Seftaratllbdruck aus der «llaibacher Zeitung». Das ^aibacher Moor. Am 9. und 10. October 1895 wurde über Auftrag des k. k. Ackerbauministeriums durch Professor Dr. Emerich Meißl eine Begehung des Laibacher Moores vorgenommen, an welcher sich auch der k. l. Regierungsrath Markus, Landesausschuss - Beisitzer Dr. PapeZ, Landes-Ingenieur Hräsky und das Mitglied des Morastcultur-Ausschusses Peruzzi betheiligten. Am ersten Tage wurde der östliche und südöstliche Theil des Laibacher Moores auf der Route Soneggerstraße, Karolinengrund, Hauptmanza, Skofelca, Brunndorfer Moor, Brunndorf und von dort quer durch das Moor zurück nach Laibach begangen; am zweiten Tage wurde der südliche und westliche Theil des Moores besucht auf der Route Karolinengrund, Schwarzdorf, M. H. Kosler, Podpetsch, Innergorizza, Moosthal, Log, Oberlaibach und von dort längs deS westlichen Randes des Moores zurück nach Laibach. Obwohl infolge des unaufhörlich niederströmenden Regens und der dadurch bedingten stellenweisen Ueber-flutung manche Theile des Moores unzugänglich waren, so wurde doch bei diesen Rundgängen, beziehungsweise Fahrten, ein ziemlich genauer Ueberblick gewonnen. Ueber die Wahrnehmungen, welche Professor Dr. Emerich Meißl bei dieser Begehung hinsichtlich der Beschaffenheit des Laibacher Moores und seiner Culti-vierung machte, wurde von demselben ein eingehender Bericht an das Ackerbauministerium erstattet, welchem wir Folgendes entnehmen: Das Laibacher Moor ist im allgemeinen ein sehr gut zersetztes, auf kalkhaltigem (conchilienreichen) Lehm aufliegendes Grünlandsmoor von stark wechselnder, aber nirgends besonders großer Mächtigkeit, das nur stellenweise von Hochmoorbildungen überlagert ist. Diese letzteren zeigen noch den ursprünglichen Charakter des Moores, während die weitaus überwiegende Fläche bereits wesentliche Veränderungen erlitten hat, indem die Hochmoor-jchichten durch Torfftechen und das im Laibacher Moor sehr beliebte Moorbrennen sowie die Cultur entfernt wurden. Durch die gleichen Umstände wurde aber vielfach auch die Substanz des Grünlandmoores verringert, so dass mitunter besonders auf den ältesten Culturen die Moorschichte schon sehr schwach geworden ist und hie und da der lehmige Untergrund oder das sogenannte Sohlband, d. i. jene Schichte, in welcher der Untergrund und das darüber gelagerte Moor gemischt sind, zutage tritt. Selbstverständlich ist das nur dort der Fall, wo von vornherein die Moorschichte nicht besonders mächtig war, also auf den Kämmen der Untergrundbodenwellen, und die Fläche schon längere Zeit in einer Art landwirtschaftlicher Cultur stand. Dieö ist jedoch im vorliegenden Falle gerade nicht als Unglück zu bezeichnen, weil der Untergrund und darum auch das Sohlband im Laibacher Moore sehr fruchtbarer Natur zu sein scheinen, wenn man auch sonst im allgemeinen trachten soll, das Stickstoff-Reservoir im Moore zu erhalten und rationell auszunützen. Die eben erwähnten Flächen, auf welchen die Moor-substanz schon ganz oder nahezu ganz verschwunden ist sowie jene, welche noch mit wilden Hochmoorbildungen überlagert sind, machen jedoch nur einen kleinen Theil der Gesammtfläche aus, so dass man es im Laibacher — 3 — Moore im großen und ganzen mit einem Grünlandsmoore von wechselnder Mächtigkeit zu thun hat. Der zumeist sehr befriedigende Zersetzungszustand, sowie der ganze Charakter des Moores und der jetzt darauf befindlichen Vegetation lässt auf die hohe Culturwürdigkeit schließen und als fast sicher voraussetzen, dass dort bei rationeller Cultur Erfolge erzielt werden können, wie nicht leicht in einem anderen