Narodna in univerzitetna knjižnica v Ljubljani 133633 Warmbrrr?d Cp«— f>v |t 8 Im Verlage von Wilhelm Braumliller, k. k. Hofbuchhandler in Wien sind erschienen: Von demselben Verfasser: Untersucbungen uber den Brennvrertli der Braun- und Steinkohlen von den ivichtigeren Bundorten im Bereiche der osterreichischen Monarchie nebst einigen statistischen Notizen und Angaben iiber ihre Lagerungsverhaltnisse gr. 8. 1862. Preis: 3 fl. 50 kr. — 2 Thlr. 10 Ngr. Handbuch der enthaltend: die Terminologie, Systeinatik, Nomenclatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches von m. ^ntbiiuirr, k. k. Hofrath und Director der k. k. geologisclien Reiclisanstalt. Ziveite Avflage. Mit 560 Holzschnitten. gr. 8. 1850. Preis: 6 fl. — 4 Thlr. Von demselben Verfasser: Krystallographisch-mineralogische Figiirentafeln zu dem Handbuch e der bestimmenden Mineralogie. gr. 8. cart. Preis: 1 fl. — 20 Ngr. Anfangsgriinde der Mineralogie mit iiaem limi Alrissi der deegaesie. grnn (©Ebrnndje att dJbcr-lcalarljttlcit unb (ffbcr-dSuimuiaitn. Von Dr. J. Schalius, Professor der Mineralogie und Physik an der k. k. Ober-Realschule am Schottenfeld in ‘VVien. Mit 250 in den Text eingedruckten Holzschnitten. gr. 8. 1859. Preis: 1 fl. 50 kr. — 1 Thlr. Per Jto&ra kr M litra, nach seiner Bildungsweise, Beschaffenheit nnd seinen Beziehungen zum blirgerlichen Leben. Eine geologische Studie von Dr. Eduard Suess, Professor der Geologie an der k. k. UniversitSt in Wien. Mit 21 Holzschnitten und einer Karte in Farbendrvck. gr. 8. 1862. Preis: 5 fl. — 3 Thlr. 10 Ngr. DIE W IC H TIG E R E N EISEEERZ -VORKOIIEE IN DER OSTEEEEICHISCHEN MONAECHIE I H E M E T A L L G E H A L T. V ON KARL RITTER VON HAUER VORSTAND DES CHEMI8CHEN LABORATORIUMS DER K. K. GEOLOGI8CHEN REICH8-AN8TALT. WIEN. 1863. VILIELM BRAUMULLER K. K. HOPBUCHHANDLER. 153 bb 3 133633 V o r w o r t. Seit dem Bestande des chemischen Laboratoriums an der k. k. geologischen Reichsanstalt wurde daselbst eine nicht un- betrachtliche Anzahl von Eisenerzen fast aus allen Theilen der Monarchie, theils auf den Metallgehalt gepriift, theils vollstiindig analytisch untersucht. Die Resultate dieser Proben diirften an Pirauchbarkeit ge- winnen, wenn sie gleichzeitig mit einer etwas genaueren Be- schreibung der Localitaten, auf welche sie sich beziehen, uber- sichtlich dargestellt werden. Die Absicht diesem Zwecke zu entsprechen, veranlasste die vorliegende Zusammenstellung, die, wie luckenhaft sie auch noch ist, immerhin einen Anhaltspunkt geben diirfte, zu beurtheilen, welcb’ grossen Reichthum die osterreichische Monarchie an vor- trefflichem Rohmateriale fur eine schwungvolle Eisenindustrie besitzt. Wien, im December 1862. Der Verfasser. v O T ":' - r ■ ■ J'".* i . ' ' ’ ;(V' ' . . Inhalts -Verzeichniss, Seite Eisensteinvorkommen in Oesterreich .. 1 * „ Salzburg. 2 „ , Tirol. 17 „ „ Steiermark.21 „ „ Karnthen.62 „ „ Krain. 70 „ „ Bohmen.82 „ „ Mahren und Schlesien.106 „ „ Galizien und Krakau . 124 „ „ der Bukowina.131 „ „ Ungarn .137 „ „ der eroatisch-slavonischen Militargrenze.158 „ der serbisch-banater Militargrenze.160 „ ,, Croatien und Slavonien .162 „ „ Siebenbiirgen.•.165 „ „ Dalmatien.173 Die in der osterreichisehen Monarchie vorhandenen Hochofen.174 Die Eisenproduction in der Bsterreicliisehen Monarchie .176 Verzeichniss der Angaben liber den Metallgehalt der verschiedenen Erze . . 178 Oesterreieh. In Ober- und Unterosterreich gibt es nur wenige grdssere Eisenwerke. In Oberosterreich bestand friiher ein Hochofen bei Wenden- bach, basirt auf Eisenerze, die hie und da im Kalk eingesprengt vorkommen. Er ist aber seit langer Zeit nicht mehr im Betriebe. Der Bergbau und die Hochofen in Unterosterreich sind folgende: 1. Das ararische Eisenwerk zu Reicbenau mnfasst die Bergbane zu Altenberg, Grillenberg und Schendlegg, 13 G. M. J Hochofen *). 