e reinigte
Laib ach er Zeitung.
Gedrückt bri Ionaz Aloys Edleu v. Kleinmayt.      /^ Dienstag den 3^ Februar 1818.                   '^M'
I n n l a n d.
Oesterreich Wien, den 22. Januar.
^ü?o eben ist nachstehendes allerhöchste Pa? <ent erschttnen :
Wir F ranz d er E rst e le. :c.
In Erwägung der, Mißverhältnisse, welche bey der 'Uml?qung der Grundsteuer nach dem besiehenden Maßstabe der Vcrthcilnng für ganze Provinzen, Kreise, Distrikte «nd Ge-nieinden, wie für einzeln» Kontribuentcnhcre Vorgeben, haben Wir nach der reifsten Erwät gung dieses Mißstandes, und der zweckmas^ ßgsien Mittel, ihm. abzuhelfen, den Entschluß gefaßt, in Unseren samtlichen Deutschen und Italienischen Provinzen ein in seinen Grundsätzen billiges, und in seiner Anwendung festes System der Grundsteuer in Ausführung zn br^gen. Unsere leitenden Gesichtspunkte bey diesem aNgcmein nützlichen Unternehmer, waten : die Anwendung des Begriffe« der strenge sien Gerechtigkeit, die vorzüglich durch eine Nchtige Ausmaß der Grundsteuer bedingte Aufmunterung der Landeskultur, und die n,ög-l.lchste Beförderung threr heilsamen Fort-5chrwe.
Wir befehlen demnach:
§. 1. Der Grundsteuer unterliegen die Nutzungen von Grund und Boden, und jene ven Gebäuden:
§. 2. Als eigentliche Grund - Nutzungen werden der Grundsteuer einbezogen: alle produktiven Oberflächen der Erde, im Verhältnisse der zu Geld veranschlagten Produkte ^ welche sie bey Anwendung des gewöhnlichen Fleißes einbringen können.
Z. 3. Als Nutzungen von Gebäuden werden der Grundsteuer einbezvgen: der Ertrag, wclcken die Arca , die das Gebäude einnimmt, im Wege der Urproduktion abwerfen kann, wenn sn' in solcher benutzet würde, und der Znis, den dos Gebäude selbst trägl oder zu tragen vermag.
§. 4. Die Grundsteuer wird nach dem rei, nen Ertrage bnn^ssen und angtlcgt.
§, 5. Wir erklären alß reinen Grundertrag : das Erträgniß, welches der Grundbesitzer von jeder ihm angehörigen produktiven Ober-siäche nach der dermahligen Kulwrsgattung^ bci Anwendung der gemeindcübsicken Kultis virungsart, in Jahren gewöhnlicher Fruchtbarkeit bezieben kann, nachdem die nothwendigen und gemeindeüblichen Auslagen auf Bearbeitung des Bodens, Saat, Pflege und Einbringung der Produkte in Abschlag gebracht worden sind.
A S. Bt^ bm Gebauhen wlch auf die «ochwendlge Unterhaltung derselben, und auf den im Verlaufe einer bestimmten Zeit ganz odec zum Theile zu Grunde gehenden Kavitalswerth, durch einen verhältnißmä« Gigen Abschlag Rücksicht genommen, und dadurch der «ine Ertrag in die Versteuerung gezogen.
§. 7. Die Ausmittlung des reinen Geund-«lnd Häuser-Ertrages erfolgt im Wege der ökonomischen Vermessung und Mavpirung, und der Schätzung.
§. 8. Die Vermessung haben eigene, zvissenschaftlich gebildete, und praktisch geüb» <e Feldmesser aus dem Militär,und tivi!« Stande vorzunehmen.
§.9. Es wird im Wege derselben für je« be Gemeinde eine eigene Mappe verfaßt, ßn welcher ihe Umfang, ihre Begränzung, und jede einzelne inner derselben gelegene Grundfläche nach Verschiedenheit der Kul, tursgattung, der Person des Eigcnthümers, der natürlichen vder künstliche« Begränzung in der topographischen Lage, Figur, und in dem angenommenen Maßstabe bildlich dargestellt ist.
§. »o. Die Schätzung werben eigene mit bem hokal,und ökonomischen Verhältnissen des Distriktes, für welchen sie aufgestellt sind, genau bekannte, in der praktischen Landwirthschaft unterrichtete, durch Rechtlichkeit und Unbefangenheit erprobte Kom, lnissäre vornehmen.
