Hummer 2. Pfttflit, den 1. Jänner 1890. 1. Jahrgang. Mauer üwlanjeigcr. Erscheint jedn, 1.. 11. und 21. brt gtmutrf. — Prei« fftt Loco mit Zustkllung in» Hau«.- VikrteljShria fl. — k.'i. halbjährig fl. l.SK. ganzjährig st. 2.dv; mit Postversendung: Bierttljihrig fl. —.80, halbjährig st. 1.60, ganzjährig fl 2.SK). (fiuzelne Stummern H fr. «edokti.» »»d VlbminiftT«tio«: v»r,»,«sik «r 14, Pett... Wanufcriptf werde» «tirtrt rrtwirnirt: anontpne Zuschristr» werd™ nicht berücksichtig! Der Administrator August Heller übernimmt «nnoncieruagen. Inserate im Manuskript oder zur Stilisierung, sowie Auölunst und Vermittlung unter strengster Diteretion — Inserate, Annoncen werden billigst berechnet, gleichlautende Inserate oder mit Neiner Abänderung halb- oder ganzjährig bedeutend billiger Manuskripte jeder Art bittet man bis längsten» 27., 7. und 17. ifbe» Monate« einzusenden, damit der Druck sür die nächste Rummer auch rechtzeitig eifrige» kann Zur Ermöglichung der eudgiltigen Feststellung der Auflage des Blattes erlaubt sich die Schriftleitung die geehrten Leser zu ersuchen, sich, soweit dies noch nicht geschehen, möglichst bald zum Abonnement zu entschließen; serners wird aus die Übernahme von Wohnungs- und Geschäftsvermittlnngen durch die Administration aufmerksam gemacht. Unsere Bahnverbindung. Sicherem Vernehmen nach ist eine Massenpetition der hiesigen Bevölkerung im Einvernehmen mit derjenigen aller größeren Ortschaften, welche an der Linie Pragerhof-Esakathurn liegen, an die General-Dirertion der Südbahn um Wiedereinführung de» um 4 Uhr morgen« in der Richtung nach Pragerhos verkehrenden Personenzuge» in Vorbereitung; eventuell wird ein geeigneter Anschluss von dieser Linie au» an die TageSeilzüge. welche aus der Hauptlinie die Station Pragerhof passieren, angestrebt. Leider wurden schon oft Petitionen der Gemeinde-Vertretungen der erwähnten Ortsckiakten von der General-Direktion abschlägig beschieden; alle«» schließlich wird sich die Verwaltung der Südbahn »Gesellschaft doch nicht der Überzeugung verschließen können, das« die Linie Pragerhos-KoniSza seinerzeit nicht nur sür den Frachtenvcrkehr, sondern auch sür den Personenverkehr gebaut wurde; oder sollte die seinerzeit sehr vage Behandlung der Frage de» Baue» der Linie Pettau-Äarburg neuerlich wieder einer eingehenden Erörterung unterzogen werten? Wer heute von irgend einer Station der' Htrake Pettau-Kani»za au» die Landeshauptstadt Graz' oderMe Stadt Cilli erreichen will, kann diese Städte nur zu eimr Zeit erreichen, welche zur Abwicklung etwaiger Geschäfte daselbst die denkbar ungünstigste ist. ausgenommen, man scheut sich nicht, die ganze Nacht zu opfern und gleich nach Mitternacht die Fahrt anzutreten. Daran ist lediglich der unzweckmäßige Anschluss an die Hauptlinie in Pragerhof schuld. Von Pettau aus steht dem Reisenden zur Fahrt nach Graz oder Eilli nur der Post,ug früh 8 Uhr oder jener abend« ' ,S Uhr zur Verfügung, oder aber der um 2 Uhr nacht« hier abgehende Schnellzug. Bn Benützung brt Frühpostziige» langt der Rei-sende erst gegen Mittag in oder Eilli an, so dass zur Abwicklung von Gesckjaften nur einige Nachmittags stunden übrig bleiben. Den verehrten Lesern ein „Prosit Es war sehr bedauerlich, dass die gewiss gerecht« fertigten Bitten der Gemeuidnxnretuiig von Pettau. welche die Ermöglichung eine« nur einigermaßen annehm-baren Anschlusses an die Hauptlinie in Pragerhof zum Gegenstände hotten, stet« in höflicher aber bestimmter Form abgeschlagen wurden und zwar mit der Notierung. . das» diese Züge zu weiiig benützt würden. Nun ist aber der Verkehr von Pettau au» in der Richtung nach Graz oder Cilli durchaus kein zn unter-schätzender und es ist der Wunsch nach günstigerem An-schlusse kein vereinzelter, sondern ein allgemeiner, und eS wäre zum mindesten sonderbar und würde böse» Blut in der Bevölkerung verursachen, wenn die Generaldirection die neuerlichen dringenden Bitten um Herstellung de« mehrerwähnten Anschlusses in Pragerhos. welcher weder besondere Kosten, noch sonstige Unistände erforderte aber-mal» nicht