Beilage zur Lmbacher Zeitung. ^46. Fünsicr Jahrgang. RO. Vdovember R8O^. Imn Andenken Andreas S'mole's. (V s-poinii^ ^Qc1r6^ 8in0i<^ta.) (Nach dcm Slovenischen des F. Prc^crn von ^. O.) prüder Andreas, in dunkeler Erde Deckt Dich dcö schweigenden Orabcö Nacht, Goldiger Wein iu den Bechern werde Deinem Gedächtniß von uns gebracht. Trcnc Genossen gedenken im Kreise Deiner Tage im Glück nnd im Leid Und es klinget dcö Trmkspruch'ö Weise: Glücklich, wer ruht in Vergessenheit! Biedere Manneögcstalt, in der Fülle, Welche im Schooßc des Nrichthnms ruht, Glühte nnr für die Menschheit Dein Wille, War tcin Herz, wie daö Deine, so gut. Lachten Dir hold anch freundliche Sterne, Wiegte Dich fröhlicher Hoffnung Tranm, Bald doch erloschen sie in der Ferne, Allcö Dein Hoffen war eitler Schanm! — Die Tu geliebt, sic mußtest Tu scheu Glücklich au eines Anderen Hand, Sahest des Reichthums Fülle vergehen, Flohest verzweifelnd Dein Vaterland! Frankreichs, Deutschlands, Britanniens Gauen, Schwcizcrlands Berge sahst ragen Tn hehr, Sahst den Himmel Italiens blauen, Aber Dcin Herz fand die Ruhe nicht mehr. Sahst wie nach Gold unr die Menschen begehren, Wie ans der Menschenliebe Altar Nimmer die heilige Flamme sie nährcu, Kchncst zur Heimat, der Hoffnung bar. Konnte nicht sterben die alte Sybille, Bis sie die heimische Erde erblickt. Also geschah Dir Dein einziger Wille, Daß 'in der Heimat Dein Grab noch liegt. In heimischer Evdc, in heimischen Gauen, Dic Du geliebt su, in jeglicher Zeit, Die uus're Väter noch frei durften schancn, Dic uns jetzt kanm ciu Grab noch beut. Leicht ist dcm Meuschcu dic Decke der Erde, Hüllt sic zu langem Schlummer ihu ein — Daß Dcin Andenken gefeiert werde Trinken wir, Frcnndc, den funkelnden Wein! Per Klosterbrand. (Schluß.) t^'aö Kloitcr sland eben im vollen Glänze seines Nuhme?, die Pilgrimc erzählten so viel von dem Reichthume seiner Kapelle und den darin gewirkten Wundern, als ein anderer Glanz dic nächsten Bewohner auf die C'l'ene hinauZtricb: denn in einer trocken kalten, stürmischen Nacht, drei Stunden vor dem Hora-Lautcn, war das Rosalienkloster ein brennender Pfeiler, bevor die ehrlichen Landleute die Ursache davon ergründen konnten. Da der glößte Theil des Materials aus Bauholz bc< stand, so griff, das Feuer desto rascher um sich und die Valicrnhüttcn lagen so entfernt vom Kloster, daß, als die nächsic:« Nachbarn den Platz erreicht hatten, das brennende Dach und die Mauern bereits eingestürzt waren, so daß ans dem ganzen Gebäude Niemand als die Thürhüterin, der Holzschneider und der Klosicrhiind sich gerettet halten. Es war zu sp^t, in dic inner» Gemächer zu dringen, keine der Klosterschivcstcrn war zu sehen, und selbst die wuudcrwir« kende Nonne mußte zu Grunde gegangen sein, da sie eben in dieser Nacht in der Kapelle, welche zuerst ergriffen wurde, gebetet hatte. Doch damit waren die Wunder dieser schrecklichen Vc« gcbenheit i'.och nicht zu Ende. Trotz der sorgfältigsten Untersuchung kannte kein Ucberrest der kostbaren Platten uud Juwelen, welche den Altar der Kapelle zierten, aufgefunden werden. Gold, Silber und Edelsteine, obschon unverbrenn» bar, waren verschwunden, während die Asche der armen Nonnen gesammelt wurde. Die Tbürhüterin und der Holz« schncider, obschon von Bischöfen und Priestern befragt, könn» leu keine Auskunft geben, und so war es nur ein einsamer Schäfer, durch welchen mau erfuhr, daß in der Nacht des Brandes cin Paar Reiter auf ungewöhnlich großen, schwarzen Pfcldcn bei ibm volilbergekomüicn, und