m s. 184 ’S. Mittheilungen des historischen Vereins für Krain. LAIBACH, ÖEN 1. MAI. W ür - ig ung eines in Pefth erschienenen Werkes, betitelt: Urgeschichte der Slaven, oder über die Slnvinen, von Stephan Horvat, liebst Darlegung einiger, auf den slavischen Volkerstamm sich beziehende» Untersuchungsresultate, aus den ältesten Originalgucllen geschöpft von PH. I. Vcchfcld, Professor am k. t. academ. Gymnasium in Laibach. (Fortsetzung.) elIIIoldus sagt C. I und 2: „Aber die südliche Küste (des baltischen Meeres) bewohnen die Nationen der Slaven, von denen die ersten im Osten die Russen (11 u z i) sind, dann die P o len (Poloni), an welche nördlich diePrenßen (Pnizi) stoßen, im Süden die Böhmen (Bojerni) und die sogenannten M ä h rer (Moravi), oder K a r ntne r (C a-rinthi, Carinlliii), die an Baiern grenzen und sehr religiös sind, und die Soraben (Serben, Sorabi)." Nimmt man dazu noch Ungarn, wegen Slavonien, wie Einige wollen, weil es sich weder den Sitten der Bewohner, noch der Sprache nach unterscheidet, so erstreckt sich die slavische Sprache über einen fast unermeßlichen Landstrich. — Alle diese genannten Nationen rechnet Helmoldns zn den östlichen Slaven. — Dann nennt er die übrigen Slaven: „Wo Polen aufhört, kömmt man zu einer sehr ansehnlichen (am-plissimam) Provinz der Slaven, und zwar jener, welche vor Alters Wandalen (Anten, Wenden) genannt wurden, nun aber die Benennung Winithen oder Winnli führen." Helmoldns liefert eine Uebersicht der s l a v i n i s ch e n Zweige und deren Benennungen in früherer Zeit, de-re» gelegsnheitliche Aufnahme in diesen Mittheilungen nicht unwillkommen seyn dürfte. Uebersicht der Wendischen Völker, aus Helmoldns ’). Jahr c. 1150 r>. Ch. 1. Pomerani 2. Lebusii, Stoderani et Wilini 3 Brizani 4. Havelani (Helveldi et Hevelli; (ad Havelum fluv.) 5- Sidini genannt Jahr 1659 n. Ch. 1. detto 2- Berlincnscs, et Brandenburg 3. Prignitzenses, Perlebergenses 4* Havelbergcnscs 5. Stetinenses 1) Helmoldns lebte c. 1150 n. Ch. — 2) Es ist zu verwundern, daß Horvat diesen Umstand nicht benutzt hat, um zu zeigen, daß die 6. Circipani, qui cis Penim fl. 7. Kissini 8 Bhedarii, Bidarii, Bi a duri 9. Tollensi, qui ad Tollen-See 10. Warnavi, Varini, Heruli, Wer- li et yr/z Wen di W end i. 11. Obotriti 12. Polabi (Polavi) 13- Wagrii 14. Bani 15. Lingones (Lini) 16. Sorabi, Scrbi 17. Uliri, ücri 18. Dalemincii 6. Wilssi, qui et Lutitii et Vel e- tabi, qua tu or generum suni : Wolgastenses, Sundenses, Dc-midenses, Wilssnacenses 7. Gützoviens. Gryphiswaldenses 8. Stolpen5es, Anclamcnses 9- Neu bran denburgenses 10. Bostochienses, Bützovieri-8 6 8, Gustrovienses 11. Mccklenburgenses, Suerincrises 12. Baceburgenses 13 Lubecens. Aldenburgcnses 14. Bugiani. 15. Lüneburgenses 16 Serves tani, Lusati, Misneiiscs, Lipsienses 17. Inaolae Marchiae Ucranae IS. Pars Misnensium. Alle diese Wendenzweige wurden zu Helmoldi's Zeiten um 100 Jahre früher Winnli n. Slaven genannt, wie er selbst sagt, der aber höchst wahrscheinlich das Wort Sclavi selbst gereiniget hat, wie denn überhaupt erst slavinische Schrift-steller den Namen herstellten (vgl. Jahrg. I., Bl. Nr. 6, S. 35., Sp. 2, N. 3), richtig in der Form, unrichtig, meines Erachtens, in der Bedeutung (s. diesen Jahrg. S. 14, Sp. 2). Noch müssen wir Herodot über die Skythen vernehmen, theils lim noch einige Züge zur Vervollständigung des gegebenen Bildes zu sammeln und unserer Ansicht über die Slavensitze festeren Halt zu verschaffen, theils aber, um in Hör vac's Mauerwerk, nachdem wir gewissermaßen die Lauf-' gräben gezogen haben, einen mächtigen Durchbruch anzubringen , über welchen wir vollends zerstörend in sein Heiligthum eindringen können. Nach Herodot (Mein. re'.) gingen die K i m m e-rier — die nach Procopius Hunnenstämmc sind — von den nomadischen Skythen aus ihren Wohnsitzen vertrieben, nachAsien. Die Skythe» verfolgten sie dahin, verfehlten jedoch den kürzeren Weg und gelangten nach Medien, nachdem sie früher ein modisches Heer geschlagen hatten. Nun machten sie sich zu Herren von ganz Asien, wo sie 28 Jahre lang hauseten. Von da endlich hinansgetrieben, Slav inen eben von jenen Leibeigenen und deren Kindern herstammen, wodurch er seinem Lieblingssatze: Slaven — Prahler — Leibeigene in seiner Manier eine neue Stutze gegeben .hatte. — 3) Daher ,.k ö n i g l i ch e Skyth e n." — 4' Eine Schwierigkeit für die Geschichtsforschung liegt auch darin, daß die Alten kehrten sie nach Hanse zurück, wo ihrer aber ein hartes Stück Arbeit wartete. Denn die Weiber hatten, bei so langer 2(6--. wesenheit der Manner, die Rechte der letzteren ihren Leib-eigene n eingeräumt "), und die Skythen mußten daher erst wieder ihre Prärogative erkämpfen. — Die Skythen gaben sich für dao jüngste Volk aus. Ihr Urahn Targi-1 aoii (von Zeus und einer Tochter des Borysthenes entsprossen) harre drei Sohne, L eipoxais, Arpoxais und Kolaxais. Letzterem, dem jüngsten, überließen die zwei anderen die Oberherrschaft. Von Leipoxa'is seyen aber jene Skythen entstanden, welche das Geschlecht der 2( u-chateII (.r-Lvjuxai i'tvog, Auchaten von Geschlecht, 2( u-chatenstam m) genannt werden; von dem mittleren diejenigen, welche Kat iaren (& a u r o inaten und Arimasper genannt; die jenseit des h y r k a n i, ch e n (k a spi sch e n) Meeres S a k er und M o s-sag e te n." — Und weiter: „Die meisten Scythen, vom kaspischen Meere angefangen gegen Osten, nannte man auch £> a er, die östlicheren Massageten