Moore. Die Neigung zur Bildung von Lagerfrucht gibt einen Fingerzeig, dass reichlich Stickstoff und in leicht assimilierbarer Form vorhanden ist. Ueber alle diese Fragen wird übrigens die bereits eingeleitete chemische Untersuchung des Moores und des Untergrundes inkürze volle Aufklärung bringen. Die Ausnützung des Laibacher Moores geschieht jetzt theilweise durch Torsstechen, hie und da auch durch Torfftreugewinnung, beides in höchst einfacher Art, zum größten Theile aber durch landwirtschaftliche Cultur. Diese letztere wird jedoch in höchst primitiver Weise betrieben, von rationeller Eultur kann gar keine Rede sein. Der Regulierung der Wasserverhältnisse auf den Culturen wird seitens der Besitzer geringe oder gar keine Aufmerksamkeit geschenkt, die Bodenbearbeitung erfolgt sehr mangelhaft, gedüngt wird gar nicht oder schwach mit Stallmist und die Verbesserung der Wiesen, die zweifellos die größte Bedeutung haben oder haben sollten wird, von ganz vereinzelten Fällen abgesehen, in richtiger Weise gar nirgends vorgenommen. Dagegen ist das durchaus unrationelle und verwerfliche, eine Verschwendung des Bodencapitals in sich schließende Moorbrennen als Bodenbearbeitung^ oder Meliorationsmittel sehr beliebt. Ueberhaupt scheint das Streben der Laibacher Moorwirte darauf hinauezu-zielen, möglichst rasch mit der Moorsubstanz aufzuräumen, um auf den lehmigen Untergrund, der allerdings fruchtbar ist, zu kommen. Welche Vergeudung — 4 — des wertvollsten und theuersten Pflanzennährstoffes, des Stickstoffes, und welche Verschlechterung des Bodens dies bedeutet, darüber scheint sich niemand klar zu sein und deshalb wäre es nothwendig, gerade in dieser Beziehung aufklärend zu wirken. Ein mächtiges Hindernis der Cultur auf großen Flächen des Laibacher Moores bilden die alljährlich ein oder mehreremale sich wiederholenden Inundationen durch die Hochwässer des Laibachstusses, die dadurch bedingt werden, dafs vor und in der Stadt Laibach eine Schotterbarre im Flusse den Ablauf der Hochwässer verzögert oder verhindert. Das Project der Laibach-Regulierung bezweckt eben die Entfernung dieses Abflusshindernisfes sowie die Regelung des Ablaufes der Hochwässer und dadurch die Senkung des Hochwasserspiegels und den Schutz vor den häufigen Ueber< schwemmungen. So lange dies nicht erreicht sein wird, muss die Cultur auf den dem Hochwafser ausgesetzten Flächen das reinste Glücksspiel sein und der Erfolg derselben nur von dem rechtzeitigen oder unzeitgemäßen Eintritte der Inundation abhängig bleiben. Leider sind aber die dem Hochwasser ausgesetzten Flächen sehr groß und es ist deshalb nach der unmaßgeblichen Ansicht des Gefertigten durchaus richtig, zunächst auf die Beseitigung der Hochwassergefahr das allergrößte Gewicht zu legen. Selbstverständlich schließt dies aber nicht aus, schon jetzt mit der Anbahnung einer rationellen Cultur auf jenen Flächen zu beginnen, die nicht oder nur in geringerem Maße der Ueberschwemmuna. ausgesetzt sind. Auch diese Flächen sind in großer Ausdehnung vorhanden, so dass schon an und für sich Anlass wäre, mit der jetzt üblichen, ganz unbefriedigenden landwirtschaftlichen Benützung zu brechen. Außerdem werden aber die hier gewonnenen Erfahrungen und das gegebene gute Neifpiel später der Cultur der übrigen jetzt noch vom Hochwasser bedrohten Flächen zugute kommen. __ H __ Was sonst im allgemeinen die Wasserverhältnisse im Laibacher Moore betrifft, so gewinnt man eher die Ansicht, dass das Moor an einem Ueberflusse an Wasser als an zu großrr Trockenheit leidet Allerdings finden sich Stellen, wie zum Bnspiel bei Hauptmanca oder