiz 74, 594. Mahrcnbtra.: Dclanat 7i), 5W. Psarrc 7!), 5Nli. Fraurnstift !)2, 5W. Pf. St, Simon ii. I. in Pcrnizcn 10l), «00. Lol. St. Iatol, i. d. Soliot N0, 001. Hohrnmailll)!'!!: Pfarrc 1l4, <>02. Kloster 122, «03. l'ol. Sl. Äarllil'lomn in Nolhwcin 124, «03. 1!«!»«»il<-. Pfarrc 12«, «03. ssrrsci,: Pfarrc 133. «07. Lot. Sl. Oswald im D. 137, «07. Iarinss: Dslanat n. Pfarrc 130, «07. Pf. St, Ialoli in W, V. 153, «W. „ St, Äcqydrn in W. V l57. Lot. llnl. Sl. .kuncqnnd 1«2, «09. Wiifchcin: Pfarrc 1«5, W!). Pj. St. Olora. a. d. Pcßniz 17«, «10. St. Leouhnrd in W. V.: Dclanat u. Pmrrr 183, «10. Sprin ger-Sctlc 194, 001, «10. 2* IV Pf. St, Georg tu W. V, 210, hl. Drcifallicsicit in W. V. 218. St. Anna am äl'ricchenbcra.c 232. Maria Schnee in Wölliiiss 236. St. Vcncoittcn 240, (ill. ;nr hl. Maria in Nca.ail'255, 614. St. Rnprccht in W. V. 202. St. Wolfssana. b. V. n. T. 270. Kütslh: Dctanat n. Pfarre 275, 014. Euangcl. Sialion in Win- dciian lill). Pf. St. Jakob in l^inliach ^41. Rast: Pfarre 3<;4. Lehranstalt .'i87. Pf.-St. Lorcn;en i. d, Wlistc 3i!0. Lot, ^>ir hl. Maria i. d. Wüste 417. Faal 427. Pf. St. Lorcnzcn a, Dranfcldc 4?!). „ ;»r l,s. Maria in Ncnstift 4!»1. „ St. Iohaiü, a. Dranfcldc 521. '.»iachtriissc uild Vcrichti.qmlzicn 5,23. V Kriindung des Mstymus savant. Was Visthnm savant wnrdc iin Jahre 1228 mit dem bischöflichen Sitze zu St. Audrä ini ^avautthalc ^ärntcns vom Erzbischofc zu Salzburg, Eberhard II. gc-grnndct. Dcr Stiftbricf hat das Datum: ^^uu« ad iucitt'uatioiiL Domini inile^imo (Ü^XXVIII. iulliclioiio piima. vawm 8u.I/odui^ VI. Icius Nast i)0ntjiic'nt!^ no«tri XXVIII." Papst Hmwrinö III. hattc dazu bcvcils im Iahrc 1225 scinc EilnMinMg gcgcbcu. Rmuisch-dcutschcr iiaiscr war damalö Friedrich 1l. aus dcm Hause der Hohcustaufen. Dcr Name des neuen Vistliumcö wird vou Eiuigcu vom Lavant-Thalc, in wclchcm St. Andrä liegt, welches aber gewiß nnr vmu Flußc ^avaut s» heißt, hergeleitet; von Anderen vom Ortc, eigentlich v^m Schloße, oder von der Burg „Lavant", von welcher dann auch die daran angebaute Ortschaft (daS hcutigc St. Andrä) dcn Namcn ^avaut (in dcn altcu Urkunden: „in Laveut") erhalten haben soll. Für diese letztere Bchanp-tllng inag freilich wohl die Analogie anderer Bisthnmcr, z. A. Scckau, Gurt, sprechen, welche anch von cincm Ortc so benannt wnrdcn; doch stehen dcr crstcrcn An« nahntc gewiß nicht nnr tcinc nubcsicgbarcn Vcdcntcn entgegen, sondern sie scheint uns dic richtigere, wcil ganz natürliche zu scin. — Der Umfang dcr Diöccsc Lavant war anfänglich ein sehr bcschräntlcr. Dicsclbc nmfaßlc nur ciuigc wenigen Pfarren in tarnten nnd Stcicrmark, nnd war so libel arrondirt, daß die zunächst bei St. Andrä gelegenen Pfarren sich schon außerhalb ihrcs Acrcichcö bc- VI fanden. In der Urtnnde Eberhards II. cldo. I^i i^^oi nnuo Omnim l 244 srenovirt vom Salzbnrger Erzbischofc Friedrich II. äw. ^ai/dui-^i läu« ^jli'Ni« 1280) werden nnr folgende Pfarren (Scclsorgöstationcn) als znr Diöcesc La-vailt gehörig anfgefiihrt: In tarnten.- St. Andrä nnd ^a-vamiind mit ihren Kapellen, nnd Unterdranbnrg; inStcicr-mart abcr: Ncmschnit, St. Florian (an der Vasinitz) niit ihren Kapellen; ferner die Kapellen: St. Peter bei ^indcn-bcrg, St. Niartin im Snlmthalc sbcidc jctzt Pfarren) nnd Snsfenteller. Unter dem Fürstbischöfe Franz von Stadion s1li73— 1407) wnrdc eine qcnane Beschreibung der damaligen Diözese Lavant vurgcnonuncn, welche wir hier folgen lassen. Zie ^5lwanter Ziözese zu Onde des 17. Zaljr-Hundertes. Tas Archidiatonllt St. Andrä im Lavmttthale. 1. Dic Kat h c dral - K i r ch c S t. A nd r ä mit ihren Filialtirchen: I. St. Johann in „1^')I1l^^ 2. St. Georgen in Lam (nil I^lmm), ^. St. Oswald in „Schön-bcg", 4. St. Margarethen in „8o!lriotor" (nid (iroti), 5. St. Florian nnd St. Pantraz in Kolniz, (>. St. Ja-tob, 7. St. Philipp nnd St. Jakob, «. St. Martin m Fischering. Bogt dieser Filialtirchen ist der Propst uon St. Andrä. 2. DicPfarrtir ch cznr h l. M a ria i n N o-jach mit der Noscnkranz-Kaftellc. Präsentator: der Propst l.ion St. Andrä; Bogt: der Abt zn St. Panl von Seite der Beste Nabcnstain. Hiczn gehörten die Filialtirchcn: 1. St. Johann nnd St. Panl, 2. St. Ulrich bei Moscrn, 3. St. ^orcn- VII zcil in „Gcrmcrstorff", 4. St. Sebastian in Sibcndma., wclchc 4 Kirchen mttcr dcr Vogtci des Salzburgcr Erzbi-schofcö stehen, mid 5). St. Urban in Nadcben unter der Boqtci des Herrn Sanrcr. .). Pfarre St. Georgen untcriu Stein. Prnscutator: der Abt von St. Paul; H>ogt-' dcr Salz-bnrger Erzbischof. Filialtirche St. Katharina in Stein. Pogt: dcr Salzb. Erz bisch of. 4. Pfarre St. Martin in dcr Gran itz (v tFluäuici) mit dcr Filialtirchc znr hl. Maria in Pu-striz (v ^Iji«tl'ioi). Präs. nnd Vogt.- der Abt von St. Panl. :">. P f a r r c z n r h l. M aria in „V a n c n m indt" (I^uduä) mit dcn Tochtcrlirchcn: 1. St. Johann Bapt. iinMarltc, ^. St. Jakob unterm Nabcnstcin,:'». St.Vamb-recht, 4. St. Magdalena, l>. St. Marwö in Ettcndorf, 6. St. VorcnM, 7. hl. Kren; in „Amcrstorff", 8. St. Oswald bei St. Panl, l). St. Assnc^ in Unterbcrgcn, 1(1. St. Pantraz in Wnndcrstätten. Prns. und Vogt: der F. Bischof von Lavant. 6. Dic Propstci- nud Collcgiat-Kirche S t. I o h a n n (5 v. i u ll u tcrdra u b u r g, mit den Filialen: 1. Coovcratnr St. Johann am Kyenbcra, (nn, (i^> »trici), 2. hl. (^cist am ^yenberg, 3. St. Veonhard in Bitsch, 4. St. Vc/t iiu Aiarltc, 5. St. Sebastian nnlcr Dran-bürg nnd tt. St. Helena in Bcllita (V^jliu.). Präs. nud Bogt: dcr F. Bischof von Lavant. .7. PfarrcSt. Johann Bapt. ant Pryg-gcl sni^ in<)«tiö«i) n^ (inrjiiini), iilcorporirt znr Prop-stci Nntcr-Dranburg.') Präs.: dcr F. Bischof von ^avaut; ') Vrrlichen ^nirdc dilsc Psarrc vom F. V. Lorcuz Lcoiih. <"ö<< dc», Äarlhl, Bcncditl, vom F. B. Max Gandolf dem I»l). Äapt von Dorüpcrss und vom F. V. Franz Caspar dem Baron Gnidoliald von Platz. VII! Vogt: dcr Graf Kcfftnhiillcr als Inhaber dcr Beste „ho-chcn Osterwitz." Filialen: 1. die Cooftcratur St. Michael in Gaßc-ring (ua .i<27<6li), Vogt: dcr (Murker Propst als Besitzer dcr Beste Mousbcrg. ^. St. Gertraud am Polling, 3. St. Diunys in dcr Siclcsscn (^oloxuo), 4. St. Magdalcna in dcr Fricßlizcu, 5. St. ^orcuzeu ob St. Johannes, 0. St. Ulrich am St. Johannes-Berge, 7. St. Andrä am St. Iohanucs-Bcrgc, 8. St. Gregor an dcr Gurggeu (na Xrki) nnd 9. St. Pcicr. Bogt dieser Kirchen ist der Inhaber von Hoch-Ostcrvitz. 8. Pfarre St. Margarethen auf der Mau th. Präs. und Bogt: der F. Bischof von Lauant. Filialen: 1. St. Peter, 2. St. Johann nntcr Mau^ then, 3. St. Primus nud St. Fclieian nnd 4. St. Äarthclmä. Das Augustincr - Ercmitcn - Klostcr an dcr Manth. Das Klostcr dcr Do minikancrincn zu Mahrnberg. Bogt: dcr Landeöfttrst. 0. Pfarre St. Michael iu Mahrnbcrg. Filialen: 1. St. Martin in dcr Vgartcn, 2. St. Acgidcn ob Frcysing, 3. St. ^conhard in dcr Ebene, 4. das Bitariat St. Simon und St. Indaö in dcr Pcrnitzcn, 5. St. Jakob in dcr Soboth, 0. dic ncnc, tonsckrirtc 5Nrchc St. ^c-onhard in dcr Soboth. Präs. nnd Vogt dicscr Kirchen ist dcr F. Bischof von Lcwaut. 7. Die im Baue bcgriffcnc Kirche hl. Drciköuig anf dcnt niedern Radl. Das Vogtci-rccht hat die Prioriu von Viahrnbcrg. 1(1. Pfarre znr hl. Maria iu dcr Frcsscn init dcr Filiale St. Oswald in „Trabaldt." Präs. und Bogt: dcrAbt oon St. Paul. 11. PfarrcSt. Gcorg am Ncms ch n i g. Filialen: 1. St. si'atharina in dcr Kapcll nnd 2. St. Pan- IX kraz in dcr Hohe dcs Nemschnig. Präs. und Vogt: dcr Abt don St. Paul. DaS Couimissariat St. Florian. 12. Pfarre St. Florian mit dcr Filiale St. Ulrich.') Präs. nnd Bogt: dcr ?av. F. Bischof. 13. Pfarre S t. I o h a n n Ä apt. i n „Schwambcrg." Präs. und Bogt: dcr Laudcsfnrst. Filialen: 1. St. Anna am Berge («u>n«, mouwm) und 2. die Schlosikauellc St. Josef in Schwambcrg. Bogt: dcr Graf von Sanran als Besitzer dcs Schloßet Schwant^ bcrg. 14. Pfarre St. Acgydcnin „Holnegg." Filialen: 1. St. Wolfgang am Berge. Präs. nnd Vogt dieser beiden Kirchen ist dcr Graf von Sanrau als Inhaber dcr Vcste Holnegg. i^. das Vitariat Allerheiligen in ^ands-bcrg. Präs.: der'^'av. F.Bischof; Vogt: der Er;bischof von Snlzbnrg seitens des Schlohcs ^andsbcrg. 1l>. Pfarre zur hl. Maria in der „Oster« wiz." Präs.: dcr Lav. F. Bischof; Vogt: dcr Salzburgcr Erzb. seitens dcö SchloßeS ^andödcrg. Filiale: St. Nikolaus in dcr Trähntcn. 16. Pfarre St. Jakob iu Frey la not. Präs. nnd Vogt: dcr Admontcr Abt seitens dcr Proftstci St. Martin bci Oraz. Filiale: St. Osmald. 17. Pfarre St. Bnrthclm ä in „Gambs." Präs.: dcr Lav. F. Bischof; Vogt: dcr Graf von Wildcn-stcin als Inhaber dcr Vcstc „Wilvach." 18. Pfarre St. Andrn in Sausall (Sucs-scntcllcr, 8u«o!.i). Präs. und Vogt: frnhcr dcr Herr von Glcinitz, nnn der Herr Adel seitens dcr Vcstc Waltschach. ') Die Pfarre St. Florian wurde vom Papste Gregor XI. mit Äullc (Iclu. 25 Mllr; 1!l?:l dcm Tische drs Lav. Vischofcs ciüvcrlcibt. X 19. Pfarre St. M i ch a c l i u G l c i n st c t t c n. Präs. und Vogt: dcr ^au. F. Bischof. Filialen: I. St. Martin im Sulmthalc, Bogt: dcr Graf oon Sauran scitcns dcr Bcstc Schwambcrg. 2. St. Gcorsscn in Gcrcith. 20. Pfarrc St. Bc i t in „A ltcn m a r t h." Präs.: dcr Lav. F. Bischof; Bogt: dcr Graf von «Miö-waldt scitcnö dcr Bcstc Purchstall. Filiale: St. Katharina in dcr Wicl (li^In,). Bogt: dcr Graf lion Sanran scitcus dcr Bcstc Schniambcrg. 21. P farrc St. Pctcr im Snlmthalc. Präs. und Bogt: friihcr dcr Hcrr von Glcini^, jctzt dcr Hcrr Adcl scitcns dcö Dommimnö Wipftclschach. Bci nachl'cnauntcn Pfarrlirchcn hat dcr F. Bischof von Lavant das Institutions- odcr Consirinations ^ccchl,: Schmanbcni, St. Pctcr, Holcncl, Altcilinarlt, St. Martin, Nlichcldorf sGlcinstättcn), St. Andrä in Sncsscntcl-lcrn, St. Florian, Gambs, Frcylaudt, Ostcrwi«), Marn-ücrg, Äclltta, ^aucnlnimdt, Nauibsnit. St. Gcor^cu un-tcrm Stcin, Trabcrg, Frcscn, St. Martin in Grcouit, Schuflarn (Schicsiing) nnd Prayttuct.') Da« (5ollationö-^)rccht hat dcr Vav. F. Bischof bci den ^irchcu: „zur hl. Maria l>ci ^ccninartt (Graslnft), St. Vc't bci Altcnhaw<<, St. Ätargarcth bci Silbcrpcrg, St. Pclcr bci Rcyhcnfclö, St. Äiartnö in Wolfopcrg, St. Ägiden in Schuflarn, St. Nitolanö in Praitcnc^f, St. Andrä in Tcus;cncnt, nn ^avaittthalc bci St. Johann, St. Äl'aria. St. Margarcth und St. Äcichacl, dann St. Stcfan bci Fricsach, St. Bcit iu dcr Gc^cnd, St. Maria in IarinH nnd St. Barthclnlä in stauten."") Bci dicscr Bcgrcnzunl; vcrblicb c»? bi(< zur Diöcc-sanrcgnlirung im Iahrc 1786. ') l'au. Ord. Arch. Prololull anc« dcm 17. Jahrh. 2) übcndort. XI Ueber andere Pfarren Nnterkärntcus übten die Bischöfe von Lcwcntt unr als „salzburgischc" Gcncralvitärc die kirchliche Jurisdiktion ans. Diöccsanrc gulirnu g. Durch die erwähnte, unter Papst Piuö VI. und Baiser. Josef II. vorgeuommeuc ^ceguliruug erhielt die Diöeesc ^avaut iil Zürnten den vormaligen Völkcrlnarktcr .^rcis, d. i. den südöstlichen Theil.^ärutens niit den li Dekanaten: St. Veouhard, Wolfsberg nnd St. Audrä iin ^avauttdale, dann Böllermarkt, Ebcrndorf nnd Bleibura; und den ehemaligen Cillierkreis in Nntersteiermark, init den 141 Dekanaten: AltenillarN, Drachcuburli, Cilli, Frasilau, j Guuolü;, St. Mnrein, Nenlirchcn, Oberbnrss, Nohitsch, ^ Saldenhofeu, Stalin, Tüffer, Videin nild Viudisch-Feistriz. '' Ein noch wichtigerer Abschnitt in der Geschichte des Biöthnmcö ^avant trat ein nnt dcr Ueberlragung des bischöflichen Si^ec< von S5. Andrä nach Äl'arbnrg nud der daunt in Verbindung stehenden nenen Diöeesen Arrondi-ruug iu Steieruiark uud ^ärnleu. ')iach längeren Berhandlnngen niit deui h. apostoli-scheu Stuhle, dereu Abschluß iusbesoudcre dem hochwnr-digsten Älctroftoliten. Fiirsterzbischofe von Salzburg, Ma-rinnlian Josef vou Taruoezy zu verdanken, erschien über , Auftrag Seiner päpstlicheu Heiligkeit Piuö IX. da« Detrct der i). s>oui;>^uti(, ct<»i!il,Iil)U8 uo^<»tii^ pi'kojx»-«iw, clclo. ^l'oni, 20. Mai 1857, dessen wesentlicher Inhalt folgender ist: Die Kirche zu St. Andrä in tarnten hört ans Kathedrale ;n sein, nnd ist fortan nur Pfarrkirche. Ihr biö-^ herigcö ^inlonimeu bleibt ihr gewahrt. Au ihrer Statt wird die bisherige Stadtpfarrtirche St. Iohauu Baptist zn Aiarburg zur ^athcdraltirchc erhoben, und ist fortan Mar-bnrg die ordentliche Residenz dc« Bischofes, der den Titel XII von „La van t" bcibchält, nnd sciues Doinkapitcls. Dic-scm Kapitel hat künftig auch dcr jcwciligc^tcttor (Pfarrer) an dcr Kathcdrall'irche als ordentliches Mitglied — übrigens mit den Bczügcn seiner Pfarrpräbcndc — anzugchö-rcn u. s. w. Zum Exekutor dieses Dekretes nnd dcr Diöccsenrcgu-lirung wilrdc dcr päpstliche Nuntius ani t. t. Hofe zn Wien, ^nt«u äo I^uoll,, Erzbifchof vou ^ai8U8 i. s,., mit dcr Befugnis; ernannt, dcn Hochwürdigstcn Fürstcrzbischof von Salzburg snbdclcgircn zn können. Al'it a. H. Entschließung vom 26. Oktober !8ii? rrtheilten Se. t. k. Apostolische Majestät Franz Josef 1. nachstehenden Anträgen des genannten Herrn Fiirstcrz-bischofcö die (henchmigimg: u. Das Aisthnm ^cobcn swclchcs 1786 nntcr Baiser Joseph II. errichtet; aber seit dem Tode des einzigen Bischofes Alexander Graf Engel zn Wagrcin (22. Febrnar 1800) fortwährend vom Fürstbischöfe von Scckan administrirt worden war) aufzuheben, nnd dcr Diöccsc Scckan einzuverleiben; d. dcr Diöccsc Scckan die Nrcisc Oraz nnd Ärnck, o. dcr Diöccsc Lavant dcn Marbnrgcrtrcis und ä. dcr Diöccsc Ourk gauz 5iärutcn znznwciscn; dann o. dcn bischöflichen Sitz von St. Andrä nach Marbnrg zn übertragen. Dic päpstliche Bestätigung hierüber hat das Datum VI. c^I. Decoml),'. I85< Mit 1. Inni 1859 ging die Pastorirnng des bisherigen ^avantcrauthcilcs iu Kärntcn an dcn Fürstbischof von Gurt, nnd dic Pastorirung dcs dem Äisthumc ^avaut zugesprochenen ncncu Antheiles von Untcrstcicrmart mit I. September d. I. von Sccknu au ^avaut über; von welchem Tage an anch die Diöccsc Lcobcn als suftprimirt nnd der Diöccsc Scckan definitiv einverleibt augcschcu wurde. Am 4. September 185!) hielt dcr hochwürdigstc XIII Fürstbischof von Lavant, Anton Martin Slomschct, seinen feierlichen Einzig in dic nenc Kathedrale,;n Marburg. Die Diöeesc savant umfaßt mm 24Dclanalc inUn-tcrstcicrmart mit einer Aevöllcrung von 447.000 Seelen. Friihcr wnrdcn die Priesterstands-^tandidaten von Lavant gemeinschaftlich mit jenen von (^nrt im Alnmnate zn ^la-gcnfnrt herangebildet; seit dem Jahre 1850/51 bestand für jcnc ans dem vierten theologischen Jahrgange ein Lchrknrö zn St. Nndrä; mit der Üebertragnng dec« Bis-thumösihc^ nach Marbnrg wnrdc aber die Errichtung einer tomvletcn theologischen Lehranstalt nnd eineS eigenen Diö-cesan Alumnates ebendaselbst ermöglichet, mid dadnrch einciu langen, tiefgefiihlten -Bedürfnisse abgeholfen. Daö itnabcnscnlinar für dic Diöeese (Äl'arimiliannm Vietorinllm), ^n Stande gebracht dnrch Beiträge nnd Legate des Dio'ccsantlcrnö, befand sich zn Cilli. 1.^71 wnrdc die Uebcrlragnng deosclben nach Alarbnrg volirt nnd sohin dasselbe iil Cilli aufgelöst. Peiljenftlge der Vischöft von ^avant^) 1. Ulrich I. 122,-4—1^57 2), ^. Otto 12.'^ biö 12<'»5) ''), )i. Mmcrich Grafcndurfcr 1265—1207 ">), ') (5iuc auofnhrllchc ("cschichlr der Lavantcr Bischöfe hat geschrieben Or. .Narlmaiül Taii^l »»lev dem Titel: „Reihe der Vi-schüfc von Vavnul", ssednickt i„ Alasseüsürt ^«41. ^Früher lau» sein Tod „icht aussesehl werden (siehe Milthci-lunssen dco historischen Vereinet« filr Sleierniart, '^. Heft, Seite 2N n. s. w,) ^) I» welchem Jahre er srciwilliss abtrat oder starb. Er lommt nrlündlich >inr nt« ^I^!''»:^!^" vor. ^on dein i» frilheren Schemati^nie» nld der Zweüe ansiesiihrlen Bischc'je .^arl(^vic' sachcr, a,n1> Freysin^er) ist so ui/l nue »ich!»? bclan»!, »veohalb er wohl »ich! der (^ejchichlr a»a,ehürl. In einer Ilrlnndc von» Jahre ^av(!n«i:>,,' I^><>:i!!^". «.Siehe odissr Hiiüheilnn^en.) ) (5r war früher Alil ded ^isterzicnjcrSlillcij Rein. XIV 4. Hcrbord 1208—1275, 5). Gerhard von Ensthal 1275—1284'), 0. Conrad I. vonVonstorf n. Prcilenfnrt 1284—12!)1 "), 7. Heinrich I. von Hans 12!)1 bis 1208, 8. Wnlfuig 12'.»8—1W4'), 9. Werner 1:'.05 bis 1Z17, 10. Dietrich Nolfhancr, tommt in Urlnilden dcr crste als Fiirst-Aischof vor, 1318—13!l2, 11. Heinrich II. 1333—1338, 12. Heinrich III. toniint in Urtnndcn ebenfalls als Fiirst-Bischof vor, 13 »2-1350, 1"». Pc^ tcr I. 1357 — 1302, 14. Heinrich IV. .^rapf 13l',3 bis 1388, 15. kionrad II. Torcr von Törlein 1)!!)! bis 1408, 1«. Ulrich II. 140li—1411, 17. Wolfhard von Ehrcnfcls 1411—1421, 18. Friedrich Theis von Thc-sigcn 1^22—1424, 1!). ^orenz von ^ichtcnber^ (das 1. Mal) 1424—14:;4, 2t). Hermann von (^nas 14:i4l,is 14:;8, 21. Lorenz von ^>chtenbcrg(znin 2. Äl'al) l4.">8 bis 1444, 22. Theobald Schweinbcck (von diesem angefangen hatten alle folgenden Bischöfe den Fiirstentitcl) 144t)—i,M;, 2-i. Nndolf von ^tndiöheun 140);—14U8, 24. Johann I. von Nott 1408—1'!82, 25. Geor^ I., erwählt 1482—.....20. Ührhard Pannigartner 1187 bis 1508, 27. Lconhard I. Pcwcrl 1508—15^;, 28. Philipp I. Nenner') 15:!:;—1555, 2l). Martin Hertnlcs ') Früher Abt vo>, St. Panl im Lauantlhalc. ") In wclchciu Jahre er Vrzliischof von Sal^lxir^ nnirdc. ") „Au« dcm Ocjchlcchlr der Freiherren von Stiibcchcrg. („I^wi->VIv!»^«<',i:ll:i'»n« aber Äischos uon Aamberq.) ^) i?ant im Archive deö Bi«th!unci< Lauanl vorsiefnndener Urliiilde hat F, Aifchof Lconhard am 2. September 15>!1. Leopold I. Anton Ehclcntcr, Freiherr von Firmian 1718—1724, 40. Josef 1. Oswald, Graf von Attcnis 172-1—1744, 41. Bi^ilins Angnstin Maria, Freiherr von Firminn 1744—175:'», 12. Johann III. Baptist, Graf von Thnrn Valsassina 1754—1762, 4!l. Joseph II. Franz Antun, Graf von Anerspcra. 176:;—1772, 44. Peter II. Vigilinö, Graf von Thnn, erwählt 1773, 45. Franz II. ,^'av., Graf von Brenner 1773 l'iö 1777, 46. Binzenz Joseph. Graf von Schratlenlmch, das 1. Mal 1777 —17W, 47. Gandulf Ernest, Grnf von zinenl'nrg 1790—1793, 48. Äinzenz Josef, Fnrst von Schrattcnbach, das 2. Mal 17<>5—1800, 49. Leopold II. Maximilian, Graf Firminn 180^)—1822, 50. I^naz Franz Zmimcrmann 1824 — 1843, 51. Franz Xav. ^tllttnar 1843—1846, 52. Anton Martin Slom-schct 1846—1862, 53. Jakob Maximilian Stcpischnca.a. 1862. Zas Zomkapitel von savant. DaS Lavantthal mit 'St. Andra qcliiirtc anfänqlich zum Biöthumc Tibnrnia, auf dem ^nrnfeldc in der Nnhc nannte Metropolit den resissnirlen F. Bischof i'eo„I)ari l. bevoll' mächlilict, den ncuernannteu F. Vi>choj Philipp zu consccrnen. XVI von Spital in Obcrtärntcn gelegen. Nach dcr Zerstörnng von Tibnrnia dilrch die damals lwch heidnischen Slaven sain Anfange dcs 7. Iahrhnndcrtcs) verging beinahe ciil Jahrhundert, bis das Christcnthmn in >tarantanien wieder -^ nnd zwar von Salzburg ans — eingeführt wnrdc/ wo die nachmaligen Herzog' Earast nnd Chctnmar ihre christliche Erzichnng gcnoßen hatten. Im Iahrc 861 mich zn St. Andra bereits cine (Kirche) Kapelle gestanden haben. Der Stifter des Äis-thnmcs savant, (5rzbischof übcrhard II., l^riindete dasrldst mit ^ewillignng deö Papstes Innocenz N I. nnd des Baisers Friedrich II, an, W. Angnst 1212 — also beinahe 16 Iahrc friihcr als das Biöthnm — cin Collcliiatsstift fiir rcl^nlirtc Chorherren (Oiluoni'ei i'o^u1:»,'o« «luicti vV»i;u-«tim). Dieses Ä)orhcrrcnstift war zn^lcich das D omstift des Bischofes von savant. Der jeweilige Propst bekleidete das Amt dcs Archidiatons in der ^avaitter Diücese. Das Stift war in seinen Bermögcnsvcrhällnisscn so sehr hcrabgct'ommcn, daß nach dem am 10. Inni 1?l)8 erfolgten Tode des Pröpsten Franz (heorg Mesmer zn teincr ncncn Wahl mehr geschritten wurde, nnd das Stift, dessen noch übrige Besil.mngcn der lärnlncrischc Neligwnsfond ciil;og, faktisch anfhörte, doch nm nach nichrcrcn Iahrcn in anderer Gestalt wieder zn erstehen — nämlich als set nlärcs Domkapitel von Vavant. Denn anf die Aitte des Fiirstbischofcs Ignaz Franz Zimcrmmann bewilligten Scinc k. t. Apost. Äiaicstät Franz I., mit a. H. Entschließung vom 10. April I.^'i, cin einstweiliges Domkapitel, bestehend ans einem Dompropste nnd drei Domherren, denen ihr (behalt ans dem Neligionsfondc angewiesen wnrdc, nnd sechs Ehrcndomherrcn. Ueber Einschreiten dcs hochwnrdigslcn Fürstbischofes Franz Xaver Knttnar, der aber noch vor der Intimation der a. h. Erledigung starb s.^. März 184li), bestininttc Scinc t. k. Apost. Majestät Ferdinand I. mit a. h. Ent- xvn schlicsillnq dmn Z, Min-z184s'>, dasidas.Dmnlapitcl vmi La-l'Mll liiiiftis, z:i lu'stchcu habc a»ö rinciil infittirlcll Dow' Prcipstc, cmcin ittfillirlcnDowdcchalitc und vin'Dowhl'rrl'ü. Ncbstdriil wnrdc dil' Anslcllu»^ zwric-r ^'horvitärc mid Mcicr ^hm-alistcn dmulliqct. Dil! Zchl dcr Ehrcndo»!' hcrrcn blicl, dic frühnc. Das su vcrl'ollständiglc Domlapitcl voil ^avanl cr .hiclt die tan onischc Iustitiltioil, wolchc l'i<llc, durch dim Cardiüai, Fiirftcrzdischos l'oil Salzbin-^, ssrk'dvich stiirst ,;» Schwarz»ln'r^, iniltc'l« Urlunde cläo. l^. Miiv,; l«!7. Zum (md Pf.nvcr ,;» Tnixach, Dr. Von'n,^ Ncllmich, l'l'stcllt, N'clchn' sich scincö AüsMMü n»i ^0. Mai 1«4? cnllcdiatc. Zas Zonckapitel von ^5llvant. N l' i h r !l f o l g l.' dcr D u ,n ft r i) p st c: ') >l o 3 « n:, k I o h a u „ P ail <, lmifirnnri ain 18. April ltt25', gchm-br» a», 1i>. Scpll'inln'v I.^7. (>r war l^'l'^rcll zu WindischlMz an» 2l>. Iilni l 7:'>5i, dirnlc l7«)l bis 17.^5) al^ Kaplan, war vm, 17«-', ln^z IW.'l Pfarrer ail dcr danials ucn crrichtt'lcn ^icli^ M'Mt 5lapitcl ;n Nudulft^ werth, bildlich 5im»sis<»rial Dirclwr zu Sl. A»drä ini Lavanllhalc van 1.^»; biö 18^5. .. ') Die Ncih^isulssc drr frühen'» Süsl^pr^pstc »üd Archi^ °llllo!!li, drv ^it,' Vauaiil isl ii, Itamncimi Taiigclo „Rcihr "er Äischüsl' uuu ^nvaul" zu sindcn, d XVIII li'rioäi-l «ll Franz, vom 11. Februar 1835 bis zn seinem Tode, 24. Fcbrnar 1865. Geboren zn Kostrel-niz am 3. September 1788, ordiuirt am 18. September 1813, diente er als Kaplan zu Kostrciuiz von 1813 bis 1815, als bischöflicher Hoftaplan, nnd Konsistorial.Sctretär von 1815 bis 1826. 1'ilil Michael, invcstirt am 10. Dezember 1865, gestorben am 25. Jänner 1867. Geboren zn Unter-Küding (Ils'lNujli,) nächst (Mi am 2^1. September 1814, ordmirt am 4. August 18Z7, diente er alö ttaftlan zn St. Marein 18Z8, 18'^), zn Videm von 1839 bis 184.'j, zn Fraßlall 184Z, I84l, als Spi-ritual im Priestcrhanse zn illagenfnrt 1844 bis 1848, als Stadtpfarrcr zn Rann von 1848 bis 1852. Vo^riil Lorenz, Doktor der Theologie, invcstirt am 2A. Inli 1867, gestorben am 11. Dezember 1869. Geboren zn hl. Dreifaltigkeit in W. B. am 0. An-gnst 18(W, urdinirt am 27. Juli 18Z4, diente als Kaplan zn Marbnrg 1835 bis 1838, als Adjnnkt im Priestcrhanse zu Graz von 1838 bis 1843, als Cnrmcistcr in Pcttau vou 1843 bis 18^5, alö Pfarrer zu Klcinsonntag von 1845 bis 1,853, als Pfarrer uud Dechint zn St. Georgen an der Stamz von 1853 bis 1861. 8<>,-«i« Franz, investirt am 19. August 1870. Geboren zn Kapellen an der Sotl am 8. Fcbrnar 1818, ordim'rt am 29. Inli 1840, hat gedient alö Kaplan' zu Ncntirchcn 18'10 bis 1842, in Cilli 1842 bis 1847, alö Hanptschnldircktor nnd dcntschcr Prediger in Cilli 1847 nnd 18'18, alö Spiritual im Pricstcrhansc zu Klagcufurt 1848 biö 1852, dann als Stadtpfarrer zu Nauu bis 1855 und als Hanpt-pfarrer und Dechant zu Nohitsch von 1855 bis 1862. XIX Domdcchantc: ^ Ibrooilt Kaspar, invcstirt am 25. März 1847, gestorben am 13. August 1861. Geboren zn Ilopie bei Äleiburg am 18. Jänner 1788, ordinirt am 21. September 1815, dicnlc als Kaplan zu Ebcrn-dorf 1810, studirtc 1816, 1817 im höheren Prie^ ster-Äildungsinstitutc zn Wien, war 1817 nnd 1818 Kaplan zn Bleiburg, 1818 bis 1826 Spiritnal im vereinten Gnrter nnd ^avantcr Priestcrseminar zn Klagcnfnrt. ^lol>iäilik Ja lob, Doktor der Theologie, iiwestirt ant 2l. ^iovemd. 1861, dann als Fürstbischof von savant consirmirt anl 17. Jänner 1867>. kjkl Michael, vom 14. Mai 1863 biö 15. Dczcin licr 1865. ^<)«t,au.i Lvo« Josef, invcstirt am 11. Fcbrnar 1866, gestorben am 23. Dezember l866. lH^h^-cn zn St. Margarethen nnter Pettan am 12. Februar 1803, ordinirt am 1. Anglist 1830, diente als Kaplan zn Sanrilsch 1831 — 1833, zn Marburg als ' Kaplan und Enrmeistcr von 1833 bis 1849, als Pfarrer in der windischcn Vorstadtpfarrc in Marburg von 1849 bis 1859. 80röi5 Franz, vom 22. April 1867 bis 18. Angnst 1870. koimkn Franz, invcstirt am 27. Dezember 1870. Geboren zu Dolwvu, am 8. September 1812, ordinirt am 4. Angnst 1835, pnstorirtc als Kaplan in Ventsch von 1836 bis 1838, in Schönstem von 1838 bis 1840, zu St. Johann am Weinberge 1840, 1841, zn St. Martin bei W.-Graz 1841 bis 1843, in Prasibcrg von 1843 lns 1845, als Pfarrer zn Nätschach von 1845 bis 1853, zu XX Schönstem von 185:; bis 1855 mid zli Pischätz voll 1855 bis 1804. Wirkliche Do in Herrn. Xl-i^)Ht. Franz, vom 18. Juli 1825 bis 18. Mai 18.'>4. Geboren zu Ferlach in ^iärnthen am 25). März 1780, ordinirt am 15. Dezeinber 180.'i, pa-ftorirtc als Kaplan zn Wolfsbcr^ 18l)4, zn St. Martin bei W.-Graz «804, !805>, alö «nrat z» St. Florian in Uoliö 1805—1810, alö Pfarrer zn St. Gl!0r^cn nnk'r 'I^dur 1810—181i), war Diuzcsan-Schnlc-iiobcranfschcr ^ion 181!) ln'ö 1829, Gnbcrnialrath in (^raz von I8^l) lns 18^','j, Administrator nnd dann Pfarrcr zn St. Johann bei Un-tcr-Dranbnrg 1>l^.';—1845 nnd starb dann im Nnhchandc zn Untcr-Dranlmrss anl /U,. Vinrz 184!). ^rioärioil Franz, vom 0. Al'ärz 1820 biö 10. Fc-brnar 18.^5. ^.Idroolit Caspar, vom 2.'i. April 1820 biö 24. März 1847. ^uvaniii i: S i giömnnd, vom 11. Inni 18);4 bis 22. April I84.'j. Geboren zn .Ilunull l>ci Gonol'iz am 1. Mai 178!), ordinirl am 1!». September 181!), ftastorirte al« Kaplan zn Gonobiz l>!20 nnd 1821, in Cilli 1821 bi« 1825. in Praßber^ 1825 nnd 1820, war dann bischöflicher Hoflaplan nnd Konsistorial-Setrctär zn St. Andrä mm 1820 bis l8^4 und Schnlrcfen'nt von 182!» bis 18 !/>. Anl 2Z. April 184.'! wurde er als Hanplpfarrer von Tiiffer installirl, n»o er am 15. Jänner 1815 starb. l^ll,l!iili!( Simon, Dottor der Theologie, vom 4. November 1840 biö 0. Mai 1844. Geboren zn Werndorf sDokoi-la vu^) am !). September l!><>5, ordinirl am 7. September 1828, diente als itaplan XXI zu Saldcnhofcn 1828 und 182<», zu Stift Griffen 182'.» und 1830. Bon 1830 bis 1833 stndirtc cr am ^iintou^oum zu Wieu und dicutc dann von l833 bis 1840 als bischöflicher Hoftaplau nnd 5toilfistorial-Sclrctär zu St. Audrä. Am 30. März 1844 wurde cr zum Gubcruialrath iu ^aibach und am 17. Fcbruar 1855 zum Dompropst des Vaiba-chcr Domlaftitclö cruauut uud starb alö solcher iu ^aidach am 24. April 185)7. ttiumäuk Anton, vom 1. Oktober 1844 diö 22. April 184tt. Geboren am ttlum bei Ponill am 2!), 1840, als bischöf-lichcr Hoftaplail nnd itonsistorialSekretär zn St. Andrä von 1840 bis 1847. kl)2Mkn Josef, vom w. Jänner 1848 l'is 8. Dezember 1858. Geboren zn St. Martin bei .^rain-bnrg anl 1<). Jänner 1812, ordinirt am 4. Analst 18.')5, ftastorirtc er alö Kaplan z» St. Martin im Nuscnthalc 1835 nnd 18.'!«, zn St. Nnftrccht bei Tiisfer 18Zl;, in Vat 18^0 nnd 18/17, in Tnf-fcr von 18:i7 biö 184^? nnd als Pfarrer ill St. Ruprecht bei Tiiffcr von 1842 bis 1848; war seit 1858 Dechant nnd Hanptvfarrcr zn Oonobiz, Lav. ührcildomherr. Er starb am 12. Anglist 1874 zn ^l-clin nächst HohcnlM in Foljic eines Sprililsscö ans dem Waa.cn. II6 l-mHuHcinri ch, vom 27. Mai 1851 bis 14. Inli 1859. Geboren zn Klagenfnrt am 9. November 179'j, ordinirt am 14. Septeniber 1814, diente er in der Gnrter Diözese als Kaplan 1!; Jahre, dann von 1827 bis 184o als itonsistorial-Setre-tar, hierauf als Konsistorialrath nnd Kanzler zn Klaqcnfnrt nnd von 184A bis 1851 als Dechant nnd Stadtftsarrcr zn Giniind. 1859 wurde er Domherr des Gurtcr Domkapitels in Klagcnfnrt, wo er am 29. Jänner 1805 starb. ?iKI Michael, vom 1. Mai 1852 bis 14. Mai 1803. Vosnak Johann, Doktor der Theologie, vom 1. April 1859 bis 7. August 18tiZ. Gcborcu zu St. Martiu bei Schallet am 24. Juni 1819, ordinirt 'XXIII am 4. August 1842, dicutc als Kaplau zu Neukir^ cheu 1847, 1848, als Hauftlschuldirctlor uud deut-schcr Prediger iu (5illi Vou 1848 bio 1852, als Spiritual im Priesterhausc zu Klageufurt vou 1852 l'iö 185!). Scil 8. August 1803 iufulirler Propst, Dcchaut uud Hauptpfarrcr zu Peltau. ^ " «tuujnvo « Ioscf, vom 1>i. )iovcmbcr 185!) bis 11. Februar l,87. ^"'Lii: Frauz, vom 1. Mai 1802 l'is 21. April 1867. l^iiman Frauz, vom 1. März 1804 l,iö 20. Dc" zcmbcr 1870. ^tlic Mathias, Doktor «8. Oaunn. ^coio«. Ilom, iustituirt am 1. August 1804. M'liorcu zu St. Jakob iu W. Ä. aui 24. Februar 1810, ordimrt am 1. Augitst 1841, diente er als Kaplau zu St. George» au der Sticfiug 184/), als Präfclt im itua' bcuscmiuarc zu Oraz vou 1843 bis 185>2 uud als Ncligiouslchrcr am Gymnasium zuGraz vou 1852 bis 1804. ^at.jllžiL Gcorg, iustituirt am 1. Mai 1806. Gc< borcu iu der Petaucr Pfarre St. Peter uud Paul am 22. April 1808, ordiuirt am 2!). Juli 1832, diente als Kaplau zu Polstcrau vou 1833 bis 1837, zu ttcmbach vou 1837 bis 1842, als Ncligiouslchrcr am Gymuasium zu Marburg vou 1842 bis 1861, als Dcchaut uud Pfarrer zu Iariug vou 1801 bis 1800. ^l'oion Iguaz, iustituirt am 24. September l807. Geborcu zu Tilsfcr am 30. Immer 18 U>, ordiuirt am 4. August 1842, dicutc als Kaplau zu Sachscu-feld vou 1842 bis 1844, als Kaplau uud Vilär iu Cilli vou 1844 bis 1854, als Pfarrer zu Praß- XXIV berg vo>l 1854 bis 1865 und als Hanptpfarrcr zu hl. 5trcnz bei Sancrbrnnn von 1805 bis 18, iu dcr Stadl>ifarrc zu Marl'urq 185!), als bischöflicher Hoftaftlau uud ^tunsistorlalSetrctar in Viarburg vmi 185l) bis 1800, als Dechant nud Pfarrer zu Iaring von 1800 l'iö 1808, K()8ai' Franz, iustallirt am 27. Dczenibcr 1870. lhc-lwreu zll Fraßlan anl 1l). September 182)», urdinirt am 1. August 1840, vaslurirte cr alö 5taplau zu Pöltschach vou 1840 bis 1848, in Huchcuegg 1848, cmicöm'tc dann bis 1855>, diente weiter als iiaftlan in Fraßlau 1855 uud 1850, als ÄMnt'är zu St. Andrä von 1850 bis 185!), als Spiritual im Prie-stcrhansc zn Marburg von 185!» bis 1805, endlich als Dechant und Pfarrer zn Drachcnbnrg von 1805 bis 1870. 1 1 Dekanat Marburg. Dieses Dekanat nmfaßl gegenwärtig 10 Pfarren und l Lokalic. Dic 10 Pfnrien sind: i' Dir Dom- nnd Stadtpfarrc St. Iol,ann Vapl. in Marburg; 2. die Vor-sladlpfarrc znr HI. Äinria in Mnrlim^ :i.' dic Vorstlidl-Pfarre St, Mngdalcna in ^iarl.,nr^, 4. El. Pctrr; 5. Sl. Martin lici Wnrmbcr^; 6. St. Varliara dei Wnrmber^; ?. St. Margarethen'an der Pcsiniz; 8. Ober-Et. Kilnisslllld; l). St. Margarethen in Zclniz und 10. St. Atartin i» Ganu^. Endlich gehört no.h Hieher die ^olalir HI. ttrenz l,ci Äiardurg. Von dirsrn Scclsorgstalioncn ist die am rechten User der Drave gelegene, daher nrsprnnglicli zmn Aglayer (^^Ic.i, ^<>!lilo,i!l.) Patriarchate nnd zum Dekanate Kötsch gehörig lMvrscnc Vursladtpfarre St. ^iagdaleua^ in Marbnrg erst >M Inlirc l8tt<» (I. Jänner) in Folge Lav. Ordinaiials' Aeschlllslez l'am 80. ^'uUeml'cr I85li Z. 2172 dem Dc-lanatc Mlnlinrg einverleibt worden. Gleichzeitig l^urde auch die Pfarre St. Älartin bltz Nurmberg aus dem Pcltauer Dekanate wieder dem Dekanate Mlnbnis,, zu welchem fic schon früher einmal gehörte, zugetheilt. 8. 1. Die Dom- und Stadtpfnrrc St. Johann Baptist in Marburg. Wann uud von Mcm diese Pfarre errichtet wurde, darüber weis» uns die Geschichte leiuen Anfschluft zu geben. Vielleicht wnidc hier schon im ?. Jahrhunderte, alö das 2 Christenthum von Salzburg aus unicr die damals noch heidnischen Slovene» eingeführt n'urde, eine Seelsorge-station errichtet. Urkundlich wird die Pfarre Marburg zuerst im Jahre 1175 genannt, in luelchcm Johann, Prior der Kartliausc Sciz nnd Erzpriester des SannganeS, als Pfarrer von Marburg angeführt lvird. Die Pfarre Marburg gehörte ursprünglich zilr Kirche von Salzburg und lag an der äußersten Sn>grä„ze des Salzburgcr Metropulilanspreligrlel seil Kaiser Kar! der Große im Jahre 610 die Drave als Oränze zll'ischrn dem Aglayrr Patriarchate und drin Salzbnrger Orzl'iS» thumc licslinimtr. Die Gränzen dieser Pfarre anlangeud jcheilit sie sich ehemals über die Pfarre St. Peter mit deren Filial-Pfairrn St. Martin und St. Barbara bei Wurmlierq »nd ^.l. Margarethen an der Pehniz, dann übcr die Pfarre 3t. Martin in Gams und die dc,rau5 e^clndirten äee!s0>^' stationen Obcr- Lt. Kunea.n»d und l,l. Krcnz. und nlier die Pfarre Lt. ^iari^alcthen in Zclniz erstreckt zu hciben. weil in der päpstlichen Bulle vom 1!,. Februar 1500 Zt. Peter bei Marburg, St. Marti» iu Gam^ und St. Margan!!, in Zclniz Filiale» der Pfarre Viarbnig genannt werden, mit-hin excindirtc Vikariate der Pfarre Marburg waren. Demnach hätte ursprünglich die Pfarir Marburg gegränzt a» die Drave. dlNNl an die Pfarren Pcttan. Et. ^conhard in W. V., nn Inrillg. Witschcin, Lcutschach und Niahrcilbirg. Nach ^^'cindirulig dcr genannten .^ Vitariatelpsarren gränzte aber dic Etadtpfarrc Marburg gsg»ll Ostl-n all den Malc<"!uifbach. gegell Westen cm deil (^augersbach nnd Wirncrbach (Wicnergrabcn, Vi»<^), gcgcn Cüde» au die D>ave, und grgcn Norden an den Flus; l'c^inc^ nnd bis auf die Höhe des Gugclbergcö. Noch mehr eingeengt wurde aber das (hllml de> eigentlichen Htadtpf,>rrc Marburg bei der allgcnieiN'N Pfar-renregulirung im Jahre 1?«6. 3 Damalo wurde zuerst bcantragt cinc Lofnlsnplanci am ^citcrsbcrgc zu crrichtrn, lion, lvclchcln ^^orschla^c jcdoch wicdcr absicgangrn, dafür abcr die windischc Vorstadt-pfarrc (in dcr Grazcrvorstadt zu Marliurg) crrichlrt und der-srlbc» sal: das gauze ansicr dc» Ningmancrii V^arbnrgs gc-^'gcnc Oebicl dco frühcrcil Malliuv^tt' Pfl'lirdc, so daß sich in Folgc dcsscn die Stadtpfarrc ^t. Johann Vapt. in Marburg bloft nnr nlicr dic ci^cot« Ilchc inncre Stud« rrsttccktc. Eine ftröftcrc Anedchliun^ crliirlt wicdcr die 3lc,dt< pfarr,.' Mcnlmrg nm 1. Februar 1800, da mit F. V. Lav. Drdiuarmts-VcrfiMNss vom 28. Ianocr 1.^60 dic ganzc Knrüthncruurstadt. dic an dcr Vordcrnlicr<^r Wand liclc-Ncncn Häuscr dcr Gcmcindc 1(oi'6ovin^, nnd dic an dcr Stadtlnaucr und im Stadtgrabrn am Grazer-Thvrc sich befindlichen Häuser dcr Dom-Stadtpfarrc Marburg micdcr zo^cthcilt il'nvdcn. Dic St^dtpfar^c Marbnrg stand anfangs unlcr dcm Patrmmlc nild nntcr dcr Vo^'tci dcö Landcsfiustcn. >uurdc >^bcr iln Iahrc I5> li dcm Visthnmc Gurk incm'porirt nnd zwnr nnf folstcudc Wcisc: NI^ 150ll dcr damali<;c kaisnlichc Kanzirr und Ad-ministralor dcö Visthumlü! Gurk. Mallhäuö Lang uc>n Wcllciiburg. durch Älarbnrg nach Ilalirn rcistc, war dcr Mniburges Hiadtpfarrcr Johann. SchcrtI mit dcr Swdl» ^ugclschaft in cincm nusicrst umiNsscnclimcn Processe ^^>l)ickclt. Dcr Htadlpfaircr mcodclc sich in dicscr seiner Angclcgcnhcij an dcn durchrciscndcn Kanzler und dieser versprach ihm gcsscn Abtretung dcr Cladtpfarrc Machnrg, zn wclchcr damals dic Filialcn ^Vicarialc) ^t. Pct>g in Käi'nlhc». Dicscr Tausch ll'urdc cinsscgaügcn; »Ulcin Ocorg Obcrna»cr, biohcrigcr Pfari-cr Von Mriscl-^uig, ,csig»irtc — jcdcnfallö mit ZustinlMüng dcl^ Patrones b. >. dr^ Landcofüvstcn - auf dic Stadlpfarlpfründc Marburg in Gnnslcn dcö Pit'lh'nnlcs G»rf gcgcn cinc Pension in 4 dic Hände Papst Julius l!.. luclchcr sic von Bologna aus mit Bulle vom 1.1. Februar 1506 dem Bisthumc Kurl förmlich einverleibt!,'. Das Bisthum Gurk übernahm hieraus nicht «Nr die Tcmporalien dieser Pfründe, sondern auch die geistliche Gerichtsbarkeit übcr dieselbe und erhielt den Distrikt Marburg wiederholt im Jahre 1595 vom Papste Lie-mcns VIII. Mcwicscn. Pon da an niußtc die Stadt-pfarrpfründc Marburg mit ihren Filialen alljährlich 10 Startin Wriu zur Tafel des Bischofes von Gurk abgeben. Marburg mit seinen Filialen bildete nun rin cigcucs Kommissariat des Visthumcs Gurk. Iil der Folge der Zeit wurde aber die geistliche Aufsicht über den Distrikt Malburg von dem viel näheren Salzburgischcn General-vikär, dem Sckaucr Bischöfe, besorgt nnd so kämm es. das; Marburg in späteren Zeilen als noch zur altrn Salzbui gcr Diözese gehörig und unter den Pfarren des Archidiakonatcs Straßgang, zu welchem es auch vor dem Jahre 1506 gehört habcu wird, liufgcführt wurde. (5bcu dieser Umstand mag abcr Veranlassung gc-wcscil sein. das, dic Bischöfe von Gurk eine Gefährdung ihrcr Rechte befürchtend, iviedcr die geistliche Iurisdiktioil über den Marburgcr Distrikt auszuüben anfingen.- Der hieraus zwischen Salzburg und Gurk entstandene Stml wurde crst durch das am 26. März 1791 zwischen den beiden streitenden Kirchen getroffene Abkommen beigelegt, Vermöge welchem der Salzbnrgcr Erzbischof dic Ordiim-riatö-Inrisdiktion (wohl nur für dns Visthüm Scckan) über die Pfarren Marburg, St. Pctcr, Gains und Zclniz, der Giirkcr Bischof abcr die bischöfliche Gerichtsbarkeit übcr dic zwei in Kärnthen gelegenen Salzburger Pfarren St, Salvator und Michclsdors übernahm. Auch haben linigc Bischöfe von Gurt vermuthlich aus obangcgcbcncr Ursache nicht Pfarrer, sondern nur vie«,,^u« iwi-powo« für die Stadtpsarrc Marburg bestellt. Zwar hat das k. k. Gubcrnium zu Gr^z unterm 15. Juni 5 18 N entschieden, das, der Vischof vo» Gnrl »icht als Stadtpflnrer von Marburg auznschrn sci. l'aher er auch für diese Stadtpfarre ordentlich investiite Pfarrer, nicht nbcr Vikare zu bestellen habe, doch wurde uoch dcr Kreis-dcchaut Iosrf Pichlcr (18<;i) nur nls Vi^l'iu^ i>oi'j)(;tm,8 für die Ps'ailftfrüiidc M>ubuv^ pmscnlitt nod kolilltc crst 1849 nach wiederholte» Vorslcllmisscn den Titcl cinrs Etadtftflirrers srlau^r». Vci dcr im Ilihrc 1786 vorgenommenen Diözeftn» N'^lliiüli^lvllrdc Marburg nnd dcr qanzc dcimaligc Mlnl'»r> !lc> Krcio dcr Diözese Leckai, zugetheilt, «>ld bei der nntcr dem Fürstbischöfe Johann Grafcwon Waldstcin dilrchgefichr-ten Nnthcilllli!^ dcr Scckaucr Diözese erhielt Marburg das Dckannlumt über die eingangs benannte» Ecclsorgcslalioncll »nd das Krcisdckanalanit nbcr die Dekanate Mahrcnberg, St. ^conhnrd in W. N., Iaring, Kötsch mid Echlcinil). Noch Uon weit hühcrrr Vcdcntung war fi'lr Mardnrg die jn»gst (1859) vorgenommene Diözesrnregnlirnng in Stcirrmark und Käinthcn. Durch diese wurde nicht' nur Marburg sammt dem beinahe ganzen früheren Marburger Kreise dcr Lavantcr Diözese einverleibt, sondern Marburg' selbst wurde zur Ncsidclizst.idt des Lavantcr Fürstbischofes nlwben, erhielt cin Priesterseminar und ciuc theologische ^hi'aüsialt, dic Stadtpfarrkirche luurdc zugleich auch bi-schöflichc Douikirchc und dcr jcwciligc Htadtpfarrcr von Marbnrg ist wirkliches Mitglied des Lavnntcc Domkapitels. Oine wcitcic Folge dieser Diözcscnrcgnlirung ll'ar bcr am 23. Juni 1859 zwischen den Fürstbischöfen von ^nrk nnd Lavant znnl Äbschlnfse^ gebrachte Vertrag vcr-"lüge welchem die Stadtpfarrpfinndc Mardnrg nut ihren Anncz'cn gcgcu dic Propstcipsründe Maria Saal in Kärn->l!cn sammt Annexen eingetauscht wurde, so dass von» 1. September 1859 angefangen der Fürstbischof von Lavant t'ic Stadtpfarrpfründc Marburg nebst Hl. Pctcr. Ganis, ^rlniz und Obcr-Kuucguud lnil .'.Ilen Ncchtcn und Laste», dcr Fürstbischof von Gurk abcr di^' biohcr znr Lavanlcr 6 fürftbischöflichcn Tafel inco'porirt geivesexc Propsteipfründe Marin Saal saniml ihren Anneren in Vesih nahm, 8- 2. Kirchen und Kapellen. Im Veicichc dcr fiühercn Stadlpfarrc Vtarbnr.; (vor 1786) befanden sich folgende Kirche»: 1. Dic Stadlpfairlirchc Et. Johann V>',pt. Diese lliurdc wahrscheinlich ailf den Fundamenleu dcr frnhercn von dcn Landcsfm'stl'tl rrlmutl-n Pfarrkiichc Sl. Ilihaiin Vapt. im Inhic 1520. also bald »ach dcr crfol^tcn (iin-vcrlcibinig dicsn' Etadlpf>nrc zum Viöthn»ic Gurf, n»f,;c-banr, ist 1601 cibgcbra»»t n»d mußte nach dicscm Brande i^'ahrschcinlich »ur cinc Nothbcdachiln^ erhalten haben, mri! der Stadtpfarrcr Feroinano Wassermann in einem Vcrichlc nom Jahre 1754 nbcr dicsc 5l1rchc folgende Vcmcrkll»^ macht: I'iupL lid ^m/ic:tiii^ lo^actli iunii« nlilu»^ nn^M'). 1858 und 1859 inurdc sie ihrcr »cnc» Vesiim-munc^ (Domfirchc) gc»läft <;a»z rcstanrir!. 162Z wurde der Tl^irm 40 Klafter hoch nbanl, mnftte aber 171)2 vom Vlihc beschädigt, auf 90 Klaflcr erniedriget luerdeü. 1710 wnrdc die große !)!) Rentner schwere Glocke vom Cillicr Glockengießer Conrad Hchneider gcgossc», wclchc sammt dcn übrige» 3 Thurmglocklil im Jahre 1710 vom Ccckancr Fürstbischöfe Joses Dominit Orafcu La»'.bcrg gcmciht luurdc. Altärc: Nach einem Vcrichtc vom Jahre 1754 haltc die Stadtpfarrt'irchc dauials solgrndc 14 Altäre: ^.St, Io-!,auucs Vapt.. 2. St. ^üchacl.' :l. St. Anna, 4. 3t. Franz ä'aV., 5. St. Nachuö. /!(>« lirichtrtc Vrndrrschnft bezeichntt, lviihrend ei> in l^hnlrls Nessle,, hcisit. Ulrich Wrl^ ^lipln» deo S<. Kn-lriei)li!im>> ((/urpoii« lüln,'i«ti) Vrudcr-schaft, slnifirnnit ani 4. Alig. Ili'55» vom Salzbnrger O,z> l'ischofe PlN'io Lodron nnd privilegirt voni Pnpsie Juno-tl>,z X. «nil 20. Mai 1645, wird aber schon 1450 ^e-»mml, 10:^4 am .'!!. Inli haben die Kanf- nnd.^.indelo-lenle von ^unbnrg den Seckancr V>schof Johann „m d>'e Wicderrmchlnng dieser Vrnderschaft, „welche durch die >'»gerissenen Keherlien erloschen lvordcn is<", gebeten. .^. Die Noscnsranzdruderschaft. errichtet am Lichtluefl-t'^ge 1«51. 4. Die Bruderschaft der Todesangst W-js01, vom Vnrgcr Vernardin Drnlhcr Nüd dessen Kemalin Vaibara dnrch Ümban der chemaligrn ^Yottgngc hrrgestelll. Bei dieser Kirche befand sich auch 8 ein BencficiatcN' und Meftncrshaus. Josef Otiö, der Stadtpfarrcr. berichtet unterm 12. Jänner 1785, cr habe dicsc Kirche c^ckrirt und die Schlüssel derselben dcm strcis' hauptmannr. Grafen von Glcisvach, übergeben. Die Kirche wurde hierauf verlauft uud ist zu einem Waarcnmagaziue und Keller umstallct worden. III. Die Kirche zum hl. Geist. Sie mar an das Vürgcrspital angcbant, hatte ein eigenes Veneficium nud luurde wahrscheinlich unter Kaiser Josef II. aufgclasscn. Sie wurde hierauf zu eiuem städtischen Schanspiclhanse und endlich zur Mädchcnhauplschulc umbaut. IV. Die Filialkirchc St. Ulrich vor dem Or^zer Thore, welche schon im 13. Jahrhunderte vorkommt und vo uderVolkösagcals die ursprünsslichc Pfarrkirche Vtarbur^s bt'zeichllct luird. Sic hatte zulcht 4 vom Seckaucr Fürs!» l'ischofe Jakob Erust 1?3(! am Taqe dcö hl. Aleziu^ kon-sckrirtc Altäre, nämlich: Sl. Ulrich. St. Valentin. U. L. Fran, u»d St. Rosalia. Um die, Kirche war cin mit Alanen! llMHebcncr Fricdhof. Vei dieser Kirche wurden von 1774 cmgrf'NUM ein Sterbe- uad vou 1777 an^e-fanden ein Taufbuch geführt, welche Vnch-r i>n Archive drr loindischcn Vorstadtpfarre anfbeN'ahrt sind. Hier bestand anch ei»c vom Papste Innoccuz XII. am 8. Juni I Brüderschaft. Am 20. April 174l» habcn der Bäckermeister Geor^ ^eb und scinc Gemahlin Katharina, früher verehelicht gewesene Winterlin (Vtultcr des Viktrin^cr Abtcö Alaria Bernard) riucn Wcingartcn hichcr gestiftet, damit da jeden Monla«; eine HI. Messe und überdies! auch noch jcdcn Monat eine besondcrc HI. Messe gelesen werd^. Von 1745 au hielt hier der slowenische Twdlpfarrkaplan an Soun- und Feier-la^cn d.» slovcnischcn Gottesdienst. Am 20. Jänner I78!l beantragte die Pfarrcn-Regu-livungskolllniissioil bei der Kirche St. Ulrich cinc Pfarre zu errichten und den dabci zunächst gelegenen Viktiinghos al^< Pfarrhof zu verwrnoen. Die zu dieser Kirche gehörige 9 Stiftung des Andreas Naincr nut einem bci dcm Stifle Vitlring anliegenden 5tapitalc von 44ii0 fl. mit der Vcr» bindlichkrit, dns; fnr den Stifter wöchentlich eine hl. Messe ill dcr S<, Nlrichtckirchc gelesen und ein Iahrtag gehalten Werde, »oclche Messen bishin vom Aniralte des Viktring-Hufes pcrsolvirt luindcn, sollte dcm ncncn Pfarrer zufallrn. licidcr ist man lion dirscm Vorichliig!.' abi^^iiii^cil u»d so l^cschah cö, dliß dicsc fill' Marburg histonsch mcrkiuiirdissc Kirche von l,?94 nniicsa»»^» al^< nrnrifchcs Magnzin licr-wcndct. am l. Oktober 1810 vcrümft und 1841 dsmolirt wlirdl. Der Friedhos bei St. Nil ich wm'dc I80i) auf-gelassen. 5. Die Vai'bcn'nfil'chc anf ocul Kalvaricnlicrgc, crbaitt von dc» Marbttrgcr Bnrgcm 1680 ans Aulas; der damals ttrossirendm Pcst, lurlche 250 Personen in der innclen Stadt Marvin^ dahin -icrafft hatte. Die Pfarren-Ein-llicilnnssclkommisslon von 1783 erklärt, daft diesr Kirchc Et. Varlmra, luclchc einen lleincn Weingarten licsiht nnd ein Sliflnügstapital von ^>25 sl. anf alljährlichc .'>(! heil. Messen hat, für die Scclsorgc ..unnölhiqsl". daher zu sälnllnisircn sei. Wie rö gekommen, daft diese Kirchc dem-nngeachtet der Säkularisation entging, ist nnbckannt. Vei dicsn' Kirche befand sich anch ei»c Eremitage. Der lchtc hier lebende Eremit, znglcich anch Kirchendiener, luar Abra-ham Zörer, ein geborncr Grazer. welcher schon 1754, alt -l!) Iahrc, hier wohnte. Vr soll 1763 gestorben und bei Tt. NIrich begraben worden sein. l). Dic St. Katharina -Kirche im Schlosse Mclling (Noi.jtt). frnhcr Eigclllhum dc«ü Atalthcscr Ordens. Diese Kirchc hatte nebst oein Hochaltäre St. Katharina noch ziuei Ncbcnaltärc: St. Sebastian und St. Donal. Zu dieser Kirche lrgirtc im Jahre 1413 der Malthcser Ritter Niklas von Kölbl ziuri Weingärten, einen in Gams, den andern zn Giibil) (Xi-ivl!(H, damit am Katharina-Altarc alle Frei-tage eine hl. Messe gelesen, am Iahrlagc 7 Anne gcspcisct, jedem ein Pfennig auf die Hand und um einen Pfennig lO Wein gegeben llierde; im Jahre 1434 sck)cuktc aber die Swot Marburg dicser Kirche eine Mühle, gelegen am Ordcnsglllndc Purchcnstnn zwischen der Spitalnlühlc Ulld denl Indenfriedhofc. fin cincn Iahrtag Älontags nach hl. Dreifaltigkeit, luobei jeder Prirster zu csscn und trinken und 12 Pfennige ,;n belomluen hatte. Hier lunrde jedeil Freilag cinc hl. Messc ^rleseil n»d aill St. 'Natharinatagc da« Putrciciniilm gefeiert. Ani Osteisonntagc ging eine Prozession von dcr Stadtpfarikiräic hichec. Unl dic ssirchc wnr ein kleiner, mit einer Ringmauer vcisehcner Fricdhof. Dall Schlosi sanlmt der Kirche »ourde nm 12. Februar 1600 an Herrn Aloiö ^ion Kriehuber ucrkauft und dic Kirche 1844 abgetragen. Allster diesen hier beschriebenen Kirchen nnd den 4 Klosterkirchen, die wir bei der Vefchreibniig der Klöster bc-spreche!» werden, gab und gibt cs in der Stadtpfarrc Mar> burg noch einige Priliatkapcllcn. Von diesen verdient vor Allen ermähnt zn lucrdcil: Die Löretto-Kapellc i» derVnrg Marburg, erbaut 1055 von Georg Vnrthlmä Khihl Grafen von Gutlschec. Freiherrn zn Kaltenbrniln Und Gonobiz, Herrn der Vurg nnd Herrschaften Obcr-Marbnrg, Hainfeld nnd Fahren, fonsrklirt jainmt dcm Marienbildc am 10. August IWl von Fr.niz Maximilian Viioclmuu, Bischöfe zn Piben sl'ownll.) nnd Propste- in Laibach, und mit rincm Ablasse beschenkt vom Papste Clemens X. am 2. Jänner 1075. Eine besondere geschichtliche Merkwürdigkeit erhielten die Burg nnd die Kapcllc dadurch. dasj PapstPins VI.ini Jahre 1782 am 18. März anf seiner Durchreise nach Wien in der Aurg als Gast zukehrte und Tags darauf in der Kapelle das Fest des hei>. Ioftf feierte.' Die übrigen Privat-kapellcn, die in den Berichten ans dem 18. Jahrhunderte genannt werden, siud: im Wohnhausc und im Wcingnrt« Hanse (bei dcil drci Teichen) der Familie vou Fries;, in den Häuseln dcs Herrn von Stnbcnberg und der Fami- 11 lleil von Hohcnrain und Lca.rad. dann im Viktring-, Scizcr» Dominifaiicr-, Stainzcr- u»d Nazcrhosc. Endlich silld noch zn erwähnen die 1827 aus rincm, Lrgatc der verstorbcucn Vürgcrstochlcr Elifabcth Lcdiuik »lid »uö andcrcn Vciirägcn crbautc, vomVicc-DcchautFranz Gololi «^'i^^ihlc Fricdhostapclle. ill wclchcr dcr Fürst-bischof Anton Alattin Slon^ck rnht. die 185V crbaulc Ku-Pcllc in dcr dcr Fin'Mschöflichrn Residenz nnd die Hans-taftcll» dcr Schnlschwcstcrn UUM driltcn Ordcn dcol l)cil. FrlNiziöknö, »uclchc im Iahrc 1864 znr Lcitun^ dcs Waiscn-Institntcs, dcr Lrlir- nnd Arbcil^schnlc dciü' kalholischcn Frallcnvcrcincü hichcr licrufcn wordcn sind. Sic ^chmen dcnl ^lllttcrhalisc zn Algcrsdmf liei Grnz an. und crfüllrn ihre Anf^abc mit cincr «llcr Ancrlcnnnn^ würdigen Opfcr-willijjksit. ^. 3. Klöster, wclchc sich in dcr Ewdtpsarrc Marburg chcmals bcfandcn: 1. Das M in »ritcnklostc r, errichtet 1284. Zn dicscm Kloster Icgiricn 1^2!) die Kaiscrin lziisabelh A Pfnnd. ihr Ocniahl Kaiscr Fricdrich 50Pfnnd im Iahrc 1!^0; 1490 anl 2. Htovcmlicr Pclcr Kirnins cincn Wcina.artcn bci Moling; nm 14. April 1694 Nosina Mcrlncrin zmci Nein-'Virlcn. cincn in Mcling, dcn andcrrn i» St. Jakob fnr cinc wöchcntlichc Mcssc,' nnd am 1«. Inli 1728 in Wild-hnns Ioscf Graf Nabata 3000 st. für drei wöch^nllichc Alcssen; Ulsnla Barbara Wagncr am 15,. Mai 1736 cms Ntcsscn nnd zn cincr liichlstistnng 6000 sl.; Ioscf Leopold Graf l)0l> Ursin nnd Noscnbcrg' am 25. Mai 1737 anf Ntcsscn 2000 ft.; 1755 am 11. Inni Johanna Fclicitas Gräfin von Khnnbur^, vcrwitiuctc Herrin voll Stnbcnbcrss. 1100 sl. anf 4 Mcssc», für cin clvigcs Licht, für Crhal-tnng dcr Krcnziucssbildcr nnd auf Krcnzwlg-^ndachtcn; am ?. Mai 1698 Georg Hascl cincn Ackcr anf 8 Mcsscn; am 6. Mai 1694 Hannö Iatob Khipl Graf von Gottfchcc 2* 12 50« fl. auf Messen; am 1, Sept. 17li6 Maria Theresia von Frieft. gcb. von Resins t!00 ft. auf,Messen. We,-ters haben noch auf Stistmrsscn hichcr erlegt: Hclena Vuchcr 150 sl.; Michael Vonabcrger 100 si,; Aconorc Gräfin von Schönbor» .'!000 sl.; (Ihristof von (iibiswnld .500 fl.; Elisabeth Sturz 100 ft.-, Johann Panslingel 240 fl,. «nd (5manncl Moser 75 fl. Am 24. Jänner 174? erhielt dic Minoriteukirche cin Altarbild Mariens von der Johanna Herrin von Slu» benbcrg, gcd. Gräfin Khünbnrg. M 1751 befanden sich 17 Convcntnalcn in diesem Kloster. M , 1784 Nlnftten die Milwritcn diesem ihr Kloster an dic Von Indenlnul, nach Äiarbnrg nbcrsiedcltc Militärsom-Mission übergeben, haben aber dafür am 1. April 1784 daß Kavnzincrklostcr vor drm Grazer Thore übernommen. Vci dicsrr ihrer Ucbcrsirdlunss haben die Minoriten das von der Herrin von Slubenbcr^ erhaltene Altarbild mit-genommen und ei< in der Kapnzincrkirchc nnfgcstellt. Josef Öti6, der Stadtpfarrcr, berichtet in cineln ilüdalirtcn Schrei-bcn. das; er nm 21. Mai (1764?) die Minoritcnkirchc Nlit-telst Entfcrnniiss der Portntilicn. (irbrcchunn der Scpulchra, An«>Iöschu!!g dcr an den Wänden brennenden Kirchwcih-t'crzcn und Abschabung dcr inncr^n Kirchcnmaner ob dcr Thnrc c^ccrirt nnd die Kirchschlnsse! dem Krcishanplmannc übergeben habe. Das Minorilcntlostcr luiid seither alö Vlilitälkascine, die Kirche aber als Montnrsmaa,azin vcr-wendet. Sänlmtlichc Stiftungen des hiesigen Minoriten-Klostcis murocn 1818 zum 3lcligionsfoudc eingezogen. 2. Das Kapuziucrklostcr vor dcnl Grazer Thore. Dcr Gründer dieses Kloslcrs ist Johann Jakob Khiscl Graf von Gottschce. Den Grundstein zu diesem Kloster hat der Laibacher Vischos Thomas Krön am 1. Mai 161!! gelegt; dcr Fürstbiichof von Scckau, Jakob, hat aber dic Kirche am 28. Oktober 1620 ciugcweihc!. Im Jahre 1754 zählte dicscs Kloster 32 Lonvcntualcn, wurde 1784 den Kapuzinern genommen nnd dcn Minoritcn übergeben, wie 13 schon bemerkt wurde, 1786 wurde hier dic windischc Pfarre rnichtct, die Klosterkirche zur Pfarrkirche bestinnnt und dic Pfarrscclsorgc 179(i dcu Ätinovitcu übergeben. 1818 am ?. Oktober ivurdc dcr Minoritcnkonvcnt daselbst anfgc-hoben, dessen Gült am 17. März 1810 dcm Vrncdiklin'er-»isle St. Paul dic Ingeud zu nntei-^ichlcn anfing, ein Collegium mit ci»em Gymnasium, Die Mittel hiczu boten ihnen Johanna Herrin von Stübcl:-berg, grb. Kiiifin zllinnburg, vorzüglich aber Allirtt Olaf ^on Purgstatt, welcher mit cincm Vermögen von 50.000 sl. (?) u» ihren' Orden trat. Die Collegmtkirche St. Alois, zu ivclchcr am I I. Viärz 17l>7 dcr Grundstein gelegt ivnrde. wurde vom Jesuiten -Lektor Peter Haloy crbant nnd 1769 eröffnet, bei welcher Gclcgcnheit Franz Kranich. Pfarrer zu St. Peter, cinc Ncdc hielt. Schon 1773 am 5. Oktober wurde dcr Jesuiten-^ocii hier nnd i» ganz Oesterreich aufgehoben. Damals ^fanden sich 11 Icsuitcu im hiesigen Collcginm und es Verblieben nach dcr Aufhebung ihres Ordens noch nach-benannte 7 Jesuiten in Marburg: 1'. Peter äc; II-Mu^, l'. Anton Wiser von nnd zu Ührcnbura., 1'. Alas 55a- 14 diatmlc, ?. Franz Schmidhnber. ?. Wcikhcird Freiherr Von Schmidhoffcn, I'. Franz Xav. Edllbachcr und 1'. Jo-hann Laiii:. Sic wohnten in vcrschicdcncn Häusern der Stadt, hielten in der Aloisitirchc dcn Frnhgottcsoicnstnnt slovcnischcr Predigt und wirkten znglcich als Lehrer am hiesigen Gymnasium. 1778 am 29. Oktober stalte das f. k. Guberninm die Iesuitcnkirchc uutcr die Oberaufsicht drö Marbnr^cr Stadtpfarrcrö; 1784 hat aber der Stadt-Pfarrer Josef Otiö diese Kirche rrccrirt uud ihre Schlüssel dem Krcishauptmauuc bchändigct; 1790 wurde wieder der Vorschlag gemacht, die windischc Pfarre aus der Vorstadt in die Icsnitenkirchc zu übertragen und dcn Miuoritrn. welche sie übcrnchmrn sollten, das städtische Schulgcbäude zur Wohnung einzuräumen. Dieser Vorschlag lam jedoch nicht zur Ausführung, sondern die Kirche wurde lw» da an als Militär-Ockonomic-DcM beuül)t. das CoUegiat-haus aber in ciu militärisches Erzichliugshaus vcil^andelt. bis 1831 dicKirche luicder dem Koltesdiciistc geöffnet uud 1859 das Lavantcr Pricstclscmiuac im gewesenen Collc-giathnusc untergebracht wurde. 4. Kloster der Cölcstincu. Dieses Kloster wurde mit Bcwilliguug der Kaiserin Maria Theresia vom 10. März 175!) im Jahre 1760 errichtet. Sliftcrin desselben war Maria Carolina lion Mauzador. Schwester des Paul Mauzador. Vischofcs von Ncihcubuvg in Siebcnbürgei!. Sie trat selbst in diesen Orden u»d soll hier als Kloster. Vorsteherin bis zn ihrnn im Jahre 1773 (?) crfolglcn Tode gewesen sein. Dieses Kloster wnrdc schon 1782 auf< gehoben. Die Ichten Nonncn dieses Cölestinenklosters waren: Walbnrgl, von Tanzenbcrg, gestorben 26. Angust 1788'/ Johanna Ncubcl. Oberin, gestorben 10. Amil 1798 ni,d Haveria Nih. gestorben 5. November 1802. Nach Auf-Hebung ihres Klosters lebten und starben sic in» St. Mag-dalena Stifthansc oder demlaligen Hauptschnlh^nsc. Das Klostcrgcbäudc der Cölcstinen, zuerst znr Nnterbringnng einer l. l. Molltnr-Ockononlic'Commission und dann zur 15 Militärkascrnc bestimmt, wurde am 20. Juni 1814 um den Preis von 7260 st. von der Kreisgemcindc Marburg in Ncsih genommen und es >v»rdc darin das f. f. Kreis» l>mt untergebracht. Die Kirche dls Cölestincnklostcrs in der Fraucngasst winde 1784 vom Stadlpfarrcr Ioscf Oti6 ^cklirt, lim 23. November 1814 Vom Iguaz Krainz >>m >'l840 sl. erkauft und dient seit einigen.Jahren dcn hier lebenden Protestautm als Vcthaus. Auch brsnsicn und bcsiheu uoch dermalen mehrere Stifte, Klöster und Orden Höfe und andere Vrsihungcn in nud bci Mnrburg. Von diesen können angeführt werden: 1. besaß das Vcncdiktincrstift St. Panl ein Haus in Mar-burg mit Hofstatt uuo mit Weingärten zn „Noi^;. dcn N iisendorn zu Kribij)" (Xi-ivuö) und den Hof zu Gauls, luclchc Güter es am 2. Oktober 1214 von der Marblirger Bürgerin Kunrgundc Listinnc als Scclgcräth erhielt; 2. hatlc das Stift Nain ein Haus in Marburg, welches am 0. Müi 1316 die Steuerfreiheit erhielt; 5i. erhielt das (5horhcriu» stift auf Seckau am 22. Juli 1320 vo» Konrad Ocvalcil. Burggrafen auf Strechau, eiiieu Wriugartcn am Verge „Raihc" zu Marburg; 4. besasi der'Malthcscr Orden, schon 1450 dcn Mrlingcrhof in der Stadt Marburg; 5. die Karlhausc Sciz den Scizcihof (jel)t Militär-Slock-haus), 6. dns Stift Viftring deu Viitriughof in der Grazer Vorstadt (jeht Militnrspital), 7. die Chorherren von Slainz line Villa, 8. die Dominikaner ebenfalls cinc Villa uud l). besiht das Stift Admout schou seit langer Zeit den Nazcrhof. §. -1. Kaplancic» oder Vsttrsil-il'u, ivclchc in der Stadtpfarrc Marburg bestanden, waren folgende: 1. St. Katharina-Kaplauei, gestiftet voulGamser Pfarrer Niklas am Sl. Urbam-Tage 1367; ll'ar ein l/tvin> üoium mmplox uud verpsiichtctc den Kaplan, täglich eine 16 hl. Messe beim St. Katharina-Altarc zu lese» und alljähr-lich cinm Iahrtag mit Vigil zu halten, Collator dirsrs Vcncficinms war vermög Stiftbriefes der Magistrat Mar-bürg mit Nnth des Stadtpfarrcrs. 2. Die St. Michaels-Kaplauei, gestiftet am Licht-meßtagc 1438 lion der Frau Gertrud. Witwe dls Vür-gcrs Orhardt Pichlcr. Der Kaplan hatte ursprünglich die Verbindlichkeit, alltäglich iu der St. Michaels-Kapclle cinr heil. Messe zn lesen und jährlich ein ^.imivoi'^'imn oum vi^iliu. zn hallcn. Dieses Veursiclum genießt nnn der Stadtpfanvikar (^urmcistn-). 3. Die Kaplanci Unserer Licbcn Frau. Dicsc wurde am 26. Jänner 1442 vom Pclcr Värnklan, Ka-plane des Kaisers Friedrich, gcstiftet. und cö war der Vc-nesiciat verpflichtet, täglich cinc heil. Messe in der Kapelle U. L. Frau in der Stadtpfcirrkirche zu lescn. 4. Dic St. Nikoiüns-Kaplanci. errichtet am Mittwoche nach St. Mathias-Tage 1450 vom Andreas Goldner und scincn V>ndern. Der Kaplan war obligirt, täglich ci'nc hl. Messe beim St. Nikol^ns-Altarc zn Icscn. Collator des Vcncficiumö wal' dcr Stadtpfarrcr »nit den ^Pröpsten dcr Bruderschaften hl. Geist nnd Gottcolcichllani. 5. St. Thomas-Kaplan ei. Sic wurde errichtet am Mittwoche nach St. Nikolaus 1454 vom Andreas von Snssenhcim, besonders zum Gedächtnisse seiner scligen Ellefrau Elisabeth, welche vor dcm St. Tholnas Altare begraben war. Diese Knplanei hat der Snsscnhcimcr gestiftet auf seine folgenden lirlistück > Giiter, als auf cinc Huben und 19. Hofstatt am oberm Rann l^rnc I'ow'0/o), auf 1 Hofstatt zn Niedcr'Nadiucin («i'l)älli1i.mlvil.,^), auf 2 Huben nnd 1 Hofstatt zu Lasniiz (1^,/iiioü.). auf 1 Huben nnd 2 Hofstätten zu Feistril) (I^ti-icl».) ob Lasinih. auf das Bergrecht zu Fcistrih und Laßnil). auf die 2 cigcuthümlichcn Weingärten, den einen bei Lembnch unter dcm Haufe (Schlosse), den anderen zu 17 Außbach ^))-l)^n) ncbru dem Weingarten der Kliplanei -^"i'in nnl Slew bci Saldcnhoffeu. Der Kaplan musite täglich eine lil. Mrssc beim St. 6I)oma6.AItare. der auch gewöhnlich der Siisscnheimcr Fa> ^'liru-Altar genannt wurde, lcscn. dem Goltesdienste im "lorrocke beiwohnen, auch dil> Beleuchtung des St. Tho-^>ns Altares bcischasfcu. Der Venrficiat >U!irde vom Ma-Wratc erwählt, vom Stadlpfaner abrr bestätiget. In der ^tifluruMrt'ünde 1454 wird Vciientin von Krainburg. '^npIlNl des St. Thomas-Allares a/nanut. Dieses Vene->lc>l!m wurde 1788 zur Dotnnng dcs Pfarrers zu St. -"ilngaicthen au der Pchmz verwendet. l>. St. Masidalrna und Martha > Kaplanei, llkslifttt vom Gcorg Schwcndculriea., Stadtftfarrer in Mar» ^llg i.i54^ auf eine tägliche Messe, einen Iahrtag, Vigil »nd l; Scellunlesje». Dem Ctiftbricfc znfolgc sind der .^tadlpfnrr^r und der Magistrat die Collators, doch durften !'c dc,^ Pcucsicium kcincm Priester verleihen, der schon cinc RlNlc ndcr eine andere „Golteögabe" h^ttc. Das Vene-^intrnhaus dicscr Kaplanri »wurde 1816 um 2W5 fl. ^-Zcttcl Verlauft und für die Normalhanptschnlc aduptirt.' "0M Kanfschillioge wurden 2000 sl. als Stiftnngskapitnl '"l ösfciillichcn Fonde ailgelrgt, drr Rest aber zum Schul-UlUU' venucndcl. Der Keller in diesem Stifthausc oder l^lgcu Schulhause vcrblicb ein Vigcuthum der Stadtpfarr-^Nlud,,'. Dieses Veneficium ist seit dem Todc dc^ Stadt-Pfarrers Georg 1'i1m,wr, der 1009 hier pastorirtc, der ^lndtpfm'rpfründe einverleibt. , 7. Die St. Rupcrti-Kaplauci, welche 1455 auf ^l Haui«, nliru Hof, eine Presse und drci Weingärten gc-'l'ftu wnrde. 8. Die Gottslcich'.iams-Kuplauei wurde 1479 ""l ^rchtage nach St. Michaeli vom Audrcas ?.1iaßoltrcr ^'stiftet. Der Kaplau war obligirt. allwöchentlich ein Amt "^ ^ano^«»inw lluli. 8ul^. zn singen, für den Stifter den 13 Iahrtag und 2 Seelenmessen bei eigener Beleuchtung zu» halten. 9. Dic St. Florian,'.Kaplanci, lvelchc im 15. Jahrhunderte auf einige Weingärten, andere Grundstücke und auf eine Mühle soll gestiftet worden sein. 10. Dic Allcrhciligcn-Kliplanci war das 1501 zur AllcrhciligenKirchc vom Wein- und Ocldspcknlantcn Bernhard Drnshcr und seiner Ehefrau Barbara gestiftete» Vencsicium. Dic Stifter Icgirtcn für den Kaplan, dct wöchentlich 5 Messen lesen und das ewige Licht erhalten mußte, ein Haus, Hof, Garten ncb.cn der chcMliligen Sy> nagogc, cincil Garlen aul Stadtgraben, einige Hubcu nnd Hofstätten, ein Vnufeld uotcr St. Kunrgund und endlich fürs ewige Licht 20 st,, welche dic Badstnbc an der Drall alljährlich entrichten muhte. 1707 am 4. April hat Maria Euscbia Gräfin Galler geborne Frcim von (5'ibisumld das Bcocficillm Allcrhci«' ligcu gestiftet, (das hciftt wohl: besser dotirt?) Dicscs !3c< ncficiuin winde znm Ncligionsfondc eiiigczogc», dic Messen desselben aber 1768 dc>, Knratcn zu Allerheiligen in W-Iialovee, Et. Johann am Kulmbrrgc und St. Wolfgang am Kaagbcrgc ^ur Lesung zugewiesen. 11. Die Almrnscrlrn-Kaplanci, cmchlct inn Ar-mcnscclcn-Tagc 1520 vom dhlislof Händl. D>^ Kaplancs Veipsiichtung war, allwöchentlich 3 HI. Messen bcim St. Michaclis'Altarc zu Ilsen und cincn Iahrtag mit Vigil und 4 Messen lici eigener Äcknchtung hallen zn Icissru. 12. Die Spilal-Kaplanci. gestiftet znr Spital-lirche vom Mathias Haft lant Testamentes vom 12. Juni 1637 auf wöchentlich 3 hl. Messc,,. ist znr Stadtpfarr« pfrnude ineorporirt. . 18. Die Hirschische 5taplauci lunrdc am 27.^ August 1708 vo>! der Frau Anna Maria Hirschin. geli^ Krazoerin, auf eine alllliöchcntlich beim II. L. FrancnAltar zu lesende Messe gestiftet. 19 ^..14. Die Aposteln-Kaplanci, von dcr sowohl drr "la^^t,or). ein Uodenische^ ttnplm, ^ooporlrwi,' ^llvonic^u«), ein Fli>h-Ulchrr (piiinllo mi««a(i o-^xillanuf,) und »^wohnlich uoch l»l ilbrlzähli^er .Uaplau (Kuii^i-ililiilm-.^-iii«). Dcr Stadlpflnrcr niit dcm Flühlittsser und Super« n»Mcrär >vohnlrr nbcr im jrhi^en Mekneröhmlse. Ncdsllici il'areü auch rinzclüc Vencficien mil eigenen Hllrstcrn blsrzzt. N«ch L'riichluu^ dcr imndischcn Vorstadt-plarrc paftlnirtln in der Stc>dtpfarre nur 3 Seclsor^r, umnlich drr Stadlpfaircr. Cumleisler (Stadlpfarrviiär) "'^ dcr Stadlpfarlkapln,,. '^cihenfolqc dcr Stadipfarrcr oder Sladtpfarrs. vorstch c r. ^ John uu, Prior dcr Karthausc Sciz. Erzpriesler im "N'n^nuc uud Pflurcr in Mardurss. Er wurde im Jahre ^175 von, Papst,.' l,causlraur das Stift Naiu am 10. Aug. 118!) iu Graz ausge-'"l'glc Schcüfuu.qöurNlndc unter dem Titel Pfarrer von -'lnrchburg ooh>i: n'ordc» dann aIljiU)l!ich Aüd^chlril ^'hultcll, iin Jahr,,' l?80 »i^'r dlis Indilänm dnrch I'l Td^c niit Hochämter», Prcdi^tl'tt. Üitancieil nnd ,,'1'o ^oum^' gcf^icli. 180« wurdc dicscc, Dcnkmnl rrstanrivt. Franz Garzliluly, Äutl«.n- dcr Thcl)Il)gic. Dcchant ttud Pfarrer zn Marblug vom Juli 1«8ü bis znul Todc' 28. Jänner 17U0. Er kommt 16«? als Pfarrer von St. Peter vor. Nach sciinm Todc wurde das Dcknilalamt nach St. Vcit am Vogan nbertra^c». Elcnlcns ökorj'anc von 1700 bis 1?1!l. Ernannte stch immcr nur vi^u-iu!-!. 1730 blü er als 73 Inhrc alter Vencfieint nlu Vriuilli^Nl!^ in seiner hiczn hergerichteten -Vnuskapcllc die hl. Messe' lescn zu dnrfcn. Mathias Bernhard Vckhl. Stadtpfarrer 1711. ^in .Micsicr Sebastian Kikel bat den Scckaucr Vischof Franz Anton Grafe» von Wa^ensberi;. einen üoinmlssär znr „Abfi'chmng des I^xtuniin« zu benennen." Dieses Ge-inch wnrdc mit folgenden anf der Bittschrift zn lesenden Worten erledigt: „Den 22. September 1711 ^nädi>,st Placidirt nnd die Commission — Hr. Mathiac Bernhard Brkhl Stadtpfarrcrn zn Marbnrg —anfgctragcn wordeli." Einc weitere Meldnn^ von diesem Pfarrer ,uar sonst nir-^ sicnds zn finden. Auffallend ist auch, wie Clemens Ükor-laue vor 1711 nnd inich noch^spätcr bis 1713 als Vinl.-r^u« genannt luird. Eolitc ßkorjanc blos; nnr Vi^n'in» dcü eigentlichen Pfarrers Vckhl gcwcsen sein? Johann Pnnl Strasicssg (Straürk), infulirtcr Propst von Semlin, Pfarrer nnd Commissar zn Marbnrg vou 1714 bis zu seinem Tode, 14. IlUÜ 1731. (5r und Frau Anna Tcntschmann habcn zur Sladtpfnrrkirche in 23 Marburg 20N0 fl. legirt z»r Abhaltung dcr sogenannten ' Armcnseclm-Andacht. Gcorg Lndiuig von Kließ. ernannt 1731, rcsig-nirtc auf die Stadtpfarrpfründc 1748 und starb hier als Kaplan des St. Thcxnas Altares am 24. September 1754. Fcrdinaud Wasserulann. geboren ,zn Spital in Kärnthen, lmirdc für dic Stadtpfaripfrilndc Mnrbnr^ prn-lV'ütirt a>n 18. Mävz 1748 u»d stnvb hicr als Stadtpf'Nlcv 54 I^hr^ lilt mn 7. Il'li 1771. Er lilt an dcl A'ilrpsic, wcßhcilb dcr Cttrmcistci,' Ioscf Otiö a„l I.Iilli 1771 als Spiiitualpruvisor ailfgcstcllt wnrdc. Wnsscrmann war schon 175U iü fo mißlichen Vermögens-Vcrhältnisn'N, das; man schon damals vorhattc. ihm cincn Scqncslcr z>l bcstellen. Er hinterließ sowohl dic Pfarrkirche, wie auch dir Psm-rpsrülide in vciwahrlustem Znstandr. Das Pfründen-cinkomulcn war so in Unordnung gerathen, daft es nach scincm Tode neu gcregclt loerdeil muhte. Josef Oti6. geboren in Gams, war in Marburg Curmcistcr bis 17?i' und Pfarrer von 1771 angefangen. Am 18. Februar 1785 rcsignirte er auf dic Pfaripfrnndc Mnrburg. Er machlc sich besonders dilrch dic EMrirung der uoll dcrRegierung in Marbnrg aufgelassenen Klöster- und, FUialkirchcn bmlcrkbar. Naä, ihm verlieh dcr Gurkcr Fi'n'slliischof die Sladtpfarrpfründc Marburg dcnl Grafen von Arzt unttr der Bedingung, daß dieser die Konkurs-dispense mvirkc. Der Graf legte jedoch die Pfründe zurück, und der Fürstbischof von Gnrk ernannte nun über Allsn-chcu d>'r Atarbnrger Bürger den damaligen Cnrmcistcr (scit 15. Jänner 1784) Andreas Kavöiö zum Stndtpfarrcr am 19. Mai 1785. Andreas Kavöiü. Doktor dcr Philosophie und The-»logic, Krcisdcchaut. Schuldistrikts-Anfschcr und Stadtpfar-rer zu Marburg seit 1735, geboren zu Knpcllcn bei Nad-lerslmrg. lunrdc znm Domherrn von Seckan und Priester-Hansdirektor ernannt nnd verließ als solcher Marburg nm II. Mai 1808. Er war ein ausgezeichneter Kanzclredner, 24 starb als Senior des Scckancr Domkapitels in Graz am 30. Juni 1626. In seiium Teslamenlc vom ^. Februar 1820 vermachte er zur Lladtpfarrpfiünde M.N'bnrg seine cigcnthümlichc Ncalitäc in Obei-Vorderuliel.i. M: ^incn Wcingarlen. Vaumgavten nnd ci»i.,e Aecker' samnit dem dazu gehörigen Herrcnhansc nno der Ninzerci mil d>r Bedingung, dah drv jeweilig Sladlps.N'rer flir den Flucht-gcnnß alljährlich zwei talentvolle arme Schüler oder Stu-denten mit Wohnung, Kost und anständiiur Kleidung versorge. Lc^nik Maihiaö. F. V. Seckaucr ^cisll. Nach. Stadlpfancr. Krci^dcchanl und Vezirfsschul.iu'fsclicr. !^ln'. «n iu Mmburg am 7. September 1771, ehcl! Sohn dcö 'Hlc'lchcr..'! Iafoli öc^nik und der Juliana «cb. Koinadil,. >uar ,n Marburg ^nrincistcr von 1801, Pfnrrprovisor von 1808 und Stadtpfcn'N'r von Oktober 181l bis zn jeineln ^udc. 9. Jänner 1830. 181« unternahm cr einc Ncisc nnch 'Aom und Neapcl. Cr steht noä) jetzt im anten Andenken der Stadtbelvohner Marburgs. . Josef Pichlcr. F. V.' Scckaucr «cistl. Rath, Kreis-occhant und Schnldistrittsaufscher, geboren z» St. Veit bci ^cttau am 29. Dezcmber 1789.'zum Priester ncmeihl am 18. September 1813. wurde präsentirt als vi^riii3 poi-pLwui, für Ntlnblllss am 28. Februar 1831 und starb <'M,12. Februar 1859. 'Josef Kostanjcvcc. F. V. Lnvnntcr Domhcrv. Konslstorialrath. Dom- und Stadtpfarrcr, Dechant und ^chnIdistrikts-Aufschcr, vom 13. November 1859 bis 10. Februar I860, geboren zu St. Margarethen bei Pcttml am 12. Februar 1803. ordinirl am 1. Angust 1830. .^'-storbcn alö Domdcchant ain 2lj. Dezember 'i8«6. lH Gcorg Matin«iü. F. V. Lavantcr Domherr, Kon-sistorialratl), Dom- und Stadtpf^ncr, Dechanl und Schul-distrikts-Aufscher seit 1. Mai i860. 25 §. 6. Dotation der Dom-Stadtpfarrpfründe Marburg. Diese Pfründe besaß eine Gült mitUnterthaucn zu Feistrih (üiktrica). Gams (Kanon.), im oberen IakobsthaIe((r0i'iii^u-«odäkiclui), Iaringthale (^ai-onin^ci äol), in dcrl^arnthncr-Vorstadt, in Picker» (?6icro), imSrödcngraben(8i'6ämo), zu Mcditsch (^6cU(:).Trüster!>iz (^r.^wnic^). Prohck(r^o3«I^). Posrus (K05.M). Nadl (Voäui6), Gaiberg (6^), Skr,-lrubeist Dii'i^omlv), Vordcrsdorf, Zeitschihcnbcrg. Vlin-dendacl). am Schloßbcrgc (61^6180), in Lassach (I^o/micz), ObrV' und Nntci'-Pernizcn (?M'nioa), Klappcnbcr^ (lll^o), Rosenberg (lioiini voili) , VaulNssarten, Turtschcnbri^ ('luittk^ lne^'a), Sallcrbricz (^avsi-ii), Nnpcrsbach (Ilu-pm'öe), Sllttlnber^ (81»,tin^6lc). Ebcnkreuz (^odav^), Zelrstrill, St. Varbara. Untcr-Tnibling (Oupiok) und in Obcr- und Unter-Wmzbcrg (XoiLnll,). Auch hatle diese Pflimde "/., Garben und Vöiä-uik - Zchcnt zu^Lchndorf (voi^oäl;), ^ 3» Leitersdorf. Tranutsch (I'l-guc-ova,), Pcrnizcn. Lassach, Nnpersbach und Amcisciassc (VLiii^ca. Fora). Diese Gült sammt den Zchentcn wurde abgelöst mit einem Kapitale von 33.495 st. östcrr. W., bestehend in eincr Grundentlastungsobligation vom 1. August l856 per 31.900 si. C. M. Endlich ist die Pfründe noch mit einem ans^c-dehnten Grmldbcsihc dotirt, welcher aus 44 Joch Rc-btngrund, 42 Joch Ackcrgrnnd uud 32 Joch Niesen. Weiden und Wald besteht. Dieser große Grundbcsch cut-stand cheils aus cigcus zur Stadpfarrpfründc gemachten Stiftungen, theils aber aus Veneficien, welche dieser Pfründe einverleibt wurdeu. Außerdem brzicht der Stadtpfarrpfründner auch noch alljährlich 140 fl. aus dem Spitalbeneficinm und einige tleinere Mcssenstiftungserträgnißc. Dieses Einkommen der Pfründe wurde in ucuestcr Zeit dadurch geschmälert, daß sich der Stndtpfarrer Josef Kostanjeuec bei der Pfri'mden-Ucbcrllahme im Jahre 1859 ' 3 62 aus dem Nechtstitcl der Inkorporation der Pfründe, sowie auch in Folge der Bestimmung des römische»» Con sisto rial-Uebersehungs-Dckrctcö des Bisthumcs Lavant vom 20. Mai 1857 Verpflichten mnfttc. statt den dritten Theil der Pfründcneinlünste zur Krcirung der kanonischen Präsenz-gcldcr, anf welche die Domkopitularcn von üavant frei-willig verzichteten, zur Dotation der Professoren der theolo-gischm Lehranstalt zu Marburg einen jährlichen Beitrag pr. 1000 fl. aus dem gcsam'mtcn Pfründen Erträgnisse zu bezahlen mit der Klausel, das;, sollte die Deckung dieses ProfessoreN'Dotationsabgaligeö ans einem andern Funde ei-mitlclt werden, diese 1000 fl. auf Paramcntc oder au-derc Erfordernisse der Domkirchc zn verwenden seien. 1860 wurden zur Konstitnirung einer stbstständigcn Deckung dieses der Marbnrgcr Stadtpfarrpfründc odlie-genden jährlichen Beitrages pr. 1000 fl. an den Profcsso-ren'Dotationöfond von der Grundcntlastnugsobligation pr. 31900 fl. EMz. 20000 fl. CMz. ausgeschieden unt^ dem gedachten Fonde zugeschrieben. §. ?. Vevölkeruug und ihre Religion. Die Dom> und Stadtpfarre Marburg zählt gegen-wärtig 5700 Seelen, während vor noä, nicht W Jahre», die Stadtpfarrc sammt der windischcn Vorstadtpfnrrc eine Bevölkerung von kanm 5000 Seelen hatte. , Marburg war und ist eine katholische Stadt, weil es unter ihrer Bevölkerung nnr einzelne Bekenner anderer Konfessionen in gewissen Zeitpcrioden gegeben hat und auch gegenwärtig gibt. Unter den Andersgläubigen, welche in Marburg ausnßig waren nnd zum Theile noch sind. treffen wir Juden und Protestautcn an. Erstere habe» sich im Mittclaltcr hier angesiedelt. Die für den Handel fo günstige Lage Marburgs mag sie hichcr gelockt habe», und zwar in so bedeutender Anzahl, das, sie, hier ein cige-neS Stadtviertel bewohnten, eine Synagoge und rinen. 27 eigenen Richter halte». Ueber vielfaches Bitten der Land-stände hat Kaiser Maximilian I. im Jahre 1496 allc Jude« ane« Steicrmark verbannt nnd so verlor damals auch Marburg seine jüdischen Bewohner. Nicht lanczc nach dieser Verbannung der Juden fing aber das Luthcrthum an, in die hiesige Gegend einzudringen. Mall meinte anfangs der lutherischen Lchrc den Weg nach Stcier> Mark mit Verordnungen versperren zu können nnd befahl dann, als man sich voll der Unzulänglichkeit dieses Mittels schon überzeugt hatte, die Vornahme einer allgemeinen Kirchenvisitation. Diese wurde in Marburg am 2. Juli 1528 abgehalten. Die zu diesem Zwecke erschienene Commission fand hier einen Vikanus. welcher übcrZchentverwcigrrnng klagte, nebst 11 Vcncficiatcn, sagt aber von ihnen: „r5 „seicn wenig Priester hier. die cclcbrircn, und eö geheil „wenig Leute in die Kirche;" doch von lutherischen Sachen wisse man nichts, als das; mehrere solche Bücher abge-liefert und verbrannt worden seien. Aber anch dieses Mittel Zeigte sich gegen die List. «nd mitnnter sogar Gewalt dcs rcformationsfreundliclien Adels unwirksam. Denn, >uic anderwärts, wandten sich auch hier einzelne Adelige nicht nur selbst der lutherischen Lehre mit Vorliebe zu, sondern suchten für dieselbe anch Andere theils durch Ucbcncduug. theils durch Gewalt zu gewinnen. So hat der damalige Inhaber der Herrschaft Wiudenau einen Prädikanten in sein Schloft anfgcnonl-incn, welchem alsbald auch einige Bewohner Marbnrgs Besuche zu machen anfingen und endlich auch noch den Vau dcs lutherischen Tempels in Windcnau untcrslnüle», 1576. Besonders tiefe und feste Wurzel scheint indessen da-mals die lutherische Lchrc in Marburg nicht geschlagen zu haben, denn bei der im Jänner 1600 hier vorgenommenen Gegenreformation gelang es den« Seckaucr Fürstbischöfe Martin Vreunncr, nachdem zuvor der Stadtrath ans latho. lischen Männern zusammengesetzt worden war, fast alle 3"' 28 lutherischen Bewohner Marburgs zur katholischen Religion zurückzubringen, so daß nnr etliche nobililntc Personen, welche der Gegenreformation Schwierigkeiten i» den Weg legten, aus der Stadt geschafft wurden. Unter dusen war auch ein Stadtmcdikus. welcher, um für gut katholisch zu gelten, bei seiner Seligkeit schwnr, das; er sich beim Tcm-pclbaue in Wmdcnan'nicht im mindesten bethciligle. bis er überwiesen wurde, daß er dabei sogar der Banmrister gewesen war. (Nobitsch Geschichte der'Reform.) Seither blieb die Bevölkerung Marburgs immer der katholischen Kirche treu. Um 1750 koni'tc der Stadt-pfarrcr von Marburg seiner Pfarrgcmcindc das Zeugniß abgeben, daß es in Marbnrg keine Häretiker gebe, aus< genommen etwa unter dem hier garnisonirenden Militäre. daß hier von Gotteslästernngcn. Aberglauben. Nuchci und Concubinnten nichts zu hörcu sei und daß alle seine Pfarr-insassen bis auf eine geisteskranke Person die Osterbeicht abgelegt hätten. In neuerer Zeit sind wieder einzeln»! Protestanten ill Marburg eingewandert, für welche nnn hier ein eigener Pnstor bestellt ist und eben auch ein Vcthaus gcbnnt wird. Anmcrknng. Die vorhandenen Matriken der Dom-Stadtpfarre Marburg reichen znrück: D>iö Tanfbncl) bis 19. Oktober 1650, das Trannngsbnch bis 4. November 1654, das Stcrbcbuch bis 2. Jänner 1064. §. 8. Norstadtpfarre zur hl. Maria in Marburg. Das historisch Merkwürdige dieser Pfarre wurde groß-tcnthcils schon bei der Beschreibung ihrer Mutterpfarrr. der Dom- und Stadtpfarrc St. Johann Bapt. erzählt; daher hier nur Folgendes nochmals knrz erwähnt wird: Diese Pfarre wurde 1786 errichtet. Hichcr wurde fast das ganze außer den Ringmauern Marbnrgö gelegene Gebiet der vorigen Stadtpfarrc St. Johann Bapt. in Marbmg eingepfarrt. von welchem aber I860 ein Theil wieder zur 29 Mutlrrpfarrc zurück zugetheilt wurdc. Dic Pfarrkirche ist dic chcmnligc .Kapuziner Kirche. Die Scrlsorgc über diese Pfarre übernahmen zuerst Wcltftliestcr, dann die aus der Stadt in das frühere Ka-PliziurrllDstl-r translocirtcn Minoritcu bis 1813. wo sie wegen Vtaligcls nn Religiösen die Pastorinma, der Pfarre abermals dcn Wcltpricstcrn überlassen musltcu. Diese wurden wieder abgelöst 1633 von dcn Ncdcmptoristcn. luclchc in diesem Iahn das Kloster mit dcr Pfarrkirche uud dic Pfarrc übernahmen. 1849 mußten die Ncdcinptoristcn dcr Revolution weichen uud dic Pfarre wieder dcr Welt-gcistlichkcit überlassen. Mit 1. Mai 1864 nahmen endlich dic Franciskancr Bcsih vonl ehemaligen Kapuzincrklostcr und von dcr Pfarre. Reihenfolge dcr Pfarrsu orstchcr. Josef Frau end erg er, Wcltpricstcr, (^otti)oi-u.wi' 8ilz.vouiou8 an dcr St. Ulrichskirchc scit 1775, und Pfarrer an dcr windischcn Pfarre Uon 1786 bis 1793, war dann Hauptpfarrcr in Kötsch bis 1801, darauf Haupt- und Stadlpf.nrcr in Pcttau. (Dort gestorben 11. September 1811.) I'. Edmund Klcinmoud, Vxcistcrzicnscr von Vik-trmg. Pfarrsprovislir von 1793 bis ^1796. 1'. Mar. imilia n Ribi6. Minorit, von 1790 bis zu scincm Tode, 28. October 1797. 1'. Vartholomäuo Lusihcr. Minorit, Guardian, Normalschuldircttor, Pfarrprovifor 1797, 1796. 1^. Rudolf Ncitcr, Miuorit. von 1797 bis zu seinem Tode. 13. Dezember 1812. Matthias Drasch. Wcltpricstcr, Provisor 1813. 1614. ssranz Axcr, Ncitpriester, Provisor 1814 bis 1817. Johann Pull, Wcltpricstcr. Provisor 1617, 1618. Carl 3totter. Pfarrer von 1619 bis 1826. 30 Johann Trcplak, Provisor vom November 1823 bis 1. April 1833. 1'. Johann Dornik/ Ncdemptorist. als Pfarrs-»dministrator von 1833 bis l. Mm 1849, gestorben ztt -St. Peter b. Marburg am 14. Inli 1866. Josef Kostanjcvec. Pfarrer von 1849 dis 12. November 1859, nachher Dompfarrcr, zu!cl)t Domdcchanl, gestorben 1866. I ranz Lorcn^i^. Provisor vom 13. Novcnlbcr 1859 bis 30. April 1864. P. Vru n o Je s s i ch, Franziskaner Ordcnspriester, Pfarrsadministrator scit 1. Mai 1864. Die Matriken dieser Pfarre beginnen mit dem Jahre 1786. Die Pfarrsbrvölkcrung, welche im Jahre 1842 beim ganzen früheren Umfange der Pfarre nur mit 2445 See-Icn beziffert erscheint, hat sich durch die in der Grnzcr-Vorstadt vorgenommenen vielen nnd groftartigcn Vantcn biöher schon a»f 4600 Seelen gehoben, weßhalb auch die 1664 mit einem neuen Thurme ausgestattete und anch inwendig rcstaurirtc, räumlich aber fast unverändert gc-dliebenc ehemalige Kapuzinerkirchc als Pfarrkirche viel zu tlcin isl. l;. 0. Vorstadtpfarre St. Magdalena in Marburq. Diese am rechten Nfcr der Dravc gclcgcnc Pfarre gehörte frnher zum Aglaycr Patriarchate und zwar zum .Archidiakunatc des Sannthalc^ und Draufcldrc« (^rcki-äiu^0inl.tu8 vidiii« 8n.viu^<2 l)l^ czuupi Ol,u,vi). Sie war cinc der ältesten Pfarren nnd wird schon in cuur Scizer Urkunde vom 10. Juni 1288 genannt. Anfangs dcs 15. Iahrhnudertcs war sie gleich dn-Pfarre Kölsch dem Vc-ncdiktiner Stifte Obcrbnrg einverleibt. Beweis dessen ist das Obcrburgcr Salbuch vom Jahre 1426, worin es in der mit der Ucberschrift: „Xot^ (^uu8um Ii)cci68iai'uul Koul^wnu iw^tro mooi^oiatarum" bezeichneten Abthci- 31 lung heißt: I^ooln^j^ in Iittoio piop« >ln.loIipui'Fa,m «Li'vit i!.cl iN'IM'ium i».ddil,ti8, l-ilxl mcdci nu« vic:n'in8 »orvid /loi-ono« XII., d. h. die Kirche (Pfarre) am Ufcr bci Marburg hat keinen flirten Zins au das Stift zu cnt-richten, smldcrn zinsct nach dem Vrlncsscn des Stiftsabtcs der ucuc Vikar alier zahlet jcht 12 Gulden, (1 fi. ^ .20 Schillinge oder 240 Silberpfennige). Dicsc Pfarre halte ihm Vergleiche zilr Pfarre Kütsch, welche jährlich 14 Mart Pfennige (1 Mark ^- 1200 Pfennige) an Olicrburg zu eittrichlc» hatte, nur einen geringen Zms zu zahlen. Wie und, mann diese Pfarre dem genannten Stifte einverleibt und vom selben wieder losgelöset wurde, darnlicr konnte ich in der Geschichte kcinc Aufklärung fiuden. Ohne Zweifel wurde sie dom Patri-nrchate Aglny dahin mkorporirt. Die Pfarre St. M'igdalcna soll sich damals bis an den Lobnihdach (I^oduion) ob Nast erstreckt haben, daher sic auch Mutterpfarrc von Nast und Lcmbach ist. Der Sage nnch soll die alte Pfarrkirche St. Mag-dalcna in der ersten Hälfte des 15, Iahrhundertes durch cinc Fcuersbrilüst zerstört luordcu sein. Weil das Gebiet der Pfarre Ht. Magdalcna vom Lobnizbachc gegen die Pfarrkirche herab in' einen spitzigen Winkel auslicf und St. Magdalcua ganz tief iu diesem Winkel, also fast an der äustcrstcn Gränze des Pfarrbczirkes lag. fo entschloß Man sich damals der leichteren Pastorirung lvcgcn, dic Pfarre St. Magdalena n^ch Lcmbach zu übertrage», so daß die ilach dem Brande neu aufgebaute St. Magdalcna Kilchc zu cincr Filiale ihrer früheren Tochterkirchc St. Jakob in Lcmbach dcgradirt und der Psnrrhof zu St. Magdalena — das dcrmaligc Gasthaus zum Elefnutcn — hiuweg verkauft luurdc. In diesem Verhältnisse blieb die Kirchc St. Magda-lena zur Pfarrkirche in Lcmbach bis zum Jahre 1786. In diesem Jahre wurde aber hier eine Lokalic mit cincr Bevölkerung von 1304 Seelen errichtet und der Lokal- 33 knral zu St. Magdalena ^rößtcnthcils aus dem Erträgnisse dcs Acncficium St. Ioscf' in Brunudoif (.8wllouc^) d'otirt. Der Lokalkaplanei wnrdcn zugetheilt ans der Pfarrc Lcmbach: d^c St. Magdallna Vorstadt, die Gcmcindcn Vrnnndorf — jedoch ohne die Kirche St. Ioscf — und Ober- und Untcr-Pobersch (?0dr^c;); dann aus der 5)mlptpfarre Kölsch : Ober- undUntcr-Nothwein (I^äv:^), und Zwctcndorf ^orkovoo) mit der Mialkirchc Frau-standen, welche Kirche sammt Zwctcndorf jedoch wieder an Kölsch zurückfiel. Gcgcu die Errichtn^ dieser Lokalic wnrde jedoch bc-sonders von Seite des 'Lcmliachrr Pfarrers Franz Nu-prccht Einsprache erhoben. Er nebst anderen griff nämlich den schon im Jahre 1?«0 vom Gö'rzcr Erzdischofc Karl Michael Grafen von Atmis gefaßten Plan, die Lembnchcr Pfarrs.;cmcint>e Fcistriz (Li8trio^) nach Nast cinzupf.n-rcn, die Pfnrrc Lembach aber nach St. Josef in Vrunndorf zu übertragen. Noch im Jahre 1789 wurden über diesen Antrag Verhandlungen gepflogen, endlich aber diesellicu aufgehoben. Dagegen wurde aber 1731 bei der Pcnsio-nirung des ersicn Lokalluratcu Josef Kerpan wieder ein anderer Antrag gestellt, nämlich: diese Lokalic nicht wieder zu besetzen, sondern sie der windischen Vorstadtpfarre einzuverleiben. Doch auch dieser Antrag wnrdc als uuzwcckmähi^ befunden und verworfen. Die Population dieser Seelsorgstation. welche bci chrcr Errichtung 1304 Seelen zählte, hat seither besonders durch die Errichtung der Maschincnwcrlstättcn a>» der Kärnthncrbahn so zugenommen, daß sic nnnmchr schon über 5000 Seelen stark ist. Die Errichtung cincr Kaplanci bei dieser Üokalic wurde dadurch zu cincm dringenden Bedürfnisse und im Jahre i860 effcktuirl. Auch wnrdc diefe üokalkaplanci im Jahre 1860 vom Dekanate Kölsch losgetrennt und dem Dekanate Marburg einverleibt. In cbcn diesem Jahre erhielt sie auch dic I3 Filialkirchc St. Ioscf in Vrunndorf. wclchc bishcr immcr noch in» Vesche der Pfarre Lcmbach war. 1863 wurdc sic endlich auch zur Porstadtpfarrc erhoben. Es wärc nun nur noch zu wünschen, daß auch ihre kleine (26 Schritte lange und 11 Schritte breite) Kirche entsprechend vergrößert u»d verschönert werden möchte. Reihenfolge dcr Pfarrer und Lokaltaplanc. Aus dcr 1. Periode dcr Pfarre St. Magdalcua ist nur cm einziger Pfarrer namentlich bekannt und Mir: Gottfried, dcr Pfarrer zu St. Magdalcna am Ufer (in litor«) zu Marburg. Dieser schenkte am 10. Juni 1288 dem Karthäuscr Stifte Sciz eine Mühle auf dcr Dräu mit bestimmter Inhresrentc vor den Zeugen: Albero. Pfarrer zu Mar-burn, den Priester Mcinhard und Leo. Werner von Nicr-bach u. A. Lokalturatcn: Josef Krpan. von 1786 bis zu seiner Pensionirung 1. November 1791. Johann Hcri«. vom 27. September 1792 bis zu scincm Todc. 29. Dezember 1792. Simon Pukl. von 1. Juni 1793 bis Ende Februar 1799, gestorben als Pfarrer in Lcmbach anfangs Dczcmbcr 1804. Üukas Wc^iß. von 28. Dezember 1798 bis 1803. Doniinik kotnik, Ezkapuzincr. von 1809 bis 1813. Georg Ianöiö. vo» 1813 bis 1817. Johann Gomiläcl. von 1817 bis 1833. Josef Trcpla.k. von 1833 — scit 1863 Vorstadt-Pfarrer. Als Wohlthäter oicscr Pfarrkirche und Pfarrpfründc erscheinen folgende: 1773 am 20. Juli hat die Marburger Fleischer. Meisterin Nosa Hill 100 st. hiehcr vermacht 'auf 4 ewige Messen. 34 Paul Saurer, Pfarrer zu Lcmbach, welcher am ^li. August 17!)0 testamentarisch sein b^i der Landschlifl an legendes 5tapital pcr 1,50 ft. zur Kirche St. Mag-0a cna Irgirte und anordnete, das; lion dm hievon e»t-fallenden Zinsen dcr Schullchrcr zu St. Maadalcna 40 fl. beziehe, fur den Zinscnrest per 2 fl. aber 'alljährlich rin Scclcnamt gehalten werde. 17°^"/'^ des Lcmbnchcr Pfarrers Saurer (1754 bis 1/86) hat Georg Frank, cin gcborner Nohitsche.-. cin Ka-Mal per 350 ft., für cin civigeS Licht zur Kirche St. Magdalcna legirt, welches der Marburqcr Handelsmann Sa^cr m,t 50 fl. vermehrte. l « ^-^?^ ^^^"" Hcntsck, Üokalist zu St. Magd^ z?'«"^ Testament vom 27. Dezember einen Wcinqarlen und 200 fl. im Gelde zu seiner Lokalickirchc St. Ma.;-dalcna lcgirt. wofür jährlich 11 Messen zu lesen sind. ii.. w 7, ""^ U- Dezember lcgirtc Antun Iauk von Untcr.Rothwcin 420 fl. auf ei» ^nniv6i'8lniuM. .l^ /<3 . .'^ '""^ Stiftstmcfes vom 7. Juli Dr. Ma-tl) as Kobic. Thcologic.Profcssor in Graz. 200 fl. hiehcr crlelst ^ i Seclcnamt für seinen Vater Mathias Robiö. Venvandtc ^^crmcister zu OW-Pobre-e. und seine Zur Vorstadtpfarre St. Ma^dalena gehören: ^- Die St. Josefs Kirche in'Brunndorf. Hier stand ehemals cn,c dem hl. Josef gewidmete Kapelle. Zu dieser hat Wols von Sy>.clsbcrg in seinem Testamente vom 13. April 1698 ,n Warasdin legitt: , 2 Weingärten im KoZak-Berge bei Marbura 2 Weingärten im Ga6nik.Vcrgc in W.-B. ' 2 Wlcsen und seinen Unterthan Suvaniü. und anac-ordnet, daft jobald der Kapelle diese Güter einqcautlvortct scin werden und sie dieselben cin Jahr schon genossen haben wird. ste ihm in ihrem Innern ein marmornes Monument cmchlc mit dem Epitaphium: 1'or äiom «oi 35 non urct to nequc luna per iioctem. Pslm. 120. Miseria-ruin finis. Writers hat cr zu dieser Kapelle gestiftet ein Vcnc-ficillm und selbes dotirt mit cincm Weingarten im Ga^nik. berge, 8 Wcinslärten ill Posruck sammt dein großen Walde und 2 Weingärten in Sauritsch. und Hal ange-ordnet, das, der Beneficial, welcher wcingstcns 40 Jahre alt sein soll, wöchentlich 2 hl. Messen für ihn und seine Verwandten lesen solle. D.ls CollationSrccht hat er dem Magistrate Marburg zugewiesen. ' Dieser lchtwilligcn Anordnung des Stifters wurde genau entsprochen. Die lcgirlen Güter wurden der Kapcllc eingcantwortet und das Veneficium trat ins Leben. Mit Hilfe dieses Legates und mit anderen Beiträgen lvnrdc im Jahre 1728 au die Stelle der früheren Kapelle die dermalen bestehende geräumige Kirche mit 8 Altären: St. Josef. Mariens Opferung und St. Andreas erbaut und das angeordnete Monument mit dem vorgeschriebenen Epitaphium errichtet — a>» dcr Wand nebe» dem Hochaltäre. Endlich wurde nnch cin geräumiges Vcncficiatcnhaus aufgebaut. Bei allen diesen Vanien hat sich besonders große Verdienste erworben Sevcrin Ekhardt, Inhaber von Roth. wem. notin-iu« z)uliliN in dicser Kirche vor dem Hochaltäre begraben. Die Patronats- und Vogteifragc bezüglich dieser Filialkirchc, welche Frage wahrscheinlich anläßlich des Kirch-baues hier angeregt wurde, hat die Hof'ammcr am 4. Februar 1730 dahin entschieden, daß dcr Hauptpfarrcr 36 von Kölsch dcr Patron, der Inhaber dcr Herrschaft Noth-wein aber der Vogthcrr dcr ssivche sei. Das Vogtcirecht ist jedoch später, weil die Inhabung von Nolhwcm selbes nicht ausübte und auf selbes rcsign'ilte. auf den Bandes-fürstcu als Patron dcr Hauptpfarrc Kötsch übcr^egnngcn. 1678 am 27. Mm hat Papst Innocenz Xl! einen Ablas; auf das Fest St. Iofcf zur früheren Kirche crlhcilt. Im nämlichen Jahre am 2. November hat Michael Prot-mann 500 fl. zu dieser Kirche jürs cwige Licht vermacht. 1766 am 5. Juli würde die dcrmaligc Kirche St. Josef sammt dem Hochaltäre vom Görzcr Erzbischofc Karl Michael Grafen Atems konsekrirt. 1786 wurde das Syücrsbcrgischc Veneftcium zur neu errichteten Lokalic St. Magdälcna übertragen und die St. Josef Kirche hierauf a.cspcrrt. . 2. Die Kapelle Imumnü. Oonoopd. I^. N. V. im städtischen Krankenhause, welches die Töchter dcr christlichen Liebe des hl. Vinzenz von Paula im Jahre 1843 über-nommcn haben. Sie wurde im Jahre 1868 recht hübsch restaurirt und erweitert. ^ 3. Die GruftkapcUc am Friedhofe der Vorstadtpfarrc ^t. Magdalena. Diese Kapelle hat Klcmcns Graf von Vrandis, nachmaliger Gouverneur lion Tirol. k. k. gehci-mcr Rath, über dem Grabe seiner im Jahre 1634 noch lung verstorbenen Gemalin Gräfin Adriane, gebornm Grasin Dcssenfans d'Avcrnas. erbaut. Den Altar ziert Kuppelmicsers Madonna mit dem Christkinde und mit den Heiligen Klemcns und Adrian. 4. Die Kapelle hl. Kreuz im Schlohe Mndcnau, welches seit 1663 ein Eigenthum des Fürst-Visthums Lavant ist. Angeblich soll diese Kapelle aus dem Matcrialc des ehemaligen lutherischen Tempels in Windcnau erbant worden sein. Zn bcmcrtc.i ist hier, das; sich im Schloße Windcuau ebenerdig in der Einfahrt 5 Grabsteine befinden, nämlich: 37 1. des Jörg Lhristof Frcihcrrn zu Hcrbcl stein, Neuperg und Gulcnhass. Herrn auf Lankoviz und Erbtruchsesscn in Kärnthen, gesl'orben am 12. März 1613; 2. des Hanns Frirdrich Freiherr» von Herbcrstcin. Herrn auf Lankoviz. gestorbell am 9. Mai 1615; 3. dcr Kalhamia Earchlin, Gattin drs Kast^cbcrs Gcor>i Sarchko. Nalhbul^crin von Ehreilliciusell. ^cstorbcn 27. Fcbnxir 1625; 4, der Maria Siduma Frciin von Hcrbcrslcin. Tochter des Hanns Ja-kol) uon Hrrbcrstcin, vom Jahre 1627. und 5. das von drr Anna Tholhnif. z^cliornrn Trnssllik. ihrrnl Gemahle Vt'Nl'dikt Thoihnikcr. .qcstorbcn 24. Inoins dcs 01. Jars (16^1?) cliichtete Denkmal. Alle. welche in ihren Berichtet', und Beschreibungen dicscr Grabsteine erwähnen, unlrrlassnl nicht licdankcnlos zu bemerken, das; diese Denkmale nn dem ehemaligen lutherischen Vcthausc iü Windcnan ciii^cmaucrt waren, ohne zu liedenkm, das; d.is lnlherischc Acthau^ sammt dem Flicdhofc schon im Jahre 1l!00 zerstöret wurds, loährend diese Denlmale spälcrcn Iahroi angehören. Wie kommen aber diese (Vralml0llnmc»tc »lach Wmdenau? Sind etwa diese bezeichneten Personen als Lutheraner gestorben? Hat uicm ihnen defth^lb das Begräbnis; am katholischen Fried-lwfe veriueigeit und sie viillcicht ans ihr besondclcs Vcr-lnngen am aufgelassen»» lutherischen Friedhofe in Win-dcnau begraben? ' I. O. 39 Jas Mistljmtt und dic Viözcse Zavani. i^. I<». Dsfnuat Mnrl'»rss. Die n>eile Au^dehiumg und dic soilsti^en Terrain-schnüerigteiten des iirspriinglichen Pfarrbezirke^ Marburg, der sich, wic schon angedentel »,'nrde, zwischen der Dräu ulld Peoilica, (ln'i Obei' St. >iinn'^»»d und Skrilmbcrg nllch/ibor dic Pconica hinlnic') lind zwar: voin Einslnstc deo (>cr>na>nca-Bachca nächst Sl. O^iuald nn d^r Drml biQ hinab zllr Eillnuindnnsi dcö Wnnldachc^ untcr Wllrinbor^, und >.wn Ob»r- Sl.'Xnnoqnnd bis Gntcll-Haag (IIi-:l,8wv^) auQdl'hiUc, uuncn Vcranlassnng, das; man schon vor IahrlnmdVrlen :l ncne Scclsorgeslalionon i>n Ncreichc do5 miuähnlcn Pfarrbczirke':' Marbnrq oi' richtet, nänilich dio Pscnrcn: Sl. ^tarftarolhen in Zelni.^, Sl. Alarlin in (haino nnd St. Polcr nn-icr Marburg. Dicsc ^>'i>,dirlcn Scclsorgcslalioncn bildctcn forlan^ «nil ihrer Äiutlerpfarre cinen eigcncn lirchlichen Dislritl und blieben zu dieser in einer gewissen Hörigleil. Der Stadlpsarrer r»on Marburg mar nämlich nichl nur der geistliche C^llunissär über diese Pfarren, sondern anch ihr Vogt und Lehmcherr lind üble als solcher das Prä-senlationarechl über sie ans. Eine Folge dieses Verhälwiss«. war, das; die erwähnten drei Tochlerpfarren dao Schicksal ihrer Mullol'-ftfarre ufllnal theilen nnchten. So wurden anch sie I50li lnit der Pfarre, Aiarbnrg aw deren pl)rt.ili(5nti!l«, nn'e sie in der betreffenden Inlorporatwnsbnlle genannt werden, den: Visthmnc Gllrk einverleibt, kamen dadurch 1 40 unter die Vogtei und unter das Patronat dos Bisthmnes Gurk, wurden, weil sich der Fürstbischof von Glirk als ihr eigentlicher Pfarrer betrachtete, gewöhnlich nur mit Vikaren besetzt, bis das Oubernilun ^u Graz 1811 entschieden hatte, das; diese Pfarren fortan mit selbstständigen Pfarrern zn besetzen seien, und kamen endlich ,1859 im Tauschwege nnter das Patronat des Fiirstbischofes von Lauant. Behufs leichterer Pastoriruug wurden aber iur Lause des vorige,: Iahrhuudertes noch 5 neue Seelsorge-stationcn in, Distrikte Marburg errichtet, nämlich: 'zu Oder- St. Kunegund und zu hl. >lreuz in der Pfarre Gams, dann zu St. Martin, St. Barbara und zu St. Margarethen in der Pfarre St. Peter. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen wollen wir zur Detailgeschichte der einzelnen hier genannten Seol-sorgestationen übergehen. ß. 11. Pfarre St. Margarets) in Zcluiz (Ssinion.). Diese Pfarre gränzte in ihrer ursprünglichen Ausdehnung südlich an die Dran und zwar von der Mündung des ^ermanica-Baches zunächst bei St. Oswald, ms hmab zum ehemaligen 1'i-lwclimn I^vlmtmum zwi-chen WUdhaus uudIelovec, westlich an den öermanica-Graben von der Dran bis hinauf gegen hl. Geist, nörd-nch au den von hl. Geist bis zmu'Slemen laufenden Gevrrgsrückeu und östlich an den hinter dem Slemen liegenden Graben bis herab zum gcuannten 1'i-n,oäiuin ber der Dräu. Zu diefer lueist hochgebirqigen Pfarre gehörten die Ortschaften und Gegenden-. Ober- und Unt'cr-Zelnitz, Ober- n»d Nnter-Gerstorf (^-oüjuv^),' Nanu (Zi^g), Gegend bei St. Oswald, Wurmath (UurmiN), Sturmgrabeu, Ober- und Unter-Walz (l^uö), Iohannesberg, Feistriz («i«U>io^, Ober- 41 und Nnter-Slemen, Ober. und Nntor-Fließen, und Krotendorf (^^d,j^ vi^) mit Wildhaus. Von diesen Ortschaften wurden abgetreten: ein Theil von Wurmath an die Kuratie St. Oswald, ein Theil von Ober-Walz an die Lokalie hl. Geist nnd ein Theil von Steinen an die .Uuratie hl. Kreuz. Bei ihrer vorbemerlten Anüdehnling zahlte die Pfarre (im Jahre 1765) 2185 Seelen. ' Kirchen: I. Die Pfarrkirche St. Margarethen in Zelniz. Sie war ursprünglich im gothischen Style gebant, wie dies die an der Außenseite des Chores noch vorhandenen Strebepfeiler beweisen. Die weiteren Spuren der früheren Vauanlage sind in Folge des nach dein Brande uun 1773 vorgenommenen Nmbaues fast gänzlich uerschwunden. Das Alter der Kirche wird in der ob der Hochaltar-Nische angebrachten Inschrift angegeben, welche also lautet: 11 ^VLa 8!^l8 ImnX^ i-Lgl i'QFVU oX^rVlltH 98.. Ob und in wie weit diese Zeitangabe richtig ist, läßt sich ob Mangels einschlägiger Behelfe nicht nachweisen. Von den beiden Seitenkauellen dieser Kirche wnrde die St. Barbara-Kapelle 1730, die Marienkapelle aber 1760 erbaut. Bie Kirche zählt gegenwärtig 6 Altäre. Hier besteht schon seit undenklichen Zeiten eine )^ i«b .... iliino älli in<.!(!^o.xxxvin (Hier liegt ...» ini Jahre de>) Hcrril 14:;«). Vielleicht isl es das (^irab-nwnninent eineo der damaligen letzten Sprossen der Edlen r»on Wildhano. Die Psarrtirche besitzt 2 Weingärte», einige Aecker >»,d Wiesen nnd nber ^0 Zinskühe.' !-!. Filiallirche Et. Johann Vapl. ob Zelniz. Sie besteht ant, der i,n gothischen Style ge^niten St. Iohanneü^apelle, n>elche' dernialen dad Preobnterinin der Kirche bildet, und ans dein anfangö de^i, 17. Iahr-hnnderteü angebanten, nnt einer Holzdecle versehenen i^anghanse. An der Anstenseite deo Prebbyleriinnc'' sind die ^ierpseiler noch gnt erhalten, während die früheren gothischen Fenster durch ihren Uniban gänzlich oerun-slallet sind. Der platte Kleeblattbogen de>) Thürstllrze!:' ani Sakisteithore erinnert an die ^ri^dericianische Zeit < 1'124" !4ii^), in welcher derart geformte Tlinrsiöcle in Mode standen. Sehr wahrscheinlich wird die ganze .^a-»pelle damaw gebant worden sein. Der Thurm und die Orgel sind vom Jahre 1W0. Nkm wurde die Crecri^ rung und Dcmoli'rung dieser Kirche angeordnet. Diese»l ihr besliulmlen Schiclsale entging die Kirche nur dadurch, das; die dorligen Insassen die Kirche um <;<> sl. ablösten nnd so läuflich an sich brachten. Die Kirche besitzt 5 Altäre, nämlich: Sl. Johann Vapt., St. Luzia, St. Sebastian (errichtet Itt:>«, r>on „Lut'as Laurilsch", Panlinischeil Vergamlmann und Kellermeister z>l Zelniz, und vom Johann Paurilsch und Varlhlmä Grill, Paulinischen Amtmanne mn Wurm), St. Nochue, und St. Florian. An der Ausienseite dec, Preobnteriu'ns ist i,n Sokel. eingeniallert ein Vrnchstück eines römischen Grabsteines mit der bisher noch nicht edirten Inschrift: 43 . . . . STF- . . . . IA . . . MVS . . . GXIIl . . . \LXV . . . XLV 3lns diesen Tigeln ist zn entnimm, daft dieser (Grabstein einem Soldaten dor i:i. Legion gesetzt n'orden ist, welcher l>5> Jahre all starb. ' :;. Die Marientapelle zu Wildhans, n'elche vonl Vluton birafon ^itabnUa, Illhabcv d>:r Herrschaft Wildlninh, uul dio Vtillo dl^ vorMN Inlivhl!ndovlo Icklosto^ die hl. Mosse höre« ronntoi^. Diese .^apello nnirdo, nachdom (^raf ^liabatla don Nevcrs auö^estollt hatt^ das; sie von einem jeweiligen AesilM- der Herrschaft ^i>ildl>ailü au^ dessen eigenen Mitteln im Men Vanstande erhalten nnd init allen (irfordernißen versehen werden wird, nnd dus; darin mir der Pfarrer von Zelniz die pfarrlichen ^'echle au^i'll'en dnrfe, nnt Eeckaner Ordinarialö Dekrete ddto. Graz ain :l<». Jänner I755> al^. öffeittliche Kapelle er^ tlärt und vom Johann Ferlam, Archidiato>i zn Leidniz, l'enedieirt. Zli dieser Zeit (175«) lebtc ^n Wildhanil ein Eremit, zugleich mich .üapellendiener, Namenö Urban Pipan, welchcn (^raf Ioh. Anton volt ^iiabatta in die dortiqe Erenntage allfgmionnnen hatte. Seelsorsi e r. ^)ln der Pfarre Zelniz waren ehcnal^ ein Pfarrer nnd zwei Nn6hilf5priester angestellt. Dermakm ist dem . Pfarrer mir 1 .<.iapla>l beigegebeu. Anfter den erwälinlen 'j Priestern residirte ehemals l,ier anch ein StisiPriester uon St. Panl, n'eil diesem Stift als Besitzer der Herrschaft Faal einen Weinkeller liier besaß, über welckew 44 gegenwärtig ein Theil des Schulhauses erballt ist und welcher nun vom jeweiligen Pfarrer bemcht wird. Von den bisherigen Zclnizer Pfarrern (Vikaren) können folgende nmnentlich angeführt werden: Zech Andreas. Diesen hat Johann Schö'rN, rscwi- <30eIo8iaL Mi'l)<:Iniüi« «. .Inlumi« ^apt. in NlN'<:n-!)ui'K, zn Straßburg in Kärnten nlittelst Urkunde vo,n 15. Jänner 1507 als Vikar für die Pfarre Zelniz präsentirt. . , ^' Ans diefer Präsentalions - Urkunde ersehen wir, 1. daft der Pfarrer von Marbnrg das Präsentationsrecht über die Pfarre Zelniz hatte, 2. das; sich Iol). Schörtl, obwohl er schon 1,500 die Pfarrpfriinde Niarburg gegen die Psarrpfründe Meiselding in Kärnthen vertanschtc, noch anfangs des Jahres 1507 Pfarrer uon Alarbnrg nannte, nnd als solcher benahin. War damals der erwähnte Nfründentausch etwa noch nicht rechtsgiltig vollzogen nnd die Uebergabe der Pfarre Marburg' omn por-tm6nw8 ml das Visthun, Gnrt noch nicht dnrchgefiihrt^ Furlanitins Leonhnrd, wird 1. Jänner 17:l4. Nnter ihln hat NiNaö Porger, ehomalc, >inplan zu Zelniz, in seinem Testameute uou 2. Mai 1741 lcgirl 400 ft. für eiue allwöcheutlich vou, Hnidiuonscheu Nene-siziaten zu lesende Messe. Iorcl» Iohanu Vapt. Vikar von 1744 ln5 zn seinem Tode, 1l;. I)iai 1748. Franz Niklas Kroysi (N,u,^), Kaplan in Zelniz Hal in seinem Testamente vom 27. September 1751 der Pfarrkirche in Zelniz 1000 fl., der dorti^eu Mseulranz-brnderschaft 1l»l»0 fl. und für eiue allwöchentliche Messe am Bruderschaft-Altare 1000 ft. vermacht. Thaller (Täller) Val cutin, Vikar 174tt bic. zn seincui Tode, 1758. Gcboreu zu Tainach in .Unruten 1712, ordinirt 1735. Er war früher 4 Jahre Pfarrer 5n Grades in Käruten. Nannach Friedrich, geboren nn Distrikte Mipach, präsentirt fnr die Pfarrusrüude Zeluitz am 10. IlUi 175)8, Morden hier am N». Äiärz 175>9. Er kam al,^ tarnten hiehcr, vou St. Atartiu iu ilrasiuiz, nw cr Vikar n>nr, ^>affrau Josef, präsentirt als Pfarrer mu 30. Mai 175)9, gestorben am 20. März 1787. Vom 17 l>w 2:;. Ntai 1760 haben Johann Hietl und Andreas Iera^a eine kateä)etische Mission iu Zelniz gehalten uud dabei eine Clirislcnlehr-Bruderschaft begründet, welche 10^i> Mitglieder in der Pfarre zählte. (Die genannten Priester, wahrscheinlich Icsuiteu, hielteu zur selben Zeit bei allen 4 Pfarren des Distriktes Marburg solche Missionen). 46 Am 18. Juni 1773 ist Nachts dw Pfarrkirche Zelniz sammt Pfarrhof abgebrannt. Beide unlrden unter Pfarrer Saffran wieder aufgebaut. Mayer Franz, Priester feit 1771, präsentirt für Zelniz a,n 14. September 1787. Mt Präsentation^- , nrtunde ddto. 12. Dezeniber 1801, erhielt er die Pfarre (>>anls. Karniünik Johann, Pfarrer vom 7. Mai 1802 bia 1625). (3r war früher Lokalwrat zu Ntaria in der Wüste, trat 1825 in Pension nnd starb in t'imz am 27. Dezember 18-W. Peric Josef, aFwren z» Görz am 21. Juni 1780, ordinirt a,n u;. Tepteniber 1810, Pfarrer hier vom 1. Mai 182lj bis zn feinen, ani 2l!. April 1828 erfolgten Tode. Neich Michael, geboren zu Großsonntag a,n K'. September 1786, ordinirt a,u 18. September 1813, die Pfründe Zelniz angetreten 28. Febrnar 1829, gestorben am 13. Febrnnr 18.^2. War srnher Mirat'zn St. Varthlmä in Nothniein. Mlinariö Josef, geboren am 2. Februar 1799 zn hl. Dreifaltigtcit in W. V., ordinirt an, 28. August 1825), alü, Pfarrer investirt mn I. August 1832, 'rwu da abgegangen auf die Pfarre St. Nndrä in Lestovec am 19. März 1851. Trnfela Stefan, geboren zn St. Veit bei Pettau am 11. Dezember 1807, cirdinirt mn 30. Inli 1837, Pfarrer feit 12. 3)iärz 1.851. Dotation dcr Pfarrpfründe: Die Pfarrpfri'lnde Zclniz besasi eine Oült, die mit 20 Pf. 1 ^ 297., dl. beanfagt niar. Die Unterthauen befanden sich zn Gams, ^oschach, Slenieu, Vrnnndorf nnd hl. Dreifaltigkeit in W. B. Diese haben eingedieul an Geldienst nnd Nobotgeld 1,55 fl. 41 tr. W. W., an Zin Stück Kapaunen, IN Stück Käse, l>0 Stück Händel, :i20 Stück Eier, 720 Stück Krebsen nnd 4 Maßel Kastanien. Außerdem hatte die Pfarrpfründc '/> des Weizen-, Korn- nnd Haferzehentes zi, tterstorf, Rann, Johannesburg, Stnrmwald, Nnrinath nnd Oberwalz, dann den einbännigen Garbenzehent zn Nnterwalz nnd Feistriz, Vil "mn Ä>l'inmostzehent a,n Iohannisberge nnd im Dran-walde nnd einen ,Äimmerzchent. Das Ablösnngskapital hiefiir dttragl «:>i!t) fl. (5. ))>. Allch besitzt die. Pfarr-;'fri'indo cine kleine Oel'cmmnie niit Weingarten. Die älteren Matrikenbiicher nnirden 1773 eii, ^lanb der Flammen. Von den gegenwärtig vorhandenen Ma-triken reichen znrück: daö Tanfbllch bis 15. Februar 1?li9, das Trannngsbnch bis N». Mai 1755 nnd das Sterbebnch bis 7. Jänner 1744. tz. 12. Pfarrc St. Martin in Oams (Xanoa). Die zwischen Zelniz und Marburg gelegene Pfarre Gams halte ehemals folgende (kränzen: im Süden die Drano von der Einmünd'nng des Gnngersbaches bis hin-anf znm ehemaligen ?i'u.c:(1ium I^n'üntiiuim ob Ielcwee, von hier westlich den Slomen bis ans den Nucken, der sich von hl. Krenz gegen hl. Oeist erstreckt, von da an bildet das nnler dieseni Gebirgsri'icken entspringende Vächlein die Gränze bis hinab znr Peßniz unter St. Oeorgen; hier von der Peßniz (auf ihrem linken Ufer) lief die Pfarrögränze hinter Ober- St. Knnegnnd znr Slatina (Witschciner-Vnch), dann über diesen Vach nnd längst des Skrilenberges nneder hinab znr Pesiniz bei Unter- St. Klinegnnd, iibcrseht da die Pesiniz und ging uon dort in südwestlicher Nichtnnn, znm Nrspnmge des Wienerbaches nnd dann nach dem Wiener- nnd (Nangerö-tmcho hinab znr Dran. 48 In diesem Pfarrsprengel lagen folgende in den alten Pfarrbüchern verzeichnete Ortschaften: Gams, ^ioß-bach (1<0nj«i(n), 3)tediü, ßober, St. Urban, Tresterniz (Ii!'N8t!?nlC!^), Ielovee, Slemen, hl. Kreuz, Gaibcrg (ttl^c), /unko Berg, ^unto Graben, Aerdo, (traben, New, Posruk (1(0^^), Skrilenberg, sö! bezeuget. Wie so manches andere Gotteshaus M auch diese'Kirche dem Vandalismus der Josefinischen ^egie-rnngs-Periode znm Opfer. 3bn 27. Vtai 1785 erhielt dor'Namser Pfarrer Vtichael 0uk uom Kreisainte Marburg den strengen Auftrag zur Execrirung und Sperrung dieser Kirche. Ob nnd in wie weit der Pfarrer diesem Auftrage nachgekommen sei, ist nicht bekannt, wohl aber ist es gewiß, daß die Kirche gesperrt wurde, das; sie schnell in' Verfall gcrieth und dasi man 1791 viel Material von dieser Kirche für den Pfarrhofbau zu hl. Kreuz verwendete. In Folge der Zeit errichteten aber die Insassen der dortigen (legend anf den Trümmern der anfgelasse-uen Kirche eine Nothkapelle, in welcher die hl. Messe gelesen wurde, bis sie von 1855 bis I860 anf den alten Fundamenten die dermalige, Kirche zu Stande brachten, welche im Jahre 1861 am 18. Juni vom Lavanter Fürstbischöfe Anton Marliu konsekrirt wnrde. Im Jahre 18Ul) wurden neue Glocken für diefe Kirche beigeschafft. 50 Vei dieser Kirche ist der Friedhof für die bovtiqe Gemeinde. Filialkircheu der Pfarre (^mns waren ehemals a,lch die derzeitige Psarrlirclie Ober- St. Kunegund und die dermalige .^uralialtirche Hl. >treuz. Von beiden wird staler die Nede sein. Pfarrgeistlichkcit. An der Pfarre biams n»aren bis zur Iosefimscheu Zeit ein Pfarrer (Vitär) und 2, mitunter mich mehrere Kaplä'ne angestellt. Schon 1578 und 1579 kommen iu den Gmuser .Uirchenrcchnungen die Gesellpriesler Pel er und Audreas vor. Seit der Pfarrenregulirunss (1787) ist immer nur ein Aushilfspriester dem Pfarrer hier beigegeben. Von den bisherigen Pfarrern (Vikaren) tonnen Nachstehende namentlich angeführt weroen. Niklas, welcher am It. Nrbani-Tage i:!<;7 die St. Kalharina-ztaplanci in Marburg stiftete. Er kommt gewöhnlich als Pfarrer uon (^ams uor, wird aber iu einer alte>l Handschrift, betreffend das Aenefizium St. Kathariim, genannt: Nitlas zu ^tlidolfs deü Landschrci' berü ^ohn zu Vtarburg. Piscator (lUdiü) Adam, Pfarrer 1595, IlN>7. 1597 verlieh er dem Mathes /linier und dessen Leibes^ erben ein dein Pfarrhofe b)ani5 eigenthümliches (^nt dei Ober- St. Kuuegund. Jakob Geysner und Thomas Sedlar waren 1595 seine Gesellpriester. Leitgeb Primlls, Pfarrer KN7, 1l;i8. Stampfel Peter U>:!4. Pasqualiui Franz, Pfarrer. Am 18. Mai Küis; erlaubt ihm der Seckauer Fürstbischof Johann Marr da^ ilreuz, n'elches die Gamser Pfarrlcute auf eiuein hoben Verge (Luzia-Vcrge, rc^t,« Xi-ivoc ob loams') zunsclien 51 dcn Weingärte» allfslcllen wollen, zu benediciren^). 1^38 erhielt er alo Pfarrer von Gams das Aenefizium «. ('MiQi-inil.0 in ?.1iarbnrg, worüber er am 20. Auqnst 1638 einen ?)ieuers ausstellte. Er war in Marburg Coo-peralor bis 1635, Sladtpfarrer voil 1638 bis 1649 und uon da an Venefiziat. Kaöic: Gregor, Pfarrer 1640, 1649. Nodi3,1, dann alü Pfarrer uon 1635 bi§ 163!). (5r refignirle auf die Marburger Pfnrrpfrnnde, „iele»l>cii Vclge wurde ci»c Kapellc wnhrschciiilich zu khrcu der HI. L»zin erl't, spütcr «ü'er lvicdcr nl'^crisscii. 52 Kokl Jakob vom 0. Mai 1745 bis 3 771. 1755 gab Josef Protman, Neilefizint ill Marbnrg, 146 fl. für den Kanzelban in Gaino. 17l;<> voin 21. bi 30. Mai wllrdc eine katechetische ?^tission hier gehalten. Koll Hal an dor Pfarrkirche viele Umbauten uorgenonunen. (^uk Michael von 1772 bis ,1795. Breznik Mathias von ,1795 bis 1801, später Pftnrer zu St. Peter bei Marburg. ^ Mayer Franz Serast, für diese Pfarrpftündo pra^entirt am 12. Dezember 1801, gestorben am 27. Febrnar 1823. Stande g g er I ako b, geboren zn St. Peter bei Äcarbnrg am 30. Inni 1786, ordinirt am 18. September 1830, Pfarrer zu Gams umn 1. Juli 1823 biü 22. September 18-l5, daranf Pfarrer nnd Dechant in San-nlsch, znletzt Stadtpfarrer, Dechant und Lcwanter Ehren-doucherr in Pettan, wo er mn 1«. April 1664, cut 75 Jahre, starb. Iau5ekoui5 Josef, Pfarrer von 1835 bw zn Wnenl Tode, 28. Jänner 1836. Klemen^il^ Blas, geboren zn Negau am 3. Februar 1802, ordinirt am 31. August 1828, Pfarrer in Gams uom 23. Inli 1836. Er starb allda am 20. September 1,864 und liegt in Folge seiner Anordnng am Medhofe bei St. Urban ob Gams begraben. Pernausel Stefan, Pfarrer seit 12. November Dotation der Pfarrpfründe. Diese hatte eine Gült mit Unterthanen zn Unter-und Ober-Oradischberg, St. Egiden, in Nela, Dobren-thal (I)0dr6nj^), zn Ober- St. Knnegund, hl. Krenz, inl Margraben nnd zu Grasmiz (Xyi^nil,,.