und (Safer, die übrigen im Allg e m einen Skythen, obgleich die einzelnen Völker ihre (besonderen- Namen haben. Am bekanntesten sind unter ihnen Die Aster, P a si a n er und T a ch a re n" — Tacharen, bei den Byzantinern T o ch aren genannt, sind die Tataren- — Plinias H- IN'. VI. 17. schreibt: Ultra sunt Scythar um populi- Persae iilos S a c a s universes apellavere a proxima geilte, antirpii Arameos. S cytliae ipsi Persas, Cliorsaros: et Caucasum montem; Graucasum h. e. nive candidum. Multitude populorum innumera, et ejuae cum Parthis ex aequo degat- Geleberrimi eoruin Sacae, Massage t a e, Dahae, Esseclones, A r i a c a e , i\ k y m n i c i, I1 e s i c i. Amordi, H i s t i, E d o n e s , Camae, Ci a mac? e, Eucuatae, Cotieri, Antariani, Piaiae, Arimuspi antea Cacidiri, skythisch /iQifiaannvs (krtina spev), was s; e II en is cf; fto-V o qi-O- a X/a. oii g (d. i. Einäugige) bedeute:; den» aoi/ia (arima) nennen die Skythen ein» und an o v (spu) das Auge." — Ferner: „Durch das Land der Skythen flie--jjen fünf Ströme, darunter einer, den die Skythen Po-rata (Pruth) nennen, die Hellenen aber Jlvo^-nv (Pyriten, Pyreton) bie Quelle auf skythisch QaxvOi,:) E'safvncuog (Exampaeiis), was helle nisch „heilige Wiege" bedeutet." — Endlich die hellenischen Benennungen der Gottheiten I mr (Vesta), skythisch Tahiti, yfnv (Zeus., skyth. Ilernncuoi — „ganz recht so" —- fügt Herodor hinzu 8). F>: (Terra), skyth. Appia, Anollmv (Apollo), skyth. Oitosiris, nvnar ir/ Acfnoälrrj (Urania), skyth. Artim pasa,' llnmidav (Poseidon Neptunus), skythisch Tliami inasadas. — In allen diesen skythischeu Aus--drucke» wird gewiß Niemand etwas Altslavisches finden; eben so wenig, als in AXntcorec (Alazones), welches Wort jedoch, nach Horvat, ein griechisches ist und „Prahler" bedeutet, wovon jedoch Herodor — obgleich auch ein guter Grieche — nichts gewußt, der es vielmehr als ein skyth i sch es Wort genommen hat. Doch hievon später. Herodot fährt immer in indireeter Rede fort. Von Leip o rals stammen die Skythen her, deren Namen Auch a ten (,•/ v -/ar n ■) u. s. f. Da nun die Skythen erzählen, daß ihr gemeinschaftlicher Name Skoloten sey, — von einem Z » » a m e n des Königes (Kolaxais) — so werden die andern Namen doch gleichfalls auch skytische oder skolotische seyn, wenn wir nicht eine des Herodot höchst unwürdige und ihm nirgends eigene Verwirrung annehmen wollen, da er doch im Gegentheil überall die höchste Klarheit in der Darstellung beweiset. Somit zerfällt schon hiedurch das Auchalao (Anthaten) als „Prahler" in Nichts. Nach einer anderen, von den am Poutus wohnenden Hellene» herrührenden Genealogie, stammten die Skythen von Herkules her, der von seinem Zug in Spanien in die Gegend kam, welche „Skythieu genannt wirb." •— Da kamen ihm seine Rosse abhanden; eine zwelgestaltige Schlange verschaffte sie ihm wieder, jedoch um einen Preis, für den er auch noch einer Nachkommenschaft theilhaftig ward, — dreier Söhne nämlich, Namens: Agathyrsos, Gelonos und Scythes. Dieser, der Jüngste, besaß genug Kraft, um den zurückgelassenen Bogen des Vaters zu A s a c i, Oetei.i... Ah Attacoris gentes Hunni et Toclia-r i, et jam Indorum Casiri, introrsus ad Scythas versi, human is corporibus vescuntur.“ — Und IV. 12 : „Agrippa totum cum trac-tum ab Istro ad Oceanum bis ad dccias centum M. passuum in lohgitudine, quatuor millibus quadringonlis in latitudine ad Humen Vis tul am a desertis Sarmatiae p rodi di t. S cytharum nomeii usqnequaque transit in Sarmatas atque Germanos. ]Ncc aliis prisca ilia duravit appellatio, quam qut extrem! gentium barmn ignoti prop6 ceteris mortalibus degnnt- — 5) 0- bie vorige Note. Man hat von Korsar allerlei Ableitungen. Da nun die Perser von den Skythen Chorsari, und der Name Pcrsa von den Lateinern aiS Pracdo (Stäuber) erklärt wird, so ließe fiel- wohl dieser Umstand bei Erklärung des Mortes Corsar (Chorsar) benütze». Daß Chorsari von bem pers. Worte Chors, die Sonne, also Chor-saron — Sonnenanbeter u. dgl,, ist unzulässig, weil Chorsari von Pli-niuS als ein skythisches Wort angeführt wird, — Parthi sind nach 2 u st i nus XLI- s. v, a, „Fugaces,“ „Ex ul cs,“ und gleichfalls spannen und den Gürtel um den Leib zusammen zu ziehen, verblieb also, vermöge einer Verabredung des Herkules, mit der das Land besitzenden Mutter im Lande; die zwei Andern mußten es verlassen. Von Skythes stammten die i m mev kön i gli ch e n Skythe n (rüst ßaailr/Ks yero/jn-i'«s S/.vOar 9). — Herodot pflichtet aber einer dritten Meinung bei. Die nomadischen Skythen, welche in Asien wohnten, kamen, von den Massagete» 10) im Kriege überwältiget, über den A rapes nach AH/zrennji- (Simmerien), „welches jetzt die Skythen bewohnen," aber vor Alters den Kimmeriern gehört haben soll.