Die TEMPORA umi MODI k Sloveiifsclien mit Rficksiclit auf (las Deutsche umi die classischen Sprachen von Johann Šolar. ^T''' t DES K, K, OB!E-STIMIiniI IN GCERZ am Sclilusse des Schuljahres 1858 . 45650 Die Tcmpora mu! Modi im Slovenisciien mit Kllcksicht auf das Deutsche umi die classischen Sprachen. n der Spraehe herrshen nicht minder vvie in der Natur bestimmte vom vveisen Schiipfer vorgezeichnete Geselze, die der Mensch, wenn auch meist unbewusst, gleichvrohl im allgemeinen sehr rich- tig beobacbtet. Die syntaktiscben Gesetze der verschiedenen Sprachen eines gemeinsamen Stammes stimmen ihren Hauptpuncten nach iiberein; in den feineren Yerzweigungen dagegen vreichen sio je nach Be- schaffenheit der geistigen Anlagen der Nationen und nach Massgabe der auseren Einfliisse auf mannigfaclie Weise von einander ab. VVenn der Mensch eine fremde Spraehe lernt, und es zu einein gelauligen Gebrauche der Formen gebracht bat, oline sicli zugleich mit der Syntax befasst zu haben, so versucht er diese Spraehe in die Formen seiner Muttersprache zu giessen und componirt so ein Gebilde, welches nach aussen das lieprage dar freinden Spraehe an sicli triigt, nach innen jedoch ihr nur insofern gleicht, als seine Muttersprache mit ihr iibereinstimmt. Tritt nun der syntaktische Unlerriclit Iiinzu, so wird er hauptsachlich darauf gerichtet sein miissen, den Lernenden auf die Unterschiede der Synlax seiner Muttersprache und der zu erlerpenden aufmerksam zu machen. Zu dem Ende \vird schon vom ersteu Aufange an bei der Synthese sowohl als bei der Analyse auf einzelne Falle hinzuweisen scin, die sich der Lernende eben wegen der steten Bezugnalime auf die Muttersprache mit Leichtigkeit merken wird, um sich daraus schliesslich ein vvohlverstandenes Gesetz zur blcibenden Richt- schnur beim Sprechen dieser Spraehe zu abslrahieren. 03003^580 15 Handelt es sicli ferner danim, dem Lernendeti die Bedeulung einzelner sprachlichen Formen getvisscrmossen fiihlbar zu machen, so isl d er kiirzesle und fast einzige Weg der, ihtn in seiner Muttersprache ein Aquivalent aufzu- weisen und ihti auf dieser Grundlage zu weitern Beobachtungen und zur Ab- straction der Regel anzuleiten. Eine Regel, die dieser Grundlage entbehrt, wird ineist mechaniscb eingelernt und bringt in vielen Fallen enlweder gar keinen oder docb einen unklaren RegrilT liei. Soli eine Sprache auf Grundlage einer zvveilen fremden gelernt werden, so wird der syntaklische Unterricht auf das Verhaltniss dieser beiden zu ein- under und zur Muttersprache zu richten sein. Scheint sich auch dadurcb der Unterricht muhsam zu gestalten, so ist er doch in der That ausgiebiger und so zu sagen einzig geeignet, in das sonst trockene grammalisehe Studium Leben zu bringen, das Iuteresse der Jugend zu wecken und zu einem baldigen klaren Verslandnisse der wesentlichsten syntaktischen Erscheinungen einer Sprache zu verlielfen, auf deren Grundlage danil die feineren Niiancen beobachtet vrerden konnen. Desshalb bat es der Organisalionsenhvurf fur osterreichiscbe Gymnasien den Lehrern warm ans Herz gelegt, beim Unterrichte in den classischen Sprachen stets auf di Muttersprache der Schiller Bezug zu nebmen. Eben dieser Um- stand beslimmte auch den Verfasser zur Veroffentlichung vorliegender Abhandlung. Die Slovenen besitzen bisher lioch keine auch nur halbwegs erschopfende systematische Abhandlung der Tempus-und Moduslehre, wie viel auch sonst ibre riihmlich bekannten Spracbforscher zur Beleuchtung des in seinem Baue so merkwiirdigen slavischen Verbums beigetragen haben. Eben so wenig fand das Verhaltniss derselben zu anderen Sprachen Beriicksichtigung. Demnach ist die vorliegende Arbeit nur ein Versuch und mdge von diesem Standpuncte aus beurtheilt \verden. Die Zusammenstellung wurde moglichst ubereinstimmend mit den Schulgrammatiken auderer Sprachen durchgefiihrt; die slovenischen Beispiele zur Feststellung der Regeln wurden dagegen mit Vorbedacht der reinern Umgangsspracbe, die ja hierin einzig massgebend sein kann, entnommen, um die Richtigkeit der aufgestellten Regel ersichtlicher zu machen. Mogen dadurch noch weitere Forschungen auf diesem Gebiete angeregt, der Jugend das Verslandniss der classischen Meisterwerke erleichtert und das Slreben nacli dem wahrhaft Guten und Schonen gefordert werden 1 16 Kintlteilung' der Verba« In der vorliegenden Abhandlung wird die Eintheilung der slovenisclien Verba in Verba s i n g u 1 a t i v a (nesem , (ftgoj), i n t e n s i v a ( nosim , q>OQsco) und iterativa (nanašam, ahnlich q rnghtncov), ferner anch die in Verba imperfectiva (nesem, nosim) und a o r o r i s t i c a oder perfectiva (prinesem , znosim) als bekannt vorausgesetzt. Rucksichtlich des Gebrauches der Temp o ra und Modi ist vor- nehmlich die Eintheilung in Verba imperfectiva und aoristica im Auge zn behalten. Erstere bezeichnen eine Handlung (z. B. delati ) oder einen Zustand (z. B. spati, boleh) in der Dauer, letztere dagegen den Moment der V o I- Iendung einer Handlung (izdelati) oder den Moment des Ein- trittes eines Zustandes (zaspali zaboleti ). A. Voni Geliranclie (ler Teinp»ra> Tempora bildet das slovenische Verbum lieutzutage vier: das Prsesens, das Prseteritum als (Imperfectum, Aoristus und Perfectum), das Plusquamper- fecluin und das Futurum (als Fut. simplex und Fut. exactum). I. Mer Endicativ des E"raesens Activi. 