^) ob St. Egiden. Auch die Marbnrger hatten vom Grnnde auf der rechten Seite des „Krankhersbaches" (Kukr^), auf welchen ihnen über Fürbitte eines Vicedomc, das bericht zu erbanen bewilliget wurde, jährlich 2 /3 dahin zu zahlen. S3 Ferner hallo die Pfründe '/,, Zehent uüin Weizen, Roggen nnd Hafer bei Saliritfch i»l Oorimk, Drenuvec, ^'u>^!, Korenjak, Nelscheberg (I^^ici vui-Ii), Hra-stovec, Verhovec, Oaberje »nd Saliritsch (/^vui'üo). Das s^ültenerlrägnisi samnü Zehenten wnrde abgelöst mit einein Kapitale von 1l»5o'fl. (5. M. Außerdenl bezieht die Pfründe noch 6 Metzen nnd 36 Mnsi ^lioggeu nnd 22 .^äfegroschen von 22 Grnnd-besitzeril iin Mittelbcrg nnd Schober, 28 Stück Schwein-sclillltern von 28 Grundbesitzern im Mittelberg, Schober nnd Nosibach und 49 fl. 43 tr. (5. Vt. als' Nelnition für Äioggen, Schweinschnltern nnd Käsegroschen von den Illsassen der Kuratie hl. Kreuz. Das iveitere Pftündeneinkommen besteht inl Wein-depntat (2 StlN'tin), in Sliftnngsbezügen und inl Erlrä^-nisse der Pfri'mden-Oekonomie. An Pfarrniatriken sind vorhanden: Tailfbüchcr seit tt. Juli 1645, Traunngöbücher seit 1,663 und Sterbebücher seit 1729. ß. 13. Pfarre Ober- St. Kuurgund. In einer Kirchenrechnnng voin Jahre 1585 wird erwähnt, das; im genannten Jahre ein neueo Friedhofthor bei der Kirche Ober- St. Knnegund erbaut wurde, woraus ersichtlich ist, daß diese Kirche sammt Fricdhof schon 1585i und noch früher vorhanden war. Kirche und Friedhof waren mit festen Mauern umschlossen, welche erst 1858 demolirl wurden. Durch die im vorigen Jahrhunderte an der Kirche vorgenommenen Uniballten ist die Kirche so umstaltet worden, das; vom alten Vaue kaum mehr eine Spur übrig geblieben ist. Die Kirche besitzt 3 Altäre, nämlich: St'. Kuneguud, hl. Dreifaltigkeit, welchen Altar Adam Ko/uh, Pfarrer zu Witschein, ,1719 errichten lies;, und St. Josef. Zu den wenigen Merkwürdigkeiten dieser Kirche gehört ein alter Kelch 54 mit folgender Inschrift: I'. 8. kl. I. 6. 1555. Die Nnch-»taden bedeuten ohne Zweifel: 1^nd 8:moU ^Itn tnü Bei dieser Kirche bestand eine Stapnlir-Vrnber-Ml' M n'elcher Johann Georg Iukal, Kaplan zu St. -Peter ber Nlarbilrg, 1773 einen Weingarten mit Hllb-gründ nn Gmberge ailf Vlossen imd Iahrtag legirto. ^.?'?^"bo beinahe 2 Stunden Weaes von chrer Mlltterttrche in Ganw entfernt ist, so ist es wahr- icyemuch da,; ichan von jeher an Sonn- und Festtaaen e,n fester voil Gains zur Abhaltung de6 ^olte^dienstec, hiehcr excurrirte. 1701 baten aber die Vewohner d^r dortigen fegend uin einen Kumtpriester, welcher in ^on- St. Kuneglind selbst residirc lind n,elchen sie, wio s'^ Nch verpftlchtoten, ehrlich erhalten, dabei aber anch "m ^sarrer zll Ganis ganz schadlos halten wollen. iv<-i ^"'^s"lge wurde der Priester Ioscf Lopiö schon ..I "'' Seelsorger nach Ober- St. Kunegund bestall '..öU'^nnees scheint, nicht als erponirter Kaplan, ondern als lelbstftändiger Nurat, iveil er hier schon von 1/bi nngefangeit eigene Vcatrilenbücho.r snhrte. Iul Jahre 1768 hat die Gemeinde Ober- St. unegund erlegt 550 fl. fiir den Unterhalt eine. Pric- ".' "^ 'W0 fl. für ein ewiges Licht. Zur Pfarre wnrde Ober- St. Kunegund 1822 erhobm. ^ur Pasto- """g u'ilrden dieser Seelsorgestalion zngemiesen dic> Orljchaj en au^ der Psarre Gains: Gaiberg, Poorncl ?^.s,^nleiiberg, und aus dcr Psnne' Witschein: ^""")' Vliildeilbach (l>1in^v^) nnd 3^ortitschberg (Voi-ti<-o). Seelsorger. Als Kuraten und Pfarrer haben hier gedient. Lopiö Josef, von 1761 biü 17«4. Oniü Johann, voll 1764 biä Dezember 1767. 55 Ledenik Paul, voi; 1767 bis Mai 1768. Nnter ihln hat 1768 Georg Ortner 150 sl. für das ewige Licht Hieher legirt. out Michael uon 1768 bis Jänner 1772, dann Pfarrer zn Gains. Gutsmandl Josef, uon !1. Jänner 1772 bis 12. Dezember 1774. ökof Nikolans, von 1774 bis 1776, zuletzt Pfarrer in St. Peter bei Marburg. Habiö Varthlmä, von 1776 bis Jänner 1805. Neoelko Andreas, von 1805 bi>. 25. Oktober 1810. Von da an bis 29. AM 1811 wurde die Knratie voll Witschein ans prcwidirt. Velk Jakob, Knrat uun 1811 bis 1822, dann Pfarrer hier bis 1826. Ging hierauf in Pension und starb Zu St. Georgen an der Pesmiz am 21. Dezember 1842. Er war geboren zn Mahrenberg am 21. Ink 1761. Nnter ihm wurde 1813 der Pfarrhof zu Ober-St. Klmegund geballt. Dent scher Georg, Pfarrer vom I. März 1826 bis 7. März 1826, dann Pfarrer zu St. Nikolai bei Luteuberg. War geboren 4. April 1788, ordinirt am 12. September 1812., Dra5 Matthias, Pfarrer vmu 28. August 1826 bis zu seinem Tode am 25. August 1837. War früher Pfarrer zu Haidin. Er war gebore», 20. Jänner 1782. Lach Anton, geboreil zu Iariug a», 3. Jänner 1603, ordinirt, an: 28. Angust 1827, Pfarrer hier vom 7. Februar 1838 bis 22. Oktober 1843, daun Pfarrer in Leulbach. Vohance Iofef, geboren zu hl. Kreuz bei Luteu-berg am 6. März 1800, ordinirt mn 31. Angust 1828, als Pfarrer instailirt am 6. März 1844, verwischte am 1l). Mai 1853 diese Pfründe gegen die Pfarrpfründe St. Lorenzen in der Wnste mit 12 56 Magdiü Sebastian, welcher vom ,10. Mm 1853 bis 1. Jänner 1867 hier als Pfarrer pastorirte und dann in den Nnhestand trat. Kosi Mathias, Pfarrer feit 1. März 1867. Pfründeneinkommen. Das Einkommen dieser unter den: Patronate des Fürstbisthmues Lauant stehenden Pfründe besteht m 4 Starttn Weiumost, 20 Metzeu Weizen und Kor»,, in eungen Stiftungserträgnisse!: und in einer Congrua-Er-gänzung aus dein Neligionsfonde. §. 14. Lokalie hl. Kreuz. c>... „gewöhnlich wurde bisher behauptet, die ehemalige Filialkirche der Pfarre Gains sei im 13. Jahrhunderte erbaut worden. Man stützte sich hiebei auf die Il,fchrift der dortigen steinenen Kirä)enkanzel, welche Inschrift aber dermalen so dick übertüncht ist, daß sie dadurch unlesbar geworden ist. Copirt findet man die Inschrift in dem vom Curaten Josef Peric «erfaßten Gedeutbuche der Lokalie hl. Kreuz. Sie lautet darin also: ä.8 1293 und II I z!j. Wäre diese Copie richtig, dann wäre auch obige Behauptung uollkommen berechtiget. Doch die Copie und ore bisherige Lesung dieser Zuschrift fcheiueu mir nicht richtig zu fem. Im 13. Jahrhunderte wurden uämlich die Jahreszahlen auf Kunstdenkmalen noch nicht mit arabischen Ziffern, sondern immer noch mit Zahlbuchstabeu ausgedrückt; deßhalb auch die mit arabischen Ziffern bezeichnete Jahreszahl an der besagte,: Kanzel nicht aus dein 13., sondern aus einem späteren Jahrhunderte herrühren wird. Es fragt sich nun, welche Jahreszahl dann in Wirklichkeit diese Kanzel trägt? D,en Schlüßel zur richtigeu Lösung dieser Frage finden wir in der Bemerkung welche der Chronist Peric der obcmgeführten Abschrift in: Ge- /.3 denkbnche beifügte. Es ist die Vemertnng, daft die Ziffer H der Iahroszahl veruilglinipst sei und so aussehe, nn'e die Ziffer 8. Nun wurde aber l>ekanntlich im 15. Jahrhunderte die arabische Ziffer 4 nut einem nach unten offenen Achter («) bezeichnet, was den Chronisten auf die Vermuthung gbracht habeu mochte, der so bezeichnete Vierer wäre ein verunglimpfter oder verunstalteter Zweier. Die Jahreszahl an der Kanzel wäre demnach 1498 zu lesen, welcher Annahme auch die Konstruktion der Kanzel entspricht und so wäre also diese Kanzel und wahrscheinlich auch die Kirche hl. Kreuz im 15. Jahrhunderte erbaut worden. Diese Kirche, welche nur klein war, soll 1517 konsetrirt worden sein. Um die Kirche herum war der Friedhof für die dortige biegend. 3lu bestimmten Sonn-und Festtagen wurde hier in der Kirche uon der Pfarrgeistlichkeit der (Gottesdienst abgehalten. Bei einer solchen Gelegenheit und zwar in der Nacht nom Charsnmstage auf den Ostersonnlag des Jahres 176!) geschah es, das; das Kirchenhans hier in Flammen geriet und daH Fener so plötzlich überHand nahm, das; der darin übernachtende Wamser Kaplan, Andreas Mangin, dein Fellerlode kaum entging. Zur Zeit der Pfarrenregulirnng I78l» wurde anch hier eine Lokalie errichtet und der Mratial-Gottesdienst am 2l). Juni >78<) eröffnet. Der Lot'alkaplan wohnte anfangs im Kirchenhause dafelbst, bis 1791 ein neuer Psarrhof erbaut wurde. Der hiesigeil Lokalie wurden einverleibt folgende Ortschaften: Alis der Pfarre (Nams: hl. Kreuz, Gaiberg, ^unko^ Verg und /5unko-(hraben, 85 Häuser oon öober, Nerdo, (Nraben nnd Neka nnd ein Theil der Gemeinde Noftbach, näullich die Gegeild Posrllt, i>l Oanzein 5N0 Seelen; und ails der Pfarre Zellniz die Gemeinde Slemen mit 2(10 Seelen. 12* Da die Kirche hl. Kreuz für die dortige Seelen-l zahl zu klein war, wurde sie 1825 vergrößert llud her-^ nach am 25. September 1825 vom Marburger Kreisle Dechante Mathias LeZllik eingeweiht. Diese so uer-^, größerte und ulnbautc Kirche ist stukaturt und hat drei .'Altäre. Die beiden Seitenaltäre sollen aus der ehemaligen Iesuitenkirche St. Alois in Marburg Hieher übertragen worden sein. Als Lokalkaplänc haben hier pastorirt: Veliö Anselin, ein geborener Kramer und ExFranziskaner, vom 29. Juli 178s) bis 1805. Er starb ! als Pfarrer von Lembach an, 28. Juli 1812. Pukl Johann, von Ende Oktober 1807 bis . anfangs November 1817, wo er auf die Lokalie resig-. nirte und Pfarrprovisor an der windischen Vorstadtpfarre in Marburg wurde. Peric Josef, der fleißige Verfasser des Gedenkbuches in hl. Kreuz, uom 15. November 181,7 bis Ende April 1826, dann Pfarrer in Zelniz. Kurnik Johann, uom 10. Inli 1826 bis 8. Nouember 1830, dann Pfarrer zu St. Margarethen an der Peßniz. Marinäek Josef, vom 23. April 183,1 bis 20. Dezember 1834, dann Pfarrer zu Maria-Ncustift bei Pettau. Schwarz Johann, uom 1. Juni 1835 bis 18. Illli 1848, seither Pfarrer zu Maria-Neustift bei Pcttau. Miheli«) Franz, geboren zu Wurmberg am 10. Oktober 1802, ordinirt mn 28. Juli 1833, Lo'talkaplnn zu HI. Kreuz vom 1. November ,1,848 bis 7. Jänner 1857, gestorben als Pfarrer zu St. Martin bei Wnrm-berg 6. Dezember 1807. Simoniö Franz, geboren zu St. Urban bei Pettau am 20. November 1803, ordinirt am 29. Juli 1832, Lokalkaplan vom 1. Mai 1857 bis zu seinem am 15. April-186« erfolgten Tode. Verliö Franz, vom 1. April 1866 bis 23. April 1868. Seither ist die Lokalic nnr prouis. besetzt. DieLokalie steht nnter dem Patronate des stcier-Nlärkischen Neligionsfondes, aus welchcin der Lokaltaplan auch seine Dotation bezieht. Von den Psarrbüchern beginnen das Taufbuch mit 2<). Juli 178«, das Trauungsbuch mit 21. Jänner 1787 und das Sterbebuch mit 14. Juli 1786. §. 15. Pfarre St. Peter bei Marburq. Zu dieser Pfarre gehörte ursprünglich das ganze Hügelland zwischen der Dran und Pcsnica, vom Ein-slusie des Malcöuik-Baches bis zur Einmündung des Wumbachcs unter Wurmberg, und von Tragutsch bis l^ulenhaag, mit den Ortschaften: Tragutsch (Di-liFn-üov:,,), Slatina, Ko«ak, Schlosibcrg (lli-i,-äi«o), Pcrnizen (1'Lrnioa), Wodlberg (Vc,-.',,), Krönich (111- (^ n (^ :>,), Grnscha u (tt i- u «<> v:,,), I abl a n a ch (.!.-,.-!i1ll,n.s«), Wintersbach (/imiciil), Ameisberg (V! il i 5 !c li ^ o r:>,), O b c r- n. Nnter - W n r z (lü <>i-n^j ->, in cltti.iu^ Kuron:»,), Stra/.i^c oder St. Barbara, Vince, Ober-n. Nnter-Tiiul'liug (slo,i,j in »lo^^ni I)ill)1nl<), Sallcrdurf ^ldv«r^c:l v z,,«), Seitcndorf (X i t, <; 61c ll, vl«.»), Ciglcnce, Petschizberg (1'«üic,l;), Steinberg und Dvor-janc oder St. Martin uuter Wurmberg. Diese Ausdehnung behielt die Pfarre St. Peter bis zur Mitte des vorigen Iahrlninderles. In der 2. 60 Hölfte des 18. Iahrhundertes wurden aber i,n Gebiete der Pfarre St. Peter 3 selbstständige Seelsorgestationen nämlich St. Martin, St. Barbara und St. Margarethen errichtet, nnd der größere Theil des alten Pfarrsprengels an dieselben, die Gegend Ko«ak aber an die windische Vorstadtpfarre in Marburg abgetreten, so daß zur Pfarre St. Peter dermalen nur noch die Ortschaften: Malcönik, Wadlberg, St. Peter, Krönich, Vbenkreuz, Zelestrin, Tepsau, Metau, Steinberg, Aineisberg, Gruschau, Nupers-bach, Lasach, Tragutsch, 1 Haus von Perni-zen, I Haus vol: Groß-Winterobach und die ans der Marburger Vorstadtpfarre dahin zugetheilte Gegend Melingbcrg (Mol^o) oder Fr ei graben gehören. Kirchen: 1. Pfarrkirche St. Pete r. Die chenialige Pfarrkirche St. Peter stand um ein Paar Klafter weiter hin-ans gegen die Dran, so daß der gegenwärtig iwcl) bestehende Thurm in der Mitte der vorderen Schmalseile stand und sich das Hauptlirchthor unter dein Thurme in der jetzigen Faustinus-Kapelle befand. Diese Kirche war, wie einige noch vorhandene Spuren zeigen, im gothischen Style gebant. Ihre Länge war gleich der Länge des jetzigen Kirchenschiffes. Um ,174<> sah sich der damalige Pfarrer zu St. Peter, Dr. Johann Vapt. Sittich, veranlaßt, eine größtentheils neue Pfarrlirche zu bauen und solche, um sie der Wassergefahr mehr zu entrücken, weiter bergwärts zn situiren. Diese neue Pfarrkirche hat 7 Alläre, nämlich: St. Peter, Mutter Gottes, St. Johann Vapt., St. Anton von Pad., Vierzehn Nothhelfer, St. Ioh. Neu und St. Franz v. Aav.; dann ein heil. Grab nnd in der unter dein Thurme sich befindlichen Kapelle einen Ällar mit den 1tt^4 feierlichst dahin übertragenen Reliquien des hl. Faustinus. Unter der Kirche ist eine geräumige Gruftkapelle, welche unter 61 Kaiser Josef geschlossen, vom gegenwärtigen Pfarrer u. Ehrendomherrn aber ganz restanrirt und mit einer neuen anssen angebauten Stiege versehen wurde. Vei dieser Pfarrkirche bestand seiner Zeit eine St. Peter-Aruderschaft, welche Weingärten besaß. Die Pfarrkirche besitzt gegenwärtig über 20 Joch Ncbengrund. Hieher kommt noch Folgendes zu erwähnen: 1462 am St. Elisabeth-Tage beurkundet Lorenz, Pfarrer bei St. Peter, es habe der Ritter Andre von Hollenekh mit Wissen und Willen des Georg Schwentenkrieg, Pfarrers zu Marburg, als Lehens-herrn uud Vögten der Pfarrkirche St. Peter unter Marburg nachstehende Güter uud Gültcu zur Pfarrkirche St. Peter gestiftet und gegeben: :>,) ein Gnt zu Kölsch und 1i) den halben Theil Bergrecht und Verg-recht Habern uud Pfenig, so er mit dem uon Graben und V rein er auf den 23 Leuten zu Tä titsch hat. Unter den durch diese Stiftung an die Kirche St. Peter gekommenen Holden werden genannt Lente zu Tätitsch, Mctan, Gruschau, Mpersbach, Porliu, dann den Näcl-hnizer und Herberstorsfer Holden, auch Lube des Vice-donis Sohn uudUlian, der Iud in Äiarbilrg, von einen, Weingarten zu Gruschau. Hiefür wurde der Pfarrer zu St. Peter verpflichtet: l<) eine ewige Messe in der St. Oswald-Kirche zu Gutenhaag einmal in der Woche und zwar Montag, Mittwoch oder Freilag zu sprechen; d) einen Iahrtag mit 14 Messen zu St. Peter iu der Oltav «. ^li«^(>Ul^, zu begehen-, <.) eiucn andern Iahrtag nnt 4 Messen zu St. Peler in der Woche Iudica für die verstorbenen Hollenether namentlich für Hansen und Rnprecht Holleuelher zu hallen, und <1) jeden Sonlllag auf der Kanzel zu ln'Ueu für Andre Hollenekh, feine Gemalin und Kinder, für Ullrich von Poppendorf, Martin Habscheubacher, Hanns Friedrichen uud Hansen 62 der Hollenekher Seelen und fiir Dorothea, des Andre Hollenekher Mutter. 154« am 4. April verkaufte zu Marburg Maximilian Nosenberger der Kirche St. Peter 4 Huben (2 zu Purkstall und 2 zu Nadiha), welche Huben vor 130 uud etlichen Jahren Peter Nosenberger und Kathrei, des Wülfings Nofenb erger Wittwe und des Peter Nosenberger Viutter, dann seine (Peters) Schwester Margaretl, der Pfarrkirche St. Peter gestiftet hatten, er (Max Nosenberger) aber traft Neuerses wegen etlicher versäumter Messen mit Willen der Landschaft eingezogen hatte. Aus ersterer Urkunde (1462) ist es ersichtlich, daß vor der Inkorporirung des Marburger .Kirchcndi striktes (150H<»1517, welche uns anzeigt, dasi in diesem Jahre das .Kirchenschiff augebaut wurde. Aeltcr als das Schiff ist das Presbyte-rium oder der obere Theil der .Kirche, wie dies aus dem einer älteren (hothik angehörigcn Maßwerk der Fenster und aus anderen Bauobjelteu ersichtlich ist. Dieser ältere Theil der .Kirche war also die ursprüngliche Frauen-kapelle, welche 1517 durch Zubau vergrößert wurde. Diese .Kirche, welche 1Ml4 ueu restaurirt und ganz in Fresko aungemall wurde, Hai 1 Hauptaltar und 5 Nebenaltäre. 63 Weiter ist noch Folgendes bemerkenswerth: 1546 am St. Iakobi-Tage hat der Marburger Bürger Primus Hurnus den Zechlenten der Ma-nenoruderschaft mn Verge ob St. Peter, Martin Chri-stan und Juri Khranvogel und ihren Äiachfolgcri^ den Zechlenten einen Weingarten verkauft. 1642 wurde die große 22 Zentner schwere Glocke angeschafft. 1651 hat Ursula Maröiö einen Weingarten am Echloßberge hicher auf eine ewige Alesse gestiftet. 1785 wnrde die Exekrirung und Demolirung dieser Kirche beantragt, durch die Einsprache des Pfarrers ^kof aber verhindert. Eine besondere Zierde des Frauenberges sind die vom dermaligen Pfarrer und Ohrendomhcrrn 1847 errichteten Kreuztapellen mit ihren von Josef Tuuer verfertigten Knnstgemäldcn. 'l. Kirche St. Oswald in (^ntenhaag (Hin,-^U»vc;o). Diese Kirche wird schon genannt in einer Urkunde ddto. St. Vtartinstag 13'j8, in welcher die Anstellung eines Priesters mit beschränkter Inrisdittion bei dieser Kirche bewilligt wird. 1462 hat Mter Andre von Hollenck eine allwöchentliche Messe Hieher gestiftet, die die Pfarrer von Et. Peter hier lesen sollten. Dermalen besteht in (Nuteuhaaa, eine Schloßkapelle, zum heiligen Kreuz geuaunt, und ist sammt dem Schlosse Gutcnhang nach St. Ruvrecht in W. V. ein-^epflnrt. 4. Die Hauptkapcllc zur unbefleckten Empfängnis; Mariens der Schnlschwcstern im neuen Echlllhanse zu St. Peter. Diese wurde sammt dem für die Cchulschwestern bestimmten oberen Stockwerk vom gegenwärtigen Pfarrer nnd Kmwnilus 18<»l< erbaut. Äm 25. Ottuber 186^) haben 4 Schulschioestern au« 64 dem Grazer Mutterhause die fin- sie erbauten Lokalitäten bezogen, um da die Lehr- und Industrieschule für Mädchen zu übernehmen, und am 31. Oktober d. I. wurde ihre Hauskapelle eingeweiht. Die ehemaligen Filialkirchen der Pfarre St. Peter als: St. Martin, St. Barbara und St. Margarethen werden als nunmehrige Pfarrkirchen andern Orts besprochen werden. Reihenfolge der Pfarrer (Vikare) uon St. Peter. Von den bisherigen hiesigen Pfarruorstehern können nachstehende genannt werden: Hartnid, Pfarrer zu St. Peter. 1336 am Sl. Martinstage bewilligte er ans Anrathcn Heinrichs, des Erzpriesters zn Pettau, die Anstellnug eines Priesters an der St. Oswald-Kirche zu Guteuhaag, doch soll dieser keine pfarrlichen Rechte dort ausüben. Andreas 1448 (Schmutz Lex.). Lorenz, welcher 1462 am St. Elisabeth-Tage die schon obbesprochcnc Urkunde über die Stiftung des Gitters Andre uon Hollenek ausstellte. Zwclfcr Georg 1531 bis 1546. Orni<: Kaspar 1553 bis 156li. 15!)5 war er Pfarrer in Marburg, uannte sich aber auch damals noch immer Pfarrer uon St. Peter. Kupic': Michael, Vikar, 1569 bis 1571, ein geborener Cillier. Er wurde am 24. April 1570 auf >'l Jahre zum Kommissär von Neukirchen erwählt, war später Stadlpfarrer in (5illi, wo auch sein Grabstein, den er sich bei Lebzeiten setzen liesi, an der Stadtpfarrkirche zn finden ist. Vc^ix <;x l)l»,vi<1n,M)»» sCivul-lM»,«?) 1571 bis 1577. Gabriel Iaropiner ^uvuneu«^ 1576 bis 1582. 65 Gleich Lukas 1583 bis 1598. Von 1595 an Nennt sich mit ihm zngleich Pfarrer von St. Peter: Latano (I^tliomn«) Ernest 1595 bis 1602. Obser Leonhard 1602 bis 1610. Po ranner Matthias 1610 bis 1613. Sokolovski Blas, 1615, gestorben 1623.« Voreüiö (Pore5i5*) Georg, 1623 bis zn sei-Nem Absterben mn 25. Mai 1639. Lant Inventars vom Ni. Inni 1639 besaß er kMe Vibliothek von 24 Büchern nnd legirte er znr Uarrkirche St. Peter 100 fl.^ dann 5 Pfund Gold nnd ^5 st. für die Vergoldung des Tabernakels der Pfnrr-^che, 2 Fas; nenen nnd 2 Faß alteil Weines znr Kirche ^>i Frnnenberge, 2 Faß neuen Weines znr Filiallirche It. Margarethen nnd 2 Faß Weines znr Tochterkirche Et. Martin. Er besaß 2 Hänser in Finmc, (eines nächst der Kirche ^t. Michael, das andere bei der.Uirche hl. Geist), ein HlNiü mit Garten nnd Weinkeller bei Enrgiach (Knrjak?), ^u Hlms bei Potoch (Potok), einen Weingarten in wume zn Vcrgnd, einen Oelgartcn in Brajda, einen Weingarten, genannt Vlnle^nit', hier in der Pfarre St. Aler, und ebenda einen anderen Weingarten, genannt Platina, welchen er den Angnstinern in Graz uermachte. "l' war ein Onkel des damaligen Nntcrpnlsganer Pfar-^s, !)tiklas Nogleuiö, nild scheint von Finme oder ans "^ dortigen Gegend gebürtig gewesen zn sein. Nainier M e Ichior, vom 5. Oktober 1639 bis M9, dann Pfarrer in Marbnrg. Seine Präsentation N'n- St. Peter wnrde von Salzburg ans beanständet, !M or der deutschen Sprache nicht mächtig war. Seba^ "lm, F-instbischos von Gurl ernnederte aber hierauf, er l)abe seinen Kaplan den Melchior Minier wegen seiner ) i^i'^ü l'0ll 1'0,'Ul: d. !. Plnenzo. 66 guten Qualitäten und cremvlarischen Lebenswandels, und weil er der windischen Sprache kundig, zum Vikar uon St. Peter ernannt. Rainier hat am Pfarrhofe zu St. Peter nahmhafte Bauten vorgenommen, Zeuge dessen ist ein Denkstein alldort mit der Inschrift: ^.uuo 1647. ^leiciiior üainier ?aroenu8 I'iLi'i Ournvit. Garzarolli Franz, 1650; war von 1685 an Pfarrer und Dechant zu Marburg. Knechtl v. Knechtelshofen Johann, ?io-touotai'iuz apozt. ot t^omulizF^rius 6ui'cen3i3, geboren zn Marburg, Pfarrer zu St. Peter von 1685 bis ^6. Juli 1708, an welchem Tage er 58 Jahre alt starb. Gelc-gcnheitlich seiner Bewerbung nm das durch das Absterben des Franz Garzarolli erledigte Tekanalamt wnrde er „als eines guten stnäii. eremplarischcn priesterlichen Lebenswandels und als ein lobwürdiger altgedientcr Seelsorger" geschildert. Er liegt begraben in der Kirchengruft zn St. Peter. Vartholotti Johann Georg, ?1n1o3c>pln!i) n'ieder au das Vislhum Lauaut zurück. Nic, zum Jahre 1788 halle dieser Dislrili teiueu eigeueu qeisllicheu .^ommissär oder Dechaul, souderu war uuiuillelbar uach Sl. Audrä nu ^avautlhale uulerge-«rdnel. Erst, uulcr deiu Nisthume Sekau nnlrde 1805 zil Mahreubcrg ein eigeueö Dekaunt errichlei uud selbes dem Kreisdekauate Marburg zugelheill. Zu dieseiu Delauale gehm'leu die Psarreu: l. Älahreuberg, 2. St. Siuu>u uud Iuda iu Per-nizeil mil der Lokalie St. Jakob iu der Sobot, 3. Ho-heumaulheu luil der lokalie Sl. Bartholomä iu Noth-wem, 4. St. tteorgeu . 20. Pfarre St. Michael in Mahrenbcrl;. Diese Pfarre war ursprimglich uou m'el gröftereul lliusauge als gegeuwärtig. Zu ihr gehiirleu uichl nur eiu Theil der Lokalie St. Loreuzeu ob Eibwwald, son-deril auch die Pfarre Pemizcu, die Lokalie Sl. Jakob 11 80 in der Sobot und die Pfarre Hohenmanthen. Noch in der Diö'zesanbeschreidnng uonl Jahre lft5ö heißt eÄ: „Filiales ad cam (parochiaiu a. Mich, in Marnberg) sunt: 1. ad s. Martinuni in der Egarton, 2. ad s. Egidiumob Frey sing, 3. ad s Lconardum in der Eben, 4. vicariatus ad s. Siinonom vA, Judani in dor Porni-zen, b. ad. s. Jacoburn. in dor »Sobotb, (j. occlesia nova et cojisecrata ad s. Loonarduin in der Sobotli. Dernmlen erstreckt sich dieser Pfarrbezirt bloo nur iwer die Gemeinden und Ortschaften: Markt Mahrenlierg, St. Egydell in Oberfeising ((lm>>^ Vi/i,,^)/ hl. drei König am Nadl, St. Iohanil ant Zeichenberge nnd St. Martin in Ehegarten (n-i, Iu) ill der Gemeinde Unlerfcising. Daii Patrc»nat5re6)t ül'er diese Psarre halte an^ sango das Kollegiallapitel zn Ilnterdralldnrg. Spnler lam eü a>l dao Äi^thn>n Lavant n>ld endlich, nachdeni der ^avanter F. Vischof Graf Firüüan am 1?7. Angust 1802 dieseü Nechl adlehnte, an den steierinärtischen Ne-ligwnöfond. Die Pfarrkirche St. Michael. Die Zeit, wann die alte Pfarrkirche hier erbant wordeil ist, ist nnbetannt. Im Jahre 17l>2 hatte sie drei Altäre, nämlich den Hanptaltar St. Michael nnd zwei Seitenaltäre: Mlittergotles-Altar ans der Evangelien- nnd St. Oswald-Altar ans der Epistclseite. Das Schiff der Kirche hatte eine Dielendecke, daü Presbnte-rimn war gewölbt. 15)35) an: 1,4. Oktober hat hier der Lauanter Fürst Vischof Philipp zwei Glocken für die Pfarrkirche geweihet. 15W wnrde statt der früheren „altvaterischen nnd fast banfälligen Monstranze" eine nene silberne Monsiranze beigeschnffl. 162« wird erwähnt, daß bei dieser Pfarrkirche eine Rüstkammer bestehe, welche die Vorältern für allfällige Feindeünoth haben machen lassen, 81 und daß daraus etliche Doppelhackeu heimlich eiüwcndet worden seien. .1713 am 7. März hat die hiesige Pfarr-grmeiude bein: fürstbischöflicheu Ordinariate angesucht, ihre alte baufällige Pfarrkirche abtragen und an ihrer Stalt eine neue Kirche bauen zu dürfen, deren Schiff in der Länge 11 '/.^ blaster, in der Nreite aber l'/.. Klafter »nessen sollte. Neber hieranf erhaltene Bewilligung wurde das Kirchenschiff abgebrochen und der Neubau begannen. Doch ging dieser Van so langsam von Statten, daß im Jahre 1720 von Seite des Ordinariaten beivilliget wurde, eine Baracke zur Abhaltung dec, Gottesdienstes zu errichten, und daß noch 1723 das ^mcti^iiiuim im Thurme aufbewahrt werden mußte, weil die Kirche weder Thüren noch Fenster hatte. Erst nachdem der Fürst Nischof Leouhard im Jahre 1723 einen Vaubeitrag oon Kl»l> sl. hergab, wurde der Kirchbau 1724 vollendet. — Aber schon 'am 15. Jänner 1727 ist das Kirch-und Thurmdach abgebranut uud dabei die zwei größeren Thilrlngloäen geschmolzen. Ätachdem dieser Feuerschaden wieder gut gemacht war, wurde die Kirche sammt ihren l Seitennltären: 1. Nl^iil> Dniuro.^^o, 2. Iinm^u-I^t.u,o (>unot)i>tl»,u V. U., 3. 8«. (^or^oi'i« l^Iiii8ti und 4. «. 1^im,2. Illli l7l):l der Psarrpfründe Mahreubcrg einverleibt. Mitten am Friedhofe bei der Pfarrkirche stand die sogenannte Maria sieben Schmerzen-Kapelle. Fiirst Bischof Josef befahl I7'l!l diese vom Feuer ganz rui^ nirte Kapelle abzutragen und das Baumateriale beiul Pfarrhofe und bei der Pfarrlirche zn verwenden. Anßer diefor Kapelle stand hier bei der Pfarrkirche auch noch eine St. Michaela-Kapelle. Gabriel N.',.-äi<;nii<, Stiftsanwalt zu Mahrenberg, lies; diese Kapelle 1713 und 1714 restauriren und sie nnt einem neuen Altare versehen. Am i:l. Dezember 1714 gab Fürst Bischof Philipp die Mcsilizenz für diese Kapelle. Hicher stiftet Gabriel 1l^i1i 1727 mit Hilfe einiger nachbe-nannler Perfonen ein eigenes Beneficium mit folgender Fnndalion: 1. gab Gabriel li,->,ä j <^»i 1< hiezn 5, Uichfrthanen im Werthe von 5i0 fl. und ein Hänschen i,u Markte Mahrenberg. 2. legirte hiezu der Gntensteiner Pfarrer, Valentin (>!<,llkl1i, '^!>o^1. lil^c, ei>l Kapital von 1l)M) sl., :^. gab Johann Josef Freiherr von Glcu n i tz einen UnterthanNmnens Hedl imMartte Mahrel'berg, 83 4. Migirten sich den« Venesieiatcu alljährlich zu lierabreicheu: dnc> Fraueustift Ä)lal>reuberg ! Startin Wein, wofür dor Beneficial i» dor Stiftskirche Auöhilfe zll leisleu hätte, und Leopold Wilhelm Waguer, Hosri6)ter zu Studeuitz, ebenfalls I Start iu Wem. Dieses Aeuesicium luurde unt Hostanzleidet'rel voin ^. Februar 1791 der Mahreubergev Pfarrpfründe einverleibt, mil Auouahne des Aeuesicialen^allsec', welches für den 51ieliln'ou5fond eingezogen und verlauft wurde. Filialkirchen und Kapellen. 1. St. Martin in l5 he gar ten (>>!< 1^ nnter dem Marlte Ätahreliberg an der Poslslraße neben dein (hnte Ehegarten. I,n Jahre 1702 wird diese Kirche als »<»-vjt«i- L,i-(!ctlt, <;t, <.'.ml««oi,v»,tl>, bezeichnet. Dagegen heiftl e<; aber in einem Visilaliouöbcrichte vom Jahre 17'.^ ron eben dieser Kirche: ^'on o^l <(»nf,cci:Ul^, lllz1i(!<, trül ultluill, «. ^l:n', ^unlt, noc, :t?in,!i. Der Thurm hier tru'gl die Iahrzahl 1l>72 und hat eine Glocke unt der Aufschrift: >Vm!o Oiii 1534. Der Hauptallnr wurde 170« vom I oh au n Saurer, Tischler iu ^iauthen, verfertiget. Diese Kirche ist sicherlich schon sehr alt, verlor aber durch vorgeuommeue Umbauteu gänzlich ihren früheren anti-. ten Charatlcr. 2. St. Egnden in Oberfeising. Sie liegt rine halbe Stuüde Weges ober deul Markte Mahreuberg an einem Hügel neben der Poststrasic. Schon 127>< N'ird in einer Urkunde des Slifteo Mahrenberg einer Kirche iu Feisiug gedacht. 1510 am 20. August weihete der Fürst Vischof ^ieouhard hier einen Altar ii> lu)„()il),l, «. ^illii. Die Iahrzahl 13 wird diese Kirche bezeichnet als >>c»vil.<',' <> t'iuxllüix'üti^. «i'l'l's'W, üoixiilin . Der Bisttatiousbcricht von 1724 über diese Kirche lautet: ^<>>i <^< 91. Im Jahre il)^5 wurde vom fürstbischüflichen Ordinariate Hanns Paasi mit einem Samnielbriefe znrSammlnng von Beiträgcl' für Anschaffung eineo Altares ausgeschickt. Ebenso erhielt N»l>8 auch der Mahrenberger Bürger Äiartin KIu,^.i, einen Sannnelbrief, umdmnit Beiträge zuni Ansbaue dieser Kirche zil sammeln. Der Nisitati-onobericht von 1724 sagt von dieser Kirche: 1u« .'uivc,-l^tiiu; >>iiLc,t.it .ill M0ua8^oiin,n ^I.i1n«ill^i'^«N8<; i>> tluili' ti'il! «5l. lriuni liL^ülil, «. ^.loxii et «. l^!<^)1i.'U!l. Erst 17!j2 n>ar die Kirche smnmt ihrer inneren Einrichtung gauz vollendet ausgebaut. 4. St. Johann ani Zeichen berge. An der Stelle dieser geräumigen Kirche stand ehemals cim dem hl. Johann von Nevomnr geweihte kleine Kapelle, gewöhn lich das Geroldölreuz genannt, weil es auf dem Herold-schell Grnnde erbaut nmr, über welche der Visitalions-bericht von 1724 folgendes besagt: ('lmcüu, nriino n<1 titulmn »S. »roaimis Ncp: dostinata sub paroolii«' Malirnbergensi. Jus udvocatiao sibi dcsuper rescr- 35 vnt Monasterium Mnhronbergensc, in cujus sundo ca-pella errecta est: Kral. anteeedenter crux potius di-eenda lion }>ono olausa, in ir»lndstein zlir .Arche gelegt. Am 2«. Avril 1732 bat (>!eorg Mory der Beichtvater deü Franenstistcö, den ^nrst Bischof Iofef nm die Erlanbniß, ain 1<;. Mai 17!i2 dat> wnn^ dcrthätige Bild St. Johann von Nepumnt, ein (^eschen! der Priorin Kath. Snsana Gräfin von Grotla, ans der lleinen Kapelle, welche nnn abgetragen werden mnß, dnnüt die Kirche weiter gebanl werden tonne, in den nenen Altar der Kirche übertragen zn dürfen; woranf der Fürst Bischof erklärte, er werde dicfe Uebertragnng des Bildes selbst vornehmen nnd bei dieser Gelegenheit anch das Sakrament der Firmung am Zeichenberge spenden, was er anch am bezeichneten Tage wirtlich that. 1735 am 1. Mai l>at der Fürst Bischof Iofef die *) Imlchenm.iu!»«. Zailcheiilicrg ' «ulii vvl-ii, nulli lü-ili. 8K mm 20" 4'// lange und tt" :;' breite Kirche sammt deren Hochaltar consccrirl und s>al bei dieser lijelegeilheit daselbst 3772 Personen gesirmi. Neberhaupl war schon in diesem Jahre der Zeichcnberg ein so berühmter Wallfahrtsort, daß man die in diesem Jahre dahin gekommenen Wallfahrer aus W.000 schätzte. Auch wuroe im Jahre 1735 eine Ct. Iohannec.^eponlnt-Arnderschast hier errichtet nnd hat der damalige Pfarrer zu Malirenberg, Georg Mori), in diesem Jahre ein eigenes Vüchel über die ans Fürbitte des hl. Johann von Hico. am Zeichenberge geschehenen Wunder herausgegeben. An< 25. Inni 175i; nm 2 Uhr Nachmittags hat der Blitz in die Kirche eingeschlagen, wobei nicht nnr die Bedachung der Kirche und des Thurmes abbrannten, die vier Thurmglockcn schnwlzcn, sondern auch ein Weib am Kirchthore erschlagen wurde. Als besondere Wohlthäter dieser Kirche werden genannt: Franz Karl Freiherr von Kulm er, welcher 1733 einen Weingarten zn Fcistriz in Siugerlberg bei Leinbach zn dieser Kirche auf ewige Messen gab; Jungfrau Maria Juliana Schepßiu, die ein Kapital von 500 fl. zur Kirche auf jährliche 55i Messen legirte und dnrch ihre Erbin Frau Franziöta Xau. Freiin von Schwitzen geb. do.1«lliinin erlegen lies;; Frau Maria Franziska Freiin von Knlmcr geb. von Nni« und der Pfarrer (yeurg Mory, welche ein Vencficium allhier stifteten. Hiezn wnrden genonimen folgende Vermächtnisse, als: ein Kapital per 1000 fl. von der Stifterin Freifrau von Kulmcr, ein Kapital von 500 fl. von der Stiftspriurin Maria Aloisia, das obige Stiftungslapital der M. I. Cchcpßiu per 500 fl., ein Kapital des Johann Iatob Lendlmayer Edlen von Lendenfcld per 500 fl., ein Kapital des Pfarrers Mory per 500 fl., dann ein von diesem Pfarrer hiezu lcgirter Weingarten fammt Bergrecht in Sausal, und obiger vom Baron Knlmer gestifteter 37 Weingarten. Als Vencsiciatenhans umrde bestimmt das nobel! der Kirche stehende gezinlnierte Hans. ^Leiters liat mich noch der Hoflammerrath Franz Andreas )1iitter uon Thalheinl nni 7. September 1740 ein Capital von 4000 sl. für ein Veneficinm all-hier erlegt, welcke Stiftung 174>j lonfirmirt wnrde. 5. St. Leonhard iil der Ebene (v lavlian). Diese Filialtirche wnrde znr ,^otalie St. Lorenzen ob Vibiswald abgetreten, lieber diefe Kirche wird in« Visi-talionoberichte von 1724 bemerkt: I'^t oon««^'!^ Mehen Hafer, 851 Stnä Garben, :^ Mehen Gcnnschet, 100 Stncl Vlilchkäse, 2s» Elüä Wnrste, l^24 Ctück Eier, 151 StiiH Schweinschinken, 7 Stnck Hähn-del, 1 Kitz nnd 5 fl. 7!l tr. Znleggcld; !i. in 295 fl. 45 kr. Stiftnngserträgniffe; 4. in der Nente von dein Ablöslingstapitale per l000 fl. der ehemaligen St. Michael Venesiciatengült, nnd 5. in 1 Startin Weili, welchen der Pfarrer vom 88 Vrauncckerschen Weingarten am Sulzberg bei Marburg als ehemalige Stiftuilg des St. Michael-Nenesiciums alljährlich abzuholen hat. Der Aushilfspriester muftte früher ganz aus de»n Pfarrpfründeu-Erträgnisse erhalte»« werden, bis im Jahre 1743 Fräulein Johanna Elisabeth« von Pureib ein Kapital von 15>0<> fl. zur Sustenjation des hiesigen Kaplanes lcgirte. Reihenfolge der Pfarrsuorsteher. Johannes, hat als ,-ocw,' <;c:l!i0«i!u> p:nol!i>i:>Il>; in ^ll>,Ilreu!'L7^ an» 14, April 13N! den ^likolaus S t urin auf die Pfarre Uom^mli in» Vcisein seines Ge-sellprieswrs Cristan installirt. Martin, gestorben 1497. Fürstenfelder Johann, uonFürstcnfcld gebürtig, als Pfarrer ernannt uom Michael, Dekan nud vom Kapitel zu Unterdrauburg, bestätiget voin Vischofe Erhard zu Twimbcrg ain <;. Dezember 1497. Veystriher Siinon, i)rc:^d>t0r ccoil^i.^c ^,lil. <1j^lc?ni<^ be?mrbt sich am 25. März 1tt20 um dieselbe. I's>/o«,iik Via5, Pfarrer 1028, 1029. Ivnl-;<>«!i.il Johann, Pfarrer uon 1029 bis zn seinem Tode, anfangc. Vilärz 1<>49. Er war zn Alei-lnirg Ni04 geboren. .Uhönig Mainrad, Pfarrer 1049, 1050. Er war bic, 1049 Acichtvater im Franenstiftc nnd rcsignirte ans die Pfarrpfrnnde 1050. ^1tab Iohanl' (5hri stoph, ^> Uuin oti)Iiiln«<^illi.2c? m^ittwl', wnrde am 11. ^iai 1050 znm Pfarrer ernannt. Voiiniit. Georg, ein geborncr ^iaibacher, alö Pfarrer inuestirt am 9. Angnst 1053, gestorben a:n 19. März 1050. llo/inllii") Primn^ Felizian, war frnhcr Kaplan zn St. Johann am Vrnckl (nn. Oor5i«i), Pfarrer I» dcr Gr^ciil) n»! üisfl'l wolllc »mn schun cioe drulschc Kolunic ^cfüüden habrii, »veil e3 durt mchrele Roslnau» gibl. 90 hier von 1656 bib zu seinem Tode, 13. März illNl. In seinem Testamente vom tt. Februar il!5>Lics)1 Mathias, als Pfarrer ernannt vom Salzburger Erzbischofe Johanu Ernest ani lii. !i)io-vcmber 1708. I^^anct^ Karl, Pfarrer, rcsiguirte auf die Psrüude im Februar I7:j3 und starb am ?>. September 17.^4. In seincin Testamente vom 19. August 1734 legirt er 200 fl. auf eine Messenstiftung und verlangte vor dem großen Kirchenthorc begraben zu werden. i^luico hat 2 große Feuersbrünste in Malirenberg erlitten. Die erste entstand dnrch Wetterschießen am 20. Inni 1721, wobei zuerst das Pfarrhofdach Fener fiug, welches sich alsdann über den ganzen Markt ver.' breitete. Daran erinnert ein Votivbild in der Pfarrkirche mit der Inschrift: „Die Gesambte Purgcrschaff zu Mahrnberg Verlobt „sich Gott uut dem H. Floriano zn Ehren Mit Einer 91 „H. Moss Wegen dor Gransamben Feuers Prllunst so „Anilo 1721 den 2<». Iunii Peschehen." Vei dor zwei' ten Feuersbruust am 15. Jänner 1727 ist abermals der Pfarrhof und danil auch noch die Kirche abgebrannt. Mory Georg, Dr. der Theologie, ein geburner Nraincr, war Veichlvater im Fraucnstifte, erhielt am 2<>. Februar >7!l3 die Pfarre Vtahrenberg, ninrde instal-lirt >nn .'W. Novenlber 17:;4, starb am''!0. Mai ^740 »nd wurde in der Pfarrkirche uor deiil Hochaltar begraben. Er erhielt den Auftrag, den 1727 abgebrann-lm Pfarrhof uöllig aufzubauen. Auch erbaute er I7.'ll> ein neileü Schulhanü, da das frühere 1727 in flammen aufging. Zu diesein Vaue wurden Kirchengelder uer-wendet. I1rul< Caspar Michael, wurde 17A4 alü neuge-weihter Priester hier als Kaplan angestellt, wurde hier Pfarrer und starb alü solcher im April 1766. Hietl Franz Aao., eil, Vrnder dec, Anton Hiell, illsul. Pröpsten zu Unterdrauburg, ordinirt 1746, Pfarrer hier, erhielt am 2ü. November 17^11 ein Canoniatt z>l Völkermarlt. PuN Siinon, n'ar hier zuerst Pfarröprom'sor, wurde zuul Pfarrer eruannt am 20. Februar 17!12, Mg !7!)!l nlc. Lotallaplan nach St. Magoalcna in Äiarblirg. Panzer Johann, Pfarrer uon 1793 bis 1802, ^r war ein geborner Cillier, diente als All^hilst'priester lN Cilli uon17«'l bi('17ttö, ill Rast 17«7, alo Pfarrer in ^Muzen biö 179^' als Kaplan zu St. Margarethen a»t der Peßniz l8l»-l, erhielt 18l»5 das Frcidenfcldische ^eneficium in Cilli und war endlich von 1806 bis 1822 ^lnshilsspriester an der windischen Pfarre in Marburg. ^ Teuterl Mathiao, früher Proin for hier, dann Pfarrer und Dechant mm 1802 bis 4. Juli 1827. an welchem Tage er ill den Ruhestand trat. Er baute 92 einen neuen Pfarrhof, da der alte Pfarrhof uon Holz gezimmert war nnd noch eine Rauchstube hatte. Schwarz Iofef, Dechant, Pfarrer und Schul-disiriktsaufseher, geb. zu Gamliz a>n 8. Dezeuiber 1789, ordinirt an: 21. September 1816, Provisor hier 1827, zum Pfarrer ernannt am 7. November 1827, installirl am 15. Jänner 1827, ginn l839 ak. Pfarrer nach St. Egyden in W. N. Er erbaute hier im Jahre 1830 ein neueQ Wirthschaftsgebäude. 1''ci'(;n^ Allton, Dechant, Pfarrer uud Schnldi striltsailffeher uoil 8. Oktober 1839 bis 8. Mai 1849, dann Pfarrer zll St. Anna am Kriechenberge, dort ge storben ain 17. April 1863. Er war geboren zn S<. (Georgen an der Stainz am 6. Inni 1,799 u>»d ordinirt am 28. August 1825. O^ovic: Johann, früher Priester dec. Nedemplori-sten Ordens, Dechant, Schuldistrittsanfseher und Pfarrer uonl 13. November 1849 bis 1. Mai 1854, kehrte hierauf in semen Orden znrück. Er war geboren zu Graz am 24. Juni 1804, ordnnrt am 14. März 1832. Kotzbeck Georg, Dechant, Schuld.-Aufscher und Pfarrer vom 1. Mai 1854 bis 1. September 18«4, seitdem Dechant zu St. Georgen an der Stainz. NL«k0 Jakob, Dechant, Schuldistritts-Aufseher und Pfarrer vom I. September 1864 bis I I. April 1867, seitdem Pfarrer zu St. Lorenzcn in W. V. ?au.r Valentin, Dechant und Pfarrer uon 3<>> Ottober 1867 bis 18. August 1870, seither Pfarrer i" Gutendorf. Vorhandene Matrikcnbücher: Die Taufbücher feit 16. Jänner 1727, Trauuugsbücher seit 5. Okt. l7ft4' 5;. 20. Das Fraucnstift Mahrelll'srst. Schon i,n Jahre 1221, also noch bei Lebzeiten des hl. Dominikus und angeblich init seiner ausdrücklichen Zu- 93 stimmuug sollen Self rid uon Mal) re lib erg und seine Mutter Gisela, Wittwe Alberts uon'Mahre »lberg, eill Kloster für Doininikanerinuell gegrilndet haben. l>Vi>n!!,1. 1)n,0.) Der Stiftungsbrief für dieses Kloster ivnrde aber erst mn 24. Juni 125,1 ana-gcfertiget. Lant dieser llrkuude haben Gisela uon Mahrenberg nnd ihr Sohn Seifried nut Zustimmung ihrer Verwandten auf der ihnen eigenthümlichen Per w eins-Hübe unter dem Schlosse Mahrcnbcrg ein Kloster sammt einer Kirche für Dominikanerinnen gegründet nnd erbant nnd haben diesem Kloster als Do-.k. Und endlich vermachte Nichardiü am 20. März 1303 diesem Stifte auch noch alle ihre Besitzungen in Steiermarl und Kärnten. Ansier dcm gewann das Fraucnstifl in der Folge ?»ch noch viele andere Güter, welche verschiedene Ädcl<^ lainilicn für ihre hier untergebrachten Töchter oder Vcr. laichte dem Stifter gaben. König Oltotar von Vöhmen nah»n mn 22. Avril ^'-72 diese Stiftung in seineu Schutz. 94 Aber eben dieser König Ottokar war es, der den Stifter Seifried von Mahrenberg gefangennehmen und 1272 in Prag hinrichte,: lies;. Der Leichnam des so gemordeten Seisried wllrde nach Mahrenberg über-bracht und hier in der Stiftskirche Maria Verkündigung uor dein Hochaltäre an der Evangclienseite in einem kupfernen Sarge beigesetzt. Das Epitaphium ans seinen: Grabsteine lautete: „Adrian« I)o ^1uiLnl_>^^. t.'u^-c:np. 1l,ic!im'<1. ^Vnno Oomiin 1272 I'-l^u!-! ^'«t.^ Seifried wllrde hier als Heiliger verehrt und es wurde das von ihm gestiftete.Moster nach ihm das Si. Seifried-Stift genannt. Ob dem Einfnlirwlhore des Stiftes ist Seifrieds Wappen angebrachl mit der Aufschrift: t-ilu^d 8c!^l'ri6t I^ill Iloir Vol> ^'lärendoiß lliokL« (^!1u8tLr3 IÄi! 8tio5t(!r uncl I''uuclll,toi." Das Stiftsgebäude und die Kirche. Veidc wurden, wie besagt, von dem Stifter aus der Perweins-Hube erbaut, jedenfalls in de>n Umfange, »uie es eben die damaligen Verhältnisse der neueil Stif-tuug erforderten. Veide erlitten in Folge der Zeit so nlanche Veränderung und Nmstaltung. So hat das Stift in den Jahren 1584 bis 1586 durch Feuersbruust uud Dicbstahl grosieu Schadeil gelitten. Um 1s)49 war das Klostergebände so baufällig, das; es niedergerissen und an seiner Statt ein neues Stiftsgebnude aufgeführt werden musite. Während des Baues wohnten 4 Chorfrauen bei der Frau uon Gle i-nitz, 4 in: Stifts-Wirthschaftogebällde bei der Familie Prüggenthal, die übrigen aber im neuen Saale. Dieser Umbau des Stiftsgebändes dürfte erst I6N6 vollendet worden sein, denn hierauf fcheint zu deuten die Inschrift ober dem Hauptthore des Klosters: „Mnn llniimm«. I^m/oi'm I'i'im'üi 605 I^i'« iVlüi'llkcr^ 1, V. >!:u'mo lul,nint.i:>.t!i,<: consecrirt. Anl 'll). Juni I7«t> scheint auch die Kirche Feuerschaden ge^ litteil zu haben, weil damals von Seite des Ordinaria-les ben'illigct wurde, in der Wohnung der Priorin Messe lesen zn dürfen. Ill diefer Kirche haben außer den Stiftern und den ^horsraneu nnch andere distingnirtePersonen ihreGrab' !lätle geflillden. So ist es urkundlich er>m'esen, das; sich ^^'rlrand von Trab erg am !. Juli ,l'll,»2 eine Grabstätte nebst Iahrlag in^diesem Kloster stiftete. 1^30 12 96 wählte sich auch Sofia von Leibnitz ihre Grabstätte in dieser Klosterkirche. Stiftungen. Die ältesten Hieher gemachten Stiftungen sind folgende : 12W am Erchlage vor Sl. Nikolaus stiftete die Witwe Richard is von Ntahrenberg einen Iahrtag lnit 5 Mart jährlicher (Nülten; l!^74 ani I. Ainrz gab Guida, Tochter Hei,»' richs von Schadrnin nnd AUtwe Herlnaunti von Hornberg, dem Kloster, als sie in dasselbe ein trat, einen Hof zn Pnch bci Iudenbnrg al^, Stiflnng', 1285 ain Malheien Tag benrlnndel (>>raf Ulrich oon Heunbllrg, daft Ortolfes Khindl von Sl. Thomas, nnd seine Hausfrau Adelheid wegen ihrer Schwester Hilten, die sich ina Moster Mahrenberg be geben, 2 Huben diesem Kloster gegeben. 1325 am Auffahrw Tage bezeuget die Prior in Adelheid, daß ihre verstorbene Mnhme nnd Nonne zn Mahrenberg, Matze von Harscheudorf, mehrere Güter als Seelgeräthe Hieher gestiftet habe; 1.3-^5 am Sonntage l^ol.'!,.wm 1772 n'nrdl' alljährlich mn dritten Mcmwge nach dein Dreitönigc>'Fesle in der Stiftskirche der Iahrta,; snr die Stifter nnd 'R>0l,lthäler de,5 Klosters gehallen, zn welchein nber 'l<> Priesier ersä)ienen. Diesen Priestern wnrde fin' die Äbhaltnn»^ dec, Iahrta^es lein Geld, )vohl, aber wnrden Jeden: 2 ilosterc. detrng die Anzahl der Hieher gestifteten Messen 301. Die Chorfranen nnd ihr ,^eben. Woher die ersten Chorfranen in das Mahrenbcrgcr ölist kamen, verschweigt die beschichte. Sie lebten nach der Negel den hl. Ängnstin nnd nach den Statn^ ten dec, Predlger- oder Donunitaner-Orden6. Dem Stifte stand nach der Orden6-(5onstitnlion nicht eiile M-ljsjin, sondern eine Priorin vor, die sich aber aller Privilegien nnd Ehrenbezengungen, wie eine Äbtissin, er-srenle. Nebeil der Priorin war anch noch eine Sub-priorin iin Kloster anfgestellt. Die Wahl der Priorin wnrde nnler der Anssi6)< de^ Ordinarins oder seinem ^omiüissärc» von den <5horsranen feierlich uorgeiloininell ">id imlsite von» Ordinarins bestätiget iverden. Das ^mhrenberger Slist war ein adeliges Chorfraucnstifl, in 12* W welchem wir meistens nnr adelige Chorsranen und zn'ar aus den meisten nnd angesehensten Adelsgefchle6)terll Steiermarls und .uärntens finden. Laut eines Verich-tes des Nischofes 7n'anz voil Stadion hatte diePri^ or in Katharina Eusana nm das Jahr 1700 vierzig Nonnen unter sich, meistens geborne Gräfiuen und 31ii berief der 7v- Bischos Tedastinn einige der hiesigen ^horfrauon in daö von ihm gegrnndele >ill'sler der Dmninilanerinen nach St. Andrä. Al^i Prwrinen und Ch^rsranen dec, biesigen Ttisteü lonnnen Nachbenannle v^r: Priorincn. AlichardiH, die Witn'e Teifriedü von Mahren b erg, soll der Sage nach Znersl diesem Frallenstifte vorgestanden sein. Räch ihr werden aber nl^ Priorinen genannt: ^enta ÜUU!; Agnec' 1!l12; Gisela i:N5>; Adelheid von Clain, ^inhnie Heilnichs von Wildbantz und dessen Gemahlin Mcchtildis ^!24, Nj^0; Elübeth von Wildon I!!!l7; .^nnegnndc von Dietrichslein 1^8 I.'l4'l; Lofia lii4<); Vroinnet, ?'chwestcr Hannsenö des Schlnyer, I'i?8; Anna Hallerin l:!80, 1:^87; Katharina von Waldstein l^.!)5> ^ !4W-, Kathrci die Schlnyerin ^40», 1UW; Margareth Pichlerin 1412 ihciszt I4I5> v5nbpriorin) dann 1421, 142^, 142!); Kathrei l; Älargareth Travin I4(i2; Ottilia Elrechingerin 147'l; Beatrix Erlacherin 1477; Margareth l^lovacherin l4N» - 15,l4; Äiarga reth Trienbethin (Triebenct?) 15)26, I5>29; Sofia 10ft Wilbensteinerin 15.35 - 15.74; Vrigita Edcrin 1577, Iuditli Hurnasfin vom letzten Mai 1577 bio 1580; Anna steyerin voi» !58l» bis zn ihrem Tode. März 1584; Susann Schratten bach 158^-102! ; Maria PfÜrinqerin !025; Anna änsana Mcy ererin 1032,103'l; Johanna Linzerin 1001,1000; Maria Snsana Andrianin 1L08-1084; Katharina Tu fan a von Grotta 1091 bis zum T^ode, 2-j. Dezember 172l!; Maria Aloisia ^iciäiüqräfin vox Nainstein und Tattonbach I720, 17^9; Maria Seisrieda Gräfin von .Uiinburg 1707, 1770. Chorfrauen: Guida, Heinrichs von Schadram Tochter n„d Witwe Hermanns von Hornberg 1274; Hille, Schwester Ortolfö .^hindt von 2t. Thomao, 1285; Ag' neü und Gertrud, Tchwestern Ottos von Finten^ stein, 1280; Diemut, Tochter 2eifrieds von Ätährn^ liera. (militia äe ^^'l:) 1280; Giburg, Ulriche von .Nlagenfurt Tochter und Nichte der Eläqer von Heun-bürg, 1317; Viechtildis von Harsfendorf, ^inhnie Heinrichs von Wildhaus und feiner Frau McäMdis, 1320; Kunca.und, Tochter der Witwe Demut von Eberstein, 1321; Alheit, Tochter Grafen Mvrechts von Chastel, Muhme Heinreichs von Hocheuloch, 1321; Kunegund und Geissel, Schwesterli Albrechts von Wildhaus, 1324; Elsbeth und Margareth/Töchter Reinhardts von Wild on, 1324; Diemnt Purthauer, Schwester Marthardts, Pfarrers von Affinge, und Friedrichs Purkhardt, 1328, 1340; Diemnt^ S6)we-ster Neinprechts von Glanek, 1329; Diemut von Puchenstein, 1329; Katharina, Lchwester-tochter der Sofia von Leibnitz, 1329; Adelheit von Salbenhoffen 1331; Anna, Tochter Friedrichs des Haller und dessen Gattin ihinegund, 1332; .Mara, Tochter Friedrichs und .Mnegundenb von W indisch- lOl Graz, 1334; .ssathrei, Widunlhs und Gertrndens von Schwan berg Tochter, 1337; Tränte, Reichers und Diemntens von Liebenberch Tochter, 1339; Anna von Pelt an 1340; A the it, Friedrichs und Katharinas Pur t hei me r Tochter, l341, 1389; Tränte, Tochter des 3iitlaus und der Anna Schanerpach, 1346; Nrs-sel, Friedrichs dec. Hölhenbergers Tochter, 1347; Anna, Tochter Haidenreicho und Viargarethens von Haillel'h, 1349; Knthrei, Vlathci von Mahrenberg Tochter, l350; Gibnrq, Friedrichs nnd Gertrndens von Wolfügan Tochter, 1352; Xnnegllnd, Tochter Heinrich«-!' von Wildhanü, 1354; Katlirei, Tochter Hermanns und Claras von Anerhamer, 1354; Nr-snla, Tochter .^nnradä des P hunt a in nnd dessen Gattin Margareth, 1355; Anna, Hartnids und Annas von Trnren Tochter, 1355; Tränt lein, Schwester Peters von Windischgraz, 1374; Marqareth, Friedrichs des Watcrtzil Tochter, 1391; .Ulara von Win^ disä)graz 1393; Vlargareth, Schwester Niths des Toßels von (5nstors, 1402; Margaret!), Tochter Eeyberts Sn'eigHauers, Schwagers des Denthicin Aßangth, 1107; Anna Slayerin 1457; Sigann Peyerlin, Sudpriorin, 1501; N. geborne von Lin-det unl 1540; Helena Peycrliu, ivunegund Stein-dorfcrin nnd Agnes tteßlin 1551; Judith Hur-nassin, Snbpriorin, dann Elisabeth Philiasin, Ve-sreundte des verstorbenen Varthlmä Philins, Komnnssärs zn Alteninarlt, und Susaua Schrat ten bach in 1577. ^in Jahre 164li eine Priorin, eine Snbpriorin und folgende 15 Schwestern, als: Iudith Pricg!erin, M aria Margareth von Torasberg, Susana Katharina Uebelpacherin, Maria Regina, Susaua Walthe-rin, Älaria Cäcilia, Barbara, Katharina, Maria Khunstlin, Anna .^lath. Pregerin, Leonora (5ä-cilia von Athems, Rosalia .>U)löklin,(5lisabetha, »Aara nnd die Kellermeistcrm Viaria Susana An- 102 drianin. Katharina Miloschi , Prof. 1701-, Snsana Elisabeth Stadlerin 17N2, gestorben 1741; Maria Elisabeth von Grotta nnd Johanna von Hasel berg, haben 1713 Prufeß abgelegt. 171.^ ist gestorben Johanna Inliana oon Herber stein 75 Jahre alt. 1713 wnrde die über 70 Jahre alte ^i o' salia Woschitz uoin Vreuier-Gebete dispensirt. 1716 Profeß: Maria ^ath. Gräfin uon Sanrau nnd Maria Theresia Gräfin von Grottenegg, ein? gekleidet: Charlotte Theres Nauntfchüssel nnd (5hri' stina Elisabeth uon Wintcrshoffen. 172l)Proses;: 3)caria Elisabeth Freiin von Iöchlingen nnd Maria .^vlara Lendlniencrin, gestorben Theres von Herb erst ein über 7l> Jahre alt. 1721, cingetleidtt Ät a-ria Iosefa Pürterin, Maria Thereö von Aznla und Maria Ernestii^e Gräfin Platz, gestorben Ma-ria Magdalena Köfferin nnd die 7:^ Jahre alte Venigna Sennß. 172^, gestorbeli Iosefa von No-seilberg. 1729 Profeß: Johanna Frnehansin, Apothekers Tochter uon Maria Zell. 17^0 Pros. ^e^ nata Snsana ^licndlnlayerin von Graz nnd (5ä' cilia Veinstingl uon Stainz, gestorben 3^>laria Storchenan, 55i Jahre alt, :i2 Jahre im .Moster. 1731 Proses;: Johanna von Iöchlingen anü Graz und Anna Maria Peterman an^ ^irainbu^g, ans das Snbvriorat resignirl Via via Anna Andrianin, als Subpriorin gewählt Angelila Callinin. !7:j^ Prof. Gabriela Gasincrin/gestorben die Apothelerin ^averia Krembserin. 1733 Proses;: Charlotte 103 Gräfin Herberstein mid Laurcntia Iosesa Grii-lin Wilden stein. 17^10 emget'leide! Charlotte Gräsin von Trantmansdorf. 17l5) eingekleidet Anto^ nia Gräfin Sanran und Melchiora von (5eroni. !7l!7 Ernestine (Gräfin Herberstein, gestorben 1781. 177!» gestorben Antonia Gräfin Schratten-dach. Anna Ac or in, gostordcn dcn 4. Oktober 180U, alt 5li Iahrc, in der G^cnd Zeichenbcrg, Pfarre Z^lah-renberss. 1781 Agncü Feriantschitsch, Apothelero-Tochter uon (5illi, nl>) Snbpriorin gewählt Dominita von Herb er st ein. Zlilctzt unirden noch eingekleidet I78l» Johanna von ScotHal und 1781 Johanna von Setol. See l sorge. Schon I2W hat die Witwe Nichardiü von Mahrenberg eine Stiftnng geinncht für einen Iahrtag nnd ^ur Hnllnng einec. ^. .'»iaplaneo ini Kloster. An« :i. Inni K!80 legirle Ntichael von Tnnerofelden 2000 fl., damit ein „ewiger Kaplan" in, Stifte hier erhalten werde. Immer aber werden aw Seelsorger des Klosters angc-fnlirt ein Veichtvnter nnd ein StiMavlan. Aufhebung des Stiftes. Mit dem Handschreiben von: :'><». Oktober 1781 hatte Kaiser Iofes die Anfhebnng aller Klöster in Oesterreich, deren Bewohner ein blos; beschauliches lieben führen, inilhin anch des Franenstisles Zilahrenberg angeordnet. In Folge dessen mußten die (5horfmnen das Stiflogebäudc verlassen. Die Chorsrau .^'averia übersiedelte nnt Aewilli-Wlng vonl ^-",. Mai 17«:i zn dell Karmclilerinen naäi ^ruz, die letzte Sliflspriorin Kajetann Gräfin von ^nnburg begab sich aber mit :l anderen Chorfranen nach Schwauberg zu ihreln früheren Veichtuater, dem 104 dortigen Pfarrer Joses En st ach ^«»^lc, uw sie ihr Lebe»! beschloß. Unterm 2li. Illli 178^ wurde der Berichterstatter daß alle Chorfrauen bereite einlassen seien, woraus am 30. August 1782 das Stift alt. aufgehoben erllärl wurde. Nach Aufhebung des .Ulosters wurden die vielen und kostbaren Paramente und Gerätbscbaften tbeils vertaust, theils ali ärmere Kirchen verschenkt. Vieles soll voll den hiebei Manipulirendcn verschleppt wordell seill. Das aus Gold verfertigte und mit Edelsteinen reich be-setzte ()8t«n«0lium, .")<).l)0<) st. geschätzt, wlnde in Graz unl einen geringen Preis veräußert. Ein reiches gelbes Ornat und das schöne llc;1iWU»t:<. cl<^<»Iut><». !06 F. in. Pfarre Tt. SinllHl «nd Ix'cms in Pernizen Im Jahre 1l!!li; soll nach l'»,v<».1<>!>, N'elchcr sich hiebei auf em Pfarr^prolololl bernfl, ein Ä<>tarwt bei der bisherigen Mahrenberger Filialkirche in Peruizeu er' richtet worden fein. Eü lonimeu jedoä, fchoi^ vor Il»3l!l>1. F. Vischoft'-' Leouhard, in welchen es heißt, er, der Äischof, habe am 19. August 1')1() die Filialkirche in Peruizen samml dem Altare 5«. Nmnni^ <:t, .Imllx: in l/lioi-s) und einen Ceitenaltar in Ix)»,. >!. V. ^l-irin«! consecrirt, ,.'n<'l:l, c<, !0! schon mehrere Jahre vergangen sem, da die Türleu da' malü zuletzt 1494 in die Steicrmarl eiugefallcu ware>i. Wir kennen also von der alten Pernizer Kirche nichlo anderes als ihren Untergang. Wan hier weiter folgt, betrifft also schon die dermalige ansaugt deü 10. Jahr- 107 liuuderles erbaute Kirche. t<>5.'» haben die Pernizer ihre gebrochene l^locle uoin Caspar Lassacher in Windischgraz nnigiesien lassen uiw habeil dafür gezahlt ^8 jl. -li» tr. l^> wlirdl' foll^'lid^'c' U0lir1: Kcclesia cst consecrata. lia- l>et tria altavia, niajus est ss. ap. Simonis et .hulao, (unsccraliiiii. Altare. ]>. ^'. Mjiriae eoiisecratuin, a.ltaro s. IJrijaiii nun cunsecratuin. !7.':55 wllidc hicr oinc Vi»-l>'rschafl .zu Ehren I. M. ul,d I. oiiMfuhrt. Die Kircho bcsasi ^il^o (Ml bcstchmd ans :', Nnstikalistcni ^l<;/,^i-, ^!«n'iiinni»!^. bcansagt nut :'» Pfd. 2tr. Ni dl. Filiallircho St. Nrban. Cchon in dor crslm Hälflc dcü vorigen Iahrhnndcrlcü stand hier ein .'»lrcnz, nn'lch^ von Andächtigen öfters besucht wurde nnd bei welchem schon dieVitäre Josef ?»i'!ciü (1745—1750) >md Frailz Hietl (1751—1759) Initien gehalten lmben. Insdesonderö pflegte, aber 175,2 >volomanAtori, gebürtig zn .^ienbcrg, damals 28 Jahre alt, wohnend im Znlehen beim St es an to in .^icnberg, an Sonn-nnd Feiertagen, nachdem er dem Gottesdienste in Per-inzeil beigewohnt hatte, dieses .kreuz zn besuchen, überzeugt, das; hier an der Stelle des Kreuzes einmal eine Kirche stehen werde. Nach seiner Auosage fei ihm der hl. Urban erschienen und habe ihn znr Fördernng dieses Kirchcnbanes ausgefordert. Zwei Jahre später (l754) stellte dieser >ioloman Niori nebst Leonhard Illi.i» >>ili, Johann Xo/.si^i, Filipp 1'!.'l,l,«^1c und Johann 1l()1i«l'ui1< an das Lav. Ordinariat die Vitle, eine, Kirche hier bauen zn dürfen, welche Nitle aber abschlägig beschieden lourde. Indesse»^ scheint später doch eine giöf'.ere Kapelle hier aufgezimmert luordeu sein. Diese Kapelle uiiilirle der Selauer F. Bischof Joliann Friedrich i>n Jahre 1811, fand aber dieselbe in einem 108 so schlechten Zustande, daß er das Polk zur Erbauung eines anständigeren Gotteshanses ansforderle. Nachdein mm von, 1825 bis 1827 ein ncnes Preslmteriilm erbant wnrdc, baten die Kirchentänlnlerer Jakob kli-uc, nlld Johann Ii nt,ill<>,n,, ^zx^cil: gereicht nnd zog sich dadnrch eine Disziplinar-Strafe zn -, schciitt anch deshalb von hier entfernt worden zn sein. Lall Adain, hat 1K37 Pernizcn verlassen nnd ist nach Hohemnanthen übersiedelt. Als seinen Nachfolger auf der Kaplan ei in Pernizen bestellte er den Priester 8i1i Simon. Preming Johann, Vitär 1642. I?il.ku6 Andreas, Vikar seit Febrnar I67tt bis 1tt89, wo er sich von hier eigenmächtig entfernte. Er diente früher als Kaplall zu Snldenhofen und Zclniz. I(oI)Ll'oi' Georg, erhielt diefes Vikariat am l. Inli 176!), war dann Pfarrer am Prüctel nnd zu Ho-heulnauthcu. 8o1, :>,w8 ^lMnldii^ I'i'illuüciinilc i:,m 1712 ,i>l<<) Siinoii, Vit'ar, ernannt 2!>. März I7:l0, abgelrelen !7.'l<;. Kellerberg Josef, Vikar, ernannt am :i«. No-uemoer l7!ll!, ging l7K» alü Pfarrer nachHoheninanthen. I'.ükic- Josef, ak; Vilär beslelll a»l l!. Miirz 17^5,, gestorben 2^l. Sepleniber 1750. Hietl Franz .^a v., Dottor der Theologie, Vilär, ernannt 2laplan zn Salden-hosen. Vilar hier r,onl '_>'.). ^toveniber 175!» bis !7<>^. ^!>l,<>ni<'- Varihclniä, installirt 25. Februar !76tt, resignirt 1,771. planner Panl, ernannt l.t, Äiai 177!, resignirt !77ft. Ili/.jnic Philipp, er»lannl 18. Dezenlber 1778, lanl 17UU nach Hohenmanthen. Äl in ich d a n e r V i n z e n z, ernannt l 1. August 1780, gestorben 20. Angust 1?8.'l. Lienhardl Änrlhlmä, ernannt a>n N.Nol»enl' ber 178:;, pensionirt anl 22. August 178'), gestorben ^!0. September 178!». Panzer Johann, Pfarrer r>om II. Mai 17'.M bi>> 179^. N^lilvl) Johann, alc, Pfarrer installirt 2!i. Inni 1794, pensionirl am 10. Dezember 18l7. Ul;noom I. Mai l.822 bis 1826, dann Pfarrer am Kaagberge. ^ißoit. Andreas, Pfarrer uon 182(i bis l8U5>, N0 war dann aw pens. Pfarrer Aeilesuial im Vürgerspi-lale zn Graz, wo er gestorben. Er ioar geboren z>l Kapellen am 27. November 1778, ord. 7. Sept. 1803. /u^,»i!>.ii (Gregor, Pfarrer von I83<> bis 2<». April 1849, dann Pfarrer zu Si. Martin bei Wur»nberq. Schönwctlcr Slinon, uon 20. Älignsl I849 bi(> zu»l Todc, 12. April l8o. Tepl. !8l)2. Dotation der Pfarrpfründe. Des Pfarrers Dotation bestand in einer Colseklnr, welche 17 Schaff Weihen, A5 Schaff Roggen und 77 Schaff Hafer ansmachte, dann in folgenden .Veinrechlen, alö: 18'/» Mas; Schinalz, 1^8 Stiick' ^äse nnd 75 Fänsle Spinnhaar. Für diese Natnralien-Colleclnr erhielt die Pfarrpfründe ein Ablösnngs-Kapital ^oil 2010 st. (5. M. I73tt hat der Stiftsanwalt Gabriel I^äi'ünik 500 ttnlden Hieher legirt auf ewige Ätesscn nnd zur Vielio-rirnng des Pfarrers-Einkonuncn. Die ältesten hier vorhandenen Matrit'enbücher sind: Das Gebnrtsbnch, begonnen im Nuuemlier 1723; daö Trauungsbnch, angefangen ain 16. Febrilar 1784, und das Sterbebnch, begonnen am 30. Juli 1770. 5 22. Lokalie St. Jakob in der Sobot (v ^udli^). Im Jahre 177« bat Paul Nancr, der Vilar uoil Pcrnizen, nnl Errichtung ciner ^olalie zu Sl. Ja-kob in der Eobot. Er sagt in seinen, (^esnche, es wären über 30 Jahre Cnralpriester in Sl.Ialob gewesen, nnn aber M er alleiniger Seelsorger für beide Dislritte, Pernizen ilnd Sobot, welche ,zn prooidireu ihni zll beschwerlich falle. In Folge dieser Bille wnroe a>n til 26. Februar 177ß ein Curat-Nenesicium hier errichtet für die ill der Pfarre Pernizen über dem Graben an der Seite des Soboibcrges liebende Gemeinde (Subot). Znr Dutinlng dieses Benesiciums wllrden genommen jene 2855 fl. 50 kr., welche bei der 1773 wegeu unterlaufener Mißbrauche abgerissenen hölzernen Vethütte im Dornegger Walde, in der Pfarre St. Florian an der ^aßniz, als Opfer eingegangen waren. Das Wohnhaus für den Curaten wurde nur aus Holz verfertiget. Vis 1782 konnle ill der Kirche hier kein 8.'mcti88imum aufbewahret werden, weil das Geld zum Unterhalte des ewigen Lichtes fehlte. Cnratialkirche St. Jakob. Diese Kirche wird bereits im Jahre 1li15 genannt. Mittwoch den 17. Juni 1637 hat „ein Donncrslcm" in diese Kirche geschlagen und ist dabei die Kirche bis auf das Gemäuer verbrannt. 1640 hat anch diese Kirche, wie die Pfarrkirche in Hohenmauthen vom Georg Adel Unterthanen um 900 sl. erkauft, nämlich die Unterthanen: 1l:>,v,>:l1c, Oulc»1>, ^cil^Liwik, Vric, und ^u,-Kol'in. 1702 wird über diese Kirche berichtet: „15 sunda- mentis novitcr crrcctji, nondum consecrata. Cujus-Hbet mensis tcrtia doniinica lit colcbratio missae et surino ad populuin." 33et bcr 3724 Ijicv atujcljaltcncn Visitation nmrbc fosgcnbcö nolti'l: „Kcclcsia s. Jacobi Apostoli in Sabotli, iilialis Pcniiccnsis. Kat oonso-crata cum tribus altaribu«, lnajus cst s. Jacobi con-s«Jcratum, altcruii] B. V. Mariao jioii (jonscuratuin, Wtiuin omnium Sanctorum noii consc(;ratuni. l*)c.cle-siau sumiiio indigot pavimento ct altiori jnuro circa I'ounioterium cum })orta nova ad cocjnctcriuni, ut pecora ab ingrcssu arccantur. iSacristia nova ibrct V;ddc utilis, (iiiia aiitiruin in turri cst.u 1757 berichtete der Pernizer War, Franz Hietl, 13 112 daß die zwei Seitenaltäre der Kirche Sl. Jakob in Sobot schon so morsch seien, daß man nnr mit Lebensgefahr all diesen Mären die hl. Messe lesen könne. Filial kirche St. Leon hard in Zanbicht oder in der Sobot. Diese Kirche wnrde 1653 uon den Zechlenten Simon 6«1ud nnd Oswald I'ui).otni.jLk fertig gebaut. An der Stelle dieser Kirche stand früher eine kleine Kapelle, zu welcher scholl 1622 Lente wallfahrteten. Den Grundstein zum neuen Kirchenball hier hat gelegt der Mahrenberger Pfarrer Johann X^«<;«:>.,» am Et. Annatage 1645. Besonders hat sich für diesen Kirchbau interessirt Frau Anna Regina uon Gleinitz geb. Gräfin uon Grotta. Der Gntenstcincr Maurermeister Jakob ^i/i<.i'^ welcher die Kirche baute, erhielt für die Maurerarbeit 376 fl. 35 tr., dann eine Kuh und 100 Pfilnd Spinnhaar. In den Visitations-Nolizen von 1724 wird über diese Kirche bemcrtt: „Ecclcsia s. Leonard] in Sabuth, I.Vrnicmsis filialis. Est consecrata, habct tria altaiia, inajtis consecratum s. Lcojiardi, altcrmn 15. V. Mariac con-secratum bicut ct tertiuin s. s. Clcmcutis ct Lau-rentii." Seelsorger. Spenger Jakob, wurde am 2. Jänner 1777 hicher als Cliratpriestcr dekrelirt, starb hier a»l 2. Juni 1778. War früher Kaplan in Lavamünd. Lienhard Varthlmä, Beneficial, mm 177!) bis 1783. Xa1a.il Mathias, ein Krainer, Beneficiat seit 1783, gestorben am Schlagflusse in der Sakristei der Filialkirche St. Leonharo am 7. Allgnst 1792. Nach ihm wurde als Prouifor bestellt Oi'u/^ Alldreas. Kral^ Andreas you 22. Oktober 1792 bis 4. 113 August 1794. Kam von hier nach S<. Wolfgang mn Vlaagbergc. ^Itach ihln prouidirtc dic Lokalic hier An-dreas ^l^^onilc. Krambcrger Simon, augctreleu am 22. April 1795), resignirt 1799, als Kaplan nach St. Georgen in W. N. dekretirt 2. Oktober 1800. Provisor nach ihm war Fleischn«an Mathias. Abraham Urban von 1806 bis 1817. Vlatnik Simon Thadäus, von 1817 bis 28. Jänner 1824. Gntman Andreas, uom 1. Angnst 1824 bis s). August 1829, dann Pfarrer zn St, Jakob in W. A., starb als Deficientpriester zn Ratten 10. Inli185tt. Er war geboren zn Nadkersbnrg 25. Novelnber 1784, ord. am 14. September 1811. Wagner Franz, vom 5. August 1329 bis 30. Juni 183«. , . Ni-L/mk Franz uom I. April 1837 bis 22. Juli 1848. Kögl Anton, geboren zu Kapellen am 1. Mai l808, ord. am 27. Juli 1834, Localeurat hier uom 15. November 1843 bis 30. August 1654. Di v.j^k Josef, Lokalcural uom 17. Nouember 1854 bis l'l. November 1863. Geboren zn St. Anna am Nriechenbergc 12. März I8l4, ord. 30. Juli 1842. 'l.','ll,mpuü Iohaun, Lokalcural seit 29. Dezember l8l;4. 13^ 114 §. 23. Pfarre St. Margaret!) in Hohcnmauthcn su«, ^tuti). Diese Pfarre ist eine Tochterpfarre uon Mahrenberg, stand anfangs wie ihre Mutterpfarre nnter dein Pa-tronate des Kollegiatkapitels von Unterdrauburg und kam später unter das Patronat des Visthumes Lauant. Diese Pfarre hatte 1655 4 Filialkirchen, nämlich St. Peter in Fischering, St. Primus und Felician am Nadl, St. Johann an der Feistriz in Untermauthen und St. Barthlmä in Nothwein. 1690 gehörten zu dieser Pfarre die Ortschaften und Gemeinden: Markt Hohenmauthen (Uuw), Fischering, Feistriz vu(lm> soll diese Kirche über 300 Jahre alt und „eincü gothischen Styles" sein. Neber diese Kirche wurden nur folgende drei Schriftstücke aufgefunden: Eine Kirchenrechnung vom Jahre 1U29, dann ein Bittgesuch, in welchem die Zechleutc den F. V. Albert (1640 bis 1tt5<1) bitten, er möge die Einwölbnng des Chores erlauben, weil der Voden schon ganz morsch sei, und endlich von 1724 der Visitationsbcricht: „ll«t «cinkuc^t.'i, cum tvibus altavibus cousecratis 1. ss. Primi et Fel. '2. s. Valontini utriusque Episcopi et Prcsbytcri, ',). ss. MaLthaci ct Matliiae. Nuilum liabot calicciu." 3. St. Peter in Fischering. Auch diese Kirche soll im gothischen Style erbaut sein. Von ihr sind vorhanden: Kirchenrechnnngcn von 1C27 angefangen und der Visitntionsbericht von 1724 folgenden'Inhaltes: „Kst consecvata cum tribus altaribus. Mrijus s. l-'ciri est cousocratum, alterum s. Koebi non est con-sccratiun, tortium est coiisccratum. No latoralos •niiiri concidant, rcmedium i'aciendum osl.u 4. St. Stefan inl Gegenthale. Schon iin Vi-sitalionsberichte von 1724 geschieht folgende Erwähnung diefer Kapelle: „l^^i^I^ «. .^wpiilun pj-nww. in ll(!^l;nU>li,l. Diount, o«^o «un^cor^tlin», «ull nultuln «i^nilnl Invl^nii,ur. Iluliot, unuin l^ituro n«>n <0i>8(,> l',,':l,t,um." lind doch uenni der Pfarrer Kobcrer in seinen« Gesuche vom 3. April I7.'!0 diese Kapelle eine neuerbaute Kapelle, da er bittet darin am Ostermon- 118 tage die hl. Messe lesen zu dürfen, wie dies schon durch zwei Jahre geschehen ist. 1734 legirte der Pfarrer Andreas Härll 100 Gulden zu dieser Kapelle und I7A5 im März erhielt der Pfarrer Simon Ii.^vnll,k den OrdiimrialÄ.Auftrag, diese Kapelle einfach zu bcncdiciren. Seelsorge und Pfründendotation. Für die Seelsorge warcu hier von jeher bestellt ein Pfarrer und ein Aushilfsvriestcr. Laut Nrbars von 1611 hatte dem Pfarrer hier jährlich jeder Hubbesitzer in der Ebene zu Mauthen zu gebeu: I Schaff Roggen, 1 Stück Käfe, 1 Gnadl (später Homen genannt) und 12 Stück Eier zu Ostern; jeder Hubbesitzcr im Gebirge: ein Schaff Roggen, 1 Schaff Hafer, 2 Stück Käse und 1 Genadt, dann jeder der vier Müllner 1 Schaffet Gries zu Ostern; endlich jeder Bürger im Markte von seinem Hanse :l Kreuzer oder vier Denar zur Zeit der Ostcrbeicht. Das dermalige Einkommen de<5 Pfarrers ist aber: 1. das Erträgnis; der Psründcnölonomie, welche aus 28'/^ Joch Grund (darunler N'/< Joch Waldung) besteht; 2. Eollectur vou l l(» Bauern, d. i. 12 Mehen Weizen, litt Metzen Korn, 40 Mehen Hafer, 72 Stück Schweinfchullern, 97 Stück Käse, :j5li Stück Eier und 2 fl. 5l! lr. Robotgeld; 'j. da5 Mesfenstiftuugclertrngniß mit 98 st. 15'/.. kr. Am 20. Jänner 17.'j7 hat' Frau Maria Fran-ziska Freiin von Kulmer geb. von Boitz ein Kapital von 1000 sl. vermacht auf hl. Messen und zur besseren Sustentation den Kaplanes zu Hohenmanlhen. Reihenfolge der Pfarrer., Diese Reihenfolge müssen nur beginnen mit einem uns dem, Namen nach unbekannten Pfarrer, über welchen no wir aber aufgezeichnet finden, daß der Lavanter Bischof Theobald auf der Synode zn Salzbnrg im Jahre 145« die Frage stellte, was mit dem Pfarrer von Mau-then zu thull fei, welcher sich herausnahm, seine Pfarre zu verlassen, uud nicht wieder dahin zurückkehren will. Pfennigmann Stefan, 1531, verkanft cine Hube gelegen bei der St. Johannes-Kirche. 1)l^lIc>.,lix,I(l) Thomas, Pfarrer, refignirlc ans die Pfarrpfründe 1544. Schnattcrgans Andreas, präsentirl am Il>. März l544. Mcnhart Johann, gestorben 1581 oder 1582. I'iku/ Andreas, stand nachdem Tode des Pfarrers Menhart beinahe 7 Jahre der Pfarre als Vilär vor, wurde als Pfarrer präsentirt vom Untcrdrauburger Kapitel im Jahre 1588. Tainachcr Matthäus, Nill, gestorben ll!l2. Nach ihm wurde am U». Jänner 1K13 I'',-. l,) Lamprecht il>1<>, U>22. U.'^v.l^ii Christof, N)24. Der Richter und Rath von Hohenmnnthen berichten unterm 22. November 1024, ^ast die Infektion auf '/,, Äleile Weges hernnl cingc-Ussen und viele sterben; der Markt sei noch verschont, bitten daher, es möchte für die Zeit der Inscklion ein anderer Fricdhos errichtet werden, daunt die Leichen nicht m den Markt gebracht werden. 1i lj<: Gabriel 1l>27. 'l'i'üuüillar Georg bis Ilü'/2. Vierzig Adam. Er niar Kaplan zn Saldenhosen, «is die ?)tan'thner anfangs April lll:i2 ihre Bitte vorbrachten, dieser möchte statt des 'l^n'mlcn!-, welcher zu ^eorgi wieder ans seine .Üaplanei nach Lavnmiind zu-lucllehren werde, als Psarrer zn ihnen kommen. Er 'uird gestorben sein Il;:l7, weil der F. V. von Lavant Rt Schreiben vom l tt. März 1. Noueinber, rcsignirte 1654 angeblich wegen von seinen Pfarrslcu-teil erlittener Verfolgungen. I^ixior Anton, installirt ain 28.Juni 1654,1656. Er war ein geborner Görzcr; war früher Pfarrer in Blcibnrg, 1650 Kaplan in Vbcrndorf und 1650 nach I'n'lUx Prom'sor hier. Itopic Nikolauo, hat am 25. April l6i)>> das alte hölzerne, ganz morfche Pfarrhofgcbäude gegen ein gemauertes Haus der Eua Iohauua Freiin vou Kulmer geb. von Gleinitz verlauscht und dahin den Pfarrhof verlegt. Gestorbeil am 7. Juni I6W. Koberer l^eorg, früher Vikar zu Et. Johann amVrückel, installirt hier am ^0. Inli l6<)8. 17:;i im Dezenlber n'urde wegen .^oberers (^cbrechlichleil der Priester Johann Purger als Spiritnal- und Tenl poralien'Provisor daselbst bestellt. 1733 resignirle Ko^ derer auf die Pfrüude und starb am 17. Dezember I7.'j!». Härtl Andreas, vorher Vikar zn Sl. Johan» am Vrückl, zuni Pfarrer hier ernannt am 25. Sevtem der 173.'!, gestorben am 26. Illni !734. In seinem Testainente von: 14. Jänner 1734 legirte er znr Pfars' kirche 600 fl. anf ewige 4 Iahrtage. ll,:>.v!»l!,!c Simon, ernannt am 2. Sept. 1734, gestorben am 17. März 1740. War auch vorher Vilin' zu St. Johann am Vrückl. Kellerberg Anton, ernannt am 6. Mai 17-N), 1741. 5Vt Hictl Sebastian, früher Vikar in Pcrnizen, als Pfarrer crnmnit am 1. Jänner 1745, gestorben 64 Jahre alt am 15. April 1768. Am 8. September 1740 nachts ist der Pfarrhuf sammt dein Wirthsgebände abgebrannt. Frank Johann Caspar, war Pfarrer zn St. Margareth im Lavantlhalc von ) 762—1768, wnrde als Pfarrer von Hohenmanthcn ernannt am 12. Mai 1768, starb 1780. tti/..i:llc Philipp, ernannt am 26. Oktober 1780. Er resignirte wiederholt nnf die Pfarrvfrnnde, blieb aber doch als Pfarrer hier bis zn seinem Tode, 6. März 1801. Am 15. Febrnar 17W nachts ist, wieder der Psarrhof in Flammen ausgegangen. Ilcik Jakob, früher Pfarrer zn St. Anton am Vachern, die Pfarre hier angetreten am 2!). März 1802, ging 18! l ans die Pfarre Ober- Sl. Knnegnnd. /iz^on Karl, von 1812 bis zn seinen» Tode, 2-l. Dezember 181'i. I'.'^'o/. Martin, ernannt am 1. Inni 1814, übersiedelte 181 i) nnf die Pfarre St. Peter bei Mate rsbnrg. l l u l! c>. v (>,- i A, athi a s, von 18 l!j bis 13. ^»'ai 1849, an welchen« Tage er in den ^inbestand trat. N e i s;m a n n P a nl, geb. zn St. Margareth an der Peßniz ain .'j0. Dezeinber'i804, ordinirl .'i. Jänner l828, Pfarrer vom 1-4. Älai l84'l bis zn seinem am!. März l85!j erfolgte.,» Tode. !!>:^.', Mallhäns, Pfarrer liier seit 8. Inni 185!j. Von den hier vorhandenen Psarrsmatrilen reichen znrnck: Das Gebnrtsbnch bis 27. ^loveinber 1661, dao Traunngsbnch bis I»li !698, das Todlenbnch bis 15. Inli 16W. 122 tz. 24. Das Augustillcr' Orcmite» ' Kloster zu Hohe n-mauthcil. ^lulin« ^(iilll. (^li,L«:u' schreibt, das; uin das Jahr 1290 das Erenüten-Kloster des hl. Augnstin in Hohen-mauthen gestiftet worden sei. Diese Angabc ist jedenfalls unrichtig, denn die Gründung dieses Klosters ist in einer bedeutend früheren Zeit zn snchen. In welchem Jahre aber dies geschehen sei, davon gibt uns die Geschichte keinen Aufschluß. Ein vorhandener Vericht eines Hohenmauthncr .Moster-Priors weis; darüber anch keine andere Aufklärung zn bringen, als das; sich die Einsiedler schon im Jahre 1257 in Hohcnmanthen befanden und blos; mir von Almosen lebten, bis Heinrich von Wild haus in den Jahren 1290, 1297 und IA0I die ersten Güter zum Kloster stiftete. Wciters werden als Wohlthäter des Klosters genannt: Dietrich von Amberg, welcher i:N0 eine Messenstiftnng für sich und seine Gattin Hieher machte, ein Herr von Salden Höfen und seine Ehewirthin 1935, Heinrich von Wildhans 1A48, Peter von Mahren be rg, Bnrggras von Saldenhofen, welcher 1410 einen ewigen Seelengottesdienst in der hiesigen Klosterkirche St. Johann stiftete, Nikolaus und Elisabeth Storir, Bürger von Pettan, l4^l, Gras Friedrich von Eilli, der I44l> die vom Peter von Mahrenberg Hieher gemachte Stiftung als Grundherr der verstifteten Güter bestätigte und diese Stiftuug mit einer Spende vermehrte. Dies ist ucrnmthlich die Messen-und Lichtstiftung, welche nach vorgcfnndcner Anfzeichmma, von einem Grasen von Eilli nnd Van der windischen Kande herrührte. Endlich werden noch als Wohlthäter angeführt: Andreas von Hollenek 1454, Fran Franziska Freiin von Kulmer uud ihre Mutter 123 Ellsana, Johann Franz uon Pirkelborf, Johann Sakolnik, welche ebenfalls Stiftungen hichcr inachtcn, und l. Kl. Schlangenbnr g, 2wgustiller - Ordens, welcher 1777 eine ewige Mesfe hier stiftete. Das Kloster hatte im Verlaufe der Zeit uiele Nn-glüctsfälle erlitten, besonders uon den Türken und anderen Feinden. So wnrde es, wie es heißt, im Jahre 1533, wohl nnr 1532, von den Türken geplündert nnd verheert. Auch ist das Kloster einmal abgebrannt, wobei alle darin aufbewahrten Urkunden und sonstigen Schriften zu Grunde gingen. Endlich drohte die schon einige hundert Jahre alte Klosterkirche, zu welcher schon 12W und 12ii7 Ablässe ertheilt wnrden, einzustürzen; mnßte deßhalb um 1760 abgebrochen und eine neue Kirche vom (Grunde alls erbanet werden. Die Folge dieser erlittenen Unglüctsfälle war, dasi sich das Kloster öfters genöthigt sah, einzelne seiner Güter zu veräußern und daß die Zahl der im Kloster domicilirenden Priester nicht immer gleich war, sondern zwischen 3 und w uariirte. Das Kloster besaß eine mit 10 Pfund 28 kr. und '/<2 dl. beansagte Gült, den halben Getreide zehent zu Hohcnmauthen, den Sackzehent voll Hafer in der Sobot, 2 Theile Weingarten zu St. Kuueguud bei Marburg (lcgirt 1745 von der Frau Franziäla uon Kulmen, dann einen Weingarten bei Eibiswald, eine Blühte zu Mauthen und ein Bergrecht bei Eibiswald. Diesem Kloster sind vorgestanden als Priorcs: Niklas von Kulmbach, welcher 1440 zwei .hn-ben dein Stifte Mahrenbera verlauste; I'. /n^unil»« Ahačiu KJ'20, 1022; P. -Joannes Vitas . 25. Lokalie St. Vartholomn in Rothweiu (N,uävimj). Am 26. Juli 1788 wurde der Gemeinde Nolywem aus ihre Vitlc uoln 25. April l788 die Errichtung einer Lokalie bei der dortigen Kirche St. Varlholomä von der Landcsstelle bewilliget. Aiu 1. Novenlber 178«) hat der (5uratiabGotte6dienst hier begonnen. Die Loknlickirchc St. Vartholonlä, früher eine Tochterkirche der Pfarre Hohenmauthcn, lounnt scholl vor 1382 iu eineul Stiftbriefe des Mahrcnberger Fraucnt'loster6 und wird dort genannt: die Kirche St. Äarthololnä ob der Naidwein. Lanl vorhandener Kirchcnrechnuilgell ist diese. Kirche „durch >das wilde 125 Feuer abgebnmen" lmd n'urde in den Jahren 1623 bit» 1625 wieder restaurirt, worauf die Zechleute den Bischof Leonhard Go'tz baten, er möchte ihre Kirche reconciliiren. 163', bekam die Kirche neue Glocken. Vci der Visitation 1724 wurde über diese Kirche nachstehende Bemerkung gemacht: „!^c^«i':i 8. I5in-Uil>Iom!^i ^>. l'ilinii^ ^liroonüro Uut!ieu«i8. I^t, cui)80^rllta, cuin t,ri^u« kun^cr^ti« ^It!ii'i1>u«: 8. Iliutiw^onmc^i, 8. ^Vc> pi'iunl s»n(!nln, sM !unu> Ni77 suil^ I erbaut wnrdr. Er soll hier biü 182» pastorirl haben und lebte 1823 ganz laub zu St. Johann am Zauchenbcrge. Reich Michael, von Itt2ö bio Februar 182^», dann Pfarrer in Zclniz. iiovu,) Franz vom II. Noucmber 1629 bk. 27. Nuoembcr 18Ü4. Neisnnann Panl, von !834 bk, ,14. Mai ,184.'!, dann Pfarrer zu Hohenmauthen. l84<» mn 27. August um 2 Nhr !)tachmittag^ hat ein Erdbeben die Kirche und dac, Cnratenhaus start beschädiget. l^1> Johann, vom 37. September 184!i biä 185)5, dann Kural zu St. Wolfgang in W. V. Geboren zu Pcttau 18. Ofl^ber 1800,' ord. 29. Juli 1832. I'l'.i^ok Valentin, geboren in Zirtouiz 6. Febrllar 1817, ordinirt 28. Juli ,1841, Curnt hier r>om l<». Sep-der 185)5 bis zuin Tode, 23. November 1806. Vnumlircher Michael providirt unn die Lokalie seit 1. Dezember ,1^o<'I>on n,^uc: lul :l,1i) Sichc Schematismus dcr Dil'z. Lnuniii liu» I8l!8 Sciic 16N. Das dorl axgcfuhrlc „Zilssciilellcr" >jt dic Pf>nrc 2t. Andni in Eausal- 127 fonnte. Da es unbelannl, welche Flüsse »der (Gewässer miler obigen Äeneilnungen zu verstehen sind, lassen sich anch die (kränzen der ncugestistcten Pfarre ^oni^nik nicht genau bestimmen. Vielleicht das; unier dem Namen I.nnkNci» irgend ein Nach Namens I^lwvml zu verstehen isl^), während VVl!oSalisl)urgonsis ccclosiao lccursuni h;ibo;i,l, <|ui tune Ar(;l]icpis(;opus praesidü-bit, Abbaiem prona devotiono hac pic be investiat, »<>«^ „«.'^nrnii l,.',1)l'<,t, s»l>t<^ eils hiesige "j Odll' sl'lltc ^uncl^'i! glcichlxt'cüllüd scm !»l< Locke» (^ijnkn) '» dcr Pfarre Pclnizcn? ^ 14 123 Pfarrsmsassen von Kohlberg und Altenbach nach Arn-sels überpfarrt wurden, bestehet diese Pfarre aus den Gemeinden und Ortschaften: I5omz,u!c, liu^i, Wriesnigg (vroxni vork), Kosiberg (Xu/^i vork) und Dörfl (Vll8). Die Pfarrkirche St. Georg. Die alte Pfarrkirche wnrde also vom Stifte El. Paul auf seiner Besitzung am Ilomünik erbaut. Sie halte ein kleines im gothischen Style erbautes Presbu,. terium, ihr Schiff war aber anfangs mit einer Holzdecke versehen, später gewölbt. Die älteste Glocke hier war vom Jahre 157«. der Hochltar aber von 1606. 1519 am 3l. Oktober hat der F. Bischof Leonhard in dieser Kirche einen Seitenaltar in 1,on. «. ^.n92 wnrde vom f. b. Ordinariate Sekau ans 3 Jahre dieAewillignngertheilt, „bei. dem neuerbanten Slä-nikhen Kreuze" an der Höhe jährlich zwei Wetter« Messen zu lesen. In dein Gesnche nm diese Lizenz wird gesagt, daß schon vor mehreren Jahren allhier Messe gelesen worden sei. Diese Meßlizcnz wnrde später öfters erneuert. Die Kapelle selbst war sehr klein, denn sie faßte nicht mehr altz 12 Personen und war 1828 so in Verfall gerathen, daß von da ab keine Messe darin mehr gelesen werden tonnte. Erst im Jahre 1850 hatten die dortigen Gebirgsbewohner allhier eine neue Kapelle, welche 6 Klafter lang und 4 Klafter breit und eingewölbt war, fertig gebaut, worauf das f. b. Eekaner Ordinariat unterm 27. September l850 bewilligte, dah der Hlnhrmbcrger Dechant, Johann l)juvi<',, oicso Kapelle, 130 sobald sie mit den nothwendige!! Gcrnthschaften eingerichtet sein wird, benedicire, nnd daß alodann alljährlich 4 hl. Messen an Wochentagen darin gelesen werden dürfen. Seelsorge nnd Dotation der Pfarrpfriinde. Schon seit den ältesten Zeiten waren hier zwei Seelsorger, ein Vikar nnd l Kaplan oder Gesellpriester, angestellt nnd es bestand die Gepflogenheit, daß der Vi-t'är die Gegend Ilomümk, der Kaplan aber die Gegend Kappel scelsorglich versah. 1731 am ?. Febrnar, baten die Kappler Insassen den F. Vischof Josef Oswald, daß der Nemschniker Kaplan in der Kappel rcsidire, wie dies schon in frnheren Zeilen i'iblich gewesen. Nach öfters wiederholter Bitte wnrde endlich 174!) der Kaplan nach St. Katharina in der Kappel transferirt mit der Verpflichtnng, alljährlich 24 Mal an bestimmten Sonn- nnd Feiertagen ans eigene Kosten znr Pfarrkirche am lil:m«,lil< nnd zn andereil benachbarlen Kir-chen anühilftzweise zn konunen. In Folge dessen hat die Psarrgemeinde llcix^iik im Jahre I74K ein Kapital uun 1000 fl. erlegt znr Fnndkling einer Kaplanei daselbst, danlit anch in Zlllllnft ein Anshilfüpriester allhier bestehen könne. Die Pfarrpfnnde hier ist dolirt mit einer Oelo-nonne uon 25 Joch l>2-l f IKlafter Grnndc^ nnd nlit einer Colleltnr uon 91 Mctzen loggen, !)^ Äiehen Ha-fer, welche die ,125 Vanern der Pfarre zu verabreichen haben. Weitere bezieh! der Pfarrer noch drei Pfnnd Fische, l Lanlnl, 2^» fl. .'l lr. W. W. als Nelnition fnr Kleinrechte nnd einen Mlusnng5betrag siir einen Tag Ackerball. Reihenfolge der Vikare nnd Pfarrer. Krantperger K onra d, Vikar, wnroe 1 ll86 weiter-befördert. Wnlsing Gesellpriester 1^80. tSI Sturm Nikolaus, wurde hier am 11. April 1386 voin Mahrenberger Pfarrei Johannes alt. Vikar installirt. t'. Paul,St. Paulcr Stiftt'priester,gebürtig von Blei-bnrg, erhielt die Pfarre am 4. September 1432 und wurde vom Freier Vitär I'. Johann installirl. Unter berger Siinon, Vikar bis 1600, dann Dechant zu Unterdrauburg. Notcr Georg, Vikar 1600. Deuts ch m a n n G e o r g, Vikar, ein gclwrner Ober-burgcr, resignirte alif die Pfründe 1623. l6^2 wurde er für l/!'<^n präsentiri. (^li-dliliil^ l'iin!,!8, geboren in der Pfarre St. Martin bei Windischgraz 1586, znm Vilär hie» ernannt am 4. Mirz I62!l, n'ar 1042 noch hier. „i.>l,c»,!<1lm, ^n(»p(j!'ll,t,c)l' ii> l>ui1Iws<'!>." .lilvi>«ji<>i- Valentin, Vitär 1657, 166-.'. lli'^ll»:! Johann Karl, slarb hier al« Vikar nnl 28. Mai l7()i. Er halie den Tischtitel vom Marlle Hohenmallthcn. Sein Nachfolger war Hlol-l,' Peter, !7<»6, 1714. Schiller Martnü, ernannt am 17. Mai 1707. ll,<»/m:»,ü Primuc,, Vilar, gestorben im Äiai 1730. Eein vom St. Paliler Stifte hier alü Adlninisiralor be-stellter Nachfolger l'. ()<1o wurde wegen entstandenen Streites über die Aeschung dieser Pfarre im Nouemder l7!is» vom Ordinariale snspendirt. >>li!:>,<'. Georg, Provisor vom November I73U, ^itär vonl 24. Jänner 17!!!, refignirt iin Avril 1733. '»unk Johann Ändreaö, installirt 22. Avril >7'j'j, weiter befördert 1737. .'V5l!>K Philipp, al<^' Vilar ernannt am 26. Jänner 1737, gestorben am 11. Juni 1740. Er diente alü ^nplan zu Polling bi<5 1731, dann hur ln6 1737. k il<;/ Franz ä^a v. ernannt als Vikar am 25. Inui 1740, war bisher Slifttzlaplan im Mahreicherger softer, lesignirte alterohalbcr auf die Pfründe im Mai 1767. 132 Payer Josef, zum Vikcir ernannt am 24. Dezember 1767, resignirte am 22. November 1783. Er war geboren zu Unterdrauburg 1719, diente als Coo-pcrator zu Mahrenberg, Fresen, Hohenmauthen und 2al-denhofen, dann als Vikar zu Pernizen, starb in Gegenthal als Pensionist im Mai 1766. Wie bisher das Wohnhalls des Vikars am Kamä-nili beschaffen war, ersehen wir aus der bischöflichen Visitations-Erledigling von 1774: I'^rucim« ännmm on-nonickm iwn llllbot, 8oä n:l,!)it:>.t. in Ilgtwo l>t,l<,l^llla l.um miiximo pericul« murt,i8. vc/oill Caspar, Pfarrer,installirt mn 10. März 1784, gestorben hier am 23. November 1805. Er war ein Kramer, diente als Kaplan zu Zirkniz, als Vikar zn ^uv^lc in der Pfarre Zirtniz in Kram, als Kaplan zn Mahrenberg lind als Cnrat zu St. Katharina in der Kavpel. Am !!lmi«nilv uerschöilerte er die Pfarrkirche, baute einen neuen Pfarrhof und vermachte seine Bibliothek der Psarrpfriinde. I''ul'lkn i Karl, als Provisor angetreten am l6. April 1805, zum Pfarrer ernannt am 'i9. April l80tt, pastorirte hier bis 181 <>. .lllklttvic: Johann Vapt. Pfarrer von 1810 l>is 1820, dann Pfarrer in Fresen. zllli-i^ Benedikt, Pfarrer von 1821 bis 1828. ^<1:dmi ö Iohann,Pfarreruom22.Septcmber 182« bis zu seinem Tode, 12. April 185l. Er war geboren zu St. Peter bei Mdlersburg am 13. Dezember 1787, ordinirl ani 8. September 18ltt. '1'c)ix)1ni!t Sinion, Pfarrer vom 29. Oktober 185lbis znsememam 6.Mai 1801 erfolgten Absterben. Geboren zu Hl. Georgen a. d. St. i.'t. Oktober 1807. ordinirt 26. Juli 18.15. Pernansel Stefan, Pfarrer vom AI. August 1861 bis 12. November 1864, seither Pfarrer zu Gams. Am Ü. März 1«63 Nachmittags um 3 Uhr ist nebst 133 dem Schulhause, wo das Feiler ausgebrocheu war, auch der Pfarrhof hier abgebrannt. I'iituvgolc Anloil, Pfarrer seil !. März 1865. tz. 27. Pfarre zurhl. Mariain Frcsc» (v I^xji). Es wird allgemein angenouliucn, daß Graf Bernhard von Sponheinl der Gründer der Pfarre Frefeu fei, und daß die Dotation diefcr .Arche oder Pfarre von ihm herrühre. Nrtundlich läßt sich indessen uur nachwei-seu, daß Graf Acruhard vor dem Jahre 1N2 „V,-o /.ou in ^l'iinviilt, inxt.:>. ilumnn, ^nucl ^ic'itur'i'ili, »iUun <^um «mßuljtt l,ilii npl)0nllont)i1iu8^ dcin Stifle St. Paul im Lananithale schenkte, doch fo, daß ecj erst nach dem Tode detz edlen Heinrich Priü in da^,volleEigenlhnin des Stiftes übergehen solle, (^lul.!«. l8 coäiei8 luun. ». l'iuili), dann dasi Papst I.u«n^ III. in feiner Vnlle dl. Vurullne I I. (^ni. ()<:wi»-^ N84, in welcher cr die Besitzungen deo Stiftes St. Paul bestätiget, namentlich die Kirche inFrescn (<:^I^ium l«',-^/.mi ^uiu l>ilv^) anführt. HierauL könucll wir also n»it Sicherheit ill Betreff der Kirche nur annehmen, daß die Kirche zu Frejen zwischen 11 l 2 und 1181 in Folge obiger Schenkung an das Stift St. Paul gekommen uud demselbeu einverleibt worden ist. Diese Pfarre erstreckte sich ursprünglich uou der Mahrenbergcr Pfarrsgemeinde Nuterseising bis znm ('<;rnl!».ni<.'l. Bache nächst der Kirche St. Oswald, uud vou der Dräu bis hinanf au die Gränze der Pfarre Lavamünd, nachmals l^mzmk. Die Pfarre zahlte drei Gemeinden, nämlich: Fresen (Ill-o/^) .I^vn^c uud St. Oswald. Letztere Gemeinde wnrde 1782 ans der Pfarre excindirl, dafür wurden aber Hieher ciugepsarrl im Jahre 1861 zehu Häuser der Rcifuiker Pfarr5gemeiude Io-hanuesberg und im Jahre 1868 acht Hänser uebst dem EisenbahN'Stationshause uud den 5 Bahnwächterhäufern der Sl. Loreuzer Psarrsgeuleindc Nytheuberg (^orui voril), 134 so daft mm auch ein Theil des rechten Drauusertz zur Pfarre Fresen gehört. Diese Pfarre stand llnter dem Patronate und unter der Voglei de^ Stifle« St. Paul und wurde in der Regel mit Stiftspricstern besetzt. Im Jahre 1782 aber, als das Stift St. Paul zu Gunsteil dcs kärntnerischen Neligionsfondes eingezogeil wurde, fiel auch das Patronatsrecht über die Pfarre Fresen an den kärntnerischen Neligiousfond uud die Pfarre wurde von da ab mit Wcltpricsteru besetzt. Die Pfarrkirche zur hl. Maria. Die alte Pfarrkirche, welcher fchon NK4 Erwähnung geschieht, wird im Lause der Zeit so manche Katastrophe erlitten haben. Daraus deutet folgende in einem Fresner Psarrvliuche gefundene Bemerkung: ,,^»o in-vi,('.I^l 1).^ l,Vj.' Der Thurm hat die Iahrzahl ^7l, dürfte daher i,l diesem Jahre gekaut worden sein. ,1702 wurde von dieser Kirche l>c merkt: Xmnlmn ^>n«c;<'l'ilt:>. Unter deulÄikär l'./V»iull-llil^ Nohrbaä) ist u»l 1710 iu Folge eiues Älitzstrahlcü die .Uirche sanlinl Thurnl uud Pfarrhos al'gebrannl. Die Kirche hat .".Altäre: inl Chore ^^üm>,t)l,»!i5 I'.. V. .>l:ul!lo, iul Schiffe: rechts St. Joses, links Joahim und Anna. Hier bestand sciuerzeit eine Bruderschaft «. >'i^!l,i, welcher Papst Clemens IX. am 22. März 1«6!1 Ablässe ertheilte. > 135 Die Seelsorgc und die Pfarröuorstchcr. An der Pfarre Fresen war immer nnr ein Seel^ forger angestellt, welcher bis 1?tt2 Vitar hies;, uon da ail aber den Pfarrerstitcl führet. In früheren Zeiten mag es wohl öfters vorgekommen fein, das; die hierpa-storirenden Slistsgcistlichcn, weil fie sich für cx.emt hieltcli, dem Diözesan-Bischöfe die Obedicnz verweigerten: wcsi-halb es anch 1421 zwischen den, Bischöfe Wolfhard lind dem St. Panier Abte Ulrich zn Streitigkeiten tam, loelchc damit endeten, das; der Abt das Versprechen leistete, künftighin nnr tangliche Priester anf diese Pfarre zn stellen, welche dem Bischöfe Obedicnz zn leisten nnd anf Vorladung anch zn den Synoden zu erscheinen haben werden. Als Pfarruorsteher kommen vor: !'. .1on:mno8 1432; ?. ^Ini^iauu8 1505; Thomas Oka,,!, gestorben 1608; tt«mg ^V.Mnor, Benediktiner, confirmirt vom F. V. Georg „in plli^tio nuätro?u.Im> ^nl'^lln^i ^ii^.l^al. Noptomki'i^ 1^08; Nlßol^ord 8t,m <'N llu,^u8 ^-, präs. 4. Febr. 1666, 1675; Thicmo Nnesten-stein, präs. 2. Jänner 1695; Ernest uon Schrottenbach, bestellt 1. Februar 16l)6; Virgilius Pichcl, präs. I2.Mai 1698, 1706; Amandns Nohrbach 1710; Martns 1^-^ül'ilik 17l4; l'. I'llui«!,^ I'ilpa^ll zuerst als Provisor, dann vom 4. Febrnar 1729 Vilär bis ,1734. (5r soll im Anftrage Kaiser .Narls VI. den Siraßenball lä>,gst der Drall nach Kärnten geleitet haoen. 1'. HIi^in,« Oiv^, präs. 1l. Februar 1734, bis 1735;!'. Oddo Nohrbach, präs. 3. März 1735, bis 1736; ?. Maxuni- 15 136 lian Pilpach, präs. 29. Dezember 1786; ?. Oddo Nohr-bach 173!)—1741: l>. Magllns Diual, 174^—174^; ?. Gregor Kleill l?tt4; l^. Roman öchellander 1771 bis 177U; 1'. I).'lm:l«<'mn^ ('^>i^, 177li; l'. Oddo ^loi^, uon 1781 bis zum Tode, 12. März 1787; I'. Seifried Seelachcr, präs. 12. März l,787, I81 uom Al'ic An-fclm von Edling zllr damaligen St. Pauler Stifts. Herrschaft Faal einbcMen, wofür der Pfarrpfründe Frescn als Entschädiguna. ein Iahresbetrag uon 2<)<> sl. Eonv. M. aus den Nevenüen der genainUell Herrschaft angewiesen wurde, welchen der Pfarrer noch gegenwärtig alldort bezieht. Aukerdenl gab angeblich ebenfalls der Gras Vern^ hard eine Gctreideal'schüttung, welche einige Nnterhanen der Herrschaft Arnscls zu leisten hallen, zllr Tafel, d. i. zilr Lebenssubsistenz eines jeweiligen Fresner Pfarrers. Dieser Tafeldienst wurde 1848 abgelöst mit einem Ka- 137 pilale von 2250 fl. (5onu. M., wovon nnn der Pfarrer die Interessen bezieht. Endlich Hal der Pfarrer hier auch noch eine Hübe von 42'/i Joch Grnnd nnd zwei kleine Weingärten zum Fruchtgenus;. Die hier vorhandenen Malrikcnbiicher reicheil znriick bis znin Jahre 1602. » i>. 28. Tie Lokalic St. Oswald im Trauwaldc. U Diese Lokalie wnrde errichtet im Jahre 1787 nnd es wnrden derselben zilgelheilt die (Gemeinde St. Oswald mil 58 Hänscrn anü der Multerpfarre Freseil nnd ans der Zelnizer Pfarre 11 Häuser der (Gemeinde Wnrmat. Die jetzige ^okalielirche St. Oowald wnrdc in den Jahren I81.'i bi6 1817 ganz neu erballt nnd erhicll erst !85!» einen Thnrnl. Unl diescil .Uirchban Hal sich der damalige Lokalknrat Ai alhiaö Fleisch >n a n n große Perdiellsle erworben, indenl er nichl ilur dllrch Geld' sammlungcn lind cigelle Beiträge den Van forderte, son-dern anch mehrere Vildhanerarbeilen fiir den Hochaltar eigenhändig verfertigte. Die frühere Kirche, eine kleine Kapelle und Filiale der Pfarre Frcsen, wird znersl genannl 15K», in welchen: Jahre der F. Vifchos Leonhard am 2!. August einen Altar in Iwlwl'om ^. ^!> >ld in den wiiidischcn Viichrlli sn:», Nonökom). In: Iahrl: I.^^l wnrdcn cibcr dicscin Distrikte noch zugc-thcilt ans dcni Dct'anatc ^l'ntscha ch (I^ni/a) dic Pfarre St. Andrä in Witschein lttvcx-mli,) fannnt dcr ^o-lnlic St. Ocorgcn l'l.'i Witsche in, nud ans dcm Dclanatc Lci^niz (I^pnle:^) dic Malic St. Michael in Spielfeld, letztere Malic siel im Jahre 1,^5>8 l'crinnthli'ch wesien der damals bereits beschlossenen Dio'zc-sen^ilelmlirnilg wieder an das Delanat Leibniz zn-riick, so daß gegenwärtig znm Delanate Ja ring noch folgende Pfarren gehören, als: 1. Hcil. Maria in Iaring, 2. St. Jakob, .'). St. Acgiden, 4. St. Andreas in Witschcin, 5». St. Georgen bei Witsch e i n uild 0. die Malic U nter - S t. K n-ue^nild. lf. N). Pfarre zur hl. Maria in Iariug. Dic erste Erwähnnng einer Kirche in Iaring Uschieht in der vom Kunrad den« Erzbischofc uon Salzburg am .N>. Ollober 1,l!>!) in Fricfach 1l 140 (liro^o) üdcr allc Vcsihnnc^cn und Rcchtc dcö StiftcS Admont auot^cstclltcn ÄcstntistmuMrtuudc, worin das I^raollium Iarins) sammt dcr 5tirchc mit fnlqcndcn Worten angeführt erscheint: „1'lilelinmi Mud ^n„<1 ^ ^- ringe infcrius cum eoelcsia et omnibus Huis at-tiucntiis, quod Iludolsus de Witcnswald, fratcr Wcriandi, tradidcrat; ah exortu videlicet sluvii Jaringcii UHque ad PeHnicli (Pcsnica) et mcdiam partcm dccimarum a Fradadl sorf.a (Admontcr Saalbuch.) Aus dieser Stcllc uud dcm wcitcrcu Inhalte dcr citirtcu Urtuudc cutnchmcn wir also, daß im Jahre 113!) cme zum 1'i:wc1ium bci Unter-Jar ing gc-horigc sUrchc dcstand, welche N ndolf von W i t' c n s-wald, W criand'ö Vrudcr, dcm Erz dischofc Kon-rad von Salzburss sammt dcm 1'il^ium llbcrssab, wcscr abcr Bcidcs dcm Sliftc Admont schcltttc. Die Veranlassung zu dicscr Ucdcrssabc war folgende.- Rudolf vou Witcnswald halle sich an dcr Fehde des Herzog von Kärntcn, Engelbert II., gegen den Ourtcr Bischof Hilde dold in den Jahren 1131, diö 1133 liclhciligct nud war in Folge dessen in den Kirchenbann gefallen. Um sich nun mit dcr Kirche wlcdcr auszusöhnen, iil'cr^l, Rudolf von Witcnswald schon im Jahre 1135 seinc bei Unter-Iaring gelegenen erwähnten Oiitcr sammt dcr dazu gehörigen Kirche dcm Salzdurgcr Erzbischofc Konrad, welcher sie wieder als Opfer für sein Seelenheil dem hl. AlasiuS zu Admont schcnltc. Kaum abcr war Rudolf von Witcnswald gestorben, so erschien sciu Bruder Wcriaud iu dcr vom Salzburger Erzbischofc im Jahre N44 in l-cibniz qe-halteucu Vcrsanllnlung und erhob da Ansprüche auf die Antheile semes verstorbenen Bruders au den HcrrschaftS-Giitern zu Unter-Iarlng, welchen Ansprachen cr 141 jedoch cbcn da in Folge einer von scincn (^eqilcrn anf ihn ansgeiil'ten Pression wieder und zwar anf immer clitsagtc. Nun ließen sich die Admo'ntcr sowohl vom Erz-bischofc, wie anch von den Päpsten Bcstätigniig<«bricfc ltbcr ihrc Bcsil.'nllgcn und Rechte, nm solche gegen alle weiteren Eingriffe zn wahren, ant«stellen. Solche Bc-stätigmlgöschrcibcn cristircn.- cinc^ vom Erzl'ischofc Eberhard 1., lmöliefcrtigct zn kaufen im Jahre 1160, in welchem eS heis;t: „Itom I'.l.s s> c I> i .^1 o iu I«)<'^1o«iil,iu ^oilil^toiji c.!)».^titnl:nn" ; dann die von den Päpsten: Alexander III. zn I<>u5o:Ui am 10. Fclirnar 1170, I^ucili« III. am 22. Juli 1185 in Verona nnd Urban III. anch in Verona am 2<5. Mai 1187 anS-ycfcrli^tcn Diploinc, wclche ebenfalls die Kirche in Ia-ring anflihren mit den Worlen: „llottlo.^m 8. UiU'iao Uno dennoch jN"!1 die Pfarre Iarina. für das Stift Admon t nicht lange daranf verloren nnd zwar durch die UntlMi.qtcit seiner eigenen (5onventnalcn. Die dariil'cr vorgebrachten Beschwerden nnd Bitten wnrocn ans der Synode zn Fricsach im Jahre 1202 dahin erlediget, dasi der (5rzl'ischof Eberhard II. die Pfarre Iarilig dem Stifte Admont alldort wieder riickgab, jedoch mit der ausdrücklichen Bcschränlnn.q, daß an dicscr Pfarre liinftighin nicht mehr Stift^geistlichc, sondern Weltpricftcr als Seelsorger zn bestellen seien. Die hicrulicr vom Erzbischofc (5bcrhard dem Admonter Abte Johann im Jahre 1202 im Schloße Fries ach allsacstclltc Nrtnndc lantct im Ansznae also: — Vono rabilium Pontificum — — aliqua ad subsidium eoruiu, qui in Admuntcnsi monasterio Deo descr-viunt, conferre volcntcs parochiain Järingcn cum omui jure suo salvo taiueu jure Archidiaconali 11* 142 super altare s. Blasii contradimus, curam ctiam animarum cjusdem Parocbiac in tua succcssorumque tuorum dispositioncm consistcrc deccrnimus, positis ibidem non fratribus tuis, sed Clerieis saccularibus. Excmplum quidem actionis lmjus .sen tradi-tionis a doraiuo Clumrado scniorc Arcliicpiscopo (jnondam factae Cliirograplmm, ipsius Praesulis sigillo munitiim et in sacrario pracsati monasterii repositnrn, conthict, quamvis cjusdcin Ecclcsiae posscssio postmodum intcrrupta et per fratrmn de-sidiam ab ipso monastcrio fuerit alienata. Nos ergo . . . totalitcr ipsain paroebiam jji-acfato mona-gterio in perpctuum condonamus. — Aetimi cst in castro nostro Frisaccnsi anno Incarn': Dom: .1202. Schon daö nächstc Jahr darauf Cl^(^) licß dcr ncil gcwähltc Abt Itiidi^cr dic Ncchtc »md Äcsitznngcn scmcö Stiftes Aduwlit vum Erzlnschufc Eberhard ncn bestätigen. Dic m dieser Urkundc die Pfarre Iariug dctrcffcndc Stelle lautet: „I'l-actoron. ^ai-oo^iidm .la.- ringen, quam testimonio privilegiorum a prae-deccssoi'ibus nostris praefato coenobio collatara esse affinnant, nos itcrata traditioiic sratribus cis-dem auctoritatc nostra con/irniaiims." Von da ab blieb dic Pfarre Iaring fortan deut Stifte Adnwnt iilkorftorirt, wurde aber iiinucr uur mit Wcltpricstcrn besetzt. Im Bisltation^ftrototollc vom Jahre 1544 wird dcr Abt von Admont i/chcilö- nnd Vogthcrr, dcr Erz--bischof lion Salzburg aber Confirmator der Pfarre Ia-^ rina. geuaunt. Alu !!->. April 1W0 wurden dein Ad-moutcr Abte in den vier Admoutcr Pfarren in Unter-steicrinart dic ^ew» in8t:iN^tioni8^ intrulinctioui«^ ill-vontli^^s und Iiaol'iäuwni ox^oäitioui« zugestanden.^ Anch waren dic an diesen vier Pfarren angestellten Vi-tare ,)U.l> illidllto u<1 nutum ^mmovidile»." Zn bc- 143 merken kommt noch, daß in dem im Lavantcr Ordinariats-Archivc vorfindigen zwischen ^5x>li und 1'>7() geschriebenen Verzeichnisse jener Kirchen, U'elche „do <^<>I!nti72 halte diefe Pfarre eine Bevöllernng von 5)^ Paare nnd sind gestorben lix"' Personen, von welchen K anßer dem ssriedhofe beerdiget wnrden. Nachdem im vorigen Jahrhunderte die obgenannten drei Scelsorgostationcn errichtet wnrden, so verblieben bei der Pfarre Iaring nnr mehr die Ortschaften nnd Gegenden- Iaring (^iu-omun,), Iaringthal (.Iin-omn-t>^i <1o1), Iaringbcrg (^:»,roiün8ki vori»), Waigcn (V:vj<;on)) (-lnöuil^ Peßnizhofen (1'o8in^v8kl voril (Goldaiiiscllicrg), wiceS ^ auch ^cwijhnlich ailögcsprochcii wird. 144 1528, zu welcher die Iaringer am 2. Juli uach Marburg crschicucu waren, wurde ihncn das Zeugnis; gegeben: „im Glauben ist zwischen ihncu keine Irrung." Auch im Visitations-Vcrichtc vom Jahre 1607 heißt cs über die Pfarre Iariug: ^Ila,oroti0i nulii «unt prac-tor uulim ^rcnlarinm l^)U(1 8. ^«^äium, sjui oßt «udäitu» Oai>o1Iz!,ui iu ^rn^ilUßou." Daß mau aber auch hier uicht frei vom Aberglauben war, beweiset folgender Auszug ans dcm dortigen Stcrbrcglcstcr: „10. Mai 1070 ist Andreas Maritsch so durch Zaubcrcy Todts fimvordcn, bestattet worden." tz. 31. Pfarrkirche und Kapellen: I.Dic Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt" hat außer dcm Hanptaltarc zwei im Iahrc 175)5) errichtete Seitcnaltärc nnd zwar: an der Evangclienscitc St. Lo-rcnz-, an der Vpistclscitc aber den St. ^iitolans^Altar^ dann ciuc St. Blafius-Kavcllc an der Südseite nnd dieser gc^nüber cino 17^0 erbaute hl. 5trcnz-,^aftclle. Der älteste Theil der Kirche ist der Chor oder das Prcsby-terium. Dasselbe hat ein N'chgcwölbe, dessen Nippen anf halbrnndeu Säulen ruhcu. Die alten gothischen Fenster sind iu breite viereckige Fenster umgcwaudclt worden; welche aber wieder im gothischen Style reslau-rirt werden, wozu das steincnc Slab- und Maßwert bereits im rein gothischen Style angefertigt ist. Das Schiff der Kirche ist ein Znbau aus dcm Jahre 15)46, welche Iahrzahl am Schlußsteiuc des Gewölbes zu lesen ist. Die bcidcu Sciteutapcllcu uud die Sakristei mit dcm Oi'lUm-ium sind spatere Aubanten. Durch dcu Sa-tristcibau siud die nordscitigcn Fenster des Prcöbyterinms verloren gegangen. Der an der Westseite der durch Strebepfeiler gestützten Kirche stehende Thnrm stand ursprünglich auf 4 Pfeilern, ist aber wahrscheiulich !5)48 zugemauert wordcu; denn am Thiirstnrzc des am Thurme 145 auacbrachtcn HauptthorcS ist die Aufschrift zu lcscn.- 15» Omnia per ipsum facta sunt ct sine ipso factum cst niliil 48. Zur Geschichte dicscr iiirchc tümicu noch folgcnoe Datcn auacfiihrct wcrdcu: 1535 Novembris 2. rcconciliavit (-episcopus Lavantinus Philippus Kenner) Ciiniteriiim ad B. V. in Jaring-ct beucdixit unam campanain. 3. die Novembris consccravit a novo ccclesiam in Jaring in eadem 4 altaria. Supremum altare in lionorera ss. Trinitatia, Intcmeratac Virginia Marie et omnium Sanctorum. Reliquie recondite de statua fla-gclationis Jesu Cbristi, de monte CaJuaric, de a. Joachim}, Anna ct alie translate, quarum nomina ignorantur. In medio ecclesic altare in lionorcm s. Catharine et Barbare virgin: 'Reliquie dc monto Caluaric, de s. Joachim, Ursula ct sodal: — A (lextria altare in honorem Fabiani, Sebastiaui ct Kicolai. Kcli(|uic de montc Caluaric, de s. Yir-gilio, Ursula et sod: A «inistris altnre in honorem 8. Laurentii et Floriani. Reliquie in codem con-tente: de montc Caluaric, de a. Joachim, dc tunica ot pallio, in quo crat eoopertus s. Bcrnhardinus, de 8. Ursula ct sodal: Kt conlirmavit circiter GOO. (Vnvantcr Consccratimi^Bllch.) Vic l5)';li neu lN'wl'istt^ ^lssckc Mrt folamdc Auf- fdjrtft: „Vivos voco, mortiios plango, fulgora franco. 1533 (V) turcus dcvastavit Styriam. Protege do-mine agms ct vincas nostras. 10^o cjunpana non 1>i'onuntio vana, vivos convoco ad ieui])lurn , nior-*uos oll'cro Deo. IMebauus Caspar Kncclill - per ^i^ninn s. crucis. Gcor^iiiH Sucic, Pancr.'iet: Vol-lak, Victrici dabo — Jacob: Poll], Aiulrae: Mozgcr. Anna sciu Weib in .Taring1. Urban Siriny Glockcn-eiesser." (puffet 5CQ|rf)cnbud)). 140 1G07 Jiinii 9. Visitavimus ecclesiam B. V. Mariae in Jaring; liaec incorporata est Abbatiae Admontensi, liabst 5 Altaria, quorum duo non bcne ornata simt, imum vero niin(|iiam consccratuin suit, super quod Iutanks .solci.it baptizari. Eucliaristia beue servatnr, BaptiKtcriurn adest; Conicssiouale nullum nciiiic Missale novum Salisburgense habet." — (Visitat.-Prutotüll.) „1614. Zu Inriiiss Ist dic tyrchcü zwc-r fcin saubcr vnd zugcp'Ztzt l^fimdcii wordcu, die pm'nliis'.nta, adcr, .^hirchcil <»,-n:rt ctniaö schlecht vild alt." (Bcvicht des Pettaucr Pfarrers Johann Niftser.) 1»^i17 am 8. Ottol'tt-. Ein Tabcrakcl anzuschaffen mid die Leute zn Äeiträgcn für Erhalln»,'! des ewigen dichtes aufzufordern. Die Kirche Hal 4 Alnirc, davon sind ^ conseerirt, der mittlere profnnirt und zn entfernen, weil er die Kirche beenat. ,,^o<1itnu« .loan- nes Eislauf fungitur ctiam osllcio ludimoderatoris, proptcr quod liabct collectumin tritici ct vini ad 100 fl. aestiinatiun. — ►Sacramcntum extremac unotio-nis in usu non cst. Coirmiuuicantes 4000.u (3Sifit. Vormcrtllna. über Iaruu^.) 1709 am 30. Jänner hat Papst ^wmou« XI. den St. Alasinö^Altar hier privile^irt. Noch qc^cn-wärtig ist ein starker Concurs am St. Alasinö-Tage iu I a ring. 1870 haben zur hiesigen Pfarrkirche geopferl die Ehcleutc Josef Weiugcrl nnd Anna geb. s^inn^) On>nd-l'csitzcr in der (Gemeinde C»w5ttit eine ncne 7'^ Centner schwere Glocke, dann Johann Schmicrmanl und seine Ehefrau Maria geb. (ii-udormk, Grundbesitzer in Vlijß'on, eine kleinere ucnc Glocke. Diese beiden Glocke»^ wie auch eine anf Ncchuuug der Kirche ucugegrssene Glocke, hat der Fürstbischof vou L,avant, Jakob Äta' ximilian, aiu 9. Ott. 1870 hier geweiht. ^ 147 Die Pfarrkirche in Jar ing beM cigenthüm-lich zwci Weingärten, den einen inl I'oliö-Bergc, 4^/^. Joch groß, nud den anderen in Waigcn 1'/<> Joch groß, nnd cin Hans, gelegen nntcr der Kirche an der Straße, welches Maria Schmicrmanl der Pfarrkirche vcr-machte. Anßcrdcin gehören zu dieser Pfarrkirche anch noch 3 Stiftnngsweingärtcn; nämlich: einer in Xii«cl-iiik, gestiftet vmu Ät ichacl ^l u^i 6 anf alljährliche 15) Messen, der andere in Wachsender^, fnndirt vuin Johann Kolinz anf einen ewigen Iahrtaa. und eine ewige Messe, und der dritte in Waiden, gestiftet fiir den Hanstaftlan in Iaring, nwfiir er alljährlich 4 hl. Messen zn lesen hat. Dieser lebte Weingarten ist znr Pfarrpfriinde in--torftorirt, wofür aber der Kaplan die nncntgeltliche Vcr-pflesinnss anö der Pfarrpfriindc hat. ^. Die S t. M i ch aelö - ,^ aPelle oder der Karncr (di»rnlu'inin) ill der südöstlichen Ecke deö Pfarrl irchhofcS, cin nralteö treisrnndes ^cl'ändc nlit einer haU'lreiö-förniigen ^lischc, besteht ans zwei Stockwerken, wovon dermalen das nnterc zn ökononlischcn Zwecken, das obere aber znr Aufbewahrung kirchlicher berathe verwendet wird. .^. Die St. Urbani-^iapelle im Iarillghofc, 4. die Kapelle in Pcßnizhofen, für welche daö f. b. Scckancr Ordinariat am ^6. Inli 17l.>2 die Mcsilizcnz ertheilte. Anch bcstalid in: Jahre 1748 eine Kapelle in z'llavvcnbcra, bei dem damals dem Johann Nilo-lans Vorbcr von ^orbcran gehörig gewesenen Weingarten. §. 32. Reihenfolge der Villirc m«d Pfaricr. In der Pfarre Iaring waren in früheren Zeiten immer 3, znwcilctl auch noch mehr Scclsorgsvricstcr an- 148 gestellt, nämlich: ein Pfarrer oder Vitär und zwei Hilfs-ftriestcr, von welch letzteren der eine den Gottesdienst an der Kirche St. Jakob, der andere aber bei den Kirchen St. Acgydcu nnd Unter- St. Kuncguud zu besorgen hatte. Von den hier angestellten Pfarrvorstchcrn sind folgende bctauut: Heinrich, Pfarrer zu Iaring 1209. (Much. Gesch. III. 242.) Heinrich, erscheint als Hcugc 12,'j? iu einer Ur-kundc, in welcher Dicpold von Reuben eine» Zchcnt zu Lehen bekam, nnd 124(1 wieder als Zeuge in der Urkunde, in welcher Volchmar von Marchpurch dem Kloster St. Panl 8 Manscn im Thalc ttiüov gab. Heinrich der „Pfarrer von Iaring", Zcnge im Spcudcbricfc vom i>. Viai 12l)(>, iu welchen» der Erzbischof den Adiuoutcrn den Forst in Raitzcr (Razcr-Hof) bei Marburg schenkte. Ulrich, Pfarrer crschciut als Zcngc iu der Vcr-zichturkllude dcö Johann von ttanbcn stain auf alle Ausftriichc au Aduiout 1415. Am 22. Jänner 1414 beschwerte sich Jörg der Abt von Admont, daß nach dem Tode des Pfarrers in Iaring der herzogliche Richter voll Marbnrg iu dcu Pfarrhuf freventlich eingedrungen sei, und alles hinterlassene Habe weggenommen habe. Der Herzog erkannte dies als eine Verletzung der geistlichen Rechte nnd befahl dem ^andeShaufttmanuc, diese Rechte zn schlitzen. Ulrich dürfte demnach erst 1414 oder 1415i als Pfarrer hier bestellt worden sein. H lil'öii; Jörg, Pfarrer. 1528 am 2. Inli waren er, seine Gcscllpricstcr Michael Hackl nud Michael Stet, dann die Zcchlcntc: Lnta Jäger, Georg Ä i-scholf, Caspar Knnchtisch nnd Jörg ^orbcrg znr Kirchenvisitatioli in Marbnrg erschienen. 149 Kncchtl Caspar, Pfarrer 1533. Unter ihm hal'en die Türken 15)32 anf ihrem Rückzüge von Wien anch in der Pfarre Iaring gesengt uud geraubt. ^i^or (()oi-,ic?) Andreas, Vitär 15)85, hatte zn Gesellpriestcru den Georg 8^x0 nnd Stefan P nth an. (Visit.-Prot.). 1',oz,o«t Adam, Vikar hier »on 1005), war in der Aglaycr Diözese mn 1577 gcborcu, hatte seine Formaten vom Jahre 10t»2 nnd diente 100^ als Vitär zu St. Oswald in Pcttan. 1010 wnrdc er in cinc Disciplinar-Untcrsnchnna aczoaen. ,,1^ii« bis zn sci-ucm nm ^7. Dezember 107i) crfolgtcu Tode. Erstarb 40 Jahre alt uud zwar, wie es im Wilschcincr Stcrbe-bnchc heißt, „in schwarzer Wassersucht" uud wurdc in der Pfarrkirche begraben den 15». Dezember. 150 1678 am 1-'>. März starb iu Marburg Vcartin Iloiii:^ gewesener Iaringcr Kaplan, wurde aill 16. gl. M. von Marburg nach Iariug in Prozession getragcu mW in der Kirche dort bcgrabcu. (Witschciucr Sterbcbuch.) 8kudlvili6 Johann Äapt., Pikar 1080 bis 1700. Am 13. Juli 1680 ist Ioh. Georg Kr ist l, Kaplan allhier, im Khligcutrotischeu Stocke zu St. Jakob gestorben nnd wnrdc aiu 14. gl. Äi. iü, St. Jakob l'cgrabrn. 8tnk Iosof, Vikar 1700 bis 1701. Er dicntc hier bloß l) Monate als Bitär, rcsigilirte ans dic Pfarre und ging nach St. Nikolaus in Sausal. I^otoönik Peter, installirt am '..!. Jänner 1701, pastorirtc bis Aftril 1704. Er war acborcu in 3iad-tcrsburl^ und beqaun seine Slndicn an der Raster Schule 1084. ' Boche im Vinzcnz, vom 11. April 1704 bis 1707. lodaj Simon, von 1708 bis 1720, ein gc-lwrucr Gamscr, kain in die Schule nach Rast 167^. Xi'-itx ^orcnz Grcqor, von 17^0 bis 17^2. I^ivk Grcqor, vou 1722 bis 17:;0, eiu f^ebor-ncr Iariugcr, lau: in die Schnle nach Rast 16!)6. ^lii'ndoc Johann (Hcorg, angetreten 1730, ammovirt 17ž>';. I'nti-ou Andreas Friedrich, iustallirt a>n 7. Aftril 17^-l, begraben 62 Jahre alt am 6. September 176.-;, war Priester Att Jahre. Nupauii: Johann, Pfarrer, iustallirt 1763, in dcu Nuhcstaud getreten anl 28. August 1788. Er wohnte als Pensionist in seinem eigenen Hanse nächst der Kirche in Iaring uud starb da 80 Jahre alt an: 6. Jänner 1705). 1'uga,öuil( Loreuz it arl, Pfarrer, Dechant und Bezirksschulanfschcr, zuin Pfarrer ernannt am 10. No- 151 vcmbcr 1788, gestorben hier 67 Jahre alt am 0. Oktober 1818. (!<)1<»d Franz, geistlicher Nath, Pfarrer, Dechant nnd Aezirtsschnlenanfsehcr von 1810 bis 22. Inni 1834, dann Pfarrer zn St. Peter bei Marbnrg, wo er am 5i. Dezember 1842 starb. (5r war geboren zn St. ^orcnzcn in der Wiiste am 2. Jänner 1782. Im Iahrc 18!'>4 crbaillc er in Iaring ein ncncs pfarrhöf-lichcs Wirthschaftsgebände. (^opo Franz, Ehrcndomherr des Scckancr Ka-pitelö, f. b. Vavantcr Kousistorial- nnd f. b. Scckancr geistlicher Rath, Ehegcrichts ^'ath, Pfarrer, Dechant nnd Schnldistrittö^Anfschcr, hat die Pfarre angetreten am 2. Fcbrnar 1835), nnd ist hier gestorben am 2:',. Inli 1861. Er war geboren zn hl. Nrcnz bei Marbnrg am 22. Angnst M»2, znnl Priester genieiht am 2^. 