Vereinigte ^5; Lalbacher ZettulG ^ 67, Gedruckt bei Ignaz Aleys Edlen v. Kleinmayr. Freitagden »1. 3l u g u st i8i3. z I n n l a n d. R r- O e st e r r e i ch. s W i r nv ml;. August. ^^orgesteril Morgens sind Ge. fürstliche Gnaden, Hr. .^a-.; Georg Fürst v. Met« ternich - Wlnncdurc;, Fürst u» Och''eubau» sen ;c., Nltter des goldenen Vließes, Groß« fceutz de<< kö i'gl. «^«l^risch^n 6t. Stephans» ordei's , f k. w!rf!. ^es)ei n-^r Nath unt> ?äm« mcrcr , Staots und Co^fercnz ^ Minister im drei u,d s!ch<",z c>,"1j!u5 pi!pudia6u5 <7uvi<^.') wovon Hr. Gochor den ecsten am Ufer liegenden gleich so qlückllch aus dem Boote in den Ruck«,, sckoß, daß cr zwar, wie gewöhnlich nach lödtlicher Verwundung, ins Waffer stürmte und untertauckne, aber am andern Tage todt anf dcr Oberfläche des Wassers gefunden, und von beauftragten Fischern den Na« turforschern überdracht ward. In der Fol« ge wurden noch meb'.cre geschossen, welche theils anatomirt, tbeils sclletict wurden. Jener maß 6 ls2Schuh. Es soll nock> cine andere, noch größere Art von Krokodilen ln.'r hausen , welchi die Elngeborne!'. Ururau heißen, die aber den Naturforschern nicht zu Gesichte kam. Acht Ta?e bielt sich diese Karawane ban'l auf dcr Insel Haranibaja, u»id 14 Ta^e in den besonders ergiebige?» Thale der Secra de S. Ioao Marcus am Flusse kachocna de Monteiro auf, und beklagt? schr, von da sobald aufbrechen unh zurückeilen zu müssen, um die Abfahrt )er Fregatten nicht zu versäumen, und noch einige Zeit m Rio üb, rig zu haben, um wenigstens den größern Theil der gesaMlNKUe» Gegenstande znc Transportirui'g vorbereiten und verpacken zu tonnen. Diese Karawane traf nach einer Abwesenheit von mehr als Z Monaten am 7. Mai wohlbehalten und mit reicher Ausbeute tn der Resident e!n. >, Alle von sämmtlichen Naturforschern während ihres bisherigen Aufenthaltes in Bra. stlien eingesammelten Gegenstande, wovon sie bisher außer dennoch in Europa gesammel» ten, nichts einzuschicken Gelegenheit hatten, als mit'Absendungdesk. k. Kam neriercn Gi-a, fen v. Schönfeld, eine kleide Parth'.e von Vögeln, Insecten und getrockneten Pstaivzen vo-l Hrn. Professor Mikan (welche ebe«» über England anlangten^ wo sie Gras Schonfeld seiner kuriermäßige,u Reise wegen, zurücklas« scu mußte) l^ Stück Colibci vo«: Hrn. Nat-tcrer, einige frische Saamen von Hrn. Schott und ein Fossil von Hrn. 3r. PM, — sol, len nun , in so ferne sie ihrer Beschaffenbett nach schon transportabl sind und gehörig vorbereitet und verpackt werden können, auf der kaiserlichen Fregatte AugustH' eingeschifft und nach Em'opa versendet werden. Se. Ercel-lenz dcc Hr. Botschafter haben den Hrn. Professor Mikan , der sich bekanntlich bereits seit >5. Fnli V I» in Brasilien befand, zur Begleitung dieses Transportes nach Europa bestimmt. Außer Hrn. Buchberger wird wahrscheino lich auch dee fleißige Landschaftsmahler Hr. Ender, der wahrend seines Aufenthaltes in Brasilien und auf seinen Wanderungen tm Lande bereits über 80 Blatter Landschafts-zeichnungen geliefert hat, trotz des regsten Eifers, seiner Gesundheitsumstände wegen, nach Europa zurückkehren