in der Nähe von Schwarzdorf bei M. H. Kosler, die entschieden virl zu stark entwässelt und in einer für die Cultur bereits gefahrdrohenden Weise ausgetrocknet sind. Die Schuld hieran ist jedoch nicht dem all-gemeinm Entwässerungsprojecte, sondern der mangelhaften Detailarbeit bei der Anlage der Culturgräben und der Regulierung des Wasserstandes in denselben beizumessen. Das allgemeine Entwässerungsproject umfasst bloß die Hauptwasserläufe nnd Hauplgräben, die in relativ ziemlich großen Abständen von einander das Moor durchziehen, während auf den dazwischen liegenden großen Flächen die Anlage der Culturgräben und die Regulierung des Wasserstandes in denselben den einzelnen Besitzern überlasen bleibt. Die Hauptgräben schneiden, durch die Terrainverhältnisse bedingt, vielfach sehr tief in den Untergrund ein, so dass bei Normal-wasserstand, wie er etwa bei dem Besuche des Gefertigten geherrscht hat, der Wasserspiegel in dem Hauptgraben nicht bis an die Moorschichte heraufreicht. Ein solcher Graben kann innerhalb seiner Wirkungssphäre selbstverständlich nur entwässernd wirken, zur Befeuchtung oder Erhaltung der nothwendigen Feuchtigkeit in der Moorsubstanz jedoch nicht beitragen. Erfahrungsgemäß erstreckt sich abrr die ent« wässernde Wirkung eines Grabens nicht sehr weit landeinwärts, so dass durch die tiefeingeschnittenen Hauptgräben allein wegen deren großen Entfeinung von einander eine zu weit gehende Austrocknung der dazwischen liegenden umfangreichen Flächen nicht zu befürchten ist. Wohl aber rückt diese Gefahr sehr nahe heran, wenn - « — die zwischen den Haufttgräben befindlichen Culturgräben ungeschickt angelegt, nämlich vor allem zu stark ein-geschnitten werden und einen freien Abfluss in die tief' liegenden Hauptgerinne haben, ohne dass auf die Möglichkeit der zeitweisen Zurückhaltung oder Zufuhr des Wasser« Bedacht genommen wird. Dies ist beispiels' weise bei den oben erwähnten, jetzt schon zu stark ausgetrockneten Flächen der Fall, Auf diese, den Laibacher Moorwirten, wie es scheint, unbekannte odrr von denselben nicht genügend tzemmditzk G^lchi ewdnngiW^ au^ner^am zu machen und Vorbeugungsmaßregeln dagegen zu veranlassen, ist eine d^r Hauptaufgaben bei Inangriffnahme einer rationellen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Cultur des Laibacher Moores. Glücklicherweise sind derartige VorbeuqunaMatz-regeln gerade im Laibacher Moor nicht schwer durchführbar und denselben durch das General-Entwässerungs-project in keiner Weise besondere Schwierigkeiten entgegengestellt. Vielfach wird schon die Anbringung von, wenn auch primitiven Absperlfchleusen in den Culturgrüben ausreichen, andernfalls Vorrichtungen, um zur Zeit der großen Trockenheit entweder das Wasser aus den Hauptgerinnen zeitweise zurückzustanen oder aus geeigneten Gerinnen Wasser in die Culturgräben einzuleiten. Zu letzterem Vorgange bittet sich an vielen Punkten guie und leichte Gelegenheit, da das Laibacher Moor zahlreiche und ausgiebige seitliche Zuflüsse hat und im Moore selbst an den sogenannten Seefenstern günstig gel'g'ne, mächtige Quellen entspringen. Die locale Regelung der Wafseruerhä'ltnisse in der angedeuteten Art ist eine der hauptsächlichsten Vorbedingungen für dtt landwirtschaftliche Cultur des Laibacher Moores, sowie man überhaupt bei jeder Moorcultur, wenn man den Erfolg nicht vom Zufalle abhängig lassen will, das Wasser beherrschen muss. _, 7 __ Was nun die für das Laibacher Moor geeignetste Culturmethode anbelangt, so ist diesbezüglich in erster Linie zu bedenken, dass es sich dort fast durchwegs um kleinere, nicht sehr capitalskräftige