um den nächsten Weg zum Meere gefragt hatten. Ucb^r ihre Gelichter und Geilaltcn konnte er »ichtö beiichtcn, da ebcn der Mond hin« ter eine Wolke getreten war, als sie an ihm vorbeikamen. Die ganze Eüdküfte entlang wurden diese Reiter gesucht, doch vergeben?; so w'.irde das Kloster nach uud »ach vergessen, und die Landlclite velmicden cs, deZ NachtZ an seinem Trümmern vorbeizugehen. Jahre vergingen. Der Graf d'Ambois und seine Mutter hatten noch die Stellen und Pensionen iune, welche sie durch das Aufgeben der Erbin von Vethune erlangt hatten, den» noch machten ste nie einen Schritt vorwärts in der königlichen Gunst, bis es endlich den oft wiederholten dringenden Bitten der Gräfin gelang, ihren Sohn als Altach« der außerordentlichen Gesandtschaft beigegeben zu sehen, welche zur Krönung des Churfürsten von Brandenburg, als ersten Königs von Preußen nach Berlin gesendet wurde, wobei sie die Er« laubniß erhielt, ihn zu begleiten. Man behauptet, daß Berlin nie eine so zahlreiche und auserlesene Versammlung enthielt, als bei der glanzvollen Krönung des ersten Friedrich. Die Festlichkeiten waren so prachtvoll/ blendend und ununterbrochen, daß die dabei Ve-theiligten beinahe schon daran ermüdeten, ausgenommen den neuen König, dessen Vorliebe für Pomp und Pracht in's Unersättliche ging. Den Schlußstein bildete ein Maskenball im Palaste, zu welchem jeder Gast willkommen war, wo« durch jedoch auch die Aufmerksamkeit der Polizei in Anspruch genommen wurde. Die Gesellschaft war unermeßlich zahlreich und die gro-ßen Säle mit dcn buntesten Kostümen angefüllt. Auch die Grafin d'Ambois mit ihrem Sohne befand stch darin. Die alte Pariserdame, obschon nahe an den Scchszigen, hielt eine Maske nicht für überflüssig, und so wählte ste für stch und ihren Sohn jene eines Mönches und einer Nonne, als die wenigst kostspieligen. Sie langten in einer Miethkutsche. an, und mengten sich ungckannt unter die übrigen Masken, als plötzlich eine verschleierte Sultaniu, deren prachtvolles Kostüm und glü« hende Augen die Bewunderung der ganzen Versammlung auf stch gezogen hatten, stch dem Paare näherte und ein Gespräch anknüpfte, wobei ste stch vorzüglich an den jungen Grafen wandte. Er war ein angenehmer junger Mann, vielleicht, daß irgend eine deutsche Fürstin stch für ihn inter-essirte; Madame d'Ambois zog ssch daher bescheiden zurück, iudcm ste Beiden mit ihren Blicken folgte, bis ste in die Seiteutbüre eines geheimen Kabinets eingetreten waren. Madame wartete und wachte lauge, doch ste erschienen nicht wieder. Stunden vergingen, die Gesellschaft verminderte > stch, und noch immer kam der Graf nicht zurück. Län» ger wollte die Gräfin nicht mehr warten, muthig schritt ste auf das Kabinet zu, eine reiche Draperie bedeckte die Thür,, die nur einen Schritt vom großen Saal entfernt war. Eine matte Lampe erleuchtete das kleine, aber zierliche Gemach, das mit grünem Damast und Blumengewinden ausgeziert war; und da befand stch ihr Sohn, allein, auf einem Sofa ruhend, fest in scin Mönchsgcwand gehüllt. Er schien zu schlafen; als jedoch die Gräfin naher trat um ihn zu wecken, glitt ihi Fuß über Etwas, — es war Blut! — Das Geschrei der Mutter rief Leute, Diener und Polizei in das Kabinct; der Graf lag in gewöhnlicher Stellung, aber steif und kalt, mit einem Dolche in der linken Seite, dcsscn Griff ein nut Edelsteinen reichverziertes, goldenes Kruzisir war, dessen Rückseite Wappen und Namen der d'Ambois trug. Es war dasselbe Kreuz, womit öie Gräfin die