2. Pitten im Bezirke Neunkirchen, 1 Hochofen mit den Bergbauen zu Kleimvolkersdorf, Eichwald, Erlach und Pitten, und im Bezirke Wiener-Neustadt bei Dreistatten, 17 G. M., der Anna Oesterlein. 3. Die Bergbaue zu Beinhbfen, Rottenschachen, Schwarzbach und Witschkoberg, Bezirk Schrems und bei Lindau, Bezirk Raabs, 14 G. M., der Franzensthaler Eisen- werks-Gesellschaft in Bolimen gehorig. 4. Bergbau bei Gleissenfeld, Bezirk Neunkirchen, 2 G. M., des Franz Miller. 5. Harmannschlag, Bezirk Weitra, 1 Hochofen der Grafin Furstenberg (ausser Betrieb). 6. Bergbau zu Kottaun, Bezirk Geras, 1 G. M., der Ros¬ si t z er Eisenhiittengevrerkschaft in Mjihren. *) Sammtliche Angaben iiber die Beaitzverhaltnisse sind dem Montan-Hand- bnch von J. B. Kraus fur 1863 entlehnt. Hauer, Eisenerze. 1 2 7. Rudolphsthal, bei Marhach, nachst Kottes. 1 Hochofen und Bergbau zu Koppenhof und Neusiedl, Bezirk Spitz, 5 G. M., des Karl Barth. In Oberosterreich: 8. Wendbach, Bezirk Steyr, 1 Hochofen und 5 G. M. Berg¬ bau des Wickhoff & Comp. Reichhaltiger als die friiher erwahnten Eisenerze in Ober¬ osterreich sind jene bei Reichenau und Pitten. Bei letzterem Werke ist der Eisenerzgang im Jahre 1857/58 mit Erfolg weiter aufgeschlossen worden. Von Baron Reichenbach wurden in den Bezirken Glogg- nitz und Neunkirchen ziemlich holfnungsvolle Schiirfe auf Eisen¬ erze unternommen, aber nicht weiter verfolgt. An Eisensteinen wurden gewonnen im Jahre 1858 von den Bauen bei Pitten 95.516 Centner Rudolphsthal 19.269 „ Franzensthaler-Gewerkschaft 21.732 „ Kottaun 12.105 „ Reichenau 37.149 „ Die Production an Eisen betrug im Jahre 1857: Reichenau 12.855 Centner Roh-, 3297 Centner Gufieisen Pitten 33.209 „ Roheisen. Rudolphsthal 4.231 „ „ Die Gesammtproduction betrug im Jahre 1859: 50.439 Centner Roh-, 6.236 Centner Gusseisen 1860: 54.665 „ „ 3.248 „ „ (Verwaltungsberic,hte der k. k. Bergliauptmannschaften). Im Jahre 1860 wurden Eisensteine gewonnen bei Reichenau: 38.480 Centner und producirt 19.744 Centner Roh- und 2767 Centner Gusseisen, bei Pitten: 98.348 Centner Eisensteine, von der Rudolphsthaler-Gewerkschaft 17.967 Centner Eisensteine; auf den Hochofen in Pitten und Marbach zusammen 34.921 Centner Roh-, 481 Centner Gusseisen erzeugt. Fiir die Franzensthaler-Gewerkschaft in Bohmen wurden bei den oben aufgefiihrten Bauen im Jahre 1860; 14.226 Centner Eisensteine gewonnen. Lindau, Kottaun, nordlich von Krems. 3 Der Eisensteinbergbau bei Kottaun wird tagbruchmassig auf eine Einlagerung von Magneteisenstein in Hornblendeschiefern betrieben, Die Erze vverden zu VVolkingsthal in Bohmen ver- verschmolzen. Der Eisensteinbergbau der F r a n z e n s t h a 1 e r - Gewerk- schaft bei Rottenschachen, G i p s a, Beinhofen, Lindau und Kottaun an der bohmischen Grenze, im Bezirke Schrems, wird tbeils mit Schachten von geringer Tiefe, zum grossten Theile aber in Tagbauen auf ein ausgedehntes Lager von Thoneisen- stein betrieben. Die Machtigkeit des Lagers betragt nur wenige Zoll und es ist bereits fast ganz ausgebaut. Der Gelialt dieser Thoneisensteine betragt nicht mehr als 17 Procent Eisen. Harathof. Pitten O. Im Gneiss, der dem erzfiihrenden Gneiss bei Pitten ahnlich ist, tritt brauner und gelber Spatheisenstein, und Magneteisen¬ stein auf. Pitten. Die Bergbaue sind theils unmittelbar beim Werk in Pitten, tbeils bei Dreistatten, im Bezirk Wiener-Neustadt. Die Eisensteine bilden ein Lager im Gneiss, der zvvischen Kalkstein im Hangenden, und Glimmerschiefer im Liegenden ein- geschlossen ist. Es streicht von Morgen gegen Abend, und fallt im hoheren Revier siidlich, im