1. Dieses bezeichnet zunackst eine in der G ege n wa rt dauer n de Handlung oder einen in der G e ge n wa rt dauernden Zustand: pišem, sedim. — Fiir diesen Fali sind die Verba aoristica vennoge ihrer Nalnr nicht anvvendbar. 2. Dagegen konnen auch vergangene Handlungen oder Zustande in lebhafter Vergegenvvaitigung durch das Prmsens ausgedriickt werden und hiebei nach Umstanden Verba imperfectiva und a o r i s t i c a zur Anvvendungkom- men (Prassens hisloricum). Z. 15 .Nekojutro gledam skozi okno, kar ugle¬ dam veliko trumo divjih rac pri vodi; hitro vzamem puško , letim za njimi ino jih nas Ir el j a m toliko, da je bilo kaj. 3. Ebenso unbeschrankt ist der Gebraucb des Prassens, der Verba im¬ perfectiva und aoristica bei der Schilderung von Silten und Grbrauchen, in Erfahrungssatzen und in Gleichnissen. Z. B. Medvede streljajo , s kolini pobijajo , jih v zanjke love ino mnogoletno p o končuj e j o. Vse kar je na medvedu se v prid ob er ne, meso diši skorej kakor govedina , pa tudi salo je koristno; torej jih zlo preganjajo. Sosebno bistroumno jih 17 Sibirjani p o k o n č u j e j o, Prav težek panj na ten: denejo, klera ima na koncu zanj ko. Ta panjac se poleg kake slermine tako pripravi, da je zanjka na stezi nastavljena, po kteri medved hodi. Beri ko se mu zanj- ka za tratam zadergne, ter gredoč zapazi, da ga panj zaderžuje, ga zgrabi ino v prepad tresi ; i. t. d. — Človek obrača, Bog pa o b er ne. — Nekleri človek se tolikokrat zlaže, kolikorkrat zine. Damit ist zu vergleichen der Gebrauch des gnomischen Aoristes der Grieclien; z. B. Hom. II. lil. 25. "Tlg te ličar i^dgt] (se razveseli) psydl

avtov 2 sv car t ai (na¬ ganjajo) tayjsq te m'reg Balegoi t Mltjvjoi' "fig i^dgrj Merilaog ... cf. Dem. 01. II. 9. 10. Jedoch ist dabei zu beachten, dass der Grieche zur Bezeich- nung des Eintrittes eines Zustandes zu einem der Vergangenheit angehorigen Tempus greifen musste, wahrend er die Dauer durchs Prmsens gab, der Slovene dagegen beide Falle ungehindert durch das Prfesens ausdriicken kanu, wie es die natiirliche Anschauung erheiscbt. 4. Unbeschrankt ist der Gebrauch der Verba aoristi ca neben den Verb is imperfectivis auch zur Bezeicbnung der Fahigkeit oder Bereit-vvilligkeit, etwas zu thun; z. B. Onegav hlapec pel mernikov pšenice vzdvigne kot nič, brat njegov jih pa še clo nese. 5. Ferner auch in der directen und indirecten Fr a ge, z. B. Ali mi daš malo vode? ali kupite jagod? ali prisežeš, da je rek? neben: ali daješ? ali kupuješ, ali prisegaš? — mit er s teren fragt man nach der B e r e i t w i 11 i g k e i t etwas zu geben , zu kaufen , zu beschvroren oline Riicksiclit auf das wirkliche Stattfinden der Ilandlung, mit le tz teren dagegen darnach, ob man wirklich im Geben, Kaufen, Schwo- ren begriffen ist, wiewohl auch mit ihnen nach der Bereitwilligkeit zu einer dauernden Ilandlung gefragt werden kann. 6. Ebenso auch in der deliberativen Frage, z. B. Ali mu dam? ali mu povem? ali vzamem? Oče! ali mu da, ali mu pove? vzame? neben: ali mu dajem? pravim? jemljem? wobei die Deutschen regel- massig mit: soli ich es ih m geben? . . . , docli wolil auch mit: gebe ich es ihm? . . . , die Bateiner und Griechen mit dem Conjunctiv (Conj. deliberativus) fragen; jedoch haiten den Unterschied zwiscben Dauer und Ein- Iritt nur die Griechen fest, und es entspricht dalier ihr Conjunctivus Pnesentis 3 18 dem slov, Ind. Praš. eines Verbi imperfeclivi, der Conjunctivus Aoristi dem slov, Ind. Prses. eines Verbi aorislici. Z. 13. 0. C. 195. la (H ); ali se vsedem? v. 480. tov tovSs ahq7], tjv ncolfj vst»tsQog tQiuxovta srdov, £(i(opat, onoaov ncoi.ei (počim prodaja); Aiun* 1. Vom deliberativen Prasens kommt vermoge der Nalur der Saclie nur die 1. und 3. Person aller Zahlen vor. Bei der Wiedcraufuahme der von jemandem ansgesprochenen Deliberation in der 2. Pers. steht der Im¬ perativ. Z. B. Kam denemo 'železo, ko smo ga (je) pripeljali ? — Ali (vpra¬ šate) kam da ga d en it e? doli pred hišo. Kako naredim ? — Veš kalto naredi ? takole . . . jlnm< 2. Bisweile.il wird ir. der deliberativen Frage stalt des Indicativ’s der Optativ gebraucht; z. B. kam naj vas pridem iskat? — kdo naj pride po-te? — koga naj pozdravim v Ljubljani? — Beide Construc- tionen scheinen elliptisch zu sein; die crstere ist etvva aus: kam (hočete da) vas pridem klicat? die letzlere aus: kam (pravite da) naj vas pridem klical? zu erklaren. 7. Ausserdem steht das Prasens eines Verbi aorislici ofters auch da, wo man nacli Nro. 1 ein Verbum imperfectivum envnrten wiirde, Diess ist der Fali bei einigen Verbis, die die Ilandluug gewissermassen in sicli einschliessen, wie o b Ij u b i t i versprecbeu, v k a z a t i, zapovedati befehlen, odpoveda¬ ti se entsagen, poterditi bestatigen, poročiti, naročiti auftragen, pohvaliti beloben, priseči schvvoren, oder sie einleiten, \vie reči, po¬ vedali sagen, svet dali den Rath geben, podati iibergeben, u. ti. Der Ge- brauch desselben bat seinen Grund darin, dass man gewissermassen von dem, womit man sich in dem Augenblicke befasst, abseliend bloss angibt, was man damit ausrichten will. Man wird z. B. bei der Ablegung eines Eides sagen: pri¬ sedem, da lega nisem nikoli ne vidil ne slišal, wenn man dagegen in dem- selben Augenblicke die Frage vernahme: kaj delaš? so vviirde man antworten: prisegam, da . . 