§. 11. Es wird dabey nach den Bestimmungen des ^<, 5. und 6. §. vorgegangen und ausgemittelt? in wie viele Klassen sich die Grundflächen jeder Kultursgattung, nem« tick des Acker,, Wies'und Wein« Landes, her Weiden, Waldungen u s. w.indemUm« fange der betreffenden Gemeinde, nach der natürlichen Beschaffenheit des Bodens unters scheiden ? Wie viel ein bestimmtes Flächen« maß jeder Kultursgattung und jeder Klasse derselben im Mitteldurchschnitte eines Jahres an den nach der gemeindeüblichen Kultioi, rungsart gewöhnlichen Produkten einbringe, «elcher bleibende mittlere Eeldwerth dersel-
be« ln Metüllmunzs beyätlegtweeb^kanlt^ Wie hsch sich der nothwendige Kultursauf« wand im Gelde belaufe, und wie viel nach dessen Abschlag als reiner Ertrag erübrige.
§. 12. Der für ein bestimmtes Fläche», maß jeder Kultursgattung und jeder Klaff« derselben, nach den Bestimmungen des vor-hergebenden §. entworfene Tariff wird auf die einzelnen Grundflächen jedes Grundbesit« zers in der Gemeinde, im Verhältniße des Flächenmaßes, welches die Grundstücke ein« nehmen, angewendet; nachdem jedes dersel» ben nach seiinr Kultursgattung der Klasse, die es betrifft, nnt Rücksicht auf die Lag« und die Beschaffenheit des Bodens angeret» het worden ist.
§. 12. Die Gebäude werden durch Pari« sikation der Area und durch die Ausnuttelung des Zinsertrages, nach der wdioidneüen Be« schaffenheit eines jeden, in die Schätzung ge« nommen.
§. l^. Die Schätzung der Grundstück« und der Gebäude wird ohne Rücksicht auf die persönlichen Verpflichtungen der Eigen» thümer oder Besitzergegen Dnrte oorgenom« men, es mözen diese Verpflichtungen rein persönlich, »der auf der Realuä! hypotyeclrt seyn.
Kapitalsschulden, Gelddienst, Natural« Abstattungs-^obott)< und Zehntoerdlndlich« keilen, aus was immer für Titeln sie ent< springen, werden bey der Schätzung des reinen Grund »und Hausertrages nicht be« rücksichtlget.
tz. i5. Sowohl über die Vermessung und Mappiruug, als über die Schätzung, echals <en die mitder Ausführung beauftragten Behörden und Individuen eigene detalülrte Fn« siruktionen, deren Bestimmungen, so weit es erforderlich ift, durch eigene Elrcular - Ver-z ordnung allgemein werden bekannt gegeben werden.
§. l6. Die Resultate der Vermessung unb Schätzung gelangen, bevor die Steuer nach solchen umgelegt wird, zur Kenntniß dee Interessenten, und es ift diesen unb.noms wen, ihre Elmvendung«.!! und Be(chw«de»
bagtM boezllb»?ngen, wM« gtbsri', nntsr« sllcht, so ferne sie gegründet sind, ausgeglichen, und zut definitiven Entscheidung gebracht werden.
§. »?. Auf die nach Anhörung und Ans« O^eichunz der vorgekommenen Reklamationen Vörichtigten Resultate der Vermessung und der Schätzung wird die jährlich, nach den Bedürfnissen des Staates, von Uns ausgesprochen und postuliere Summe der Grund« steuer in der Art umgelegt, daß jede Provinz, jeder Kreis, jeder Distrikt, jede Gemeinde, und jeder einzelne Grund g und Hausbesitzer dom Hundert des ausgemitttlten reinen Er« träges einen der festgesetzten Steuersumme entsprechenden gleichen Antheil als Grund» ßeuer an den Staat zu entrichten hat.
§< »8. Die 4m Laufe der Zeit vorkommen-5en Veränderungen in der Person des Besitzers und <m Umfunge des Besitzthumes wer, den aufgenommen, und in der Art in Evidenz, gehalten, daß die Anforderungen der Grundsteuer immer an den wirklichen Be, sitzer der Realität, auf die sie angelegt ist, »nd im Verhältnisse ihres Umfanges gestellt werden.