3lngnst 1827 und znm lHhrendomherrn ernannt 185'4. 1840 crbantc er den jelngen Pfarrhof in Iaring. Er fnn-dirtc zwei StiftnngöMtze im Diözcsan Knaben Seminar mit einem kapitale von 2000 fl. nnd vermachte einen Weigartcn znr Pfarrpfnindc znr Erhaltnng dcc< zwcjtcn jiaplancö. ^lut.ia>3i(: (^corg, f. b. Vavanlcr Konsistorial-Nath, Ehe'gcrichti«'9lath, Pfarrer, Dechant nnd Schnl< Distrikts > Änfschcr, vom 2Z. Oktober 18U1 bis Ende April 18litt; seither Domherr, Doin- nnd Stadtpfarrcr van Vlarbnrg. Usidi-in.j^k Mathias, f. b. Lavanter 5ionsisto-rial-Rath, Ehcgcrichts - Nath, Pfarrer, Dechant nnd Schnldistriltb-Anfschcr vom 14. Mai 186« bis 30. April 18U8; seither ^avantcr Domherr in Marbnrg. ^u6ok Josef, f. b. ^avantcr geistlicher Rath, Dechant nnd Pfarrer, installirt am 1. Mai 1868. 152 § 33. Dotation der Pfarrpfriindc: Nach dem Visitatious-Protokollc vom 8. Oktober 16,17 bcsaß damals die Pfarrpfrimde Iaring 7 Weingärten, OolioctlilÄM 26 dolioi'llili und 30 Grazer Schaf Wcizcn («iii^ini«). Dicscs OesanlUltcintommcn war ill it 400 ft. bcwcrthct. Zur dcrinaligcu Dotation der Pfarrpfründe gc-hürcu aber: 1. ciuc Gruudentlastnugs - Obligation pr. 100 fl. (5o»v.-Mnuzc als Ablösung flir 54 Hand- und 8 (iiusftä'uncr-Zngrobot; 2. dcr pfriindlichc Ornndlicsitz bestehend in 6 I. 1106 Quadr.-Klaft. Accker, 9 I. 1101 Onadr.-Maft. Wiesen, 6 I. 3<)7 Qnadr.-Klaft. Weingärten imd 1 I. 146 Quadr.-Klaft. Wald; 3. eine Natnralicu - Sammlung und zwar von jeder dcr in dcr Pfarre befindlichen 145 Huben 1 Merzen (24 Mas;) Weizen, ucbst cincm Kascgroschcn, also zusammen 85 Merzen Weihen und 7 fl. 26 kr. an Käsegeld; 4. ein Deputat ftr. 21 fl. von dcr Pfarrkirche; 5. dic Stiftuugöbczügc ftr. 121 fl. 79 lr., uud 6. dcr vom Dcchautc Franz dope zur Erhaltung deS zwcitcu kaftlancs lcgirtc Weingarten. Anßcrdcm besitzt die Pfründe auch ein Stellnugs- Illvcutar, bcstchcud in 4 fliihcn, 5 Schweinen, 3 Hühucru, 1 Trulhahu nud (seit 1868) 6 Halbstartiu Wein. Die Kaftlänc hier habcu im Pfarrhofc freie Vcr-psieguug und Wohnung. Ihr weiteres Einkommen besteht iu einer freiwilligen Wcinsammluug in der Pfarre. Matr it c ub U ch cr: Die ältesten vorhandenen Matrikcu sind.- das Taufbuch, begonuen am 17. April 1654, das Todtcnbuch, 153 angefangen am 18. April 1654, und daö Traunngsbnch vom Jahre 1048. §. 34. Pfarre St. Ialob in Wiudifchbüchcln. Schon znr Zeit, als diese Kirche St. Jakob noch eine Filiale der Pfarrkirche in Iaring war, wnrdc darin und zwar seit nraltcn Zeiten von einem hiczn bestellten Iaringcr Kaftlanc an Sonn- nnd bestimmten Festtagen der Gottesdienst gehalten nnd wnrdcn die in dieser Gegend Verstorbenen am Fricdhofc allda beerdiget. Solche cz.cn-rlrcnde Kapläne waren: 1706 Ät ichacl Uilo/i3, 1617 ?1o!idnik Gregor, 1672 Martin Ilior^Nx, nnd der lchtc: Sebastian ttic^r^ot, welcher 1770 als Pfarrer nach Nilschcin kam. Äei solchem Verhältnisse mnßtc sich daS Bedürfniß «ach einem stabilen Seelsorger zn St. Jakob immer fiihl-barcr herausstellen. Diesem Bedürfnisse endlich wenigstens znm Theile abznhclfcn, war zncrst besorgt Johann Adam Hellwcggcr, «. ^'1l«l»io^in,L lildl^lllinilou«, resignirtcr ^ommendator von Rechberg in jlärntcn, welcher hier anf seinem adeligen Sitze St. Iatobhof im Nuhcstandc lebte. Dieser hatte mit Vertrag vom 10. September 17?j.') seinen St. Iakobhof nnd seine Weingarten im 8lutilwk nnd Graben den« Georg Adam von Vccck nntcr der Äcdingnng ins Eigcntbnm iibcrgcbcn, daß dieser nnd alle seine Äcsitznachfolger an: St. Ialobshofe verpflichtet seien, ihm, dem He llwcggcr, bis zn seinem Absterben alljährlich 104 fl. im Gelde samnlt Wohnung Und Kost, oder aber 178 si. sammt Nohnnng aber ohne Kost zu verabreichen, nach seinem Tode aber fortan einen würdigen Priester als Vencfiziatcn unter gleichen Vedin-Lungcn, wie sie Hcllwcggcr fiir sich festgesetzt halle, am Hofe unterhalten sollen, welcher Äcncfiziat dann obligirt bike, allwöchentlich sechs hl. Messen anf die Intention des Stifters zu lesen. Ob nach Hellwcgger'S Tode wirtlich 154 cm Vcncfiziat am St. Ialobshofc bestanden habe, ist nur nicht betannt, wohl abcr ist ans dcr Iaringcr Siiftnngs-tabcllc ersichtlich, dasi dicses Äcncfizinm dermalen ill eine gewöhnliche Messenstiftling dcr Pfarrtirchc Iaring verwandelt ist, wclchc gegenwärtig nnt ciiu'r Staatsschnld-obligation pr. 2000 fl. :'l 4'7<. bcdcckct ist. Dliiicgcn wnrdc abcr ini Iahrc 1770 dcr Pricstcr Andreas Trabaß als Stationslaplan hichcr nach St. Iatol' bestellt nnd wnrdc dicsc Stationoiaftlanci 1765 znr Pfarre crhobcn. Dicscr ncncn Pfarre nnlrdcn anS ihrer Vl'nttcrftfarrc fol^cndcOrtschaftcn nnd Gcqcnden zn^c-thcilt, alö: Obcr^ nnd U n tcr-Ial'oböthal (sloi-ni ino linljni ^otltjll.koj>^lä(;^l,i<:ll,)^ Iis>oiei,,) Gcor^cnthal (i-jcntjni-«^! dol)^ Ober-nnd Untcr-Oradischbcrst (ft. in O. sinuliZo), Ri t-tcrsbcrq (lliti^o^ I(u«oini1i, ^Iokil8in1c, .^1l>.-tonik, ^ra nknvLo nnd Schönwart (bindert), wclchcö abcr 1871 nach Maria in Wcllina. nbcr-pfarrt wnrdc. Im Jahre 1805 wnrdc Mlch noch ein Kaplans-Posten hier errichtet nnd sind seither iinnicr zwci Sccl-sorgcr hicr anqcstcllt. Daö Patronatörccht nber diese Pfarre, wic anch iibcr die übrigen Pfarren dicscö Dcl'a-natcö hat dao Stift Adlllont. §. 35). Tic Pfarrkirche. Dic Kirche St. Jakob war nrspriinssiich cm gothischer Van. Das jetzige Kirchenschiff ist noch cm Ueber-rest dcs alten Baues nnd ist von Anßcn nnt Strebs Pfeilern versehen. Von den alten gothischen Fenstern ist tcincS mehr vorhanden. Die beiden Scitcntapcllcn sind spätere Znbantcn, wahrscheinlich ans dein Jahre 1686, welche Iahrzahl am südlichen jlapcllcnthor zn lesen i>t> 155 Noch riil späterer Van ist das jetzige Prcsbytcrimn. Im Jahre 15.^ wurde dir alte Kirche hier von den Tiirlen devaltirt, desihall» »unr der ^avanter Fürstbischof Philipp Nenner auf seiner großen (äonsceratiou!?-9ieise iiu Jahre 1i)Z5> auch Hieher getonnnen, hat hier am 24. Ottolicr den Friedhof rc'tonciliivl, dic jiirchc sammt ihren 'l Altärl,'» ucu lonftlrirt und .'»()() Pcr-soncil a/firmt. Hil'rübcr ist im damaligen ^onsctra-tionö Rcaist^'Nachstrhl'ndrö zu lcscn - ,l5>)l5. l^4. 0cw- bris reconciliavit Ciiiiiterimn ot eonsecravit totam ccclesiam s. .Jacobi in eollilms anncxain ad Jaring, ]>er Tureas devastata. .In eadcin ccclcsia, tria al-taria; A siuistris primum altarc in liouorcin \7ir-gin is Marie. Reliquie dc statua fla^ellationis Jesu Christi, de ])orta Salonionis, dc s. «loac-liiin, Ursula et sod: — A sinistris altarc altern in in lumorcin s. Sebasliani et Anne mntris Marie. Reliquie de üionte CaluariC; dc s. Joaebim, Anna7 Ursula et Rodali: Altarc a dextris in honorem s. Jolianiiis liapt. Reliquie in eo eontentc: de rriontc Oaluaric, de s. Viririlio, Vito, Ursula et sod: Et confinnauit ^iwi- 'WO." Das Visilatim,^ Pr0t^loll poii 1017 l»c-'Ncrlt nlicr die l)icsi,)c .^ivchc', das; sic 3 Altäre halic, ^aß dcr Kaplan jcdcn Soimlag dcn Oollc^dicüst darin Mte mid daft dcr Mrsiiicr hicr ciin' .,obcthvogcl Andreas, Pfarrer von 1817 biö zn seinem Tode, ' 30. August 1828. Er starb 39 Jahre und 10 Mouatc alt. Uutcr ihm wurde daS pfarrhöftichc Wirt!)schaftögcbüude erbaut, uachdcm er vou dcr Ocmeiudc ciu Gruudstiick für eiucu jeweiligen Pfarrer erhielt. Outmau Andreas, Pfarrer, investirt am 17. März 1829, amovirt am 20. Juni 1838. Er war ge-borcu zu Nadlersburg am 25. November 1784, ordi-nirt an: 14. September 1811 uud starb als Dcfizicitt-pricstcr zu statten am W. Inli 1850, bekannt als slo- ! vcnischer Dichter nnd als Orgelbauer. War bis 1829 » Pfarrer iu Sobot. ^ ^iick Peter, Pfarrer, iuvcstirt am 14. Dezember 1338, bis zu sciucm au: 18. Immer 1852 erfolg- 157 ten Absterben. Geboren zn St. Anna am Kriechen-berge am 27. April 178!), ordinirt am 24. Septcm-' l'cr 1822. ^eich Blasin^, Pfarrer, vom 5. Inni 1852 di^ 4. Angnst 185>(i, ait welchem Tage er in Leibnitz starb. Geboren zn St. Grenzen in W. Ä. am 2. Fc-brnar l.^l::, zum Priester geweiht am ^iO. Juli 1tt^7. War srnhcr sscldftatcr bei einem t. l. Artillcrie-^itcgi? 'ncnte. Ilopn Franz, Pfarrer, installirt am !>0. ^lio-vrmber 1^56. Dotation dcr Pfarrftfriindc: Dieselbe besteh!: 1. in cinem Weingarten am ^lnMnberge, gestiftet vom Mathiao X.i.n>i»n« anf ^ Aint nnd !l Messen alljährlich; 2. in einer Hnbrenli-^lt mit einem Flächenmasic von 2l''/, Joch, crlanft ^^18 dnrch die Psarri'l. in einer '^"lleltur, bestehend ans 1'U Merzen (:'d 24 Maß) sitzen mld l^5> ^nsegroschen; 4. in cinem Depntatc ^li dcr Kirche nnt 8 fl. 40 lr. statt l Startin Wein, ^ud in einer jtongrna Ergänznng an,8 dcm ^teligions-«mide. Vorhandene Matrilen: , Daö Sterbebnch seit 4. Jänner 1740, Trannngs-,''ch seit 12. Jänner 17,W nnd das Oebnrtsbnch scit ^- März 1785. i>. '^7. Pfarre St. Acssydcil in W. V.: . Wie der eine Iaringer Kaplan die Obliegenheit ^Ue, ^i der Kirche St. Iatob den Gottesdienst zu 12* 158 besorgen, so war dcr andere dortige Kaplan verpflichtet, die gottcsdicnstlichcn Verrichtungen hicr zil St. Acgydcn, als damaliger Filialtirchc von Iaring, zn haltcn nnd die in dicscr Gcgcnd Verstorbenen ani Fricdhofe bei dieser 5tirchc zn begraben. Ausdrücklich wnrde bei der int Jahre 1C>17 hicr vorgenommenen Kirchenvisitation angeordnet, daß daselbst zn St. Acgydcn allmonatlich an zwei Sonntagen, dann an jedem ersten Sonntage dcr Qnatemberfastcn (lm^lu'il<,o)> wic anch an dcn Apostcl-und Maricnfestcn der (^ottcödienst stattfinden solle. Von dcn hichcr nnd nach Unter^ St. jinnegnnd cxcnrircndcn .^aftläncn sind an<3 nltcrer Zeit bctannt: Andreas 8ax<» 1W7 nnd Älasinö I^lorjuniiiö 1072. Anch hier ist im vorigen Jahrhunderte vorerst cinc Stationötaftlanci errichtet worden, welche im Jahre 1784 znr Pfarre erhoben wnrde. Hichcr wurden cingeftfarrt die Ortschaften nnd Gegenden: Zierbcrg, (<^oi-«:^)^ ^toisct, Zclnitz (.^oluicn), St. Aegydcn, ^tiiliov^c',) Zirkitiz, (dirkni^u)) dcr obere Theil von Oolii-onjo, Altcnbcrg nnd (^raßnitz, l (Xoi'snicil,). ! Die Pfarre St. Acgydcn ist dem StiftH Admont incorftorirt nnd steht nntcr dem PatronatV dieses Stiftes. D §. 38, Die Kirche: »D Die ehemalige Kirche St. Acgyden hattc drc» Altäre, nämlich: dcn Hochaltar St. Aegydcn, linlö dcH Scitcnaltar n. l. Fran nnd rechts dcn Scitcnalta« dcr 14 Nothhclfcr. i-'liiö am 4. November hat dc« Lavanter Fiirstbischof Philipp Nenner dcn Fricdhof uttlÄ die alte Kirche hicr rctonciliirt nnd 3 WälÄ konsckrirt. D 159 Dieser Akt ist in: Lavantcr Konsekrationsbnchc mit folgenden Worten vorqemcrtt." 1535). 2. Kam hichcr von Niahrcnberg, wo er Dechant war. ür war geboren zu (^amlih ain 7. Dczcinbcr 1789, ordiuirt am 21. September 18ll>. Unter ihm wurde 184i"> dcr ncnc Pfarrhof crbaut. O«o.jnik ssrauz, als Pfarrer installirt am 14. Mai 1852, lebt hier im beswcrdienlen Nnhestandc scit 1. Inli 1809. Er war zuvor Kurat im k. k. Provinzial- 161 Strafhcmsc in Graz. War geboren zu Pcttan ant 4. Dezember 1810, znm Priester geweiht am 27. Juli 18!!4. Volodil Karl, Pfarrer seit 15. September 1869. War früher Dom- und Sladlpfarrvilär ill Marburg. §. 40. Dotation dcr Pfarrpfriinde: Nach dcr ssassion des Pfarrers Peter vrnx^ bezog damals dcr Pfarrer 259 fl. von dcr Pogtei Iahring-Hof, die Kollcltnr mit cinem Iahrcöerlrägnisse von W fl., einDcpntatvon dcrjtirchc mit 2l)fl. und dic Stollgcliilhrcn. Dic gegenwärtige Dotation dcr Pfarrpfriindc bilden: 1. Eine Hnbc von 27 Joch, vom Stifte Admont znr ^lntznicsinng angctanft, deren Ertrag in die Kon-grna nicht einznrcchncn ist; 2. Ein Stiftnngöwcingarlcn pr. 2'/,, Joch, worans dcr Opferwcin beizustellen tomint nnd 1 Amt zn lesen ist; .".. Ein Wald, 1 Joch 92 Quadr.-.Aftr. groß; 4. Einc^ Natnraliensannnlnng mit eincin Ertragnisse Von'70 Metzen Weitzcll'nnd 2 fl. 10 lr. itasc- gcld, und b. Eine Kongrua - Ergiwznng ans dcm Religions^ fonde. Dcr hicsigc siaftlan bczieht scincn Iahrcsgchalt pr. 210 fl. ans dcni Ncligionsfondc. Vlalritenl'iichcr: Von dicscn reichen znriick: Das Slerbeprolololl bis znnl Jahre 174N, das Trannngsprotololl bis znm 1l'>2 Iahrc 1760 ilnd das Tanfftrototoll bis znnl Jahre 1784. tz. 41. Lolalic llntcr- St. Kmicgund: All cincin Vorsprnngc dcs llobrou^-Barges, gc-radc untcr dcm ehemaligen Schloße Oodiou^ (I)«1)iouio) stand schon vor Iahrhnndcrtcn das 5iirchlein St. knnc-gnnd, luclches seine Entstchnng vielleicht eben dc» Herrn von Oliw'Lu^ zn verdanken hatle, vmi welchcit Heinrich und Eckhard im Iahrc I^i!) nnd ein zweiter Eckliard im Jahre 1274 lebten. Su vicl bekannt, wnrde in dieser znr Pfarre Iaring gehörige»! Kirche den letzten Sonntag in jedem Monate, dann am Patroziniums-und Mrchwcihfcsle Gottcsdielist gehalten. Äald aber entstand anch hier daö Bcrlangcn nach einem eigenen stabilen Priester. Um dies zn ermöglichen, hatte der Pfarrer zn St. Nikulanö bei ^nttcn'berg, Mathias Fortnnat Tobingcr, gebürtig ans der Pfarre Iaring, nntcrm ^». Oktober 1757 znr hiesigen Kirche einen Betrag von 5)00 st. lcgirt, jedoch nntcr der Äedingnng, wenn die Insassen der hiesigen Umgegend so viel beitragen, das; hier ein geistlicher Herr gehalten werden tonnte. In Folge dessen stellte „die Pfarrmcngc zn Unter St. Knnegnno" im Jahre 175tt an den Fürstbischof von Scäan die Aittc nm Anstellnng eincS Statiunövricstcrö zn Unter- St. Knnegnnd nnd versprach 1. obiges Vegat pr. 500 fl. bis ans 1000 fl. zn ergänzen, wovon der Priester die Zinsen zn beziehen hätte, 2. ihm, dem Priester, „die gänzliche Sammlnng znzn-cignen" nnd ^. ihn« alle Wcrttagömcssen frei zn belassen. Der Unistand aber, das; weder eine Wohnnng für den Priester vorhanden, noch die Kirche genügend anögestattct war, wie anch noch andere Hindernisse vcr- 163 ^zögerten die Errichtnng dcr Stationskaplanci hier bis znln Jahr 1768. — Wie aus dcr Stiftnngstabcllc zu ersehen, hatte die hiesige Pfarrmcngc 1767 ciil Kapital von 5)50 fl., bestehend in einem zn 4"/„ verzinslichen Acrarial-Schnldbriefc zur Erhaltnng ihres Priesters gewidmet, ncbstbci aber anch noch ein Kapital von 400 fl. fundirt mit dcr Äcstimmnng, daß von den hicvon entfallenden Interessen alljährlich ein Amt verrichtet nnd das ewlgc Licht unterhalten werde. Bon dein oberwähn-tcn Tobingcr'schcn Legale geschieht hingegen weiter gar keine Erwähnnng. Im Jahre 1786 wnrdc diese Sta-tionskaplanci in eine ^utalic verwandelt nnd wnrdcn hiehcr einverleibt nachstehende Ortschaften nnd Gegenden, als: 1. anS der Pfarre Iaring: Oi-illlisicH und O^lC) Olidron.iL, Nanzcnbcrg (Itavnicu.) nnd 4 Hänscr von Oilliuic.'l,, dann 2. ans der Pfarre Gams: Al) Hänscr dcr Gegenden Roß bach, Poörnck (Xo/i^k) nnd I^ll^in, vu,ß. Anch wnrdc hier ein neuer Fricdhof errichtet, welchen dcr hiesige Filialtaplan Jakob Vo^rin am 1. Inli 1786 cinwcihcte. Die Lokalic steht nntcr dem Patronate des Stiftes Admont, wclchcin sie anch inkorftorirt ist. §. 42. Kirche: Die dcrmaligc Lokalietirchc St. 5tnncgnnd, gelegen in dcr Gemeinde (^nuIiZkn. wnrdc im Jahre 167Z vom Admmlter Abte Naimuud Baron von Nhclingcn erbant, wic die Inschrift ober dem Hanftt-ftortalc besagt: Ili^mnuän« 1). (^l. ^I».'^ ^c^monwu-«i« 167:;". Sie hat 5l Altäre, nämlich: 1. den St. Knncgnnd-Altar in, Chore, 2. den Marien-Altar au der Evangclicnseite nnd .",. den St. Florian-Altar an der Evistclscite. Die hinter dein Hochaltäre gelegene 164 Sakristei ist der Chor der alten St. Knncgnndkirchc. Lallt Visitations-Prototoll vom Jahre 1017 hatte auch die alte Kirche 3 Altäre, wovon damals 2 lonsc-krirt, 1 aber profanirt waren. Ailch bcsaft dainalö die Kirche einen Weingarten. Die jetzige .Arche besitzt gegenwärtig !) Weingärten. Davon sind gelegen 2 im <^i-ii,lIj«kn.'Äcrge, 1 bcint Pfarrhufe, nnd wieder cincr beim Friedhofe. Den fünften benutzt aber seit jeher der Kirchendiener. tz. 43. Reihenfolge der Seelsorger: Xuro^ Aarthlmä, Stationsl'aftlan. ''-') 1i,s>1n. Simon, Stationslnplail 1770. Krampcrger Simon, Stationötaftlan 1771. Vo^i-in Jakob, Lolall'nrat von 178li bis 1700. Gntmann Johann, von 17W bi« zn seincln Absterben am Ili. Jänner 17l)1. ?. s)onL«nl!^ 8s)Ur^ Ki:rat, E^lapnziner von 1791 bis 1813; daranf Pfarrer zn St. Äencdiltcn in W. Ä.; war geboren 174l>, ordinirt 1783. s-l)Is)d Franz Xaver, 5lnrat vom 13. Mai 181,3 bis 1810, dann Pfarrer nnd Dechant in Jaring. Unter ihm wnrde das ftfarrhöflichc Wirthschaftöacbändc erbailt. Xn.^t'Li- Franz, ilnrat von 18!!), pcnsionirt an: 10. Dezember 184i^. War geboren zn St. Jalob in W. V. am 2. Oktober 177l>,' ordinirt 10. September 1807. Im Jahre 1829 wnrdc der dermaligc Pfarrhof nen anfgcbant. Xs»i>5iL Martin, Knrat vonl 7. Mai 1813, ging 1850 anf das bischöfliche Out Leibniz als provisorischer Verwalter, rcsignirtc anf die hiesige Lokalie anl *) Nach rovmicn. 165 25. Oktober 1651, und übernahm darnnf definitiv dic Gntsvcrwaltnng in Leibniz. Er war geboren zu St. Georgen in W. Ä. am !). November 1805, wnrdc zum Priester geweiht am 31,. Juli 1831. Vo.j«k Johann, als Knrat investirt am 3. ssc-brnar 1852, gestorben am 26. September 1865. Geboren zn St. Lorcnzcn in W. V. am, 12. Inni 1810, ordinirt am 30. Inli 1837. Kloiuoniiii: Anton, als Knrat ilwcstirt am 1. Dezember 1865. Dotation der Lokalieftfriindc: Diese besteht: 1. In einer Natnralicnsammlnna, mit einem Erträss-nis;c von 33"/, Vtotzcn Weihen nnd 2 fl. «0 kr. Msegcld; 2. in cincin Deputate von 8 fl. ^0 kr. ans der , Kirchenlassc als Nelntnm siir 1 Halb^Stariin Wein; 3. in einem Stiftuniiserträgnissc vun4fl. 35^/. tr. nnd 4. in einer 5tongrna-Ergänznnq von 265 fl. 14^. lr. ans dein Neligionsfondc fitr Ncchnnng des StifteS Admont. Matrikenbilchcr: ^ Die ältesten Matrikenbiicher hier sind: Das ^odtenbnch, angefangen am 12. Mai 1784, das Tramma.sbnch, begonnen 3. Jänner 1785, nnd das Tnufbllch begonnen am 3. Jänner 1785. §.44. Pfarre St. Andrei m Witschciu: Im Jahre 1107 am 19. März hat der Salz-b»Wr Erzdischof Adalbert III. einen BestächnngS- 166 brief nbcr cillc Rechte und Besitzungen des Stiftes Scckau ausgefertiget, welchem wir die erste Nachricht über die Kirche oder Kapelle St. Andreas in Witsch ein (KvoLiniz.) zu verdauten haben. Die betreffende Stelle in dieser Urkunde lantct also: „Oupollilm quoquc S: Andrcac in Villa Wctsin appellata, nos dcdicantcH dimidiam partein dccimanmi Epis-copaliurn. in curtc fratrum ibidem mancntium, ct tune tcrnporis cxcultarum, ipsis fratribus indulsi-mus, de futuris autcm culturis maudatum Domini Apostolici obscrvari statuimus, Deccrncntcs ac rnandanteS; ut dotcm cum oblationibus in capcllis a claustro remotis, «cilicet Wctsin, Henri oh s-torff, ct Chuncnberg plebani habentes, parvu-los ibidem baptizent, mortuos sopcliant, in clavi-bus ct atriis nullam violentiam claustro, sive pro-visoribus corum inferant, sod sua iuferendi, rccon-dendi, cflcrendi tarn ipsi, quam coloni potestatcm Iiu,kou,ut." Hieraus entnehmen luir alsu, daß der (3rz-bischof Adalbert III. (1108—1177 und 1183—1AX)) die St. Andreas-Kapelle iu Witschciu eingeweihet hat (nnd zwar, wie vermuthet wird, im nämlichen Jahre 1195, in welchem er die Kapelle iu Schünbcrg tunsckrirtc), dann daß er gelegentlich dieser Einweihung dem jeweiligen Pfarrer von Witsch ein das Fundatiousertrngniß uud die Opfer seiner Kapelle oder Kirche znerkanutc jedoch gegen dem, daß er die Kinder tanfc, die Todten begrabe, dein Stifte (Scckan) als dem Besitzer der Billa Witschein uud dessen Verwaltern hinsichtlich der Schlüsselgewalt uud an den Höfen keine Verletzung znfügc, sondern nur gleich den Amtleuten des Stiftes das Nccht haben solle, das Sciuigc einzuführen, anfznbcwahrcn uud auszufnhreu. ' Nach allcu dem sollte man mciuen, daß den Scckaucru nicht nnr die Villa (das Gut) Wit schein, 167 dann „8ul/o" (Sulz, slo^i. 81ll,t,iua,) mid zU'ci Ortschaften genannt „?08nion" (?o«nio:r)^ welchc sic nntcr ihrcm ersten Abte Wcrnherr (1I4<.)—11'.)l>) „ox dons» (ioitiudi« ot liliiw ojn8 >lo^>ti!l1i!>" iibcrluin-inen hatten, sondern anch die ans ihrcin HcrrschaftölMnde Witschciil qclcgcuc St. Audrcas-Kirchc gchm-tr. Und doch ist den, nicht so: dcnn riuc am 28. Ä«'ai 127>> in Sal^nlvi^ vom Evzlnschofc Fvicdrich anc<-^'strlltr Uvtimdc inrld^'t, das; die .^irch».' in Witschl'in danial»? (1^7.^) bcrnto drm Stiftc Admont qchortt', nnd daß dcr gcnanntc (5rzbischof dcn Admmttcrn g«.^ stattctc, an ihrrr 5taft^'llc zn Witschoin ciiu'n odcr mchrcrc ihrrr Stiftoprichl-r nut l'ollcin Ncchtc nnd Anschcn cin«.'^ Pfarrers dn'sclbrn (^cnn'indc zn bestclll-'n nnd mit dmsrlbon nach Bcli^'brn zn schalten. Die l>c^ trcifrndc llvllindc lantct wörtlich also: ..I^i-illol-icn« ro vestre libito voluntatis, daiitcs illis nicbiloininus auctori-tatc presencium sacitltaton, ut in li^ando ct ko-lucndü ac coni'essioncs audiendo et in omnibus alÜH ministcrium vcri ])lebani circa po-pnlum ct circa diuinum ofiicium ualcant excr-ccre. Datum Salzburgc 5 kalcnd. Juuii anno do-raini 1278." 169 Die Kirche lind Pfarre Witschciu sind also schon 1278 dein Stifte Ad in on t einverleibt gewesen nnd sind bis anf den hentigcn Tag in dessen Besitz geblieben. Nach einem Bisitationö-Prototolle ails dein 15. Jahrhunderte war der Abt von Admont der ^chcns-herr, der Propst von Seckan als Besitzer der Herrschaft Witsche in der Bogthcrr nnd der (5rzbischof voll Salzburg der Koufirmalor der Pfarre nnd Kirche zn Witschein. Da das Stift Scckan 1782 aufgehoben nnd die Herrschaft Witschcin am 23. Mai 1808 dem Stifte St. ^ambrecht übergeben wurde, so ist anch daö Vogteirecht iiber die Kirche nnd Pfarre Witsche in an das Stist Vainbrecht übergegangen. Das beziiglichcK unsirmations-recht übt aber gegenwärtig der Fürstbischof von savant ans. Zllr Pfarre Witschein gehörten früher nachstehende Gegenden nnd Ortschaften, als: Witschein, Zicreg, ((!or«u,Ii,)) ?1l>,L, 1^(» llo ^ Slllz, (^iUiiiii.), Snlzthal (AkUmlckll doliiiil), ^Wörtitschbcrg (Vol-> tiöki vi'ii), Zaisitschberg (('idiili), Blilldcnbach (I^inwvcc)) St. Georgen an der Pcßnitz sammt der dortigen Kirche, ^angcgg (Vi'1ll>v«o) Pcßnitz ^1'o!>uj«il,)^ Grilschcnberg (tiin^on^)) .Icalon^k nnd Trcmclberg (^i-omiov In-o^). Bon diesen wnrden l'lberpfarrt lmch St. Georgen: St. Georgen, ^ongcgg, Pcßnitz, Grilschcnbcrss, .locUlindv nnd Trcmelbcrg, znr Pfarre Obcr- St. Unncgnild aber: Zaisitschbcrg, Älindenbach nnd ein Theil von Vertitschbcrg. In größter Äcdriillglliß befand sich die Pfarre Witsch ein, als die Tnrten anf ihrem Nüel'znge 1532 sengend nnd brennend dahin tamcn, am 14. September die ans dem Schloße Witschein hervorbrechende Besatzung zurückschlügen, Abends desselben Tages daö Schloß anzündeten nnd verbrannten nnd Tags darauf noch Rasttag hier hielten. Sicherlich wer- 169^ den sic auch in der Pfarrkirche nild nn Pfarrhofc hier sehr übel gehailsct haben. Im Jahre 1l>72 hatte die Pfarre Witschcin eine Ncvölternng von ^!)71 Seelen. Im selben Jahre wllrden gelanft Ii^i eheliche, !5> nnehelichc klindcr, ssc-lrailt .')7 Panrc und sind licswrbm 8^ Pcrsoncn, mm welchen 4 außer dem Frirdhofc begraben wurden. Die hiesige Psarrögemeinde war immer gut talholisch gc-sinut. Ueber die allgemeine .^tircheuvisitaliou, zn welcher die Witsch ei» er am ^. Juli 15)i>.^ nach Marburg erschieucu wareu, ist iu Betreff dieser Pfarre folgendes Prototollirt: ^Vil1« eingeweihet. Dic der- 170 malige Pfarrkirche soll in der ersten Hälfte dcö 17. Iahrhnndcrtcs vom Scckancr Abte Antun <1o I'otii« (1(i2()—1N57) ncn crbailt worden sein. Nenn wir also annehmen, daß die urspriinglich erbaute Pfarrkirche bis in das 17. Jahrhundert fortbestanden habe, so gibt uns das Protokoll über die am tt. Oktober 1tt17 hier stattgcfnndenc kanonische Visitation folgenden Aufschluß über den Zustand dieser Kirche. (5s heißt in diesem Protokolle.' „Die Kirche hat drei Altäre. Sie sind tun-sckrirt aber zu tlirz, daher zn erweitern. Die leichtfertigen oder anstößigen (pi-l»«!»,«««) Äilder find aus der Kirche zn entfernen nnd das Pflaster ist ansznbessern. Der Thilrin ist offen nnd droht einznstürzcn". Weiter wird darin bemerkt.' „55on innplin» «^Iwo« pro lldintiouo oonnnnnüüuitinul :<.d!>l1)onlli. Die Kirche besii^t zwei Weingärten, Aiwi'.'unttiltllm cxtrolniio nix'tioui^ non in n«u. — Der Äießncr hat Kollcttnr nnd Wohilnng." Die dcrmalige Pfarrkirche ist an den beiden (5'ckcn ihrer wcstlichcil Schinalscitc durch Strebepfeiler gestützt. Die ursprünglichen noch kennbaren Spihbugcufcnstcr am Schisse der Kirche sind Ucrbaut. Die Kirche mit der an ihrer Nurdseitc angebanten Kapelle hat 'l Altäre nnd zwar: 1. den Hochaltar St. Andrea, ^. nurdseitig den Marien-Altar, 5j. siidscitig den St. ssloriani-Altar und 4. den St. Ioscfö-Allar iil der Kapelle. Diese Kapelle wurde wahrscheinlich von der hiesigen Brndcrschaft des sterbenden heiligen Josef crbaitt oder rcstanrirt, welche Arnderschaft im Jahre ^748 hier errichtet nnd mit Ablässen bedacht wnrdc. Im Thurme befinden sich 2 alte Glocken, wovon an der größeren die Jahreszahl 151tt zn lesen ist, die kleinere ist ohne Inschrift. 107l am 1. Mai hat Mariana, dcö LutaS Prcindl Ehcwirthin, ihren in I'odi^r^o gelegenen Weingarten der Kirche in Witschein gegen dem vcr- 171 Möcht, das; nach ihrem und ihres Mannes Ableben die Kirche jedem der fiinf ehelichen linder ihrer Schivester Niargarelh fiinf (^nldcn anszahle. Gegenwärtig befiht ^>ie Pfarrkirche 4 Weingärten, gelegen in Nalschbach, üu Hnndsberg, ix der Gemeinde I'lili: nnd in 'locllovnik, dann noch mim M'iin^ntcli, wc'lchl.'» dcr icwnli^l,' Aics;»l!r «icgcll Abrcichllüg dcö ikoimnllüi'tantcn-Wci»cc< bcililhl. Kapellen. In dcr Pfarre Witschein l'csilldcn sich folgende Kapellen: 1. Die Vlarien Kapelle i» dein I<»^Ü neu erbanlen Schloße Wilschein; ^. die St. Josef Kapelle in Zicrc,^, in welcher alljährlich am Eoimlagc nach St. Barlhelniä feierlicher (^otlei'.)^ die Äiesilizenz ertheilte; l>) die Kapelle beim Weingarten deö Johann ^osiailner von EhrentHal am ^'l:^ nnt der Meß-llzcnz vom Jahre 1771; <;) die Han<. Ncihenfolqc der Pfarrvorstehcr: A>l der Pfarre Witsche in haben ehemals ein Mrrcr oder Vilär gewöhnlich mit zwei, zuweilen anch 'uil drei HWpriesiern pastorirt. Seitdem aber einige "enicindcn an Ober- St. Knncgnnd abgegeben 13 172 wnrden, und zil St. Georgen cine sclbstständigc Knratie errichtet wurde, ist hier nebst dem Pfarrer immer nur ciu i^ooperator aufstellt. Wie wir bereits gehört haben, wurde das Stift Admont im Jahre 1782 berechtige^ seine Stiftspriefter als Seelsorger iu Witschein zn bestellen. Sicherlich un'rd sich das Stift dieses Rechtes bedient haben; doch finden wir in späteren Zeiten immer nnr Weltpriester an dieser Pfarre bedienstet nnd anch gegeinnärlig nnrd die Pfarre dnrch-gchcnds nnr mit Wcltprieslcrn beseht. Aon den bisherigen Witsche in er Pfarrern oder Vikaren sind nnr folgende besannt.- „I'oäou Nillas Pfarrer zn Witsche in, Panl Sccz von Pernclch Supftau, Andre Kcherue, des Propst von Scgkau Hold v»d Supftau, dcrzcyt all drey Zechmeysler des Gottshanö Sand Andre Pfarrkirchen zn Witschein verkaufen dein Peter Zimmermann einen Weingarten 1494 am Sonnlage .Imlicn ill der Basten." (Url. «in Land: Archive). Schaff Thoma s, Pfarrer 1528, war, wie schon frilhcr bemerkt wnrde, mit seinein Ocscllpricstcr nnd mit den Zcchlentcn znr allgcntcincn Kirchcnvisitation nach Marbnrg erschieilen. ^Izliiirvii: Simon, Pfarrer, tommt vor als Sicglcr eines in vi^ilill vor Weihnachten 158^ ausgefertigten Kaufbriefes. Lcudorffcr Gcorg, Pfarrer, 1585. (Visit.-Protokoll.) ^oxtui- Tobias, Pfarrer vou Gcorgi 161? l'is 1622. Vr war geboren nm das Jahr !587, hatte seine Formaten vom Jahre 16i:l, war 1612 Anshilfö-Priester iu Oberburg nnd lommt vor als Kurat ii» Cilli in den Monaten Mai und Inni 1622. Xilöiö Gregor, Pfarrer 1644. Xolar Martin, Pfarrer 1657 bis 1667. 173 Wolf Johann Christian, Pfarrer 1667, 1668. Nndl Simon, Pfarrer von 1669 bis zu scincm Absterben, 28. Viarz 1682. Ani 1. April >682 wnrde scin ^eichnahm von Witschein znr Filial-lirche St. Georgen getragen nnd dort beerdiget. l^ L l>oi'iU<>,-, wnrdc am 22. November 1722 znnt uotiunl,^ ixmtilioiu» ernannt. Wcisi Matthanö Anton, Pfarrer vom 1. November 1729, slarl' hier am :X. Ollobcr 175>9, nlt <>l Jahre, nnd wnrde in der Pfarrlirchc begraben. (5r erbantc den Pfarrhof anö Steinen nnd lcgirlc li6<> fl. znr Pfarrtirche ans alljährliche l> Messen. ' Er war ein gcbovncr Wilscheiner nnd begann seine Studien ill Rast 1701. Vovk Anton, Pfarrer 1760, 1761, ein gebor-»er ^enlschachcr, tain in die Schnlc nach iiiast 1726. .^ilnU Urban, Pfarrer von 1761 l'iS 1770. ^r war ein gcborncr Raster nnd begann seine Slndicn in Nast 1717. Er ließ die Pfarrtirche ncn pflastern. Von ihm bestehen bei der Psmrtirche 2 Mcsscn-stiflnngcn, die eine mit 1000 fl., die andere mit 300 sl. fnndirt. 13* 174 ökai-^ot Sebastian, Pfarrer Kon 1770 bis 1789. War friihcr Slationslaftlan zu St. Jakob in W. Ä. Er licsi dcn Pfarrhof mil Ziegeln eindecken und legirtc zur Psarrlirchc 228 ft. 32 tr. auf cnngc Nicsscn. U^n^in Mathias, präscntirt als Pfarrer aiu 18. Jänner 1700, gestorben ani 1. April 1831. Er war friihcr Malist zu St. Georgen l'ei Wilschcin. Von ihn: bcstcht hier eine init 100 fl. bedeckte Mcssenstistung. Er ließ die Pfarrkirche rcstau-rireu und dcn Thnrm neu eindecken. ssluchcr Iohauu, f. b. Scckaucr und ^avantcr geistlicher Rath, als Pfarrer installirt am 25. September 1831, gestorben am 21. Angnst 1807. Er war geboren in Witschciu auf der ilrlMnik-Hubc am 10. Juni 1706, ordinirt am 24. September 1822, und dicntc als Kaplan in Wildon, Vcnlschach und Iaring. Er ist bcriihml alö geistrcichcr Philolog und Pädagog. Aus seiner latcinischcn Privatschule gingen hervor: Michael Fruhmnuu, Doktor der Theologie nnd Professor des Äibclstndininö in Oraz, clncritirlcr Ncktor der Universität. Dr. Franz Schell, gcwcscncr Ordinariats-Kanzler in Graz. Josef ^l)s<«l^ Doktor der Philosophic und der Theologie, gewesener Professor dcr Dogmal it a» den Universitäten zu Oraz nnd Wien, jcht Domlapitular zn St. Slcfau in Wien, clucrilirler Dctan der lheol. Faknltät an dcr Universität zu Graz. 1'. Hainald Xilöovi«, Aduiontcr Stiflspricstcr und gcu'escncr Mjinnasial-Professor. Elschnig Anton, Dotlorj dcr Philosophic, Dircttor dcr ^chrcrbildungs.Anstalt in Marburg. Ioscf Drcisicbncr, gcwcscncr Hoftaplan, jctzt Dechant in Wildon u. A. 175 Er lcgirlc 1000 st. für ciuc Sludentenstlftnng und dcrmachtc sciuc ^l cigelllhümlicheil Hllbeu ill Witschen (l!»i^snlk-^'>:unpu3' und ^ol^ulk-Hnl'c) dcm Vavautcr Domlapilel, U'osiir dieses alljährlich .^ Auuivcrsaricn, icdtt< mit l'iilcul OMoiui» d^tanctclunl und !i Aciiltcrll zu halk'il hat. örol Frauz, Pfarrcr, iustallirl aut 1^). )t»vcul-bcr 1.^07. tz. 47. Dulalioll dcr PflM'psriilldc: Iui Ilihrc ll! Billa, wu cr )i .:^>c< «i.'.z»1on> i»>-:<, viin^iiuin sBc'M'cchl), ^ li>>li8 2^) 6oji:<, vili! ^clli^it l>,< ^<»U^<:l ü'n,»(;l,ld auf Slollgcl'iihrcu aulzcwicsc»." — Dic Pfarrpfrüudo hallc ciiic llciuc (^iill mil ^ llulcrthaucu (Ä.alhiaö ^üith, Audww Xi'Kiuv^ ^larliii KnuliC! uud Frauz Zcchucr), wclchc zilsauiuicu '^ ZwMmiilU'r ZlMolwl zu lcistcu haltcu. Dicsc NM>l lv»rdc ilu Iahrc ,N8tt mit ^ st. !!0 tr. n^Wset. 3crul,'r wurdcu von dl'U Uulcrlhaiicu zu dieser Giilt kiussczahll: au uusteiqcrlichcu ^clddieust ^"i fl. W lr., !^' >llci>lrcchlc !i<> tr., au Vaudcmicu dllrchjchuittlich lührlich 7 fl. .'i^ tr. u»ld au Ziusmost wllrdcu vcrad-l^lgt ^'/^ Startiu. Gegenwärtig gehörcu zur Dotation dcr Pfarrftfriindc: ^. Cin (^ruudcullastungö^inftilal für dic ausgehodeue (^iilt im Betrage lwn 14^0 st, 50 lr. ^. Dcr Grundl'csii^ mit ciucm Flachcumaßc vou 30 Joch uud 1000 Qnadr.-Mflr., dazlt gchörcu 176 der sogenannte Naffensleincr Weingarten, dann l Weingarten an« Georgen berge, l Wcin-garlen in« Grnschcnbcr<)c, 1 Weingarten in .1 <;7!) voin Thomaö Flncher gcstifletc Weingarten ant Vol-t,'6-Berge, wofnr jährlich 5i^l Hiessen zn leseil nnd 1 Iahrlag zn hallen sind; i>. Eine ^lialnralien Sannnlnng. Ecj haben nämlich zn entrichten Hieher die St. Georgncr Pfarre insasseil.- Z Slartin Wein nnd 1^ Schober 2^eihengarben, dann die Wilscheiner Psarröinsassen: 1,^ Schober Weil,!!), dai< Trannng^bnch bis ^">. Novcinbcr l6^',» dcr Pcßllitz: Die Kirche St. Georgen an der Pcsin^ oder bei Wilschcin, wie man sie in nenerer Zeit z» benenilcn beliebt, wnrdc crbant im Jahre l5>Ä). Dic^ nämlich wird die an der Anssenwand dc<< (^horc^ ang^ brachte Iahrzahl (!5>M bedellten. Wahrscheinlich wi^ bei diesem Banc daö Stift Adniont, welchem sch«-"' dcimalö die Pfarre Wit schein einverleibet war, odcl das Stift Sect an als Bogteiobrigteit milgcwwt 177 haben. Die Kirche war eine Filiale der Pfarre Witsche in nnd'es wurde darin von der Pfarri17 wnrde gelegentlich der hier vorgenommenen tanonischen Visitation sogar aufgesprochen, eö sollte jeden Sonn- nnd Feierlag der Gottesdienst hier gehalten Werden, wenn der Pfarrer einen Kaplan hätte, so aber n»r jeden zweiten Sonnlag. Anch erfahren wir anö den >» Folge dieser Visitation prololollirlen Vemerlnngen, ^asi j,i dieser Kirche das ^:uicl!lMl aufbewahret wnrde. 1787 wnrde endlich anch hier eine ^olallaplanei errichtet nnd wurde der Priester Mathias Maugin bereits am ^l.-Ollobrr 1787 alö Knrat Hieher präscn' t>rl. Doch schon >7l). August 179l) wegen Priesterniangel nneder ansgehoben Ulld abernml^ der Mutterpfarre Wilschein einverleibt, ^lcht lange ließen sich die St. l^corgner diesen Zustand gefallen. Schon 1803 am 10. Febrnar nnlerbreitetcu sie ein Bittgesnch nm Wiedcrbcsehnng der ^olalie, und versprachen bei der darüber am 11.' Angnst ,1803 ad-gehaltenen gemischteil Koiumission zur Erbanuug einec< uriicn Knratenhanse^ nebst der Leistung der gesetzlich sie ^'l'fftilden Haud^- nnd Zugrobot auch noch ein Drittheil ^er Baul'ostcn im Gelde beiznsicnern, wofiir sie aber ^6 alte Knralen- oder Kirchcnhanö fiir die Orliischnlc '>! Ausprnch nahmen. Fiir einen nenen Frirdhof, da der ^llr bei der Kirche anfgclassen uierden sollte, versprach ^r Witscheiner Pfarrer Mathias Mangiu ein ^liick von seiucr Hübe gegen Aezng der üblichen Grab-lclleiigcbiihr zn iiberlasscn. Erst mit Hoftanzlei-Delrelc ""n ^;. April 1807 wurde hierüber die Wicdcrhcr- 178 Mim« der Lolxlic brwilsiqet, doch soll die Nieder-'cschmlss dcrsrll'l',, crsi dn».> nsol.^'.i, »min, dn- ucnc hsarrho cvl.anl und du> iilniqcn ln'i dcr nwühnlcn Pf»>>^ nhch!!,, "" ^ ' ^""""' l«7, ',>,r, ,,,.., „.r ^^,^A„ch dicft Pf«« ist z„m S,if,c Äd,„»„l i„l»r« «- "l". Dit Psmttirchc: wie schm1'>,^<.,°^7'!!!. Y„""?r,>'"'",^> w„rd.. Sckin ^.-i- o.'^i./^ - ^"'^ '''^ erbaut. Dccl mNmtt w H/'Ä' "^'N> ,'« °!,« «,.>«... ,^,7. Schifft« nc,,m d,„ „ """" <2„,I,>pfti,cr dc« scheu Fc„s,c> Ii« 1,t ,? ^ ,' ^"" ^' "»„,»,!,,«, M'thi- 179 Rlmdsälllcil ruht. Vant Visitations - Protokoll hatte diesc Kirche im Jahre 1l',17 vier lonselrirle Altäre. Gegenwärtig sind deren nnr :i vorhanden, nämlich: 1. der St. Ocorgi Altar im Chore, 2. dcr Marien-Altar an der Eliangclienseilc nnd dcni gegcnilbcr 3. der St. Sebastian-Altar. An der sildseiligen Anßcnwand der iiirche ist eingemauert ein Denlslein niit dcr Inschrift: ,,15l>'-! ^ilnn^'llotl l^lin^ '1'ol'kiu ttn-,, ^<»1i<;io;" ol» dcln Hanptlhore ist aber daö Epithaphinni de^ am ^!j. Illll N(^l ^cborncn und am ^l. Dezcmlicr l«4i^ hier verstorbenen I a l o l> ^ «! li., pcnsianirten PfarrerSvon Ober- St. ^nne^nnd. Die Psarrlirchc l'esitzt 2 Theile ÄcnMchtö WcimM'le» im (^rnschenl'erge, 5> Theile ÄeM-echls-Weinssarten am ^eor^enl'crlie, 2 Theile Weingärten am Schnellcnl'crge, cbcn dml noch einen Weingarten und ein Viertel ÄeM-echtö-Weingarten am Langcgg. §. 50. Ncihcnfolgc dcr Scclsorsscr: Nllligin Mathias, diente hier als (^posilns seit ^1780, wnrde dann als ^tnrat präsentirt am 4. Ottolier 1787, l'esläliqet am i^7. März 1788. Wnrdc am l8. Jänner 17R) ans die Pfane Witsch ein befördert. Iloriö Simon, Knrat von 1700 l,iö 17!)6, qing von hicr ans die ^otalie St. Michael in Spielfeld. Nach ihm wnvdc die hiesige Malic anfqclasseil und wurde scll'e erst l8ll wieder ins Veben ^ernfen. Lcich Franz tomint vor als ttnral in den Matrilcn vom i>. Nuvcmlicr 1811 l'is 4. Inni 1814, ging dann ans die Pfarre St. Georgen in W. A. l^dnili Orecior, Knmt von 1814 l'is 12. Dczenll'cr 1822, wnrde ebenfalls auf die Pfarre St. Georgen in W. A. befördert. 180 <5<»lNnn, Johann, Knral, installirt hicr am >. Scptcmbcr 18^'i, wmdc am <). März l.^l) cms mc Psarrpfriilldc ^tast invchirt, wclchc cr anl ^!i. April ^2<1 antrat, ^r ist ^lnnm zn St. (hcura.cn an der Stalnz am 27. April l?.^>, ardinirt am 21. ^cfttcmbcr 18l5>, lcl't Mcnwiirti.i al<< Iul'clpricstcr "^ 'U^tbischöflichcr «cistlichcr Rath in, Nuhcstcmdc zu ,., ^^?^"^ Gcora,, .^urat vom 1. AnPist 1829 ^ In ^"" '^'^' d""n Pfarrer zn St. Ocorqcu iu ^v. ^)., wo cr am A. April 183!) starl». ?s> ^^,'^^ ^"lcf, präscntirt für dic Knratie am ^. Ottolicr I8';2, pastorirtc hicr bis 4. Ottl.chcr ^ /., "" "^ Ps""" z>l St. Äcucdittcu n: N. M.. l ^^ ""d ^bt unn alldort im Ruhcstandc. M,.,^""" in St. Lconhard in W. B. am 15. 18W "'^ ""^^ "'^'^" "'" ^- ^"a"^ D.:.,^^. ^"^' '"stawrt als Kumt am 30. Dezember 18^, als Pfarrcr am 5. März 1871. C-mkommcn dcr Pfarrpfriindc: bestand .^"'^mmcn dcs crstcn hicsi^cn Äuratcn n!n s ".""" Stlswnqöcrträgnissc von l<> si. Z6 tr. luf«^' ^"" ?!^ ^dniont in Folge N^icrunqs' ^' '"iarz 1788 cincn Vctraq von hatte. KoniMa - Er.Mzun<; zn crfolaeu Das ocrmaligc Einkolnnlcn dcö Pfarrers l'cstM aber: ' ^ H) im Erträgnisse eines tlcincn 5iilchcnqartcns. 181 b) in einem Deputate von 5 Eimern Wein, welchen dic Kirche zn ssekcn hat, o) in Stlftlma.obcziia.cn von jährlichen 13 si. 35'/« kr. und cl) in einem aus dein Ncligionsfondc fließenden Kon- qrua-Ergnnzungsl'ctragc von 296 fl. 65''/.^ lr. Vorhandene Malrilcubiichcr: Daö Stcrbcl'uch seit 12. Mai 1784, das TramllWprutotoll seit 16. Juni 1784 und das OcbnrtSlinch seit 3. Jänner 1785. 1. 0. 183 Zas Misißum und die Ziözese 1. Tclaiiat St. Lcoichnrd in Wiudischhiihcln. Zn diesem Dekaliate gehören gegenwärtig die Pfar-rcn: 1. St. ^conhard, 2. St. ^corgcn, :^. heil. Drcifal-tisslcit, 4. St. Anna am ^tricchcnbcrssc, 5>. Maria Schncc ü> Wöllinl^, l'>. Sl. Bcncditll-n, ?. hl. Maria iu ^lcMtt, 8. St. Nilprccht iml) !>. St. Wolfgang bci Vi5 nnd 'j>ns,voc;. Von dicsci' hicr angcfilhrtcn Pfarrcn sind dicstm Dttanatsbczirtc erst nachlraqlich (nach 1805) zugetheilt worden: 18^2 die Pfarre ^'cMN ans dein Dekanate Vnt-lmber^, 1.^5i!< die Pfarren Sl. ^tnprecht imd St.^Wolft ^Nl-, ans dein Pettaner Delanatc nnd l,^7! Maria Schnee, wclchcs I85)l» anläßlich der damalil-zen Diözcscu-^'essnlirnnsl n^ch' Nadlcrolnlrq eindelanirt worden war. Dagea.cn ist nbcr die Pfarre Abstall s.V^l^o) 1^5'^ vml hier ;nm Dc-tanatc RadlcMmrq geschlagen werden. §. 5i^. Pflirrc St. Lconhnrd in W.-B. Bicl verbreitet ist die irrige Ansicht, Kirche nnd Pfarre St. ^ecmhard in W.^B. waren in, Jahre ^(13 an das Stift Adnwnt gclunnncn. Bcranleissnng ^n dieser irrigen Annahme gab derninthlich der Umstand, daß im Jahre 12W wirtlich eine .Arche St. ^eonhard dem Stifte Adiiwnt einverleibt wurden war; allein diese lci^tcre Kirche ist nicht die in dcn W.-V., sondern wie dies die betreffende Schcnlnngö-urlnndc aanz dentlich angibt, die Pfarrtirchc Sl. Jakob in 14 184 Frciland, welche noch im Jahre 15)34, als sic dcr damalissc Lavantcr Fürstbischof Philipp confccrirtc, ftcol<28ia. parooliiali» 3. I^ o tt u I» n, ici i in I^ic:^Iu,ul1 Micmnt, wurde'). Äcml wann wurdc aber dic Kirche St. ^conhard in W.-V. dcni Stifte Admout ciuvcrlcibt? Dariidcr tonntc Iiishcr noch tcinc Urkunde aufgefunden wcrdcn. Mcr cdcn dies nnd hauptsächlich dcr Unistand, daß dcr Pfarrer von Iaring bis in dic i^. Hälftc dcö 10. Iahrhu>:dcrtcö als collator Loo1o8iao «. ^Lou^räi i,i «oNidn« vortonnnt, berechtiget zur Annahnie, daß diese Kirche ursprünglich cinc Filiale dcr Pfarre Icirinq gewesen nnd daher nnt dicscr zugleich 1l)l5) dcm Gottcöhansc St. Alasin^ in Admont incorponrt worden sei. Das BcrlcihnuMccht iidcr dic lUrchc ^t. Vconhard iu W.^Ä. stand also nrsvrüm-,lich dcm Pfarrer uon Iaring zn; dcnu nn ')iotizcnlilatt dc^) wird aus dcni 15. Jahrh, nntgcthcilt: „Iwin «0«l«s!io«U»!i iinnmi« ot «. ^l^nllavlU. 185 Bezüglich des Bogtci- nnd Vehcnorcchtcö iiber die -Kirche St. Vcmchard in W.-Ä. entspann sich aber in dcr 2. Hälfte dco 17. Jahrh, ein laugwieriger Streit zwischen dcn^ Stiftc Adinont und der Herrschaft Gntenhaag (Ililr-«wvLk), dcsfcn Äcsil.'er, Eraömui< (^raf von Herber-stcin, sich danialc« als imlimschräitttcrHn-r dcrKirche nnd Pfarrpfrnndc St. ^conhard zn gcrircn nnfin>i. Darüber ciitnchmcn wir cmcr vmn 1. Inni N>82 datirtl-n Bl'schwrrdrschrift dcö Adinmttcr Abtcs an dic Nc-ssicrunq ssolql,'ndl.'>?: Dcr^'raf (irasmns Friedrich v^n Hcrbcrstcin habc dcn dnmalia,cn Bitär ,;n St. Vconhard M'i Wcin-qär:cu, ivclchc dicsl'r nnl) sciiu' Vorfahren ^0 Jahre Wws-scn, entzog'», und der Abt habc ^cn Pfarrer anderwärtig entschädig» nnissen : der l^raf habc dein Pfarrer eine Hnbc samntt Zlnsaat weqqenoinnien, ihni ^<;,W den Pfarrhof gesperrt; er habc den basten in der Sakristei aufbrechen, die Schriften nnd ^!0 fl. heranciirchenweine habe der (^raf vertanft und er lasse die .^irchenrailnng '^u (^ntcnhaag halten. Die Gutcni,amiischcn Unterthanen diirftcn nicht in die^Brndcr-schuft ^ol-'i)siri8 s^n-^ti eintreten ilnd den dciin Spital zu St. ^/eunyard von einem Mrnberger gestifteten (^ottcö> dienst yabc der ('>>raf anf seine Vogtcipfarrc St. ^ülpprecht übcrtraqcn. Schließlich bittet der Abt nm die Uo^itnti« viciii-ii i,i inw^i'inli nnd Enthaltung von aller Gcwaltthä-tiglcit von Seite des (trafen. In einer zweiten Information schreibt der Abt, eö sei nnlängbar, das; die Pfarrc St. Veonhnrd dem Stiftc Admont zuständig sei; bei allen incorporirtcn Pfarren sei der Abt eigentlicher Pfarrer, die angestellten Priester aber dessen Ail'arc. Diese Erklärung habc anch der Erzbischof 167Z in ciuciu ^Iccslriftte gclhau. Souach gebiihre dem Stiftc das .juy institucndi ot 6o,8tiwou(ii vieunnm und sci jcdcr Vilär vom Stiftc dopenden« ot iuiwvidili». 14^ 186 ^ Dcr Graf habe selbst 1070 beim Abte Raimund nl» Amovirung des Pfarrers Von^oviL angesucht. Der Abt sei Frnchtgenicßer der Pfarre und cr teune leinen andern ^.ävoeatn« als den Kaiser. Abt Urban habe nach Abschafsunss dcs Adam ?rop««t ll',28 den Adam I^l-1in,nii: eingesetzt, 1052 nach dcin Tode dcs Vitärö durch den Adnwntischcn Verwalter zu St. Martin die Invcntnr vornehmen lassen, dann die Pfarre dem Vcttcr dcs Verstürben cn, dem Johann ^i-daniL) verliehen. ')tach dessen ä Tode 1001 lief; Abt Na imnnd dnrch den stiftischen Hof- ' mcistcr?. Oäo 1''rikl, und durch den Verwalter Triller nwcutirm nnd am !l. Mai ql. Jahres den Johann Von-koviii dem Volte in dcr Kirche als Pfarrer vorstellen, wobei dcr Verwalter von (hutlcuhacui bloß cincn Kpoota.-toi- abgegeben und dcr Graf habe leine Einrede dcM^en cr- , hoben. Ueber des Grafen Gewaltthaten wird noch wcitcrs berichtet, dasi wegen Verlaufs der kircheuwciuc dao cwiqc ^icht durch I.^l Wochen nicht angezündet worden sei; der i Graf habe 10.^3 im )iovcmbcr die ^rqcl aufbrechen lassen, dazn ncuc Schlüssel gegeben, cr haoc Örqanistcn nnd Mcßncr nach Willlnr ein- nnd abgesetzt, cr habe nn^ricd-hofe ,,«n!i ^l-n,(;ton«is)n(: ,uiü auf 002 fl., d) bcinl ^ll^miii 1002 fl. nnd e) beim Stifte 1100 fl. ' Erst am 27. Mai 1080 wnrdc dieser Strcit durch cincn Vergleich beigelegt. Die wesentlichsten Pnnttc dic-scs Vergleiches sind: Dem Äbten stehen als ^chcnclhcrrn zn dic Äcstcllnng dcs Vitärs, die Äestimmnnss des Instal-lations-Tagcs; dcs Grafen Vertreter solle dem Bit'nr dic Tcmporalicn, „welche von dcr Kirche depcndircn", cinant- 187 worteil. Die Sperre nach dcm Mlcbcn des Vikar nehmen der Bunt, d. i. dic Herrschaft (^ntenhaa!-, nnd der ^ehenshcrr, d. i. das Stift Mmont, gemeinschaftlich l'or; so auch dir Siegclal'nahnie und Invcntnr, in welch letzteren Alten dem Stifte die Präeedcnz gcbiilirct. Bogt nnd^chcnsherr ernen> ncn jc eincn Zechftroftst. Der ^rös?tc Wcinqartcn zn Ober-wcllitfch sl?c>l'n.jn Voiii^inu) ln'rl'lcibc dem (^ottt'^hnnfc, cin nndercr nni PwMl'evqc (1'i'0«!cn, ^orn) sci dein Bi-kär znni^ciinssc'; el'cnso ei» M'itrr Wci»M'tcn ain Sancr-bcrgc (/.a v<;,-1>om). Dic Griitschlifchc Hnl'c l'ci St. ^con-hard wird 00m (^rafcn jcdcin Vikar «iuo ouoro iibcrlasscn. Dic Pfarrc St. ^ccmhard war ftit altcn Zcitcn in zwei Distrittc l^cthrilt, nmnlich: 1. in dm St. ^conhardcr Distrikt, welcher folgende Ortschaften nnd (^eincinden l'M-iff: St. ^con-hard, Zcnka ((^Liikova), Schntzenl'crg (^it^noo), Ober- nnd Untcr-Rotlischiil.'en (Oornja in äol-uja I'.03 i«!l), Dreifältig kc it (früher tt,-ll cii 30 genannt), Pnrgslall s?or(-iö), Obcr^ nnd Untcr^Ha-nau (Vorj^uQ), Ol'cr- nnd Unter Schwcindorf (8 ou H i- 8 k:^ Obcr u. Untc r-Nn d a ch (II nli 0 n 0 va), Schiltcrn (^ctalov^), Urml'storf oder Armsdorf (I^oimlinio), Samarto (/^lvmi^k:^), Mnetschcll (Uu5ii:y,'Schützcndorf (/.itoo), nnd dann Ol'cr^ n. Unter Schcriafzcn (^orjuvoi); und ^. in den Filialdistritt St. Georgen mit nachstehenden Ortschaften nnd Gemeinden: ftra6i«0) ^an-gcnbcrg (Uoi^o), Partin (1'^,'tiu.jo) nnt t^irl^Io^ Barda^cr^g (Vai-ä^), Sterschcin (.8t«rxLu), Brci-teul'crg (3ir«ks>), St. Ocorgcntyal (ttcut.iui-8ki clol), Ol'cr^ nnd Nntcr^Mallcnbcrg (zlalull), Nailja (NQ.jozl), (^astcrcl), Voi.^ii^ Inrschihbcrg (.1ur«ov8i(i vor!,), IlilönÜ!) Kricchcnl'crg (Xi om-dors), nnd <>tlcindcrg. 188 Im St. ^conhardcr Distrittc versahen dcu Sccl-sorgsdicnst dcr Pfarrer (Vikar) nut einem oder zwei Ans-hilfspricstcrn, fiir dic Scclsurgc im Filialdistriltc war nbcr ^ cin eigener Kaplan bestellt, der in St. ^conhard domi- i cilirt,c. — Im Jahre 1780 zählte der St. Lconhardcr Distrikt 3245), dcr Filialdistritt aber 250!j Seelen. Scit dcr Errichtung dcr Pfarren St. Georgen, hl. Dreifaltigkeit, St. Anna am kricchcnbcrge und St. Margarethen gehören zur Pfarre St. ^conhard nur mehr die Ortschaften nnd Gemeinden: St. Lconhard, Schillern, Nndach, Obcr-nnd Untcr-Schcriaf^cn, dcr größere Theil von Sa-marto, dann Theile von Unter-Gastcrcy, Partin nnd Untcr-Pnrgstall. Die Pfarrsinsasscn uon St. ^conhard waren, ausgenommen die Zeit von 15!)!) lnö 1tt^5, in welcher dic später zn besprechende Sccktc der Springer hier ihren Hanpt-sitz hatte, stets gnt katholisch gesinnt. Als solcbe wnrdcn sic anch bei dcr allgemeinen zlirchcnvisitntion in Äiarburg 1528 bcfnndcn; denn im damaligen Bisitalions-Prototollc heißt es: „Sand Lconhart in Pnchl. Her Hanns Nolgcmut, Pfarcr, Her Christoph Schlcßingcr, Her Stephan ^irapin-gcr, Ocscllpricstcr, Angustin Flcischhatcr, ^)tichtcr, ^conhart Stajcn, Jakob Gaiditsch, Stephan ^ipa Zcchlcnt niit anderen lO Pfarrlcutcn, seyn im Glanbcn vnnd snnst nit irrig, haben den gcmain Abschied". Wohl scheint man später Versuche gemacht ;n habcn, anch hier der lutherischen ^chrc Eingang zn verschaffen. Als Förderer dieser Sache werden bezeichnet .luliuuno« Uni-cnnn«, Bitar zn St. Lcon-hard 160(), nnd Hans Friedrich von Hcrlicrstcin. Ersterer fing an dic^cntc schockweise (turmatim) zn Beichte zu hören nnd absolvircc bei R>0 <äon fiten ten dcs Taycs, wnrdc deßhalb sowohl von St. ^conhard, wie anch vou der Filialtirchc St. Georgen, wohin er sich später cingcschlichcn, als scttischcr Präditant vertrieben, obwohl sich benannter 189 Herbcrstcin um seine Wicderanstcllun,q auf dic Pfründe St. ^conhard bcim Admoutcr Abte verwendete. Auch die Pfarrsgcmciiidc wurde 1i,(^ aufgehest, daß sic sich gegen dcn Don Admout bestellten Bitär auflehnte imd auf dic Niicktchr dcö Koi-onuny drang. Ein kräftiges Auftreten von Scitc des Admonter Abtes brachte alsbald nncdcr Alles in Ordnung. Hier sei noch erwähnt, daß allda IC^i') laut Bericht dcs Abtes Adalbert an dcnNegicrungs ^tounnissär Frci-hcrrn von Maucrbnrg Maria Rickin wegen Zauberei durch Fcucr vertilgt worden ist. tz. s)3. Kirchen. Die Pfarrkirche St. Vconhard. An der Console cincr Gewölbgnrtc des (^cfangehorc>? lounut die Jahreszahl 1-')3I vor, wouiit die Zeit, in welcher diese Kirche er-baut wurde, angedeutet erscheint. Aon dcr früheren Kirche ist teiuc Spur inehr vorhanden. Die dermaligc Kirche ist im gothischen Style gcbant. Das Gcwn'lbc derselben hat cincn nilr wenig gebrochenen Äogcn. Die Gewölberippen stützen sich im (5horc auf halbe, im Schisse aber ans drci-vicrtcl-^illndsänleu, wovon erstere weder ein kapital oder Kämpfcrgcsiiilsc, noch einen Sockel haben; lel/terc aber auch ohne kapital, aber mit Sockeln versehen sind uud schmale Pilaster als Hinterlage haben. Der (5hor ist dreiseitig ab-geschlossen, der Trinnipfbogen gothisch profilirt. Bon den Fenstern ist das mittlere im Chorabschlussc gau; zugemauert; im Schiffe find bei ciucm Maßwerl nnd Pfosten nusgcbrochcn, mährend ein anderes mr Hälfte vermauert ist. An den ül'rigcn, noch erhalteucn Fenstern besteht das Maßwcrt aus Drei- uud Vierpässeu, aus iilecblatformcn und Fischblasen. Bon außen ist die 5lirchc mit Strebepfeilern gcstüyt. Das ehemalige gothische Hanptportnlc an der Westseite mnßlc bereits einem sehr prosaischen Thore 190 weichen, dessen Stur; folgendes Ehronographiton trä^t: ri'0pV3llÄcV^V^ 1'!!)«! ot ?lotldtl». Das altc nord^ scitigc gothische Portale ist z'.igcmancrt, aber noch gut sichtbar. Die beiden Scitcnt'apcllen des Langhauses sind spätere, gan; unharmonische Zubantcu. Die Kirche hat 5> Altare, nämlich: den Hochaltar St. ^eonhard, zwei Seitcnaltärc: an dcr Euanstelicuscitc St. Florian, dem gegenüber St. Johann Äapt., nuo in den beiden Kapellen: nordscitig St. Maria, südscitil^ abcv St. Sebastian. In der ^irchcnqrnft licqcn l>icr dcgralicn: Gnnthcr Freiherr zu Hcrbcrstein, Ncubcri';, Gntcnhaag nnd ^antooitz, Herr ans Wurmdcrc, gcd. 6. Fcbrnar ili'14, gestorben zn'Gntcnhaag 'l. Ang. 1(>55 Fran Eva Elisabeth von Scharfenbcrg, geb. Frciin »on Hcrbcrstcin, gestorben 5>. Äiärz 1l)5><>. Wolfgang Erasmnö Graf von Herder stein, gestorben im 23. Altcrsjahrc iidomtt« Dczcinbcr 1<>75. Erascn! Fried. Graf Hcrbcrstcin, gestorben zu Gutenhang <>0 Jahre alt am -V. Februar 1»>!)1. In dieser Kirche stand an der Waud dci! Voliqhauscs cin gros;cs steinernes Grabmonnincnt deS N',.^5 dorstor-bencn Wolfgang Grafen von Hcrdcrstcin, welches vom Volke allgemein der lutherische Altar gcnauut nmrdc. Dieses wurde, weil es schon schadhaft war und weil sich der Majuratsherr Heinrich Graf von Hcrl.'erstc in schriftlich erklärte, das; er sich um dasselbe nicht tiinicrc, uud es dem .Vrchcnvorstanoe zur beliebigen Disposition überlasse, im Jahre 1«5'0 abgetragen. Hingegen ist noch gegenwärtig cin andcrcö Epitaphium in dieser Kirche ob der sudseitÜM Anügangsthürc vorhanden. Es ist dies cm Dentbild init der Inschrift: „Dissc gcdachtnns hatt Mallen lassen dcv (5dl vudtvestSimo n Vi andc ch zu Sa m arctl) o I m c seincnbaydc n l) ansfraucn Uud tl) illdc r n zuEiuem gcdachtuus". Auf diesem Gcuiäldc sind al'slcblldct init ^ialncnö'Ucl'erschriften S i in o n Ai a n d e ch mid seine beiden 7Z ist oic (5 dl t n <> e n d t h a f f t c F ran D o vothca Äl ü u d chin in l^olt c n t schlaffen", die andrrc (^rnialin wird Margnrclhc zicl'ornl' Wohlcriu i^'n.nunt. Wcitcrö sind dawns absicdildrt dic 4 ,^indcr dco 2)iaildcch: Gc»rg, Will>l.'lni, ^ilfr^siiu' uni> Anna. Dic ilirchc war init cincr nali» an zwei Klafter hohcn Fortifilntioiwiuancr nnigcdcn, wclchc 1^18 an dcr Ost-und Nordscilc qan,; dl'inolirt. an drn anderen bcidcn Scitcn aber diö znr Hälflc al'gttragcn wnrdc. Znr Geschichte dicser Pfavrtirchc tönnrn nocl) fnl^ gcudc Daten angefiihrt wcrdrn: Nach dein Tnrtcncinfallc inl Iahrc l5)^>^, wolici die Türken auch den Markt St. Veonhard verbrannt llnd sowohl den Friedhof als anch die Pfarrlirche hier profanirt habcu, hat der Vavanter Flirstbischof P hilipp a,n ^i:'>. Ot^ to»r 15)^5) hier die Kirche und den ssriedhof reconeiliirt und /> Altare eonseerirl. Dieser Att ist im Pontifital-Nc-oistcr nül folqcnden borten verzeichnet: „„I^uäom äio (25. ©ft.1 ;">;).")) rcconciliauit Cimitcrium et ecclesiam 8. Leouhardi in Collibus Saltzb. dioec. et eouse-cravit in ea tria altaria. Suprenmm iu honorem Iutcmcmto Vir^inis Marie Leonliarcli ct Innocen-tium. Reliquie recondite de nionte Caluarie, de S. Paulo, Vito, Viri>-ilio, Joaliiin, Vrsiila et sc.dalibus. Et alie pl«ircs; (|iiaruin noiniua propter vctustatcm ignorantur". Altare in inedio ccclcsic iu honorem Iudiui-due trinitatis et Sctc. Crucis. Kcliquie iu eodem contcntc: de monte Caluarie, de terra saucta, de porta Salomonis, de S. Joacliim, Vrsula ct sodalibus. Tertium altarc iu SacriKtia in honorem Qua-tuordecim Auxiliatorum. Reliquie dc moute Cal- 192 uario. do K.Virxilic,, Vi»u1a ot «udandu«". Vci dicscr Gelegenheit hat der Fürstbischof auch 1600 Personen hicr gesinnt. 1575 wnrdc die große Glocke dicscr Kirche gegossen. Unter dcn vielen Personennamen, die ans dicscr Glocke zn lcscn sind, ist anch dcr Name A ndrcaöNigcr, welcher später Pfarrer in Iaring war. 1007 ist über eine kanonische Visitation folindes protofottirt: „Eadcm die ({). Junii 1(507) vcniraus ad ecclesiarn s. Leonhardi, (|uac incorporata est Ab-batiac Admontcnsi. Advocatus cat dns. de Her-berstein in Gutenhaa^; Ecclesia et Coeraiterium per hacreticorum scpulturam, pracscrtim vero do-minorum dc llcrbcrstein violata cst; ibidem sex sunt Altaria-, omnia inte^i'a et bene ornata, super millum tamen est Crucifixum. Euchariatia decenter servatnr, Uaptistcrium est in Choro, trunsfera-tur ad aliuni comodiorcm locum. Testudo tcm-pli e«t con fr act a. Confessionaic null um ha-betur, Missale novum Salisburgcnse adest. — Op-pidani adhuc plurimi non sunt conscssi, ideo rao-nendi, ut quam primum confiteantur; (iui iiohierint; nobis aut Serenissimo denuntientur". 1614 am 20. Inli berichtet Johann Nipscr, Ttadt-pfarrcr zn Pcttan: „Zn St. Licnhardt hab Ich glcichfahls dic tirchcn sowol als; pm-ilmontu, in zimblichcr sanbcrkhcit knd Ordnnnsi bcfnndcn. Hcrr Michel Miloschih Pfarrer daselbst; dort fand ich dcn Stefan Pnthan, friihcr Vit'är zn St. Nnftrccht, hat ihn weil cr dcr Sprache nicht mächtig — voriges Jahr amovirt". 1^5) am 17. Inli berichtet der Stadtpfarrcr Nipscr dcm Bischofc iil'cr das Vorhaben rincs ncncn Kirchbancs zu hl. Drcifaltililcit nnd bemerkt oabci.- die ^cntc sulltcn die für dcil Ncubail crfcndcrlichcl! „Nntustcn wol zur crhal-tung Ircr altcn pfarrtirchcu zn St. Lconhart, wclchc schon baufällig ist Mld vill l'cdarff, anwcndcil". Hicr l^al' cs friihcr ;wci Arudcrschaftcn, nämlich: l^oi'Z)Oli» (>1li'i«ti und 8. ftod.'^til^ni. Bcidc hattcn Pri-vilcgicn vmn Papst (^lomon« XI. Filiallirchcn. Im Visitationc«-Prototollc von 1617 wcrdcn als Filialtirchcn dcr Pfarrc St. ^conhard angcftihrt.- Q) diciiirchc St. Ocurgcn in 3l>. Ä., drn'n Geschichte hi'cr nachfolgen wird, nnd ^)) die 5tirchc St. Iakol', nicht zn verwechseln mit St. Iatol' im Delanatc Iariiu^ wclchc letztere im nämlichen Visit-Prototollc l'csondcrö besprochen wird, wic dies in der Chronik des Dclanatcö Iarin^ (Schemat. 1.^72) zn ersehen ist. Sondcrl'ar ist es, daß 0on einer Filiallirchc St. Ialob im Pfarrl'czirtc St. ^conhard leine Spnr mehr vorhanden ist nnd daß auch jedes Andenken an dieselbe verloren gegangen ist. Im erwähnten Protokolle ist iibcr dic-scllic 3lachstchclidcö verzeichnet: „ Visitati o secundae filiiilis ccclcsiac S. Jacobi/ „Haec ecclcsia paupercula est. Venerabilc Sacramentum non semper, sed tantum tempore qua- ') Hicrano ist ;u crsrhcn, daß mau !>,<< ;>t dicscr Zcit in Kirchen, die lcin cicicutlichcs Ealvaniciil^haildchcn hattcn, dav ^<'U!(tti««i!i»nn in riin'r Äl'ailrrüischc ncbcu dcm Hoch altarc bewahrte ,ind daß man i-.i dieser Zcit die jcht »och gebräuchliche!, Talicrnatel cinsilhilc. 194 dragcsimali hie in fcneslra nmro incisa asserva-tur, cui semper lumen in lampadc deccnti in medio chori accensa pracluceat. Altcra fencsfrclla rauui cocrnento obstruatur. Altaria sunt in ccclcsia qua-tuor coiiHCcvata, quae secundum praescriptum paro-cbialc exornentur. Oa/ophylacc.um, cum in loco ccclcsiac incomodo situm sit, in aliiim connaodiorcm trausfcratur. Locus ille, in quo cerci liabentur, cum prospectum et libcrtatcin tcni]>li adimant, ainovcantnr. Dcpicta rubeo colore crux in eoemiterio alta-quc erigatar, et arborcs omnc's ex co radicitus cvcllantur. „Altare illucl in sacristia consecratum rebus suis neccessariis instruatur. in rclicjuis autem omnibus decreta geucralia obscrventur". „Circa divina Muncra." „In festo Patroni, Dcdicationis die liabetur sacrum unum ct concio, cjuac in iiostcrum ct plura «altem singulis angariis unum, liant". §.5)4 Die Eckte der Sprin^cr und ihrc hl. Grab-tapcllc zu Nadach (IWI^ov^) «iichst St. Lconhard. Das Entstchcn, Treiben und Verschwinden dieser Scltc sollcil mis nachstchcndc Berichte cinigernlaßen dc-leuchten.- „l5!»!> hat lnan MWfanqen bey Tt. ^eolihard ein Caftclcn uun brctterli anfznschlagcn ans eindildnng rtlichcr Stifstcr (wic sie genannt worden oder Wnnnsiniqc Springer), nndt ist solches ortl, von Inen daß l). (^raal' gcncimt worden, darzn hernach vill tansend Personen wil allm orthcn mich gar von ferne, alle ncwc Sambstaa, a^,cnt^zeit znsamen thoincn. Danialcn sick, den cinch die Wannsinil^cn Springer oder Werfer finden lassen, sich wunderlich in dic !Mc qc-schwnngcn, daß angcsicht l'ertchrt, vnd selzanil' erzeiget ha- 195 bcn, hernach halicn sic Ihre phantascycn so Ihnen fiirlho^ men Baticiniert, welches; dan das einfältige Äawern Volk sscglmibet, vndt sein in solchen Znsammcntnnftcn allerlei snndcn vndt adcrglanbcn getrieben worden, das? sowohl gcist- ale« weltliche Obrigtheitcn verursacht gewesen obbc-incltc Capeln znm h. (^rab nidcr zn rcisscn, zullcrlilsscn dndt hocki^cricht an omiM'cn ort anff ;n vichtcn, l^lcich wol sich dic lmtt daran nicht ^ctchrt, sondern fort m'arn, dic Lnftclil widcrnnü» zu crbam-n, wc'lchc doch jcdcr Zcit zerstört nndcr ist worden — so liiö ansf daß ,ll»^5 Jar be-schchenc. Scit desselben ist co nnn still gewesen, vndt weiter nichts tcntirt worden". (Des Johann Nipscr, Sladtftfar-rcrö in Pcttan Äcvicht an den ^.Bischof von Sctan vom 17. Illli 1l^5i.) ^. > Dicsc (^rablapclle, welche zn Nadoch ansicr St. ^eon' hard a,l der Stelle, wo ehemals ein Schloß gestanden sein soll, aufgerichtet worden war, licsicn schon 1000 die Rcsor> MlUimw'Kommissare zerstören nnd wnrden damals ancy drei Springer ;nr Herrschaft NadleMmrg gcfänglich cin-gczogcn. Dies berichtet der Propst I a t o b No, olcnz in scincm gründlichen ^egcnbrrichtc mit folgenden Worten: , Scind sie, Hern ^omniissaricn — dcn 5). Iannarn (lWO ^un^tadteM'ilrg) anffgebrochcn vnd in ainem vblcn Wcttcr vnt ticffcn Schnee zn St. Veonhard, in den Win. dischcil Piihlen, zimblich spat ankommen. Nit weit von dicscm Vl'artt befinden sich vnniil'c Vcnth, welche nnr gar zuviel, wie entgegen die Vnthrischcn zn wenig pflegen zn glnllbcn : dann sie'sonders zwcifcl durch die Hnlsf des bö^cn Gcists scltzam l^anleln, wnndcrbarlich springen vnd sich ans; dcr weiß, anch gleichsam vbcr die natürliche träftcn vclicr-wcrffcli, und wan sie daranff i'l einen tieffen Schlaf gcra^ thcn, vud darnach widcrnmb erwachen, crzchlcn sie vn-qlaublichc: Ding: Zaigcn an, wie sie Gott in scincm Thron scuilbt dem Himlischen Heer gesehen, wic ihnen Chrislns der Herr sambt scincr werthen Mnttcr vnd Aposteln erschienen 196 und befohlen, wie sic der Welt sollen predigen vnd dcnPnter-gang vnd alles Unglnck verkündigen, da sic nit an dcnOhrt, an welchem sie pfleget, zn springen, ciil Kirchen bawen: dan da solches werd geschehen, so werden die l,ciligcn länget Gottes das heilige Grab ans; dein Indischen vaud zu lic-mcldtcr Kirchen bringen. Disc Springcrftiftcr vnd Adcr-glanbischc Anbcn (deren drey da;nmahls bey dcr Herrschaft Nadkcrspnrg gesanglich eingezogen worden) haken durch ihre Bctriegcrci und falsche ^isioncs daß gemeine Volk vcrvrsacht, da,; sie Gelt, Gctraid, .^hne, Ochsen, flachs vnnd anders, was sie gehabt, hanffcnwcis; geopfert vnd cin Mrchcn, jo stc znni h. Grab gcncnnt, erbawt vnd den.v>crrn ^MMcn zn Sccean gar osft gcbctcn, das; er sulche" cmi-ccnrcn vnd wcyhcn wöllc. Aber die Herrn (5oimnissarii Yabcn (0. Jänner) solchc^irchcn zerstört vnd vcrbrcnnct".') Aber schon 1005) hat sich die Pfarrgcmcmde St «conhard init einem Schreiben an den F.-Bischof von Sc-lan gewendet, worin sie bittet, eine Kapelle zn ^Itadoch wic-dcr crbanen zn dürfen, nnd dabei ancl, daS Ansinnen stellt es nwchtcn die an diesem vermeintlichen O)nadenortc bereits geschehenen Wnndcr nntcrsncht werden. Hier abgewiesen brachte die Gemeinde ihr Anliegen beim Vandessnrsten vor m ^olgc dessen der F.^Bischof von Sctan eine tounnissio-nclle^rhebnng dnrch den Stadlpfarrer von Pcttan an Ort nnd stelle vornehmen lies;, deren Endresultat cin abschlägiger Bescheid anf das gestellte Anstichen war. 1W0 machte die Gemeinde abermals den Vcrsnch nnt folgendem an den Erzbischof von Salzbnrg gerichteten ^ttychreibcn znm Ziele ;n gelangen: „Vngcnär vor zechen Iaren hat sich villclt frolnl'cn ) ^"'olciiz erzählt, da,, diese Springtscllc auch auf cincm huhc,! ^crgc ob ^mschach (hl. Geist) und in dcr Eobot 'Yr Uinvejci! ttielilii. m:ch dar! Kirchen errichlewn, welche cwnall^ uon dieser Commission angezüiidc! und iu die ^'iifl gcjftrcnqt winden. 197 katholischen vnd ciufcltigcu pauer^lcultcu ohne Zweifel aus; schickhung gottcs qcöffcutwahrct, wie das; in windischcn Pu-chcln in Saut Vconhartcr Pfarr vuud auf cin gcwisscu orth aitl qotlöhan^ odor Capelil zmn hcilligcu Grab l^euant soltc erhöbt worden, deßwegen dan lull Tanscut Christliches Bolckhs zn vntcrschicdlichcu innlcu dasclbö anlmubcu vnnd mit grossou (5yffcr solichs giittlicl, wcrkh aufzurichten n,c-wiinscht, vnd gottcs. Dlc lMzc ftfarrmcnigc bci St. Vicnhart in: windischt picheln gelegen." In der zn diescni Gesuche gehörigen Beilage wcrdcn d,e ^cn:c anfge^ählt. welchen in ^ulgc ihrer Berloduua zur Mal'taftclle wnndcrbarlich geholfen worden sein soll. Dicsc Personen sind: 1. Mathe Mnrlhv, 2. derMcsincr dcl hl. Drcykünig am Bachern nnd :;. («rcqor Schindler, Herrn Wolf Wilhelms von Hcrlicrstcitt Unterthan, die erblindet waren, haben sich ,;nm l). Grab vcrhalssen nnd sind sehend worden. 4. Scba st ian Fcrsch m der Schambart, 5. Iänschc Scrth dcr Herrschaft ^cmbach Undcrlhan, 0. Vrban Notman drr Herrschaft Marchbnrg Vndcrthan, sein Weib nnd linder, und 7 Christ off ^Itotman sein Bruders Weib, welche smmut-llch jchwcr lrant waren, wnrdcn gesnnd, nachdem sic sich mtt^ftfcr zum hl. Grab vcrhaisscn haben. x. Vorcn-Schwab bey St.Ilgcn ist in schwären Zügen gcwest, hat cr zn scuiem Weib gcredt: mein Weib verschaf nuch zu dcr Nenjtnfft hcilligcn Grab forttan :nit ain Opfer, ist cr a,^ gc,nndt worden; <). (5 lemendt Buckmärth dcr alte W. das kmd dcö Gregor Grämpäsi in dcr Scham-barth, beide schwer tränt sind gesund geworden, sobald sic stch zmn hl. Grab verlobt habe»,; 11. dcr Sohn dc^ Q s-wald ^/ncäschiz in dcr Schambarth ist gar todt gclcgcu also das; Imc die paar znm hintragcu znelicraith gewesen ljt, nachdcnt ihn die Vinttcr dahin vcrl)aisscn,alc. „Anno K'>0!», Icht lanffcndle Jar, scin vill Tanscnt grvsse znnor nienialn gesehene mciis; ans; der Erde khombcn, vill Äther nnl gcrsten vnnd Nöthen ini grnndt abgefressen, nachher sich anch dnrch ain niasscrflns; ins »veiügebiirg bc-gcl>c:i, hat das Wasser sy ans ein Orth getragen vnd cr-trcntyt, das man der zwei Bischer schiss 0oll gcfast vnd von Orth hinweg zn fnhrcn gehabl, nne bald al.'cr die Vent von vnscr lieben Frauen tirchen vntcr Lichtelicgg alhicr ain kherzcn zu opfern verlobt, haben sich die Mci'iß alle mit einander vcrlohrcn". Nachdcin anch dieses Vittschrcibcn ohne Erfolg blieb, aftftcllirtc die Pfarrsgcmeindc Ilii^an den päpstlichen Nun-tino in t^rnz. Sie schrieb.- „^lachdein vill Jar her wegen crlwbnng dcr Capcllcn l'cy dein heilligen Grab vnd warnmb diß hcilligc Orth bc-sucht vnd anch alda etliche Personen, die sich zn diesem hcil-ligcn Orth vergelobt haben, gcholffcn worden, wäre der lcnlic nach nberfliissig znerzcllcn. Bnd olnvollcn dilsfalß sein Bortgang znerraichen von der hohen Geistlich vnd WcltlichObrigthait manichfaltigc Verordnungen anßgrgan-gcn, so ist doch dessen von etlichen Widerwärtigen Jederzeit vnd disi hero abgehalten, Mt weniger aber ein grosse anzall dcs Bolches zn offlcrmatt dcß Jars; sich dasellisthin in Ircr an dacht vnd katholischen gcbcth Haussen weiß über wcittcn Wegen erscheinen thnn vnd alda mit Iren Bcrhnis-sungen incrthliche Wnndcrzächcn Gottes (wie E. Fr. g. anß beygelegten gefertigten Bcrzaichnnß znncrnemcn) sich begeben haben vild mit dero gcbcth wissnndtlich erhört worden. Daunt uuu aber mit mehreren dis; heilligc Ortt zn villcr Tanscnt Menschen vnd menigkhlich von Gott gebeten Wunsch 15 200 . mtt dcr crhüunnss auch Zicr vud (^ottcödicnsi sürnmwlich dcr hnlllsscn Mcj, ainnioll sciu cndtlich ^ortqauq crraichen ^^'" N '-u ^n'. ^. ss. dnscr allcr miteinander durch Got dcnAlluicchtl^'n vnd scins qclicl'tcn Simst Heilliqc sun? Wuudm I csn Christi willen vnser al.cr n'it .i> a^ m,; gmunjcht^i Wunsch ^'winncn möcht. -" Dlcscm midatirtcn (<.)cftlchc ist bciqc' ^-^"" ldVl. cäschitz ans den Todt c^lccion ^ 'ut B^rhal,snnn ainco Par O^n qcncftn; dcs M t n v ükw.^'.^l'V^'^' ''"' ä"'" hl- ^ral, n'it .in Stan' w "^ ""l^sscn; dm '.). tna, Inni 100? Ist 3a t^ ^ - ^""" "t — vun Marchbnrq zn den Vich il 3,. .7 '' ^"" ^' ^ lhn.nc.l vnd m.dcr andw 201 gestrafft werden, vnd dac- thindt ist vor Iren angcn alß-öald vc-rschwunden. Herr Da nid (^regoritsch zu Pilchelh^f in semcr >^hraniheit zum hl. Gral', mit cincm Cusstrann verhaisscü; ^l.i^ ein .^l'nab ;n 5t hr an ich eise ldt iilx'r ein hall.' Jar start blind hat oin t>)alb ;nm hl. l^rali zugeben verhaissen; Gregor Prcnholz bey St. Veonhart hal< vcrwisscn vüd ill bcysnii ^14 P^rslUlc'ü sciu gcl'clh alda r>rrrichl, anch cm qrlt viil^;clt auf dcu Altar «Mpycrt uüt cincr brinnn-dcr wachsn^'n thrrzl,'» ist schc.idi worden; Brbau ^Itad t-Ul a n dcs ^nrstl. Owrlh. ^l'archl'ür^ Bndtlrthan dothcnt fiir sich, als? cr sich cin Zcit vittziinblichi'r rl'l'dcn gebraucht v»d Mi; vubcdachtig anst sciu^n: siindiqcn M'.indt außgc-lasst'n, l^'inl'lich cr welk' sich umttcr vb^r s^ii! fiirMiaudtctt Flcisi vlid dar^'lnicu Bntostcn M'gcu dl^ licillilicn Grabsi swci! smul Widcrwärtti^lhait vun dcn Vnlilaillngcn) hisüro dilS urti,'^ zuqcbrauchru, nuch ainichc hilf ^i: laistcu, startl) vcrfthcudt, dariibrr cr^ladtinan alsibaldt st^tliblindt wurden, auch so laui^' aiiderwerls thain hilf gcholfftn, bis, er sich seiner sündign reden betheut, Beucht vud Pns; gethan, daß er sich widcrilnib znni hl. (^ral' allen möglichen Beystand zulcilsstci: allerdinsiö verhaissen, vnd jel/ und auch dits ortes diculnttiiie vnd christlich thut brauchen lassen: Michael Ournega. in St. Oeürgen Pharr sein Snn hat sich niit aüt gcm,;cn Taller ^'nd aincr weinen therzrn zuin hl. Grab vcrhaisscn; Panll Lor berth ist init sainmbt sein hanß-gcsindt an dcr rotten rhnr vergangenen <>l2. Jars schwärlich thrcmtl) gelegen, hat sich anch znr Erpawnng deß hl. 15* 202 Grabs; mit seincr Fncr alle hilf zu laistcn vcrgcwisst mid zugesagt. — Alö Zcu^cn habet, sich unterschric^cn nnd dicses ^Verzeichnis; liesie^elt: „B a r t l m e S a t l e r Sup-pan zu'.n grossen Suntaq, Paul Homnllck Supau dcr Herrschaft Ncgow, Simon F ra's; Snpan der, Hcrsch. Mm-cgq, ^5rban Iurcho Supan dcr Pharr zu March-l'nrg, Simon Sccdich Snpnn dcr /.'ran ^'. Polhaimb Wittib, Scba stian Fcrs ch Snpan dcr Horsch. Wintcrö-ftldt, 3^ i ch a c l (>>) r ä m p ä ß Silpan ans Wildthausi, B a-stlau (Yurncgg Hcrru Iür^cil dcß Eltern vin Stulicn-vcrg <^upau ,-,n .^Mcuuc, Michael Trnnaty Hcrrn, vml ycrbcr,tcln auf Gnllclchaag Supan. Ocl'cn dcn »^. oannari tag Auno 101)i". Aber auch u:it dicscin Ansuchen erreichten dic Pctcn-ton ihr Zicl nichl; vielmehr wurde ihuru die Grndkapclle m der :^. Wlxhc uach Ostern U;14 aberinalö zerstört, wie o^cö Johann Riftfcr im visitations Protokolle also verichtct.- „Bnd weillc»: anch das orlh da dcr Stifster oder <^Prl!lgcr Capcllcn znnt vcrmainttn H. Gral.1 qcnandt nicht ^? ^". ^!' "euhcn-dt gelegen, hat, Ich Ntich damahlcn (^. ^uli10!4) c-zar au das bew.clic orth begegn, den ^ngcn,cheiu eiusscnolnbcn vnd nichts änderst «lß die- Prcmdt Natt ond ain hauffen staincr ^'fnnden, Seytcinahl die auf-Uczmnucrtc Capellcn dald in der dritten wochcn nach den ucgft verwlchnenOstcrn ist vcrbrcndt vnd zerstört worden". Am 20. März KN5) wurde zn Pcttan wieder cin ucucr .^Htiinlo^u« ourum" verfaßt, „liui iu vlrrn» lÄQ^uoi-idu« po8iti vutu vovoiunt aä lo^iim Vono-rubilom oiickoi- unnu» viginti oxoi-will, c^ui loeu» e^rum tt^ncwln liuuutu«, <,m, <;um vd8triotli,m iiclow Udoi-^uoro, M8tinu.o «aint^ti i'o«tituti »,mt". Dicscr <^t!iHio3U8 enthält die im Bcrzcichnißc vom Jahre 1,813 von I liis cinschlüßia. 12 bereits bcschricl'cncil Wuudcr und i,t gcfcrtigct und besiegelt mit dem Bemerken: „Huo 203 autem rci demonstrate ct, ipsa veritns magis clu-ceat Nos viri subscripti A n d r c a s Ko d c 1 i z h et B ] a s i u s B i d m a i r l) Praefccti ct nos viri dc plebc Jacobus Shuscbizli, Domini Uaronis a Stubenberir ad Ebcnsfcld Ofllcialis, Georgius Polancz Comitis ad »Stattenbcrg OfHcialis, Ma-tlieus »Scbatmizcr Ma^nifici .D'irnini a Stuben-bcr^ OHiciali.s, Simon S t c b i c h Dominac Viduac ab Polbaim Officialis, Michael Fracss March-purg: Parocliiae Ossicialis, Colo man us Omulcz Arcis Nega Officialis, IJartholorncus Satler ad magnum ►Solis diem Officialis, Kt ego 8 c bast i a n u s Gum ok Domini Wurmbcrgcnsis Officialis rcm pracsentcm nostris signis approbavimus. Datum Civitate Pctovio Die 20. Martii-Anno 1(315. 2(ncf) dicscr (ü^t1lli',s>ssU8 wnrdc ohnc Zwrifl-l dcil, f. l'. Ordinariate vc»M'lca,t, wcil cr sich im Ordinariatö-Archwc befindet. Dcr hicmit an^suchtc (5nnscn^ zur Erbaiiunli cincr Grabtirchc ,^i! Nadoch wllrdc jcdoch abcrinnls l'crwci-gcrt; dasic^cn stt'lltc al'cr das Bolt trol^ allcu obrigkeitlichen Bcrbothcil mid Borkchrmiqcil die ^rabkapcllo wicdcr her nud hiolt in dcrsclbcn scii:c Znsammculilnfk'. Dici« bcwvli dcn Sclancr Fiirst-Äischos I c> k >.i b (5 l> crlci n v. Rottc n l' n ch (l 015—10^',) sich nu dcn ,^iaiscrFcr^ dinaud II. (also nach dcm ^8. An^nst ICli») nm dics-bc,;ils>lichc Abhiilfc nut cincm Schrcibou zn wendcn, wclchcs also lautct: „Ec< habcn ctlichc abergläubische oerfnrcrischc böse lcltth, so ill sieinain springer gcnandt werden, sich zur nicr-inall freucntlich widerstanden in lli«tri<;tn I':^'l»^!li!i(; 8. I^cmlu-lli der windisch Äiihlen ain (5apcllcn, ziiiu heillig Grab vl)n Inen genendt, non h^lz vnd brettcrn '^n erpa-wcn, vlid dasewsl Ihre abergläubische ganghelwerlh gehal- ^) Ilnlinnicr ,var Vclwaltcr dcr Herrschaft NcglNl. 204 ten, dar.;ne da(< qcmaiuc Volth in scr ^re>sscr cmzall cr-schienen vnd solchen abergläubisch verniainlcn <>x>llc^dicnst abgcwnrttet. Wan dan uill ungclcgcnhcit hieraus c>ttsftrliu< gen und das Volth Ucrfnrth wurden, als ist solche Capclle ans bcnely der I,l)chlöl'l.I.O^'. Ncssicrnnq dnrch dcn Laud-ftrufuscn vtt-brcndt, zrrstcnh und zcrschlripff: wm'dcu. All-w!.'iln dic mindischc abcr vl'crdiclnasscn al'l."l'lNaul'isck vnd lcichl ^'.l dcr glcichn lu'itcvcn vnqcwöhnlichl,'!! llonoliol-, zur dl)wcsscn, habon (^y abcrinall und urnlich in odbcinclttcr pfar district cm dapcllcn vun hul,; vnd drcttcrn crpawct, dahin dan alzcitt an dcn Nmwcn Sunlag ain ^r^,sso mcnig votths mit allcrlcy oftffcr anthmnbtvnd dcn alttcn al'l?rlilnu'-ucn crwclht. Dainit Nlln allcr^iicoigislcr thayscr discm vu-halll unncrzogcndtlich dc^cqnct wcrdc, !iclan^t all E. thay. May. mcin allcwndcrlhcnigistcs ^chursanll'isw« ^upzili^. ron/dic >icruhcn allcrgncdi^ist anch jcznnd durch dcru hoch-löl'l. I. Oc. Ncgicrnng dcin ^andlprusosscn qciucsscn auf. crladcn znc lasscn, das (5r dic dcinclttc (5apcllcu in prandl. stuckhc und cul^c^cn daselbst Ihncn ,;nr Straff und nicrccn ^>org «:Uv^ Vcni^ ain hoch^cricht sc<;c, wic Huchcr licy Bcrtil^.mli dcrlcy orth ana, bcschchcn". Dic (^rabtapcllc wnrdc alsdann iui Iahrc N>^-^ auf Bcfchl dcs Kaiscrs zcrstlirt, worauf dicscr Springer, spuck allmühlig sciu Endc ^cilommcu hat. §. 55. Ncihcllfol>,c t>cr Pitarc odcr Pfarrer. WolgcmntHannö, Pitar 15)28, crschicn u,it sciucn Gcscllpricstcrn zur allgcmciucn KirchenUisitatimi nach Marbnrss. <^ IIu 6 i ^ m I o h a n n, Bitar war ans dcm A^laycr Patriarchate, rcsignirtc 154« freiwillig nnf dic Pfründe. Our^n ^urcuz, Priester der gramer Diözese, wurde 1548 umn Salzbnrgcr Erzbischofc alo Pfarrer hichcr angestellt. Gesiurben 15 <', u «) Priester dcr Agl(U)er Diözese, wnrdc 15)!>4 vomIaringcr Pfarrer Philipp Bcistri. Fel'rnar li-o,nni« bei der Filiale St. Georgen ein. Nnn uerlangtc aber nnterin 1^. April 1607 Bischof Martin von Sctan voill Adinontcr Abte, seinen Verwalter in Iaring anzuhalten, das; er nicht solche ^mtc cinschleichcn lasse, wie z. B. Johann Unren-nu» in St. Georgen, der daö Volt schockweise zn Äcichtc höre und bei '.)()<) Personen in einem Tage absolvire. U<»,-cm,m« hielt sich aber znrZcit (l). Inni l 007) alc< der F. Äischof von Sctau die Kirche St. (Hcurgell visilirlc, noch immer daselbst zn St. Ocor- 206 gcu auf und cö wurdc iin Pisitations^Prototollc Fol^ ncndc^ über ihn uotirt: In Vicn.rium 50. ip8nm intrusit Joannes Morhcmius, (|ui antca deser-vit Ecclcsiam S. Cnicis, ct cst. homo inobc-diens, ncquc nobis ncquc Coininissario prac-stans obedicntiam, constat (juod turmatim excipiat confessioncs. Mandatum parocho apud s. Lconliardura, lit ilium ab Ecclcsia sua filial! abigat. In nostrum conspectum non venit, scd sc occultavit (üa onHr Felix Johann, Pfarrer 1602, schreibt am 22. Oktober 1M'> an den Abt Johann von Admont, daß er durch einen bischöflichen Commissär und durch den admoutischcn Verwalter zn Iarinq hier instal-lirt worden sei und ihm letzterer in dc« Abtcn via-mcn die Schliißcl iibcrrcicht habe. Den M>i-olinn3 habe er auf dcö Ablcn Detrct non St. ^conhard und St. Oeonien abgeschafft, dieser habe aber die ^cutc aufgehetzt, so daß er, Cäsar, in ^cbcnMfelhr czcwc-scn sei. K021NKN Zachariaö, Bilar IW7. Daü Bisitatwus-Protot^ll von 1007 saat: Vi«.^rin« c«t />a^iliri:i8 Iiosmanus, sua sormata liabct a nobia antca cxaminatus ct appvobatus, fovmara absolutio-nis bcnc scit, antca suit in Jacring, nunc ad lianc Ecclcsiam a dno. Comissario Paro-clio Pctovicnsi dcputatus, orat JJrcviarium Kom. Aiio 5 ii- Michael, Pfarrer von 1010 bis 1020. In: Visitatiunö-Prolotollc von 1017 ist Mr ihn Fol- pctibciS liotirt: Filius Jacobi et Anastasiae con-jugum ab llaslau in Austria oriundus, anno-rum circitcr 36, ordinatus 1603 Victinae. <5r diente früher als ilnplan zu Iarmg. 1tt17 war hicr 207 als Kaplan I^uea» 8enaliil)8M8, Aglaycr Diözcsan-ftricstcr, alt :l5 I., diente in der Scelsorgc seit 1610 als iiaftlan hier l Jahr. Ostcrbcrgcr Andreas, Pfarrer vom 10. Jänner 1621 bis U,2:;. rroi>i'08t Adam, Pfarrer scit 25. Jänner 1624, :l.mms)tu8 M'pwi' viUnn illN(in08tanl 1628. War friihcr Pfarrer in Jaring. Urdaniö Adam, Pfarrer von 162!) bis zn seinem Tode 1652, wird ^>in8 ot äokw» m^istoi ^rtium Vt?1>i1<)«('pl>ia(; genannt mid stiftete seinen Weingarten im Tanbcnl'cM .^nr hiesigen Pfarrftfrnndc. Vr b:». n i 2 I ohann, Pfarrer von 1652 lnö zn seinem Al'sterden 1661; war eiil Better seines Vorgängers Adam. Mit ihm pastorirtcn gleichzeitig hier Andreas und Georg Ili-Wnuci. Vonkovi 5 Iohann Ba fttisj, Pfarrer, installirt am !). Mai 1661, pastorirle hier Ms 1679. (5r lcgirte 1684 seinen Weingarten /u vrnom (Sancrdcrg) ans einen ewigen Iahrtag. 8kudani3 Johann, Pfarrer 167!) nnd 1680. Unter ihm lam der Streit nm d^s Gehens- n. Voglcyrccht zwischen dem Admonlcr Able nnd (5raömn5 Fried, uon .^crbcrstein znm Aiwbrnchc, wobei er Vieles zn lcidcn hatte. Der ihm von, Grafen Hcrderstein verursachte Schade wurde ans 602 fl. geschäht. Cr diente hicr bis 167!» als Kaplan des St. Gcorgncr Di-strMcö nnd erhielt U;8() die Pfarrpsrnndc Iaring. ^.6HN'i5 c^corg, 1l:^c^ 5. 'I'ilLoInxii^ Pfarrer 1^^0^_1l>88, hatte ebenfalls, wie schon vorne lic-nicrtt wnrde, viel, Ungemach nnd namhaften Schaden von Seite Hcrberstcins erlitten, weßhalb er sich schon 1681 nm die Pfarrpfrnndc St. Bcnedittcn bewarb, lnn seiner peinlichen Stellung los zn werden. In cincVn Schreiben des Admontischcn Hof- 20« mcister« I'. Lcndlmayer (1082) an Ioh./^F.T hcißt cö: Wcil Pfarrer ^lilulli5' scinc ganze Sorqc dcn Pcstlrantcn znwcndct, solle indessen /^^:>.. Kaplan von St. Georgen, die Ecllsurgc dcr (^csuudcu, i-)!ln!<0 adcr St. Georgen üdcrnchincn. ^ oFu,'") I o h an n B a p t/ Vilär 1 l^^ dii^ ^n sciucin Tode 1 ?<)<). (5r war cm Ziiglimi deö Icsnilcn-CoN' victc« in Graz, wnrdc a'ni 2i^. Äiär; K',70 vom ^cwantcr Fürstbischof Sebastian anf den Tischtitcl. dcö genannten Convietetl ordinivt, diciltc yicr als Ou,p«Iu,iin« <14 Iahrc alt anl 2. Immcr 1738. Er wnrdc todt in seinem Äctte gefnndl.'N. NakIohann ÄaVt., Vilär seit Fcdrnar 17!i8; wurde degradcn l'>4 Iahrc alt am 20. Fcdrnar 17:"i8. In seinem Testamente vom :;. Angnst 175)7 stistctc cr cinc ewige Messe. ^l-o.jci- Alderi, die Pfarrpfriindc angctrctcn 175>8, dcgradcn hier 5/.) Iahrc alt am 12. Novcmdcr I759. Norii- Scdastian Ignaz, Bitnr scit 175><.1, l'egradcn hicr 5)^ Iahrc alt am «. Jänner 1771. Wnr gelw- rcn in dcr Pfarre hl. 5lrcnz nnd ein ZiiMng der _____Raster Schnlc. *) Nicht l^L3<'i, sondern ^o^:^ odcr />i^:l d. i. Sigll'iunnd. 209 Xru. m l) ^ r ^ er Si in o n A l o i (i, Pfarrer von 1771 — l 7!^l^. llnter ihm ist 1 7l«) der Pfarrhof adiiebrannt. 8 3,1 Hmun Icitol', al^ Pfarrer ernannt 1 l. April l7l)<>, als Dechant lner destellt l^O-',, gestorben nm 17. April 1^22. (5r diente vorlier alo Ecrlsorsiov zn St. Oswald niichst Pclian ^ Ialirc, ,;n St. i^r orgcn an dcr Stain; !> Iahro nn5 in H^itschcin i> Iahrc. Lcich Fran,;, f. l>. firistl. ^Itatli, Dechant, Pfarrer nnd Schnldislritt^Anfsl-her, installirt^ ani 21. Scpteml.'. 1A^, qcstorben ain 1. März 1.^'l2. War qedorcn 15i. Anqnst 177.^, ordinirt -^. Septcml'^r 1.W2, Pfarrer,;il St. t^cor^en in W. B. liiö 1.^22. Vcrd I.'l. <: Siinon, Pfarrer, sscborcn in Iarin.q 7. Okt. 180.^, ordinirt 2!>. Inli 1<^i2, al<< Pfarrer hicr iilstallirt l^>. Juli 1X42 nnd ist gestorben 1. Septk. 185)ll. Ain .'><). Inli 18l>eb. ,;n St. Nnprecht in W. Ä. 27.Oltb. I.^I?, m-diilirt :-'.1. Inli 1842, hier instnllirt 1 l. ^8l)—1 <)88) vcr-fasitc (5iiltoinnlen-Fassion cnll)nlt,: Die Stola jährlich im-qcführ 1/1^ fl., Weizen^'ollcetnr '.)0 (^razcr Viertel, wo- 210 don abcr die Hälfte schon N Jahre wegfällt, da Graf Ycrbcrstcin feinen Unterthanen die Neichung derselben verboten hat. Zwei entzogene Weingärten mit cinem Ertrage von 8 bis 10 Start in. (5in lleines vmn Adam Ur^^u ic-gcitiftctcs Wcingärtl, (Hrträgniß ^'/.. Startin. Dle Ntaycrfchaft, nämlich: zwei Ackert nnd cinc Wicsc zu u Fndci,- Hcn. ' ^"lalcn gehören znr Pfaarpftiindcn-Dotation: 1. Hlc ^ctonomie, bestehend ans .''. Wein^ürtcu, qclc-gcn im Saner-, Meltau nnd Taubenber^c-, wovon letzterer ans ^ Anthcilcn besteht, an« n/Ioch970 Nu"dr.Mf. Acckcr, l i>Ioch 184Qliadr.-K'lf. Niesen und 12'/, Iuch Wald. -. Dlc Cl)llcctnr niit 15>i> Mctzcn nnd ! 7 Maß Weihen 4.10 ^tck. .^iäse, relnirt das Stück zu 2 lr. Anch hat icdcr Äancr in der Pfarre ,;n entrichten 1^ Garden ^ Hcitzcn, welche ^0 Schuber nnd 5>4 Garden gcden <.. Nie Stolar- nnd Stiftnnnsbezngc. Matrikeiibüchcr. i<-^ ^"' ^ "nrhandcn.' Tanfbnchcr seit 4. Inni ^. l>0. Pfarre St. Gcorncn in W. B. Die Gegend St. Ocorgen mit ihren nmlicqcndcn Gcnmnden bildete, wie schon vorne bcnwrtt wnrdl.-' einen Mialdlsinckt der Pfarre St. Leonhard, fiir welchen ein eigener m St. ^emchard domieilirendcr Kaplan alo Scel-i^? l?^ war. Wohl hatte schon Johann Noronnug 10^)7 a ö Seelsorger im hiesigen 5iirchenl)ansc, welches an der Stclle des dermalen Schnlhanses stand, gewohnt nnd anch der Kaplan Albert ^i-ojor hätte sich gerne hichcr cin-quartirt, abcr erst 1734 wurde dieser District znr selb. 211 ständigen Cnratic und dann 1786 zur Pfarre erhoben. Dcr hier neu errichteten Pfarre wurden anö dein früheren Filialdistrilte zngcthcilt die Gegenden nnd Gemeinden: <^r!l6j«c), Dolxo oder ^angcuberg, 1'aitin mit Nrnäco, V2.l-6ll>, tttoi-xo», >>ii'<>1il) oder Äreitenberg, St. George thal, Ol'cr- nnd Untcr-Mallcnbcrg (^l^Ijuii), li^oa, Gastcrai, Vo1.jkli, nnd IlaLnik. Dic Pfarrkirche. Diese ist ein tlcincs, niederes im gothischen Style ausncfnhrteö (Gebäude nnd djirftc im 15^. Iahrhnndcrtc crdaut worden sein. Der (Ühlir und das Schiff hal'cn cm gleiches NiMngewüll'e. Die Halbrnndsänlen, ans welchen dic (Gewölberippen eniporsteigcn, haben weder ein Kapital noch einen Sockel. Bon den alten Fenstern sind cin Paar s,an.; vcrinanert, die anderen abcr sannnt dem Trinmpfl'lMn erweitert nnd qan,'^ Nerbanl. Die Kirche ist durch Strebepfeiler gcslWt. Der Kirche ist vorgelegt dcr Olockcnchnrm nut dcnl Hanpttirchthure, ans dessen Thür-stocke folqcndc Inschrift angebracht ist: „In ^in'KIiou ^n^ 1532", em Bcwci«, daß die Tnrten 1l"))l^ nuch in diese Gcgcnd drangcn. Spätere Znbanten dieser Kirche sind dic bcidcn Seitentapellen. Dao tleiuc obere Allarblatt dcö Hochaltäre^, darstellend den hl.Martnö, ist ein wcrthpollcö Gcniäldc. Anßer dem Hochallnrc hat. die Kirche noch 4 Altäre, nämlich in dcr sndseitigen oder St. Martinölapcllc die Altäre St. Johann nnd Panl nnd dm St. Cirillns und Methodiil^Altar, in dcr nordscitigen 5kaftcllc abcr die Altäre St. Iuscf nnd n. l. Fran. Au der sndscitigcn Ansscnwand der 5tirchc ist ein Grabstein cingcmancrt mit folgendem Epithaphinm: „Hie liegen bca.rabcn dic crbarcn und firncinb Georg Snncth, dcr gcstorlicn ist den 1^. Tag Aprilis des 1595 IcrrS, sein alter war 75 Jar, und dcr war cin Sun Jakobs Sü- 212 nc!h dcr gestorben ist im I.")-')!! Jar sciu s>an^o altar war 70 Jar, nud cr war cin Snn vicnhards Snnelh der qc-storben ist :nlnc> 1.')0l snn Alter war uns nicht, wissend, al wohnhaft zn oberpartin den nnd nni< allen (^ott szimdig : nnd barmher^io, scin nnd ein frclichc Anfcrstcnng verleihen ^ wellc. Ann.'n." „Dk'scv ^pitaphiiiin haw^n lasscn inachcn die cr-warnl nnd siriicnu-n (^aspar Column nud Panl (^X'bricder owgcdachtt' ^cor^cn Ennl'ckl) cliche Snu die ev nut War-warn scincr elichen Hansfranen clich cr'^ensiet, die liestorlicn ist li)!^ Jar, sie war cine Tochler Wolf^aüsis Walter inen nnd ircn ^iachl'.nn'.'ntcn '^n cincr ^X'dachtnuo". Die Snneicr, vmn Bolle hier X,iux;(;i genannt, hliticn ihrc Äcsitznnl-, in I'urtin nnd es sollen noch ein Paar Abköm-liltge dieser Familie aber verarmt hier leben. 15^5) hat hier dcr Vavantcr Fürstbischof Filipft am 24. Qltubcr '^wci (Glucken beuedicirt, tags darauf aber den Friedhof sammt der Kirche rc-coneiliirt und die Kapelle dcs ^arncw santint Altar zn Ehren dcs yl. Äiichacl consccrirt, wie dico im Pontifital-^cegister mit folgenden Worten verzeichnet stelU: „Dicta die (24. Oct. 15J55) Bencdixtt duas Oampanax ad Stitin. (Jcorgimn in Oollibus perti-nentem ad 8. Leonliardinn. Vigcsima (ininta Octbr. Kcconciliauit Cimitcrium vnaciun eeclesia S. Geor-gii in Collibus »Ssiltzb. diocc. Et con.scciaiiit Capel-lam Oarncrii ct altavc in cadom in lionovem S. Micliaclis ct omnium iidclium anirnannri. Ileliquie de S. Joacliim, Viriiilio. Vrsula ct Sorial: Et con- lirmauit, ciicitor 200." Wahrscheinlich habcn die Gurten 15i:',2 den Fricdhof nnd die Kirche prosnnirt, wefchalb dic-sclbcn reconciliirt werden mnsitcn. Dcr 5tarner (t^u.lii».-i-iuin, ko^tcnjiUc) stand ohne Zweifel am Friedhofc dci der Kirche, war 1(,'»l7, wic wir hören wcrden, bereits ganz verfallen und ist dermalen spurlos verschwunden. 213 1007. „Die cadern (0. Junii) vciiimus ad Eeclosimn S. (»eorgii, quar, cst iilialis parochiac s. Lconliaidi. Hacc habet quatnor Altaria omnia bene ornata, (|U(iriun uniim tantum vcl prnpliana-tum ant nunfjiiam consccratmn cst; debet amoveri, suffiuiunt ilia tr'ni, (juae ctiain ma^is ct mcliiis orriari potiicrunt. Item ibi cst (hieniitcriurn et Baptistcriurn. Kucliaristia decc-nter servatur. Super Altare rmlimn adest (Jrucifixum, ncfl. M hicsii^n Kirche, von dcrcn I>Ucrcss^n^5> ft. jährlich zur Pfarrurchc St. Vcon< hard fiir dcw cwiiir Licht sicsi^'c» w?rdcn sollcn. ^77l> nni 1,^. Juli hnt Marsiarctha 5ks>i', Bnrq-Marlnirliischl' Nutcrthnllin, auf St. (^'Msicil zum l)l. Ioscf 5)0 fl. nils Vichtstlftiuui l^irt und .iilsslcich mich nnssrordnct, dasi voi: ihrcm I'miclligcll Bcsilmachfol-^r nlljnhrlich 4 Maß Schnml; „;nr.Brl'!i!ln>u^ dcs ^ichtl-o" all Soin^ und Fcicr-tagclt keim ssrailci:altarc sscsscbril wcrdcn sollcn. 1770 an: 18. Iälmcr hat Eva rivoc 50 si. lcgirt zur hicsMll Kirche ziliu cwissci» ^icht. 185i1 wllrdcn die altcn Glocken dicft'r Kirche um> qosscn und wiirdc cin licilce« ssroßcs (Maut l'cigcschafft. ^aut Äcricht vuu 1756 sind alljährlich Prozessionen von St. Lconhard hichcr gcgaugcn am St. Gcorgi Tage, 214 am Mittwoche in der Aittwochc, am :;. Sonntage nach Ostern, am St. Ioscfi- nnd St. Martini Tage. In frnhcrell Zeiten bestanden bei dieser 5tirche zwei Bruderschaften, nämlich die St. Josef nnd die Christen-lchr-Brndcrschaft. Erstere hatte cinen eigenen Weingarten llnd A) Zinstiihe, von welchen jährlich 30 tr. Zins ein-bczaht wnrden. Die Pfarrkirche besitzt einen eigenthümlichen Weingarten im ^angenbcrgc.M Herrschaft ssrcidcncgg dienstbar gewesen, im Flächenmaße von ^/,, Joch. 8- 57. Ecclsorssssscistlichlcit. Von den früheren St. l^eorgner .^aplänen, welche von St. ^conhard am hiehcr cxecnrirten, lönncn nainent-uch angeführt werden: ^loronnu« Johann, früher Pfarrer zn St, ^conhcird (stehe vorne) als Anhänger ^nihrrs l'etannt, hat sich hiehcr eingeschlichen nnd wnrdc 1007 von l)icr vcr- trieben. 8L^l^-i,f)8iu« ^nlas, 1<;i<; aw .^nplmi angestellt, „log^lwo nu,tn«^ <1i<»^(>. ^V Johann Äapt. 1<;7(i bis 1679, dann Pfarrer zn St. ^eonhard. ^o^ilIuhannÄaftt. 1l>8<). 8unks> Urban 108^. Schlcinig Gregor Josef 172N. ^ro^r Albert 175Xx Als Pfarrer haben hier ftastorirt: kolk Simon, Pfarrer von !7tt6 bis ,;n seinem Tode 17. November 1^01. Er diente hier schon früher 215 als Cllrat, baute deu Pfarrhof, laufte vom Oruud-bcsi^er Ioscf Xulilik ein an den Pfarrhof gränzendes Grnndstiick ans eigenem Geld, erweiterte den Pfarrhof und schenlte laut Dispositions-Urluudc vllln ^. März 180 l zur Pfarrpfrüude sowohl den vvli ihm auf dem friihcr Xuruik'schen (^ruudc cr-bauten Theil deö Pfarrhofeo, wie a>,ch dcu alc! Hof^ rclllin dienende!! Theil dcö au^elauftcu l'csagtcu Gruudstiickeo, wofür jedoch der jeweilige Pfarrpfründ ucr alljährlich 'l hl. Äicssen auf sciuc fttolaö) Nlci uiltlq lcseu solle. Schon 1787 am 17. Nlweiulicr criiffucte dac< jtreisanii, das; die Regierung die An^ stclluttg ciues zweitcu Scelsorlicftvicstcrol filr St. l^c^ orc^en bewilliget hal>c, worauf Sinwn Rolil, das f. l>. Ordinariat Sctan ersuchte, ihu vorerst ale Pfarrer zu dl'lrctireu, dann al'cr dcni Kavlmic 1^. I)i»ma8 i^z>-!,!-()vo«, Ertapnziner, welchen er l'iöhcr aui< ei-acnen Aiitteln unterhielt, einen behalt nuo den: Nclissionc Ioscf, lain zuerst als Provisor hichcr, wurde als Pfarrer präscntirt am ^. März 1802, liat am 17. Februar l.^l.'l um Enthebung von sci^ ncr Pfarrpfründc nnd starb in (Hraz bei Wtaria Schnee am 11. Mai 1821. Er war Profcs; des Kapuziner-Ordens, diente als Seelsorger seit 178.'! und zwar- zu St. Ialob in W. Ä. :"> Jahre, zu St. Anna am itliccheuberge ^ Jahre, zu St. Mag-dalclla außer Nadtcrsburg 9 Jahre, zu St. Vene-dikten 1 Jahr, wieder zu St. McuMleua anf der Kapellen "/,; Jahr, dann hier alö iinplan und Provisor, und wurde von der Gcmeindc fur den Pfar-rcrspostcn pctitionirt. In seinem Testamente ätlo. l.6 216 Graz am Graden bci Maria Schncc 25>.Marz 1821 lcgirtc er !100 fl. anf cine,, ewigen Iahrtaq. Lcich Franz, Pfarrer vom 22. Juni 1814 bw 1822, dann Dechant zn St. Lconhard. (Hr war l'is 1814 Cural zn St. Georgen an der Pesinitz. 1817 ist hicr das pfarrhoflichc Stallgclmnd!- abgebrannt. lil^^ nlk Grcgor, Pfarrer voni 1.".. Dezember 18^2 bis zn scincm Mstcrbcn 22. Anqnst I8);l. (5r war gclio-rcn in.^rain an, l». März l 77 l, ordinirt an: 1 ^>. Scp-tcmlicr 1700, dicntc als Kaplan ain I^ln5,nk bio 2.'. Juni 180:'., in M. ^itast bic^ ':<». De.;. 1808 abo Provisor zn St. Johann an, Dranftlde ln« 2l/ «lt. 180!), als Kaplan zlt Iariiui l»io l814, dann als Curat zn St. (^corgeil an der Peßintz l,it< 1822 ^oiotiO corrals Pfarrer hier installirtam «. Juni 15N2, sicstorbcn am :;. April l tt.-;o«i« Ja tob, als Pfarrer invcstirt am 30. Aumlst 18..0, ncitorl>ctt am 25. Inni 1848. (5r war'qc-dorm .zn Polstcran am 20. Mai 1805, ordinirt ^ Annnst 1828. vnIin 3 ck Iosef, Pfarrer seit 1 li. Oltobcr 1848 in den Ruhestand gclrelcn ani 1. März 180!). ,^ ^corq, als Pfarrer invcstirt am 1. März 18(>!). Das Pfriindcn-Eintoinmcn: ^ In früheren Zeiten hattc dcr hichcr cxcnrircnde Kaplan scm Einkommen in diesem seinem Filialdislriktc zu w zlchcn. Als solches erscheint verzeichnet: 217 1617. Proventus ipsins (capclani Sclmrnosii) in exijcua. collectura iVunicnlaria modiorum 45 et vini ad dolia 7 ct caseornm oUO consti-tuunt, Stola etiain insert 40 fl. quae ornnia comimtata iaciunt 150 i\. 1680—1l>88 da« C'intommcn dc« Kaplancs^ Collcctnr 100 Gorz Wcihcii, ^ Slarlin Wl,'i»ili0st nnd Stula i)0 ft. Davon Mllß rr abcr fiir dic Kost abgcbm 40 ft. inid I Startiii Wcin. 1720 falirt drr Kaplan ^rl!si0r Ilisl-f Schlcinig scm Cililoiiiiilc» so: :'<0 Bicrtrl Wcipet!. 4 Stortin Wcill, Stull 0mi dcn .'^8 Tauft» ^ <; lv. »ltd lii kr. --6fl.; voil jrdrr dcr 11 Coftnlalioncn 1 Paar Kapaunen nnd 15> tr. --.^ fl. .'»I kr. fnr allc 11 Traunlisil'n; von dcn 5> Condnc'trn i, ftcr 45> lr. ^ir 3 si. 45 tr.; iwm rinc cinzigc c^»c: I fl.^0 lr.; fiir die Mcsscn dnrchschnilllich nnr W ft., nn'il cr ail Smm-und Fcicrtagcn pro poiini" cipvlicirm uuisi. Dic urdillärc Sloll fällt dm, Pfarrer zn. Fiiv dcw Vcr-schril sanultt hl. Oc'l dnrchschnitllich s> si. Auö^bcl,: dclli Psarrcr fiir dic^ust^O si. nnd l'in SlarlinWciü. Die Dotation dcr Psaarpfrnndr l'rsil'lit dcrnialcn: a) ans drin (5rirä>inW dcrOl.'t»iionll!l,bcvq ll'ssirtc ain 22. Mai 1779 dcr Miihljllngc Scl> a st i a n li r o 2> 10* 318 n I k auf ewige Messen, den anocrcn am Plodcrdcrge (?1nä0l3m«ll.) abcr Johann Pesscrl, Grund' bcsitzcr zu Schitanzcn (Žitanco), am 16. Inni 1830 anf 2 ewige Iahrtassc. Matritcnbüchcr: Diese gehen zurück und zwar das Taufbuch bis 4. Dezember 1784, das Tranunnsbnch bis :!!.. Jänner 1785 und das Stcrbcbnch bis l l. Jänner 1,785). l;. ''8. Pfarre hl. DrcisaltiaM. DerHiMl, anf welchem dir lil.Drclfaltisstcitö-Mrchc steht, wnrdc cheuor vom Volle ttliiäiizo, im Urbar der Herrschaft Ntnrcä aber der Purqstallbcrg qcnannt. Er gehörte im Iahrc 1l>:!i zweien Bettern, Rcnncnö Caspar und P a n l Vor b c r, , schrieb auch der damalige Pfarrer von St. Lconhard, Ada in II r d ll, u i ^, in dieser Augclegcuhc il deni Fürstbischöfe von Seckan und berichtete ihm.' Wolf lion St übendera. habe den Grund frey dmiirt und will ein Schutz- und Bogthcrr darüber seyn; andere audaMigc und gutherzige Hcrrn nnd grauen, dann Männer cms Gemeinden, Sta'dtcu uud Märtlen, besonders al'er die Pfarrmcnge von St. Vcmihard seien bereit, die Kirche aufzubauen, sie mit dcn nothweudisten Gerathen ;u versorgen uud;u dolircn. Wahrscheinlich wnrde hierüber der Stadtftfarrer von Pettcm, I 0haun Niftscr, vom Sekaner Fürstbischöfe beauftragt, über diesen Gegenstand Erhebungen ;n Pflegen, und scitic WMmeiung zn erstatten; denn Rivscr schreil't uutcrlu 17. Juli 1<>.)5> drin Fürstbischöfe: „daft man die hl. Dreifallisileittirche nicht an dem Oric der abgerissene« hl. Orab-.^apelle, sondern an einem anderenOrtc zu bauen vorhabe, welche gleichwM nicht weil vom ersteren entfernt ist. Diesen Bau möchte man deu Veuten zulassen, wenn alles Aerqernisi, Äc'is;brauch und Aberglaube» bei Leite gethan werde. Aber die alte Meinung vom l,l. <^rab stecke ihnen noch immer im jiopfc, wie michü (Nipser) ausiehct. Sie möchteu lieber die Uuloste» zur Erliallung ihrer altcu Pfarrkirche zu St. Vcouhart vern'cuden, n'clche schon bau-fälliq ist uud viel bedarf". Der Ball der neuen >iirche wurde, hieranf nicht nur bewilliget, sondern es hat der Fürstbischof vou Seckau, I 0 ha n u Ä/ arln ,3, die Grundsteinlegung ;u dicsem Baue am 15i. Iulli !l'»7)li selbst vorgenonnnen, nachdem sich Mor am ^i7. April Ki'll'. der Pfarrer Adam Ili-Ii^niö, Tho^ mas Sporer der Marttrichter zu St. ^eouhard, Zacha- 220 rills Nürnberger, Mathias ^ipovitz, Vcouhard Posteth, Iohan n .^ h icrn, C) c 0 rg ^t h 0 ch a llc des Raths zn St. ^conhard, Iansche Scneggovilsch, Martin Gamier beide Aintsleulc der Herrschaft Okcr-Mnrcck, Gregur ^»ffiagg Ober-Äinrcäer Unterthan, Urlian Golub der fnrstl. Herrschaft Weiter^fcld Amtniann, Paul Ncdcllo dcr Grazer Jesuiten Ämlmann nnd Bciftian Piutcritsch der Herrschaft ^iitenhaass Aiittinann schriftlich mit ihrem Hai' nnd (^nt MiMlen, die .^npcllc 1)l. Drcifaltiliteit von (hrnnd anfo zierlichste zil rrdanelt und mit allem ')i0thwcndl^e!t zn erhalten, wenn sich der Mrst-bischof rcsulvirt, den ersten Stein zn dieser Kapelle zn lcgcn. Der Ban dieser nencn Kirche uder Kapelle schritt indessen doch nicht so rasch vorwärts, wie inan qlaudcn sollte; denn der Pfarrer Adam Ilr!)^,,!^ berichtet dem Scckaner Fürstbischöfe nnterm .^. Inni I l>.l1, daf; die ncu-erbailtc Dreifalti- Gregor >5()i-m^n, ein Äaner, der schwer ertrantc war; Ni at thän ö ^; «I 0, welcher vm, einer schweren Kuftfwnndc genesen ist; I lN?: K atharina .^ 0 n 0. k. l) v i 5; Z a ch arias N ii rnbcrgcr ^ilathsdnrger v on St Lconhard' Wolf Adam ll.-ln'/cvii', Sollicitnwr in Oraz, fiir fein Tüchterlein Eva Katharina; der cdl veste Hanns vl)nGriicn;1<;'^: FranNcnata ^itovizin fnr ihre Tochter cüva Nosina, l^curg Schischitin, Änrgcr und Handelsmann in Graz, nlw Barbara sciuc 221 Hausfrau fiir ihr Töchlerlciu Maria Regina; Georg Mola:> nit, Pfleger zn Triebcin ; Ha n n ö P a a l, ein Flcischcrl necht; H e lena N orin für ihren wiedcrgeuese-ncu (Hheinailn HannS Norc, Änrger zu Marburg; Itt^l): Helena Sft orer in; Michael Serdelli, Kay. Mal). Bberreiller uud Äurger zu ^tadtherslinra; Cckcdäilö l^n e t sch i ld, Kantor zu ^ladlhcrollnlrc^ bei Johannes Pfarrlirchrn; Nl'aria Dialhiil fiir ihren Hauswirch l^eor^ Diath, Änrgcr nnd ^äck zu Marburg; l^relior l^eur^ner, ^lalh^bilrqer i» ^/eiduitz; Seliastian Stremfel, Bilar zn St. ^lilprecht ^ der chrnucslc fiirncilil'c H a u n << P r a nnt, Burner uud Pader zu Mcn'fturg, nud bestellter Feldschever z» Carlstadt nndtcr des; Hrrrl, General (^raff vo» Tcrsnl«, wellcher ein schweren Fahl! ssclhan beiSichelber^ in den^iß thulhenlier^sl^Iio-ki), welcher sich verlobt hat zu der hl. Dreyfalti^teit nnd ihme nut smubt dein ^Icos; nichtö »widerfahren; Ha uns Keren, Kirchendiener zn St. ^eonhard; !<»!<).- Hanns' Heinrich Nintertlhoffen von Prang, Herr auf Ober-Rotwein nnd Trathenburzi, und feine (^emah--lin Henislna gerade nn der Schlapfcn heyeil St. Peter gewesen, wo die Amme sammt der Ainbt-mamun in it fangenden bindern au^ dem Collesel anssie-stic.qen und zu Fnesi über den Perg gesian^en, alc< dno (5ol-lcscl beim ?lno>ueichen einem Filhrn.,a42 zu Pettan über die 1« Ellen hohe. „Poschtcyn an dem Oschloß" hcrnntcr gcfallen uud 222 unverletzt geblieben; Chr istc> v h und Elisa bc tl) Wint-püchlcr von Nadthcrspurg: 1 <>l:; VicnhartPo st e t; Apolonia Znchin von Marburg: Margnritha Iobstingcrin für ihren seligen Gcmal Andreas I>oli-stinger, Bürger nnd Handclsmalu, in Marking; Grnc-ber Michacl; ^ c r t r ud S n ft a n i t schiu in Marburg für ihr Söhnlcin Johannes; P o n g r a z S ch a l a tter, Bnrgcr nnd Flcischhackcr,;u Pcttan, nnd NeorgViftits ch. Burger nnd Handelsmann zn »ladlcröbnrg". Nachdcin dic hl. Drcifalligtcit^irchc schon lange fertig gcbant war, entstand 1<;t^ cin Streit nin das^clMi<-idogtci- nnd Palronat^rccht über diese Kirche zwischen Nd-mont nnd Wolf Herrn von Stndcnbcrg, Besitzer der ycrrschaft Mnrcck. Der Abt von Adniont dcschwcrtc stch m diesem Streite, dasi sich Stnl'cnbcrg, odw^hl cr Ml Mrchl'au nichts als etliche Fasiel .^all nnd etliche , Banmstälmnc gegel'cli, nlo Patronns und ^cheii^ycrr der ncnen Kirche gcrirc, das; er diese >iirchc sogar drn Donnni-tancrn zn Pettan nnd dann, nachdem diese sic nicht anqcnom-mcn, den Eremiten «. ^l,xi,«tl,n angetragen m^d sic dicscn auch übergeben habe. Die I.-Oe/Negiernng hatte abcr 1d0.) m lhrer Entscheidung nbcr diesen Ncchtsstrcit das ^atronatsrccht üdcr diese Kirche dem ftcrrn von Stnl, c n-bcrg zncrkannt, doch so, da5 es dein Al'tc v»n Admont zustehe, anf diese Kirche entweder einen Kaplan zi, stellen oder aber selbe voll St. <'conhard ans versehen zu lassen -auch könne der Abt seine Beschwerde weiter beim Schra-ncngcrichtc anbringen. Der Herr von Slnbcnbcrg hatte wirtlich dic Eremiten l)ldim« u. ^uxii«t.im mit Schreiben vom U5. Dezember 10l)2 hichcr berufen imd ihnen aui 14. Febr. 1063 tnc Kirche znr hl. Drcifaltigttit übergeben. Da aber dicsc Ucbcrgabe des Gotteshauses ^ !:n^il pc;i-«c„lH deu geistlichen stechten nnd den Bcstimmnngen dc« Euucils von Tri-cut zuwider war, so wurde den Augustinern die Uebernahme 223 der Kirche von Scitc des Archidiaionatcs und dcs Erzbis-thumcö Salzburg nnlcrm ^)». ^ebrnar 1 <><;.'', inhidirt und zwar llntcr Androhung dcr plion:,. ^u^pon^iuniß. Diesen ihren bcgailgcncn Fchlcr snchlcn aber dicAllgnslincr wieder gut zll machen; denn Abt Na im nnd von A dm out berichtet am Kl. Inli l«<'>5> dem Fürstbischöfe l'on Scckan: der Provincial der Angnstincr habe ihin vorgestern, also 14. Juli 1<;«'>5), lio pl-^otoiiw Salicifaction qclcistct nnd cr hal,c dein Pruvinzial mitgetheilt, daß er, der Al't, sein Recht auf die ssilinllivchc l)l. Dreifaltigkeit an dm Fiirst-bischof von Sctan iil'ertragen habe. Nachdem nnn dies geordnet war, haben am 1!). Inli U'itt.'i der Sctaucr Fiirst-bischof M a x G andolf nnd W olf 0 on Stnbenbcrg die Kirche saniint den Telnporalicn dl.'m Angnstiner Ercmi-tcn-Ordcn feierlich übergeben, wobei der Magister I) hier niederließen, warcn dcr Bitar I'. I osef Prcin nnd 1'. T h o-lnas Pn llin. Diese mnsilen sich hier erst eine entsprechende Wohmlllg l'ancn nnd scheinen anch noch die Kirche besser adaptirt ;n haben, weil diese am 17. April 1W7 wieder eingeweiht >unrdc. (5rst l,' o n ^ hicscl die Voretto Kapelle ans ci-qcllc iioslcn erbauen, welchc 1707 ans Kosten des Grafen Ht ar l von Herlierstci n mit Steinen gepflastert wnrdc. 224 Schon am 2«. September l0!):; verli>h Papst Juno-cenz XII. einen volllommcncn Ablas; jenen, welche diese ^orctto^lapellc am Sonntag nach dem Feste der Gclmrt Mariells besuchen. Von 17N5> bis I7^0wnrde die hl. Dreifaltistkeits-Kirchc veräußert nnd umgebaut, nnd am i^7. September 177^ vom blauer Fürstbischöfe Josef Pyilipp consccrirt. 177!) wurde hicr ein uruer Hochaltar aufgestellt und wnrde iu diesem Jahre auch mit dem Äane der dcidcn Kirchthürme bcgoilncn. Die Angnstiancr halten hirr leine psarrliche Sccl-surgc, sondern sic vcrrichlttcn blos; nnr den gewöhnlichen Gottesdienst in ihrer WahlfahrMirche, besonders bci den öfters im Jahre hier stattqcfnndenen großen (5onmrscn. ^-ic lebten theils von den Opfern, welche Im der Kirche Yicr eingingen, theils von anderen milden SammlmMn. UlS aber nntcr .^ aiscr Josef die milden Sammlungen verboten wurden und auch die Zuflüsse an diesem l^nad'cn-ortc immcr spävlichrr tamcn, bäten die Angnstiner (I. Prior 'lud 11 (^istlichc) selbst um die Anflassnng ihres Klosters mid dle Regierung lies; dasselbe im Oktober 1787 durch den Itreishanptmauu, (^raf Ailton Collo-redo, schließen. Die Mönche wanderten cms nnd wurden ftcnstomrt. Nnr der Prior nnd zwei Geistliche blieben bei der Nirchc hier, welche ,;ur Pfarrkirche bestimmt wnrd?, al<< Seelsorger zurück. Das 5llojtcr besaß bei seiner Aufhebung emlqc Weinszarteii, an Ctiflnngslapitalien i:;^7^ fl. und euns,») ^irchcngrnndstückc im Werthe von 1 <;:'.<) fl. Das vermögen des Klosters wilrdc im tanzen auf 15i.5>11 fl geschätzt.-') ' ' Der so uc^l errichteten Pfarre zur hl. Dreifaltigkeit wurdcu zugetheilt ans der Pfarre St. ^emchard die Gc-mcllldcu.- Hl. Dreifaltigkeit. Ober. uud Uutcr- *) Aufhcbnilg dcr .Klöster von Adam Wolf. „M 225 Schwcindorf (8c)ii.'u 1<<-l), Obcr - nnd Untcr - Ha-nau (Vvrjano), O b c r- nnd ein Theil dun Unter-Pnrg-stall (^0,-^5) nnd Nolhschnhen sliooic:,,), von dcr Pfarre m a,, »lid di<- zw^i Vail-nbriidcr I'l'. I^ilcinian >V^«Illv mid dcr l^r. .I<»«iifat ^oro« „ild e<< ritlürtc drr Ordl'ii<< Pr»vi,,;ial ^'v Ail^u-stmcr in Wir», cr töniic' dich'o .^l^stn- nicht nichr uut fiir die hicsigc Scrlsor«^' sitt'lliiictcli Iiidividill'ii drsclM, worauf dao Olil'l'riiilii!! lilill'nn ^;. Anbist ^^0!) anurdnttc, dasi cin Wclipnrstcr nlö Pfiurprovis^r anf jiost,,'!! dro Klosters hicyl-r zu lx-stclle» sei. Endlich »unrdc nuch iwch die gälizlichc Ailfhcl'il»^ dic'scc< >il>istcrö dl'schll'sscil und der Gul'criiialratl) Freiherr l'o» .s»ri3 nlil Hoftnnzlci-Dckrct vom 2(_). Juli 1.^-lIl als NilfhelmillMnnmissnr lic^ stellt. Bei dicscr gänzlichen Alifheluln^ erilnrte sich 1'. Anton Ho in a n siir die Sällilarisirüiisi nnd znnl Ueber-tritt in die Sellsorn/, die l'eiden Vln'e»l'rilder wollten al'cr in Nadtcrobilrg bt-iin Binder Ni ichael /<>rc><; al'lebcn. Von Scitc der Ncttlerimiiisl>ell ocr theilt. Wie l'ei der ersten, so w»rde nnch nini bei der zwci^ ten Aitfhebnliss dciö >iloslerl'erlnöluliiö 300 Dul. als Mcsscnstiftllngö-^apital. 1708 am 14. Inni legirtc Mathias icrusnik, Verwalter zn Ncgall, 449 ft. auf ewige Messen. 1732 am 5). Jänner hat zu Frcydcnau Josef Leopold Ursin i Graf von Rosenberg 1090 fl. hichcr vcnnaäit zur Abdctunc; dc^< Rosenkranzes an allen Smm- und Marienta^en. 1854 hat iiu Testamente vom 25. Febr. der am 8. April 1861 in Graz verstorbene peusionirtc Pfarrer von Gnas, Veit kiIner, gclwrcu zu Pcttau am 6. März 17i>Z, gewesener Direktor und Lehrer der Taubstummen-Anstalt in («raz, 370 fl. auf ein immerwährendes ^univoi'83.rium und allf 10 alljährliche hl. Messen lcgirt. §. 59. Reihenfolge der hier angestellten Kaplänc, ?. ?. Vikare uud Pfarrsvorstehcr. Franz kag^uaiini, Stadtpfarrcr iu Marburg (1638 —1649) berichtet in einem un-dlltirten Schreiben, daß die Kapelle hl. Dreifaltigkeit sammt Thurm aufgebaut sei, daß der Pfarrer von St. Lconhard den Kaplan von hl. Dreifaltigkeit nach Belieben aufnehme und absetze, 228 daß dieser alle Feiertage und zweimal in dcr Woche w dicscr 5lapellc Gottesdienst halte, wofür cr jährlich 100 ^itcichsthaler ans der Kirchenkassa > zu hl. Dreifaltigkeit beziehe, die Wohnung aller in cincm alten Schulhanse zu St. ^eonhard habc. Es sei zwar bei der Kirche hl. Dreifaltigkeit cm Zimmer für den Kaplan erbaut, aber dcr Pfarrer bestehe darauf, das; der Kaplan zn St. ^eonhard wuhnc. Als erster Kaplan tommt vor T h o m as d 0 koI.j, an dessen Stelle der Pfarrer Ad aui Urdanii:, 1644 deu bishin iu Marburg couditiouirt gewesenen Pri-stcr Andreas Vutminiä aufnahm. Vom 22. April 1002 bis 14. Februar 100)') dienw hier als Kaplan dcr Priester Jakob Na «tu a. K. Im hiesigen Augustiner-Kloster waren angestellt 1. als Prioren: Josef Prciu 10Ü5, Franz Göftleis 1Ü89*), Stephan ^z>no11n,tu« 1703—170:'^ ^copold Zolleustain 171N—1710, Carl Göftlois 1716 Wulfgang Tatscht 1725, Eugcu Schwcitzcr 1730, Thomas ^culauf 1732—1734, Carl Gdp-leis 1734-1735; Loreuz Pucchcuthall 1741-^ 1747, Guido liupuik 1749, Lorcuz Pucchcn-thall 1754, Houoratus Ootschcer 1755—17c»9, ^ ^) Aus dcm Geschlechte Göplcis wurde MaihiaS Güpleis gcwciencr Sladtrichtcr zn Nadlcwbu^, den 17. Sefttbr. 1695 mit dc»l „Prädttat von E^enwald" iu deu Adelstand erhoben. Un-tcr sciucu Verdimslcu wird auch sciu cifrigstcc« Vcmiihcil zur Au^ rotllinq des abscheulichen Lasters der Zauberei hervor^choben. — Die Wittwe Cäcilia Göplcisiu opferte ^708 einen silbernen Kelch zur Kirche hl. Dreifalliglcit, 1715 aab aber Maria Anna Nenctiu geb. Göplcisin «.lo Eggcuwald 50 fl. zur Auschaffnug ciueö Ba^ dachins filr die hiesige sklostcrtirchc. 223 Sigismund Schlcchtlcitncr 1763—1765, Mat-1 häils ? o 1- k « 1767, M a x i m n s Friedri ch 1768 — 1771, Wolfgang I.liiliu8 1773—1776, Chry-sostomus O6ilo80F», 1778, 177!) und Colum-dan Schwatt 1780. 2. als ConventPriester: Thomas Pnllin 1665), Hiazinth Viäio 1714—1710, Anton Knnstl 1716, Wilch. Poß 1716, Edninnd l^i'lillc, IZa^al. 1716, Thom. Lcukauf 1716—17.^2, Anton 1'oti-ii: 1716, Sigismund Essck 1716, Carl Oöplcis 1730, Si-gismnnd Saner 1725, Christoph I^rnä 1725), Her ni ann S ch in a n ch ler 1730—1734, M ar He r-bcrstein 1730—1732, Anton ^i-Hllov^r 1730— 1733, Valentin Wuhlgcmnth 1730—1735, Amadous Kratz 1732—1734, Leopold Zollenstain 1732, 1>o8iäiu8 8mi-6ku,'1734, Gregor Anff-war tcr 1735, Erasmns Lneff 1725,1747 ; 6niäo liupuiiv 1725, 1735; 1^«,cunl1u8 Nauciouotti 1741, <3o1ii,8iu8 Thnrncr 1747, Luoolil. I^ul-Foutiu« 1'oö^i-1747, lio^iualä. lldori 1747, 1771; Mathias Kolauia 1741, 1770,1773, hat die Profeß hicr abgelegt 1734; Dion is I» lav« 1747, 177-5; Chrysostom 0oNo80i5n. 1747 — 1780, I1äofc»ii8 ^lilliu 1747, 1770, war Ins 1733 Pfarrer zu St. Gcorg am 1ioin8ui1i, wurde 1733 hicr eingekleidet und machtc 1734 die Proses;; Domitian ^ovi8 1749, Pctcr Pctcrmann 1754, Fcrdinand Staingrnb 1754, 1771; IIi1aiin8 Xi'yai; 1754, 1771; Nil-Fiu« Nciter 1754, Maximilian Sch lanchhaimb 1755, 1756; Marian Mahn 1755—1757, Fortuna t I^us 1755—17.57, Uai-on8 Nadoi-uik 1755, Sevcrin Vorcggcr 1757—1759, Nikolans Xo-6n.no 1757,1773; Prosper Nausch 1759, Thom. 230 Xei-8io17(',3,Julian Puglcr 1763, Carl slllud-32 1764, 1765; Raimund Weiher 1764, Thad-daus ^uöok 1765, Albert Xaviiiu 1765, Sales Luxiu 1768, Sevcrin Nngcrl 1769, Colnmdan Schwatt 1770, Adolf Vruiili^ 1771, Florian Hanscr 1771, 1777; l^oiagiu» Thnrncr 1773, Hermann Stcppl 1773, Amand Mnllcr 1773, Leander Homan 1777, Bencditt Schrott 1777, Ladislaus Valuer 1777, 1780; Jordan Lnz, Phi-Npp Kren, Panl Schranzhoffcr und Hugulin Als Pfarrer haben hier pastorirt folgende Augustiner-Mönche: l. Philipp .Kren seit 1787, wurde 1790 annnovirt. r. Hugolin ?6r1t. Anna-Kirche, wobei er bemcrttc, daß be-rcits cin Weingarten znr St. Anna-Kapcllc vermacht worden sei, verlangte aber, daß die ncnc Kirche znr Pfarre M^ reck cingcpfarrt wcrdc, wcil dic Pfarrpfriiudc Ainrcck ichwach dotirt sci. Dagegen bittet aber dcr Pfarrer von St. ^conhard in scincm ubcitirtcn Schreiben, dcr Abt wollc es dahin bringen, daß dic Kapelle St. Anna bei dcr Pfarre St. Lcmlhard verbleibe. Erst im Zähre 1698 wnrdc mit dcm Vauc der ncncu Kapcllc odcr Kirchc bcgonncn, als dcsscn besonderer Beförderer dcr Grundbesitzer Johann öoli gcnannt wird, und schon im Angnst 1694 tonnten dcr Verwalter von Ober 233 Murcck, Loren; Vu^oviL, nnd dic Zcchpröpstc dem Fürstbischof berichten, daß dic Kapelle bereits in ihrcr gan-zcu Hühc aufgebaut, dic großcu Fcnstcrgittcr schon cingc-maucrt, dic Sakristei) auch schon gewölbt und verputzt sci, daß das Dachgcriist au: Chore schon aufgesetzt sci und eben eingedeckt wcrdc, wcßhalb auch noch dic Äittc gcstcllt wurde, cs iniichtc dcr Dcchaut vou 3ladlcröl'urg dcauftraqt werden, den Grundstein zur KaPellc zn lcgcu, daulit dann die hl. Mcssc ill der 5kirchc gelesen werden könnte. Au: 14. August 1694 schreibt Gcorg Iaucschi, dcr Dochaut von Nadtersburg, dcui Fürstbischof, cr habc ^or, au: uächstkmuuicudcu 1^. Scfttciubcr dcn crstcn Stcin bei der St. Alma-Kaftcllc zu lcgcn und dic erste hl. Messe in dcr Kapcllc zu lcscu. Dagcgcu bcrichtct abcr 1713 Io haun Vaftt Wcizhcrr, der Pfarrer vou Abstall, wo-hiu dic ucuc 5tnpcllc ciugcpfarrt wnrdc, den: Fürstbischöfe, bei dcr Kapcllc St. Auua sci dcr Grundstein 1)isch>?fc vorgebracht wcrdcu kouutc. Dic Kapcllc St. Anna besaß drei Weingärten. Einer wnrdc vou: Jakob 8od.j«,k anö den Opfcrgcldcrn ertauft, dcn zweitcn, nuwcit von dcr stapelte gelegen, vermachte Auton VoFi-iu,. den drittcu, ebenfalls am Kric-chcubcrgc gclcgcu, gab I uhaun öon. Alle dicsc drci Weingärten hat die Vogtcihcrrschaft Obcrmnreck verkauft, wie dics dcr Erzpricstcr Ioh. Fried. Freiherr vou Nech-lin g unterm 10. Dezember 1698 dem F. -Vischofc rcfcrirt. Aber schon 1716 war die Kirche wieder im Besitze zwcicr Weingärten, ciucs am loiio-Bcrgc, des anderen aber am Kricchcnbcrgc. 