Kamstag den t. Mär? 1834. H e i v e n z u ch t. H^ie ?. k. Landwirthschaftsgesellschaft in Krain hat nach dem Beschlusse der allgemeinen Versammlung vom 20. November v. I. durch ihren permanenten Ausschuß 50 ihrer Mitglieder mit einzelnen Zuschrif. «en im Monate Jänner d. I. um die gefällige Aeußerung angegangen, ob sie geneigt wären, auf ihren Besitzungen einen kleinen Naum zur Aufnahme von Saa-mcn und jungen Pflanzen dcs Maulbeerbaumes zu wid. »nen, und ob bei ihnen oder in der Nähe ihrer Ve-sltzungcn solche Gebäude vorhanden sind, in welchen »nanin der Folge, nöthigenfalls auch im Großen, die Eeidenzucht betreiben könnte. Obschon einige der aufgeforderten - Herrn Mitglieder von ihren Besitzungen abwesend sind, wurde doch ein großer Theil dieser an sie crgangenen Zuschrift lcn mic bereitwilliger Gefälligkeit beantwortet. Dankbar für verschiedene schätzbare Bemerkungen und An. sichten, welche in dicsen gütigen Erwiederungen dem permanenten Gesellschafts-Ausschusse zu Theil wurden, erfüllt derselbe hiermit die Pflicht der lebhaftesten Erkenntlichkeit, und erlaubt sich die Herrn Gesellschafts'. Mitglieder anfmerksam zu machen, daß der beständige Uu5schuß eine so wichtige Angelegenheit, des Landes in keinem Bezirke in die Hände des unerfahrenen Land-Mannes, auch nicht versuchsweise, sondern bloß den °d!rV^^" ^"'" M'ts'ledern ^r Gesellschaft, dcn dürft^ ""^ "°" "M" dazu vorgeschlagen wer-,«, ^./"« "klänge ^ überlassen gesonnen sei, bis s^^ ihr Bei- IVltl und durch il'r°» ^ ^ ', "7 "«""" u«d d.,mr„d «.pst,,»«. s,.d. Auch «>"°b. °« ^ unserer gegenwärtigen Bauart derselben verschieden, indem bei dek ersten die Gche - oder Fahrbahn umnittclbar über, bei den zweiten hingegen unter 'den Hauptseilett angebracht sind. Dieser einfache und ebendarum so schone Gedan- ke, nämlich die Fahrbahn unterhalb der Ketten anzuhängen und sie dadurch eben und horizontal zu machen, wurde zuerst vor 23 Jahren von James Finley in Nordamerika ausgeführt. Die so glückliche Vollendung dieses ersten Versuches ward ein so mächtiger Antrieb, daß sich nach Poppes, eines nordamerikanischcn Baumeisters Aussage vom Jahre l79? (als dem Jahre der ersten Ausführung) bis zum Jahre 1811 in den nordamerikanischen Freistaaten acht nach Finleys Idee, auf Ketten aufgehangene Brücken erhoben, unter denen die wichtigsten : jene über den Wassersall bei Schuillkill, jene bei Maryland, bei Federal-City, bei Wilmington und Vrownsville sind, darunter hat die erste eine Oeffnungsweite von 206, die zweite nnd dritte von 120, die vierte von 1^5 und die fünfte von 120 Fuß. Daß die neuere Zeit eine noch größere Men. ge derselben hervorgebracht haben möge, läßt sich leicht denken. Ihre Anzahl steht im Verhältnisse mit den dort befindlichen Eisenbahnen. In dem für Bau- und Maschinenwesen so classi« schen England mußte eine Bauart von so vielen Vortheilen bald großen Neitz erregen. Die königlichen Ingenieure, Telford, Vrown, Stevenson, Vruuel und andere eiferten in Wette sich selbst zu übertreffen. Telford verfertigte im Jahre 181^ das erste Projekt über Kettenbrücken, in England an. Diese soll-te zu Nuncorn ober Liverpool über die Mersey geschlagen werden, und drei Oeffnungsweiten, die in