berücksichtiget würde. Vermischte Nachrichten. Der Gemeinderath der Stadt Pettau hat in seiner Sitzung vom 4. November 18H9 den Obersten und Commandanten de» k. u. k. Pionnier» Regimentes, Herrn Wilhelm Brinner, einstimmig zum Ehrenbürger von Pettau ernannt, ein Beschluss, welch« ausnahmslos von jedem Bewohner unserer Stadt ohne Rücksicht auf Verschiedenheit von Besinnung oder Ration mit aufrichtiger Freude begrüfSt wurde Handelte e» sich doch um die Bezeugung aufrichtiger Verehrung und Hochachtung für einen Manu, welcher während seine» langjährigen Wirken» als Commandant de» hier garm-sonirende» Pionnier-BatailloiiS und al» Militär-Jtation» Eommandant sich stets in hervorragendster Weise durch Förderung der Interessen unserer Stadt »ach jeder Richtung bin ausgezeichnet hat. und welcher auch, nachdem er schon seit längerer Zeit sein Domieil nicht mehr in Pettau hat, doch stet» dieser Stadt, al» seiner zweiten .Heimat, in freundschaftlichster Gesinnung gedenkt. Da« Ehrenbürger- Neujahr" von der Schriftleitung. recht ist das höchste Kleinod, welche» eine Gkniciittw zu wrlfilK» hat: es ha« nicht den Wert von Geld «nd Gut, eS ist aber der Ausdruck der höchsten Werth-schätzung. welche eine große Au;ah! ein Genicinivescn bildender Staatsbürger einer, eben um dieses t^emeinwesen in uneigennützigster Weise hochverdiente» Persönlichkeit zollt. Wir Pettauer aber hoffen und wünschen, dass durch diese Ehrung dem Herrn Obersten Brinner unsere Stadt auch für die Zukunft ein Gegenstand freundlicher Erinnerung bleiben wird. iHtdrntlseitr.) Am 28. Dez. 1H90 veranstalteten die gewesenen Schüler des Pettauer landsch Untergymna-siums aus Anlass des 20-jährige» BesteheiiS dieser Anstalt in den hiesigen Schießstatt Lokalitäten eine kameradschaftliche Zusammenkunst. Zur Theilnahme an derselben wurden nicht nur die gegenwärtig an der Anstalt wirkende» Professoren und Lehrer, sondern auch alle jene, welche seit der Gründung derselben, d. i. seit I8K9 im Lehr-amte thätig waren, geladen Die Veranstaltung dieser Feier ist eine Bethätigung echt kameradschaftlicher Ge-sinnung und dankbarer Anhänglichkeit an die Lehrer der ersten Jugendzeit und aus diesem Grunde auf das freudigste zu begrüße» Da» Fest verlief in schönster und geluiit,eudster Weise, von »ah und fern kamei» ehemalige Schüler herbei. alte Jugendfrenndschaften wurden er-neuert. Auch mehrere Mitglieder des Lehrkörpers des hiesigen Gymnasiums beehrten da» Fest, das in früher Morgenstunde endete, mit ihrer Gegenwart. Am anderen Morgen vereinte ein Frühschoppen die Festgäste noch ein-mal und sorgte eine fotografische Ausnahme dafür, das» jedem der Teilnehmer auch ein sichtbare» Andenken a„ diese schöne Gedenkfeier verbleibe. lNbrr NalnralirrpSrgvstationtn.» der hier-ortigen NaturaloerpflegSstatwn fanden feit der Eröffnung derselben, d. i seit Ift. Oktober 1889 im ganzen 385 Reisende Verpflegung und Unterkunft, darunter nur 3 Personen weiblichen Geschlechtes. Von diesen Reisenden waren der Heimatszuständigkeit nach aus Böhmen 34. Niederösterreich 30, Oberösterreich 6, Kram 3fi, Steier-mark 185, Kärnten 25, Ungarn 38. Schlesien 4. Görz 4. Mähren 15. Tirol 1, anßerhalb der österr,-ungar, Monarchie 7. Es ist die Wohlthat dieser Institution für das flache Land wohl nicht zu unterschätzen, allein » gibt auch hi»r Übelstände, welche in nicht allzu ferner Zeit abgestellt werden müssen. Der 18 stündige Auf-enthalt in einer Station ist unter Umständen zu kurz, da ja zumeist die Stacht hinzugerechnet werde» muss und fomit zur Arbeitsvermittlung wenig Zeit bleibt. Ferner l>errscht dermalen in den Stationen die Gepflogenheit, das» die Reisenden entweder mittag» oder abend» ein-treffen und nach eingenommener Mahlzeit oder uach Über-nachhing sogleich die Station verlassen; nach eingeholten Weisungen dürfen dieselben nicht in den Stationen zu-rückgehalte» werden, so das» daS Recht der Gemeinde auf den Wert der geleisteten Arbeit für die Bestellung des StationSlocaleS ein illusorisches ist. ES wird sich daher empfehlen, das» diesbezüglich die Gemeinde» der VerpflegSstationen sich an de» hohen LandeS-AuSschus» mit der Bitte um entsprechende Abhilfe wenden, damit der Intention de« Gesetze» über die NaturalverpflegSstationen in der Folge auch wirklich entsprochen werde. (pettan, 21. Dsjrnibrr 1889.) Der jüdische Hausierer David Wahl au« Török.