Ar. 137.
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Freitag, 19. Juni 1891.
11«. Jahrgang.
Laitmcher
Zeitmg.
^!«!>^"°"°nevreie:   Mit P ostver<e nbung : nanzjLhrig fl. «,  hlllbjährig fl. ?'5a.   Im «omptoir:    t    Dle «Lalbacher gtltung» erscheint tHgllch mit »««nähme der Honn»  und Felertane.   Die Nbmlnistratlo»
^einf > . "'  halbjährig  fl. 5 «,.    Für die Zustellung in« Hau« ganzjährig st. l. - Insert«on«nebUr: Für   V   befindet   sich   «ongrelsplah   »,   die   «edartil»»  ÄahnhofMe  24.    Sprechstunden   der   Redaction   täglich  von
^" ^nlerate bi« zn 4 geilen 25 lr., giühere per «eile « lr,:  bei öfteren WiedslUolunssen per Zelle 3 lr,         V   ,<, 5,5 ^ Uhr vormittag«, — Unfranlierte Äviese werben nicht »ngenommen und Manuicrlpte nicht zurückgestellt.
Umtlicher Weil.
^ ^e. k. und k. Apostolische Majestät haben mit höchster Entschließung vom 12. Juni d. I. dem e><! ^ regulierten Auqustiner>Chorherrenstiftes in Msberg. lateranelisischen Abt Bernhard Nppel ^.."tltterkreuz des Leopold-Ordens taxfrei aller-'m^ zu verleihen geruht.
Üe>3' t. und k. Apostolische Majestät haben mit ^Mster Tntschließung vom 28. April d. I. aller« lllnX. ä" gestatten geruht, dass der österreichische ^"ungehörige und Gymnasialprofessor in Philippopel )lf> " e 5 ensek hi«, französische Auszeichnung eines ^^rä'^caäsmie» annehmen  und  tragen   dürfe.
UichtamtlicheiHhei?"
Verhandlungen des Reichsrathes.
- Wien, 17. Juni.
^. "Ministerpräsident Graf Taaffe hat heute mit einer U^'aber in jedem Sahe gewichtigen und inhalts« ^ "kde in die Budgetdebatte eingegriffen und die« <, ^ vollen Höhe ihrer Bedeutung emporgehoben. «< Klärung des Ministerpräsidenten ist eine po-^ Kundgebung allerersten Ranges, durch sie hat lhsIntvartige parlamentarische Lage die autoritative ^'Uung und feste Gestaltung erfahren. Die Ema-^ d.eg Cabinetschefs gipfelt in dem Gedanken, dass ^ierung bei der Durchführung ihres friedlichen V^Ms sachlicher Reformthätigkeit jede gemäßigte ^! Willkommen ist. Mit besonderer Befriedigung ^ sie es aber, dass die Linke, welche zahlreiche j, .^'chasten vertrete und bisher abseits gestanden ^btn   ^' ^ Appell der Thronrede folgend, activ
5 Parlamentarischen Arbeiten theilnehme.
,.^<Mar haben die  letzten Ereignisse  keinen Zweifel
'früher gelassen,  dass   die Linke  die Opposition
^ werde und dass ihr Nebergang in die Stellung
"' den Staatsgeschäften sich  activ behelligenden
^nn   der Regierung   mit   aufrichtiger  Genug.
"Müht worden ist; gleichwohl wirkte die Rede
, ^fen Taaffe,  in  welcher  diese Thatsachen  zum
hyUle yon  so   maßgebender Stelle  und in so be-
'^ Form bestätigt wurden,  mit  der Kraft eines
? H,c   Aschen Ereignisses, und der äußere Eindruck
^isjp   smiling  während  und  nach  der  Rede  des
^^Präsidenten zeigte, dass dieselbe  vom'Abgeord-
Iieuisseton.
^    Naturwissenschaftliche Revue.
, ^b«f. ^nnenstrahl, den der Naturforscher auf der
'!°'»k5    beobachtete,  hat  der  Chemiker Lippmann
^7^ Laboratorium aufgefangen und  durch seinen
tich^schen Apparat gezwungen, Photographien in
. H^^ Farben zu erzeugen.
^e^n bald,  nachdem die Photographie erfunden
5 ki» <!'  beschäftigte  man  sich  mit  der Aufgabe.
i    Farben der  Naturkörper   im  Lichtbilde   zu
,^' ^ Problem zerfällt in zwei Theile. Zunächst
'^  ""nUich  bei  dem   alten   Verfahren   nur   die
'dlils!    Motetten  Lichtstrahlen   erheblich  auf   die
, ^ He Platte ein.   Deihalb  erschienen diejenigen
^hi'welche dem Blau nahestehen, auf der Photo-
'l^ verhältnismäßig hell,   während die anderen
^n    ^ und roth, dunkel ausfielen.
c,^   erinnert sich und kann es an mangelhaften
"chw        ^" Prooinzlichen Atelierkunst noch heute
<^^n ' ^^ blaue Kleidertheile wie weiße Klexe,
' "!j° ?^" dagegen schwärzlich aussehen. Es handelt
ViH.s^i  darum,   Platten  herzustellen,  welche
h^Nrahlen  aller  Art  gleich  empfindlich  sind.
l an? s 5 lann heutzutage  als ziemlich  genügend
Üe  ^'khen  werden.  Schon  vor  einigen Jahren
' die    '^s"   Vogel   in   Berlin   Photographien.
"^   "cht'gen Hrlligkeitsverhältnisse wiedergaben.
^iilm?^' ^°^ 9°"^ V'lo bat dabei den gewöhn-
^vll   Hl" oder grau. schwarzen Ton,  den alle
^en   besitzen,  aber   innerhalb   diese« Far-
netenhause als eine stilgerechte Sensation empfunden wurde. Die um die Ministerbank dicht gescharten Ab« geordneten hörten die Rede des Ministerpräsidenten mit größter Spannung an, und als Graf Taaffe zu Ende war, machten sich alle äußeren Anzeichen einer tiefgehenden und intensiven Bewegung bemerkbar.
Zu Beginn der Sitzung stellte Abg. von Plener den Antrag, den Bericht über die Verlängerung des Vudgetprooisoriums dringlich zu behandeln; ferner be« antragt er zu gestatten, dass über die gestern ein° gebrachten Anträge wegen des Nothstandes in Galizien, Mähren und Oberösterreich mündlich Bericht erstattet werde. Abg. Dr. von Bilinski berichtete sodann über die Gesehvorlage, betreffend die Verlängerung des Audgrtprouisoriums für den Monat Juli 1891, welche ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung beschlossen wurde. Abg. Kathrein berichtete mündlich über die Anträge des Abg. Ritter von Iaworski inbetreff der Zuwendung von Unterstützungen für die durch Elementarereignisse beschädigten Gemeinden in Galizien, Mähren und im Bezirke Freistadt in Oberösterreich. und beantragte eine Resolution, in der die Regierung aufgefordert wird. die nöthigen Erhebungen zu pflegen und entspre« chende Vorlagen zu machen. Dies wurde beschlossen, doch werden auch noch die geschädigten Gemeinden von Schlesien, Böhmen und Tirol in der Resolution angeführt. Abg. Narwinski schilderte in eingehender Weise den Nothstand in Galizien und empfahl wärmstens die Annahme der vorgeschlagenen Resolution.
Nach Uebergang zur Tagesordnung ergriff Minister-Präsident Graf Taaffe das Wort zu folgender Erklärung: Der bisherige Verlauf der Generaldebatte über den Staatsvoranschlag hat wenigstens für mich eine Ueberraschung nicht gebracht. Die Regierung hat mit ihrem Appell wegen eines Waffenstillstandes weder bezweckt, dass die großen und gemäßigten Parteien für immer auf ihren Separatstandpunkt Verzicht leisten, noch erwartet, dass die radicaleren Elemente dieses hohen Hauses ihre Waffen werden rosten lassen. Die Regierung hat diesen Appell ergehen lassen einerseits, um ernsteren Conflicten zu begegnen, die sich im Staats« leben stets einzustellen Pflegen, sobald angebahnte und nothwendige Compromisse nicht gesichert erscheinen, anderseits, weil es außer Zweifel steht, dass das Gros der Bevölkerung sich aufrichtig nach Ruhe sehnt und nach langjährigen Zwistigkeiten aufathmen möchte und vor allem die Erledigung dringender socialer und wirtschaftlicher Probleme   herbeiwünscht.     Diesen  Wunsch
bentons sind die Helligkei^ertMnisse die richtigen. — Die andere Seile des Problems ist diese: es handelt sich darum, die Gegenstände nicht bloß in der richtigen Helligkeit, sondern auch in der richtigen Farbe wiederzugeben, so dass Blau auf dem Bilde blau und Roth roth erscheint. Dieses Resultat konnte bisher nicht erzielt werden; man färbte die Photographien mit dem Pinsel nach und hat es in diesem Verfahren in den letzten Jahren zu wahrhaft künstlerischen Leistungen gebracht. Inzwischen wurden viele Versuche gemacht, auf chemischem Wege die natürlichen Färbungen direct durch die Lichtwirkung zu erzeugen.
Im vorigen Jahre machte ein fiebenbürgischer Chemiker der Wiener Akademie Mittheilungen über ein von ihm erfundenes Verfahren, welches wenigstens einen Theil der Speclralfarben recht deutlich wiedergeben soll. Nun hat aber der französische Physiker Lippmann der Pariser Akademie ein vollständiges, m den richtigen Farben photographiertes Sp-ctrum vorgelegt. Es ist ihm dies mit Venützunq der Welleutheorie des Lichtes durch wesentlich physikalische Mittel gelungen.
Die Lippmann'sche Methode bedarf noch der ftrak» tischen Vervollkommnung; cr braucht mehrere Stunden zur Exposition; auch weiß man noch nicht, wie sich gemischte Farbentöne seinem Verfahren gegenüber verhalten. Die junge Erfindung wird sich aber bald von den ihr noch anhaftenden Mängeln befreien, und wir werden dann farbentreue Photographien bekommen.