Nonne» von St. Rosalie beschenkt hatte. Die eifrigsten Nach. forschungen und Erkundigungen nach der verschleierten Sultanin bliebe» ohne Erfolg; weder die preußische Polizei noch irgend Jemand konnte die leiseste Spur von ihr entdecken. Eine einzige sonderbare Thatsache ergab stch, welche jedoch das Geheimniß in noch tieferes Dunkel hüllte, — es wurde entdeckt, daß einige Juweliere und Goldschmiede in großen deutschen Städten von durchreisenden Fremden kostbare Platten und andere werthvolle Artikel gekaust hatten, welche man als ehemalige Geschenke des Nosalienklosters anerkannte, die auf eine für Jedermann unbegreifliche Weise aus dem Brande gerettet worden waren. Das Athmen dcr Eier. Athmende Eier? — Erneuern stch die Mählchen vom sprechenden Baum oder vom singende» Quell? Nein, lieber Leser, oder, da es stch um Mahrchcn bandelt, besser, liebe Leserin. Du brauchst in Deinem Gedächtnißvorrathe von Grimm's Mährchen nicht nachzusehen, um mich zu verstehen. Folge mir auf ebenen naturwissenschaftliche» Boden und Du wirst die Lösung erfahren. ! Es ist eine der Physiologie schon seit lange geläufige Thatsache, daß die Eier während der Bebrütung leichter werden. Nicht minder bekannt ist, daß sie in dieser Zeit der beständigen Einwirkung der Luft bedürfen. Firnißt man ein frisch gelegtes Ei und legt es dann der Henne unter, s.o entwickelt es stch nicht, sondern fault »ach einiger Zeit. ^Ia, man hat es in der Hand, das Thier im Ei i» jedem beliebige» Augenblicke zu ersticke», indem »»an es durch einen Urberzug der Eischale von der belebenden Luft ausschließt. — Die Schale dcr Gier ist deßhalb auch mit zahlreichen Luftkanälei'. versehen, wie ste denn überhaupt eine» sehr gesetzmäßige» Bau zeigt, der bei den ei»zel»e» Vögelklassen verschieden und für ihre Organisation weit charakteristischer ! ist, als die bunte» Farben und Zeichnungen, für die man sich früher fast allein an den Eiern mteressirte. Doch zur Sache zurück. Neber die eigentliche Einwir-kung dcr für das Ei sicherlich nothwendigen Luft wußle man >biö jetzt noch so gut wie Nichts. Den Gewichtsverlust, der im Laufe der Bebrütung ein Vierte/ vom Gewichte des' ganze» Eies beträgt, schriet, man der durch die Wärme des Nestes nothwendig herbeigeführten Verdunstung zu. Während die mit dcr äußersten Genauigkeit und dem größte» Scharfsinne angestellten Beobachtungen uns fast von Stunde ! zu Stunde die äußere» Veränderungen kennen gelehrt haben, welche der Dotter erfährt, um stch zum Hühnchen umzuge« stalten, blieb der chemische Theil dieser Umlvandluüg noch ganz im Dunkeln. Mag hierbei als Erklärung angeführt werden, daß die chemische Untersuchung in der That mit dcn größten Schwierigkeiten verbunden und mit dc» heutigen Hilfsmitteln der Chemie noch kann, auszuführen sei>, würde, I — immerhin bleibt es merkwürdig, daß auch der Finger» ! zeig, den die Anwesenheit eines Luftraumes am stumpfen ^ Ende des Eies — unsern Lesern allen wohl bekannt — gibt, nicht schon weiter auf den richtigen Weg geführt hat. Die Resultate, welche die Erforschung der äußern Um« ! gestaltung des Dotters in Folge der ausgezeichneten Beobachtungen von v. Vaer lieferten (die daun von Wagner, Bischofs, I. Müller, Kölliker u. s, w. fortgesetzt wurden), sind aber schon merkwürdig genug. Der Kcimfteck, ein heller Fleck am Dotter, spaltet sich in drei Häute; aus der obersten, dem animalen Blau, entstehen Gehirn, Rückenmark, SinneSwerlzeuge, Knochen und Muskeln; die zweite, das Gefäßblatt, bildet sich in Herz und