Dienstag, den 9. December 1823. 8 a l b a ch. ^emäß des eingelangten hohen Hoflanzleydecretes vom Ho. v., t5rh. «Z.l.M., Zahl 5^»6L, haben Se. e.k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 16. v. M. ge« ruhet» dem in Wien auf der Landstraße Nr.«2« wohn: haften Heinrich Schlegel, auf die Entdeckung »»)eines bessern Verfahrens, den Steinkohlen«Gries und Staub mit wenigen kostspieligen Vindungsmitteln, in ein wohlfeiles, vorzüglich gutes, und eine gleiche anhaltende Hitzs gewährendes Brennmaterials in Ziegelformen (un> ter der Benennung SteinkohlenlTorfen) zu ver» wandeln; dann 2) einer Siebmaschine, um den Stein-kohlengries auf eine einfache und wohlfeile Art in drey auch vier Gattungen sontiren, und sohin jede derselben «ach ihrer Tauglichkeit zweckmäßig verwenden l« kön» nen;" ein sechsjähriges Privilegium, nach den Bestim» mungen des a. h. Patents vom 6. December »6«o, zu «erleiden. Vom ?. k. illyrischen Gubernium. Laibach, d«n «!. November iL«3. Gemäß des eingelangten hohen Hofkanzleydec?«t<» vom ,5. v.. Erb. 6. l. M.. Z. 33,^l, haben Se. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 19. August l. I. geruhet, dem Beat Rudolph Ludwig Newhouse, groß» herzog!, bavnischen Commerz.Nathe in Mannheim, auf die »Verbesserung (unter der Benennung: echtes köllnisches Wasser), einen ätherischen Spiritus zu erzeugen, welcher alle Vorzüge der bisher bekannten und beliebtesten Sorten des KöllneriWassers vereinige, jenen, des Johann Mana Farina in Kölln gleichkomme, und wohl noch lieblicher sey. übrigens wegen der Ver. Wendung eigener Landezyroducte zu denHauptdestand. Theilen wohlfeiler geliefert werden könne;" ein fünf. jähriges Privilegium, nach den Bestimmungen des a. h. Patents vom L. December »822, zu verleihen. Vom e. e. illyrisch«« Guderuium. Lsibach am '<- Novemdel :lj,3. Gemäß des eingelangten hohen Hofkanzleydecreiee vom «2. v-. Erh. 6. l. M-, I. 2Z,Hl7, haben Se. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 4. v. M. gee ruhet, dem in Wien in der Weihburggasse Nr. 8W wohnhaften Drechsler Mathias Kinner et Comp., auf die »Verbesserung, welche im Wesentlichen darin be« stehe, daß durch eine zweckmäßigere Einrichtung der Von Benjamin Landesmann erfundenen, allerhöchst pri» vileg. Tabakrauchkühler, das Einfüllen und Ablassen der zum Kühlen verwendeten Flüssigkeit sehr erleichtere» und durch die Natur derselben beynahe ganz erspart, der Tadaklauch seldtt aber von aller Schärfe vollkom» men gereiniget; daß ferne» der letztere Zweck auch durch eine ganz neue Art von Tadakrauchkühlern, wo der Rauch unmittelbar durch Wasser gehe, erreicht; und daß «ndlich durch eine bessere Verfertigungsart der ela« stischenTabakröhren das Herausdringendes Saftes ver» hindert werde;* tin zweyjshriges Privilegium, «ach den Bestimmungen des a. h. Patents vom v. December »82a, zu verleihen» Vom k. k. illylischen Gubelnium. saib« ch, hen »4. November 1823. Wien. Die Wiener Zeitung vom ,. December enthält Folgendes: Se. k. k. avostol. Majestät geruhten am 19. und 3c». November d. I., als am Vorabende und am Tage des heil. Apostels Andreas, Schutzpatrons des hoben Ritter-Ordens des goldenen Vließes, dieFeyer desTi« tular. Festes dieses Ordens nach der Vorschrift der St«, tuten desselben gnadigst anzuordnen." «Nachdem nähmlich Se. Majestät am 23. Novemv. d. I. Höchstihren Minister des Innern, und obersten Kanzler Franz 'Grafen von Säur au, den Obersthos, Meister Ihrer Majestät der Kaiserinn, Heinrich Grafen von Wurmbrand, Höchstihren Capitän der Traban» tenleibgarde, FZM.Vinccnz Grafen vonK 0 l 0 »vrath, den FML Prinzen Carl von R 0 han, den k. f. Ksm» merer, Grafen Johann vsn Harräch, und Höchstihren Präsidenten der Akademie der bildenden Kunst,, Ioh«nn 454 Rudolph Grafen von Czernin, zu Nittern des hohen Ord«ns, und