17" 234 Auch hattc Maria Anna Eole von Eitcldcra, geb. Schoiber, welche in Drascnbcrg Weingärten dcsaß, nut Testamente ääo. Graz 10. November 1777 cm Kapital von 1400 fl. cms alliährlichc 52 Messen Hieher gestiftet. Schon 176'.'» am 31. Angnst verwendeten sich bittlich die Insaßen dcr Gcmciudc Stanz beim f. d. Setaucr Or^ dinariatc nm Anstellung eines Priesters bei dcr Kirche St. Anna, welcher Äittc damals freilich nicht entsprochen wurde. Dafür wnrdc aber 1780 hier eine selbständige Pfarre errichtet und dcr pfarrlichc Guttcödlmst am 1. Nov. 1760 eröffnet. — Eiugcpfarrt wurden hichcr: 1. aus dcr Pfarre Murcck: ciu Theil von Oder st a uz nnd Drascnbcrg (vi-axon vi'U), ^. aus dcr Pfarre Abstall' Noscngrund, Stanz- thal, Watschkobcrg, ein Theil'von Lukatzdcrg und Nassaubcrg (^ll8ova), wie auch dcr nördlich gelegene Theil von Kriccheulierg; 3. aus der Pfarre St. Vcuediktcn: ein Theil von Watschtodcrg, Frolichbcrg, 5lricchcnbcra nnd Notschützcn (UeLioa);' 4. aus dcr Pfarre St. Lc onhard: ein Theil von Schü^ tzcn oder Purgstall, uud 5. ans dcr Pfarre St. Oeorgcn: Unterm ölling Klcinbcrg, dcr wcstlichc Theil von Kriechender^ und ciuigc Häuser von Gastr cy. 1787 wurdc auch die mit einem Kapitale von 400si bedeckte MMftimg, wclchc Frau Cäcilia Ncnthcim gcb' Frcun von Haruckcr znm St. Iohauu vou I^cp. Altar in dcr Hofttrche zn Graz 1747 gcmacht hattc, dieser Pfarr-kirchc zugewendet. §. 61. Reihenfolge dcr Pfarrer. IlrdauiL Georg, Pfarrer vom 1. November 1766 bis zu seinem 1791 erfolgten Tode. 235 ^ IiäIohann, znm Pfarrer crnanni am 7. April 1792, hicr gestorben am 3. Mai 1811. Er war geboren 17.^>?, diente in dcr Scclsorge scit 1787, war Kaplan in Gamlitz 1787—1792. Unter ihm wurden 18(14 dcr Hochaltar nnd cin Scitcualtar errichtet. Kronobctuogcl Anton, hat die Pfarrpfriiudc angetreten am 12. September 1811 und is: hicr ^cstor-dcu am (>. Dczcinbcr 1848. Er war geboren zn St. Ruprecht in N. V. 31. Dezember 177!), ordinirt am 7. Juni 1803 und diente als Kaplau in Kain-dorf V Jahr und als Kaplan iu Schleiuitz 3^ Jahr. Er lcgirte seinen Weingarten in Obcr-Nothschiitzcn zur hiesigen Pfarrkirche für Beleuchtung uud Oftfcrwciu, seine kleine Hubc aber zur Pfarrpfriiudc. Ferncrö hatte er auch mit Hilfe dcr Pfarrögemeindc einen kleinen Acker, cinc Wiese und einen Wald» zur Pfarrpfriiudc augc-kanft. Auch das schöuc Geläute wurde unter ihm angeschafft. ^e r 6 u o Anton, als Pfarrer installirt am 8. Mai 1849, gestorlicn ani 17. April 1863. Er baute hicr das pfarrhöflichc Wirtschaftsgebäude. In seinem Testamente däo. 15). April 1863 vermachte er der hiesigen Pfarrkirche 200 fl. und dem Knadenscminar 5>5() ft. Er war früher Dechant zu Mahrcuberg. Oiv^ak Josef, Pfarrer scit 15. September 1863. Dotatiou dcr Pfarrpfriindc: Dic Pfarrpfriindc besitzt den vom Pfarrer Anton Kroiiol'ctvogcl ^cstiftctcn Weingarten und 3 Joch anderen Grund. Scit 1862 ist dcr hiesigen Pfarrpfriindc auch zugefallen jene Eollcctur bestehend ans 10 Mctzcn Korn, 16 Pfuud Haarrcistcn uud 16 Käscgroschcn, welche bishin 230 die Pfarrsiusasseu von St. Anna dem Pfarrer von St. Vcucdiktcu zn prästiren hattcii. Das weitere Eiutonnucn bezicht der Pfriindncr aus dcn Stiftilugs- und Stola-Er^ trägnisscn nnd ans dcm Ncligiousfcudc. Auch die ^aftlanci ist ans dein Ncligiousfoudc mit jährlichen ^10 fl. dolirt. Vorhandene Pfarrmatritcn: Das Taufbuch beginnend mit 8. November 1786, das Tranungsbuch mit 15. November 1756 und das Stcrbebuch mit 1i). April 1787. §. 62. Pfarre Marm-Schnce in Wullinss. Schon in dem am 18. Juni 1785 verfaßten allgemeinen Verzeichnisse dcr in Steicrmarl ucu zu errichtenden Euraticn erscheint anch die Gemeinde Wölling (VL11KQ), welche damals zur Pfarre Aiureck gehörte, mit ciuer ^okal-taplauei vorgemerkt und war daher die Errichtung derselben bereits genehmiget. Da aber m Wölliug bishin noch kcinc ^n-che ,taud, so war es nothwendig vorerst eine ^irchc sammt einer Curatcnwohnnng neu aufzubauen. Um hiczu cunges Aaumntcrialc zn gewinnen, wnrdc von Seite dcr HclMdcn das Augenmerk anf dic damalige alte ssilinltirchc Marla-Schnec nächst dem Markte Murcck, bei welcher sich 1<26 em Eremit Nammeus Fr. Paul Weinman angesiedelt hatte, gerichtet. Es wnrde nämlich dcr Dechant auf Stradcn von f. b. Sekaucr-Ordinariat unterm ^8. Fcdr. 1<88 um seine Wohlmcinnng befragt, ob die Kirche M aria-Schncc außer Äcureck kassirt uud das Äiatcrialc derselben zum Aaue der Wüllinger Kirche verwendet werden tonnte. Das Gutachten des Dcchantcs lautete: Die Kirche Vtaria-Schucc könute allerdiugs abgcrisscu werden, ohne daß das Volk dadurch besoudcrö bcuuruhigct würde; vou dcn Materialien köuntcn aber nur die Gitter, Thüren, Feilster uud 237 höchstens 8000 oder 9000 Zicgcl dcöKirchcngcwölbcö beim Äauc in Wölling zur Verwendung kommen; denn Steine hatten die Wollingcr ahnchiil in der Nähe genug. Schon unterm 10. April 1788 hat hierauf das Ordinariat den Murcckcr Pfcnrer Johann Rudolph beauftragt, seine Filialkirchc Maria-Schnee zu crccriren, wcl^ chcn Auftrages cr sich am 1!). April 1788 entledigte. Gleich daranf nmrde diese alte Kirche abgetragen; alsbald aber auch mit dem Kirchcnbauc in Wölling begonnen. Schon am 14. Angnst 1788 erhielt der Pfarrer von Murcct voin f. d. Ordinariate die Vollmacht znr Versetzung des Grudstcüics der Kirche zn Wölling nebst der Erlanbniß, dabei eine 8lcdc zn halten, nur mögcn hiclici alle anderen unt Schießen, Trompeten nnd derlei Geräusch vereinbarte Feierlich leiten beseitiget bleiben. ,1788 am ^5. September hat die Landeöstellc angeordnet, daß dcr Hochaltcr sammt Tabernakel der aufgelassenen hl. Ocist-Kirchc in Nadlcrsburg an die neue Kirche in Wölling abgetreten werde. Im Anguft 1789 war dcr Ban der ncncn Kirche und des Cnratcnhanseö bereits so weit gediehen, das; die Nöllingcr nun ihre Äitte vorbringen tonnten, es möchte dcr schon dnrch 18 Jahre in Mnreck dienende Cooperator V^athiacl i^urF^^j sogleich als Lokaltaplan in Wölling angestellt werden. Dieser Bitte entsprechend wnrdc i^ui'F^ von der vtegiernng an: 24. September 1789 auf diese ncnc Lutalie präfcntirt nnd vom Ordinariate däo. 1l^. Oktober 1789 Hieher detretirt. An: 8. Dezember 1789 wnrde endlich die neue Kirche vmn 3)wrecker Pfarrer Johann Nudolph über Anf-trag des f. l'. Seckaner Ordinariates ääo. Ä>. Nov. 1789 bcncdieirt lind wurde damit zugleich auch dcr Curatial-Gottesdienst eröffnet. Dieser ncncrrichteten Lotalic wnrdcn zugetheilt aus der Pfarre Mnrcct die Gemeinden: Ober- und Unter- 238 Wolling (Vehka), Sicgcrsdorf (8veoaue), cm Theil don Drascnbcrg (vruiou vrn), Stainzthal (8av-uioa) und cin Haus von Nicscnbach. Am 1. März 1871 wurden endlich noch hichcr cingcpfarrt aus der Pfarrc St. I^atob in W. V. Gradischbcrg (6i-iiäiZo), Schönwart (Lamboit) und 4 Häuser von Plodcrbcrg (rioäei'suica). Die Lokalic selbst wurde aber, weil am rechten Mnr-ufcr gelegen, mit k. k. Gnbcrnial-Erlaßc vom 5. November 1780 der Landdcchantci Abstall einverleibt. Nach der Errichtung dieser Lokalic blieben noch immer einige Slovcncn bei der Pfarre Murcck. Deßhalb befragte sich der Pfarrer Nndolph in seinem Schreiben vom 10. November 1789 beim f. b. Ordinariate, was mit den wenigen windischcn Familien zn thun sein wcrdc, welche noch in der Pfarre Murcck verbleiben und bisher den windischcn Gottesdienst in Murcck gewohnt sind. Er meint, monatlich einmal eine windischc Predigt in Mnrcck zn halten und dic Katechesen öfters in den Stationen zu wicdcr-hohlcn, bit« sich das Volk mit der Zeit ganz an dic dcntschc Sprache gewöhnen uud diese Predigt entbehrlich sein wird. In Folge Gnbernial-Vcrordnung vom 27. Mai 1790 wurde die vou der Frau Maria Anna Gräfin von Herb erst cin znr Karmeliter-Kirche in Graz gemachte, mü 400 fl. bedeckte Lichtstiftung anf die hiesige Kirche übertragen. — 1792 erhielt die Kirche hier von der aufgelassenen hl. Gcist-Kirchc zu Nadt'crsburg noch 3 Kelche, 1 Monstrmizc nud 6 Leuchter. 1793 wurde hier cin Fricdhof errichtet. 1814 am 1. Dezember hat Sebastian OroxF seinen Weingarten der Curatialpfründc znr Mcliorirnng ihres Einkommens gegen dem vermacht, das; jährlich 1 Iahrtag und 1 hl. Messe verrichtet werden. 1865 wnrde die Lokalie mit f. b. Scckancr Ordinariats-Erlasse vom 13. September zur Pfarre erhoben. 239 1870 am 1. Juni wurde die Pfarrc, welche obwohl ganz slowenisch bci dcr Diözcsen-Ncguliruug im I. 1859 bci Scckau geblicbcu war, über dreimaliges Ansuchen dcr Pfarrsgcmciudc der ^avaulcr Diözcsc einverleibt und wicdcr dcm Dctanatc St. Lcouhard zugetheilt. Nuch in diesem Iahrc am 24. Inli habcu S. f. b. G. Jakob Maximilian, Fürstbischof von Lavant, dic kanonische Visitation hier gehalten und dic hl. Firmung gespendet. §. 6Z. Reihenfolge dcr Seelsorger. ?urFai Mathiac«, erster ^okalkurat von 1789 bis zn scincm Absterben, 20. Mai 1805. Diesen bcrufs-tren^'n und allbclicbten Seelsorger wnrdc ein Epitaphium errichtet, welches lautet: 15u .jaoet dio plimu.8^ uemiui loi-tasso 860UU(1u8^ (Hui I)6U6 pavit ovos per tna, lustia, »ua«. Trix'mauii) Antun, Knrat, installirt am 25. Scptbr. 1805, von hier ans die Pfarrc Maria-Ncustift ab-gegangen am Z0. Dezember 1816. Er war geboren 'in Kroatien 1776. Vauputi« Markus, geboren zu hl. Kreuz bciÄittcuberg, ^okalturat seit 10. Mai 1817. Iu den Ruhestand getreten am 16. September 1839, lebte er einige Zeit bei seinem Weingarten iu Unter-Nulling und starb dauu in Murcck am Ncrvcuschlagc 65 Iahrc alt am 27. Iäuner 1843. In seinem Testamente vom 25. April 1841 lcgirtc cr40fl. auf zwei ewige Mcsscu. Drcisicbncr Frauz, Lot'alkurat vom 16. Sept. 1839 bis 20. Oktober 1852, ist seither Pfarrer zu St. Margarethen an dcr Pcßuitz. Unter ihm wurdc das pfarrhöflichc Wirthfchaftsgcbäudc ausgemauert. 240 Eilctz Georg als Lotalturat installirt am 3. Jan. 1853, gestorben 21. Dezember 18^7. Er war geboren zu Drasenbcrg in der Pfarre St. Anna am Griechen-berge am 10. April 1803, ordiuirt am ^7. Juli 1834, hat in scincin Testamente vom l). Dez. 185? ein Kapital von 100 fl. anf einen ewigen Iahrtaa, legirt. (^oiin^r Josef, Lotalturat seit 14. April 1858, Pfarrer seit 13. September 18N5. Unter ihm wurde hier 1871 cm Kaplanspostcn errichtet, welchen der Priester Anton Vi-!i8 am 1. September 1871 autrat. Dotation: Das Einkommen des Pfarrers besteht in einer Con-grua von 315 si. aus dem Ncligionsfonde. Außerdem hat er auch noch zwei mit Stistuugcu belastete Weingart-Nca-litatcn znr Benutzung. Dciu Coopcrator wnrdeu als Gehalt angewiesen die Interessen vom Capitale pr. 1b()0 fl., welches die Pfaarvgcmeiudc bei der Errichtung dcr iiaplalici zu erlegen versprochen hatte, dann alljährlich 78 si. aus dem Nctigionsfondc uud ^5 fl. aus der PfarrNrchcn-.^assa. Nt atritcub il chcr: Bon den hiesigen Matriteu beginnen: das Taufbuch mit 21. Dezember 1780, das Trauuugsbuch mit 8. Februar 17'.»0 und das Sterbcbuch mit ^5. März 1793. tz. l;4. Pfnrrc St. Vcncdittcn. Die Pfarrkirche St. Bcneditten ist eine TochwrNrche der Stadtpsarrkirchc St. Ruprecht (dermalen St. Johann Äapt.) in Nadkcrsbnrg und wnrdc in unbclauntcr Zeit zn einer Vikariats^ oder Pfarrkirche erhoben. Der Stadt- 241 Pfarrer von Nadtersbnrg war deßhalb der Patronns und ^chcnshcrr dieser 5iirc!)c udcr dieses Bikariates und hatte als solcher das Recht den Vikar (vioiirili8 poi'iiotlni8) oder Pfarrer für St. Äeneditten zu ernennen. In diescm Verhältnisse stand St. Bencditten noch im Iahrc 14ischüfe Veruhnrl), zn dessen Diözese die Stadtpsarre Nadkers-burg smumt il>ren Bitariatcn gehörte, ani ^1. Inni 1480 ansqcstclltcn Nrtnndc heißt e<<: Bernardns — Salzeburgensis ecclesie archie-piscopus — Benedicto Gewknecht Kectori ecclesie parochialis S. Kudberti in Radkerspurg nostrarum Collonie et dioeceseos — Salutem. Quoniam ad ecclesiain parocliialem sive perpetuam vicariaru S. Benedicti iu collibus — vacantem — per obitum quondam Joannis Stich de Tiuer ultinii et immediati ejusdem ccclesie Rectoris — M. Leo-nardum Auugcrer — procuratorem — et procura-toi-io nomine — Nicolai Fleckli presbyteri Zagra-biensis diocc: per te, ad quern Jus presen-tandi pcrsonam y don cam ad occlesiam parochialem 8. Benedicti in collibus ratione ejusdeni Ecclesic tue parochia-lis pertincre dinoscitur nobis praesentati instituimus — et — inuestimus , — Idcirco dilec-tioni tue mandamus, quateuus euudem Nicolaum Flckh seu suuin procuratorem in prelate ecclesie — i.'t>rporalem possessionem — iuducas et — de-fendas. —Datum Saltzeburgc die 21. Mensis Junii Auno doniiui 14-SO. )taäi ^cneditt ^ewlnccht erscheint schon 14'.)2 der Scckaucr ssürst-^ischof Mathias von Schcitt als Cumüicndat^r der Stadtpfarrc Nadtersbnrg. Dieser er-wirttc nun, das; der Erzbischof von SalMrg nicht nnr das 242 PräscntationSrccht auf die Kapelle St. Pctcr in GlaSbach (St. Pctcr außer Nadt'crsburg) ihn: und seinen Nachfolgern überließ (Wien 1v. Jänner 1494), sondern auch die Stadtpfarrtirchc St. Ruprecht in Nadtcrsbnrg onm omni-du» .im'idus ot portmLutii» ihm nnd seinen Nachfolgern als ein bischöfliches Tafclgnt übergab. Als Beweis dessen können wir nachstehende Urtnudc anführen: ,,^l^tkia,8 — Episcopus Seccouiensis vniversis ct singulis pres-byteris — Salutem. Noueritis, quod nuper vacante Ecclesia parochiali sancti Benedicti in collibus prope Ragerspuvg Saltzburgeusis dioc: no bis et mensc nostre Episcopali Seccouiensi vna-cuDi parochiali Ecclesia s. Bnperti, ejus-dem Ecclesie s. Benedicti matris auctori-tate apostolica perpetue pleuo jure — in-eorporata et vnita per Hbcram Resignationem — Nicolai Fleck ejusdem Ecclesie possessoris in manibus nostris — factam — Nos vero obinde supplicationibus — Matliie Schott presbyteri Salis-purgeusis incliuati eandem Ecclesiam parochialem in collibus s. Benedicti — ipsi Matliie Schott — duximus committendum —. — Datum et actum in Castro nostro Seccaw sub Anno domini 1503 10. Februavii. So also steht die Pfarre St. Acncdilt seit dcr Zeit des Seckaucrs F. Bischofes Mathias von Schcitt unter den: Patronate des Bisthumcs Scckui. Auch als Vogt dieser Kirche erscheint noch 1W7 dcr F. V. von Scckau später aber die Herrschaft Ncgau. Da zur Pfarre St. Vcncditt in früheren Zeiten auch die Kirchen St. Anton in W. Ä. nnd hl. Maria in Ncgau abhörten, fo erstreckte sich der hiesige Pfarrdczirt chrmals allch über die Unigcgcndcn dieser beiden nunmehrigen Pfarrkirchen St. Anton und hl. Maria in Ncgan, so daß der. malen, nachdem auch noch ein Paar Gemeinden nach Wöl^ 243 ling und St. Anna am Kricchcubcrgc abgetreten wurden, oicsc Pfarre mir mehr noch folgende Gemeinden zählt.-Altcnbcrg (Vwi'a F0i-Ä),Benediktcn-Dorf nnd Berg, Fro lcchbcrg (I^rolok), hl. Drcikönig, Lotschbcrg (I^a0i5>8 erbaut nnd 15ß7 vom Scckaner ss.-Vischofc Martin Brenner conseerirt. Ueber dic Person des Erbauers dieser Kirche bestehen zwei verschiedene Sagen. Der einen nach soll der Erbauer ein Freiherr vun leinet er, Besitzer des Gntcs Triebcin (Oi-vau^o)^ gewesen sein, durch dessen vorschnellen Tod aber dcr Kirchban verzögert und so erst nach ^0 Jahren vollendet wurden sein soll. Die andere Sage lautet aber dahin, daß ungarische Magnaten die Kirche crbant hätten zur Zeit, als hier bei St. Nenrdit'tcn die ungarische Gränze gewesen war (?). — Die Kirche ist eine drcischiffigc Hallenkirche. Ihre Dimensionen sind: dcr Chor 7 Klafter lang nnd 5'/„ Klft. breit, das Schiff 1^ Klafter lang und durch alle drei Schiffe 10 V- Klafter breit, Höhe 7 V. Klafter. Dcr Chor hat ciu mehr flaches Gewölbe, dessen Nipven anf sechseckigen Säulen ruhen. Das Gewölbe des Mittelschiffes wird von mächtigen Sänlen getragen, von welchen anf jeder Seite 3 stehen. An den Wänden der Seitenschiffe lanfen Drci-vicrtcl-Nundsäulcn bis zum Bodeu herab. Das Hanpt-portal, iwcr welchem die Iahrzahl 15x")8 angebracht ist, wie auch die beidcn Seitcnvortalc nnd die übrigen Thore dcr Kirche sind im gothischen Style, jedoch jedes in anderer Form ausgeführt. Von den Fenstern ist nnr mehr eines, und zwar im südlichen Seitenschiffe in seinem ursprünglichen Znstaudc erhalten, es hat zwei Pfosten und sein Maßwerk besteht aus Drcipässen; alle übrigcu Fenster haben bereits mehr oder weniger durch den Zahn dcr Zeit, noch mehr aber dnrch Unverstand gelitten. Von Änfsen stützen die Kirche schöne, fchlanlc Strebepfeiler. Dcr Thnrm steht 18 248 an der Nordseitc des Chores, iu denselben fiidrt eiue an ihn angebaute steinerne Wendeltreppe, bestehend aus l.1(i Stufci:. Die Kirche zählt 7 Altäre. Dcr Hochaltar destelu aus cul:m Tadcrnalel und ans eincin die hl. drei ^önigr darstellenden Oclgeinälde, welches die Stelle des früheren hölzernen Altares vertritt. I'.n südlichen Seitenschiffe steht ein großer Mzcruer Säulcualtar init cincin ^tclicf, darstellend dicöinnuclfadrl Mariens. Im nördlichen Seitenschiffe ist ein großer Flügel--altar uüt der Scatue des hl. Apostels Iohanncö. Fcrncr sind noch augcl'racht 2 Altäre au den zwei mittleren Säulen des Schiffes niit Oelgemälden, rechts (Evan^elicnfeile) Christus der .^inderfrcnnd, lints Christus zn Einauö, und ^ Atläre au den beiden uutereu Säulen; von diescu isi der lintseinge ein Flügelaltar nnt der Geburt und dciu Stam oanmc Cdristi in ?/lelicf, der rcchtscitige ist aber dem ln. Johann deui Täufer geweiht. Diese Kirche wnrdc aui «. Juni 1W7 vom Fürst bischofe M arti ll B r e u u e r visitirt ilnd ist darüber fol - gciftcö pvotofottivt: „Die eodem (8. Junii 1(307) ve-nimus ad ecclesiam ante 20 anuos a nobis cou-secratam Tnum Kcgum, quae est filialis parochiae s. Benedicti. Haec nullum habet eoemitcrium, nullum Tabei-naculum, ncque Eucbaristia ibidem servatur. Baptisterium niiUum adest ne({ue novum Missale Salisburgcüse babetur. Ibi 8 sunt Altaria. omuia iategra et satis bene oruata, quorum tria nullas habent tabulas vel imagines, ueque super iis est Crucifixuni. Injunctum ut tabulae emantur et ad Altaria ilia duo, sicut et plures imagiues adhibeautur. 249 165)0 am 15. Juli hat Papst Innoecnz X. dcr bci dieser Kirchc destandcncn Bruderschaft ^gsumptiouis Z. V. ^lHi-iao Ablässe ertheilt. Die ehemals der Kirche gehörig gewesenen 4 Weingärten würden 17. Gegenwärtig besteht diese Kapelle nicht mehr; denn das alte Schloßgcbände ist vor wenigen Jahren abgetragen worden nnd steht nun an seiner Stelle ein Hafnershaus. ß. . Ra1co3iiur3iv äia Laddiiti 20. msusis I)o-oomdiis l-150" vom Stefan Meltchaimcr, Pfarrer zu „Nal'espnrgt" anf die dnrch das Ableben des Herrn Johannes valant gewordene Pfarre St. Hcnedikt dein Salzbnrger Erzbischofe Friedrich prä-scntirt. 18-" 250 8tiob . Febrnar 1715, primizirte zn St. Anton 27. Mai 1742, diente als Kaplan z» Ganilitz 8^/2 I"hrc, hier zn St. Acnc-dikt :-! I., in St/8tnftrccht 3 I. nnd pcistorirtc zn St. Anton 12'/., Jahre. ?urFauoi- Leopold, Pfarrer seit 1776, starb hier 58 Jahre alt am 1. Fcbrnar 1787. Er trat in die Sccl-sorge 17:')4, diente als Kaplan in Straßgang nnd Nadl'ersbnrg, dann als Cnrat zn St. Magdalcna untcr 8ladlersbllrg von 176.'l bis 1776. LlL^iii H^athias, Pfarrer von 1787 bis zn seinem Ab-sttt-bcn, 22. Inli 1811. 1796 wnrde der Pfarrhof umbaut. 252 8koxiIIi Georg Ferdinand, Pfarrer vom 28. Dezember 1811 bis 1. Dezember 1812. Gebürtig von Vinodol in Dalmaticn, diente als Seelsorger zu 'rei'slvto 4 Jahre, in St. Jakob in W. B. :> I., in Nast C> I., dann zu St. ^abara bei Wnriuderg a!ö Pfarrer bis ^7 Dczeinbcr 1811. Er kam dou hicr als Pfarrer nach hl. Dreifaltigkeit. 8pur ttono8iu8, Pfarrer,angetreten am2!).April 1813, gestorben am ^^. ')tovemb. 18^9. Er war ein Ex-lapnziner, resigninc anf die Pfarrpfriinde St. Bc-nedikt, bevor cr sie noch antratt: übernahm sie abcr endlich doch. Am w. Angnst 181Z beantragte cr den Bcrkanf der Pfarrhufgnlt. Er kam hichcr vun Unter-St. jiniiemmd. Law^el Pan l, als Pfarrer invcstirt am 20. Mai 1830, gestorben in ^ol^e cincs Schlagflnßcs am l. August 18:;:;. C^- wnrde ordinirt 1811 und war Pfarrer zn St. Margarcth unter Peltan bis 1830. Ouiek Andreas, als Pfarrer installirt am 11. Februar 18:z4, gestorben ain Schlagflnße am ^:').Iuui 1862 Geboren zn Polstcran 15,. November 17.88, ordinirt 21. September 1815), war ttnrat zn?c»1ousak vom 2N April 18^7 bis l834. Unter ihm wurden 1847 nnd 185i» die Pfarrhöftichcn Wirthschaftsgebäudc ucu crbant. Anch hat cr eincn Weingarten anf 2 Iahr-lage znr Pfarrpfriiude lcgirt. viv^ak Joses, Pfarrer seit 5. Oktober 18N2, tratt iu den Nichesland am 1. Mai «870, gestorben mu 20. Jänner 187^ hier zn St. Bcnedikt. Er wurde geboren zu St. Vemchard in W. B. am 15>. Ätarz NU'i, ordinirt an: ^,8. Angnst 182«, pastorirtc scsi 14 Oktober 1820 in Lemback. Zellnitz, wieder iu Lembach, St. Georgen an der Peßnitz als Provisor St. ^conhard in W. B., dann vom 1. Dczeuü'er 1832 als Knrat zu St. Georgen an der Pcßmtz. 253 Nilotic- M ichael, Pfarrer seit ^. Mai 1 ^70. tz. 67. Dotation der Pfarrpfriiudc: Dicsc Pfriiude war dotirt mit eiucr Gült, welche 15)16 laut Siencrbuä, mit -'! Pfund, ^ Schilling nud 24 Pfcningeu bcansagt war, wovon au Steucru iä!n''ich ;n ;ahlcu waren 6 Schillinge und 2^ Pfeuigc. Nach dcr Errichtung dcr Vilariate St. Anton in W. B. nnd )icgan Iiat drr F.-Äischof von Scckau Martiu gclrgcntli^Ii sriurr Bisitatiou hier auqcowuct, ,^n St. Autou vou dcr Kan;el ,;u vrvuin-dcn, dlis? Ln^otiux forthin dic Gclr^idclollcltnr ;nr Ma-ricu-Kirche in ')lcgal! fiir deu dortigcu Scclsorgcr, Flache und itäsc 7'^0fl. C.'M. für die friihcrc Gnlt sammt Zchentcu. 2. DaS Erträgnis; der Oclonomie bestehend aus 12 I. 07N Qttf. Aecker, 1^ I. 1Zi>4 Qtlf. Wiesen, 21 I. 47)j Wald, 0 I. 4Ü5> Qklf. Hntwcidc, 2 I. 62l) Qtlf. Weingärten nnd 081 Qklf. Kiichcugartcn. 255 3. Die Naturalsammlung mit 76 Mchcn Korn, 44 Pf. Haarreisten und 108 Käsegroschen. 4. Ein Deputat von 1 Startiu Wein aus dcm Kirchen-Weingarten nm Stangelbcrge. 5. Die Stoll- und Stiftnngs-Erträgnisse. Dcr ^unäu» iu8truew8 besteht hier im baarcn Gelde pr. 25)2 ft. öst. W., welche jeder Pfarrspfrnnd-uer seinem Nachfolger zu hinterlassen hat. Burh a u d e n c Äl atritc n: Das Taufbuch seit 2. September 1662, die Copu-lations-Matril seit 2i>. Oktober 1Ü62 uud das Stcrbc-duch seit 14. Immer l714. §. 68. Pfarre zur hl. Maria in Nca.au. Die Marienkirche in NeaM war ursprünglich eine Filiale dcr Pfaarlirche St. Bencdilten. Ohne Zweifel wurde anfanqs in dieser Kirche an bestimmten Tagen der Gottcsdicust wn einem der Pfarrsseelsorgcr gehalten, bis hier im 16. Jahrhunderte eine ilaplanci oder ein Vikariat errichtet uud dieses endlich nm das Jahr N(.)0 zur selbst-ständigen Pfarre erhoben wurde. Ails deu Visitatious-Prototollcu erfahren wir iiber diese Scelsorgestation ^iachstehcndes: 1607. Pai'ochiani omnes bene sunt catbolici. 1617. Demandatum suit, ut singulis dicbus Domi-liicis ct festivis sacrum liabeatur decautatum cum una condone slavonica, et die Martis et Veneris duac Missae licbdomadaric diligcuter habeantur (ncmpo in Negau). 1672. Dcv Bicariatötirclie in ^iegau Üehensherr: Dcr Bischof von Seckan; Vogt: Die Herrschaft Ncgau; Secleilzahl 5)02; hier getaufte (im Jahre 1072) 2!) eheliche, .', uneheliche binder, getraut !' Paar und gestorben 12 Personen. 25)0 Dcr damalM Vitariawliczirt niußtc sub dcumach nur auf dic nachstc Unigcbung dcr itirchc crstrccku. Zur dcruiali^cn Pfarrc Ncqau qchörcu adcr dic OrtschafMi: ^le^ovA) Ncgaudorf (^lo^ov^^ii. vo»), )t c" ss a u b c r g (^l o g n v 8 k i v i-1,), Hi u ch i t s ch d c r ^ (>l n> Iiovs^k), Votschitschbcr^ (I.oöiL^i vi-Ii), I^n- dorf (^^civLvci), Nadcröbcrg (I^Hävonski vrl)), 1"i»s)Zak, Isvanzcu (Iviin^ei), Isvan-zcukerg (Iv^u^ki vviy, Oder- nud Uutcr-I(!van.; c!i (^ /van«i goi-ui ina 8 p näui), Xr L o-vina, Stninzthal, (^avuiLa) und Vtl'ichci^ Pfarrtirchc und ^apollc. Dic dcrmaligc Pfarrtirchc wurdc ^! 710 crba'.it. Auch dic iuucrc Eim'iclNuug dcr 5tirchc umßtc sch^n 1?!^ ^um lMßcn Thcilc l,crqcsicllt gc,vcscu sciu, dcmi au dcr ^itiu-k-scitc dc^ Hochlillarcs stcht dic Zuschrift.- Hoc M^i'« er- rectum est ex mediis Ecclesiae 1712, pictuin au-tem suit ex mediis Reverendi Domini Andreae Adami Nudl, parochi et beneficiati loci 1729. T)cv Saiic naa, i»ll an dcr Stcllc dcs jctziqcn PrcolN)tcriun,s die c^c-unililic aw- Kapcllc ^cstandcil sciu. Da^ g^ihischc Portalc dcr.''iirchc diirftc nml, cin Ucl'crrcst dicscr altcu ^apcllc scin. Zur Gcschici,tc dcr friil,crcn tlciucu >circhc 0dcr ^la-pcllc l'ami Folgcndcs angcfuhrt wcrdcu: 1607. 8. Junii: Ecclesia 1>. Mariae V. prope sirccm Nega, quae est iilialis parochiae s. Benedict! In ea tria sunt Altaria, omnia integra et bene ornata. Eucliaristia decenter servatur, Baptisteriuin adest, Missale novum et Agenda Salisbm-gensis habetur; Confessionale nullum adest (35i[it. S|?rot.) 257 loll. Die Kirche ist nicht konsct'rirt, vor dem Hochwür-diqsteu brennt leine Lampe, weil die Kirche nicht vermiwend ist, das Oel ;n taufen. iVis. Prot.) 1G17. Ecclesia Vicarialis ]>. M. V. iu Negau. Jn medio Coeniiterii suit alta crux rubeo colore dcpicta, ([iiae usurpata suit pro tormento ad-ulterormn, quae abhinc amovenda est. — Vitrici vocantur Andreas Rudolph et Blasius Kessmach, qui sinjrulis aiinis rationem red-dunt generoso Domiuo Baroni a Trautinans-dorfl" vel ejus praefecto in praesentia Domini Paroclii- Proventus sunt hujus Ecclesiac sex dolia vini. — Aedituus vocatur Matheus Pla-niua; solarii loco habet collecturam et men-sam in arce. (iMflt. 1'rot.) 1633 am 8. Dczciiü'cr wurdc hier cinc 8lofc!üran,;-Vru-dcrschaft crrichtct und wurdcii sclbcr voin Papste (üleinouss XIV. aiu l0. Februar 1773 Mlnßc ucr-lichcn. — Dic ucuc Pfarrkirche wurde erst am 4. Iuui 184^ vmn Scckalicr Fürstlnschofc Romau Zäugcrlc cousrcrirt. Die Kirche besitzt seit uralten Zeiten ciueu llci-neu Grund aui Berge zu ^irgau, welchen der Kirchendiener ;nr Bcniitzunq hat. Ausscrdcnl besaß die >lirche anch zwei Weiu-" gärten, einen ain Äüichitschbergc, den anderen am Ncganberge, welche 17!»8 veräussert wurdcu. Im Jahre lsl)«.» wurde die >trcuzlapelle an die PfarrNrchc angebaut nnd zwar anö dem Matcrialc der friihcren Ringmaucrn, so daß die Kirche jetzt 4 Altäre hat, nämlich: den Hochaltar iiativiwtig L. V. U.; zwei Scitenaltärc: rechts den 1843 nett errichteten Noscnlrailz-Altar, linw St. Antoni-Altar, und in der Kapelle den Krcuzaltar. 258 Schloßtaftcllc zu Negau. Das Schloß Ncgan dcsas; eine eigene Kapelle 8. ^.u-ni^, von welcher es 1611 hoisit: sie sei'conscerirt. es wcrd^ al'cr in ihr leine Älcsse gelesen. Sic wnrde später wieder rcstanrirt und wnrdc darin wieder die hl. Messe cclcdrirt. Hcn^ütagc' dicnt sic nur mchr profancin Gebrauche. Es bestand liicr scincrzcit cin ciqcncs Bcm'fü'ium, wclchcö dic Vitnvc odcr Pfarrer von Ncqau genußen. Noch dcm Pfar. rer Htiä,acl (^o^up (17<.)>> _^ 1833) wurdoit anfangs ^00 fl. C.-M. von der Herrschaft jahrlich erfolgt, l'id dic Inlchadling diesen IahrM'ctrag einzog weil niau ilin in dte Coni^rlla de^ Pfarrers einziehen wollte. In früheren fetten beM der Äencficiat einige Natnraldcftutate, wic mr dies später hören werden. Für diesen Aezilg hatte der ^eneficiat alle Dienstage nnd Freitage dic hl. Mcssc in der uapette zu lesen. §- 69. Ncihcnfolssc der Vikare uud Pfarrer. Bichlcr (Pncchlcr) Alex.. Vitar seit 1")02. Das Vi ■ jitattonö ^trotofoH von 1(K)7 cutljstlt ftolgcuöc* über ü)u: Vicarius ibidem est Alexius Bich-lerus, Carintbus, siui formata ostendit —. nunc a nobis oxaminatus et approbatus. 1q vicariatu manet per 15 anuos, orat siugulis diebus Breviarium Roraanum, fonnaiu abso-lutionis bene scivit —. (Sr fommt nod) 1609 otö 35ifar l)icv nor. Strauss G corgi us, Vicarius (1617), Völker-marektcusis Carintbus, Dioeees. Salisburg: annorum circa 32. Exbibuit formata omnium ordinum legitime susceptorum, utpote Akoli-tatus a Rev. D. Claudio Suffragano Salisb. 1. Martii anno 1008, Subdiaconatus a D. 259 Rev. Mavtino Episcopo Scccov: in Sabbatho ad Sitientes ad Dominicam Judica anno 1609 5 Diaconatus ab Eodem et in Eodem anno in Sabbatho Sancto. Presbyteratus ab Eodera et in Eodem anno. Inservit huic Ecclesiae a proximo festo S. Georgii, ante-hac inservivit modcrno dno. Parocho llackers-purgensi bicnnium, per quern constitutus est pro vicario. ? oouäidriu 8 ^sa, oodu 8, jiaftlan (Vcncficiat) ,1623. ^ a, wuik Ioha n n, Vitär, errichtete hicr die Nuscntranz-Brudcrschaft 1033. Xram or 8 o 1v Simuli, Vcncficiat, vermachte in seinem Tcstmnente vom 17. September M42 seinen in Ei-dcrsdlN'fl'erg gelegenen Weingarten dem ärmsten Ka-puzinertlostcr in Steicrmart, der St. Johannes-pfarrtirchc in NMcrölmrg aber seine große Vaß-gci^c sammt seiner kleinen Oeigc und seinem Öln,-vioniclium. üabek Nc'athias, Bitär noch 1665, ein Kramer, gestorben nach?ovac1ou am Z. März 1678. Er lcgirtc seinen Weingarten am Pfeffcrl'crgc nach !)l. Drei-faltilst'cit auf jährliche 5i hl. Äccssen nnd 35)0 st. als !l/ichtstiftnng znr hiesigen Kirche in ^l'egau. ^Hlisnik Johann, Pfarrer in Ncgan, stndirtc zu Rast 1673 (Raster Chro.). ^iVH 8 t 1 Iohaun M ichacl, Vikar nnd Vcncficiat 1699 bis 1706, dann Pfarrer zu St. Vcnedikt. D raduiL Johann Bapt. ^Vit. lid. ot 1^lilo80nlnao Nli^iLtoi-, 88. I'lloolog'iuo llilloritu8) als Bitär crnanut 7. Jänner 1707, gestorben 37 Iahrc alt am 3. September 1707. 5iuä 1 Andrcas Adam, Pfarrer, ernannt am 29. September 1707, pastorirtc hier bis 1735. Er war ein 260 ^ gcborcncr Gamlizcr, studirtc in Nast von 1668 an und diente als Äaplan in Murcck bis 1707. ^^2ar Franz, Pfarrer von 1730, starb hier 65 Jahre alt am 2. Inni 1744. In seinem Testamente vmn 10. Mai 1744 vermachte er seine zwei Weingärten am Mcichcn- nnd ^otavzenbcrgc znr hiesigen Pfründe anf ^csmu^ lil. Mesicn. 1^-288 ^Johann Michael, Pfarrer von Inni 1744 bis 1747, in welchem Jahre er ans die Pfarre Lutten ^ bcrg promovirt wnrde. ^loriu Franz ^'av., Pfarrer 1747 bis Oktober 1749. Ku.ut1 Nrdan, Pfarrer seit 175)0; rcfignirtc auf diese Pfründe im Inni 1701 nnd wnrdc dann Pfarrer in Witschcin. War von 9cast gebürtig. ^n^uo Martin, Pfarrer von 1701 an, gestorben 6U I^lhre alt am 11. Dezember 17') 1. Unter ihui wurde 1703 der Pfarrhof gcbant. l-U8t6i- Franz ^av. Cajetan, Pfarrer seit 23. April 179^, gestorben 37 Jahre alt am 11. Oktob. 1 794 Koriup Michael, als Pfarrer von 17^5 bis zu scmeni Tooc ö. Aiignst 1,833. Er war geboren 1701 tratt in die ^eelsorgc 1784 nnd diente als Kaplan zn ^cadkersbnrg. Er legirtc 100 fl. auf zwei alliäln^ lichc Messen. Xi-awpoi-Fsr Matthäus, Pfarrer vom 31. Immer 1834 bis zn seinem Absterben, 10. Nov. 1850. Er war geboren zn St. Anton in W. -V. 1^0. Geptb 1781, oroinirt 21. Sept. 1814 und pastorirte alo Enrat zn hl. Geist ob wttschach bis 1834. Muuäa Veit, f. b. geistl. 8tath, Pfarrer vom 13. Juni 18t)1 bis zn seinem Tode, U». April 1872. Gcdorcu zn St. Margarethen bci Pcttan am M.Scftt. 1801 ordinn-t 2',!. Juli l832, diente er als Kaplan sei! 1". September 1832 in Kötsch, Marbnrg, Iarimi Pcttau, Sauritsch nnd St. Lconhard in W. Ä. 261 Des Pfründncrs Eintoinmen. Ueber das ursprüngliche Einkommen dcs Vikars und Äcncfi.eicttcn hier sind folgende Aufzeichnungen vorgefunden worden.- 160l). „Itc:u ain ssilial Chörchen ;n )legl-,au bey vnser Licden Frauen, hat ihren Vielli iuiu Xloxium?li6oli-loi^ hcit von Herrn Obristen, Herrn von Traut-inaulisturff, Fnrn Tisch Iii thaller, )> Gratzcr Fnrtl Trcidt vud täglich ein Furtl Wein. Hat in der (5ol-lcctur Trcidt ^) Gratzer Biertl pr. i» oder 7 Schild liliq angeschlagen". (Beneditt Forcht, Pfarrer zu St. ^cneditt.) 1G17. Proveutus ejus (vicarii) sunt a generoso Dom. Barone de Trautniansdortf1 una cum mensa 100 fl. caetera iu collectura et stola cousi-stuut, ita, ut onines proveutus Suinmaiu fa-ciuut 200 fl. Ignorat (vicarius Straus), utrumue » generosus dom. Baro dc Trautmannsdorff possideat bona Paroebialia, nee scit rationera, cur ille sibi meusam et 100 fl. porrigat. 1710 wurde das Eintmmncn also fatirt: a) von der Herrschaft Negan 15jO fl. für Lesung ^ wöchentlicher Messen; d) Collcetnr: :">.') Merzen l,idcr 26V,< Nadter^dnrger Viertl Korn, 5^! Stück Haarzchling und 37 Würste, o) Erträgnis; von eincni Ackcr sammt Wiese und einem ,Mcliengarten. Naclidcm das Schloschcncfieium, wie schou bemerkt wurde, aufgehoben uiordcn, so bezieht der Pfarrpfrimdncr scin Eintouimen dermalen: 1. ans dem Erträgnisse der zwei Stiftungsweittgärtcu am Mcichcn- nnd Vnkavzenbcrgc; ^. aus der ^laturalieusammlung: 4l Mctzcn siorn, 3 Metzcn und 16 Maß Wcitzcn, !)5 Pfund Spinn- 262 haar, 5 fl. 77'/. Ir. Wilrstc- und Käscgcld und 1 fl. 78'/., tr. im Geld,,' von der Gemeinde Ra^ dcrsdorf. 3. ans den Stol- nnd Stiftungscrlrägnisscn, nnd "1. ans drin Ncligiousfonde cincn Congrna-Ergänzungs- bctrag. Gehalt dcs Co operators. Schon srit dcm Jahre 17^7 ist hier cm Aushilfs-pnestcr angestellt, welcher anfangs bloß nnr anf cinc freiwillige Nawralicnsammlnng angewiesen war. Erst im <>ahre 1830 wnrdc dem icwciligcn jtaplane hil.'r eiii Icch-rcsgehalt von 1-)0 fl. iä.-M.'ans dem Ncligionsfondc znerlannt. Al atrilcnd ii ch c r. Das Taufbuch beginnt mit 28. Inni 16M). daö-^terbebnch mit 13. Jänner 1706 und das TrnmmW, buch mit^'i. Jänner 1706. §- 70. Pfarre St. Ruprecht in W. B. Der Sage nach soll hier nrsftriinglich eine Kapcllc zur hl. Maria w 8piui8 gcuannt gestanden sein. Erst um das Jahr 1>)19 wurde mit dem Äanc der dernlaligen St. RuurcchtNrchc begonnen uud derselbe 15)38 vollendet. ^ Diese Gegend gehörte damals znr Haupt' nud Stadt-Mrrc Pcttau, und wird durch cxeurircudc Pril-stcr, wclchc m Pcttau residirtcn, scclsorglich versehen worden sein, dis mau cincn stabilen Seelsorger zur hiesigen, von Pcttau weit entlegenen Kirche bestellte. Solche Lol'alturcttm, dio sich anfangs Vikare, später anch Pfarrer nannten, tollimcn hier schon anfangs des 17. Icchrhuudertcs vor. 263 Dem hiesigen Seelsorger waren in früheren Zeiten znr Providiruna zugetheilt die Ortschaften und Gegenden: £)ber = S$cI(iiftf)cu (Gornja Voličina), Crna, Preska gora, Hum, ®nteul)aag (Hrastovec), Untcr*SsiJcssitfd)cnr @t. 9htprcdjt, Jazbiue, Sterrna gora, Po dgradnom, za Pesnico, ®ötfcf) (Gročova), Čerralensak, Č er ml en-ski vvh, Gradenšak,Nadvi8ec;@cl3a0erg (Selce), Sei ski vrh? ©anbticrg (Prodnice), Rogoznice, Prodni vrb , Viš, Pesjak, Crmla-^)orf, ganger Sltfer (Dolge njive), ©aitcrd cx^g (Zavrhj, Škrinjeršek, Sovjak, Straže, Žikarce, Stražiše, »üb Gomi 1 e. Von diesen Ortschaften nnd Gegenden wnrden bei der Pfarrcnrcgulirnng abgetreten: nach St. W 0 lfgang: Vi3, (loiiuIa-Dorf, 80via,1c, ?68^n,k nnd dermlousaö,; nach S t. U r b a n: ßkl-injorsek; n ach S t. Ba r bara bei Wurulbcrg: ^ik^i-oo und ßtraiisy, und dann nach St. Maria in Wurmbcrg: 6omi1o. I'atl-ouuy dieser Pfarre ist der jeweilige Propst uud Stadtpfarrcr l'ou Pcttan; als Bogtcibchörde wird aber 1672 die Herrschaft Obcr-Pcttan genannt. Auch in dieser Pfarre fand der Protestantismus beim Volkc kcincu Anklang; denn im Visitations-Protokolle von 1617 wird über die hiesigen Pfarrsinsasscn demerkt: Om- nes in fide obedientes, excepto quodam nobili Ste-pbano Nürnberger, qui castrum possidet *), cujus uxor tameii catliolica est. Ueber die in: Jahre 1680 in Untersteicrmark gras-sircnde Pest findet sich folgende Notiz im diespfarrlichen Xcuifpvotofoflc: „Eo ipso anno.(lböO) grassabat p.e-stis in Styria tembiliter ita ut mtlla parochiä il- ^) Wahrscheinlich daS Schloß Stmhlcgg in dcv Pfarre St. Ruprecht, welches dermalen nicht mehr besteht nnd dessen Grundbesitz, in mehrere Baucrngrilnde zertheilt wurde. , 19 264 laesa perinanserit; in isto vicariatu solumodo, Deo sint lau des, infectae personae sex mortuae sunt; una profuga ex civitate Mavpurgensi mortua est apud vineam Uldarici Besiak in Sauerperg, apud quam etiam sepulta; Altera persona profuga ex Campo infra Petovium et in Wiscliperg mortua ibique sepulta; quatuor vero personae sunt mortuae in Selzenperg let Una Domo doraini Jurhan civis Pettoviensis, quae etiam apud ejusdem domini vineam sunt sepultae. Kirche und Kapellen: Die Pfarrkirche St. Nuftrccht ist im gothischen Style, ähnlich wie die Pfarrkirche St. Georgen in W. B. erbaut. In einem GcwMc-Schlnßstcine bemerkt man cm Schild, m welche,« eine Schlange abgebildet ist, die einen Menschen verschlingt, an einem andern Schlußsteine sind abgeluldn em Ochscnkoftf und eine Axt. Die Gewölberippen und Wandsäulcn sind gleich denen in der St. Gcorgcr-Kirche. Von den gothischen Fenstern sind auch hier einige vermauert, die anderen aber verbant. Von Anßcn ist mc Kirche mit Strebepfeilern gestützt. Die an beiden Seiten des Kirchenschiffes angebauten Kapellen sind aus dem vorigen Jahrhunderte. Diese Kirche hat auch eine Crypta, welche aber schon lange her vom Kirchendiener als Gemüsckcllcr benutzt wird. Die 5 Altare der Kirche smd: 1. Der Hochaltar 8. kuperti, 2. Der Frauen-Altar an der Evangclicnscitc im Schiffe und 3. dem gegenüber der Altar mit der Gcisclung Christi; dauu sind in der nordseitigen Kapelle der Nothbnrga-Altar, in der siidseiti-gen Kapelle aber der St. Antoni von Paoua-Altar. Auch die Crypta hatte seinerzeit einen St. Michael-Altar. Der Chor dieser Kirche sammt dem St. Ruprecht Altare und der St. Michael-Altar in der Crypta wnrdcn am 26. Oktober 1535 vom Lavanter Fürstbischöfe Philipp 265 cousccrirt. Dieser Akt ist im Pontifical-Neqister also no- ttrt: Eadem die (2(5. Octob. 1535) Consecrauit a nuouo chorum ad Sctra. Rudbertum, quae ecclesia est anncxa ad Petau, et duo altaria. Supremum altare in honorem S. Rudberti. Reliquie de monte Caluarie, de s. Rudberto, Virgilio, Joachim, Ursula et sodalibus. Et alie ignote. Alterum altare consecrauit sub Choro vulgariter $n bcr ©rust in honorem Scti. Michaelis. Reliquie recondite: de monte Caluarie, de S. Virgilio, Joachim, Anna, Ursula et sodal. Et confivmauit ibidem circiter 100. Ucbcr den weiteren Zustand dieser Kirche geben uns Aufschluß folgende Visitationö-Bcrichtc: 1607. „Die eodem (9. Junii) venimus ad ecclesiara s. Ruperti; haec Ecclesia est incorporata Pa-rochiae Pettouiensi et habet 5 Altaria, omnia bene ornata, quorum duo vel prophanata aut nunquani consecrata sunt; medium non con-secratuin habet dirui et tabula alio transferri. Eucliaristia decenter servatur. Crucifixum super altare nullum est. Habetur novum Mis-sale Salisburgense. Item Coemiterium et Baptisterium in templo. Confessionale nul-lum adest". — 1617. „Die 8. Octobris. Venerabile Sacramentum asseivatur in fenestra muro excissa a parte Altaris summi dextra in capsa stanea, quare ea quamprimum a proxime celebrante Sacer-dote sumatur et de tabernaculo ligneo rotundo fabricato — altari summo imponendo cogi-tetur". Hier bestand ciuc Bruderschaft 8. ^.utomi äo?a-6ua, welche vom Papste 0i6M6U8 XII. am 16. April 1734 Abläße erhielt. 19* 266 Im Jahre 1868 erhielt die Kirche ein ncncs großcö Geläut von 4 Glocken. Die Kirche besitzt seit undenklichen Zeiten einen i eigenthümlichen Weingarten im IIum. l Kapellen: 1. Die Schloßkaftclle hl. Kreuz in Gu< tcnhaan (II r a 8 t 0 v 6 o). Für diese Kapelle ertheilte Papst (Nomens XII. am 5. Dezember 1739 die Mcßli-zcnz. Die frühere Oöwaldi-Kirchc zn Gutcnhaag (siche Viöthnm n. Diözese Lavant Seite 6-y ist aufgelassen und m cmcn Pfcrdcstall verwandelt. 167« war der Priester Gcurg Paßlcr als Kaplan in Gntcnhaag. 1702 bis 1714 lasen hier die Messe an allen Sonn- nnd Feiertagen die Angnstiner von hl. Dreifaltigkeit nnd bczogcu hiefnr jährlich 40 Gnldcn. ' -i ^ , 2. Die Kapelle der Anna Vranncggcr am Sandbcrc, c, für welche das Scckancr f. b. Ordiuariat die Mcßlizcnz am 16. Inni 1729 ertheilte. §. 71. Reihenfolge der Vikare mid Pfarrer. rutliau Stefan, Vikar von 1604 bis 1613. Im Hchtations-Protol'ollc P über ihn nntcr anderen Folgendes bemerkt: 1607 äio 9. ^uuii. ,, Vioai-inz ibidem (ad s. ßupcrtum) cst Stephaims Piithan, ante tricnnium ad lianc parochiara a domino Comniissario, parocho Petovicnsi susceptus. — I?0i-mam l^d80iuti0M8 dono 8oivit". 1614 (IM ?0. Juli. Dort (zu St. ^conhard iu W. B.) fand lch (Ioh. Ripscr, Stadtftfarrcr in Pcttnu) den Stefan Pnthan, früher Vikar zn St. Nnprecht, wnrdc, weil er der Sprache nicht mächtig —, vori. ges Jahr amovirt". 267 Petričič S)Mdfjacs, Pfarrer 1617. Filius Joannis Petričie, Croatae, et Magdalenae conjugum, dioces. Aquilejensis, annorum circiter 63. Bre-viarium nullum habebat, quia ablatum ipsi suit, tiacramcntum extrcniae unctiouis, quia in usu Don est, nunqnam administravit". — (Visit.-Prot. von 1817.) StreuifclSc b a st iall, Vikar, hat von schwcrcr Krant-hcit gcncscn, ain 13. März 1639 cin Votiubil!) znr Kirche hl. Dreifaltigkeit geopfert. Er war 1645 lnö 1649 Instrnt'tor an der Schule zu Nast nno Coopc- pcrntor aisbort, 1650 ob eximias pii, docti et zelosi animarum curatoris dotes statim sub initium hujus anni in ])arochiale munus (tu Dfnft) scleinniter introductus, piis antecesso-riim suoruin vestigiis landabili zelo insistens obiit in Käst .12. Julii 1671. Krcllinö Friedrich, Vikar 1662, soll gestorben sein 1680. Im hiesigen Tanfbnchc kommt seine Schrift nur lns 1668 vor. K rcincr Lnkas, Vikar 1672. In diesem Jahre zählte der Vikariatsbczirk 1570 Seelen und wnrdcn gctanft l)2 eheliche, 10 uneheliche Kinder, getränt 32 Paare und begraben 44 Personen, ^ednr Thomas, Vikar, begraben 37 Jahre alt am Z. November 1677 neben dem St. Nikolai-Altare. (Stcrlicbnch.) 1677 im September und Oktober tanftc hier Ulii'tiuii8 80K0!) Pi68d)'t6i' 0 8a,noi8i)6rl!. W 0 lfI 0 hann Oc 0 rg, Viagister, Vikar 1680—1685. Pirter Mathias Johann, Vikar von 1685 bis 1688. Im Oktober 1688 kommt im Tanfbnchc Markus I^noko8i2 als oapsllauu« «udsti- tuw8 vor. 268 ' s Tautscher Mathias, Vikar von 1688 bis 1691, dann Vitar zn St. Lorcnzcn in W. V. ?600vni1c Mathias, Vikar von 1691 dis 1712. begraben hier 57 Jahre alt am 20. Scfttb. 1712. „p08tciuani liio 21 aunuiri lauäadilitor ot in-äel6880 iu oui-H ladoi-avit". In seinem Testamente vom 3. Scfttb. 1712 vermachte er zur Kirche ein Mcsscnstiftnngö-Kapital pr. 1000 fl. — 1705 war Simon Wohlfahrt hier als Cooftcrator angestellt. Zcbal Lorcnz Anton, Vikar von 1712 biö 1719. starb dann als Pfarrer von St. Oswald ill Pcttau 1722 am 15. Fcbrnar, alt 56 Jahre. HolzSlmonValcntin, Pfarrer von 1719—1721; wnrdc begraben 39 Jahre alt am 17. Nov. 1721 P6HL8 lUtiu-o D. V. NariaQ. Er war biö 1719 Sftitalkaplan in Pcttan. Frey Heinrich Josef, als Pfarrer installirt mn 8. Dezember 1721, gestorben am 0. Nvlib. 1771. Er war früher Sftitalkaftlan in Pcttan. Ill seinem Testamente vom 4. Mai 1771 lcgirtc er 1000 fl auf^cwigc Messen. Ein Heinrich Josef Frcy, geb. m Tüffcr, studirte in Rast 1705 nnd wnrdc dann Priester (Raster Chronik). Forschncr Gregor, Pfarrer von 1771 bis zu seinem Tode, 17. Fcbrnar 1794. 816 kov 6 <; Andreas, als Pfarrer installirt mn 28. September 1794, gestorben am 15. Ottb. 1814. Er diente hier von 1773 bis 1794 als Kaplan und als Provisor und stiftete einen ewigen Iahrtag mit . cincm Kapitale von 150 fl. Uur k o Florian, Pfarrer vom 15. Februar 1815 bis zn seinem Absterben 24. Jänner 1855. Er war geboren zn OermioiMK in hiesiger Pfarre am 25. April 1778, ordinirt am 4. September 1802 diente in der Scclsorge seit 1803 als Kaplan am 269 KswZuik 2 Jahre, hier 10 Jahre. Auf ein ewiges Seelenamt lcgirtc er 100 fl. 8t ru.b Johann, Pfarrer seit 23. April 1855. Dotation der Pfarrftfriindc: Das Einkommen des hiesigen Pfrimdners wird im Visitationöprotokollc von 1617 also angegeben: kroveu- tus Parochi constituunt in praedio, collectura vini et omnis generis frumenti cum exigua stola, qui computati quotannis faciunt 180 fl. Eine Anmcrknng im hiesigen Tauflmchc in Betreff des Pfründen-Einkommens lautet: ^rmo 1680 oou- scripsi ego Joannes Georgius Wolff; eo tempore vicarius s. Ruperti, omnes prouentus de numo ad numurn, concernentes solumodo parvam Stolam, per integrum annum incipiendo a primo Januarii 1680 usque ad primurn Januarii 1681, qui proven-tus se illo anno extendebant in universim intelli-gendo in pura stolla, id est in Baptismo tarn legi-timo, quam illegitimo, in administratione sacra-mentorum tain in Ecclesia, quam extra Ecclesiam, in administratione matrimonii etc. ad 155 florenos 31 crucigerum et 3 numos. Illo ipso anno aqui-siui etiam de musto 21 Störttin atque ordinariam collecturam in tritico. Gegenwärtig ist der Pfarrpfründncr mit seinem Einkommeu angewiesen: 1. anf die Pfriindcn-Oekonomic, zu welcher gehören: a) ein Weingarten xa vi-iwm sSaucrberg) und ein zweiter von der Anna V^i-Zio am 5. März 1792 auf Lesnng hl. Messen gestiftete Weingarten in Untcr-Wclitschcnbcrg (Ooli^'a Vo-liöma). b) dcrSttallccker Maicrhofgrund, 16I. mcßcnd 272 forger und vorzüglicher Katechet. Er bantc hier einen skellcr im Schnlgcbnudc für den jeweiligen Seelsorger. zlariLIofefÄciieditt, Curat vom 25. April 1828 bis 111. )n Traut' mansdorf aus ^csniu^ hl. Älcsscn und Vcr^ richtnna, beslinnutcr Nebele; o) die ^ütschcr^Wiese, qcstiflct von der Gemeinde auf 4 alljährliche Messen nnd <1) cin Gcmilscssnrten, 15i Qklf. qroß. 2. anf die ^latmalicnsamnilnnli bestehend in 62 Mchcn Weiden, ^0'/, Äiel-cn i)iostqcn nnd 3 fi. ^0 lr. Flache- nnd Knscqcld, nnd -'i. anf die Stiftnna>Ttular nnd Gral.'stcllgcbül)ren. Vorhandene Matrikcn: Gcburtsprotololl scit il. Jänner W62, Co^nlations-MM) ftit 15). Jänner 1002 und Stcrwnatrik scit <>. Jans' 72. Pfarre St. WolfM« bci Viji nnd ^rnoveo. Die Crrichtnnss cincr ^ulallnplcnoy bei ViZ und irnovo« wnrdc von der ^te^iernnli im Jahre 1785 bc< 1/ /" ü"b ^"chn.iqct. -)inn aber innßten vorerst cine lrcyc und emc ^nrcncnwohmma, hicr erbaut wcrdcn ^ur ^wmnung dc« hir^n erforderlichcn Bainnaterialcö wur-Nls/ ^''d^^n'chcn nicderqerisscn, nämlich, die St. H«lf a^k^^ ^^che in der Pfarre St. Nrlmn am I.o- ftand nn!'. !'^7' ''" der St. 1lrlmner.7vricdl,of ist, Mld, und d,c Kirche am ll^d^mk in der Pfmrc St L° X dcr^^.^' '"'".. ''° "wonnen/n Materie m ^lir ^^" dernmlinen Pfarrkirche St. Wolfqang r^ .. dV/^'"°"''"' ^lt 17«'.' war der Vm> dieser Wrche nnd des Cnralenhanscö in so weit vollendet, daß h er °m 1. Jänner 17W der Curatial-Goltcödicnft erüff t 271 werden tonntc. Dic »tirchc war dlosi nur mit riner Holz> dcckc versehen und wnrdc der t^hor crsl nntcr drin Anraten Iatob ^okl^r cingcwölbt. ,'lnch dic innere (5>nrici,tnnc, dcr ncucn Kirche, namentlich dic zwei Scitenallme wnrdcil aue< drn ^cidcn voriicniinnlrn MiclNMurn >!ircl,rn hrrgc ni^mnicu. Dicscr V^lallaplnncy wmdcn ;i!,n-:!)rill dic Ort-schaftcu »lid (^clncindcn: a) auS dcr Pfarrc St. Ruprccht.- Vi», (),'ml», .^ov^k, 1'c«j»K lind ^rinlLilsnk; dann, d) aus dcr Psarrc St. Urban: 2Sischl'crq (Vißcö^i vrl») TcrnlN'cl'dorf (^ornovl-^) nnd 7 Hausrr von Strinadcrl^ (.^ki in^Iii vr^i). Dicsc !^<>l» zur Pfarrr c-.Iiol'lnc ScllsDr^stalion Ct. WolMNs, stclil unlcr dcni Patronate deö ste!l-rni«r^ tischen Rcli^ionofondc«. R c i I) ens o lqc der Seelsorger. ^loriö Johann Bapl., (^nral vom l. Jänner 17:»0 bie> Scplcnll'cr 17l»2, ^cstorl»cn ali« Volallnrat zn St. Maria Ma>-,dalcna in dcr Bmstadt von Marl'ur^ am ^!». Dezember 1 ?!>^. 81emen»ki Franz Silvester (Erlarmclil), (^nral uom 11. Ollobcr 17l»^ dii< Mai IMll. Nach ihm vrovidirlc dicCmatic Martin Fürbaß vom M. Mai 1W0 bis l5. Mai 1^07. ?ok1ar Iatol', (5nrat vom 15>. Mai 1,^07 dii< 2.';. April I>l2«; lcl'le dann im ^llnhostande l'ci seinem Weingarten zn St. Anton in ^. B., wo er am N'). Mnrz I^.'^i slarl'. l^r war l'is 1«l>7 Cnrat zu St. Oswald im Dranwaldr. (5r steht bei der Ge-mcindc St. Wolsqanq noch s>4 nach Nohitsch emdekanirt. Hauptpfarrc St. Gcorg in Kötsch (Hoöo). Diese Pfarre ist sicherlich eine der ältesten Pfarren Unter-Steicrnwrlö. Erwähnt wird ihrer zuerst in der Nrtnnde dä<». ^.«miloiu,« »nut) I146 Indio. 8., laut welcher der Patriarch 1^ o 1 o g' r i u u 8 dem O r a f e n Vcrn h a r d v o n V^ a r!) nrg nnd dessen Gemalin ü h n-nognudis gegeil Nbtrctnng dcr frianlischcn Vestc vi-tlionill, Z(» Mark bezahlte „ot, (In:^ partos lleoimiinim 6nnruin <^«dium, scilicet do Onono^vix et Kc^iinni/. o!« os>nt:6«.^it, du:».« uoi<» ^:nto« (locimainm t«rtio pled is, nidolic.ot do (.!n ox (llnLo) lijln inlio-UQiioilluit (verliehen), ou tumou oniuliciono^ nt uicln'l inäo in^i^noriuc!, iu^ouüüci^io uol «.Nlju« a,b ocolo- 2l 273 rcalschulc in Graz, cine nahmhafte Gcldsnmmc beigetragen hat.") Dotation der P farrft frü nd c. Da die k. t. Statthaltern die Erhebung dieser Lo-kalic zur Pfarre nur unter der Bedingung genehmigte, daß daraus tcinc höheren Lasten für den Ncligionsfono erwachsen, so hat die hiesige Pfründe dnrch diese ihre Erhebung an der Dotation nichts gewonnen und bezicht der Pfaar-Pfninducr noch fortan seine frühere Eongrna mit 315 ft. aus dem Rcligiousfoudc. Außerdem siud ihin von der Gemeinde zur Benützung gegeben 3 kleine Aeckcr nnd ein Garten. Die Matrikenbiicher beginnen mit 1. Jänner 1790. vui6 «oouu^um t:l. xuttinuom lioeimo: ^««1o8i». in c!dntt8o1i n^roa8 20." Writers wird der Besitz der Pfarre K ü t s ch dc,u Stlfte Oberdurg nuch uuterm 8. Juni 1445 vmu Pa-tnarcheu uud jtardiual Ludwig bestätinct.^) Wauu ader hierauf diese Pfarre vom Stifte Ob er bur ^ wieder ws-gctrcuut uud dciu Patrouate des Laudcsfiirstcl, uutcrstollt wordeu ist, komtte uicht cruirt wcrdeu. Vielleicht ^cschal, dies l'ci der Errichtung des Bisthmus ^a i bach (140N lmi die Abtei Ober b u r g als eiu Mcusalgut dcui ^aidacher ') Ol'crbin-g. Urt. -') St, Macidalcua. ") Haidin. ') Sl, Äicit au dcr Dran od. I>ci Pcttau. ^ Oberburg. Urt. 276 sia alienarc presuraatur; quod, si fecerit, irritum fuerit. Deciine autem prcdictarum plcbium post de-cessum eorum in usuln Acquilcg: Ecclesie et Dm Patriarclie, qui pro tcmpore fuerit, orani eontradic-tioue reinota redircnt." ]) 9(uÖ bicfcr Ihi'itnbc crfatjvcu wir auch, dasi damals die Zchcntc mil itötsch dem Aglaycr Patriarchate eigenthümlich gehörten. Die Pfarre ^ ö ts ch ist aber nicht nnr einer der ältc-steil, sondern war anch einer der ausgcdchutesten uittcrstci-rischcn (damals karanthanischcn) Pfnrrbczirte. Er dchntc sich ans über das ganze rcchtseitigcUfcrland derDrave von der Mündung der Voljkil (bei der Eisenbahnstation gteif-nit) bis hinab zllr Beste A n t c n st e i n (^orol). Von An-tenstein ani< bildete in südwestlicher Richtung die noch dcr-maligc steirisch.kroatische Landcsgrenze anch die Grcnzc der Pfarre Kötsch, nnd zwar biö zmn Ursprünge dcr 8ot1a. Aon den Qncllen dcr 8otl^ ging die Pfarrgrcnzc über dcu Donati-Bcrg bis an dic Schleinihcr Pfarrgrcnzc bei dcr jctzigen Mahner Filialtirchc St. Anna, von da nordwärts lints an Monsberg nnd rechts an Lirkovoi voriil'cr l'i^ an die Hauptstraße, mitten Mschcn Schlemitz nnd Kölsch ; dann von hier in wchlichcr ^)cichtnng znr itirchc St. Heinrich am Pachern nnd weiter am Niletc'n des Pachcrn-Oebirges bis ober die Quelle dcr VulM, welche den Pfarrsprcugcl ge^cu heften begrenzte. Ohne Zweifel werden schon in den ältesten Zeiten mel,rerc Bitariate in diesen, so ausgedehnten PfarrdistrMe errichtet worden sein. Dermalen liegen in diesem Pfarr bezirke außer der Hauptpfarrc St. Georg in Kö'tsch noch die Pfarren St. Grenzen in dcr Wüste mit dcv aus ihr e^'iudirteu ^otalie zur hl. Maria ill der Wüste, dann die Pfarren Ataria Nast, St. Iatob in wubach, St. Maada^ lcna nächst Marburg, St. Johann am Dranfcldc, ^St. ') Landcöarchiu. 277 Martin in Haidin, St. Veit an der Dran, hl. Dreifaltigkeit in dcr Koleis, St. Andrä in I^.^icuvo^ St. Barbara bei Ankcnstein, St. Lorcnzcn am Dranfelde, Viaria Neu-stift, St. Michael in Schiltern, St. ?Molans in Mons-ber^ lind Et. Ilnton in ^wpoi-^o. Dieser ganze Pfarrdistrit't Kötsch wnrde mit Anc'-nahnic der Pfarre St. Grenzen in der Wüste, welche sammt der dermaligen ^otalic Maria in der Wiiste und der jcl.n^cn Nester Pfarrgeineindc (^inc»Ini1v schon im Jahre 11W an das Bencdiltinerstift St. Paul in Kärn-tcn al'i^-trcten worden war, Ende des 1-l. Iahrhnndcrtes dem Äcueditcinerstifte ,O b c r b n r g sOoi ui^i ^tl) cin>.'erleil't. Die lictrcfftndc Ineurporation^^lrliinde selbst isr iinOber-lninier Archive nicht vurfindig, wohl aber ist im dortigen Urtmiociwerzeichnisse cine (lupin, invo^tituruo pllpnli» ^iip(!>- 0!l<">t8«Il ie Pfarr»? Kutsch noch nicht genannt, während der Abt und Konvent von Obcrbnrg schon am Mathias-Tagc des Iahrcs 110^) den ^Iteverö ansstell!.'n „wie, daß sie den Grafm H e r in a n n von Cilli derjenigen vro «omnxxlo n^onn^tol'ii transigirlen und dcn Jörgen von ^andstraß '^ii Nedinin'iiug seine»? ro^noow der Kirche kötsch fträ-lendirtcn^)lest und Anspruchs versprochenen jährlichen 40 st. gänzlich einbinden »nd selbst Zahler sei» wollen".^) Auch in dcr Bestäiignngsiirlunde des Patriarchen ^. uto nin 3 lid«. 13. Dezember 140 l in, oa.^tio 1^agn,u:vc; wird die vliviijc S. Gcovii in Chocz — cum omnibus et singulis — jrtribus et jurisdictionibns, membris et pcrtinenciis spiritualibus et temporalibus ac jure archidiacouatus ') Aposteln Cl-lviu. VII. 21" 281 I» Betreff der Pfarre S t. K a t h a r in a an d e r li «I a , jetzt S t. B a r b a r n bei A >l k e n ste i i> genannt, kommt lll?ch zil bemerken, daß dieselbe zur Kutscher Vikariats-Pfarre St. Veit an der Drau (vi'nviun,) gehörig war. Dies bczengct das Aglayer Protokoll, laut welchem lull 3<,>. Mm 1^75) der Priester Pete r H cg c l sp c r g er mit dcr Kathariil a - Kapelle, „«iwutli, ^»>) jianidiii«. eec;i68i6 8. Viti plopo 1'ottu, vaoldntL zi(3i- oditlim pros-ditoi'i II. ultimi roowris, «nm enrg. auima,ilim^ iü> vcstirt wurd^.') Eben so wird diese Kirche sammt der St. Barbara-Kirche im Straßlnir^cr Copialluiche lwu 1545 eine Tochtcrkirchc voll St. Beit ail der Dr au Henaunt. Auch der Vikar von St. Katharina hatte jährlich eine Pension nach Kölsch zu entrichten, worüber das Kölscher Urbar vom Jahre 1622 bemerlt: ..Viouiiu« «. Catliarinae in littore Dravi Wölla propc Ankenstein tenetur Domino Arcliiparocho duo Sacra peragenti miuistrare soluilque ammatim pro obedicutia et de-cimis octo florenos et praeter hoedos ac capauneos ctiam duo vasa vini."2) iuTmittMid) iiinn bicfc ^ciifioit zugleich mit )encr von St. Veit fiir K o' t s ch verloren. Wie mid wann die Pfarre St. Nikolaus zn M»iii3bcrl) ans dem Verbände mit ihrer Mnttcrpfarro >i ötsch abtreten ist, konnte bisher nicht crnirt »uerdcn. Vnul den Pfarrlnatrilen gehörten im 17. Jahrhunderte zur eigentlichen Pfarre Kötsch folgende Ortschaften mW (bellendcn, als: Untcr- nnd O b er - K ö t sch (Iloue. l1o5jo), Ki'Lluouilc, OIivuiI<^ ^ilt'vl'st, 1'oljaulv, Viiiiöolc, St. ^eonhard, Pachern (I'oliorsko), Ha ilsamb achcr, I^ivolil,, 9l0swcin (liaxviu^ in den Matriken Ra^vo.y), Ober- nitd Untcr-Noth-wciu (Nadwcin, I^clivmi), Win dcn au, Woch au ') Copic im Laiidc^ Alchiu. ") I^uvoilon. 279 Vischofc zugewiesen wurde. Es dürfte eben dcr Distrikt von Kötsch fiir lxn Vaibachcr Bischof etwas zn entlegen gewesen scin, mu ihn gleich deil andern dem Stifte Ob erbn rg cinvcrlcibt gewesenen Pfarren, nämlich Obcrbnrg, 3raßlali, Pcilcnstcin, Skaliö nnd Altcnmarkt ;mn Bisthum Laibach zn schlafen. Wic oben im Oberbnrgcr Urbar, so finden wir auch im Straßblti'qcr Coftialbnchc von 1l")4!) die Pfarre 5iötsch mit ihren Vikariatcn verzeichnet, denn es heißt im letzteren: „Diese Pfarr (Kutsch) hatb Pfarren, die znr Pfarr incor-purirt sein, zn ncrlcihcn, alls die Pfarr Sannt Maria Magdalcna, Item die Pfarr Sannt Mcrthen zn Khanding vor Pcttail, Itcm die Pfarr zn Sannt Michael zn Schillern, Item die Pfarr Sannt Vcith an dcr Traa, Item die Pfarr Sannt Nicla vntcr Monspcrg." Allc dicsc Vikariatö-Pfarrcn mnßten, wie schon erwähnt wurde, alljährlich eine Pension pro (iboäiouti^ d.i. als Hcichcn ihrer Abhängigkeit, an ihrc Mllttcrt'irchc in K ö t sch entrichten. Von diesen Vikariatcn wnrdc St. Veit an der Dr an sammt den dazn gehörig gewesenen Kirchen hl. Maria in Lichtcncgg nnd S t. A ndrn in 1^ 6 8 kuv 6 o dcr Mnttcrkirchc in Kötsch nm ilülO ans folgende ganz eigenthümliche Art entzogen: Am 28. September 1610 iibcrgali Kaiscr Ferdinand II. die Administration dieser Vikariatöpfriindc dem Marbnrger Pfarrer, Georg Pi-lcator, anf 12 Jahre mit dcr Bedingung, daß dieser den vcrnachläßigten Aan daselbst wieder erhebe, die kirchlichen Verrichtungen gcnan abhalten lasse, die ^tcncrriickständc dcr Pfründe ehestens bezahle nnd nach Vcrlanf der 12 Jahre allco Innegehabte dcm Kölscher Pfarrer übergebe, wobei abcr dein stoischer Pfarrer weder irgend welche Auslagen angerechnet, noch die jährliche Pension von 2l) fl., 4 Startin Wein und 12 siastraunen vorenthalten werden dürfcu. Pilcat o r aber, dcr zugleich auch Pfarrer iu Kots ch war, 283 l'en berg, angemaßt. Ini Eoftialbnchc wird nämlich iibcr die Psarrc Kölsch gesagt: „Die brieflichen Vrkhnn-dcn l>er Stifft sullen ,;n Wnrmbcrg vnnder Herrn Fr a uzen von Stn den berg säligcn Erden liegen. Vchcnchcrr ist die Nöm. Kl). Mt. Die Vogtcy masscn sich die Herrn von Stnbcnberg ail." Si) schrieb anch Erzherzog Karl am 15. Oktober 1580 dein Laibacher Bischofc Johann: Äalthasar S tnb e n b c r g maße sich die Vogtci iibcr die Pfarre Kötsch lnndesfiirstlichcr ^chenschaft an; da sci er, der Erzherzog, berichtet, daß beim Stifte Obcrbnrg viele alte Äricfc über die Pfarre Kiitsch vorhanden scicn, wcßhalb cr nm Ucbcrscndnng derselben crsnchc.') Aci der allgcnicincn Kirchenvisitation des Jahres 1528 wnrdc über die Pfarre Kutsch Folgendes ftro-tokollirt: „Pfintztag den andern Inly Scind zn Marchftnrg „geHort worden: Kimclsoli. Herr Erhart Alnawcr, Pfar-„rer, Herr Mates von Monpreyß, gcscllbriestcr, Herr „Jörg Pcttcr, Kaplan, Andre Ninesoll, Michael Smnmcr, „Zcchlent, Erhart snppan haben tain Irrung, scnndt ainß „im glauben beleybcn pey Irn Nlldtcn Pranch." Als ein Beispiel einstmaliger Kirchcndiözivlin wird ans der Kölscher Tanfinatrik nachstehender Fall mitac- tl)cist: „1648 Gera vidua et Gregorius N. propter „adultcrium soepius comniissura ct in fornicatione „post mortem viri persistentes, mouitionibus non „obedicntes condemnati sunt tribus alternis dorni-„uicis ad crucein. Adulter ex cruce aufngit. Adul-„tera autem ne publice confundatur, cum Ecclesia „convcuit pro libris caerae, siquidem paupera est, „quatuor." ') Apustclu. <^!>.i.vi8. Die bctrcfftüdcii Urlüiid»,'!! diirftcn sich s^ildciu in Gra; bcfiiidc». 284 Tic Hmlptpfan'tilcho St. Gcory in Kiitsch. Der Chor dieser Kirche hat cm Rippengewolde. Die , Rippen erheben sich ans sechseckigen Wandsänlchen, welche anf halber Wandhöhc anf Engcltöpfcn rnhen. Der ClM, welcher dreiseitig abgeschlossen ist, hatte nrspriwglich nur O Fenster, dereil Stab- nnd Maßwert in der Folge der Zeil angebrochen nnd ihre Spitzbögen vermauert worden sind. Än der jüngsten Nestanrirnng der Kirche in den Jahren 1^5l.» und ^W wnrdcn noch zwei Fenster ncbcn den, Hüch. altare nen gcniacht nnd sowohl diese, wie anch die altcn 3 Muster im gothischen Style ansgebant. Der nenc gothische Hochaltar wnrdc 1860 nach eiucr Zcichnnng de« Privatarchitcktm Georg Hartl crdaut und 1807 vom Papste privilcgirt. Aenßerlich ist der Chor mit Strebepfeilern gestützt. Noch vor wenigen Jahren dc^ sand sich Wßen an dcr Satristei cmc kleineOeffnnnq. welche zn einem nnter dem Chore sich befindlichen Nanm führte, dessen Gewölbe von cinem massiven Pfeiler getragen wird.. Demnach dürfte da eine Krypta angebracht sein, deren Wiedereröffnung nnd Ncstanrirnng anzustreben wäre. Das Schiff der iiirchc besteht ans zwei ;n verschiedenen Zeiten ausgeführten Äantcn. Das rnndbogigc Gewölbe nnd die rechtwinkeligen Fenster harnionnen nicht mit dem Chore. Das Schiff hat zwei Scitcnaltäre , St.'Lem,-hard an der Evangelien-Seite, ihm gegenüber cmenAbendmal« Altar. Die Kanzel ist ans dein 10. Jahrhunderte. Zn beiden Seiten des Schiffes ist je eine Kapelle angebant, südseitig die Rosenkranz-, nordscitig die Krcnz-Kapelle. I" letzterer ist eine Ornft, deren Ocffnnng ein Grabstein uiit nicht mehr leserlicher Inschrift deckt. Es dürfte das Cpitaphinm des Pfarrers Georg Xiiüiö fein, weil ?o-vuä«u mit Beziehung anf diesen bemerkt: „Sein Andenken verewigt cm inschriftlichcr Leichcnstcin." 280 lonnte die Stcnerschnld nicht abzahlen. Er sah endlich, das! seine Administration ihni nicht nur nnßlnngen sei, sondern daß anch die Pfarre Kitsch Erfahr lanfc, oil.' Pensimi vo>i St. Veit ganz zn verlieren, weßhaib er sich entschloß das Vilariat St. Veit dcn Niinoriten iil Oraz zn übergeben. Der Vertrag darüber wnrdc 161? abgeschlossen, kraft dessen sich die Äimoriten verpflichteten, dic Stonerrnckständo zu bezahlen nnd die Pension jährlich an latsch zn entrichten, „si ct quantum dc jure visum l'uerit Seremssimo Rcgi b'evdinando tamquam domino et patrono sae-culari dictac parochiae (Kötscli) vel praelibato illn-strissimo nimtio anostolico vi urbarii consuetiun esse viäolMr." Dieser Bertraq wnrdc voin itaiser nvtllndlich ani i^8. Inli U',21 bestätiget, ohne dabei dcr Pcnsion zu erwähnen. Die Minoriten verweigerten deßhalb dcnl 5iöl-schn- Pfarrer die Pension, was zn einem Prozesse führte. Znr Beilegung dieses ^lechwstreitcö wnrden dic Vlinoriten im Jahre itt^O vor das patriarchalische ^onsisturinul nach Tnffer geladen nnd wnrden, weil sie dahin nicht erscheinen wollten, am 20. Oktober 1630 vom Archidiatou in Tiiffer, Michael Wollich, in «ont,inatinn! znr Zahlung der Pension nnd aller Untöstcn vcrnrthcllt. Anch wurde schon über Ansuchen des Archidiatonö dio weltliche Assistenz znr ^ceution dieses Urlheiles von der i. ii. Nc-giernng bewilliget. Die Miuornen steckten sich aber hinter den Päpstlichen Nuutins und dieser stellte nicht nur die ^re-ention des Urlheiles ein, sondern bedrohte anch die Gegner, Pilcator nnd den Archioiakon, mit der ^cmnmnniemiml, wenn sie nicht das Urtheil gegen die Minoritcn anfyeben. Von Kötsch ans wnrde später wohl öfters, znleltt noä, 1710, der Versuch gemacht, das stecht auf Beziil-, dieser Pension znr Geltuug'zn bringen, doch vergebens. St. Veit sammt der Pension^blieb für kölsch verloren. ) ') Lav. Ord. Arch. 286 2. I oh ann I ak o b Graf von Khiscl, welcher 1623 in den Grafcnstand erhoben wurde, stiftete seine zwei Wciugärtcu zu Posruck zur Pfarre Kölsch, wofür alle Freitage in der Khiscl'scheu Gruftkapelle der Kapuzincrkirchc in Marburg eine Messe für des Stifters oerstorl'cne Mutter Anna N^aria und 2 Messen in der ucn crbautcu St. Jakob-und Auna-Kapcllc iu Goldorf') gelesen werdeu sollten. Gegenwärtig wird für diese Stiftnng jeden Freitag, wenn zuläjsig, in der Pfarrkirche 1 hl. Messe gelesen. 3. Maria Anna Gräfin 0on Molzn, Vc-sltzcrm des Nikolaihofcö, lcgirtc 1785 ein Kapital von 1^0 fl. anf einen ewigen Iahrwg nnd anf 2 alljährliche Vrndcrschaftcn. Daö Visitations-Protokoll von 1.^) sagt, es seien hier 3 Brüderschaften, nämlich: Gottö-lelchnahm-Bruderschaft, n. l. Fran- nnd St.Nikla-Vru-dcrschaft, benicrtt aber dazu: „Diese drey Brnderschafftcn sl-'len ganz abkhomcn." Ill späterer Zeit bestanden hier 4 Bruderschaften nnd zwar: > . , , .-r) Die NorporiZ (^1)ri8ti. Vrndersch a ft welche 4 Weingärten besaß, einen in ttlivuik, deu andern ln Vni!jLk und zwei in ?ol^ua. d) Die St. Scba st iani-Bruderschaft. 1642 besaß sie 5 Weingärten, nämlich .'i in 1?(>i'8t, 1 in 0i-et und 1 in <31ivmk. Lnilt Urkunde (Mo. Vnrg Schlcinitz am 12. April 1714 hat dk'se Bruderschaft einen in Nlivmk gelegenen Weingarten vom P h i^ llpp Dominit ertanft. c) St. I'ohaunoS von Ncp. - Brndcrschaft, zn welcher Andreas kiii-oko)' ') Dicsc Kapclle wurde unter Kaiser Josef cxccrirl nud endlich demolirt, nachdem die Gemeinde Goldorf dieselbe um dcn vom Cbcusfcldcr Äezirk>kommissär Ill-^utin^lc von Kaiscröscld uerlaugleu Betrag pr. 40 fl. nicht lilicruchmcn wollte. 282 (vol.ova), Nogcis Aug'.xu), Zwettendo-rf (^or-Ivovoo in den Matriten 8>'ow>voc), vendors (N03080), St Nikolai, ^aat (I^>^a), Nast (Ro/n:i. anäi uusi^vo«), Altdorf (8t!u-^vo8), Goldorf (^iaw-Uii.jo, 8Iu.taUö.) Dann tonunen noch vor die Gegenden: Ilikovxn, Nenpiichl, 8tali3o nnd Orivoveo. Im Jahre 1757 wnrdc anch nocl, bl.'i dcr lnshinigcn FilmlNrch^ St. I ohann am Dranfcldc cim Pfarrc cr-richttt nnd wnrdcn dahin cingcpfarrt die Ortschaften: St. Johann, ^ak, Nast, Alton dors nnd O old or f. Endlich wnrdm noch zilr dcrinaligcn Vorstadtpfarrc ^ t. ?)t agdalc n a bci Ni a r b n r g abgttrctcn: O l, c l-- nnd Untcr ^ N 0 thwci n sannnt Winden a n, so daß nnn-mchr znrHanptftfarrc itötsch nnr nichr noch dicKatastral-Gcmcindcn: Untcr- nnd Obcr->^otsch, ?ivn1^ Pachcrn, No^wcin, Wochan, Nogcis, Zwcttclido r f nnd T t. N it 0 lai grhürcn. Dic Hanptpfarrc ^otsch gchörtc, wcil am rcchtcn Ufcr dcr Dravc, nn Vicrtcl Cilli gclcgcn, znm Patriarchate Aglay (03!^) nnd znm Archidiakonatc in 8!rnuili,, uach-hcr l^'nannt „un Sannthale nnd am Drcmfclde" (vaNiz ^avin^o ot, cuwpi I^l-^vi). Sftätcr wnrdc die Hanftt-pfarrc 17.'i1 dcin ürzdiöthnnic Gorz, 17<^7 dcm Bis-thinno S c t a n nnd endlich 185'.) dcm Visthninc L n v a n t zngcthnlt. Das Patronatörccht iibcr diese Han'ptftfarrc und über die ehemaligen Vit'ariatöpfarren derselben, nämlich: iilicr Ät a r i a N a st, St. I at 0 b i n ^ c m d a ch, S t. I 0 -hann am Dranfcldc, St. Martin in Haidin und St. Michael in Schiltern übt dcr Lnndesfiirst cmö; dcr jeweilige Hanptpfarrer ist adcr Patronats-^ioprä^ scntant für die gcnanntcil Vitariat^pfarren, ohne das; er hiefiir irgend welche Patronatölasten zu tragen hätte. Die Vogtci iider die Pfarre .^ötsch haden sich lant Straßdnrger Copialdnch von 1545 die Herrn von G t n- 288 grafcu Eugelbcrtvou I st ricu dessen Erbgnt in dor N^l oliiu ?itovic;n«i uoo o^t Liutilu ot occlesium Ivnx->voi — und zwar tauschweise gcgeu das in ^arittyeu gclc^ gene Out Olodnitz.') Ob hier die.«irche i» NoÄvein selbst geincint ist, läßt sich wohl nicht nachweisen. Ec< ist auch schon dic Vcnnnthnng ans^'sprochcn wurdcn"), cs sci uutcr dcr Kirche 15^/>voi dic Pfarrkirche in Klitsch zn vcrstehcn. Da^-^'n ließe sich abcr einwenden, daß es mn daö Ial,r 11^0 wohl nicht zn einein Prozesse wegen der Kirche St. ^ ur e n z e nind e r W ii st c zwischen dein Stifte St. Pm,I nnd dem Pfarrer von Kötsch gekommen wäre, wenn die ilirchc von .^ötsch den St. Paniern gehört hätto. 1l>24 wurden zwei Weingarten Hieher gestiftet. Das llvbav Uou 1043 fciflt: „Kcelesia s. Michaeli« Archau-„S'cli in Raswoy, cujus advocatus cst Adm. Rdus „Dns Archiparoclius iu Kliötscb, habet deeem «ruas „germanice diceudo ^ctjeu ÜJicrtcI äiSciiiflartcn, quae „urnao sitae sunt partim in moutc Zictrich, parthu in monte Mrouliniir.': Ein spateres Urbar meldet: „Den U>. November „1057 verschafft Frau Ncissingcrin der thirehcu St. Äti^ „chacllen zn Noßweiu 20 fl., su solliche Herr Maximilian „Pollitharft von Licchtenhiunb von dein Erchaufftcu Hoff zu bczahlcu Schuldig." 1700 wnrdc ein WeinqaNci, für die Kirche angekauft. Bei dieser Kirche bcstaudcu eine St. Veit- und cinc Ntaria 7 Schmerzen - Brüderschaft. Erstere besaß 175!) zwei Weingärten, den einen im Noöweinberg, den andern aber im Ko.^k. Jedes Mitglied der St. Veit - Bruder schaft hatte jährlich 0 kr. zu zahleu. 17«.') am 11. August wurde die 5lirche c),'eerirt nnd gesperrt, am 21. November wurdcu aber ihre Weingärten ') Aütcrilhofcn Gesch. Mrulh. ") Stticnnart II. von I^oliootti. 289 im Lizitatiouöwegc verkauft. Später wurde die Kirche wieder eröffnet. Sie hat außer dem Hochaltäre noch zwei Seitcualtärc, rechts hl. Dreifaltigkeit und links au der Epistclscitc Maria 7 Schmerze». Dicsc Kirchc hat 2 Mcsscustiftuugcu, ciuc von der An ii a ^ .il)1irl,nik mit eiucm Kapitale von 100 fl. CM. auf eine ewige Messe fundirt (1641), die ailderc aber vom An t o u O ,' u 3 6 mit ciucm Kapitale von 60 fl. CM. mich für eine ewige Messe gestiftet (1847). 2. St. Vc on hard. Der Chor dieser Kirche ist dreiseitig abgeschlossen und hat nach Anßen keine Stützpfeiler. Die Chorfcustcr hatten nrspritnglich Spitzbögen, welche aber wahrscheinlich 108:), als der jchigc Kirchthurm gebaut wnrdc, ili Rundbögen verwandelt wurden. Das gothische Sitristeithor ist uoch in seinem ursprünglichen Zustande erhalten. Das alte Schiff der Äirche wurde nachträglich gewölbt und verlängert. Auch der Chor der Kirche ist glatt^ d. i. ohne Nippen cingewölbt. Außer dem Hochaltare St. ^eonhard hat die Kirche uoch zwei Scitenaltäre, einen Marien-Altar an der Evangclicn-Scite nnd einen St. Achacius-Nltcn- an der Cpistcl-Scitc. Die itirchc hat eiuc geniauertc Vorhalle. Die beiden alten Thurmgwekeu wurden wu der aufgelassenen Kirche St. Wolfgang am Pachcrn Hieher genoinineu nud werdeu iu dcr Chrouit derselben Kirche besprochen werden. Die zwei miderm Glocken sind 1740 nnd 1770 gegossen worden. Der Sage nacl^soll hier ursprünglich oinc Kapelle gestanden sein, welche daö^tift Bitt ring in Km'uthcu hier auf seiner einstmaligen Be-silniug erbaut hatte. Urkundlich bekannt i,t dicsbeznglich, daß sich ini Jahre 1(i<)8 ein Streit wegcn des Vogtci-Nechteö über diesl.' Kirche zwischen dem Viktri u g er Abte Beucdikt uud dem Kötscher Hauptpfarrcr eutspouncu hatte nnd selber noch 1700 in der Schwebc gewesen war. Die Veranlassung zn diesem Prozesse gali das Ansinnen des Abtes, die Nechnnngöbüchcr dieser auf Vittringcr 285 lfi.'^ wurde die hiesige Pfarrkirche von deu Türken verbmnnl.') Die dcrinalige Kirche wird demnach gleich mich 1->A2 l)«,'l.'ailt worden sein. I.'>80 wurde die mittlere und 1 l! !4 die c-,ri.is;crc Glocke, ledere bei Ä o s s e t in Üilli, l^'g^ssrii. 17<',<^ wurde die Pfarrkirche vom Görzer Erz-dischofc Karl Michac l Grafen von Attein,? konfe-trirt. Auch wurdc in dicscni Jahre ein neuer Altar zn Ehren dcs hl. Johann von Neft. in der Pfarrkirche errichtet. Daö Altarbild des früheren Johannes-Altares wnrdc nach Schiltern nni 8 fl. verkauft nnd wurde an der Stelle, w» dieser alte Altar gestanden, ein Fenster anögc-l'rochcu; 1761 bekain die jetzige Krcutzkapellc einen neuen ^'oi'poi'i« ^I>ii«sN> znm Pfarrhofc Kötsch ^ Aecker nud 1 Wiaso gestiftet hat, wofür man von kölsch aus allwöchentlich ein Scelenantt im „GsäiloßOber-Älarchpurg hat sprccheu sollen, jeht (l59!<) richtet mans von Kölsch aus wöchentlich zu A'o ßwe iu." Der Stifter ist vielleicht jmcr A n d r e a s v o n G r a b c n, Herr anf Ober-Niar-bürg, welcher cils der lehtc seines Stammes ain 14. April !.^"V gestorben war nnd iu der Domtirchc zu Al arburg begraben liegt. Derinalen sind für diese Stiftnng nnr 20 l)l. Messen in der Hauptufarrtirchc zu ftcrsolviren. ') Mlich. Gesch. ^l. WN, 291 lneber die Ortschaften: (^ 1 j vu jk, ? iv 01 ^, V! u 3 pk, Ke lv n. und P achcru. Die Kircheurechuuug vl)n I7>!9 weiset 6 Kirclieu-wcingarten aus, N'elche in Ober- uud Nuter-I^olva,, im Poschderg, im Nodvocl^ Vin3ek uud iu ^oljau^ gelegen waren; dann 2 Occhscl, 15) Kiihe und läSchafe alöEigcU'. thum dcr stirchc. Eudc November 17!>4 verließ (rl ii v a-'>0 fl. LM. ü.'>"/^,. Fiir dic culfallendcu Iuleresseu hat dcr Haupt-pfarrcr gegenwärtig eiue stille hl. Hiesse hier iu dcr Filial-tircho uud 13 l>l. Messcu iu dcr Pfarrkirche für die Wohlthäter dieser Filiale zu pcrsotviren. 3. S t. N it 0 lau s a m Draufeld c. Diesc Kirche sclicinc erst iiu vorigcu Jahrhunderte eingewebt worden ;u sein, wird deßhalb biohiu auch uur eine Dieleuocckc gehabt haben. Der Chor' ist dreiseitig abgeschlossen, hat t'ciuc Strebepfeiler. Ucbcrhaupt ist au dieser Kirche, das gothische Vanfttportal ausgenommen, fast jede Spur ihrer ursprünglichen Aulagc durch Umbauten verloren gegangen. Am;eu ist in gauz beim Boden cin wcißmarmorucr Stciu eingemauert, au welchem ein l"cnius in aufrechter Stellung, mit dcr liutcu Haud auf-lchncnd und den Kopf stützcud, iu der Mitte zweier Löwen Plastisch dargestellt ist. Die Köpfe sind bereits abgeschlagen, weil sie wahrscheinlich der Waud zu weit vorgestanden waren. Dieser Stein scheint dcr Aufsatz oder oberste Theil ^.) 287 am 11. Februar 1734 einen Weingarten in Nickhcrspcrg vermachte. 6) S t. Antoni - V r'n dcrschaft, welcher Gregor Schäntl mi Tcstanicntc vom 0. Mai 1718 seinen Weingarten in (li'ol, lcgirtc. Die Filiallirchcll und Kapellen. Im Jahre 1545 hatte die Pfarre kölsch lant Straßli. Covialbnch 4Filialkirchen,nänilich: Sant 3^ichcl, S. Vtikla, S. Johann nnd S. Leon hard. Daß St. Johann seither znr Pfarrkirche erhoben worden ist, wurde schon vorher bemerkt. Gegenwärtig hat also die Pfarre oic iibrigen 3 schon 1545 bestandenen Tochter-kirchcn und 2 in späterer Zeit erbaute Filialkirchen. Die Geschichte dieser Kirchcn soll im Nachstehenden folgen: 1. St. M ichacl i n Noswci l, sliiixvinii,). Der Chor dieser 5tirchc hat ein alles Nippcngemölbc nnd ist von Außen mit Strebepfeilern gestützt. Von den Fenstern des Chores sind alle, bis anf eines verbant. Das noch in seinem Urzustände gebliebene Fenster hat kein 3tabwcrk nnd lanft mit scmem Spitzbogen in die Kleeblattform ans. Anch das Hauptthor der Kirche ist gothisch profilirt. Das Schiff der Kirche hat ein Rundbogengewölbc ans späterer Zeit. In der Mitte dcr Kirche liegt am Äodcn ein Grabstein mit folgen-dem Epitaphium: „Allhier rnhet in Gott die Hoch- und Wohlgcliornc Fran Fran Franziska von Äalton, eine gc-bornc Gräfin von Kicnbnrg — Ihres Alters 57 Jahre, welche gestorben den 18. März 1751. Gott verleihe ihr nnd allen christglanbigcn Seelen die ewige Ruhe." Diese verstorlienc Fran war Inhaberin dcr Herrschaft H a n s a m-bachc r. Uni die Kirche herum hat die Gemeinde Noswein ihren Gottesacker. — Dcr am 1l. Mai 1117 verstorbene Wczclin, Abt von St. Panl im Lavantthalc erhielt vom Mark- 293 S ch ibcrl, Zcchftropst und Vorsteher der l. Franen^Bru-dcri'chaft, scinc vou der Anschaffung ncner Altäre und ciner Kanzel herrührenden Onthabnngcn, nämlich bei der Kirche mit 150 si. uud bei der Bruderschaft mit 1Z0 si. der Kirche Men dem ccdirt, dasi für jcdcs dieser ilaftitale 4 ewige Messen gelesen werden sollen. 178!) besaß die Kirche ^ Theile Weingarten, 2 Stück Ochsen, 8 Stück Kühe, t> Stück Schafe nnd 1 Bienenstock. 1785 wnrde hier cine Malic errichtet, welcher die Ortschaften: St. Nikolai, Lcndorf, Lak, vodrnvoe, Zwcttcndorf und 8 koko, lctztercs ans der Pfarre Schlcmitz, zugetheilt wurdeu, und wurde hier der Priester I g n a z N <2 l- va aw Knrat bestellt. Zur Dotiruug dieser Lokalic wurde die Nngustin Accftiari'tsch'sche Messenstiftnng mit einem Bcdecknn.Maftitale von 0000 fl. von iVlaria 9tast hichcr übertragen. Der Knrat mnßtc dafür jährlich 260 Messen ftcrsolviren. Anch hatte er jährlich cin ^-tol-pauschale von 4 fl. 30 kr. nach Kölsch zu zahlen. Mit Eut-schlies;nng des Hof-Direktoriums zn Wien ääo. 14. Dez. 179^ wnrdc der hiesige Knrat nach hl. Ocist ob Lent-schach überseht nnd die Lokalie hier wieder aufgehoben. Die benannte Mcsscnstiftnng wnrde zum Neligionsfonde eingezogen. Im Jahre 18^1 Yabcn die Gemeindein, asscn von St. Nikolai um Wicderbesetznng der früher hier bestandenen stalle pctitiouirt, wurdcu aber niit ihrem Ansuchen abgewiesen. Die Kirche besitzt gegenwärtig noch einen Weingarten in Tcftsau. Für dic hier bestehende Simon Schibcrl'schc mit einem Kapitale von 1ö0 fl. bedeckte Stiftnng sind dermalen statt der nrsprüugtichen 4 ewigen Messen nur zwei ;n lesen. 22« 294 4. H l. M a ria i n F r a u st andcn (ua I^ro^i). „Als itti 1586 Jahr bci vnd zn Aiarchlnirg cin hl'crauß grofsc Infection cingcrisscn, also das man von dcm Salz-bnr^crischcn Dorff Zwcttcnd orff, von ^ c ndorff vud andcrn orttcn (in bcdcnthcn das hcrr W olff W i l l) c l d m v o u H c r b c r st c i n bci scincn Dorff St. Nicla khcin Tott^i kl,m-pcr dcgvabcn wcllcn lasscu) dic Tottcu Lcichcn allc uach tbctsch M Pfarr vnd bW-cbuuß, cin srarNic Äiaill wccgs, flcrcn vnd traben nüicsstn lassm, vnd ha^cn dic Zwtttclldorffcr cm Tottcngradcr Naincus Lamp l auf-gcnmnbcn, dcr s»lltc dic Tottcn khörpcr qchcn N)ütsch qcficrdt l,abcn, wclichc cr vntcr wcgs in cin Wolfo odcv Fuchogrncl'cn nach cntblüstcn tl,laidcrn gcnnn'ffcn, wclläics al,o l'chmdcn. dahcro dic Nachparschafft zn Zwcttcudorff l'cnn-Iachc wurdcn, bci Ircr hochfiirst.O. hcrrn Erzlnschoncn zn ^-alzdnr^ lmch ooucodiLi-nn^, das sy cin Capcllcn crl,cbcu. ncbcns cin Gottsaggcr zucrichtcn, ain Mcsincrlianß crpancll vnnd zn dcrscldcn Caftcllcn cin Ordt grnndt, das cm Vic,;ncr cin Garttcn, wic anch anf cin yanl't Itindi ^lcl, viuid irgcnl «alu^ ^.^z:vch Vc^ ordimng dcs Herrn Bitzcdoinbs zn Lcil, ni,^, hcrrn H a n-, c n I a c o l, d o n K h n c n l' u rg, C h r i st o ft h N ^ up c l!i 290 Grunde erbauten Kirche miißtcu ihm ausgeliefert und dic Kirchenrcchnnngcn ihm zllr Priifnng vorgelegt werden. 1Ü32 besaß diese Kirche 2 Weingärten, wovon der eine in 1'ohauu., der andere aber im Nithcrsperg (I^oka) gelegen war. 1635 am 20. April (Freitag vor Georgi) hat ^lo 8 oIIa dcs Nudre >Vi 8 odouiF Wittib, wohn haft bei Martin Gsellmauu, ihren Wciugarteu in Niekhei, (lioka), unter Vittring gehörig nnd mit 1 Eimer Berg-recht dienstbar, sammt Keller nnd Presse dieser Kirche gegen dem donirt, daß die Kirche den Töchtern nnd nächsten Erben der Stiftcrin 50 fl. hiuausgcbc. Zeugen dieser Schenkung waren Nucpp Schaffer zu" Tüiutcuan, Juri Norath, Hauuö Cornasch, Gregor Nochcl, Andre nnd Martin Tornath.^) 1683 wurde der Thnrm crbant. Die Iahrzahl 1724 ist am Hanptthor, 172? aber obcr der südlichen Seitcnthiire eingemeißelt. Wahrscheinlich wnrdc in dieser Zeit das Kirchenschiff gelmnt oder erweitert. 172!) wnrde znr Kirche ein Weingarten lcgirt. 1701 lvnrdc die Kirche gewölbt, wird alsu biöher blos nnr eine Diclcndcckc gehabt haben. 1764 besaß diese Kirche lant Iahresrcchunng 5 Weingärten nnd zwar den einen im Nedvoä - Verge, den 2. im Noku - Verge, den 3. nutcr der Kirche selbst, deu 4. im Viusolc-Verge iiud dcu 5. in rol.jana. Anch bestand damals bei dieser Kirche eine St. Achatii-Vrndcrschaft, welche einen Weingarten im 6ill)si-. Verge, dann 2 Kühe, 2 Schafe nnd 1 Bienenstock besaß. 1783 bekam die Kirche ein nenes Pflaster. 17sö wnrdc hier eine Lokalie errichtet nnd der Priester S ebe^ stian Hlnvaäi «> ein grborner Gnrkfelder, al^ Knral hier bestellt. (5r wohnte in der dermaligen hölzernen Meßner keusche, bezog seine öongrna ans dem Neligiousfoude und mnßte jährlich ein Stolj'auschale von 4 fl.' 30 kr. au deu Hanfttpfarrer nach Kötsch bezahlen. Eingcpfarrt waren ') Urbar der Kirchr. 206 Vom ursprünglichen Baue ist bei dieser Kirchc dcr-nmlcn noch der dreiseitig abgeschlossene nnd nut Strebc-ftfcilcrn gestützte Chor vorhanden, doch sind die nltcnFeusicr des Chore« theils verbant, theils stanz vermauert. Nur an ciucm Fenster ist das Masiwcrt noch sichtdar, MvM vermauert. ^ Das geräumige Kirchenschiff ist ein späterer Zudau. sowohl der Chor, als anch das Schiff fcheincn anfänglich nnr eine Dielcndcckc gehabt zu haben. Ihre derma ligcn Wölbungen wurden im Jahre .175)7 hergestellt. Außer dem Hochaltar u. l. Frau, siud hier noch zwei Seueualiäre, rechts (Evang.-Seite) Tt. Florian nud liilts St. Nochuo. beide ans dem vorigen Jahrhunderte. Dieses Gotteshaus war seinerzeit eine viel liosuchtc Wallfahrtskirche. Die Hanploutursc waren hicr: 1. lori^ 2. Paschatis, 2. feria 2. Pentecostes, 3. die Assumptions M. V. ubi solent 10 millia coiicurrere, 4. die nativitatis Ii. M. V. et 5. die dedicationis, qnae est prima domiuica post festum s. Lucae. ImIahre 15>91 wurde augcschafft die tlciuoThurm-glockc. Sie hat folgende Aufschrift: ^i8 äom I^eur piu ion ^6ti0886U Naw8 ^Ln1iol,01' d^t mied i56^0380U 1l)91. 1631 sott der Kötschcr Pfarrer Gcorg ? iI «ll, tar einen ewigen Gottesdienst bci dieser Kirche angeordnet haben mit der Bcstimnulng, daß nach seinem Tode dcr Priester M i ch a^cl No 6 dieses Bcucficinm genießen solle. 1706 bestand hier eine St. Luzia - Bruderschaft. 1785) wurde auch diese Kirche gesperrt. Die Zwcttendorser, darüber ungehalten, höhlten am 27. November (1785) dic Kirchcnschliisscl beim Mcßucr, vorgebend, sie wcrdeu sich sammt ihrer Kirche nach St. Peter cinpfarrcn lassen, erhielten aber in Folge darüber erstatteter dckanal' amtlicher Anzeige vom Krcisautte Marburg den Auflrag, die Uirchcnschlüsscl sogleich dem Hauptpfarrcr nach ^totsch 292 eines römischen monumentalen Steines zu sein, welcher vielleicht hier ganz eingemauert, aber von der Erd» verdeckt ist. An dem im Ncnaissancc-Stylc gebauten Hochaltäre 8. ^ioolai ist folgendes Chronographleon angebracht.-NlVo Nl6ul.!w 8o!^por ^I_l)ila siouui- «iVu^Vs. Der Altar wurde demnach im Jahre 1718 errichtet. Die Kirche hat ferner an der Evangelien-Seite einen Maricli'Altar nud diesem gegenüber einen St. Veit-Altar. Das Altarblatt 8. Viti ist eines der bessern Gemälde unserer Kirchen. Der Altar St., Veit ist ans der Kirche St. Michael in Noswein Hieher übertragen worden und hat ober dein Altarblatte ein Adclswavvcn mit der Iahrzahl 174«.). Dlicr dcr cm von Künftlerhändcn gemalte«, aber schon sehr schadhaftes St.Antoni-Aild. Die '^Thurmglockeu sind ans den Jahren 1662, 1745 und 1778. Hier bei dcr Kirche hat die Gemeinde St. Nikolai ihren Gottesacker. Vci dieser Kirche bestanden seinerzeit eine St. Nikolans- nud eine mariauische Bruderschaft. I.'>12 am Tage des hl. Thomas von „Kandclbcrg" (Mutoi'dm'io,i8in) hat Georg, des Iat'ob Sohn zn St. Nikolai, der Ärnderschaft zn St. ^tilolai oder ihrem Hechmci-!tcr Inschilz zn Lackh, des von Stubcnberg Holdcls, scineu Weingarten, gelegen im Absftcrg, vcrtanft. Die darüber ausgefertigte Nrtuude >) hat besiegelt Hanu c< L e y s s e r Ambtmann und Perthmcistcr zu Iaring. 1005 am 27. März zn Windcnan hat lant Urkunde 2) Nolf Wilhelm Herr zu Hcrbcrstcin :c. seinen Grund und sein Häusel, bei St. Nikolai liegend, zn einer Mcßucrci dcr St. Nikolai-Kirche verlauft. 1691 hat M aria u a G r o hcri n bei ihren Lebzelten einen Weingarten zur Bruderschaft u. l. Fran aii-IM- auf eine cwigc Messe gestiftet. 1730 hat Simon ') Kölscher Psarrarch. ^) Ebcii dort. 298 ist in der Kirche die Iuschrifr angebracht : I>II.1.^l1f OiV0IkIXV5l. Ein zweites Chronograuun steht ober dem s^aupc-lhorc. Co lautet: In 8l^u^ti 1^r :», u (.'i ui, Inhaber de5 Dominiumo Hauoanibach er, gestorben am i^4. December 17:'>8, hat unterm ^. Vc'ai 173«) :csia-mclnarisch angeordnet, daß ein jeweiliger Inhaber der Herrschaft Hansambachcr einen Geistlichen a>n Scklu^ zu halten und diesem nebst dcr.^ost jährlich mich noch cinen Gehalt von 70 fl. zu geben habc. Zur Fcstscdnnq der ^to-dalitätcu, unter welchen diese Stiftung ino Leben tr«^i und fortbestehen sollte, schlus; dcr Sohn und ürbc deo Sliflero A u t o u E d l e r v o u (^ urti I<' ranoini, des ht. ruin. Reiches Ritter, Herr dcr Herrschaft Hausauibach c r uud k. ^audrath iu Stcycr, mit dem .^ötschcr Hauptpfarrcr Leopold Audurfcr am 2»>. Iäuiier 17^0 ein^'n Bcr» trag folgenden Inhaltes: 1. dcr Hanptpfarrer wird die vom verstorbenen Carl Christoph von (lurti im Schlosse Ha nöam bach er ucu erbaute Kapelle als eine Filialtirche ;ur Hanptpfarre ii i) ts ch aufuehmeu und init crzpriesterlicher Gcuchmignug bcuedicircu; ii. verspricht Antou vou Curti, das; er und alle seine Beswesnach-folgcr diese Kapelle immer baulich erhalten nud mit den nothwendigen Paramcnten und Gcräthschaftcu vcrseden werden; .'). werden au dcu ssestcu voäie^tioui« ot ?n,tro- 299 emii dieser Kapelle jedesmal dor Hanvtvfarrer 2 fl.. der Vnar 1 fl.. der 8n!>6i-,muiülal'iu!? 30 tr. nnd der Orga-nisi ebenfalls ^0 lr. nebst der Tafel fiir dil-'AbhalNlng deo GoltC5?icnstcö vom Domininm Hau^an: bacher erhal^ ten, dafür wn'den aber die 3 Messen an beiden Festtagen in dcr .^apcllo fiir d^i Stiftcr (5 arl (5 hri st o f v o n Curti ::i'.^ d^sscn Familic zu npplu'irm ftin; 4. außrr dicscn l'ci-dcn Fcstcli soll in dor Kaftcllc an Suim- und Festtagen ohnc bcsondcrc crzftriestcrlichc Bewilligung weder ein Hochamt, N!)ch cine windischc Predigt gehalten werden: 6. Der Bcncficiat wird nich: installirt, sondern wird aä uutlmi der Herrschaft umovidili« sein. Sollte das Bcnc-fieimn hier niü'escl.tt sein, sollen die gestifteten allwöchentlichen 5 Messen dec< Beneficiums in der Hanptftfarrtirche ani St. Antoui-Altare gclefcn werden nud zwar gegen Entrichtung von 16 lr. fiir jede Messe; tt. ist der jeweilige Hm'.utpfarrc-r von 5l o ts ch berechtiget, die Kirche iin Schlosse Ha u o n m l' ach er zn visitircn; dagegen verzichtet aber der Hauplpfarrer fiir fich und feine Nachfolger bezüglich dieser Kirche ails aUc übrigen Rechte, die ilim anf dieselbe alö Filialkirchc zntmncu. Curti'ö )iachfolger im Besitze de,? Doininiumö Hn n^!i in bach er, 3lnton von ^aloou äs 8oaläa 8 oIL, Gl.'ncral-5triegökommissariats-Änchhnlter, bestimmte in seinem Testamente ääo. Wien am 2. Dezember 1740 cm kapital von 1000 fl. ;n einer Vlcsscnstiftnng. Zu diesem .Kapitale lcgirtc de^ Stifters Witwe Maria Ioscfa Frauzist a lieb. G r ä f i n v o n 5t h ii n b u r g in ihrem Tcslcmicntc vom 22. Februar 1751 weitere 1200 si. mit der Bcstimumng, das; der Henefieiat die Interessen vom Kapitale pr. 2000 fl. beziehen, dafür aber allwöchentlich zwei Mcfseu iu der Kirche zu H ausam b achcr auf dic Meimlln^ der Stifter lesen solle, die Interessen vom Kafti-lalorestc pr. 200 fl. sollen aber dem Mcßner im Schlosse ;ua,ewl,'ndet worden. 295 cttß damallcn Saltzbnrgerischcn Secretary ond Pflegern zn Vcybuitz — nach Marchbnrg erschienen, vnd neben an-deru auch den Andreao Ziegelfesst (Zalzbnrgischer Zehcntagem in Älarbnrg) init genomben, vimd deu grundt — anßgewicsen — vno die gcmain am selbigen urth als l'aldt rin yilzcno (5iipl,'ll^n iin 1s),^7 zicsczt viid baldt h«--uach durch ctlich Widcrsachcr ab^cpvcnitt wordcn." S'.'» lanttt cin Wl,'ic«lirtik!.'l dco ScÜuicr Fürstbischofes Into!.' Ebcrlmi iil'cr die Encstchling dcr Kirche in Frmi-staudclt. — Durch Zengcnanosagen wurde wciters dics^e;üli!ich wnscatirt: 1. daß das Mcßncrliäilscl durch die Zechlcut cyender alo dio.stirchc l)ezimmcri und dcrBrunucu dadei gegradeu worden sei: 2. „das; die hilzeuc Kapellen zwaymall alMdrcndt vud letztlich aufgcinaucrt worden;" 3. „daß Herr Erzpricstcr zu Tyffcr^)crr Polydoru5 v o u M o ntel) n a n a den ersten ^-tain zn der C^pel-lcn gesetzt, vnd weil viel lwlll)s darzn crschincn, also hcü'c Wolfs Halter ctlich Starttin Wem im Na-nicn dcö Erzlusclioffs zu Salzburg dahin legen vnd außloil'gcben lassen, damit Merchfarter beim Ort nicht inachtloß werden." Dic Vogtei nbcr diese neu erbaute itirche I,a: der Erzbischuf Wolf Dietrich in: Jahre 15)^ö dem Äis-thumc Sckau übergeben. Nachdem aber im gleichen Jahre (1535) daö Ealz-burgcr Erzstifc Zwcttcndorf an Hansen Friedrichen Frci Herrn uon Herber stein verkauft lmte, einstand im Jahre 1621 wegen deo Vogteirechtes über diese Kirche ein Prozeß zwischen dem Herbcrstein nnd dem Sckaucr Bischöfe, aus dessen Alten ') vorstehender bericht genonunen ist. ') Lav. Old. Arch. 301 1305 St. Jo- hann im SaiMthalc, znmVcucficiaccu hier crunuut; allciu dieser hat das Bcncficium nicht augctrctcn und so bcgcmn man von dicscr Zeit an die Stiftmesscn dieses Acucficiums in dcr Hanfttpfarrtirchc zn pcrsolvircn. Im Jahre 1809 war laut Stiftnngsanswcisc dcr Stand dieses Bcncficinms folgender: 1. Die Cnrti'schc Stiftung, versehen mit dein laudcö-fiirstl. Willdricfe cI(In.2.Dez. 1772 nnd vom Ordinariate in Gör; ccmfirmirt am 10. Dezember 1772, war mit einem Kapitale von 2090 fl. bedeckt. Hiezu legirtc dcr Inbalier Niaz.- von Strcmitzberg ;nr Dotirung des Bcncficiatcn noch ein Kapital pr. 10(X» fl. Der Bcncficiat haue laut Stiftbrief ans dieser Stiftung die Kost mit dcr Herrschaft, ein eigenes Zimmer und Äctt im Schloß nnd ewen Iahresgehalt von 70 fl. Dafür müßte dcr Beneficial wöchentlich 5) Stiftmcsfcn lcfcn, alle Abcndc im Vciscin dcr herrschaftlichen Bedienten nnd Mcicrlente t'ie lanrctanischc Litanci nnd dcn Noscnkranz bctcn, auf die Ncinlichtcit dcr Kirchenwäschc sehen, für die Familie Strc m itzbcrg bci jcdcr Mcssc cin Uomsutu machen nud nach dcr Mcssc 5 Vatcrnuscr und Ave Maria bctcn, endlich anch an Sonn-ta^eu nach dcr Mcssc in gcwöhnlichcr Sprachc daS Evan-gclimu auslegen nnd die Ingcnd nud Hauslcutc in dcr christlichen Lchrc unterrichten. 2. Die Balt'onischc Stiftuuy, bedeckt mit dem nr-spriinglichcn Kapitale pr. 2200 fl. nnd dcn von 1788 bis 1300 vcrfallcncn Interessen pr. 1026 ft. 24 kr., confir-mirt vmn f. b. Sek. Ordinariate am 13. Febr. 1806 und mit dem landechirstl. Willbricfc ciclu. 13. Inni 1807 vcr-schcu. Dcm Bcncfimucn gcbnhrcn darans dic Stiftuugs-inicrcsscn jährlich 11!) fl. 2-,, kr., dcmMcßncr aber 10fl. Dafür I)ättc dcr Bcncficiat wöchentlich 2 Messen für die Stifter zn lcscn, an Sonn- nud Feiertagen zu prcdigcu und 297 ansznfalgcn. 1786 wnrden die dieser Kirche eigenthümlichen Weingärten lieiwuäo veräußert. In dcn Kriegsjahrcn 1801 und 1809 wnrdc die Kirche al«? militärisches Pnlvcr-Magazin verwendet, später aber wieder für dcn Gottesdienst resianrirt. Im Jahre 1861 wnrde während der Vakatnr der Hanptpfarrpfrünoe wegen Crrichtnng eincr Pfarre zn F r a u st audcu fiir Zwcttcndorf nnd die übrigen an der Dräu vou ^ndro/js bis St. Nikolai gelegenen Ort-sä.aftcn verhandelt. Die dabei zn Tag getretenen Hindernisse vereitelten die Erreichung dco angestrebten Zieles. Dcr l'»u Zwcttcndorf gebürtig gewesene Dechant von St. Barbara dci Nukenstcin, Johann Weixl, gestorben in Grä; ain ^1. März 1870 und begraben hier bei der Kirche m Franstandon, hat sich bei, den erwähnten VerlMdlnngcn erbothen, cincn Hnbgrnnd zur ncn zn errichtenden Pfarr-vfründc hier zn geben. Hichcr haben gestiftet: O corg öoi-i 6 Z40 ft. CM. anf alljährlich 4 Qnatcinber-Aenücr sammt Vigilicn, ?)t ichael 1' iIi 1 orii> 200 st. CM. anf eine ewige Messe sammt Todten - Oftioium, Maria V odiuxei- 1 --!0 ft. CM. anf 2 ewige Messen nnd Vlasins 5t a tz 100 ft. CM. auf ein alljährliches Scelcnautt. Auch ist hier bei der Kirche ein Fricdhof. 5. Hl. Krcnz in 6-1ivui k. Angeblich soll hier 1?s;5 zuerst cinc Kapelle erbaut worden sein. Da aberdic Ka-pcllc iu cliivuik ans dem Verlasse des schon im Jahre 1751 verstorbenen Hanptpfarrers 9copold,Andorfer ein Legat von 4^ fl. uud zwar im Jahre 1765) erhielt, f» follte man meinen, daß eine Kapelle hier schon bei Lebzeiten des genannten Hanptpfarrcrs bestanden habe. Die dcrmaligc Kircko hier wnrde im Jahre 1775, also vermuthlich mit Hilfc dos Andorfer'schcn Legates crbant nnd vom berühmten Josef von Moll, Hoflammermaler, mit Frcsto-(^emäldcn geschmückt. Znm Andenken an diesen sUrchban 303 ll 6 r d o i' ä n 8, Pfarrer, »vnrdc 1252 voin Erzpriestcr zur Nutersiichnliii gegeil den von dm Stndenihcr ^tonnen geklagten Leopold, Pfarrer von Schlciuitz, deuiezogeu. !? 6 t 1- u 8, Pfarrer, Zenge in der am St. Urdani^Tage 1294 ausgestellten Urkunde, betreffend die liebcr-gabl.' des Dorfes Pöltschach an ')üldolfth den Nich-l,cr von Viarchpnrch. >laiub:ri-ü, Pfarrer 1300'). R Ä j u p 6 1' tu 5!, z) I 6 d l», u u 8 ä o 0 1) () t, 7<) ernennt 1311 den IlLl iI)<,i-cIii8 c^6 ^iuer znin Neetor der Kirche St. Magdalena in üttoro 8iipoi- IVuiiaiu, iiiiclli? pl«di» (to Cüiotx, nnd 1^l19 nach Hcri-dord's Tode den Otto von Windischgraz zmn Vikar fiir diesc slirchc") >5 ios» jnu 8, pI 6 bl», un 8 ci o 0 !i 0 Lt ^. Unter ihm werden als Olei-ioi pledi» iu (^Iwotx angc-fiiln't: 132li stopljuun^ <:I«i-ic;n8 ää lulunoio do Oj,^lX3uci nnd UuK'istoi- ^iool«,n8 äo ^yräon^ daun 1334 Nioollui8 äo ^Voitoußtoiu. letzterer dcausftrncht ein douum olLli0liw8 iu OiwLt^ woriidcr es zwisckicn ihu: nnd dem Pfarrer ^lic;«-Illns zn einem Prozesse tani. 1334 am 22. Juni verpachtete Stephan von Opprouo^ olLi'ious pio-dis 8. Aooi'g'ii iu (^l^net/^ t'i-uotns Lt loäclitus I)6ii(;iit:ii olo!i<3lrli8, ^uoä Il^dot iu piedo prue-6iota. dcm Nitolan^, Pfarrer in Olwot/. Dieser Nikolaus, genannt von Payrischgreez, entsagt zn Aglay am 6. März 1335 seiner Pfarre 0Iwox und nimmt dieselbe vom Patriarchen Bertrand wic-dcr an^). Albert, Vikar vun Kötsch, 1374. Thonias, dcr Priester von 5lötsch, 1398. l) Schmutz Lcx. ^) Landcoarchiu, ^ LandcSarchi». 304 Jörg von L a n d st r a ß, Pfarrer nm 1400 , als Mtsch dem Stifte Obcrbnrg einverleibt wnrdc. Strall Stefan, Pfarrer nm 1410. Gcgcn ihn hat Georg, der Abt von Obcrbnrg, 1420, wie es in einem Oberbnrgcr Ncgestc heißt, einen Prozeß eingeleitet w oau8a z)iuac;niao 8. Aooi-^ii iu 0Ii0t8oli, «znam 8ndi6ptiti<2 8tol>1>aun8 ßtrnli PS1- littoia« papki68 odtiuuLi-kt. Zn dicseni )tc gcste des Oberbnrger Urknndenvcrzeichnisfc^ ist zn bemerken, daß Gregor 1410, nicht aber 1420 Abt gewesen ist. K r a (I / L I o li a n n , poi'pewnk! violu-iu8 1422. Daö Oberdnrger Urlnndcnvcrzcichniß enthält fl,->ll-,ende^ Itcqest.- 1422 äio 25. ^vi llis. I'l ueurittoriniu abbatis Oberburgensis pro Joanne Gradze, perpetuo vicario in Chötsch, ad publicandas litteras apostolicas et nerciniendi fructus. S , c g crsd o r fcr Caspar, Pfarrer zn Kötsch und Erzpriester im Sannthale, 1441, 1458, Sohn dc5 Christian Sicgcr^dorfer. Aiu 25. Inli 1441 dc^ siegelte er, der Erzvriestcr nnd Pfarrer, n^list dcm Fcistritzer Viirgcr Michael von Waldkirchcn cinc Scitzer Urttindc. Jün 7. Inni 1458 crhiclt cr vom St. Paulcr Abte cinc Hnbc zn Nieder-Güdcn. tcin (Untcr-Gcgcnthal bei Hohcnmanthcn) '). Clemens, Pfarrer 1484. Anf sein Anlangen verdm Lutius clo ?iUunüi8, Gencralvitär von Aglay, a,n 13. Dczeinbcr 1484 dem Michael I'i-Lprost üo ^ivor nntcr Androhung der E^connnnnication, ilni. den Pfarrer Clemens, im Besitze nnd Gcnußc der Pfrnndengntcr zu stören, wenn anch sein Bruder Johann 1>i'opi-o8t (Pfarrer in Kötsch?) einige die-scr Gntcr gestiftet oder anfgcbant habe. ') Laiidcöavchiu. 300 So bestand also nun daSVcnefieinm zu Hausam^ bachcr au>> zweien Mcssenstiftnugcn, nämlich dor (3urw schon und Balton'schcn. Zum Benefieiaccn wurdc gleich tcstanicntarisch ernannt dcr Priester 5i a r l H n c b in a y or. A n t o n u onBalc o n starl' ;n H a n ^ a m b a ch e r, 02 Jahre alt, am ?. April 1744, seine Vilwc Maria Ioscfa Fran;ista aber, 5? Iahro alt, am 19. Mär; 1751 und wnrdc in dcr 5iirche ;n Noöwein bcgrabcu. Dcr dcidcn Stifter einziges sie überlebendes 5tind M aria I o-scfa von Aalt on übergab ihr ganzeo Erbe dcm Kloster der Dominikanerinnen zn Gra; und trat als Stiftsfvau in dieses «losier ein. Die Dominikanerinnen besaßcn nun dic Herrschaft Hans am bach er bis 1704. Der SäNop beneficial 5^ a r l H n c b m a y c r scheint sich nüt dcr Zeit in Hansambachcr nicht recht behaglich gefühlt zu haben, denn er verließ das Schloß und begab sich iu scinc Vaterstadt Nadtersbnrg, wo er das Vencfieinm fort qcuoß, bis er dort am 1. Mai 1788 starb. Mit seinem Tode gc-riech auch das Hausambachcrcr Bencsieimn in Vcr^essen-^lt' Er>t 17l>9 ist man bei einer allgemeinen Revision dcr Sliftnng'?akten diesem Bcncfieinm wieder ans die Spur gekommen und snchtc dasselbe wk'der zn erneneru. Da die Äalkon'schen Stiftmcssen schon seit dem Tode des Beuefi-ciatcn Karl Hncbmaycr nicht mehr pcrsolvirt wurden nud auch die Stiftuugsintercsscn iu dieser ganzcu Zcit un< behoben geblieben waren, so stellte 1800 Max von Strcmi tz b e r g, Inhaber von H a u s a m b a ch c r, den Antrag, die seit 1788 nicht behobenen Stiftuugsintcressen im Betrage von 1020 fl. 40 kr. zum Stiftuugs't'apitalc zu schlagcu und die StiftSmesscn für die Zcit vom 1. Mai 1788 bis Ende 17ü9 nachträglich vcrsolvircn zu lasscn. Dieser Antrag wurde acecptirt und nach lniMren Verhandlungen wnrdc auch bewilliget, dieses Benesieimu wieder zu besetzen. Wohl hat hicranf die Hcrrschaftsiuhabnna am 1. Mai 306 Vitnk, Pfarrer 14<>!'. Mit Schreiben ädo. Vim am 15. Juli 149!» wird vmn Generaivikär dcr Hionoberger Pfarrer Pautraz citirt, weil er die Bezahlung deo Zinses an dm Kutscher Pfarrer Vinis verweigert, und wird Valentin (I'^dov) der Propst^ von Ebcrndorf und Archidiakou in, Iann-und ^anllMe deaufmigt, den ^ötsä,er Pfarrcr Vimö unt dein 8ud8iäium eliaritlitivnui nian üder die ^ebiiln' ,^u belasten'). ^^ ö I t e l st e i n e r H a u ^, Pfarrcr 1505. ^au: >,^iiif. brief cicln. Freitag Nlich Krenzauffindung 1505) war Aäiaz X « ci m x n a o k I, Vicär nnd Anw^ll deo Hann<< Nöttlsteincr, Pfarrcro in Kötsch-'). Alnawer Erhard, Pfarrer 1526 znr Zcit dcr allgemeinen Kirchen Visitation. In der auf cincm Prowtollsdeckel zu >lölsch ver;cichneien ^Ileil^c dcr hiesigen Pfarrer lunlint ein Mayer Er^n'd alö kölscher Pfarrer von 1516 bis 1534 vor. Bemerkt wird, daß in der eben crwä!m:e:i Aufzeichnung die Zeit der Pfrnndcn-Inhaduug l'ei den nachfolgenden Pfarrern dftcrs unriäili^ au gegeben erscheint. M a n P r e y ß c r 3)i athiaö, Pfarrer aügcbiiä) '^v.i 15)34 biö 1557. Er war 1528 ^escllpviesi.r hier. Aüf den Tischtitel dcö Pfarrew vl)n >iots<1i, Manpreißcr, wurden vom Lav. F.-Bischofc ordiiuri 1i'4:; der Agraincr Diözcsan Heinrich Selz zuui Diaton, und 1546 Gregor Schrott! zum Lud dialon. 1^ u p 8 L ^oreilz c^o ^it'or. ordinirt voiu ^av. F. Bischöfe am Ostersamstagc 1522. Pfarrer luer vou 1557 bis 15»)7. Er wmmt von 1549 al»> ^ Landcöarchiu. -') Kötschcr Arch. 302 zu katcchisiren. auch dem Hanplpfarrcr in der Scclsor^e An^lnlse zn lesion. Diesel Bcneficinm kam scii 180.') nicht incl)r znr Vesctznng. Die vom Karl Christoph von 5i.urii erbaute Schloßkirche, für welche anch zwei päpstliche Bul-lcn däo. 18. Fcbrnar nnd 6. Juni 1772 crwirtt wurden, ist 1820 ganz in Abbau gerathen nnd wnrde schließ-, lich dcmolirt. Der Inhaber von Hanöambachcr Adolf Nittcr verweigerte endlich die AMiezahlmig der Curii' schen nnd Sn'emii.chcrgcr'schen Stiftnngögclnilireil. So ist-nnn die Cnrti'sche Llistnng schon seit 1826 iu «U3pou!?o, dio Vallon'schc Stiftnng aber znr Hanptpfarrtirchc ndortragcn. Reihenfolge der Pfarrer und Hanfttpfarrcr. llouri LU8,pi6l>^iiU8 äo <üd0t!,S. erscheint alö Z«ige in der Urlnnde von 1151, in wclcher Ruft c r t vo n M nrckkc daö Stift St. Paul vou der Manthgcbnhr iu Won upuä I^ustrixxü clicto befrei!'). ^ ou r ^ä u 8 lio 0 Iiot 8 o p 1 oduuu « 1229. In diesem Jahre gaben C o n r ad vo:l M a r ch p n r ch sammt seinen Söhnen, darunter OourHcius ,ilc< Ersav für den Schaden, welchen das Klostcr 8itxo au den Alpen durch die Lentc pnoi-oruni äs ^roucläu-dovol» erlitten hat. Am Siegel führt der Pfarrer Conrad den Titel: Ouuouions ^,). U 11- ion 8 clo 0 Iiot « o p 1 odlluu 8, 1243 Zeuac in der SchenknmMrknndc dci« Friedrich, gcnaniu 2touaoIlU8, uud dcsseu Ehewirthin Alhaid über zwei au das Kloster 8it8L gegebene Weingärten ^). ') Lüudci'archiu. "', Eden don. ^') Laud^archi^, 308 der Hanptmannschaft nnd dcs Vizedomamtcs dcr fürstlichen Grafschaft Cilli, die Inventur neieh dcm Pfarrer Wagenring vorgenommen nud zwar in Oc-gcnwart des nen ernannten klötscher Pfarrers .Väa» ^.äa anwesend bei den in Cilli aligchalrenen CmigreMimien der Bruderschaft N. )l/ Vii'^nn5 D»I:io. 1615) besaß dieser zwei Bcnefk'ieu die sn' Bruderschaft, nämlich die >taftlanei 3. .^li;<,di iin Stockh zu Gonobitz, deren Ocbände er eoN^psam ümäamontis rrstanrirt nnd die >tapla>lei 15. ^l. Vii^'mis 1)olol'<)8:io nnter Acanspurg, welche er nm 400fl. vmn 8omiuarin in Vaibach ab^elediqet bar-V Wo derselbe zn jener Zeit stationirt war. wird uicki ssesagt. riloatnr (Xioduiiui-) Georg, Pfarrer yier von 1"W, gestorben im Frühjahre 10N7. Er war zu, sslelch anch Stadtpfarrer in Marburg nnd ist dao Weitere über sein viel bewegtes ^eben bei Marburg, ^eite 21, und bei den Nachträgen zur Smdtpfarrc Marburg zu leseu. Er scheint auch von der Pfarrpfriindc kölsch ^ im Jahre 16Z I oder 1l))'>2 enthoben worden zu sein. I<.n.«i(; Georg, 1^'<>tn1(;.^. Am W. Juli 1654 schloß er noch mit dem Baron Hcrberstein eilien Vergleich wegen eines Zehcnteö. Er ist der Erste, wclewr ') .'iiitschcr Pfanöcnchiv. °) Dai- Vrud«schaft<< Proi^'.- 309 den Titel „Hanptufa r r c r v o n K ö t sch" führte. Iin Lcinbachcr Tanfbnch lonunt am 3. Dezember 1633 cin Georg Kaiiiö als Pfarrer von Witschen vor. Zerng all Iohann, Haiifttftfarrcr 165)4 bis 1663 ? l^ainior Anton, 88. ^lioolvF. ^!le«u1:un6li8 s«l-inn,w8, ?l'ot1l0not. apn8t.) 5)al!ptpfarrcr 1663, bis 16X2. I'QLtlr Anton, Doktor ocr Thcol., Hcuiptpfarrcr feit 1682, hicr l'cgrabcn, alt 67 Iahrc, ani 27. August 1707. Rcffingcr von Pur^ bcrli Ludwig Valerian, alo Hauptftfarrcr hicr iiwchin ani 13. Aiärz 1708. Ain 6. Älärz 1721 liat cr lu^ch einen Zeyeut-Pacht-vertrag mit dcm Grafen I^haliu Ernst lwn Herlicr-stcin geschlossen. N cnzc n b c rli, v o n, I o h a u n Balt b ei s a r, Doktor dcr I)l. Schrift, Haupipfarrer seit 1727^). Aui 10. )iov!?inl'er 17))7 unterschrieb rr inich alo taiserlichcr Hanprpfarrer von>tölsch dao Urbar der Pfarrpfriindc Schillern nud übersiedelte noch in eben diesen,Iahrc (1737) ans die Hanptpfarrpfriiudc Goiwbw, wo cr, 0Z Jahre alt, ani 22. Dezember 1758 starb. Andorfcr ^ c o P old, Dottor der Theologie, 1'i-otnnu. ^,p08t. z,nn Hanptpfarrer von Kölsch ernannt am 29. Oktober 1738, m-storben am 28. April 1751. 1751. 28. Aprilis scpultus cst ad Cryp-tam Rnms. ac Clmus. Daus Leopoldus An-dorfler Ss. Tbeologiae Dr. Pvoto Notarius Aplicus Natus Gonobicii G. Januar. 1700, primitias Deo obtulit 2b. Decembris 172-*. liiiitis Studiis Cnratus ad Tliaumaturg.am Vir-giuem in Rast Anno 1726, ex post vicarius in Caes. Arclii - Parodiia in Saldeuliosscn, i>3^ 305 1496 nm 15. 3(prU fd)reibt bcv Latvians) Nicolaus bcm ^ricfter Lucas (sic), plebauo Choze: Nuper a iide diguis uon siue auiini molestia accepimus, quod tu et alii curati sub plcbe tua J) audire iu confessioncni et abso-luere a pcccatis diflertis cos, qui abductis uxoribus cum aliis contraxenmt, et eas, qui abductis maritis cum aliis se junxeruiit, licet uxorcs et niariti dictorum et dictaruni cou-tralieutcs per plures annos ante abducte et abducti iu caj)tivitate") fuerint, et si tales absoluuutur, onortet eos absolutioucni redi- nioi-6 uiw n,ureo 8eu duoatn. Solche Absoliilwiis-ta^-cn vcrbietct nun der Patriarch von den Pfarr-leuten alizuforderil, gestattet aber freiwillig gebo^ teiics Geld ali;ilnel,meil^). 14!)l! am 7. Juli eitt^ l)ebt der Patriarch den Pfarrer Clemens ans 5 Jahre seiner Ncsidenzpflicht gegen dem, da^; er einen wiirdigen Stellvertreter bestelle. 14!)7 am 18. Feln-liar befielt der Patriarch dein Priester Moriz, Vikar von St. Georg in Xokeex, dem Pfarrer von Xckocn, Clcmcno, den schuldigen Pachtzins nntcr Androhung der Ercommnnicanou nach eingegangenem Vertrage zu bezahlen. 1499 am 1. Juni befielt der Gcncralvitar Franz Na-20UU3 den« Priester Nauiitius von Ola.vuiox die Ansprüche des Clemens, ehemaligen Pfarrers von Oiwk, mm Vilars zu Sc. Peter, biuncn 15 Ta-qen bei Vermeidung der Ereommnnieatiou zn be-lilcichcu ^). Clemens hat sich also von seiner Pfarre .. Er war l^cl'urcn zn ./esoiiei in i)n- Schll'inii/l'r Pfarrr 17:')«», ordinirt in Agram liin 21. Dl.'zrind>.'r 177N. Cr lrgirtc im Tcstanu'ntt- vum 5. D'-^'nidcr 1823 Einhnndcrt Glili?rn anf 4 ewW AlV'sftn. 8p 68i5 Michael, f. l>. ^cistl. Natl,, Hauptpfarrcr, Dcchallt nud Schnldistritwanffelicr van 1>^2l! lns lctztcn April 18li».), stard da»n im Nichcslandc hicr anl 24. Fel'rnar 18. September 1781, ordinirt mn 14. September 180<; pastorirte cr als >iaplan zu Zirluvitz, (^t. Marein, St. kreuzen am Dianfcldc und in >tössch> als Vilär znr I)l. Äiaria in Wnrm-licrl->, alö Pfarrer z>l St. Aiartin unter Wnrmbcra,. ilurko All ton, Doktor der Theologie, 5ioi!sist.'Natl), Hauptftfarrcr nnd Dechant, dctorirt mit dem goldenen Verdiciislkreiize mit der Mone, iüstallirt am 1. Mm 186^.>, lN'storben lim 31. Dezember 1871. (^elwren zn St. Ruprecht iu W. ^>. am ^. Juni 1809, ordinirt am 2li. Inli 1835) diente cr als Adjunkt im Priesterhansc zn (^ra; 183l>—1838, alo (5rzielicr beim Vandev-^wiwerncnr trafen Wicken-lmrg in (^ra; 1838—1843, alo Kaplan ,;n hl. Krcnz mn ^^'asen 1813, alel Pfarrer und Dechant zu Lmdl in Ober-Steiermark 1843—1850, als Dc-chaut zli Sanritsch 1850—18<;<). Er ist der Vcr- 307 Kaplan des Magdaleua-Aliareo in Marburg. 1542 iliid 1543 als Pfarrer in ^enibach. H ur n,i si S i nni und, Pfarrer 15li7. Krcntzcr Primus, Pfarrer 1578. Unter ihiu wurde prl)zessirt wegeu des Zeheittes von ixn Wiudeuauer Fclderu, N'elchen Äitas Zagähl, als er dcn Hof Vindenmi an sich gcdracht hatte, nach 5iöls^ zn ver-abreisn verweigerte, ^«it der ^eile>iniili dieses Streuet beanfiniiite der ^ezher;»^ am 3. Mai 15)7? seinen Nach ni:d ^andeiwermeser in Steyer, Geor.q Selifried von Triielmegg ;nin Schwarzeüstcin, dann den Clcmenl ^eli/er zn Elierstein nnd den (^corg Kleindienst zn Wachsene^g '). Diese Coimnissäre l)a-l'en ani ^-. De;enü>er 15)78 niit ^ewillignn,q det« 5tötscher Pfarrers Priiniiv den Streit dal)in verniit^ tclt, daß von diese» Feldern alliahrlich 1s> Schober Neihcn, 20 Schoder ^l0lissei! nnd N) Schober Hafer als Zehent zn verabreichen seien, wovon 1 Dritlheil der kölscher Pfarrer nnd zwei Dritlheile die Burg Mardnrg zu beziehen hätten-'). Waa, enrin ^ I o I) a n u V< artin, Pfarrer 15^1,1586. Dieser beschwert sich l583, daß ihin Michael Mg-lilsch, Verwalter der Aurg Älarbnrg, sehon zwei Ilihrc das cine Drittheil des Zehentes von den Win-denancr Feldern vorenthalte, und beruft sich dabei auf den mit dein sel igeu ^nla5 ZaMI dieofallo ge-schlosscnen Vertrag. 1586 aui l. August bringt die-scr Pfarrer dcu eben erwähnten Zehemvertrag der 3lcgieruiig zur Kenutuiß. Am 20. Iäuuer 1587 hat Hauus vou Möthmtz zuiu Sagor, ^'uuil>i-,. Verwalter ') Die Kleindicnst waren auch in Obci^lciin ln'ssiitcrt und wurden nach der dortigen Sprechweise lvviloru- Gersten- Habl!r- Gün^ ^ und Hiicncr^ Zchcnt dcn ^. Thoil in Lcndorf." „Item mcdr mit dcr Coinmcndc ^.ilelliiil-! ;n Marling, zn ;ilußwcin dci St. Miäicl ^iiu-n Wein;cdc>n dcn ! :>. Tycil/' „Mchr ift im Dorf Untcr^ und Ol'cr-kölsch und Naßwcin cinTraidt^Wcitzcii- jiorn- Ocrstc- Hakcr^ Hirsch> Gnns- und^Hiirncr-Zcwlt, dm l,at dcv Pfarre"scwcr dölliss, ohnc Thcilnnss cinznhcdcn; alicr die Baucrn woUcn kcin ^ttrcid, fondnn nnr Ocld nnd nicht mchr als 4 Pfg. von cincr Huben, 2 Pfq. von ciucr lialbcu Hlchcn odcr rinn- Hofswtt zalN>.'n." 111. U n tcrt h a ncn: zn Untcr-Kötsch, dci Ä^aria Nlassdilcna vor Nlarlnirg, zn Rosnmin, in Lcindach, ;u ,,Handin" vor Ptttau. z>i Lichtt'N'qg in St. Vcitcr Pfarr. m ^crtzdorf vor Pman, zwifchl^n St. Ioliann uud Nan. Dicst' U,tttttl,ane», in: Ganzon 12 HiMcr, 11 Hofstätten nnd 1 MülNc, Imwl iährliä, zu cntrichtcn dcm Pfarrer nach ttötfch an Zii,^ (>''» fl. ZO tr., an ^lcinreäncn alicr 42 Stück «apaunru, -i8 Stück Hühner, ."i)0 Snick Eicr, 16 ^tnck Kastraunc nnd l, „HcrrnMcn Yifäi^ am den antlaß Pfingstta^''). Im Ial,re 17?