Die Bemühungen der Menschen erstrecken sich aber auch auf die Unterjochung der Aetherschwingungen auf einem anderen Gebiete. Es werden gegenwärtig großartige Versuche unternommen, mittels der elektrischen
theilt auch die Regierung, dass an die Stelle der jähre» langen Kämpfe eine gemeinsame fruchtbringende Arbeit im Dienste des Vaterlandes trete. Die Regierung wird daher bestrebt sein, mit aller ihr zu Gebote stehenden Kraft die Verwirklichung des in der Thronrede ange« strebten Zieles herbeizuführen. Seit den Neuwahlen stehen wir alle vor einer neuen parlamentarischen Situation, die eine neue Parteigliederung zur Folge hatte. Wir befinden uns in einer parlamentarischen Phase, deren Entwicklung von der Mäßigung, politischen Einsicht und Klugheit der in Frage kommenden Parteien abhängt. Die Allerhöchste Thronrede hat auch dieser neuen Situation Ausdruck gegeben. Dem Geiste der Allerhöchsten Thronrede gemäß sollen sich die Verhandlungen im hohen Hause ruhig und allmählich im In» teresse eines gedeihlichen Fortschrittes des legislativen Geschäftsganges entwickeln und dadurch die Bürgschaft und Gewähr einer längeren Dauer heilsamen Contactes auf dem Boden sachlicher Thätigkeit geschaffen werden. Ich spreche daher meine aufrichtige Befriedigung aus. dass die gemäßigten Parteien dem an alle einsichtsvollen und patriotischen Elemente gerichteten Appell der Allerhöchsten Thronrede Folge zu leisten bereit sind, dass sie vorerst wichtige Punkte ihrer Parteiprogramme im Interesse der Allgemeinheit mit anerkennenswerter Selbstbeschränkung zurückstellen, sich mit der Regierung zu gemeinsamer, von allen politischen Gegensätzen möglichst absehender Arbeit vereinen und dadurch den Allerhöchsten Wünschen entsprechen wollen. Mit besonderer Befriedigung muss ich aber hervorheben, dass eine große Partei, welche zahlreiche deutsche Wählerschaften vertritt und bisher abseits stand, dem Appell der Allerhöchsten Thronrede folgend, sich wieder activ an den parlamentarischen Arbeiten betheiligt. Ich knüpfe daran die Versicherung, dass der Regierung die weitere Mitwirkung dieser Partei bei Durchführung des in der Allerhöchsten Thronrede angekündigten Arbeitsprogram-mes in hohem Grade erwünscht erscheint. Ich bin überzeugt, dass die thätige Mitarbeiterschaft einer Partei, welche in ihrer Mitte so ausgezeichnete Fachmänner und Capacitälen zählt, die Erledigung der wichtigsten Geschäfte des Hauses sicherlich fördern wird. Unter solchen Umständen darf die Regierung hoffen, dass es ihr gelingen werde, durch Verwirklichung des Programmes der Thronrede den Anforderungen des Staatsganzen und dadurch auch den Interessen der einzelnen Königreiche und Länder gerecht zu werden. (Beifall. Lebhafte Bewegung im Hause.)
Kraftübertragung die erst zu geringem Theile ausgenützte Naturkraft Elektricität der Güterproduction dienstbar zu machen. Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin will gemeinsam mit der schweizerischen Maschinenfablik in Oerlikon die Ausnützung von Wasserkräften zur Stromerzeugung verfuchen.
Gegen die von dieser Fabrik gemachten Experimente sind alle bisherigen Versuche auf diesem Gebiete ein Kinderspiel. Zwischen Lauffen am Neckar und Frankfurt am Main wird eine 180 Kilometer lange Arbeitsleitung gelegt, welche die fast unglaubliche Spannung von 30.000 Volts haben wird. Natürlich muss diese Leitung mit größter Vorsicht isoliert werden. Reiht sie und kommt ein lebendes Wesen mit den ab« gerissenen Enden in Berührung, ohne mit Gummi-Handschuhen ausgerüstet zu sein, so sinkt es wie vom Blitze getroffen nieder.
Ein solcher Unfall hat aber eine nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit sür sich, und die Leitung von Lauffen nach Frankfurt wird sich sicherlich als beiweitem ungefährlicher erweisen, als ein dahinrasendes Dampfross oder Dampfschiff oder als ein einfacher Dampfkessel. Dem Rheinfalle bei Schaffhausen sollen Ströme von 10000 Volts entliehen werden, um das Städtchen Landau mittels derselben zu beleuchten.
Natürlich müssen bei diesen Riesenleitungen die Ströme zum Zwecke der praktischen Benützung in virl schwächere Nebenströme zerlegt werden. Alle hierauf bezüglichen Versuche sind über Erwartung gut ge« lungen. Elektrische Bahnen, elektrisches Licht sind eben die Leitmotive der modernen Technil.
k. L. 0.
Lllibacher Zeitung Nr. 137.
1140
19. Juni IM
Der zweite Redner, Fürst Karl Schwarzen» berg, erklärte, er sei nicht der Ansicht, dass durch die gegenwärtige Debatte an der allgemeinen Lage viel geändert werden könne. Sie hätte ebensogut entfallen können, wie die Ndressdebatte. Redner weist die Behauptung, dass seine Partei keinen Boden unter den Füßen habe. zurück; seine Partei habe viel für das böhmische Volk gethan, werde sich aber nicht dem Ur« theile der Wähler aus den Landgemeinden und der Vertreter der demokratischen Partei unterwerfen. Das Programm der Partei, der der Redner angehöre, sei vor kurzem in Prag klar und deutlich entwickelt wor-den. Die Vorwürfe, dass die Partei sich selbst untreu geworden, dass sie extrem sei, seien unbegründet. Die Partn wolle aber nicht opportunistisch sein und den Beschwichtigungshofrath par exesUsnes im Hause spielen. Redner erörterte hierauf die Stellung der Parteien im Parlamente, wobei er die Bemerkung machte, dass es noch nicht erwiesen sei, dass der Parlamentarismus die einzig mögliche Regierungsform in Oesterreich sei. Redner warf die Frage auf, durch welche Mittel denn die Regierung die verschiedenen Parteien veranlassen wolle, die politischen Fragen zurückzustellen und sich nur mit den wirtschaftlichen zu beschäftigen. Es liegt in diesem Versuche schon ein Nroulug viti<)3U8. Redner glaubt daher auch nicht, dass der Wunsch der Regierung in Erfüllung gehen werde. Redner kritisierte hierauf die Haltung der deutschliberalen Partei, deren Wandlung ganz unbegründet sei; auch sei ihr Ver« halten gegenüber der Landesausstellung in Prag nicht das richtige gewesen. Er besprach ferner auch die anderen Parteien und wies darauf hin, dass nur in der Dynastie und in dem dynastischen Gefühle der Völker der wahre Kitt für den Bestand des Reiches gelegen sei. Redner drückte zum Schlüsse den Wunsch aus, dass es gelingen möge, eine Majorität zu schaffen, welche nicht nur aufschiebend wirkt, sondern positiv thätig sein könne. Bei dem Umstände, dass das Budget noch im Sinne der vorigen Majorität verfasst wurde, und in der Hoffnung, dass die Regierung noch ein Arbeitsprogramm aufstellen werde, stimme Redner für das Budget. (Beifall im rechten Centrum)
Abg. Prinz Alois Liechtenstein erklärte, dass er sich zwar als Contraredner habe eintragen lassen, aber doch für das Eingehen in die Specialdebatte stimme. Bei seiner treu dynastischen Gesinnung freue ihn das Bestreben, dass in der Adressfrage jeder Auf« regung vorgebeugt wurde, doch mache dies den Um« stand nicht verschwinden, dass sich keine Majorität für eine Adresse fand. Die Gleichheit der Parteien im Hause rufe eine Paralysis des Parlamentes hervor. Eine gedeihliche Arbeit sei nur durch den Verzicht auf berechtigte Forderungen möglich, dadurch verliere aber das Parlament immer mehr die Fühlung mit dem Volke. Redner betheuerte, dass seine Partei ganz auf dem Boden der Thronrede stehe, da sie die socialen Fragen für die wichtigsten halte. Insbesondere handle es sich um den Schutz der mittleren Classen. Die kleinen Grundbesitzer haben nicht zu befürchten, dass sie von den Latifundien mit ihrer Maschinentechnik aufgesaugt werden, anders aber steht es mit den Handwerkern, wo Meister und Gesellen vom Untergange im Proletariat bedroht seien. Redner bezeichnete als geeignete Schutz« maßregeln die Trennung der Handels- und Gewerbe« kammern, den Befähigungsnachweis für die Fabrikanten,
Irische Fisbe.
Erzählung auö den Wirren auf der grünen Insel. Von U. Waldenburg.
(19. Fortsetzung.)
Grace war einer Ohnmacht nahe. Es sauste und brauste wie ein gewaltiger Gewittersturm an ihren Ohren; in ihren Schläfen hämmerte und pochte es; sengend heiß kam der Athem aus der keuchenden Brust und die Glut ihrer Wangen ließ diese schmerzen, als die ersten schweren Regentropfen sie berührten.
Plötzlich horchte sie auf. Was war das. Schneller als ein Gedanke stand sie auf ihren Füßen. Stimmen hatten ihr Ohr erreicht. War das Freund oder Feind? Wenn Daniel, vom Zufall begünstigt, schon zur Stelle war!
Noch einen Augenblick horchte sie in die Nacht hinaus. Sie hörte jetzt nichts als das Rauschen fallender Tropfen auf dürre Blätter und nun lauter, dann schwächer werdend und endlich ersterbend das Brausen des Windes.
Sie musste sich getäuscht haben, aber die namenlose Angst, von welcher sie sich Plötzlich wieder ergriffen gefühlt hatte, wich nicht mehr von ihr.
Sie schüttelte die Schwäche ab, indem sie der Gefahr gedachte, welche Tom Gibbon und Roy Watkins bedrohte.
Die Wolken hatten sich wieder verdichtet, und Grace's Augen, obfchon bereits an die Dunkelheit gewöhnt, vermochten dieselbe dennoch nicht zu durchdringen. Aber der Weg war ihr nicht fremd, nur konnte sie nicht so schnell vorwärts kommen, wie sie wohl wünschte.
das Verbot des Hausieren«, die theilweise Aufhebung der Gewerbesteuer, die Einschränkung des Confectionär-wesens und die Ausdehnung der Befugnisse der Ge» nossenschaften. Uebergehend auf den Antisemitismus, bemerkte Redner, dass derselbe nicht gegen die Religion oder die Abstammung gerichtet sei, sondern nur die Abwehr unerträglicher Wirtschaftsformen bezwecke. An diesen als solchen seien die Juden nicht Schuld, aber sie wussten sie am meisten auszunützen. Gegen die Ausbeutung richte sich der Antisemitismus, und sei daher der Socialismus des Mittelstandes. Redner erwartet, dass auch andere Parteien seinen socialen Vorschlägen zustimmen werden. (Beifall im rechten Centrum und auf der äußersten Linken.)
Abg. Pichler polemisierte gegen den Vorredner. Derselbe nenne sich einen Freund des Voltes und der Gewerbetreibenden, er sei dies aber nicht, denn er habe durch seinen Schulantrag bewiesen, dass er nur die Reaction wolle und die Bildung der B völlerung, durch welche allein sie concurrenzfähig werden könne, zu ver-Angern beabsichtige. Redner wendete sich hierauf zur Besprechung der einzelnen Aufgaben der Regierung. In politischer Beziehuug verlangt er insbesondere die Beseitigung aller Ausnahmsverordnungen, in finanzieller Hinsicht aber die Aufhebung des Kaffee« und Petroleumzolles, die Verwohlfeilung des Salzes, die Reform des Systems der Huschläge zu den Steuern, die Ab« schaffung des kleinen Lotto und die Regelung der Valuta. (Beifall links.)