19 Wird ein solcher Unterschied in andern Sprachen selbst in Das Prseteritum eines Verbi imperfectivi bezeichnet oft eine bloss versuchte aber nicht ausgefiihrte Ifandlung, vvie das griech. und lat. Imperf. conatus. Z. B. Pol ure sem ključavnico odpiral, pa je nisem mogel odpre¬ ti. — Doch kennt der Slovene auch ein Prais. und ein Fut. conatus, z. B. Človek obrača (versucht umzuvvenden), Bog pa ob er n e (vvendet vvirklich um), d. i. der Mensch denkt, Gott lenkt. Kdor ti bo veliko obetal (\ver dir viele Versprechungen machen wird), ti bo malo obljubil (\vird dir in der Tliat wenig versprechen). — Das Prses. conatus ist auch dem Griechen nicht fremd, vgl. z. B. Hom. Odys. IX. 406. nrslvst (vbija). 2. Ferner wird das Praeteritum eines Verbi aoristici auch ange- wendet zur Bezeichnung einer fur uud mit Bezug auf die Gegeu- wart vollendeten Handlung (relatives Praeteritum), dem griech. Perf. und dem lat. und deutsehen Perf. praesens entsprechend. Z. B. Dolgo sem bil bolan , zdaj se m se pa, hvala Bogu , spet ozdravil. Sovražnik nam je mesto oblegel, da ne more nihče vun. III, Mas I*lusquamperfectum tetivi. Dieses besteht aus dem Participium Prtet. Act. II. eines Verbi aoristici und aus dem Pršet, von biti. Es vvird gebraucht zur Bezeichnung einer fur und mit Bezug auf die Vergangenheit vollendeten Handlung und entspricfit in 21 seiner Grumlbedeulung dem PIusqpf. anderer Sprachen. Z. B. Ko smo cerkev zidali, smo si bili veliko delavcoe najeli. Tiste dervesa, lii smo si jih bili vlani na v er tu zasadili, so nam usahnile. EV. Stas S^iihimm let. Dieses beslelit atis dem Participium Prost. Aef. II. mid dem Hilfsverb bodem (bom). — Nur vvenige mit po zusammengesetzte eine Ortsveranderung anzeigende Verba z. B. pojdem, podivjam, poletim, popeljem , 1'ernei' auch porečem baben im Pnes. Futurbedeutung wie im Griecb. aipa, šdopai. 1. Das Fut. der Verba imperfectiva bezeiclmet eine in der Zukunft dauerndeHandlung oder einen inderZukunftdauerndenZustand, z. B. se bom učil ich werde lernen, bom nosil ich werde mit dem Tragen be- schaftiget sein, bom sedel icb werde sitzen, das Fut. der Verba aoristica aber eine in der Zukunft in d en Zustand der Vollendung ei n tre ten de Handlung oder einen in der Zukunft ein tre te n d en Zustand, z. B. se bom naučil icb \verde erlernen, bom znosil icb werde mit dem Tragen fertig werden, se bom vsedel icb werde mich niedersetzen. Iiierbei wird die Erfiillung dessen, was man aussogt, als s ich er ange- noinmen. Wird es dagegen als durch Umstande bedingt aufgefasst, so tritt lur das Fut. namentlich bei den Verbis aoristicis oft das P r a e s. ein, z. B. jagod vam proda m (če jih kupile); vašiga konja k u p i m (če mi ga po ceni prodasle). Seltener ist diess der Fali bei den Verbis imperfectivis, be- sonders bei solehen, die eine Handlung bezeichnen, \yeil ja die InangrilTnahme einer Handlung an sich weniger von Umstanden abhangt als ilire Vollendung. Anin. Daher mag es kommen, dass im Altslovenischen sowohI als in mehreren slavischen Dialekten das Praesens der Verba aoristica Futurbedeutung hat. Selbst im Gorzer Gebiete išt diess nicht selten der F'all. Die iibrigen Slovenen beivahren jedoch den obenenvahnten Unlerschied streng und zwar nicht ohne Grund, weil ja von der blossen Form abgesehen diese Ausdrucks- weise viel deutlicher ist und andererseils (nach Schleicher’s Formenlebre d. kirchenslav. Spr. pg. 327 und Miklosich's Frml. d. allslov,. Spr. pg. 92 §. 107.) die altslovenische Spracbe selbst eine eigene Futurform gebabt zu baben sclieint, nach deren Verluste sie erst das Prtnsens der Verba aoristica adoptirte. — Dass sicli ini Slovenischen die oben citirten mit p o zusammengeselzten Verba von den Verbis aoristicis vvesentlich unterscheiden, ergibt sich sclion daraus, dass sie weder im Imperativ (ausgenommen p oj dem) noch im Opiat., Condit. und Pnet. gebraucht werden und nucli keine Anwendung als Prses. liistor. zulassen. 22 2. Ausserdem bezeichnet das Fulurum der Vcrba aoristica aucli einc in der Zukunft vollendete H and lun g, entsprechend dem Fut. exact. der anderen Sprachen. Demnach bat die slovenische Sprache hinsichtlich des Futurnms die Ei- genheit, dass sie hauplsachlich Dauer und Eintritt hervorhebt, dagegcn aber E i n t r i 11 und Fort dauer des vollendeten Zustandes uiclit unterscheidet, wahrend die drei anderen Sprachen die Dauer und den Eintritt regelmassig nicht auseinanderhalten, \vohl aber den Eintritt und die Fort- dauer der vollendeten H a n d 1 u n g. 19as Fassivmn. Passive Formen gibt es im Slovenischen nur fiir die vollendeten Zeiten, d. i. fiir das Perf., das Plusqpf. und das Fut. exact.-Diese bestehen aus dem Part. Praet. Pass. eines Verbi aoristici und den Hilfsverben s etn, sem bil und bom.- Ibrer Bedeutung nach entsprechen sie genau dem griecb. Perf., Pluscjpf. und Fut. III. Pass. und dem lat. und deutschen Perf. Prffis. und dem ihm entsprechenden Plustjpf. und Fut. exact. Pass. Z. B. Dans so vezne vrata cel dan odperle (ist geoffnet), vverej so bile pa zaperte (war gescldos- scu) , jutri bodo pa spet odperle (wird geoffnet sein). Fiir die ii brige n in anderen Sprachen iiblichen Tempo ra des Pass. bat dagegen der Slovene keine Formen, da er dem Satze in solchen Fallen stets eine active Wendung zu geben pflegt. Daber sind Zu- sammensetzungen aus biti und dem Part. Prat. Pass. eines Verbi imperfectivi und selbst die der Verba aoristica zur Bildung anderer als der genannten Zei¬ ten spraclrvvidrig; nur von tepsti , kregati und ein Paar iihnlichen schcint cin Prat. und Fut. dem Impf. und Fut. I. anderer Sprachen entsprechend gc- brauchlich zu sein. Z. B. Zakaj si bil pa včerej kregati (\vurdest zurccht- gewiesen)? Če ne bos tiho , boš tepen (wirst geziichliget werden). ES. Vam Gebraiiche der Sloili iu uiiiibliiiiigigcii SlUzen. S. EEer Bmlicativ. Der Indicaliv \vird gesetzt, um elwas s c hi ec h t hi n, sei es positiv oder negativ, auszusagen oder einfach und geradezu nach ctvvas zu fragen, \vie in anderen Sprachen; abvveichend von diesen steht cr in der deliberativen Fragc (cf. Gebr. des Prses Nr. G). BI. ISejr Imperativ, 23 Eigeno Formen hat der Imperativ ftir die 2. und 3. Pers. Sing. und fiir die 1. und 2. Pers. Dnal. und PIur.