Tiefbau aber niirdlich unter 40 —50 Grad. Dieses Lager besteht aus 2 parallelen, durch ein taubes Zwischenmittel von 4—5 Fuss getrennten Triimmern. Die Machtigkeit derselben ist sehr veranderlich, schwillt aber stellen- weise bis zu 15 Fuss und mehr an, oder betragt auch nur 2 Fuss. Die Erze sind mehr oder weniger in Braunerze umgewandelte Spatbeisensteine, Magneteisen-, Rotheisensteine, und auch Eisen- kiese kommen vor. In den hoheren Horizonten sind Rotheisen¬ steine, in den tieferen Spatheisensteine, Eisenkies und Magnet- eisensteine vorvvaltend. Das ganze Lager scheint eine unmittelbare Portsetzung des, der Grauwackenformation angehorigen Spatheisensteinlagers vom Gostritzkogel zu sein, und tragt die Spuren von Veranderungen, welche es bei der Umwandlung der begleitenden Grauwacken- schiefer zu krystallinischen Schiefern erlitt. 1 * 4 Da die Machtigkeit der Erzlager sehr variabel ist, ja die- selberi sich oft ganz verdriicken und ausschneiden, so war das Pittner Werk schon mebrmals vvegen Erzmangel dem Erliegen nahe. Der Hauptaufschluss and Forderstollen (Annastollen) bat eine Lange von 370 Klafter und geht anfanglich 150 Klafter dureh Kalk, dann 50 Klafter durcb den erzfiibrenden Gneiss. Er ist durchaus gemauert, wo er nicbt dureh festes Gestein geht, und mit Eisenschienen versehen. Die Erzmittel ober der Solile des Annastollens sind bis auf einige Reste, die dureh den 45 Klafter hoher liegenden Eichvvald- stollen ausgebeutet werden , bis zu Tage ausgebaut; ebenso ist die Teufe von 37 Klafter unter dem Horizonte des erstgenannten Stollens beinahe ganz verbaut, und die Hoffnung auf den Fort- bestand des Werkes basirt sich auf die in den letzteren Jahren gemachten Aufschliisse in die Tiefe, vvohin der Erzgang mit einer variablen Machtigkeit von 2 Fuss, bis zu einer und mehreren Klaftern fortsetzt. Der Eisensteinbergbau bei Dreistatten gewinnt arme Thoneisensteine, die als Zuscbliige verwendet werden. Er wird als Hilfsbau nach Bedarf betrieben. (Fr. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue S. 72. Vewaltungs- berieht der k. k. Berghauptmannschaften 1859, S. 28). Eisensteine von Pitten: Brauneisensteine Einen so hohen Gehalt haben indessen nur die besten Erze, im Grossen vverden ungefahr 33 Procent Eisen ausgebracht. Rother Thoneisenstein von Dreistatten Unloslich 50-75 Kalk 13-0 Eisenoxyd 24'2 — 16 9 Procent Eisen. 5 Scheiblingskirchen, siidwestlich von Pitten. Hier finden sich Braun- und Rotheisensteine mit etwas Eisenglimmer, nordlich vom Ort im Gneiss. Letzterer enthalt ein- gewachsene grossere Feldspathzwillinge, wodurch er ein porphyr- artiges Aussehen erhalt. Marbaeh an der Krem s, Bezirk Spitz. Das hier befindliche Eisenwerk wurde erst in neuerer Zeit errichtet. Die in Abbau stehenden Erze — Brauneisensteine — kommen zwischen im Gneiss eingelagerten krystallinischen Kalk und Am- phibolitsehifer vor. Ersterer bildet das Hangende, Letzterer das Liegende. Sie treten lagerartig in langen, gezogenen Strecken und Putzen bei Koppenhof, l / 4 Stunde vom Hochofen, und bei Neusiedel, l'/ 2 Stunden davon, auf‘. Das Streichen ist analog mit dem Gebirge von W. nach O. Die Machtigkeit ist sehr wechselnd, von wenigen Zollen bis 5 Klafter. Wo das Liegende mehr verwittert ist, sind die Erze milder. Der Abbau wird tbeils aus Schachten, deren 4 vorhan- den sind, theils in 2 Stollen betrieben, ist aber noch wenig auf- geschlossen. Die zum Werke gehorigen Baue bei Dankholz und Voitzau, '/ 2 Stunde von ersterem, sind dermalen nicht in Betrieb. Eine Untersuchung dieser Brauneisensteine ergab: Unloslich 53 - 9 Eisenoxyd 38'0 ~ 26*0 Procent Eisen Wasser 8'3. Im grossen Durchschnitt ist der Gebalt der Erze noch etwas hbher, er