Höchstihren Hofrath und Referenten in dem Staatsrathe, Cajetan Freyherrn von Münch'Bel» ling Hansen, zum Kanzler desselben allergnädigst er. «annt hatten, geruhten Allerhöchstdieselden dieses Feft für di« erwähnten beyden Tage festzusetzen, und z«a«: für den «9. November das O?dens »Kapitel, und fü« den 3a. November, den Ritterschlag, den Rittsr«id und die Rittertaftl. — Am «Z. November hatten fich «m 5 Uhr Nachmittags die Rittes und Beamten des OröenS in dem vollen Ornate, die Candidaten aber in den Ordens'Talar gekleidet, und auch der sämmtli« che k. r. Hofstaat bey Hofe versammelt; wonach Se. Majestät, auf die Anzeige des Ordens. Decanes, Für« sten v. Trauttmansdorff, in di« zu ditsem Acte vorbe« reitet« geheime Rathsstube zu kommen, Höchstsich auf den Thron zu sehen geruhten, und nachdem di« durch, wuchtigsten Herren Erzherzoge, k. k. Hoheiten, und dlr Ritter und Ordens «Beamten die bestimmten Platz« «ingenommen hatten, dem Greffier befahlen, dem Na. pitel die höchste Absicht seiner Versammlung bekannt zu machen, welches derselbe in einer entsprechen. d,n Anrede in lateinischer Sprache vollzog. — Nach dieser Anrede wurde auf Befehl Se. Majestät der im Vorsaale befindliche Orden« 'Kanzler vorgerufen; der» s«ld« näherte sich d«m Throne; las sich selbst den E,d ab, ward darauf mit dem Ordens» Mantel, und mit dem Barette bekleidet, und trat sogleich seine Func« tionen an; in Folge desse» Se. Majestät dem Ordens, Herold« di« im Vorsaale anwehenden neuen Candida-ten vorzurufen befahlen. — Der Hersld lud sonach dii Candidaten nilt Ausrufung ihre« Nahmen ein, am Throne zu erscheinen; st« nähslien sich mit tiefs, Verbeugungen Sr. Majestät. Der Kanzler «öffnete ihnln die Psiicht«n dieser Ritter« Gesellschaft, worauf sie dann kniend «m Throne, aus den Händen Sr. Ma« iestHt die Statuten« Bücher det Ordens schielten. — Nach Vollendung dieser Ceremonie geruhten Se. Ma. ltstät, unter Vortritt de« k. k. Hofstaates, der Eandi» daten, der Beamten und Ritter des Ordens, Sich in b»e Oraterien der Hofbulgkirche zu begeben, de« Or, dens^Vesper beyzuwohnen, und nach Beendigung der» selben, unter gleicher Zurückbegleitung, in Höchstihr innere« Appartement zurückzukehoen." Se. k. Majestät haben durch a. h. Entschließung Vt m »5. Nov.,V.J., das andem Domcapitel zu Laibach «rle» dlgte landeefürstl. Canomcat, dem Dechant und Pfarrer ,u Obtr»zaibach, Andreas Albrecht, zu verleihen geruhet.. Preußen. Die Staatgzeitung schreibt aus N < t l i n vow «l. Nov.: »Se. Majestät de» König haben durch den gestern Abend aus München hier angekommenen Gene« ral»Liente königl. Frey' willigen, die für Madrid da« find, was die National» > garde für Paris, find ein zahlreiches Corps von treff' licher Haltung. Es gibt auch noch ein Corps beritte» ' ner Freywilligen zu Pferde, die auf französische Art equi« pirt sind. Das Guiden'Regiment des Generals Quesad«, «in Reiterregiment, ein Corps Gensd'armen und ein > trefflichesBataillvn Gardes-du-Corps befanden sich gleich» > falls in diesem Zuge. Unsere schönen französischen Trup-c pen gaden diesem Feste einen imposante« und majestä« . tischen Charakter. .Di« Spanier alltl Stäno« hclraa)' 445 ten sie mit « Bevölkerung der umliegenden Ortschaften wnr zu diesem Fcsle herdeygeströmt, der Enthusiasmus ist allgemein; man hört nichts als den tausendstimmigen Ruf: Es l«bed«r König! Es lebe Frankreich: Es leben die hohen Verbündeten! Die Stadt strahlt eben jetzt in voller Beleuchtung. Die Häuser s>«. sämmtlich mit rothen und blauen Draperien be-dangt. Die Reichen und Wohlhabenden haben auf die Aussiaffirung und Vergoldung der Vorderseite ihrer Palläsre ungeheuere Kosten aufgewendet. Es ist Eli« qu«tte, daß der König zu Fuß die beleuchteten Hauser >n Augenschein nimmt. Se- Majestät sind aber heute Adend des