^ wurden iil^-r >?>aö 1772 ^estcNu Anfncheu deo Hauplpfarrcro Ioscf O'ntsmandl dn-Zehcm fammt den Äleicreicn vcrkanft, die Aemter Haidin und <^t. Johann sammt dein dortMN Banfclde, wic ancii die 3cücksasseu bei Maria Magdalena, Nosweiu u. s. w. veräußert. I o s efN a g e v l v o n R o s r n d ii ch ol, In ') Autlaß odcr Eharwochc. 310 dein per iute^niin deccunium Capellauus turn Vicarius neenon eonsistorialis et officii Archi Diaconalis Notarius Cilliae. Tandem Caesa-rous Avchipavoclius liic ad D. Gcorgium et Beuef. Ss. Erasmi et Scbastiani ab Anno 113S meritormn aiVJucns in Uno obiit 28. Aprilis 1751. (Sterblich.) In F^lql' s>,'i,i!,'c< Tchcmn'ittcö rchiclll'u von sein,,',,! Vorlasw^mögcn pr. ^>11 fl. dil- v^irche St. Josef in Vrnnndorf 5>00 fl., dic .^«pcllo l,l. ^'rcn,^ in ttlwilik 424 fl. nnd dio ssmlptpfarrkirckc l^'Zlfl. S i: ni p i ch l r r M nrtin, DoNor dcr hl. Schrift. Haupt« ftfln-il'v scil 175)1, wnrdl- i,n Anssust 175s' mif die Twdtpfan'pfrnudc Cilli licfm'dn-t, wo cr al6<)1u3. D:i(;o^!Nlr(;u3, als Hanptpsarrcr angttrttm am 1. Iäiun'r 175>ti, c^c^ storbl)n 7<> Ial)r^iit, am 15>. Iämn-r 17:1.^. El war cin ^'dornrr Iariiigcr, diente als Kaplan zu StrasWnn ^'/,> Iahrc, zn Hrnck an dn'Ac'ur I»/, Iadr nnd als Nl'^inn'nli'taplan dri Hildlnn^shauscn 7 Iahn-. Ev »icll hil-r seine Sclnndiz a»i ,12. Scp. tcml'cr 17!!0, wobci ih,n der Selancr Fin-stlnschof Josef Adaul (^ras von Arlo assistirte. Er stiftete hier eine ewiqe Viesse mit einem Kapitale von 100 fl. Fratteul'crlier Josef, Hanptpfarrcr nnd Dechant vom 16. ^eptenilicr 17'.)^ ln<< 14. Oltul'cr 1801, dann Stadtftfarrer in Pettan, wo er am 11. Scp» * tclnder 1,^l1 starl,. Er war frnher Vorstadtpfarrcr zu Marburg in der Gvazer Vorstadt. Löw Josef, Hanptftfarrer und Dechant, yat dic Pfründe am 28. Allglist 1801 cmattretcn nnd ist l)ier cicstor« 316 1. Pcusious - Vciträgc. Laut Stockurbars find am St. Georgi Tage jährlich dem Hanptpfarrcr zu entrichten: von dcr Bitariats-Pfarre Viaria Rast 4 ft. vom Iauunl'fcheu Benefieiatc in ^tast 2 „ , von der VitariatS-Pfarrc ^cinbach . . 20 „ „ „ „ Haidiii . . 12 „ „ „ „ Schillern . 12 „ zusaunneu 5>0 st. Die Pension dcr Pfarre St. Veit an der Dran ging, wic schon vorne licmcrtt wurde, im Jahre 1^7 verloren. 2. An Vogte i nnd Patron a tsg cdiilircn: Laut Stocknrl'arö liegt dein jeweiligen Hanplpfarrer dic Einsicht in die .^irchcurechnnngen und Aufsicht iidcr dic kirchliche Vcrmögeii!?lieliahrnng ol> l'ei allen Pfarr- uud Tochtcrlirchcn, iider welche er ini Ncnncn des ^andeofiirsteu dasVositei' nnd Patronatorecht an^iidt, nnd hat er deßhalb bei der ^erfassnng der betreffenden zlirchenrechmma, aluue-send zn sein. iviir diese Beniiihnng qelnihri ilmi von i^'dcr dieser Kirchen jälirlich ein Dnlatcn im Golde oder cin ^an zcr Tbaler nach Zeit und Umständen und zwar hatte der« scll'e nach dcr Eintommcu-Fassion von 1805 zu licziclien : von der Hanptpfarrtirchc St. Georg 4 fl. W kr.; von ihrcu Filiallirchcu.- St. Lemchard 4 fl. 30 lr., St. ^titollu 4 si. )>0 lr. und Fraustaudcn 4 fl. :W kr.: voll dcr Pfarrkirche in Nast 4 fl. Z0 kr.: v»n der Pfarrkirche in Lcmliach 4 fl. Z0 kr.: >.wn dcr Filiatlirche St.Ioscf 2 fl.; von der Vokalie-ztirche Vtaria Ncagdalena 1 fl. N0 kr.; von dcr Pfarrkirche St. Johann ain Draufcldc 2 fl.; voll dcr Pfarrkirche St. Martin iu Haidin 4 fl. 30 tr. inid von ihrer Tochtcrkirchc St. Klincauud 1 fl. 30 kr., zllsauimcn 39 fl. CM. Anch l'ei der Verfassung der .^ircheurcchmmgen von dcn anfgclasscncu (!>'.) besaß diese Pfründe fol gcndc Güter und Eiiitiiufte. 1. a n G r u n d b e s i tz.- a) Weingärten.- 1 in Glnck-spcr^ (61,umk?), 2 Weingärten, welche zur Zeit deö Pfar-rcro Primus ^renl/cr wegen Äergrcchts-Ansstand von den BlltruiMn eingezogen, vom Pfarrer Georg Ptteawr adcr nnt l.,aaren 5)^) sl. wieder znriickgelöset wurden. 1')Aecker: 9 Stnck. c) Wiesen: 1 gcgen den Bach ncben deni Acf^ 1 W"t „Noßais" imd ,1 untern, Prun von der nlten A^-ßl ncrel herüber, welche vom Sommer im Tanschwegc lMcn cllicn Acker bcini Xiomonilc an dk Pfründe kain. ' ^ ^ ^ U. Getrcidczel) ent c. Erstens hatte der Pfarrer anr aUeu seineil Pfarrhof-Ncerern, item anf allen Huben Yos,tMteu, Aettern uud Griinden, von welchen mcm dem ^sarrlwse oder dcr Kirche Zins oder Stcncr dient „i,n Dorfc itötsch, in Wucha, Noßwein, Nadlwein, Pobreß nn. tcr Marbnrg, St.)titolai, St. Johannes, von einen, Stück ^eld neben Herrn von Stubenbcrg, zu St. Cnnegnnd. ober ^nter-«ändin den völligen Traidt- Hirsch- und Gcmß-Zel,ent olme Theilnng". Diesen Zehcnt läßt dcr Pfarrer von kutsch dem Vieario an der iiäudin (Haidin) oder deren Zechlentcn jährlich bcstandwcisc ans, doch ans leincr Ge-rcchillUen, sondern willMhrliä) und so lange dcr Pfarrer will. ^ „Item hat der Pfarrer mit dcr Änrg Marbnr^ den 6. ^.ycil Weitzcn- «,lorn- Haber- Gersten- Hirsch- Gans und Hicncr-Zehcnt zn erheben in Lobnitz, Nast, Goldcrn 318 Laut KatastralliöcM besteht die Pfriindcn-Oclmwmic dermalen ans 3 Joch 910 lllKlftr. Weingärten , 4 Joch A>0 cUKlft. Acckcr, 11 Joch 654 jüKlftr. Wiesen und Weiden. «75 HHKlftr. Garten und 7 Joch 300 H^llftr. Waldungen. Hie,;,, hat 1858 a,n 4. Jänner Georg 5luko auf ciucu ewigen Iahrtag nebst 2 Viessen znr Pftuudc 2 AckcrparzcNcn nnd riuc Wicsr (1 Joch 880 ^IVstr.) sscstiftct. Nach d»ln 1873 adiustiricn Anöwcisl' hat liuu die Einkünfte, als: an ^rimd- crtrass ^(ili fl. !>Z ir., an Grnndcntlastnngmentc 735 ft. 68 kr., an Pfründencapttalö-Iittcrcsscn 210 fl. 19'/.. kr. an Pcnsion5gttdcvn 5<) ft., an Stola 3,; ft. 27 tr.", m! Stlftnngen 59 si. 25 tr., an Dcpntatcu sainnn Opferwcin 10» fl. 15 tr., zusannnen 1493 fl. 47'/., tr. ö. W. Hicvon kommen in Mzna, die An^gaben auf die Grnndstencr mit 57 fl^ 58 lr., dcr Oftfcrwcin nut 15, ft. mid die Verpflognngstostcn fiir 2 Kapläne init 315 fl. in Sunnna 387 ft. 58 lr. Dcr ^ll'incrlra^ dcr Hanptpfriindc stcllt sicl, dcm» nach mtt N05 fi. 8;,'., lr. lMai.s. Dir Dotation dcr >iaplauc. Dai< Einkommen dcr l'cidcu Kaplaneicn l'cstcht in cmcr gestifteten ^ctrcidesammlnng, welche zusammen 41 NclM Noggeli nnd 30 Vc'etzcn Weiden aliwirft, uud in tlner freiwilligen Weilimostsauunlung. Ansierdm, d^Leu die iiaftlänc auch nneincielrlichcVerpflegung auo dcr^aupl-ftfarrpftündc uud bewohnen ein cigeue« 1749 er^iuteK Hau,?, zu welchem auch eiu Garten gehört. Endlich lxzicyen sir noch den Ertrag einer stir si? gestifteten Wiesc m,d cilliac Me,senstiftungsl,cträgc. 319 Die Pfarr ma trite». Vorhanden sind' daö Traunugi Jahre später wurde aufau^g, alc« hier zu Win-dcnau „von denen Trauuelderischcn Aiigspurfiischeu Con-fessiuu vcrwh'.indten Herrn ^andleiith vnd andern diser Religion zucgctham'n" eine evangelische Seelsorgestalion errichtet n'nrde, vcrninthlich eben diese Kapelle als lutherischer Tcmpcl benutzt, bi^ man Iner ein eigenes lutherisches Audi» torilin'. angebaut hatte. Ueber die Errichtung uud den Untcrganss dieser evangelischen Scclsurgestalion geben interessante Ausschlüsse des „Hcrru C t e in cnte n W cltzero ') seeligcn ^laitung wc- ') Polixcna ged. lwn Rcichcubilrss, ucrchclichte sich als Witwe dci, 1556 sscstorbcum Ändrcaö von Gvabcii, Hrrrii auf Ober-Marburg, mit Siginund Wcltzcr von Ebcrstcin. Weil dcr 315 hadcr deo Gutc^ illothwein, erstand dcn Zchcut sammt der Meierei uui 7028 fl. 1:'> tr. Da»< Amt Haidin wurdc an Hcncditt dcn Abtcn von Ncnbcrg, als Vcsihcr der Herrschaft Tnrnifch u,n 400 ft. verkauft. Das Amt St. Ioliann sanmit 1(»0 Pifang Banfeld lam an Gc org H e r r n v on 2 t n b c n b o r ^, dcn ältern. Die ii>'rM!i Un-lcnlianeii tVniu'n an andere Herrn. ^)c'ach diesem Verlaufe lieben lanl der Erlrässniß-Fassion von 180s) der Haufttftfarrpfründc noch nntcrthanig die Uirchc St. Lconhard mit ihrcm 3)lcß!!crlirnndc, cm BcinlM'tci! dce! Tboma»? Fl>ilii<< ;n ^oswein, cin Acker dcs , anf dcn unter der Straße liegenden Stadifcl-dern, in Zwettcndorf nnd zn vendors, der gleiche Zchcnt ncbst In^clidzeheitt ;n Waä,an nnd Ro^cis, der '/5 ^arbcn-zchcni ;n ^iil^olai, Rast, Altendorf, ^at, (>'oldorf, Windischdorf, (^erstorf, Siebcndorf, St. Knnc^nnd, anf dcn Edcns-fcldischen Hofäckcrn und an jenen ;u Sl. Johann, der cigcn-bannige Gctrcidezchent bci 6 Unlcrihanen ;n Untcr-iivtsch, ' .1 Garbcnzehent zn Ober- nnd Unter^ötsch, Windcnai, und Birrhc>f, '/^ Oarbcil- nnd ^älnmerzchent ain Pachcrn gegen Schleim», wofür seit altersher 11 Fnhrcn oder 8 Klafter hartes Brenühol^ geliefert ninrden, cbcn dorr dcr Hirscoerschnit, wofiir 1U Zillier Schafcl oder ,"> Äictzcn Hafer gereicht wurden, '/.^ ^arbcnzehent ain Pachern qcgcn Rothwciii, wofiir 8 Fuhren hartcö Brennholz geliefert wurden, cbcn dort der Hirseoerselmif, statt dessen 28 Cillicr Schafcl Hafer gereicht nmrdcn, an Fel',clttpfennigcn 24 tr. von einigen zehentfreien Aeckern nnd endlich ^ Wcin,,chcnt in ftüuuilc, /5atni'6t, Iioli:l nnd Noon'ein. Im ^rirägnißanswcifc von 180i) sind noch folgende Emolumcntc der Hanfttftfarrpfründe verzeichnet: 321 tcuha ag an die Herrn mid Landlcnt des Dranfcldcrischcn Gczicrths Angsbnrgerischcn Confession zncgcthan geschielt." Dicscin Boten wnrde anßcr den Schreiben auch cm „vcrpctschicrtes ^adlc" mitgegeben, in welches die „Hcwil-lignngs'Zedln" d. h. die schriftlichen Znsichcrnngen der Nn-lcrstutzungsdctragc zn le^'n waren. Erst anl I.Olwber 15)88 wnrdc dieses „^ädlc" vom C l c ni c n t W cltzcr in Gegenwart dcs M a ximili a n von ^ h i e n d n r ^ nnd etlicher anderer Herren erössnct nnd wurden die Namen der Unterstiitzer sammt den wn ihnen zngcsickcrten ^cMMn in ein ^iichcl geschrieben. ^iackstehend folgen die^nimen der Snbscribenten nnd dic v»n ilineii ^-zeichneten nnd eingezahlten Beitrage: Ein gezahlt im Jahre Namcn dcr Tudlcrilicnlcn Beiträge silr den Goltcoaclcr Iahrcö bcitmge,;uv Ulncrha!° Prädilaii' fl. lr. fl. lr. 1588 Clement Wcltzcr .... Georg Christof Freih. von Herderstei» zn Wildhans') Christof Prag anf ("riinberg Nrslila von Dietrichstein, Witwe, anf Ober-Pnls-gan '-')...... Elncrich Neqal zn Kranichs-fcld Hanus Freih. v. Hcrberstein 15 15 10 4 10 30 - 10 10 6 5 10 l I l III ') Künflc dic'Vchc und Herrschaft Wildhauö, Sl. Paulcr Lchc,!. 1588 uom Gcorg Ztickcl uon Khcucudt, Hcrrn zu Fricdau und Aiitciistein. -) Dicfe Hilfe hatte noch ihr verstorbener ^ema! bewilliget. 317 und St. Knnegnnd war der Hanptpfarrer seinerzeit alljähr lich anwesend und bezog die hiefür bcstimnttc Gcbiihr. Lant Inventarien gebührte dein Hanptpfarrer an5 dem verlasse eines jeden ^empacher Pfarrers und eine«« jcden Ialimtt'schen Vcncficiaten in Rast ein „Sterbe-Pferd". 3. Deputate: Dem Hanptpfarrcr gebührte seit alten Zeiten alljährlich von der Hanptpfarrtirche ein Kalb, welches ihin später im Gelde mit ^ ft. bezahlt wurde. Außerdem erhielt er von dieser Kirche alljährlich noch 1 Ttarmi Wein, wofür er den bei der Kirche erforderlichen Dpfcrwciu zn reichen hatte. 4. Die S toll gebühren: Diese wnrdcn von jchcr dm Kaplänen belassen, dafür ninsttc aber der erste Kaplau dem Hanfttftfarrei' jährlich 40 fl. Kostgeld cnt^ richten. 5. Stellnugs - Inventar. Dieses bestand in einem Kapitale pr. 100 fl., welches aber nach der 3cala auf 57 fl. 7'/.. kr. W. W- hcrabsank. Dieses wurde ans der Hauptpfarrer'Äw'schcn Vcrlaßniassc dnrch ein Versehen nicht ansgeschiedcn nnd ging so für die Pfründe verloren. Dagegen'besitzt aber die Hanptpfründc jetzt ein Kapital von 105) fl. 0. N., Welches für den an die Eisenbahn abgetrc^ tcncn Grnudthcil bezahlt worden ist. Die nach der im Icilirc 177^ erfolgten Verännernug, bci welcher ein Theil der Hanplpfarrsgiilt sammc den mei sten Nealitäteu nnd einem Theile der Zehentc vertauft wur-dm, der Hauptvfarrpfrüi'de noch übrig gebliebene Gült wurde sammt den noch innegehabten Zeheutru und anderen Gcrcchtsamcu in Folge des Ornudcntlastuugs Normales im Jahre 1848 abgelöst nnd dafür eine Orundcntlastung^ Obligation mit einem Kapitalsbctragc von 15x570 fl. CM. k 5 "/y erfolgt. 323 Jahres- brin'iMzur Lin- Uiitcrhal-- Anmm dcr ^ullscribcllteil für dcu mini dcö im Ooltcvalicr Pviidilau Iahrc tcii ft- kr. fl. 1539 ^ Adain Frcih. von Kolonitsch fiir sich mid scino Vriidor 25 — 10 — 1.')'.«.> Audrä Dwornitfchitz ') . . 15 — 5 — Zacharias Schnccnn'iß . . 10 — — — Anna gcb. ^liin-sbcrii fiir ilircil scl. Nninn Olibricl Frcih. Tachy zu Ial'llUiä 12 ---- 12 .15 — Hnlin^l Hiiclnin'. . . . 10 ---- — — 1591 Audrä von N'cnhanii zu Ia- i ri>l!i pro 1.')89 u. 1:"'W 10 ---- 10 — — Fran Magdlilciia fiir ihrcn fcl. iVlann Sigm. i)lcgal dio von iljin lun 1. Miwz vcrsprochonc Hilf') . . 6 — 5 — __ Dic Vmwschaft bcnnlligtc u. lN'^1l)lt('..... 200 __ 100 — Maximilian lw» ^thicuburg gab mn 1. Ottobcr 1586 cincn Doppcl-Dnkatcn- . 3 30 ') Am 21. Mär; I'^I crlcgtcu dic E'.bcn dec- scl. And. Tioornilschi^ 5 fl. -) Bc;ah!tc dirsc Bttmgc init dcm Bciucrll'ii, daß sic wci-icrc nicht u:^l)r bcistcucv» wcrdc. 24 324 1588. Aus dieseu eiugesammclteu Beträgen !ni!.icil dic Herru vorerst dem Präditauteu ^icrzcr für dic Fcil vom 1. Juli 1587 bis 1. Oktober 1588 100 fl. „zur Er-gözuug" zu gebeu bewilliget. Weiterö wurde ^ierzcr unt 1. Oktober l,588 als Präditaut ge^eii l'ineu Ialncösold vou ^00 fl. aufgenommen. Endlich schritt mau auä, ;ur Errichtung dec< d^tteoaekers, für welche» Wolf Will)elm Freiherr von Hcrbcrstciu dcu Grund auf scmcm Gute Wiudeuau hergab. Iu der hierüber erst 1589 ausgefertigten Schenkungsllrknude heisit es.- Die ^andfchafls' Verordutteu l,ätteu die Absicht, eiuen eigenen Fvi^'dliof für die Protestanten Augsbnrgischer Confession, welken die ka-tholischcu dV'istlichcn das Begräbniß auf den alien Fricd-yoseu verwel,reu, errichten ;u lassen, deschalb ljabe er ^Ba^ rou yerbersteiu) ^iueu geeigneteu Platz auf sciucm ö^iic ^lndeuan I)k;u geschl,'ittl und eingchnigen,nnd es nwge ^'in evangelisch^- christlicher Präditant und Seelsorger darauf bewohnt gemacht wcrdcu. Der Grnud „raiin inii dem oberon Oril, vom Pächlcin so von Schloß Wmlcuan flousl vmuüg M'ayer Äl'arä,stain bel, g^metteu Pächlein init dein vuteru Oril) au zweu Staiu gegen der Stat Hlaräibur^, dic obere ^enng oder Seiten gcgeu deiu Pachcr vom Pächle'in an vcrmüg dreyer Staiu die vudtere Seiten auch voli Pä^lein «u nebcu der Landstraßen inhalt zwayer Älaräistain". Ueber den ^riedhofbau selbst berichtet Weltzcr^ ^)^ai tltng, wie folgt: „Deu 14. August 1588. Jars in dciisciii , des h. Dr. I o h a u u H o in e l y mit Aiaister N i e l a s >,- n ! K h ü t vud Acucdicten ^)c i u ä r Maureru, Bürgern '^u ! 3)i a r ch b u r g, dcu Gottes Ackher bei W indruan . so in Vieruug Ui thlaffter wcit vud sambt den gruudt ^ivo tDlan tcr Hoch (ausser der Dach Ziegl vud derselben Mlier) aller dings mchIrcuselbsZcugfuer vud haiidraichuug zu Mauern vnd au die stat zufenigen — vinb die thlafftcr pr. 18 Säül 320 gcu seiner beim Windtuancrischen^hirchcnwcscu qchabtcn Inspection" und einige audcrc Schriftstücke des st. Maudes« archive, cms welchen wir hier Folgendes mittheilen: Jin Sounucr des Jahres i!')87 erschien Plötzlich aus dem damals gräflich Hcrbcrsteinischeu Schlosse Wiudenan ciu lnlhcrischcr Prädilant stamens S i g ni u nd ^ i e rzcr uud begann am 1. Juli desselben Jahre's in Winden au evangelischen Golü'^dicnst zil halten und ;war „olun? nni^c Bcstallnlig auf eigenc ^ostcu." Al.icr nicht alloiu au ciucm Gchaltc uiaugcltc cö anfangs dichm Präditantcn, sondcrn cnich um die Vchnnng hattc cö sciiie i)iotl); dcnn c^ heißt: „Da Herr Sigmund Licrzer Preditaut mit Herberg nindcrt vntertuinincu mögen, Ime ^ntas Hofer ) anf Ansprechen seinc Woh. lumg zn F lcisiu g nntcr Wildthau ß vergunt." Alfo weder in Windcuan selbst, noch in nnd sonst u,n Marluirg lunnte dcr Präditant eine Wohnung finden. Nun aber der Prädilant einmal hier war nnd wenigstens für die ^och galt es vor allem die erforderlichen Mittel znr Besoldnng des Priidikanteil nnd zur Errielnnuq ciueo eigenen Friedhofes anfzntrciben. Zn dieseui Zwecke stl)cuit ,ich ein eigenes Comite gebildet zn habcn, an dessen ^ftltze wohl dcr vorbcnannte li l e m c n s W c l Clcni.-.-.d Wcltzer (15l,< —iü<»8) ui Marburg seine Ettlärinui findon. '^ (5i>i Mlrbuisscr Bürger. -') <-"nl bci N. Feiftri!.-. 326 smut dem eirund dritthalb lhlafflcr hoch, darein Stnben, Kbämer, Borläben, ,^huchl, aiu seller, eillrs gewelbl, vnudteu der Fneßpoden vnd ol'en, anf mit Ziegel gepflastert, alles an die statt ansgepntzt, in alien was ^.^'aurer Arbeit betrifft, miß Iren selbs Zeug, Fhiier vnd Handraicwmg znuerichten, »lit Inen beschll.isie» inn 370 fl." „Dann am 2!». Inni 1i')3l». Iarc« in Bcyscin dcs Dr. H » m c l y nut Mnstcr Barthl ni ä N igl, Zinllncr-umnn Bur^'v zn Marchbnrg, fiir Anfstl,'lln»^ dcr Plautm von dcydcn Cggcn dco (^otts Acklicr Maucr an dl'li Play, darin dcö Prl-ditaiiicn Hans crdant, fiir dic DacklV'riist darin cin ArlK'r, »lit Schinden zn dcckc'ii, den ArtlN'r liuo-w^-ndig n,ii Vad^-n ^Iiodclt, santt 3 ^I,änn'rn nlir^x-niciu-ladcn ;n M'rschlalM, anfc< olicrc Qrtl) d^ Hausrs cm ^lall odrr Hütten auf 4 Sänlcn, mit ^adcn vcrschla^-ii. zu dcckcn, dcu Bl)dcn ;n lrgcn, 2 Tlnircn zu machcn ln'i oigcncr Kost i^4 fl." Au diesem (">,'!.'äud>) habmi noch nachdl.'naiiuic Mar-durgcrProfcfsioniftt'ii gc-arbntcc, alö: di^ Tischlcr Äl ichaol Schndcrt und Abraham Salhufcr, dcr Schund P c t r r :)litt c r, der Hafncr T h o ui a n B r u c d c r und dcr Vlascrcr Hanuö Ncich cr, wclchcr dic 7 Fcnstcr mit ^0s> Scheiden verglaste. Unter den weiteren Auslagen deö Iayreo 1569 kommen auch vor: „Adam Clemens, vmb was er um seinen iiuaben vom 6. Oltober 15>88 bis 2l. April 1l'>dü) !.'cy den PredilUen zu Windtnan die Psalmen Gesang verricht, s» l'oil der Fin'stl. Dnrchlancht von Äl'archdnrg weggeschaffi, zn Ergötzlichteit seineu gehabten Benuihnng ^ fl/' „Am 12. May A brahambSal h o fer, T iseli l er zuMarchburg, für ciu Predigstnebl -l fl., fiir 4 lange Sliibi mit^edueu :^ per 20 tr. und 1'^' ^^" ^"'^ b" Ialirc l"i ft. , tr. fl. > tr. 1588 GcurgZiM)! .... 30 — 15! — 158!) Alex Muschti)»» .... 4 — ^, 4 ! — — hnnns GlMtzcr. ... 10 — ^ — > — -^ Anna VusinWm, Witwc . l0 —! 4,— ^ 1)r. I»lMm Homely . . d! —! 6,— ^ Hcltor von Triil'DiiM) . . > 12 — 12Z — ^ Tydurz H>.'i!i^M'). . . 1() — ü> — — Frau Anna ^alilN)l)ftn'-') . !> — 10 —-— ^cm-ss Adam NMl'") . . 20 —! — — — MiclMl oiäglitsch, Amts- ! Verwalter der Burq Mar- i dma, ...'.. 4 — > 4 — -^ Franz Lanss, Büra,l'r in ! Vlardurss^) .... z — 4 ^. — HannsVM.....20 — 11 -^ ^- Haiul,.' Vcttcr, Inhaber dcr Bnrg Fcistlitz, durch Ios. Nautncr, Verwalter . . 15 — 10 — - Christus Schauer zu Pcttau 8 — 3 — ) Ein Vcit Hoiiicg^'r war ^553 Pflc^cr zu Sl. Vorcn^cr «n dcr Wilsic u„d ist sscstorde» um 7. August'158l. ') Am 17. Dczcmbcr 15>'.)0 crlcc,t'c Abm!,aui (^adltho'c: ails Fralihciill die von seiner acwcseue'n Frau Anna vcwilli^:i Hll>c mit 10 fl, ') Nc^al .^al, statt dcr bewilligten 20 Pfund Pfa. cinc? silbcrucn Kclch sannitt Patcuc. ^) 158? Verwalter deö Georg Zciltl, Herrn zu Fricdau. 328 1591. Im Jahre 15Ü1 wurde vorerst ,,daö Anditorimn oder die Mirche vou wegen der menge deren, so alda zum Wort ^oneö erschienen sind" erweitert. Fernero ,,naäidcm die Herrn verordneten in Sleyr bei derselben Predieaiueu Haus; vnd «hirchen zn Wind tu au aiu Schopff- oder Zicdprnnnen machen zn lassen bewilliget, ist Ätaistcr B e-uedilteu !)l i n ä r, Äiaurer —, für Anograben vnd Auo manern deo Prnnncno von l> NUaffter Ticfo vou jedcr ! Nüaffcer 8 fl. gedingr vnd weil er den Prunnen ^wegen Unlialtnng und ^erliernng deo Wassers) ;nm :,. Vlal dac machen miicssen, ;nr Vergütung des erlittenen Schadeuo ^fi. bewilliget. Pr im n o S u p p a u zu Obcr^iölsäi da: 4Stnck Hagendnchen znm^ranz im Grnndc des Brmmcno. Hanno Pader aber !» Eichcnbämne znm Brliiuiculasicn. Gründet mid ;n den Sänlcn deo Schöpfwerk ^elicser:^ wiilirend H a n n o P ö g l dcr Binder die Eimer zum Ausziehen der Erde verfertigte." Endlich n'nrde hier im Jahre 1591 mich lweli ci:i Echnlhan>< neben dem Prädilanten-Hanse anfgeblini. )U'or mals war c>? Beneditr N inär, welcher diescn Bau übernommen batte. Äiaterial haben hiezn geliefert.- Paul ^ingo, Fleischhacker in Marlmrg, und Andrä Pototsch. nit, Marbnrger Untcrthau, da^ Bauholz; Cyristopli ^! ipui t und C h r i st of Wertlitsch, beidc von St. Lo-rcnzeu iu dcr Wüste, die Ladcu uud LlUten, Michael Tschacham, Bürger von Vl'arbnrg, die Schindeln: G r c g o r P ol; e r nud V^ i ch a e l ?c äglit s ck die Zicgcln. Von Professiouisten, welche an dicsein (^ebändc gc. arbeitet haben, werdeu außer dem Manrer noch genaum: ^r Zimmerinann (5 l e m e n r W a st ianits ch, dcr Hafner T h o ui a oBrned e r, dcr Schund Peter, dcr Schlosser 329 ^rcgor Zerr er und der Glasercr Td »ma n Hciu-Wcitcrö tounnen nnter dcu VeraWgabiingen dieseö Iabrco uor: „Am 16. April dem I u I, a n n H ardt m a n, cineni arincn alten Predieantt-n 2 fl., dem Zimon Zorn, ,^'meslcli Sclnilineister, da>; ^r vom 8. Oi.ober 1^>!»0 dis i.''i. April Is'i'1 mit den Knaben den ^iirchengesang besorgt 4 fl., ant 2. Oltober Herrn Signinnden Prcdicanttn fnr Äcicß znili Vcrstopfcn dcö Fnßlwdcno nnd der Wände 1 fl., und dcm ')l i t 0 l a o S o d rio, dcnlschcn Echnelinaister zn Älarckdurl-,, weil er dieo 01. Ilirc< dcn Ochiug lx'sorgt di^ Georgi !>^.Iars6 fl." Die Frage, wul)er die Mittel ^nr Dealing lill dieser Bautosicu gen»inn>en wnrden, beantwortet „dao> Berzaieh-nuß-dcr gleligionsverwandtcn, so zn deol Pnmnen ond Tckuol- oder Vießnerchanst bey der Khirehen zn Windman Erpauunl-, gueNvillige hilff dos !'0. nnd 91. Jar mir Üle-mcnr seltzer geben yaben". Darin wcrden miMnhrt: Cdri st o p h v on Pra g mit 4 fl., Frau tt rs n la v on Dictri ch ft cin 2 fl., Davidv o n I d n n g s p c n g 4 fl., A d a m v o n K hollonit s cl) 4 fl., A b r a!) a m G a b l t-Noffcr 2 fl. W tr., Witwe Anna ^nsnici gin 1 fl., T l) d u r; Hci n e g g e r 3 fl. 8 tr. nnd F r a n z V a n g 1 fl. ..3» Nalx-n anch e'lliehe Bnrger zn Marchbnrg zn l)ilff gcdcil" und zwar dnrch AndreÜalh ner : Vn t li s Hofer 5 fl., <Ä r e q o r P o l tz e r 1<.1 fl., AndreSa in i tz d fl., Wilil' Vi a rg a r e t I) K r a ch i n 2 fl. 24 lr. und ^ l a 6 ^l cm cntsch iv ^> fl.; dann dnrch Andre Samitz: A n d r c K r ä p f l 2 fl., Äi crth ^ c w l) ^" dorff c r 1 fl. 15> kr. nnd Blao (5 leinen tschilp 1 fl. 15 lr. Zn glei-äiem Zn.,cttc hat Die Landschaft ain 28. März 15iN ^cge- bcn ^(,^> fl. ^ ., Ferner finden wir niuer den üinpfängen des Icchrcs 15i)1, dast am 26. November die Witwe Dotting für das Gcl'ändo 10 fl. und für daö ^veligiouswescn 4 fl. er- 325 ling Pfennig l'cschlosscn, vnd so sollichc Ardait Saul'cr vud gcrecln gcfcrtigt, zu Vcyll)anff oder bcsscrnng Innen 15) Pfuudl Pfenin^ dcwilligt. ^l'achdcui gcmeltc Mancr ausser dcs geoing^ ül'n- dcc< Gottc« Acklier, gcinciier 4 Cckl)>inncu mil Mien Also anch iil'ers Tlior vnd i» mill 4 Zinucn, Alle Achte Per 74 gnlden gmim'IN,, viid vinb dlio Sy Erstlich 32 thlnfftcr <^rnildftst gralu'ii, ciiu'otycilo ^taiii. dliln» gclcsst, vDlgcnts dic Grniwtfcst anfhcrrn Wolf Willicldn Fr c y h. u o n H o r l>»v ft a i n Bcrovdnmig an am audcv onl) ^) vcrwcudm, luuh die Stain üb»rfül)rcn niusftn, dar-fticr Iliiu'ii zu crgci.'imq gcln'ii <^ ft. r>no Ircn Äiaurcr Kbnochu'u ;u Triittlil^'li vnl,'l'rt 1 ft. 30 tr. also in allem 4<^ö ft. ^0 tr." Nus^'r dcn dcidcn gcnannttn Äl'anrcrinclftcrn ycidcn fiir dicscn FrkdlM gl'arbcitct dcr Stciiiuictz Anthon Philipp, dcr Schinid P c c c r ^» ittcr, dcr Schlosser G r c-gorZcrrcr und der Tischlcr M i ch acl S ch n d o r t, scimmilich Alarbunu'r Viirgcr: Daä>;il'gcl liabcn abcr I)iczu ssclicfcrt.- (^ r c g o r P o l tz c r, d^o odcrcn Zi^Nstadlo Bcr-waltcv zu Marlnir^ nnd A n d r l' no D o r ff i n l) c r. 1589. To wurdl: also im Iahrc 1588 dcr Gottroackcr cr-richict iinl> nnn ziing man 1s>8:> i)^ran, auch noch mi Haus für dcn Prädilantcn yn'r zn n'^uu'n. Dariil'cr l'l,'richtct Wc ltzcrs ätaitnng also: „An^ 2d. Mm 1589. Jars ist durch mich (Woltzcr) im Bcyscin dcs Dr. Homely m,d M i ch l N ä g lits ch mit dcn Marbnrgor Äl'anrcrmcistcrn Niklas K l) ii t nnd B c nedilt ^)l i n ä r dao Prcdilanccn Hauo bcym ^otto Ackhcr zu Wintcnau, dcr Stocks am Gemalter 10 thlcifstcr lang, in dcr Ncitc Z tl)lafftcr4SchnI), ') Mau hatte dcu Fricdhos uicht an dcm hic;»! bcslimnucli i7rrc ;u bancn dcnummi, dcstyald üiiißl,,'!! dic Fundailiciiii'.qvljl'c!! am 13. mid 14, Scpioilibcr tl'>88 wicd«' vnschiiticl lvcrdcu. 25>^ 331 am ZI. Dezember 7 fl. 17 lr. 1 pfg. Geöffnet nnivde eo im März in (^egcnwarl deo Tybur; Ha in egg er, Adain H aidfale ck h und L u t a o H o fer, iiu Dezcm-bcrabcr imBeift'iu deo Adam Haid'faleckh und Mertl, i'cutzcndorffcr. 1593. Am 1. August 1593 wurde der Prädikaul S i ^ mund ^ icr; c r scinco Dil'iistt'o c'ittlasscll. Hci sciucr Entlassung wiu'dcn il,ni, ungcachttt cr noch diö Endc T'r-;cmbcr zu diciicn gehabt l,ätlc, auf Bcrn'^iiduug dcv Hc'rru Vcrordiictcu ail^ jmcu 100 ft. wclchc dic'ft für dco Prä-ditanicn uud dcr 5lircl,c Uutl'rhaltu»li jährlich brzahlic-n, 25 fl. auögcw^t. Licr;cr scheint adrr doch ois Cndc August d. I. alo Prädiüiut hier gcl'lü'l»,'!! zu ft'in, i^cil scii, Nachwl^cr rl'ou nst aiu.^>l. Anbist 1i>!».'l dicsc Stcllc übcriiahin. Auch wurde cvst ani 16. AiMst d. I. ciu ^othc zum 5t l) u l l o n i t s sh nach S ch icinit z nud zuiu C h r i-stopb Praq nach ^rüuocrg „wcgcu Erscheinung zur Abraining unt Herrn Liqiuuudm" auölieschickt. Dem auo^ gelrcicncn Praditanteu >3i^. ^ierzer wilrdcu zulei.'i noch auf seiu Bittcu in Auschen seiuer Armntl) 2l> fl. gegeben. Statt dcs Lierzer wurde Hcrr Georg ^aut-: c li sch l a g c r nur Berguiistigung deö Herrn F r a uz v c> n 3tn d c n dcrg,, dessen Predieant er gewett. luer zum ^redicantcu bestellt uud wurden ilim von, 31. August 15>!,»3. Jars an, daran er in den itirchcudienst und in das Prc> dicantcncmtt cingctrctcn, bii« Ende Dezember 15)93 in ^e-dacht sciucr deschmerlichen Ciurichtung l'».') ft. gegedcu. Auch N i col ans Sobrins erliiell für den besang im 93. Jahr 1^ fl. Ans den weitcreu Auögal'eposteu erfalircn wir, daß in diesem Ici»rc auf Bitten dec< Präditamen ^icr;cr 327 m:chl sein hernach aus dem Schloß hinaus ius^uäiwrinm getragen worden." 1590. „Nachdem Herr Wolf Wilhelliu Fr oil), zil Her der st a in weicter iu seiuem Schloß Windinaw predigen zulassen allerley notwendige Bedenlhen gehaltt, ist auß Verordnung der Herru Verordneten in Steyr beim Ooits Aekher ».nid Predicanten Hansi zu Verrichtung der Predig iiu 1590. Jar auf Nichm Säullru uüt Ladm I.ic-dccthi vlid vcrschlagcu iu cil aiu Audilorimu odcr Kliirchcn aufstericht." Das l)il';u crfordcrlicho ^>anl!olz Iial'cu ln'i^c^ ftclli Ät i ch a cl )iüglit s ch , Burgvc'rn'altcr, Hi a t l, c o Qlialliv ;u Pyckln-r («> starlc ri^iciu' öäull'u), Vi l' r t Ii 9 c u <; eudorffcr, ^iirg^r iu Aiarlnir^ (51) r i st o f ^1i i c-m c r. dcr Stadtdauun'istn'. „B artl ui ä ^)l i g l, Ziuiuicr-ii'aini ;u Ällirä)burg, Iiat dao Aüditm'iuiu ln'i sciucr Epcis mw Haudraichunss ^u luachcu iu Bl'ysciu dco Mich. '.^ä g-titsch inn 14 fl. ^5' tr. c.ugl-diugt." 3luö dcu Auösiadcpost^!i dc's Jahres 1590 erfalircu wir, daß dcrVlardurgcrGoldschuüd i>)u-Tisch, „1 Mcssmgs zur Tauf und 1 ziuneruco ^äudl zur Coiniininiou mid Tauf uui) eiu .^hirchcugcsaugl'ucl! l>ei H a ii u s e u S ch ui i d I. Buchdrucker, iu (>)raz. Auch erljiel-ten „Wu l fgang Solirio, Hcrru Gigiuuiideu Schncl-mcistcr, daß er mit den jtuadcu deu besang verricht vudtcr der Predig bei 3 Quatcuiber 3 fl. und Scda sti a u Ulül-ler, Herru Sigumudeu gcwester Preecptor, so mit den Gnaden den Gesaug iu der M)irchcu vudter der Predig vom 28. Juli l'is 8. Oktooer verrichtet 2 fl." 333 ;u Wmdtncni bcstät wnrdc, die verschafften 20 ft. Ferner haben für ihre verstorbenen Ehemänner die bewilligte Hilfe cingezalUt die Winueu: Anna Prater in 11m 15i>3 unl> 1594, dmin P »ley n n e H e i n e q g e r i n. Ans An-sorecken hadcn in diesem Jahre aufs ^'cue Hilfen bewilliget und eingezahlt.- Georg Herr von Stubcubcrg ^ fl. Georg Sigmund Herr von Stnbcnbcrg 10 fl. mW Er nrc ich Wclzcr 10 fl. Bei der Eröffnung des Samuilimgs- ^ädlc waren ;ugegcn am 15. Inly A dam v 0n ^i ndeckh nnd Vl ich. ^äglitsch, am 2l). Dezember MicI,. Näglitsch, 3 l q in. G ui eincr , Pfleger in Iaring, und A udrcas 3ainiz, Bürger von Viarblirg. Vorgefunden wurden ?arin 6 fl. 23 kr. 2 pfg. und 4 fl. 43 kr. 1595. Im Monate ^."ärz mnßte der Brunnen, weil er fich vcrschliitcc hatte, anogerannu nnd wieder an^g^'inanert werden. Auch wurde iu diesem Jahre die Kirche iwchmals und zwar dnrch Clemens Wastianz, Zimmermann in Marbnrg, „anf zwei Sänlen" erweitert nnd deßhalb auch noch eine neue Thüre au der Kirche angebracht. Das hiczn erforderliche Holz hat geliefert Blas Secckhl, Bamnoister in Vcarbnrg, Michael Schnrt, Tischler zu H^cirburg hlit aber einen Altar und Väncke für die Kirche gemacht. Nebstbci wnrdc anch für den Pradilanten eine Hütte zur Uiltcrbriiignug des Getreides, Heues nnd Holzes aufgestellt. Am 9. Inli 1595 ift Lconhard Vnrhuc als Mcßner und Ootteoaäcr^Äesorger mit cincm Iahrcs-lol)nc von 7 fl. 2 pfg. in Dienst getreten. Bon den Empfmigsposten d. I. wären hier auzn-führen folgende.- Margarerli des Jakob Schell, Häctcrs zn Äiarbnrg, eheliche Frau erlegte 6 fl. Emcrich Wclizer zu Nohatsä, l0 fl. und Georg Hol;- 334 mau, selig, verschaffte 20 fl. die ihm der Bäcker Audrä Spring c r in Marbnrg schnldete. Ans dem „ZaMMlnNgs'^ädle" WM'deN geU'OINN'N a,n 0. Juli 14 st. 13 tr. 3 pfg. und im Dezember 24 st. 16 tr. 1 pfg. Geöffnet wurde es iüi Juli im Brisen deo M-Na glitsch und dl?s Hansen Gladnß, im Dc» zcilü'cr adcr in ^cgcnwari dco AlV :X' ü glits ch, Si <^ m. Omcincr und dc^ Marlmrgcv Biirq^ Hanson P V n n. 1l'>W. „^>cil N itc> l a o ^ >,> d r i o daö Schnl'IIililtoi in d^r Stadt cingcstcllr, cr angeschafft worden, sich ein Z.'il lang ander orchen erlialcen v:id zcren mnfsen" wnrdeni il)iu auf sein Bitten zn den Ii.' ft. seines Soldes noch)) fl. gegeln-ii. Am 9. Inni wnrde ein Boche mit einem Schreil'en an die Vcr« ordneten weqen der fürstl. Dnrchlanckc Befehl an die Mar-l'nrger, den Präditante» einzuziehen und den Sänilmemor ausznschaffen, nacli ^raz geschickt. Cl'en daliin wuvdcn Bathen geschickt am 24. Inni wegen deo Befehlö, „so dom Stadtrichter, den Schulmeister stracks cinzuzielmi, dcn 23. Inni geantwortet worden"; dcu 2. Inly wieder mit cinem Schreiben um Nath, ol' der ausgcschaffte Schnliln'i' ster wieder einzufordern wäre. Am 8. InN> nnirde ein SchreUieil an den Sekretär Speidl wegen des Prädilan-ten ^inzielnuig nud Schuluieistero Auoschaffung nack ^>ra; ^ti-ageu. Am 12. July ging des Pradilanlen ^Pned" mit Schreiben zum anogeschaffteu Schnlineister gegen Nadkers< durq. Am Isi. Juli wurden dem I o h a n u c s 0 Ia, uio, dcs Nieol(Ni Sobrins Gehilfen, so iu des Sodrius Anöiein die Schnl- uud i>tirchengesänge verrichtet hac uud auch anogeschaff: worden ist, 3 st. gegeben nud zwar auf Fürbitte des Präditanteu. Weil dem Prädilauien beschwerlich gewesen in seinem Stndenofen Brod backen zu lasscl», wnrde i!nn i,l deo Meßnevs «iiche eiu Backofeu genia^t. 330 lcsst HM-, wclche Beträge ihr Mann Bcncdikt Doniug am '.'. Dezeuü'er 15i<0 zugesichert ycitle'). AM Wt in diesem Ial,rc Adam Haidfalekl,^') seinen Weingarten zn Säsicini!.', in deo Herrn von .^ h o lloniIs el, Bergreän gclcgen, '>ur ^tirche in Windenan gestlie»tt, welcher Vein-garcen ader dio 15'.»^ leinen Niü-en abwarf. Daö^^alum-lim^-^ädlc" zu Windmau, wrlch^ö ani 1. Jänner 1öM im Bl'is^ln d ^'0 V ri >.' ll Stidi äi, Dr. H 0 in c l y, H a u scn h n!.' n 0 r nnd F r a n z V a n g crösfilct wilrd»:, cnMiclt 12 si. lö kr. 15! »2. „)nichdciu dic ^iirstl. Durchlaucht 5nrch d>,'rcu Befehl dcm Älarchl'ürgcrisän'n T0lN'ngrad>,'r dcy ons^rin (pro-tcstantischon) ("oitcö-Acklicr zn gtt'nuuln'n cimmn-Il!, ist d>?n 1».'. Angnsi 92. Jars ^amprcchc ^ichtcr Mn «^mls-Mhcr Bcrsl.n'gcr anfgcnommcn vnd Zmc vi^ ^oor^i dcs 93. ^ars q^dcn (> ft/' Dciu N i c»l a 0 dcntschcn Sch U'lmaisicr in March bnra, fiir,^irchonqosang ist jädrlich ,;nr Er^ö^nNl-, sciu^-'.vliiln' 12 Pfnnd Pfg. bcwilligcl w^rdcn. Wadrschcinlich wnrdc aber dcin )t it 0 lan 0 L 0!.' r i 0 cdrn so, wi>: dcm Htardnrgcr 'TodtcinMbcr, scinc Vcrwcndnn? Prcdieaiuen vnd Seluiel« nuusier" abgesendet. Auch an alle bisherigen Untersliiycr mußten Bothen abgeschickt wl'rdcn, mn sic znr (3inzalMmg dcr bcwilliqtt-n Hllf^bctragc .^n umhucn. Es säil'uil, dl^ dio fvühcrcn Gmnicr innilcr nn-hr in ihrcm Eifcr fiir die hirsig,,' rvanqclischc Scclsorgrstatimi N'Üiltct^i. In das „SmmnUmgs ^>ädl" wnrdcnVicoftfn-t in d^r ^. Ial^vö« Hälfte 23 fl. 47 kr. 2 ,,fg. ^ind in dcv 2. IahreöluUflc 24 fl. 8 kr. Gcöffntt wm-dc c5 znm't von A,>rstcttcr m,d Daniel Prnn, da« zweite Mal aber von Miä'. ^lnglitsch, Hanno Gladeß nnd Andrä Samiy. 15'.'8. ^ Am 1<>. und 17. Jänner mnßtc der Schnee von d^'n lächern der .Vtirche, deö Präditanten- und Echnlymlscs ad ge,chaufelt werden, „damit die nit einganqen". Alle bisherigen Vemiilningen dcö Landcöfnrstcu. daö lntl,eriscl,e Neliqionowcsen zn unterdrücken, halien diöd^v tann^ecwa^ gchnchtet. Sowohl der Präditant, als anäi dcr Schulmeister verrichteten fort ihren Dienst. In diesem cim ncne >tir.1ic anszumanern nnd sowohl dac< Prädilanten- al^ linäi dai> Schulhan^u vergrößern. Am i>1. Februar wurde die dieö bezügliche Suppiieirung au die Landschaft naä, Gra; e^^> dirt uud am 4. März haben im Landtage die Herren migö-bnrgischer Confession im Dranfelde die Landschaft ^el.ieteu. „dao zn Wiudlenaii wcstehendc panfelige hillzeiie^iräie un: Leinener zu erheben, deil Prediger vnd Schuclineisier allX: am zway Zimerl zn ircr wohnnug zn pane» vnd dein Sämel-maister sein Besoldung der iärlichen 24 fl. zu beßern." Der hierüber gefaßte Beschluß der Landschaft wntetc, eö ZZ2 Spinai') für einen Chorrock gelanft wnrdc, daj^ dcr Zim> mermann Barthlmä ^ligl die „Planthen" erweiterte nnd „nachdem die ^andslhnecht das Thor bey der Strassen vnd das Tlnirle anfgestossen vnd zerbrochen, dcr Gregor Schlosse dasselbe mit nenen Panten vnd cm ^tl,l>.^'cn zmn Spcrrcu wicdcrinilb Miacht hat.-) In das „Lädlc" wnrdm in dicscni Ial)rc ciugcsam^ melt 1 fl. 6 tr. 3 pfg. nnd 4 ft. 46 tr. Geöffnet wlirdc cö am 5. Angnst m Gegrnwart dcs Tybnrz Hn inca/ ^cr, Hi. Naglirsch, Z'ranz ^ana, nnd '))lich. Tchlinia; am Z^>. Dezember al.'er in Geiienwavc dc6 l^ liri si ^ p h P r ^ g nnd T.Hai n e a, g c r. 1ö>)4. In Mär; dieses Jahres wnrdc fiir den Pradikaiucu cm Garten errichtet nnd cingczänmt. Der T^dten^rader Va mpr cch l ^ ich lcr, ein Schneider, hat feinen Dienst geNindet nnd wnrde Christoph si Hobler, Schuster, am 0. Inli 1594 znm Mcßner nnd „C^otts Aekber Vcv sorger" anf ein Ialir lang mn <» fl. gcdiengt. Am 5>. Iulu wnrdc dem Präditancen gekauft „ein in rotben Pergeimen: eingebnildenes Bnch ;um Einschreiben der Taufen,-I1(alNun^ (^ermälmigen) vnd ^egrebniiß mn 27 tr." Nachdem dic Spinat Fenster in der tthirchen dnrch einen böscn Puedcn zerrissen worden" wurden 1^ Ellen Leinwand zu dcn Fen--stern gctaiifc. Am 25x Scplcmber d. I. hat erlegt Witwe C't i-s a b e i Ii fnr iliren seligeil Mann Carl N o n a q k li gc wenen Postmeister ;n Hc'archbnrg, welcher im Gotts 'A^l'er .^vämmcr in Marburg, ;u W kr. per Ell,.' ;» lain?» n>ar. ^) ^ Dici> N'arcu dio Fvi^!iofl!)ilr','ii. Das ücilic n'ar gc^ gcu dal« Präditaluoiihani« hin cmgcbmcht. 338 Clemens Welder, haben diese vorerwähnte N^iinn'.il'. aus den vorgefnndenen schriftlichen Aufzeichnnin^en am 12. April 1600 zusammen gestellt. Bei dcr Schlußrech' nnng wnrdc ein Schuldschein äds>. 20. April 1595 ülicr 50 fl. prodncirt, nn'lche Herr T y b nrzi H >,' i n u cglIic? seliger ;il,n Windcnmicrischm ^irchcnwescn ocrsckuisft :md cr Räglitsch f>>r Cl,ristoph^n W^rlisä, ;n dl' zahlcn vcrsprochcn, nlx,'r liicht dlzMt I,lit. Vliitt Schlusirttlüluug hlN Cl. Wl,'ll)N' waln'ond dcr Zctt scinn-Inspection fiiv da« Rollgi0>l^nn's!,'n inWindcnmi :-i!»53 ft. 1.''. lr. 1 pf. in Einpfang genmiuncn und -4228 si. 7 kr. 2 pf. vcranogM. 1600. Was daö Ialir 15!>l» iibcr die cvangclisck^ Kirche zu Windcnau gebracht hat, dariidcr tonntcn leinc Anszcichunn-sseu aufqefimden werdcn, dmWcn stehen uns adcr nlclu'erc Berichte an<< dem Jahre 1>',00 ;u ftel'ote, welclie nuo deu Unrergauii dcr protestantischen Ansiedlnng zu Windcuan i:> zielnlich auofülirlicher ^>eise erzählen. Die vmn Vandeofnrsten al^cordnctcn Ncformau mis ^onnnMre weilten in Viarlnirq vom «,. bis znin 15. Jänner lW',». „In Ihrem dortseyn," berichtet der Ttaii'' zer Propst Ja tob Nosolen;, „haben die 5e,rru Con: mistarien a,n? habendem Fürstlichen Befehl dnräi cbe dc> nenten^narl>i Hanptmann (Pn ar) die in dem Fürstlich^ Laudqerichtt'^anfferbawtc ')lewe Mrchen, sambt Schuel. Pfarr- v:id Freythoff zn Wintenaw mit Pulffer ^'rspreil^en laj,cn, anch an deren statt anß erheblichen Brachen 'ein Yoch^ericht auMstellt, Vud aw solches )iächtlicher weil wibgeliackt lvorden, folgenden tags an statt deosellu'aen einen dn'yfmhen balgen aufrichten lassen. In daö Pnidi-canten Hanß haben die Soldaten tcin andere Bontb, als des Predieanten (so der Conunision nit erwartet, s»ndcrn cntloffen) Hcyrathsbricff in einer Almär gefnnden." 339 Diesem Berichte fügen wir noch dic folgenden drey an die Landschaft gerichteten Briefe deö A d a in v o n .,'ndl Knecht und Anzahl Bmicrn anf Windtnan konnncn, yabcn allda dtti Goitöackcr m Grnnd nicdcr geworfen, dann das Prcdu-aim-n Han^ mit Pnlfcr zersprengt, wovon doch der mcisic Tlieil noch stel,t, weil ihnen vielleicht Pnlfer aniira n ichöfc ld ;n Herrn ^tto Freyh. von Tenffenpach gethan, dcr Schuclmeister hat Forchl hall'er auch nicht allda lange ucrblcibcn wollen ni d yält sich l'cy mir anf. '^ao i,t weiter mit il)ln vorzunehmen? ?. s. „Ander Zcrsierung der Kirche sind zwey an der stcll lilicl'l.'n, welche sie alodald degr^'en, einer sott verseilter lil.'gcn, der vierte liegt anch ain Tode." Ani i^. Jänner U!00. Werden wissen, wie das; die Kirche zu Wind man nnd die und avgcrisscn worden, und der Predicant nnd Schnelmai-stcr sich noch bi5 dato ^l den Herrn nnd Vandlenthen in dcr Nachbarschaft anfhalten. Vcan hat sich dahin verglichen, daß der Prcdieant ein 'Nl'onatli bey einem Herrn nnd Landuiann, den anderen del) einem andern Herrn nnd Landmann sich aufhalten, predigen nnd die Lommnnilalion verrichten solle. Ist dcr Landschaft Will nnd Mcinnng, da»'; dao Predigtamt se> verrickilet werde? nnd ob man den Ü5 335 „Nachdem dir böse Venth Und Wctcr die Glaßfenster im Predicamcn- ond Vcesincrhansi zcrprochcn, wnrde Maister Ha lins Kbayscr, glaser Bürger zn Marchbnrg, von wllicli Fenster ausipessernng von 113 seiner scheiden, eine vr 4 pfg." lain 1(!. November) behalt. Llnsser den gewöhnlichen Beiträgen sind in diesem Jahre hiev :wch die folgenden eingestoßen: „Am 25. April Kai >!a t l, arina Blasien Llemenschit;, Peckhcn grwesten Biirgcr ;n Hllirclü'nrg, qelas^enc Vitlil' wegen ihrcs Hlinomirtli^ in Gotteoackl,er Bestattung geben 10 fl." Vitt il' ili Affra Sta r ch i n 5 fl. Ü in c r i ch 3i) clzcr ;:: >)l o d i r s ch 10 fl. WolfDictrich oon Id n n g ö-o e il l^ , so zn W lirttcn ha i m b im Traafeld gen'ohnt, auf ?ll? l a n ^c.l 10 fl. T l> o m an Stcibel zn T r a n-nclitli lV.is Ansprechen (^ fl. nnd Tobias Regal anf Anlanlic.'i .'d^r weniger deutliche Spnren dieser Blinlen anfzn-finden. Der l>ei diesen Forschungen aiifgcnmnmene Siui-anoiwplan folgt ani SMnße lil^ Beilage. Pfanc 3t. Jakob in Lcmbach. Lcmbach an der Noku init seiner Kapelle gehörte „och in der ersten Hälfte deö Kl. Iabrlninderteö ;nni Pfarre Vikariate Sr. H^aria Vc'agdalena am Nann l'ei ^l'arlnirg iiu littm-o i» opo )Ia> elipin^). Der Uinstano, das; die Pfarrkirche St. M. Magdalena angeblich von den Tiirlen durch Feuer zerstört worden war, gal'Veranlagung, da>; dcr Pfarrer seinen Wohnsitz von ^t. Äiagdalena Iiichcr nach ^embacli verlegte. Das Jahr, in welchem diese Ueber-sicdelumi stattfand^ tonnce bisher noch nicht erforscht werden: jedenfalls aoer geschal) dieö vor dem Jahre 1528. Bei dieser Uedersiedlnng deo Pfarrers scheint al'cr cmc definitive und ständige Uedcrtragnng der Pfarre von St. Magdalcna nach ^eindach nicht l'eal'sichtigec gewesen ;n sein, wcil ja noch I-VI') die Pfarre den Titel St. Maria M a g da l e n a P fa r r e zu Vemdach fiiln'te nud die jiirche 3i. Iatwb i» Lembach eine Tochtcrtirche von St. Maria Magdalcna genannt wnrdc. Vann mW von wem endlich die !?emlmcher Kirche St. Jakob zur Pfarrkirche erlwl'eii ') Sichc daö Vi^ihn»! mid die Diö;csc Laoani, Ecitc 2<^ und 37. 25» 337 sei bci je<>Mr gefahrlicher Zeit nicht thnnlich, die Kirche neu aufzubauen, Sr. Durchlaucht nnirdeu dies wahrscheinlich nicln verstatten; doch soll wegen Aufbesserung dee Gebäudes Vericku eingezogen nnd hiezn bei 200 fl. ans drin Einnehmer ^Anue dargereicht werden. Aber schon am Z. nnd 27. Vcai wlirdcn von Isicr auö wieder Schreiben an die Verordneten nach Ora; al'-cicscndct, das erstere „weqen Prcdikanteichanß Erliöännn^ Vürchcn, Echnelinaister ?t ieol a n o 3 o l> r i n 5 Besoldung, vnd deren von Marchlxirg Tliorspernnq, Vcrn'bö-ninss der Predig:" das zweite aber „wegen deren von Marchdin'ss schreiben viid deren W0 fl. zn besserer Erpan-ung des Prcdieantcnhanß." Im Monate April bezog der Schnelmeister So-briuö das Vleßiierhans in Windenau, wie wir an^ dem folgenden Anogabevosten erfahren: „')lachdem der gewestc Mcßncr vnd sein Weib mit Mschenchlicher ^lhranthai: beladen, dcr Sobrins anf der fiirstl. Durchlaucht beuclch lluß der Statt geschafft, sich zu der Khirchen in das Mcß-ncr Haus; gczogen, 4 Weiber, so die Stuben allcuchaNieu gewaschen, gernben vnd gesäubert, geben Z!irchenwesens zu Windenan, erlegte am 2. September dessen Winve Fran Vl a gdal e n a „znm Wiudcuaucrischcn Kirchen gcpcn zu hauden Herrn Michaelu N'aglitsch, wohilhaffc zu Acarchburg, 100 fl." Lconhard nnd Gcbhardt Wcltzcr zn übcr-st ein, Erben nach ilircm chelciblicheu Bruder uud Vetter 343 Die Pfarrkirche St. Jakob. lieber die Entstehung dieser Kirche besteht folgende Sage.-Einc Freiin wu Lcmbach habe sich nut cinem Winzerssohne Naincnö Hanus Bernhard Herzcnotrafl (gcjtorbcu 1590) verehelicht und dieser I,abe hier am Fuße des Lem-bachcr Schll^ßbcrgcs die erste Kirche erdant. Diese Sage entbehrt, wenigstens so weit sie die Person des Hmms Bernhard Herzcnskraft betrifft, jeder geschichtlichen Bc-griindnug; denn die Herzcuslraft waren schon im 14. Jahrhunderte in Steiermark begütert und die Oeinalin dieses Hcrzenotrnft war teinc geborne Freiin von Lcm-bach, sondern eine geburnc Herbersdorf. Auch bestand hier cinc Kirche schon lange vor dem genannten Herzens« traft. Diese Negation ist aber mich das Einzige, was sich übcr den Nrsprnng der alten St. Jakob - itirchc in 5,'cml.'ach vorbringen laßt. Die Pfarrkirche dürfte im 18. Jahrhunderte umgebaut worden scin nnd sind jcl,tt an ihr nur wenige Spn-rcu ihrc^ ursprünglichen Banes zu entdecken. Im Jahre 1870 kam man, als man den Gesaugs-ckor bantc nnd das Hanfttportale, um daoselbe in der Mitcc der westlichen Front auf;uslclleu, mebr nordwärts rückte, auf das untere Gemäuer deo eliemaligeu ^irch-thurmcs und zwar südwärts uutcr dem Gcsaugschore uud entdeckte dort anch ein vermauertes gothisches Fenster. Auch wnrdc bei diesen Äantcu ein Bruchstück eiues hebrä-isclicn Iuschriftsreiues gefunden. Die >!irchc hat außer dem Hochaltäre St. Jakob (errichtet 1708) uoch zwei Sciteualtärc: St. Amm au der Evangelien- nnd St. Michael an der EpistelsVitc, und zwei Scitcntaftcllcn.- südseitig die Oo-por^ Oln-ißti-Kapelle nnd nordseitig ciuc Maricu-itapellc. Interessant ist der Altaraufsatz in der südscitigcn Kapelle, welchen ein freistehendes Gewinde uud Flcchtwcrk vou aus Hol; 344 geschnitzter Nebe m^d Weitzenährcn bildet, in dessen V^ittc sich cine Abbildung des gctröntcn Hanptcs Christi befindet. Dieser Altar wilrdc 1687 von dcr Vrndcrschaft Oorporis Odristi restailrirt. llnter dem gegenwärtigen Pfarrer wurden das Clwr gcwölbe und die Seitenl'apellen in Frcoeo genialt nnd neue Eingailgsthnren durch Zubauten an der westlichen Fronic der Kirche hergestellt. Der Thnrm N'urdc 1763 ncu cr^ baut und erhielt 1654 ein neues Dach. Die Kirche besitzt drei Thnrmglickcn. Die älteste von diesen ist vom Jahre 1560 und hat die Aufschrift: „Alda Crei;igteu sie in und mit im zbecn ander auf dcy-dcil Seiten Ihcssnni aber mitten inn. Johannes 19." Die Zweitälteste ist die arosie Glocke mit der Auf- Irfjrtrt: Aucta et Fusa ao 1544 sub Ad1» R<«« Dom5? Gcorgio Katschitsch Paroclio in Kutsch et Georgio Ebcnperger parocho in Lembach. Anna Maria Jacobi nomiue cousecrata. ©ic iiiiinft^ (SHocfo lft die kleiuc, welche die Aufschrift führt: „Ueä^rcluV I^oi«? in >^raz ,uich gosseu no 1668. Die Noseulrnnz Preneier-schaffc Mögen.,. Das an der Außenwand des Chores eingemauerte große, vou Meisterhände» verfertigte fteincnc Grabnwunmeitt I,at folgende Inschrift: „Dis Cpitaplsium hat aufrichten lassen dcr edle nnd gestrenge Hannö Bern-hart Herzenlliraft zum PurMal auf Lembacls fnr. Durch. Ferdinands Erzberzagen zu Oesterreich Nat nnd ^andsvi-cedmn iu Steyer ime Insonderheit aber seiner ^eliedstcn Gemabel Zraueu Aiiialey Hertzeutraeftingebornc umi Herberotorf so den 13. Oktober auua 1597 allhic in Gott saligttich entschlaffen. — Den 4. Angnsti anno 1599 ist auch obbemetter H. Hanus Bernhard Hcrzcnlraeft zn Graz scliglich entschlaffeu." ') ') ^60ü iclucu ;u Htüitliiiss dic Söhne d>?r Ehclciuc Ioliauii Bcriiyavd und Auuilia von Hertzculrafft, nänüich Hli!n!i< ^ranz alo .'ionnhliv und Fcrdinand alo Riucr deo dciilscljcii Ordens. LeYicvcr starb 1010. 340 Frenthof wieder einplanten oder nmumnern solle? und o<' man die Zehnclmaister Wohnnng fiir diesen wieder dernel-lcn solle? Am 11. Mär; ll',l,>(). Dieselben hätten iin frisäien Gedächtnisse, wie schmerzlich nnd splittlich die fiirstl. Cm,,' missarien mit der >tirche nnd dcm Oltttcolufcr z>l W i n d l-nan gcliluistt. Wcil in iX'in nlcd^'ql'w^rsciu'ii ^oitcs» ackcr viclc änliche ^cnt licgcn, so hadcn i>cvon Frcund dry ink' mMl,M:»,'n, writ il,in.'n spüttlich fallc'N will, da5 ihvr Frcnnd w!!,'luif cinn' schindor grlicl'cn licgcn soilou: so lütte cr nm ^ücschcid, 0d dcr Gottesacker wicdcr cin^c-friedet, mnnuui^rt nn-vde, doch nni so m^!,v, da m>.in de:l Cvlin^'lisch^n i!n>> Vn'stm-dcin'n anf llUliolischcii Fricdln^fcn nK1,: beerdigen läßt. Go ihm ^,or l) Wochen geschehen, wo mail ilnn sein Sochnl in dcr Voreltern Begräbnis; zn tra gm verwehrt, welches er dann bey Ocorg von Stu-vender g^ seiner Schloßlaftelleil zn W n r ni'd c r g l)at dc^ graben lassen, sonst hätte ers in seinem Garten odcr zu ^lndtnan,wo noch d.iö Hochgericht gestandeil, d„-gra« den müssen. Weil der Prec>iemtt seit Verbrennung dcr Kirche leine Pveoig gechan, wollt dieser wissen, ul' er dcn ^^/? l^^'e;iehcn, die Predig wird ferner tymi dürfen? er i>t dieser Zeit ;n Wnrmberg. Hieranf crfol^tc die Ailtwort von der Landschaft nnterni I^. März 1^00 deo Inhaltes.- Man dnrfce sich nichl vergreifen, wenn man den Gottesaeter in Windtnan einstweilen, biö die Nc solution nber die Beschwerde voin ^indeöfnrsten herab gelangt sein wird, einplanten wird. Der Prediger wir> seinen Sold nnd die Verhaltnngsweise dnrch H^nuc-Fr eih. von Herb erst ein erhalten. Hicrans läßt sich also schließen, daß der protestan tische Fricdhof zn Windcnan nach seiner Zerstörn:^ wieder hergestellt nnd darauf anch noch nach dein Jahre 1^00 bc graben wnrde. Darans lassen sich auch die in: SelNoßc 346 Saut Maria Magdalcna Altar In Sant Johanns Pfarr 5Unrchen zu Marchbnrg."^)Dic Oricbingcr Stifi itaplanei !,at!^e laut Evirägniß-Fassion des ^oreii z ^ub sche von 15'.3 Unterthanen mi: Ueberlands Zmsgmern zu Gonobitz, dann 2 Neingärten bei Feistril.', wic auch Borgrecht bei ^ouobitz und Feistri!5 mit einer Ansage von !^0 Pfd. 2 ß. 29 ftfg/-) Dl^'r Stifter dicscr Kaplanci odcr dicfcö Allarc^ wird j^ucr B crnliard Gri >.'l'i n gcr scm, welcher 1446 deini Landeöanfgebothc ge^en dic Un >MN war. Valnfchrinlich war er Inhaber des DominmmS ^einbach. denn dic Gredingcr wcrden al^ Besil^'r dicsco Ontes genanni. Eiil Kaplan dichs Griebmqer'fchen Altares diirfto vielleicht gewesen sein der Priester Tliomas in Veuioach, welchen der Aqlayev ^cneraloitär F r a n z ^l a x aun 5 nnterni i>. April I4i»8 vor bericht citirt iider einc Klagc dcs OäalliLns Notl iu!>,<;!', onpolaui «ilprolui iu mouty ^i'ntiin'um (Nenstift) ^ropo I^otoviam. wc» gen angeilianener Beschädiiiiliui an seinen Gütern n<1 va> Im'om clnclttorum 100.-') Anch '.Niichael Ooydcr-sser, Kaplan 1Ö')>^ in Veindach, dinftc dieses Äeneficumi inne gelial't I,aden. Vani obigem Cimte geliörtc 1545 anch die Maria McuMlena >iaplanci der Stadtpfarrtirche m Vl^ardur^ znr Pfarre Äi. Magdalcna in ^einbach. B r n i> e r s ch afte n bei der Pfarrkirche in Lcmbaäi: a) die ^oi'^inris (I'Iiri^ti Brnderfchaft, welche als eine hier schon nraltc Brüderschaft im Jahre 1»,^7 erneuert wnrde. Gic besaß 162(> zwei Weingärten in Nci-chcnberg. im Inhre 16W aber 4 Weingärten, nämlich: 2 ill Neichgvaben, 1 in Orinizberg nnd 1 in Hrasloul'crg (lli-H8t<6.) 1731 besaß diese Bruderschaft anch U» Stück l) Land. Arch. ') Ebmdort. ') Aglay. Prot. im Land. Arch. 342 und ihr dir frühere Pfarrkirche St. M. Magdalma nnl'r-geordnet wordell war, ist ebenfalls noch nnbekmint. DiePfarrbeschreibnng von 1545 »lidt folgenden ^l'.n-schlug über die damaligen Perhältnifse dieser Pfarre: „Saut Maria Magdalena Pfarr zn Leindach. Lelmlöw'rr dcr Pfarrer von Üötsch. Die Bogtey niaßen sich die von Lcml'ach an ans? wao Ursach, weiß man nit. Üonfirnunor dcr Patriarch von Aglar. Hat drey Filial: v. I. Frauen zn ^täsn, 3t. Wolfgang liin Pacher l'iid St. IlNod ;u ^enwach. Coninninieanten in dic )Xi0." (Copialliuch in Straßdnrg.) . ^ ^"' Ps"N'be;irl von ^enldach erstrectlc sich ir.-. 1^'. ^"Inl)N!idertc voin Vodnil.chaclie (I^oduieu) l'is ge^cn Zwcnei^orf <8ol'k0voo) nnd nnlfasttc die Ortschaflen: ^ob nil; (l^'Iiiii^). Rast (I^ze), Hollern (N^ru^, ^aatt (I^u), Fcistril; (izi.^-i^), ^asniy (I^xui^v). Xvavda (Zöill.?), ^cmuach, Pickcrn (?ek,o), I'Iru8t.jo, ^crl^cn (?<»!! ttoro), dann -0oer- nild Uin^-r . ? <> d,- o /,j.'.. Heit" solvolil ,;n M^ia ^a,t, als a,:ch wieder zu St. M. 'Nialpalena eigeno Seel !m^itat!o»en errichtet worden sind, gehören znr Psarre Venil'ach nu^ »u-l,r „..ich dic Ortschaften: Fei st r i k, ^ a s Ultz, l^räl.. Veinl'ach, Pickern. Urilstjo und Ä erteil. Die Pfarre steht samntt il,rer MntterMrrc zl i,^ tsch nntcr dein Patronate deö allerhöchsten ^andesfiirstcu. Znr all^elncinen ktircheiwisiwlion des Ialn'es 15>28 sii'd dic Leml'acher lim ^. Imi ,mch '.Niardnrg erschienen. Darüber finde: sich Folgendes ini Procorolle.- ,,Herr Äi'acenö Ernnlx-rger Pfarrer. Herr Alichael ^eyderger Kaplan, ^re^u- ^abiisch, David (^ill ^lichter, Th'.-'nias, Peter — habe» tein beschwer noch Irrnng ini Glanben. Ä.an laß: sie bei iln-en alten ^ebrench^i vnc, Her^hoincn deleiden." 348 1. St. Wolf ii an si am Pachcrn. Ucdcr diese anfgclafscne und schon verfallene Kirche: eutuehmeu wir mis ihren beim Detanalautte in Kötscli crlicgcndcn Ialn'csrccli nnugen Folgendeo.- 1615 war die Kirchc nut Schindeln gedeckt und dcsaß zwei Weingärten, einen i»i ^ubuerberg zu Feistril.^ deu andern im Neicheubeni. (^oltesdieufrliche Verrichtuugei^ wur-dcn bier gebalteu am Pfinsistmontagc, am Tmintagc Nlick St. Johanns des Tänfcro Tagc, am Sonntage vor dom sogcnannu'» ^lastrr ^ Sonntage und am Bandolmnäus-Tagc, da»n wurden l)l. Vtessen hicr gelesen am Sr. Wolf. gang-, St. Philippi- nnd St. Pangrazi-Tagc. 1()23 wnrdc das >tirch' u»d Tlmrindach großentheils neu hergestellt. 1(>27 besaß die Kirche 4 Weingärten, davon zwei zu Nci-chcuderg und einer in Vndmayer gelegen waren. NU>(> lial der Erzpriester (Michael Wallich, Pfarrer in Tüffev) dic Kirche wieder geweil,c nud dafür 4 fl. 30 kr. erhalten. Im gleichen Iadre wurde in die Kirche eingebrochen und dcn-emö umer anderem auch Wachs gestohlen. 170^ befaß di^.' Kirche :'> Tlniringlocken. 173! besaß dio Kirche 4 Stnck Qäisen nnd 32 Ttück «üde. 17>i!» wurde daö Kircheiu^'bäude re^ ftaurirt. 1742 wurde eiue kleine Orgel der St. Ioscft-^tirche in Brunndorf um 50 fl. fiir hicr erkauft. 1771 wurde ein neuer Hochaltar um 15^» fl. und 1773 ciuc ncuc Kanzel um 32 fl. angeschafft. 1775 wurde daö Kircheuhans rcftanrirt. 17.^3 win'de hicr noch (Hottesdieust gchaltcn ani Pfiugstmoutage, Kirchweih- nud ^"astcr - Souutago. 1785 am 31. Dezember wurde die letztc Kirchenrechnuu^ liclcgt vom .Virchpropstc Matthäus I^rouli zu Lcmbach iu Gegenwart des Hanptpfarrcrs von Kötsch, Iuscf O u t s-mand l. Diese Nechunilg weiset aus an Kassalmarschafc 327fl.41 tr. 3 vfg., die Weingärten bewerthet mit 7i»».> fl., 2i! Sliick Hornvieb ;V 7 fl. — 203 fl,, danu 2 Slartin nnd 15 Cillier Eimer ueuen Wein <>^ fl., in Allein 1366 st. 41tr. 3 pfg. Auf Messen, Audachtcn, Kirchencrfordcruisse, 349 Bauten und Vcsoldnugen erscheint in dieser Rechnung nichts verausgabt. Vermuthlich war die Kirche in diesem Jahre bereits gesperrt uud ereerirt. Von dieser >iirchc sind zur Kuratialkirche St. Veon-hard sjcl/t wieder Fitialtirche) ob ^ötsch abgegeben worden und „och dort vorfindig zwei Thnrmglockcu, die kleinere mit her 3(nfi"rf)Vtft: so micli urben vnd furchten reichtimi vnd ehr ist bei mir S. iocobe ich urb dir. 1551; unb bic größere mit ber 9(nffrf)vift: marx geborn zu petau hat mich gosen aus dem Feur bin ich ge- Ü080U 1565; dann eine steiuerne Altarplatte szur Pflasterung in der Vorhalle verwendet) nnd die große hölzcnc Sr. Wl)lfgangi^tatue, an welcher wohl nicht die geringste Spur von einer Mnstlerhano ;n entdecken ist. Am 4. Amnlst 1873 wurde diese aufgelassene St. Wolfgangi-jtirche in folgendem Zustande befnndcu. Die Kirche ist ohne Bedachung und ohne Gewölbe, ilir Gemäuer ist deßhalb iu startem Verfalle begriffen. Der Chor, 7 5tlft. laug und 4 Klft. breit, ist dreiseitig abgeschlossen. Sciu Nivveugewölbe bestand ails i) Iocheu. Die uoch größtcn-theil^l vorhandenen Dienste reichen bis auf die halbe Waud-lMc hcral' uud ruheu dort auf mit Reliefs verzierten Cou-solcn. An der iiu Chorabschlnsse hinter dem rechten ^'övan-gclicu-) Flügel des ehemaligen Hochalcarcs befindlichen Console ist die Zahl 50 gauz deutlich zu lesen, wornach also das Jahr 1450 als das Erbaiiuugsiahr dieser Kirche aiizuucl)incn ware'). Der Chorabschlnß hat uur ^ ge,thischc Fenster; deuu au der südöstlichen Seite desselben war tcin Fenster angebracht. Dem Chorabschlnsse zunächst bestellt noch anf beideu Seiten des Chores je eiu golbisches Fenster. Die Fenfterstöeke siud uicist uoch gui erhalten, nnr ist das ') Gerade im 15. Jahrhunderte wurden cun Inschriften bci dcn Ial)r;ah!cn die höheren Stellen (Tausende und Hunderte) öiiero weggelassen. 345 Ein zweites altered Orabinonnment befindet sich in dcr Kirche; cc« ist dcr die Gruft schließende ^cichcnstcin mit dcr Inschrift: „Hicr ligt begraben dcr cdcl und fcstc Da-oid Gall von Nndulfsckh, der gestorben ist an sand Io-hansrag in Vainachtcn nach Christi Gcbnrd 1534 nnd mich die edel nnd tugendhafte Fran Nislbnrg von Trant-mansdorf soin Ocniahlin, dic licstordcn ist an — nach Christi Gclmrd." In dcr Pfarrkirche hicr n.un'dcn anch noch dcgral'cn die Pfarer: Iawb Pilat 1699, Panl öoruigoj 1725 nnd Ioscf ^l^.jon 1744; dann dcr Pricstcr Barthclniä Ilepesks)^ wclchcr alö itavlan zn ^lcifnik, Schlcinitz, Nasi nnd ^cuidach dicncc, an, N'.. Anlinst 1737 l,icr lic-swrdm war nnd tags darauf begraben wnrdc, nnd dcr Bcncdittmcr 1'. Hcrthold Pirlcr, Schloßgcistlichcr, gc^ storbcn 17(>4. Besitzstand dcr Pfarrkirche. 1575 am 10. Iänncr hat Lipnsch Nanttcr seinen in „Enspach" gc-lcgencn nnd an den St. Jakobs ^tirchenweingartcn grenzenden WeinM'tcn den Zechpröpsten Nithl Solodcz, Vlrcich Gür; nnd Licnhart Wöber für die Pfarrkirche in Lcmbach vcrtanft. Der Kaufbrief ist besiegelt vom Hanns Bernhard Hcrzcnthrafft') N.'N bcsaß diese itirche 24 Sliict Ochsen und 26 Stück Ki'ihc. Gegenwärtig besitzt die Pfarrkirche fünf Weingarten; gclcgcn 1 in Nnschach, 2 im ^ndinarl'crg (^.nämai-jo) nnd 2 in Cisbach (Iläivßkl,), nnd scit 1862 eine kleine Wic-l'c (3^5 lUKlft.) in dcr Ocmcindc ^einbach. Hcncficicu: Lant Stmßburgcr Copialbuch vom Jahre 1545 hatte die Psarre „St. M. Magdalcna zu Lcmbach aiil Hencfieiinn bey Sant Jacob, darin ain Al-lar. so dcr Acrnhardt Klircbingcr anf ^ciubach gcstifft. Hat ain aigcn Kaplan Hcnsl. Hat ain Stifft auf ') Url. im P'arroarchivc. 351 Sic wird in der Pfarrbcschrcibnng vom Jahre 15)45 nicht genannt, dürfte daher erst zwischen 1545 nnd 1629 erbaut worden sein. Uni die Kirche herum war mich cm M'icdhof; denn in der Stcrbmatrik heißt es: 1699 äio 14. I^odi'iim'ii 86^nltn8 6ßt ^.ncliEllL ^.uclroxilkl) ^a-roclnaun.^ Xiirchweil,feste. In den Jahren 1716, 1741, 1747 nnd 1750 wurden uon dieser Kirche zn den Bantcn am Kaplanei-Gebändc in ^embach Bciträae licleistet. I7o1 besaß die Kirche 10 Sliick Ochsen nnd li Sciitt ötiihe. 1747 segirte ein gewisser Aioscr 25 fl. znr Kirche 1752 wurde am Zriedhofthore eine Nc^ paracnr lwrgenmnmel,. 1760 hat die Kirche >nm Banc des abgebrannten Pfarrhofcs in Lcmbach 5^> fl. vorgestreckt. In diesem Jahre besaß dic Kirche einen Weingarten im vlidmmier Bcrge nnd einen in Tnrtschenberg. ^76-) am 31. Dezcniber Iiat der Kirchpropst Blas I.o.^uik im Beiscin dco Kötsclier Hanptpsarrer^, Josef ("ntsmaudl, die lwte Kircyenrechnnng fiir Zt. Knnegnnd gell'gt. Diese Schlllsircchnnng weiset folgendes Kirchcnvermögen ans: Einc .v^assadaarschaft von 297 fl. 34 kr., die Weingärten geschäht ans 7!i0 fl., zwei Thii'^iglocken, 400Pfnnd schwer, 12^) ft., 17 Stück Hornviel, :'l 7 st. — 119 fl., nnd 1 Startiil Wein 24 fl. Äesammcbetrag 1350 fl. 34 kr. In diesem Jahre (17.^5) wurden I,ier noch 4 Coneursc abgehalten. 347 Ochsm und 24 Stück KW. Von der Brüderschaft aus "urden gottcodieustliche Verrichtungen gehalten iu to^to (>s'!-j)al-!5 (^üi^ti und in dessen Ollave, dann 4 Qua-tember-Vlesseu niit Ereguicu.') d) Die R o se n l r auz -^) rndcr s ck, aft, welche, wie nn'r schon oben gchürt hal'cn, ciue cigcnc Tyuringlockc besaß. Vcrnuithlich !l'l'rdc>!i dic licidm Tcitl'nwpcllc!! dcr Pfarrlirchc Ärndcrsäiaft^rapcllcn licwcscii sl'in. Ml'sscnsti'stnn^'ii- Ioi Iayrc .18^0 Iial'cn laut Stiftiln^^urkiiiwc vom 26. Dczcnü'cr 1830 dii,- nach-l'mmimcil ^c'in^artlk'sitzcr in Pilcrn, alo: S. kms. Hoheit Er;hcr;oli Johann, Bittcrl cdl. von Tcsseül'erg, Thouias ForeMr, Frau; Forstner, Joses Hofrichtcr, Aloi«? von .',i!ril,'li!ilier, Joses banger. Iosesa ^Mmi-Ko, Johann Pilkart, Aloi^ ^leinschinid^Iosesa cdlc von I^ot-liovili^ Anton Sailer, AnDrea^ öeli^i, daö Slift St. Panl, 8legina VozU, Älaria Weilil, Johann Visiat nnd Pfarrer Franz (Üvotko ;ii!ii Andenken, daß der Kaiser Franz I. nnd die Kaiserin Carolina am 16. Inni ^830 daö Pilcrcr Weingelur^c zu l'csnchcn gcrnheten, 100 st. CÄc. znr Pfarrkirche in ^einbach gestiftet, daniit alli'Mirlich ain 16. Inni allda ein l,l. ivießopferinit einfacher Orqcldcglcitnini gelesen iverdc. Außer dieser Stiftung gibt co hier noch 4 andere Mcssenstiftnngcn, nämlich.- die von nubetannteii Stiftern errichtete, niit 120 fl. Kapital, dec« Blae< kronll nnt eincui Kapital pr.- 300 fl. und des Mathias Müller mit 420 fl. Stiftnngstaftital; dann die St. Knnegnnocr Stiftung. Filinltilchcli und Kapellen. Außer den nunmehrigen Pfarrkirchen M a r i a M a g-dja le n a lind Vl a r i a N a ft gehörten zn dieser Pfarre noch folgende Filialkirchcn, alc«.- ') Rechnungen in Del. Arch. 353 Dcr zwcitc, ausicu, obcr dem siapellcuthorc ange-brachte Deukstciu führt die Inschrift.- „Wiudischer Calpa-ncichcrg. Dcr Bau mit C^ott begonnen a,» 25>. Mni 1832, für die hl. Vc'cfsc qcweiht am 3. Mai 18.')i). Franz Zwctto, Pfarrer, Niichacl Acoder uud Mithiao ilalloch, Kapcllci^ Pröpste ano Pielcru dankcn dcr Pfarrgcmcindc Vcmbach." In dcr llainltchcii Zcit nls», in wclchcr die lctztm ^lcbcrrcstc dor aui Filßc dicsco Clilviiricnbcrgc^ rinst grstau-dcncu St. >tmil,Wi!id^tirch>.' hinwczi gcräniiit wurdc'n, bc-ganu d>,'r fr>,nninc d'ifcr obm am Ä)cnic cinc nclic ^apcllc zur Ehrc O'Dttcs zu damn, wclchi? nun di,'i all' ilircr Ein-fachh^it l^'lin' Zierde dcr twrciW, Gl'gcnd ist. 1665> wurdc daö Prcölütcrium frcvco gcmalt, dcr OcscnuMM ^'wMln nud i>cr Altar um gchi>;t. 5. Dlc S ch loßta ftcllc aufO l' c r - L c m d a ch. Eine solche »uird im hicsigcn Schlosse, wclchcö ^15)32 lwu bcn Tiirtcn zerstört, später alier wieder erdaut worden war, WMn'schciulich schon in den ältesten Zeiten, gewiß aber, »achdcm c^ das Stift St. P6 »on der Wit>ve Sofia Eleon o r a S ch ä tzli n g e b. v o n Eil'iswald um den Betrag wu 24.000 fl. ertauft halte, bestanden habeu. Anc« dieser späteren Zeit ist es l'elaunt, das; hier der Benediktiner 1^. Berth o ld Pirk er alö Schll.ißgeistlicher lebte, am 7. August 17l'»4 starb uud dmm in der Gruft der Pfarrlirche begrabeu wurde. 1786 im Ottobcr unirdc uoch Frauz.^'av., ehelicher Sohu des Pächters Antou Mnrmclyer, aus dem Schlosse Obcr-Vem-dach zur Tauf» in die Pfarrkirche gebracht. DaS Schloß wurde crst 1790 perlassen, 17l)7 aber demolirt. 1620 wurdc dcr ehemalige Schloßplatz mil Nebcu bepflanzt. Das Stift St. Paul hattc seinerzeit seine Stifto-briidcr al^ Verwalter ans ^cmbach augcstellt, welche Prä-fcttc gcnanur wurden. Solche Präfelte warcu ?. Thomas 8I»6di-(3 gest. 1^85, 1'. Dumiuik Oaeeia gcst. 1711 und 354 ?. .Vmmiäu5 ^ll^vi- 1«,i62. Anch tommt cs vor. daß cin;clnc Zt. Panicr StiftoNcritcr ilirc Stndicn auf x?^'cr-lcnü'ach machtcn. 0. D i c Hau ö t a pcllci m Virtringcr S ti,ickl in dcr Gcgcl^d Uri^tje. Ucbcr dcm Altarbildc dicscr Ka-pcllc, wclä-c^ 5ic bl. Maria c^o victoria darsttlltc. stand das übran!.^N'unii,: llX^VNIo CIuu»« ^loo^ <^^Iontc?8. Ein Mcilcö El)vo»0gra!uiii ül'er dcr nun vcrmmn'vtcli Einqaucliliür^ ;ur .Vapollr lautet: IIIO i'oVQl-eutLr 8!^VtotVi- Liiuili )Iatoi' Del. Diosc I?«',? zuni Viklriügstöckl znqcbmttc sslip^lc stand scir dcr Aiifln'bmiq dcö Üiftcrcicüsn- Stiftcs Vittrin^ (l78(;) ansicr ("cbvanch, rain späccv samuu dcin Stt>ctl in dcn Bcsitz dco Znftcö Sc. Paul und wnrdc 1871 ab. gcmigcn. Ncihc dcr Pfnrlsvoistcbcr. Dcv lc:.'ic ano dcin 15. Iahrhnndcrtc dcllnnno Vor^ Itchcr dicscr Pfarrc ist Nadmann^dorfcr V a l t h a s a r, Pfarvcr 1498, wclchcv vcrniiithlicl, noch zn Sc. Maqdalcna rcsidirtc! Dic Viickc in dcr Ncil,cnfolgc dicscr Pfarrc wird also nicht so dcdcmcnd scin, nachdcm nus !.>on dcr allqcincincn Kirchcnvisitntion ycr dcrcits ^ckaiutt ist.- Ernnbcrgcr Ätatthänö, dcr Pfarrer von Lcindach ini Ialirc 1528. Er wnrdc bci dcr Bisitciti^li^c^m-nlission ^om Marl'nrgcr Bnchdindcr Valciitiu Ta-lant angczcijU, daß cr sich ctlichc linhcrischc, Büäicr badc cindindcn laßcn. Er lnnntc dicsc Bnchcr an dic Eoinnnssion adlicfcrn, wclchc sic in Matura, vcrbrcnncn licß. Ernndcrgcr war cin A^laycr Diözcsan und wnrdc ihm am 21. Ottodcr 1524 das Acncficinm n. l. Iran in Marlmrg vcrlichcu. 350 Stab- und Maßwerk überall ausgcbrochcn. An die. Tut" scitc des Chores war die Sakristei angebaut. Gegen das Kirchenschiff war der Ä,or init cincm gothisch profilirten Trinmpfbogen al'gesc!,lossen. Das Schiff, 10 Mftr. lanq. 5 itlftr. breic, war mit einer Dielcndccke versehen und liane an der südlichen Wand ein gothisches Seitenportale, wovon noch Bruchstücke zu finden sind, und zn beiden Seiten des' selben ie ein gothische? Fenster. Das vordere derselben er sck,ciut vermauert und ist zwischen demselben und dein Trunnpfbogeu ein breiteres rechtwinkliges Fenster cmqe. bracht. Dlcscm gegenüber besteht auch an der Nordscitc ein gleiches rechtwinkliges Fenster, letzteres ist das einziqe v-cnster anf der )cordseitc des Schiffes. Das Schiff lst dlos nordseitig, der Chor aber nach allen 3 Seiten mit starken Strebepfeilern gestülpt. Dem Schiffe gegcn Vcnen l,t dcr ^l,urm vorgelegt. Schou 1817 wurde vmi ciniqen Plarrsln^as,cn die Bedachung des Thurmes ansqel'esserc und im Erdgeschosse demselben eine Kapelle hergerichtet ^01 iic,; Othmar Neiser. WcimMtbcsitzer in Pickern nnd Verwalter des Vittriughofes, mit Hilfe anderer Wol,li!)ä:er rin urues Dach anf deu Tl,nrm anfsc^cn, desfen ^iren; der Mr,ttn,chos Autmi Älartiu 8Imuäok beuedizirtc. An der ^ordieite des Tl,nrm^ wnrdc anch eine Altane angebracht aus welcher niau eine sehr lohnende Fernsicht genießt. Die ältere Angabc, daß hier schon im 14. Iahrhuu 5crle eine ^. Wolfgaug-Kirche erbaut worden sei, niag W>; richtig sein, denn es ist wahrscheinlich, daß schon vor dieser letzt verfallenen Kirche eine etwa kleinere 5iiräic lner licitaudcn habe. 2. St. Kilncguud in dcr Gemeinde Pitern Dic,c bereits gauz dcmolirte Kirche stand rechts neben dem Feldwege, welcher von Brnnndorf znm windischen Calvarien ^crg fnhrt nnd zwar zwischen dem Pikcrcr Vächlein und dcm Calvarieu-Bcrge. 356 erat. Natus est Vippag in Obcrfeklt et bapti-zatus die 22. Julii anuo Christi 1614, saccr-dotio initiatns die 22. Scptembris anno 1640, Paroclms iu Lempah investitus die 24. Julii 1()4G; Apostolicis laboribns ac sennio oon-tectus obiit die 2. Februarii Jinno saluti? 1G0«), aetatis 85. suseepti sacerdotii 59. hums Parochiae 5i3." — 7. nx:r Gcorg wlir sat I»ll Uil>8 bis ^im Todc dcö Pfarn-rö ?i!iit Vikar, dmui aln-v Pfarrn-. Er wnrdc In^' l'clinüu'ii din 1. April 17l(>. ^hili isl in dcr ^tcrdumvil da^Cliv^nD^rapluko!! licwiduu't: CVlVs stauirittc vmn!)0. Äiärz 1?1<.i kiiirtc cr anf St. WolWng 100 fl., auf St. MmMcim l)0 ft., auf St. Kimcqund 30 fl., anf hl. Mcs^n 200 si., dcn >iap»zinn'il mid Miiwritcn in ^ün'lnn'^ jc ciucu Hall'smvtin ^>ttn. ^ar lnö 1. Juli 1698 (5oovl' rator mid Instntttm- in ^)last. ^'n 1l or (^>,'org, Pstirrcr scit 14. April 171(!. Er wnrdc schml am i_'3. Mai 1716 l)irr l'^rabcn. ^orli«' war cr Pfarrer in Haidin. .^i^muik He in rich Si^uinnd, alc< Pfarvn- di.'v installirc am 17. Iämicr 1717; resignirtc a»f di>-Pfarrpfriindl,' am 16. Scptcm^or 17N» niw wurd^' herauf Vorstchcr dcr M. 7. Schun'rzcn Brudl''.' schaft in Nast, wo cr fchoit von 1715)— 1717 alv Pfarrer uastorirte. C c l ii i go j ty a n s, ^fnvvcr sett "DioDcmbcr 171*.), unn^c liter lu\ivabcu urn 17. Jvbvimv 172s). 31'^Cl" ^Stcrb ntatvif if"t iibcv il)n notivt: „Pavoclms zelosissi-miis, depositusque in cryptu pro])e arum mix-jorcm, annos actatis suae uunieravit 4G. ox bis 13 in aniuaarum cura indcicsso lab ore explevit, 5 in regeuda liac parocliia, rcliquos 352 Die Wiese, auf welcher die «irche stand, war zur Kirche nut derBerbindlichteit gestiftet, das; in derZcit vom St. ^nnegnnd - Tage (.">. Viär;) bis znm St. Michaelo Tage allwöchentlich eine hl. Messe in dieser >tirchc gelesen werde. Älit Conseuo deo f. b. El.'k. Ordinariaten vom l). Inli 18-14 wurde diese Wicsc (6 Joch 580 HlMft. in: Anömaßc) d»v Pfarrpfriindo L^ndach c'invrrll,'idt nnd dcv Pfarrer verpflichttt, fiir die Bcniil.mng dieser Wiese i^ln'U'äi :^0 hl. Messen auf die Meinnng deö nnbekannren Llifterö in dcr Pfarrtirl,1,e zn lesen. Die Kirche selbst wurde erecrirt nnd gesperrt. Der Pfarrer Frau; Ovotko fand I)ier am ktirchplal.'c nichlö mel,r als Gesiriippc nnd einige Manertrninmcr, lich dicsl' Innwegrämnen nnd den Boden zn einem Acker ninstalten. 3. Die Kirche St. Josef dci Brnmldorf wurde am 1. Jänner 18l',0 an die dermalige,Vorstadtpfarre >3c. Ätaiidalena abgetreten nnd ist bcreiw besprochen worden. 4. Die Kapelle am sog. windischen Cal vari enberge (81 ovLuski», ß'01'3,). Die tnrzc Oeschickne diesem Calvarienbergeo nnd seiner Kapelle entnelnncn wir zweien Dentsteinen, w^von der eine im Iniler» dcr Kapelle an der siidseitigen Wand eingenianert, folgende Inschrift bat: „Dio ^ireiz Christi hat die Fran ^nzia ^utin Bürgerin ;n Hiarbnrg mit Bewilligung der Grafen Burt Atarbnrg alö Grnndobrigteitliuno 16l^4 anfrichten wsscu." Diesem nach hat also dieBiirgerofran vonMarbuni, ^i,zia I^nt (Wntli), an der Stelle der jetzigen Kapelle, wadi-scheii,' lich auf il,rem Besitzthnme, iin Jahre 1l'64 znerst ein Cru^ eiM anfstelle» lassen. Wahrscheinlich riihren die beiden au der äußeren Westwand dcr in der Richtung von Osteil nach Westen gebantcn Kapelle angebrachten steinernen Stcttncn (Maria nnd Johannes) noch von dem 1664 hier anWstell' ten Crneifir her. 3Ü8 chia Kötschensi ut Secundaviiis tribus, ut Primavius quinque aunis, scquc sedulum ac pracelarum iu vinea Domini probavit operate rein, qunre ob mcrita curato dignissima in Paroclium Haidiucnsem promotiis, quern du-obus annis, Lcmpacensem vero quatuor rexit nicusibus — taudem die vencris 510. Augu-sti Apostcmatc laboraus — discessit liora nona niatutiua.''' Qrii Franz Iosrf, Pfavvrr vmn Scfttcml'N' 17'2(i l'i^ zu seinem Todl.>, 10 ^«'ärz 1746. In dcr Stcrl>< '!!,itvil ist iil'cr il,,l :n lcscn: 1740. 10. ^l.lNii media nona antemeridian«, — obiit — „altera subscquenti die — iu Coemeterio ad ma jo-re m poitam extra ecclesiam scpultns suit, aetatis suae 53 aunomm, qui absolutis s. s. Tlioologiae studiis uti ct Licentiatus Dr. se statim praeclarum Visuac iu Austria ae. se-clulum in vinca Domini operarmm exliibuitj uti et in civitate Marpurgensi et demum ut paroclms Loci 20 annis completis — ivit accepturus coronam immarccssibilem." 3Utč scinein Vcrlassc wnrdcn dcui Hanplpsarrcr zwci „Stevl'rftfcrdl!" dczahlt, dns Einr uiit i».) ft., das Audcvc uiit 40 fl., writ dcr Vcrstorln'llc l)icr dic Pflnrpfliindc nnd zugleich auch da« Iamuitschc H>^ ucficililn i» Nast innc hattc. M a j o n 3; o [ c f, Pfarrer fett 25. 2ttärs 1746. „ 1747 Maii 12. scpultiis — in ecclesia s. Jaeobi iu Lempach uctatis suae 4G et 2 mensium, qui non (antum in cura animaium in Arclii-parochia Saklcnbosl'cnsi 10 anuis sedulum curatiim ci^it, verum ctiam ut parocbus in lveiffnig, dein beneiiciatus Saldcnhoffensis et 359 in Rast ad B. V. Thaumaturgam Jamnikensis et demmii Pai-ochus per 1 annum Lempaceu-sis, mense l, dierum 18 indefesso labore ivit acccptunis coronam ininiarcessibilcm." ') Er primizirtc zu Rast am 2^. Juni 175<^ and war Coofterawr m Nast von 1727. Nl- Hpot Vt artin, Pfarre voui Juli 1747 'm's Endc 175i/>. War ^'is 1747 Pfarrer in Haidiu, von 1754 an Pfarre in ^tast. 175)0 am 10. Mai (>'. Sonnt, nach Ostcrn) ist nni 7 Uhr awids dac< pfarrhöflichc Stallgl,'i.'audc in Brand gcnulM, in Folg^ dcsscu nicht nur di>,'sl,'S Gl'l'ändc sammt dcm Vicyl', sondern auch dn' Pfarrhof, dic Kaftlann und 6 anderc Han-sl.-r nn Nand der Flannucn ^'worden find. Anch find dabei dein Kaplane Pan! Saurer 7 Stanin Wcin und 18 Gurz Getreide zn Ornnde geqangen. ^ aui- Q r P aul, Pfarrer uoin Jänner 1754 bis 1786, starl, im Nnhcstcmdc in Ntardnrg ani 8. März 1?!)1, alt 73Iayrc. Den nach der Feneröbrnnst von 1750 znr Noth hergestellten Pfarrhof sammt Wirtschaftsgebäude baute er wieder gehörig aus, cwcr als er eben diesen ^au vollendet hatte, geriet am 19. Juli 1760 um 0 Uhr abeuds das Wirthschaft^ acbäudc wieder in Flammen, wobei abermals diefcs Gcbändc sanuut dem Pfarrhofe verbrannte. Nach dicsem Brande wollte Pfarrer Sanrer feinen Wohnsitz bei St. Josef auffchlagen und die Pfarre dahm ucrlegcn, welchen Plan cr aber wieder aufgab, „ach' dcm nüi dem Wiederaufbaue der abgebrannten Gebäude rafch begonnen wurde. Zur Bestreimug dieser Haukostcu wurden !> pfarrpfrüudliche Acetcr am Nuchweiner Felde nm dcn Betrag von 167 fl. verlauft. t) Stcrbmcttrik. 355 Saum bachcr Stefan, Pfarrer 1535.') ^>up86 ^orcnz nennt sich in den Eintomlu^^Aus-wciscn vun 15)42 und 1543 Pfarrherr zu Vcmbach.-) Er war später Pfarrer in Kölsch. kileatai- (^curg vcrtanfle als Pfarrer von ^emdach am 7. Dezember 1606 niit Bewilligung des Erzherzoges einige Aeckcr nntcr Windenan dem Freih. Wolf Will,, von Hcrberstcin. 1'üoa.toi- war 1606 Pfarrer von Kölsch. Nannte er sich etwa als solcher Pfarrer zn ^cmbach oder hatte er damals auch oiesc Pfarre innc? 'lrojer Johann ^am brecht, Vikar, kmnutt vor im Tauflnichc von 1624 lns 163Ü. ^rHZuvo« Martns, Pfarrer lant Tanfbuch von 1630 liis 1632. El, cnpcrg c r O e ura,, Pfarrer von 1li32 lns zn seinem Todc, am 17. Juli 1646. Er war «aftlan in Tiif-fcr 16:;i, 1632. In der ältesten hiesigen Tanfma-trit ist die Bcniertnng: „c!<»u<» äuu 6ü(,!ßil> ^doii- PQI'F0l() ImjU8 looi I^MNLltt) Lt /Vntl8tito VIFI- Luv slliua ^I.inn." rilkt Jakob, ciui^ws vmn 24. Inli 1646 l'is zn seiliem Tode, 1699. Den Pfarrhof hinterließ cr in sehr dirutcm Znstande. Sein Testaments C^ecn-tor war Caspar?il:tt, Oencralvilär in Gntcnstcin. Er lcgirtc 800 ft. ans 3 Snidentenstiftimgen, welches ^'cgat abcr wegen Unzulänglichkeit dcö^ Verlaß-vcrmöcMö anf 50^) st. redneirt wurde, ^cin Epitaphium neben dem Anna-Altare in der Pfarrkirche lautet: Conditur hoc tumulo Jacobus nomine Pillath, Presbyter et Parochus, qui jubilatus ') Dl. Pusso „Marburg," ') ^'anb. Arch. 26 3. Juli 1861. Er war c^lwn'» ;ii Iarinli an: ".. Iännrr 18(,^, ordinirt lin, 26. Alignsl 1,^27. Hil.'l)rr wm or vou dcr Psarrc Oln'r- St. ^inil'^i!!^ (5r iniisttc bicr im Iain'.' 1644 dcii Pfarrl,of M'gm d^ssrn schlichccu und gl,'fäl>rlichl.'u Bauswndcö iil^'cr l'^irk^udri^lcitli-chcii Aüflraq vcrllM-n ,,!!>> l'inc lindcrc Wuhnlin^ im Durft auf so la>M ln'zichm, bic< dcr Pfarrliof 1850 und 165)1 wicdl-r l)cn;cbaut wurdr. Uer^ ^urcuz, f. d. ^^v. lMl. Ratl), al. Okw^'r 166l. 1662 crlmlt dic Pfar:-ftfrilndl- (,'in mnco Wirilmhaft^^-bändc. An dcr Slcllc d^ frn^'rcü W:Nl)schaft^rbändc's und Hofcö wurdc 16!',^ ^i» Garten ansiclcgt. Dotation dcr PnllMiinoc. Nci: dn- Pfarrc ist ^iglcich auch dir Pfarrcrö-dotation v»u St. Ht. MaiMK'im »aä, ^cmliaä, nln-rn-a-^cn wul'dcu. Laut Ausweise vom Iabre ^^O^ !^'l)örteu zn .'icscr Dotatiou fol^eude Entilätcn, alö: 1. Eiuc C'.iüld von ^ciläufig 1«.» Nustikalistcu uud '.I Doininikallstcu. welch crstrre au ^lUstital-Dleust mtt 4 Pf. .^2 ß 1'/.l dl. l'eansa^t warcu. Diese U„tertl,ane,! lagrn in Vruuudurf, ^asnitz, Oder^ uud Unrer« Ä o r h w e i n und N oöw ciu, wclchc laut Rrttifk-atimis-Nvdav jährlich ;u enirichteu liatteu au ("clddieust 24 fl. 24 tr., au Dominikil'^al'c v^u zerstücktcu Vicicr-grülwcn 44 ft. 5)0 lr. 2 dl., an ,^leiurechtcn 0 Stück Kapaunen und 40 Stück Eier. Daun hattc ein Unterthan zu 357 in cooperaturis Schwampergensi, ad s. Pe-trmn infra Marburgnm et deinuin Kotscliensi. Adco exactum scsc probavit aiiiiiiariini pa-tstorem, ut ubique sui desiderium reli([ucrit, post contractniu ex frequentissimis difh'ciliinis-que excursibus ad aegrotantes Sacramentis rciiciendos. pliitiseos niorbo nee non collicae doloribus, qiribus posterioribns annis fVcquen-tius urii'cbatnr, viribus plcnc cxliaustis ad capessondain sollicitiormn jiastoruiu iiTC^is Cbristiani mercedciu iu ))rac8cnfia o »Sacer-dotuni die pvaßdicta. <|iiae erat Vencris dies post feriam 4. Cineruni, media sepiima ma-tufina liinc evolavit." vmtt April 1725) bio April 172»;, dan» Swdtpfar-rcr, Archidiaton o<0. in Cilli, ,.qiii äio 12. Im- jus (Augusti 17.-U) iustiillato paroclio Sau-Vitscliensi sequenti die iu lecto niortuus in-ventus et quia natns Easteusis hie (in East) 15. Augusti scpultus est annonun <:ompleto-rum 4.0.J) >^6V8Lk I oh nnn Bap r., alö Pfarrer hicr riniic lrotcli ilii Friihjchrc 1720 mld yicr gcstm'bcn mn 30. Allgnst I72lx Jin ^tcrln'l'iichc hcißc cs: 31. Augusti 172Ü scpultus cst Adm. Edu.s. ac zclosissimus Dom. Joaunes Kapt. Seuscbek Paroclius l^cmpacensis, actatis suae 38, qui accepto S. Presbyteratns ordiue se statim curae auimarum tribuit, cujus lyrocinium iu 1-Iaidiu cxercuit ruedio, in Teinacb et ad s. Martimim in Pacliern ubique integro anno, in Raest vero tribu.s, postliinc in Archiparo- ') Nastcr Äüuris 26* 363 Dv'.tthcilc), in den anderen GeaMden al'cr ^anz. Den Wcinzchcut hatte dcr Pfarrer zn beziehen in Ober- nnd Unicr-Aichl'crg, Turtschcubcr^, Crincl.cherg, ^'ichtbrechts-l'crc,, ^eschenbcr^, ^ndlnal)er, in Pankhenberg. Haiißbeni, Ober- nnd Unter-')i»sibach, Feislrihberg, (^ainsenber^, Tinqcrlber^ Inngeiiberg it»!) ^ro^l.n'ccht'?!,'l.'rg. An .^ol' leltiir hnttc dcr Pfarrcr cin,;>!l>cbrn sm ^rrichtnn^ dcr Pfarre aci ejii» oou^lnlnu »nßteutlttiulieiu zn Ol'cr-ui,d lNitcr^udl-e/io, Brnundorf, Pitcrn, ^clndach, Las-ni>5, Fcistritz, Ul-ll8tj(i nnd in den Bcr^cn, wodci cr m Ill-a8tj« und in don B^MN vc>n j^d^in (^rnndc 1 ^ürz Hafer und I ^täfc, in dm Dürfcrn lü'cr u^n iedcm Bc-fitzcr 1 Starlinto (10 Maß) >lorn, 1 ^äso nnd 1 Fanst Nclslcn zll m'lnnm yalll'. Anch ^clniyrt^ nach odigcm Ur^nr dcin Pfarryn-rn zn Vcinbach cin Drittl>cil von allcn sowohl Natural- als anch Gcldopftrn l'ci dcr Pfarrtirchc uud l'ci allcn snmn Filiallirchcn. Dcriualcn l'csil I^ch 10^3 lü^il. Wic< sen (sainmt dcr St. ^nncgnndcrWicsc), 6 I. 1086 lH^l. Acckcr, 1 I. 630 lH>tl. Hntwcidon, 1460 ll^^l. Weingärten nnd 3 I. ^1430 im^ll. W^ld. Bon il>rcnl Grnndl'csitze hat die Pfnindc 180? fiir den Fricdlwf zn St. Hcagdalcna 60>» ^,^l. Ackerland ab-qctrctcn, wofür diesell'e jährlich 5) fl. W. W. l'ezicht, nnd an die Km'iithner^Eisenl'ahn 234 lD^il. um den Betrag vou U0 fl. 38 kr. Dieser Betrasi und die uom Verlaufe 'U>4 cine? Ackl'r^ s1>^>4) cvüdri^icn 25>4 fl. ösi. Währ. gaben dcr Pfrün.>c ciiu- ^tluu^schnldvl'rsmrcil'nng von 4^0 ft. Dil- >taplanci. Dl,'r hicr gcstiflcic >nip!lin ^)a: scinr V^rpftc^nnst anö d»r Pfarrpfriind>: zn ^iclmi, stille Wohnnnq cil'cr in dmi ;nr Pfarrpfviindo gl,'l)övigl,'ll>l!,'>ftlc'.!,^-' hailsc. Tcin wcitcr^ ^intonnin'n l'l-sttlu in rincr fr^iwini- l^l'N ^l0gl^N- N»d MoslsaiNMliINg. ^ o r l> a n d >.' n l- :vl nlri k l' n .- TlUlfdiichcr vmn ^.'.Niai 1»>24 ansMnii^n, Tr^n nin^l'nchcr l'cqinncnd mil 17. Iü'.mcr 1700 und Todlcn rciiichcr d.'^!i.!,'iid mit 11. Juni 1704. Psarrc zur hl. Marin in Nast (v Itil«ll1l).') Dcin Incr v^rftcy^ndcn Ortsn«n!m ./Inift" d^.^-g in'n wir ^n'rst in den ultcn llrüindcn dl'o tärnchncrisch('n Stiftc^ Lt. Paul, wclchc uns dcri^lcn, dliß dcr Graf (5n^'lbcri von Lftmiln'im im Iahri.' i09l dicscm ^tiftc ^ch^n !ial nlt.n, t,:nnnuu nill-lm Iln.^to.') Von l'incr iiirchc in linkte ^-schicht hicln'i lVinc Erwalnnl,,^ und ) Tao Nasior P'arvi>archiv bcswt cinc schon vi^!'ach dcluiftlc laimmchc Chwuil dieser Piarvc im MaiiüscnpN'. !vol.1,c d^i 2'liiwrii I'. .Ios«l' ,V,ixii8'm ^:ni:lu. Instnill^r an dcr >,>,c>,N'r ^chiilc von 1730 l'i,> i?.^. aiigcblich .nio aiu'i, 2ol>: Msnicii zinamülcii.irstctti >,at, Wcr sich' mil dicscv Cl,voni! ciu s.cl^ildcr kcmnl und dics^I,,' ttitisch piiift, wird alol'ald dic Uckor ^'!igmi>i ^cwnincii. das! »ichl nur die dar!» ciichMcnc n!:,' Gc-lchichic dcr .'tnchc ;n Rast ^«^'Ullicilo »»r lill^'mnno» V^lto ,aaci! cnmommm ist. sondern d^si anch die ^cr;c!chnisi^ d^- Ra !'cr ^Iiwic und jcldst anch dic »m'ios dcr ci^cüllich,.-!! P'ariui larc m dic^-r Chronil hio mid da iinrichiia, mid dcßliald uichl qain vcrläd'üch sind. ") Cotlox trad, uionastiirii s. P:ui!i III. 360 Uiipreolit Fvan^, Pfarrer scit l. Ilili 1786, wnrdc mit l. f. Präsentation dto. 14. Septbr. 1797 anf die Hanplpfarrpfriindc St. Martin bei Windisch^ graz befördert, wo er am 8. März 1820 starb. ?uk1 Simon, Pfarrer vom 1 Hiärz 1798, starb an-fango Dc;c»lber 1804 zn Sl. Äla^dlill.'Nli. Er war in ZM'ttcndorf 175)2 g^'oi^'», dicittc alo Kaplau zu putsch, VcuU'ach „lid Nast, dailii voil 17^>3—17!16 al»< Knrat z>l Sl. MmMcim. Zelio Franz Ansclm, EA-anzi^wncr, alo Pfarrer cin^ctrttou am 22. Inni 1"05>. .^'stor^-n ani ^8. JAM 181i2. ^cl'orcn in ^nnn 17^l4 dmuc cr scit 177!» drci Iahrc als dcutschcr Pr^igcr in dcr Fc> stmig ^larlswdt, 2 Iahrc als Oarnis'uns-^aftlan in Zcngg nnd c'iu-iop^l), 2 Iahrc als Fcldpatcr dcnn 0tO0lMoi- Or^nzrcgimcntc nnd 19 Ial,rc als ivnral in hl. ^ircuz ob Marbimi. UakI Josef, Pfarrer vom 1. Dezcmb. 1812 bis 22. April 1817, wuranf er die im Tmischwegc nlicrkoiu-mcnc Pfarrc Schillern antrat nnd dort am 20. ^cvtb. 1.^40 starl'. Er war geboren 1777, ordinin 1800, har als Kaplan gcoient zn Hohenmantlien, ^chlcinitz, St. Johann am Dranfelde nnd kutsch. öloFlj« Josef, hat die Pfarre hier anM-cten am 2:;. April 1817 mid libcrnahnt am 23. April 1822 dic Stadlpfarrpfrnnde Pettail. Er war geboren in Schlei»^ am 0. Febr. 1778, ordinirc am 4. Sept. 1802 nnd stard im Ruhestände zn Marbnrg am 30. März 185,8. Ovotko Franz, Pfarrer vom 16. Dezcmb, 1622 bis 2^>. April 1843, dann Stadlpfarrcr in Ptttan, späier Pfarrer zu Vuttenbc-rg, starb in Pension zn Marburg am 5>. Juli 185'.). Er war geboren zn Dornan am 14. Sept. 1789, l,ai 1813 als Priester- 306 ttnNLiiik geschah dies auf folgende Weise: Im Jahre 17l>1 hat die Gemeinde Omoini 1< dem Gorier Bischöfe iiarl Äiichael trafen Atems, als dieser in Rast die kanonische Visitation hielt, die schriftliche Bitte um Einverleibung ihrer Gemeinde in die Pfarre Rast vmqe^ bracht. Die Bewilligung hiezu erfolgte von Seite de5 Bi schofes sogleich. Run aber entstand zwischen den Benediktinern zn St. Grenzen nnd zwisäien dein 'lcaster Pfarrer ein Streit wegen Bezug der üblichen >t^llettnr und der Stolla von (!m<»luik. Zur Befriedigung beider streitenden Tlieile prästinen die (.'uwknkui- beiderlei (^ielngleiten so,o>,>yl dem St. ^orenzer- als auch dein Raster Pfarrer, dis der gcnannie Bischof ^tarl Ätichacl bei seiner nächsten Amvc-senhcil zn Rast im Jahre 17b4 zur Schouuug der Gemeinde ()luul>nk die Entscheidung traff, daß sie die sollet-tnr und Trauuugc'gebiihreu uach St. ^oren^en, die Tauf-nud Begräbnisnareu aber nach Rast zn entrichten hätte: morüber die ^muluiks,- an« besonderer Crtenntlichleit gelobten, ihrem Pfarrer zn Rast alljährlich alö Ostergadc (x!^ insauko) von jedem Hause eiu >litz oder 17 tr.. dem Raster Mes;»er aber 1 Schweiushannnel oder /> lr. zu gebe>l. In dieser ihrer Anlehnung besteht (seit 17511 iwch dermalen die Pfarre Rast. In der Pfarre Rast diesseits und nahe an dcr Lobnitz-Briiete war die Rimtstättc des ^andesqerichtcs Faal. Wie gewisse Laster seinerzeit von peinlichen NcchtS' wegen abgeurtheilt uud bestraft wurdeu, möge folgendes Beispiel aus dem Faalcr Geschafts^Prototolle belcnchten: Ueber eii^en i^4 Jahre alten Burschen ans Hollcrn, welcher am 10. September 1t>!)2 vor dem Bauurichter nud ineh-rcreu Assessoren in gütlicher und peiulichcr Ausseife das ihm znr ^ast gelegte Verbrechen betauut und selber auck Tags darauf sowohl im giitlichcn Eramen, als auch anf der ^ornir gestanden hatte, wurde, nachdem er zuvur üdcr 362 Nothwein jährlich 2 gegnvfte ^örz (i'V^Meheu) Hirse zu verabreichen. Ferner hatten dic Unterthanen jährlicl) noch zu entrichten dein Pfarrer an Noboüield 40 ss., daim durchschnittlich an ^andemien 25) fl., an Ncortnaricn 4(.» lr. und an AmMaxen sannnt anderen Aeeedenzien 7 fl. 2. Die Zehentc nnd zn>ar n) der Sachelmn von jährlichen 4 gestrichenen Mrz (2-/,, Ä^ehen) Hirse im Dorfe Vembach, d) der Getreidegardenzehent nut cincm im Durchschnitte berechneten Iahrc^ertra^e von l2 Schodl,'r und 30 Garden Wcitzen, 88 Schaber N» Gurken ^l>rn und 19 Schober Hafer; c) ein Drittheil Wrinzehcnl mit dem Gute NotlMin mit einem jährlichen Crtragc von ungefähr 1 Starti». :'>) Del' ^rnndbesil). Dieser l'cha»d an>> 8 'Ae^ern im Flächenmaße von 6 Joch 007 Hl^l., "'^ l' Jock 1^3 ^ll. ^irs^i „l,^ Hitthweiden, ane 2 WciNlM-ren mit 6!)0 ^Kl. nnd ans Waldnnqcn mit 1 ' Iocii «<00 lUKl. 4. Deputatwein, nämlich: jährlich von der Viivelie St. Josef 1 Startin, von der Kirche in ^emlmch 1 Stir tin ö'/„ Eimer znr Bestreitnnq des Opferweineo uld von der St. Vlaqdalena Kirche ö öst. Eiiner. ''. Die 5tollettiir mit einem Erträimiße von jäln lichen 2!'/, Vc'e^en Korn,« Mehen >^afer, danil Flachs^ und Käscgeld 3 fl. 6. Die MessenstiftniilMzüge von St. Il>scs b< ft., von der Pfarrkirche li fl. 7. Die Stola^elniln'en. ^ant pfarrpfriindlichein Urbare von 17.'>4 yMilirtc dcm^Pfarrcr von ^emdach der ^etreidczclient am Vlarlmr. ger Felde, unter nnd ober St. M. Magdalena, am Odcr-Nothweiner ?ielde, zn sseislril;. ^asnitz, im Dorfe LeM'ach. dann in den Bergen bei 12 ^embacher- nnd 7 Hlastcr' Pfarroinsassen, nnd zwar im Dorfe ^cmbach l,nd in den Bergen nnr Ein Drittheil (der Herrschaft Lemdaeh Zwci 368 cum fratribus manoat. Conviviuni ibidem insti-tnerc potcrit modestum et vicinis aliquam mode-ratam rccrcationcm adhibere. Mautam Monasterio tidelitcr collipat. lnspcctores coustituat pi'(»pter ün-08." — Diesem nach betrachtete sich dasSNft ^c. Paul als Pan on der >v irchc in ^)nist. Dic PfnnNrchc in Nast. Dic Fra^c, wan» mW von n^'in di^'c ^nM' cr<'alu worDcn sci, wnrdc divlm' vcrscliiodrn dclintworti,'!. Du' Eincn lwltcn dic Annvort ans dicsc FnM an^ ^laviau^ ^laftcr Cyronik, wrlche erzählt, E d in n n V nnd I r ui c n^ g a r d v o n W cißc g g ljättcn ano Dantdartc'tt, das; d^ou iln'e El)o mit bindern gcsn'znl.'t^ diesen Tempel an der Slcilc einer liier vorher bestandenen Marientapelle crdaut und zwar hätten sie am I. Inni deö Jahres !>().) den Ornud stein ;n dieser Kirche qeleg: nnd diesen Ban im Iavre '.^''-'' vollendet. Andere, welche in dieser Beziehung sicherer ^cym wollten, versetzten,die (tirchl,>.- „Dicsc Miirch ist durcl, die audrch^ N'.^c NaäNMrschafft ^ud Pfar Äll'uig mil Hilf dro »V'^t0' lialiöl (St. Paul) orl'auth worden ini Jar 1004 Mi5 ist iu dcr (Il>r 11. l. Frauen gcU'eith wordcu, an un'Üickn'u F>.-' ftaqrn :r,.'N Blick crMml'ar, das^ hier dac-Wart „Jar" nnd dn-Iahrzal ..1004" nachlräglich von ciucr späten H^nd in di,-n nr^ sprünglich für dao Erbannngoiadr ofsi,'» ^las^n^i Raum cingl?schri>.'bc'N nnn'dcn sind. Auch ist nicht,;u iiln'rs^dcn, Das; die 2t. Panlcr 1004 in dicscr ("egend noch k'inc ^si-»un^-n l,attcu, dchhalb sic sich auch nicht an micni 5tirchcn-danc in icncr Zeit allhicr bttlil'ili^tt hawi wnrden. -Nachocin wir also dich' ln'i^'n l'i^ycr iil'lichc'i! Vc>-slüMü dcr ol'gl,'stcllt>.'n Frago alc« nicht stichWtig ln'sci^gtt luU'cu, ln-inlicu wir an5 dln im St. Panlrr Archivc vor^ findigen Auszcichiinng^n folgcndcs nnö '.nitgct^'iltco Erccrpt: „llnlcr dem Alne Conrad Ncnhanftr (IZs^—1^!>1) nnirDe 1:387 templum uobilc JX I>. Virginis evbnitt per parucliianos subditos Monastcrii St. I'auli in pag-o Kacst partim ex propiiis, partim ex .Muiia-sterii contribiitiouibus." Es ist tl'in Grnnd an dcr Nichtilsicit dicscr Angadc zu 5w^N'ln. Für dil-ftll'r spricht ja mol'l'sondrro dio gothische Anlagc- dicscr ttirchc. Daniit will adcr nicht gcsagt wcrdcn, daß hi'>r uor dciu Ialirc' 1.';^7 l.inc,>circhc oder ,'niprllc dcstaiwrn yattc, viclniehr ist eo anzunchmen, das? dicsc ') Dcr ssoiliisch«,' 3!yl vcichi miv bio znui 1^, Iahvh lnnaiis. 3tt5 sicherlich wird die Ortschaft hier dcu Namen I^lu:l8to (^u^) schon geführt habeu, bevor noch eine christliche Kirche allda bestanden hac. Abgcschcu von dein ist die von Einigen beliebte Ableitung des Namens Rast vo» dcr rastenden d. i. aui das^ man sie jener von der sloveui-sckcn Ortobeneunuug liuäc;^) ernstlich vorziehen toniue. R'ücksichtlich der Hörigkeit nnterstaud die legend vo:'. Rast st'ir 1t>9l dem Stifte St. Paul und bildete saiumt dcr Ortschaft Hüllcrn ^nlltl, Iloileiu slov. tte/.Luo) cin eigenem Amt^ In kirchlicher Beziehung gehörte aber die Gegend Rast ursprünglich zur Pfarre kölsch, re^octivL zum kölscher Parrövilariate Maria Magda-lcna v»r Äiarburg, später St. Ja tob in ^enibach; denn dic Kirche zu Rast war noch 1545) eine Filiattirchc dcs Pfarrmkariatcö in ^embach, wic dies schon bei ^embach dargeiliau wurde. Erst im Jahre 1<>25 (laut Raster Chronit) wurde hicr zn Rast ein ^itariat errichtet, welchem die ("egeuden Lobni tz (I^dmeu), R a st, H ollern, ^ a a ^ (I."l::l) und Fei st ritz (tti8t>i(,'!i) zugewiescu wurden. Dao Faaler Urbar von 105,8 bemerkt iiber dieses Vikariat Folgcudcö: „Der Pfarcr daselbst (zu ^Inist), der ist allain aiu Vicnrins oeö Pfareröl zu 9hötsch, hat zu dißrr Zcilh llieineu aigeucn Pfarhof uic, suudern hat von dem Gotcha^ (St. Paul) ein ordenlichö Urbar ^ncth da rr wolM, l.'ou wellichcn er den Gotshaus St. Panl Jar-licl, vrbar Ziuß raicht." Erweitert wnrdc der hiesige Pfarrbczirt' im Jahre 1?5>1, al5 die Gegenden Ober- und Uiucr-^molllik dcmsclbcn aus dcr Pfarre St. Loreuzcn einverleibt wurden. Nach dem Berichte de5 ^lastcr Pfarrcro Hlarkus ') Ee> gibt in Uiucrslcicrmarl iilchrcrc Ollschancü dicsco Nomens. 371 für dic lüorpnri« (ükri^ti Bruderschaft gehalten werde. 167-l^ ain 11. Vlärz, dominion i>n^!ni!<, ivnrde dic Bruderschaft NniiLuti8 iu (üi-nco I)i.>2 wurde die 1<>78 angefertigte Kanzel auf die < u tt L u l-, Fa!,!»enträger mtter P rinz (5 a r l v o n B a den, cinc v»>l ihm bei ^Ilvul^nuou eroberte seidene, goldgestickte, türkische Fahne. 1697 legirte Sofia Cl i-s a be i h n v o n ^ i ch t e n l) a i m, g e b. v o n ilalt e n b c r-g c r, begraben am 1,-1. Jänner 16!»7, ihren in Allenbcrg gelegenen Weingarten znr Kirche. Anch wnrde in diescnl Iliyre oie St. Dismas Kapelle erbaut. 170^ am 25. November liecpni: nian hier die St. X-vveii-Andacht ;n hal-icn. 17^3 am 2^'.. Jänner tam der ans türkischer Gefangenschaft entflohene Wolfgang Zü'opoe, welcher 7 Ialire znvor als Hioralist ans Mangel eines Tischmcls in den .^riegerstaud getreten nnd in türkische Gefangenschaft gerathen war, hier an, opferte hier seine mitgebrachte Sklavenkette nnd wnrdc hier zum Priester geweiht. Er hielt hier seine Primizfeier uni) starb allda als 0<»«po>-u-tm- am 4. April I7l1. 171^1 wurde im Chore das alte -^7 367 Ermähne,, des Banurichtcrs die hl. Sakramente empfangen hanc, folgendes Urtheil gefällt.: „In strafft der ^andtgcrichts ordnuiig in Stcyr, vnd auch 0er geschribnen allgciuainen stechten ist dnrch die Herrn Aß^'stores vnd Rechtsprecher Ainhdllig dahin Crlhandt worden, daß dise alda vor Gericht stchnndtc Mallefiz-^lansperschon Iansch — heutiges iago dem ^reyman in ,'cinc Handt vnd Pandl'cn gegeben Auf die gemeindliche Nichtstoll vcnvartcr gefichrt vnd aldorten anf den Scheiterhaufen gesezt dnrch Drosflmig von ^ebcn znm Todt hm-gerichi vud so dan zn saml't der Slnetten vnd noch befnudt-i^cr .^nl,e dnrch das Feuer zn Aschen geurandt vnd vertilget werden solle, Gott genadt seiner Armen Selten. Damm roist oen 1^. Seft'lembcr 105i^. Iatob Vogl Nöm. «hays. May. geschworncr Paan ^Ilichter in Vicrtl Cilli." Aul 14. September 1453 verlieh in Graz Baiser Friedrich IV. dem St. Paulcr Abte Peter Knapp das Privileginm, iin Dürfe Rast am Sonntage nach Maria Geburt einen Iahrnmrtt abhalten zn dnrfcn. In ^cn^sf dieses Iahrmarttes H.N Abt Hieron lnlns in dc,u von ihul 10^.-! gegebenen FaalcrHattsstatntc(i>.^) folqcndc Anordmina aetroffcn: ^l,»^in^o w li.iost solenincs, iniigno concursu colebraiitur Dominica post Nativitatem B. M. V. Laborabit') tauquam patrouus ecclesiae, ut onmis populus templnm mane adeat sacrisque iutcrsit. Nullo modo pennittat, ut ante pcracta divina niercatores et veiulitores sua exponaut. Ad lias Nundinas sLudcat, ut 14 dicbus antea siguum libeitatis exponatur, ut honcsfas coiiscrvctiir, justitia administvetur, ipsc liis intevsit, sratrcs et famulos secum baboat, videat, ne ipse vcl a sratribus aliquis pi.blieo potitet, ipse in pri--vata doino pi-ope Albarium et toicular Monasterii ') Dcr Prtjfclt in Fall. 373 1'/,. Ttnndcn die Pfarrkirche, der Pfarrhof und 19 Häuser in^ Dorfc iu Asche gelegt wnrden. 3lnch das GeMntc dcr Pfarrtirche ging Inebei zu Grunde. -)air uiit oicler Mnhc und mit großem Uostenanfwande nuirde die Kirche fammt dem Thurme wieder ncn bedacht und wnrdc wieder ein ncucs (Geläut angeschafft. I» dcn Jahren 1870 nud 1871 wurden sämmtliche Aliäre und die Kanzel rcstanrirt und no>, gefaßt. Znr Bestreitnng dieser N^estaiirationsko-sten haden auch Ihre Al'ajestäten der K a ifer ^erdi-ii a nd I. und die kt a is cr in 3)l aria A n na einen Beitrag von -^00 fl. gespendet. In der Kircl^e, welche mehrere Grnfte hat, lmirden lcint Trerl.iel.'nch'oegraden: 1 Jahre alt, »vnä. «t deuet. eoolosiae.- 1693 am 7. Juni Anna B e-uigna I'^vriu geb. ^on Rosen pan, 70 I. alti; 1697 am 14. Iän. in dcr Krypta begraben Sophia Ctrl' abct h v o n ^ i e ch t e n h e i m g e b. o o n .>>i alte n b e r-.qcr, 80 I. alt: 1691 am 1:V April Sophia, Tochter t>cs Harthl. I^oznik, Präfetten in Wildhano in O^i^tu Oi'iieiiixi ^^pollao omuium i)iiiuu; 1694 eim 26. Jänner Johann Anton von ^ichtcnhcimb, ?n>vjuciu1i5 <'ill,ooii 1'iiuoipii« 8tnäon5 idiclemquo Nlortun^, j'utiit in Oript^ 5cpoliii; 1797 am 1.4 Illiü ^ crd i n and E r n c jt G ö p l eis, Schnlcr' Sohn dco ^Itadtcrolulrger Richters Aiatthias Göpleis, l» I. alt; 1699 am 8. 2>cai I g n a z W i l h. B a r o n von 5iampach, Stndierendcr, in driM; 1699 am 12. Mai Iuhllnn Josef Modersohu, des Gairachcr Hofrichicrs Sohn, in t^ipt:,,; 171:> am 17. Vlär; U r-dan >^ ^ill!- ^ 6 k ^ i' 6 oto 1^ osuiIc, gewesener >tirchcn-kämnicrer, äiioium ^usten?imn ßaociäotnm^ uompo: ä. ^oauui« stttlioicoi- ot ä. Iloimioi aä ^7" 374 primitias patronus, in ecclesia aute sedile in parte virorum scpultus; 1713 am 12. Jänner äVnvia Wi a i] & a I c n a ^ a it nt a t ft cr i u, fflSttiuc, fuadatrix domunculje super mums coemotorii ad cellarium ecclcsiae scpulta; 1720 am 1. ©cjciiiOcr in crypta nova prone aram majorcin B a r t h o 1. L e š u i k , nn. 70, talttor 6«Llo8jnL; 1723 am 31. Jänner W oivi»!^ n,i » a Chri st ina 1^ o ^ ni ^ . sichm-ln-n in Äl'arl'iivq l'ci ihrcr Tocher, in «> iptn, :iä :u'nin m:n<»'Lin; 17^6 am 11. Fcl'r. Thcrcsia, El)o-Mll' dcs Paul Nutc in Hulkrn, 44 I. alt, in «ripta ucl nium m:vj<,i'cm; i'<35 ^,n 15. Mär; Maria Anna Marin in, 0Ü I. alt. in o-iM ^i ai-^m Ul:>u>v0in. Stiftnngen: Antancr Al'athia^, Schmidun-istrr in >)^ar-dnrg. lcgnlc 1075 cin Capital von 0^0 fl. auf rwiqc ."ccHm. Fr a n z S. 1^ adij -> n . Pfarrrr, orl^t^ 17^.1 cm >tapllal vmi ,(i0fl. M Al'l,all»»g d^r X-lvoi i'Andacht ^ >I'n» Michael, Mcllin^n' Unccrcha,', stifttte scinon ^cin^n-^n ,;n Ol'^r-NWwrin anf mngc V.'csscn ^^ h^nn Antunc^I U..,<., »achhcr >. ^-„cn^^' llanni, hat l'tt smicm Eintri.tt in dl'n ^apnzincr-Ordon nut UvtnM'dlo. Brnck 12. Juli 1700 hichcr anf lu Ml',^>n 1,,0 ft. lrgin. Fran,; Ioslf von .Inl><>,-no^^ nnd ^am scnr^g. ^'n'l,'sl,'»cv Mmdnch nnt^> dl'm Slal,v^ll'crgi,chcn ^lCl,i!Nl,'nt. I,at in stinc'in Tl,'smnn',nc doin ^>. Novrnil'^r 172_> znn> ^> rndrrschafis Allar )l <^l..r.'.:^ K..00 fl. anf ^iüc allwiv^'ntlichl.' iViossc l^girt'. "'^<'^ Nrsilla, H,nnmcrichmii>in an dor ü^dnin')'und ') Dieser Aach wird ii» Uvbur a,,ch „dic Tricl'cn" ac-namit.^hcr anch dcr in dic,Vv G^cud cimicimischc Familien. 370 dcrmalige Kirchc an dcr Stcllc cincr bereits ;u klcin gc^ wordenen Kirche oder Kapelle erbaut worden ist. Dicsc, wie gesagt, im gothischen Style crliantc ziirchchat durch mehrcrc Um- und Znbautcn wcscittlichc Abänderungen an ilircr ursprünglichen Anlage crlittcn. So wnrden bei alkn il)rcn Fenstern dii: Spitzbögen, wic auch da^ Stab- und Maßwcrl dcscitigtt. Anch wnrdl' d^s altt Rippcugrwöll".' ^itfcritt. In Folgc dcö Znliauc^ nnißtc dao siidlichc gochischc S^il^npormll,' an dic w!.'stsciligc ^a-pl,1lcnwand vcrsctzl wcrdcn. Ocl'licdcn sind noch vom alccn Bane di^ Hauptmauern, dann dic Strelx'pfcik'r ani drci-sciug al'geschloßcucn Cljurc und an dcn dciden Lailgscitcn dcci Schisses. Dic ^irchc hat dcrnialcu 7 Märc, uud zwar: dcn Yuchallar iviaria Hilf, zwci Scitcnalrärc im Schiffe: rtth^s au dcr Evangclicn-Scitc St. Anna und links St. doscf, dann iiu fnascingeu Anlmuc St. Dismal und hl. iircuz nud am uordscicigcn Andauc St. Florian und U:i. Z»r Gcschichtc dicscr Kirche taun uoch ?iachstchcudc<> mttgctheilt wcrden: 10N8 sagt das Faalcr Urbar: „Dißcr «hurh ordcnlichcr Voglhcrr ist das Gütöhauß St. Paul wctlichcr Iarlich dic ^hürchcnraitnng anfnnnltt in w)scin Ycrrn Pfarcr zu ithölsch alß ^cchcns Herrn. Dißc ^hnrch hat zu dißer Zeit « Weiugartheu vud^vill »rcn vnd ^tyüc vou wcllichen man Iarlich Zins; gilit. Es ist diich ^n Brncderschafft ttoi'llo.ig (^lni^ti' l,,cy dißer ^hnrchcu, wellichc auch etliche Wcingarthcn oxen und Khiie hat, wollicho Iarlich verzinst werden, vnd gibt sunstcn cin jcdcr Brncdcr Iarlich zu der Mrchcu in die Brucdcrschafft 2 si. Ans Äcarians Raster Chrmnt: U'W iu dcr Ostcrzcit hat Stcfan V ^ vo >- <; :^ Bürger von St. kreuzen iu dcr Wüstc, zwei Wcingärlcn im Nauthcr Bcrge (ttovto?) dcr itirchc hier gcgcbcn, damit jcdcn Quat'cnüicr-Doncrs-tag cinc Äicßc äe lio^niüni und Ott'icinin clot'ln^torum 376 Stifter, in Rast feierlich zn begehen bcgonneu H(N, den loninrrirenden Priesteril Speise und Trauk verabreichen nnd dafür 10 ft. jährlich cinpfaugen. Anch soll er noch wei tere !> si. erhalten, welche er alljährlich oii^n Iwo t'(;^tum (,'x«^L^t:Uioul8 in nouol'LM uoveiu ,non8!lnn ^l-^o^->i:ritti« Vii^ini» inner dic> Arincn zn verlli^ilcn Iiadon wird. Zinn crstcn Bcurficiatcn ernannte dcr Stifter dcn Pricstn- Josef Maj»^ Dao I>istalati>,nion-cht ails dicseö ^enefieiiüu wurde auf den jeweiligen Hanpipfarver von Kölsch iiderlra^cu. In betreff des gestifteten .^aplaues bestimnuc dcr Stifter Z-olgend^: der „Iamni^sjche ^ap^ali" soll dor windischen Sprache lundig und absonderlich für dic In-struNio» der fugend qnalifieirt sein. Zn l'cziclM s^ll cr l,al,eu W ft. als Ia!,reosalar und den UntcrlMt dcim Pfarrer, welcheni dafür ein IahreMtrag vuu 60 fl. an5.' .>nfolssen ist. Dcr Kaplan wird lsiefnr wöchemlich 2 lN. Äiessen versolvireu nro äotnuctis I^lw:^ ot, Own^liia Jamnifi1»- ct eonsaniriiinitate, wie and) pro uuimabus in purgatorio quoinodocinuiue ncdectis. Sins cbcn diese Meiunnq sind jährlich auch noch 2 Anniversm-icn zu halten nnd haben hiefiir zu beionunen dcr Pfarrer 4 ft., der Benefieiat 3 fl.. der Kaplan i.' fl. und der Meswcr für die ^edienmi^ deo ^euefieiaten nnd 5iaplaneo, wic auch für d^ese Anniversarien,^ fl. Znui ersten zlaplan.ernemutc der Stifter den in ^tast gelwrnen Priester Aug llstin i>Ie'/uo,'iö. Nach deo Stifters Tode solle das Collati>.''u>>-recht riictsichtlich des ^cnefieinnis nnd der ^aplanci der Hanvtpfarrer von >tötsch, »der, falls dieser ein Ordens» mann wäre, das nMumm uroinäi^oulüo (^illiouse anoübeu. Dem Oniauisien wies dcr Stifter eineu Ialirco^,,'-halt von w() fl. an. Dainit dic Pfarrkirche zn Rast als Uulvcrsalcrbin des Stifters dnrch diese Fnndation niclit oncrirt werde. 372 baufällige Gewölbe abgeirageu und cin ueucö Gewölbe ge macht. 1713 am 12. September tonsetrirtc der Bischof Wilhelm Graf Leslie, Hauptpfarrcr zit Salden, hofcu, 8 neue Altäre iu der hiesi^eil Kirche. 1714 mn 12. März erhielt die Kirche die Dismas-Glocke, uiit welcher jedeil Abeud ,lach dem ^VL-^ri^-Geläilte fiir die, Scer-benden nild sür die Sünder geläutet wilrde. 17l6 wurde hier die Bruderschaft >l:ltn8 Ooloru«^ eiugefülirr. 1721 wurde am 12. April das alte Kircheugewölde eutferut '.nid dafür eiu ueucs Gewebe vom blaster A^au. rermeijter B l a oPilli ch hergestellt. Die Stuiatnr )lr detteu an diesenl ^'w!>!b,' s-,^ y^, .^tcr Zaar, die 6-reoleu aber vom Io ha u u (5r y so st. V » gl, einein qe l'ürneu Grazer uud 1677 Zögling der Rastt-r Schule. Boi dniem Umbaue solleu mehrere alterlhüiuliche Delttsteiue verloren gegaugeu seiu uud werdeil auch dic gotlnschen <^!Mr verbaut wordeu seiu. 1728 wurde der Hochaltar m ("ra; vom Tischler Bernhard Vögerl uud vom ^lldlMer Ja tob Schoy angefertiget, welchen V a lcntlu Marcher aus Klagcufnrt 1730 vergoldete. 17)'i1 ^hlelt die Kirche ueue Bäule. 17))0 wurde ciu neuer ^lirou iu der Mitte der Kirche errichtet ilnd wurden vom ^ hr l ,t o p I) )1l' udolf aus ^ilagcufurt zwei Seirenalläre augeserttget, zu welchen Micha cl Strauß iu Viudisch. graz 4 Bllder malte. 1738 wurde cm ueucr St Diömao Altar angeschafft, begirt wurden znr Kirche 1733 oiu Weingarten in Feistrik vom Stefau «op, 1735 cm Weingarten iu Pikcru von der M a ria S t e fanz l uud 1 <3!^ ein Weingarten ober Feistritz vom Georg Si o. fllnzl. N42 besaß die Kirche lant Iahresrechmmq 11 Stuck Ochsen uud 52 Stück «ühe, die Qorpoi-i» 0d,-i8ti. Bruderschaft hier aber 2 Stück Ochsen und 8 Stück Kiilie. Am 19. Dezember 177!> um 6'/. Uhr Früh entstand Incr ans Unvorsichtigkeit eines die llm-aw-Audacht licsu-chenden Pfarrinsasseu eine Fenersbruust, bei welcher l'iuncn 378 lcscn, allmonatlich einmal oen .^re^.zweg zn hai^il. die Wirthschaft der Raster Kirche zu verwalten und dein Sv kristail jabrlich 4 fl. zn bezalen. Dieses B^n'fk'i'.'.m w'.'.^c schon 1786 nach St. Nilolai ain Dranfelde zur Dotinng dcö dortigen Kuratcu nd^lra^'n nnd nach Anfli^'nig dcr dorii^cn .^nratic 17'.»4 ziim ^lcligioiivfcuidl? l.''u^> 5MN. Filialluchcu und ^aftcllm. 1. Dic Fricdl) oft ^ v ? l l» z n ni li c l) c i s; c l t: u Hl:iianc' an^cr dcm Dorfe Rast. Dicsl,' ziciulich g^räu nngc ^apl'llc wurdc iin Ichrc 1^^'.» v»n dn- Pfarro^' mcindc ncn crl'auc nild am 17. Sl'plomdcr 1609 li. Sonntag nach Mavia Namcnöftst) vom ^t o tschcr Han.u. pfarrcr Fr a n z A n g n si i n benediclrl. G^t^-odicnstl chc Bcr^richtnn^'n wurden zn dieser Uirche bewilliget auf >eu 1. SomiW „ach ^l'lnia )('ainen^fest, ans dcn^AUmclrn. tag und auf die Mittwoche. 2. Die Kapelle zur nubeflcckicu (5m-Pfäna,u iß M ar i e uö a m 6m c> 1 ni I;. Diese frcmd liche, 8 Klafter lange nnd 4 Klafter breite Kapelle wn'd>> in den Iayreil 1,^50 und l.8l>0 voiu ^lealitüiendes^'r ^ukaö ttittl) auf seuum Grunde niit Hilfe der iil'rüln dortigen Gcmeindeinsasscn erbaut und vom ^^vanter Zirsl lüschofe Anton Martin 81umäolv am 28. Ottä'er 28(i1 tonseirirt. 3. Dic Kapelle hl. Kreuz au dcr Gllö. fabrik Obcrlembach. Diese Kapelle ist ans ^oiz crbant nnd wird in derselben an bestimmten SmnttaM die hl. Messe nebst Christenlehre für die dcntschcn M^ Macher gehalten. 4. Der Kalvarienberg bei Nnst. Düscr wnrde im Jahre 1719 großcuthcilö auf Kosten deö Or.^ 379 nisten Jo ha un Feliz.- Marin und des Urban Ilisd von Omolink hergerichtet. Maria Margarets a Marin, begraben ani -'»l. März 1729 in der stauclle ^I. U<>l0!'t)5:l,6, verinachte zur Herstelln»!,) eines ^ircu^wegecl ans dcn ttaluarienderg U)0 fl.: obiger I>.^ bann Fclir Marin, ln'grabi'n ani 1l». F^-dr. 17Z0 in drr Sl. Dicinias-slap^llc', licß al'cr nachträglich statt c>cr httl^rncu Statncn stl'iin'iu' Statncn niu 5talva-ricnbcrgc hl.'rstcll^n.Gi'gl'nwärtiss ist dirscr Kalvaricnbcrg sckon stark v^rfallcu' Dic Kirchen- nud Psairsvorstchcr. Da dic hicsW' ^irchc ^iiil' writl^'rühnttc und stark bcslichtc Wallfahrtotirchl' war, sa ist cö ,,'rtlärlich, daß liicr auch schon scü altl-n Zl'imn Priester angcMlt wa-rcu, wclchc die Wallfahrten hi>,'r leiteten und allda dic gotlcoi)ieustlichl.'n Verrichtungen hielten. Diese geistlichen Vln-slMr flilirten anch liier, wie die Vorsteher anderer Wallfahnstn'cheu, den Tilel !)ii-u«t.<»'«8, halten aber keinerlei selbständige pfarrliche Inriödiktion. Die Mariausche Raster Chronik kexnt ^lN solcher Direktoren und zwar in nuuutrrbrochener NV'ihc dis zmu Ialn'c 90.'^ hiuauf; fuhrt dieselben auch namenttich an. Tiesc ^Reihenfolge kann freilich nicht als echt und richtig acceptirt wcrdcn. Erst im Jahre 162i) wurde liier in Rast, wie Marians Chronik berichtet, eine selbständige Seclsorgc-swlion errichtet. Vun den hiesigen Pfarrvikärcu und Pfarrern werden folgende genannt.' rHV1 iö Markus, Vikar seit 1625, sull schon seit 1607 dcr hiesigen Kirche vorgestanden sein. 375 Illoii^ Urban von (^mnwik stifteten 1727 eiuc cwigc Hcessc niit ciuem kapitale von 100 ft. Zolhart Anna Eleouora, aeb. Horn burg, erlebe um 17-')<) ^iii '.vcesseustifluu^^apital von 12>) ft. fiir sich mid fiir limn Vcaun Fvau;. i^l a r i a E l c 0 n 0 r a Ä r ä fi >l vou Ursin llili) ')l0sen berg, gcd. Gräfin Ki^ scllii, Inhabcriil dcr Burg Marlnmi, hut aiuirm'd»tt, dasi ans dcili 17Z5) fiir i»io Ianinitschl,' Bl'M'siciiim v^r-klUiftcil Zchcntc und Vo> 8nili jalnliä, 1»! ft. alls l^Älcsscn nno 1 Icihrmg l'^;ahlt nn'vd^n. l^udoj Adam, als HoflM'istt'r i.'c'im Grafcn T>i»rn 174l> i>i Graz ^-sturdcn, vrrina^ll' 1lX) fl. auf ciiu'n I^yrcasi. E ck h a r t I 0 h n >: >l Tcvcrin, Päpstlichrr und lais. Xowi'iu« pudliou», Zulial^'r von Ol'cr-Nothwcin, nnd s^'ilic Goinalin Elisa dctli l^l-d. Tschanoovin stiftttcn am 12 Nov. 174«') l'incii ^l'iil^artl-n im Altt'iil'cr^ ,;»r ^Iniftcr Pfarr-VN'iiiidc auf alljM'lichc 6 l,l. Hlc'sft'N. I 0!, a n n '.?dändc wol,ncn, wöchentlich cinc hl. Vlcssc fiir die Wohlthäter oer Kirchc uiw allmonatlich 2 hl. Äl'csscn für die verst. M a r i a ^' a u d0 m a n i n lesen. Fiir die crstcrcn Messen soll er jährlich beziehen 150 si., fiir letztcrc al'er 24 fl. Ncitcrö soll dcr Vcncficiat am Festtage I^xiioewtioui,? ^. N. V., welches Fest er, dcr 381 .sia in omnibus et siniitilis reiiovata, altari-bus aucta et saccllis, ct parocliialis domus — a ftmdamento acdificata est." ^ i^ d i j :r n Fr anzS e r a f als Pfarrer hier eingetreten am 1. Juli l(>!)>>, angetreten am 1. ^lovcml'. 1701. Cr »var gcbiirti'g ano Ztt'in in strain, dcgal' sich am !>. ^iov. III,)!. vl,>ü i)üijt nach ^ittri»^ wo cr ll!ttl,'r d^iii )l'amcu 1^. ^o>luncln!-! in i?c>i Cist^r-ziciiscr Ordcil irat. (5r st!,ü!d dort nicyrcrcu Pfarrcn vor mid starl' 1748. .1 ilmuik Stcfai,, Dokau- dcr Thcul. als Pfarrer m-stallirt ain ^2. Jänner 170.'), anögetrtten am 7. April 1715). (^r war geboren in Nast ani ^5. Dc-zcml'. 1665), cin Eohn der Ehelentc Blas und Christina .Iimmilc nnd ein Brnder dcs ol'igm Pfarrers pittas.Iiiuzui^. Bis 14. Dczenib. 1702 war er Pfarrer zn Wind. Fcistriy, wnrdc l.704 in Nom ernannt ;nni I^rotliouot. aii0!>n»Iiou8^ zum OoiULt? 1':llut!nii8 nnd ^ure!»,tu8 ßlicii pnlatii 6lia<38. Bon hier kam er alo Hanptpfarrer nach SmdculMen, wo er 1742 starl'. 3lm i^. August 1713 cntstand im Pfarrhofe eine Feucrsdrnnst, wo-dei dac< ganze Gebäude alwrani'..^. Siefan ^niuuik ist dcr Stifter des Raster Bencfieimn. ^ainuilc Heinrch, Sohn der l^helentc Vitns uud AsiM's ^nuillik, getanft in ?1lasi am 5i. Inli 1661, wurde liier als Pfarrer investirt am 7. April 1715. ^r, wurde 17i(> Pfarrer in ^eml'ach, resignirtc auf die Pfarrpfriiude Vemdach am ^2. Septd. 1719 und war darauf iu Nast Borstelier der Hl. 7 Schmcrzeu Bruderschaft. ^s ^ m u i lv I a t o l' I osef, Doltor der Tlicol., Pfarrer ln^r vom 14. Mär; 1717 dis April 17^5. dauu Pfarrer in Veml'ach I7^'>. von 17^».', au Stadt- 377 soll si^, fagr der Tlifccr, von nun an alles eingehende ^ps'cr saiunitVegaten behalten nüt Ansnahine der tteinercn ')lli:iualü'!i, die dem Pfarrer noch fortan gelnihrell sollen. ?er Pfarrer soll adcr statt seines bisherigen Ein Drittel dlv ^pfcrs dcn 1t,oi)6n-(^viii!!) nni) dcn in dcv El'cn» lügcndcn Garbmzcli^it und jährlich 7>>! fl. aus sci'U'm, doö Tüftcrs, )llichlasic v»n dcr ^irchc bc-oniuu'n. Znr ^'(^cckiiNli dicsl'r Stistiinii hat dcr genannte 3!iftcr bcftiuinn: 1. dl.'N 171.'» von dcr Maria Ell.'onora Gräfin v»n Ursin nnd :)l oscnb org crlanftcn 2Äin- iilld Ottrcidczchl'itt sainini ^crgrccht nnd Hirsc- 3. daö ln'i Wolf Siginnnd ^rcih. von Icborncgg nnd Gainsenclig anssscli^henc Kapital ftr. 5<_»^0 fl.; 3. sein am Stifcc >3tain; l,aflcndcs Kapital von 1000 fl. ; -!.. fcin bci Ioscf Gcorg Schröckin^cr, Ha.iptpfarrcr ;n St. Martin bci Windifchgra;, anf Ha.'tl.'ilst!.'in anlu'Wldcs kapital pr. ^00^.» fl.; ö. dao dcin Johann Iofcf Frcih. von G> b ltoffcn qclichcnc kapital pr. 1600 fl.; tt. scinc von dcr Hcrrschafc Wildhanö crtanflcn ^-ciiUZäru'n in Trcstcrnitz nnd Pcndcnbmil »ud dcn von ^tisc^,' St. Panl rrlanftcn liopou-Ornnd. d) An^nstin >1 oxuoi-iö. Bc-ncficiat zn Nast, Hai lam Siiftnngonrlnndc voni 1<>. Anqust 1781 cin itapitlil von 6000 fl. k'gicrt ;n d>,'ln ZM'ckc, daß cin dcr windischcn Sprache lnndiger, würdiger Weltpriestcr ane sciin'ii Bmoandten oder ein zn Nast Gc'borncr als ^icrianifaier :1lentineifter l'ei der Kirche in ^^ast angc-siclt und erhalten u'erde niit dcr ^erpflichtnng, allwo-cin'ltlich 5 hl. Vl'essen anf des Stifters Mcinnnq ;n 383 als Iainuit'scher Vcnefieiat am ?. Dezember 1779. Iln Stcrbednche ist über ihn uolirt: .