Abg. Hacek hob die Verdienste der alten Ma. jorität hervor, insbesondere auf dem Gebiete der Regelung des Staatshaushaltes und klagte über die Feind» seligteit der Deutschliberalen gegen die böhmische Nation. Das Budget bewillige er aus Rücksicht auf die Bedürfnisse des Staates. Schließlich sprach Redner die Hoff» nung aus, dass die alten Waffenbrüder auch fernerhin zusammenhalten werden; die Versuche, eine neue Ma» jorität zu bilden, würden sich nicht bewähren, schon deshalb, weil die Deutschen unbedingt allein herrschen wollen und niemals geneigt sein werden, die Autonomie der Länder anzuerkennen. (Beifall bei den czechischen Abgeordneten und im rechten Centrum.  Unruhe links.)
Die Verhandlung wurde hierauf abgebrochen. Die Abgeordneten Dr. Exner und Genossen interpellierten den Handelsminister wegen der Sicherheitsuorkehrungen bei Eisenbahnbrücken, Dr. Steinwender und Genossen wegen der nothwendigen Verstärkungsarbeiten bei den Eisenbahnbrücken überhaupt, insbesondere bei denen der Südbahn. Sodann wurde die Sitzung um 4 Uhr ge-schloffen.
Politische Uebersicht.
(Der Wiener Gemeinderath) genehmigte die Uebernahme der städtischen Mittelschulen in die Staatsverwaltung unter den vorgeschlagenen Bedingungen.
(Aus Steiermark.) Im Hinblicke auf die slovenischerseits eingebrachten wiederholten Beschwerden über Germanisierungs'Bestrebungen in Untersteiermark ließ der Neiermärkische Landesausschuss eine ausführliche Denkschrift an das Unterrichtsministerium ausarbeiten, worin die betreffs des deutschen Sprachunterrichtes an den untersteierischen Volksschulen bestehenden Verhältnisse ausführlich dargelegt werden.
Nun noch zehn, zwanzig Schritte. Das junge Weib athmete tief auf. An die Stelle der Angst war die Hoffnung getreten, die frohe Zuversicht, dass sie nicht zu spät komme, Grace hätte aufjauchzen mögen in seliger Lust.
Doch plötzlich schien ihr Fuß an dem Boden zu haften. Wieder hatte sie Stimmen gehört, von unten herauf. In demselben Augenblick durchbrach der Mond vorübergehend siegreich das nachtschwarze Gewölk, und was Grace sah, war wohl imstande, ihr das Blut in den Adern gerinnen zu lassen.
Zu spät!
Sie hatte die Policemen mit ihren kurzen, dicken Knütteln erkannt, wenigstens einige, aber hinter den Voranschreitenden kam noch ein ganzer Haufe Männer. Grace warf einen zweiten Blick hinab, aber sie sah nichts mehr. War es ein Gebilde ihrer erregten Phantasie gewesen, was sie erschaut!
Nein — nein! Die Verfolger waren bereits zur Stelle und in wenigen Minuten----------
In der Oerhöhle saßen um ein hell loderndes Feuer etwa zwanzig Männer in lebhafter Unterhaltung.
Es waren arme, elend aussehende Pächter aus der Umgegend, die sich hier versammelt hatten, um zu berathschlagen, wie ihre Lage zu verbessern sei. Vielleicht befanden sich unter ihnen einige, die böser Wille zu Aufrührern machte, vorwiegend jedoch wurden sie durch die ungünstigen Verhältnisse der Empörung in die Arme getrieben. Auf welcher Seite die größte Schuld sich breit machte, ließ sich zu dieser Stunde kaum noch unterscheiden. Wurde der Kampf doch überall mit be-ängstigender Erbitterung und auf die schonungsloseste Weise geführt.
(Der Meliorationsfond.) Bekannt!'^ schon die Thronrede die Erhöhung des Meliorat'. fonds. eines Fonds, der zur Unterstützung von 3 ^ regulierungen, Bodenverbesserungs - Arbeiten u. ^ bestimmt ist. in Aussicht gestellt. Dieses VersM, hat nun das Ministerium, wenn auch in besch^ . Weise, eingelöst, indem es den Antrag vorlegte. > jährlichen Staatszuschuss zu diesem Fonde von 50l) ^ auf 750.000 fl. zu erhöhen.                                        <,„
(Aus Pola) m-ldet man uns: Nach de"^, laufen der englischen Escadre staltete Vice AdmilM ^ tins mit dem Schiffsstabe dem Hafenadmiral unv^, übrigen hier weilenden Admiralen Besuche ab, ^, von den letzteren erwidert wurden. Am Abend " ^ nahmen der Botschafter Sir A. Paget und del ^ Admiral Hoskins in Begleitung des Hafenad^ Freiherrn von Pitner eine Rundfahrt durch die ^ , und besichtigten während derselben die römischen ^ thümer. — Eine Abtheilung Frequentanten der K^ schule ist zur Besichtigung der Stadt hier  eingetc^,
(Die Erklärung des Grafen Ta"^ Ein Ereignis ersten Ranges ist die Rede. mit ^ Minister-Präsident Graf Taaffe vorgestern '" ^, Budgetdebatte eintrat. Der Mimster-Präsident «^ Befriediguug Ausdruck, dass die gemäßigten P^ und einsichtsvollen patriotischen Elemente dem ".A der Thronrede Folge geleistet. Mit ganz beft^ Befriedigung begrüßte es der Minister-Präsident' .^ die deutsch-liberale Partei, welch? bisher aW^. standen, nunmehr activ an den parlamentarische" ^! beiten theilnimmt. Der Minister. Präsident fin^ weitere Mitwirkung dieser Partei bei der Durchl^ des Arbeitsprogrammes der Thronrede in hoh^^ erwünscht, umsomehr, als diese Partei eine gro^ "^ von ausgezeichneten Fachmännern und Capacity ^ sitzt. Die Rede des Minister-Präsidenten rief im s" Hause eine lebhafte Bewegung hervor.                      V
(Einlösung von Privatbahnen.) ^ betreff des Zeitpunktes der staatlichen Einlösu"^ österreichischen Privatbahnen theilt man uns mit! ^ wärtig ist dieses Eiulösungsrecht bei der böhmische" A bahn fällig, dann bei der südnorddeutschen Verb'"" «l^ bahn, während bekanntlich bezüglich der EmM"^ Albrecht-Bahn bereits Vorsorge getroffen ist. 2)" ^ Punkt des Einlösungsrechtes bei den übrigen ^"" ^ folgender: Bei der Karl - Ludwig - Bahn am 4. "o ^l 1891, bei der Dux. Vodenbacher und der P"g^ Bahn am 1. Jänner 1892, bei der Staatsbahn "^h" Nordwestbahn am 1. Jänner 1895, bei der 6" Hll! am 1. Jänner 1896 und bei der Lemberg-Cz",.,,/! Eisenbahn am 1.September 1696. Bei der BuM'.^! Bahn tritt das Einlösungsrecht am 1. Juli 1" ^ bei der Aussig-Tepliher und der Elbethalbahn a»" / Juni 1898, bei der Graz-Köflacher Nahn am 6-A/ ber 1901 und bei der Kaiser-Ferdinands-Nord"" j 1. Jänner 1904.                                                         > :'"
(Die kroatischen Abgeordnetes, Dalmalien erklärten, vorläufig im Hohenwa^^ verbleiben. Falls aber neue Gruppierungen ^g,^ den weiteren Anschluss an die Majorität unmögl>." . jss würden sie mit den Slovene« zusammen e>n ^ slavischen Club bilden.                                            ^ii^.
(Im ungarischen Abgeordnete"^^ interpellierte Uqron den Unterrichtsminister " ^A baldigen Besetzung  des  Primatialstuhles  von^<
Die mannigfachen Klagen  hatten  den o,^ flammt.    Die    zuletzt   erfolgten   Pächterallstl    ,, brachten endloses Elend im Gefolge; KranM'^, und  Tod  wütheten  mit   erbarmungsloser V^ i> war nicht einer unter diesen Männern, der n ^^, Verlust zu beklagen hatte; andere dachten n"^ ^ an  den  Moment,   in  welchem   sie  wieder   ^/ Ihrigen treten würden; noch anderen war be       . genommen.                                                             ^t!, ^
Da  fiel kein   mildes,   versöhnendes "F^ wildeste  Schmerz   hatte   jedes   Berechtigte»^ ^. stickt; da war kein Erwägen einer eigenen ^A^dl" sondern  nur glühender Hass  gegen  die  "       ^ das Verlangen, sich zu rächen.                            lpl<",<
Roy Watlins war aufgestanden, um HMF auch Tom Gibbon hatte sich von seinen» 6 je>^. hoben und stand nun hoch aufgerichtet ne" ^e . ihn noch um ein Bedeutendes überragen^ P" Roy's Antlitz war lebhaft geröthet und 1« ^ glühten, Tom sah bleich und angegriffen a" ' ^ ",
«Jedes Zögern   ist  ein  Verbrechen N ^. selbst, gegen Weib und Kind.  ja.  a/ge" " ^„d ^. geknechtetes  Vaterland,  dieses   unglilckllO    ^et^ Eroberung. Ihr schont den Einzelnen mW «   „ze ^ derte,  bringt Hunderte  und Tausende '"Hi. d'/ Elend. Denkt an Eure Freuude und Oe"°>' »^ l°l in den Morästen, in Sümpfen und Wäl^l   ^ ^ halten. Nicht die Engländrr morden sie, !" zü^F^ Thatenlosigkeit. Eurer Schwäche  faUeN'^pF uno in ihrer Sterbestunde werden .sie ^",,. ^5 ßc« Ihr habt nichts zu verlieren, als ein ^   M^ den Namen eines solchen verdient, und ^"   ^ l"" gewinnen..                                                (3°"^
Macher Zeituna Nr. 137.
1141
19. Juni 1891.
3 ""es darauf hin. dass die Stellung des Fürstprimas „? bloß eine kirchliche, sondern  zugleich  eine staats«
Mlche sej.