-Die 3. Pers. Sing. gleicht der 2. und wird meist nur bei unbestimmtem Subjecte gebraucbt, z. B. če vam kdo ne daje dobriga sveta, vstani Mo drugi ino ga daj on-, in anderen Fallen aber wird sie durh den Opiat, erselzt, ebenso auch stets die 3. Dual. und Plur. Der Imperativ wird gebraucbt: 1. Zum Ausdrucke eines Befehles oder Verbotes, ž. B. sim glej ; povej mi, kje si bil ; nikar ne išči plujiga blaga. Der Imperativ der Verba imperfectiva befieblt die D a u e r der H a n d 1 u n g und entspricht als solcher dem griecb. Impcr. Pra;s., der Imper. der Verba aoristica den Ein- tritt d e s v o 11 e n d e t e n Z u s t a n d e s und entspricht dem griecb. Imper. Aor. z. B. fov-rj poslavljaj, artjcrov postavi-, vidu devaj, -Org deni. Beim Verbote bedient man sich mit Vorliebe der Verba imperfectiva. da man nicht bloss die Vollendung der Ilandlung, sondern sogar den Versucb einer Aus- fiihrung derselben unterlassen wissen will. So w(irde man einem befehlend sagen: povej materi, da sime srečal, verbietend dagegen gevvohnlich: nikar ne pravi materi, da si me srečal. Anmi. Zum Ausdrucke eines n a c h d r ii ckl i c h e n Verbotes bedient man sich auch des Infinitivs, z. B. ne dajati, ne pravili, ne upiti, \vie im Griechischen und bisweilen auch im Deutschen zum Ausdrucke des Be¬ fehles iiberhaupt. — Eben so wird der Imperativ bisvveilen auch durch d as F u t. vertreten, z. B. dans mi ne boš dela l, te ne pustim. 2. Bei einer Aufforderung in der 1. und 2, Pers. Dual. und Plur., \vobei sich der Redende kelbst mit einschliesst, z. B. pojdiva, molimo gehen wir oder: lasset uns gehen, beten, entaprechend dem griecb. und lat. adbo rtativen Conjunctiv. HI* Ucr Ojitativ (auch Cuiicessiv g-cuannt). Man unterscheidet einen Optativ I. Pr a e s., bestebend aus dem In¬ dica ti v Praes. mit vorgesetztem naj, z. B. naj dajem, naj dam, ferner einen Optativ II. Praes., bestebend aus dem Conditional Praes. mit vorgesetztem naj, z. B. naj bi dajal, naj bi dal, und einen Optativ II. Praet., bestebend aus dem Condit. Praet. mit vorgesetztem naj, z. B. naj bi bil dajal, naj bi bil dal. — Die 2. Pers. Opiat. I, Pr »s. aller Numeri 24 (biiiifig aucli die 3. Sing.) vvird durch den Imperativ, der seiner Bildung nacli olinehin dem Optat. der griech. Spraclie entspriclit, und die 2. Pers. Opt. II. Pi'»s. und Pršel, durcli den Coudit. I’r*s. und Prad. vertreten. Das Verbum bili sein hal im Optat. I. naj bom , nie: naj sem. I. Der Gebrauch des Optalivus I. Prses. liisst sicb fiir folgende Falle feststellen: 1. Zum Ausdrucke eines erfullbaren Wunsclies, entsprecbend dem griecb. Optativ oline av und dem lat. Conjunctiv eines Ilaupttempus. Als solcher vvird er namenllicb gebrauclit im Gebete, bei Begliickvvunschungen und Griissen. Z. B. Mali! dajte mi malo kruha. Bog nam daj pravo pamet mo dobro srečo! Bog živi n a ki g a presvilljiga Cesarja! Bog nas obvaruj! Bog naj vas spremlja , hodar boste hodili! Mozi ti Bog! Zdravi bodite! Ahnlicli im Deutschen. 2. Zum Ausdrucke eines i n d i r e c t e n B e f e h 1 e s oder V e r b o t e s, den direct befehlenden Imperativ erganzend, gleich dem deutschen II. Impe¬ rativ. Z. B. Brat naj gre z menoj , ti pa doma ostani. 3. Zur Ausserung des Wunsches, dass man etwas thun mochte, was voii fr e m der Zustimmung abhangt, im Deutschen mit s o 11 e n oder 1 a s s e n zu umschreiben. Z. B. Nekdo more dans po juzini iti na polje. Antwort: Naj grem jez, naj greva midva , naj mi gremo soli ich gehen, lasset uns gehen. — Daher bedient man sich dieser Ausdrucksvveise bei der Ansuchung um eine Erlaubniss, desgleiclien aucli zur E r t Ii e i 1 u n g e i n e r Erlaubniss. Z. B. Oče, n a j zdaj j e z pisem namesti brala. Stric , naj se tole seboj vzamem (erlauben sie mir zu nebnien). - Le piši , kolikor se ti poljubi. Le vzemi, kar hočeš. 4. Bei Einraumungen, entsprechend dem lat. Conj. concessivus. Z. B. Bodi sv. Katarina ali bodi si kres , kedar je mraz , le neti les. Delaj ali ne delaj , vse nič ne pomaga. Dajte me, kamor me hočete, v šolo vam pa ne grem več, Mati, vaš deček pa platno prodaja. Antvvort: Naj ga {prodaja). i nm . Zu beachten ist bierbei, dass aucli fur’s Prseteritum nur diese Form des Concessivs gebrauclit wird. Z. B. Vi ste pa dnas pozno vstali! — Naj vstane m. To nam je včerej nekdo lepe reči od vas pravil. — N a j jih pravi, kaj pa je za to. 25 II. Der Optat. II. Proes. wird angevvendet zum mildern Ausdrucke eines VVunsches, Befehles oder Verbotes in der Gegenwart, z. B. naj bi pa nikar ne hodil hlapec v takim vremenu od doma, bi mu pa nikar ne veleval iti. — Gewdhulich wird dabei auf das bereits stattfin- dende Gegentheil Rucksicht genommen, und somil ist dieser Optativ sehr nahe verwandt mit dem Conditional des nicbt erfiillbaren VVunsches. III. Der