Adern; die dritte, das vegetative Blatt, in die Organe der Verdauung um. Schon am zweiten Tage der Vebrütung sind Rückenmark und Sin« neswerkzeuge im Großen angelegt und in der Hcrzanlage pulsirt ein hellgefärbtes Blut. Die zweite Periode der Vcbrütung dauert vom dritten biö zum sechsten Tage; während ihrer Dauer bildet sich die Wirbelsäule; die Olicdmaßen werden angelegt und alle inneren Organe trete» in ihren mehr oder weniger deutlichen Anfängen hervor. DaS Vlut färbt sich roth und der Umlauf desselben wird vollständiger. > , Der dritten Periode fällt nun die Ausbildung aller Körperthcile zu; sie dauert bekanntlich beim Hühnerei bis zum 2l. Tage, wo dann das junge Thier zuni Ausschlüpfen reis ist. Die hier nur in äußerster Kürze angedeuteten That» fachen sind sicher überraschend genug; sie mußten angeführt werden, damit die Leser die neu entdeckten chemischen Thatsachen einigermaßen in ihrer Bedeutung zu würdigen vermögen. Durch dieselben ist nämlich nachgewiesen, daß nicht nur eine beständige Aufnahme von Luft von Seite deö Eies, fondern auch gleichzeitig eine Ausscheidung von Kohlensäure stattfindet. Das Ei athmet also und der einzige Unterschied, der zwischen dieser Erscheinung und dem,Athmen der warmblütigen Thicre, sowie deö Menschen besteht, ist der, daß das Athmen der letzteren auch äußerlich durch rhythmische Hebungen und Senkungen des Brustkastens bezeichnet wird, nährend das Ein- und Ausathmen der Eier beständig und darum unserem Auge unsichtbar geschieht. Wir verdanken dieß Resultat den sinnreichen Untersuchungen von Dr. Julius Äaumgä'rtner zu Freiburg im Vreisgau. Er schloß eine Anzahl Eier in einen Brutkasten ein, der durch eine Spirituslampe auf die Temperatur des brütenden Huhnes (33—37") erwärmt wurde. Jedes Ei lag für sich unter einer Glasglocke. Zwei in dieselbe mündende Glasröhren vermittelte» den Luftwechsel; die eine führte die Luft aus der Glasglocke weg, die andere leitete dieselbe Luft, nachdem sie mehrere Glasgefäße passirt hatte, wieder zu dem Ei zurück. In der Röhre, welche die Lust fortführte, wurde die von dem Ei ausgeathmete Kohlensäure von Aetzkali aufgesogen und konnte so durch Wägen bestimmt werden. Auf der andern Seite hatte man es ebenso in der Hand, durch direkte Untersuchung der Luft nachzuweisen, wie viel Sauerstoff das Ei eingcathmet hatte, denn um so viel mußte ja die Luft an Sauerstoff ärmer geworden sein. Daß die Luft in beständiger Zirkulation erhalten wurde, war dringend nothwendig, denn die ausgeathmcte Kohlensäure würde sonst die Luft gar bald verdorben haben. Als während der Untersuchung ein Mal in der Nacht der Vewe« gungsapparat stehen geblieben war, erstickten die Eier sofort. Nahm man nun z. B. ein sechs Tage lang bcbrütetes Ei heraus und wog es, so erfuhr man direkt, um wie viel das Ei in dieser Zeit leichter geworden war. Das Ei hatte Wasserdampf und Kohlensaure verloren; dafür aber Sauerstoff eingeathmet. Indem man die ausgcathmete Kohlensäure und den aufgenommenen Sauerstoff — wie oben angefühlt —- direkt bestimmte, erfuhr man auch. wie viel von dem Gewichtsverlust auf Rechnung des verdunsteten Wassers kommt. ^ Es ergibt sich nun das merkwürdige Resultat, daß das ^ Ei schon am ersten Tage, wo doch noch keins der inneren ! Organe vorhanden ist, athmet. Bis gegen den zwölften ! Tag hin, nehmen die geathmeten Gase nur langsam, dann ! aber sehr rasch zu, da von dieser Zeit an die Organe des ! jungen Thieres schon lhcilweise in Thätigkeit treten. Mäh- ! rend der ganzen