der Mitte von 1000, und jede beiden andern von 500 Fuß erhallen. Da es nach den gegebenen Daten ganz unmöglich schien, mitteist einer gemauerten oder gußei» fernen Brücke das vorgehabte Ziel zu erreichen, s, brauchte es wahrlich Muth und Genie eine ausführli« che Vaumethode auszusinden. Man hat die Ausführung dieser Brücke, einerseits ihrer allzugroßen Kühnheit, andererseits wegen den beträchtlichen Kosten die sich nach Herrn Telfords Rechnung auf 1,583,000 bis 2,142,000 fl. belaufen würden, zwar noch nicht begonnen, indessen dauern die von einer Gesellschaft Kaufleuten in Liverpool veranlaßten Untersuchungen über die Anwendbarkeit dieses Projectes noch forl, und lasscn uns hoffen, daß dieses Werk bald da stehen wird, um den spätesten Zeiten eines der größten Denkmahle unseres industriösen Jahrhunderts zu werden. Nicht viel weniger großartig als das eben gedachte Projcct ist die vollendete Kettendrücke der Union. Sie ist bei Norhamford ungefähr fünf Meilen von Verwick über die Tweed.gebaut. Iht Baumeister, Capitain Vrown, fing die Herstellung derselben im August des Jahres 1819 an, und vollendete sie in 11 Monaten. Sie hat nur eine Vogenöffnung, ist 281 Fuß lang und 18 Fuß breit. Sie ist sowohl ihrer festen und kraft- 35 vollen Bauart, als wegen ihrer Schönheit und Leichtlg- ra keit eine der schönsten Brücken Englands, so das Ste- ke vensoa sagt: „Wer eine Reise unternimmt diese Brücke -e »zu sehen, der wird es nie bereuen.« Die Gesellschaft T der Actionärs dieses Baues fand ihre Erwartung so oj sehr befriediget, daß sie dem geschickten Ingenieur 1UU0 a, Guineen über den verabredeten Preis bezahlte.' sc In gleicher technischer Große mit der Union- di Brücke steht jene über die Meerenge von Menei. Die- C se 700 Fuß breite Meerenge, welche Anglesey von der Z Grafschaft Carnarvcn in Vallis trennt, war schon lan- a g? Zeit das Hinderniß einer Hauptverbindungsstraße d zwischen London und Dublin. Durch die jetzt bestehen- t de, ebenfalls von Telford projectirte Kettenbrücke, ist a dieselbe erreicht. Da die Entfernung der beiden Ufer h 700 Fuß beträgt, so hat sich Telford vor einer so be. >< deutenden Oeffnungsweite dadurch geholfen, daß er die t beiderseitigen Widerlager so baute, daß sie nur 527 t Fuß von einander entfernt sind. Die 28 Fuß große l Breite dieser Brücke ist in drei Theile getheilt, näm« ' lich rechts und links für die hin und wieder fahrenden Wägen, und in der Mitte fur die Fußgänger. ! Eben so verdienen die Ketten- und Eisendraht-brücken ^von Galashil, Kings»Meadows, Thierstane, Queenoferri und andere, und ganz besonders der herrliche, auf Ketten gehängte H^fendammvon Brighton, genannt zu werden. Die neuesten, nach diesem System hergestellten Brücken sind von dem trefflichen Civil.In? genieur Hrn. Brunel, dem Nämlichen, dem die Un-terstollung der Themse übertragen wurde, verfertiget. Und so strebt England auch in dieser Beziehung nach einer immer größeren Vollkommenheit, und zeigt »ms vor Allem, wie sehr dieser wichtige Schritt zur Vervollkommnung einer Kunst von so außerordentlichen Nutzen das Interesse ihres Landes in Anspruch nimmt. Scin'Beispiel muß allenthalben, wo die Erbauung der Brücken von Steinen oder gußeisernen