§. »9. Bey eintrettenden Elementar-Anfallen, welche das Objekt der Grundsteuer für lmmer zerstören, nemlich: bey Wegschwem-niunaen, Versenkungen von Grundstücken, bey Abbrennung von Gebäuden u. s. w. erfolgt die Ausscheidung desselben und die Aufhebung der Abgabe.
§. 20. Bev eintretenden Elementar-Un, fällen, nelche den der Versteuerung mtterlie« gendin reinen Ertrag zeitweise ganz, oder ium Theile verschlingen, werben zeitweise gänzliche, oder theilweise Grundsteuer «Nachlässe gestattet.
§. 21. Dagegen werben die neu zuwach« senden Objekte der Grundsteuer, nähmlich: 2llluvioneu von Grundstücken, neu errichtete Gebäude u. s w. mit Rücksicht auf die er, forderliche Ermunterung zu landwirtbschaft, lichen Verbesserungen, und zur Aufführung «euer Gebäude, der Versteuerung eiudezogen.
§. 22, Von der Grundsteuer siude« nach
bee persönlichen Eigenschaft her Grund«und Hausbesitzer keine Ausnahmen Statt; doch soUen davon losqezahlet seyn: ^) Alle Ober, stächen, welche im Wege der Urproduktion nich-t benützet werden kömien, als unfrucht, bare Gebirge, Steinfclsen, öffentliche Str<l« ßen, Flüsse und Kanäle; d) Beerbigungs« playe, so lange sie diese Bestimmung haben; c) Staats - Gebäude, Kirchen, Militär-Kassernen und   Spitäler.
§. 23. Uebeezeugt von der Nothwendigkeit und den vielseitigen Dortheilen dieser Ein» richtung, ist es Unser Wille, daß die Ausführung derselben möglichst beschleunigt, unD die zu Gebothe stehenden Mittel in vollstem. Maße benützet werden.
§. 24. Da jedoch der erforderliche Auf» wand an Zeit, Kosten und Hülssarbeitern zu groß ist, als baß damit gleichzeitig im ganzen Umfange Unserer Deutschen und Ita-lienischen Provinzen vorgegangen werden kann? so wollen Wir dlefclbe Länderweise vortleh« men.
§. 25- Wir behalten Uns vor, bie Länder zu bestimmen, so wie sie an die Reihe der nach diesen Grundsätzen vorzunehmenden Negulirnng der Grundsteuer zutreten haben, und die Behörden bekannt zu geben, welche« d^ie Leitung und die Ausführung überttage» wird,
§. 26. Um jedoch denjenigen Ländern, in welchen das System früher zur AnMh, rung gebracht wird, di« Vortheile ocsselbe» noch vor der allgemeinen Ausgleichung i« Beziehung auf die Vcrtheilung im Innern zuzuwenden, wird die dermcchl im Ganze« angelegte Grundsteuer, Summe im Inner» dcc Provinz nach den Resultaten der neuen Erhebungen umgelegt; die eigentlich stabile Quote für die Provinz im Ganzen aber erst dann bestimmt, wenn aus der Vollen« düng der Erhebungen in allen Provinzen das richtige Verhaltulß derselbe» untereinander hervorgegangen ist.
Gegeben in Unserer Haupt-und Residenzstadt Wien den drey und zwanzigstenDecem« ber im Eintausend Achthundert   und s«b-
zebnten. Unserer Regierung  w  sechs und zwanzigsten Jahre.
^""^        (1.3.)
Franz Graf ft. Sau ra«, oberster Kanzler.
tyroeob
GrafLazanzky^^ Böhmi',ch.Gallischer Hofk^M.
^obNep.Frbv Geiß lern .^
rissen Hoftanzler^. ^acob GrafM.ellerl o, ,       Lombar^sch - Veuct'.a«iscker Holkanzler.
Mach Sc. f. k° apost. Majestät höchst
ewe«:em Beleble: Johann Christopb Zweygelt.
Ausland.