—■ „Noch jetzt" sagt Herodot (Melp. i/?') „hat Skythieu die k i m m er i sch en Mauern, die kimmerische Ueber fahrt H); auch heißt bie Gegend K i m m eri en ; auch nennt man noch den kiin-III er i sehe n Bosporus ,s)." — Die Kimmerier wurden von den Skythen vertrieben. — „Dieß ist die gewöhnliche Meinung" (über die e u r o p ä i sch e n S k y t h e n nämlich)— „welche Hellenen und Barbaren (die Skythen) theilen." —■ Demnach sind bie Skythen Einwanderer aus Asien, lange vor Herodot's Zeiten. Ich habe nach Herodot, nach Strabo und nach Procopius vier einem späteren Blatte beizufügende verschiedene Karten entworfen, theils zu mehrerer Erläuterung des Gesagten, theils zu weiterer Benützung und Erleichterung der Forschungen. Die Entfernungen sind »ach den Angaben der betreffenden Schriftsteller so genau berechnet, als die bisweilen schwankenden unbestimmten Angaben in der Darstellung es zulässig machten. Uebrigens habe ich die heutigen geographischen Verhältnisse und politischen Eintheilnngen als Netz für das Gewebe aus dem alten Stoffe benützt. Obgleich es bekannt ist, daß Herodot die Fabel von historisch Glaubwürdigem z» unterscheiden weiß, so glaube ich es doch bemerken zu müssen, um etwaigen Mißdeutungen zu begegnen, llebriaens ist mancher Ausdruck auch nicht im eigentlichen Sinne zu nehmen. So z. B. die Benennung Arimasper, Einäugige, was etwa auch nur ein Schimpfname gewesen seyn, oder einem anderen Umstande ihren Ursprung verdanken konnte. Indeß ist es auch für unsere Untersuchung ganz gleichgültig, ob es Arimasper gab oder nicht. Es genügt uns, aus dem Ausdruck Arimasper zu erkennen, daß in den bezeichneten Gegenden, wo die Jssivonen saßen, keine Slavine» wohnten. Skythen. S. auch Curtins: Nel clubitatur 7 qui Scythae, qut Part hos condiclere u. s. w. VI. 2. — 6) Die Bedeutung des Wortes „Skythen" mag wohl schon zu Herodot's Zeiten verloren gewesen seyn, — sonst würde Herodot ohne allen Zweifel dieselbe erklärthaben. Der Gebrauch dieses Wortes oder eines Derivatum hievon beschränkt sich heutigen Tages nur auf eine Nebenbedeutung, wie z. B in der kroatischen Sprache als eines den Typus der Lebensweise der Skythen, vornehmlich der Hunnen, darstellenden Aue-druckes. — 7) In diesem Worte bietet sich freilich wieder Stoff zu einer etymologischen Goldmacherei bar, die man aber abweisen mufi, bedenkend, wie es gar viele Namen gibt, die in verschiedenen sprachen vorkommen. und doch überall etwas Anderes bedeuten, daher nichts gefolgert oder daraus bestimmt werden kann. Herodot würde das „yi()'.'{777rcac>: 6 gewiß auch erklärt haben, wenn etwas zu erklären gewesen wäre, oder er eine Erklärung gewußt hätte: spricht er doch von unbekannten Völkern, bei denen nichts als bekannt vorauszusetzen war. — 8) IhiTTTiaiM-: mochte wohl so viel bedeuten, als Daß die Skythen ursprünglich meist ans mongolischen und tatarischen Stämmen bestanden, läßt sich mit ziemlicher Gewißheit behaupten, so wie, im Vorbeigehen gesagt, daß die nachmaligen Russen (oiP'cag) wohl ein Mischlingsvolk gewesen, bestehend aus Tataren, Sklavinen, Schweden. Man sehe in dieser Beziehung C. 9 von der Verwaltung des Reiches im Constant. Porphyr, nach, wo sich einige dort vorkommende Ausdrücke auS den: Slav i n > sch e n erklären lassen, andere nicht. Es werden daselbst nämlich die sieben gefährlichen Stelle» des Dnieper 13) genannt, wo Die Russen ( h P ük) die Schiffe übertragen müssen: 1. Ea-crovTzri (Lssupe), was, wie Constant. Porphyr, sagt, russisch (P'maigt) und sklavisch (l'xlaßingi) »nicht r ritz en» (schlafen) heißt (ne spati oder nespati); 2. Ovl-ßooen (Ulborsi) ruf fil'd; und Ogooßovvmria^ (Ostrobuni-prach) slavisch, d. >. Insel der Schwelle rov (iJQay- fiazog') s. v. a. Ostrowny—Prah u. s. w. — Ueber das Essupe start nespi darf man sich nicht wundern; es ist der Kaiser, der so aussprichc, wie man auch findet novg Alltifiav, d. i. zu Fuße (puze) Alleman. — Die heutigen , das alrc Moskowirerla nd bewohnenden G r o ß-rossen nennen sich ohne weiteren Beisatz It us ski (Russen), die Kleinrussen (im südl. Rußland, insbesonders im Dnieperrhale, 12 Mill, beiläufig) nennen sich selbst Malo-rossiani, oder schlechtweg R o ssi a n i, was dem Pcog (Rhos) im Constantin ganz entspricht. Ich finde hier nur noch nothwendig, über den Hypa-»iS (Bug) und die Alazonen Einiges aus Herodot anzuführen. „Der dritte Fluß,» sagt der Vater der Geschichte, „ist aber der Hy pan is, der in Skythien gleichfalls aus einem großen See entspringt, um welchen herum wilde weiße Pferde meiden. Dieser See wird aber mir Recht ;o/-■zrjo fnuviog (Mutter des Hypanis) genannt. Fünf Schiff-fahrtsrage ist er seicht und süß, und vier solcher Fahrte» fürchterlich bitter, wegen einer bitteren Quelle, die aus dem Lande der ackerbauenden Skythen und der Alazonen (AU^avag) kommt "). Die Quelle und die Gegend, woher sie fließt, heißt auf skychisch (vxvdig) E'gnimaM^ (Hexampaios), hellenisch aber: „Heilige Wege.»---9iim waren die Alazonen auch Skythe». Denn bei allen Völkerschaften, die Herodot anführt, macht er, wenn sie keine Skythen sind und eine andere Sprache haben, 33 a t er, — 9) Bergt, auch Note 3. — 10) Die >)ber gleichfalls Skythen rourcii. —11) d. i. der Name blieb noch übrig—12 j Deu e n g, sten Theil der Meerenge, die aus dem azow'lchen Meere in das schwarze Meer führt. — 13; deren Untersuchung an Ori und Stelle intetriTaiit ware. — lij Dasselbe sagt Joniandes vom Dnieper. S. I. lie IV Ci. — 15) Soil wohl beißen Hypanis. Ueber die Alazonen später. — 16) Ich bemerke hier geiegenheitlich, dag das Slavinische in. Lause der Jahrhunderte vielleicht in der That geringere Veränderungen erlitten hat, als das Germanische. Man darf nur die Byzantiner durchforschen, z. B. Constanlinus PorxhhrogeinluS, und wird dann aus dem Zeitraum nach diesem aus die frühere Veränderung leicht schließen können. Die größten Veränderungen geschahen, aus leicht zu erkennenden Ursachen, erst in neueren Zeiten. — 17)..., pust Ordesus, Burysthenes etc. — IS) Plini us spricht wohl auch von dem Flusse Alaisyn, welcher, von den k a u k a si sch e n Gebirgen heradströinend, das Volk der Iberer von den Albanern trennt