müssen. Nach vorläufiger Bestimmung sollten die beiden kaiserlichen Fregatten in Gesellschaft des käu. vonugiisischenLinienschiffesZt. ^oao, welches für die rückkebrende Hof- Suite Ihrer könlgl.Hoh, der durchl. Frau Erzherzoginn Kronpeinztssinl, bestimmt ift, Zwischen dem z3. und »0, Mai die Anker lichten. Das konigl. Linienschiff soll zu Nssabon anlegen, um >a einige nach Europa zurückkehrende Portu« giesen abzufttzen uad dann nach ^ivorno segeln, um daselbst die kalserl. österreichische Hof. Suite auszuschiffen, die dann von da zu Lande nach Sien zurückkehrt. D:e kaiserl. Fregatte Anstria führt Se Ercell. den Herrn Bochschafter Grafen v, Eltz bis Genua; die kaljcrl. .Fregatte 'Augusia aber segelt gerade na.ft de-n Hafen v0l! Priest, wo sie spatc« stet,s bis zu Ende dieses Mo,ats eintresfcu könnte. ,g nähren darf, d»ß derselbe der ö',l?r< reichscheu Monarchie und dem deutschen Vaterlande noch lange in erneuerter Krasl werde erhalten werden. Mme. (atalani hat zu Carlsbad am l. d. M, ihr erstes Concert gegeben, welchem zwischen 5 bis 600 Personen beiwohnten. Der Eintrittspreis war 2 Ducaten »ür die Person. (Ocstr. Bcob.) Ausland. Deut s^ch land. Briefe aus Witzenhausen vom 2., und aus Göttingen vom Z. August erzählen zu« förderst den Tod eines aus Stuttgart ge« dürtlg'eu Studenten, Ernst Knapp, der am 3c>. Juli bei einer Spatzierfahrt auf der Werra, unweit Witzsuhaüsen, durch Um« schlagen des KahnS verunglückte, und am i. August feierlilb begraben wurde. Hierauf fahren diese Briefe fort: „Gester» (2. August) früh kam au unsz die Antwort ,,Äon Gött'mgen, daß man nicht gesonne!' ,,sci, wit uns zu «"terbandein; wir hätten „uns schwer am königlich regulären Mili-,,tar verstongen; wir «sollten unvorzüglich ,fNach Göltingen zurückkehren, und nns zur ,,weiter», Untersuchung sollen» Das Mtli-^,lär werde man vorerst in Göttingen las-,,se,?." Auf dieß beschloß die bier anwesen, dc Burschenschaft,,datz alle Ausländer Göt« ti- gen verlassen müssen, oder in ... kommen ' nürdeu. Ja die m«en gin en so we^t, dich auf zwei IübrW ^uszudebnen. Wir lahmen sogleich von Witzcnbausen Abschied, brachten allen Beamten dieser Stadt ein, zeln ein Vivat, und auf dem Markte der ganzen Bürge schaft ein Gleiches. Wir wur» den von vielen Beamten und Einwohnern noch bis an die Markung der Stadt begleitet. Wlr kamen gestern Abend hier (in Göt» Nngen) an, und glauben nach aller Uederle. gung , nichts thun zu können, als uns zu entfernen. Denn es gibt so viele unruhige 6"6pfc, daß sckon gestern V^bcnd wieder dem königlichen Eonnnissarius, Iustizratb Fa'cke, fin Pereat gebracht wurde, und daß auch der unschuldiasic noch inln-.cr Gefabr lauft, von den Unrubigen in ähnliche Auftritte wider Willen hincingerisscnzu werden und ju ver« Unglücken." COcstr. Beob.) Vom Main, vom 4 August. Die Vortheile, wclche die niederländische Regierung der Nhcinscbiffabrt bewiUigt hat, smd: Die Nbcinschisse dürfen ungehindert Rückfahrt einnehmen mid ibre Reife bis zu dem Vlus-ladcorte ünvtsnirt fortsetzen^, oder höchstens soi'en Zollbeamte nicht auf jener, sondern cmf der ^egiernng