!. (Der preußische Landtag) scheint den Rest ^«Arbeitspensums rasch und glatt zu absolvieren. ,.° l>»e Landgemeinden-Ordnung und das Sperrgelder-^b vom Herrenhause erledigt ist. und zwar in einer b" wünschen der Regierung und der maßgebenden Meien durchaus entsprechenden Weise, bleibt nur mehr verhältnismäßig kleiner Rest des Plogrammes zu z Men, und dies wird voraussichtlich ohne hemmende Menfälle geschehen. — Alle Berliner Organe ver« j^nen mit besonderer Befriedigung das kaiserliche ^"nnungsschreiben und die Geschenke filr den viel' ,s'gen ersten Präsidenten des preußischen Abgeord» Mausez. von Koelw. Mau rühmt seine strenge ^"lteilichkeit und stets bethätigte Gerechtigkeitsliebe. ^ Russische Heeres - Manöver.) Nach einer ^'Pol. Corr.» aus Petersburg zugehenden Meldung
" die großen Manöver des russischen Heeres, die ,, Ochsten Jahre stattfinden sollen, wie es heißt, ganz Mderez Interesse zu erregen geeignet sein. Es vrr-^! "limlich. dass mit denselben ein Angriff auf r°«lau verbunden werden soll, welcher von einem aus h, Mien herangezogenen Nrmeecorps ausgeführt werkt ^'^' ""t" der Supposition, dass dasselbe von dem h, Vertheidigung  der  Stadt  bestimmten  Armeecorps
^" die Grenze zurückgeschlagen wird.
l/DerPariserZuchtpolizeigerichtshof)
l«,""gestern da« Urtheil in der Melinit-Affaire ge-
l< laut  welchem  drei  der Angeklagten  zu je fünf
,?en, Feuvrier   zu   zwei   Jahren  Gefängnis   und
^lbem  noch  zu  bedeutenden Geldstrafen   und  zeit-
^em Verluste  der  bürgerlichen Rechte  verurtheilt
^n. Ueber due angeblich beabsichtigte Verschärfung
j.Mol,engesehes, von welchem beim ersten Auftauchen
^"chrichten  über  den  von Turpin   und Genossen
»i... " Verrath die Rede gewesen, liegen leine neuen
plunge« vor,
H (Portugal.) Der Lissaboner Correspondent der Honing Post. hatte eine Unterredung rmt Senor ^lla. her ihm seine Ansichten über die portugie-^ Colonien aussprach und ihm mittheilte, weshalb K^? Belkauf von Mozambique für thunlich halte. K^re lächerlich, wollte Portugal eine derartig große k ^e erhalten. Ein Verlauf erscheine gerade jetzt als ^."acht. weil man eine Entschädigung dafür erhallen
k» später wäre auch dies vielleicht unmöglich. i^(t)ie   französische   Kammer)  nahm  mit ^ Ükyrn 96 Stimmen   eine   einfache  Tagesordnung ^ bie Interpellation  des Boulangisten  Chiche  an, ^l eine  Untersuchung  gegen  die  Behörden   vrr-i,,^' wnl sie befahlen, in Fuurmies am 1. Mai auf Folterung zu schießen, ohne dieselbe vorerst gesetz-"^ zu ermähnen. '^.. ^ie Affaire in Bethlehem.) Nachträglich
"et die Thatsache, das« der französische Botschafter, ^ Aiontebello. anlässttch der Bethlehem - Affaire ^i ^ine Pässe verlangt habe, als zufolge der !^ N beim Sultan sodann eine Wendung eintrat. !»<i,.Maire »st übrigens noch immer nicht beigelegt, !<"2 scheint ihr Russland diplomatisch näher ge-
,Hu sein.
M n " englischen Unterhause) erklärte der phs>°rd der Admiralität, die Bemannung der neuen Mli? "fadere 20.000 Mann. Es wird eine Er-M<U des Standes der Mannschaften um 12.553 ««Mgl. womit sich ein Gesammtstand von 75.000 ^ "gäbe. Die Budgetbill wurde in dritter Lesung
4>^"ie Solidarität der Balkanvölker.) ^ gestrigen Soeti Sava.Bankett in Belgrad zu ^n ^ griechischen Exministers Trikupis war von
l»F" Persönlichleiten nur der Präsident der ^'täl Ü°' ^atlc, anwesend. Man trank auf die Soll-,   /der Baltanuölker.
«>l^az    britische    Canal-G eschwader) ^" Befehl  erhalten,  sich  vor  der Ankunft  des '"l>? ^lllserpaares nach Sheerness zu begeben, um .   ,^. Empfange desselben theilzunehmen. >!>.ufstand in Arabien.)   Der Aufstand in
"lk^,z" ganz localrr Natur und bereits vollständig ^^Seit fünf Tagen herrscht Ruhe.
Tagesneuigleiten.
ltisch/'Majestät  der Kaiser  haben,  wie  das un-^. Amtsblatt  meldet, für die griechis^'-katholische «hkl, ^odrog-Olaszier  200 fl.. der  römisch k.Uho 'lhoi^^chule in Abafalva 100 fl., dann der römisch, '^'^n Kirche und Schule in Beö 200 fl. zu spenden
^'^B^n größeres Vahnunglück) ereignete
s <loonsl   ^ I°"a   bei   der Coonbrücke   in  der Nähe
^tl,"      schnellen. ^'^ ^°nM'0k gerieth in größerer
3l^res   ^" ber Vrücke aus   den Schienen,   durchlief
^l da/ ^^ ö"r Brücke außerhalb des Geleises, durch.
Brückengeländer und stürzte, sämmtliche Wag«
gons, ausgenommen den Schlafwagen, mit sich reißend, in den Fluss. Mehrere Personen wurden getödtet und dreißig verwundet, darunter mehrere tödlich.
—    (Ein   unmenschlicher   Lehrer.)   Vor einem   Erlenntnissenate   des   Lemberger   Landesgerichtes hatte sich vorgestern der Vollsschullehrer von Grzybowice, Josef Major, wegen Vergehens nach § 335 St. G. zu verantworten,   weil er im Monate April d. I. während der Unterrichtsstunden  den   elfjährigen  Schüler  Andreas Oleszkiewicz aus Erbitterung über nicht rasche Ausfassung desselben  in   geradezu   unmenschlicher   Weise  mit  einem Stocke geschlagen, dessen Kopf an die Vanllante gestoßen und ihn derart misshandelt hatte, dass der bedauernswerte Junge   nach   einigen   Tagen   unter   den   fürchterlichsten Qualen verschied. Die Gerichtsärzte constatierten, dass der Tod des Knaben   infolge der erlittenen Verletzungen ein« getreten sei. Es wurden siebzehn Schüler von Grzybowice als Zeugen verhört.   Der  angeklagte  Lehrer  wurde   des ihm zur Last gelegten Vergehens schuldig erkannt und zu einer fünfmonatlichen Arreststrafe verurtheilt.
— (Irrthum eines Apothekers.) InSanct Etienne in Frankreich ereignete sich ein böser Unglücksfall durch  die   Unachtsamkeit  des   dortigen   Apothekers.   Die Frau des Gerichtspräsidenten von St. Etienne,  Madame Giraudet,  hatte  sich gegen ein heftiges Nervenleiden von ihrem Hausärzte  ein Recept  verschreiben und durch den Apotheker Launois bereiten lassen.   Kaum  hatte  die Dame  einen Kaffeelöffel  voll von der Medicin genossen, als sie von heftigen Krumpfen befallen wurde. Der rasch herbeigerufene Arzt constatierte eine Vergiftung durch eine dem Medicament? irrthümlich beigemengte giftige Tinctur. Die Dame starb nach wenigen Miimtrn.   Der Apotheker wurde in Haft genommen.
—  (Die   Eisenbahnkata strophe  in  der Schweiz.)  Die Reltungsarbeiten an   der Ungliicksstätte werden durch starke Gewitter erschwert.   Erst  in einigen Tagen wird man zu den unter den Trümmern im Wasser liegenden Leichen gelangen können. Die Gesammtzahl der Todten  dürfte  zweihundert   erreichen.    Der  verunglückte Zug führte an 380 Passagiere.   Die  eingestürzte Brücke war vor fünfzehn Jahren von dem Ingenieur Eiffel errichtet worden.
—   (Das   Autwerpener   Zollamt.)   Aus Antwerpen, 17. d. M., wird telegraphiert: Das Zollamt am Rhein-Qai  ist   vollständig   niedergebrannt.   In  dem Zallamte befanden  sich Waren   im Werte  von   mehreren Millionen Gulden.   Die  Waren  sind  größtentheils  ve» brannt, der Rest ist unbrauchbar.
—  (Die Insel  der Glücklichen.) Der erste deutsche Gerichtstag auf Helgoland ist, wie von dort ge« meldet wird,   insofern   als  höchst   charakteristisch   zu   erwähnen,   als nur  der Gerichtshof tagte,   seine Aufgabe aber bald erfüllt halte,  da weder  ein Kläger   noch   ein Beklagter erschienen war.
—  (Denkmal.) Schottland  hat dem Verbesserer der Damvfichiffahrt, Symington,   in   seinem  Geburtsorte Leadhills ein Denkmal errichten lassen.    Am   12. d. M. fand   die Enthüllung  statt.    Das  Denkmal   besteht  aus einem Granitobelisl von   30 Fuß Höhe;   die Vorderseite ist mit der Medaillonbüste geschmückt.
—   (Grand   einer   Stadt.)   Die  Kreisstadt Gorki im Gouvernement Mohilev ist fast gänzlich nieder« gebrannt. Ueber vierhundert Häuser wurden eingeäschert; der Schade ist ungeheuer, da nur wenige versichert waren. Man vermuthet, dass eine Brandstiftung vorliege.
—  (Hohes  Alter.)  Aus  Singapore  wird  der Tod John Velge's, des betagtesten in Asien lebenden Europäers, gemeldet.   Der Genannte war Holländer von Geburt und erblickte in Malacca, damals eine holländische Colonie. 1789 das Licht der Well.
—    (In   der   Vortrags stunde.)   Professor (das Buch zuklappend):   «3o,  jetzt  sind  wir  mit  dem Verstande fertig,  da« nächstemal  kommen  wir zur Vernunft.»
Local- und Provinzial-Nachrichten.
Aus der Handels- und Gewerbekammer.
III.
Herr Kammerrath Max Krenner trug vor den Bericht über den Recurs der Vau. Unternehmung Praschniker und Lazarini gegen die Zuweisung zur gewerblichen Genossenschaft in Stein. Mit der Allerhöchsten Concessionsurkunde vom 14. April 1889. R. G. Bl. Nr. 73, wurde den Concessionären Oökar Baron Lazariui und Alois Prafchmker auf Grund des Eisenbahnconcessionsgesetzes vom 14. September 1854. R. G. Bl. Nr. 238. sowie des Gesches vom 17. Juni 1887. R. G. Al. Nr. 81, das Recht zum Vaue und Actriebe einer als normalspurige Localbahn aus-zuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Laibach der Kronprinz - Rlidolssbahn nach Stein mit einer Schleppbahn zur dortigen ärarischen Pulverfabrik verliehen. Um den Bau dieser Eisenbahn auszuführen, haben die Concessionäre Lazanni und Praschniker für die Zeit des Baues eine Unternehmung gebildet und dieselbe am Sitze der Unternehmung in Stein bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft angemeldet.  Infolge tnsscn
wurde der Unternehmung eine Erwerbsteuer im Jahres-betrage von 84 st. vorgeschrieben und von derselben auch gefordert, im Sinne der Statuten für die Ge« nosfenschast der Handeltreibenden im Gerichtsbezirke Stein als Aufnahmsgebür den Betrag von 84 st. zu zahlen. Die gedachte Bau Unternehmung ergriff gegen die Zuweisung derselben zur Genossenschaft der Handel« treibenden und gegen den Zahlungsauftrag, betreffend die Aufnahmsgebür, den Recurs.