^Vuldiru ^n.- cobus hie loci 5, ad s. Joaunem in Canipo Dravi 8, iu Haydin 11.5 annis parocbus , 63 auuoruin, nppoplexia tnctus." (^ « 1 il: r> ik M a r t u s, Pfarrer vom 1. Juli 1779 dis zu scmcm Sterbetage, 17. Fclmmr 1,^19. Er war cin Maim voll Wil.; iinl) hcitcror Lmmc. In scincn Mcnloir^ii schvcil't cr, daß c'r ci» Todn dcr Ehclcutc Äl'arl'ui< nild H,argarl,'tl)a (^olimnk im Markte Praßlxrg ^'l'oren wnrdc am 29. April >743 abends i) U!)r, „mithin" l'emertt er „nur 3 Snmden vor dem letzten April, Gott M'! sonst wäre ich vieleicht gar ein ganzer Narr geworden." ^ant weilerem Äc-richte wurde er an, l'>. Inni 17l>7 in ^aibach ordi-nirc, tain zufällig nach Haidin nnd dien:e dann dort als Kaplan, ^on dort wurde er alo Kaplan versetzt mil 12. Mai 17(>9 nach Schillern, am 9. Dezeinb. 1769 nach M. 3üist, am 27. Febr. 1774 nach Aötsch, von wo cr anf die Pfarrpfriinde ^last beför-dcrc nmrde. Er baute nach der Fenerobrnnst vom 1'.). Dezemder 1779 die Kirche und den Pfarrhof in Rast wieder auf. I' uk I Io h a n u , als Pfarrer eiuiM-ctcn 1620, gestorben am 8. Jänner 1828. Er diente als Seelsorger seit 18^2, nnd zwar: als Kaplan zu Gams 5 I., als >^nrat zn hl, Men.; ob Gams 10 Iahrc, als ivaplau und Provisor an der windischcn Vorstadtpfarre in Marburg 2^/., Jahre. üocliu-l Johann, Pfarrer vom 9. März 1829 bis ^. Jänner 1858. (M'^ren ;n St. b)eorge>l an der Staiuz am 27. April 178.',, ordinirt am 21. Sept. 1815), paswrirtc er alo Kaplan zu Witschein 1816, 1817, zu St. Georgen in W. B> 1817, zu St. 384 Lconhard in W. B. al? Kaplan von 1817 dio 1822, als Provisor 1822, zn St. Georgen an dcr Pes;nitz als Provisor und dann alö ^tnrat von 1822 bis 182!'. Er feierte zn R'ast alo resign iricr Pfarrer seine Setuudiz am :'). Ottb. 1805, wnrdc zum geistlichen ^)tath ernannt und lcbt mm zu Rast im Nnln'standf. Ni8i.i,t», Anton, Pfarrer vonl i). Jänner 185^ l,nö '.). Fcdr. 1800. Gcoorcn am 5. Iänncr 1816 zu hl. ,. Vlärz 186.'). Gc-boren zn St. Barbara bei Wnrinberg ain 11. Fodv. 1808, ordinirt am Ü1. Juli 1831, lebt er uun alö Pensionist in seiner Gcburtspfarre. l,' 0 nu Franz Scra f. als Pfarrer installirt aiu 28. Inni 18s)i>, Erbaner der ncnen Pfarrkirche in ^ich tcnwald nnd Nestanrator der hiesigen Pfarrtiräic. Dotation dcr Pfanpfrüllde. Wie schon erwähnt wnrde, hatte dcr hiesige Pfarr-Vorsteher im Jahre 1638 weder einen eigenen Pfavrhof, noch einen eigenen Grund, sondern hatte von: Stifte St. Panl eine dahin nuterthäuigc Hübe innc, vcm welcher cr dcu Zius zu entrichten hatte. Sein übriges Eintommen diirfce in ;nr Kirche gebrachten Oftfergaben, in StollgebM^ ren nno in einer Namraliensammlnug bestanden hal'en. Erst 1094 am 11. November hat dcr Pfarrer Lukas ^awuik mit dem St. Panlcr Abte Albert Reich art einen Vertrag gcschloßen, nach welchem das Stift 380 lv 0 / i n ll, ^> e 0 V g , angeblilli ein geborner piaster, soil liier zilersl Cooperawr, von 1645 an abcr Vitar allda gewesen sein und zwar bis zn seincin Tl>de. 24. Dezeinder 164ü. >Hr soll ln'rcit'? 2 Äni'lnlfo pvicftcr gc!)abt HM'n, den Ecbdstian Ztrcnipfl nnd Iuhaun Pilatl). ? otol- ii> Valtl, as ^ r nlo Pfarrcv Inn- gl'storbc» 1»>52. VlUtt ^alcv Gcschäftsprototoll wnvd^' nmli il>ni dlio Invcnlarinin i»i April 1652 anfgcnomnicn. Auö dcv «irchcm-l'chunng dto. ^!1. Iänin.'r U!^)2 lmttc cr ln'i dcr itirchc noch mu tlcinc bnltdalning. In Ma^ rians Chronik wird Pfarrer 1'6tei-i^ gar niclu gciuuun. 8tl-6wpfl Sebastian, angcblich ein geborner ^l^sier, MN-163U Vilar ;n St/RnprM in '^.-B. "?lack Hcariano (5hronil soll cr hicr als Pfarrrr paft^rirt IiMil von 16l>0 bis zn seincni Abstcrbl,'!,, 1^'. Juli Ni71. Iedcnfallö tonnte er crst 1652 nach dein Todc deo latent: als Pfarrer Hieher gclomiiieu scin. llauptm^uu Johann Georg, Pfarrer, cmgclrcten hier im ^Inli 1071, ftastorirte alldli luö 1.'-.. Avril 16?<>. Nach Marians (äl,rm>k lvar er ein gelwrner blaster nnd priinizirte ill Nast ain 15. Ilini 1664. ^kmnik ^lllas, als Pfarrer angetreten 1670, gc siorben am 25. Mai 16^>8. Er war ein lieborner ^taster nnd diente alo Kaplan zn Sr. Vorenzcn in der Wüste 1675 und 1676 bis April. In, Slcrbe^ dnll,e ist zn lesen: „169^, ^laii 27. 8QpuIw5 o. Ic>ch 1230 H,>tl. Aeeler, 2 Joch ^3 m^l. Niesen, 7 Io.1i 15)06 m^l. Wald nnd 1 I. s,s>2 lü^l. Weingarten. 2. Eine Natnralienslinluilnng in den Gegenden: Na,t, ^obnib. H^lln'n, F>,'istrii5 »nd ^nck niit cinciil ^r-tvagni^- v»n Z7^, , Gör; ^ur», iasc, 4i> ^l'an Brnn, 16? Stück (u dn- ^irch^! ci>,tl,nn!ll^lde tlrinc ^tatliral-^M'r, lil^.> Eier, Hähndcl, Spanftrtl, Wiir!>', Schinken ^-lach«, Wollc nnd Schinalz, ElMwls ln-,;0g der Pstnrrr auch cin Dritlcl von anm audm, Opftru u,^ von d^n dcr «ivchc acmachtm ^cgatl?n. Stmt dich'n, l^tzic'rcn (>»!0lumcntc Hat dl'r Pfar-!'," ""'' ^"' Iamuilscln'u S.is.nng rin «lll»<.^Nu,n von lahrlulM 15,0 fl. zu l^ichcn. 4. Drei Siarim Dl'putat-Woiü von dcr Kirche. 5. Dic Slistungs- nnd Slollagtt'ührc'n. Das Einklimmcu dcr Knplänc: Dic bcidcn jiaplanc hadcn ans dn- Pfarrpfriindc 0lc .v.tttags- nnd A^'udkost zli ln>zichc». Zn lirrm nn-it,'-rcn ^lntummcn ln'st^hcu »Kr fol^-ndc «!ift,an.Ltifai!uv'n: 17:>^) hat U r s n l a B a r l> a r a . Eh^fran dcs L e-"ftold Wilhclni Wagner, lM^m'u Hofriäncr^ :» ^ludcnlh, in ihrem Tchmncnlc vmn 21. Nürz 17^;) v^n llM'ln eiaenthümlichcn sogenannten 2chä,,le>iderqisch,-i, 382 Pfarrer und Archidiawn in Eilli. Er war ein Brn der seines Borgängers Heinrich .lanmii^, wurd,.' getanfi am ^3. Juli iliN), primi;irte in Rast am 30. Septb. 1714. Erstarb zn Eanritsch, nio er eben den Pfarrer inftallirte, am 13. Ang. 1731 am ^chlagflnsse nnd wnvd(.' zn Rast in tn'r H^rz I^'sn ^ a »! n iIv Hci n r i ch Sigi s,n nnd, znn, Pfarrer cr^ inuutt ain 1i>. Anq. s?Ä>. Dic Ehronik sagt üd('r d^'n ')iachs0lgcr d^ Pfarrcr^ Iarol, I^sl'f ^n>iLN8 8i^i^nnnidus .lani-mgg-." D»!NNlich niärc dl,'^ Iawd Iosof ^lnnuik Bm-gängcr nnd Nachf>.ilg!,'r cinc nnd dicscldc P>.'r sdnlichk'it. Pfarrcr Hnnrich Siqionmnd rcsiqnirlc !)0 Ialirc all tranNMshaldcr anf innl' Pfründe ani >W. Vl'ai 17iN, lcluc dann im Nnlst'simldc nn> stavl' »itt- mn N. Scpt^'. 1747. Er yat l)i>,'r di>,-^rndn-schafl U. Dolm'n^o cin^'fiihrl. ^lai-ino Adam Ignaz, als Pfarrer iiwcstirt am 1s. D^md. l7:>1, wnrdc am 4. April, 17:',4 znm .^anplpfarrcr vl,m Tnffcr crnannt nnd verliest dic Pfarre Nast am 3. Inni 1734. Geboren zu Tnffer am 26. Otwber I(i90, diente er bic« 1731 alö Vitär zn kölsch. Er wnrde ill Tiiffer l'e^raden am l». November 1764. ^l-nur Iusef, Pfarrer vom 1. September 1734 diö zn seinem am 8. November 1753 erfolgten Tode. Er wird ein Windischgrazer genannt. Ili'^pot Martin, Pfarrer vom 7. Jänner 1754 di5 zil seinem Absterben, ,1774. Er war zuvor Pfarrer zu Haidin nnd in Vembach. ^VoIä a u I a k o b, Pfarrer seit 1774. Hicr ausgetreten als resignirter Pfarrer an: 30. Inni 1770 stard er 388 in Innev-Oestreich nnd den benachbarten Ländern errichte ten, desto geringer wnrde die Zahl der Zöglinge an der Raster Schnle. so das; dieselbe endlich im I.Nire 175)8 mit der Eröffnung des Iesniten-Gyinuasiums in Vcardnrg völlig cillgir.ii. Jit den in Äiarianö^Ebronil vorlommenden )ta mensvcr^eiclnnßen der ^iastcv Zosslingc findou wir den gauzcu umcv^'michischon Adcl vcvtrctcn und di» Nann'u schr vic'lcr ^'isliichl,'r nnd wcltliä^v Wnrdcnträgcv u,w dc rnhiutcr Mmnu'r. m^chl: aus dicscr BildnnMustalt hcr vorgcgangcu sind. D^ch muß bciM'rN wcrdcn, daß dic'sc- ^laincnovcr^ zcichmßc nil,l g^nz verläßlich sind. Als Bclrg für dios^ Ächanptung wölkn wir dwß folgcndc unö cdcn anfg^'aUcnc Daten ln'ing^n: Im )taml'NsvcrMchnis^ dcr Schüler K'scn wir: „1GM Ernst Jojumcs Georgiiis Nob. Gary n thus Dr. Thl. Cnminissariiis Veteroioveiisis," itnb abev mats: „1670 E,nst Joannes Geov-ius Pnvenob. Labac. Ss. Thl. Baee. Commissarins Vctcroforen- 8i«;" und doch gab cs nur eiucu Iohaun Ol?»rg ^vust wclchcr Cmnmissär in Alccumartt war uud zwm- vou 1086 l'is 1701. Ebni dort heißt es: 1692 0ilMn .lo^uuyF 1'^. I,,« 0-UN. Xäo^pM^' 88. ^I>>. I)i'. (^168. ^1«d. ^do!-., während der Tüffrcr Hauplpfarrer Tallin (1699 bis 1722) I osefAuto u 5? a"l l i n hieß. Weiters ist .^u lesen alldort: „1672 8tr:iu3s Joannes Michael Jariug: snbindc Parochus Zolni-cir' uub „1G95 Strauss Joauues Micliael Jariu-gcusis. Parochus Zelnic." (So nab mir cincn 4Bfavrcr dic,es ''"uncns in Zelnitz (1731 m's 173Y und ist tamn zu glauben, daß devsclve in den Jahren 1672 und 1695» als Schüler die Raster Schule besucht hätte. Endlich fiudcn wir noch daselbst notirt: 1658 389 Cicliiillinui Stenhanus Maria et Joannes BaHIiasar L. V>. quorum prior Cues. Praepositus infill, ad S. Maitimim." 16(57 Cicliulini Joannes Ferdinandus L. B: LJra)|)os. infnl. ad S. Martiuum." „1681 Chicul-linni Joaunes Ernestus Liber Baro, Pracpos. S. Mart." imb wicber „1G90 Chicnllinni Joannes Bapt. Liber Baro, Praeiiositus ad S. Maitininn." Hicr Ul'iutt uns als» Marians Cyvmut' 4 Fn'il)l?rrn vuii (>',>!mlinj, wclchc all^ Propst-.' ,ui St. Martin l'ci WindischlMz gcwcscn smi ''»llcn, währcnd bisher ano diesem doch mn'Eiiicr u»d zwar.- Fran z dlolinlini als Pvopsi und Pfarrer von St. Marti» s1l)6I) urkundlich imchiMm'.-n wcrdl'n lann. Dico nwqc genügen als Bcwcis fnr nnscn' obilil' Bl'Iianfttnl!^. ^l,>itcr lino ^chrrr am ^lastl'v ^yniiuifi!'!!! war^n dir ».wruc genannten Pfarier von Nast nnd ^war vom Iayrc Il!4', lus 175)8, dann die inzwischen alö Pfarrurovisorcn dascldst angestellten Priester, darnntcr Viathias ^'i-ti:^ ll c 17^)1, späicr Hanplps'arrer ,;n l»l. >lrcnz l'ei Scm-erdrunli. Als Instrllktorcs dienten an der l,iesigen Sch'.lle die Pricstcr und Cooftcratorcö: Scl'astian Strempfcl 16.!5—1(>5'.»; Johann ^Pilat 1<)45 l'ii< zn seinem Tode 16ü 1.; Th o m aii i! o l> ro > geboren zn Neifnik, 1650— 1 ()l;2; ^ la ^ I>lo,- -l t ans Gam^ l 00^— 1 l'60; I c> sef F r ö h l i ch ans 8last 1 ()(N— l070; IoI) a n n Georg Hanfttinann 16l>7—IC71, dann Pfarrcv allhicr : Aud r e a s 51 ü j l> väo. k 1 l>? I —! (!7^;: Josef Ante n Hanpt in a n n', ein Brlidcr dec« Johann Georg, 177l, 1773; ^ntaS.lamiiik U>?:; —1670; ^nkriö Prottingcr, ein Raster, 1674—107'.); Johann 8 o tötsä, nach dcn in :)last verstorbenen Pri'estern heimlich Inventuren anfnchinc'n ließen, gab zu wiederholten Beschwerden von Teitc dco Ltiftec' St. Paul Anlaß. Am 1l. Noveniber 177'» (?) tnndigte aber der Abt Anselni dem Rasier Pfar^ rer, Marluö <3l)!i(:nil<, obigen Vertrag anf, weil der znr Anfl-iindlüig bedungene Fall wirtlich eingetreten war. An-fango des Militärjahrcö 1780 soll der Vertrag als voll^ ronlincn erloschen betrachtet sein. Es ist nicht bekannt, wie dieser Gegenstand endlich geordnet worden ist. Nach einer andern Anfzeiehnnug hätte der Pfarrer L n t a 0 ^ i^ m u i 1c am 11. November UÜ»4 den Ivreßuik-(^rnnd, d. i. den dermalen pfarrpfrnndlichen (^rund, anf dem der Pfarryof uud die itaplauci steheu, nm deu Betrag von i')20 fl. vom Stifte St. Paul für die Pfarrvfründc crtmifc, welchen Betrag er ano Kirchen- und ^tiftnngs-gcldern bezahlt haben soll. 391 Bachc liaclnlua oder liliclnlnla (der Nadclr-Bach). Nach diesem Bache wnrdc also im N. Jahrhunderte die ganzc dortiqe Gegend v Ii:iliom!:l1> ,genannt, während sic später dcii ^caineil Wiistc seronl»«. stov. zm^v:») fiihrte. Dcr Pfarrsort selbst wnrde abcr seinerzeit St. Vorcn,;en in dcr Niistc, i>n Waldc odcr auch im Winkel (IIu6i Kot, im bösen Wiiikcl) gciiainit.') Hicr also in liadomla hat Graf EiMlbcrt cin klcinc^ jtlostcr gründet unl) hat dnhi» ciin^c Mönche aiw dcui Stifte St. Paul cingcfnhvt. IIuu« 6,-^o loeluu, heißt cö hicriil'cr in eilicr St. Pmilrr Handschrift, „Win- qua in vcrum eiemum Enyelbcitus fun da tor elegit ac ad lioiiorem S. Laureutii Moiiasteiiolmn erexit et fundavit. ubi mox aliquot f'ratres instituit — ex Mouasterio 8. Pauli ereniiticac vitae cupidos Ooo lnilitlttui-o«." (Vchon fast ein ganzes Ialichniwcrt l'esas; dao Ootteshan^ St. Panl die Gegend wn I^>!länillMr Bahn" ;>i vcrtanschcn. 387 Bergrechte 6000 ft. nach Rast legiri gegen dem, dm) jeder der 2 Kapläuc allda wöchentlich 2 hl. Messen lcsc. Hiebci wurde ausdrücklich bedungen, oaß der Priester Augustin zl6/, und die StcrbmatM ^ett 10. Iänuer K'üi. Hic chcmaligo iltastcr-LchrlNistalt. ^iariani' Raster Chronik er;ahlt, es habe der Pfarrer Georg Xoxin:» im Jahre 1 «45 eine Schule m Nast crröffnct und im besagten Jahre 17 Zöglinge nilt Hilfe :wcier Instrnlloren, der Priester ^ebastlan Strcmpfcl nud Johann Pilat, ;u uutcrr.chten degom.cn. Diese Anstalt, auf welcher, wie eC schaut, nach dein Lchrplauc der Jesuiten gclehrct wurde nud welche man das ^caster (^Muasiuin zn nenncli pfleglc, cntfallctc sich immer erfreulicher nnd erreichte ihre schönste Alüthc-zcit unter dcm Pfarrer ^u tas ^»mui^, bei dc,ien Todc (i!)i^8) dieselbe die kaum glanblichc Zahl von 220 Schülern erreichte. Je mchr Schlllcn aber die Iesmtcn 3l>3 Die hicriil augesnchte Pestätignng dieses Schiedsspruches erfolgte von Seite des Palriarcheu Wolftcr am 24. October 1214. Never dicse neue Erwerbung ließ sich das Stift St. Paul in der ssolge der Zeit mehrere Confirmations-Ur-lundcn ausfertigen, von welchen wir hier folgende anführen : Am 20. Inni 1252 bestätigte zu Villach der Patriarch Grc^or den St. Panlern „o:li>e1I^ni 8. I^:nlloutii c!e lt^Nuliln^! in land», no!>!i<) oou^tinctaill"^ nnd Papst Alernndcr IV. bestätigte ihnen am lo. 'Ai'ärz 1.^'>5> diese Kapelle oder Kirche mit dem Vcisatzc: ,,:i. plodo Dein Stifte St. Pan! wurde» aber nicht bloß pfarr-lichc, sondern auch erzvriesterliche blechte im Pfarvbezirte rou St. ^orcnzen eingerännu nnd es sal) sich der Archi-diaton vmn Saunlhale (8:runiuo), Leopold, im Jahre 1257 genöthiget, in Seih llili^onti ot »<»!oiti «onitiuio a6ni!)it<> por prioio«! v:»11il> 3. ^clluiii« iu 8>tx ot frnti'eiu ^Voiunoiuin ^oinu^ nov:n', npnä 8. Mrviam dic iHrtlarung abzugeben, daß er mit Unrecht St. Loren-;cu in Ii,udmi1:»,(.',!l als seinem bezirke augcliörig gehalten l^adc und die Zusläudigleil desselben zum Stifte St. Paul auerlenuc.') Wahrscheinlich um ferneren derlei Irrungen vorzul'eugeu hat der Patriarch Gregor am ?. Juli 125,7 dem Abte von St. Paul das Archidiat'onat zu St. ^oreuzeu verliehen (bestäiiget?), wobei er ihil aber verpflichtete, als Archidialon sich an den Synoden in Fri-aul und Kä'rnthen entweder persönlich oder durch einen Stclllicrtretcr zu betheiligen. Nach alleis' bisher vorgebrachten Citaten scheint es, daß hier zu li-uimul« schon vor dcm Jahre 1091 eine Tl. ^orenz-^apellc bestanden 1) Vciträge zur Xnudc st. (,^. Q. 0 I 2) Landcö-Archiu. 394 hade, denn wave diese erst später, also vom Stifte St. Haul erbant worden, so hätte sic wohl nicht Gegenstand cmcr Schenlnna, an St. Panl von Seite des Pai'riaräien sein tonnen. Als gan; gcinigend erwiesen ergibt sich adcr an,? dem bisher MMführtcn, daß dicsc erwähnte .^aftcllc sammt dn- legend liudml^o bis Endc dcs 12. I.ihchun. dcrtcö znr Pfarrc St. Gcorg in «ötsch a,chörtc, d-nn, ader mit all^n psarrlichcn nnd cr^ricstcvlichcn Ncchtcn ail das St.st ^l. Paul üder^gangen war. s.,,,. -lll/ dirsc scinc Ncchtc har dao Stift St. Paul sorg. aluimjmu'Urbare immatritnlirt. So l.'scu wir im ^'7 ^I^V'M'clmft Faal vom Jahre 1^0: ,Dißc ^m >'^V^' ""'",''"' die gehört imluoäiuw deni ^ottes-N It^ .n>^ ' '.''- c.""''^"" l^anz incorporirt uut allen . . ' "".^ ""'chttglhaitcu also, das der Herr Pralath O .7'"' "^"' "'"'r^r, Erzpriester vnd <,niinnri^ b vtt! ^"tt/"^"^hcrr. vnd ist allda d^ deni pfarr' rlc . ^ ""hl an Si^; der alten resiguirten Addle,, vnd St P ,tt '"^""' Emu.entherrn des lobl. ^oltsl^anß ^ nfftt> ^ "'!', ""' '^'u an diesem ortt von dc.n crsten ^ ^ ''' ''/" ^'"uen ""l Spönhai.nb vnd I,:.iu. ain ^st? ^" ^^"'""'"n wohnnng vnd gleichsamb M?i '"'??'"'.'"' ""d an seiner Stelle nut dcr Zctt in M^lu-lu-r Wol,n,ltz erdant worden ist, wie dies der Adt Vleronm.n. (l.il^UiZ^) derichle luc^wue :n.t^ Un aronun et Turcarum et alioruin hostium Chri- tern ori"lnli1.8 ?e8iit Moua«^iiim indcque succcssn tempons Abbates sibi Palafum abbatiale crexe-mat. Locus tameu facile reasdificari posset ac iu 390 Andrcas8ti-id1 1691—1693; Martin ^rnli or 1693—1695; Fra nz 1^ :i di j:ru 1694—1699 ; A n-ton Ncinzcdl 169>-1704; Johann 8tftlok^r 1698—1709; Mathias kul^n« 16Ul>—1700; Mathias I^nkov^k 1701, 1702; Michael liontol- von 17^3 bis zum Tl)dü, 5. Iailncr 1706: Wolfgang 86l-oi>oo 1705—1711; Hcinrich ^:'muik 170«, dmm 1711—1715; Ocor^ lioutor 17W—1712; Simon Xoraj 1710,1711- Carl Stauer ,712—1.715, dann Bcnodirlinc-r ?. ^:nn-us -^ahann 8ov«ek 1715, 1716, Lutaö^^nko ,V , ' V ' ^'""5 Iqnaz P irkcr 1717—1719: U""u Wl"h i7i7^i^. Balthasar V^nik ,,/^"^'"' Mlch^li', ^protnik 1721, 172>-^criihard l^i-iznil, I722_i725; Leopold An' dorscr 1726; ^orcnz ?i-^, u 1726,17^7; I.scf ^".,<.n l727; Martin II, l.pot 1728,1729; I o-yann ^ä!,n«t»8 ^.lmuik 1728, 1729; Iosof Die Pfarre St. Lorcnzcu i» dcr Wüste. ^I?" Iahri 1091 (?) «i.^, 0!,I^ä<^ U:,n nln'clt das ^nsc ^l. Panl im ^oamchal^ von s^ncm ^liftor dc,n Orascn En^'lln'n von Sponli^'ini nntcr andovcn Gii- tcvit and) m marchia trans sihuim uineas dims ultra traunm uillam Knaste et heremurn luiic conti-uam Itiuinnliic dictum, ubi ctiam fratres aliquot Christo militaturos se iiiiicute institiiit.2) , Dic Elüödl.' odn- Wiisk' Ululimluo, tuil d^v wiv ,'>> Yicr zn lhnn l,abcn, ist die Gc^-nd von St. Vorcnzcn aiu ') Marian,» Nastcr Cyroiul. ) (.u,,!. U'-ul. mon. 8, 1'ulili. 39l; VervflichUmg hat sich der Aln durch Erlegung einer Gum me ^cldec. enilrdigct, wie dico dir im IalM l4l)^ 1'^ria 111. iwto slioin INLMlil'io 8. ^NlirLUL 3:10 lUN vmu ^>:w Pcrganer aufgestellte und von seinem Schwiegervater Herrn Johann dem Feistritzer niitgefertiglr Urkunde l'estäli^ct. Laut Archiv für lärinli. G^'schichtc von 185)0 warcn dic PnWn^r Pftcgtt- dcr Orafrn V0n Cilli anf Ho^cu mcmtlM und co mrint Abt Hirromnms, drr Cillfall Per, c,aurri< sn auf Vrfrhl drr^illicr Grnfru qcschclu'n. In diro wal,r, dann muß ro auffallen, daß cin Graf vmi ^Nli als Schidsrichtrr iu tiefer Sache Erwählt uiordrn war. Naä, l,^chrllwn Fricdru lirß Mi Ulrich ^-^01 dw^.414) dru adtnlichen Wohsi!.^ (I'nlutiuil» :>ddun:^e'' zu St. ^orru;,,',!, wic anch dic ^irchc dasrU'st wieder auf bain'u uud lci.ttcrc wirdcr wcihcn. Vondicsrm abtnlicliru Wchnsil/c, grwiiyulich Swckdlc gcnamtt, ist noch ^cqrnwärtig riu mit Schieffchartt'n vrr schcurr altrr Thurm dcim Pfarryofr in St. ^m'rli^-l^ vl>r haudrn und dir alldurt noch qnt lrnnbarrn alten Schanz graven zrigcn, daß dirscs Stöckhlc salnmt drin Pf^rryofc nud drr Kirche mit Maurrn uud Gräben mnschloßcn und bcsc,tigtt war. ^citrrö ist ;u crwäl)nrn, daß dirsrö SlüälUc faiuun dcm Pfarrhofr, »dwM im Burgfrieden dcö P V^arttcs ^-i. nnrt war nnd cinc eigene richterliche InMdiltimi vorl,'c daltcn hatte. Diesel Privilegium ist im Fmüer Urdar von ^Da« Swälne vund Psarrh>.,f soll so weich Inn einen beznrckh l'efreidt sein, s^ weit Ulan lnit ainen gemainen Piixensckich raichon tdaun. ln wellichem beziirckh allain der anwcsendte Pfarrer z,,' Nrasien, vnnd dnrchanß der Nichter mnigen cilMiff zn lhnen macht haoen foll." /^ä V0LLM Richter glandc ich folgclidc für die Rich terwahl zn l^t. Lorcnzcn getroffene Nnordnnng cino dcm ü9ä Dl'm liicran^ sich cinspoiuu'i^n Strcitc wnrdl' durch cm Schiedsgericht cm Eudc gcuiacht, wic wir dicd au^ cwcin undatirtcu Schrcibru dcs Propstes uon Ivn sEbcrn-dorf) an den Patriarchen Wolflcr (1204—121.8) erfay' rcn. Dieses Schroben lanttt: „8:li,cti^^iino nul-i no Domino suo karissimo W. aquileinensis sedis Pa-triavehc dignissimo. L. lnnnilis minister pveposi-turc in lvn. L. decanus plebamiR dc Lwelich, obbcdiente orationis ac dcvoti obscqnii siuecros ailectus. (Juni ex mandato vestro cause, quc ycv-tcbatur inter abbatem s. Pauli et plebauura de Chotsso pro occlesia s. Laurentii presidovomus cupicntcs eaiulem litem, ut laboribus et cxpcnsis paveorcnt, c»in])ositi«mo scdare. utramque partmu imlnxiniHR, quod in arbitros compromiserunf. lide «ata iiniiitcr }n-oinittentes . quicqnid arbitrarentur yatnm et iininini sine rctractione liaberent, Consilio "aquc prudentnin. qui prcsent.es aderant, iustructi mcdiatores adliibuintus: Pnorem de Sits et ple-banum de Grez et plcbaunm deKatcoyspur eh et piooanum dc Obern burch et doiniuuni C con ratrem ejusdem abbatiö , quorum prudontia niedianto (UffiQitum est, qiu.d jam saepe clietu, aDUas reditus nnius marce in uilla Hollarn \) plcbi Lhotssc conUilit ea de causa, ut mouastenum S iauli prcdictam ecclesiam S. Laurentii iu nemoro conterminis, cnm ccclesiastico jure ac suis ntti-nentiis a riuo Lubniz usque ad riuum Wclik de cetcro qiuete possideret. Quapioptcr vestro suppli-cannis paternitati, quatinus piura super hoc eis prebeatis assensum et sigillo uestro couiii-mare diguennni." ") ^ Hollcni ^io^ono) !!! dcr Pi. Rast. ') ^nid. Archiv. 398 2. Juli 1528 sciudt zu Marchpurgh schort worden -. Sl. ^ourenzcn. Herr Grcgori Beitzer Gcscllbriestcr, Pfarrer ist mit aiuctn Nch gcfallcn, hat nit inögcn thomcii. Hcn' Walltpot') .Mplail, Herr Peter ^eefcldcr beneficial. Paul Schcit, Peter Schuestcr, Blas Zimmerman Zcchlcutt. Blas >tra,nmer Züchter, Jakob Ncdal, s^'yud ill Glaudcn wic von Alters, habcn tcin Bchhwcr, nia» laßt sic w'li ihrcn altcn Gewohnhaitcn, allcin niit dmi Oftfcr s»ll ,u^1' dcm gmiain Al'schid bläbcil." U'>80 hat auch in dichr Pfarre, und zwar von aii^ fan^ August lns Eudc Dczcuibcr dic Pest grassirt uud isl darubor lui Sccrbercgistcr MchstclMdl's bcniertt: „ttoo tcmpore, prob dolor! orta cst contjigio pestis in oppido s. Lauroutii, liecuon aliis paroeliiae purti-bus, in qua subsequcuter annotati demortui ac sepulti sunt pvcmissa s. coufcssione et provisionc Sacra-mcntorum, in quantum fieri potuit." Gestorben fiiib lM- au dicscr Seuche iin Mouate August 55 Persmien. darunter am l<). auch der Nlarttrichtcr Frauz PriklU, im September 111, im Ottobcr 131, im Nmicml'cr 67 und im Dczeuchcr 18, mithin im Ganzen 382 Pcrsuncn. . Am 4. )iuvcml,er 1782 wurdc das Stifr St. Paul aufgehoben uud wurden sciuc Bcsitzungcil, daruntor auch das Homiuium Faal, dcm tarnthucrischeu N'eligimi^wndc mU'erleibt. Die Pfarre St. kreuzen wurdc hicboi, nachdem ste fast volle W0 Jahre im Besihc dcr Bmcdittilicr vuu St. Paul gewcscu war, säailarisirt und dem Dotanatc i'oych zugetheilt. Das Patrouatsrecht über dil)sc Pfarro Mg aber samiut der Herrschaft Faal au dcn tärntlnicri Icheu ^lcllgiousfoud über. Bemerleuswerth ist, das; in dicscr Pfarrc noch yout-zntagc, al,o W Jahre nach ihrer Säcnlarisirun^, der chc-mals hicr beobachteten Klostcrrcgcl gemäß sch^n nm 1l ') V:^vputiö. 399 Uhr vormittags daö ^Vu^olu» Domini gelautet nnd das Mittagmal eingenommen wird. Dic Pfanlirchc St. Lorcnzcn. Dic dcrmaligc Pfarrtirchc wnrdc im Iahrc 1766 ganz neu aufgebaut. Ihre Consccratiou war gierst auf den Fcstag der Geburt Mariens 1804 aubcrauutt, mußte abcr dcnnals wegen der Kröuuugsfcicr des Kaiscrö Frauz I. uutcrl'lcibru. Erst am 7. Nugnst 1811 hat drr Sctaucr >>. Bischof Iohauu Fril-orich dic Cousccratiou hicr vorgc-nommcn. Sic hat außcr dcm Hochaltäre noch 2 Seittual-tärc mid ;war eineu Äiarieu-Altar an dcr Evmigclk'!^ und cincu Sol'astian-Altar an der Epistelseitt'; ferner in den Seitenteilen je einen Altar, rechts 8. Nicx'I:n imd linkiü 8. .'Vuwuii nnd unter dcm OcsamMiore ist ciuc Tauflapcllc mit eiuem St. Anna-Altare an^c^racht. Bon der ehemalWN hier dcstandeuen Pfarrtirche ist ausser dein schon-vorne Mitgetheilten nnr noch Nachsteheu-dcs l'elaiuit: 1638. „Dise Khirchc hat etliche Gnctter, Acckher MW Niesen vermög Khirchcu Inventar; dann haden sie auch zn Rast zwey ansehnliche Weingärten, davon einen in Sch>var;eicherg, den andern iu Schnfchilsch, Ziinß. Orcn vnd Frischling haben sie auch zu dieser Zcit." (Faalcr Urbar). 1654 hat Adam Nicderl, Äildhancr in Marburg, einen nencn Altar fnr diese Kirckc angefertiget. „166^ sind aus Nach.aßigleit des Mcßucrs der Hochgang, Maria Altar mi^ saml't dem Qlini'io vnd H. Ä. Hostien neben fill andern vml, den Altar hernmb bei 8t. I^nii-Lntinn! iu der wüestcu H wciuacht Zeiten ain 8. Vtoiil^ui Tag verbrnmien vnd in Ranch anfgan- 395 Monasteriuin iteruin conucrti, quod ut.fiat vel a me vel meis posteris ex aninio desidero." ]) Was die feindlichen Einfäll».' anbelangt, wclchc das Stift St. Paul in dicscr legend in älterer Zeit erlitteu hatcc, so uicrden ihrer drei gemeldet, nämlich.- Die Einfälle der Hcrru don Saldenhofen mid der Herrn von feindlich zur Zeit dcs Abtes ^intold (1248—1258) mid der Ein. fall ciin's gewissen Otto Peruaner, welcher der gewaltthä-tigste luar lind über welchen Folgendes im Fauler Urlmr von KV8 uotirt erscheint: „Im Jahre 140? viuider Al.'bt Ulrich ist dise herrschasft mit saml't den vnderchanen durch Otto Perganer fcinletiger weiß verhört vnd verdorrt wm-dcu, Schloß'Fahl, vrfahr") Clanßen, Aml'thof, «hiir chcu vnd Vi'arckht St. Lorenzen Eingeiioinbcu, ^estirml't vud verbrennt, welliche alßdann dnrch bcmelten Abbt cingc. ncmü'en vnd znni Goti^hauß lhomen, wellicher gleichwol den grosien Schaden leiden vnnd qednlden mnessen." ^) NciiM't erzählt hiczn in seiner Ili^wri^ ilicnn^t. Ha ?, I^uwlu, eö sei eine Ilrlnnde vom Herzoge ^rnst dcm Eiserilen dto. „Grctzt Samtzlag vor sand Iorigcntas; 1407" vorhanden, enthaltend den Schidörichterspruch in dcr Streitsache des Alncn Ulrich mit Otto Pergancr. Diescr Sprnä,, gefällt vom Herzoge Ernst uud von, Cil-licr Grafen öcrmann, lantet dalnn.' es sollen die zugefügten wwilden beiderseits verziehen, die Gefangenen ohne Lösegeld von beiden Theilen freigegeben werden nnd der Abt Ulrich soll dem Otto Pergancr ein Ont(l>oll«l.mulnt und wnrdc am I<>. April 1835 al'cr-malcl »in ^)^ii,h dl,'r Flliilinil'». Gc^'nu'livtig I,lU di^' 5!irchl' c'iiil'u Haufttaltar 8. (^'rlici,^. dann a» dl.'r Evaiui^licusc'itl,' ci>u'li Altar N:Ui'i8 (Iolc'1'opn.o und dirscni lWC!nN'l,'r ^iiicn Altar 8. I^loiiuni. Dic 3 Tljimnglockl,'!! siüd ni,>3 dl'ii Ilihrl'» 171!), 1741 mid 1782. Dic ^irchc bl'siht cinc Wil'sc (4 Joch 1200 lH>vl.) nutcr dciil Äcarttc', von wclchcv schon das Urbar von 1l'.38 spriäit. D a 6 K n r a t- V cnl- ficinin di c s c' r K i r ch r. Dic lHhl.'lc>ltc Potcrkl> k 1, Flcischhancr zn St. ^orcn;cn, lmd scmc C'hcfrau Gcrtrnd gcl.». Vüllcr habc» mit Nrkmidc vou 2. Inli 1753 zur Filialtirchc hl. >trcnz alllnn- cin B^u'fu'inin l^-stiftct mid angc»rdntt, daß dcr jcluciligc ^l.'ncfil,'iat, niclchl.'» dcr Ä^arlt St. ^orcnzc'n zu crncimm liat, a) wöchl'iitlich 5 hl. Mosscu ill dicscr Kirche auf ihrc N^iniin^ lcscn, d) jcdlm Solinabclld dil,' Litancy und jcdcn Sl)niita^ cinc Katcchrsc in cdcn dicscr Kirche halten, «) alljährlich an dcn Stcrl'tagcn dcr Sliftcr cincn Iahrtag niit cincin Scclcnanitc cntwcdcr hi^r »dcr in dcr Pfarrkirche bc^chcll sollc nnd ä) daß cr alljährlich dcr 397 Iaalcr Urdarc mittheilen zu sollen: „Wann der tag dcr crwbllunq herzne khombt, soil die ganze bnrgerschafst snmbt dcm alien Richter, der dcu Stab in Haudenyllirageu soll, in die ^tlnirchen gcl>en, vnnd wo möglich ^iivor Vlöfß hören, darauf soll die wohl an gebiihreuocu on ten für genommen." Der dein Stifte St. Paul abgetretene Pfarrbezirt St. ^orcnzen erstreckte sich, wie schon oben benierlt wurde, 3. nvnis) I^ndni/. ii,llc ciiizuschlcibcn, sind uillc dcr alten Ortsnamen schon in Vergessenheit gcraihcn. 403 3. Dic St. Ignaz-Kirchc am Nottcn-bcrgc. Hicr stand ehemals cine hölzcnc Kaftcllc, au deren Stelle man dic nnnmchrigc Kirche im Jahre 176V ') am sogcnanntm IIIod-Grnnde dcm hl. Ignaz von I^a^oia zu Ehren crbantc. Ansscr dcm Hochaltäre hat dic Kirche noch zwci Scitcnaltärc, rechts: dic Geißlnug Christi, links an dcr Epistclscitc abcr St. Maria. Dicsc bcidcu Altäre wurden 1871 neu hergestellt und am 8. Oktober desselben Jahres vom Ortspfarrer geweiht. Dic 3 Thurm-gloctcii sollen 17l)0 gegossen worden sein. Die Kirche besitzt cin eigenes hölzcncs Wohnhaus. Tic PflM'vorstchcr. Li-Q68t, Pfarrer von St. Lorenzcn, erscheint als Zeuge in dcr Urkunde vom 23. Mär,; 13W, kraft welcher Hartnid von Trircn dcin Abtc Heinrich den Zchcnt und die Vogtci am Berge Dier um ^.^ M. Silber vcrkauftc.-) IlLrm^un vou Schwambcrg, Abt zu St. Paul scit 139), wnrde 13!)9 seiner Prälatnr cntholicn und 1401 als Pfarrcr hichcr geschickt, wo cr abcr schon am 23. Mai 1401 starb.'') llttolitl Johann, geboren zn Landan im Grazcr Kreise, war l)ier Pfarrcr bis 1463. dann Abt zu St. Paul. auf welchc Würde cr abcr 1468 nntcr Vorbehalt der Pfarre Et. Kreuzen, dcr^Wohnung im abtcilichcn Wohnfi^e (I'nliUinm) zil ^t. Lorcn-zcn nnd sehr bedeutender Pcnsion^abcn rcsignirtc. Abt Sigismund, sein Nachfolgcr, suclnc dicscn das Slifc St. Paul drückcudcn ^lcsignatiousvcrtrag zu ^) St. Paulcr Archiv, 29 404 anuulliren und den Höchtl in das Stift znriick zn bringen; doch dagegen fand letzterer einen Beschützer au 5taiscr Friedrich. Pfarrer Johann starb ln'er am 12. April ilnbekanntcu Jahres.') V^ 01f ^ au ^, Pfarrer 15^5.") 8odat'foi- Andreas, gcborcn bei Griffen paroutidus 0l'i3ini^8I^vi^o/mlirde 1576 nls Abt v>.ui Tl. Paul erwählt und war bis zn dicscr soincr Erwähümg Pfarrer all hier. Er wird geschildert als cm ll.^uo nil;niet,i5«lmu8, in6i^uu8, liui in nuiuornm ^l>l>awm pl)u^t>i!-. Ueber sein Benehmen aiö Pfarrer heißt eö, it:r !-o idi (:^)nä 8 I^:r,n-«ntnnn^ ^ü5xit) ut ^ndäiti oc>iniu<28ut azmü sci'Qnis-«iimim. Als Abt führte er eine so üble Wirtschaft, daß dar>)b das Stift beinahe zn Ormlde gc^augen wäre. So verl'cmfte cr uhnc alle höhere Bewilligung das Amt kumäuü; 158 l an Wilhelm von Qorn mn 27^.'8<> fl. mid l'rachtc das Stift in gr^ßc- Un ordnung. Er wurde dcfchalb wiederholt ins besang ni>; gesetzt nnd endlich ll)^3 seiner Wiirde verlnsti^ crllärt. Nach seiner Absetzung bekam er dic Hcrr schaft Äcöchling samnit den dortigeil pfarrlichcn^EiN' tnnftcn, war aber damit noch nicht l'efricdigct. ^r lebte später noch zwei Jahre zn Bittring, bat cndlici, und erhielt von seinen: Nachfolger, dem Äbte Vin^':^. Verzeihunf, sammt dcr Pfarre St. ^orcn^en allda um per (iimidium annum maueiis confcssus, »ed sine sacra coinmuuione, quaai iudigumn se rcputans accipere reuuit, auuo IGOl miser montur ac ante junnam tcnipli S. Lau-reutii sine ullo aliquo sepulturae et sepulchri signo senelitur.3) ') St. PaiNcr Ärch. ') Füllk-r llvbar. °) St. Paulcr '?Irchw ao ünnl. 400 gen, vud M'r nian nil ^i yilf chüincu, hätt es die Völlige Khüvchm aller gcznr vnd ornat hiuwcth gcinnnd^n." ') 1(587 wnrdc l,'m noucr GcsaunMor crdaul und N!!N cili imu's Steinpflaster l^'lcgi. I7l>^ wurdc dcr alte Kirchthnvm nd^'lragcn und 1742 am 9. Juli mit dcm Bmic dcs d^rmaligcil Thurlllcs lx^muml. Auch Yin- stand ncl'cn dcr Pfarrkirchc auf dl'in l'c' rcilö aiifgclasst'lu-n Fricdhoft ^inl: St. Michacls-jiapclle (cin ^-u lilliiinil), welche abcr schon vor langer Zcic spur loö vcrschwuiwcn ist. Filiallirchen. ^. Dic l) l. « v o nzN r ch c i m M arÜt c St. ^o> rcuM. Schou 1'!81 wnrdl,' zu du-srr ^irchc cilio Fviil)lucssc vom Nitolaus Notlcubor^cr g^'stiftttt. Darnl'cr findtt sich im St. Paulcr Archivl,'(O. 17. clo t^lid.) Fol' ^'udc>? nufgczcichntt: „llicoliuis liotto.udur^er <^Ul8 Monasterio 4 pret.iis (praiuliis ?), ;) molcudinis, agris et pjatis aliquibus apiul St. Laurentium fun« dat misKstin^ perpctnnm in saccllo S. Cmcis in f.uo St. Ltuu-entii, at quotidie lcgtitur matutiuo tcuipore, oriente sole, execptis naialis Domini, Paschatis" Pcntccostes, festivitatibus D. Vir^inis , omnibus dominicis et summis festivitatibus ," quibus diebus matutinuin sacrum debet legi iu altari Ciiiliannae in simiiiHj t.'mplo St. Laureiitii, in quo aute nltaro B. V. lumen pcrpctuiun aidere debet; eelebran-dum quoque anuiversai ium singulis auiiis cum sex Bacerdutibus post diem S. Nicolai , quod etiam prius e Cathedra promnlirari debet, sacerdotea autem vigilias et sacras defuuctoruui dicant; pa- ') Sl. Paul. Arch. VU. Fol. 8. 406 ?. Cölcstin ?inoNi, Magister Philos. nnd Tdeol.. war bis 16l>3 Pfarrer in Lcutschach, von 1653 l'is 1660 Pfarrer hicr. Ueber die von seinen Pfarre lcuten gegen ihn am 2. November 1660 vorgebrachte Klage wcgcn Vcrnachläßignng seiner pfarrlich en Obliegenheiten und wegen rohen Benehmens wurde rwLlii am 18. Juli 1660 seiner Pfarre enthoben Nagcgcn rctnrrirtc?mLl1i an dcnftästlichen Nnntins, versprach Bcssernng und wnrde begnadigt- «aum yurtcn die St. Lorcnzervon ?iuc11i^ Bclsnadiqunq al^ jic dem Messncr die 5lirchcnschliissel adnadnicn und sclbe^nach Faal brachten. 1'inoIIi hielt sich einige ^"gc iu S^ Grenzen verborgen nnd entwich dann von hicr. ^tach ^m Tode des Abtes Paul (1660) "PPellMc ?melli abermals an den Nnntins. welcher ""ch vielen Verhandlungen den Georg Odri^ai aftu,t. Prothmiolar nnd Pfarrer zn Saldenhofen' znni Ulltersuchniigsrichtcr in diesem Prozesse cr' mumtc. Das Schlnßurthcil lautete: ^>s bleiln l'ei l'c,ehchencr Entsetznng, entgegen ist Herr Prälai lamt Convent vcrpflichlet, dein 1'ineNi" sow^il die ^U)rnni;, als anch u zn nothwendiger NepaU^nlg ocr Psarr nut angewendet hat — zn ersetzen." V^es lcr wird beinerlt, „daß Magister NnttNi'in Unter Ncier gegen Crabaten zn an eine Pfarr ist Nnmü'en l's . ^^^f'' ^t- ^"'il nicht weiter mqnietirt ^".-iv ?,'- ^''"" ^'"^'^' wnrde anch vm-gel'racht oaiN moUi anch von ^entschach vertrieben werden sei.' ?. Pcter ki-onöun, Pfarrer von 1667 bis 1675 laut «lrchcnrcchnnngen. 6r war in Krain geboren ^d^d, wnrde 1650 ordinirt. war danil )il.->vi;en :"tt,ter zn St. Panl, Prior -n Arnoldstein nnd 402 Kirche hl. Kreuz auf Paramcute 10 fl. und dcm Meßner 4 fl. auszahle, 4 fl. aber auf manor», oatoouotioa ver^ wende. Zur Vcdcckuilg dieses Bcucfieiums habcu die Stifter lcgirt 1. ein Kapital vuu 5250 fl., 2. ein Stcllung^Iu-veutar iu baaren 168 si. 41 kr. W. N., 3. ciue Realität bestehend aus I Joch 50 I^Kl. Aeckcr, 91 lll^l. Obstgarten, 15W n,,^c. Wiese und 1 Joch 14^0 l^Kl. Go uiemdeautheil sauunt cincni Hause. Wegen Unzulänglichkeit der Bcueficial-EnrmMssc touutc dieses Beucfimnn iu der Folge der Zeit mcht inchr desert werdeu nnd es wurde desihall^dassellic mit Hofkauz w Delret vmu 15. Dezember 1815) zur Pfavrpfviiudc ^>t. Vorenzeu gegen dem iucorpurirt, dasi der jeweilig' Pfarrer die Stifluugsvcrliiudlichlcitcu erfülle, die Stauern und -ll'gal'en dieses Beucfieinnis entrichte, auf das Bcnefi.mten-Yaus zu Guusteu der Schule verzichte uud eiucn ziueitcn ^aplau auf eigene Kosten erhalte. m, ,, ^^'^ ^^' Nadcguud siirche ausser dem ^artte (vt. Lorcuzcu. Diese alte Kirche wurde schon mchr, ^^tmn-n-t, so im Jahre 1088 nud juugst im Jahre ^>d^. Fu letzterem Jahre wurde die dishiu init ciucr Dlrleudeckc versehene ^irchc eingewölbt, ganz reuovin und mu .;0. August vom Mscher Dechant Dr. Autou 5lm-ko 'enedleirt. Der nördliche Seitenaltar hat ein fchr fronud-llchcs, schöues Altarblatt, darstellend die 14 Nordl)elfcv Dlqcui Altare gegenüber ist ein Marieualtar augel'ra.1,1 ^'M Thurme befinden sich ^ kleine ^lackc!^. Die größere davon lM die iu gothischen Nl'iuustelu ausqefiihrtc In chnft: mut!!ou8, mm-c;n«, luku», inil^uo«; auf der llcmeren ist aber zn lesen.- 1^'l^L ^ntou I^^uotd m ('lil7. (^088 midi Nl6. Um diese Kirche herum war früher ein ummauerter Frledliof, der aber mm gauz aufgelassen ist. 408 l. Otto Xu.in porter, geboren zu Sonncg in Stci-ermark 1<>78, ordinirt 1702, war Professor dcr Theologie, dann Pfarrer allda von 1706—1711, kam von da nach Faal und dann nach Ossiach. Er starb ani 3. Inni 1714. Von ih,n ist in Druck cr^ schienen cm t,l^LtÄtü8 93 m ^^- ^^-ch^- ^cs Fraucustiftcs zu Mahrmbcrg, an wclchcm Tage scin» Schm^stcr als Maria 8losalia cbcn dort cingcklcidct wnrd>.'. Zucrst wnrdc cr dnrch4Iahre als Lchrcr vcrwcndct, dioutc 16l)7 hk'r als itaftlan, 1700 als Ockmwm zu Maria in dcr Wüste, dann als theologischer Pro-fcssor, als Pfarrer zn St. Martiu, zu Frcscn und 1715 alo Pfarrer hier. 1'. Erncst 8 V6itolipro78^ Pfarrer von 17^2 bis zn seinem Tode, 27. Inui 1728. Sein Lcichenstcin in der Nilolauölaftclle vor dem Altare hat folgende Inschrift: ttuultuOIV^ ^ >Vortou> p'El« pluuOllVlg e3iL«1V« odIVIt 1u DoNIuy 27. ^uuii. ?. Robert I'iap^t,, geb. am 15. März 1675 zu Franz in Steiermark, primizirtc am 11. Inli 1 701 zn Frasilan, pastorirtc hier als Pfarrer von 1729 lns 1742. Er starb am 3. Mai 1755. Im Slcrbe buche heißt es: „ 1 755) A:m 4. ^ftjiultu» Q5 1'Iul- k'!lS ^- P. Robcrtus, resignatus paroeluis s. ■Laureutii, provisus omnibus ssvcrumcntis. ju-bilatus protcssus uc jubilatus saccrdos aimo- 409 ram SO et jacet ex corau Evangelii s. Er-hardi." p. Mariinilian ?i1^aoll tommt vc»r als Vikar 173!)—1742. k. Qddu K <> U i-1> :loII, Pfarrcr 174''—1747. ?. Thicmo XumLx, Pfarrer 1747 bis 1749, starb im Schloße Faal 1768 und wurde zu Maria in dcr Wiistc bcaralicn lmtt Stcrbmatrik: „1768 Decembris 31. sepultus cst ad B. M. V. in Ercmo Adm. Rdus. Rlgssmus. ac Doc-tissimns d. p. Tliiemo Kumcscli ord. s. Be-nedicti professus ad s. Pauliun , olim paro-clius ad s. Laurentium . obiit in Dominio Faalensi aetatis suae 72 annorum." ?. M ichacl 6t 6 in 11 ol- ^ oI-, kuillint >.ior als Pfarrcr 1754. Er swvb am 18. Fcdrnar 17li3 lant Stcrl'c-buch, in wrlchcm zn lrscn ist: „17(i3.18.^edru:u-ii obiit in domo parochiali Pirn. Rdus. Rcligio-sus ac Kximius D. P. Michael Steinperger ordinis ss. patris nostri Benedicti professus S. Paulensis, pracses ad B. Y. M. Thauma-turgam in Eremo et piirochus ad s. Lauren-tium emeritus, professionis suac religiosae anno 45, sacerdotii 42, aetatis 69. Sepul-tus in ecclesia s. Laureutii ad arain s. M. Annae." ?. Pctcr 2 adI:^ tuik, Pfarrcr 1765. ?. G rcgor 1^ 1 oiu: Pfarre 1 ?i>(!—177.^. l'. Bernhard Marian ^liilloi', Pfarrcr von 1779—1786. l. I) s lon toi ä N8 I^il.l.tiu8 Vo^i. Exbcncdikti-ncr dcs Stiftes St. Paul, Pfarrcr hier feit ^786, gcstorucn allda ani 5. April 1817 inn 11 Uhr 405 l) 6 m l u FF V c r n h a r d, Pfarrer 1589. k. Georg ^Viriduoi^ geboren zn St. Marcin im Lavantthalc 1574, ordinirt 1599, wirkte als Pfarrcr hier 1599, dann zn Frescn 1008, zu St. Ocurgen mid um 16U,' in Schwamdcrg, wo cr mich gestorben ist. k. Andreas Soliafko,-, Pfarrer 1601, wie oben. ?. Paul Uomiu ^ o,- > geb. 1 600 zu Ochscnhansm in Schwaben, znm Priester geweiht 162.'), war Prior vuli I6^!'> bis 1626, weilte dann 1 Jahr im Stifte -TDssiach, 1^:')0 ersckicint cr als Hlipm'ior zn Faal, wo er 4 Jahre die Phuosuphii,' tradirte; war dann Borstchcr der Kirche Maria in der Wüste nnd der Pfarre St. Lorcnzcn. 1638 wnrde er znni Abt des Sliftcs erwählt nnd starl., als solcher mu 27. Ok-todcr 1660. ?. Gregor 0 r », k o >.'u n., erschien am 28. Febrnar 1l)53 als gewesener Pfarrer voll St. Lorenzcn znr A^'raitnng nach Faal. Er hielt sich 1652 a.,f der Mant zn ^)iast ans, nnd lebte 105)!^ als snspendir-tcr Priester zn St. Lorcnzcn nnd auf der Mant. ?. Iac'l)l' 8m0iuik. Pfarrer seit 1651, resigmrte 16''3 ans die Pfründe. Er war geboren iin Noscn-thalc in ^ärnthen 1601, wurde ordinirt 1626. war dann hehrer nnd Beichtvater, 1031—l6.').'; Prior, Il.^4 und 1637 Pfarrer in Frcsen, darans Prediger nod Beichtvater im Stifte. Er starb in Holge cincs Schlagflnsies am 8. Jänner 1673. Er war ^rdensmann nnd Gelehrter, zeichncic sich ans dnrch Einfalt decl Herzens, Eifer, Wachsamkeit, dnrch Stillschweigen"nno ^iebc znr Cinsanltcit. Er ließ sich nur änßerst selten außerhalb der Klosterränme sehen nnd hören. 411 bei KomZuik 1836—1843, als Pfarrer zu Obcr-St. Kuucgund 1843—1853, lebt nun im Ruhestände seit 1. Mai I860. ke 8 oi- l Michael, als Pfarrer iuvcstirt am 19. Mai 1858, gestorben am 22. September 1866. Er war gcl'urcn zu St. Jakob in W. V. am 28. August 1792, ordinirt am 24. September 1822, diente alö Kaplau zu Passail 1822, 1823, m Zcluitz 1823, 1824, hier in St. Lurcnzcn 1824—1828, in Arn-fels 1828—1832, in Leutschnch 1832-1835 und als Kurat zn St. Oswald im Drauwaldc 1835 bis 1858. 'lopori Zii5 Josef, Pfarrer, inuestirt am 24. Febr. 1867. Unter ihm wurde der Pfarrhof ganz umgebaut und rcstaurirt. Die Dotation der Pfarrpfriindc. Im Faalcr Urbar von 1638 ist hierüber Folgendes verzeichnet: — „hat aiu ycdcr Pfarrer also Vioaiiu» des Gottchauß St. Paull die Einkhommcn vcrmög des Vi-daiii des Pfarrers auß guadeu vnud wider rucffcu anß gnaden zu gcuiicssm. Doch sott er die pfarr Vndtcrthaucn wider althcrthoinbcu ini wcuigcstcu mit Neuerungen nit beschwch-rcn, oder das Vrburium niedern oder mehren lind ausserhalb des Vrbars thaiucr andern ^m'jgäiotioll uit an-masscn." „Dcu Garbcnzchcnt in dcm Purckhfridt zu St. Lo-rcnzcn hat er zu gcnncsscn von denen Bürgern vud Pnrckh-friedcrn. Den Wcinzcätt hat er anch bei St. Lorcnzcn im Gcreutl) dund Zmolnickh ybcrall wehr Weingarten hat oder crzigclt. Den Saggzcchcut hat er von Zechen des Gottshans (St. Panl) Vndtcrthcmncn, wcllichc im Lcchcu vnd Schwarzcnlicrg wohnen, vnnd dienen Inn thraidt von Waiz, Roggen vnd hadern, Item Frischling, Khiiz, harfcist. 407 zeichnete sich besonders als Pfarrer zu St. Lorcuzcn aus. Hier hatte er sich ciuc große Äibliuthck angeschafft. Er starb im Stifte am 21. April 1686. ?. Thomas 8dodro, Pfarrer 1675—1678, diente auch als Pfarrer zu Frcscn, als Oetouom im Stifte uud iu Faal und als Präfctt iu Lcmbach. An dcr Fallsllcht lcidcild kehrte er in das Stift zurück, wo er am 11. August 1685 starb. Laut Raster Chronik ftrimizirtc er zn Rast am 15. April 1646, diente als Iustruttor an dcr Raster Schnlc von 1650 bis er 1662 iu den Benediktiner Orden trat. Gebürtig war er von Ncifuik. k. Peter Li-ououu, abermals Pfarrer von 1678 bis 1685. ?. OHma-sooiiug, Pfarrer von 1687—1692. k. An gusti n 1 oru 0 3 ok, geb. am 30. Jänner 1654 zu XllFor iu Krain, zum Priester geweiht 1678, kam er 1679 als Kaplau nach St. Lorcuzcu hichcr, wo cr sich besonders durch scinc Kraukcubcsuchc uud Bcrschgnugc znr Pcstzcit auszcichuctc. Er war hicr-ailf Pfarrer zu Möchliug, Kellermeister zu St. Paul und Pfarrer allhier von 1692—1698. Im Jahre 1699 reiste er in Geschäften von St. Panl nach Stcicrmark. Auf seiner Rückreise stürzte cr ausser Frcscu, wo cr übernachtet hatte, vom Pferde uud starb iu Folge dcsseu am 18. November 1699 iu Faal. ?. Ernest 8oki-ottoub.iLli, Graf, war 1688 uoch im Noviziate. Pfarrer allda vou 1693—1706, - dann Anwalt iu Faal bis 1709, zulctzt postulirter Abt des Benediktiner Stiftes Emaus iu Prag, wo cr am 16. Mai 1729 starb. ?. Ansclm ü>lunlialt, Pfarrer vou 1706—1708. Er war zuvor Lehrer der Philosophie. 413 in gitettcm 6886 erhalten, vnnd Icrlich ain bcnantcs da-rails mcudcn, griiudt vnd bödcn Stiifft- vnd pcnlich Inn-halten, dicselbigcn mehr bössern, nichts lassen darnon entziehen, Vnndt in allein, waß das geistlich anbelanget, der Seclsm'li, zn bösstcn oontouw der vndcrthancu in allem ßifolMlit,i<>u V0u ihmc hcrncmbm." „In re«l,z;nit!nu6m vnnd Nliscntgclt soll er fiir sein pcrsohn Ichrlichcn zn Sidlnngs Zeit erlögen 80 fl. Vnd wo I^xtrn c,l'6iniN'i Cmitribnüon anßth»mbt soll er sein thllill aüä) darznc prozxnti^unbilitLr tragen." „Auf dcn Pnch ober Prcsscckhä hat ans; gnetwillig-lhcit dcr Pfarrer zn St. öorcnzcn zn fischen, die Vnrgcr abcr ans dein Pach Schlcftiza." Gcnaner und dctailirter ist das Einkommen dcr Pfarrpfrülide St. Lorcnzcn ans^'wicscn in ihrer nachstehenden Erträgn is; - Fa s s i o n v o ui I a h r c 1805. Das Einkommen: 1. Dic Sackzehcntc geben jährlich 3^ Mctzen Weiften, 14'/« Mchen Korn, 13^ Metzcn Hafer, 9 Stück Frischling, ^ Stück iNtz, 9 Stück Hiinncr, 9 Haar-läuft. ' ,,„ .^ 2. An Vol-Znik vom Markte St. Lorcnzcn 13 fl. im Gclde, anderwärts i!'^/..> Mehen Korn, 13^,,, Mctzcn Hafer, 200 Stück Eier nnd Z!) St!.. Hähndl. 3. An unveränderlichen ^aben, als: an Dominikal-Slcncr von zwei Kenschlcrn 6 fl. ^li lr., Nobotgeld vom 414 Markte 11 fl. und der Zins von den Kaucllcr-Vauern iln Gelde 23 si. 27 kr. 4. Dic Pfarrsgcmcindc hat für dic Nntcchallnng dcr Kaftlänc jährlich 166 Schaf, a 32 Kandcln, d. i. 120^/,, Mctzen Weitzcn als Collcktnr abznrcichcn. Dicsc wird schon mehr als 30 Jahre ohne allen schriftlichen Kon« lrakt in Geld rcluirt, cin Schaf zu 1 fl., gibt 166 fi. Hicrzll noch an Käscgroschcn 23 fl. 5). Der Garbcnzchcut von den Marltfeldcrn ertrüqt 104 fi. 46 lr. 3 dl. 6. Dcr Faaler Unterthan Krobat an dcr Nnep in Nast hatte dem Pfarrer lant Urbar jährlich zll entrichten an Zinswcin cin Startin, dafür vcrglichcncrmasscn im Gelde 24 si. Dicsc Giebiglcit ging verloren, nachdem die Herrschaft Faal den Grund an einen Privaten verkaufte. 7. Als Deputat 1 Startin Wein vom Stifte St. Panl. Statt dessen wurden in Folge Gubcrnial-Vcrord-ming vom 24. Februar 1785 aus dem Ncligionsfondc er-folgt 30 si. Auch dieses Deputat kommt im neuen Inventar nicht mehr vor. 8. Dic ftfarrpfründliche Ockonomie, bestehend aus 1" Joch 863 lüKl. Acckcr, 12 I. 605 HM. Wiesen 16. I. 241 llM. Hutung, 130!) lüKl. Obstgarten und 9 I. 1402 ^M. Walduug. Das Gcsammtflüchcmnan dieser Realität beträgt 54 I. 1310 lUKl. Diese Realität wnrdc voin Engelbert Grafen von Svonhcim und vmn Heinrich Herzog von Kärnthcn im Einvcrständuißc mit dem Patriarchen tti-oxoriuZ vraoo-uiu8 zur Pfründe gestiftet/) ') In dcr Reihe dcr Äglaycr Patriarchen komml nur cin (^reF()llu8 vor. welcher aber dm Titel du zlout^on^o sühn und von 1251—1W9 regierte 410 Mittags. Er war laut Couduitlistc gcborcn 1745, ordiuirt 1766, diente 3 Jahre zu Mötling (Möch, ling?) in Kärnthcn, 10'/,^ Iahrc zu St. Älartin in dcr ^av. Diözese, 7 Iahrc als Kurat (Präses) zu Maria iu dcr Niistc und daun als Pfarrer l)icr. Scin Eichenstem ist aussen au dcrPfarrlirchc nord» scitig eingemauert. Nnntor Georg, Pfarrer seit 12. Oktober 1817, gestorben hier am 9. Dezember 184!). Er n>ar gcdu' rcn zn Vcutschach am 10. April 1773, zum Priester geweiht am 8. Oktober 1797, dicutc als Kaplan zu Lcntschach 12 Iahrc 7 Monate, als Provisor am kemsmk 4 Monate und wieder iu Lcutschach als Kaplan 7'/. Iahrc. zlaxüiL Sebastian, Pfarrer, installirt am 18. April 1850, von hier ans die im Tanschwcgc überkom» mcuc Pfarre Obcr- St. Kuncgund übcrsicdclc am 29. April 1853. Gcdorcu zu hl. Krcuz l'ei Lutten, bcrg am 12. Iauncr 1806, ordinirt mu 27. Inli 1834, dicutc er als Kaplau zu Hohcmnautcn 1834 l>is 1837, zu St. Lorcuzcu iu W. B. 1837—1843. zu Nadkcrsburg 1843, 1844, hier als Kaplan und daun als Provisor 1844—1850. Lcbt nun seit 1. Jänner 1867 als fteusiouirtcr Pfarrer von Ober» St. Kuuegnud zu St. George» an dcr Peßnitz. Loliauou Josef, Pfarrer, installirt am 5. Mai 1853, vertauschte diese Pfründe gcgeu die Kuratie St. Oswald im Drauwaldc am 19. Mai 1858. Gcborcu zu hl. Krcutz bei Luttcubcrg am 6. März 1800, zum Priester gcwciht am 31. August 1828, diente er als Kaplau zu St. Thomas 'bei Groß-sountag 1828, 1829, zu St. Johann im SaaLathal 182!), iu Polstcran 1829-1833, zn St. Nikolai bei Ätttcnbcrg 1833—1836, als Kurat zn Kappcl 416 für die aufgehobenen Zehente, Noblen und anderen Herrn' fordcrnngen; 2. daß die Collectnr der aus dieser Pfarre nach Maria Rast und Maria in der Wüste excindirten Insassen bei der letzten Beseylmg der Pfarre St. Grenzen (1867) an ihre nnnmchrigcn Pfarrsseclsorgcr abgetreten wnrdc und zwar nach Nast ini Betrage von 26 ft. 62 kr. und nach Maria in der Wnste im Betrage von 5ii fl. 29 ^'.; ^. das; seit 181.') änch die Äccaliläten des 5iokl'schen Bcncficinmö hl. 5!rcnz znr Pfarrpfriindc gehören; 4. dasi die seit NW bestehenden sogenmuitcn Luft-tenschcn mit ihren Grnndantheilen in nencstcr Zeit als selbstständige Realitäten von der Psrilndcn-Ockonomic abgeschrieben worden sind, und 5. daß 18U4 ein ncner Fricdhof anf pfarrpfriindli-chcm Grnnde errichtet worden ist, wofür die Pfarrögemeindc znr Pfriindc zn zalen hatte ein Kapital von W() fi., luo^ von uoch 600 fl. im Ausstände sind. Nach der 1867 adjnstirtcn Erträgnißfassion !.'e^ielu der Pf^rrpfriindner an Ertrag der Grnndstücke 2^'i l fl. M> lr.^ an Grnndentlastnngsrcnte 1!)7 fl. 8>/. kr., an .^ollelmr 198 st. 45 lr., an Stollgcbnhrcn 42"fl. 72 kr., an Stif-tlingsbeziigen Kii) st. 26 t'r. uild an Interessen von Pfriin dentapitalien 58 fl. 8l) kr., in Allem 8!>8 fl. 36'/,. fv. Davon sind in Abzng zu bringen die Sicnern mit 37 fl. i l ?r. nnd die Besoldnngen der itaplänc mit 420 si. Pfarrli ch e Ät atrikc n. Von diesen sind vorhanden.- Tauf- und GcKurts, büchcr seit 3. Jänner 165 l, Trannng<«bücher seit 25 Jänner 1651 und Todtcnrcgiestcr seit 14. Jänner 1651. 412 hiencr, wie deßhalbcn zwischen den Vndtcrthancn ^uu^ ll)14 ein vergleich anf ^,atiiiolit,ic>n vnnd widcrriieffen Herrn Prälathens fiirgangcn, wic sollichcs das pfavrVrdar mit sich dringt, vnd sollcm sy die Tbraidtmasß iui Safh-zechent gnpffter geben. Desgleichen auch sollen sy das Züuß. thraidt in gnpffler mas; adschidtcn." „Vl)n dcr Crabath yncbcn zn Näcst hat cr auch Jährlich am ^tanin Wcin zn!.'mpfang^n. So hat rr auch Ichrlich Zwayinahl Jin Jahr alsi an St. Vl'icha^lio:ag mmd usstcrf>,'yn1a^'n i^dcsmahli< 4^> laid vimd ^4 ^tiä'^ znclcg cinznncindcn, darfiir zn disrr ^cit dic Siichlonib icdc^inahls dicncnt 1 si. 10 kr. thnott Icyrlich 2 fl. 20 rr." „Dic Capl'llcr Panrn^) dcrm fnnff'alß Riictsch nlgth i,n ^lottcnbcrg, Scinlägkh im bi)s>,'n wnnckdl, aiudroü Ziinch in ^lMzcndach, Plaintschekh ^'nnd Äncdiz dicncn m urdüiitlichcr wciß dcrin^g Ardari dcn ordcittlichcn Ziiin: vnnd Nodat, Jin ndrigcn was; ihrc Micttcr anlangt, alß Stcrbrccht vnnd anlaitnngcn vcrlasst vnd nimt cin das Gittshans; St. Panl, wk> anch dic ^andtstcncr vnd andcr^' milagcn. S»nstcn hat cr mit dcncn vnnd dcs Goctohan^ St. Panll vndn'thancn gar nichts zn schaffen." „Vnd weil cr schuldig ainen Caplan znhaltcn, so hm cr anch vcrinög pfarr Brbari dic Collcctllr dcy dcncn Bndtcrthancn." „So offt anch cin Riiggscsßigcr vndcrthmi dey Sl. ^orcnzcn anf; dcr ftfarr stiirbt, hat ir ftfarrcr cmeu ^lhast, rann, cin Pcinin adcr gil't am Frischling." „Weil dann dic Pfarr bci St. Lorcnzcu deui Gotlo Hans; ineorporicrct, soll sich iedcr Violunis mit dcm dritlcn thaill dcö cinthombenö contcnticrcn lassen, anf seüi wolucr halten cchcr anf widcrneffen wnrdi ihmc das völlig cuM^in. l'en gelassen; doch soll er den pfarrhoff Unnd d^s ;i! entrichlcii haUcn, hi^ß^n Kapcllcr Vancvn. 418 mus dm Kirchbau 1627 begonnen und 1628 vollendet hat. Am4. März 163? bewilligte der Patriarchöl a r-ou8 dem Abte Hicrouimus, die ncnc 5iirchc zu Maria Hilf bei St. Lorcuzcn in der Wüste und ihre Altäre zu weihen, auch dort das hl. Sakrament der Firmung zu spenden.') Eingetretene Kränklichkeit hinderte den Adt, von dieser Erlanbniß Gebrauch zu machen. Er starb am 30. Angnst 1038. Ueber diese vom Abte Hicronimns erbaute Kirche berichtet das Faalcr Urbar Folgendes: „DijieMiiirck ist erbaut worden im Jahr 1628 dnrch Abt Hicrouymus. Das fiirncmbstc I^trncüninm vnd KhürclMg ist ani Sun tag uach v. l. Frauen hnuelfarth, an wellichen w^ Papst Vl'd:unl5 VIII. volkhomen Ablaß gegeben hat vnd würl der Gotsdicnst an selben tag gar soleinnitcr dm'ch l)errn Hrälathcn vnd Geistlichen mit ainer gchingnen Bösper, 3 Ambter vnd 2, 3 oder 4 Prödigcn gehalten." „Diße sihiirch gchört allaiu dem Gotshanß, ist son-sten am Frcythnrch, hat zn dißcr Zeit Kheinc liegende Gnctter, snndern allain was crsamblet wiirt, danou inan mttlcr Weill etwa ain Grundstnkh thanffen inag." „DißeKhirchcn odcrCapell 0. l.F. hat Abbt Panlnö Im Jahr 1L4l den 28. April d. i. äominiou 0:intatc durch den Weihbischof vou Läbach sambt dcn 3 Alläreu weichen laßen, welliche dem Gocshanß St. Paul omui 1>i'«>ftn« .jnro inkorporiert,dahcro allcs vnd jcdcs,was dicser Khirchcn iu liegenden vnd fareuden geopfert, dc>n Gots-hanj; St. Paul solle zngehörcil vnd vnder der äl8position des Herrn Prälathen verbleiben, (^ni^egen aber hat dcr Herr Prälath uoinino iU!.n!l«t0ni die Khirchen uiit aller Nottnrsft zn nersehcn nersprochen/' ') St, Paiilcr Arch. 419 „Loüsm auuo hat hochgcmcltcr Herr Prälach dic Kongregation 8t. Ro8arjj «olouinitLi' durch aincn Domi-llikancr von Pötau iu a1ta,ii 88. couieLsonnu Leue-^ieti, Uoiniuioi 6w. aä »iuistlam pa.it6N iu^l088U3 Keole8i3.o institniren laßen, da sl) dan auch ein große Vlcngc vndcr dcm volkh einschreiben laßen." — 1652 schreibt ?. ?1aoi6u8 Halter von Faal t'cm Abte Paulus, er habe den Stcnchancr bctric-^>cn, daß er nach den Pfingstfcicrtagen die. angefangenen ilrcuzc (dic stcincncn Krenzsanlcn am Wege) zn u. l. ^ran in dcr Wüste verfertigen wird. Weitere schreibt er: „Wcillcn auch Herr Kuchelnicistcr ein Jesu Bild (Statue) zn dcr Brndcrschafft des hl. Namens Jesus Um 4 si. hat lassen machen nnd hcrabgcschickt, also bitt ich Ihr Gnaden, die wollen darzne auch ein Sessel Machen lassen, damit man sollichcs mit samlit vnscr Frauen möchte zn Gedachtnuß bei dcr Hrnederschafft dnd mehrerer Andacht dcr Ärncdcr vnd iiirchfatter mnb-gctragcn, sollichcs Bild habc ich schon fassen vnd bc-Uaidcn lassen, gehet demselben Chüudlcin au jctzo nicht mcr ab, als ein Chrös vud ein I^iiroolv^, welches die Frau Pflegerin wol machen thiinntc, vnd wan syc lhcin Haar dcrtzuc hctte, wollte ich Ihre von dcr Kirch aufgeopfertes Jungfrau Haar schou etwas hinauff schickcu." ?aut Iudentar vom 27. März 1658 besaß die 5iirchc: ,,ll) einen Weingarten, in alten pcrg gelegen, dcr himlstcincr gcnamtth. ist anun 1ti43 von Vrba n schucstcr zu Näst halben thaill gcstifft, dcr halbe abcr bezahlt wurden; d) ein Weingarten, dcr Zehrcr genannt, in schcrzmpcrg — 1645 crNianfft; ein Weingarten — in sckmschitz, der Planthaner genannt — 105,2 Jahr von M arthin P lant h a n c r crthaufft; ä) ein Weingarten in Schcrzcnpcrg, der Stcfanzl genannt, 1651 von Iänschc Scitz crkhausft worden. Bich.- Frischling 15, Khiie 6, mehr 2 Kalben vnd 1 Ocrl." 30 415 9. 675 Schwärtlingc, welche (von den auf pfarr-ffriindlichem Grnndc erbauten Sägemühlen) zn Vcrzäu-»nmgcn gereicht werden. 10. Die Stollagcbührcu. 11. Em Stellungs-Invcutarialkapital von 277 st. ?6 kr. Das Fischcrcirccht gebührt dcnl Pfarrpfrilndncr iin kle5e15 Hänscrn, wozu dermalen anch die Bahnstationen F a a l und St. Lorenzen mit 6 Wachthänsern gehören, von ^er Gcineindc Xuwou 26 Hänser, von dcr ^atasiral^ gmiciilde Notcnbcr g der Pfarrsort M a r i a ni dcr Nnste sUai^ii, V. v I^isilvi), Xruic;«. nnd <üorui >'v l1i mit 19 Häusern ncbst cuicm Bahnwächtcchansc, und von dcr Marktgcmcindc St. Lorcnzcn 14 Häuscr. Die St. Auua Knpcllr. 1'. 1'Iaci6u8 IIu.Uül-, Verwaltcr zn Faal, schreibt 1652 scincm A b tc Paul u ö: „Nud weil Hcrr P n ch c r, Biirgcr und Handolsniann zu Marchdurg, b>.'i nur angehalten, dnß Ihr Gnaden Ihmbc das Pcrglc oder Pichele Mit den 3 hiltzcnen Krcitz !.ici dl:r Kirch n. l. Francn hilff geben wolle, das; er darauf bauen vuud machen thünnt, was cr wöltc, dan ehr ein stündliche Andacht anzufangen ill Zinn hatt, habe ich Ihr Gnaden sollichcs nicht verbergen wollen." Es ist hier sicherlich dic 3tcdc von dem Blichet oder Hügel zunächst dcr Marientirchc in der Niistc, auf welchem jetzt die St. Anna-Ktapellc steht. Was über dieses Ansuchen des Bürgers P nchcr erfolgt sei, wird nicht erzählt, wohl adcr erfahren wir, daß dcr Abt Paulus den Patriarchen von Aglay nm die Erlanlnn'ß bath, einc Kapelle bei u. l. Francn in dcr Wüste zn Ehren dcr hl. Mutter Anna bancn zn dürfen, und daß cr dicse Lizcuz unterm 2. August 1058 erhalten hade. Auch besagt ein St. Paulcr Urtunden-Ncacst: I'utliii.iod^ ^nmleiousj» ocili- cedit, ut Abbas Paulas priimiai lapidem ad Bea-tae Anuae Sacellum poaat et ilium beuedicat. Dieser Bau fällt in das Jahr 1659, weil an dcr Facwdc dieser Kapelle die Iahrzal 1tt-')9 geschrieben steht. 30* 4)? Lolalic zur hl. Maria iu der Wiisto. Auf der vom Nadelbache gebildeten kleiucn Halb-mscl, auf welcher sich gegenwärtig die Älarienlirche iil der ^iistc crhcbl, staud der Sage nach vor Zeiten eine St. 3tefaukaftcllc, welche durch ci» Hochwasscr zerstört worden sein soll. Auf dieser Stelle also crbmite der thatkräftige 2t. Paulcr A!.' t H i e r o n i m n o! M a r k st a l l e r (1616 bis 1638) eine Marienkirche, welche sein zweiter Nachfolger Philipp Nottenhänsler im Jahre 1672 um« baute und vergrösserte. Die Frage, in welchem Jahre A b tHic r o n i m n ö seinen Kirchdan hier begonnen nnd vollendet, läßt sich nicht mit voller -Bestimmtheit beantworten, weil die Beruinc >md Angaben darüber variren. Diesc Angaben finden sich: 1. iu der Inschrift des an der nordscitigcn Aussen-wand dieser iiirchc eingemauerten Deutsteineo, welche also lautet: Deo Trino et Uni B. B. Virjrini Matri Ma-riae Auxiliatrici Hieronymus Abbas 8. Pauli F. F. Anno Domini MÜCXXV1I.; 2. in dcr uachstehcnden Inschrift des im Iuncrn oicscr Kirche angebrachten Denksteines: O. ^. 0. R. Virgini Deiparae Marine ccclesiara bane Kin. D. D. Hierouymus Abba? Old. S. Bcucdicti ad S. Pau-lum in hoc sibi divinitus indigitato loco anno MDCXXIL Rvssm. D. D. Pliilippus cjusdem mo-nastcrii Abbas fuudit. a se anipliatam in bane formam rcaedificavit A. MDCIjXXIT.. imb 3. im Urbar der Herrschaft ss-aal, welchco den bc-rrcffcndeu ^irchban in da<< Jahr 16^6 vcrseyt. Wahrscheinlich ist e>3, daß am Denkstein Nr. 2 iu 2cr Iahrzahl 1622 die Ziffer V nach dcu zwei Zehnern aus Vm'edcn anMbliben ist nud daü Abt Hieroni- 423 welche von Faal aus diese Kirche administrirten, können namentlich angeführt werden: k. Panl Nemmiu^oi-, dcr crste Leiter dieser Kirche von 1630 an, später Pfarrer zn St. Lorcnzcn, dann Abt zn St. Panl. k. Thomas lIkiFolo, ans Maisach iu Äaicrn, gcd. 1596, znm Priester geweiht 1022. 1630—1632 war er Novizcnmeistcr nnd Mnsiklchrcr zn Faal und wnrdc ihm 1633 die Seclsorgc zn Maria in der Wiistc aiwcrtrant. ?. Äugn st in Ltoi-od) ein Marburgcr, wurde 1651 als Verwalter dcr Herrschaft Faal nnd als Vikar zn Maria Hilf in dcr Wiistc bestellt. Als ?la <28iä«8 kommen hier vor: ?. Vir^iliu« ? (j o k 1 1715—1720,1'. Odo N o h r b a ch 1727 bis 1738, ?. Michael Stcinftcrgcr 1741 bis 1754, ?. Engelbert 1755—1761, ?. H.m2,uäu8 5töffcl 1761, l. Roäo8tu3 Silbcrnagel 1763—1775, ?. Acrthold Vogel 1779—1786. Mit dicscmLetzteren zmflcich pastorirtcn hier die Benediktiner Ordcnspricstcr: k. Panl KuHpi« Vikar, gestorben hier 1788, k. Noäo8tu8 Silbcrnagcl, 1'. Schmid und 3?. Stefan I^ uI^ ožiö. Neihe der Knraten. Die 1786 hier errichtete Kuratic haben zuerst ad-ministrit?. Bcrthold Vogl, welcher al'cr schon 1786 als Pfarrer nach St. Lorcnzcn aba. ing, nnd 1'. P a u l Xnapiö, welcher 1788 hier starb. Diesen folgten die Kuratcn: ^iVsiss Lulas, Knrat von 25. Mai 178? bis 26. Dezember 1798, dann Knrat von M. Magdalena 424 dci Marburg Er dicutc vorher als Kaplau in Lcm-bach 5 Jahre, zu St. Lorcuzcu am Draufcldc 1 I., zn Kcrschbach bci Fcistril) 2 Jahre, in Cilli 1 Ialir, iu Schlcinitz bci V^arbllrg 1 Jahr, in Sanrnsck ^ :; Jahre, in Nast 3 I., zu Saldcnhofen 10 Ial)ro. ! Er starb am 11 Juli 1809, 72 I. alt, zu St. Mmgdalcna bci Marbnrg. XrniLui 1^ Johann, Knrat in Folgc Ernennung dw. 5. Juni 17lW, übersiedelte als Pfarrer nach Zclnn-am l). Älai 1802. Gcboreu 170:',, ordinirc 1787, diente er als Kaplan zu Nast 4 I., und zu St. ^ rcnzeu in der Wüste 7 '/2 I- kozkoi- Philipp, Knrat von 1802 bis 3. März 1807, danu Pfarrer zu Frauheim. Golnirtig aus dcr Pfarre St. ^oreuzeu w W. B. 1. Äcai 170!>. ^likioviö Johann, als Kurat iustallirr am 2. Mai .180!), vou da abgegangen als Pfarrer nnch 1t,oms-uik, am ii. September 1810. Oeboreu zn I'nd'/eiu^ in ^iraiu 1878 am 16. Iuui, znm Priester a.eweilu am 4. )tovember 1803, dieute er al^> Kaplan zu Huhcumautheu 1 Ilihr, zu Maria Ncustift 2 Nco» uatc, zu Haidin 0 Nconate als Kaplan, 1 Jahr als Provisor; hier als Provisor 1 '/,,Iahr. (5r lelttc 18.'>1 in Zclnih als pcnsiouirter Pfarrer von St. Martin bci Wnrmberg. Nach ihm providirteu die Knratic allhicr Nr» bau Abraham vou 18l0—1812 und Martin I'apoi vou 1812—1814. v i'0 7^ Georg, Kurat vom 15). Jänner 1814 bis 24. September 1810. Geboren zu ^embach mn 8. April 1780, ordinirt am 16. September 1804, paswririe er als Kaplan in Iaring 3 Jahre, zn St. Gcorgm a. d. Staiuz 5 I., zu hl. Kreuz bci Luttmdcrg i'I. Er lebte 1851 als peusiouirtcr Lotalturat von Spiel 420 Diese Kirche wurde balo wüt hevum beriiyml und vom gläubigen Volt»: so stark besucht, das; taut einem Berichte des I'. Johannes Prngger auf einmal I!', Prozessionen in Viaria Hilf antammen, uni da ibre Andacht zu verrichten. Dieser Andrang dcs Vullcs dc-wog den Abt Philpft Nottcnhänßler in: Jahre 1672 dicsc Kirche umzubauen und zu vergrößern. Diese uoch dermalen bcstchcudc, vom Nlüc Plulipp erbaute Kirche ist eiuc drcischiffige Basilika uüt einom dcm Chore vorgelegten Querschiffe. Jede der beiden Arkaden des Langhauses besteht aus 5 kräftigen, ans Quadern cr bauten Pfeilern. Die Kirche ist im Schiffe 16, im Clwve aber 8 Klafter la»g. Ihre Breite onrch alle drci Schiffe beträgt 8 Klafter. Dcr Marien-Altar im Chirc ist vcick ausgestattet und hat ein rechc nettes mit Reliefs verziertes Antlpcndium. Außerdem gibt es in dcr Kirche uoch ^ Al. tare, und zwar: au dcr Vierung rechts (an dcr Edanqclicn Sctte) einen hl. Kreuz-, links aber ciueu St. Josef-Altar, dann iu dcu Flügeln des Qucrschiffes, fndlich cincll St. Veucdikt- ,uördlich aber ciucu Noscukranz-Altar. Die lctzl genannte» 3 Altäre haben wcrthvollc Gemälde. ^ Von den wenigen hier vorhandenen Pretiosen sind bcMdcrs erwähnenswcrth ein silbernes in gotischer Form ansgcfnhrtcs ^nriduium sammt ^Hvionla, ein Geschenk dcö AbtcsHicrouimus, uud cin Kelch mit dcr Aufschrift.- „9t osiua Susana Gräfin v o n Tatc n-P a ch gcbornc Freyin vonTri b eneckGott u n d Maria zu Eh reu." Die Kirche hat auch ciuc Gruft, in welcher mehrere Vcncdiktiucr-Ordcuspricstcr bcgrabcu liegen. Anf einem dcr dariu bcfiudlichcu Särge ist dic Iahrzal 1771 zu lesen. Vci der uutcr Kaiser Josef II. vorgenommenen Pfarrcnrcguliruug wurde 1786 auch hier bei Maria in dcr Wüste ciuc Lokalic oder Curatic errichtet und wurden aus der Pfarre St. öorcuzen hichcr zugetheilt die Gemein. 42K großer Theil felsicht und öde, das Ucbrige wird aber als Garten, Hnlwcidc und Wald benutzt. Dann hat dcr Pfrünrncr von der tduiöiiik'schen Sägelnülc jährlich 300 Schwartlingc zn beziehen. Ferner belaufen sich die Stiftnugsgcbnhrcn auf jährliche 26 fl. ^5 kr, die Stollagcbnliren'abcr auf 11 ft. 9 kr. Hiczu gibt der 3tcligionsfond jährlich als Cougrua-Ergän-zuug ^80 fl. ^l2'/2 tr. Die Pfa r r smatrikc n. Vorhanden sind: das Stcrbrcgistcr seit 7. Dczcm-ber 1785, das Gcburts- und Taufbuch seit 27. Jänner 1786 nlld dac« Taunngsbuch seit 6. Februar 1786. Das Schloß HM und die Schloßkapcllc St. Nikolaus. „Dieses Schloß ist," sagt das Urbar von 1638, znuor gestanden an cm andern orth, wic dann das Pnrckh Stahl noch zn scchcn an der Traa nit weit von den Pach, der bey den Ilgo in die Traa fölt, nachdem aber dasselbe zcrstcrt ist worden, ist das Schlusß gelmnth vnd bewohnt worden an dem orth, da es ictzt stehet." Das alte Schloß Faal, welches, wic wir schon gehört haben, Otto der Pcrgancr nm 1407 zerstört hatte, stand am rechten Draunfcr ob der jetzigen Faalcr Ucberfnhr, also vom dcrmaligcn Schloße einige Äüchscn-schlisse weiter hinanf an der Dran. Nebst dem alten Schlote wnrdcn vom Pcrgancr znglcich anä, das Vrfahr (die Ncbcrfnhr) nnd die ' Klause, ein Fortifilatwnswcrl. wonnt der Tahlweg der Dran nächst Faal bcl fcind-llchcn Einfällen gesperrt wurde, zerstört. Das hieranf neu erbantc Schloß Faal war cm llclnereo Oebändc, denn das Urbar don 1638 beschreibt es also: „Eo holt in sich drey schöne Stuben, drey grosse 422 Dic Kapelle selbst ist cm ganz einfacher Bau und hat einen jetzt ncn gefaßten St. Anna-Altar, auch aus dcr Mitte des 17. Iahrhundcrtcö. Unter dcr Ncgicrnng Kaiser Josef II. wurde der Anftrag ertheilt, diese Kapelle anfznlasscn nnd zu demoli-rcn. Eine Deputation von Bancrnwcibcru, welche um die Vclassung dieser Kapelle beim damaligen Dcchautc in Kötsch pctitionirtc, faild kein Gehör nnd wurdc angeblich barsch mit den Worten abgewiesen: „No.jo 8rä«(3 ^o tiäo kot kawon", welcher Worte noch dermalen unter dcu hiesigen Bewohnern mit Unwillen gedacht wird. Dic Kapelle wurde lneranf wirtlich feilgcbothcn nnd von cmcin St. Lo-rcuzcr Bürger, Namens'^iUvso, nm dcn Preis von 30 fl. erstanden. Der Erstchcr ließ aber die Kapelle nicht abbrechen, sondern schenkte sie dcr Gemeinde. So blieb die Kapelle erhalten, welche nun alljährlich am Anna-Tage von den benachbarten Pfarren in Prozessionen besucht wird. Die geistlichen Vorsteher dcr Kirche - iu dcr Wüste. Abt Hicrouimus Uiirk8tuNor, der Erbauer der ersten Marien-Kirche in dcr Wüste, hat in seinem für die auf Faal lebenden Stiftöbrüdcr 16i>8 gegc, bcncn Hanöstatntc angeordnet, daß dcr jeweilige Vio:u-in8 oder ?kwr 8pirjtnali8 anf Faal die Obsorge über diese Kirche habe, daß die Ordcuövric-stcr von Faal aus diese Kirche öfters besuchen nnd dort das Opfer dcr hl. Messe darbringen sollen. So wnrde also diese Kirche anfangs von Faal aus ad-ministrirt. Späterhin aber, als die Kirche mehr und mehr besucht wnrdc, sah man sich genölhiget, Ordens-Priester nach Ataria in dcr Wüste zn cxvoniren welche allda rcsidirtcn nnd den Gottesdienst abhielten. Dcr Leiter dcr Kirche führte den Titel ?rac808 6LLiL8ia6 ü. V. HI. iu Nrollw. Vou dcn Vitärcn 428 briider, die Professoren :e. lebten und die Kleriker ilirc Stndieu machten. Interessant ist das vom Abte Hicrouimus 1028 diesem ^lostcr acacbene Hansstatut, bctitclt: „8as- pimeiitum nionasticiun oceonomicum faalense pro fratribus in Dominio Faal cominorantibus." £>cr 3nljatt Mcfc* Statutes? i[t: §. 1. Spivitualia et disciplina monastics. Qui habitant ibi animarnm suarum curam agant nee so liberos a jugo discipliuae et regulae existi-ment. — §. 2 et 3. Distributio temporis. Hora 5 aestate semper, liieinc autcm media G surccnt. 'S>stnu sol gcn dic ^cstininningcn dctrcffcnd dao ^l,'iwowicu dcr I)l. Messc, das Beten des Breviers, die Meditation, dic Lcsnngcn, das Ttudinin :c., dann das Alitta^mal um 10'/« Uhr und dao Adcndessen nm öV>2 Uhr. Von ^l2 diö 2 Uhr mittags Erli0l,lun^zrit, in welcher sich die Brüder mit Gartenarbeit, mit dem Fischfang n. s. w. beschäftigen dnrfen. Vmi 2 bis :> Uhr ^ilyntium. Uin 7',. Uhr Nachtaedct. Gewisseuscrflirsclnlna. 'l'um niuuo8 3 circa culiiiam, Cellcraviiis circa ccllavium. Por-tae castri et Villne oinni nocte janitor diligeuter occludct, claves Oecouoino feret et mauc dato si-uo ad surgeudum in Castro et, Villa e mauibns Occonomi accipict. Clausis scmel portis uullo modo noctu iterum apcriautur. Pater autem spivitualis. i. e. Vicarius — attendet diligeuter, nt suis tem-poribus ista omnia serventur, alioquiu qui se abs-que justa causa absentaverit vcl contra fecerit monitus bis vel tev puniatnr sua.portione vini vel ferculonim a Vicario. Observent ctiaiu jejunia. — 429 ♦ Minimum sernel in hebdomade confiteantur. — Sac-pius etiam invi.sant pro sua dcvotione B. Virginem Auxiliatiiceiu, cujus curam scdulam habcbit Vica-rius, populumque undique ad dcvotioncrn ipsius excitabit oblationesquc colliget, eouscribet et in üsum ipsius vertet. §. 4. Alia monita spiritualia. — Siuguli quo-tannis sua exoreitia et generalcs confessiones facient seclnsi ab omni aliorum consortio ad octiduum. Siuirulis binis mensibus vcl quotiescunque voeantur veniaut ad Monasterium. — §. 5. Meinineriut suae vocatiouis, obedientiae — paupertatis, nihil veiulant, donent, emant, ab-suraent — nee liceat cuiquain nee obulum in pri-vato liaberc. — Curiosa, pretiosa minime sibi cona-parent. Non siut siunptuosi in vestitn, equitatnra. Sericum nullum in ipsis appareat vcl auulos et annillos, explicata collaria vc! acu picta et lene-strata non gestellt. Dominicis et festivis diebus et in praesentia bospitum sein per tlialaiem tunicam cum liabitu monastico gestent. Tonsuram saltern omni Tuense renovent. Barbas non nutriant vel crispeut vel supra labia deduct;!-? more militari gestent. Lusibus saccularibus non utantnr. Litteras nullas sine licentia P. Vicarii s crib ant nisi ad Ab-bateiu. — Sit etiam psiratus locus cum balneo. — Alter altcrius no men bonum castimoniamque tueatnr; couversationcs lcviuin licminiim maxiine i'uMninariun devitent — iVeminas per loca, ubi ipsi habitant, nullo modo vag-ari sinant. Frominas externas in castro habitarc," multo minus pernoctare non sinant absque ^ravissima causa. Oonvivia externa sint proliibta, trans Travnin uon cant, nulloque modo soris extra propria cubieula pernoeteul. §. 6. Religiosi official es. Cuique siuim ofii- 425 fcld zu Essidcn in W. Ä. Er schrieb hicr ciuc lurzc Chronik dcr Kuratic M. ill dcr Wiistc. ^i^ert Bcit, zuerst hicr Provisor, dann stunu vom 10. November 1816 bis Eudo August 1825. Er war gcbo^n ;u Kapcllcu am 9. Iuui 1776, zum Pricstcr gcwciht am 8. Scptcmbcr 1804. 1^51 lcbto cr iu Ora; alo pcusiunirtcr Knmt von St. Katharina iu )invl,'l. 8 kos Gc»r^, ^turat voui I. Srptcml'cr 1825 bis 15. NM'cmbl'r 18(>1. Gl'l'Ml'u zu Sl. Mnidcilcna dci Marburg am 9. April 1790, zum Pricstcr gcwciht am 21. Scutcmbcr 1814. Als iiaplau dicutc cr in Kleist, Zl'luitz uud Kötsch, dauu als i'lurat ;u St. Katharina in dcr Kaftcl. Er starb als Iubl'lpricstcr iui 'Ituhcstaud!.' zu Zcluii^ am 20. August 1808. Ulttcr il)m ist dcr Pfarrhof iu dcr Wiistc abgc-draunt, wl.'ßhalb cr dann ttlichc Iahrc iu ciucm Privathnusc wohucu umsttc. 1858 wurdc ciu ncucr Pfarrhuf hicr crbaut. (? iriu ^ 6 r ^ art li c l iu ä, >i urat, angctrctcu hicr aul 15. Nuocmbcr 18tt1, von !ii(,'r adgcgangcu am 29. ^Ottobcr I860 als Pfarrcr unch Eüsscuhciui. Gc-lwrcn in putsch am 11. August 1818, zum Pricstcr gcwciht am 27. Juli 1845. ?s>toi:uilv Lorcnz, iustallirt als Knrat am 30. Dc-zembcr 1866. Uutcr ihm wurde von I868 —1870 die sturatialtirchc gauz rcstaurirt uud 1872 cin ncucs Wirthschaftsl^cbaudc aufgcmaucrt. D otatiou. Die Kuratialufriiudc besitzt in dcr Gcmciudc Nolcu^ berg cincn Grund vou 3 Joch 1516 HHKl. Hicvou ist ciu 431 &e a pluvia corrumpantur. Iu porta antem castri pro omatu et dcfensione semper siut 4 vel 6. JSfullo taodo permittat, ut unquam majores bombardae fcxplodantur, nisi in nocte sacratissimae Natalis et hiscliatis. Advenicntc autein D. Abbate, ut sub-diti intelligent, ipsum advenisse ad ipsorum necessitates et quaerelas aiulieudas, cxplodere possit sexties. Lystain recensitorum militum habeat. — §. 16. De regimine subditorum in Doraiuio Faal. Regimen liabebit Oecouoinus. Urbarium omnium subditorum in mauibus habebit. Subditis üon se durum et, rigidum exhibebit. — §. 17. De Htibus dijudicat Abbas. — §. 18. De jure montano. Urbarium juris montaui omnium locorum habeat. — §. 19. Faroehiae et ecclesiae. Vicarius vi-deat. ut Parochus et alii sacerdotes, si qui in archidiacouali jurisdictione Monasterii yersantur, ?ua officia faciaut — et an sint publica scelera inter parochianos; ut apud B. V. Adjutricem saepe etiam a fratribus sacra legautur et sacer locus vi-sitetur, supplicatioues eo crebro instituantur, devotio augeatur, maxime laborabit. §. 20. Nundinae in Raest. §. 21. Jus san-guinis sive Öaiibi]crid)t. — Non tautum in liundinis, sed etiam ubique in territorio Monasterii studeat, ut houestas et justitia administretur. Publica scelera ubique acerrimc puniat, ut maleiicum, furem, homicidam trans Travum die tertia Marburgensibus mittat, eis Travum enptivum Abbati sistat. Con-stituat judiccm saecularcm cum protestatione, quod ipsius sauguiuem nolit. Malefico coufessarius con-stituatur, qui cum visitet, instruat et ad mortem fortiter ferendam animet. — Totum territorium purget ab homiiiibiis, quos Princeps probibet to-lerare. — Adulteria — publice graviter puniat. 427 Khämcr, ein Saal, zween Khcclcr, gewölbte Knchcl vlw Khnchcl qewülb, gcsinut Stuben vnd dann cin zimblich grosse Capcll zn St. Niclas." Aber auch die Klause bei Fanl mußlc zur Zeit der Tiirkcncinfällc 1455 — 1488 auf Befehl des Kaisers Friedrich wicder aufgebaut uud die Straße au der T>an nur Vämucu uud Gehölzen vcrbarricadirt wcrdou. 1476 soll hicr der Präfctt des Klosters ciucu Anführer der aus dem Lavautthalc gekommenen Türkcu gctödtct haben; — „ubi piÄot'Lotu8 Nould8t6iii piimanum maota,vit/^ heißt es in den St. Pmilcr Vormerkungen. Mt Jakob Pachter (1550-1558) mnßtc wegen fortdauernder türkischer Einfälle dicsc Klause abermals bcfcstigcu. Zur Abzahluug dc^ hieraus verwendeten Geldes sah er sich genöthigct, die Herrschaft Faal dem Lukas Zackl Hcr r u allf W i l d h a u s ^) uni 6000 ft. zu ucrpfäudcu. Abt Viuzcuz Lechucr verschrieb die Herrschaft Faal 1589 feinem Bruder Niklas L cch ucr, der cinc Susann geb. Prügliu zur Fran hatte, und erst dem Abte Hier o u i ni u ^ (1616—1638) gelang cö nach langem Prozesse, diese Herrschaft der Fa-milic Lcchncr zu entreißen. Er lies; sie hierauf durch eigene Präfcktcn verwalten. Schon 1616 schrieb Abt HicrouimnS bezüglich des cinstmaliaen Klosters ;u St. Lc>ren,:cn: „I^nou« tumoii facile reaedificari posset ac iu Monasterium iterum converts quod, ut iiat/ vei a me vel a meis po-steris ex animo desidero." Auch diesen seinen sehnlichen Wunsch zn rcalisircn gclaug es dem Abte Hicr on im us, iudem er zwar nicht zu St. ßoreuzen, abcr auf Faal cin Kloster errichtete, in welchem die hicr beim Dominium bcdicnstetcn Stifts- ') Schloß Wildhaus war cin St. Paulcv Lchcn. 433 In ncncrcr Zeit wurde diese Kapelle vom Inn-habcr Frcihcrrn von Ketten bnrg restaurirt und ivurdc die Meßlizeuz fiir dieselbe dom f. b. ^avautcr Ordinariate uuteriu 27. Scptcmbcr 1860 crthcilt, nn-icr 10. Dezember 1865 abcr erneuert. Bcncdittincr Ordcuspncstcr auf Faal: k. . 1'iÄeiüu8 Hallcr, ans Gralz, qcb. 1610 am 17. November, ordinirt 1634, Präfekt 1650 l'is 1652, gcst. 1659. 1'. Varthelmä Fyrftaß, geb. 1620 zu Wcißencgg m ^aruthcn, ordinirt am 19. September 1649, ^crwa tcr zu Faal 1651 liis 1656, starb zu Klagcnfurt 16. Mai 1682. ?. Angustin Storch, ans Marburg, ycb. 1603, or-dmirt 1626, Octouom in Faal von 1631, ae-storben am 16. April 1654. 1. Johannes Prnggcr, ans Unzmartt, qeb. 1620, ordlinrt 1646, Verwalter in Iaal nnd oberster ^crgme.stcr iu Stcyer 1655 biö 1672, gestorben 19. Ottobcr 1689. r. Paul Wißcr, Verwalter 1673 lns 1676. ^. Lorcuz Ebucr, geb. zu Dranbnrg 1647, ein 01). Wu8 ordinirt 1672, Präsekt und Bcrgreclus-Anwalt in Faal von 167? an. Er staru yicr 430 cium — feiner barf fid) mit „$odjn)iirbcn" anrcbm (Qffcn. Omnes fratres ibi habitantes maxime labo-rent, ut idioma sclavoniciiin addiscent. ut cum fa-milia et subditis possint loqui et eos audire. — §. 7. Rationes reddendae. §. 8. Mcusae ratio. Mensa sit illis frngalis, religiosa, paupertati religiosac cousentauca. — Fi-dicincs, tibicines, tubicines a mensa excludantur. Fratribus tamen in Castro Faal exercitium iwusices moderatum non proliibctur. StitSffiigc narf) Ocmlmdj (<5t. «ßoiitcr^ut) tucrbcit ücrbotljcn. &• 9- Praetcr Religiosos, si in aula sit scriba et torte unus puer, cocus, eques sufficiat, iude pis-cator,_ mohtor, venatores Ordinarii, Villiciis et lictor. qm vices etiam janitoris obire posset, satis erit. — Jumenta, quae conquesivit ex raortuariis, collect» circa Pentecosten vel s. Micbaclem, oves decimales, quarum numerus excedit 130, ad Monasterium iu-tonsas^ mittat Oecouoruus. §• 1.0. De culina et culinario. §. 11. De cellano et cellcrario. §. 12. De viueis et vinde-m»s § 13. De frumentis et ofiicio Granarii. (Äaftncr.) §• 14. De piscationibus et venationibus. Ve-nationes in Shober, Fürst (Slemcn), Raester Gemain congruis temporibus diligenter ad conservauda jura cxercebit alienosque ne irrepant, praesertim etiam in Sclmiolnik, ut contigit cum Hertzenkrafft et Wilt-baus, diligeutissime invigilabit. §• 15. Armentarium. Locum certuni pro ar-mis tam Monasterii, quam subditoruin assiguatuni babeat. Inventarium illorum certum babcat. — Armentarium singulis annis augere studeat. — Sic etiain ea omnia, quae ad cquitaturam peitincut. Bombardas majores non publice cxpositas Uabeat, 436 locn'c-Profcssor, dann zuletzt Anwalt in Faal von 1711 bis zn seinem Tode, 3. Juni 1714. ?. Ansclm Nunhart, Anwalt 1715) bis 1717. ?. Thicmo Freiherr von Nncsscustcin, aus Stcrmol in strain, geb. 20. Februar 1660. Seine Mntter war Anna Katharina geb. Gräfin Attcmö. Er wurde ordinirt ain 29. Inni 1687, war Küchen- mcistcr anf Faal und starb 171l). ?. Paul Stockhcr, 3lnwalt 1722 bis 1724. ?. N o bert P l a p art, Oclonom in Faal, war Pfarrer zn St. Grenzen. ?. Amand Nediff, Verwalter 1729 bii< 1735. 1'. Wilhelm Moll, ans St. Andrä in Kärutlicn. Octonum und Kellermeister zn Faal 1775 bis 1790. /. 0. £riitf bet Xi'.roiVna tfpkavna in Wnrinitfl. 432 1644 um die Ostcrzcii verweigerten iider Anstiften des Hanns Werdnigg, Schriftstellers und Pratti-kautcn an der Maut zu Rast, ÄX) Bauern zu St. ^o-rcnzen dem Verwalter der Stiftsherrschaft die Nodot und dic Stciufnhren zum ncucn Schloße (zmu Ansbauc?). Nach langem Prozesse wurde der Anstifter gestraft, dic Bauern aber zur Robot vcrurthcilt nnd verhalten. Die St. Nikolaus-Kapelle im Schloße Faal. Wir haben fchou ol'cu eine Stelle aus dem Urbar von 16:58 citirt, in welcher es heißt, das Schloß Faal habe ciuc ziemlich große Kapelle zu St. Niklas. Wci tcrs wird in Betreff dieser Kapelle im Fcmlcr Urdar Folgendes gefaxt: „In der Kapelle an der Fall sell alle Frcytag ain Alösß gehalten werden vmu Pfarrer zu Sl. Vorcuzcu; hat (die Kapelle) am zimlilichcs eiuthmnl'cil, wcllichcs die Hcrrschafft Fahl cinzcncht und versieht den Gottesdienst vnd die Khürchcn mit aller iwttdurft." Es scheint demuach, daß damals ciuc Mcsscustif-tung bei dieser Kapelle bestanden habe. Vielleicht war eben diese Stiftnug bedeckt mit jcuen Unterthanen dcs Amtes Zclluitz, von welchen es im Faalcr^Nrbar ycißt: „im tnhlcn Graben Audrc Lather von Ackhcr vnd Wiese im Dockh zu St. Nikola gehörig" und „ain Nain Marx Wovickh von am Hnben, mehr von 1 Ackher zu Sl. Nikola gehörig." Wahrscheinlich ist diese Stiftnug aller als das dcrmalige Schloß Faal nnd ist deßhalb zu ver-mnthcn, daß auch das 1407 zerstörte alte Schloß Faal cine St. Nitolans-Kaucllc hatte. Endlich ist im Faalcr-Urbar noch zu lesen: „1641 den 28. April hat der Neihbischof von Layl'ach Aiichael von Cumberg b«) Gelegenheit, als er zu Maria in der Wüste die Altäre consccrirtc, auf der Herrschaft Fahl post prauälum 8ueiÄN(!uwm oonftrwiitiomä ooukonort." F. 439 Z)as Misthum und die Ziözese savant. (Fortsetzung.) Das Dekanat Zirkoviz mit dm Pfarren Schlciniz, Franhcim, Zirkoviz, St. ^o-rcnzcn mn Dranfeldc, Hl aria )c cilstift und St. Johann Hapt. am Draufcldc. Tic Pfarre zur hl. Maria in Schlciniz (Slivonon). Diese Pfarrc arcnztc ursprünglich an die Pfarre kölsch östlich von St. Anna nntcr Maran diö znni Dorfe Lknkö bei Nogeis nnd dann nördlich von 8K0K0 über öl-Lw, St. Heinrich am Pachcrn l'is zunr ^acllov odcr ,lelc»v vi-d an der Höhe dcö Pachcrn ob hl. Drcitönig. Poni ^oiov vi'd lsing die Pfarrsgren^e in sudlvestlichcr Richtung zwischen Tainach nnd (!:nli'am yinal' an den I^n/uic::^ Bach nnd von dicscin Äache zwischen St. Eqiden in Koi^ull, ') nnd I^pm-jo l'i^ an den ll<,5-Bcra,. Diese südwestliche Grenzlinie schied die Pfarrc schlciniz von der alten Pfarrc Oonobiz. Daß der Mayer Patriarch I'oloFi'iiMF 1146 zwei Thcile der Zeheittc in der Pfarrc Schleim; dem Grafen Bernhard ooii Marl'iirq anf dessen Redezeit verliehen habe, wnrdc schon in der Chronik der Pfarrc Kölsch (Seite 275) nrlnndlich nachgewiesen. ') Dicsc Kirche St. Egidcn wird noch 1545 alä cine Filiale der Pfarre Kerschbach angcfilhrt. 31 435 am 27. April 1701, wurde beigesetzt in dcr Crypta zu M. in dcr Wiistc. ?. C) auüi 6 u 8 N o t t c n h e u ß l c r, Professor der Theologie, war hier Anwalt 1687 bis 1689 mid noch' inals 1699. ?. Leopold Vollandt, geb. von lärnth. Eltern in Wicn 1644, znm Priester geweiht 1667, war 1 Jahr Oetonom in Faal, starb zn Zclnitz am 26. Mai 1702 nnd wnrdc zn M. in der Wüste be^ crdigct. ?. Nuftcrt Guallandro, ans Pcttau, geb. am 14. Mai 16s)4, ordiuirt 1679, leitete die Octonomic in Faal während dcr Pcstzeit, gestorben am 8. Jänner 1680. ?. Tho in as 8 1i 6 b,- (5, Pfarrer zn St. Lorcnzcn nnd Frcsen, dann Oekonom hier. k. Dom in it Oiicoia., aus einer vornehmen italienischen Familie in Marbnrg gcboreu 16^»^, ordinirt 1679, war Kellermeister iu Faal, gestorben 17. August 1711. k. Alexander Rainer, aus Klageufurt, geb. 16!j4, Priester 1667, war Oclouom in Faal, gestorben zn Möchlmg 1697. k. Porcnz ^i^or, Verwalter in Faal 1690 bis 16i)8. k. Ernest Graf Schrottcnba cli, Verwalter hier 1706 bis 1709. ?. A n t o n G r a f v o n Windi s ch graz, geb. zn Selten-haiin in Kärnthcn am 13. Juni 1662, zum Priester geweiht 1706, dann bis 1710 Kellermeister in Faal, schließlich Corpcrator zn St. Gallen (Ad-nwntcr Pfarre), wo er am 20. Angust 1747 starb. Scinc Mutter war eine gcbornc Gräfin Gaisruck. I'. Otto Kalnp erger an^ Sonncg in Steiermart, gcd. 1678, ordinirt 1702, war bald daranf Theo- 31 441 plantationem bruina in posterum excoquat egesf.a-tis, eidem claustro plcbem Slevutz in subtddiiim fomeati paterni conferimus cum omnibus redditibus et iuribus — interposita forma, quod nos et nostri successores Plebanum ibidem cauouiee instituere teuearaur perpetuata illi portione, de qua legatis respoudeat et miseiiis pauperura pro posse sub-ueuiat, Archidiaconos et Decauos et nuntios reci-piat, Katliedratico et aliis, que ad nos spectaut, satisfaciat, cum consilio Archydyaconali ia eccle-ßiis residentes Vicarios instituut. Cum quibus su-pradicta onera partiatur, cosque in corrigendis cor-rigat, que super uires ejus siiiit, ad arcliydyuco-num referat, ita ut nulla cura animaruin saucti-moniales coutingat. Reseruaiuus tameu nobis et successoribus nostvis Ecclesiain iu Pultxkaw a sepe dicta plebe per dom. Rcyclierum exemptam, cujus iauestituram ad nos et successors uostrns ■•o uel lieredibus suis nreseutantibus uoluinns pertinore —." Dicscm nach wurdc bci dcr UcdcrgM I'er Pfarre Schlciniz an Stndcmz bcdungcn, day dcm jcmciligl'n Tchlcinizrr Pfarrcr an^ dcm Pfriittdcllcilttoininc» em ssl:-uiigcndcr Anlh^il angcwicscn wcrdc, nwiiiit er sonwhl Almosen gcwi, als a'nch Hosftitalilat iidcn könmii wird, und daß daö Investiturö-Nccht übcr dir Pfarre ^t. Stefan zn Pnlslau dem Patriarchen rescrvirt bleibe. Znr Hcit dieser SchcnNtn^ gchürte die Pfarre I.a-por^o sainint dcr stirchc in Pöltschach n»d dcni Stifte Stndcni; noch znm Pfarrbczirte Gono^iz. Den Stndeni-;cr Chorfrancn ninßtc es aber daran gelegen scin, die ihnen üucraclicnc Pfarre Schlciniz so zn arrondircn, das; 1^^ por^jo sammt Pöltschach und dein Stifte in die Pfarre Schlcimz cinbezogen werde. Acit Hilfe des Pcuriav.-Hcn Bcrchthold gelang cö dem Stifte, dies im Tanschmcgc so durchzuführen, daß Peter, dcr Pfarrer uon Gonobiz, nin 31" 437 Eichenwald ■Büchlein "^ ^- "'«v -^ Exercier-Platz Lutherische Zeelsorgellation in Mindenau. «. Der Fricdhoi nut I»> mallst. Flächeuraum- b. dab Schul- odcr Mckncrhauo; c. das Prädicanteuhllui', 10" lang, o" 4' ln?,t: <^. die Kirche: s. Stall uud Hiiltc. 443 des Paclicru an die Fcistriz (Zißti-ioa), von dcr Fcistriz an den Äcstcnbach (Ivn^taujsioa)') und au die I^oxuiog. und vuu da I.'!,» ungefähr auf I.judeiwo, in der Pfarre Pöltschach. Die Theilung dcr Schlcinizcr Pfarrs-Ncvenüeu gab, wiewohl darüber, wie wir schürt hadcn, Acstinnnnu> geu gctruffcu worden waren, nur allzubald Vcranlaßung zu Strciligtcitcn zwischen den beiden Percipicnten. So cr--hobcn die Chorfrancn von Studeniz schon 1252 sllagc gc-c>cu den damaligen Schlcinizcr Pfarrer Leopold wegen Vorcnthaltung einiger angeblich ihnen gebührender Rcve-nücn, welche itlagc dcr Archidiakon dcs Sannthalcs, Conrad, in: Auftrage dcs eben erwählten Patriarchen Grcgor untersuchte und die darüber gefällte Entscheidung am 26. Auaust 1252 ilu Folacuden beurkundete: — „lliuo est quod ego chonradus archidiaconus sauuie pre-sentium tenore— duxi declarandum, quod ego de ruandato D. Grregorii — s. Aquileg: sedis Electi, Livpoldo plcbano de Slivnz ejusque suc-cessoribus in perpetuuiii iustitueudis accedeute consilio Ruddberti decani tnnc pro tempore plebaui iu pilsteiu, Johaunis de pilzcowe, Heiurici de Cherspach, Heiurici de Viu-striz, Herbordi de; Chotsche, WI uiu gi de Oil ye, fratris Hermani prioris fratium ordinis predicatörum in Bctliovia ac fratrum suoium Heinrici de Camiola, Witigonis et Wcvn-beri habita inquisitione et debita deliberatioue ac estimatioue reddituum plebis iu Slivnz talem sequestraui portioucm, de qua secuudum contineu-tiain autentici dati super donatioue dicte plebis caustro foutis gratie a Berchtholdo pie inemorie ') Dic Kogt^Zieil ciitspriiicit iu dcr Taiiiachcr Pfarre in ^urgn:^ vo8, fließt am Dorfc Xogt-n^cvioa uoriibcr und cr-gicßt sich in dic I.uxnion. 444 Aquil: eeclesie patriarche, legatis respondeat et misenis paupevum pro posse subueniat, arcbidi-aconos, dceauos et nuncios recipiat, kathedratico et aliis, qnc ad dyoecesianum spectant, satisfaciat prouide paritev et discrete. Debet igitur dictus plebanus et sm successors hab ere proueutus ma-tricis eeclesie cottidianos remedia, judicia, oblaci-ones et similia cum decimnlibus denariis ac agri-cultura, pvato et Molendino, exceptis duabus areis lieiurici et clionradi enra agris ad ipsos pertineu-tibus, quos time pro tempore coluerunt, famulos et ancillas eeclesie, qui redierint ad plebem, equaliter cum clau.-st.ro diuidaut nomioatim. Sane ecclesiam Ö. Ma.tini cum eiusdem proucntibus etdimidio mauso ibidem sito et ecclesiam in Studeniz cum suis proucutibus possidebit iconomo olaustri ciusdem", qpi pro _ tempore fnerit, de anno in annum 5 Mo-dios tritici, 10 siligini8; 5 milii, nullo iutevuenieute obstaculo assignautes, verum ue hiiic ordinacioui quis sinistra machiuacione ualeat contraii-e, pre. seotcm pagmain per apposicionem sigillornm pro-inde communivi.J) Abn- schon um 1276 entstand wicdcr cm Sn-cil zwischen dein Stifcc Stndcniz nnd dcin daulali^on Schlci-mzcr^Pfan-cr Heinrich, weil dicscr dein Stifte Mlc Zchcntc und Sannnlnngcn in seiner Pfarre verweigerte. Die Sacho tain vur den Patriarchen Gregor, wclchcr'dem Ober^ilr^cr Aliteyeinrich die Entschcidnng'übertrug. Anfdcs Mtcs Nm erschien abrr der Pfarrer Heinrich nicht nnd wnrdc daher ,n dem in der St. Nikolai-Kirche zu Sachscnfcld adyehal-tcncn berichte sachfMg erklärt vor Iu h a nn, Pr io>-und ycinrich, Brüder dcs Doiuinitaner-Cmweilteö ;u Pcttan, Leopold, Erzdiakon in Kram und iu d^,' ') LandcS Archiv. 440 Wichtiger als dies ist, das? dcr Patriarch Vcrchtold am 23. Oktober 1245 dic Pfarre Schlcmiz dem Frauen-stifte Stndcniz über Anlangen dcr Chorfran Sofia von Nohatsch schenkte, doch so, daß dcr damalige Schleiuizcr Pfarrer Wcrnhcr seine Pfarrs-Ncvcnücn ganz nngeschiuä-lcrt genieße, so lange er diese Pfarrftfründc besitzen wcrdc. Die bezügliche Schcnknnasnrknndc lantct: „Nos Bertholdus D. G. S. Aquil: sedis Pa-triavcha —. Ad universorum igitur notitiam uohi-mus pevuenire, quod ut pium et sanctum dilecte in Christo filie Sororis Sophie desidcrium imple-atur — plebem deSlunz noue plautatinni Kiuoli Sancie Mavie in Poltsach de certa coascientia et consftusu Capituli Aquileg: conferimas cum oinuibus vecHiti-bus et iuribus, que ad earn noscnutur modo qnoU. bet pertinere, ita tarnen, quod Werenlierus, quj iam plebem possidet memoratum, pnmentns e.ius percipiat, quam din uiuit, uel alias libere et cauo-nice resignet cum omni integritate. Et ut hec tl0-natio apud nos et successores uostros firm am et perpetuam habeat firmitatem preseutem pagiuam scribi iussimus ~. Testes autem suat: "Otto Propositus S. Odalrici, Henricus Abbas Obrinburgensis, Conradus A re h i di aco' nus Sauniensis, Johannes de Cucauo et alii q. pi. Actum in Scorphenberch J) auno n 1245, 23. Octobr. 3. Indict." Die weiteren Bedingnngcn, nntcr welchen dic Pfarrc Schlciniz an Stndcniz übergeben wnrde, crfahrcu wir ans der vom Patriarchen Bcrthold zn „8o>iorpIiLn^^rol^ 1249 am 27. Oktober (0. Xiilouäa« ^ovomdn^) für Swdcmz ausgestellten Confirmations-Urtundc. Dani, heißt cs: „!^ tam unueilam vsluti touoiw oliuo ') Scharfculierg, 8vib«n. ob Ratschach in Krain. 446 cfjimn bicfcr 3tauschc ging alfo dic Grcnzc zwi schcu dcu Pfarren Schlciniz uud Gonobiz von dcr Vw!i? ') Pat, Vcrchlhold 1218—125I. us ntj, 2. Radisel tuit Vilane, 3. Öreta mit Glivnik unb^ Sartbcvg, 4. Poljana rait Ruta, 5. Pohorje, 6. Šesdob, 7. Raußc, 8. 9hijjborf (Orehova ves), 9. Ottcnborf (Hotinja ves), 10. Äranidjöfctb (Račje), 11. Brezula, 12. Podova, 13. 55raim[d)iocigJ), 14. Dobrovec (öartcsborf), 15. Skoke. Zur allgemeinen Kirchcnvisitation des Jahres 1528 waren anch dic Schlcinizcr mn 2. Juli nach Marburg erschienen. Darüber finden wir Folgendes protokollin": „Schlcinitz. Herr Sebastian Geinschitz, Vicari, Herr Lanrcnz L n ps ch e, gcscllpricstcr, Michael Äcmm< gartncr, ^anrcnz zn Dobcr Zcchlcnt mit andcril 2 Pfarr. lcnttcn scyndt im glanben wie von Alltcr. — Vicari zaigt an, daß (i0 Personen in der Pharr scindt die mt counnu-nicirt haben, soll er gcschriftlich anzaigcu, ist aber nil damit erschienen. Die' so nit commnnicirt haben, sollen gcschriftlich anfgemcrtht vnd dein Landrichter dcv^lchcn werden, daß dieselben jeder drei Tag mit Nasser vno <)rod gestrafft nochmals in 14 Tagen eonnmmicircn, wo solches nit bcschchc, seinem Herrn sein Gnm5 znr Straf stch ans dem ^and zicch bei Vermeidung mchrcr Strnf vnd kngnad, stnist ist in der gemain Abschid geben." ^ Daß später die Besitzer von Vnrg-Schleiniz, Kra-nichöfcld nnd Wartcnhcin: lutherisch gesinnt waren und dic Verbreitung d?s Luthcranismnö thätigst förderten, wurdc schon in den Verichtcn nbcr die lutherische Scelsorgcstation zn Windcnau (Seite 319—341) nachgewiesen. In den Bisitationsbcrichtcn') des Jahres 156? ist über die Pfarre Schlciniz ^tachstchendes nolirt: „Vnnscr lieben Frauen Pharr zu Sleinicz m Traa-fcldt." „Die Lehcnnschafft dieser Pharr gehört der Francn Priorin zn Stndcnitz. Vogthcrr ist Herr Wolfs von Au< ') Einc um entstandene Ortschaft. ^) Straßb. Copialbuch. Copic in L. Arch. 449 crsftcrg. Dic Confirmation gehört auch gccn Stndcnitz. Stifftbricf sollen Im Kloster Stndcnitz bey der Priorin scin. Hat Drey Fillial, das Erst bey vnnscr Frauen an der Standcntz, das anndcr zn Frauhaim bey Sanndt Anna vnnd das Drit bey Sanndt Margarethen Im Fcldt. Commnnicantcn sein in die 1000." Unter der hier angeführten Filiale n. l. Fran in Staudcntz (Standen) ist sicherlich die dermaligc Pfarr-tirche in Zirtoviz zn verstehen. Bci dem am 4. Sonntage nach Ostern in Stu-deniz abgehaltenen Konlnrse hatte der Schleinizcr Pfarrer ex nflioio Anshilfe zn leisten. Am iii. i^iärz 1782 wnrde des Francnstift Stn-dcniz aufgehoben, dessen ganzer Besitz ,;nm stcicr^liärki-scheu Ncligwnsfond eingezogen, später aber das ^tifts-gebäitdc Stndcniz sammt den dazn gehörigen Vcsitznn-gcn, fechten und Dominien an Alois 8p:u-0vio ver-kanft. So ging anch das Patronatsrccht nl'cr die Pfarre Schleiniz nnd 'über alle anderen dem Stifte Stndcniz einucrlcidt gewesenen Pfarren an die weltlichen Besitzer des Gutes Stndcniz über. Die Kirchen nnd Kapellen. I. Die Pfarrkirche znr ht. Maria. Der altere Ban dieser Kirche ist der Chor. Derselbe ist im gothischen Style gcbant, hat in seinein dreiseitigen M-schlnßc drei gothische Fenster ohne Stal" nnd Maßwerk. Tcr Chor hat ein Nippe»gewolbc, dessen Dienste weder anf Consolen, noch anf Sänlen anfrnhcn, sondern in dic Wand anslanfcn. Die beiden weilen, rcchtwintligcn Fenster zu beiden Seiten deö Hochaltares sind ans nen-crcr Zeit. Der Trinmpfbogen ist nicht gothisch profilirt. Von anßen ist der Chor 'dnrch zierliche Strebepfeiler gesnitzt. Der Hochaltar im Chore wnrdc lant einer 445 March, Hcrrinau, Pfarrer zu Flcdnik, und Heinrich, Viccpfarrcr zu Sachscufcld.^) Endlich hat das Stift Studcniz wieder am 3. August 1333 durch sciucn Äcvolliuächtigtcu Oiiesar zu Udmc dcim Gerichte vorgebracht, es sei lange vorher vom Pa-niarchcu Bcrthold die Pfarrvfrimdc 8leunx dem Francn-lloster Scudeniz mit allcu Rechten und Einkünften nntcr der Bedingung einverleibt worden, das; daö Kloster cincn Pfarrer zu 8Iunnx anstelle und ihm zum Unterhalte eincn Theil dcs Pfründen-Eintommens überlasse, zwei Theile adcr dein Kloster verbleiben sollen; es habc nach Ocrtholds Tode scin 9iachfolgcr angeordnet, daß dem Archidiakon von äennia, und anderen ihm unterstehenden Geistlichen zum Unterhalte aus den Eintiinftcn der Pfarrpfründc 4 Huben (wHu^li^), die ^1. am Berge zn St. Martin, ^nom to-net <^c:c;Iol-!i^t,iou8, die 2. in Stauden, c^uLm idiäoiu P085i6ot ^ auch einige no-valw sZel)cntc von Nenbrnchcll) zugcwachscu und da lasse der Pfarrer von 6loliu5. Paul, nicht zn, daß das Kloster auch von diesen ul>va!ibn5 seine 2 Theile cinhebc. Der Sachwalter stellte dcßhalli das Verlangen, es solle dcr Pfarrer Paul verhalten werden, die erwähnten 4 Huben dem Muster rnct'zugelien uud das Kloster iu dcr Ciuhcliltng dcr Hehcntc von den Nenl'rüchen nicht zn behindern. Diese Klage gelangte sogar vor den Papst; denn Äcncdikt XII. schriel.» ans ^vi^nou 3. ^mias I^6dlU2.iü 133d an den ^avautcr Bischof, deu er mit dcr Uutcrsn- ') Mucharö G. d. St. V. 402. «) Scldorf. (?) 451 2. Johann KaNu, Pfarrer, gestorben 2. Febr. 1657. (^ichc die Ncihcnfolac dcr Pfarrer). 3[ 111. D. -Josephus Ludovicus L. B. de Wer-denberg1, dominus iu arce Kraniclisfeld, Warten-stein et Prcsola, S. C. Majcst. Consiliarius et Cain-merarius Aulicus. acftord. 9. 9iuni 1739. 4. III. 0. ^doi-o8jH Visuüol^ llo VVorliyuboi-F llata. O0miuit,l88ll. äo ot w ^.rov) gest. 18. März 1743. Letztere 2 Lcichcnstcinc sind iin Churc sndscitig eingeinanert. Ein Grabstein mit dein Wcrdcndcnsschen ^^nppcn liegt im Chore am Hoden. Die Inschrift ist nicht mehr Icsdar. 5. Johann Jakob HcMndorffer, Herrschaft^Ka-plan in Kranichsfcld dnrch 12 Jahre, N7 Jahre alt gc-storb. am Z. Dezember 1751. War ^', Jahre Priester. Ecin Grabstein ist an dcr nordseitiaen Wand im Cliorc. 6. Hie quiescitllcv. D. D. Joannes Fell (Pelc?) qui laborabat in viuea Domini modo quiescit. in Domino — Sta ergo Viator seD DIC pie DctVnCto loaunl. Dieses Epitaph ist am ^odcn dcr menzlapeUc. An dcr nördlichen Aichcnwand dc^ Schisses stnd ober dcm Sotcl 2 Ärnchstncke von 2 uwnmncnmlen ^lömcrstcl-ncn, anf deren jedem 3 Küpse sichtbar sind. Pon dieser Pfarrtirche gm^n vor 1780 Prozczjio-ncn.-am St. Gcurssi-Tacic nacl, iiötsch, am Tage Invout. 8. cirnoi» nach St. Heinrich, in der Bitinwchc nach Franhcim, Ob. Pulötan nnd St. Margarccha, am Sonntage Nxauäi nach M. Ncnstift, am Sonntage nach dem St. Margarethen-Tasse nach St. Margarethen, am St. Anna-Tage nach Fraiihcim, am St. Rochns-Tagc nach Franstanden, ani 12. Sonntage nach Pfingsten zur hl. Dreikönig-Kirchc in dcr Pfarre Kerschbach, am Sonntage vor Klcinfrancntag nach St. iinnegund, am Sonntage nach St. Barthclmä. die alten Zchcntc soll der Pfarrer, wie bisher, beziehen, der Zehcnt von dm Nenbrlichcu soll aller zu zwei Dritthcilcu dem Kloster, cin Drittheil al'cr dem Pfarrer gehören. Die ältesten Scelsorgeslatioiien in diesem seit 1251 (?) nen arrondirteu Pfarrbezirtc sind anßcr dcr Mnttcr-pfarrc Schlciniz die Pfarren Windisch-Feistriz, Kerschdach, Untcr-Plllskau, ^Hzioi-jo und St. Martin am Pachcrn. Nachdem 1683 iwch das Vilariat zur hl. Maria in Zirkouiz errichtet worden war, nmfaßte die eigclitlichc Pfarre Schlemiz lant pfarrlichcn Protokollen nachl'enanntc Ortschaften und Gcaenden. als.- Odcr- nnd Nutcr-Schlci- ntä, Krojgl, Žabjek, Gabernik, Creta, Glivuik, Karlberg?, Radisei,' Vilane, Poljana, Kuta, Pohorje, Rance, Šesdob, Planica, Švajga, Požeg, Nova gora, ^rauljcim, Čresuovec, Sartf)a (ürdo), Loka, Gradiaße, Gojnisče, 3D?iuicrl)nrf), Kruice, Stara gora, Tajua, Ogovsek, Kopivuik; Ljudraerce, Obcr^ißiisöfau, Le-varje, ©djsombcrg, Gabernik, Lačeti potok, Scle, KoGuo, Äotjlbcrg, "©rünberg, Bukovec, (iÖitd)bcrg, Po-perk), ©iiffcnDcrg, Širbok, Ješenci, Brezula, Podoya, Prepola, Trnisße, @t. äVnrgnrctljcn, Äraiucf)ßfclb, Ottciibnrf, Dobrovci (^artclborf), sJtitj]bovf itnb Uskoke (Skoke). SBcttcrö: Lobničc, Scibcn, Vrhe Macene, Qbcx-unb Untcrs^cggnii (Gojnišee ?), Doberče, Dobuice, Gomila, Rosek, Brezovca, Krčcvioa, Kerpach, Po-dovana villa (Sartenfyeim), Villa monialium1) unb Keifen burn. Seit der josefinischen Pfarren-Regulierung zählt die Pfarre Schlciniz noch folgende Gemeinden: 1. Schlci- ') Villa momnlmm vielleicht das alll 1. Aug. 1Ü79 an Studcniz gctommeiic Flcistci». 453 der Icsuitcn-Ordcnsftricstcr ?. Nriong^ Sohn dcs Grafen Clemens Ärandis, geb. am 30. April 1834, ill dieser schönen 5iapcllc scin erstes hl. Meßopfer Gott dargebracht und daranfseinen ^rndcr Antun Grafen von Brciüdis mit Theresia Sofia Frciin von Gndcnns getränt. Graf Clemens Brandis hat am 20. Dczcinb. 1862 eine ewige Mes;c zn dicscr Kapelle für das Seelenheil dcs verstorb. Lavantcr F. Bischofes Anton Martin 8Is»m8o^ gestiftet. Es mußte auch fchon in früheren Zcitcl, cine Kapelle in der Änrg Schleiniz bestanden haben, weil in den Schlcinizer Matriten ein M artin? I:ivoo, l?l,iO—1703 genannt wird. V. Die K rcnzlapcllc in 61 ivuik steht auch in der Pfarre Schlciniz. Die 5tapclle hier soll der Marbnr-gcr Bürger Karl Glancr anf seinem dortigen Äcrggrnndc erbaut haben. Diese Kapelle tam jedoch unter die Jurisdiktion des Kutscher Hanptpfarrers. Thomas .lorod, der Pfarrer von Schleiniz, welcher diesen vorher Glancr-schcn Äcrggrnnd später eigcnthniulich besessen hat, versuchte vergeblich diese Kapelle für die Pfarre Schlciniz zn gewinnen. (Schlcinizcr pfarrliches Inventarium). Reihe der Pfarrer: 6uut!ie,-u8 äe slnnx, Pfarrer, hat die, 1173 ausgefertigte Urkunde über cincn Gütcrtansch zwischen dem Pfarrer von Oonobiz und der Karthausc Geiz als Zcugc untcrschricbcu. ^) WLi-lldol-118, Pfarrer 1245. Dieser Pfarrer vertheidigte öffentlich dcu mit dem kirchlichen Banne belegten Kaiser Friedrich II. und bewahrte ihm seine Anhänglichkeit. Dies erfuhr dcr Past Iunoccnz; nnd so-glcich mußte dcr Patriarch vmi Aglay über den ') Diplom. 8tir. II. 454 Pfarrer Wcrnher deu Kirchenbann aussprcchcn und ihn seiner Pfarrpfrüudc entsetzen. Zu Marlmrg am 2. August 1245 erklärte dieses feierlich Kunrad. Bischof von St. Guido in Spcycr, Domherr zu Mainz und apostolischcr ^cgat in Oestreich und ^>ici-ermnrt', mit dem Auftrage an den Dominiwucr-Prior in Peclan, alle Angriffe auf die Güter und Kapellen der Pfarre Schlciniz, nachdem Woruhcr abgesetzt sei, mit nllcu Kirchcnstrafcn hmtanzuyal-tcn.') Dieser AnW'an lautet: ^!«m'Häu8 I), ft. Episcopus Ecelesme Sti. Guidonis in Spira — Dilectis in Christo Priori et Fratribus de Ordine Praedicatorum in Pettouia salutein. — Cum Nos senteutiam Depositions contra Wcruherum quondam Plebanum de Schleiuu a Venerabili Patre nostro et Domino Patri-archa Aquil. juste et rationabiliter iu scrip-tis prolatiun pro eo, quod idem Weniberns Domini Friderici (Quondam Imperator is ma-nifestus fautor cxtitit, — prespcxinms appro-bantes, ipsam auctoritate; qua fuugimnr, Apo-stolica duxcrimus confirmaudam, Discretioui Vestrae mandamus in viitnte sanctae obedien-tiae fiiiniter iuiuugentcs, quateuus euudom Wevuberuin et alioa quoscunque Clericos et Lai cos, qui ae Admiuistracioui Ecclesiae pre-dictae in Schleiniz et Cappelarum eidom attiuentium nomine ipsius Wernlieii proptec latam in Eum huiusmodi Depositionis senten-tiam temere ingesserunt, uel adhue innerere se praesumpserint, nostra frcti auctoritate per censuraui Ecclesiastieam eompescatis de-uuntiantes ac denuntiare facioutes eosdeiu ') Muchar. Steicr. Gesch. V. 191. 450 an seiner Nilckwand angebrachten Inschrift 1753 imtcr Pfarrer Johann Jakob Dörr er neu gefaßt. Daö Schiff der Kirche ist Utt. ^ath, gestorben am 14. Fcbrnar 1564. Der Grab-stem ist in der Vorhalle des südscitigcn EinnauaMoreö 456 Wizmau von Lcngcmdurch (^cmbcrg), Pfarrcr IN 19. Dicscr war vorher Pfarrer zu l)l. K^cuz dci Rchitsch, wic> auö folm'udcr Urlnudc crlicllt: „Paganus — episeopns Paduanus — administrator eeclesie Aquil. — dis>creto uiro d. Wi/maui de Legeinburcb, plcbano plebis s. Marie in Slcuutz — salutein —. In nostra proposuisti prcscucia constitutus, quod olim in dicta plebc s. Marie in Sleuntz — per obitum quondam Ottonia plebani ipsius loci. — Albertus abbas inonasterii Somaqucnsis tunc vicarius gencralis — d. Ottoboui patri-arche Aquil. — plcbanatum dicte plebis sie uacanteui cum omnibus inribus et peitiueneiis suis tibi, qui tunc plebanatum plebis s. eru-cis dc Roliatz — obtiuebas, de grada spe-ciali contulit — ac te per — Couradum ple-bauum in Uraslau fecit in ipsius corporalcui possessionem induci, quara acceplum tencs et hsibes, tenuisti et liabuisti paciüce. Post-nioduni relicto plebauatu dicte plebis s. cru-cis, ilium — s. Marie assurapsisti: et ad maiorem iidem eorum, que asseruisti superius, qnasdain litteras patcutes dicti abbatis oston-disti, per quas comniittebat iam dicto Con-rado plebauo, at te in possession cm mittcret plebauatus predicte s. Marie tibi per eum collati. Nuuc ueio timens, cum casu perdi-disti litteras sine instrunieutum collacionis liuinsmodi tibi faetc, ne super dicta plebc nialitiosc, ant de facto uliquo tempore questio nioueretur, supplicasti a nobis, ut pvouide.re super hoc salubri remedio diguaremur. Nos igitur — tibi — plebauatum buiiisoiodi plebis — itcruui et de nouo couferimus —. Da- 452 Am 1. Mai war hier bei der Pfarrkirche großer Konkurs und am Nosenkranzfcstc Prozession. 1498 ertheilte der Aglaycr Snffraganbischof Sebastian Mläßc zn den Kirchen Studcniz nnd Schlciniz. II. Die St. Michael-Kapelle (der Karner) am Fricdhofc bcl der Pfarrkirche. In dieser mm schon ganz dcmolirtcn Kapelle wnrdc alljährlich ain Tage 8. ^liod^. 6Ü8 eine hl. Mcße gelesen. In der 0i)'pta dieser Kapelle wurde 1734 Pfarrer Ranter begraben. III. Die Schloßkapcllc 8. o^)Li3,mi8 l>,nlion8 in ^raui^st'olcl 10 Dczemb. 1741, Gmcincr Anton, oldpQi. !iu1., dc< graben 2l>. Qktobr 1756, alt 69 I., Frauz äo G » l d-bcvg, oapol. aul. gcstorb. am 5. Dczcmb. 1781, ali 65 I., ?«, nl^t Georg, oiipol. ldui. degrab. am 8. Juni 1739, alt 50 Jahre, li'orotio Peter, oano men» llioec. ?0lLN8iF, mi88aiiu8 1815, 1816, Io hann Iakub Hagcndorffcr war hier 12 Jahre Schloßkaplan, starb, am 3. Dczcmb. 1751. IV. Die Kapelle Immaoulatao Oouosptiouis L. V. >lana6 in der Vnrg-Schlciniz, crlmnt 1862 voin Grafen Clcmcnö Vrandis, consccrirt am 30. Inli 1862 vom Ganter F. Bischöfe Auto n M artin 81om8ok. Tags darauf, am 31. Juli 1802. l,cn 458 wieder vrascmirt und am 20. Iänncr 134I. vom genannten Gencralvitär darauf institilirt, um dic Nenuuiiation biuucn 3 Tagcn nach dcr Institution feicrlub und förmlich' abzngebcn, wozu sich Ulrich dmch emeu Eidschwur vcrpflichtctc. Dicscr Bcr-pflichcuug ist Ulrich auch nachgetouuncn.') Vtathia^, Pfarrer 1375. Oegeil diescu trat das Stift Slud>,'!u; Namhaft auf, bchaupttnd, Mathiaö liado sich widerrechtlich alo Pfarrer in Schleiuiz anf^c-dräuet. Der Inhalt dicscr ittage ist ersichtlich auo dcr Citalion: „1375. 14. Maii Portogruavo. Mavquardus — Aquil. patriarcha — Dilectn nobis presbitero Matlieo (sic), gereuti se pro plcbano inSlewz — salutem. Grauem querchim pro pavte priorisse — monasterii in Studeniz — nupcr rccepimus coutiuentem, quod in plebc in Slc-wez — iutrasti iudcbite ct dc facto to in- trnxisti" — f^^t Die Citation vor das Oorichi.-) Ob nun dieser Gegenstand vor dein Ocrichic verhandelt worden sei. ist unl'ttaunt, wol,l al.icr cr-scl,en wir ans dem ')cachfollieudeu, daß da^ Stift Studeui; dcu Pfarrer Mathiao von sciner Pfriindc vcrniedeu und einen audcrcn Pfarrer, Namcns Volfard, in Schleiuiz bestellet habe. Nun irat adcr Äiallnao alö Kläger sowohl gegen das Stift als auch gegen Wolfard auf und beidc Gctlagtc wurden dariiber wr Gericht gefordert. Die Vorladmi-acn lauten: „1375. Udiuc IT. Julii. Ottobomis — dccanus — Keligiosis domiuabus pviorisse, monialibns ct couucutui monasterii iu. Studc-niz — salutcm —. Ad nostraui accedeus ') Urt. im L. Archive. ") Ebcudort. 459 presenciani presbiter Mathias, plebanus, ut asserit, ia Sleunz — sua nobis querela mon-strauit, quod uos ipsum auctoiitatc propria, vi ac indebite et iniuste a dicta sua plebe expulistis, oniues res suas et bona rapiendo et derobando, prohibcutes ipsum dicta sua plebe paciiice gaudere" — fosgt bic (citation »or bcnS (Scvidjt.l) 1375. Udine 17. Julii. Ottobonus — Dilecto nobis presbitero Wolfardo in plebe de Slewnitz intruso, ut asseritur per presbi-teruru Matbiam infrascriptura, salutera. Que-relam presbiteii Mathiae, asserenlis se ple-banum dictc plebis, recepimus contineutem, quod tu ipsum presbiterura MatbJam iu dicta eius plebe indebite et iniuste turbasti et mo-lestasti et inquietasti — jntrudendo se in eadem plebe" — folgt Me 23or(abiuuj nor baö Gericht.") Dcr wcitcrc Vcrlanf dicscs Prozesses findet sich zwar nicht verzeichnet, doch scheint derseldc fiir Mathias cincn giinstisscn Ansgang gehabt zn halicu, weil dieser noch im Jahre 1376 alö Pfarrer von Schlc'iniz genannt wird. (Nomoii8 äo I^a^daollo, ^Pfarrer 1368. ^) Friedrich von Schcycr (Kil-8ki), Pfarrer 1391, 1399. Am 23. Dezcmd. 13^1 ordinirtc dcr Tri-cstcr Bischof Heinrich den Johann von Lichten-wald pla68outiitum por äom. 1^iiäLiie»m, ple-d^nuin iu slLUuuio?. Am 16. Aiärz 139^ ordinirtc Bischof Gilbert von Oittu,unu.i den anch vom Pfarrer Friedrich urciscntirten Herman, des ^) Ebcndort. ') Edcudoit. ") Beit, zur Kunde st. G. Quellen. ?. I. 455 presumptores publice in locis opportunis, ipsosque facientes ub omnibus arctius euitari, douec a sua pertinacia resipiscant. Datum apud Marcbpurg 4. Nonas Augusti." Pfarrer Wernhcr mußte jedoch alsbald vom Vanuc losgesprochen und in seine pfarrlichcn Ncchtc wieder eingesetzt worden sein, weil, wie vornc gesagt wurden ist, oic Pfarrpfrnildc Schlciniz am 23. Ottodcr 1245 an Stndcni; iibcrgedcn wurden ist mit der ausdrücklichen Bedingung, daß dcr Pfarrer Wernhcr die ganzen Pfarrs-Nevcnucu fort zu beziehen habe. Leopold, Pfarrer, 125)2. Von ihm ist dcrcits im Vor-hcrgehcudcn gesagt wordeu, daß ihm der Archidi-atcm ^oin'ad in Folge einer vom Stifte Studeniz vorgebrachten Silage einen gcniigenden jährlichen Nenteiuulthcil line- dem Pfrimdeneinlmnmcn zn-gcwicscu habe, am 26. Angnst 125,2. Aus dem 13.'>3 bic< 1335 vom Stifte Stndeniz gegen den Schlciuizcr Pfarrer Paul geführten Prozesse liaucn wir ferner vernommen, daß dem Pfarrer Leopold seinerzeit der Frnchtgcuuß von einigen Hndeu bis zil seincni Todc l'elasscn wordcn sei. Nnd dic-- scr Leopold wird in den betreffenden Prozeßakten ^.l-oIiiäiiiL0uu8 seuuiao (dcs Sanngaucs) gcnanitt. Heinrich, Pfarrer, verweigerte den Stndonizern alle Sammlungen und Zeheutc in dcr Pfarre Schleiniz nnd wnrde nm 1276 in dem darüber angestrengten Prozesse sachfällig erklärt. Otto der Pfarrer von Schleiniz erscheint al6 Zeugc in einem Seizcr Kaufbriefe vom 5>. Dezember 1311. (5r starb als Pfarrer von Schleiniz nnd hatte zu sciucm unmittelbaren Nachfolger den 32 461 ttoputa.1- Thomas, Pfarre von 1702 bio 1709. .