Kosten sie'begleiten, oder d e Ladunaen beym Eintritte in das nicdc^-längiscbe Gebieth versiegelt werden ; die Erhöhung von fünfzehn Prozent des Zolls soll eingestellt m,d dic Schiffsaicke nnd die Schtf. sernwnifeste, wie s-e zur Verbülnng des Unterschleifes ant dem konventionellen Meine verordnet worden, auch ans dem niederläns dlschen gelten. (Salzb. Z.) Freye Städte. Die in Vetress der katbolischen Kirchen« angelegenheiten in Frankfurt niedergesetzte Commission mebrercr fd eine Menge abergläubischer Lehren und Gebrauche sind. Dcr Urheber dieser schwärmerischen Secte ist ein berume wandernder Hackerlingsschelder , Namens Kloos, der auf den Dörfern zwiscken Grim« ma, ^eisn'lq, Oschatz bis an die Elbe he» nmzog, und seine Verderblichen i/ehren predigte. Aufanglich lehrte er unter freiem Himmel, dann in den Dörfern , und rer, mehrte dadurch seine Anhänger immer m«ür. Er verrückte den Leuten die ssöpfc, und t«lg-te in ibnen olles n,cnsch!;che Gefühl aus. Vorzüglich gelang ihm dich seil', abscheuliches Bestrehen bei dem Müller Fischer ::nd seiner Frau im Dorfe Beyers.dorf, i Stunde von Leisnig, welche er in wahre Unmen» schen verwandelte« Man kannte licsc Leute bisher bloß von der vorteilhaftesten Sene, sie führten einen unbescholtene!, Lebcnswau« del, sind nicht obne Kenntnisse und haben Vermöaen. Voszüqlich e^altiltc der Hacker« lingsschne'der Kloos diese und andere Menschen zwischen dem i5. und 19. Iu!i,u'.id verwandelte sie in wadre Ionatlker. 2/. Stunden lang lagen sie auf den Knieen, aßen und tranken nichts, und betenden fortdauernd, sie verrichtete» eine Art von Oster< lomm, wozu sie gekochte Wurzeln nnd Brot brauchten; Kinder wollten sie lcdendig begraben und auf dies« Art Menschenopfer bringen, allein dieß ward immer durch Zufalle verhindert. Man l^s ficißig im alten Testamente, dessen Auslprüche man mcht verstand, und suchte durch dasselbe sein Verfahren zu rechtfertigen. Den ,9. Juli kommt w die Mühle der Hischerscksn Ehee leute zu Bcyersdorf der Bergmaun Flor, i,rd will für den Schullehrec in Alttktwf Medl abholen, Kaum tritt er hinein , so läuft die Fischerinn, mit einer großen Schee« re in der Hand, ouf !d„ los, und ruft ihm 4'z: /,Weich, Teufel ! jetzt kommt dcr Teu- fel!" und wirft ibm einen Plattssabl an den Kop^. ^un ergreift sie einen Hirsckfa?,^er ^ und oenvundet idn mehrmals; eine Magd stößt mit einer Mislftabel anf shn los, un^ der Müller Fischer sckl>V;t mit der Holzart auf ihn; der Unglückliche wehrt sich .ansang» ltch, aUein gar bald muß er die Flucht er-greifen, u>,5 stürz: an der Stallthure obn-mavbti) nieder. Die Fanatiker, die nun, N2ch i',rec rigenn» Behauptung, freudig ibr Opfcrvo'lenden, hcl^lMi dem sterbenden jetzt Hände und Fühe^ D , zerspalten idm den Kopf, und lassen den so verstümmelten Leich« nain auf dern Ho^e liegen, Gie freuen sich als ob einer gu^i That, und stimmen Lob« und Dankllider an. Man si>:ht dieraus abermals , wozu religiöser Wahn glaube , mit Fanatismus verbunden , säh>t, und wie nochoenbig es ist , dcnt'jcl»« und be« stimmte Begriffe in ^er N'liqion zu verbrei« tcn und aller