Besitzer handelt, denen man kostspielige Meliorationen, wenn sie auch an und für sich die besten und zweckmäßigsten wären, nicht zumuthen kann oder darf. Im Hinblicke hierauf erklärt Professor Meißl, dass er sich der Ansicht des Professors Sitensly, dass für das Laibacher Moor die Rimpau'sche Damm» oder Deckcultur die empfehlenswerteste wäre, nicht anschließen könne, ebensowenig wie derjenigen, dass sich die dortige Moorcultur auf die Fäcalien der Stadt Laibach gründen soll. Die Stadt Laibach hat nun einmal die Schwemmcanalisation und der Moorcnltur zuliebe wird man ohne bedeutende Opfer seitens der Moorinteressenten gewiss nicht, wenigstens nicht in absehbarer Zeit, zu einem anderen, sür die landwirtschaftliche Verwendung günstigeren System der Entfernung der Abfallstoffe übergehen. Vom rein theoretischm Standpunkte sind die Sitensky'schen Anschauungen allerdings vollkommen richtig, man muss aber doch auch mit den praktischen Verhältnissen rechnen. Die Rimpau'sche oder eine derselben ähnliche Deckcultur ist zweifellos das beste und auf die Dauer sicherste Verfahren der Moorcultur und dieselbe foll auch im Laibacher Moore als anzustrebendes Ziel im Auge behalten werden, für den Anfang aber passt sie nicht und wird erst dann am Platze sein, wenn die Laibacher Moo» Wirte wirtschaftlich erstarkt sein werden. Zudem hat man es bereits gelernt, auch auf einfachere und billigere Weise auf unbedeckten Dämmen fehr befriedigende Erfolge zu erzielen, die im Laibacher Moore umso sicherer ebenfalls vorauszusetzen sind, als die klimatischen Verhältnisse dort günstiger wie im Norden sind und bei der Cultur das Schwergewicht doch auf Wiesen und Weiden wird gelegt werden müssen. Für das Laibacher Moor kämen, meiner Ansicht nach, je nach den Bodenverhältnissen vorläufig zwei verschiedene Culturverfahren in Betracht. Nämlich: 1.) Die Cultur auf 25, beziehungsweise 50 Meter breiten unbedeckten Moordämmen, dort wo die Moorschichte eine Mächtigkeit von mehr als 20 oin hat und 2.) eine Mischcultur auf dem durch Rajolen oder tiefes Pflügen mit dem Untergrund gemischten Moore, dort, wo die Moorschischte eine Mächtigkeit von weniger als 20 «m hat. In beiden Fällen ist ein Hauptgewicht auf die genügende Zufuhr von Kali und Phosphorsäure in Form von Kainit und Thomasschlacke oder je nach der Preislage irgend eines anderen kali-, beziehungsweise phosphorsäurehältigen Kunstdüngers zu legen. Welche Mengen von Kali und Phosphorsäure und ob eventuell auch Kalk zu geben sein wird, wird durch die chemische Analyse des Bodens sowie durch specielle Versuche festzustellen sein. Dass ein lebhaftes Bedürfnis nach Kali und Phosphorsäure besteht, ist ganz unzweifelhaft und ergibt sich schon daraus, dass bei der versuchsweisen Anwendung von Kainit und Thomasschlacke an zwei Orten im Laibacher Moore trotz der homöopathischen, lächerlich geringen Mngen (in einem Falle je 1 Fr Kainit und Thomas-schlacke für mehrere Joch!) ein relativ bedeutender Erfolg erzielt wurde. Dass beide Culturverfahren auch eine entsprechende Bodenbearbeitung und Regelung der Wassernerhältnisse zur Voraussetzung haben, ist selbstverständlich. Näher auf die Einzelheiten der beiden Culturoerfahren hier schon einzugehen, dürfte wohl nicht am Platze sein und soll deshalb diesbezüglich nur noch bemerkt werden, dass beid? Verfahren mit geringen Kosten verbunden sind und von den jetzt bereits im Laibacher Moore üblichen principiell nicht weit abweichen, somit den Moorwirten nicht ganz fremd sind — 9 — und im wesentlichen nur eine allerdings eingreifende Verbesserung der jetzigen Verfahren, verbunden