und sich in den Cyrus (!1 Ar. VI 10.) ergießt. — 19) A Ta- ble Bemerkung, sie seyen keine Skythen, wie z. B. bei den A n d r o p h a g e n, die „keine Skythen» sind, sondern „ein eigener Stamm,» so bei den Neuern u. a. Wären also die Alazonen keine Skythen, so luüvbe es Herodot in gewohnter Art bemerkt haben. Aber auch Strabo nennt sie »Skythen» (obgleich er die Schreibart Halizon beobachtet), indem er sagt: Hellanikns, Herodotus und Endoxus haben uns etwas von den Halizonischeu Skythen über dem BorystheneS 15) vorgeschwatzt. Nun wird doch wohl E gajimuog auch bei den. Alazonen, an deren Marken die Quelle entsprang, deren Bezeichnung gewesen seyn, und dieß wird Niemand für alt slavi sch (als swate ceste erklären wollen 16). Ja wäre noch eine dritte Bezeichnung der Quelle, eine slavische, vorhanden gewesen, so würde dieß dem Herodot nicht entgangen seyn. So weit und in so Vielem, als ich bisher angeführt, ändert keine Sprache so zahlreicher Stämme ihre ursprüngliche Gestalt, wenn sie sich einmal in einem Crdrheile eingebürgert hat, selbst bei Vermischung mit anderen Sprachen. Nehmen mir slavische und germ a-iiische Stämme als von gleichem Alter an. Warum sollte das heutige Germanische sich weniger von seiner Form entfernt haben, als das Slavische? Warum sollten die germanischen Töne unserer Zeit der Helle Nachhall aus dem Alterthume seyn und nicht auch die Slavischen? Haben wir denn aber germanische Sprachdenkmale aus der Herodor'schen Zeit? — Sie kommen in verschiedenen Schriftstellern häufig genug vor. Man durchforsche nur die Geschichte der Gycheu deS Jornandes, die noch weiter hin-ausreicht, als biS zu Herodoc's Zeitalter.—- „Bei den Ala-z o n e n neigen sich der Dniester und Bog in ihrem Laufe zusammen; von da aber gehen sie auf beiden Seiten iveicer auseinander, so daß sich das Land dazivischen wieder erweitert.» (Melp. i’ß). Bemerkenswerch ist, daß Plinius Al., der in vielem der geographischen Darstellung desHero-doc folgt (in Anderem der des Strabo 1T), die Alazo-II e n lS) nicht nennt, aber den Auchecen am Hypanis ihre Sitze anweiset. Es sind dieß die A n ch a c e n deS Herodot, die nebst den Kaliaren (S. 30) auch an einer anderen Stelle erscheinen (s. Nore 46 Euchatae, dotier!). Herodoc erwähnt der Anchaten bei der Beschreibung Skythiens nicht weiter. Da nun Horvat die Alazonen in Asien sucht, und zwar, lute wir .bald sehen werden, in Sy- plitis (die trimm. Landenge (VI. 12.) per continentem introrsus Auclictac, npiid (juos Hypanis oritur; IS e uri apud ljuus tiorysthenes, Gel o ui, T h ussage tac, Budini, Basilidae (löniyl, Skythen) et caerulco uapillo Agathyrsi u■ f. f. IV- 12. u. VI. 7. Sm letzten C. auch die Stelle: A Cimmeriu ac-coluut Maeotici, Vali, S erb i, Areclu, Zingi, Presii. Dein Tu-nain a innern gemino ore mflneiitein incohint Jaxanatae Medal am i (nt leruiit) suboles. — 20) Herodot führt unter den Skythen, Ine sich im Heere des Textes befanden, an: bie Sätet (Aaxai ÖS Ol AxvPai), wie man Die Amyrgier nannte, und bemerkt : „Die Perser nennen aber alle Skythen Safer (DecgI. in Stote 4 die Stelle aus Plinius und auch aus iSlrabo;. Herodot unlerscheidet die Sautomaten (Sarmaten) von den Skythen. Jene sind Abkömmlinge der Skythen und Amazonen, welche letzteren von den Skythen Oiorpatae genannt wurden, was auf hellenisch Männertödter heißt; denn Our (Ot«,■) nennen sie den M an 11, und pata (irren-) todten. Vielleicht i|t rim, so sollten ihn weder die Auchaten des Herodot, noch die Aucheteu des Plinius am Bog 19), oder in de» kaukasischen Gegenden (Plin. IV. 12.) noch die Euchatae desselben in den parthischen Gegenden etwas angehen. Oder durch welches Unglück wären sie von Haleb (Aleppo), wo »des Eisens Erzeugung," und wo er sic noch zu Justinian's Zeiten findet, nach dem trojanischen Krieg an den Bog hin verschlagen worden? Horvat hätte zeigen müssen, daß seine Alazo neu — E halyber — Chaluben — Prahler — Leibeigene in der nachhomerischen Zeit an den Bug gekommen, und sich dort zu Plinius Zeiten — obwohl Strabo sie nicht kennt — in Aucheten verwandelt haben (vergl. Pompon. Mela L. I. c. II, und L. 2. c. 1). Doch wir werden bald über diesen Gegenstand ausführlicher zu sprechen kommen 20). U n d nun können wir u n s g a n z m i t H o r v a t beschäftigen uud unserem Ziele rasch zueilen. Horvat tadelt (§. 5): 1. DieVernünstele>'en des I. P. Safaris, mittelst deren er zeige» will, daß daS Slavinenvolk vor dem Ende des 5. Jahrhundertes eine Geschichte hatte. »Nun aber lernte denn, weiß denn der thätige Šafarič," frägt Horvat, »die ältere und älteste Geschichte der Slavine», die er so sorgfältig eintheilt in solche, die vor Herodot, und in solche, die nach Herodot existire» ? Wenn er sie lernte und weiß, diese älteste und ältere Geschichte der Slavine», so möge er mit dem Finger hinweisen auf jene Schriftsteller, und zwar glaubwürdige Schriftsteller, die diese Geschichte aufzeichneten." 2. Nun meint Horvat, es sey gar nicht schwer, zu den ältesten und älteren S la v i »e n g e sch i ch ten zu gelangen, wenn mau nur mit einem »Hauptcharakterzug" der alten Welt bekannt sey, welcher sich auf »jenes einfache Wissen" gründe, »daß die alten Völker, sowohl die Hebräer, als die Griechen, so auch die Römer, die eine Bedeutung enthaltenden V ö l k e r n a m e n in ihre Sprache übersetzten und in den in ihrer Nationalsprache verfaßten Werken andere Nationen in solchen Ueb ersehnn gen benennen. — Mittelst dieser Erfahrung und dieses kritischen Princips behauptet Schafarschik weise, sehr weise Folgendes: In der ersten Periode sind die slavischen Völker oiar der Urahn des vir und pata deS nciXCtGGG), patasso, schlagen , todten, jedenfalls eine ungezwungenere Conjectur, meines Erachtens, als die, daß pata das slav. bity, wie Einige vorgebracht, die in den Skythen durchaus Slaven sehen wollten.