Bei Beurtheilung dieses Gegenstandes ist die Entscheidung über die Frage maßgebend, ob die Eisenbahn-Unternehmungen zu den gewerblichen Unternehmungen im engeren Sinne getzikm oder nicht. Da nach Art. V, Ut. 1 des kaiserlichen Patentes vom 20. December 1859. R. O. Al. Nr. 227, Eisrnbahnunternehmungen unter jene eingereiht sind, auf die die Gewerbe-Ordnung keine Anwendung findet und die nach d.n dafür bestehenden Vorschriften behandelt werden, so können auch die Bestimmungen des VII. Hauptstückes des Gesetzes vom 15. März 1883, R. V. Bl. Nr. 39. welche von den Genossenschaften handeln, auf die Eifenbahnunterneh« mungen nicht Anwendung finden. Die Bauunternehmung Lazarini <k Pwschniker, welche sich nur zum Zwecke des Baues der Eisenbahn Laibach-Stein und nur auf die Dauer des Baues gebildet hat. hat nur auf Grund der gedachten Allerhöchsten Concessionsurkunde vom 14. April 1889 den Bau der Eisenbahn auszuführen, und sind für dieselbe die Bestimmungen der Verordnung des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten vom 14. September 1854. R. G. Bl. Nr. 238. und das Localbahngesch vom 17. Juni 1887, R. G. Bl. Nr. 81, maßgebend und ist daher nur nach diesen zu behandeln. Die Zahlung der Erwerbsteuer ist in diesem Falle ebensowenig von Belang, wie bei vielen anderen Erwerbsteuerzahlern, welche auf die Gewerbe-Ordmmg keine Anwendung findet. Das Comite" beantragt demnach: Die geehrte Kammer wolle sich in ihr^r Aeußerung an die hohe k. k. Landesregierung dahin aussprechen, dass die Eisenbahnunternehmung Praschniker K, Lazarini nicht verhalten werden könne, der Genossenschaft der Handelsgewerbe im Gerichts« bezirke Stein beizutreten und die Aufnahmsgebür von 84 st. zu zahlen. — Der Antrag wurde angenommen.
Der Kammersecretär kais. Rath Murnik berichtete, dass die Kammer auf Grund des Beschlusses der Section an die k. t. Landesregierung ihre Aeußerungen über die Statuten der Genossenschaft der Gast' und Schank« wirte, der Kaffeesieder und Brantweinverschleißer in Laibach und über die Statuten der Genossenschaft der Kleidermacher, Hutmacher, Handschuhmacher und Kürsch-ner in Laibach vorgelegt uud sich in denselben für die Genehmigmlg der Statuten ausgesprochen hat, weil diese im Sinne der Bestimmungen der Gesetze vom 15ten März 1883, R. G. Vl. Nr. 39. und vom 8. März 1885. R. G. Bl. Nr. 22, auf Grundlage des infolge Erlasses des h. k. k. Handelsministeriums vom 10. Februar 1886, Z. 1288, von der k. k. Landesregierung der Kammer übermittelten Normalstatutes verfafst sind. Der Bericht» erstatter beantragt: Die Kammer wolle diese Aeußerung zur genehmigenden Kenntnis nehmen. — Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
—  (Aus  dem   Reichsrathe.)    In   der fort-gesetzten Generaldebatte über das Budget spendete gestern der Finanzminister  dem   von seinem Umtsvorgänger ab« gefassten   Budget   das  Lob   voraussichtlicher  Richtigkeit, kündigte  eine   Reform  der   directen   Steuern   auf Basis einer gerechten Vertheilung, nicht einer Verringerung der Lasten, Einführung  der  Personal«Einkommensteuer   an, welche Steuererleichterungen   für  die  niedrigeren Steuer« classen ermöglichen wird, und bezeichnete unter lebhaftem Beifalle   als   seine   Hauptaufgabe    die   Erhaltung   des Gleichgewichtes im Staatshaushalte.
—  (Vierzig Jahre im ärztlichen Lehramte.) Eine auswärtige Mittheilung setzt uns in Kenntnis, dass   nun   bald  vierzig Jahre   seit   der Zeit   verstrichen sein  werden,   seit  Herr  k. k. Regierungsrath   Professor Dr. Alois   Valenta  dem  Lehramte  angehört  — bei einem Alter von 61 Jahren jedenfalls eine höchst seltene Erscheinung.   Es würde sich nun empfehlen,   wenn   eine berufene Feder anlässlich dieses Jubiläums aus dem erfahrungsreichen Leben dieses namhaften Gynäkologen der Oeffentlichkeit wenigstens das Wichtigste  böte,  trat  doch Prof. Dr. Valenta  im  Verlaufe   seiner   hervorragenden Thätigkeit durch eine bedeutende Reihe fesselnder Publica» tionen, die sich alle als Resultate eingehender Forschungen erkennen lassen, selbst so oft in die Oeffentlichleit! Seine Lehrthäligkeit   begann Regierungsrath Valenta   in  einem Zeiträume,   während  dessen   an   der  Wiener Univetsttät kein Prosector bestellt war.   Derselbe war   nämlich,   wie wir in Erfahrung zu bringen vermochten,  von 1850/51 bis 1853/54  erster  Demonstrator  der  Anatomie   unter Prof. Hyrtl. Seit Juli 1857 ist Regierungsrath Doctor Valenta Professor in Laibach.                                  X
* (Beobachtung der Gletscher.) Per Um« stand, dass in Perioden, deren Dauer zwischen 25 bis 40 Jahren schwankt, sich nasse und trockene Zeiten ab« zulösen pflegen und dass die ersteren ein Wachsen, letztere einen Rückzug der Gletscher bewirken, hat die Hauptleitung
Laibacher Zeitung Nr. 137.
1142
19. Juni 189.
des deutschen und österreichischen Alpenvereines veranlasst, ihre Sectionen und so auch unsere Section «Krain» und ihre Organe zu ersuchen, solche Gletscherveränderungen genau ins Auge zu fassen, da selbe sowohl in wissen-schaftlicher wie in praktischer Hinsicht von größter Wichtigkeit sind. Es ist festgestellt, dass es seit 1595 neun Perioden des Glelscherwachsens, welche im Mittel 35 Jahre voneinander abstehen, gegeben hat, während die Zwischenperwden solche der Gletscherrückgänge waren; es ist ferner eine ausgemachte Sache, dass schon die ersten Spuren erneuerten Gletscherwachsthums den Stausee im Martellthale schufen, welcher eben jetzt wieder besorgnis» erregend anwächst und in früheren Zeiten bereits zwei» mal das genannte Thal gänzlich verheert hat. Seit den fünfziger Jahren befinden sich sämmtliche Gletscher der Ostalpen im Rückzüge. Die Rückzugsperiode dauert somit bereits weit länger, als nach den bisherigen Ersahrungen zu erwarten war; nur die Ortlergegend und die West-alpen machen dabei eine kleine Ausnahme. T>er Alpen» verein betont, dass zu den interessantesten Problemen, welche das Studium der Gletscher darbieten kann, jeden» falls das gehöre, ob und in welchem Grade sich diese Vorstoßlendenz auch über die Ostalpen ausbreiten werde. Genaue Beobachtungen darüber dürsten die wertvollsten Aufklärungen über Gletscher« und Klimaschwanlungen, die Art ihrer Wirkung und ihrer Verbreitung ergeben. Iu solchen Beobachtungen fordern auch die gewaltigen Hochwasser«Verheerungen auf, welche die Alpen im Laufe des letzten Decenniums heimsuchten. Solche kommen eben nur in nassen Perioden vor, und es bleibt von besonderer Wichtigkeit, deren Wiederkehr oder Ausbleiben vorhersagen zu können. Der Alpenverein hat nicht nur genaue Vermessungen einiger hervorragen« der Gletscher durch Geldmittel ^fördert, er will nun auch feststellen, ob einzelne Gletschergebiete der Ostalpen nicht schon in die Vorrückungsbewegung eingetreten seien, wie bereits einige der Ortlergrupfte. Die ersten Stadien solcher Bewegungen sind sehr unscheinbar und das Vor-terrain der Gletscher mit seinen Moränenwällen und Schuttstächen im einzelnen so wenig charakterisierend, dass eine besondere Ortskenntnis dazu gehört, um kleine Veränderungen in der Längen-Ausdehnung der Gletscher von einem Jahre zum andern ohne Messungen sicher zu erkennen. Der Alpenverein will nun, da er durch seine Sectionen, Schutzhütten, seine Führeraufsicht und seine zahllosen reisenden Mitglieder in den Alpen gewissermaßen überall ist, das Ziel in Bezug aus Gletscherforschungen durch das Zusammenwirken aller seiner Mitglieder, Sectionsleitungen und Führer zu erreichen trachten. In erster Linie werden alle die Alpen bereisenden Vereinsmitglieder daran erinnert, dass gerade jetzt eine Verkehrung der bisherigen rückgehenden Bewegung der Gletscher in eine fortschreitende sehr wahrscheinlich oder doch möglich ist und dass daher jede sichergestellte Nach« richt über Rückgang, Stillstand oder Fortgang der Vergletscherung von großem wissenschaftlichen Interesse ist. Außer den Führern werden geeignete Personen alljährlich Messungen des Gl tscherstandes vornehmen, ferner die Nmateurfthotographen um ihre Mithilfe gebeten. Da es sich jedoch zu ereignen pflegt, dafs verschiedene Photographen auf denselben Punkt kommen, als dass ein und derselbe auf ihn zurückkehrt, so empfiehlt der Alpenverein die entsprechende Markierung der Photographierstanbpunkte in einem Kärtchen. Die Gletscherbeobachlungen werden also beginnen, und die Presse kann nur wünschen, dass die diesen Studien vorgesteckten Ziele Im Interesse der Wissen« schaft und der Sicherung mancher Alpengegenden erreicht werden.                                                                              -
—  (Ertrunken.) Man meldet uns aus Goltschee: Am vergangenen Montag  badete  der   13jährige Bursche Rudolf Högler von Kulendorf in einer größeren, nahe der Ortschaft gelegenen Lache.   Unvorsichligerweise   wagte sich   derselbe   zu   weit  in   die  Lache,  a/rieth   in tieferes Wasser und ertrank,   bevor   ihm Hilfe   gebracht   werden konnte.    Erst nach   längerem  Suchen  wurde  die  Leiche des Knaben  durch  die  herbeigeeilten Dorfbewohner auf« gefunden.
—   (Schneefälle in den Alpen.)  Bei  sehr raschem   und   bedeutendem   Temperatur-Rückgänge   und rapidem Anschwellen der fliehenden  Gewässer   sind  heute nicht   allein   die   Gipfel   der   jütischen   Alpen,   wie   der Triglav, Cmir, Suhiplaz, Opik, Razor und andere, sondern auch  die   Höhen   der  Karawanken   und   der  Sannthaler Alpen bis über die Holzgrenze herab i>, Neuschnee gehüllt. Der Schneefall  des  vorgestrigen Tages  war  ein  so  bedeutender,  dass  selbst  einzelne Vorlagen der Alpen und Höhen,  wie die  Menina-Planina,   weit herunter  weiß» gelleidet erscheinen.