Optat. II. Prceteriti ist der Optat. II. P r a e s e n t i s in der Vergangenheit; auch bei diesem wird meistens auf das eingetretene Gegentheil Rucksicht genommen, z. B. naj bi pa nikar ne bil hodil hlapec v takim vremenu od doma ; b i mu pa ne bil velel iti. Antvvort: saj ni hotel doma ostali. IV. Her Coiitlitionalis. Dieser Modus \vird dadureh gebildet, dass dem Participium Prseteriti Act. II. fitr das Prassens das bi (ein erstarrler alter Aor. des Verbums biti) und fur das Prseteritum das bi bil vorgesetzt wird. Demnach ist er in Rucksicht auf seine Entstehung mit dem hypothetischen Indicativ der Griechen zusammenzu- stellen. N ur unterscheidet dabei der Slovene ausser Dauer und Eintritt Ge- genvrart und Vergangenheit von einander, wie der Deutsche und La- teiner; Eintritt und Fort dauer des vollendeten Zustandes aber lasst er unbcriicksichtiget, vvahrend der Grieche Gegenwart und Vergangenheit nicht unterscheidet, wohl aber Eintritt und Fortdauer des vollendeten Zustandes (cf. \vas zum Fut. A. I. 2. bemerkt ist). — Nur das Verbum bili s ein bat sowohl im Condit. Pr se s. als Pršet, bi bil. Der Conditional wird angevvendet: 1 • Zur Bezeichnung eines VVunsches, an dessen Erfiillung gezvveifelt vvird. Z. B .Da bi že le bolan ne bil! Ko bi pač mogel medili, kje me sreča čaka! Da bi te polž po bodel! Da bi bil že le prej za tako nesrečo vedel. — Dieser Gebrauch ist nahe vervvandt mit dem griech. Ind. Impf. oder Aor. zur Bezeichnung eines nicht erfiillbaren VVunsches und dem lat. und deutschen Conj. conditionalis. 2. Zur Bezeichnung einer M 6 g 1 i c h k e i t und zum Ausdrucke einer bescheidenen Behauptung. Z. B. Nekteri človek bi še dušo prodal. Hrasta bi nihče s korenino ne izderi. Dobriga sveta bi se jezne branil. Pameten mož bi se z norcam ne pr epiral. Jez bi tega ne bil s tvoril. — 4 26 Im Griechischen steht in solchen Falien der Oj>taliv mit ar, im Lnteiii der Conj. potentialis, im Deulschen der Conditionalis. C. Te m pora uud Modi in atoli angl gen Siitzon. I. In Consecutiv - Causal - Hild Ktelativs&tzen. In Consecutiv-und Causalsatzen, feruer in den relativen, d. i. durch ein relatives Pronomen oder Adverbium eingeleiteten Satzen, vvofern dieselben nicht bypothetischer Natur sind, vverden alle Tempora und Modi in derselben Weise gebraucht, wie in unabhiingigen Satzen. Z. B. a. Consecutiv sat z e (eingeleitet mit da): Včerej sem se tako na nogo v daril, da me še dans boli. Sava včasih tako dere , da je n e- more nihče preplavati. Kupčija je bila v lani tako slaba, daje veliko kupcov ob o Halo. Konji so jo bili tako vderli, da se j e vse p okadilo. Tako se boš opekel, da boš še zdaj leto pomnil. Sava včasih tako dere, da bi je nihče ne preplaval. b. Causalsatze (eingeleitet mit ko, ker, kedar): Čez most dans ne moremo, ker ga popravlj a j o. Cel mesec ni mogel nihče čez most zalo, ko ga j e bila Sam vzela. Vsiga dela dans ne boste mogli dogotoviti, ker vam bo dneva zmanjkovalo. Seno boste jutri z-e lahko spravili, ker se bo z e dans po več im p o su š i l o. Vam pa prodam konja , kedar bi ga le radi imeli. c. Relativsatze (eingeleitet mit ki, ko, kjer, kamor, koli¬ kor, preden ): Postave naj tisti prekličejo, hi s o jih dali. Tistiga mo&a sem včerej srečal, ki vašo njivo kupuje. Kam pa si tistiga konja djal, ki si ga bil od mene kupil. Ali poznaš ti tistiga človeka, ki nas bo v Gorico peljal (ki nas popelje). Kdo pa je ta, ki nas bo čez vodo pr ep elj al. Zdaj ko vidim, koliko vas je, se vas pa bojim. Milo se nam je slvorilo, ko smo vpervič zvon zaslišali. Ko sle bili zboleli, vas ni bilo nikjer viditi. Bekanntlicb bat die Iateinische Sprache in diesen Arlen von Satzen rnehrere Eigenheiten, desshalb vveiclit sie auch von der slovenischen liierin stark ab. Dagegen bestelit zvrischen der deutschen und slovenischen fast gar kein Unterschied ; ganz unbedeutend ist er-den Inf. bei digte und nglv abge- rechnet -auch zvrischen der griechischen und slovenischen. Hervorzuheben ist nur, 27 dass der Grieche audi in solchen Nebensiitzen, die eine vorvergangene Hand- lung bezeichnen, den Eintritt durch den Aorist ausdriickt, vvahrend der Slo— vene das Plusqpf. anwendet. II. In Rcding-iing-ssiitzen. Im Slovenischen untersdieidet man drei Hauptarten von Bedingungssalzen: 1. Die Folge wird als eine aus der Bedinguiig nothvvendig si c h ergebende hingestellt, ohne dass der Redende iiber die Wahrscheinlichkeit des Falles irgend etwas iiussert. — In diesem Falle stelit sovvohl im V o d e r- als im Nachsatze der Indica ti v, wie in anderen Sprachen. Der Ge- brauch der Temp or a ist von dem der unabhangigen Satze nicht verschieden. Z. B. Če to misliš , se motiš. Če s i luko zapisal , si napak zapi¬ sal. Če seje na levo roko zavil, bo zašel. Če boš tako govoril, se le b o vsak bal. 2. Die Bedingung und ihre Folge werden als nicht vvirklich hinge- slellt. - SowohI fur den Fali, dass gerade das Gegentheil von dem stalt- lindet oder stattgefunden hat, als auch fiir den Fali einer bloss gedachten Annahme vvird sowohl im Vorder-als im Nachsatze der C odi t io¬ na 1 gebrauchf, wie im Deutschen, vvahrend die Griechen im ersten Falle den Indicativ einer histor. Zeit und die Lateiner den Coditionalis, und im zvveiten die Griechen den Optaliv und die Lateiner den Potentialis auvvenden. — Der Gebrauch der T e m p o r a ergibt sich aus dem, was oben (B. IV.) iiber den Coil- ditional gesagt ist. Z. B. Ko bi