Deutschland. Vom Main, den 16. Jänner. Blsber waren es nur Privaten und mei. stens kürbess'sche Untertbanen, ble.„, Frank, ^rt als Ncklamanten erschienen; setzt ändert slch aber die Lage kec Dinge, lndem nun auch souveräne und mediatisirle deut,cke Fürsten ier fnrdesfischen Negierung gegenüber treten, iletztere bat dazu seW die Inlnatwe gegeben, indem von ihr so eben  etne förmliche Klag« bei   der  hohen   Bundesversammlung   gegen bicjeniqcn deutschen Fürsten und Prwatper-son^n im Auslande eingereicht worden ,N, welcbe   w   der  Periode   des   Khembundes den  vormahligen   fuchessiscken   Landesfassen fckuldiae Kapitalien an Frankreich abbezahlt haben'   Der Kurfürst erklärt d ese gelüsteten Iahlunqe,'., ed-n so  wie  d'u Domäneuver« ka'fe. >ür null imd nlchtlg ,  und  verlangt, daß die   Zablnng an ibn, den rechtmäßigen '     Gläubiger, zum zweiten Male geleistet w«« be    Von Seite  des  Sachwalters mebrcrer dieser Fürsten , wclche si.^) ^n gedachter Lage befinden" ist geqen em   solches Anwnen der ^   Zurhessischen Negierung nun eme ZruHichrlft
ausgegeben worden, in der die Thatsa^sn mit'Sachkenntnißau^in'.ndergcsch'', der^'e, aenstand instaats-und volkerr.-chtllcher Beziehung beleuchtet, «nd die We:gernng gs-rechtfcrtkU wurde, dem Verlangen Kurde!« sens gemäß, zu einer doppUkn Zahlung VW zu verstehen. ^                              (S 3)  ,
Freie   G t 5 d t e.
Frankfurt, den l6. Jänner.
Der Graf Lascases bat nun mit seine« Ha;nwe eine ^rioatwohnung bezogen, und ist fast ganzl'ch von polizeiliHer Äuss,cln he« freiet. Wie man vernimmt, ist e< noch ^v?i-felbaft, »b sich derselbe nach den ösw-reichi-swen Staats« begeben wird- Er M dar-udec unterhandeln, in Brüssel semen Auf« cnchalt nesnneu zn dürf"». — Der General-Lieutenant Graf Erelmans, einer der fran« löUchen Verbannten, gina vor einlaen Ta-nsn hier durch, um sich nach Oesterreich zu beaeben Sline Familie bebalt <bren Wohn« sitz in O^enoacki D"rch d«ft lctzterel Stadt rels'le avch vor ein Dnar 3aZen Felir Des-porte« inkognito. -— Ir. den Meiniandern, so wie iu der Schwatz s «rechten f-tzt mehrere Fabrikanten und '^anusaltusisten in den vereinigten amerikanischen Freystaateii Waaren, Niederlagen und Kommenditen, um von da aus die Gegenstände deutschen Kunstfleißes auf amerikanisckön Fahrzeugen, nach andern Nel^egenden zu Verschissen. Man scheint im Voraus des Gelingens dies« Unteraeb» nmngen gewiß zu sey.,. da die dereuugtel, Gt«aten^ch jetzt im Besitze eines bedeute,!-den ^bcUes des Weltbandele bennben, und am besten mit den Engländer» konkl'.rrires können. BroßhtrzogthumSachsen Weimav
Jena vo« ,3. >a,»ner. In der Nemesis, Band Xl., Stück 1, Seite i<o — 166, hat der Hr. geheime Hos« rath, Professor Lud'n in Jena, emen Aus-,ua von einem Bulletin abdrucken lassen, ive"iches der Hr. v. Kotz«bue uder deutsch« Litteratur und deutsche Hchriftsteller an/zeb-
Uch
NH ('vobin,  wclrd  nicht qssagi)    absendet'
D» dieser Auszug dem Hrn. geytimcn Hof< ratbe aber annonyn zugesandt war, so de-zweifelte erdessen Hechcheit^und ^at ihn auf dle unterlialtendste Welü ko"nuont'lrt, Eben als nun das gedachte Stück derNe!>,esis aus' geweilt werden sollte, bai Hr. o. Kovebue «inen Civil-Arrest darauf bei dem landesju-ßitzloücg:o zu Ncimar wider den Verleger der Nemesis ausgewirkt, weil das hier (auszugsweise !) abgedruckte Bulletin von ihm an de« Kaisers von Rußland Majestät gerichtet sey, und ibm entsendet seyn müsse), (oon wem? ist nicht brmcrfl.') Zur Nccht-sertigung dieses Arrestes sind ihm 3 Tage Frist bestimmt, und man ist s.')r neugierig den Erfolg dieses Rechtstrencs zu   erfahren.