—21) Horvat führt §. 6 eine Menge geographische Beispiele an. die für ihn gar nichts beweisen; zum Schlus; ein historisches, welches wir hier beleuchten wollen. H- sagt: „Wem dieß noch nicht genügt (die Beispiele Szekcs — Fehervar — Alba Regia — Stuhlweissenburg — Velle-garde (slovakisch) — Istolrri - Belgrad (osm.) u. dgl.), der nehme das k. C. des 111. B. Justini zur Hand und lese dann, was Just. nach Trog us Pom pejus über die aus dem laconischen Sparta nach Ta reu tum in Italien ausgewanderten Parthenier (IJaoi) £Vl0g — von einer Jungfrau gebornes uneheliches Kind) aufzeichnete, uno lese dann Juslinus XX. Buches I. Capitel, woselbst er diese Zeilen finden wird: Was von den Tarentinern? von denen wir hörten, sie seyen aus Lacedämon ausgewandert und werden Spurier (Bastarde) genannt. — Ist denn hier diese Volksbenennung Spun us nicht eine handgreifliche Urbersetzung's" — So Horvat. — Nun hier findet unter verschiedenen Namen versteckt. — Ja, so ist es," fügt H. hinzu, »und anstatt leerer Argumentation, ist es vielmehr nothwendig, zu erforschen: unter welchen Namen bei den ältesten und älteren Schriftstellern die slavi-nischen Völkerschaften versteckt sind?" — Nun, können wir hier fragen, welches ist denn der älteste Schriftsteller, aus welchem wir die gewünschten Notizen über die Slaven schöpfen könnten? Unter den Dichtern Homer, unter den Historikern Herodot, unter den Geographen Strabo Ptolomäus. Daß Herodot die Hor-vat'sche »Erfahrung" und dessen »kritisches Princip" zu Schanden gemacht, ist (S. 30, 31, 32, 33) auf das Unwiderlegbarste gezeigt worden Sl). Nur unkritische Schriftsteller sind es, die entweder, weil sie es so vorfanden, oder aus eigenem Antriebe den Namen einer fremden Nation in ihrer (der Schriftsteller) Muttersprache glatthin aufzeichneten. Am wenigsten kann mau ein so unhistorisches Verfahren jenen Schriftstellern zumuthen, die mir als Quellen für eine »Urgeschichte der Slaven" betrachten sollen. Daß wir keine, wie sie H. nennt, älteste Geschichte der Slaven haben, daran ist nicht die Uebersetzung des slaviui scheu Namens in andere Sprachen ohne Erklärung Schuld, sondern weil die Slavine» zu Hero-dot's und Strabo's Zeiten andere Namen hatten, wozu noch kömmt, daß sie im Buche der Geschichte noch keinen Rang fanden, als ganz harmlose, von Niemanden angegangene Bewohner Enropa's. Ihre Seen, ihre Sümpfe, Moräste und Wälder waren keine begehrungswerthen Güter. War doch auch die Bevölkerung der Gegenden in den nördlichen und nordöstlichen Theilen Enropa's so ungemein spärlich. Wie Horvat den Homer auszubeuten weiß, werden wir bald sehen— und wie er darin gefunden, was He-rodot's Scharfblicke entgangen ist, jenes Herodot, der bed; auch Home r studiert hat, und dieß in poetischer, historischer und geographischer Beziehung. — Uebrigens ist Pas Mittel, welches uns Horvat angibt, um zu einer alten, älteren und ältesten Slaviuengeschichte zu gelangen, eine wahre Wün schelruthe. Diese reicht uns der Autor, sagend: »Nun geht! irgendwo liegt der Schatz vergraben, den ihr wüu-sd;et, —- vielleicht auf dem Lande, vielleicht im Meere oder auch im —• Monde." — Denn wenn man jenes kritische Princip im Auge — diese Wün schelruthe in der Hand fiel) vielmehr eine Widerlegung dessen, was H. (Nr. II.) behauptet, als ein Beweis. Justinus erzählt ja den ganzen Hergang der Sache an einer anderen Stelle, so das; ein jeder Römer das „llc/.o-'0'e'V t O I ,a wie auch das „Spurii verstehen muß." Nun, wenn ein (Schriftsteller in solcher Weise die Sache darstellt, mag er immerhin die Namen in seiner Muttersprache geben; die Deutlichkeit und Gewißheit wird nichts verlieren. Würde er aber den Namen in der Sprache der betreffenden Nation geben, und dieß ohne Erklärung desselben, ja dann bereitete er uns eine Verlegenheit, die wir ihm nur verzeihen könnten, wenn er keine Gelegenheit hatte, sich gehörig zu unterrichten. — 22) Hätte uns z. B. Constantinus Porphyrogenitus berichtet, wie eine gewisse, in der Nähe des Dniepers wohnende Nation die Schifffahrt auf diesem Strome betreibe, und ohne Benennung derselben , oder mit einer anderen Benennung alle die Ausdrücke für die sieben gefährlichen Stellen, als daselbst einheimisch, gebraucht, wie sie in seinem Werke wirklich vorkommen, so hätten wir schon daraus mit ziemlicher Gewißheit auf die Persönlichkeit des Volkes schließen können. hat, so kann man den Schatz doch nicht haben, weil Hor-vär für bloße etymologischeDednctionen „Seinen 2>eut'> gibt, wie wir Ne. 3 sehen werden. 