mi sila ne bila, bi le ne prosil. Ko bi te sirotek kruha prosil, ali bi mu ga mogel odreči. Ko bi ne bili tako pridno delali , bi ne bili nič opravili. Ko bi si bili svojo hišo kupili, bi ne bili pri p tuj ih ljudeh iskali gostovanja. Aam. 1. Zu beachten ist, dass man sich in Vordersiitzen dieser Art nur der Conjunction ko bedient, nicht des in anderen Bedingungssalzen allein ublichen č e (a ko ). — Nur vvenn ein Bedingungssalz der 3. Art in der Oratio obliqua in den Condilional zu stehen kommt, scheint statt ko bi auch če bi statlhaft zu sein; ausserdem gebraucht man es auch in der in- directen Frage statt ali bi. Z. B. Oče so rekli, če hočete priti, da zdaj lahko pridete, abhiingig: oče so rekli, da če bi hoteli priti , da bi zdaj lahko prišli. Ne vem , če bi (ali bi) vam bilo prav ali ne. Arnu. 2. Statt ko mit dem Conditional gebraucht man im Vorder- salze bisvveilen auch da mit dem Indicativ, z. B. da te der ži m,, bi mi ti ne nagajalda sem te slišal, bi ti bil prišel odpiral. — lu Gdrz hort 28 man den Indicativ auch im Naehsatze; doch scheint dieser Gebrauch aus dem Italienischen heriibergekommen zu sein. 3. Es wird in Bezug auf einen m d gl ic h en und zu ervvartenden Fali etwas ausgesagt. In diesem Falle steht im Vordersatze der In d. Pr a e s. eines Verbi aoristici oder das F ut. eines Verbi imperfec¬ tivi, bisvveilen auch wohl das Praes. eines Verbi imperfectivi, nur sellen hingegen und zwar nur in der Bedeutung eines Fut. exact. das Fut. eines Verbi aoristici, im Naehsatze dagegen der In d. Fut. oder der Im p. Praes., und im Falle einer zum Naehsatze gedachten noch weitern Bedingung auch das Praes. meist eines Verbi aoristici.- In Bedingungssatzen allgemeiner Natur, die sich auf die Gegenvvart beziehen, steht dagegen sowohl im Vorder - als im Naehsatze das Prses. eines Verbi imperfectivi oder aoristici (cf. unten C. III.). Z. B, Ce se zverneš, boš lesko vstal. C e pride k tebi, mu pa povej, kar sem ti naročil. — Ce ga bom kje v idil, mu bom pa povedal. Ako si mene za tovarša iz¬ voliš, boš imel vsili dobrot dosti. — Nar lepšiga konja ti dam, Čire, če pri nas ostaneš. Ebenso slovenska narodna pesem: Oh tiho liho pti¬ čica, Ti drobna ptiča ščinkovka, Ptica , a/c’ te vjamemo, Ti perje vse uzamemo. An»m. Der Ind. Prass. findet sich im Naehsatze nicht selten. Wer ein richtiges Sprachgefiihl hat, merkt jedoch leicht, dass in diesem Falle der Nachsatz ausser der im Vordersatze gestellten Bedingang noch von einer vveitern bloss ge¬ dachten abhangig gemacht wird (ygl. vcas oben A. IV. 1. liber die Futurbdtg. des Prses. der V. aor. bemerkt ist). Damit ist zusammenzustellen der home- rische Gebrauch des Conjunctiv’ s mit y.š im Naehsatze stalt des Ind. Fut. z. B. II. I, 137. Ei d'e tte pij dcomaiv, šym de hsv avrog elcopai, cf. II. I, 185. — Rogelmassig aber steht im Griechischen im Naehsatze das Fut. I. (selten das Fut. III.) oder das Prses., im Vordersatze der C on j. Praes. oder Aor. mit uv. Der Conj. Aor. entspricht dem slov. Praes. eines V. aor., der Conj. Praes. dem Fut. eines V. iinpf. Z. B. 11. 11. 364. Ei de nev wg Šq^s (narediš) xal tot nd&mttu (bodo slušdli) 'jiftaoi, yvc6ori (boš spoznal) . . .Im Latein steht im Naehsatze das Fut. I. (selten das Fut. exact.), itn Vordersatze dagegen dem griech. Conj. Aor. entspre- chend das Fut. exact. und anstatt des griech. Conj. Praes. das Fut. I. Z. B. Cie. in Cat. I. 5. 12. Nam si te interfici jussero, residebit in re puhlica relicjua conjuratorum manus, sin tu, quod te jam dudutn hortor, exieris, exhaurietur ex urbe tuorum comitum tnagna et perniciosa sentina rei publiese. — Cie. de sen. Si legere aut audire vole tis externa, maximas rcspublicas ab adolesenlibus labefaetas, a senibus sustenlalas et restilulas reperie- t is. — Im Deutschen schvvankt im N a c h s a t z e der Gebrauch zvvischen d e m F u t, I. 29 und demPraes., im Vordersaf ze fiir den griech. Conj. Aor. zwischen dem F n t. e x a c t., d e m F u t. I., demPraes. und dem P e r f., und fiir den Conj- Prass. zwischen dem F u t. I. and dem P r a e s. »II. In liy|»otI»eti§clien Relativ- mirt VeinporalsiUzeii. Diese werden gowolinlich durch die Relativa kdor, kteri, kedar, kamor, dokler, preden. . . eiiigeleiiet. Sie bezeichnen etvvas bloss gedachtes, nur unter Bedingungen einlretendes und beziehen sich entweder auf einen e i n z e 1 n e n Fali oder auf eine Allgemeinheit von Fiillen. 1. E r s t e r e gehoren lediglich der Z u k u n f t an , und es gilt von ihnen, was von der 3. Art der Bedirigungssatze gesagt worden ist. Z. B. Kdor tega konja kupi, se bo zlo opekel. Kdor b o ta vinograd obdeloval, se b o precej potil. Kedar {k o j ga srečam, mu bom pa povedal, kar ste mi naročili. Kakor hitro se jezdariti naučiš, Čire, boš lovil ino streljal zverino po mojim vertu, kakor odraščeni možje. Hom. II. III. 71. Omtozegog 86 xs vitega g xQslodypaza o v o z rj ml nd(U zavra a v p (p t o ij zob,' ptztyovekivaig nagamevd^g. — Sen. de ira I. 16. 