Brütezeit wird etwa ein Zehntel von dem ! Cigewichte an Kohlensäure abgegeben. Der Verlust wird ! aber durch den eingeathmeten Sauerstoff größtentheils aus» ! geglichen; denn das Ei nimmt wahrend der 2l Brütetage ein Scchszehntel seines Gewichtes an Sauerstoff auf. Diese Menge beträgt dein Raume nach mehr als die auögeathmete Kohlensäure und auch hierin zeigt sich eine merkwürdige Uebereinstimmung zwischen dem Athmen der Eier und dem der erwachsenen Thiere; denn es ist auch von diesen bekannt, l daß sie dem Rnnme nach mehr Sauerstoff als Kohlensäure ^ ausathmen. ! Es verdient noch hervorgehoben zu werden, daß kalt ! aufbewahrte Eier nicht, oder doch nur sehr unbedeutend ! athmen, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, sie für Haus-^ haltungszwecke aufzubewahren. Erst die erregende Kraft der ! Wärme bringt das Thier zur Entwicklung und leitet damit ^ den Athmungsprozeß ein. ! Schlüsse auf die praktische Wichtigkeit dieser Unter- ^ suchungen liegen sehr nahe. Nur allzu häusig werden i>» ! unseren Brütkästen die Eier erstickt und zum Faulen gebracht, ! indem man die au«geathmete Luft nicht fortschafft. Es ist ^ daher von der äußersten Wichtigkeit, daß für beständige Ab« ^ leitung der alten und Zufluß neuer Lust Sorge getragen ! wird. Letztere muß aber vorher erwärmt werden, damit die ! Eier nicht unter dem erforderlichen Wärmegrad erkalten, wo- ! durch sie dann ebenfalls bald dem Faulen anheimfallen. Aber auch die in so vieleu Haushaltungen gebräuchliche Aufbc- wahruugsart der Eier in gelöschtem Kalke erscheint nun in einem ganz neuen Lichte. Gelöschter Kalk ist nämlich eins der stärksten Mittel zum Aufsaugen der Kohlensäure. Durch diese Aufbewahrung wird daher fortwährend die geringe Menge von Kohlensäure entfernt, welche die Eier auch iui Ruhezustände aushauchen. 'Aber auch ein faules Ei unter den übrigen gesunden wird dadurch für diese ungefährlich, weil der Kalk die bei der Fäulniß entstehenden Gase: Kohlen» säure und Schwefelwasserstoff, begierig einsangt. Schon 1698 ein juristischer Verein in Laibach. Im gegenwärtigen Augenblicke, wo sich ein Verein von Juristen und Ncchtofreuuden in unserer Stadt gebildet hat, mag die Notiz nicht ohne Interesse sein, daß schon 1698 hier in Laibach ein ähnliches Kollegium von Nechtöfreunden und Juristen bestand. Eö ist uns nämlich die Nachricht erhalten, daß die« j ses «Kollegium" am 22. Mai des genannten Jahres das erste iU<'al zu Ehren ihres Patrons Iuo daö Fest (der Gründung?!) bci St. Josef mit Amt und deutscher Predigt feierte, welches Iahrcsfcst sodann zu den I'. I'. Jesuiten verlegt wurde. ^ Als Stifter sind Dr. Florians und (Dr. Joh. And.)-Mugerle genannt. (Illyr. Blätter 182l. Nr. 20. Tages- ^ kalender.) ^ Das Ende des XVII. und der Anfang des XVIIl. Jahr« Hunderts war überhaupt die Zeit der Association in unscrcm ! Lande; wir finden da die ^cuclrmin 0^>ri 0i>oi uili, die , ^cudvini» Ili8l>l'lal'um, die hochadelige Gesell- j schast der ritterlichen Erercitien, die des Zeichnens ! (liloullulm»); (Gesetze dieser Gesellschaften, von der Hand , I. G. Thalnitschcr's vonThnlbcrg aufgezeichnet, im Mspt. in der hiesigen fürstbischöflichen Scminarsbibliolhek) und die der j Vereinigten (liüilmu»!, auch Dismaskongregation genannt.) ! Doch war der Bestand der meisten aus ihnen nur ein ^ kurzer, und hatte die Acadcmie der Operosen mit den größten Hindernissen zu kämpfen. Am wenigsten angefochten war die zur Besserung der Sitten und Beförderung der An» ^ dacht 1668 gegründete