3. Horvat gibt keinen Dent für Pet. Katanchich Erklärung des Jasz als jaslii (reitet), oder Jazik (Ga-zyk, Zunge, Sprache) für Dacus als Dako (die Jungen, Juniores), für Geta als Djete (Kind), für Pan-noii (Pan, Herr) — als slavische 71 n i b r ü ck e; für Tlirax als das jetzige Ratz = Ras cianus, —• weil hier der Leitfaden der Geschichte fehlte. — Was kann aber als Leidfaden der Geschichte dienen bei solchen Unter-suchungeii? Etwa weil dieses oder jenes Volk Zwiebel gegessen oder Hirsebrei, Med (Meth) oder Gerstenwein (ca-nius) getrunken und noch heut zu Tage sich ein Volk findet, welches Zwiebel oder Hirsebrei ißt, Meth oder Gerstenwein trinkt, darf ich schließen, daß diese beiden Nationen eine und dieselbe sey, und nur sonst unter einem andern Namen in der Geschichte bekannt war? Oder sind es körperliche, geistige Eigenschaften, sind es Religion, Sitten und Gebräuche, welche hier auf die sichere Spur führen? Gewiß nicht! — Nur die Sprache, von der die Geschichte Ueberbleibsel aufbewahret hat, kann mir als Leiter bei meinen Forschungen wegen der Identität zweier Nationen dienen. — Im Jahrg. I., Blatt Nr. 8, Note 50 wurde nach Jo r n a n d es C. 52 erzählt, der geringe Ueberrest der 11 n n e n (Hunnen, Hünen) sey in jenen Theil Skythien's geflohen, an welchem der Jster vorbeifließt (das Strabonische Kleinskythien), welches (Skythien) sie (die Hunnen) in ihrer Sprache Hunnivar neimeif. Nun dieses durch die Geschichte aufbewahrte Sprachdenkmal kann als Leiter bei einer Untersuchn,ig über die Abstammung der Ungarn benützt werden. —• Nach anderen, einigermaßen verlässigen Füh fern auf solchen Entdeckungsreisen wird man sich vergebens umsehen. Dieß wäre nun der einzige historische Leitfaden, der ohne die positive historische Versicherung, die Nation, die sich hent zu Tage B nenne, habe einst A ge heißen, uns zur Aufklärung verhelfen könnte. Es findet ein großer Unterschied Statt zwischen der Feststellung der Eon-statirung einer Nation und ihrer Thaten. Jene kann nur durch philologische Arbeit erreicht werden, wozu die Gegenwart und die Vergangenheit in obangezeigter Art das Material liefern, welche letztere eben die historische B a j i S hergibt. — Welchem hlst o r i schen Leitfaden Horvat gefolgt, werden wir bald sehen 22). (Fortsetzung folgt.) IMplomatartäim CarmioIIcteiaa. Aus den Ärchivsmat-rialien des historischen Vereins für Krain. (Fortsetzung.) 9. Urkunde, ausgefertiget von Berthold, Herzog von Meran, im Lager bei Nennbnrg im Jahre 1156, in welcher derselbe die von dem kärntnerischen Grafen Bernhard, als er mir dem Kreuzzuge nach Jerusalem fortzog, an das Kloster Viccring gemachte Schenkung von mehreren, in Kärnten und Krain gelegenen, Orten bestätiget. Ego Bei’tholdiis dux Moränen,sis victorieusi ce-nobio testimonium perliibens de bonis, que predict! cenobii trat res Newenhoil'en et in aliis locis Clirain sive Carinlbie possident, itipressione Sigilli in ei et scripto confirmo, que audivi et vidi, et scio quod iuate titulo donationis eoruin qui pro temporalibus e terna pro terrenis celestia pielate suadeute špiritu sancto afllaule mercari studueruut predictam cur lim Newnlioven ad solatium ipsorum, qui deo spiritaliter in terra militant et ad remedium et absolutionein pecca-torum eoruin, qui dederunt, diu et ins Le et quiete possederunt, et iure in perpetuum si non commutave-rint possidebunt, et quamvis in ore duorum vel trium nt ipsa veritas in evaugelio testator stet o mu e Verbum ego tarnen ad retuiidendum ora loqueutium ini-qua, fingen ti um mendatia, impugn an ti um religionem et sanctam ecclesiam, testes non paucos de numero mnl-torum excerptos, qui noverunt et testantur que et ego testor ineo testimonio subscribe et produce, partim etiam titulo emptionis et coinmutationis que predietns venerabilis possidet locus, anno igitur incarnationis domiiiice Millesimo centesimo quinquagesimo quarto tempore Christiane milite euntis Jerlm ad versus geti-tilem rabiem illustris Carinlhiorum comes Bernliardus Christi cruce se annavit, quo tempore exordium lim-dationis curtis, que dicitur Newnlioven habeas, fra trill us deo vietorie inilitaiitibus est delegata, Indus fnn-datiouis auetor suit quidam lnonachus nomine Engel-bertus vietorieusis cenobii pro less us, Eberharde abbale ad id opus eum couforlante el sacris ammonitioiiibus adhorlanle, eodem tempore quidam nobilis miles mein-hard us Schabab agnomine de Chocher ministrialis čemi lis Bertholdi de Stain, dedit sacro vicloriensi loco quahior mansus apud Clirain in loco qui Newnlioven dicitur, sub alpibus super emiuentibus curti, que po-slea facta est, iuxta arbores, que cerasi dicuntur. Preterea cabas sex et trium carnporum planitiem, quam curtiin slabulariani diennt iuxla euudein locum Newnlioven pro quatuor niansis Carinthie jacentibus commutavit unam iuxta Chriwich in loco qui wonvviz dicitur accepit, quem mansion quidam dederat Zaizol-fus nomine ministerialis comitis Bernhard!, alternm mausuni dederunt ei Versenders, reliquos duos in locis Göritz iuxta locum sancti primi et feliciani. Hos manses memoratus Meinhardus habuit usque ad diem depositionis iiepolis sui meinhalmi germani Gerlaci de Michelsteten, qui videlicet meinhafirms ystria suit oc« cisus. Pro cuius memoria habenda et suorum remis-sione peccatonnn donavit cubas, quas habuit Newn-hoven, quas et ante tradiderat, vel potius quod dederat reiiovaudo conlirmavit, et mansos quos a fratribus in Carinthia pro bis receperat resignavit, et eis reddidit. Hums rei testes sunt. Bernliardus de Gurnotia, Gerolcus et Alberlus germanus sums de Michelsteten, Meingote de Huz, Wczelimis et liliiis eins Albertus de Rein, Richerus plebanus de saucta Maria, Altvvi- n us de sancto Petro, Wolricus clericus de Newnhovcn et alii quam plures, qui ad sepulturam predicts mein-iialini advenerant, ad maiorem autem coutirmationem eiusdem facti postea comes Bertlioldus de Stain rogatu sepius prelati meinhardi et, sue conjugis fdiorumque et liliarum suarum tradidit omnia qtie