mit einer rationellen Düngung, vorstellen. Die Cultur auf unbedeckten Dämmen würde sich insbesondere für die Anlage von Wiesen und Weiden, auf welche überhaupt im Laibacher Moore das Schwergewicht zu legen wäre, eignen, aber auch eine Cultur von Feldgewächsen nicht ausschließen, wenn nach mehrjährigem Turnus immer wieder einige Jahre Wiesenanlagen auf den Dämmen eingeschaltet würden, um einer zu weit gehenden Verpulvelung des Moores vorzubeugen und eine festere Oberschichte zu schaffen. Außerdem lassen diese Culturen auf unbedeckten Dämmen immer die Möglichkeit offen, nach Wunsch und Bedarf später einmal zu einer Deckcultur überzugehen. Die Mischcultur wäre anderseits hauptsächlich für Feldgewächse zu reservieren, selbstverständlich aber auch zur Wiesenanlage vollkommen geeignet. Nach wenigen Jahren würde in der Benützung dieser Flächen kaum ein wesentlicher Unterschied gegenüber gewöhnlichem mineralischen Boden bestehen. Endlich bemerkt Professor Meißl, dass bei einer ausgedehnteren Cultur des Laibacher Moores für die Zufuhr von Kunstdünger sei es via Trieft, sei es via Wien. wesentlich ermäßigt? Tarife bei der Südbahn anzustreben wären, und fährt derselbe fort: Unter Berücksichtigung der bisherigen Auseinandersetzungen wäre nun als die zunächst in Angriff zu nehmende Maßregel zur Hebung der Cultur im Laibacher Moore die Anlage einer kleinen Moorculturstation zu empfehlen. Als Muster für diese könnten im allgemeinen die schon bestehenden galizischen Stationen gelten, welche sich bisher befriedigend bewährt haben. Das Wichtigste bei Errichtung einer solchen Station ist die Ausmittlung eines passenden Ortes und einer geeigneten Persönlichkeit, welche die Beaufsichti- - 10 — aung und unmittelbare Leitung der Arbnten an Ort und Stelle übernimmt. Brides glaubt Professor Meißel bei seiner Anwesenheit im Laibacher Moore gefunden zu haben, und zwar in der Besitzung und in der Person des Herrn Martin Peruzzi in Schwarzdorf im Laibacher Moore. Der Peruzzi'sche Besitz ist für die Anlage einer Moorculturstation deshalb sehr geeignet, weil er im centralen Theile des Moores liegt und sowohl trockene als nasse Flächen enthält, auf welchen Gelegenheit zu Culturen auf unbedeckten Moordämmen, als auch zu Mischculturen wäre. Die Wasselverhältnisse sind dort besser als sonst und überall leicht zu regeln. Ein Theil dagegen ist der Hochwassergefahr nicht oder nur in sehr geringem Matze ausgesetzt, so dass man also dort nach jeder Richtung hm Gelegenheit hätte, Versuche anzustellen, Die Aufgaben der dortigen Moorculturstation liehen sich vorläufig in großen Zügen dahin feststellen, dass über die zweckmäßigste Verwendung von Kunstdünger, den Anbau verschiedener Sorten von Culturpflanzen und die geeignetste Vrstellungsart auf unbedeckten Moordämmen und Mischculturen, später eventuell auch auf bedeckten Dämmen Erfahrungen gesammelt werden. Als für das Laibacher Moor besonders wichtig wäre dabei auch ein Hauptaugenmerk auf den Futteranbau und die Anlage von Wiesen und Weiden zu richten. Was schließlich die Ausdehnung und die Kosten der in Rede stehenden Moorculturstalion betrifft, so würde im Anfange, also in den ersten paar Jahren, eine Fläche von 3 bis 5 Joch völlig ausreichen und die Kosten keinesfalls 400 bis bOO fl, pro Jahr übersteigen. In späteren Jahren würden sich bei gleichen Kosten die Flächen erweitern lassen. Eventuell wären an anderen Orten im Moore subventionierte Stationen zu errichten, was umso leichter ohne große Kosten wird geschehen können, als bis dahin die erste und älteste Station bereits auf eigenen Füßen stehen muss.