Dismaökongrcgation, deren Fort- i dauer auch eine lungere war, denn noch 1766 schrieb sich ! Leopold Christo pH von Naditsch (er war zugleich I. U. ^ Dr. und Landgerichtssckretär, sein Vater Franz Ludwig eben« z falls I. U. Dr. Uüd Stadl-Syudicus; sein Bruder l«lcr ^!dl.'ricu8 I'liilus. ^nn^i^l' und ^onv^nlunk' des Cistc» ^ zienserstlstes Sittich, auch Schriftsteller) sin seinem Testa- z lnculc^ «der DiomaZ < Bruderschaft Mitbruder und! Sckretarius." ! Dicscr Gesellschaft gehörten auch die genannten Dok« tore» Florians« und Mugcrlc an.' Der Erstere nuter dem Namen „der Wachtsainbc" und mit dem Motto.' I'liu,'- , (,-lluIo oiui,-! c^t. I'Iuul^« l:^ Nl,'i'<,'. ^cl. 2 <^c. 2, der Andere als dcr Treui mit: !"«uI^nci>n8iuin ,,'lc.'. «tc. cftif der hiesigen k. k. Studienbibl.) Florianäic^ zählte auch unter die Stifter der Laibacher philosophischen Fakultät, die 17l)3 ihren Anfang nahm r.nd aus 3 Jahrgängen mit Vorlesungen aus der Philosophie (in allen Zweigen) und dem kanonischen Ncchte bestand. Sein Beitrag ist mit 160 fl. angegeben; der Abt von Sittich gab 2000 st., Anton Freiherr von Codelli 1000 fl., Hugo der Prälat von Freudenthal 1000 st., Ioh. Daniel von Erberg 600 fl., Loren; von und zu Wahl 400 fl., Ioh. And. v. Edelhcim 130 fl., Friedrich .... (Zuname ist un« lesbar) 1000 ss., Ioh. von Wallenöberg 130 fl., Ioh. Ad. Freiherr von Flödnikh 300 fl., ein Ungenannter 300 ft., in Summe kamen 7430 fl. zusammen; ncbstdem wurden und vorzüglich zur Stiftung der mathematischen Vorlesungen die hohen Herren Stände von dem damalia/en Iesuiteü'Rcktor Nudolf Lewenberg angegangen. (Die Grün« dungcaktcn befinden sich im Lustthaler Archive.) Eine Aufzeichnung I. G. Thalnitscher's von Thalberg veranschlagt zur Gründung einer Universität zu Laibach, an welcher Alles, wie an der Grazer Hochschule gelehrt wer« den lonnte, ein Kapital von 40.000 fl. (Mspt. der fürstb. Scminarö.Bibliothek.) Man sieht auö alldem, daß schon die Männer ^jcner Tage die Nothwendigkeit höherer wissenschaftlicher Institute für Laibach, resp. Krain fühlten und Anstrengungen machten, ihr gerecht zu werden. Als Folge solcher Bestrebungen und vielleicht gerade als durch daö Kollegium der Nechtsfreunde und Juristen angeregt ist der Beginn der Vorlesungen über die Nechte, 16. Juni 1710 anzu« sehen, welches Fach an genanntem Tage Herr Dr. U. I. Bogatai, Professor des bürgerl. Rechtes in Laibach zu lehren begann. (Illyr. Bl. 182l, Nr. 23, TaM'lendei.) ?. V. Kääi08. ^ Ieitanekdotcn. ") Bei einer Parade im Jahre <84l drängt sich eine Dame ungestüm bis zum König Friedrich Wilhen, IV. von Preußen vor, redete ihn an, und bittet ihn, ihrer bedrängten Lagt abzuhelfen. Sie schien darauf zu rechnen, einen quten Eindruck zu machen, dem Könige zu gefallen, und kokett wie ihre Mienen war anch ihr Anzug. Der Köuig betrachtete sie eine Weile, sprach ein Paar Worte mit ihr, und gab ihr dann ein Goldstück mit dem Bedeuten, dafür köuue sie zu den zwei Falbala's, die sic schou habe, noch tin drittes um den Nock sctzcn lassen! ^ Die fromme Richtung, die in Berlin zu Aufang der vierziger Jahre aufkam, rief die beißendsten Bemerkungen hervor. —Steine roerHen am Lustgarten abgeladen; ein Ecken« stedcr fragt: »Was sollen denn nu aU die Streue?" — „I wcht Du d.U üich?" antwortete ein Andrer, „der König will la von hicr nach Iernsalem Trottoir legen lassen!" 5) Aus Vavühagcn'6 Nachlaß. . ^_____ Druck und Verlag von Ign. v. ätlcilünayr ^> F.^ Vamberg in Laibach, — Blrantwortlichcr Ncdaclcur F. 3^aittderg.