(,S. 3>)
Preußen.
Koblenz, vom »^. Jänner. In einem Lande, welches binnen wenigen
erlitten hat, gibt eS gewöhnlich   eine  große A> za ! von entlassenen Beamten , die Wieder, ansitllllng oder Pensionen fordern,   und   es erwächst dadurch  der Negierung   cine große Sorqe   und   den   Kassen   große Belästigung. Nirqends ist das mebr der Zall , als  u, den preußische,,   Rdeinp^ovlnzen,    nirgends   ist aber   auch   NÜt    mebr Liberalität  verfahren worden, wie   das  die cmsebnUche Summc, welche an Warts.^erdern nnd bere'fs^eststchen., den Versionen sckon bisher gezablt wiro , er» gibt.    ^o Zroß  diese Sumnie auch »st, so sind  doch noch großc Allfordcrungen an die preußische milde Negierung gemccht worden, mit  dcren Prüfung sich dieselbe fett der Or-yanisat'on   der Verw^ltn^q  ununterbrochen beschäftigt hat.    Der,^nrst   Staatskanzlcr v. Hardniberg   Durch^ dot jetzf den  Regle rungea eb^  <>biv,g-/   a!^ nach den   Kräf^ ten   des   Staates   abgemessene    Gviuldsätze mlt der?!nssord<rnng mitaetdeilt, dle^tats ft^r   die GchN'lchen ., sivil   und Militäc. Pensionen aufjustcüe« und zur Genehmigung vorMgen.   D<r Fürst wM, daß noch wäh-
' rend sewer Anwesenheit am Nheine, tieO Angeleg<nheit ganzlick beendigt werde Auch bat Dcrsclde Vorschläge eingefordert, wle die Lagc dcr Seelsorger zu verbessern sey. Mögen sich die Behörden becifern, ouck ihrer Seits, im Geiste des edlen Fürsien, da« hin zu w rlen, daß die Pensionärs aller Klas» sen baldigst zu dem Gennße der »knen zukommenden Pensionen gelangen und das Ein« kommen der Pfarrer, der Würde ihres Stan» des gemäß, schleunigst verbessert werde.
(S. Z.)
F r a nk r ei ch.
Der Min'ster des I<mern hat dem Könige über die seitdem Herbsie i6l6 bis zur <etzt?n Ernte ergriffenen Maaßregeln zur Un-t5rstützung der Armen, Bericht erstattet. Die Gefammtsumme der Unterstützungen beläuft sich auf 24 Mill ^05,533 Fr. Hierbei sind weder die von den geu'öhulicncn Einkünften der Gemeinden abgegebenen Gummen, noch die öffentlichen Veisteucrn mit einbegriffen.
9lus Eambrai wird geiucldct, daß der Herzog v. Wellington gleich nach seiner Zu-rückkunft in das Hauptquartier einen Eilbo« then nach London abgefertigt habe. Von einer Reise des Herzogs nach England (wo» von Londoner Blatter wissen wollten) sey keine Rcbe, wobl äber werde fich der Her« zog nach einigen Wochen wieder nach Paris begeben Der Kurierwechsel zwischen den Holen von London und Petersburg sey fort« wahrend sehr lebhaft.                 (W. Z.)
Großbritannien. Zu Plymonth bat man mehrere Versuche mit einer neuen Art des 'Angriffs mit dem Boyonete gemacht. Man datte dle Vorsorge gebraucht, hieBayonette mit einer Art Nop» pierknöpfeü zu verseben'und diesemnKreide M leiben. Das 63 U',d90.Negnnent wur. den gegen einander bcfebligt; allein bald ginq, da jeder Soldat für die Ebre seiner Abtheilung zu fechten glaubte, dieses schein, ssi'fecht in solche Erbitterung über, daß die Oss'ciere nicht genug eilen konnten, sie aus« einander zu. bringen.   Man sah indessen genug,
U1N fich zu überzeugen, baß ei'1 Corps, bai nach der neueil Art mildem Vayonette ani gegriffen wird, und sich nach der alten Wei« se vertheidigt, w wenigen Augenblicken gan> lich vernichtet seyn wnd.               (Wdr.)