^I^H Z Ioscs, Pfarrer von 1709 bis 1715,. Lc,i-Zi6 sVorschitz) Jakob, Pfarrer 1715 bis 1^-5. I,;, Tansbnchc nennt er sich am 15. Juli 1715 u«vo jii56»6utÄtii.'! puiaolin«. kauttei- (liovtoi?) Georg, Pfarrer seit 1725, wurde 50 Jahre alt am 18. März 1734 begraben aä ei.vpt^m p. UililiilLlix. l^oft I osof, Pfarrer von 1734 bi6 l>io 1 ?l>1. ku k N^ athiai« kam hicher als Pfarrer vom Vikariatc St. Johann am Dranfcldc 1701, resWurte 1769 dic hiesige Pfarrftfriinde nnd starl» iin R'ühcstandc allda, <;i Jahre alt. am 24. Aug. 1782. I^U88uQi- ^orcnz, Dechant, Pfarrer;' ernannt als Pfarrer von der Priori» Maria Ncftomnccna am 5. Septeml'. 1774, hier gestorben an, 19. AMist 1^(Ii0. Er kommt vor als curntu« luoi in (^illi 1?5)8, dann als Kaplan in I^apoi'jo nnd 1761 als Pfarrer m Pöltschach. .^, u ^ u « tiu F r anz X a v. Pfarrer nnd Dechant, hier eingetreten am 15. Februar 1801, ausgetreten nnd auf die ^anfttftfarrc kölsch übersiedelt am 14. No-ucml'. 1806. (Siehe S. 3l1.) I) i- o 2 ^ ss' rai! z X 3, v., Dechant nnd Pfarrer, hier eingetreten am 1. Angnst 1897, gestorben im 62. Lcdcnsjahrc am 20. Juni 1817. (5r trat in dic Scclsorgc 1780 nnd war Pfarrer zn St. Marga-rctl)cn a. d. Pcßniz von 1788 bis 1807. ^ oi- od Thomas, geistl. Rath, Dechant, Schnldistritts-Aufschcr und Pfarrer; angetreten dic Pfründe am 457 turn Aquilcgie 4. nonas Januarii anno doin. natiuitatis 1319." :) Johann, Pfarrer, dcrtanschtc 1323 scinc Pfarre Schlciniz gegen die Pfarre Fraßlau mit pa ill u o il Vlei burg, wic dies folqcndc Urkunde besagt: 1323. „Die 20. Maii Vtius presentibus domiuis Syurido de Altemburcli, eanonico Ciuitateusi, Nicolao plebano iu Choctz, Ni-colao Paisario de Pleyburga — et aliis com-pareus — doiniuus Pau 1 us de Pleyburga plcbanus Wrazlaus — coostituit — magistruin Nicolautn de Toitoua, clericum predicte plebis iu Choetz et familiärem iufrascripti domini Patriarcbe — suum certum nuncium et pro-curatorem — ad compareuduni coram — pa-triarclia — occasionc permutandi et permu-tacionem iacieudi de dicta sua plebe cum nobili uiro doraiuo Joliaune plebauo in S 1 e u n c z. '*") Uedcr dclt Strcit, wclchcn Pfavrcr Palll wc-gcn cinil^cr Nrntcii nut Studciuz 1633 l'is 1335) hatte, mnrdc schun andcrcu Ortcö lu'richtec. Ain 24. April 13^5 untcrzcichnttc» ol'izcr Pfarrer Johann, damals alö Archidiaton d^ Sann-gaucs, n»d dcr Pfarrer Pa'll vmi Schlciniz eine Seizcr StifNlngsurklindl,'.'") Ulrich uon Vlcil'nrli, Pfarrer uon Slennz 1341. Dieser hatte scinc Pfarre Sleimz zu Handen Jakobs Kon (^ariiriii, ^cneralvikäro ^»n A^lay, rcsignirt, wurdc aber laota dao lonuutiatiouL durch 1^. Vcrnhard, Prior der Dominitaner in Pcttan und Syndikus dcö Stiftes Stndcniz. für diese Pfarre ') Viilnc.Iii. Uvk. öaliiml. ') Ac,I. Ilrl. im 5,'. Arch. ') Muchar. Gesch. VI. ^tt«. 32^ 463 ^21-0 Anton, Pfarrer vom 14. Oktober 1850 bis zu sciuein Tode, l«. Mnrz 1802. Gebore» zu hl. Gcist ob Lculschach am 28. Mai 18(.9, ordinirt am ^7. Juli 1831. diente er als ztaplan in St. Thomas b. O. 1835, 183ll, inSchlcini', 1836—1844, als Provisor in St. zkatharina anf der Stapel 1844 und als Kaplan zu St. Veit a. d. Vvgau 1846— 185,0. do 1 i u ai- Mathias, Pfarrer, invcstirt ain 24. Ium 1802. Die Dotatiou dcr Pfarrpfrüudc. Dic Pfarrpfründc Schlciniz miißlc ursprünglich sehr reich dotii't gewesen sein, da, nachdem zwei Drittyeile dcr Pfarrsrcueniien an das Slift Studcniz überlassen wurden, dcr 3. Theil derselben noch hinreichte nicht nnr für die Bcdiirfnißc der Pfarrögcistlichtcit, sondern auch für Almo-senspcl,dci: und für Uebnng der Hospitalität. Dcr ältcstc vorhandenc Answeiö über das Einlom-mcn dcs Schlcinizcr Pfarrers findet sich bei der Landschaft aus dcm Iahn- 1542. Dasselbe lantct: „Berincrtht Herrn Gregorn <3-iu8, Pfarrer zu Schlcmiij, Stnkh, Gült vnd ssiicter Schätzung, welche ich Ha,ins Mcillingcr, Pfleger zn Feisslriz im Thabcr, als BogtlMr anstatt meines g. Herrn cinlrg, der sich dcr Nidcrösstrcichischcn ^andc Ansschns; zu Prag neben dcr Chron Bchaim anzusagen vud eiuznlegcu bewilligtiin 1542." „Erstlich so gedachter Pfarrer im gültt'uech eingclcibt mit 8 Pfd. 5 si. ^il^ dl. Das Pfund gelt geschäzt pr. 25 Pfd. dl. Thuet 217 Pfd. 4 st. 25 dl. Vringt die An< lag dauon 2 Pfd. 1 st. 12 dl. Mcr hat er 10' Agkcr, so ;um Pfarrhuf gehörn, geschaht ftr. 10 Pfd. Thnct die Anlag dan on 22 dl. Mcr Wismadt auf Acht Madt geschätzt or. 8 Pfd. dl. Thuet die Anlag douon 1!) dl. 1 Heller/' „^»icuach uulgt dcr Vnndcrchancu Schätzung." 464 1. „Augilstiu Ain Hofstatt sein HanS ist von Zaun gemacht, gcschäkt pr. 3 Pfd. dl. Item ain Oartcu 2 Pfd. dl., zwo ^thnc 4 Pfd. dl., zwo Khalbiziu 2 Pfd. dl.. Am Asskhcr 1 Pfd. dl., Ain Wiscu auf 3 Madt ftr. Z Pfd. dl'., Ain Schwein pr. I Pfd. dl., zwei Schwcindl pr. 4 ß. Thuet die Anlag mit der Hufstatt 2 ß. 1 dl." 2. „Thomas, sciu Hofstatt von Zaun qemachr. >^'-schätzt pr. 3 Pfd. dl —." . . !3. „Andcr snn Haus von Zaun gemacht —." -1. „Phillip Mcqlitsch hat "in >ihrcm>,'niM l)cnamu drei Qcd Hofftet —." „Snma dcs Pharrcrs ond Vudrrthauncn Aulaq Thuct Z Pfd. 4 si." Dcr Pfarre hatte also an die Landschaft jährlich an Änlagc odcr Steuer zu entrichten 3 Pfd. 4 Schillinge d. i. 6 fl. 48 dl. Gcuauer als in dieser Schätzung ist die Pfründen Ootalion crnclnlich gcmacht im Ertrngniß'Ausweisc von 1d(X>. Darn, erscheinen angeführt: l. Die O ii l t mit 5 ansässigen, und 2 Znlclicnö Unterthanen, welche mit ,^ Pfd. 1 ,< 0 dl. Nustirc,lpfnnd bcmnaqt war und laut Urbar eingetragen hat: n) an uusteigerlicher Herrnfordcrung . 14 fl. 9 tr. d) an l'cstimintcr ^iatnral-Nobot 84 Handtage-l.5 l'r.......II ., 12 „ o) an unbestimmter Natural - Noliot, welche von den Unterthanen bei der Heumahd im Dörre» geleistet werden musne, jälirlich beiläufig 1 Tagc ^ 8 lr......' . . . . 1Z ^ ^o ^ 6) an Klcinrcchtcn 2 Kapaunen 5 18 kr. — „ 3^7 erscheint er als Pfarrer von Tiiffer nnd Archidiaton im Sannlliale. Mindorf er Mathias, Pfarrer 1027.') X.HÜiö Johann, Magister der freien Kiinstc und dcr ?InI»5. Pfarrer, gestorben am 2. Febr. Niö?. Scin Eftitauhimn in der Pfarrkirche lantct: 1657 dio 2. Febvuarii Georgius Katscliitsch eoopevator ibidem suo eharissimo fratri admodum Re-verendo nobili Domino Joauni A. A. Lib. et Philosophiae magistro ac parocho in Schlei-nitz, ibidem vcuerabilis fratornitatis S. S. Ro-sarii erectori necnoa benefactori altaris s. ^uälL^o in ftcmnditx. Dcr Gradstein lie^t am Boden neben dem Hmiptalmrc, an der Evan^c lienfeite. soäminok Mathäns, Pfarrer 108? bis 1693. Er war 1006 — 1068 Kaplan in Tiiffer. 8n8uik V.ariin, ^eaw^. Z^oolrl. Pfarrer 16^4. I^,Q5uik Johann Ocor^. Pfarrer von 1094 diö 1702. Er diente bis 1094 hier als Kaplan. ') Ebcndovt Iahrq. 8. ") Mucharö st. G^jch. VII. 118. ") Uil. im ^'. Arch. <) r«vo6en. 466 im durchschnittlichen Erträgnißc von 1 Startin, 6 Eimer, 19 Maß. 3. Die Kollcttnr in den GegendenI'oäovn,, Lr6> xul^, Kranichsfeld, Qttcndorf, Nnßdorf, vodiov^o, 8K0K0, nnd Schleim; mit einem Erträgniße v^n 30 Äle:-zcn gtoggen nnd 100 Stücke Käsc. letztere wurden dao Slilck pv. Z lv. bezahlt. 4. Als, Dcpnlat gebührt i?cm Pfarrer iährlich 1 Startin Wein, welcher ihm ans der Kirchcnkassa mit 34 fl. 58 kr. bezahlt wird. 5. Der ftfarrftfrnndliche ^rnndbesiy. Dicscr bestand ans N Joch 425 HM. Ackerland, 18 Joch 1308 cHKl. Wiesen, 1 I. 4!,8 ^M. Hntweidc, 214 m.^l. AmnmMlen und ans 2 I. 4Z5) UlKl. Wcinqarten in (?iot^. 1867 wnrde znr Pfründe noch ein Wald (2 I. 140 HM.) mit einem Pfründen-Kapitale mn 140 ft. angctmlft. tt. Die Stiftnngsgcl'ührcn nnd das Stollgrdiihrcn-Erträgnis;. Aus diesen Rcvcnücn nnd Gütern har der Pfarrer alljährlich 12 fl. als Pension an die Vogtci-Hcrrschafl Stlldcniz zn entrichten nnd den Pfarrlaplan zn vc''köstigen. Hiezn tonniu zn l'emcrtcn, daß die vordezcichucc>.'n Erträgnißc der Pfarrsgült, wie auch die Hehcntc mit cincm illlpitalc von 10060 st. CM. abgelöst worden sind. Dotation der Kaplaneicn. Dic Dutation dcö 1. Kaplanspostens besteht: 1. in einer altgestiftctcu ssollcktur nüi einem Er-ttägnißc von 14 Mehcn nud :N Vtas; Wcitzcn, :54 Nlc^cn und 1? Äiasi Roggen, lw Stück Schweinsfüßen (K,:ii5o). 105) Stück Würfle, 131'/,, Stück Käsen nnd 4fl. 40'/. tr^ W. W. im Gelde. Seit der Kaplan dic Kollckttlr in 'dcn Pfarren Fraulieim nnd Obcr-Pnlstan verloren hat, traqt 462 1. Jänner 1818, gestorben da am 18. April 1833, alt 61 Jahre. Er diente in dcr Scclsor^c scil, 1806 nnd zwar als Kaplan zu Abstall 1 Jahr, iu Zirtoviz 1 I., als Provisor in Zirloviz 1 I., in V.'. Ncusnft 1'/^ I.^ dann als Kurac zu l)l. Geist in der >iMxv Er war gebürtig ans dcr Pfarre Sairach (/.iri) in iiraiu^ In seiuciu Testamente voni^20. Ottobcr 1837 legirtc cr znr Pfarrtirche in Schlciuiz 10^.» ft. anf nncn cwigcn Ial)rta^ uud -^0 ft. CM. anf cwi^c 2 Mcsscn fiir Helena ^usäNin und ihre Verwandten. Vaupotill Filipp, Dechant, Schnldist. Aufseher und Pfarrer. Investirt am 4. Seplbcr. 1838, von lncr abgegangen anf die im Tanschwegc ül'crtonnnnic Pfarre Sanrusch am 22. April 184i), i'csi^inrtc anf diese Pfründe am 5. Antust 1849 und stard als Pcnsittnist in Graz am 8. Angnst 1860. Er war geboren zu hl. Mcuz bei ^ul. am 25. April 1797. ordinirt am 24. Olwbcr 1822 nnd dicntc als 5iü Plan in Friedan 1823—1825, iu Grl)ßs>.unuag 1825—1827 uud iu Zirtoviz als ^aftlau 1827, später als Pfarrer. Standcggcr I a kob, gcistl. Nath, Dechant, Schuldist. Anffchcr und Pfarrer vom 23. April 1846 dis 22. April 1850, dann Hanpt- nnd Stadtpfarrcr, Dechant und Lavantcr Ehrcndmnher iu Pet tau, dort gestorben am 16. April 1863. Er war gc-borcn iu St. Pctcr bci Vtarburg am 30. Juni 1788, znm Priester geweiht am 18. Scptcmd. 1813, Pastorirtc als Kaplan in ^euibach 1814— 1817, iu Marburg 1818—1823, als Pfarrcr m Oams vom 1. Juli 1823 l'is 22. >^eptb. 1835, in Sauritsch oom 23. Scptdr. 1835 bis 22. April 185l). Er lcgirtc zur Pfarrkirche iu Schlcmiz 100 ft. auf eine ewige Ateßc. 468 den damaligen 3 Filialkirchcn der Pfarre Schlcini; auch dic Filiale zu Frauhcim bei St. Anna genannt. Jedenfalls ist aber dcr Nrsprnng dicser Kirche in einer noch viel alte-. rcn Zeit zu suchen, was schon die Bauar: derselben alidcn^ tct. Da man eben daran ist, diese alte itirche zu demolircn und an ihrer Stelle eine ncuc, geräumigere Kirche aufzubauen, so wird es uin so angezeigter sein, dieselbe hier gc-llaucr zu beschreiben. Die «irche besteht aus einem Chore nnd aus dem Schiffe. Der ältere Ban ist der Chor. Dieser — l.,ci 6 Klafter lnng nnd :!'/> ^lafler breit — ist geezen Ostcn dreiseitig adgcschlußen mid hat in diesem Adschlnße ^ Fcn stcr, wovon nur mehr das mittlere in seinem nrsftriinglichcn Zustande erhalten ist. Dasselbe ist durch einen Pfüslcn in zwei Theile getheilt uud ist der Pfosten durch spiyc ^lec^ blatlbögcu inil dem Stocke verbuudeu. Das spitze Bogcn fcld des Fensters ist mit einem Dreipaß anögcfiillt. Bei den beiden anderen Feusteru sino die Pfosten bereits emö-gebrochen nnd das Bogenfeld vermanert. Dai< tamu clwas sftl^c Gewölbe dcs Chores hat einfache Nippen, wc-lchc an der halben Wandhöhc auf nach nmen zugespitzten Cmisolen rnhen. ^egen Westen ist der Chor mit einem au« späterer Zeit herrührenden, glatten Triumpfbogcn adgeschloßen. Der Chorabschlliß ist außm mit Strebepfeilern gcstiitzt. Nordseitig ist au den Chor der Thurm angebaut, dessen Erdgeschoß früher als Salristei benutzt wurde. Jetzt ist da-nu der Taufstcin uud ciil Altar i^n-ig I).»In!-<)5^o. Die tlciuste Thurmgloä'c nüt ihrer in verzerrten MajuS-tcln au^geführtcu Aufschrift: 1.00^8 ^.^l.VI^ Us ^ ^Oll^NAUF^. dürfte ans dem 14. Jahrhunderte sciu. Ebcu so wird auch der Vau des Chores in die ersteren Jahre des 14. oder gar noch iu die 2. Hälfte des i:;. Iahrhuudertcs zu «ersetzen seiu. Vermuthlich wird dicscr Chor die Kapelle des nahe ober der Kirche gelegenen, nun schon in Trümmer verfallenen Schloßcs Frauycim gewcz'cn 469 sein. wclchco lange Zeit mi Anncf dcö sicirischcn Land-marschaUamtcs gewesen ist. Das Scljiff der Kirche besteht anö zwei zn vcrschic-denen Zciten anc'gefiihrten kanten. Der jiingste Znbau in 5cr untcre Thcil dc^ Schiffes mit dem Gcsangöchorc. Dcr uuvdcrc Thcil des Schiffco wird inspriiiiglich cine Diclcndcct'c lic-haltt hal'ru. ^c^'nwärtig ist dao lianzc Schiff lilild, ohnl,- Riftftcn ciiuicwull't. Dic Fcnstcr mid Thüren 2cs Schiffes sind nach Odm horizontal aogcschloßcn. Im Tchiffc f'tcl)cn zwei Altäre, 8. ^u:mm8 1i:lZ)ti8t^o nord-scitig und «. U^tliaoi Xps>?t»Ii süoseitis>. Äcidc diese Altarc sind, fo wie der Hanfttalwr 8. ^Vuua^ aus der echcn Hälfic des vorigen Jahrhunderte^. A:n 1g.u«, und Schlciniz „lit einem durchschnittlichen Ertrage von 25 '/- Schober Wcitzcn, 80 '/2 Scholar Noggcn nnd 50 Schober Hafer. b) In der Gegend Obcr-Kranichöscld, gemeinschaftlich mir dcr Herrschaft ziranichöfcld. Dieser trägt durchschnittlich 5 Schober, N Garben Wcitzcu; 20 Scho-dcr, .".0 Garben Roggen; ? Schober, 25 Garben Hafer. 0) In dcr Gcgcnd vodwvoe gcincinschaftlich mit Burg Mar-burss. Da^ durchschnittliche Erträliniß ist: Wcit-zcn 2 Schober und 9 Garben, Roggen 13 Schober und 5 Garben, Hafcr (i Schober uud l Garben. 6) Dcr Gäuse,;chcnt in dcn uorbesagtcn Gegenden belauft sich jährlich durchschnittlich auf 2 Stücke iunger Gänse. ft) Dcr ciübnunigc GetreideFeheltt wu 4 Zchcntholdcn in >)tug!.'is mit einem durchschnittlichen Iahrcöcrträg-nißc von 2'/. Schober Weiden, 7 /Z Schober Roggen und 5 Schober Hafer. s) Dcr '/^Hafcr-Sackzchcnt mit Burg Marburg in t'oIanH, 6^8ä<)do, Niniüs, liuta, Ober- nud Untcr-Negau mn Pachcrn mit 21'^ Metzcn Hafcr. ^) Dcr Sackzchent oder Vo>«uik in den Gegenden I>s)2ttT, .I66ouc6, Obcr-itrain'chsfcld nud I'iLpola mit 22 Mctzcn Himmclthau und 4 Mctzcn Gersten. b) Dcr au die Unterthanen um )!0 fl. verpachtete '/.1 Gar!.icnzchcnt in St. Margarethen, ^l-m8öo> ?«-1aQ^, 8o«ä(il)L, Rau^o^ Obcr^ nnd Untcr-Ncgau und liuta. i) Dcr ^/^ Wcinmost-Zchcnt un't Burg Marburg in Ii3.di8ol, Willcnberg, (Irot^ .skarlbcrg nnd I'olanü. 471 Auf^ncgh Rincr sich, seiner Fran, deren Kindern und Fvcnndschast: den: älteren Sohne Leopold von In-Zaliisch. gestorben am 13. Aug. 1054. 2. Dic K r cnz - K a ftcllc in 1' 1 auion. Hier bestand früher eine tleine dem hl. Geiste geweihte Kapelle, an wclchc die Ehelciite Viathias Stcrn, Grnn^ besitzcr, gcstM'cn, 75) Iayrc alt, am ^0. Juli 1836, nnd dcsscl^ Eycwcib Anna, ^-sturlicn, 81 Ial,r» all, a,n 15>. Mai 1849, dic jcl/igc «rl,'nzlapcllo iin Iayrc 1815 neu anbauen licßcn, so, daß dic ftiil)cr bl-standenc hl. C^cist-Lapcllc nun als Sakristei vcrwendct wird. ^ Dic Al'cßlicenz ;n dieser Kapelle wnrdc dmn F. V. Tekaucr - Ordinariate zncrst nnr auf 7 Jahre ertheilt, vom ^cn'mncr F. B. Ordinariate wurde sie al'er nntcrni ^. Juli 18U2 anf so lani^e erstreckt, lil^ die Kap?!lc mi guten ^anstandc nnd entsprechend an^i^'stacet sein wird. 5>. Dic St. Al)ncö->,i aPelle, welche Fran; 3tlH8l'1 vulg'u Kren^'crgcr, 8lealiläte»besi!5er in Marburg, und dcsscn (5hefran Gerirnd l^eb. (yreql in: Jahre 1^43 auf ihrer Weinliart ^tealität in Franheim erdan-..'n. Die erste hl. Meßc wurde in dieser Kapelle am !5. März 1870 oom Ort^pfarrer unter zahlreicher Assi-: cclcdrirl.'. Die weitere ^ießlieeuz wurde vom F. ^>. Lav.-,'iuaricne unterm 16. November 1870 zn dieser Ka--^ cvihcilt. D i e P f a r r v o r st e h c r.- ^lnrZic Sinlon, Pfarrer vom 1. Jänner 1736 an. Gestorben liier, 5)1 Jahre alt, am 8. Mai 1806. Hüter ihm wurde 1797 dao Vlirchenhauö als Pfarrhof umbaut und die Pfarrtirche 17!»4 durch cincn Zubau vergrößert, llollioi- Filipv, Pfarrer, iustallirt am 35). Februar 1.W7, pcnsionirt 18^>l> am 27. August, gestorben zu St. ^orenzrn in W. ^. am 31. März 18M , 467 ihm dic Kollektur nur mchr noch 6 Mctzen und 24 Maß Weitzcn, Z4 Mctzcn und I? Maß Noggcn, 54 Stück Tchwcinofnßc, 44 Stück Wiirste, 131'/« Stück Käse und ^,. lr. iin Gelde. 2. In einer Wiese im Flächenmaße von 1550^ ülKl., und 3. in der freien Verpflegung aus den pfarrpfrliud-lichcu Ncvcnücn. Hiezu tommt auch noch der Ertrag einer freiwilligen Mostsammlimg. Der 2. Äaftlansu^steu ist aus dem Ncligionsfondc mit jährlichen 210 fl. dutirt. M alritc n: Von den vorhandenen Matriken lieginncu daö Taufbuch mit ^1. April 1086, das TrauiiiilM'iich mit 16. Jänner 1718 nud die Sterbiuatrit mil 18. April 1716. Pfanc St. Alma iu Fruuhcim. Dicsc Pfarre wurde errichte: im Jahre 1785 und Anrdc dcr pfarrliche Gottesdienst hier eröffnet am 1. Jänner 178».'. Der Pfarrbezirt wurde gcl'ildct aus uallilic-^llnntcn <Ä»cmciudeu, ,^?rifchafleu und Gegenden^der Mut-icrpfarrc Schleiuiz, als: 1. Fraicheim init öio8iu>v<5o lkcrschbach) und liräo (Warda), 2. Maucrbach (^lui-jo) mit Xi-uica^ Duknvc:», (Vuchl'erg), 8t:ull, ^n>a und I^.juii, 3. ^osoneo, 4. I^nk.i uu't 6i aclisöo uud (IN.j-niZöo, <). Koiiivuik mit ^jnclmciee^ 6. I^uuie^ 7. ^vQj^n, und 8. I^ožog-. Spater, 17!)4, wurden noch 5 Häuser der Schlei-uizer Gc:neiude li^uwo hiehcr cingepfarrt. Die Pfarrtirche nnd die ilafteslcn. 1. In dem im TtraßlmrM Copiallmchc vorkommenden Visitationo-^erichtc vom Jahre 1567 wird unter 473 Die Kapl, anci hicr, wclchc schon scit 17,^8 l>c Ilcht, ist cl'cnfalls ane« dcm Rcligioiiöfoiidc mit jährli' chen 210 ft. dotirt. Anßcrdcni ist dcr Kaplan auf cinc rrciwillilic ^iostsainmlung angewicscn. Die P f a r r s in atri t c n. Dicsc siiw Iiicr vorhandcn scit dcr Erriclilnnq i)cr Pfarrc, 1780. Psnrrc zill hl. Maria in Zirtoviz (cirl<0voo.) Im IalM 1683 crrichtctc das Chorfnuicn-Zlisl 3liid»cni; dci dcr dainals ini Pfarrd^irü' Zchlciniz l^c-^.'gcucn Filialtirchc znr hl. Maria in ZirtlU'iz cin Vi lariat, w^lchcin an^ dcr Pfarrc Schlciniz dic Ortschaften (,'ir!:0vo6, DrasciidorfsOl'FOuin,- anch (^olya, ves), ^)l>cr-und Uutcr-Ia>.>liNli (^adlaue), ?0gc>i'Lo. Nikola.) 8t.i-rož.iuoe^ 8tr:i5F0jiiL<; nnd (xnnea ziil^'tlirilt wnrdcn. Dk'scs Vitariat wurDc ;nr Z^'it 5cr jascfinist!',,'!! -Zfcivrcil-^^'gnlu'rnng ;lir Pfarrc crlwdcu ni,d unirdc nac!, dcrscllici, im Ial)rc 179ö anc« dcr Pfarrc. St. Vorcnzcn die Ortschaft Michcldorf (^lillovce) sainmt dcr «apcllc 3t. Anton cinvcrlcibt. Allc dicsc vorbcnamttcn Ortschaftcn l'ildcn nc>cl! hcutzutalZl? i>cii Pfarrsftrcngcl Zirtoviz. 9 irch cn. 1. Dic Pfarrtirchc ;nr l)i. Maria im 3orfc Zi r to viz. Ec^ wurDc schon l>ci Schlciniz Dic Ansicht miogcspwchcn, daß nnicr dcr im Iahrc 1b67 angcfiihrtcn Schlcinizcr Filialc „l'clj l'unscr ^rancn an ?cr Trandc:il)" dic Viaricn-jtirchc in Zirtoviz ;n vcr- 33' 474 stehen sci. Dcr Ortsname Stauden wird wM schon in dcr^dem Kloster Stndeniz vom Patriarchen Bcrldoid am 27. Oktober 124l> angefertigten Cmlfirmationo-Urtnndc genannt; denn es heißt darin, das )lonucnftifi habe von der Richiza (^emalili des Otto von Bönigs berg) gcschentt erhalten ans der Ebene (in oumpo) Dra sigoistorf (Drasendorf), Standen nnd Maniok) (sva tcr ^llnnumL genannt); ub aber schon doinals einc iiirchc in Sranden bestanden habe, wird in dcr migc zoqencn Nrtnnde nicht ^esmst. Dcr Umstand alicr, daß dle schenkten Ortschaften ^in oiimpo qelM>, waren, da^ ^:and.'n neben Drasendorf, der au Zirkovi^ zunähst Meinen Ortschaft, genannt wird und daß das Stift ^.ndmlz wn-tlich Unterthanen nnd cincn Nicicrhof-) in HmoV!; hatte, spricht für die odangedcntetc Ansicht. A^'.m ') In der Ston^m. Dw/j« < Ps. Stiidcui;. i^v.o -'/ ^^" ""^ ^'^"" rhci,m,<. Smwli^cr Älcicrhofc'.vin^- ?3n "^ °"g''h"c!i und folgcndc Advcrscn und ^l'.'cr'c:: 1. TL. CAESAK. DIVI. AVG-. F. AVGVSTVS. Capu: lauroatuin. l >> ?*?» ^Tn",?fAX1M- M«Hor sodons d. hastani s. vamuni. "• }vm,ÄI{Ü- CAESAR. AVGVSTVS. Capnt laur. nillhh. CVSTOS. Jupiter sodons, s. hnstam. ,! :-• lJOJri'J'IANVS. CAESAR. AVGV. Caput laur. ^■iis. 1111. Cornu copiae •J. CAESAIJ. AYG. F. D0M1TIANVS. COS. VI. Cap«t laur. ^ ?KL\CEPS. 1VVENTVT1S. Vcsra sedens. d. Paliadium s. liastam. r>. IMP. (JAES. DOJIIT. AVG. GERM. 1\ M. TR. P. V Oapiit laur. IMP. VIII1. COS. XI. GENS. POT. P. P. Mnlior clyp^. lnsulcus. Infra hasta i'nicta. 470 dcr Vittwoche, an welchem Tage dir Prozession hicher ging; am Pfingstmontage, am Fasttage !<. .loaum8 ^apt,, am St. Anna Tagc als am PatrocininmöFestc, iu k^8tu liocik'-ttioni« d. i. am Sonntage nach dem St. Anna^Festc, am Vcihuachts Tagc, am Ostersonntagc, an wclchciu Feiertage anch Vesper nnd Predigt l)ier abgehalten wurden, am Ostermontage nnd St. '^l,'0uhardi-Tagc. Am Tagc 8. ^!L,^^rii wurdc hicr dcr Bcicht-Conciirs adl^'daltcn inld m» ^ag^' «. Viti ging von dicscr Kirche ans cin»: Pro« zcssion nach St. Martin an, Pachcr». Dicsc «irchc bcsil)! 5 WcnMrtcn nnd zmar: 1 Wcin< gartcn zn UittcrBuchbcrg. ill dcr (^inmidr Ä.'ancr^ach, dcm St. Floriani Altaro gehörig; ^ Weingarten in Odcr Bnchderg. gehörig zum St. Johannes Altar, wovon dcr cmr ain W. N.'är; 1770 liin ii8 si. augttauft wurdc, nnd ^^euigm-le», grhörig der Pfarrkirche, wovmi eincr in »uer-Bilchlierg, dcr cindcrc alier in ,^crschdach gclcgcu ist. Gradsteine, welche in nnd bei dieser 5iiräic 'vovnn-dlg siüd: 1. Grabstein, in dcr Sftalicrmancr, errichtet von der Wnfran Eua Ootschccri'l ihrea ^eidcn uerstor« l'enen Männern: Georg Ambroö Watcvuik, O^'erhanvtmann in dcin Gräniz-Hailsc Crey^. gestorben am 28. Scfttwr. 1570, und CasP a r (^ o t s ä, e c r F. D. Secrttarins und Diener, gestorben am 20. Älär.; 15,87. 2. Der an dcr Sakristei eingemancrtc ^eichei^stcin des Vl' a u r i,; S ch m clze r v o n Äc o r a w , ^esiorl.,en am 1i). Sepibr, 15)^3; 3. Der cdcndort eingemauerte Grabstein errichtet UV7 vom „Hannö Jakob von Schneeweiß z,l Frau ha im ond Traten bur" seiner seligen Fnnl zum Gedächtnis;; 4. Dcr in der Kirche an der Evangelicn'Seitc am errichtet vom He,uns Gc« o-rg vun Inga titsch auf Ingclöbcr und 476 dm Zirlovizcr Kaplan Franz Rotcr dcr St. Antoni-Ka pcllc nlicrgcdcn licsi. Vci dcm 165)7 in Michcldorf ansgcbrochcucn Fcncr ist auch die St. Antoni-Kapcllc abgcbrannt, worauf sic von den Dorfbewohnern wicdcr hcrgcstcllt wnrdc. Die ^tavclle hat nur cincn Altar. Im Pisitationodcrichtc von 1567 wird dicsc Kapelle nichi genannt, ist also in spätcrcr Fcit crdant word«,'». !'. Am Wcgc zwischcn I'ogoioo nnd Zirtoviz dal Sebastian i^rnuFo/., Grnnddcsitzcr in 5ad^ne, cinc llcine Äiaricn .^apcllc nut cincm Tliiirmchcn crbaut, anf wclchcr fol^cndc Inschrift zn lcscn ist: (^«t iu livali No^u in 15. 1i8wpadk 1603. Die Pitarc nnd Pfarrcr.- Schwcinzcr Gregor wurdc von Maria Rast, wo cr am 16. Imn 1u da auf dic Pfarre St. Gcurgcn a. d. Stainz abgegangen ain 14. Juli 1801, dort gestorben aui 2'.). Februar 1^!.i4. Geboren zn St. Georgen a. d. Stainz ^nl 29. Ang. 1805), ordinirt am 31. Inli 1831, uasto rirtc er als Kaplan ;n Witschcin bis 1833, dann in kölsch bis 1838 nnd endlich hicr in Frau heim bis znr Erlangung dicfer Pfarrpfrnndc. Hier in Frmchcim hat er 1840 den Pfarr Hof nnd 18-14 das pfarrhöfliche Meiereigedäud.' umgebaut. kktli i^ranz, als Pfarrer iuvcstirt am 27. Qttc>^v 1861. Dotation der Pfarrpfr nndc. Die Pfarrpfrnndc steht unter dem Palrmiarc deo stcierm. Rcligioiisfondes, deßhalb bezieht der Pfarrpfviind uer seine Eongrua aus dem ^teligionofondc in, ^on>i^ von jährlichen 420 fl. Zur Ntclimirnng dicscr Couarua haben der Graf Knbnburg, Inhaber des Schl^co Frauhcim, uud die Gemeinde Franhcim ^iil Paar 0>ruud theile dcr Pfarrpfründc überlassen, so das; der jcwciligc Pfarrer nun einen kleinen itncheugarten, cin!?u Weii: garten, zwei Aeckcr uud ciuc Wiese ;um Fruelngcni!»'cc hat. Pfarrer Mathäns Ivoi-o^lc yat dcu Weingarten angelegt uud ciucu Acker urbar gemacht. 478 ter bei Vlarbnrg 1831 bis 1837, als Provisor in Schleiniz 1837, 1838, nnd in Zirwviz 1838. ^la 3 7 A l b ert, F. B. gcist. Rath, Dechant, Pfarrer. In-vcstirt hier ami. Juli 1861, in dm Nnhcstand gclro ten am 1. Aiai 1874. Geboren zn Oonobiz a,n 18. April 1810, znm Priester g^'wciyt ail! 10. Auqust 1832, pastorirtc cr als Kaplan zu W.-Fcisiriz 1ü>33 l'is 1835, zu Ulimk 183s', 1836, in Hochcttcga. 183»;, 1837, als Oaiwmons in BMcrmartt 1>!3? l'is 1842, als Curat zn St. lllrich in I'oä^orjs 1842 bis 1847, als Pfarrcr in Dudorn^ 1847 dls 1857 nnd lcl'tc daranf iin NnlMaudc dis Endc Mai 1861. k01-0860 Michael, Pfarrcr, installirt am 17. Mai 1374. Dotation dcr Pfa rrpfrnn d c. Am 20. Angnst 1716 berichtet dcr Vikar Johann 1iH?.1)0k in cincr Einlage an das Ordinariat, „dasi dißc'ö Vicariat wcdcr Vntcrthan, noch Hchcnt, Pcrtlirrcht odcr LoiiLiicilim, mithin tycin Pfnnd Hcrrn^ilt poßidicrct, viU wcnlgcr Aläirschnfft, noch andcrs grnndstiM), N'clichcs iu-tsl-c)88o zn gcnicMn hat. Die von vntcrschidlichen Fi-cinb den Hcrschch'ts Vntcrthancn ^cbendte Itcndt zn meinem Pntcrhalt zn Empfangen habcntc eow^ur gcträidr adcr besteht von denen richtigen nnndt vnrichtigcn Zallcrn Hli. miertcr in 130 Marbnrgcr gicrz gcträidt, wcliches iu Mitt-. messigen Jahren in gelt anß tragt 91 fl. Itciu wciilcn di,;cs Vio^riitt Zimlichcn khlcin nnndt gering ist, michin die geistliche völigc stollcn anch nngleich nnndt tycin ganz gcwisßeo gcfohl ist, werdet doch darunter nicrist mch licsczt, nndt ertragt . . . 25 fl." Im Jahre 1797 gehörten nach der damaligen Ein kommcn-Fassion znr Dotation dieser Pfarre: 479 1) Dic Ockonomie mit 1 Mer(I370 ^. otiL Filipp, Pfarrer vom 17. Juli 1632 bis 3. Scptbcr. 1836, dann Dechant in Schlciniz. ?I e ,-^ a. I o h a n n, Dechant, Schnldislritts-Anfschcr nnd Pfarrer, installirt am 20. ^ioveniber 1838, gestorben am 5. März 1861. Geboren zn 1'alousal: am 20. Mai 1802, ordinirt am 28. Angnst 1827, diente cr als Kaplan zn Murcl 1828 l'is 1830, au der Stadtpfarrc Marburg 1830, 1831, zu St. Pc- 483 3cholasttta, 18 Jahre altc Tochter dcö Martin Schucc-^>eiß. Dcr Kirchhuf, früher zugleich FriedIi0f, ist mit ciucr ^iauor ninfangc,'!!. 16(!4 i,,chiß diese Pfarrliräie cinci: Weingarten bei Scmritsch. Die Pfarre St. Lorcuzcn Hal in ihrer dcriülNigcn Hcgrenziln^ keine Filialtirchc. Die Pfa r r v » r st e i, e r.- An or c as i>cr Pfarrer resi^nirtc am ^^. Ottober 14U8 sciue Pfriindc ill Alardurg zu Gunsten scii^co '?iach' folqcrö laut Urtnndc: „— Anno — 1498, indictionc prima, die vero Saturni vjgesima mentis Octobris hora 12. meridie uel quasi — iu mci notarii publici testiuraque infra scriptonun presencia personaliter constitutus lionorabilis uir Dom. Andreas rector ecclesie parocbialis S. Lau-reiicii sub monte gracianun bcatissimc uirgi-nis prope Pcttauo ■— certis dc causis auimum siuuii, ut asse.niit, moucntibuR, nou vi; dolo, metn, fraude nee aliqua sinistra macliiuatione — compulsu-s, sed ex cjus ceita jmva sciencia et libera. uoluntatc — prcfatani suam eecle-siani et jus sibi competens — vcsignanit ei-demqne ecclesie atqne iuri — renuueiauit — in fauorem bonorabilis uiri d. Simonis pres-bytcri de Eybensbold —. Acta sunt hec in o]>pido Marchbnrc; in stuba superiori domus saucte Catharinae prescntibus — uiris et do-minis dom. Baltliasur Radmaunsdorf, plebano S. Marie Magdalene in littore prope Marcli-bnrix, dom. Prime, dom. Bartholomaco bene-ficiato ibidem, nccnon Andrea dextore et Oswaldo ex Piker aquilejcnsis et Salczbur- 484 gensis diocesis testibus. — Joannes Notarius —.'ri) Neck (kak?) Simon, Pfarrer seit 1493. Cr war Priester zu Eibiswald, als obiger Pfarrer Andreao die Pfarre St. ^orenzen zn seinen Onnsten resiginrlc. Als Neck HK-rauf voin Hanptmanne in Aram (An cr^dl.'rq?) fiir di^ Pf^rc St. Lor!?nzrn fträsciuirt mnrdc, crnannk' cr mn ^>>. Fcwiar 1499 dcn Pric stcr I0hannc>3, Kaplan dcc< ssrößcr>,'n Spitals' iu Udinc, zn scincin Sachwalter, dainit dicscr scili..' Er ncnnling bctrribc. Dicsc Crn^nnnn^ l.^cr Bcrk'idniu' i?„^"'^' ^' ^orenzcn erfolgte nntcrni 1Z. Mäv^ liauko ^urcnz, Pf^n'r 1002, 1l>74. Unt^v id-'.' wuvdc dic Pfarrtirchc gcbant. ^i-ii8t Johann O^rg, Pfarrcr dis 1681, s^an". (1b^l,—1701) Pfancr nnd Cmmnissär zu Attcu uiartt. Unäimou Philipp Iatob, Magistcr rinl^o^i.. Il-otlwn. .Vpu8wli«u8, Pfavn'r v»n 10^1 l'io K'^<. Er war lMwrcn in Tiifftr, »rdinirt ad ti-ttiwm wol^ao nwni^tl'ii 8tuäoliix 1648, dicim-1 ^ayr als Kaplan in Gairach, als Curat iii Tiiffci' von 1649 bis 1(>^4, dann als Vikar zu Sl. Vcil w 3)contprcis 16<)4, 1^68. ^ant Ilrknndo wurd^ lll'n die Pfarre Sl. Lorcnzen crst am)^. Inni 166-i voni Uecwr ?. Jg. Kriechpamn verliehe!,, w^Nrend er ln der yirsigen Murik schon 1681 a,mamn uurd. 8olliu6 7^ Ioh. Bapt. wnrde zn ^col'cn ani 12. Mai 1687 von, ?. itLctm- Christoph StadlnicUier znn: ^»ltar (aä nuwm aiinuovidilis) ernannt, w^dci lhm das Testirnng^rccht zuerkannt, zilglclch eü'cr ') Landcö-Arch. ') Eben don. 480 rcrs cximirt »uordcn scin; dcnn iin Obcrbnrgcr Nrl'ar von 142« wird sic nntcr dcin damalisscn Kötschcr BiÜN'icitöpfar-rcn nicht angcfiihrt. Dcr Visitation^Bcvicht von I5>!7 gil't folgenden Anfschlu,; iiw- die dainaligcn Vcrhältüißc dicscr Pfarrc: „^harr Sannt Larcntzcn am Traafcldt. ^rhl-nns- nnd ^ogthcrr ist Hcn- Wolf Engclbrccht von Ancrssdnrss. Con. smnatov dcr Patriarch von Aglar, Nat drcy Fillial: Ain5 zn nn,cr grauen an dcr Ncnstifft. Das Andrr zn Laniu vconyardt da5 orit zn Sannt Johanns Communism, ungcsahrllch m die l>00."l) ^ss^^^?^"llrdc sammt ihrcn Filmlkirchcn an N Mch,chc.n Idi-) dcin damals in Lcobcn crricht^tou Ic !md"ci>werlM"' """ ^"^'''^ Ferdinand II. geschont: ws.„„>?'" ^"^'^^ ""-cnzcn n. D. «chörtcu dio 1785 m d ^'/'!^'.""'n MWfiihrtc Ortschaften und Gc. ^. / V ^l^l (Wd0vo6)/Ol'cr- lind Untor-I'iotor^o, Anmnannsoon (^p^o) mit dcr Villa Lc^ocnv^i^ nn/dmk ?;' ^V°3"' Stachcldorf (Lto^^-eo), An,l oondcig . Nc>vmb. 1738 diö 1744; vorher Vilär in 5lenstift, später zu Sl. Io haun am Dranfclde. ? 6 8 6 il^ c: 1> uuk I 0 h a u n, Pfarrer vom 9. Ncwem bcr 1744 dis 175)1; friiher Vitar in Neustift. Die sein Pfarrer wurden zn seiner Untcrl,alntng 9 Un tcrthancn der obersten ^aplancy Mu>'a-Nenstift nder lassen. 8iodöndiii'F6r Franz Xav., Pfarrer va:n 4. November 1751 bis 1754. 8 c!> i d^<31-1 S im o n, Pfarrer vom 27. Hnii 1754 biö 17»;.".. Er leerte znr Pfarrtirchc St. ^urenzen 128 ff. anf einen ewigen Iahrta«. ^ ^mproe!n P l, ilivft, als Pfarrer eingetreten 17^>. «eslorden, l.,7 Jahre alt, an der Wassersucht an: 13. .'mvembcr 1785. Er diente lncr als C^opcrator ms 17(>3. Fr stiftete hier einen Ia!)Nag inld 4 ^nateinder-Mcsscn mit einem Kapitale wu 372 ss. !)0 tr. «utkovick Michael, Pfarrer seit 1735; wi-rde am ^>. Qitoder 1797 ziun Pfarrer uon Fnißkn: er nannt, wo er am 26. Fedrnar 1.^25 als Deckam Itarb. Er war ein geborner Olirtfelder. ^'''^^,.^V^" ^"lcf, Pfarrer, investirt mn 3. -"arz 17^, von hier adgcganln'n am i?Z. Inü l.^00 anf die Pfarre Abstatt. Er war in Kran, ae borcn 1748, ordinirc 1774, pastorirw 7 Ial)re iin Elllicr Archidiatonate nnd verwaltete iil Kram daö Pfarramt ,;n Ianchcn nnd Niedcrdorf. ^o.j ^ o B a r t l, e l m ä, Pfarrer vum 21. Mär^ 1601 lns zn seinem Tode, 2C. Angnst 1.^20. Er war gc borcn zn St. Nitolai bei ^nttcnberg am !3. August 17.37, Seelsorger seit 17<,4, diente alo Kaplan ' 13 Ialirc. dann bis 1801 als Pfarrer ;n St. ?iilc>lai 482 cincr Pfarre mit dcm pfarrlichcn Sitzc zu Ncustifr zu vereinigen. Äi^tivirt wnrde dieser Antrag !.>ci den vom Vcarbnrgcr ^rcisamtc darüber gcpflogcncn ^crdaildlnn gcn mit dcm schlcchtcn Znstaudc dcr St. ^orcnzcr Pfcirr. tirchc. Von dicscm Antragc ist mau abcr in Folge d>?r von dcn St. Vormzcrn dagqicn ^-machtcn Vl.n'ftl?llnugcu wi^dcr alMgangcn. Im nächstfolgcndcn Jahre, 1795, umrdc dic Oc-mcindc Vtichcldorf sammt il,rcr St. Antoni^Kapcllc nach ZirtVwi; nmgcpfarrt, damit dcr Kapl«n zu St. Lorcnzcn entbehrlich nnd so dcm Nelimonöfoudc dcr Kaplliusqcl)aU jährlicher 150 fl. ersparet wcrdc. Dic Pfarrkirche St. Lorcuzcn. Diese ziemlich gcränmige nnd hohc ^irchc ontstan> durch Umdan nnd dnrch Vcrgrößcrnng dcr frMicrcu Pfarr, tirche und zwar im Ialjrc 1662. Das Audcntcn an dicscn «nchdan bewahrt folgende am Hanfttftortalc dcr Pfarr. nrchc, i'08,)LLtiv6 de^ Thnrmcö angebrachte Inschrift „kcclesia haec ex parocbianoruni aliorumque be-nelactoruni eleinosynis ampliata ct majori ex parte de uovo aediiicata est sub Rv. D. Laureatio Bauko parocho auuo 1G62." Dcr Chor ist gcradc, rechtwinkelig avgcschwßcn Sowohl dcr Chor, al<< anch das Schiff dcr Kirchc liabon Iumdbogcn. Gewölbe. Dcr Olockcnthnrm stcht ^n dcr nn tcrcn Schmalseite dcr Kirche. Dcr Hochaltar 8. I^in-outii wnrdc 1684 crbant. Anßcr dcm hat dic Kirchc im Sckiffc uoch :') Ncbcualtäre, nämlich an der EvaiMlion-Soitc ^Äl-lao NlUi-i» 1)0101-08^6 nnd an der Epistcl-Scitc s. ^.utnuii äo ?Ä(1na. weiter nntcn 8. L^id^r^L. Vor dcm MaricnMltare liegt begraben die am 16. Inni 170^> m villa 8^Imeo>voi88iHua (Schnccwciß-Hof) vorstor^cn.: 488 1327, 1828, in Laufen 1828, 1829, an dcr Haupt pfarrc St. Martin b. W. 1829, 1830, zn Mom preis 1830, 1831, in Lcntsch, 1831 — 1834, in Skalis 1834, dann m Wcißwasscr als Provisor 1834, 183!) nnd als Kurat 1835—1846, alo Pfarrer zn St. Florian am Nuo 1846—l 861. Lr ^l.tn 8 ir N ik 0 l a us, Pfarrer, iiwl'stirt am 20. Aug. 1867, in Pension ^ctrctcn am 25. Inli 1569, Gcdoren zn 'I'^oviö l>ei Orosisunntag am 3. Dc zcmb. 1821, zum Priester geweiht am 25). Iul: 1847, pastorirtc cr als Vlipoi^ninLi'iriius in Mar lmrg 1848, 1«40, als Kaplan zn Omnliz 1849, in Eanritsck 184!), 185)0, in Pcttan als ^aplar und dann alö Churmcistcr 185)0—186!), alö Dom nnd Stadtftfarroitär in Marbnrg 1^00— 1863. wuranf cr Plic^cirte l'ie! 1867. Zpai'ovL« Andreas Pfarrer, installirc ^m 25. Juli 186i). Dotation der Pfarrpfriind c: Das Invcntarinin von 1832 weiset folgende Be sitznugcn nnd Rechte der Pfarrpfriiude St. Lorcuzen aus: 1. Die PfarrhWilt, l'eanfalN mit 5 st. 24 lr., ^ad^ a) an Hcrrnfordcrnngcn einen nnsteigerlichen ^clddienft von 3 st. 5)4 kr^ nnd an Nolwthrclliitimi 45> st. Außerdem hatte noch jeder der'.) nnterchänuM >tenschlcr in DraFoviö nnd ?o1oiiäa1i i"l)rlich 6 ')intural Ro bothüM zn dieileu. d) an Natural^tleinrcchtcn 18 Hühner. «) an Landcuiimn im Durchschnitte jährlich 6 st. 11 tr., an Viortnarinm durchschnittlich alle Jahre 3 st. ? lr. 2. Zchcutc, und zwar: den '/:, Gardenzchcnt von Korn, Weihen und Hafer zu Ober- nnd Nntcr-St.^o rcnzcn, Sanlcndorf, rioto^e, Niichcldorf, Alntinanns 48!) dorf, Wülcttcndorf, Doklczcn, Slapc, Stachcldorf und Anitlnaiinsoorf an dcr Drau. Dcn ganzcn Zchcnt von ^ Hall'hnl'cn zn Oder-?1et6^6) von 2 Hall'hichcn in Saukcndorf und von 2 Halbhnbcn in Untcr-St.-^orcnzcn; dcn V:? Hirsczchcnt zn Michclcwrf nnd Obcr-St.^ ('orcnzcu; dcn V.". HimmcltlM-Sackzrhcnt zil Ol»cr- und Untcr^ kietoi-.io und Sankcndurf; dcn V:i Haidcnzchcnt zn Untcr-St.'Lorcnzcn; dcn Flachszchcnt zn Santrndm's, ^lotLi^j^ Obcr^ und 1lntcr-St.' i i- o ui Fran z A n tun, Pfarrer von 1704 l'iö 1711?; von M.-Nenstift Hieher befördert. liidol Fi'linz Christoph, Pfarrer, ernannt zu )lcnsiifc mn 16. Mai 1712 ooni liecwr des Ios:iiteN'Coll. in Leonen, gestorben an: 17. September 17o8. Er lcqirtc znr Pfarrpfriindo den Weingarten im Toinein^ -Berge anf jahrliche 4 lsi. Messen. Scin Brnder Maz,- Ii^ses Bibel st'.rd hier als Coopemlor ain 9. Iimi 17Z6, alt Z.^ Jahre. Marians Mster Chronik nennt beide Brüder als Zöglinge der Raster Scknlle und als gcborne Cillicr. ^ant ^censtiftcr RlUhsprototoll hat die Herrschaft Ebenöfeld den Iohnnn /niilniiö von M.-?l'cnstift, weil er sich am 0. Dezember 1727 am Pfarrer Fr. (5H. Bibel thätlich vergriffen hatte, „eondcmnirt, daß cr .'> Feiertage nnter dem Gottesdienst mit einer rnetlen r>nd thörzeil vor dein khirch Thor stehen soll, volgeilds ank der thirchcn anfs dein Plaz 20 strach vom Wachtmeister gegeben werden." 491 Dotation dcr Kaplanci. Im Jahre 1840 hat sich die Pfarrögemcinde vcr-pflichtet, dein hiesigen .Naftlanc zn seinem Unterhalte jähr--lich 100 Mctzcn ^toggcn zn verabreichen. Von dieser Sammlung hat der Pfarrer zn Folge Äestimmiulg dcs F. Ä. Lav. Ordinariates ääo. 12. Dczcmbcr 1863 dreißig Mctzcn für die Vcrköstignng des Cooftcrators zn bckonuncn. Die Pfarrs-Matritcn. Von diesen sind vorhanden Taufonchcr seit 1. März 1681?, Trannngsbiichcr seit 16. Mai 1680 und Sterdc-vrotokollc scit 3. Mai 1680. Pfarre zur hl, Maria in Ncustift. Schon im 15. Jahrhunderte bestand hier ein (5nrat-VcncficiilM, wclchcs die oberste Kaplanci am Gnadenberge bci Pcttau (snpiom», oa^oi^uia iu mouto Fiatiiiilim prope 1'otuvium) genannt wurde. Unter den Slovcncn war und ist dieser Gnadcnort nntcr dein Naincn zn-i >la-teri Lo^i ua oiui oder uu Z)tni8l;i ^«li bctannt. Dcr Bisitationöbcricht ^on 1567 sagt nbcr diesen Gnadcnort: „Des Fillialc« vnnser lieben Granen an der „Stifft Fnndator ist: die Herrn von Pettaw. Lehcnns-„vnd Vogthcrrn seyn die von Stnvcnberg. Consirniator „der Patriarch von Aglar. Hat incr ain Stifft von Han--„scn Nolffcn zn Ernhanscn. Hat mer aiu Stifft, so Grafs „Fridcriäi von Cilli gcstifft hat. So ist noä, ain Stifft „allda gcwcst, so Herr Signiundt von Ncudanß gcstifft „hat, durch Georgen vnd Wolfsgaiigen von Nouhanß wic-„derunib eingezogen worden." Daß diese Kirche einc Filiale der Pfarre St. Lo-rcnzcn am Dranfcldc war und sannnt ihrer obersten Ka-olanei nut dcr Mnttcrvmrrc 1615 (?) dem Jesuiten' 487 bei Äittenbera, nnd feierte seine Seknndiz am 24. August 1814.^ b,- u u u Ll- Anton, als Pfarrer eingetreten 1821, gc-storbcu am 26. Februar 1831. Gcboren zn Mnrcct am 7. N^arz 1784, ordiuirt. 1808, dicutc cr als Kaplan 3 Iahrc in Vtahrcnderg nnd 2 Iahrc zu St. Georgen in W. B., dann als ^lnrat zn St. 5iatharina in der Kapcl 7'/^ Ial,r. VjIi 3 u^ld 1^ Martin, Pfarrer von 18^ 1 bi^ 18)>7. (5r war gcdorcn zn Lnttcnberg am 25. Ot'tMr1785, ordinirt am 14. Scptbr. 1811 nnd diente als Ka-ulan in Mahrcnberl^ 1812, 1313, zn Lnttenbern 1815), zn St. Nikolai b. ^. 1810, zn I,l. Krenz l'ci Liltt. 1817, 1821, zn St. ^cncdittm 1834, war dann Pfarrer zn .Aeinsonntag von 1824—1831. Von St. ^orcnzcn ging er 1837 anf die ^okalic St. Lcuilhard l>ci Grußsonn tag nnd von dort 1849 in dcn Nuhcstand nach jllcinsonntag, wo cr stard mn I.'l. September 185)4. k! a, Q i: i 5 Johann, Pfarrer vom 1 l). Vtai 1838 bis zu sciiiem am <». Febrnar 18i>1 ersolgcen Tode. C»)c-liorcu zn St. Veit bei Pcttaii am 2li. Dezember 1790, ordinirt am 21. ^lovrmber 1824, diente cr als .Kaplan in Schlciniz 1824—1827, zn hl. Drei-faltigreit bei ^icht. 1827—1830, alö Provisor zn St. Vl'argarclhen nnter Pettem 1830 und in Wnrin-dcrg 1830, dann alo >inrat ;n St. ^orenzen bei ^5ilüswald 1831 bis 18Z8. Er vermachte znr Psarr^ pfriindo St. ^orcnzen a. D. rinc Wiese von 3 Joch und 1046 ^>>tl. anf cincn Iahriag. .^ i r 1v A n d r e a s, Pfarrer, installirtam 2»>. April 1861, ^cstorbcn am 20. Mai 1867. Er war gedorcn zn l,l. Drcifaltiateit in W.B. am 30. November 179!», ordinirt am 27. Angnst 18^<>, pastorirte als tta-ulan zu Nm.-Dranbnrg 18^26, 1827, in Neif'.lil 34 493 sissc Hallenkirche ohne Qucrschiff. Sowohl der Hanfttehor wic auch dir ^lcbenchörc der beiden Abseiten sind dreiseitig abgeschlusicu. Dic beiden Arkaden des Schisses bestehen aus jc 4 schlanken, hohen Säulen, den Trägern des Rip-pcnqcwölbcs. Diese Sänlcn sind sechseckig, besetzt mit 4 Halbsaulcn, haben Kümpfcrgcsimsc nnd stehen auf polygo-nm Sutcln. Dic hohen spitzbogigcn Fenster habcn in den Chören zu zwei, an den Fangseilen aber zu drei Pfosten. Ihr Maßwerk ist verschiedenartig nnd nicht streng gcomc-:risck wustruirt. Das mittlere Fenster des Hauptchorcs ist vcrniaucrt. Das gothische Hanptportalc hat einen horizontalen Sturz und ist dnrch einen Pfeiler in zwei Durchgänge getheilt. Im Bogcnfclde dcöfclbcn ist ein Relief in Stein, darstellend die sterbende Mnttcr Gottes umgeben von den Aposteln. Diesem Portal ist eine kleine Halle vorgebaut, in welcher an der Seitenwaud znr Rechten des Eintretenden die hl. drei Kömgc iu Relief, diesen gegenüber aber dic Naftftcn der Grafschaft Cilli nnd der Herrn von Pcttau angebracht sind. Das südwestliche Scitcnftortal laufr iu einen Kiclbogen ans. An die östliche Abseite der Kirche wurde 1690 eine Xlivoi'i-Kapellc im Rcnaissancc-3tylc angebaut, deren Abtragung nnr ;u wünschen wäre. Ueber dem Hanfttportalc erhellt sich der Olockcnthnrm, unten viereckig, oben achteckig, dem in an ans Unverstand eiu Kuppeldach aufgesetzt hat. Die Umfassungsmauern dcr Kirche sind dnrch kräftige Strebepfeiler und durch ein Kaff-mns belebt. Dcr Hochaltar hat ein großes Steinbild, die schützende Himmelskönigin. Links nebcu dem Hochaltäre befinden sich recht hübfche gothische Scdilien in Stein gearbeitet. An dcn vorderen 4 Arkaden-Säulen stehen 4 Altäre, nämlich links «. 8ixi8innu(Ii mit dem Ncnhanser Wappeu nnd L. V. HliN'iae immaeu!. oou«Lpt., auf dcr Evangelien-Tcitc aber 8. >It,86ii nnd 8. lins^lii. Au diesem letzteren Altare, wclchcr wic dcr 8. sjFisiuuuäi- und 8. ^08oü- 494 Mar ml? Ztcin ^macht ist, sind zwci lccrc Wappmschtt dcr angebracht. Die rcchtc Abscitc hat im CI,orc einen Maria-Lorctto-Altar, die linlc Abscitc abcr im Lhorc einen vilatri« voioiosao Altar mid an ihrem nntcrn (5ndc, un term Gcsangsehorc, cincn hl. Nrcnzaltar. Dic Wngc des mittlcrcn Schiffes mid ^l)M'cö dc trägt 18 Klafter, jcnc dcr Scitcnschis'fc al'l.'r 15 >Naflcr 4'/.. Schuli. Brcit ist dic Kirche durch allo ^ Säiissc ?'/. Klaftcr. An dic Sattistci, wclchc an dcr uordwcstlichcn Lang scitc dcr.^irchc stcht, ist cin klcincs, dcrcits anfgclasscu^ «apcllchcn im schönen, rcin Myischcn Style an^chalit. An allcn 3 frcistchrndcn Scilcn dicsci< Kapcllchcnc< ist das Wai." pcn dcr Grafschaft Cilli angcbvacht, cin Zcichcu, daß 5ao jcl^c von dm Cillicr Grafcn crbant nwrdcn ist. Einc Rc N"i>rirmi!i dicscs Bancc< ware schr zn wünschen. Dic ilirchc war init hohcn i)linginancrn und Eck ylirincil mngcbcn nnd l'ildctc cincn fcstcn Tabor. Erst Hprrcr Krixmiwiö (1814-16^2) licß cin Paar Eck Mrmc nnd dcn größcrcn Thcil dcr Rin^nlancru dcnwlircn. Her noch bcstchcndc Eckthnnn, in wclchcm jctzi dcr ^irchcn dicncr brqnartirt ist, war friihcr dic Bitärswohnill'^. Dcn dcrmallgcn Pfarrhof habcn crst dic Icsmtcn zu ihrem (>>c branchc crbant. Fragt cs sich mn dic Zcit dcr Erbanung dicscr >tirä'.l. >0 mnj? darauf gcantwurtct wcrdcn, daß dicsc 5tirci,c cinc ipatgotlnschc Hallcittirchc ist, dahcr ihrc Erbanung in dic ning,tc Epochc dcr Gothik (IZ75)—ii)00) fällt. Wcnn cs a1,u wahr ist, was nnvcrbiirgtc Gcriichtc nicldcn, daß liier in ?ccn,tift schon 1230 cinc Kirchc odcr Kapcllc crbant worden ist, so mußtc hicr schon vor dicscr dcnnnli^cn ztirä'i: cinc ^apcllc bcstandcn liabcn. ^ Ocwichnlich wird das Jahr 1424 als Erbauung lahr dicscr Hallcntirchc angcgcbcn. rovotlou spricht sich snr dicscö Jahr deßhalb auo,' wcil dcr 1424 hier vcrswr 490 ü) Writers hatte dcr Pfarrcr zu bekomm cu: In Wolcttcndorf 1 Mctzcn und 32 Maß Haidcn, 4 Maß Fisolen, 12 Stück Eier nnd 12 lr. W. W. Käscgcld, m Dotlczen 2 MclM und 10 Maß Haidcu, 10 Maß Fisolen, 3^1 Stück Eicr, 2 Mcycn Hafer und 27^ kr. Käscgcld; in 81^)6 3^ Mas; Haideu, 5',. Viaß Fl-solcn und 16 Stück Eicr; in Amtmannödorf 1 Mctzcn und 23 Maß Haidcn, 12 Maß Fisolen nnd 21 Stuck Eicv: in Stachcldorf 2 Mchcn und 10 Maß Haidcil, 12 Ma? Fisolen, Z6 Stück Eicr und 12 Fäuste Spim't^ar. Dicsc?latnralicn-Saunulnng snd ci) licsi>Ä uichl inchr. 4. Dic Pfründen-Oekonomi,,', wclchc l'cstcht au-i 220 H^l. ("eiuüsegartcu, 1518 H>ttl. Obstgarten, 1', Ioch 271 H>Kl. Acckcr, 4 Joch 1U»4 lUKl. Wieseu nud 2 NciNliarl^ill'alitätcn, von welchen die eine im Tomam» l'crge (Z I. 6'.j0 H>^l.), die andere abcr iui ?i3K^Verqc (1 I. ^98 lD^tl.) gclcgcn ist. !'. Dic Stoll- und Eollcctnr ^ Panschalicu.-^ oom Pfarrcr in Zirtoviz 5 fi. 40 tr. fiir Vtichcldorf uud oom Pfarrcr in ^V-nstift 13 fl. 42 tr. für dic nach Ncustift ein-gepfarrten ^eincindeii an der Dran nnd im Johannes derqc. Diesc Panschalbcträgc wcrdcn scit 1601 uicht m^.-culrichtct. 6. Dic Stiftnngsgcbiibrcn und das Swllarc. Säimntlichc Bczii^ nnd Rechte dcr hiesigen Pfan. hofgült, wic anch dic 8ud 2 angcführtcn Zehcutc sammt Xopioviu'k wurden mit cincm Kapitale v^n 7765 ft. 55 l'r. CÄl. adgclöst. 496 1655 am ^ii. Juni batcn die Icsnitcn bei der Nc gicrung um cine Znbu^c zur Erhaltung des hiesigen .^ir chengcbandcs. ^) 1660 wnrdc dcr Hochaltar errichtet. 168'2 am Sonntage Nxanäi hiclt in dcr hiesigen ^irckc seine Primizfcicr dcr Pricstcr I o h a n u V a r l d l. Schintlcr.") 1685 am Christi HimmclfahrtsNM gcgcn Mittcrnacht schlng dcr Blitz in dcn Glockcnldurm cin, vcrdranntc dcnscll'cn, wic ancl, cincn Tlicil dc^ >tirän'nda chco und rninirtc 4 Olockcn, dic Uhr und die Orgcl. Dic hicranf ncn gcg»s;cnc hicsigc ^roßc Gloctc fiiliri folgclidc Inschrift: I^nlwiuo clsilnxi icita, tli.<,nlo^ wu^Mis. Viiz;im8 ^n»i)iLic,, diß^ipo tola , 1754 nnd 1763. In Folgc dcr 168^' hicr grassircn!)cn Pcst, dci wcl chcr sich dic Ncustiftcr verlobten, alljährlich am 2. Dezem. dcr (iu vi^ilia 8. i^rHuei«« Xavoni) zn fastcn, ^) wurdc 1690 dic St. Xavoi-i^tapcllc mit cincr Gruft Iici dic lcr jtirchc crbant. Dcr Altar dicscr Kavcllc wurdc vom Franz Christoph Rciß, Bildhauer in Marburg ^ciuaän. In dcr >iirchcnrcchnnnl) von 1705 wird cincs zur l)ichgc:: XÄVLi-i-^apcllc ncn gestifteten Weingartens erwähul. Am Parapei des Gcsangöchorcs ist dic Iahrzahl l699 zn lcsci,. vermuthlich wnrdc in diesem Iahrc dcr 1085 durch dcn Blitz beschädigte Gcsangöchor rcstaurirt. 1852 wurdc ciu ucncs Tabernakel znm Hochaltare angcfcrli^ct. Besitzstand dcr Pfarrkirche. Dic ^irdic besaß edcmals Wiesen, wovon eine in (^livun. gclcMi war, dann Trischfcldcr bei Zirtoviz nnd ein altes Äießncrliauö in Ncnstift. Hievou wnrden das Mcßncrhaus. zwci Wicscn und 1814 einige Trischfclder gcgcn dcm veräusiert, daß die Erstchcr und nachfolgenden Besitzer mit diesen Objcltcn ') Rcglsl, dci? ^'. Arch. ^ Nmsti't. Nathoprol. ^) Ebcndort. 492 Collegium zu Leonen einverleibt worden war, wnrdc schon bei dcr Pfarre St. ^orcnzcn gesagt. Bei Aufhellung dcr Jesuiten (1??'>), sagt cinAlccn-stück der Lav. Ord. iianzlci, bestand zu Htaria-)lcilsiif: einc deui Iesuitcu^ollcgium zu Lcobcn einverleibte wolN dotirtc sogeuanute Oberkaftlanci, deren Gült in Folgc allerhöchster Entschließung vom 25. Inni 1774 znm Slu-dicufoud eingezogen wurdc. «Hrsl 1786 wurdc hier zu Rcustift cine cigcue Pfarrc errichtet nud wurden au^ dcr Pfarre St. Lormzen hichcr eiugepfarrc der MaM Neustift unt Forminbcr^ I^oaiox um 8:n,u8i«), Stachcldorf (8tn^^roL, 8w^nvi:6)> Am^ maunodlirf (Vap:^), ßkizx;/Dokwui mit 'iVodoi, Hdolcttendorf (V^I^Ku vc») nud St. Johann in dcr Kol-wö (v I^!(,'/.aI>) ,„it Lipiw und Liläuu.') Daß 1795 der Antrag gestellt wurde, die Pfarren 52t. Grenzen und Alaria-Neustift wieder zli vcrciniqcn nnd den Sll.; dcc< Pfarrers uach ?>'aria.Ncustift zu verlegen, ,,t anch schon erwähnt wordcu. ^ Auch diese Pfarre steht unter dein Patroimic dcs ^tudlcnsoudcs. Die Vogtci nl'cr die Kirche Ncnstift dattcn un ib. Iahrhuudertc die Stnbcndergc vernilithlich auf ^'cusscld. Dieselbe scheint aber anf dat' Iesnitcn.-Collc gimn in ^cobcu übcrgcgaugcu zu sein, weil im Urdundcn -l>crzcichm,sc dieses Collcgimns anch cin vom 6. April 1615 datn-tcr «anftvcrtrag um die Voatci Ncustift an^ gcsiihrt wird.-) Die Kirchen. ^1. Die Pfarrkirche. Diese in dcr Nichlmi^ wu ^udost uach Nordwcst stehende ilirchc ist cinc drcifchif ^... '^ ."^'ch in dcr Mhc uou Salierbriiiiu aibt cs ei„c Hubc na Lillian genannt. ') ^üüd. Arch. 498 „Dcn Wein Zchent hab ich, schreibt Lol^oriö, ;wm ersten cmphangcn Im 1542 Jar, hat Pracht 67 cmer: gehört drithayll darvon dem pharrcr pay Sandt Vcyt Im Tragfcldt." — „Trmid ZchcitttIm 1542 Jar hat Pracht 13 schaff, das schaff ycltt 18 tischfinll, dritten Tayll hüt der pyarrcr PM) Sandt Vcytt, pleibcn mir 8 gcmnschatt." ') Das Urbar der Obcr-Kaplancy vou 1774 weis?: folgende Vesitznnssen und Rechte ans: a) Die Unterthanen im Antte St. Lorcnzcn init Dolcin dorf nnd Stoianadorf, nnd im Amte Kollos, zu wcl chem „Hydonschdurf, Scrniatovitschdorf, Roölolo dorf, Potcutteiidorf, liatschitschabcrg, Glowoschodm und Wildondorf" schürten. Diese Unterthanen hatten jährlich zu zahlcn.-^-Nnstitalstencr 5^4 si. 29 kr. 2 '/» dl., an uilsteiacr lichcm Gclddienst 89 fl. 52 kr. 1 Vs dl., an Fichä-trcuzcr 35 fl. 30 tr. 2 dl., an Nobothgcld 107 si. 45 kr., an Mnhllaufcrgeld 1 fl. 30 lr. nnd an Elmiiu 3 fi,, im Ganzen 741 'fl. 10 kr. 2'/^ dl. u) Bergrecht in „Pokovitschbcrg, Krästäder^, <5erdin5 berg, Bischnanbcrg, slätschitschäl'crl-,, Ooritsächcrg. Potcttcnbcrg, Koslokobcrg, Wildondcrg, S^niadlo-nitfchbcrg. Nodiasdcra, Iohanllcsbcrg nud Tdoinain licrg." o) Octrcidczehcnt.- bcim Markte Ncnstift von 14 Hüu« sern, in Dollcindorf bei 2 Hänscrn oder Hnl'cn. ir. Staianädorf bei 5 H., in 3todinsl>crg l'ci 4 H., in Hydoischeberg bei 3 H., in Scrnialhonitsch^'^ dci 6 H., in Nosloklidorf bei 5 H., in Potctrcndors dci 4 H. nnd in Wildondorf bei 2 H. Dieser Schcnt gab im 1615. Inhrc88 Säwdc? nnd 9 Garben. ' Land. Arch. 499 li) Liegende Grundstücke: 1 Garten bci der «irchc, dcn dcr Herr Bilar genießt, iteni gleich daran deo Meß-ncrs Garten; dann ein großer Nald. o) Ein eigenes Landgericht nebst Fischwasscr an dcr Dran, Wildbahn nnd „Ncißgiadt." Dieses Bcncficinm wnrdc dcm Icsnitcn^Dllcginm roii ^coben n^crgcl'cn vielleicht am 2U. Februar 163I, wcil in einem Urtnndenvcrzcichnissc dcs ^andeo-Archives cinc von dicscm Tage dotirtc Ein^crleilniilg dc^ Bcnefici-ums in Ncustift zum Leobncr Iesuitcn-Collegiuin rcgistrirt erscheint. Die Gült dieser Ol'cr-Kaplauci wurde am 20. Jänner 1783 an Iuhann Franz vun Pcril.'hof anf Ehrcnheimb verkauft nnd bildete alsdann dac< Dmnininm Maria-Ncnstifr. 2. DasBcncficiu m d cr G rasen l' on CilIi odcr altar iß ^nuuutiatinni.«. Lant Urliar von 168Z war die Gnlt dirscr iiaplanei nnt 22 Pfnnd 1 ft. 17 dl. dcansagt nnd hatte N'i Unierlhaiu'ii am Pachern, nämlich: „Nnpert Fri!.'. Inri Nochler, Iatob Coftlin, Primns Spieß, Match. Uuvluilo, Peter I>,<2vi5ink. ^lrnc mid Urban I^o^oroli^ Inri 6ad0rc Iawd ?.^ik!), Älaöi ftmoiilr, ?ntas nnd Caspar Rmichfaldt, Orcgur Losicr und Stefan ^ollvei Zuik." Weiters liattc diese Gült auch noch Unterthanen zu ^i-ilwvn (> nnd ,;n Preitenbuch. Kilii» ain 8. Mai wnrdc ein Bcnefieinm n. l. Fran am Gnadeiü'erge dem ^eubncr Icsuiton^ollelunm einverleibt. ') Vielleicht ist darunter das Bcncficinm a1ta.ri« .^urluuti«ti'l»ui8 ;n verstellen. 3. Dao Nenbaiiscr Stift odcrBcncfi-ciuni :ilt«,ii8 8. O3^v:^lllj> wie es im Ncnstiftcr Urbar von 16.^3 genannt wird mit der Bemerkung, daß cö dermalen (16^3) das Stift Stndemz possedirt. ') Regis!, im Lund. Arch, 495 bcnc Kaplan Nikolaus auf scincni Grabsteine eapclla-UU8 c Apolls ü. U. iu I^Lnstitt gcnannt wird. Er meint nuter dcr Vc^eichnuug ei^olig, tönue nur die frii-hcrc tlcinc, nicht aber die jc>>igc geräumige stirchc vcrstau< dm wcrdeu. Betauutlich wurden aber iu frühereu Zeitcn allc Filialkirchcu »hue Rücksicht auf ihre Größe ^'apollao genannt. Ills Gründer dieser Kirche wcrdcn gcnauut die Herrn von Pcttau, deren Wappen, mi verkehrter Autcr, sich in der Vorhnllc der jiirchc befindet, wie wir dies schou bc-mcrkt haben. Aber auch die Orafcu vuu Cilli dürftc'u sich am Baue dicscr 5tirchc uamhaft bcthciligct hadeu, was cdcn auch iyr in der Vlirhalle augcl'rachtcö Wappen andeuten wird. Ist cs richtig, das; diese Kirche um 1424 crl'aut wordcn ist, s» könueu Bernhard III. von Pettau, der lns I4i?5 gelcl't habeu soll, uud sein Suhu Friedrich, welcher alö dcr lcl-tc Herr dicscs Dyuasteugcschlochtt'ö am 6. Iäw ncr 143.^ in sciuem Z5. Lebensjahre gestorben ist, von den Cillicrn ader die Grafen Hcrmanu II. (7 14Ü4) uud Friedrich II. (f 1454) als Erbauer dieser siirchc angc-uomlncn wcrdcn. Aus^cr dcu bcideu Grabstciucu der Priester Nikolaus (f 14i^4) und Mathias I'iosmk (^ 17-'-»1) befindet sich in der hiesigen Pfarrkirche noch ciu rochmanuorues Grab-mouuineut S i a, m n uds d e sNittc r s v 0 ll N' c u l) a us, wclchcs in der Wand dcs linken Seiteuschiffes eingemauert ist. Die Umschrift dieses Monumentes lantet: ,,Xa«u (.'dli8t<29 gopuiä tangent <^0(^0 uuä iu äom XXIX iar ist liio dL^i^dou äo^l mittici,« ualili >liH. äui ^) äcr ocll vost ritter Ilor öi^uiuuci, vou ^l^vliu^^ au8 lieul ^clioüodwi. 10. i. pl^. Dieser Ritter liou Ncu-hauel stiftete hichcr ciue ^aplauei, nnc wir später hören wcrdcn. ') Hli^llllooiciia (iowini. 501 Geld 20 fl. — Vorzeiten sollen sic auch 66 Cillicr Schaft' Getrcid gegeben liabcn." > 5. „Das Stnbenbcrgcr Ztift oder IZs-nefiLluiil ^Ita>i8 8. /Vnäioa0) so aniczo Sau-chendorff viii? der M^rNN ^'eyslifft gehört, so auiezo von der Herrschafft El'cnsfeld possedirt werden/' (Uro. v. 166Z). Da die S Mb enlarge eheinals auch Ehrenhauscn besaßen, so ist vielleicht dieses Bcncficinm das Stift dc,? Hann<< Wolf zu Eyrenhansen, wie es iin Visitationö.-Pro-lotollc von 1567 genannt wird. 6. „ll ou ot'ioium 8. ^aoodi) so nic mcr vorhanden." (Ncnstiftcr Urb. 1683). 7. Eva G a st cia, crin, ledigc Tochter deö Oc org Oastcilicr, Viirgcrs und Oastgcl'erö zn Vordcriibcr^ und dessen C'hefrml Nosina, stiftete zu Lwben am 1. Mär,^ I6>!6 cinc allwöchentliche Gamsta^ö - Vcessc znm Allare )li>-amll ein Bcnefieinm ;ur Kirche Aiaria in Nenstift gestiftet imd !)ac liiefür legirt: 1. seinen Frcin'eingartcn zn Vl.-^'enstift sanlmi einem dazu gehörigen Unterthan von Unter-I'lowriä; 2^ das freie Bergrecht sammt der dazu gehörigen Hnbc in Sautendorf; 3. dic Windischl'nchel-Uulerthaueu sannnt g Bergholdcn und einem Walde, nnd 4. zwei Weingärten in Poppcudorf. Das Collationsrecht gab der Stifter dem Colleginm «oo. ,I68U zu Vcobeu mit der Verpflichtullg, daß zu Neu- ') Stistbricf im Land. Arch. 497 ;ur Kirche allhicr dienstbar blieben und jährlich 22 fl. 30 kr. N. W. an Donunitalstencrn zahlen sollten. Das hieraus crzicltc Grnndcmlastnngsl'avital belauft sich auf 1Z0 fl. CM. 180^ taufte dcr Monsbcrgcr Kaplan, Oco^g kreg^ovi«, von der Ncnstifter Pfarrtirchc einen in 8aviu8klt, gelegenen Weingarten. Noch besitzt die Kirche gegenwärtig 1 Joch 600 lUKl. ,Trischfcldcr, eine 7 Joch 134() lüKl. messende Wiese in (^6t2) Gcin. 8tl-a,8Foiuo6) nud einen Weingarten. Bcncficien nnd Stiftnngcn: 1. Die Obcr - Ka ft lanci n. l. F r a n an dc r '.'i cnstift vor Pctta n. Ob die Herrn von Pcttan oder jemand Anderer diese Kaftlanci gestiftet habe, rann nicht mir Gewißheit amirgebeil werden. Die Vcrimithilng spricht ^ir die von Pcttan. Ans der vom obersten jtavlaiic Oall ^odoriö am 2!). Mai 1543 der ^andschnst vorgelegten Zchätznng entnehmen wir, daß diese Kaftlanei ihre Unterthanen zn „Ovcr-Dorf, Chndcnschc, Scrnakbouc;, Ras-lhoke, gludcupcrg, Potcnfterg, ^laplansthiin nnd l,'ci Sandt Lorenzcn" hacte. Bergrecht hatte die iiaftlanci in „Thinaynpcrg, Vo« lttcnpcrg, (iyndonschfterg, Nodenftcrg, 9lastotliepcrg, Pay 'chittern, Vnritschenfterg nnd Potenftcrk." Die C'indicnnn-M dieser Unterthanen »nd 4>crgh0lden werden so ange-.^bcn .- „Snnmia dcc< ftarcn gelts taeit 6 fl. 20 tr. Snm-^.a >>cs Trayd dienst siioit Wayz maß /X>, ein I.ilaß hiltt ^yschfirtl 36, auf das grazer dirtl zn ratten, weliches hcltt 52 il)ischfirtll, iaoit 20 firlll vnd '/,.; habcrn Aias; 45 iaeit 28 gramer virtll. Smnma der hnencr 104 faoit ^! 5. 28 dl., thaftann 4 tuoit 16 dl. Snnnna der Aycr 370 silett 27 dl." „Snnnna des pergkrcchts 136 Emer, der Emcr hellt 14 thyschfirtll, anf den 21>iener einer ;n ratten ta«it 5tz^/.. einer." 503 2. St. Johann. Anch diese am Verge in dcr Kollos gelegene Kirche wird schon 1l)"7 genannt. Ihr dreiseitig al'gcschloßcucr Chor ist gewölbt nnd ihr Schiff mit einer Dicleildccke »ersehen. Die südliche Seilcnihürc dcs Schiffes hat noch einen SpilMgcn. Dic 3 Altare dieser Kirche, nämlich: der ^anptaltar 3. .loauui» I^upt. und dic Scitenaltäre: 8. OrL^crij rrchis und .«:. Hiio!>^«n'8 ^rdiun^. sullen Ni9Z erbaut wurden sein. An der Wand neben dcr Kanzel hängt ein verlassenes wcrtlMlles Oehl-gcmäldc !3. ^Vutuuii, welches einer tnilst^crechten ^testanri-Nln.q würdig »nd bedürftig ist. I^ov^icleu eitin folgende in dieser Kirche gefundene Inschrift: „Dieses Wert IM lassen nwchcn dcr crsamc vornehme Hamiö Adla^nich, Bürger ,;n Pettau. Gott zu '^ob und diefcin Gotles Han^ zn Ehren, nnch ilnn nnd seiner Hanofnuleii Cntharina geb. Ranchcnn, seligen Mar-garc:6 Bindeluichin ;n einer Gedächtniß/^nu» 1b7U. II. ^V." Ans dieser dcrmalcü in der.Kirche niäir :nehr vurfindlichen Inschrift schließt I^ovollml, daß der Bürger .^l1!:i5uik diese ttirchc erbaut habe. Vielleicht lief; er nnr die schon fri'iyer destandene Kirche restauriren oder ninbauen. Philipp ^aniprcchl, Pfarrer zn St. ^»ren;en (17treuz'Altarc ist folgendes Epitcif zn lesen: „ann« li^mini 1424 torik qulii^ j)08t cioiuiuicum rmmmsCLrü (ii)iit äiplnoUl« 504 polio I»uuw mai'iu iu unn?tilt —." Vcncditc, Pfarrer (?) zn Marw-Nmsiift, Za<'c:U. dcr freien Kiillstc 1446. Anl 18. April 1446 dc»v dert ihn der Patriarch ^orcnz, nm nach Johann Scidcrlcich (Scndcrlcrch) dcu vom Ncinft^'t von Walscc präsmitirtc!! Magister Erhard, Pricstcv der Passaucr Diözese, auf die Pfarre Omwbiz zu instal lircn.") Panl, oberster itaplan, gestorben 147:>. Ht artin uon N c n st att 1, iiwcstirl nut dor dnrch d^'n Tod des Priesters Paul erledigten Mftclle äo ot, iu niouto L. V. i>l:ui:^ am 15. Mai 1473. in innuto k'i-atiunwi propo I'otoviam „fiihrlc 1498 Ullage deim Aglaycr Gcncral^Bitariate l-zeflc.1 den Priester Thomas in Lembach wegen Vcsch^idi "Mg an Gütern.'') Nach Schmnh war er schor. ^4i)1 hier Kaplan. ^uapncr Angnstin nnd Xui-i3io An^ustin Imn mcu im Schmntz ycriton als Pfarrer von Äcustm 1513 vor. Golliz, P^^.^. i^2l) nach Schmntz Lcx. "'iiol'oiitsol, Gall, oberster Kaplan 15)4^, üw rclchtc an die Landschaft eine Schätzung der Kaplcm^ Gntcr. Er war 1528 Gcscllpricstcr in Tiiffcr. 2! lagt über dieses Bcncficinm: „Solle anch am Hochen Aüar jcm, weill vormahls, ehe der jc^tigc Altar Anno 16u0 beigefiegt worden, das alte grosse' Crncifir gleich odcrluUd deß Gnaden Bilt gestandteii ist. — Dessen Vnteridanen am Pachcrn, die Goritschein gcnandt, ÄintlMasNich im ^nthertl)mnb von danncn denen Herrn von Weißencga, lanlh 1642 Vrbar verthanfft worden, welche dernaels Hcrr Erascm von Trieben egg vmd das 1015. oder 1^20. Jahr, daranf Fran N osina S n s a n a G räfi u v o n T ä t ten p a ch, ^ ^ h. ^. ^- ^ ill von Trie b cncl h, vlnh das 1650. Jahr besessen, daranf hcrr Graf von Tattcw pach, auuo 1691 aber hat der hcrr Prälat vou Selz die Hcrrschafft Gonobiz crthanfft vnd mithin auch diese Unterthanen, die herzn zu leßen wären. — Intcriin geden sie (die 36 Unterthanen) jährlich w roooKmtiouom pars 506 NoliivLx III haun Bapt. Vikar 109"). Im Nrdar bemerkte er: „1697. der Most oder Wcin ijt Plit-, Saner gerottcn." 1(>92 wird er im St. Lorcnzcv Tanfbnchc «n>-^tn8 Iu«i genannt. 1699 wurdc cr nuf die Pfarre St. Lorcn;cn a. D. befördert. Oori-oni Franz Anton, Vikar 1699. Xu5no v Josef, Vikar 1705, 1727, war 1704 Coo fteralor in St. Lorcnzcn a. D. c!op Josef, Vikar I731, 1732. K aric r I o h a n n, Vikar 173i^—1738 nnch ?0vot^on. K u in L r Johann, Vikar 1735 bis 5. Oktober 1738, dann Pfarrer zn St. Lurenzci, a. D. 1 o / si. K., vom Pfnrrcr Niath. liodoruik, bedeckt mit cmcm Ackcr und vom Pfarrer Philipp Lamprecht mit 182 fl. 30 tr. 'iapltal n. a. Filialt irch cn. 1. St. ^ co u h ar d. Dicfe tlcine 5iirche wird schon im Visilalions-Protololle von 15)07 genannt. Ihr Clwr lst gcwöldt, das Schiff aber mit Dielen gedeckt. Sic liat aui;cr dem Hanptallare 8. l^0u:u-lli noch zwei Seiten^ altäre nnd zwar rechts 8. ^olom^o und p. 6citl-n6i->, Unto aber 8. (^1-11018. In der Mitte des Schiffes lieqt der '"rabstein des Nenstiftcr Marttrichters Ioh. >Vor<1ui^ unt der Infchrift.- „Die Fafchingzeit ist a,u fröMichsteu da ich hab sterben miesen den 12. Febrnarl) 1720 Mcmcs Alters 5'.) ^nanuo8 ^V<;i-. . ." Bei dieser Kirche ist der pfarrlichc Fricdhof. 508 1818, diente cr als Kaplan 1819. in Kirchdach, 1820inMnrck, 1820—1825 in Gams, 1625— 1831 in St. Peter bei Marburg, dann als Kunu zu hl. Krenz bci Marburg bis 1834. Schwarz Johann, Pfarrer vom Juli 1848 bis zu scincm 3odc, 26. Niarz 1872. Geboren zu vnro-V2L in dcr Pfarre St. Marten, ordinirt am 21. Novcinb. 1824, pastorirtc cr als Kaplan zu Kölsch 1824-1828, als Provisor in Rast 1828, 1829, und zn St. Äarthliuä iu Nothwcin 182!), 1830, zu St. Anton in N. V. alö Kaplan 1830, als Provisor 1831, zn St. Wolfgang am Kaagdcrge als Provisor 1831, iu Iaring als Kaplan 1831 bis 1831, als Provisor 1834, 1835; als Kaplan i» Witschcin 1835 und als Knrat in hl. Kreuz od Äcarburg vou 1835 bis 1848. .^ntolii; Johann, Pfarrer scit 13. Oktober 1872. Dotation der Pfarrftfründc. Lant Bericht der Gutsvcrwaltung zu Turnisch dc stand hier zu Ncustift ciu sogcuamttcr gcistlichcr Dirckto? ftcr Vitär?), welcher das Pfarramt (?) nnd die Olitsad-unnistralion für die ^cobncr Jesuiten besorgte, dafür aber zn seiner Subsisteuz gewisse ^cstaudtheilc des Gutes zu gcuicßeu hatte. Diese Vcstaudthcile, welche man als Pfarr-gnlt betrachtete, wurdcu sannnt deui Oute ?tenstift, n,cil sie vermuthlich voin Gutskürper nicht leicht zn trennen waren, am 20. Jänner 1783 au Johann Franz van Pc. ritzhof anf Ehrenheimb verlauft, welcher sich hicrauf cin eigenes Gntögebandc zn stojana in der Stcncrgemciildc voien^ bei hl. Geist in der Kollos erbaute und dahin die Gulsvcrwaltung übertrug. Doch anch nach diesem Verlaufe verblieb dem Pfarrer zu Ncustift das Nccht auf einige Bezüge aus diesem Oute. 509 So hatte dcr Pfarrer alljährlich 24 Klafter Brennholz aus dcr (^ntöwaldnllg zn beziehen. Ferner wurde dcr iiirchc und Pfarrpfrnildc Nenslift voin Once ^tcnstifr init Vertrag vom 14. Juli 1786 cine Rubot abgetreten, so daß jeder Unterthan dicses Gutes wöchcnclich 3 Tage Robot hicber ;u leisten hatte. Endlich iinchlc das Glit )leustifc jährlich 41 fl. 3^) kr. fiir die Bearbeitiinss dcr pftirrlichcil Griindc deitragcn. Auf dk-sc Rechte wurdc laut Urtnlide uoin ^1. Oktobcr 18^)7 zn Omistcn deo Gitter ^lciistift ucrzichtct, gca.cn dcm, daß dieses Gut ein Kapital von 2000 sl. lmmcn Jahresfrist nach iilatificiriln^ dicscö Bertrageo ,;nr Pfarr-pfrülidc Rcnstift erlege nnd dem Pfarrer zu Nenftift aus der G!lt^!raldill!g alljährlich 20 Klafter Äronnholz ge^en Entgelt von 1 fl. pcr Klafter anweisc nnd gebe. Dieser Vertrac, wnrdc aber nicht sicher gestellt, weschalb dariil'cr ein Rechtsstreit entstand, welcher 1830 noch nicht zn Endc geführt war. Dermalen hcstcht die Dotation der Pfarrpfriindc 1) ailö cmcr Grundentlastnngs-Obligatioil von ^00 ft. CM. nnd ans einer anf das Cnratdcnefieinm zn M.-Ncustift lantenden Staatsfchltldvcrschrcil' nng ft. 450 ft.; 2) ails dcr Pfrimdeil-Octmiomic: 7 Joch !2ö lUKl. Acckcr. 6 I. 83l l^Kl. Wiesen, !-> I. 3!,^> UlKl. WemM-ten, 12 I. 605 UlKl. Naldnng, 3 Joch 449 lUKl. Weiden, 120 HM. Garten, :! Joch 247 lm«l. Garten ,nit Obst. Der Reinertrag dieser Oclmiomic ist mit 170 si. 77 tr. berechnet; 3) ailo den Ztiftnnsts- nnd Stolla-^rträgnißen. Da;n kontt noch eine Collgrua-Erglinznng ans dem Studicufondc. Dotation der zraplanci.- Dcr hier bestehende Kaplan bezicht einen Jahres-gchalr von 200 fl. nnd zwar 63 st. von dcr Pfarrtirchc 505 land Herrn Philippen gewesenen Bencficiaten an der Ncnstift liintcrlasscnc'Wittfran meldet 1l Dukaten gerichtlich an, welche sie der Frauen Elisabeth Pendl seligen zu freyen Handen dcftositirt hätte, und bittet cincn löblichen Magistrat, daß iyr ücsag-tcs Nopnßjtnm wieder ansgehändigt werden inag." Hiczn äußert sich ?avoäou: „Ohne Zweifel erhielt dic II Dukaten erwähnte Elisabeth ('?), da ihr Genial)! Philipp als Pastor in Nenstift lMordcli ist." Anc! dieser etwas wnfuscn Geschichte ^icht ?avu6ou voreilig den Schlnsi, es Nliisse nni 1574 das Lnthcr-tlnini in Neustift geherrscht haben. Das Ganze ist einer Aufklärung bedürftig. Ungar S iutüu, oberster Kaplan 1602,1615'. Nach t'ovoäou wnrdc er 1615) von, Ferdinand II. dcauf-tragt, die 5lirchc Viaria-^ieusllft sainmt ihrer Güll den Lcobncr Icsnitcn zu übergeben. Vmtt Urtiindcn-Ne^est des Bandes Archives verzichtete der Gcncft-ciac zu M. Ncustift im Mai 1615) anf seül Äcne-ficium. Seine Nachfolger bis 1786 waren und nannten sich Vikare au der dem Jesuiten - Collegium zu Lcobcu einverleibten Obcrkaulcmcy. ?i 1 2.t Johann Va ftt. Vilär wahrscheinlich bis 1646, dauu Pfarrer in Lembach. ^ant ^irchein-cchnuug hat cr 1699 als vorzeitiger Vikar von Nenstift 125 ft. zur Kirche M.-Ncnstift legirt. (Land. Arch.) 6o1I>', Pfarrers?) 1673.') ^ni tioi-x i « Georg, Vitar an der obersten Kaplanci Ncnstift uon 165)8 bis zn seinem Tode, 6. Oktober 1692. Er war bci seinem Tudc 64 Jahre alt.") l) Schmlch Lcx. ') I^iebor suullut. im Ncustiftcr Archiv. 35* 511 oic von Altcröhcro gewöhnliche OoNoctur- sammt denen oou jcdwedcrcn Hancrn Ihmc, Herrn Vi(iÄ>il> zngcsagtcn '/. Görz Kohrn, zn welcher Erfolg lassnng die Hrschft. Cbcnsfcld dic eigenen Untertl)annen zn verhalten verspricht, also abzunehmen, das; selber hievou dm völligen Gcnnsz alleinig haben, und von Niemauden einige Al'gaal' oder beylrasl zu rcichcil schnldili seyn solle, gleich une Ihinc ailch die l)ülligc 6wl!ii nacb der von Altcrshüro ciugcfilhrtcr I'axH gel'iihrct." ^. „Wird Ihmc von Vogdoliricjlcit aus vor seine Jährliche Verrichtungen l'cy der Kirchen von dcm Kirchen Wein ^/.. Startin, wie auch vor dein Oftfcrweiu V^ Startin in Suniina vor licidcö ^/,, Startin Wein paßirt, damit al.'cr ^. Scldcr cill mn so l'cssercs Auslomincu habe, und folglich sich ans die Sccl-Sorgc nin s« eifriger anwenden, entgegen allen denneu Geistlichen ohne des unanständigen und hoch verlwtteuen Hcmdl nnd Wandll mit unterschied-lichcll Esfcctcn so gewisser unterlassen möge. So werden Ihmc Herrn VilZiu-i« von der Hrschfl. St. Johannes anch folgende, Grundstücke zn seinen Gclnanch, icdoch anf die hernach anzlifiihrcuden t^ouciitiou«.? überlassen, als ncm-lich den mit 1 fl. W kr. dienstbahren Mcßucr Orund, nnd 1 ft. )5O kr. dicnstbahreu Kirchen (hrund, niurübrr Ihlnc aber auch die Steuer nachgelelsscu wird, ^60. alle Herrschaft' lichc HopAkcr, so wan inan von Menöfcld nuf St. Io^ hann gchct, liuker Hand gelegene bii< auf dem Nigl, und 3tic». dic kleine Hrschftl. Wiesen ,;wisch>.'u ^aal nnd Naast gelcgcn, und solle 5). von diesen Ornnd^Stnckern der Herr Vionriug alleinig dcu Genuß haben, das völlige Oomminm cwcr der Herrschaft Ebcusfeld also verbleiben, das; solches leiucs Wccgs vor cin Viirchengrni'd anzusehen, sondern gleich denen andere» Hrschfts. Grund-Stückcrn in der .liniölliotioll 507 Dazcr Martin, als Pfarrer ernannt am 1.^. Juli 1786, gedient bis 1794. Er war früher, Pfarrer zn St. Georgen bei ^leicheuegq. 8 uänik Caspar, Pfarrer vom 29. Oklobcr 17!)-) bis 1805. Er war bis 23. Jänner 179.') Lokaltaplan Zlt St. Oswald im Dranmaldc. I' ii m i c N eginald, E^dominilaner, Pfarrer vom 29. Juli 1806 bis 1809. Er diente als jlaplan zn St. Audrä in Graz 7 '/., I., als ^olallnrat zn hl. Drci-faltigtei: in der ilollus von 17Ü0 l'i^ 1801 nnd da,üi zn hl. Geist in der Kollos l'iö 1806. 1.2. inot Mathias, Pfarrer von 1810 bis Ende 18 i3. Er war ein geborner Trainer, pastorirtc als Kaplan in Friedan 2 ^/^> I., zn St. Peter bei Radlerbbnni 1 V.! I-, wieder in Friedan 2 I. nnd in Sanritsch 10 I., dann als Wimt zn St. Wolfgang ani Kacu^ licrssc 10 I., nnd starb alö Pcnswliist zu Sauritsch am 9. Ang. 1818. I^i'i ^MHiiiö Anton, Pfarrer vom 1. Jänner 1814 l>is zu seinem Tode, :>1. Oktober 18^2. Ocborcn in Kroalien am 17. Innuer 177Z, diente er alö Kaplan zn Hohenmantcn 1 I., zn Marburg in der wmdischcn Pfarre 1 I., in ^ötsch Z '/,, I. und als .^urat zn M.-Schnee in Wölliiii^ 12 Jahre. ^ 2 ^ u 6 r Ocorl), Pfarrer, angetreten om 1. Mai 1833, gestorben am 23. Inll 1834. Oeborcn in der Pfarre St. ^eonhard in W. B-, diente er als Kaplan zn St. Margarethen nnter Pcttan Ü I., al>? Provisor zu St. Marrcn 2 I. nnd zn St. Margarethen i,. Pcttail 1 I., dann als Vilar auf Wurmberg 6 I. ilnd als Pfarrer iu Fricdan von 1817 bis 1833. Hlariu 3 oI; Iosef, Pfai-rcr, ernannt am 36. Novcmb. 1834, gestorben am 9. September 1847. Geboren ani 15). Februar 1796, ordmirt am 23. August 513 damals anfgehobcne Vikariat St. Margarethen am Drau-fcldc :nic den Ortschaften.- Si. Margarethen, ^iin^s und I>!-6puW> und wurde sodann daö Vilariat zur Pfarre erhoben. Patron dicscr Pfarrrc ist dcr Haufttpfarrcr von Kölsch. Dcr Hanfttpfarrer Franz Angnstm versuchte zwar 1819 dieses Pattonat abznlehncn, mußte cö aber bcibcbal-ten wahrscheinlich ans Grund dcr Errichtilngsiirknndc von 1757 und dcr bishmigcn An^iilning des Patronats-Nechtcs. Im Iahrc 16-^8 wnrdc hicr unch cinc i,laplanci errichtet und aus dcm Ncligiunsfondc dotirt. Die Pfarrkirche.- Schon im Visitationsbcrichtc vom Iahrc 1567 wird die Kirche St. Johann am Dranfeldc als Filiale dcr Pfarrkirche St. Georg in Kölsch genannt. Nachdem hicr daö Vikariat errichtet worden war, wurde diese kleine nnd baufällige altc Kirche im Jahre 1782 rcstcnirirt nnd 1784 vom Kutscher Hanvtpfarrcr Josef Olttömandel bcncdicirt. Alicr das Bedürfniß nach einer geräumigerm Pfarrkirche wurde immer fiil)U>arer, beschall' entschloß man siä) endlich zum Vaue cilicr nencn Kirche. Mit diesem Ncnbaue wurde am 23. April 18^2 begonnen und wurde derselbe am 25i. Juli 1833 vollendet. Während dcs -Vaue^ wnrdc die alte Nirchc noch bis zum 25. Juli 18^2 benutzt mid duun endlich ganz abgetragen. Die neue am alten. Kirchftlcchc erbaute Pfarrkirche wurde am 4. Addent-Sonnlage (23. Dc< zembcr) 183.'! vom Schleinizer Dechant, Thomas ^oi'eb, benedicirt nnd am 27. Juni 1841, sammt ihren.', Altären: 2t. Johann Haptist, dann im Schisfc rechts K. V. Hl^i'ius und links St. Sebastian, vom ^claner F. Bischöfe Roman Hängerle eonsecrirt. Später wnrdc noch im Chore an dcr Epistcl-Scite neben dcm Hauutaltarc ein Noscutranz-Altcrr aufgerichtet. 514 Im Jahre 1834 erhielt die Pfarrkirche :', neue Thurmglockcu und 1861 einen ncncn Thurm. Diese neue Pfarrtirche ist 17 Klafter lang nnd 6 sllaftcr breit, daher genug geräumig, al'er etwas zu nieder gehalten. An der Kirche ist eingemauert dcr Orabstcin deo am 10. April 1812 in Lat'dorf Hans-Nr. 9. auf scincr Dnrchrrise nn dcr Kollik vcrstorbrncn Ilisl,'f Gadricl, Dr. dcr Tyculussic, Pfarrers von Dudl l'ci Gjadh^f, qcwesl-nc:: Professors in Olmüh. Am 14. Mai 1774 legirle vl'. Ferdinand >N)iUan von Elirenstcin, Hanylpfarrcr zn Saldenh»f>,'tt, seine:', im Ianschdcrge gelegnen Weingarten, welchen der Bilär von St. Anton in ^>. P. als StiftnngsM genossen, dai:ü al'cr od nimiam äi8w!üi:^m 1o«i anbeilil'gegedeil l,a: tc, znm hicsisscn Bikariatc pro moliorittloue «nu^i u^e. Dieser Weingarten wnrde nm 700 fl. verwnft nnd umrdcn davon 300 fl. znr Erdaming des VitnrinteiHauseo, ucv wendet, 400 fl. aber auf ^csiing jährlicher 24 l,!. Nlcssen für die Wlan'schc und Sattelbergische Familie angelegt. Die Pfarrkirche desist einen Weingarten (4 Joch, 50l) lH^l. grosy in der Gemeinde ^ichtcucgg. Dic Filialkircheu nnd. eigenen Mitteln erbant worden zu sciu. Das MrchengemMbe ist ans neuerer Zeit. In dcr Kirche befiuden sich .^lttäre, dcr Hauptattar: St. Margarctha: daun die Nebenalläre-südfcitig St. Gertrud, nordscitig St. Aarthelmä. Alle 3 Altäre sammt dcr Kanzel sind aus dem 17. Iahrhnndenc. 510 und 147 fl. au<5 dcm Ncligiousfondc. Anßerden^ ist cr mit seinem Einloiunlen auf eine freiwillige Most- und Getreide sammluug angewiesen. Pfarrsmatrikeu bestehen hier seit der Errichtung der Pfarre, 1786. Pfarre St. Johann am Dranfcldc. Im Jahre 1757 haben Cajctau Graf von Sauer, Herr der Herrschaft Ebeui«feld uud 8ct. ^oiian-niß, und I ofcf G u t c< ,u andl, H-iufttMrrcr zu ^ütsch. del der bi^,iuigcu kölscher Filial-zlirche St. Johann am Draufclde riu Vttariat errichtet, wobei sie laut Süftlnu-zö' Urluude vuin l. )!0v^m>.,cr 1757 folqcuoc I^inew vcrad-rcdct uud beschloßen habcu: 1. „bleich wie diese Filial^Kirchc zur t. Hciupl Pfarre «ötsch ^clMig uud felbc vorhiil von dem aldasigen Viclvris» vcrscheu wordcu, so hat mau ganz billig Munden, daß die fchruerc Verselnuni dnsclbcu allciuig dc», dem l. Hcrru Hauptftfarrer dcveudire, folqsam fclbcr privnüve das.ju« ^sltwnulu? ot (üoilatioui« dieses ucu anheften ten Vi(.-ai-i:iw« insoweit habe, daß jedoch audurch dcm zur Herrschaft ^l'cui1 diö 1750: Can tian 8ovuik, Malkaulan von 17:')6 bis l75)6; Io l,ann 0nio, ViMr l75)8—1760; Ioscf ?r Ocmcm den nm die Wiedereröffnung dieser Kirche, wclchc Bittt daS Oubcruiunl mit dcm Bcdcntcn adwicö, daß l,icv lcm Priester angestellt werden könne. Dcm nngcachtct stcllM die Oemciudcn 17'.>2, 1796 nnd 1803 Petitionen nm Wiederherstellung der Cnratic St. Margarethen nnd wur den hicbci auch von der Herrschaft Freistem nntcrsinyl. Um ihrem Ansuchen mehr Nachdruck zn geben, machten siä, die 3 Ortschaften der früheren Cnratic St. Margarcchcv auheischig, dic Curatial-Kirche, den Pfarrhof nnd ihrcn 512 darülicr nebst Abnchmung des -/, Zchcnds zu onn^aori. rou scyc. 6. Olcich wic cc> sich aber ereignen lumc, das; dcr alldort bcstclltc Vi^ariu^ mit der Herrschaft Ebcni>feld in übler Nachbarschaft lcbctc, oder solches Vio:u'iat, wolN ^ar einen mit der Herrschaft verfciudctcu sudjclito c»nfcrirt wurdc, alö sollc cs dcr Hrschft. Ebcnöfcld jcdcrzcit ftcy stehen Ihre dcm Herrn V^in-io znin Geilnste ildcrl.issenc Grundstiiele nach bcliebcil, und ol)nc gezwlin^eil ;ll seyn solches dnrch deu Wce^ dcr Rechten zu snchen, von sick sclbsten znrückznnchmen, und nacher Hauß zn ziehen, »)6 sn^-dann, dasi dnrch Hcrrn Haupt Pfarrer denen ^lrittigkcimi alsoqlcich abgeholfen, nnd eine beliebte Ncmedur vorgekcdrc: werde. 7. Ist vo» der ^schft. Ebenöfcld anch dcrinalcn aus freuen Belieben dc/Geistlichen an dmcil ^ HlNipi Concursen zu St. Iohaun das Niitlagmahl gcgcdcn werden nnd zuniahlcu beyläufig dieses noch ferners winiuirct werden wird, so solle eö doch uieinahlen vor eine Schuldigkeit angesehen oder gefordert werden. s. Die Erhaltung deö ewigen Lichtes vor dcni Hoch. würdigen Outt wird au,3 dcr Kirchen Caßa wie gen'ölinli^ paßirct, die übrigen Abgaben, so dcr Herr Hcmvt Pfarrer, anch Vieami« zn Mtsch dermalen gcnosseil blcivcu bcy dcr alten Gewohnheit." — Aber schou uor dem Jahre I7l>7 bcstand hicr cin Vikariat dcr Hanptftfarrc Kötfch und zwar seit 1742, wic dicö alii< dcu hiesigen Matriken zn erschcli ist. Dic danialö bier c?.'ftouirteu Vitäre hatten anßer ihrcr ")ce>nn'li1i^l Samnuung vermuthlich leine weiteren Einrünftc. Znr Pastoriruug wurdeil dcn hicsige» Vitären an fänglich augewiescu au^ dcr Hauplftfarre Kölsch die Or: schaftcn: ^aworf (Lok^), Nastdorf (1^iZK:>, ve»), Alten dorf (!6t!uu v«ß) uud Ooldorf (XlatoU^o). Dazil wnrdc noch 1787 aus dcr Pfarre Schleiuiz hieh'cr einverleibt das 518 Eigenthum dcr Dorfgemeinde rrejwin, betrachtet. Die Kirche könnte mit geringen Mitteln restanrirt werden. 3. Die Kapelle 8. ^saooki und 8. ^.unaa inGold'orf (Xlirtaliuio) wnrde nm das Jahr N>20 erbant; denn Johann Graf Khiscl stiftete um !62Z zu dieser damals nen erbauten Kapelle 2 ewige Aicsscu. Dicse Kapelle wnrde 1768 gesperrt, und weil die Gemeinde, die selbe n'.n den verlangten Betrag von 40 fl. nicht inö Ei' gcnchnm übernehmen wollte, ganz niedergerissen. (Licdc Kölscher Chruuit Seite 280). 4. Die Krcuzkapcllc in Lakdorf. Al^ im Jahre 18Zu die Eholera in den benachbarten Ortsc.Men Goldorf, Altcudorf nnd Nast grassirtc, die Gemeiudc Lal dorf aber dabei verschont bliebt bauten die ^ar'durfcr hierai'.j mls Dantbarlcit die ,V!renzlapellc in ihrein Dorfe, weicdc ocr ^chlcinizcr Dechant Filip V^Ipotiu am 25. 'April 1541 benedicirte. Im Jahre 184C. lauften die ^kdochl zu dieser ihrer Kapelle eine von den alten Glucken dci pfarrtirchc St. Johann um den Betrag vou 100 fl. M diese tteinc Kapelle hat dcr Pfarrer Franz Vi-.^l«, wohl um die Nlcszlicenz angesucht, aber dieselbe nicht crlialicu. Die Biiäre und Pfarrer zu St. Johann. Gabriel Thomas, Vitär uou 1743 bis 1748. Xumcr Iohauu, Ailär 1748 —175^, starb M Pfarrer in Heidin au, 1. September 1756. Vialäou Jakob, Vitär vom Jänner 1?l>4 bic< 1?5>,x Am 1i). Septeuibcr 175>s) nennt er sich im Tauf' buche ro8owtu« paio^Iin« Nmllinae. Er starb in 'Itast als dortiger rcsignirter Pfarrer. Unrichtig ist die Augabc im Raster'Sterbelmche, daß cr 8 Iahrc hier zu St. Johann pastorirt habe. Uo«ic Blasiuc«, Vitär vom Oktober 17IV bi<< >-. Dczciubcr 17:')8. „1'Iuninnm Ivovor. ^xcolions 519 ac Doctissimus D. Blasius Messiz, aetatis siiae 44 Anoornm, natione Carniolus, per 20. annos diversis in locis curatus celosissimus, verbi divini expositor valde famosus, vitam statui suo non solum omuino conforruem, sed etiam omnibus semper acceptam atqnc exem-plarem ^erens, provisus omnibus s. Saera-nientis Obiit 8. Deceinbris, 10. ejusdem infra Cathedram sennltus 1758. CStcrbrcoiftcr). ^uk Mathias, Bitär von 17b8 lus 1701. daiui Pfarrcr in Schlcini,;. ^rcitmaun Ioscf, Vikar, anactrctcn ini Mai 1761, gestorben 17(57. „Plarimum Rever, ac Perdoc-tus Dom. Josej)hus Prodttnan, aetatis suae 60 Annoruin et ultra, Vir Pacific us, pius ac Exoniplaris, diversis iu locis per Multos Anno s curatus, tandem ex Beuesiciato Marbur-gensi Kcctor lmjus Ecclesiae factus eanique laiidabilitor regens per 6 Annos omuibus rite provisua pie obiit iu Domiao 25. Octobris Auno 1767 et sepultus est in Ecelesia ante Portam niajorem sub in^ressu, sive sub Choro." sStcrl'iiiatrik). Ans scmcm Vcrllissl.' cihiclt in Folgc Tcftanu-ntcs vuin 22. Oktobrr 176? dic Pfarrtirchc St. Iuhann:')5<)fl. anf cinc Mcsscn- nnd Iahrta^s-stiftllül, nnd 4)0 fl. als ^ichtstiftnn^. ?>l 13,1^61- Johann, Vita'r von 1767 bis 1774, gc-storl'cn als Pfancr in Haidm 1779. Er lctiirtc zur Pfarrkirche St. Johann 480 fl. anf cwigc Mcsscn. seuavio Mathias, Vikar 1774 bis 1779, dann Pfarrcr in Haidin. Ein ^cborncr Wiftpachcr. 8tai-il,a Jakob, Vikar scit 1779. Am 11. Dczcm-licr I7i)5 trat cr in dcii Pcusionsstand, crlc^tc hicr 70 ft. zur Errichtung ciucs ftfarrpfriindllchcu Stcl- 36 515 Die Orqcl wurdc 1800 aus dcr Pfarrkirche St. Iohaul, hichcr iidcrtra^cii. Dcr Kirch- und Fricdhof ist nut ciuer Maucr imifricdct. Am 24. Novcmbcr 1771 lcgirtc dcr Griindl'csitzcr zu St. McnMrcthcu, Mathias svigli, sciucn Vcingartcn ill dcr Kollos zu dicscr Kirchc doch so, das: dcr Ncingartcn verlauft uud uiit dcu, Erlöse 4 h!. Vccsscli gc-iuftct wcrdcn sollcu. kirchliche Vcrrichtuugcu, wclchc l'ci dicscr Filialc scmcrzcit gchaltcu wurdcn: ani Martus-Ta^r Prozch'ion uon Schleim,; hichcr, au jcdcu: Quatciul'cr^Vi'ittwoche cinr hl. Vlcsfc, Prozcssiou uud Mcssc ioiilt 4. iu drr Vittwochc, die Patrociuiuuis-Fcicr ani St. Mar^arttlicü Tagc, am 3oimt(M darauf Prozcssiou vc»u Schlciui; hichcr, aul St. Barthclmä^Tagc Concurs allda, ciuc hl. Ä-rssc am Tagc dcr ulischuldigcn Kiudcr, uud ^cichtcuumrs aui St. Gcrtrudis-Ta^c. Hicr iu St. Marssarcthcu wurdc I?;'>1 von Schlci-niz all^' ciuc Curnlic crrichtct. Dic hicr augcstclltcu Sccl-wr^cr, wclchc fich PiMrc, ^otallapläuc, wol,l auch Pfarrcr namncu, wcihntcu iu ciucui vou dcr Ocmciudc ncbcn dcr >tirchc ihucn crbautcu Hänschcu. Das Cintouuuc» dcr hicsi^cu Curaicu wird aus dcr. m ocn Z Diirfcri! St. Vlargarcthcu, '1'i-uiZöo nud I'ro-pol^ wclchc dic Ciiratial-Gcmciudc bildotcu, altgcstiftctm gcistlichl'!: NaturaliDU-Saiumluu^ und aiio dcu Slollcr-trägnißcn dcstaudcu hadcu. Ilcdcr das Erträsiuis; dicscr Naluralicu-SmiiuiliiUH ^ibt Aufschluß folgcudcr^xti'lwt.- „Anf dittlichcs Anlau>icli dcr Pfarr^cmciudc St. Margarctlicn aiu obcrcu Draufctdc ist aus dcm Pfarrhof Schlciuizcrischcu Ilrdin-iuin Folgcu-dcs von Wort zil Wort aus^czo^cu wordcu: Dic Collcc-i'.ir: HZcy wl,'lchcr ;u wisscu, das; iu all uachfolgcudcn Dörfern ciu jcdcr Untcrthau, dcr ciuc Wi^c Hubc hat, iähriisl)!?!! zu l^cdcu schuldig: Uuru <') Nccr^'u, vMi; odcr Hiciidl i^ Stiicl; hicvou gcbiihn dcm Hcrrn Pfarrcr ciuc. 521 Vrai5 ko Franz, als Pfarrer eingetreten am 7. Jinn I81i», pcnsionirt am 1. Juli I864. Oc-borcn zu St. Egidcn in W. Ä. am !>. August 1788, ordinirt aln 18. September 1813, diente cr als Kaplcm^zu Murck und zn Kutsch mid als Provisor hicr in ^t. Johann. Unter ihm winden hier die Pfarrkirche 1832, 1833 nnd der Pfarrhof 1836, 163? erbaut. Als Inbclpricstcr begab er sich nm 1. Juli 1864 in den iltnhcstand zilr Filialkirchc St. Margarethen, wo cr am 18. April 1865 starl'. tt! avQik Andreas, Pfarrer vom 1. Inli 1804 dis zu seinem am 10. Oktober 186!» erfolgten Tode. Er war geboren in Polstcran am ^1. April 18ttl), zllln Priester geweiht am 2!». Inli 1832. ür diente als Kaplan in ssriedan, St. Thomas, «ütsch, St. Georgen a. d. Stainz, Polstewn, St. Martin nu-tcr Wiirmberg, als Provisor zu hl. .^rcuz ob Mar-durg, als slaplan zn (^roßsonntag nni? dann als Knr'at in ?nlon«ak von, 24. Jänner 185>8 bis 1864. ^ran^d«l-F0l- Martin, als Pfarrer installirt am i^. Jänner 1870, von da anf die Vollilie St. Mar^ garcth in Köbcl abgegangen am 31. Juli 1,^74. Dotation der Pfarrpfriinde. Zur Dotation gehören:. 1. Die Naturaliensammlnng :i) in den Ortschaften Laldorf, Nastdorf, Altendorf nnd Ooldorf nnt einrin Er-trägnissc von 70 Schäfcl (42 Mc^cn) Roggen nnd 3 fl. I kr. Flachs- und Käsegeld: d) in den Dörfern St. Margarethen, ^rmZ5<2 mld I'i-opolu mit einem Erträgnisse von 55> Schäfcl (33 Wetzen) NoMN, nnd 30 Stiiel Hendl. Ferner haben die vuracnamttcn 6 Dörfer (mit Ausnahme 36* 517 Curatcn aus Eigenem zu erhalten und verweigerten die Colleetnr dem Pfarrer zu St. Johann. Duch alles dieses wollte nicht vcrfangcn. Ihr Ansuchen wurde wieder abgewiesen. Der Pfarrhof zu St. Margarethen, wclchcu die Gemeinde allein erbantc, wurdc 180? im Versteigerniigswege zum Kaufe angebothen, tonnte aber nicht an Ä^ann gebracht werden; worauf derselbe der Gemeinde zu Schnlzweckeu belassen wurdc. Die Matrikcu dieser aufgelassenen Curatie, aus der Zeit von 1751 bis 1788, bcfiudcu sich beim Pfarramtc 3t. Johann. ^. St. Ursula in I^» opnlu. Diese Kirche steht auf eiuein frenudlicheu ^laseuhül^el iui Dorfe I^ro-pcla. ^ic soll ini Jahre 1629 erbaut worden seiu. Daö Gcl'älldc ist hoch uud ziemlich geräumig, wodurch es sich von dcn nicisteu iibrigeu Dorfkirchen des Dranfeldcs vur-thcilhafi uutcrscheidel. Dieser Uiustaud, wie anch die schönen Neliquienschreiue de>? Hochaltären lassen vermuthen, daß sich dic ötlarisscrincriuen von Grnz, denen dai< Amt Oücr^ und Untcr-^ranol«, gehörte, odcr vielleicht das Stifr Studeuiz, welches die Bogtci nber dieses Gotteshaus hatte, am Hane und an der Ausschnnickung dieser 5tirchc bcthciligct habe» werde». Dic Kirche hat außer dem Hanftt-altarc St. Ursula, uoch 2 Seitenaltäre im Schiffe, rechts li. V. ^lariuo und links (Epistelseitc) 8. IliLrauiiui. Alle ?; Altäre sind ans dem 17. Jahrhunderte. Vor 1750 wurden hier hl. Messen gelesen am St. Hicroninnls-Tagc, am St. Ursula-Tage uud am Tage 8. «. I'i-imi ot I^olioiaui; danu wurdc hier am Souutage nach dcm Äleinfraucu-Tagc das ^irchwcihfest bcgaugcn. Anch dicsc Kirche wurdc unter Kaiser Josef II. gesperrt, aber dann der Dorfgemeinde wieder überlassen und von dieser seither crhaltcn; deßhalb wird anch die Kirche sammt dem ihr zugehörigen Häuschen uud Ackcr als ein 523 Nachträge und VmthtMMü zu den biöhcr erschienenen geschichtlichen Mittheilungen ilbcr daö Aiöthum und die Diözese Lauaut. Zekanat Marburg. Dom- und Stlldtpfanc St. Johann Bapt. iu Marburg. Dcr nrspriingliche Pfarrbczirk uou Marl'm^ mit scincn Vikariatcn grenzte westlich nicht an die Pfarre Mahrcnl'crg, sondern bis 120 l an die karnlhncrischc Pfarre Lavamiind, ^on 1201 adcr an die Pfarrc UomZ- nik, respective au bic *ißfnrvc grefen.]) „Julius Episcopus Servus Servorum Dei •—. Ex iniuncto Nobis desuper Apöstolicae Servitutis ofsicio votis illis libeuter annniraus, per quae Ecclc-siis praesertim Catliedralibus et earum regriiuini praesidentibns de oppoituuae provisionis auxilio valeant salubriter piovideri. Duduui si qnidem omnia beuesicia Ecclesiustica cum cura ct siue cura apud sedein Apostolicam time vacantia et antea vacatura collatioui et dispositioni Nostrae reservavimus, Decernentes ex time irritiuu et inane si secus super his a quocunqiie quavis auctoritate ßcienter vcl ignoranter contiu^eret atteutari. Et deiude S. Joannis Bapt. oppidi Marcliburg per Joaunis Scorter et S. Audreac in Meiselding Salze- ') Siehe N>,chiri!ssc z»r Geschichte dec- Del. ^tahrrub^ss. 524 buvgensis et Gnrcensis Diöcesis Parochialibus Ecciesiis per Joannis Obiniauuir dilectorum filiorum tune ipsarum Ecclesiarum respective Rectorum, de illis, quay time tcniporis obtinebant, per dilectum filium Wolfgangum Boekliu, Clericum Argentinensis Diöcesis, procuratorem suum ad hoc ab eis spe-cialiter eonstitutum in manibus nostris ex. causa permutationis sponte factas et per Nos adniissas apud sedem predictara vacan (tibus?). Nos dc S. Joannis Bapt. Joanni Obirnauuir et dc S. An-dreae Ecciesiis pret'atis, ut praemittitur, uacau (tibus) Joanui Schortiz praefatis sub dato no no Calendas Decembris, Pontificatus No-strianno tevtio concessimus prouidcri. Cum autem dictus Joannes Obirnauuir concessioui pvac-iatae sibi dc dicta Ecclesia S. Joanuis Bapt. fac-tae hujusraodi hodie per dictum Wolfgauguin o: procuratoreni suum ad hoc ab eo specialiter con-Btitutum iu eisdem mauibus nostris sponte ct libere cessit. Nosque cessioucm ipsam duxerimus admit-tendam, et propterca dicta Ecclesia S. Joaunis Bapt. adhuc ut pracfertnr uacare uoscatur, millus-que dc ilia praetcr Nos hac vice dispomire potu-erit sivc possit, reservatione et decreto obsistcnti-bus snpradictis, et sicut cxliibita Nobis miper pro partc dilccti iilii Matthaei elccti Gurceusis petitio contincbat, cum fructus, redditus et prouentns men-sac Episcopalis Gurccnsis — ad supportauda oncra Episcopo Gurcensi pro tempore cxistenti iucum-bentia tenues et exiles sint, — nobis suit liumilitcr snpi)licatura, ut dictam Ecclesiam eidem mensac perpctuo uuire, annectere et incorporare ~ digna-rcmur. Nos igitur — hujusmodi supplicatinnibus inclinati Ecclesiam S. Joaunis Bapt. pracdictam — cum omnibus juribus et pertineutiis suis dietae 520 lnugs-Iuvcntars und kehrte dann in sein GcnurlS' land Kraiu zurück. ^i-HZovio Iohaun, als Pfarrer eingetreten am 11. Dezember 1795, nach Haidin als Pfarrer akgcgan gen am 28. Februar 1807. Er wurde'geboren zu Mütliug in Untcr-Krain ani 4. Iimi 1750, ordi llirt 1778, diente als Kaplan zn Htohitsch und in Sauritsch, dann 0'/2 Jahr als Lukaldaplan zu St. Johann am Gorcnzcubcrgc bei Sauritsch und wurde als solcher pcusionirt. Später wurde er al^ Hilfspricster iu hl. Dreifaltigkeit iu W. B. und dauu hier als Pfarrer angestellt. Er wurde am 27. Mai 1809 von den Franzosen überfallen nn> cmcr Baarschaft vou 600 fl. theils eigenen, tdcilö kirchlichen Geldes l,crandt. Ül63l'ö Ios^ef, als Pfarrer cingcn-ctcu am 1. August 1807. Er rcsiguirte auf die hiesige Pfarrpfrüudc aui 12. November 1808 nud ging von hier am :>1. Dezember 1809 auf dic Pfarre Schilteru. Später war er Pfarrer iu ttcmbach, danu Stadtpfarrcr iu Pcttau. «ÄMpori Mathias, Pfarrer vom 1. November 1d09 lns 1818. Er war geboren zn St. Urban in ^d. B. aui 18. Fcbrnar 1776. trat in die Scel. jorgc am 23. Mai 1803, pastorirtc als Kaplau zu St. Georgen a. d. Staiuz uud zn Iaring. Zuletzt war cr 7 Wochen Pfarrer iu Haidiu, stcirb dort am 61. Dezember 18l8 nud wurde iu Folge leyt-wllltgcr Anordnnng hier in St. Johann begraben am 2. Jänner 1819. Sein Grabstein ist hier an der Sakristei eingemauert. Er stiftete 40 fl. auf 2 cwlge Messen. Uuter ihm wurde 1810 das pfarr höfliche Wlrthschaftögcbmlde hier in St. Johann erbaut. 526 ertlärcu. Mchr Schwierigkeiten bietet hingegen dicödczilg. lich cine im Lav. Ord. Archive vorfiudigc Urkundc, aus' gcfcrtigct vom obgcuanutcu Johann Schörtl zu Straßblirg in Käruthcu am 15. Jänner I5U7. In dieser Nrknndc nennt sich Johann Schörtl noch liectoi' ooc;Io8i3.<2 pHl0oIÜHli8 8. ^(MUuis w ^n,,cd-duiF, oollatiomF ot äioocLLis arcmopizeopi 8al«-dul-Foii8i8, und fträseutirt, weil ihm als Pfarrer von Marburg das Präscntationsrccht auf das Vitariat St. Margarethen in Zelnitz znstchct, den Andreas Zcch für daö Vikariat Zclnil;. Wenn dic vorstehende päpstliche Einverleivungs-Änlle anthcntisch ist, wie konnte sich Schürtl 1607 „och Hfarrcr von Awarding nennen? wie tonnte cr noch dao Prasentationsrecht über das Pikariat Zclnitz ansiidcn? Der Schliisscl zur öösnng dieser Widersprüche muß crst gcflmdcn werden. Was wir aber aus der eben angezogenen Präsents wns-Urlnndc von N,07 ersehen, ist, das; dishin dcv Salz. burger (^rzbischof Collator der Stadtpfarrpfriindc Marburg war und da„ bis zu jcucr Zeit der Stadlpfarrcr vm, Marburg das Präscntations-Nccht anf das Vikariat ^cwiy a,o folgerichtig auch anf die beiden anderen Vitariatc Gams nud St. Peter bcscfseu hat. 15l< befielt der Erzbischuf dein Gurkcr Vischofc dic Pfarre Ä.arburg, welche dieser in umuus lai^orum 8oi-iieot mngl«tilltn8 ^!pin^u8i8 adaiiEnavit, wicdcr au jich zn briugcn. Uuter Pfarrer Antou Mauitor (1587—^601) hat der Sckaucr Bischof Marburg visitirt nud dabei den pr» fauirtcu Fricdhof bei der Stadtpfarrkirchc rcconciliirt, wic auch eine große Glocke geweiht. 160? hielt der Sctaucr Bischof Martin abermals die kirchliche Visitation in Marbnrg, wobei er hier zwei Tagc nacheinander firmte. Er bcncdicirtc die Glocken, rc- 522 von St. Margarethen) dem Pfarrpfründncr jährlich :« gclicn «0 Maß Grütze und 335 Stück Eier. 2. Als Deputat 5 Eimer Wcin vom Kirchcnwciw garten. ^ 3. Die Stiftnngsbczüac und das Stollar-Ertrügmß Hlczu komnit noch die PfrimdcwOcwwimc, bestchcnd aus den ^bcnsfcldcr Aeckcrn (17 Joch 585 lllKl.), dcr Eisfelder Wiese (2 I, 956 ^»Kl.), einem klcÄc„ Gar f«^. ^!) ,^^'.^ Kaftlauci ist dotirt aus dem Nclmiün^ , . s/ ^»" "^ tM' Kaplan auch iwch init ciu^l stelmlügen Gttreide-Kollcktlcr von der' Pfarrsgcmci.^ Matrikcn: k>6 r>.^'! ^^' Johann werden qefiihrt nnd sind Uorhandcü 528 dcn bci Lebzeiten Baiser Maximilians 1. (gestorben 1519) begonnenen Umban der Kirche im Jahre 1524 vollendete. 1601 ist bei dem Brande der rückwärtige Theil dcß Nipftcngcwölbcö im Mittelschiffe eingestürzt. Das vier wieder hergestellte dcrmaligc Gewölbe ist nicht anf Rippen constrnirt. Am Tanfftcmc ist die Iahrzahl 1^34 cmgcmcisclt. ^164? am 11. April verbot der Glirl'cr Fiirjtvischof dem ^tadtpfarrcr das Cclcbrircn der hl. Messc a,n Hochaltar der Stadtpfarrtirchc, <;uia alt^ri nMx:^, o>n.ut zl:lrl)ui-^<;n«ium in«i^uia (das Stadtwaftven?). Wahr^ schcinlich wnrdc damals der dermaligc Hochaltar ncn crl'ciüt. Ain St. Nitolauö-Mare im nördlichen Seitenschiffe ist folgende Inschrift ;n lesen: „Diesen Althar hat das „Ehrsame Vlilliierhandtwerth Alda ,^n Vtarbnrss Aiachen „vnd Aufrichten lassen der Zeit waren Zach Mai'stcr Mi „chcl .^heberitsch vnd Peter öamrath anderc Ac'itlnaistcr „Erasmns; Winterte Ja lob Mnchilsch Georg Härd ^lndrc „Tubias; Adam Vlnchitsch Ocora Schnstcr Hans Iakopitsch „Im Jahr 16^ " Das schöne ^»-««ea-Oclnälde, darstellend die Kreuze anffindluig, am Kiipvclgcwölde d,.'r itrelizkapeNc hat laut Inschrift: „5n8op!> clo ^lülk ^:>m. :m!i piowi- 1775" gemalt. Ncstanrirt wurde es 1872 vom Iawb Di-oNo. Ueber den ehemaligen Anstand dieser Kirche und Pfarre, wie anch über das Vc"rlM>.is; dersclbcn zu dcn Kirchcnfürsten von Salzbnrg nnd Gnrl gebcn eilügcn Auf-schluß folgende Anfzeichnnngeil der Visitatimi^Prowllille: ^) „1007 die 9. Junii. Martinas Brenner, Epis-eopus Seccov. in hac die visitaviraus Ecclcsiam ])arocli. S. Joannis Bapt. in Marcbhurg. Haec in-corporata est Episcopatui Gurcensi , et in ea suat decem altaria, orania bone oruata, quorum ') Sclaucr Old. Archiv. 529 unnra per incendinm profanatum est. Eucharistia decenter servatur, babetor Baptistcrhun, Missale novum Salisburgense nullum neque Coufessionale adest. Hujus Ecclesiae Vicarius est Georgius Pi-leator, qui sub se tres habet vicarios, niminim: Mathiam Ornitsch, vicarium apud S. Maitiuum in Gänibs, autea a nobis examination et approbatiun. Item L/eonardum Obser, vicarium apud s. Pctruni prope Marchpurg, pariter autea a nobis exaiuina-tutn et approbatum; et Urbanum Prodenikli, vicarium apud S. Margaretham in Zelnitz —. Capcl-lanura Marclipurgi agit P. Nicolaus conventualis Ordiuis Minorum, qui a Nobis antea est approba-tus. Parochup jussus est mittcre scliedam haercti-corum, ut apud Screnissimurn dciiuuciari queaut. Die 10. Juuii cousecravimius Marclipurgi trcs campanas et Caemiterium etiam recouciliavimus. Die 4. Septembris injuuctnm est viva voce Duo. parocho Marchpurgeusi, ut curct fieri confes-sionalia, move Romano, extra sacristiam in aliquo decenti Ecclesiae loco tarn in sua parochiali Eecle-8ia Marchpurgensi, quam in silialibus ad S. Pe-trum; iu Gaeuibs, in Zellnit/.. Die 12. mensis Novembris anni 1618, cum adbuc aegra A'alctudo R. Episcopuni Seccoviensem intra domesticas paristes dctiuerct, accessi ego Geutilottus R. D. Episeopum Gurcensc») et ab eo humaniter exceptus egi de parochia Marchpurgensi visitanda, qua die niliil conclusuin suit, die vero 16. mensifl cjusdem cum rcvisjtaus hoc ab illo res-ponsum tali: Sciipturum kSc Illmac. et Rmac Celsi-tudini Salisburgeusi promisit, cui se etiam humil-lirao nomine commendat, ab caquc grat.iosissiinum adhuc responsum ratione Parochiac dictae, quam a visitatioae libcram fore sperat, exspectaturum. 525 men.«ae auctoritate Apostolica tenore praesentiurn perpetno imimus , anuectiraus et iucorpovamus; Ita quod liceat eidem Matthaeo electo et pro tein-pore existenti Episcopo Gurcensi per Se, »el aliuni 8eu alios corporalem possessioueni Ecclesiac S. Joannis Bapt. Juriumquc et pertiuentianun praedic-torum propria auctoritate libere apprelieiulere et perpetuo rctinere , illiusque friictus. ledditus et prouentus in suos ct meusae ac Ecclesiae S. Joannis Bapt. praedictarum usus et utilitateui contier-tere, eidemque Ecclesiae per Vicarium idoneum ad cjus nutum amouibüem in diuinis deseruire —. Datum Bononiae Anno Incarn. Dominicae Millesimo quin^cntesimo sexto, tertio Nonas Febiuaiii, Pon-tificatus Nostri 4*?- ) Dies ist die Bullr, i» Ful^o wttäcr die Swdtpsavr-sifriiudc St. Johann in Marlmrg saminl ihrcn Pcrtincn' ;ien, d. i. smnmt den Viün'iatrn Zclnitz, Gamo und St. Petcr dcm Tische dcs Fürstbischofes von Gurt einverleibt wurdc. Da Iulins 11. am 31. Oktober 1ix»3 cnif dcn päpst' lichen Stnhl crhubcn wnrdc, so nnchtt ocr in dcr vor-stchcndcn Bnlle bcriilirtc Pfriindcinualis^l zwischen Johann Schörtl nnd Johann Obcrnancr schon I5)^!i) cinczc-lcitcr und beschlossen worden sein, weil dariiber vor dem Vapstc Illlilis schon uoul) ()Älc:uä3.8 1)o«omdii« ?c>u-tilic!l.tn« ilutin 111. (23. November 15'<.>s)) verhandelt mordcli ist. ^ioch wäre hier zu beinerlen, d^ß, wenn oiesc ^illlc tcitio ^onas I^oln-nmii (3. Fcbr.) i.'iOU ausgefertigt mnrdc, in ihrer Datirnnss I^utililxltn^ :muu 3. nicht adcr 4. l)eisicn sollte. Dies ließe sich übrigens einfach als cin Inp«u8 c:l,Iiiiui ooer als ein Versehen des Covistcn a) Tmnsiunptiiin Bullae im Han. Orb. Antjiuc. 531 — EpiBcopi praesentibus aliquot Patribus colloquio revocatus et denuo interrogates: nuni ctiam Vicarii fuissent exaininati? respoudit: non. Ideoque ei de-mandatur, ut se ipstim »nacum Vicariis intra octi-duum sistat a pud 111. D. Episcopum Seccov. cui mandato obtempevautes coraparueruut ct cxaiuinati cururu animarum in scriptis acceperunt. Aute bieu-nium interdictum ei fuerat ab 111. Episcopo Gur-censi ne ad Synodnm irct. Interrogates practerea, nuiii aliam adhuc parocliiam praeter Marchpurgcu-sem habeat? ait: ab 111. D. Episcojx) Gurcensi nnllam. Kescht (Kotscb) enim nou spectare ad eundem, sed ad Scr. Archiduccm Ferdiaaudum rationc praesentationis, confirmatiouis vero ad Patriarch aru Aquil. —. A parocliia S. Pctri paro-chiae Marclipurgensi incorporata nihil habet; Epis-copu8 autem Gurcensis dolium vini annue unum, et ilia providetur per propriura parocbum, quern confirm at Episcopus Gurceusis sicut ct parochum in Gambs et Zelnitz — ; Li auteru curani anima-rum accipiunt a R. Episcopo Seccovieusi —. A parocliia Marclipurgeusi dantur saepius dicto —• Episcopo Gurcensi annua quatuor dolia viui. De-cimas habct frumcntarias et vioarias, subditos quatuor et aliquot „Zuelelinei-" ut vocant. Iuter-rogatus, num aliquaudo fuerit visitatus ab 111. Gurcensi ? respondit: Nnnquam, sed ab ejus Suffra-ganeo ct doctore Colino; qui etiam ci decieta dedere. Ejus proventus ascendiuit ad 1000 fl. toti-demque in expeusas esduunt. Saccllauos tenetui* alere tres, qui curam animarum accipiuat ab 111. Seccovieusi. Beneficia parocbiae incorporata suat novem. 527 conciliirte dcn Fricdhof und vertrieb den Kaplan Fcltf Cäsar. Ferner wurden in Marburg gcsirmt 1634 am 20. Juli 140^) Personen, 1643 am 21. September 2300 Personen, 1652 am 24. September 2520 Pcrsoucu und 1681 am 11. Mai 1747 Personen, tags darauf aber 2478 Personen. 1645 am 23. Juli ist iu der Stadt Marburg das Feuer ausgebrochcu. Während dieses Braudes sind die Kapuziner mit dem hochwnrdigstcn Oute in die Stadt gezogen und yat der ?. (^ouoioiilttur der ttapnzincr dcn Stadtrichter und 1<.) audere Viirgcr beredet, daß sie eine Wallfahrt nach Maria iu die Wüste gelobten. Iu cinein Verichte voin 16. Imii 1659 hcißt es, daß vor 6 Wochen die Siadt Marburg sammt Pfarrtirchc und Pfcirrhof abgebrannt sei. 1672 haite die Pfarre Marburg eine Äeuölteruna. von 3526 Seelen. In diesem Jahre wurden hier getraut 48 Paare, getauft 157 eheliche uud 21 uneheliche sliudcr, gestorben sind 126 Personen, ud Iiaoiosi wurden absolvirt 5. Die Do::i- und Stadtpfarrkirchc St. Johann Bapt. in Marbulg. Gei gcnanercr Besichtigung dieser 5lirchc wurde am Rippcngcwölbc des südlichen Seitenschiffes die Inschrift: H.UN0 äomiui U0000X1.V (14^5) entdeckt. Auch an der alten Sakristei sind zwei Inschriften vorfindig. Die Eine, dermalen am Strebepfeiler der Sakristei, lantct: ,,^.unu äomini 5I(N60Voi88; die Andere lautend „m:>ximili:lu" ist au ciucr Dienst-Cou-solc iu der Sakristei angebracht. Die Hedentung dicscr In' schrificn wird wohl sein, daß der Baumeister Hanns Wciß 533 Jänner 1581;') 6. Barbara Haas, Witwe, gestorben 9. Mai 1628; 7. Helena Maria Martschinghin geb. Fabcrm, Nnrgverwalters Gattin, gestorb. 2. Innncr 1664; 8. Johann Panl Strasiegss, Stadtvfarrcr, gestord. 14. Ang. 17:; 1; !). MariaKatharina gcb. Dirndcrgcrin, vcrwit. Pitrcich nnd Safari, gcstorl'. 28'. Dezember 1730; 10. Maria Anna Frciin von Rncsscnstain geb. von Hin-dcrmayr gest. 2. September 1743. Außen an der Domkirche sind 9 Lcichenstcinc eingemauert mio zwar: 1. Sigmnnd des Andrä oon Holnbnrg Sohn, 1 Jahr alt, gest. ^?. Aug. Insiö; 2. Wolfgang von Hohcn-wart, 3löin. 5tais. Maj. ^Itath, l^est. alif Ober-Marburg 12. Juni 15i6^; 3. Hanii^ Messer, Pfleger zn Ontcn-Haag, gestört. 1l>. Dezember 15(^3; 4. Alois nnd Georg Crcatschan l)cst. 155)5 mW 1569; 5. Simon Minial, Nathsbiirgcr, gest. 1564; 6. Ä)enedlkt Clcmcntschitsch, Bürger, (icst. 1604; 7. Maria Purtia geb. itraincrin, gest. KN7; 8. Alois Graf von Porcia und dessen Ehegat' tin Helena ^aurin, Acllcrn des Fiirsten Franz Scr. Porcia voil Mittcrbnrg. (5in widriges Geschick verbitterte ihres Lclieuötage. Ohne Iahrzahl. (Er starb 8. Ang. 1760, sie 1763) ; 9. Ferdinand Hizlbcrgcr, Postmeister , gestorben 1713. Im Jahre 1680 hat vom 8. Inli bis Ende De-zciudcr die Pest in der Stadt Marbnrg ^rassirt. Gestorben sind in dieser Feit: im Monate Inli 10, im August 28, im September 47, im Ottoker 43, im November 21 nnd im Dezember !), also im Ganzen 158 Personen, großen--theils jiiudcr, während im ganzen Jahre 1679 imr 74 Personen in Marburg mit Tod abgegangen waren. Laut Stcrdcbnch wnrdcn in der Stadtpfarrkirchc hier Folgende begraben: Helena Maria Uu,i'Linl, Bnrgvcr' ') Laut Faalcr Urbar war 1553 Veit Hoincggcr Pfleger zu St. Grenzen in dcr Wllste. 534 Walters Frau f 2. Jänner 1664. dcr Stadtftfarrcr Mcl. chior Reinicr 17. Ang. 1667, Georg ^aiLinko, Z)>»of<:(;w8 aul^o in Marburg, am 19. Dlzcinb. 1l56? -, 1'^ilili Michael, !w chc einen Thurm, stellte eine anständige Bcneficiaten-Voh« nnng her, uerschafftc sich beim Gnrter Ordinariaic Ad> schriftcn von den Stiftnngöurknndcnund knltwirte die n«i vorhandenen, aber ganz vernachlässigten StiftungöweinM-ten. Bun den Stiftgiitern waren damals bereus enlfr^u> dct: die Vadstnbc, dai« Hans nnd die Hofstatt sanum? Gärten, der Weingarten in Thonhof, welchen l659^ic Lcobncr Jesuiten besassen, dann die Mtcr zu Prim, blöuch. in Oirkuik, Ottendorf, Unter St. Knnegund und I'odreie. 17^)3 besaß die Kirche Z Altäre (Allerheiligen, u. I. Fran nnd lVt. Nitolanö), 1 Kanzel, ^ tlcinc Glocke, a^ tcincn Vcichtstnhl nnd keine Orgel. Als Acncficiatcn kommeil vor: VLiiknviö Occr,' seit I6.')9, f !). Juli 1658, Iln^öviu Georg, f 20. Au;. 1701,, Straßgictl Sebastian, 1' 60 I. alt am 24. Iu'i 1765, Fasching Franz, Beneficial, dann m Pension, 5 69 I. alt am 16. Oktober 17!>o, Smutz Tobias, Bc^ ficint 1703. 2. DicKirch c znin h l. Gei st hattc : 703 z>.^ Altäre, nämlich: den hl. Geist' und cincn Niaricn Al!^, 1715 am 26. Mai starb hier Martin Grächcr, xouoäi^w' «apLlanu«. 3. Die Filial tirchc St. Ulrich vor dn Grazer Thore. 1510 am 29. August consecrirtc der ^ vanter F. Bischof ^eonhard diese Mrchc saunnt iln'm >' Altären nnd rceonciliirte ihren Fricdhof, wie mw Folgc-.. dcm zn entnehmen ist.- „^.nuo quo ßum-:^ i15l0) 6oll- seciauit ecclesiam S. Vdalnci extra nuiros oppidi Marchburg- dicte Saltzburg. dioc. cum altaribus subscqueutibus, primum videlicet Chori in lion. $, Vdalrici, Augustini et Martini- pontificum. Et con« 532 Paroehus habet duo, Magistrates civicus quiuqae, Chori masistcr unum, Felix Caesar umim. Monitus fait etiam non ita quidem ab 111. Gmcensi, \\t parocliiam resignaret, scd cum ab antccessorc confiimatus sit rnultasque cxpeusas fecerit, snpplieave et media quaercre cogitat, ut ulterius cam vetinere queat. Monitns suit ctiam per litcras et orcteuus, ue Visitationes Salisburgcuscs admittat, ab 111. Gureensi, si autem vi resistere uequeat, ut admittat." „Anno 1510 penultima mensis Augusti pvacno- „minatus (Lconardus I.) Episcopns Laueutinus Ci- „niiterium Eeclesie jiarochialis S. Joliannis Bapt. „prcfiiti oppidi Marchbui-ff reconeiliavit." C^an. ^Boiit. tffcqiftcv). Die Dom-Stadtftfavrkivchc hat 4 Griiftc. Gradunv nilincntc iill Innern dcr Kirche.- 1. Gn ^cichcilstcin (im iwrdlichcn Scitciischlffc) unl 2 Wappenschildern, wouon das rcchtscitigc cilioit Ochsen-topf führet, das nndn e aber in jeder der beiden Qlicrhälflcn cin Weinlanb hat. 2. llristuss von Neychenburss, licst^rl'cn am Samstag vor St. Maria Magdalcna Tei^c 15>28: :j. Andre von Graben, der letzte seine« Stammes, gestorben am 14. April 1556; 4. Gcrtrnd, Gemahlin des Valentin Sichel, t. t. obersten Profiant-Amts-Vcrwaltcrs in dcn Jahren 154^—Is)44 nnd Nathöbnrgers zn Stain in Main, Mnltcr des Stadtpfarrcrs Georg Sichel, gcswrlien 23. Mai 15)80;') 5>. Veit HcincMr, aest. 7. An^. 158I, sammt seinen 2 Gemahlincn; mit'dcr ersten hat cr'4 Söhne erzogen, die 2. Anna geb. von Eibiöwald starb am 5. ) Die Sicchcl, llllito ^uilu! (Schcchcl). stanum'n ailo dcr Obcrvurgcr Gcgcnd und wurden geadelt mit dem Prädilate von Olicrburc,. Ei» Thoma« Scchcl 'v. O,. lais. Hoslricc,örath ui:d olicistcr Mustenneislcr. adoptlrte in seinem Testamente vom 24. April 160!) den Blaö ^«Iivl. Ein Äla« 55. besaß 1U25 dao (»ut Moobbrun. 538 ^nb. Erlasses vom 9. Oktober 1811 an den Ncli^ions. fond refnndircu. Am 6. Mai 16^5 wnrdc Georg Häßl ill dieser 5iirche begraben. 4. Die St. V a r b a r a k i r a, c a»f d^m Kalva-ricnbergc. Am I I. Mai 108! hat der Setaner F. Bischof Johann Oraf von Thnn den Ornndstcin zn dieser ^irchc go lcgr, i'.'chdcm er deßhalb im Ntonalc April znvm- cincn Com -ftctl.'nzslrc!t i:ul dcui Gnrtcr F. Bischofc an^ziltragoi! haicc. Anch 5,ch Kirche wnrdc wahrscheinlich 17^5 grschlosftn. Ev>t I^lz'i am ^Z, Aufist stclltc die Stadtpfarr^-mcindc dmch d»n ^rcisdcchant I.LZ!uk an daS Ord. S^'wu die Btttt. di^sc Kirche wicdcr eröffnen zn diirfcn. Jit c^cr Bitc-Schrift heis^ cs.- Diese Kirche sei v»n den weili^cil nach dcr Pest lwni Jahre 1680 am Men gebliel'enen 'Bew^-nern Mardnrgs, welche hiezn mit eigenen Händen das ^aterialc hinanftrngcn nnd den Tagwcrlerdienst verrich' t^tcn, erbaut nnd mit ciiler Mcsscnstifnln^ dotirt worden. 5-lr sei seit ihrer Säcnlarisining den Unl'ilden dcs Wec-tcro der Zeit nnd de,3 menschlichen Mnthwillcns iilicrlassen gewesen nud habe gänzuch zil verfallen gedroht. Dci halle M dle Stadkiemeind^ sammt einigen Vorstä^ern eittschlos. lclt. diesem Denünal der DanN'arleit ihrer Vorfahvell der völligen Vernichtung ;n entziehen und selbe wicdcr herzn-»lcllen. ').!lit beispiellosem Eifer wnrdc Hand a!l<< Werk qc-lcgt. Die anschnlichstell Bürger arbeiteten selbst mir; ilire Klnocr migen Steine nnd Ziegel zn nnd so ist das Nerl Mlt vieler Vl'iihe »nd mit grohen Unkosten so weit gediehen, da,; nnn die Kirche mit einem ganz nenen Altar, mit neuen Glocken, Paramenten, Orgel nnd mit allein zum (^:e5 dle»,te Erforoerlichem versehen ist. Die so angesnchte Bcwillignng znr Wiedercröfsmmg der Kirche wnrdc ertheilt von Seile des Ordinariates unlerin 22. Dezember 18 U» und uon Seite dcS Gnl'crni-üms nnlerm 12. Jänner 1814, 539 Wie schon vorne bemerkt wnrdc, weiset das Sterbe-buch nur 158 ,;,lr Pest^eit im Inhre 1060 in Marbnrg Verstorbene auö. Vielleicht wurden eben nicht alle damals Verstorbene im Sterbebuch vorgemerkt. Sicherlich siiw aber viele Bewohner damals anö dcr Stadt geflohen nud werden ain ^nndc vom Tode ereilt worden sein. Im Pfarrhofc zn Rast befindet sich eine VotwtMl vom Ial)vc 1080, ans welcher Marbnr>i abgebildet ist und geschrieben steht: „O du allergnaDcn reichest Inn^fran mein. Verbirg uns flucheriichcn ilüter den, Schii^nandtel dcin, dainit wir vom abscheulichen Feuer der Pestilentz Und unsern sseinden werden bleiben nnverle;lazarclli. 5. Die Schloßlapellc a n f Ober-Marburg. Ein Herr von Graben, Besil>cr deö Schlosse Obcr^ Marbnrg, gab der Pfarrftfriinde Kutsch 2 Aecker und 1 Niese, wofiir ein jeweiliger ^mschcr Pfarrer allwöchenNicli ein Scclcuamt im Schlosse Ober ^larbnrg sprechen solllc. Diese Vicsscn wurden später in :1losiwcin verrichtet, s.^ot-scher Urbar.) 6. DieKapelle n. l. Frau am ^ebcr (u» I^evHl-ji) ini Al'arblirgcr Burgfrieden. (Siel>e die St. Magda^cna und St. Martha,Vtaftlanei). ?. Die St. Floriane-Kapelle im Vit" tringhofc (ictzt ^ a, 8 II «) z u M '.'l r b n r g, eonsecrirt 1519 voul Lavantcr F. Bischöfe ^cemliard lant Ponttf. Dicgiftcr: „1519 mensis octobris die 19 eousccruvit. capellam cum altavi iu houore S. Floriani maiti-ris in curia monasterii Vittriug- iu oppido Margk-bure-." Zu dieser Kapelle hat Josef C^raf von Nawtta in seincin Testaineittc voln U>. Juli 17^^ ein Bcnefieinm für die Minoritci' mit einem Kapitale voni ZO99 fl. errichtet, wofür allwöchentlich 3 hl. Messen lind jeden Smm-- nnd 535 ^conliard Prückhl dcn Weingarten dieser Vrndcrschaft, . Ord. Arch.) Die Filia lkirchcn und Kapellen dcr Stadl-pfarrc Viarl'urg. 1. Dic Allerheiligen - jl i r ch cnnd K a ft l a-nei. Die Stiftcr Bernhard und Barlmra Drukhcr lcgir-:c:i 150l zil dil'scr ^liftlaiici und Kirche 1 Haus nnd 1 Hofstatt sammt Garttn und »iucn audrrn gvußcn karten i>ci dicscr ^ircho, 2 ^'cingnrteu, cincn;n Thmnl'hof, dcu andcrll zu Schlidcr, 1 klciiico Wrin^är^l am S:adtt)vadcn, 1 Hilbc zu Prim ^tiKl^iicL), Z HoMtt z« Stclicr, 1 H::^'c und ^1 Hofstatt zu >iötsch, 1 Hofstatt bcim „Trichc «halt dcr Pcssuitz in der OazuiNi", 2 Hudcn zu Otttii-dorf (l^ntinia v:i8 l'n Eäül'initz), ^l Äanfcld inucr St. .