üblen Wetters wegen nicht ausgegangen. Gestern sollen zu Aranjuez mehrere Decrete erlassen worden seyn. die man aber noch nicht kcnnt. Man spricyc auch immer von Veränderung im Ministerium, weiß «der nicht, wer die neuen Minister seyn sollen." Die Etoile meldet ferner aus An du ja r vom 9.N0V.: «Die Truppen der Generäle Laurifton (Sohn des Marschalls) und Bonnemains sollen heute die Ca-stelle von Carthag « na in Besih nehmen. und diese beyden Generäle morgen am >o. ihren Einzug in die genannt« Stadt durch das St- Iosephsthor halten, während die Besatzung durch das Madrider TH05 aus» rückt. Nähere Details sind mir noch nicht bekannt geworden." Der Vt 0 ile vom «2. zufolge, waren am i3. Morgens zu Madrid «1 ^Mitglieder des csnstilntionfllen Ayuntamiento, worunter der Marquis von Santa-Eruz, verhaftet worden. Dasselbe Blatt der Etoile meldet aus Madrid vom »4. Nov.: »Alle Zeitungen flnd heute voll von Details über den Einzug des Kö. «igs in diese Hauptstadt; der ganze Weg vonA?anjuez bi« Madrid war drey Tage hindurch von einer uner-Mfßlichen Menge Volks bedeckt. Heute Morgens wa« 2«oß« Revue über alle hier in Besatzung liegenden spa. msaxn und französischen Truppen, nach deren Brendi. gung s.lbe vor dem königl. Pau^e defilirten. - Eine Depesche des General-Commandanten von Valencia und Murcia meldet, daß sich di« ^nsel Mayorc« am ?. Nov. dem König unterworfen lMe. - Die Gäceta de Madlid liefert fortwährend Adressen an den König von verschiedenen Städten Spaniens.« Der Herzog von Angoulem. war auf der Rückkehr ««5 Frankr.ich am 9. Nov. in Lerma cmgekommen. Die Madrider Dlaitee vom i5. u. ,6.Nsv, cnlhal» ten noch nichts als Beschreibungen des Einzuges dea Königs und der konigs. Familie in diese Hauptstadt. Am »5. war große Galla und Handkuß bey Hofe, bey welcher Gelegenheit auch der in Madrid befindliche Ge» neralstab der französischen Armee dem Könige vorgestellt, und von Sr. Majestät mit besonderer Huld aufgenom» men wurde. Nachmittag fuhren Ihre Majestäten und Ihre königl. Hoheiten . unter einem ungeheuren Zulauf des Volkes, in den Prado, und wurden allenthalben mit dem lautesten Freudenjubel begrüßt. Das Hauptquartier Sr. königl. Hoheit des Herzogs von Angouleme befand sich am ,8. Nov. zu Vittoria. Der Prinz von Carignan wollte am 20. von Villa«Neal aufbrechen, am 21. in Bayonne und a.n 2«. in Bor, . deaux eintreffen, wo er den Herzog von Angouleme erwartet. Der Monileur vom »3. Nov. enthält folgende telegraphische Depesche deö Marine «Commcm» danten aus Toulon, vom »». Nov. Abends. Ich erfahre so eben durch die Schedecke le Chamois. daß ein französisch,« Geschwader bey Palma auf der Insel Mallorca Anker geworfen, und den von dem Könige ernannten neuen Gouverneur der Balearlschen Inseln dahin überbracht hat, welcher auch ohne die ge» ringsle Unordnung aufgenommen und anerkannt worden »st. Die Insel Mlnorca hat am 9. Nov. die Autho» eität des Königs anerkannt, und die Corvette la Vic» torieuse wa» im Begriff in Port'Mahon einzulaufen. Nach Versicherung des St«r ist der bekannte Sie John Dow nie, der zu Sevilla seiner Functionen als Pallast-Gouverneur von der constitutionellen Ntgierung am 14. Iuny entsetzt und dann zu Cadix gefangen ge. halten wurde, von dem König Ferdinand wieder auf seinen alten Posten berufen worden. Brasilien. Am 7. Sept. wurde zu Rio de Janeiro der Jahrestag der UnavhängigkeitS-Erklärung von Vrasl, lien feyerlich begangen. Die gesetzgebende V:rsamm' lung schickte eine GlückwünschungS'Deputation an den Kaiser, welcher deren Anrede auf «me Art beantwortete, die nicht viele Neigung zur Rückkehr unter die Herr» schaft des Mutterlandes anzudeuten schien. — Einige Tage später kam (nach Berichten vom »,. Sept.. di, 446 daä Paketdoot uon Salisbury nach England gebracht) t das portugiesische