Spanien^
Ein königliches .Oecret verbiethet, den Negerhandel ans der afrikanischen Küste, nördlich von der Linie zutreiben, bey Strafe auf lo Jahre nach den philippinischen Inseln gebracht zu werden und schiff und La« düng zn v«rNeren. Alle Sclaven, die auf den besagten Küsten getauft werden, sollen von dem Augenblicke an frey seyn, in wel-e chem slt in einen span schen Hafen «inlau« sen. Auf der Küste südlich von der Linie kann der Scla'enhandcl nnr bis zum3o März l8äo getrieben werden.                  (Wdr.)
W            .             Rußland.
Die ganze Höhe des kolossalen Tempels, zu welchem der Griuidstetn auf den Sper-lingsbergen^bel Moskall kürzlich  nach dem,
^ von dem Akadenukec Witderg entworfenen Plane gelegt worden, und der Christo dem Erlöser gedeiht ist, beträgt vom Fuße des Berges, bis zur höchsten Spitze des Kreuzes, gegen 110 Faden, sine Treppe, mehr als 5a Faden breit, die 7" Faden vom Mer dec Moskwa anfangt, führt in fünf großen Abstufungen, die zugleich zum Fundamente dle-nen, zu,n untern Tempel, der Menschwerdung ,)esn geweiht. Von hier auf d:rMlt. <e des Berges, theilt sich die Treppe' in 2 Theile, und führt zum obern Tempel, zur Verklärung Edrlstt, umgeben voneiilerprä.b tigeu Vorhalle, die 5 Faden drelt und au jeder Seile 88 Faden lang ist. Ueber diesem ' Tempel l.nd zwac an der Kuppel, die 25 Fa, den im Durchmesser hat, erhebt lich ein dritter zur Auferstehung Ebriste. Die Form des un-tevn Tempels tst ein Parallelogramm, des mittern ein Quadrat und e,n Kreuz vonglei, clien Enden, u-»d des ooern ein Kreis oder Ning.DerTempcl hat überhaupt fünf kuppeln, die vier kleinern zusammen haben 48 Glocken,
.    dn vier harmonische musikalische Accoroe bil-
den, unb btten felerNches Geläuts vorzüglich das Fest 2er Auferstehung Christi verkünden wird. Zu beiden Seiten des untern Tem« pels lauft eine solonade. eine Strecke von 3oo Füdcn, an deren E;,den zwei Denkmäh< ler,5o Faden hoch, errichtet werden; das eine besteht aus Kanonen, die dem Feinde bei der Vertreibung desselben von Moskau bis zur Grenze abgenommen, und das an« dere aus Kanonen , die von da bis Paris erobert sind.                                   (W. Z.)
Nordamerika. In der Uebersicht der Finanfen und dee sffentlichcn Schuld, welche drr Präsident dem Kongresse vorg legt hat, sch ägt derselbe d,e Einkünfte von isi8 auf 2^5lx>,ooa Dollars an, wovon »0 MM. von den Domaincu her« rühren.- Die Gesammtausgude wlrd nur 2l,8on,(X)c> Dollars betragen; außerdem bleibt am 1. Hanitnr eine Bilanz zu Gunsten deH Schatzes von 6 Mill. übrige - ^)le Miliz der verenugtcn Staate,» besteht dermahlen aus 8n0,(xx) Mann Infanterie, Kavallerie und Nrtlllerie Ein groher Theil dieser Macht ist bewaffnet, und es werden Maßregeln ergrissen, auch den noch übrigen Theil mil Waffen zu versehen.                   (W. Z.)
M i s c e l l e.
In Triest ist den 13. Ianu«'- der Probst an der dortigen Kathedrale Vinzsn; Varvn von Ärg<nto , ein, wie dec Beobachter von Triest oersichert, ausgezeichnet würdlgerPrKlat gestorben.
Herr Dr Franz Ritter von Heini! <n Wien Nro. 92 am Salzgnes ladet aU« Weinpftanzee der österreichischen Monarchie ein, ».l»c Er,ichtnng einer Nebschulennt« juwirk'en , durch welche Veredlung des Weln-häucs uud der inländischen Wei^e erzie:» werden soll»
Wechsel>Coursin Wien
Vv'n3o. Jänner l8,3. Eonven.tiousmü«H< von Hundert 2g3 3s4