Gewölben durch örtliche Verhältnisse erschwert wird, und auch da, wo öconomische Verhältnisse zu berücksichtigen sind, den Gedanken an Erbauung von Hängebrücken erregen. Vor beiläufig 45 Jahren wurde auch Frankreich nuf das neu entstandene Wauspsiem aufmerksam. Herr Navier, königlicher Ober-Ingenieur wurde beauftragt, nach Engsand zu reisen, und dort über die Hänge' > brücken nähere Nachrichten einzuhohlen. Er unternahm zwei Reisen dahin, die erste im Herbst 182l, die zweite >m Sommer 1823, verschaffte sich von der Neuen Con-structionsart die richtigsten Kenntnisse und ließ sich iiberdieß mit männlichem Eifer in die weitläufigsten theoretischen Untersuchungen dieses Gegenstandes ein. Bei seiner zweiten Rückkehr aus England legte er die Nesubtate seiner Bemühungen in einem eigenen ausführlichen Berichte in die H^de des kö'nigl. Staats- i» — rathes und General-Directors des Straffen- und Brückenbaues, Neccjue)?, und fügte dazu zwei von ihiN "erfertigte Projccte bei; aber leider war der treffliche Theoretiker kein glücklicher Pr.Ntikcr; (welches äußerst oft der Fall ist) sein Bau in Paris siel unglücklich aus, und mußte abgetragen werden. Dieß Mißgeschick erregte Anfangs in FraM-eich viele Feinde a/gen dieses Bausystem, doch endlich siegte auch hier die gute Sache, und bald erhoben sich schöne, des französischen Industriegeistes windige Brücken. Der englische In-aenieur Vrunel, dessen schon gedacht wurde, erhielt den Auftrag für die französische Colonie-Inscl Boul' bon zwei Kettenbrücken anzufertigen, wovon die erste aus z»ci Oeffnungsweiten, jede von 22", die zweite hingegen nur eine Oeffnungsweite von ebenfalls 22 Klafter erhalten soll. Dieser Anforderung entsprach der brave Vrunel auf eine so ausgezeichnete Weife, d>,ß diese Kettenbrücken unler die allervollkommensten und elegantesten neuerer Zeit gehören. Vorzüglich bemerkenswerth bleibt noch ein Gegenstand. Seguin, ein französischer Tuchfabrikant zu Anno-nay, im Departement Ardeche, erbaute sich vor wenigen Jahren eine solide feste, aber kleine Ei^endrahtbrücke, die nur 55 Fuß lang, und zwei Fuß breit ist. Der Grund, - warum ich sie hier vor allen andern anfükr?, ist der, - weil sie ein ganz besonderer Beleg ist, mit wie wenig l Kosten eine solche Brücke hergestellt werden könne. Die - gedachte Brücke kostete nämlich nicht mehr als 14 st. - Conv. M. (Vcschlusi folgt.) Vie Gefräßigkeit ves Alligators. Eine in Ostindien lebende Engländerinn hatte einen Voten mit einem Briefe wenige Stunden weit in's Innere deZ Landes geschickt. Da er zur bestimmten Zeit nicht zurückkehrte, sing sie an zu fürchten, es sei ihm ein Unfall zugestossen. Sie schickte mehrere Diener mit dem Auftrage ab, ihm entgegenzugehen, oder wegen seiner Verzögerung Erkundigung einzuziehen. Indem sie auf der Rückkehr von der vergeblichen Fahrt über einen Fluß setzten, bemerken sie emcn todten Alligator am Ufer, dessen Nachen weit aufklaffte, als sti er auf gewaltsame Weise erlegt worden. Bei näherer Untersuchung sahen sie an der beträchtlichen Ausdehnung des Schlundes, daß er erstickt sei. Die Ursache einer so ungewöhnlichen Todesart zu entdecken, schnitten sie dem Thiere auf der Stelle den Hals auf, und fanden den