21. Nemo prudens punit, ut ait Plato, quia peccatum est, sed ne peccetur. Cie. de nat. deor. II. 57. Sed lubricos oculos fecit et mobiles, ut et declinarent, si quid noceret, et adspectum, quo vellent, facile converterent: aciesque ipsa, qua cernimus, qu® pupula vocatur, ita parva est, ut ea, qu® nocere possint, facile vi tet. 3. Liegt das Beabsichtigte in der V e r ga n ge n b e i t, so wird entweder der I n d. Pr a e s. oder der Con d. Praes. oder der Con d. Praet. ange- \vendet. Der In d. Praet. stellt die Absicht als eine erreichte, der C on d. Pr® s. als blosse Absicht ohne Rucksicht auf die Folge, der C o n d. Pr a e t. dagegen als eine nichterreichte hin. — Nach negirten oder beding- ten Hauptsatzen steht regelmassig der Con d. Praet., selten der Con d. Praes. Z. B. Te dni smo se bili sobrali, da smo si župana izvolili. Kerpana so mejavi večkrat čakali , da bi ga kje zalezli. Snoč sem te iskal , da b i ti bil nekaj noviga povedal. — Deček ni zato zletel, da bi vam bil v šel. Vrat nisem imel zalo zapertih , da bi ti ne bil mogel notri. Im Griechischen steht in diesem Falle der Optativ, im Latein und im Deut- schen der Conj. Impf.; doch gebraucht zur Bezeichnung einer erreichten Ab- 5 34 sicht auch der Deutsche den Ind. — Z. B. Xen. Anab. I. 3. 4. EnsitSrj fts Kvgog imlsi, ).afl tov rpiag Šrrogsvoptjv, Iva w epe), o ir; v avtov. Anab. II. 1. 9. 'Ey.u).icn ydg tig avtov tčov vnrjgstmv, oncag idoi ta lega t^rigpsvcc. Cass. b. g. II. 33. Sub vesperara Cassar portas ciaudi mi!ilesque ex op- pido exire jussit, ne quam noetu oppidani a militibus injuriam acciperent. Cses. b. g. IN. 19. Locus erat castrorum editus et paulatim ab imo acclivis. Huc magno cursu contenderunl, ut quam minimum spatii ad se coiiigendos ar- mandosque Romanis daretur. Anin« Im Deutsche« findet die oben angedeutete Ausdrucksvveise nur dann statt, vverm der Absichtssatz mit dem Hauptsatze nicht dasselbe Subject hat, sonst wird der Absichtssatz regelmassig in den Inf. mit zu oder um zu verkiirzt. Z. B. Wir werden die Waffen ergreifen, um den Feind abzuvveh- ren, fiir: damit wir abwehren. Der Mensch Iebt nicht, um zu essen, sondern er isst, u in zu leben, fiir: der Mensch lebt nicht, damit er esse, sondern er isst, damit er tebe. Priamos begab sich in das griechische Lager, um den Leichnam seines theuern Sohnes von Achilles zuriickzufordern, fiir: damit er zu r iic kz u f o r der te. — Solche Verkiirzungen sind im Slo- venischen nicht erlaubt ausser bei einem S up in um, wie diess im lelzten Satze der Fali vviire : Priam je šel — prosit. V. In tler CJjraiio oblifgua. Die abhangigeRede im vveitern Sinne ist jede Darstellung, in vvelcher man seine eigene Rede oder Vorstellung oder die eines Andern nur erzfihlend anfiihrt. Im e n ge r n Sinne aber nennt man abhšingige Rede diejenige Darstellung, in welcher nicht ein einzelnor Gedanke, sondern eine Gedankenreihe oder eine ganze Rede von fremder Vorstellung abhan- gig dargestellt vvird, — Hier wird von der Oratio obliqua im vveitern Sinne die Rede sein, da zvcischen beiden kein wesentlicher Unterschied obvvaltet. Sie findet statt nach den Verbis sentiendi und dicendi, die Verba der Willensausserung: vka&em. zapovem, prepovem, branim, svetujem, prosim, vabim, svarim, hočem und ahnliche nicht ausgenommen. — Enigeleitet vvird sie durch die Conjunction da, \velche in den mit einem interrogativen Pronomen oder Adverb eingeleiteten Fragesatzeri dem Frageworte nach- gesetzt wird, aber auch ganz vvegbleiben kan n, in den mit der Fragepartikel ali eingeleiteten Fragen aber vvegbleiben muss. 35 Al«?-. Die Fragenpratikel ali wird in der indirecten einfachen Frage uud im ersten Gliede der indirecten Doppelfrage Iiautig- durcli če deutsch: ob (vgl. griech. e i lat. s i) ersetzt. Hinsichtlich der Constrnction der Verba in der Oratio obliqua ist zu mer- ken, dass regelmiissig dieselben Tempora und Modi beibehalfen werden, die in der Oratio recta steheu miissten. Demnach unterscbeidet sie sich von der Oratio recta nur durch das veranderte Personalverhiiltniss. Z. B. Unabhangig : včerej te nisem srečal, abhiingig : pravi, da me včerej ni srečal. Pri lakih ljudeh nisem bil nikoli, abh : taji, da ni bil nikoli pri takih lju¬ deh. Kdor molči , devetem odgovor da, abh: je pregovor, da kdor molči, devetem odgovor d d. Kaši kupci so šli včerej po vino, abh: zredil sem, da s o naši kupci š l i včerej po vino. Ko b i takih tovaršev kaj imel, bi se mi pa ne bilo treba nikogar bali, abh: se je hvalil, da ko bi takih to¬ varšev kaj i m el, b i se mu pa ne bilo treba nikogar bali. — Kdo pa ti je to povedal? abh: vprašam, kdo (da) ti j e to p ov e dal. Kje pa je vaše polje? abh: zdaj sem pa zredil, kje (da) je vaše polje, Ali boš pri¬ šel jutri k nam? abh: vprašani te, če (ali) b o š priš el jutri k nam. Ne vem, (če) bom prišel ali ne.—Daj mu malo kruha, abh: prosim te, da mu daj malo kruha-, prosim ga, da naj mu da malo kruha; prosil te bo, da mu ga daj; prosil te je, da mu ga daj. Ne prodajajte nezreliga sadja, und: ne p ro daj ati nezreliga sadja, abh: so nam branili, da naj nikar ne pro¬ dajamo nezreliga sadja; so nam prepovedali, dane prodaj ali nezreliga sadja. Nikar ne k o In it. e, abh : ali ne slišite, da nikar ne k o In it e, oder: da ne kleti. Dober bodi s ljudmi, kolikor moreš, abh: ta svet mu dam, da naj dober bo z ljudmi, kolikor more. Nikar ne želite ptu- jiga blaga, abh: zapoved božja veli j da nikar ne želimo ptujiga blaga. Aiim. 1. Es tri(Ft sich biswei!en, dass statt des hypolhetischen Ind. oder statt des 0 p t. I. in der abhangigen Rede der 0 p t. II. oder der Con di- tionalis einlritt, \venn man namlich die Meinung oder Ausserung im Tone der Bescheidenheit oder des Zvveifels vorlragt. — Ein nicht er- fiillter Wunsch wird stets durch den Con d. ausgedriickt. Z. B. Kupim eniga konja od vas, če mi ga prodaš te, abh: pravi, da