Meinhardtis tra-diderat in maim dni Eberhardi Abbati ad eonsolatio-nem fratrom dco viclorie famulantium. Hoc factum est in Gastello Wildcnstain et hums rei testes sunt: Carolus de Slain, Otto, Gil, Gerloclms, Meinhahnus, Albertus de Michelstelen ainriclii cognomine, Honigseim, Magens et alii quam plures, quorum miiltus est Numerus. Hec ideo ita firrnata sunt, ut rata et incon-vulsa in perpetuum manerent, quia lex (licit, iuste possidet, qui auctore deo possidet, Lodern etiain tempore et loco presentibus prescriptis testibus idem comes Bertlioldus, ut Spiritus sanctus voluil et iussit, dedit victorie quidquid bahrn't INewnhoven, silvarn, prala, loca culta et inculla, vales, alpes, piscationes cum omnibus ad se pertineutibus, quorum terminu per longitudiuem et latiludinem sunt. A septem fontibus iuxta Codier usque rain et a quodam rivulo, qui Zuclia dicitur, iterurn usque ad villain.predictam, que rain nuneupatur, et iterurn ah ista villa, usque in ver-tieem mentis, qui Zaplat appellatur, post muka vero tempera, cum Albero, senior filius Meinhardi secundo Jerusalem ivit, ipse meinbardus pietate motus delega-tioncm predictam , quam de rebus suis fecerat iterurn per maim comitis Bertlioldi et per manum domini Ortwini de Zower renovavit atque firmavit. In testimonium se obtulerunt lilii sui Albero Engelbero, Geb-liardus et Rcingaris mater eorum, Rachwinus de Schellenberg, Meinbardus puer nepos eorum. Eufemia et Diinuldis filie Meinhardi, Lnipoldus miles comitis Mein-liardi de Schonenberg, VVirento de Dolswich, Albertus de rain, Albertus Gallo, Weriandus de Wilden-stain et multi alii, coram lriis testibus, Meinbardus cum cor.iuge, et filiis et ftliabus fecit ab renuntiatio-riein pretiti sui Waitinsdorf, quod fratres victorienses ab ipso emerunt marc is etc. tribus. Rcliqua bona qui-1ms arnpliata est curtis Newnhovcn scilicet cubas septem et Ires campormn lalitudines cum omnibus suis pertinentiis dedit conies Meinbardus de Schonenberg Iralribus ipsis partim pro remedio anime sue, partim pro prelio decern marcarum. Ho rum bonorum donatio vel emptio facta est in castello Wicbselwerg, sub te-stimonio et astipulat.ionc riominum is tor urn Meinhardi videlicet de Veldes, qui suit ministerialis episcopi de Pridrseli, Erklienberli de ölswich, Linbici de Schonenberg, Leonis militi s comitis et aliorum plurimorum, quos numinare ociosum est. Ecclesiam autem apud Newnlioveii, et tros inansus 'eiusdem ecclesie, et ru-s tiču m quemdam Chasmit nomine, cum filiis et (iliabus suis dedit fratribus victorie dominus Pilgeriims vene-rabilis aquilensis Patriarcha, quam ecclesiam liabuit dominus Wolricus frater comitis Meinhardi, qui suit episcopus in tarvisa, sed pro illa dedit ei dominus Patriarcha aliam ecclesiam in loco qui mosnach dici-tur ut fratres victorienses ecclesiam INewnhoven quiele possidere permilteret. Universam quoque decimam eiusdem Grangie cunctorumque mansuum quos in Patriarchate suo idem cenobite possident aut in perpetuum possessor! sunt, tradidit reverendissimus ac puissimus patriarcha memoratis fratribus pro remissions pecca-torum suorum, et omnium sibi succedentium. Huius vero decime et ecclesie donatio facta est aqualegie in cena domini sub confirmatione ac roboratione testiran istorum, Werenhardo videlicet tergen epo Wol-rico de Ache], Tlioma vicitatensi preposito et vice domino, cornite Engelberto de Gorce, Heinrico pris et Meiulialmo de Schonenberg, Otthaclier de Titan et aliorum plurimorum. Tres rnansus aput rain dedit comes Meinbardus partim pro precio , partim pro remi-dio anime sue que donatio facta est aquilegie, et huius rei testes sunt: Otthaclier de Titan, Arnoldus ministerialis Aquilegensis ecclesie, Engelbertus silius Meinhardi Schabab, Emwicus de Schonenberg, Gerloclms de Truchsen, Chuenradus de Rorbacli et alii quam plures. Comitissa Hadwich mater comitis Bertholdi de Bogen dona vit per manum Ileinrici pris, ad euudem locum novem cubas cum omnibus pertinentiis suis, aquis, silvis, pratis, paseuis, quorum termini haben-tur, Primo in lalitudiue a quodam Rivulo, qui Staiu-pacli dicitur, usque ad sanctum Laurentium super mon-tern, deinde per longitudiuem usque in cacumen et sumitatem moutis, de quodam rivulo qui sub Vasclie definit. Specialitet' quoque et expresse tradidit ad euri-dem locum collern Castro apLum, in quo et quondam suit castellum in loco, qui Vasclie nuncupatin', et testibus subscriptis eandem roboravit donationem, testes autem sunt hii: Charolaus de Stain, Wilvinus de Wippach, Weriandus de Gurnotia, Wolvaldus de Vernich , Dietricus de Meingosburg, Geroldus et alii miriti. Islam donationem dedit iuxta Veldes, in loco qui Hohenbruche dicitur. Iilustris etiain comitissa Hadwich de Bogen dedit ad prediction locum quinque rnansus apud Wippach cum omnibus ad se perlinenti-bus donatio autem hec facta est aput Luse et liuic donationi inlerfuit Ditricus preposilns eins Vidimus de Wippach, Weriandus de Gurnotia et alii quam plures, quorum infinitus erat Numerus, Postea vero dederurit 1 rat res de victoria quinque prelates rnansus apud Wippach domino Alberoni de Giiotenberg filiisque suis pro quadam villa curie eorum vicina que Chacberiberch nun-cupatur, silvarn quoque et; alpern pascualem cum omnibus ad eandem villam pertineutibus similiter eis dona vit. Huius rei testes sunt: dominus Witigo de Li-lienburcli, Gerloclms senior de Stain, dominus Wilvinus de Wippach, dominus Bernhardus et frater eins dominus Giselbertus de Gurench, dominus Albero et fratres de Guolenburch, dominus Gebbardiis de Cok-her et alii plures tarn nobiles, quam ignobiles, facta sunt anno ah incarnatione domini Millesimo Centesimo, quinquagesimo sexto, in Castro aput Neunburg. 