Kopf des vermißten Voten, welchen der Alligator nicht hatte bin-unter würgen können, und woran er erstickt war. Der Turban saß noch fest auf dem Kopfe, und als er abgenommen wurde, fand sich die Antwort auf den Brief 26 tzer Dame unversehrt darunter. Es war zu vermuthen, der Vcdauernswerthe habe über den Fluß schwimmen wollen, und deßhalb den Brief unter seinem Turban verwahrt, sei aber bei diesem Unternehmen die Beute des Naubthieces geworden. Die Gesellschaft schlenderte jetzt mit mehreren be-»vaffneten Eingebornen in den Jungte (ein dichtes und oft bis acht Fuß hohes Gras) um wo möglich etwas von dem trefflichen Federwildpret zu erlegen, das in Waldern und Marschgegenden dorc im Ueberstuß vor» Handen ist. Man war nicht weit gekommen, als man eine offene Stelle im Walde erreichte, deren Mille eine ansehnliche Wasserlache einnahm, die von außerordentlich großen Alligatoren wimmelte. Der Pfuhl war für feinen Umfang ungemein tief. Eine Menge großer Waldbäume an seinm Ufern spiegelten sich in der dun« keln stillen Fluch ab, und breiteten ihre weiten Schatten darüber hin, während die von dichtem Laube des Waldes fast aufgehaltenen Sonnenstrahlen, da und dort goldene Streiflichter hinwarfen, die dem von Natur düsteren Bilde etwas feierlich Mildes beimischten. Am oberen Ende des Wassers lag ein todter Elephant, von dem ein großer Alligator schmauste, während mehrere Kleinere begierig warteten, bis er satt seyn werde, «m von der Veute ebenfalls zu schmausen. Das Ocde und Wüste des Ortes, der düstere regungslose Wasscrpfuhl, das ungewöhnlich dichte Laubdach des Waldes sammt dem dadurch bewirkten böh-lenartigen Dunkel bildete einen schauerlichen Kontrast nnt dem mannigfachen Lebendigen, was dem Auge an diesem abgelegenen Platze begegnete. Bunte Regsamkeit herrschte in dieser Heimath der Einsamkeit, und »vas das Sonderbarste war, sie verstärkte das Gefühl der Verlassenheit nur noch mehr, indem sie fortwäh-,a-See's bei Pitkaranda (im russischen Gouvernement Wiborg, Di-strict Serdcbol) das schönste Zinnerz gefunden, und es ist nun Hoffnung da, daß das ohnehin so metallreiche Nußlamd bald auch Zinn erzeugen werde. Ein auss Sachsen daselbst angekommener Hüttenmann wird in diesem Jahre die ersten Schmelzversuche leiten. — Die sibirischen Gold- und Platina« Waschereien haben auch im Jahre 1822 in hohem Flor gestanden. Zu Indiüna (Nordamerika) ist kürzlich ein Z,i-tungsinstitut von ganz eigenthümlicher Art errichtet worden. Ein Buchdrucker hat sich nämlich hölzerne Typen angeschafft, vermittelst deren er die Form seines Blattes zusammensetzt. Sobald dieses geschehen ist, versieht ihn jeder seiner Abonnenten mit einem Stuck« Leinwand oder Kattun, auf welchem er seine Form mit Kattundrucker - Schwärze abdruckt. Dre Abonnenten erhalten dieser Gestalt an jedem Sonn» abende ihre Zeitung, die, sobald sie gelesen ist, aus' gewaschen und dann dem Buchdrucker zum Gebrauche für das nächste Blatt wieder zugesandt wird. Theater. Hcittc: „(5'lise und Elandio,« Zum si.-bentcu M>:?. Mor^cil: »He elc ng r ö s; e, ovor: Der Landsturm i >' _______,. - ^...... .....,.............. — ____ ^>.^-" Nevacttur: F-r. Lav. Keinrich. Verleger: Mnaz Al. Evler v. Aleinmaur.