religiösen Schwärmerei krHf» tig vorzubeugen. Schon des Vormittags hatte ein Müblburscke, der bei den Fischer'« scken Ebcleutn arbeitet^, die ^l'.icnt ergriffen, weil er oon den Mägden gehört haue, baß deute Opfertaq sey^ sollte. Er w.ic i<>» der Kircbe gewesen » und als er nach Hanse kam, fand er Fischern und stine Frau an, Tische sitzen; sie hatten die Bibel oor sich aufgeschlagen, u,^d neben dicser laqen med' rere tödlllche G'ervchre; in e'n,em Seiten-stübchen erblickte er Spaten, ?.'ätt<-n, gaben sie zur Antwort: ,,Gon wolle, dah a!<< die-jenigen, welche sich nicht zu ih ?'? ^lan-bfn bekennten, aus der Welt qesch^fft wür« den 5 weU sie Teufel seien." Auf all'», den Vörfec« Dörfern, w» man Anhänget dieser aostieu? dchcn Schwärmer finder, sind Truppen eingerückt, und die Untersuchung wlrd emsig und streng fortgesetzt.' Der Hackerltngs-scknleldtr Kloos halle dle flucht ergvtffcn, allem dem Vernehmen nach ist er jetzt in Me'ssen verhaftet." (Oczir. Beob ) Herzogth n m B r a u n s ch w < i g. . Braunsckwc!.g, den 23. Iuly. Heute kam Herr v. Koi^bu^ hier an. Seine ebemadii-ae Pfi^gelockl r, Demolfelle Nay?r, eine hiesig'' Schauspielerin, emp^ng ihn in einem von ikr nilt Blumen derorlrle > Zimmer. Man lud ihn zitm Schauspiele ein, um ftine Ok-tavia zu ftdcn. Kaum trat er herein, so stan« ben viele Damen anf, und die Medrdelt der ßuschaner.bewillkomm te lhn mit dreyfachem Händeklatschen, wolur er sick sehr freunde licb verneigte, ab'r im zweyten Akte dasTdea-ter schon wUdcr verl'.eß. Od es d dieß He-zeleid zu erleben, werde« Sie m r dock nicht zumuthe ein Geschwor«, ne^gerzch t erkennt derselben als Schadlos« Haltung füc das nlchc gehaltene Edcverspce« chen ble große Summe von ^ooo Pf zu. Am l/;. bleß brachte ein Bauer seine ganz« reife Aepfel^Ernte nach London zu Markte. Dte frühzeitigen und schönen Aepsel erbiet« ten allgemeinen Beifall; man steigerte sich immer böyer, bls dem höchsten schlage voi» »ac> Pfund (sterling die siepsel blieben- Der Bauer, außer sich vor Zreude über einen so großen Erlös, dingte sich eine Bande Musikanten und hielt mit ibnen zu Pferde einen Trmmpfzug durch die Stadt, um nich« zu viel Geld mit sich nach Hause zu brin« gen , und, wie er sagte, seine Frau nicht när, r'.sch werden zu lassei,. (Salzb. Z.) Spanien. Nachrichten aus Madrid (in Londonee Blättern vom 2^. ^uli) zufolge, batte die Regierung offizielle Nachrichten von Südamerika (wahrscheinlich über die Ereignisse in Cnüi) und auch aus ihren nördlichen Besi« tzuugen in Amtrika erbalten, irelche häusige Sitzungen des Staaisratbs veranlaßt haben, in Helge deren Kuriere nsch Rußland, London und Pari« erpidirt wurden. -Anderseits siud die strengsten Befekle nack Cadtr ergan« gen, um' die '.'^sahrt der großen Erpedition zu b schleunigen, welche i»n dortigen Hafen ausgerüstet wird. Dle Nnrutirung wird fortgesetzt, und aUe Offiziere außer Dienst sollen, wie es hcißl, unt« bedeutenden Ver« sprechungen aufgefordert werden, Dienste bez ben Asmeen in Amer,^ zu nehmen. (Oestr.B.^ Weckfel-Cours tnWielz vom l<. August 18,8. (ouventlonsmüuze von Hundert 226 ls4