KriegsschiffVoador mit Commissären, i die zur Unterhandlung mit dem Kaiser beauftragt wa. < ren. von Lissabon zu Rio. Janeiro an, wurde aber für l eine gute Prise erklärt, und den Commissären die Er« < laubniß, ans Land zu steigen, vertagt. Man bracht« < sie auf ein anderes Schiff, das sie nach sissabon zurück» führen sollte. , Der Courier vom 17- Nos. enthält über das Vor« ' gemeldete folgende nähere Nachrichten aus Brasilien: „Die beyden portugiesischen Schiffe 25 setc <1i kla^o > und o Vo^äoi-, mit den Commissären (dem Grafen von ! Rio-Manor und D. Francisco Vieira), welche de« brasilianischen Regierung die zu Lissabon eingetretene Contre-Revolution melden sollten, an Vord, waren am 16. u. ,7. Sept. auf der Rhede von Rio-de.IantllO angekommen, aber fehr übel aufgenommen worden. D«« Voador hatte sich der Stadt unter portugiesischer Flagge genähert, und dieselbe mit der Königösalve von ,ol Kanonenschüssen begrüßt; diese wurde nicht nu, «icht erwiedert, sondern im Gegentheile Truppen an Bord desselben « neu« VerfassungS» Urkunde von Brasilien dem Kaiser Dom Pedro I. von dem mit der Redaction der. selben beauftragten Ausschuß vorgelegt worden. - Der aesetzgebend« Körper wird in zwey Kammern, nähmlich die Kamm« der Senatoren und die Kammer der De« vutirten getheilt. Diese letztere wird ohne partielle Er. neuerun, auf vier Jahre erwählt. - Die römisch-katho. U che Neiigwn ist vorzugsweise als die Staatsrel.g.on, «1d als die einzige, deren Unterhalt dem Staate ob. ,^l erklärt. - ClMen von allen Confessionen ton. n n DÜ .errege genießen. Die Israeliten sind für "mme? von denselben ausgeschlossen. - Die Urkunde besteht aus »5 Titeln und «72 Artikeln. Das Kaifeltdum Brasilien wird als ein einziges und uutheilbares Reich erklärt. Es erstreckt sich von der Mündung des Oyabock bi« 24° 2o< südlicher Breite. — Monde«Video wird unter dem Nahmen des Staats vonEiSlPlata (dleßseits des la Plata) dem Kaiserthum einverleibt. »Die Briefe aus Rio de Janeiro melden fern,,, daß die Depeschen der portugiesischen Commissäre nicht angenommen worden, weil sie an den Prinz » Re» genten, und nicht an den Kaiser von Brasilien adressirt waren. In diesen Briefen heißt es: „D» »Portugiesen befinden sich in vollkommener Unwissenheit »über den gegenwärtigen Zustand von Brasilien, wenn »sie wähnen, daß man mit ihnen auflegend «ine ander« »Grundlage als die der Anerkennung des Kaiserthum« »von Brasilien als eines unabhängigen Staates, un> „telhandelu werde.« Fremden-Anzeige. Angekommen den ». Decembet. Die Herren Johann Horstmann und Marcu« Va> roni Kaufleute, beyde von Wien nach Trieft. Den 3. Hr. Peter von Raditz, Straßencommissä?, von Triesl nach Neustadtl. — Hl. Johann Magnet, Dr. der Rechten und Insp»ctor 0er gräfl. Klistalling'schen Güter, von Trieft nach Klagenfurt. Den ä. Hr. Anton Robertson. enql. Güterbe» sitzer, von Wien nach Trieft. — Hr. Jacob Reßmann. Handtlsmann, von Trieft nach Klagenfuit. — Hr. Au' gust Röctel, Opernsänger von Grätz. Abgereis't den «. Decsmber. Se. ssrcellenz Freyherr y. Wissende,g, k. s. gt< heimer Rath», nach Venedig. — Hr. Anton Seeger, Handelsmann, noch Grätz. Den5.Hr.Iehann Nev. Pober, k. k. preis. E^at«« buchhalter, nach Triest. Wechselcurs. Am Z.December war zu WienderMittelvre'S d?, Staatsschuldverschreibunqen zu 5 pCt. m CM. L» 5/,5: WlenerStadt'Banco»Obl. zu2,/«pTc.inCM. 5«V"i Cur« auf Augsburg für ,00 Guld. Cuurr., Gu^en > 98i/8Vr. Uso^ — Conv. Münze pCt- Läc, 7/6. Vank'Actien pr. Stück 922 m CM- Igna» Alovs Edl. v. Kleinmanr. Verleger und Ae^^teur^___ ^ -. ^<7.^. ^bresschluss.' die halbjahriae Pränumeration dieser Zeitung zu Ende geht; so werden ^ " d^niaen ^^ Herren Prä.ume^nten, welche noch rückständige Beträge zu le^en "^h.ben/hiermit hosti^st ersucht, dieselben ehestens einseud.n zu wollen.