—    (Das    hiesige    slovenische   Untergymnasium)  wurde  gestern   vom Herrn Landesprä-stdenten   inspiriert,  welcher  seine Zufriedenheit  mit  den Leistungen im allgemeinen und  namentlich auch mit den Fortschritten in der deutschen Sprache ausdrückte.
—   (Aus   unserem   Krankenhause.)   Wie dringlich  der ehethunlichste Ausbau  des  neuen Krankenhauses in Laibach ist,   beweist wohl der Umstand,  dass jetzt,  b. i. im   Monate  Juni,   das   Spital  derart   mit Kranken überfüllt ist, dass eine Isolierung der Trachome (egYPt'sche Augenentzündung) kaum durchführbar, dass lein
separates Zimmer für erkrankte Wöchnerinnen vorhanden, ja, dass Kranke am Boden liegen müssen! Wie wird es da im kommenden Winter aussehen? Leider stehen die baulichen Aussichten sehr traurig; es sind noch immer keine Detailpläne vorhanden, und konnte demgemäß bis nun leine Concursausschreibuilg bezüglich der Vauarbeiten erfolgen. Könnte denn nicht heuer doch wenigstens die Fundamentierung der Gebäude gefchehen. Der Pavillon für ansteckende Kranke ist schon längst im Detail ausgearbeitet, waium wird doch dessen Bau nicht in Angriff genommen, um endlich die Filiale auf der Polana im Interesse der Stadtbewohner aufheben zu können. Der Einwurf, dafs durch die Nähe eines folchen Gebäudes, dann die beim Baue des neuen Spitals beschäftigten Leute gefährdet würden, ist wohl hinfällig durch die stete Gefahr, welche durch die Polana - Filiale den dortigen Angrenzlern fortwährend droht. Um rasche Ab' Hilfe wird gebeten.                                                        —r.
-(Zusammenkünfte derAlpenvereins-Mitglieder.) Wie den Mitgliedern der Section «Krain» des Alpenvereines bereits durch ein Rundschreiben bekannt' gcheben wurde, versammeln sich dieselben während der Sommersaison jeden Freitag abends in der hiesigen Südbahn - Restauration, um bei ungezwungenem Beisammensein Ausflug.:, Erlebnisse in den Alpen u. dgl. zu besprechen. Solche Abende vermögen die Zwecke des Vereines wesentlich zu fördern.                                    ^
—   (Todt    aufgefunden.)    Aus    Krainburg schreibt   man   uns: Am   15. d. M. wurde   am Ufer des Hrastnica.Naches bei Dobrava die Leiche  des 60jährigen Sägelnechtes Martin Fojkar  aus Vodovlje   am  Fuße eines   bei   2 Meter  hohen  Abhanges   aufgefunden.   Wie erhoben   wurde,   hatte Fojlar   am Vorabende in ziemlich beraufchtem Zustande daS Gasthaus des Franz Fojlar in Dobrava   verlassen   und  dürfte  demnach   am Wege nach Hause ausgeglitten und so in den steinigen Graben, durch welchen der Hrastnica»Vach stießt, gefallen sein.
*(«Hier darf leine Sache abgelagert werden!») Diese Worte finden sich in slovenischer Sprache an einer Holzsäule gegenüber der Dampfmühle, Und merkwürdig: gerade um diese Warnungstafel herum liegt eine Menge von Bauschutt, Steinabsällen und der» gleichen für das Auge nicht gerade angenehmen Dingen. Nach den vorjährigen bezüglichen Andeutungen kann man nun wohl sagen: andauernder Hohn auf communale Anordnungen. Im Interesse des Ansehens des Stadlamtes müsste entweder die Warnungstafel oder aber das Ab-lagerungsmateriale auf dem Wege zu den Kafernen beseitigt werden.                                                                   ^
—   (Gutsverkauf.) Das landtäfliche Gut Wern-berg im Gerichtsbezirke Villach wurde   nebst  der Tepan« Hübe   in  Lichtbold   sammt   allem   Zugehör   und   allen Rechten,   kuuäun iustruotug und Fahrnissen   von Ludwig Freiherrn von Fischer an Martha Freiin von Fischer, geb. Baronin Berg, um 126.000 st. verlauft.
—   (Ameiseneier.)   Einige  Bezirlshauptmann« schaften   in Niederösterreich haben,   da   die Waldameisen zu den nützlichsten Insecten gezählt werden müssen, welche namentlich  zur Vertilgung  der «Nonne» wesentlich   bei« tragen,  das Sammeln der Ameiseneier bis auf weiteres untersagt.
—   (Kindesmorb?) Die Schüler  der Ackerbau-schule   in  Stauden   haben   am 14. d. M. im Schweren« bache nächst St. Michael bei Rudolfswert die Leiche eines neugebornen Kindes   weiblichen   Geschlechtes  aufgefunden.
Neueste Post.
Original-Telegramme der „Laibacher Zeitung".
Wien, 18. Juni. Der Kaiser und die Kronprin-zessin-Wltwe Stephanie besichtigten heute nachmittag« das neue Gebäude der Stephanie-Stiftung zur Erziehung und Pflege schwachsinniger Kinder in Bieder« mannsdorf und wohnten der Prüfung der Zöglinge bei.
Prag, 18. Juni. Unter den Pferden der Tram» wlly-GeseUschaft ist die Influenza ausgebrochen. Ungefähr hundert Pferde wurden von der Krankheit ergriffen.
Meian, 16. Juni. Der Plimabach ist infolge des gestern erfolgten Durchbruches des Eissees, der sich zwischen Laugen und dem Z>ifallferiier im Martell-Thale gebildet hatte, hoch geschwollel,. Bisher ist nur die Zerstörung von sieben Gebäuden im Orte Gand zu beklagen. Auch der Thalweg ist an vielen Stellen zerstört.
Basel, 18. Juni. Bis heute mittags beträgt die Liste der Vermissten 48, darunter eine Person aus Brunn. Die officielle Todtenliste weist 70 Namen auf. Im Laufe des Vormittags konnte der Gepäckswaa/i, gchoben werden, und sind die darunterliegenden, zusammengedrückten Personenwagen nunmehr frei. Es herrscht seither ein furchtbarer Leichengeruch.
Madrid, 18. Juni. Wie das Journal «Impartial, mittheilt, sei der Mörder der Schildwache vor dcm königlichen Palais in Aranjuez ein Priester, der mfulge von Klimme und Leiden wahnsinnig geworden sein soll.
Blienos-Ayres, 18. Juni. Oberst Espina, rmlcher kürzlich wegen einer heftigen Rede gegen die Regierung verhaftet worden war, ist wieder in Freiheit gesetzt worden.
Athen, 18. Juni. Der österreichisch.ungalische A sandte  Freiherr  von Kosjek  hat  hellte   mittags !< Urlaubsreise  nach  Wien via Patras  und  Trieft getreten.___________________________
Angelommene Fremde.
Am 16,Ium.                               ,^
Hotel Elefant. Winter, Maler. Holzer u. Steinberger, P"°^ Meyer, Stieglitz, Weiß, Kaufleute, und Müller, N!'^,,, Witthalm, Privat, Graz. — Schwarz, Privat, sammt il^, Budapest. — Schapp, Hausierer, Pressburg. — Müller,'. gcnieur, Budapest. — Kacer, Privat, Graz. — Iurza, »"^
—   Rohr, Kaufmann,  Szegedin.  —   linger,   Augsburg,,5 Neugebauer,  Budweis.   —  Kalme, Weinhändler, Cw"H
—  Ninaus, Semlitsch, Schlieber sammt Frau und Is'^ Leibnitz.                                                                              ^
Hotel Stadt Wien. Schulz, Gottschall. Griimvald und", Kaufleute, Wien, — Liuhard, Ksm., Brünu. — Varlh^ Kaufmanns-Gattin. s. Sohn, Gottschce. — Grüner, Kau!^ Frankfurt. — Lajovic, Vace, — Formanel, Adjunct, Wu z
—  Rapp, Kfm.. Heidelberg. — Mayr, Finanzconcipist, ,^
—  Pollak   f. Tochter.   —   Kubicki, Apotheker,   und ^°' Klagensurt. — Polajner, Hauptmann, Pola.                   Zik
Gasthof Kaiser von Oesterreich. Pienta, Prag. — Remec," dent. Agram.                                                                    ^ii,
Hotel Slidlillhnhof.  Debelal, Director,  Lussinpiccolo. ^ ^i> Pfarrer,   Wocheiner-Vellach.   —   Cadore.   Holzhändlel, H,,. tirchen, — Franz und Julie Schuster, Reitschdorf. - ^ Agent, Trieft._________________________________^
Verstorbene.                          ^
Den 1 ?. Iuni. Franz  Luckmann, Hausbesitzer. " ^, Polanastraße 7, Gehirnerweichung. — Maria Oblal, Arb^. 70 I.,   Kuhthal 11,   Uy6rnp8 univsi-^IiL.   —   Helena 0 nitar, Inwohnerin, 41 I.. Deutsche Gasse 7, Osteomalac>e> ^.
Den 1 8.1uni. Maria Krizaj, Stadtarme, 89 I-, ' Mterstraße 7, Marasmus.____________________„--^
GolkswirtHajWes.
Gesterreichisch-ungarische Oank.       ^
Der gestern ausgegebene Wochenausweis zeigt f<^/ Stand der österreichisch-ungarischen Bank am 15. I»nl- Ml noten-Umlauf 39ii.799.000 fl. (— 7,704.000 fl.>, MH^, 243,346.000 fl. (- 8000 fl.). Portefeuille 140.796^.,, l— 6,295.000 fl.). Lombard 20,015,000 fl, (4- ^lS.A",, steuerfreie Banlnotenreserve 55,423.000 fl. (^- 9,130-M!'
—------------------                              l'ä^
Lllibllch, 17. Juni. Die Durchschnittspreise stellten !'«
bem heutigen Markte wie folgt:___________________^--A
Dill       »l,N »                                       ""l^ <lA'
Weizen pr. Heltolil.    8,12-------Vutter pr. Kilo . -   ^ ^ ^
Korn              .          5 69-------Eier pr. Stück  . -   - .„ ^
Gerste            .          4^55-------Milch pr. Liter . .   ^X   ^
Hafer             .          3 25 -I— Rindfleisch pr. Kilo   ^ A ^
halbfruch!      .----------------Kalbfleisch         »     ^U^
Heiden           »          5 69-------Schweinefleisch  »     -^ ^ ^
öirse              .          5 69-------Schöpsenfleisch   ,     ^U^
Kukuruz         »          5 80-------Hähndel pr. Stück   - U ^ -"
Erdäpfel   100 Ki>?    2 50-------Lauben          »        ^!«^
Linsen pr. Hcltoli»   10-----------Heu pr. M.«ütr. .    1 A ^
Erbsen           .          9-----------Stroh         .     ..    2 21
Fisolen           .          9-----------Holz,  hartes,  pc.    ^^
Rindsschmalz   Kilo  — 82-------                  Klafter    6 4"   ^
Schweineschmalz»    —66-------—weiches,    »        44"^
Speck, frisch,       »    — 54-------Wein,roth,.100Lit.   ^ ^^
—  geräuchert «    — 62-------— weißer.    »       ^!^^
Lottoziehungen vom 17. Inni. Prag:     22     71     9      1     3^-^
Meteorolonilche BeobachtllUsscu in ^aib^
" 7 l.5Mg? '742°i""i2^    NO. schwäch^^M^     <^ 18.2. N.     7411     180      O. mäßig   !      he't" 9 . Ab.    742 1     114      O. schwach         heit"
Meist  heiter,  nachmittags   vorüberziehende  ^^j' einzelne Regentropfen. — Das Tagesmittel der Tempel      ^ um 4-6" unter dem Normale.