^üncglliid uud 1 Hnbc zu Pobcrsc (^o>)iL/o), endlich auch noch dic Bndsttchc an dev Dräu. Vou dcm Erträgnisse dieseö ^cneficiums mnßtc dcr Kaplan alljährlich auf St. Gemgeu Tag '/.^ Pfd. Pfcnigc d:n Ci^'sclleil und Pricsleru iin Pfarrlwfc reichen. Nach dem Al'sicrkcn dcr Sliftcr wurde» sowohl dao> Patronalsrccht. wie auch snnuntlichc diese Kirche nud Stiftung belresfcndc Ürknndcn dein Anigistratc anvertraut, welcher alicr in der ^algc ulehrerc Eiiftiiugsjniter enlfreiudcte und samnttliche -lwähilie Nrtinideu vernichtete. Daö ^ciiefieinn^ dlied ^icranf unl'csel.tt nud die Kirche unirdr von Hafnern nnd ^dcrcn Biirgern alc< Magazin denützt. Iin Iahrc N>^1 Aiirdl.' dcr ^esi^stand dieses Beuefieinin^ tommissionel ::lfgeuomlnen und derseldc folgciiderluafscli geschäht.' der V.'ilniiartcl! in Thoiihof ^(X> ft., d^r Weingarien in Mcl-üiig 100 fl.. dcr Mwittuftf 70 fl., die Accker zu Älcllinr; 170 fl.. dcr Acker jenseits der Dräu 70 fl. und dcr Gar-:cn bci der >tapellc üO si. 3? 541 Graf Karl Glcispach verzeichnete als t. Commissar m diesem Kloster cm Vermögen von 4375 ft. nnd an ^aarschaft 347 fl. Die bestimmten alljährlichen Almosenbciträge, als Hrut- und sslcischgeld, welche von den Stände» mit» einzelnen Adclofamilicu gemahlt wurden, betrugen 1800 fl., die Stiftuugstavitalicn aber 1363 fl. Dic vorgefundenen Pretiosen, Vietnalien und Viobilicu wurden an andere .!lapnzincr-Klöster abgegeben.') 3. Das Iesuitcu - Cullcgiu m. Schou 16^1 nnd 16^i^ beantragte der F. Bischof von Ourk, Georg, cm Icsilitcn-Collegiilin hier zu errichten. Er wollte den damaligen ^cadtvfarrer, Georg Pileator, znr Resignirling mlf die ^tadtpfarrpftiindc Marburg bewegen, nm so einiges Pfrnndcueiiiwinmei! nnd einige Vencsieien ;nr Dotirun^ des Icsiiiteil-Collcgiilüis verwenden ;li können. Doch mit dem Swdtftfarrcr lonntc kein Ausgleich erzielt werden und auch dcr Magistrat, welcher übrigens die Errichtung des Collegiluns wünschte, wollte seinen Ncchten auf die Äcnc-ficicn nicht entsagen. 1631 erlvähntc der Iesnit Franz Magcrlc, daß er durch 14 Monate in der Mission zu Marlmrg gcwcscu sei. 1635 am 27. März wurde genehmiget, das zur Erbauung des Iesniten-Collcginms bestimmte Legat des Mar-burger ^iirgerö OuM indessen, bis der Hau des Collcai-imis in Augriff genommen würde, fiir die Stadtpfarrkirche zu verwenden. (Lav. Ord. Arch.) Dcr Iesnit Gras Albert von Purgstall war schon 1744 in Wicu gestorben und erst nach langem Prozesse erhielt der Icsnitcn-Orden nur einen Theil (4,)0(.>0 fl.) seines Verlasses, welche zum Theile für das hiesige Icsn-iccu-Cüllcgiuiu verwendet worden sein sollen.") ") Wolfö Aushebung dcr Klöster. 2) Peinliche Ocsch. dc^ Gyiiui. in Graz. 537 tinentur in eodem Reliquie videlicet S. Laureucii, Matliei apostoli, Steffaui prothomartiris et Vdalrici." „Secundum altare iu latere dextcro versus orientem iu houore S. Johannis» et Puuli, Lau-rencii, Erasmi, Viti et socionmi ejus martirum. Contiuentur in eodem rcliquic snbsequentes» videlicet de sepulchro doming Benihardini, Cristinc virgiuis et Barbare." „Tercium Altave in latere siuistro versus meridiem in bonore S. Scbastiani, Roclri, Pon-gracii, Afre et sodaliiim ejus cum reliquiis iuclusis, videlicet, Viti, Gregorii, Nicolai et Marie Magdalene." „Eodem die idem Episcopus Cimiterium dicte c-cclesie reeonciliavit." (VaU. ^oiitif. 9ici].) 1703 Liattc bicfc JiHrrfjc 4 Ssftarc: ®t. lllvtri), u. s. 5rau, ^roir, Xav., ante quod lani|)as perpetuo ar-deus ex fundatioue D. Reinier, nut» @t. Valentin altare noviter errectum. 1734 nnlwc !>ic Kircho geschlossen. Ihre Pnvann'ittc und Gcrcithschaftcn wnriX'ii, nachdcni sic I>in- 2^ Jahre uichciucht gclcgcn, uiit Ord.-Bewilligung cldc>. 2^>. Dc-zcmbcr 18<.)8 dcr windischcil Pfavvtirche hier ül>ergl.'brn. Unterm?. Anbist 1811 hat das Gnbcrninm dcm Sct. Ordinariat einen Bericht des MarlmMr Magistrates mitgetheilt dcs Inhaltes, daß die St. UlriäMirchc noch nicht cxecrirt sei. Dariil'cr wurde der Hanpcpfarrcr uon Kölsch, als damaliger Administrator des Detanates Mar-burg, uom Ordinariate nntcriu ^'1. August t811 deans-' tragt, dic 3epuleln-u, nnd ?. ^I>. verlauft. Dieses Geld verwendeten die Mardnrger zum Ansdau ihres Hlluptschltlgeliäudco, mnßten aber selbes in Folge 37* 543 1811 wurde beantragt in dem ehemaligen Icsuitcn-Hansc hier cinc philosophische Lehranstalt z>i errichten, welche das Stift St. Paul niit Professoren zn versorgen hätte, dafür aber die Stadtpfarrpfrnnde übcrncbiuen sollte. Zugleich hätte auch die windische Pfarre zur Aloisi'Kirchc übertragen, das Negiincuts-Erziehungshaus aber in das damalige Minoriten-Kloster verlebt werde» solleu. Diesel ganze Project wurde aber wieder fallen gelassen. 4. D a s C ö l c st i n c n - K l o st e v. Viaria Carolina geb. von Manzador, Priorin dcr Cölcstincn zn Steycr. bath um dic Bewillignnss, ein Kloster ihres Ordciw in Äl^arl,'n^ crlicnicii it>l> dabei außer der Clansnr eine Wohnung errichten zu dürfen, in welcher 2 oocr.> weltliche, wohlal'gcrich-icte wcidlichc Personen der weiblichen Jugend Schnlimtcr-ricin crchcilcn würden. Die su angl-snchte Bewilligung ertheilte die Kniserin (1<^>. Mär; 175!)) nnter der Bcdingnng, daf; der cnvahiltc Schulunterricht auf Kosten des zn errichtenden Klosters und unter Aufsicht der ?. ?. Jesuiten ertheilet werde. Zur Errichtung dieses Klosters standen dcr besagten Priorin 20.00l.) fl. zn Gebothe. Als besondere Wohlthäterin wird hicbei genannt die verwitwete Prinzessin Uma-uueli« von Scwoycn. Unter den zuin Ankaufe fiir dieses .sllostcr alnicbothcnen 4 Häusern in Marburg, wurde zu--erst auf das dcr Witwe von Fries gehörige, friihcr Nabat-tischc Freihans sjctzt I>lu8k<>) reflettirt, weil in demselben cmc von Nabatta erbaute consecrirtc Kapolle 8. i^wliHui vorhaudci! war. Ende Iä,:ncr 1760 verlies; die Priorin Alnria Carolina nii: 2 Chorfranen ihres Ordcns das Kloster zn Steher, kaui aui 1. Februar in Graz an nnd bcgab sich von dort nach Marburg. Da deu I>. ?. 5lapuziuern die Errichtung eines Frauciiklosters in dem ihnen benachbarten Friesischen Hause 544 nicht genehm war, wnrdc im April 1760 das nn das Karnlhncr-Thor anstossende Hans znr Unterbringung dcr Cülestinen angctanft nnd eilends in s» meit adafttirt, daß dic Chorfranen schon am 0. Mai 1760 dasselbe beziehen konnten, an welchem Tage auch schon dic erste hl. Messe in cincr darin errichteten Hanskapellc gelesen wnrdc. 1766 wurdc im Klostrrgartcu dic noch dcrmalrn vorhandcnc Klostcrtirchc crbant nl'd daranf zu Ehren .Vu-uuut', ae-storbcn in Äc'arbnrg am 10. April 1798. 540 Feiertag cine Mcssc in dieser Kapellezu lesen waren. 18 wnrdc dicsc Stiftnng zur Minoritcn-Kirchc übertaten. 8. Die Lorctto Kapelle in dcr A nrg. Am 18. Inli 1791 starb Josef 8irko, Vurg-Marlinrgcr Bc-ucficiat, alt 67 Jahre. 9. Kapelle in Frcydcggcr Wcingaricn dcs Ioscf Ioha n u I bcrc r. Zn dieser Kapelle wurde die Meßlicenz von, Sek. Ordinariate am 1. AmM 1796 ertheilt. Klöster in Marlmra,. 1. Thus 9)? in or t ten--«Most er. Anno 1510 vicesima qnarta meusis Angusti Idem (Leonnrdus) Episcopus Lauentiuus Cousecrauit altarc in mona-sterio oppidi Marchburg fratrum niiuorum Saltzburg. aioc. in houore s. Aane et quataordecim auxi-liatorum, et contineutuv in eo Reliquie, videlicet: S. Anne, Cristophori, Stepliaui prothomartiris, de sepnlchro dorniui et Barbare virs:. et martiris. (Vav. Pont. N'cg,) Das von dcr Johanna Fclicitaö permit. Gräfin von Stnbcnlicrg, geb. Gräfin pon Kiihnbnrg, der Klosterkirche hier nacheile Vlarienbild, rooto Statue, sull dic ssl' nannte Gräfin iin Iahrc 1747 an^ dcr Hanplpfarrkircin' in Goiwbitz hicher gebracht haben. (^ustriH Kalelid. 1847, Seite W4.) Am 5. Oktober 1814 hat der Kaiser die dcaittrmuc Anfhebnng des danmlö vor dem Grazer Thore sich liefind lichcn Äiinoritcn ,^losteri< genehmiget, nnd wnrdc Älich^el Babnov.schcgg, Kammeralpcrwalter zn Turnisch. zur BoU zichnng dieser Aufhebung abgeordnet. 2. Da ö K apnzin e r - it lostc r mnrdc nm 10. April 1784 aufgehoben. Die Mönche mnrden in anderen Klöstcrn ihres Ordens untergebracht. Dcr Krciijhaufttmann 546 zu 150 ft. Das Kloster war so arm, daß die Nnfhcduna>-Commission nicht so viel Geld vorfand, um die Bäcker für > das gelieferte Brod zahlen zu kcmnen. ') Die K a ft l a n c i c n oder Hcncficien l,i c i der Stadtftfarrtirchc St. Johann in M arb urg. Nicht Niklas, der Pfarrer von Ocnns, wie es Scilc 15 hcisn, sondern Niklas zu Nndolphö"), des ^andschrei berö Sohu zu Äiarburg/ stiflcte die Kaplanci Si. Katharina 13L? ainLt. UrdaniTage nnd lcgirtcseinem ilaftlanc Nitlas nnd dessen Nachfolgern sein Han^«k, 1 Weingarten zn Meling, den Zehcnt zu Lang d»rf (Vcndorf) nnd 19 Eiincr Vcrgrecht und dan.i 26 Hoi Itäccen vor dein ooeren Thore, darunter alich die dcn Hcriii von Meling gehörige Hofstatt'samint Mulle deim I::dcil' Fru'dhofe (in der ^ärnthncr Vm'stadt) und die den Seitzern gehörige Hofstatt „von der Prnaacn vndtcn adhin zu dcr Traa." ' Hicfiir hat der Stifter dcu Kaftlan verpflichtet, den Iahrtag alljährlich zn halten nüt Vigil Messc und einer Theilung, darn», mau backen soll 19 Viertel Weitzen znm Almosen, und U) Hühner; dann soll man 16 Eimer Wem und eine Mars Pfennige geben den Gescllcn. Schulmeister und Meßner. Ferner sott der Kaplnn täglich eine hl. Ätessc lesen am St. Katharina Altare nnd jährlich dem Pfarrei einen nencn Pfennig geben, damit dieser der ^?tif-tnng günstig sei. Wollce aber ein Pfarrer diese Messe nicht gestatten, soll der Kaplan sie dann lesen, wo cr will, ist ') Wolf Ailfhcb. dcr Cluster. ") III dcn altcn Urwvic» dcr Herrschaft Faal wird cin Rudolphs Gut im udercu Olnolnilc gcuailiit. 542 ' Am 10. Oktober 175? kamen die Jesuiten nach Marbnra. llnd wnrdcn hier von: Magistrate feierlich em^ pfangen. Sogleich begannen sic am Hanptplatzc die ibnen iwthwendigcn Oebnnde ,;n errichten lind betrieben dicse Bantcn so cnncrglsch, daß sie schon am 7.Inli 1758 hier daö Gynlnnsinm eröffnen konnten. Für diese ihre Ansiedlnnq haben die Jesuiten angc^ kanft in Marburq am 4, Juni' 1757 vom Äidwi^ Ora'ftn Khnnbnrg daö gräfliche Freihani< am Platze, am 15. Sep. tcmbcr 1757 ein Hans vom Franz Lindner, am 1. No? vcmder 1757 vom Iatod ilar^ ein Hans in der Dräu-gns,c, am 1. Dezember 1757 ein Hans vum I^d von ^chneldern, am 1. Jänner 175« daö Hans des Mach. Qymcycr niid dac« Hanl,. Gräfin ^hiinbnr^, zn ^c'ar-mini die Urkunde ans, womit sie den hiesigen Jesuiten lyrcn w Niarbnrc; jenseits der Dran gelegenen 0tcnlll,os und ., Schuldbriefe im Actra^c von U».2W fl. schcnttc.') Von den lücsigcn Icsnitcn sind hier gestorl.icn: am <. ^lngn,t 1779 I<>nlo>- ^„dwig Ignatinö, 59 I. alt. l'o-?^?^'^^'^"^^ ^"' Nloisi-Üirä,e; am 20. März 1^0- !,' ^"""" ^'"' ^s I. alt; am 25. September i/«o 1. Blas ^liwnik, alt «2 Jahre, mid am 25. Imn 1d0l, ?. Johann ^,,l. Ninqanff, ^ymnasial^Pra' fcct, 67 Jahre alt. .»„1,5 Der Erbaner der hiesigen Aloisi'.^iräie 1'. Pcier von Hnlloy wnrdc 1707 in der Provinz Namnr ^el.'l,>ren, tral schon mit 15 Jahren in den Icsnitcn Orden,' wnrde Dok tor der Philosophie, nnd lehrte die Machcuiatil zn Tl,r-nan, Wien nnd Oraz. In Oraz war er anch Präfee: der Sternwarte nnd des physikalischenMnscnms nnd starb el'cn-falls hier in Marburg am 2N. Inli 1789. ') Land. Arch. 548 Im Jahre 1621 >,esaß laut Inventar diese Kaftlanci die 2 Weingärten zn Sul; und in Gams, dann eine Vrcmd-statt in Marburg nnd ein Urbar mit 12 I'M. Geldes. Dic 2 Startin Bcrgmost werden 32 fl. geschätzt, der Zins sammt den Stcuern'40 fl. und dcrZehcnt in Lcndorf 40 si. veranschlagt.') 15)42 und 154^ erscheint Clemens Otto als Kaplan dieses Altares,-) 16Z5» hatte aber der Stadtpfarrcr Gc-mg Pileaior dieses BeneficilNü, wie auch jene des Maria Aiagdalcua nnd des St. Thomas Altares inuc. Iin Visilationsl'erichte von 16^3 heißt cs: Dicscs Bcncfieunn habe besessen eine Hcrrngnlt von 12 ?M. und cm Haus in der Stadt, welches zu ciucn Garten gemacht worden ist, der dermalen (I6L3) dein H.ums ^urchor qc-l)urt. Die Landschaft habe dieses Äeucficinm vor nndenk-llcheu I,ü,rc» eiugcftfändet. und icljt habe es Hcrr Pas' qnalm gegen Zihlnng eines jährlichen Pachtziusci< von ^ si. im Bestände. Die St. Michaels-Kaplanei besaß 1621 cmcn großen nnd einen kleinen Weingarten, dann cincn Acker und eine Wicsc sammt Ackert beim St. Floriani Ackert. Der jährliche Ertrag der Weingärten wnrdc mit 16 Star-tln berechnet. Als Kavlänc dieses Altares werden genannt Felix 0:lL^u-, ein Marburgcr, 1601, 1622, nnd Äti^ chacl 1':^ilv der L«<.p«i-:tt«r ^I^vouieu?, gestorben am 20. Iänucr 1668. Die Kaplanei u. l. Fran. Peter Pcrcuchla (Värnklau), der Stifter dieses Vcnefieinms, wird schon 1-140 Kaplan des Altares u. l. Frau genannt. Vielleicht hat er den Sttftbrief fiir diese Kaplanci erst später, 144^, errichtet. Im Jahre 16^1 wnrdc der VcsilMnd dieses Bcncficimns geschätzt nnd zwar: dcr Wciugartcu im Had- ') Url. Äbsch, im Lau. O, Arch. ') Sttucrausage im Laud. Arch. 549 riachcr Verge mit 500 fl., dcr Weingarten unter der Schlavfcu mit 400 ft., die Unterthanen mit einer Ansage oon 2 rkä. a 120 fl., zusammen 240 fl. Die jährliche Fcchsuna. der beiden Weingärten ist anf 16 Startin Wein a 16 ft. veranschlagt. Dieses Bencficinm wurde ain 10. April 1505 nach dem Todc des Kaplanes Stefan vom Kaiser Maximilian 5cm Autou Nagcli verliehen nnd nack, dem Absterben dcs Nagcli erhielt es am 21. Oktober 1524 dcr Aglaycr Dio-;csan-Priestcr Matchäns Ercnbcrger vom i>iaiser Ferdinand.') Spater waren iiapläuc dieses Altares: 15^2 Christiali Glatz, 1544 Andreas Borstettcr. y St. T h o in a ö K aplanc i. Der Stiftbricf ään. 1454 wurde besiegelt vom Richter nnd Nathe von Vünbnrg und voin Andre von Trantiuausdorf. 1621 l'esaß dieser Altar laut Schätzung folgende Güter: den Wcinaartcu „an dcr Gmain" geschätzt 800 fl., einen küincn Weingarten zu Fcistriz werth 100 fl., ein Hmiö 400 st. nnd die Giild mit 16 lscl. HcrrengcldcS n. 120 fl. Die Wein-fcchsuug ist eingestellt mit jährlichen 20 Startin, das Bergrecht mit 4 Slartin nnd der Unterthanen Dienst sammt Steuer uud Robot mit 120 ft. Die Milt nud die Realitäten dieser ktaplanei wurden 1760 veräußert, wodurch daö Vcncficium eiua ucdcutcudc öinbnßc an seinen 9,cvrnücn erlitt. Mit k. k. Vcrordunng vom 15. Mai 1787 wnrdc dieses Bcncficinm ,;ur Dotirnng dcr Pfarre St. Margarethen an der Pcßuitz gewidmet. Als klaplänc dieses Altares tonuueu var: Meister Michael Neittanf 150Ü, Oswald Wautzl^r 1542, Balcn° tin Faschang 1543, Michael 3toc nnd nach diesem 1668 und 16(>7 Andreas Rainer, dcr Frii hm csser, ci'dlich Bonl Antou, gestorben in Marl'nrg 13. April 1782, alt 52 Jahre, uud dann Franz Mayer. i) ^ Ord ^^ ") Stcucraujagc iiu Land. Arch. 545 Chorfraucn.- MariaIgnatiaAluisia Hartinker, aus Lcolicn, gcb. 17 l 1,' Profcß 1761; Maria Viktoria Katharina Hermann, ano Nicn, ^calcrin, gcb. 17-14, Pruf. 1761; Maria Ioscfa von Tanzen« berg, ails Graz, gcb. 1740, Prof. 1701, hicr gcstord. 21. Dczcmli. 1789; Maria Anna ^cdrcrin, geli. in Maru. 1745, Prof. 176^l; wnrdc 1779 zn dcn Do-minikaucrincn nach St. Andrä i>n ^avantthnle und von dort nach achtiiwiiatlichcin Aufciithaltc in das >ilostcr Ulll-ricnthal in Tirol vcrsrtzt, lclttc nach dcr Ai>fhc!.i>ing dcr Cölcstinctt-5ilöstcr yicr in Marburg. 3)c aria Cäc- ilia von A,;ula, Postincisttrs Tochter von Elm'nlMiscn, gel). 1739, Prof. l7(^l; Hi aria Wall'llr^a von Tanzcnbcr^, ans Graz, g^,. 1736, Prof. 17('2. g.> storl'cn hicr ani 26. An^nst. 1788; A^ a ria Al ^ si a Kindlcrin, ans Wolfsbcrg in Stcicrm. szcl>. 174«.), Prof. 1763; M aria .^' a v c r i a N i ß, a,rl'. in Viarlnir^ 1738, Prof. 1763, gcstorb. m Marl'nra, am 5. ^tovcml'. 1802; M aria Ncponin z c n a W cnlicr, aus Graz, gcb. 1745, Prof. 1765; Maria August in a Has;-lingcr'), aus Schcnkcnfclo in Ocst. sscu. 1746, cin^c-llcidet 1767; Maria Crcsccntia Ha^cnalicr, von Stras; bci Salzburg, gcb. I7^l5, Prof 1771; Maria S tanisla a Kindlcrin, anS Wulfsbcrg in St., gcli. 1753, Prof. 1777.") Dicscs zllostcr wnroc ani 2. April 1762 dinch dcn Gllbcrnialrath Orafcn Iuscf Gaisrnck anfl^-hobcn. Dlinmls lcdtcn darin die Priorin Johanna Ncu tl,dann lO CHor-francn nnd 6 ^aicuschwcstcr». Dirsc crhicltcn Pensionen; die Chorfrnncn jährlich zu 300 fl., die Laicnschwcstcrn al^cr ') Wird 1782 nicht mchr genannt. ') ?au. Ord. Avch. 551 Kaftlnnc dieses Marcs: Walthasar 14^9, Mathe Roscnakh 1496. 1545 wird dieses Bcnefieinm als zur Maria Magdalena Pfarre in Lcuibnch gehörig angefiihrt.') Dicsc Kaplanci hat also schon vor I454 bestanden. Die St. Nnpcrti 5taplanci. 1-149 Freitag vor liomluiscoiL in der Fasten habcn ^>liklas Main-hardt, Äiirgcr zu N^arbnrg, und Barbara seine Handrail dem Priester Niklas N oscnhain, Kaplan dcs St. Nnprecht-Al tares zn Marlmrg, ihren Weingarten sammt Acker und Holz, gelegen in der An zu Oäml's, verkauft. Bezahlt wuroe dieser Weingarten, der Triischer genannt, mit dein Gelde, welches der verstorbene Balthanscr, Kaplan dcs St. Nnftrecht-Altnrcü, zn diesem Altare fiir die Mcssc verschafft hat.") 145)5 am St. Gilgen Tage gibt Niklas Mainhardt den Weingarten im Vordcrnlicrg, genannt der Stcmpciß, welchen cr, seine Fran Barbara nnd sei», seliger Schwerer Andre Tal's, Anrger zn Marlnirg, vom Stifte St. Nnp-recht-Altar nul jährliche 10 Schilt. Pfennige gepachtet hattcn, mit Wissen dcs Georg Schwendentrirg, Pfarrers zu Mar-bnrg, und des ^iichters nnd Rathes von Marlmrg mit Handen Christoph So'.mleitnerö, kaif. Amtmanucs nnd obersten Kellermeisters in Marlmrg, wieder an das Stift St. Ruprecht zurück.") 1477 am Freitag vorSt.NiklaS Tage verkauft Georg Trabalder, Kaplan des St. Nuprccht-Altarcs, mit Wissen und Willen des Nichtcrs Üemchard Iglöhofcr und des Rathes voi. Äcarbnrg dem Nialhescil Holzapfel, tträmcrs und Burgers in Marlmrg, das St. Nnprechts-3tifll)ans sammt Hof nnd Presse, gelcgcn in dein ,Miic-lhiiz Gässel" uel'en sein des Tralmlders Hansc.') ") Lav. Ord. Arch. ^) Clicüdort. <) Lau, Ord. Aich, 38 547 aber dann auch nicht verbunden, dem Pfarrer den Pfennig ;u reichen. Endlich empfiehlt der Stifter dein ztaftlcmc Niklas seines Arnders Leopolds Sc>hn ^cidlcin. Niklas solle ihn ziehen nnd haben, wie er der Stifter ihn gehabt hat nnd sullc ihm verhelfen, das? er znin Priester geweiht werde. 1))?6 am nächsten Sonntage vor St. Martini Tage bcurknttdct Niklas, Pfarrer zn Hanpitz sani Schlnssc der Urkunde nennt er sich Pfarrer zn Gämbö), als Verweser der Güter, welche Niklas, des Landschrcibers Sodn. ;»r itaplanei St. Katharina in Marling gestiftet, das; er vo» diesen Gütern dein Ulrich, der Philippin Sohn in ?.^arlnirg, vcrkanf: habe.- 1. den frcieigcnen Hof zn Inslanil.-, welchen der Stifter Nillas von seinem Bruder, dm, chrdarm ^ü>-»er Hl^vrn Cnnrad gekauft hatte, dann die Wiesinahd an dcr P^'ssnitz nnd eine Miillstatt dasclst, dicnstl'ar dem Al'te von St. Panl; 2. dcil freieigenen Hof am Posrnck lil'd einen Weingarten, wovon >n.in des Hchnatterganscn Erl'en dient. Dazn giln er dein Nlreich in Versag zwei Hndcn zu „V!?rst»rf am ,A)alnalsch,ich", die der Stifcer ebenfalls von seinen Ärnder Cnnrad crcanft hane nnd vom St. Panlcr AMc ;n ^ehen sind. A^'i diesem Geschäfte wnrdc Folgendes bedungen: Sollte,der Käufer Nlrcich ohnc Lei-dcscrlicil sterben oder sollten die Güter von ihm oder seinen Erlicu ledig werden, so sollen sie wieder an das Stift St. Katharina fallen. ') I-4.')1 des Crchtages an nnscr Francnabend der Lchidllng verschaffte Ulreich, der Priester von Wcls nnd .slaplail des St. Katharina Altares in Marburg, zn diesem Altare ^? Weingarten, wovoil der eine in der Snl; (äln,-tiua,), der andere aber, der Stibich genannt, zn Gämlis gelegen ist, wofiir jährlich cin Iahrtag init Vigil Seclcn-anit und dann ^0 Hlessen verrichtet werden sollen.") l) Ü7t. Absch. im ^'U. O, Arch. ") Urt. Absch. im Lau. O. Ärch. 553 15)33 cnn nächsten Freitag nach St. Oswaldi, a>n 8. August, gaben die Gebrüder Nczcr, wohnhaft zu RadkerS-burg, denen von Viarbnrg ihren Weingarten, gelegen in dcr Schlapfcn zwischen des Pfarrers zn ^cmbach nnd dcr Mcrth Badcrin ihrcn Weingärten. Dafür gaben die von Niardurg den Nczcrn ihren und des St. Floriani-Stiftes Weiugärten. ') 15)98 nm 22. April schreibt von Graz ans Erzhcr-zog Ferdinand, cö habe sich der Priester Johann Bapt. lF^ll«llU3 beschwert, daß ihn die Marknrger von seinem Bcncficiimi 8. I^lniilvui ohne Ursache entsetzt lMtel., nnd dieser verlange nun die Rückstellung des Hencsicmms nnd volle Enlschadilnilig. Die Marbnrger werden dariider auf den 4. Mai 15>98 nach Oraz zur Bcrautnwrtimg citirt. -) Ans der im Jahre 16^1 vorgenoininencn Sä)ä!/nnii dcr Bcncsicial-Ncalilätcu ersieht nian, daß diesc itaplanci damals an Ncalitätcn besaß: c> Nciiu^ärtc», in Wiener, diescits dcr Schlapfcn nnd nilter dcr Schlaufen, dann zwei Acckcr jenseits dcr Dran, einen kleinen Acker neben dcs Spitals und St. Michaels Acker, eine Vrandstatt nnd einen gewölbten Keller. Das jährliche Erträgniß dcr Weingärten wird mit 18 Startin amMebcn.") Iakol, Kegler erfuhr 165? bei seiner ersten Visitation, das St. Floriani-Hcnefkium hatte in Marburg ein Hans besessen, welches dem Stadtschrcibcr Michael Sei-fridt vcrtanft wnrdc, anch etliche Aecker nlld Weingärten und daß dcr Magistrat dafnr den Kirchendienern oder Priestern eine Vcsoldnng gcl.,c. Hei dcr 9. Visimtimi 1663 wnrdc aber ucmcrkt, daß diese 5la^lanci nichls besitze, als etliche schlechte Weingärtel, die mehr an<<- als eintragen, wcßhall' anch kein Priester diesc Knulanci annehmen wolle. Als Kllftlänc dieses Stiftes kounnen noch vor.- Con-rad Vindcr 14l)3 und Lienhard Älossitz (I^wseo) 1520. ') Eliendorl. ^) Lbendort. Lav. Ord. Arch. 38* 5ö4 Die Spital-Kaftlanei. Mathias Haß, dcr Stifter dieser Knplanci, starb 1643. Er vcrlich dicscs Äc-ncficinm noch bci scincn ^^,^itcn dcni Franz Pa^qnalin mit dcr Bcrpflichtuug, allwöcheutlich drci hl. Aicsscn zu lcseu und zwar: cinc in der Pfarrkirche, die 2. in dcr ^?pi-taltaftcllc n»d die 3. in dcr St. Ulriche llirchc. Nach dcr Vcstiimnnng dc^ Stifters hätteu zn bctonlincn: dcr Vc-nefieiat für dic hl. Messen jährlich 100 Thaler, dcr Stadt-Pfarrer aber 1W) Thaler für Untc.Haltung oincs Knplaucö ill aller Nothdnrft anßer dcr ^leidunc). Diese ^00 Thalcr hcittc das Biirgersftital ans;n;ahlcn ans drin bci dcr ^cmd-scliafc angcleglcn Stiftnn^kaftitalc ftr. 18000 fl. (Visitat. Bericht dcö Ixitob itcglcr uon ^ltti)^). 1643 war Andre Vutmi'uiü Kaplan deö Haß'schen Stiftes. DicApostcln - staplanci. Nach dcr Bcncficicn-Ac,n von I00Z bcsaß diese Kaplanei danuilö cuicn ^clugln-tcn in Thanhof, ci,ien Wcingartcn in Sclcslrin und einen Garten in dcr Lansgasse zn Älarbnr^. Der jähr' uche Crlrag dcr WcnMrtcn wird init 1b Startin cmac-ttottnncn. In Betreff dcr Vcncficicn nnd Bcncfi' ciatcn znMarbnra ist noch m itznthcil cn Fo l< g c n d c s. 154!) habcn ^orcnz I.„d3o '), 8. U. ^lag-cl.-^onao Kaplan, Georg lio/iö, ». I^lpoi ti-Acneficiltt, Clcnlcns Otto, 8. (üatlliliiui^Bcnesiciat, nnd Michael Vitzouicsch,«. Nlclüloli^ziaplan in Niarburg, cinc Vcschwcrdcschrift an den Er;l'ischof von Salzburg übergeben dahin lainciw: 1. Daß dic MarburgcrBürger von ihren Vencficiatcn cinen ') 1555 alü die Vefcstigiiuss dcr Stadt Marburg aii.>-. ordnet mid d^schlosftn wurde, die Fortificaiioii „,'cht anö Hol:, sondcrn a„,'ditt Flchckchackcr und dcr Viiiuchc von Seitz Ackcr; 3. cin Zicgrlstadcl sanunt Grund im Vilrgfricd an, L>.'bor dci Marlmr^ dci n, l. Fvancn 5l> Vsllrn, wclchcr inan davon jährlich dicnt 3 Schilling Pfcn-NM nnd 1^» Pftnnigc; 4. cuu'n großc» Wcingaricu. c^c-nannt Vordcrnw-g. zmischmi d^n Wl.'ingärll,'rn dcs Pfar^ rcrs von Marlmrg nnd dcs ^ndn'i.) H.iusncr; 5. cinm ^cingartcn »n Sclchrin, bcstcycnd ans 4 Iall; nnd ö. M- i>rhalcnng dcs cwigm üichics bciin M. ^ia^dalcna, .lltarc dcil Zins ^^, nachl'cnamittn Flcisäidänfon nnd Yl)s,lattcn an dcr Dvan dci ViarMirg, al<<: don dl.'s SilV mnnd yalicrlS Flcischbant am St. Aiarton-Tagc ^> I'M. dl., von dcs rnlas ^mir lV dl., von Thonmn Hirschan. crs ^'mtt !>0 I'M. Unschlitt, Kaspar Klldianns Sohn von t »icht datirt. 16^1 wnrdcn die Realitäten dieses Altares also geschätzt: dcr Weingarten im Bordernbcrg i0 si., der große Weingarten im Selcstrin 1500 fl./der tleinc Weingarten 15)0 fl., dcr Ackcr jenseits dcr Dran 200 fl.. das Gartl vor dcr Brücke 20 fl, nnd das Hans 40 fl. Das jährliche Erträgniß dcr Weingärten ist angcnomuicn nut 4<> Starlin Vtost ^ ^0 fl. 556 wie vorher, da er noch die Hofmark besaß, vom Stifthansc scartcn, wachten, ftolwttcn («w), Thor und Brücken stehen, Zins und Steuer erleiden. Bum St. M. Magdalena^Stiftaltarc, dessen Stifter Schwcntcntricg v»r Errichtung des Stiftbricfes gcstor^ ben, haden die Alarbnrger den Zins von dcn Fleischbänken hinweg genommen und heben ihn nun durch dcn Rich' tcr ein. Bei der Pfarre müssen sie, die Vcncftciatcn, mit Singen, Messclcsen, n. s. f. aufwarten nnd alle Ncccden-ticn, alS: Opfer, Votive. Vigilicn nnd koyuiom den Bürgern verrechn cu nnd adfiihrcn. Die Bcnesieiatcn werden vom Nichtcr, wic dic Laien, durch dcn Stadtbothen erfordert nnd müssen auf Gefallen der ^nrgcr erscheinen nnd gehorsamen. Sic werden gezwungen, wie die Vaien, nachts anf die Gassen zn gehen, zn scarten, wachten, mit wchchaftcr Haild zu dcu Thoreu nitd Vrücken Iichcn nild werden mit der Robot mehr als andere beschwert, ^a alles dies gegen die kirchliche Humanität nnd Freiheit P, so liitten sie inu Abhilfe. ') 1^98 bestanden '.) Benefieien bei der Stadlpfarr lirchc >Vt. Iubanucs, nämmlick: ß. ^- ^^ä-llou^ö. duudeoim Apostolorum, ©t. EOomaS toon ftlmubUuTii, @t. yuipcvti Oiaoium Sanctorum, s. Michaelis, B. V. Manae, s. Floriaui uiib s. slsitharinae. ®nö JÜBcncfi ennn 8. U. ^u^uIttNilo hatte damals der Pfarrer Anloi: Nanioo,' innc. Alle iibrigen Veneficicn waren theils durch schlechte Äcwirthschaftung ihrer Grnndstiicke, theile durch StenerrncWude in ihrem Einkommen so herab gelammen. da»; alle Acht am 28. Dezember l5!)8 dem Stad'trache anf etliche Jahre verpachtet wurden, damit während dieser Pachtzeit die Slifthänscr reparirt, die Grundstücke wieder gut be,tcllt nud die Steuerschulden getilgt würden. Diesen ') Lav. Ord. Arch. 552 1495 am St. Michaels Tage gibt HannS Schrmnrf, dcs Al'ics von St. Paul Schasscr in dcr Fall und ubcrster Hcrgmcistcr, dcm Primus Mautschnikh, der geistlichen Herrn von Scitz Kaplan in Marburg und dcs St. Nnp-rccht-AltarcS Kaplanc, und allcn seinen Nachfolgern, den Kapläucn des St. Nnprccht-Mares, einen üdcn verlasse' ncn Weingarten in dcr An bei Gämbs (stoßt mit dcr obc-rcn Scitc an dcs Valentin zu Gämbs Weingarten un^ um der anderen Scitc an dcs Veit Haugsbachcr ddcn Weingarten, dcr vormalcn dcs Gregor Trabaltcr, St. Nnprechts-Stiftstaplnucs gewesen ist nud dcr ihn zur Ab-ödnng hat lonnncn lassen nnd dcs versessenen Bergrechtes wegen an den Äbten von St. Paul hcimgcsallcn ist), wic-dcr ins Eigenthum znrück.') 16^l win-dcn sämmtliche Realitäten dieses Stiftci geschäht nnd zwar: dcr Weingarten in Drescher 300 st., der Weingarten in Vordcrnbcrg 500 fl-, dcr Weingarten in Naieouik 400 si. nnd die Orandstatt (in Atnrtmr^) 300 st. Lnnt Visitations-Bcricht vom 8. Mai 1tt63 wurdc dieses Bcncficium vom Magistrate einem jeweiligen Stadi' Pfarrer gegen dcm vcrlichcn, daß er dcm Cnrmcistcr jahr^ lich li0 st. bezahle, dieser aber dafiir wöchentlich cinc hl. Messe lese. Die Gottsleichnams Kaplauci. Als Kaplan dieses Stiftes erscheint 1496 Andreas Zach, uachma« ligcr Bitär in Zclnitz. Dic St. Floriani' Kaplanci. 1483 am Vci-tichcn nach St. Gilgcnstagc im Herbste vcrkanftc Äcru< hardin Drnthcr, Vnrger zu Marbnrg, dcm Cnnrad, Üa« plane dcs St. Florian-Altares in der Johannes-Pfarrkirche, und allen seinen Nachfolgern sein Hans und Hos sammt Gruben, gclcaen in der wiudischen Gasse in Marburg. 'I ') Ebmbort. «) Ebeudorl. 558 lorum Conradi de Marchpurch plebani et fra-tris sni domini de Maielmuicli." x) Uctiricicn^ :st cs crst zu constatircu, ob cr Pfarrer iu Vlardurg war, oder ob cr sich nur do U^olipui-ol! schrick. ^.Idoi'o kommt schou 1^79 als Pfarrer vou M. vor. Ilokoil (^okl^o) dcr Pfarrer zu M., Haidcnrrich und Oswald scine Gcscllcil wcrdcn als Zeligcil angeführt in der Urkunde dän. St. Niarssarcll)en Tag 1N<)>), welche besagt, daß Elöbcth dic Nail.'crin ihrcu Nein-Nartcn im Wintel au, Naitzcr Äcrgc dei Marburg dem ^avaiuer Vischufc N^rnhcvr verkauft hal'e. Edcu so erschciucu Üol>, ucuut sich in dcr Stiftungö-urkuudc der St. M. Magdalciia-Kaplanci Pfarrer zu M. uud Camcruieistcr des Hofes zu Salzburg. 1462 am St. Elisal'ctha Tage besiegelte cr cmcu Stifttirief alö Leheushcrr uud Vogt der Pfarr-nrchc St. Peter bei Marburg. Schörtl Iohauu lebte uach ciugcgaugcncm Pfründen^ tausche 1507 iu 5tärulhcu uud benahm sich noch Il)07 als Pfarrer vou Marburg. (Siehe Scitc Qbcruaucr Georg oder Iohauu, wie cr iu der In-corporatiouö-Äullc vou 15)06 heißt, scheint die im ') Urk. im Lcnidcsarch. ') Tüügcls Ncihc dcr Bischöfe u. Lau. 559 Tausckwcgc an ihn gi'konlmcnc Pfarrpfriindc Marburg gar nicht angetreten zil halien. Zach Andreas, Beneficial imd Vikar in M. 1507, dcum Pfarrer in Zclnitz. Er wird 1506 mid 15^7 die Pfarre hier administrirt halicn. Am Mittich nach aller Scclntag 1506 imter-schrciltt er sich in dcr Stcncmnsagc: die Zcit Mai-stcr Hansen schörtl pfarrcr zni niarchpurg Vicari.') Ka ftner Vi tns, Pfarrprouisor 1517. Haub ensack Iohann, Vikar 1528, zur Zeit dcr allgemeinen Kirchenvisitation. Kommt früher als Vc-ncficiat hier vor. Wai tz l cr^Oswald, 1531 znm Pfarrer ernannt. S icch e l ^ 6 II 6 l) Vcora,, Pfarrer seit 155?8, f 1586. Er war ein Sohn des Valentin Siechcl, S. k. k. Majestät obersten Prodiant-Amtövcrwaltcrs in den Jahren 1542 biö 1544 nnd Nathsbliners zu Stllin in 5irain, und dessen Ehefrau Gertrud, welche hier iu Mardnrg starb am 5). Mai 1580.-) Er stand nn Verdachte, daß er wcuig odcr gar nicht bcflic-ßcn sei, dcr Verbreitung des Lulhercnnömils hier Einhalt zn thnn, nnd wurde dcschalb lwm ftäpstlichcll NuntinS mit Schreiben vom 21. Jänner 1583 nach Graz citirt. Alel ihn aus gleicher Nvsnche auch dcr F. Bischof von Gnrk seiner Pfründe entsetzen wollte, legte der Stadtrath von Marburg eine Gegeupeti-tion unterm 10. April 1583 deim Erzherzoge ein, worin dcr Stadtrath den Pfarrer als cincu gnt katholischen, eifrigen Seelsorger schildert und dazn bc-incrkt, daß cr schon nl'cr 25 Jahre ihr Pfarrer sei. Gleichzeitig berichtet dcr Stadtrath auch an, dcn Erzbischof, dcr Pfarrer sei gnt katholisch, habe den ') Lcichcnstciu in dcr Domtirchc. 555 Rcvcrs verlangen, worin sich diese verpflichten sollen, über ihr Vernwgeu ohne Wissen der Marburgcr nicht zu tc-stirn uild nichtö davon zu lcgircn; 3. daß sie von dcn Marbnrgcrn mit Stcncrn überbürdet werden; 3. daß dns Bcrla^crmögcn der ^crstordcncu Vcncficiatm von dcn Marbnrgcrn zu Gerichts-Handen gcnounucn wird und Niemand wisse, was mit solchem Vermögen geschehe. So ist 1545 der Beneficial Hanns Futackh in Marburg gestorben mit Hiittcrlassuug eines Testamentes, welches zwar znm Theile vollzogen wurde, 435 Schill. Pfcmngc nbrr, dann 1 Kelch, r>ic goldenen Ningc, das Silbcrgcschmcide und Becher, welche i)cr Verstorbene znr Aufrichtung ciner hl. Mcsft legirt Iiattc, habcn der Nichtcr und Rath vun Marburg libernommcu. Hanns Ianhctz, Vcncficiat von St M. Magdalcua« Stift, hcittc das nrsvrnnglichc Stifthaus am Plnhc, jetzt das Nachhaus, dcr Stadt unter der Bedingung iiderlasseu, daü cr nnl) sciuc Nachfolger am Stifte au dcin von ihm nen crkallftc» und crbanccn Stifthausc auf immcr von aller Abgabe nnd Vcschwcrdc frei feien, worüber zwei gleichlautende Urkunden errichtet worden seien. Nach drin Tode dieses Bcueficiatcn habcu aber die von Marburg uns dem Stifthausc von seinem Verlasse 1700 fl. sammt ocr Slcu-crlicfrciungsUrklindc genommen uud l'ehalten, nud vcrlau-gen nml vom Bcucfieiaten am M.Magdalena-SlifteSteuern. Als nun der Äencfiäat Lorenz Lnbschc die Steuerzahlung verweigerte, haben ihm die Marburgcr verbothen, seinen Wein zn vcrkaufcu. Dem Acncfieiinn St. Ruprecht haben sie ciu Stück Vanfelo, welches ciue Piudthulic gcwcscu, eutz^geu und der Kaplau muß jetzt dennoch jährlich dcn Nciuzms zahlen. Von der Behausung des St. Michac^Bcncficiatcll habcn sie eine Hofmark genommen und halten die Kapelle St Michael nun schou 10 I.chrc dem Acucficiatcu vcr' sperrt ohuc Gottrsdieust vor, und der Bcucfil.'iat nmß doch, 561 die von den Marbnrgcrn eingebrachte Petition am 1^). Oktulicr 1601 die StadlpMrpfriindc ?)>arl'lirg verliehen nud ninrdc cr voni Pfarrer zn Viciscldmg, Johann Grat, auf dicsc Pfriindc iustallirt. Die geistliche Jurisdiktion crlhciltc ihin dcr Sekancr F. Gischof Viarlin am 4. März 1604. 1610 wird cr genannt crzhcrzoglicher Anwalt dcr Stadt Marburg. Anch führte cr dcn Titcl rwUwnotnrins apn^w-lion». Ulttcrm 23. Fcbr. 1011 wcrdcn dcr Mar-linv^cr 9lichtcr u»d Nath don dcr I. Oc. Ncgicrnnss anfgcfordcrt, dcn Stadtpfarrcr Pilcator wc^en dcr Vantostcn am Pfarrhofc zu tolitclltircn.') 1613 crhiclt crdas Bcncficilini«. lüittiim'iuas. Außerdcin wnrdcn ihm auch iwch vcrlichoi, dir Äe-ncficicn M. Uiagdalcna lmd am 7. Iimi 15'.<9 St. Thonia^, wcil cr dicsc Stifte ans dcr Pfändung löste. Ailch bcwarb cr sich noch um das Acncsicinm in Wurnlbcrg, wclchcs cr am 1. Scptcmbcr 1636 crhiclt. 1630 im Monatc Oktubcr wnrdc cr seincr Pfarrpfründc in Äiarlmrg cntscht, wcil cr anch die Pfarrpfriindc ilütsch innc hatie nnd wcil crdic Stcn-crn nicht bczahltc nnd so Ursache N'ar, daß die Pfarr-ftfriinde Niarlmrss an Giilithcr von Hcrl'crstcin vcr-pfnndct nmrdc. Anton Trost wurde mm als Vikar hier l'cstcllt nnd in Gcgemuart Pilcators als solchcr installirt. Erst nach mchr als zwci Jahren fing Pileator an zn llagcu, daß er widerrechtlich dcr Pfründe privirt worden sci. Dcr Gurtcr F. Bischof Johann Jakob habe 1630 von ihm das Confirma-tions-Instrnmcnt znriick verlangt, wcil cr die Pfarr-pfrn'ndc frei haben wollte, nm da ein Collegium l?0-Qiotllti« ^L8n zn crrichtcn. In einem Schreiben l) Nrkulidc i,n Lcinlmchcr Pfarrt«archiuc, 557 eingegangenen Pachtvertrag hat der Stadtrath am 3. Fc-brnar 1619 anfgckund^ vorgebend, cr hättc dadci großen Schaden erlitten. ^) 1601 sind del der Fcucrsbrunst auch die Stffthäuscr elis nnd 8. Oatliariuao in Flammcu aufgegangen. 1608 am 26. Oktober wnrde zwischen dcin Olirkcr I. Bischöfe und dein Stadtrathc iu 3)iarbnrg folgende Vereinbarung getroffen: Nachdem die Bmudsläticn der StiftlMiscr 8. ^.postoloiuin und 8. NiokaoliL, erstere um 150 st., letztere aber nm 40 fl. noch bci Lebzelten des Pfarrers ^utonn ^auilcui- verkauft worden sind, so wird der Stadtrath die Brandstatt 8. Oatliarmaä, wclcl^noch ein Gcmänerwcrt' bat, znr Kaftlanöwohnnng nnd znr l^chnlc erheben, die alte Schule aber als MchncrchauS nnd als Wohnnn^ für einen Äcncficiaten herrichten, dann wird cr das aiirciuendc Georgen Winllers Haus und Vrandstatt crdandcln und darin die Wohnnng fiir zwei Äcucficiatcn crdancu. Da dic Stifthänser 8. U. ^tugäaloli^L irud «. 1"kon,lic; noch vorhcmdeu sind, so wird das Stifthaus oruninm 8an«wl-um, wie vorher, so auch iu Znkunft für den Orgauistcn verbleiben. -) ' Neihcufolgc der Pfarrsu orstch cr. Wilhelm der Priester von Marchburg war 1236 einer dcr Schiedsrichter iu dcm zwischen Obcrbnrg nnt> Gairach anszutragcudcu Zehculstrcitc. ^) 5tonrad dcr Pfa r r e r. In der Seite 1 !> angcfiihrtcn Scitzcr Urkunde vom Jahre 1243 erscheiut dcr Pfarrer Kunrad uicht alö Zcilge, sondern als Sic-glcr, denn cs heißt darin ,,»ub muuimiuo si^ii- l) Vav. Ord. Arch. ^) El'cndori. ^) Obcrl'lirg. Urliiudc. 563 seinem Ausweise nach bei der Herrschaft Ncidcnstcm noch 1!)58 fl. 3 ß. 26 dl. zu fordern. Sciu Bruder Georg Franz war 1636 Pfarrer zu Kctmausdorf (Kotinaiavo») in ilä'rnthcn. Noc Michael, Pfancr, Doktor dcr Philosophic, ncbo-rcn in Cilli um 160^, dieulc als Kaplan zu Lentschach 1 Jahr, als Chormcister zu Radkcrsburg 6 Jahre und dann als Chm'ineister in Vcarburg von 1631. l'is 103.). Er erhielt dic Pfarrpfründc Äiarluirg am 14. Novcindcr 1<.'35 lind wnrdc hicr iustallirt am letzten Februarii 1636. Er koimtc dic Dispens a cletoctn uativitnti» nicht erbringen nnd rcsignirtc ^l64^ auf die Pfründe. 1^-l6 war ')loe Bcichl^aler im Frauenstif:e zil Mahrnder^. (Gestorben ist er in Marburg ani 3. Juli 1673. 1635 am 13. November berichtete er dciu Bischöfe, cr habe dcn Pfarrhof in Marburg ganz leer gefunden, und weil das Vikariat schwach dotirt ist, gebe cr dem staplnne ^Varthlmä ktunstl leiue Tafel; Frauz Pasqualini lebe aber «x i»r'>prii5!. Pasqnaliu Frauz scheiut ein gcboruer ivcarburgcr gewesen ;u sein und kommt vor 1l^.:5i als >taplan hicr und 1636 l,is 1638 als Pfarrer in Smrtin, Wcinzchmt zn Ontcnhaa^ wovon Ihrc ftirsll. O. zwci Tycilc l)at, 2 '/^ Ztartm. 5 Wcmgärtcn tragen 19 Startln. Dann einig» Vanfcldcr. A n <« g a b c n: Stciicr iährlich 175 st., Wartgcld fiir oin gcriiste« tcö Pftro Z2 si,, Bcsolonn^ fliv i^ iiaplcmc 50 fl., dnn Schulincistcr 10 fl,; dcn ^w^i Kapllincn, dem Schulnicr« stcr und Orgmnslcn dir Kl.ist, dann I'illelieuciliw auf dic Schnl: uwrgcns 8 Nicht, 3 Maßcl Wl'in, 1 Laid ^rod; nachts cocn so v.cl anßcr dci« Brodc^; zn hohcu Fcicrtagcn iu (In>)I(). Dcin Bischöfe von Gnrk jährlich 2 Swrlin Vcin, dic dcr Bischof dcm Pfarrcr crst vur 3 I^hrcn an''cr« legt hat. Jin Iahrc 1621 wnidcn stunmtlichcr Bcsi!^ im!> die Ncchtl,' diescv Pftiindc t'ommissioncll cvhovcli und uach< stchcndcrmasscn ^'schätzt und auo^cwi^'!,'!,: 1. Dcr Pfavrliof. wi^cr niit i)cr Hiaucr, Slalllmgcn, Stad>.'l und (^avlcn uinfangcn ist . . 20(X^ ft. 562 von 163'i berichtet cr dcm Erzbischofc, er habe in Marburg dei seinem Pfviindcnanlrittc einen abgc-braiuen Pfavrhof vorgefunden, cr habe große Mühseligkeiten, vcsondcrs zur Zeit der Rebellion und Contagion ausgestanden, er habe die Beneficlcn mit alten noch voni Jahre 1550 her belasteten Schulden übernommen, nnd zwar betrugen die Schulden bei der Pfarrufründc 80.) fl., beim Bencficium St. slatharina 1370fl., beim St. Thomas' nud l'cimM. Magdalcna-Stiftc aber je 1000 fl.; habe deßhalb über 8000 fl. sprudircn nnd sich so verschulden miir ßen. Auch hade cr an den«. Oittlii^mao-Bonefi^iaten-Stock ein Hans angcbant. Aci dcm im Jahre 16Z4 mit ihm vorgenommenen Examen ergab cö sich, daß er weder die Äbsolntionöflmncl, noch dic Consccra' tionswotc 8u^ol- oulicem im Gedächtnisse habe. Fiir das Anfbanen dcö Marbnrgcr Pfnrrhofoö verlangte Pilcator einen Ersatz von 4000 fl. Dein F. Bischöfe von Gnrk mnßtc cr jährlich ein Deputat von 4 F.-ls; V^^n ans der Pfarrvfriinde abliefern. Er besaß anch die Vogt- und Lchcnschaft ülicr dic Pfarre (Nntcr-) Pn^gan welche cr adcr dcm Bl-schofc um 1000 fl. verkan'ftc. Tr ost Andrca 6 Auto n erhielt als Dechant von Völ-kcrmarkt die Pfarrpfrnndc Marbnrg aui 21. März 1631 nnd wurde am !). November 1631 hier install lirt. Er konnte aber neben Pilcator zn keinem ruhi^ gen Äcsitzc seiner Pfarrpfrnndc gelangen. Dic Pfründe gcrict unter ihm in ncnc Stcucrschnldcn nnd in Pfändung. 1(^5 wnrde cr, nachdcln der Bischof von Gurt die Pfründe aus der Pfändung gelösct hatte, seiner Pfarrpfri'indc entsetzt nnd wnrde ihm all sein Hab uud Gut mit Vcschlaa. dolcgt. Er starb am 9. August 1636 um 1 Uhr nachts an der Disscntcric. Er war ganz verarmt. Wohl hatte cr 568 dic znm Pfarrhofc dienstbar sind, jährlich 8 Starün Vein, wclchc in der Ansage geben 12 I'M. Geld a per 150 fi. — . 1800 fi. 12. Der Unterthanen Zins nnd Steuer gibt jährlich ......... ^0 „ Die Summe des Wcrtbe^ dcr pfarrlMichcn Guter ist angcscl5t mit......17.700 ft. Darauf folgt dcr Genuß. Die obbcschriebcncn Weingärten trag>.'u iu mitilcrcn Jahren wenigstens 50 Startin Atosl, oft 60 auch 70 und mcdr Slarlin, dasselbe Gewächo nni Marburg ist das l'cste nnd lann jeder Startin auf 20 si. angeschlagen wcrdcn; im ganzen also .... 1000 fi. dcr Garbcnzcdcnl zu St. Pctcr un Gelde . 70 . ,/ aui Lcitcr^^crgc . . 20 ^ ', zu St. Klmegiliid, Noßl'ach, Marburg, Gamcl und Zclmtz . .120, dcr ^cldzclicut am Schober ' . . 35 » der Vlostzchcnt jährlich wenigstens 100 Star- tM H iö si. — .... 1500 „ Ertr^gnl^; der Accker . . . . 50 ^ „ der Viescn . . . . 25 ^ der Hirsc Verschnit . ' . . 200^ zusammen . Z020 ft. Davon abgezogen die Wcingartbaukosicn mit 250 fl. und die ^andstcucr 250 fl., zusammen 500 ft., verbleib: noch cin Reinertrag von 2520 si. Die Bevölkerung Marburg 5 ll u d ihre Rcligio u. Vci dcr allgemeinen kirchenvisitation inr Jahre 1523 „Phiutztag des andern Inli scyud zu Markpur^l gc« Hort worden: Iohanucs Haubensalh Vikarius, Iolianncs Iaiusitz mit auderu 10 Bcucftciatcn. Herr Hann^ Iain. 569 sitz sagt, Herr Hcnms Stockhamcr Hal lmerische Bnchcl, auch der Richter. Item es seynd weniq Priester hir, die zelcbrircn, es kommt wenig Vewt in die Kirchen. 5^vistofthorns Wciß will von Nimands wisscn der ln-terischcil Sachen halben. Vikarius sa^t, Maister >ihainrat, Baldircr, soll nicht commnnicirt haben. Es seynd in der Gcinain die andern Priester gefragt worden der lntcrischcn Hüchcln halben und derselben Scttcn. Haundl will sein Thcil drinssen. Valentinnö Talant sagt, er hat dem Pfarrer ;u Lcmbach etliche lntcrischc Biichcl ciubnnden. Der Vikarinil beschwert sich, das? man ihm vuil Gerste -» nil Hchcnt woll ^cbcn. Dein Smdrriäiter ist befolchcn worden, darob zn seyn nnd Einschmmng tt)nn. daniit der Zehcnt entricht werde. Die Priester und Beneficnncn sol-lcn ihr Stifc nach Vermögen ihre Stiftung ansrichccn. Frcijtag den !l. Inly scynd die Bürger zn Marh-Purgk crschincn nnd gehört. Christoph Nildcnramcr Richter, Primn«« Hnrnas?, Kleiuent Nenschwert, Oswald Pri-lingcr in it andern 13 Viirgern. Stadlricltter zeigt an Beschwer, Hai dieselbe in Schrift cingclcgi, wie bey andern Tttuulicacimicii befunden wird. Primus Hnrnast sagt vom Maistcr Hansen, jetzt Vitari ;n Leibniz wie cr nnd ein Dotior in Mostcr unter der Predigt viel >irieg gehalten von wegen der lnterischen Predigten, cr Prinni^ habe ihn aus der Kirchen geführt, der Doktor sey jcyt itnardian zu Petau. Item es habe ein Aalbircr Fleisch gccsscn mit Natnncn Hann^, sel) von dem Stadtrichicr mit Wasser nnd Brod gestrafft worden. Oswald Pruellingcr sagt, er wciß ''ein theils nichts von lnterischcn nnd andern Sachen, da-r^m!) er gefragt ist worden. <^ö ist zwischen Geistlichen mnb des Glaubens haldcr lain Irnnlg gefunden worden, sunst laßt man sie bclcilicn chre alrc Ocl'ranch und Hertonliucn. Dem Sladtriäner ist sonderlich defolchcn worden, mit den Ehebrechern in Iarin-gen zu handeln nach Vcrmiigcn einer zugestellten Aufmcrl- 39" 565 stirt am 27. Dezember 173l. Er war vorhcr <^H- nanism zn Straßlinrg iu Kärnthcn und F. -B. Gur- tcr gastlicher Rath. Wasscrniann Fcr dill and, ^cboreu am 14. Oktober 1718, ordinirt zu St. Andrä in zlariithcu am 27. März 1742, war bischöflicher Hofkaftlau z>i Gnrk. 0ti6 Josef hat 1750 in Gams ftrimizirt und wurde am 12. Dczcmlicr 1771 zum Pfarrer von Marlmrg ernannt. I^eZQik Mathias diente als Kaplnn m Mnnk 10 I.ihre, zu Abstal 1 ^« Jahr, dann m MM'in'g. Pichlcr Josef, Pfarrer, starl, am 21. Februar 1659. Dota tion der Dom- und Stadtpfarrpfrü ndc M arb ilrg. I:n Jahre 1506 besaß die Stadtftfarrpfnmdc Un-terthannen zn Gainbö, Iaring, St. Johannes mi Waldt, Oder- ulld Nieder-Pubcrsach, A.'arch^nrg. Fcistrih bei Lcnü'ach, Sakntal zn Oudlfiugcu, ob Zclnitz, iu der obern Partin, am Asscckh, in Parlin; Woili- und Octr^i<;ehut zn Zclnitz, Trestcruitz, ^udlsperli, St. Nr^au, Grrödorff, Marchdnrss. Laittcrsftcrg. Nelia, PailMgartcn n»d O'lttcn' Haag. — Im Äcrgregistcr kommcu vor dic Weinberge: Stül.'ich, Gämbö, Tcschlcr, Wcyrpach, Gribiy, 3tayth. Hudriachcr, Lutolspcr^, Sicltz, Wlcuncr, Melling, Nadel, Schlaipfen, Potstka, Gotschach mid St. Peter. ') Das Erträgniß dieser Pfründe wurde im Jahre 1584 ausgewiesen, wie folgt: Vom Gctreid- und Wcinzchcntc in „Scliiicz" jährlicher Pacht . . 30fl. —st. — dl. Gctrcldczehent bei der Pößnitz . . 16 „ — „ — « ') Stciicrcmsage iin Vanbc^arch. 571 an: 24. Inui I.''91. in Windfall bearal'cn wurde und auch seine Witwe die ^inhcreiner allhier eifrig untersliiylc. !>>eorg I'iloaloi'. der ^!adll,^'ii'.rer, l'erichiet, das: sich i:i dcr Zeit von I5>!>6 l'i>> 15>!«9 die ^alholiteu, l'eson-dcrs al>cr die talholischen Priester auf den Gassen in Marburg öffentlich ^'cinalie l^ar nichl zeilic« duvflcn. I59>l am W. Juni lmlct Älelchior Hcrl'spcr>icl, ^ladlviäner in MM»n^, dcn i.'av^iuer ?>. Bischof Georg .^:n Nal,1isichl fiiv Miulieo ^rik. ddim't dieser ;u seiner „Ar-:-.:cinei uud HlUlowesen" loünncn töniue. weil er sich cr-.'oihen, l'ei der romisch t^l!)olischen Religion zu vcr< vlcil'cn. Zu einem ;weile:i >3e!ircil'en von 1598 l'erichlc: der gcnaunlc ^ladirichlev dem ^ischosc ^corq, er l)al'c dem Maulner Pegl Pinter, dein Äaldec> Hueter und Tlioman Vcrchlold auf^emnien, vor den Bischof ;u crscheii'.en, oa 'i-.' sich evlioll,en, <"eliorsam ;n lcifteil. ()(>) hauen sich melp ''ande) versteckt gehalten. Unier dici'cn war anch ^imon ^maincr auö Marburg, der ;u gcdmchen sich weigerte, weil er lein eigentlicher Burger '.uäre. Er tam 1«>93 wieder ;nm ^»vschein und da er nebst 8 anderen Personen dur^auo nicht ta:holisch werden irolllc. wurde cr nochmalo adgeschaffi n:id mit Einteilung seilicr ^>in:er bestraft, deinen Weingarten hat Ferdinand II. am 10. Mär; I6l)7 den Grazer Jesuiten geschenli. (Geschiänc .>co Grazer Oymuaf. I8?i?). 1^61 n'ird ano Marlmrg berichtet, co waren zur HcsetMig der ^enciicien nicht leicht ^Ilpncs»cr ^^'' ^^" vvoplein vedenöwandel >n sinden, denn sie gel'en durch Zän-tcreyen nnd ^anferei^eu Aergerniß, eo sei ein Hiangel an geeigneten Predigern, eö wcrden laglich lanm zwei Messen gelesen, wahrend iln'er 7 oder x golesen werden solücn. Einige Bürger seien noch imn:er der Häresie zugethan. 50? 2. Tcr große Weingarten in Vordernbcrg, zwischen '.?l. Magdalena mid ^.hmnas Berch^lten Weingärien..... 800 fl. '>. Der N'cinc ^^ii,^^-^n in ^m-^ni^yg, zwischen der Propftei 8. .^lannlii und dcni 3igneste,rserschen Wcingarim . . 2^0 „ 4. Tic Täutt Veingärten in Vordcrnbcrss, zwischen dcn Wclzn'ischcn iindHurnnsi-söicn ^^„^^-i^^ ...... ^)W,, ' - Eiu Vcinqavtcn zn Mcling .... 10«.» „ »^. Daö großc Stiick Fcld sscgcn daö Hoclp gcriän gcll'gcn........ ^O^ „ ". Tcr Gavicn sammt Ackcr ncbcn Vrni ^trap- fcl'schcn Garten....... ^' >, ". Dic Wil?s» zn Oams.....- -^ „ .'. Dcr Attcr dci dcr Strai?!,' ge^on Dic Dran . 60 „ I'..'. Dcr Wciil- und Gctvci5c;ch!'m in Zt. Pclcrcr, Mardnrgcr, Zclnitzcr nnd ("am-scr Pmrrc im ^edentc!,, daß Hanns Fi'ic!?rich v»n Hcrln-rstoin :n)uc> 15^95) dcn ZwcuM'il dnsclbcn ^cli^.uc sainmt dcm >3lickz!,'ln'i!t zn St. IlNol' uud sainnu 16 Unicrtliancn zn Zmcttcndorf nm 22.000 fl. crkanft'), wcil bci Lt. Za-sod cincm Pfarrer zn Marbnr^ icin Tritchcil an Zclieiu ;u ilchmcn isi, anch lici dcn Unlcrldanen tcincn Tdcil dat: cnt-l,ca.cn hat der Pfarrer zu Marburg mit t»cr MarburM Bnni den Weinzchent lici Lt. Urdani, wie ancd den darben-, Sack'- mW Hirsczchcin aiu Vcilerobcr^c mic Gumchaag.......^).000 ^ N. Besonders tragt daö Bcrgrceln nnd dcr Zchcnt t'on dcnfclden Bcrgrcchlogrundcn, ', H.'0IN Zalzburqcr Er;l'ischo!c. 39 573 Pfarrer ;u M. Magdalcna in Marbura am 8 Avril 1871. Die Vorstadtpfarrc Sl. Mllgdnlcua in Marburg. Die Pfarrer und Üokalkaplänc- Gottfried dcr Pfarrer ftastorirlc hier bw zu ftincm Todc, 1311. Sein Nachfolger war.- lleridoi-au8 äo ^iuor (Tiisfcr), roctul' ecelezie 8. )l. Aa^äaloue iu Iin,ie sli^ei- 1>.ilmm^ cr-nanut l'0in ^Uufchcr Pfarrcr Rcinprcchl und bcstn-tigcc vom Patriarchen Ottolwmis 1311.') Oltooon Niildisch ^ ra;, Pfarrer, ernannt nach Heridordö Todc voni ttmschcr Pfancr Ncinprccht und bestätiget von, Palriarchatö-Administralor I'a-^auuz 1319.-,' )? ioc> I :lu 5 ciliouä ^ m ^Vu ! uiu ^ i äo ? .i v l-iscii^i-etx alö Pfarrcr destüligel liom Palri-archcn Äerlrand 1347.") Na din an nod orfcr Äallhasar, Pfarrer I485, 1496. Im legieren Jahre, am 20. Oktober, cr-fckicmt cr al^ Zengc in dcr Urlnndc, lani luclchcr dcr Pfarrer Andreas von St. ^orenzcn am Drau-fcide anf diese seine Pfarre zn Gnnstcn des Priesters Simon von (5'ibiol'old verzichtet. W c iß ^u kaö, ^inrai, starb in Marburg, 72 Jahre alt, am 11. Inli 1809. er Borstadlps'lirrer nild licisnichi.' N.nli, l^c^'. zii Lcinbach 3^>. Iäinicr 180^. ordinivc am 28. August 1.826, l^cftovden liier am 8. April 1871. lio/iluo T ln'mao. Vorfladlpsarver feit 1>71. vorhcr Pfarrer zu 1'inneo. 3 iliallirchc S l. I o s c f. Dcr Hauptpfarvcv von «ötsch, Aiuon ^e^Ui, l^at am 14. Immcr 1687 Folqcnd»o iidcv dilsc 5tirä,c amac- jCiduhM: Lapella (s. Joscplii) 12 circiter auiiis suit administrata ab honiinc sacculari, qui archiparo-clmm Kötscheusem agnosccre uolcbat, sed pro li-bitu concionatores, missas, acdituum couiliu-ebat, dc clcmosyua disponcbat, ijuac cum ego prinu> in-jrressu ad paroeliiam aniniadvcrtercm. "pati miniiue potui subjoctam non csse jurisdiotioui nicac paro-eluali, undo litem moveus,'uil curans odium ct in-vuliam maloruni, per osticium archidiaconalc ct excclsuin regimen tandem adcgi ad dobitam obo-dieutiam. 1684 an, 17. Inni dc^ollin^chlil^c dcv pävsilici'c ?iu!ttmö in Vim dcn V0v^ncr F. Bischof Fr^uz ^vafcn rion Siadion, dicsc Ht. Ioscfi jiircln' u«p^r oou^tiu^-t:nn pel- m.dilem v. Va!«Uiunm >V0u,.i2« ä^ ^liN'-dui-Fo zu confccrircn.') B c n >,' ficial c n ; n S t. I 0 s c f. B a l c ntin 60 I> 0 v 0 >-^ 0. gcdovcn in Marknrg, cvslcr BcilcfuilU 1714. 3l n 0 r >.- a ^ 1" iIipic-. Beneficial 1724. ') i.'av. Old. Arch, ^oi^ Iv>»u:n>^, 570 zcttcl, dcr^lcickcn von ^l. Pcicr. — Die all (Ebc dreck cr> sind dcm ^iadtrickicr anfsiczcicknci nnd licsolckcn ;u snafcu, wic man dcnUcickcn Iialocr ftraf vormals liai anfiv.'lclU. Eö lial dcr Pfarrcr von ^cnwack cNick lurcrischc Biickcl licschickl, anch ciil ^cncsiciar ^ristouh^rll^ Haiwi. Hcrr >3ingcr ^oil Ioprill^-,:, cin Blicchfiicrrr, lnn lutcrisch ^ilckl l^'fucrl, sciM dcsiu'cht und uachinals an dcil vcr-drcnin wcvdcn mil smiUn d^'n od lin^'^niin-n dco Pfarrcr vv>n '.'l'm^ch. Er Bi!cchfncv>,'v Iiai ^n^".^ln siä, in 14 Ta-^cn l^-n Gr^.^ ;n slcllcn. D^ii H^npnnann m dc>>!iald vmi Rackcröpnv^ g^schvicl'cn wordcn 5nn:ag dl.'s 5). IuU,." ') 1576 am 1. Alwcnt-ScmnNM nach volloudctcr Prcdi^ l)at dcr OnMin mit scincn ^chülcrn von dcn Slnfcn ^cö Cl)l)rcö in dcr Tladtpfavrtiv^c ^u Hlavdurc, l^^l-n daö Volt l^'wlüdcc daö In:!icrisän' Viod: ,.Au.' liofcr ')l0U, schrei ich ;n Dir" ^csnng>,'n. nnniiocr sich dic ^ür^cr ano dcr >lirch>,' «.'»tfcrnicn. so das^ nnr nock mcln'crc Bau« crn dci l^r '))lV'sft l'licl'cn. — ^or M'i Ialncn blU'e !>cr Coovcraior ^lk'irall,tt. Dcr ilovcnisch,,- >ilN'lan Hal".' ilm vor dcv Ps(NrNvänl,iivc ^ctwul. Dcr Schulmcistcr sci cin Scknrcr mid Bcrfiihrcr dcr Ingcnd. Dcr Pfarrer Sic-liicl anncrt sick, lr tonnc allcn dcm nickl abhclfcn. dc«ck, in cr scN'st in Lcrdachc, das: cr dcr Inilicrisckcn ^cdrc z.lac' twnsci.-) ^1589 am .',. Ausillst crwälnu Er;dcr>og .>tarl in ci° „cm ^ckrci^'cn ano Indciwnrg cincc« Totinig nnd ciuos iilmcö, wclckc ;war ano dcr >3ladt gcsckafft scicn, wo^cgcn adcr dic lniucrlasscuc Tottnitin allcrlc!) vcrdackii^ Ncdcil nut Vimschnnl^ d^^ Tiirtcn, das: cr nnr daw läminc. ncm nüt scllischcn ^iickcranolhcilcn nnd Ansichziclicn andcrcr Bnrgcrc>wcidcr fiirgcln'. ') Eo diirftc lncrin von dcr ^iadl Älarbnr^ dic Ncdc scin, wcil Bcncditc Tomit, licstordcn '^ Visil. P.^iol. -in ^cl ^rd. Ä>ch, ') Bcrichl li:-. dcn Viichcn im '.'av, Ord. Arch. 576 dicationis hujus Ecclesiae, item in festis S. S. Flo-riaiii, Roclii, Marci, Luciae, Sebastiani, Augustini, decolationis s. Joannis Bapt. et fcria II. rogatio-num." Seelsorger. RadmannSdorfer Andreas, i-oowr eooIo«iH0 vicariali« in /üclnitx, hat 1506 oder anfangs 1507 auf diese Pfründe rcsignirt. Statt seiner wnrdc vom Johann Schörtl, Stadtftfarrcr in Marbnrg, zu Straßburg in Käruthen an: 15. Jänner 160? znm Vikar von Zclnih ernannt: Zach Andreas, liiöhin Beneficial und des Stadtpfar-rcrs Vitär in Marburg.') I^ud (I^up.^o?) Peter, Pfarrer seit 15)45.") Oftscr ^ conhard, Vikar, 1585. Später in St. Peter l>. M. Lroönik Urban, Vikar 1607. Ueber ihn schrieb der Sckaucr Bischof Martiu an den Ocncralvitiir von Gurt am 9. Juni 1607 in Marbnrg: — „O tavimus Urbanum Brodnikb, vicarium in Zcl-nitz, ut cum ad curam aniraarnra a Nobis nullain haberet approbationem, a Nobi-s juxtst Concilii Trid. pracscriptum examinaretur, ct si idoneus es8ct, approbaretur. Verum quia constar, quod scnex illc admodum dissolute vivat — confessionem tiirmatirn audiat -— eum nee bora tolcraudum duximuH. Qiiani' obrcm curam auimarurn in praedicto loco intcrdixirnus sub gravi pocna, et d. Vicariu3 Marcbpurgcnsis curabit; ut cultus divinus per ') Lau. Ord. Arch. ^) Straßb. Coplalbiich im Land. Arch. 572 gcheu heimlich ;u den benachbarten PradilaiUcil uild geuic-hen Fleischspeisen an Samstagen. Die Sclnileli seicn lccr und dic Iugcud aufgelassen. N>16 berichtet der Stadtpfarrcr Piloiwr dem Se^ kauer F. Bischof, cö habe sich ein ^laoietieus in Vlarblirg rcsolvirt zu deichten nnd Gchorsain zn leisten. 1636 a>n 11. August schreibt der Vitar Mi^^cl Noc. er hade dem Bischöfe bereits gemeldet, daß eö iwch cinigc ungehorsame Insassen beiderlei OeschlcchleK in Mar« bnrg gebe, welche schon seil mehreren Ialiren lier nicin mcln' gebeiänet haben. Diese habc er nun chcilo dnr.1i Cr^ mahnnng. Meilö dnrch Bedrohung zum Gehorsam gcdrachl bi>> auf eiue Weibsperson, die eiuc Tochter cineö luldcri-scheu Pvüdilauteil nnd noch lutherisch gesinnt ist. Mehrereo über den ^uthcrauismuo in nnd uin Ncar-lmrg ftudei sich ^ornc bei den Mittheilungen über Vindc» nan. Hauplpfarre kölsch. Dai< Traunngobuch der Stadtftfarrc reicht zurück l,iö ^. Iuui N;4l5. Vorstadtpflirrc zur lil. Maria in Marl'iir.i. Im Jahre 1815 wurde daö dermaligc Fr^nzi->ta' ucr jilonergebaude poin Älilitär al^ Transport Sanimcl-lM5 beuü^c und mußte deßhalb sclbst die Seclsorqsqcist« I'chlcit der Vorsladlpfarre darauo weichen. DicPfa r r o p o r st e h e r: ?. Nlldol f Reiter, Miuorit, dieuic 1 Jahr in Gra->. 6 Ialne in Pcttau, tam 1790 in das hiesige Mi-.uoritcn-jtlosler, wurde hicr 1809 Guardian und starb 61 Jahre alc. Pull Iolianu, Promisor, pasiorirte ;u G^inö l>on 1801? biö 1807, dann alö Plural zu hl. j^renz dis 1817. Er war geboren 1778, ordiuirt 1s02. Treplak Josef, der Provisor, starb als Vorstadt« 578 Saffran Josef, Pfarrer, ciu gcborncr Lcutschachcr, Rafter Zögling seit 1742. ^) I'i'alolu Stefan, Pfarrer, erbaute 1871 die Fried-hoftapclle. 1545 hatte der Pfarrer folgendes Emkmn-men.- 21 Pfd. 7 fi. 14 dl. im Gelde, 0! Hühner, 25 (5astrann, 1 ^aiuin, 1>U) Pogatschen nnd 1!> Grazcr-Viertl Hafer, an Zeheut^Pfenig jährlich im Durchschnitte 3 Pfd. 2 st. ^0 dl. Das Beicht nnd Opfergeld n. a. tragt ungefähr 5 st. 2 dl. Ferner besasi die Pfarrpfründe 5 Weingärten, einen Mai-crhof nnd etliche Gründe. „Der Pfarrhof ist dnrch dic Tnrckhcn ^crprennt s!5.'i2) vud l'isihcr s1545>) nit crftanct worden." sSlraßb. (5opiallmch). Pfarre St. Marti» in Gams (Klunni«»^. Aul 2. Juli 1528 sind auch die Gamscr znr «ir' chcnvisitation nach Marburg l'crnfcn worden uud erschiene»-Darüber ist Folgendes ftrolokollirt: „Gauil's bey Marchpurg." „Her Niklas Grusuian, Pharrer, Her Stephan Wollf Gcscllpricster, Her (5oömas Vackhuer, Her Sebastian Nagali, Her ^orcuz Pannigartuer, Acnefizialen, Nlrcich Ncyter, Stichler, Michael Poönn, Jörg Potnsch, Zechlendt mit 8 Pharrlcnten seynd in Glauben uit irrig. — Dcr Pharrcr beschwert sich, daß die Pharrleudt den Priestern auf dcu Filialcu nit zu essen wollen geben." „Abschid. Man soll den ilaftlän zu essen geben, s" cr zur Filial geht, oder aber nach alten Hcrthomcn cin ') Raster Chr, ") Nicht X.'n^oii. soxdcru I<:ulM!<;u, ivcil c<« schlau u» 11. Jahrh. (.!!>/ geschrieben wurde. 579 Gcld, nw solchö nit gcschch, inag der ltaftlan dahaim bleiben." „Itcni die Zechlcndt wnllcn nit Naitnng lhnen v»n ihrn Einnehmen lind Anogeben. Die Pharrlcndt zaigen an, e^ seynd v»rinals 7 Priester gewesen vnd iel^t seynd <>, habcn dcll^Pharrcr h^lfcn sim^n vliddril^Dltc^oil'iistrichtt'ii. Die hallen dic Mcß nit nach vcrinög ihr Slisfwril'f, näinb-lich Hl'r Sebastian WolW!ni (?) v»d Hcr Vcunhart icä»di.'rt, dninit t'mnml di'r Pharrh^f in ^rc>s; Ml'an —. Eö ist in Snnuna bcschlosicn, daß alll.' Sach solk d^liültcn warden, wie von altm Hcrlh^mcn —. Siuist habcn fic dcn iicnünn Adschid. ^)" D i o P farrki r ch l,' S l. M artin habcn dic Tnr-tcn ini Inhrc ^l5.''»2 vcrhcl,'rt nnd saunnt dc-ni Frll'dhl)fc Profanirl, wcschalb ftlbc ani ^1. Oktober 15)^5 vom La-^nntcr ss. Bischof Philipp cunsccrirt nnd rcconciliirt wnr-dm, lant l>'D!!sl-c. Nl-gistcr: ., !f).*:J5, 21. Oetobris. Kccoueilianit Ciruitcrium ct consecranit tota.ni eeelesiam parrocbialcm S. Martini in Garnbs.s prope Marchburg Salt/,, dioe. In dicta ccclcsia ctiam cousecrauit tria altaria, ("»inia per turcas douastata. Snprcmum iu lion. Ö- Martini, llcliquio in codem contente de niontc ^'aliiario, de \)ortii Salomouis, de S. Vito, Joa-lorum. Reelu.se (sic.) incluse de monte Calu-^ie, de S. Joacbim, Anna, Vrsula et sod. A dex-tris in hon. S. Nieolai ct omnium consessorum. ') Eck, Ord, Arch, Simon koi-ej, Vciicfil'ilU 1795, cm <^l>orilcr ^:^i' ncr ano >lvain. U I r i ch I a t o l' Z ioo c I.j > Bl-n^il-iai 17-46, ^'ftoi'licn in Matt'inq. 7^ Za!nc all, am 13. Scplcmdcr 178'^. 3 l' a I!; X 0!' Z) a II, Bcncftt'ilU 1 7d0. H l. 6 i- cii; ^ ,ic!?ilt Tholnilcr in aI5 ^lcr-bcjaln- aiigc^'dc'in' ,,^I" (I5il»l> »icht 01. Pfiurc 3t. MarMttha in Zslllil;. Die V fa r r t i r ch l-.- Dao ^isillui^nci ^i-olotoii ».ion 1703i>ci!icrtl iibcr dicsc Pwrrlinlic mw dcn Fricdhof.- — .,iu medio Ecclcsiae parvtim altare 13. M. V. iu quo cfiam alisjuando super nortatili missa dicitiir." ..Cocmcteniun sat aniplimi — muro ciuctum — iu'quo etiam est cape! la aliqua pervc-tusta, in qua niliil invcnitiir praeter imagiucm s. Michaelis." „Ad.-uint ct consraternitates duae, uua s. Ko- sarii. altera ?. Barbarae." 1(^>: mid 16!12 nunl'c dcr Tluirm Ildcr Ai:ft'<'ac! dcö PlUwnco in-ii crl'mil. ') Dic T oliitcrlii'l-in' 3 l. Johann win> smon im Visilatioii0'Piocol0llc von I.'^.'i glnmint.-) Äi,5 dem Bisii.'Vvololoilc von 1703 mird i>ol^c!id^ müsicti>'itt.- „Novus chorus cum novo onrauo Imbctur.- — Di-viua pcrairuntur in hac Ecclesia iu ferns terMis paschatis ct pentccostcs. iu scstis palrocimi ct de- ') Lao. Qrd. Arch, ') Landcearch. 581 auf St. Niclaß Alltar gewcst, die Bernhardt Hcugstftachcr gcstifft hat, vnnd darzuc 2 Wcingarttcn — verschafft. Dieweil aber Vormallcu am Aigcncr (5aftlau darauf fewest, vud sich von solch Eiuthommcn nit crhaltcu mögen, so haben die Zcchlcndt diesclbcu 2 Weingarten zu der Khirchcil genomiucn vnud geben dcunocht des Pfarrers Gc-sclpriestcr Herrn Vtcrthcu Iärlich 3 Pfd. dl., daniit (§r wochculich anf denselben Altar Zwo Mcs; list. So ist auch bey discr — Pharr Gotts Lcichnambs Brncdcrschafft, so vor Iharu durch Georgen Schwcighart-tcu gcstifft — hat 2 Wcingarttcn — Im Dorff zu Gämdö cm Aigcn Hauß. — Solche Brucdcrschafft hat vor Iarcn cm Aigcn Caplan gehabt, aber an Jetzt verricht des Phar-rers Gcsclftricstcr wochculich Zwo Meß —." 16!)5> wurde laut Kirchcurcchnung der St. Augustiu-Altar überseht. Alls dem Visit. Protokolle vou 1703 wird mitge- tfycüt ^atfjftcljcnbctf: ,,Altaria habentur 5, quorum aummum in hon. S. Martini errectuin et conse-cratum ent, 2. SS. Augustini et Luciae ante 7 auuos errectum et consccratum, 3. B. M. V. ante 5 anuos in-novatura, consecratum est; 4. S. Michaelis Arch, consecratura, 5. SS. Corporis Christi ante 9 annos errectum, non consecratum —. Campanae ties om-nes benedictae. Sacrißtia ante 5 citciter annos noviter exstructa. — Adest et confraternitas S T1 Corporis Christi auno 1654 a Joanne Marco ep. Seccov. — approbate, et conflrmata —." 1)tc Cor- Z)0i'in Bruderschaft bcstaud schou lange vor 1703, dcun es wird scholl 1450 cm Andre Ooldncr, Propst, der Ootts-lcichuam Bruderschaft iu Gams gcuaunt. Die Filialtirchc St. Urban. „1545. Die Khirchc ist paufcllig, dcrohalbcn Sy — dlc Khirchcn wie-dcrumb haben augefangeu zu paucu." ') ') Eopialbuch in Strafzdnrg. 577 alium peragatur. donee D. V. Ecclesiae de bono pastore provideat.J) XaiiiLGrcgor, Pfarrer 1659, 1600, cm Vrndcr scincs Vorgängers Mathias Xaöiö. ^) Sibeuaichcr Gcorg, koinmt schon 1672 als Pfarrer von Zclnitz dor. Er starb hier 1691. Laut Raster Chronik war cr cm gcborner Obcrburgcr und ist 1646 in dic Nastcr Schnlc eingetreten. Ha idmon Mathias war anch ?1nlo80p1nao HlaFi-»tor und wnrdc am 19. September 1691 als Vikar fnr Zclnitz ernannt. Im Bisit.-Protokollc von 1703 wird übcr ihn bczcngct: ..Oomu« i).'»,r0l;1ii- alis a modcrno paroclio propriis expensis multiim aucta, cum antea lignea ct similior rusticanae quam parochiali domui snerit. (Sr crbantc anch dcu Pfarrkirchthnrm und führte an beiden Kirchen mchrcrc Vantcn ans. Stranß HannS M., Vikar, soll ein ycborncr Iarin-gcr gewesen nnd 1672 in dic Nastcr Schnlc gekommen scin.") ^oi'od Johann, Vikar, gclwrcn in dcr Wnstc, studirte in Nast scit 1688.") Installirt wurde cr hier am 28. September 1738. Thaller Valentin, Vikar, gcb. in dcr Pfarrc Tai-nach in Mrnthcn am 7. Jänner 1712, zum Priester geweiht in St. Andrii im ^aoantthalc am 5. März 1735 auf den Tischtitcl des Ioh. Balth. ^on Nänftclshoffcn, Pröpsten von Stras;bnrg.°) ') Visl!..Prol. Sl't, Old, Arch, ^) Gcschä,<ö Prul. iü Faal ^) Raster Chor. <) Ebcndort. ">) Lau. Ord. 3tcl,. 583 I^ inssnit 8 o!i Rupert, Vitar bis 1540. 8 « d kIl». u 6 t2 Peter, Vikar, präscutirt an: 26. No-vcmb. 1540.') Nachtigall Peter, besaß 15,42 in Marburg das St. Nuftrccht-Bcncficium, welches ihm die Bürger von Marburg verliehen hatten.") Dieser Nachtigall ist sicherlich niemand Anderer, als der vorgenannte Koliklimotx roeto 8lu,viii, zu deutsch die Nachtigall. 01- n i ö M athias, Vikar 1607.'') Stampfet Peter resignirtc das Vitariat 1635. ?ll,8<1UllIin Franz, präscutirt mn 1. Dczcnü». 1635. loli l a,- Michael zum Vikar ernannt am 24. April 1602, gestorben am 26. März 1703. Strauß Michael, Vikar, diente als Seelsorger seit 1692. erhielt das Vitariat ^ams am 24.' April 1702. 1703 wurde seine Installation ans diese Pfarre als nngiltig erklärt, weil cr vom damaligen Dekan Blcsch installirt wurde, den der Erzbischof als Dekan nicht erkennen wollte. Ncnkl Franz Iosef starb in Marburg am 31. August 1747. MayrFranz, Pfarrer, pastorirtc als Kaplan m ttcut-schach 11 Jahre, ill (hamli^ 1 Inhr, in Marburg als Siisscnhcimcr Bencsieiat 6 Jahre, als Kurat zu St. Margaretheil an der Peßnitz V^ Jahr, als Vikar in Zclnitz 14 '/^ Inhr, dauu hier. 1517 am 2. April präscntirt der Marburgcr Pfarrprovisor Vitus Kastucr dcu ^aibachcr Diözcsan Priester Lconhard I'ulluli/. für das durch den Tod des ^oreuz Mun- ') Urtllndc im l'au. Ord. Arch. ') Giiltciischnhunci im Land. Archiv. '') Visit. Prot. im Set. Ord. Arch. 40 584 golt, Bcmchcrgcr Diözcsau^Pricstcr, crlcdigtc Bcncfkium St. Nikolaus der Oamscr Pfarrtirchc. ^) Pfarre Ober- St. KiMMud. Ani 28. August 15)10 hat dcr ^avaincr F. Bischof Lcouhard dio hicsigc Pfarrlirchc tonftkrirt und dcu Frird-Huf hicr rc-con cili ir t. Daiül'l.'r ist im Puutifikal-Nc- giftcv uotirt:: „1510 die 28. August! — Uonsecrauit ccclcsiarn S. Oliune^uudis an dcr pcssnilz com: nuncapatarn »Salt/,, dioc. ct duo altaria, vmini videlicet in lion. »S. Klnmogundi.s, Pctri apost. ct Johannis Bapt. ct 8ebastiaui ct contirientur in eodem reliquie subscripte videlicet S. Pctri apo-stoli aliorumqiie sanctorum. Sccundum altare Con-secrauit in hon. S. (Jrucis li. marie vivginis Acliatii sociorumquc ejus; ct contincntur in eodem relicjuie videlicet prelate s. Crucis aliorumqiie sanctorum quam j)lurimorum." „Cimitcrium quoquc ejusdem ecclesie recon-ciliavit die nrefato." „1545. Dic .fthirchcu ist vom HollM'wcrch in schlcchtcu in-ftcu. -)" „17u'J. Ecclesia haec consecrata cst — valde parva et saepius in concui-sibus cupiendo populo quasi insufficiens. Altaria habet tria, 1. i'1 hon. 8. Cuuegundis, 2. 1J. M. V. ;J S.'S. Fabiapi et Sebastiani eiecta et conseoata —. llabctur io choro organum, confes.sionale nulluin —. Caerne* terium liabetur benedictum ct muro cinctum —• Divina peraguntur in liac ecclesia qualibet tertia doniiuica et quibundain f'estis.. Fundatio et iude ") Url. dc« Lau. Ord. ') Copialbuch in Straßburg. 580 Reliquie de raonte Caluarie, de S. Andrea, Joachim, Vrsula et sodal." „Et ibidem benedixit duas campanas et Con-firmauit circiter 150." Im Straßburgcr Eovialbuchc ist folgender Bericht aus dcm Jahre 1545 ilbcr die Pharrc Oams und seine Filialen zn lcscll: „Der Pfarrer haist init Namen Pctrns Nachtigall. Ist bey 2 Iarcn Pharrcr Alda. Wais; khaincn Fnndator solichcr Pharr, Allain das dicscll» vor Alltcr zu der Pharr Marchburg gehört hat. — Vor Iarcn sein 3 Priester Alda gcwest aber an Jetzt ist der Pharrcr selb Anndcr ans; vr-sachh, das Er die Priester l>cy sollichen schlechten ciulhomcn nit bckhomen mag. — So hat die Pharr 3 Fillial zu Sannct Urban, zu Sannt Kunignndt vnnd znm hl. Crculz. Darlicy wlrdt der Gottsdicnst allbcg vber 14 tag mit aincr meß vnnd Predig verricht. Das cinkhomcn so vor alltcr zu dem Pfarrhoff gehurt hat, thuet m thruckhncm gellt: 2 Pfd. 7 st In Waitz 3 Grätzer Vicrtl, Paan '/2 Görz. Pcrthrccht Wciu 3 Emcr, Pc>,-thrccht Pfcning 2 st. 18 dl., Caftann 2. — So hat der Pharrcr 3 Paw Weingarten — hat khaincn mair-hof noch grnndt, daranf Er was crpancn, nuch ainich Vieh erhalten möcht. Das Beicht vnnd opfcrgcllt so im vngc-uärlich trccht 4 Pfd. dl. DieKhäßsamblung, so der Phar< rer hat, mmbt dcr Gcselftricstcr Ein. — Der Pharrhof ist von Holtzwcrl vnd in schlechtem gcpcy. Mcr hat vorbcnanntcr Pfarrer zu Oämbs ain Ae-ncficium Auf Sannt Ruprecht Alltar zu Marchbnrg in dcr Pfarrkirchen, so im die Bnrgcr zu Marchl'nrg verlichcu haben. — Zu sullcheni Bcncficinm hat Er 3 Wcingartth — auch iu dcr Stadt Marchburg ain abpauts Haus;. — Disc Khirchcn (zu Gains) hat thain gult noch einthomcn, allain 2 Wcingarttcn —.— Mer so ist ein Eaftlancy bey discr Pharr zu Oämbs 586 lsi'io Josef, Knrat, war geboren in Mrz am 21. Juni 1786, znm Priester geweiht am 16. Scptem--bcr 1810, diente als Kaplan zn St. ^orcnzcn in der Wüste 1810—1817, als Provisor in Wies 18 l7 und als Kaplan in St. Peter b. M. 1817. Psarrc St. Peter bei Marburg 1528. Bei der allgemeinen ^irchcnvisitation, zu welcher die St. Petrcr am 3. Juli 1528 nach Vlarbnrg erschienen sind, wnrdc diese Pfarre lietrcsfend Folgendes prolokollirt: „St. Peter. Herr Jörg Zwclffcr, Pharrer, Herr Jörg Mom'ipreys;, Ocsellpriester, Herr Jörg Plas-sitz, Kaplan, Peter Schapla, Tuman Schcricth, Peter 3iasaman, Jörg Krcidsch Zechlcnt mit andern Z Pharrs-. lcntcn seynd im Olanlien wie vun Alter —. Pharrcr zeigt an von Ehebrechern mid andern, so nit comnnieirt halien; sott gcschriftlich znstcllcn; der Richter zn Markbnrch sei ihr Landrichter, hat er gcschriftlich angezeigt. Haben snnst kain Irrnng, belcibcn bey ihr alten Hcrthoinen vnd Oc-brcüchcn —." Jin Verzeichnisse nbcr die vom Pfarrer namhaft gemachten Ehebrecher heißt cö am Schlnßc: „Die all sein dem Stadtrichtcr anfgcMchnct vnd befolchcn zn straf" fen, wie man derglaichcn halber straff vormals hat aufgelegt." Unter den Angezeigten ist auch ein Innwohncr beim Ooldwaschcr i» Neban. 1545. „Anf dieser Pharr (St. Peter) ist in zwaien Iarcn, sidcr Nnprecht Schlntingcr saligcr gestorben ist, khain Pharrcr gcwest, vnd volgnndö als Mathias Wcitz-lcr, so ain ^ay ist, zn solcher Pharr sprnch gehabt, (Forderung gehabt, weil er fiir sie Stcncrgcldcr vorgestreckt), hat Imc Herr Anthoni Bischof zn Mirgth — alle der Pharr uutzung vud cuithomcn einzunehmen bewilligt. 582 Des Visitators Anncichnnna vom Jahre 1703. „Ecclesia haeo con.sccrata est in lion. S. Vr-bani —. Altaria liabentur tria, 1 in lion. s. Urbani consecratnm, 2. 13. M. V. ct ?>. S. S. Primi et Fe-liciani non consecrata. — Egeret — reparationc, scd ob dcfecttini modiorum disseri — dcbct. — Cocmiteriurn non habctur, campanac vero duac caequc benedictae. — Divina pcragnntur in hac Ecclesia 20 circitcr vicibns. — Fundatio et indo provenicntes vedditus consistant in vincis, ex quibus singulis annia 20 circiter dolia vini liabentur/'') Ain 1. Mai 1807 halicn dic Insassen dcr Genicinden Gamö, Schuber, ^toßbach, Trestcrmtz, Niittclbcrg und hl. Krenz einen Revers ausgestellt, daß sie die verfallene Urbani-.^irche mif eigene 5l»sten wieder erbauen nnd erhalten wollen. Am 11. Illni 1807 hat der Krciödechant und Stadtpfarrcr Andreas Xu.vi:iu die ucn hergestellte Urbaui-Kirchc bcncdicirt. Kapelle bei dcr Wcingart - Rcalität Wiener des zirciötoiuiuissärs Baron Josef Schalter. Dahin ertheilte das Set. Ordinariat die Mcßlizcuz am 7. Dezember 1802. 1808 besaß diese Realität dcr Brauer Franz Bogl. P f a r r g e i st l i ch t c i t. Niklas, dcr Pfarrer von Oams 1378 und Niklas dcr Stifter dcr St. Katharina-Kaplanei iu Marburg, 1367, siud zwei verschiedene Pcrsöulich-kcitcu. letzterer war uicht Pfarrer allhicr.") Großma u u N itolaus, Pfarrer 15)28, war bei dcr allgemciuen Kirchcuvisitatiou 1528. ') i'au. Orb. Arch. ") Slchc St. Katharina .S. Bartholorneo, de manna et lacte B. Virginis Marie, de 8. Joacliim, Anna, Vrsula et sodal: FA confirmauit circitcr 150." 1701 Ecclesia suit antiquitus ualde parva, nunc autern major facta et duac partes noviter aedifieatae.J) 1703 ain 15. Ittni Hal dcr Dechant Mathias Bernhard Acchcl dic 5iivchcn hier visitirt nnd dabei nbcr die Pfarrkirche unter anderem Folgendes notirt.- „Altarialiabentnr 5, quorum summiim in lion. 8. Petri, 2. Ss. Trinitatis, 3. 8. Uupcrti, 4. s. Franc Xav. 5. B. V. M. ereeta — nullurn lamcn ex omnibus 5, uti ncc ecclesia — eonsecrata sunt, cum ante 30 jam annos major pars eccle.siae no-vitcr extructa ct liactcnus non consecrata siicrit. — Campanile ante 15 eireiter annos ex mandato — Episcopi Gurccnsis — magnifice extructum, qui — Princeps (Gurcens. ep.) propiium smim Arcliitcctum ad id perficiendum subinisit, in eo campanae 4 omnes benediclae. Sacristia ctiam de ejusdem Piincipis — consenwu noviter houo-rifice extructa." Adest et confratcrnitas s. Petri, quae indul-g-cntiis perpetuis provisa est ct uti crcditur ante 50 eireiter annos ab 111. Principe ct Episcopo Sec cov. approbata et ejus statuta confirmata —. Fun-datio et inde provenientes annualcs hujua cccle- ') Visit. Bericht im Lav, O. Arch. 589 siae rcditus consLstunt in vineis; ox qnibus singu-lis anni.s centum circitcr dolia vini babentur. — !,^71 am 5>.')iovcmber ft3. Sonutag nach Pfingsten) wurden die voiu Jakob liloNo, aus ('onions, sreseo ausgemalte Pfarrkirche nnd der ncn gefaßte Hochaltar vom Vav. Fürstbischöfe Jakob Maximilian tonsrkrirt. In diesem Jahre wurden auch die vom Tuner in Graz gemalten .^rcnzwcgbildcr ans den ^renzwegkapcllen des Francn-bergeö ill die Pfarrlirche nbcrtragcn nnd dieselben in dcn Kapellen durch Fresten uom Jakob Iji'l)I!<» ersetzt. Die Filialtirchc ain Francn berge (na ^ai-i) wnrde 1.'>Z2 von den Türken devastirt und 1535 wieder conseerirl, wie dies bereits bei der Pfarrkirche gemeldet worden ist. „15 l5. Die .<,tl)ircheu hat aiu aigeueö Bcneficinm. Philipp Fciftril/cr ist Henefieiat. Dise ^thirchcn ist dnrch die (Remain vor 1^? Iaren erhebt vnd dem Kaplan (Beneficial) dnrch Sy verlassen (überlasse») wordeu. Die ^thir-chcn ist dnrch den Tnrtheu verpreunt derowegen Sy disclkic wieder crpauen mnesseu."') 1703. — „An Ecclesia liaec consecrata sit non constat, cum nee sifrna consecrationis cjus apparcant, ncc de hoc d. Paroclms vcl parocliiani genuinam not.itiam habeant. Altaria habet, 8, quorum summum in lion. ]i. M. V. as.sumptae erec-tum et cousecratum, 2. s. Joannis Bapt. 3. 8. Au-tonii ante 20 circitcr annos a (I. (Jarzarolli paro-cho7 4. s. Valentini et Alexii, 5. 8. Floriani non consecrata, (>. s. Vrbani consccratum, 7. 8. Annae non consccratum, 8. s. Acliatii consecratum —. Adest in choro organum et unicurn coufcssionale in sacrislia —. Caemetcrii mini in duabus par-tibus aute hoc destructi reficiuutur. Cainpanilc ') Slmsch. Copialb. i», ^. ^.'lrch. 585 provenientes annuales rcditus consistunt in vineis, ex qiiibus singulis auniH 20 circiter dolia vini ha-bentur."1) 177^ wnrdc diese Kirche 00,1 ihrer Mntterlirchc losgetrennt mid nut cmem eigenen Seelsorger versehen.") Illl^ si»d in dn- Billwuchr laut ^ivch^irechllmlg dl!.' Nl'avlnlrgcr mit dcr Pvozcssi^ii hichcr qcloiiuncil. Drr ^. Altar dicscr Kirchc ist nicht dmi hl. Josef, sondern dem hl. Johannes qewciht. ^otnlie hl. ,^,t rcnz. „1545). Die Khirchen IN. ^rcn,; ist paim'llm." ^') 1703. „Eoelesia liaee pariter eonseciata —. Altaria habcntur tiia, l.in lion. S. (Jrucis crectum ct couseorutinn, 2. B. M. V. ;>. in hon. S. S. Oa-tliarinac, Margaritae ct Barbarae non consecrata. — Ecclcsia liacc eget ]>aritcr aliqua. rcparationc; quac autein oh dcfectum incdioruin ali(juo tcrnpore difieri dcbct; non lialuil; oi^auuin nee confession ale. — C.icineieriuin non liabetur, eampanae" tres eacqnc benedictae. — Divina. pcrayuntur in hac ecelesia qualibct tertiu licbdomada .seinel et aliquibus dicbus f'estivis. Fundatio et inde ]>ro-venicntes annnales re' ml^^un, ox Silvio Äliota 6t liouoi'ilioo ex-8t,notu." ') Zi-o/nik Mathias, Pfarrer 1801—1817, diente vorher als Kaplau zn Straßaang 1 '/>.' Jahr, iu Game als Kaplan 15 Jahre, als Pfarrer 5'/2 Jahre. Pfarre St. Martin mttcr Wmmbcrg. Ain 27. Oktober 1535 hat der Lavantcr F. Bischof Lcunhard auch die hiesige Pfarrkirche tonfetrirt und hier die hl. Firmung ertheilt, worüber im Pontifikal-Ncqistcr Folgendes ausgezeichnet ist: 15)35 Vi«o8imil, ^optiml»,. „Olitoliri» (>'«u«o«iu,uit lülwium 2 uuovo ^li 8. ^tu,,-- ') Visit. Prot. von 17Wl. ') Ewidort. 587 Gleichwol der Bischof einen Vay Priester mit Namen Phi^ tippen Fenstritzcr, so vorhin a in Äenefieinm bey discr Pharr Khirchen hat, disc Phnrr verlichcn. Dcrsclb Pric< ster ist aber »il Confirmirt, dardnrch also noch lhain Con-firnlirtcr noch ^)lechler Phnrrcr dasclliö vorhcindcii ist. ssilialkhivchl'n: v. l. Froncn, St. Nl'arli», St. Nianiarclha; ^iicttcühluili in dcr Kapellen, dol'ry wirdtt der Gottcödilmst Wöchentlich Auch Snntagö vnd Fencrtags mit dcr incß verricht wic uor Alltcr. Dic .^hirchen (St. Petcr) ist hicnor durch den Tiir-khcn vcrftrcunt ond nn Jetztwidernnidcn erftontworden."') Ini Jahre 1l'»72 zählte die Pfarre ^49? Seelen. Die Pfarrki r ch c. 1532 hadcn die Tiirten sowohl die Pfarrkirche, wic auch die Kirche am ss-ranenberg dcvastirt. 15.^!') lam der Vavantcr F. Bischof vom SalzbnrM Hietropo-litcn abgeordnet^ mn die von den Tiirl'e» profanirtcn Kirchen nnd Friedhöfe zn recoiu'iliiren nnd andere nothwendige Weihnngen vorznnehinen. Dies geschah hier in Zt. Pctcr am 2);. nnd 24. Oktober 1535 lant folgender Ansziige ans dem Ordina-tions-Bnchc: „15I35. 23. Octobris Benedixit (Leonardus ep. Lav.) Campanam et rcconciliauit Cimiterium ad S. Pctruin propc March pur£." „24. mcnsis Octobris Consecrauit Chorum eiusdcm ccclesic S. Pelri per Turcas dcuastatiira, fiuprcmumquo altarc consecrauit in hon. S. Pctri. Reliquie recondite de raonte Caluarie, de ])orta Salomonia, de ligno crucis s. Andree, de s. Vito, Vrsula et sodal: Et confirmauit circiter 30." ^) Slraßb. Copiald. iin Landesarch. 593 lai, Fabiani et Sebastiani; nulla adcst consrater-nitas. Ecclesia haec sundata cst vincis duabus—." „Joannes Godef'redus Kraxncr, philosopliiao mag. et Tlieologiae sjjeculativac unius anni (ca-pcllanus primus ad s. Pctrurn), — in tertium annum in ecclesia fil. ad s. Maitinum sinyulis domi-nieis et festivis diebus zelosum veibi ])ci praeco-ncm agit." ') I>,uxuik Johann Ocorg wnrdc 1761 hicr als Knrat ansscstcllt. Pfnrrc St. Barbara bci Wllrmbcrst. I,n Bisitations-Äcrichtc von 15^5) toinntt dicsc Kirche nicht vor, wohl al'cr im Bisitations-Prutotollc von 17^/j. Da hcißt cö: „1''üiuli8 o««^8il>. 8. liililiiiia^. Eeclesia hsicc an sit conneciata authentiee seiri non potest, cum ncc cxstcnt signa dcnotantia con-aecrationem, ncc hujns ullum autlienticum instni-mcuttirn, pie tamcn creditur, cum cjusdcm dedica-tio cclcbrari soleat dorninica festum 8. s. Aposto-lorum Philippi ct Jacobi subscquento. — Altaria duo sunt, lnajuH in hon. s. linrbarae ct minuH bcu laterale s. s. Philippi ct Jacobi, — non tarnen consccrata. — Chorus quidem exstat, scd nnllum organuni in co, neque consessionalc in ecclesia; — 2 sunt campanac bcncdictac. Caemcterium nul-lum, «acristia nulla. — Diviua pcraguntur in hac ecclesia in festis s. Barbarac, s. s. Philijjpi ct Jacobi ct dominica subscquenti, — item in festis s. s. Viti et iiartholoraaci et Egidii. Ecclesia haec fundata est unica vinea —." Dcr Pfarrcr Slozilli Ocorg F. war gcliiirtig ') Lau. Ord, Arch. 584 von Vinn6ol, diente als Seelsorger zn ^or«»t 4 Jahre, zn St. Jakob in W. Ä. 3 I.,' zu Nast <> Jahre, dann hier scit 1798. Am 27. Dezember 1811 zog er von hier auf die Pfarre St. Äcncdltt in W. B. nud von dort erst nach hl. Dreifaltigkeit. Pfarre St. Margarethen an der Peßnih. Der Visitations-Bcricht von 15^5 sagt, daß die hiesige Kirche eine Filialtirchc vou St. Peter sei, dann: „DiscKhirchcn ist dnrch die Türthcu vcrftrenut worden (1532), verwegen Si) disclbc wieder erpauen nnicssen." ') Im Bisitationö-Pratotollc von 1703 ist iibcr diese Pfarrkirche notirt: „Ecclesia haec in lion. s. Margaritliae con-sccrata struct.urae cst vetustae —. Altaria liabcn-tur tria, quorum summ urn in lion. s. Margarithac crectum ct consccratum, 2. h. Andrcac, 3. s. Roclii, non consecrata. — Adcst in choro oi^anuin ct Buggestum in ecclesia —. Caemctcrinm non lia-betur, campanae vero tics bencdictac in campanili deccnti. — Divina perajruntur soluniodo in festo s. Margaritliac ct dorninica scqucnti, in qua celc-bratur festuni dedicationis, in festis s. Andreae ct 8. ltochi, feria 3. pascliatis ct pcntccostcs; null» adest confraternitas. Ecclesia liacc fun data cst vineis —." 1765 wnrdc diese Kirche ciugcwüll't. vi-oxz; Franz, Pfarrer hier bis :). Juli 1807. Xo/uli Josef war hier at« Pfarrer vom 1. Mai 1808 bis 11. Oktober 1821. Vorher ftastorirte er in Ja- ') Landesarch. Straßb. Copialb. 590 etiam utcumque dceenx, in quo trcs sunt oampa-nao benedietae. — Divina perajruutur in liac cc-clesia in fcsto assumpt. JJ. M. V. et dominica sub-sequcnte, in qua celebrabitur dies dcdicationis ecclesiae, et in sestis s. s. Apostolorum, praeter-quam in festo g. Andreae, aliquando etiam in scpti-mana, maxime cum percgriaationes adveniunt. Nulla adest iraternitas. Keditus lmjus ecclcsiac ex fundatinnc ct obligationibus provenicntes dedu-cuntur — ad matricem ecclesiam —." ') Dic Pfarrcr uun St. Pct»r: Zwclfcr Gcorzi, Pfarrcr, schon 15>88 bci dcv alll^c-mcincl! jtirchciwisitatioil. Schlllttingcr Ruprecht, Pfarrer, gestorben I5i43, hat die Pfarrftfriiüde mit Schulden belastet hinterlassen. 1544 am ^. Juni hat der Gnrtcr Aischof dic Gläubiger deö verst. Schlattingcr citirt. Philipp Fcistritzcr, ernannter, al'cr nicht confirmir-tcr Pfarrer 154.'!, 1545. Is 6 lix u, () u ui cl uIi d u .", wurde zunl Pfarrer ernannt am 24. Jänner 157);. G l c ü ch crLnkaö, Pfarrer, wnrde ^15,^6 anf die Stadt« ftfarrpfrniidc Marbnrq inslnllirt. I.2tomun Ernests, Pfarrer, geboren zn Tainach in Kärnthcn 157!H, znm Priester geweiht !5!i5 vom Gurkcr Bischöfe, ging von hier It)8 0«,-«onion« in Völtermartt wurde. Die hiesige Psründc ') Visit. Pro!, in, Lav. O. Arch. '^) I^tomu8 Stciiibrcchcr, Siciumch. 596 Pfarre St. Michael in Mahrcnbcrn.. 15)2.8 am 21. Juni haben die kaiserlichen Commis-särc hicr ii. Mayrenbcrg die allsieincine kiirchcnvisitation qchaltcn, zn welcher außer Mahrenbcrg anch die benachbarten Pfarren Eibiswald, Aliennlnrkt nnd St. Peter vcm jenseits des Nadele, dann Kcilisnik nnd Saldcnhufcn kanllncn. In Betreff der Pfarre Mahrcnbcrg ist im Visita-tions-Protokolle zn lesen: „Herr Simon sseystritzer Pharrer, Herr Stcffan ^icchtcnwaldter qesclbriestcr, Prueder Brbnn Caftlan vndt Aicssncr, Maistcr ^orcntz, Thonl Weber Zechlcnt, Jörg init andern l> Pharrlcnttcn scind im qlanben ainß. Sa^en der Pharrcr bcgcr lwn ain Pankurtten 14 threwtzcr zwischen Ostern vnd Phinqsten, von ain Eennn aber li thr. von aineni tnndt fünf Jin Jar von ain Panturttcn 8 thr", d. i. Taufgeld. In Folssc Hofverordniing voin 25. Angnst 1802 a,i»ss das Pntr»natorecht über diese Pfarrc auf den stcier-märkischen NclWonsfund iibcr. Aci cincr der beiden in Mahrcnbcra, 1721 nnd 1727 staltgefnndcncn Fcncrsbriinstc verbrannten anch die Pfarrmatrikcn, denn im ^avanter Ordinatimisbnchc wird in Betreff des Tonsnristcn Josef 1^Llki8, l^eb. zil Mah-rcnbcrc; 1710 im Monate Febrnar, bcincrkt: „die» (uu.-tuli«) od ccimt)N«Uim üliliim no^citui." 1810 ain 4. Mai berichtet der Dechant von Mah-renliery, daß bei mehreren Durchmärschen östreichischer und französischer Trnpve» der Fricdhof in Mahrenberg zu einem Pferd- nnd Ochsenstall abmacht nnd daß dabei auch die Todtcntammcr in Asche gelebt worden sei. Die Pfarrkirche allhier hatte früher das Recht, eine Strasfcnmanth cmzichcbcn, mnßtc aber dafür eine Strecke Strasse erhalten nnd tnltivircn. 592 tinum prope arecrn Wurbmberg Saltzb. diocc. In ea quattior altaria. Supremurn in h o u. S. Martini. Kcliquie in eo de statua flagellationis J. Ch. dc moiite Caluarie, de velo Marie magdal. de s. Vrsula et sodal. — A dextris altare pri-m urn in hon. Virgin is Marie. Reliquie in-cluse de statua flagcllationis J. Ch. de s. Joachim, Virgilio, Vrsula et sodal: A dextria secundum in hon. s. Sebastiani. Reliquie de monte Caluarie, Joachim, Vrsula et sodal: A sinistris altare in hon. s. Nicolai. Reliquie recondite de porta Salomons«, de s. Elena rcdna, Vrsula et sodal. I^t «onlii'Miunt oilcito,- 200.^ — Ol' die Türken 1532 auch dicsc Kirche dcuastirtcil, wird nicht bemerkt. 15)45 ist im Strasiburqcr Coftinllmchc über dicsc Kirche bemerkt.- Filiale uon St. Pcler. Im guten gcftcu.') 1703 wurde diese Kirche m'sitirt uud dabei Folsscu^ des über sie prutukullirt: „Ecclesia haec consecrata cst in hon. s. Martini, in qua sanctissimiim Sacrarnentum ordina-rie non , sed solutnodo singulis dominicis post festum corporis Chr. usque ad festiim s. Bartholo-maei et id concursibus asservatur. Altavia haben-tur 5, quorum summum in lion. s. Martini, 2. »• Nicolai, 3. B. M. V. 4. s. Martini 5. s. s. Fabiani et Sebastiani erccta et omnia praefcr ultimum consecrata —. Chorus adest, sod nullurn organum, vnum conf'essionale —. Caemeterium adest bene-dictiim et muro cinctum. Camj)anae ties bene-dictae —. Divina peraguntur per totum anninn singulis dominicis dicbus, in festis purisicationis B. M. V., ascensionis Domini ct s. Martini, Nico- ') i'andesarch. 598 Hictl Franz, Pfarrer, geboren in Mahrcnbcrg am 25. Angnst 1722. Panzer Johann, Pfarrer bis 1802, trat zn Mar- bnrg in Pension am 30. April 1808. Das Franc nstift in Mahr en berg. 1636 am 20. April konsclrirtc dcr banter F. Bischof in dcr Mahrcnbergcr Stiflskaftclle einen Altar in Iwn. «mnilnn 8:in«t()lnm nnd wcihtc hicr znglcich anch cinc Glocke in lion. u. 8u«un:l,6. 1718 am 14. Scptber. wnrdcn 571 Personen vom Lavanter F. Vischosc in der Stift^-5lirchc hicr gesinnt. Dic Prior in en: Mara, arctha cdlcvon Trcbclhin war schon 15)23 Priorin, denn cö wnrdc ill diesem Jahre dem Ma-rat Thomas, geb. 0on Wiildischgraz, das Snlwia-konat von» ^avaittcr F. Äischofc anf ihren Tischtitel ertheilt. 162!) am 3. Mai hat hicr die Wahl einer Priorin im Beisein des Val'. F. Bischof stattgefunden. ') Maria Snsana Andrianin wnrdc am 20. Angust 1668 einstimmig znr Priorin erwählt nnd dann tonfirmirt. Diesem Akte haben anszcr dein ^av. F. Bischöfe noch beigewohnt: 1'. Angnstin Mayr dcr Propst von St. Andrä, Johann Bapt. von Dorns-bcrg dcr Propst von Untcr-Dranbnrg, 1^. Martin dcr Clwrhcrr von St. Andrä nnd Gcorg stulmou dcr Bcichtvatcr dcs StiftcS Mahrnlicrg. -') ') Lau, Ord. Prot. ') Lbcndorl. 599 (5H o r f r a n c n: 1781 wurde nicht ciuc Johanna von Sct'ol ciugetlcidct, sondern cs hat 1781 die Jo-Han a Sccthal die Profcß abgelegt. Dahin ist also dcr aus ciucr unrichligcu ^csnng dcs Namens Sccthal entstandene Irrlhnm anf Seite 103 zu berichtigen. Maximi liana Pcttaucriu, Exdomiuikaneriu des Stifles Mahreuberg, lebte noch 1820 in Oraz nnd erhielt vom Sek. f. b. Ordinariate an: 12. Inli 1820 die Erlaubniß, über ihr Beringen zn tc-stiren. Aufhebung des Stiftes. Am 21. Mnrz 1782 erklärte dcr ^nbcruialrath Max Freiherr von Waidmannsdorf dein Stifte seine Anf,-hcl'nng. Mit der Priorin Scyfriede Gräfin Mcnbnrg lebten danials iin Stifte 2 l Nonnen, ineist adelige Frauen im Aller von 18 biö 5,;> Jahren; nur eine war 60 Jahre alt. Sie alle crllärten sich gencigt, mit Diöpcnö iu den weltlichen Stand zn treten nnd mit der angebotenen Pension ;n ihren Verwandten zn gehen. Nur die Prioriu wnnschtc eine höhere Pension, die ihr aber nicht bewilliget wnrdc. Am 2l. Angnst verließen alle Nonnen daö siloster. Die 8 stilmmen und blödsinnigen Personen, welche im Kloster verpflegt wurden, belammen anch weiter ans den Ein-liinsten deö Stiftes ihre Verpflegung. Mahrcuberg war cincö der reichsten Fraucnklöstcr in Oesterreich. Das Aktivvermögen des Stiftes betrug au Äargeld illi l sl., an cigenlhiimlicheli Capitalien 37.000 fl., an nnvcrbrieften (^eldbeirngen 170 st., au Uutcrlhauö-Ansstäuden 5)20 l st., an Silber nnd Pretiosen 10.112 st. (Die silberne mit Steinen besetzte Monstranzc wurde in 4! 595 ring 6 '/2I>, in dcr Kaftcl 5>I., in Arnfcls V, I-, zu St. Iohanu im Sagathal 2 "/. I., zu hl. Krcnz ub. M. 2 ^ I., zu Gams V. Jahr. Dcknuat Mahrcnbcrss. Dcr Distritt Mahrcubcrg tam uicht crst im 14. Jahrhunderte zur Dwzcsc savant, wic dies Scilc?!) ß 19 uurichlig angrgcbcu ist, soudcrn schou ursftriinqlich (12^8) bci dcr Errichtung dcs Bii'mu,m<^-Bachc sbci St. Oswald) hcrab zilr Pfarrc ^avamiiud gehört habcu. Ini !7. Iahrhundcrtc warcu die Pfarrcu Lava-luiiud, Hohcnmaulcu und Mnhrcnbcrg dcm Collcgiat-Ca-pitcl zu Unlcr-Drauburg iucorporirt. ') Stcic'.'mart iu Zcilnliimc vum 8. big 12, Jahrh, von 001 ^otalic St. Jakob in 80 dot. Die Sekte der Springer, welche ihren Hanplsitz in der Pfarre St. Veonhard in W. A. hatte, tain anch hier nnd in der Nachbarschaft znm Vorscheine, wie die« der Stainzer Propst Jakob Rosolenz in seinem Änche „Griind^ lichcr Gegenbericht" in folgender Stelle berichtet: „Deß-gleichen hat er (Herr von Paar, der Onardifiihrcr bei der Ocgcnrcformations ^ Kommission) ein Springer-Kirchen ansf cineni gar hohen Berg bei ^citschach inn Brandt gc-steckt (1<>00). bey welcher die verzauberten Springer sich veberwcrssens vnd (^ancklenö gebraucht haben. Die Kirch-aber vnd andere in solcher Kirchen gefundene Sachen hat er der Pfarrkirchen zn ^citschach nppliciert." „Dergleichen Springerischc )ccwstifft nine ist anch bald dcrnach anff ainein gar hohen Berg, im Sabbat genannt, da sich Slcycr nnd ^ärnthcn scheidet, angezündet vnd inn die ^nsft geschickt worden." Demnach hatten sich also die Springer anch hier in 8l)dut eine eigene Kirche erbant, wclchc 1600 zerstört wnrde. 1037 am 17. Oktober hat der ^av. F. Bischof zn St. Florian zwei Glucken fiir die Kirche St. Jakob in der 8l)l)ot geweiht. Seelsorger.- Abraha m N r b a n war hier nnr Provisor nnd zwar von 180? biö 1810. Er war geb. in Steiermart 25. Mai 1777, ordinirt am 10. September 1804, diente als Kaplan in Zclni^ bis 1807, in Lcmbach 18W alö Kaplan, dann 18W— 181L' als Provisor zn M. in der Wiistc, als Pfarrer zn St. Peter bei Radt'erMirg 1812—18^8, alö Provisor zn St. Lorcnzen ob Eibiöwald 1818 nnd tam noch 1818 als Kaplau nach Kölsch, wo cr am 20. Juni 1823 starb. 41* 597 Am 23. Mai 1818 wurde beantragt, dieses Recht sammt der damit vcrbundcucu Vcrftsiichtnng dem Acrar zu überlassen. Filialtirchc St. Martiu in Untcr-Fei-sing. Am 19. Juni 1873 hat der Blitz in diese Kirche eingeschlafn, wobei die Bedachung der Kirche und deß Thurmes abgebrannt ist. Filialtirchc St. Johann am Zeichen-berge. 1782 musitc der Eiusicdlcr uud Mcsincr hin- zu St. Johann, !»>. Engelbert, :iN:^ Niathias Adlwanger, gebürtig aus Obcröstrrcicli, iu Folge t. t. Verordnung sein Ordenotlcid ablegen. Die Pfarrövorstchcr. Vcl)st ritz er Simon war auch noch 1528 Pfarrer allhier. Iiavni:l,k Ulrich, 26. ^anuani 1675 ouram »ui-mni'iim in U^n»l)o,ss ü,c,c^)it. Er war ein Aglaycr Diözcsan nnd biöhin Kaplan im Stifte hier. I'uäar Johann, Pfarrer ll>93—1tt99, ein goborner Kramer, wnrdc am 20. Scfttciub. 161)3 ordinirt. I^08iini« Ioh. Karl, Pfarrer, geboren zu Klagenfurt, ordinirt am 20. September 1698 iu St. Audrn. ^or^ Georg, Pfarrer seit 1733, wnrdc am 1. Mai 'i7l()auf den Tischtitcl der Prioriu dei« Stiftcö Mahrcuberg ordinirt und soll vom Mohrnhofc gebürtig gewesen sein. Urak Caspar Michael, Pfarrer bis 1766, wurde geboren in der Pfarre ^avamünd am 9. September 1711, ordinirt zu St. Au)rä auf den Tischlitcl des Magistrates Nuter-Drauburg am 18. September 1735. 603 Das Angnftincr Eremiten- 5t loste r. Als der Krciehanvlmnnn von Marbnrg, Graf Karl von Glcispach, am 6. Oktober 1785) die Anfhebnng dieses Klosters vcrtiindigtc, lebten darin dcr Prior 1'. (5o-lnmban Schwad, 5 Convcntnalcn nnd 3 Laienbrüder. Sic wanderten ans mid lebten von ihrcr Pension. Das Kloster lisas'; l>ci seiner Anfhebnng an barem Gelde 1 st. 30 kr., an eigenen Kapitalien 8600 si., an Stiftnngstavitalicn 7209 si., an Untcrthans-Ansstanden 357 si.; liegende Miter im Wcrthc voil 87!)I fl., an Nein, Pich nnd Gerathen 826 si., an Paramenten 862 ft., an Sildcr nnd Pretiosen 2!17 ft., znsamincn 27.727 ft. nnd nach Alizng der Schnl-den 26.606 ft. Von den vorgefundenen Urkunden war die wichtigste dcr Stiftbrief cincs Bancrs, Pfistcr ans Bnrgsdorf, welcher l746 dcin Kloslcr fiir einen ewigen ^ Chor 10.000 ft. vermacht hatte.') 1'. Colnmban Schwad, dcr lctzte Prior dieses Klosters, ist gestorben in Pettan ain 26. Inli 1802. Lokalic St. Äartholomä in Nothwcin. c)cl> Johann, dcr 5turat hat schon 1854 die Lolalic hier verlassen. Pfarre St. Georgen am Ii«m8nik. Das Urbar der Herrschaft Faal von 1630 sagt, die Rcmschnikcr Untertliancn niären vor etlichen Hundert Jahren vfarrig gewesen anf ^anamiindt; weil sie also weit entlegen, hat das Gotshans St. Panl mit Conscns des römischen Stnhlcs eine ncnc Pfarre St. Georgen am Ncmbsnig von des Gotöhanö eigenen Giitcrn gestiftet, ') Adam Wolfs Aufhebung bcr Klöster. K04 den Pfarrhof und die Kirche aufgerichtet, „foticrt", und mit Gütcru versehen. „Pfarrer am Nambsuigg w roco^nitionutu suuäu-tinui» dient dein Gottcshausc (St. Paul) als Bogtcy-Obrigkcit jährlich 5 fl." Der iu der Nrtnudc von 1201 angegebene Grcnz< bach, welcher iu der Urknudcuabschrift dcö ^av. Ord. Archives I>!il)<)l>n,l heißt, kommt iu der Urt'nndcn^(5oftic des Laudcs-Archivcs als Loncnon vor. Diese letztere Äeucu-nung, wie auch die Vermuthung'), es sei darunter der l>ci Untcr^Fcising iu die Dräu fließende Bach zu verstehen, werden jedenfalls ihre Nichtigkeit haben; dcun dieser Äach bei Nutcr-Feisiug kommt hcral> vom Berge, welcher ehemals Z auch cub erg s^uiiil ^m'«,)'"') gcuaunt wurde, jetzt aber Zeichcnberg heißt und bildet dieser Äach (ttu1,:i) noch dermalen die westliche Grenze der Pfarre K<2m3mk. Der zweite in der obigen Pfarrcrrichtuugönrtiludc bezeichnet«: Grcnzbach, ^Viuiänmunclo gcuaunt, ist der heutzutage uutcr dem Namcu (>'«>«!«:», oder ^ol-muliic«. bekannte Äach,") welcher zwischen den (Gebirgen lium^lik uud Vuclm^t scorrumpirt Wilrmnth) hcrabflicßt uud sich bei der Arückc zunächst unter St. Oswald iu die Dräu ergießt, welcher Äach znglcich anch die Grenze zwischen den beiden einst St. Paulcr Aemtern Ii,«m3ilik uud Vullmat bildete; denn es heißt im Faaler Urbar von 1083: „Das Gcschidt zwischen dcö Gotshanß Grüudt ant Wncdmadt vud Ncmbschnigg gibt der Pach Tschcrniza, wcllichcr von der Heche des Pergs Nuedinadt hcrabflicßt vuudcr der Pruggcu bey St. Ostwaldt iu die Traa." Die Äcucn-nungcn Wucdiuadt und Wuudcmundc werden wohl eines und dasselbe sein. ') Slcicnncnl i:n Zcitralllnc vom 8. biö 12. Jahrh, von Hl. t«V'!i^)<>,i>l,,I«. ') Sichc vorne Seite 85. '') I'VKcolti« Steicrln. 600 Wien inn 3000 ft.') verkauft.) Auch wurden vorgefunden silberne Todtcnkövfc, dann alte Goldmünzen in: Werthe von 442 ft.; ferner Porräthc an Wem, verlauft um 1017 fl., nn (Getreide mn 1468 ft., an andern Viktnalieunm 233 ft.; ci»c Apotheke im Werthe von 1000 ft. An liegenden Gii-tcrn bcsas; das Stift dic Herrschaft Mahrcubcrg nnt cincr Mcicrci nnd Weingärten, geschätzt (57.475) ft., die Herrschaft Saldcnhofen 17.862 ft. nnd Giltcn in .^ärnthcn 675'^ fl. im Werthe. Im tanzen ergab sich ein Attil,-licrmögen von 15)1.483 ft., Passiven aber an Schulden, Vitalizieu nnd Deputaten 32.2 Aemter und Messen gestiftet; nach den Ausweisen des Euuunissärö louutcu aber nur 301 als rechtlich bestehend augcsehcu werden, darunter aus dein 14. Jahrh. 15 Messen, meist vom Ritter Heinrich von Mahrcnbcrg 1382 gestiftet.") Pfarre St. Simon nnd Indas in Pcrnizcn. Seelsorger: I^akuii Andreas hat das Vikariat hier angetreten am 16. Febr. 1676. I'oi-Kiö Josef, Vikar seit 1745, geb. zn Mahrcnberg im Februar 1710, ordinirt am 31. Mai 1738 in St. Andrü. Zonoili «ii: Matthäus, Vikar hier bis 5. Jänner 1822. l) Also nicht 30.000 fl., wic eS in einem I'ru incünuiiu angegelicn ist. ') Adam Wolfö Aushebung der Klöster. 606 Dotation der Pfarrpfriinde liomZuilc. Lcntt Faalcr Urbar (1620) mnsztc dcr hiesige Pfarrer jährlich zum Gottcshausc St. Paul zahlcn „Ab'scnt>Gcld 5 ft." Die PfarrSvorstchcr: Preys; Valentin, Pfarrer 15)28 bei dcr Kirchen-Visitation. U n t c r b c r g c r Si m o u, Vikar, ernannt 6. Ic1u8 U^rtii 15l)3.^ RotcrOcorg, Vikar, war ein gcborucr Frcinzcr, erhielt das Sllbdiakmmt 1s)93 auf den Tischlitel dcs Stifts St. Paul. ?. Fra u zFis ch e r, Vencdiktiner, als Vikar angestellt am 4. Felirliar lölitt. Nil a« Georg, meldet sich als Pfarrer vou liemZnik am 23. Mai 1733 um die Aufuahmc iu dcu (5rc-miteu-Ordcu zu Dreifaltigkeit iil W. B. und lebte in dicfem illuster unter dem Nammeu I^r. Iläolon-8U« N47—1770. I'lirlani Karl, Pfarrer, starli hicr 8. April 1810. ^akioviö Johann, Pfarrer seit 3. September !810. 3tui- iL Äeilcdikt, Pfarrer vum 1. Septber. 1821 dis 1828, dailn Knrat zn St. Wolfgang bei ViZ und Pfarre zur hl. Maria in Frcscu. ^ Der hiesige Pfarrsprcngcl sammt St. Oswald lns zur (^Li nicu. gehörte ursprünglich zur Pfarre Lavamünd, später von 120! angefangen aber znm Pfarrbczirte 1i,cmg-nik, wie oben bemerkt wnrde. Unbelannt ist eö, wann das Stift St. Panl hier eine eigene Seelsorgeftatiou errichtete. 602 L1Htuik Simon Thad. wurde zum Kllratcll ernannt am 13. Inll 1811. Pfarre Hohcnmauthcn. Diese Pfarrc ist nicht cine Tuchtcrpfarrc von Mah-rcnlicrg, soudcru, wie wir schon vorne bei Mahrenberg gefasst haben, cine TochtcrUfarrc von Lat'alnnnd nnd war noch im 17. Jahrhunderte dem Cullessiattaftitel von Untcr-Dranbnrg iucorftorirt. LantBisitationö-Bcricht von 1545 hatte diese Pfarrc damals nnr 3 Filialkirchen, nämlich: „St. Peter bey der Traa, St. Johann an der Feistritz nnd St. Primus nn-ter der Linden." ') Die Pfarrkirche St. Margarctha ist im Jahre 17W abgebrannt. Pfarrer: Ii,ncl i»o> t.n«, plodlunit,' iu Until. 1502, Mitglied der Maricn-Arudcrschaft zn St. Nadc- c^nnd in Altenmarll.") Nischlaffcr Thomas wurde am 5. Oktober Ittlitt vom ^av. Ordinariate als Vikar hier angestellt.'') H ärtl 3lndreas, Pfarrer seit 1733, ein gebor. Hoh-cnmauthncr, erhielt die Tonsur 1710. 1iiivul»,k Simon, Pfarrer seit 1731, ein geb. Hoh-cnmanthuer, ordinirt am 7. Inni 17^1. Kellcrbera. Fr a n z A ntou, Pfarrer seit 1740, geb. 21. Ottob. 170l>, ordiuirt am 23. Dezember 1730. Hietl Scbast. Pfarrer seit 1745, ^cb. 1704, ordinirt <). April 1735. ') Landetssaöiii1c Lorenz Karl diente an der Pfarre Stein in Kram als 8usio,-mimol'M'Mn '/,^ Jahr, in Tiif-fcr als Kaplan nnd Bikär 4 I., zn ^ichtcncgg als Kaplan uud Provisor 1 I., zu Ligist als Kaplan 'Vi I-, anf der Pal ob Boitsberg alc« Pfarrer 7 '/2 Jahre, dann als Pfarccr hier. Pfarre St. Iatol, in W. V. Die Kapelle im St. Ialobshofc. 1815 bat Ignaz Äöß, Inhaber des St. IalobShofcö, um die 609 Mcßlizcnz fiir seine Kapelle, die ihm aber vom Set. f. b. Ordinariate verweigert wnrde, weil im St. Iatobhofc nic cine siapellc bestanden habc. In einer Acnßernng des ^cibnitzcr Dcchanles vom I. Anlinst 181b heisit ctt, cs sci 1808 angeordnet worden, das; die Hcllwl'liizcrschrn Slif-tlmgsintcrcsscl! pv. 101 ft. linf hl. Mcssc» bezahlt nnd, wcnn dcr Bcncsiciat nicht die Bcrftflr^nng crhaltc, anch das Kostgeld ftr. 74 ft. jährlich ans Mcssm vcrwcndct wcrdcn sollen. Weilers berichtet dcr Dechant, Aös; halie den ?. 1lui bei sich, welchem er sein ganzcö Gliick verdanke, nnd dies, sowie die schlechten Wege znr Pfarrkirche sprechen fiir die Erthcilnnn der Mcßlizcnz. Die Kapelle sci schön hergerichtet. Pfarrer von St. Jakob in W. V. Kron obeth-volicl Andreas wnrdc erst am 4. März 1818 znm hiesigen Pfarrer ernannt. Lokalic IInter ^ St. K n n c ^ lt n d. ?. (^6uo8iu8 8pur war hicr als Knrat bis 23. März 1813, scin Nachfolger fts>I<»l) Franz Xn,v. wnrdc am 11. Inli 1813 als Knrat präscntirt. 1780 am 5. November wurde vom f. b. Sctancr Ordinariate die Mcsilizcnz znr Schloßkapelle in ^angen-thal ertheilt. Pfarre St. Andreas in Witschcin. Ncihc der Pfarrer: SchafsThu m a s bis 1 siAA, Scheda Michael 1533, bandst rasier Michael von 1515 bis zn seinein Tode 1547, Day-manitsch Peter 154!) bis 1554, Diätschitz Paul 1563, (iiscnbcrgcr Gregor 1563— «05 Wohl. führt im Faalcr Urbar cin anderer Vach den ?tamcn Wncdmadt, denn es heisst dnrin: „Das Confin zwischen Wnedmadt vnd Walz gibt cin Pach, wel-licher hcrab flicsit von dor Heche des Pergcs in die Traa nöbcn der (herben lHden, — dcrPach wiirt gcnandtWncdt-iiladt." Dicscr zwischen drr (^ol nic:», und Zclnih in dic Dran sich cnsicßcndc ^?ach tnnn cü'cr nicht drr obgcnuinlc Orcnzbach^Vliodoilnnu!« scin, M'il suwohl dcrWalz (^«ö)^ als auch das (HMrgc Viiällutt, (Wnrinath) lnö znm ^oilnc^'Bachc ftit drn ältcstcn Zcitl,'n znin kirchlichen Di-stritte Niarbnrg gehörten. Diesem nach erstreckte sich also dic^Pfarrc Iiom«nik ursftrilNsslich voin 8u1,a-Bachc lnö znr ^orniell,, so, daß die Pfarre ssrcscn mit ihrer ehemaligen Filialt'irchc St. Oswald eine ans dem Pfarrl'czirle I^Lli»Zu!k exeindiNc Pfarre ist. 15)^8 dcil ^1. Inni umrden anch die Ncmschniter bei der alllicineliien ziirchcinnsitatiun in Mährender^ s,e-hört. Darnbcr ist im Protokolle Folgendes verzeichnet: „Sand Jörgen zn Nembsnicth. Herr Baltnn Preyß Pharrcr. Herr Stefan Hnenersteig (Xninik) gcselbriestcr, ist anch ein Miinich Prediger urdcnö gewesen, ^ilcni« Hylter, Sigmnnd Tnrncckh Zcchlcnt mit andern 5 Pharrlcnt' ten seindt iin glanben wie von Allter, haben den gemain Abschid." „Herr Stefan Hnencrstcig ist ain Äl'iinich Prediger Ordens, hat ain bnl angebracht zn 8tom seiner Dispensation an ain Process, darüber hat die bnl behalten, soll sein Process daranff gecn Gratz bringen, so er nit khciitt vnd dein Pharrcr tein tnnoschafst derhalb bringt, soll er vcrrcr ihn nicht halten, geschehen in Marnbcrg 21. Inni ^uuo 28." Kirche St. Katharina in dcr Kaftftel. „Sand latrcin" im Amt liomänili wird schon im Urbar von 146A genannt. 611 enim suit, quod acccpcrit pccuniam, ut sacellum illud scpulcbri pennittcret aedificarc, quod in di-strictn parochiae illius acdificari coeptum suit ali-quoties, attamen itcrum dirutuni et exustum, sed denuo leaedifieatum est. Ut autcm e custodia dimittcrctur, humillime rogavit proimttens sponto, quod velit illud, quam primum domum rcdicrit, iucendcrc ct comburere, ncc quam diu parochiam illam S. Leonardi obtinebit itcrum rcaedilicaii pcr-mittcrc et si contra ipsius volimtatem erigeretur, quod statim Excelsum llcgirncn vel 1111"^"1 Dn\\m vclit dc tali Rtructura ct cdiflcio ccrtiorem vcddcre. Insupcr ct Hoinina (sic) Abrc])tioiuin scu ut vulgo (Springer appcllautur 111"1^ D"° eoruiiKjue abrcptio-rum supcrioribus noniina transniittcrC' Pfarrer: Urbanus Suncko parocbus ad s. Leonhardum 1585.J) Pfarrc St. Vcncdiltcn in W. B. Der Pfarrcr 1' ru 8 ouu. 1( Gcor >i wnrdc ani Qua^ tenlbcr-SainstlU^ ini Ad^'nt 151^' vuin L(N'. F. Vischufc :ul tituluni l»,l»vi«l<»ln« iwd,N8 ^Volf- ^lni^i lio ^Vcif,8ouoc;1i1> urdillirt. Dic Tochtertirchc hl. Dreil^niss. Nach-stchcndc Urtundc z^iist, das^ sch^n 15^1 dc»l iälirisloph von Vlmdorf imd dein Gl,'»r^ i'l-<»«oii!lk^ Pfiurcr z» Sl. Bc-ucdittcn, die Bcwilligimi^ z»r Crl'ailllini dil'srr ^irchc mid zwar auf Christoph Vlindorfcrö (^rlindc crthrilt worden war. „Mat lie us miseratioiie divina saerosanctae Romauac Ecolesiae titulo saneti Angcli Prcsbiter Cardinalis, Archiepiscopus Salisburgcusis, Aposto- ') Set. Old. Prutot. 60? Im Protokolle über die allgemeine itirchcuvisilation von 1528 ist nolirt: „In Fresn. Herr Jacob Slycbir Gesclbricstcr ist zu Windischgraz gchürt 23. Juni, der Pharrcr ist träukh — scindt ini glauben wie von Alltcr." Dotation dcr Pfründe: Laut Urbar von 1020, zahlte dcr Pfarrer dem Oottcshausc St. Paul jährlich „20 ß. Abscntgclt" nud von seinen Mcicrgriiudcu an Landstcucr 10 si. ^otalic St. Oswald iui Dranwaldc. Eine Kirche St. Oswald,im Drauwaldc wird fchon 1495) im Faaler Urbar gcuauut. 17 l4 am 11. Mmz weihte dcr ttav. F. Bischof in Klassenfurt eine Glocke für die hiesige Kirche. 1813 war die neue Kirche St. Oswald schon so weit hergestellt, daß dieselbe am 28. Otto'icr 1813 vom Mah-rcnlicrgcr Dcchautc, Mathias Telncrl, bcncdicirt wurde. See l sorg er. I'oklar Jakob, dcr Kurat, hat schon am 15. Mai 1807 die Knralic St. Wolfgang in IVuoveo an- gctrcteu. Flcisch in ann Mathias war Kurat zu St. Katharina iu dcr Kapftel bis Ende Oktober 1810, vom 1. November 1810 Kurat hier. Lollanoo Josef, nicht Johann, Kurat 1858— 1869. Zekanat Illring. Pfarre z»r hl. Maria in Iariilq. Die Pfarrer: Magister III iion 8, dcr Pfarrer von Iaring, erscheint als Zeuge in dcr Abdilatiouö- 013 Aus den auf Obcrradt'eröbnrg aufgefuudcncu, nun im Lav. Ord. Archive anfbewahrten !)icchuuugcn dieser Kirche (1586—1647) ist noch Folgendes mitzillheilcu: 1588, also nicht 15)87, wurdc lautKirchcllrechnung die Kirche hl. Dreitöuig tonsetrirt. Auch wnrdcn in diesem Jahre 4 Allärc ill dieser Kirche errichtet, nnd wurdc der Thurin vom Maurer Anton Trutz alifgebailt. 1592 wurde eine neue Kapelle hier erbaut. 1611 hat Georg Stützt, Tischler in Marburg die Aufertiguug deö Marien Altares nin den Betrag von 135 ft. übernonülieu. Hiezn hat Wilhelm Grienwald das Altarbild um 230 fl. uud um 1 Startiu Wciu gcinalt. 1612. „Diß Jar ist die Khirchcn vuud Sakristei dreiinal dnrch böse ^eith anssbrochen worden, vuud ist zum crstcumal drauß entfremdet worden Samblgelt iu die zwclf Ouldcil, Item drei Omaine Silberne Pocher vnud zwo Silberne WeiberM-tl, so vou aim Bnrger von Marchburg vor lauugcn Iarn alhcr versetzt wordell." 1620 wurde ein neuer Hochaltar bei (hcorg Dcscliu, Bildschnitzer in Vtarburcz, angediugt. 1623 hat Sebastian .louuda, Maler m Nadtcröburss, den Altar ». ^o-auni« 1!nz)t. geuialt. 1633 wurdc der Altar 8». ^i-imwtii? angedingt. 1639 hat der F. Bischof hier gcfirmt uud die Glocken geweiht. Die Kirche besaß schon 1589 zwei Weingärten, einen am Tronkabcrg (Stcinbrnchbcrg), den audcru au: Watschtoberg. Spater wnrden noch zur Kirche verschafft: ein Neingarten am O^olc-Äerge zwischen 1593 nud 1608, ein Weingarten am Mcichenbcrg 1618 vom Gregor Fürst, cm Weingarten am Ouok-Acrgc vom Primus Moulin um 1625, ein Weingarten in Ixvunci vom Andreas Xrah „m 1626. 614 Die größten Cuncnrsc bci dicscr Kirchc waren in logt« Npipliumao, zu Ostern, zu Pfingsten nnd am Großfrancntagc. Pfarre zur hl. Maria in Ncgau. Am 29. Jänner MM) hat .Ittanuo» ^aooamnuu, Vikar zn Ncgan, dic Iahrcsrcchmmg der 5tirche hl. Drci-küliiss mitsscfcrtigct. Hauptpfarre St. Gcorss in Kötsch. Friedrich .^rciß, vi«u,n„« polpowll« in 5lütsch, wird ncdst dcn, Abtc nnd Convnttc von ObcNmra, Ü 412 ad in«t:l,uti3,ln pi ««d^tnri 8tQj»^u,ni 8trali wc^cn dcr Kirche nnd dcö Viwriatcs kölsch nach Nom citirt. (Nrt. im Laib. Ord. Anhivc.) 610 1569, Lruänik Jakob 1569. Lendorf-fcr Georg noch 1587 (Aglaycr Diözcsan), Niger Andreas 1599. (Ein Niger And. kommt vor als Vikar in Jaring 1585, 1604). Pfarrer Tcrtor Tobias war 1614 Kaplan ill Wcinburg. Xaöiö Georg 1627—I644. (Ein Kaöiö Georg, Pfarrer in kölsch 1654). Pfarrer Iohann Fluchcr lcgirtc nur 500 fl. filr cillc Stlldcntenstiftllng m,d 500 fl. znm Ar-menfondc. Pfarre St. GeorM an dcr Peßnitz. Seelsorger: ^ c i ch F r a >l z als Kllrat eingetreten am 6. November 1811, allsgctrctcn am 21. Juni 1814. 1iadnik Gregor, Knrat, angetreten am 21. Inni 1814. Zekanat St. ^eonljard in M. M. Pfarre St. Lcouhard. In dcr Pfarrsbcschreibnng vom Jahre 1545 kommt in dcr hiesigen Pfarre bloß nnr die Filialkirchc St. Georg vor. St. Jakob wird nicht genannt. Die Spring er'-Sekte: Znr Geschichte dieser Sekte wird noch nachstehende Notiz ans dem Set'. Ord. Prototolle gebracht, ans welcher zn ersehen ist, daß dcr Pfarrer von St. Lconhard, Michael Nilo/iL, diese Sekte wenigstens einige Zeit favorisirtc: „Die 0. Aprilis 1014 Micliacl Millitschisch Parochus ad S. Lconhardurn in Collibus Sclavonics suit missus ad custodiam, in qua custodia suit per unam diem et noctem detentus. Sparsum 612 licae sedis legatus etc. Pracscutium rccognosdmus, quod nos ad preces sincere nobis dilccti Christo-fori de Myndorf1) ac dilecti nobis in Christo Ge-orgij Prossenigkh, plebani ccclcsiae parochialis saneti P>cnedieti in collibus nobis desupcr obla-tas; et ob divini cultus augmentiim, ut (Japella in honorem trium rcgum consecranda in et sub limi-tibus dictac ecclesiae parochialis sancti Bencdieti in collibus prope llagkerspurgkb nostrac dioc. in fun do dicti Cliristosori de Myndorf dc novo constnii, fundari et dotari possit et valeat, tenore pniescntium iudulgemus et liberal» in dno. sacul-latem im parti in ur, dummodo tamen idem fundus Capellae per dictum Cbristopliorum de Myndorf sen qucmtumcunque Dominum scu proprietarium fuudi ad hoc libeitctur, ct ab omni censu immu-nis fiat. Insuper ut in oratorio ad presens ibidem ex asseribus constructo scu in Capella eadern con-struenda nondurn consecrata in ara portatili divi-narum missarum solcmnia celcbrari possiut, liinc ad biennium d urn tax at similiter indulgcmus. Ha-rum tcstimonio litterarurn datum in eivitatc nostra Salisburgensi die vigesima octava mensin Julij Anno domi. Vigesimo piimo. — 2)" ') Miudorf bcsafj dcn Frcihof in Nadlcröbiirg und war Griiubhcrr i!bcr dcn Hügel, aus dcm dir Kirche hl. Drcitümg erbaut nuirde. Ho» liittü biu ^l^l4 lonunt in den Kirchcurcch-niiüssc» Vernhardin Mmdorff ;u Feistriz »nd Hochcnlirucl, Inhaber dco ssrcihofeö zn Nadtcrvliurg, al« Vo^l!)crr dieser Kirche vor. Am 2. Mär, Ittl-') wird Vcrnh, Mindorsso Wilwc Anna Katharina sscb. Tranlmann^borf als Vosstülirissleit genannt. U!!l4 verlauste Hannö Freih, von Minborf sein „Freililluo" in Rad-lervbllrg an lllricl) Fürsten uon Lssgcnbcrg, Herrn auf Obci^ Radtcröbnrss. ') Nrt. zn Obcr-Nadlcröbnrg. OSRtDNJfi KNJI2NICR CELJE 13661 1 1300019466/OŠ cneus* *