10. Urkunde Kaiser Friedrich II., ddo. Augsburg am 7. Februar 1214, in welcher derselbe in Anerkennung der Treue und Anhänglichkeit der Kirche von Aquileja und des damaligen Patriarchen Wolherus, das Herzogthum und die Grafschaft Friaul mit allen Gerechtsamen, alle Regalien der Bisthümer von Trieft, Capo d' Istria, Parenzo, Sinonia (Citta Nuova), Polla, Concordia und Belluno, das Schlosi Treven, die Mark Krain und Istrien, so wie noch viele andere Gebiete und Gerechtsamen der besagten Kirche schenkt. Fridericus Divina favente dementia Romanorum Rex semper Augustus, et Rex Siciliae: ad salutis no-sLrae profectum et Romani Imperii exaltationem per-tinere non diibitamus, si jura Ecclesiarum et Praela-torurn et maxitne eorum, quorum devolionem et sidetn servitio nostro promtam et paratam invenimus, regiae majestatis dementia conservamus illesa. Inde est, quod nos attendentes fidem et devotionem et obsequia mul-ta, quae Aquilejensis Ecclesia et specialitet- Princeps noster Wolcherus ejusdem Ecclesiae Patriarcha, nobis et Imperio laudabiliter exhibuit, et in posteruni Deo adjuvante exhibebit: Ducatum et Comitatum Fo-ro-Julii et Villam de Lucinico cum omnibus ad Ducatum et Comitatum pertinentibus, placitis collectis, sodro, sanguinolento gladio, districtionibus universis et omni utilitate, quae inde juste pervenire poterit; Praeterea Regalia omnia Episcopatuum Istriae, scilicet Tergestini, Justinopolitani, Parentinensis, Ernoni-ensis, et Pollensis; Regalia quoque Concordiensis et Belluuensis Episcopatuum; Regalia etiain Trium Abba-tiarum, videlicet de Sexto, de Piro et Sanctae Mariae in Organo cum Curtibus, Castellis, Portubus, Villis, mansis, venationibus, piscationibus, theloniis, placitis, nemoribus, molendinis, capulis, pascuis et omnibus aliis. Et Terrain inter Plavim et Linquentiam ja-centem; Villam Sancti Pauli et Sancti Georgii, et omnia, quae Antecessor noster divae memoriae Conradus Imperator Aquilejensi Ecclesiae ibidem contulit cum appendentiis et utilitatibus, agris, pratis etc. Castrum quoque de Treven cum omnibus suis pertinentiis ministerialibus, famulis, terris cultis etc. integrum, secundum quod Wldaricus quondam Patriarcha ima cum patre suo Comite Woldrado et matre sua Aquilejensi Ecclesiae contradidit; et Castrum de Altemps cum omnibus suis pertinentiis, et praedium de Ageris cum ministerialibus, secundum quod Nobili« Vir Ulricus quondam Marchio Tusciae Aquilcjens. quondam contulit Ecclesiae. Insuper Marcbiam Car-niolatn et I stri am cum Com! tatu et honore et universis pertinentiis, omnique jure Imperial!, secundum quod ab antecessore nostro Ottone Imperatore tunc autem Rege, Aquilejensi Ecclesiae de consilio et vo- luntate Principum ralione antiquorum Privilegiorum suorum libere et absolute Wolcberio Patriarcliae supra-dicto et per eum Aquilejensi Ecclesiae in perpetuum possidendum donavit atque concessit, atque suo pri-vilegio donavit atque contirmavit. Acta autem sunt ista Anno ab Incarnatione Domini Millesimo Ducentesiino Quartodecimo Indictione secunda mensis februarii septimo exeunte, apud Au-gustam in Curia generali in praesentia Conradi Ra-tisponensis, Managoldi Pataviensis, Ottonis Frisingen-sis, Conradi Brixiensis, Phederici Tridentini, Ilertu-nicii Aixtetensis, Sycardi Angatensis Episcoporum, Conradi Tergestini Electi, Ludovici Ducis Bavarian, Alberti Comitis Tirolis, Frederici Burgravii de Nurim-bercli, Ludovici Comitis de Ottenstain de Reberth et fratris sui, Ludovici Comitis Burgravii de Monosberch Phederici de Comaco. Rudolphi de Curiano, Jobannis de Zucbola, Wattepertboldi de Spilimbergo, Voltacbi de Fertistagno, Henrici de Fontebouo, Conradi de Porto, Stephani Decani Aquilejensis, Unigardi Praepo-siti Sancti Odorici, Dellialmi Canonici Aquilcjens., Om-neboni Judicis et Notarii et aliorum multorum. Signum Domini Frederici Secundi Romanorum Regis invictissimi et gloriosissimi Regis Siciliae. Ego Conradus Melensis et Spireusis Episcopus Imperial!.« Aulae Cancellar. Vice Domini Sifridi Moguntini Ar-cbiepiscopi et totius Germaniae Archicancellarii rc-cognovi. (Fortsetzung folgt.) VERZEICHNIS® dev Vom historischen Provinzial - Vereine sur Krain int Sinuse -es Jahres 184’S’ erworbenen G e g e n ft ä n & c. (Fortsetzung.) 9tv. 18. Durch Ankauf erworbene Urkunden und Manuscripte: 14) Information oder resp. Instruction, die ein in den inner-often-. Erblanden befindlicher Patriot, sonderlich aber ein Land-Buchhalter in Krain nothwendig wissen soll (Statistik um 1720). 15) Was das Herzogthum Krain dem a. g. Landcsfiir-sten alljährlich einträgt. 3 Tabellen. 16) Bevölkerung und Stand des Zugviehes in Krain anno 1778, in 8 Tabellen. 17) Summarischer Ausweis über das durch das Recti-sicatorium errichtete, sowohl Dominical-, als Rustical-Catastrum anno 1757. Real-Folio. 18) Ganz kurz gefaßte Beschreibung von dem Herzogthu-me Krain. 1780. In 15 Heften oder 44 Bogen. 19) Relation und Administrations -Bericht der verordneten Stelle ddo. 11. Jänner 1651, über die Verwaltung deS Landes Krain. 33 Bogen. 20) Jndividuel-Status des bei einer löbl. Landschaft in Krain besoldet befindlichen Personalis. (Fortsetzung folgt.) Druck' von Ignaz Alois Edlen v. Klein may r.