-Szt.-Mikli» »n Ungarn mußte vor einige» Togen wegen auffälligen'Benehmen« durch die Sichcrheit«wache festgenommen und in da« hiesige Krankenhau« überstellt werden; nachdem bei demselben eine vollkommene Geistesstörung constatirt wurde, t mußte er an die BeobachtungSanstalt für Geisteskranke in Graz abgegeben iverden iprtlm. 21. Dririnbrr 1889.) Die hier bedien-stete. 31 Jahr alte Köchin Julia Bognay starb am 19. Dezember l. I. eines plötzlichen Tode«; die Obduktion der Leiche ergab Phosphorvergiftung mittelst Zundhölz-chenköpfen. welche die Bedauernswert he. die ihrer Niederkunft entgegensah, in größerer Menge in Wasser aufgelö»t, zu sich nahm. -Abi 28. Dezember wurde der oft bestrafte und gefährliche Dieb Josef Drewenichegg au« Gruschkaberg bei Pettau bei einem Effecten- uud Wäschediebstahle im Zimmer de» Taseldeckers des hiesigen Minoritnikloster» betreten und durch die städtische Sicherheitswache zur Haft gebracht. Vereins- und Vergnngungsanzeiger. Demnächst wird sich hier eine Ortsgruppe de» Germonenbunde» kvnstituiren. Die freiwillige Feuerwehr von Pettau veranstaltete am verflossenen Christabend eine Weihnachtsskier, bei welcher der Liederkranz der freiwilligen Feuerwehr und ein kleine» Orchester durch heitere Weisen die anwesenden Feuerwehrmänner und Gäste ergötzte. Ein dramatischer Vortrug des Herrn Grünau, Schauspielers am hiesigen Stadttheater, fand allgemeinen Beifall. Eine Tombola forgte auch für Gewinnst?, deren es reichhaltig gab; allerdings war Mancher arg enttäuscht über die sonderbare Laune Fortuuas. da die Geivinnste zum größten Theile auS Iuxbesten bestanden. DaS am 22. Dezember >889 stattgefundene Weih-nachtSfest des Turnvereines von Pettau war sehr zahlreich besucht und verlies unter Musik. Borführung gelungener Gruppenbilder. Ehristbescheerung in Form von Weih-gtschenken und einer reichhaltigen Tombola zur allgemeinen Erheiterung und Befriedigung der Besucher. Ein Tanz-tränzchen schloss das gelungene Fest. Stadttheater in pettau. Die hiesige Theater Direktion ha» ein neues Stück zur Aufführung angenommen, welches den Titel führt: .Noch zur rechten Zeit," Schauspiel in 4 Akten. Der Autor diese» Stücke» ist noch »»bekannt, doch soll selber eine in hiesigen Kreisen wohlbekannte Persönlichkeit sein. Mittwoch den 1. Jänner 1890: .Die Sternen-jungfrau." Donnerstag den 2. Jänner 1890: .Der Todtschläger." Samstag den 4. Jänner 1890: .Die beiden Leonoren". sensationelle Novität von P. Lindau. Die Theatervorstellungen erfreuen sich leider nicht de» besten Besuches, trotzdem die Direktion bemüht ist und keine Kosten scheut, dem Publikum durch Vorführung gelungener Neuheiten, da» Möglichste zu bieten. Die Bevölkerung möge darauf Rücksicht nehmen, dass Theater in den Wintermonaten in viel kleineren Orten bestehen, das» zur Hebung einer Stadt auch ein solche» besiehe» soll. Mögen diese Zeilen zur Förderung de» Theaterbesuche» beitragen. Eingesendet! Zum großen Leidwesen der hiesigen Bevölkerung ift der hier allgemein beliebte Handelsmann Herr Jakob MoseS nach WaraSdin übersiedelt Vivat wquens. ipU« 4ff rhmtollf \mrkf>nai- 1HH6. Josef Ornig Pettau Salz-, Mehl-, Getreide-Geschäft und Dampf-Bäckerei Uogründet I8SS. Silkera« (i c d z «SS «r eo «Ö co '= cä3 L AUGUST HELLER Spenglermeister RürgrrgsaM 14 PETTAU Btirgergm«* 14 beehrt sich hiermit einem P. T. Publikum seine Dienste in Spenglerarbeiten, sowohl Galanterie- als auch Bauarbeiten, Reparaturen jeder Art unter Garantie der besten und billigsten Bedienung anzubieten. PERONOSPORASPRITZEN garantirt beste Stäuber, liefere um 7 H. pr. Stück. Installationen von Telegrafen- und Telefonleitungen zu Fabrikpreisen; Herstellung schadhafter Leitungen. Aufstellung von Blitzableitern. BömSMKM McMttar »»» : «»««ft H»>n. »»» ttifytl» t» fttt«*.