bi kupil eniga konja od vas, ko bi mu ga prodali, statt: pravi, da kupi, če pr o da¬ ste. Naj mi kdo malo vode prinese, abh: prosi, da naj bi mu kdo malo vode prinesel, statt des gewohnlichern: prosi, da naj mu prinese. Eben so auch prosi, da bi mu kdo malo vode prinesel, vvobei meist dazu gedacht wird: pa mu je nobeden ne prinese. Sem jih prosil, da bi 36 mi je bil kdo prinesel, pa je nihče ni hotel. — Das Verbum h ati se wird auf folgende Weisc construirt: bojim se, da boš padel, oder: da bi ne padel (ich furchte, dass du fullest, oder: ich furehte, du wirst fallen; ich furehte, du mochlest fallen; timeo, ne cadas); se bojim, da ne boš več vstal, oder: se bojim , ko bi več ne vstal (ich furchte, dass du nicht mehr aufstehest; timeo, ut surgas). Negativ sagt man: se ne bojim, da bi (1*) padel ; se ne bojim, da b i več ne vstal. Inm. 2. Nach v kazati, prepovedati, svetovati, braniti und reči in der Bedeutung v kazali nebst anderen ahnlichen, die den Da- tiv der Person regieren, steht auch der biosse In fini ti v, wofern der Neben- satz niclit selbst eine dativische Bestimmung bat, doch n i e m a 1 s nach prositi und ahnlichen, die den Accusativ der Person bei sich haben. Z B. Oče so nama vkazali hitro hoditi, stait: da naj hitro hodiva. Zdravnik ti je prepovedal v i n o piti, statt: da nikar vina ne pl. Delavcam sem rekel jutri priti, statt: da naj jutri pridejo.— U n r i c h t i g ware dagegen : Kos prosimo nam hitro denarje poslati, statt: vas prosimo, da nam hitro denarje pošljite. Nicht mi n der unriohtig sind auch Constructionen, wie: prosim vas, dami pošljete-, sem mu rekel, da pride; gospod jevkazal, naj prepišemo, oder: naj bi p r opisali, statt: gospodje vkazal, da nuj prepišemo; denn wie es sich aus dem Ohigen ergibt, istdasda naj nur ein eingebildeter Germanismus, wenu auch die deutsche Construction in zwei Personen mit der slov. ubereinstimmt. Anm. 3. Will man iiberhaupt einen Grund nicht als seine eigene Behauptung, sondern als G e dank e n oder Angabe dessen, von vvelchem gesprocben wird, anfiihren, so leilet man ibn mit češ (aus hočeš) ein Z. B. Ko je bil ko?ije zapil, je pa še na voz jel piti, češ, saj zdaj mi ga tako več ni treba. Ko se je iz strehe pokadilo, je pa čuvaj na gradu vstrelil, češ, da bo ljudi vkup spravil, dokler je ogenj še majhen. — Dainit ist zu vergleichen der Gebraueh des griecli. cd; beim grundaugebenden Particip. Im Griechischen vverden abhangige Aussagesatze entvveder durch den A c c. c. Inf. oder durch eine Conjunction und den I n d. des V. fini tu m, der nach einem h i s t o r. Tempus im Hauptsatze auch in den O p t. iibergebeii kann, ausgedriickt. Abhangige Fragesatze vverden mit dem I n d. con¬ struirt, der nach einem bi s tor. Tempus des Ilauptsatzes durch den Opt. ersetzt vverden kann. In indirecten Willensausserungen steht der Infinitiv, zu dem auch ein Subjectsaccusativ treten kann. — Im Latein construirt man abhangige Aussagesatze mit dem A c c. c. In f., indirecte Fragesatze mid dem Conj., indirecte Willensfiusserungen vorherrschend mit dem Con j. und einleitendem ut, das in der Oratio obliqua im engeren Sinile weg- bleibt. Sonach fallen die abhiingigen Willensausserungen hinsichtlich der Con- 37 slruction mit den Absiehtssatz'H zusammen, und man muss bei ihrer jJberset- zung ins Slovenische wohl auf der Ilut sein, nicht minder audi bei den Grie- chiscben abhangigen VVillensausserungen im Gegensatze zu andern Infinitivsatzen. Beispielshalber mogen folgende Satze beachtet werden : Xen. Anab. I. 4. 14. Nvv dsitai Kvoog, tnta-O-ai tovg "Ehlrjvag inl ftamlia, zdaj prosi Cir, da naj gredo Heleni z njim nad kralja. Anab. VI. 4. 31. Nvv de ae diovtai dovvai cepim trn avdge y.al p. r/ natanaivtiv, zdaj te pa prosijo, da jim daj moža,pa da ju nikar ne vmori. Anab. VII. 1. 2. •iJapviipcitjog id' sir o {rov Avrifiiov) d taft i(l aacu to aro (k ev pa in rij g Aaiag, Pbarnabazus rogabat Antibium, ut exercitum ex Asia trajiceret; Farnabaz je prosil Antibija, da naj vojsko iz Azije prepelje. Anab. VII. 1. 4. O ds .drajiSiog ixiXevatv avtov avvdia^dvra in hiter, ovtiog alt a XX at t s <7 & ai , Anaksibij mu pa je djal, da naj gre z njimi čez morje, potlej n a j pa gre od njih. Anab. I. 6. 9. Nvpfiovhvm iyta tov avdga tovtov snnodmv n o tel er {)■ a i mg raftata, la svet ti jez dam, da tega moža izpod nog spravi, kar nar hitrejši moreš, aber auch: jez ti tega moža svetujem iz¬ pod nog spraviti. Cie. ad. Att. XVI. 16. A. 5. Et M. Messall® et ipsi Attico dixit, ut sine eura essent; M. Mešali ino tudi Aliku je djal, da naj bosta brez skerbi. Cses. b. g. VI. 21. Atque ubi quis ex principibus in ooncilio dixit, se du- cem fore, qui sequi velint, p r o fi t e a n t u r, consurgunt ii, qui et causam et bominem probaut.. .; ino ko je knezov nekdo v zboru djal, da bo on vodil, kteri hočejo z njim iti, da naj se oglasijo, vstanejo ti, klerim je bil mož všeč i. t. n. Ter. Heaut. II. 3. 99. Dicam, ut reve rta n tur domum; bom djal, da naj se domu vernejo. Corn. Nep. Epam. V. Is (Meneclides), quod in re militari florere Epaminondam videbat, hortari solebat Thebanos, u t pacem bello anteferrent, ne illius opera desideraretur; ko je Meneklid vidil, da Epaminonda v vojskovanji slovi, je Tebance pregovarjal, da naj vaji mir imajo kot vojsko, da jim ne bo treba Epaminondove pomoči. J. Šolar. NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJI (17U! (17UNICA 00000460274