Verantwortlicher Redacteur:  I. Naa>lic^^--^
N«M<w1l s^!,1»tl,I,M^
Maßstab 1:75000.   Preis per Blatt 50 kr., in Ta^
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3g. u. Hlemmllyr H M. Kambergs HulM
's,f all"' Familie Klementschitsch-Linhart <1'" gzack'
Freunden und Vetaniiten die höchst detrlibenc" ^, richt von dem Ableben ihrer innigstgcliebten -^^ beziehungsweise Schwiegrr- und Großmutter, "
Allllll Klcnmltschitsch g°b, S'B'
R echnungsosficials. Witwe
welche am 18. Juni um 2 Uhr früh nach ^'H,^ schmerzvollem Leiden und nach Empfang °er "   ^' Sterlesacramente   in   ihrem   78. LebensM schieden ist.                                                      ^ F
Das Leichenbegängnis  findet   in OoM 19. Juni um 5 Uhr nachmittags statt.            ^gi,
Laibach - Gottschee, den 18. I"" Besonder« Todesanzeigen weiden nicht au«g<«
Unzeigeblatl.
Verkauf einer Villa
*****  Teldeser - Siae>   im   CH»«>:r»l*Ä»»ijw..
i^tet ieselbe befindet sich im besten Bauzustande, ist einstöckig, comfortabel einge-\^, enthält fünf Zimmer, drei Cabinete, ein Badezimmer und bietet eine sehr schöne '*r pf auf den Veldeser-See und das Hochgebirge. Dazu gehört auch eine Stallung für 'Ä ^ erde, eine Wagenremise, ein Brunnen mit sehr gutem Trinkwasser, ein Gärtchen i     \ elegantes Schiffshaus mit Barke.                                                     (2529) 3—1
tj tia.*v skünfte werden ertheilt in der Kanzlei des Advocaten Dr. Robert von Sohrey
^) 3^1                      Nr. 2490.
Reassumierung kemtiver Feilbietung.
!ll>^^ Ansuchen der Frau Francisca ^' ^b. Lican. von Illyr.-Feistritz ^9'^ ^lude die mit dem Bescheide ^13 Member 1890. Z. 6734. auf Zo^ ^iinner und 14. Februar 1888 pXtiv gewesene, ^l" "ber Werte ^ ^ Nealfeilbietung der dem Thomas ^ "s Nesitznachfolger des Anton Mg °°n Grafenbrunn Hs.-Nr. 6 ge-Mtä's sichtlich auf 1400 st. geschätzten >e>^ Anlage Z. 71 der Catastral-^ih° Grafenbrunn im Reassumie-9e neuerlich auf den
^9- Juni und den
l>tt/^ ^"li 1691. !^tze ^ ^I ^hr, Hiergerichts mit dem ^l>t<jt ""^ordnet, dals die Hypothekar-Ü^ell n ^!   ^^    zweiten   Feilbietung ""Kett   H unter dem Schätzungswerte ^,^ilr Gerden wird. > vy°^ Tabulargläubigerin  Ursula ^"lin^^^^brunn.   respective   die ^ der , ^^ben und Rechtsnachfolger, j        "l. f. Notar Herr Ioh. Rachne
von Feistritz unter gleichzeitiger Zustellung des Feilbietungsbescheides zum Curator a6 aot,um bestellt.
K. k. Bezirksgericht   Illyr. - Feistritz, am 26. April 1891.
(2479) 3—3                      Nr. 2546.
Dritte ezecutive Feilbietung.
Am 26. Juni  1891
um 10 Uhr vormittags wird hiergerichts die dritte executive Feilbietung der Realität des Johann Kerun von Rodocken-dorf Einlage Z, 14 der Catastralgemeinde Rodockendorf stattfinden.
K. k, Bezirksgericht Adelsberg,   am 27. April 1891.
(2476) 3—3                        Nr. 959.
Dritte executive Feilbietung.
Am  23. Juni   1891
um 10 Uhr vormittags wird Hiergerichts die dritte executive Feilbietung der Realität des Anton Pento von Nadanjeselo Hs.-Nr. 41. Einlage Z. 53 der Catastralgemeinde Nadanjeselo. stattfinden.
K. k. Bezirksgericht  Adelsberg,   am 12. Februar 1391.
(2481) 3—2                      Nr. 1203.
Zweite ezec^ Feilbietunss.
Am 26. Juni 1891 um 10 Uhr vormittags wird hiergerichts die zweite exec. Feilbietung der Realität des Josef Zelko von Narein Hs.-Nr. 6. Einl. Z. 9 der Catastralgemeinde Narein. stattfinden.
K. k. Bezirksgericht Adelsberg, am 25. Februar 1891.
(2483s 3—2                        Nr. 881.
Dritte executive Feilbietung.
Am 26. Juni 1891 um 10 Uhr vormittags wird hiergerichts die dritte executive Feilbietung der Realität des Kaspar Vidrih von Dorn Einlagen ZZ. 61 und 62 der Catastralgemeinde Dorn, stattfinden.
K. k. Bezirksgericht Adelsberg, am 6. Februar 1891.
^(2474)^3^3                      Nr. 2742.
Bekanntmachung.
Bei dem k. k. Bezirksgerichte Adelsberg wurde über die Klage des Josef Cuk von Adelsberg gegen Margarethe Cuk und Valentin Kovac von Ndelsberg wegen Verjährt- und Erlofchenerklärung der auf der Realität Einlage Z. 295 der Cata-stralgemeinde Adelsberg haftenden For« derung der ersteren aus der Quittung vom 11. Jänner 1832 per 34 fl. C. M. s A und des letztern aus dem Urtheile vom 6. Jänner 1841 per 40 st. C. M. e 8 o die summarische Verhandlung auf
den  23. Juni   1891 um 9 Uhr vormittags mit dem Anhange
des § 18 Summar«Patentes angeordnet und die Klagsabfchrift infolge des un« bekannten Aufenthaltes der Geklagten dem auf ihre Gefahr und Kosten bestellten Curator Herrn Paul Bejeljak, k. k. Notar in Adelsberg, behändigt.
Die Geklagten haben daher am be« zeichneten Tage hiergerichts zu erscheinen oder den Machthaber namhaft zu machen oder aber ihre Behelfe dem Curator rechtzeitig mitzutheilen.
K. t. Bezirksgericht Adelsberg, am 30. April 1891.
(2477) 3—3                      Nr. 3437.
Bekanntmachung.
Bei dem k. k. Bezirksgerichte Adelsberg wurde über die Klage des Jakob Zurc von Oberplanina (durch Dr. Deu in Adelsberg) gegen die unbekannt wo in Amerika befindliche Agathe Konobet von Bukovje pcto. 40 fl. 93 kr. die müudliche Bagatell-Verhat'dlung auf den 24. Juni   1891
um 9 Uhr vormittags mit dem Anhange des § 28 Bagatell-Verfahrens angeordnet und die Klagsabschrift infolge des un« bekannten Aufenthaltes der Geklagten dem auf ihre Gefahr und Kosten bestellten Curator Herrn Dr. Pitamic in Adelsberg behäudigt.
Die Geklagte hat daher am bezeichneten Taqe hiergerichts zu erscheinen oder den Machthaber namhaft zu machen oder aber ihre Behelfe dem Curator mitzu« theilen.
K. k. Bezirksgericht Adelsberg, am 22. Mai 1891.
^aibacher Zeitung Nr. 137.
1143
l9. Juni 1891.
Course an der Wiener Börse vom 18. Juni 1891.         M« dem oM^n Comm«^.
«eld   Ware ^   Ztalll«.AnllhtN.
^Zeitliche Rente in Noten    82 45  92 65
>!l?"Nte......    .     824s,   9li 6<»
^^/o Ctaatslose.    250 fl,   I33'7t> 13450
^ b°/„       . «^,^^    500 st.   12925 13975
^ ^'         » FNnftel 100 fl,   149 - 150 —
.^«tllatslose   .    .      100 fi.   1788,' 1794»
>/.^       '           .    .       50fi,   l?8 8!'179 4'!
"°">-Pfdbr. il 120 fl.   .    .   145 bc 146 50
HA'Goldrente, steuerfrel.   lii 15 111 3!,
"-«otenrente,        »       .   102 50 102 70
z^Zltitrtt Eisenbahn.
<Mahn in G, steuerfrei .   113'5° 114 -
^'MevhVllli!! i» Silber .   118 25 119 2l>
l>!«^" Vahn in Silber .   1N5'5N 1065«
^?^bllh„ 200 fl, CM, .    .   243— 246'—
>» ß^^ubweis 200 fl. ö, W,   222'— 225. —
i<«lUb,-Tirol 200 fl, ö, W,   215'5N 2,6 50
^^»ahn fill 200 Marl   .   1«^ 50 11025
^ ?un Marl 4"/« .    .    .   115-50 11N 2Ü
«'Meph-Äahn Em. 1884 .     9S'—   9g 70
^"erger Nahn ltmiss. 1884    95 20   9« —
^,'3°lb,lente 4»/„    ....   10550105-70
<,, k°pierrente 5°/„    .    .   .   101 7s, 101 9«
"!lnb.-Unl,1U0fl.0.W,S.   116 50 117- -
^Ll.,!^         cumul. Stücke    99-   -   99 3i>
»«,^.?"«Obliaat.v. 1.1876   113-- Il4 -
»,,^"nzehent-Ubl.-Ob,100fl.    9740   98l<>
.    lI«>N-»lnl, ll100fl,ö,W.   137-25 137-75
M.^"°            ^   50fi. ü.W.   186 7^18725
"«,-Uose 4°/„ 100 fi. ö. W.   129 75 130 25
Geld    Ware
Grundentl.'Gbligat!«men
(für 100 fl. CM,).
5°/« «alizilche......    W4 75 1"5 2b
5"/„ mährische......       —'—   —'^
5"/„ Krain und Küstenland .   .       — —  —'--
5"/„ niederösterreichische  .   ,   ,    109-50  -'—
5°/« steirische......      — —   — —
5»/„ lroatiscke und slavonische .    1N4"?!> 1«5 25
5"/« siebenbüralsche     ....      ——   —'-—
5°/„ Temeser Banat   ....       —'—   —'—
5"/« ungarische......      92-20   92b0
Andere ässentl. Anlehen.
Donau°Reg.-«ose 5"/« 100 fl.   .    120-S0 12120
dto.      Anleihe 1878   .    .    106 — 15?'—
Unlehen der Stadt Gör,     ,   ,    111 —   —'—
Anlehen d. Stadtgemeinbe Wien    105-   10«'—
Präm,°Anl. d. Stadtgem, Wien    158 50 154'-
Norsenbau - Anlehen verlo«, 5°/„     97 75   93 75
Pfandbriefe
(für lNN st.).
Bobencr. all«, öst. 4°/„ G,    .    .    115'—11550
dto.          dtll.     4>/,°/„ .    .    .    100 50 101-30
bto.          bto.     4<Vo     .    .    .      97 20   97'?0
bto. Präm.-Schuldverschr. 8°/«    10? 25 10975
Oest. Hypothelenbanl inj. 50°/»     98"?s   9980
Oest.-ung. Banl Verl. 4>/,°/<>    .    101 — 101-51
detto               »    4°/„    .    .      9970 100-10
betto 50jähr. »   4°/n   .    .      9970 10010
PrtoritiilS'Gbligationen
(sür 100 fl,),
Ferdlnands-Nuldbahii Vm, 1886    100— 10050 Galizlsche   Karl ° Ludwig - Nahn
EM. 1881 800 st, S. 4>/,"/„   .      99.20 100 —
Gelb   Ware Oesterr. Norbwestbahil    .    .    .107-107-90
Staatsbahn.......       -   ,   — —
SNdbllhn k 3"/^.....150-5.» 151-5N
»      ,^5°/„.....1187511975
Ung.-giliz. Bahn.....INL —10250
Diverse Lose
(per Stück),
Creditluse 100 fl......  1^75  187.5«
LlaryLose 40 fl......    58-75    57-75
4"/„ Donau Dampfsch. inn fl.   .  123 —  124 —
Laibacher Präm.-Anleh. 20 fl.    zn-50   21 —
Ofener Lose 40 fl.     .    ,              ._.----------_
Palffy-Lose 40 st......    55-5«    5g-_
Rothen Krenz, «st. Ves. v., 10 fl.    l? 80    1790
Rubolph-Lose 10 fl.   .    .    .   .    zu _    ^-75
Salm-liose 40 fl......    ^.       yn50
St.-Genois-Uose 40 st.    ...    ß,..^    ßiz^ WaldsteiN'Lose li<> st.      ...      8L>50      37 — Windisch-Grätz'Lose 20 st.   .   ,    51-^.    5,-50 Vew,-Sch, d. 3"/» Präm.-Schuldverschr. der Bodencreditanstalt    »lz.50    2/.50
Kank'Aclien
(per Stück).
Nnglo-öst. Vanl 200 fl. 60°/„ T. . 1«»"7b 16125 Äanluerei», Wiener, 100 fl. . 113 zzü 113-75 Vdrr.Aüst, üst,, 200 fl. S.40«/„ 382 - 38350 Crdt'Anst, f. Hand, u. G. lg« st, 999 2!» 29975 Creditbanl, Alla, ung., 200 fl, . 341 25 341 75 Depositenbank, Allg,, 200 fl. . 20250 20450 Escompte Ges., Ndröst,, 500 fl, eic — 614 — Viro-u.Lassenu., Wiener 200st. 211 — ^12 —
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Hypothelcnb., üst, 2N0fl, 25°/,E. 71— 73 — Länberbanl, üst, 200 ft. G, . . 214 40 214>90 Oesterr-ung. Nanl 600 fi. .    .     1016    1020
Unionbanl 200 fl.....239-50 240 —
Veilehrsbant, Wg., 140    .    . 159 75 160 75
Artien von Transport« Unternehmungen.
(per Stück),
Albrecht-Vahn 200 fl. Silber . 89'5<» N0 — Älföld ssimnan, Bahn 200 fl, S. 202 25 2027.°. Äöhm. Nordbllhn 150 fi.      .    .  19^-   192 —
»    Westbahn 200 fl. .   .    . 353 — 355'-Buschtiehraber Eis. 500 fl. EM.     1220    ILl^ bto.         Nit. L,) 200 fl, . 484 — 486' -Donau - Dampnchissfahrt - Ges,,
Oesterr. 500 fl. CM. . . . li»7—299 — Drau-Eis, (V.°Dl,,-Z.)200fl. S, 200 - 201 -Dux°Vodenb.-Nis.°A. 200 fl. E. --— —-— Ferdinands Nordb. 1000 st. CM. 2860 2NS5 Gal. Carl-llubw. B,200fl, CM. 219 - 21350 Lemb. ° Czernow, ° Iassy - tkisen-
bllhN-Gesellsch, 200 fl. T. . . 245 25 24625 Lloy°,üst.«ung.,Triest5U0st.LM, 413 — 41?' -Oesterr. Nordwestb, 200 fl,Silb, 20550 206 —
dto, (lit. L.) 200 fl. S. . . 212 25 2l2 75 Praa-DnxerEiscnb. 150fl.Silb. 9050 915^ Staatseiscnliahn 200 fl. Silber 289 71» 29025 Südbahn 200 fl, Silber . . . l 11-75 «12-75 Süd-N°rbd,Verb,'Ä,20Ufl,CM, 18350 184-Trllmway«Ges,,Wr,,i70fl,«, W, ^33-— 224--»      neue Wr., Priorität«-
Actien 100 fl......94'- -  95> -
Una.'galiz, Visenb. 200 fi. Silber 2>i0' - 201- -
Gelli    «are
Ung. Nordostbahn 200 fl. Silber 1974« 19?-?(< Ung.Westb,(Rllllb-Giaz)20Nfl.T. «00'— 2«','7K
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Vauges.. All«. Oest., 100 ft.   .  109-5» ii«, l>0 Egydler Eisen« und Stahl'Inb.
in Wien 100 fi.....    79--   81 —
«tiscnbahnw'Leiha., erste, 80 fl.    97'50   98 —
««zlbemiihl. Papiers, u. V,°G,    48-   49 —
LtrsliMr Nraucrel 100 fl.  .    .    94'n0   947Ü
Montan-Gesell., üsterr. - alpine    9060  91'—
Prasser Eisen-Ind.-Ges, 200 fl,  412 ?ö 41450
Salao^Tari, Steinkohlen 8« ft.   57^ — 57?--
«Schlügelmähl., Papiers. 200 fl,   196-5^ 19850
«Steyrcrmühl».Pap<erf.u,N.-V.   130'— 182-.-
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Waffenf.-G.Oest.inWieninafl.  5»,'— 506 — WaggoiLÜeihanst.. Allg. in Pest
80 st.........    88-    »8 75
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Devlftn.
Deutsche Plätze......57-60 5? 67,
London........117 4511785
Pari«.........4«4b 46 53^
Valuten.
Ducaten........       b'55    !i'5?
20 Francs-Stücke.....     »29,   930^
Deutsche Relchsbanlnoten    .    .    5757, 5?6>l.
Papier-Nubel......     I U7„ ! 37.»
Italienische Banknoten (100 2.)     45-50 4?b0
^rjvTriS^rrr Wecbselstnbe fe Mkm Wksm & ScMera
^300-228                              ___________________^_   WIEBT, I., Kärntnerstrasse ««K
Hmts6saft jur iCaiOacüet: Seitutig ilc. Ul
gicitaö bcn 19.^uni 1891.
^4) 3-3                               I. 6408.
Kancms» Uusschreibun«.
>^,, N der technischen Mittelschule in Sarajevo
^'"«eginn des Schuljahres 1891/92 (1. Oc-
- I) folgende Lehrstellen zu besetzen:
^le Lehrerstelle fiir mathematische  Kä« 3^r mit der Verpflichtung,  eventuell auch "°°dllsie,    Baumechanil   oder   Naturlehre ."Zutragen;
^Ne Lehrerstelle   für   bautechnische   und
AeLehrerstelle filr forsttechnische Fächer. ^, )/ einer jeden der uorbezeichneten Lehrer« ^ Zt ein Iahresgehalt von 1000 fl. nebst Ü5 dn "tiergelde ^on 200 st. und einer Zu-Hy °N Zoo si., sohin ein Iahresbezug von ^^' verbunden.
Die Bewerber um die Lehrerstelle sub a) haben die formrlle Lehrbefähigung für Physil und Mathematik als Hauptfächer an Mittelschulen (Obergymnasien und Oberrealfchulen) nachzuweisen.
Die Bewerber um die Lehrstelle 8ub t») haben den Nachweis zu erbringen, dass sie die ' technische Hochschule, diejenigen um die Lehrerstelle 8ul) c), dafs sie die Hochschule für Boden» cultur oder eventuell eine andere höhere Forstschule mit Erfolg absolviert haben.
Die einen und die anderen haben ferner nachzuweisen, dass sie eine angemessene Zeit hin» durch im Bau», beziehm^sweise im Forstfache praktisch beschäftigt waren. In letzterer Vezie« hung wilrdeu in erster Linie folche Candidate« auf Berücksichtigung rechnen können, welche den Nachweis zu liefern imstande sind, dass sie bei einer  Forstschule  als Assistenten  mit  zu.
friedenstellendcm Erfolge in Verwendung gewefen sind oder dass sie die formelle Lehrbcfähigung für das Forstfach erworben haben. Auch müssen alle Bewerber den glaubwürdigen Nachweis liefern, dass sie der bosnischen (serbischen oder kroatischen) Sprache vollkommen   mächtig   sind.
Die Verleihung der hiemil ausgeschriebenen Lehrerstelleu erfolgt anfänglich in proviforifcher und nach genügender Erprobung, eventuell auch sogleich, in definitiver Eigenschaft.
Die Dauer der Schulzeit beträgt in jedem Schuljahre elf Monate.
Die bezüglichen, wohl instruierten Com» petenzgefuche sind
spätestens bis Ende Juni l.I.
im Wege der vorgesetzten Behörden an die bos« nische Landesregierung in Sarajevo einzusenden.
Dies wird infolge Erlasfes des hohen k. k. Ministeriums des Innern vom 24. Mai l. I., Z. 2179, kundgemacht.
K. l. Landesregierung fiir Krain. Laibach am 12. Juni 1891.
(2429) 3-3                   Nr. 258 ex 1891/Pr.
Erledigte Dienststellen.
Eine Concip ientenstel le bei der krainischen Finanzftrocuratur in Laibach mit dem Adjutum jährlicher 500 fl.
Bewerbungsgcsuche sind unter Nachweisung der gesetzlichen Erfordernisse und der Kenntnis der Landessprachen
binnen  vier  Wochen
bei dem Präsidium der k. k. Finanz-Direction in Laibach einzubringen.
Laibach am 8. Juni 1691.