betragt 27 Procent Eisen. Gostritzkogel. Die hier vorkommenden Erze gehoren einem von dem Ilaupt-Spatheisensteinzuge der Nordalpen getrennten alteren Zuge an. Er streicht von der siidwestlichen Seite des Otterberges in Oesterreieh bis liber den Froschnitzgraben in Steiermark hinaus. Das Auftreten der Erze ist lagerformig im Liegenden einer Kalksteinpartie von geringer Machtigkeit, die im machtigen Quarz eingebettet ist. Das Liegende des Quarzes bilden scbwarze Thon- schiefer, das Hangende Grauwackenkalkstein, 6 Der vorkommende Spatheisenstein ist haufig in Brauneisen- stein umgewandelt, und auch fasriger Glaskopt kommt vor. Reichenau. Hier beginnt jener ausgedehnte Spatheisensteinzug der Alpen, der sich bis Schwatz in Tirol auf eine Lange von 40 Meilen weit verfolgen lasst. Die Erze finden sich durciigehends am Nord- rande, das ist in den obersten Schichten der Gramvackenior- mation. Sie bilden linsenformige Massen oder Stocke, die gewohn- lich der Gebirgsschichtung conform eingelagert sind, in einzelnen Fallen aber auch dieselbe gangformig durchsetzen. Sehr haufig stehen sie auch in Verbindung mit, ebenfalls der Grauvvacken- formation angehorigen Kalksteinen, in vvelche sie durch Abnahme des Eisen-, und Zunahme des Kalkgehaltes allmalig iibergehen. Die sammtlichen Baue bei Reichenau liegen unmittelbar am Nordrande der Grauwackenzone, beinahe dicht unter dem iiber derselben liegenden bunten Sandsteine. Die Erze werden auf dem Hochofen zu Edlachthal bei Reichenau verschmolzen. Die im Betriebe befipdlichen Baue sind folgende: Grillenberg, nordostl. von Bayerbach gegen den Werning- graben zu. Das 1—2 Klafter machtige Lager fallt 60—65 Grade nordostlich. Im Hangenden ist licht gefarbter Letten, im Liegen¬ den grauer Sehiefer. Nebst dem Spatheisenstein findet sich im Lager durch Vervvitterung entstandener Brauneisenstein, dann Eisenglanz und Schwerspath, Altenberg, westlich von IIirschwang. Das Lager ist hier bis 4 Klafter miichtig, und fallt unter 45 Grad nordlich. Es ist vom Nebengestein nicht scharf getrennt, und besteht der Hauptsache nacli ebenfalls aus Grauwackenschie- fer, in dem die Spatheisensteine linsenformig oder in Putzen vor- kommen. Ausserdem finden sich darin Quarz, Eisen-, und etwas Kupferkies, Eisenglanz und sehr viel Schvverspath. Kleinau, westlich von Altenburg. Hier ist das Lager bei 30 Klafter machtig, und fallt nord¬ lich unter 45 Grad. Die Eisensteine sind darin aber nur in ein¬ zelnen Partien vertheilt. Im Hangenden der Grauwacke sind ferner noch mehrere, die Schichten gangformig durchsetzende, Spath- eisensteinlagerstatten bekannt. Diese enthalten auch Schwerspath, Eisenglimmer, und nicht selten etwas Zinnober. 7 Schendlegg, westlich von Kleinau. Die Erzlagerstatte ist linsenformig oder stockiormig, und dem Grauwackenschiefer conform eingelagert. In der Tiefe halt sie immer langer dem Streichen nach an, verschmalert sich aber und nimmt so mehr die Gestalt eines Lagers an. Reiner Spath- eisenstein und Quarz bilden die Ausfullung. Ausserdem finden sich im Hangend- und Liegendgestein ofters kleine Spatheisen- steinpartien ausgeschieden. Von Reichenau setzt der Spatheisenstein-Hauptzug unmit- telbar nach Neuberg in Steiermark fort. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 78.) Die Untersuchung einiger reicher, schon vollig in Braunerze umgewandelter Spatheisensteine von dieser Localitat gab: Dreistatten. Der Bergbau gehort, wie oben angefiihrt wurde, zum Werke in Pit ten. Das Vorkommen gehort der Gosauformation an. Die Erze brechen ostlich vom Ort am oberen Ende des Marchgrabens; es sind rothe Thoneisensteine, die als unterstes Glied der Gosauformation an den Kalkstein des Malleiten-Berges angelehnt sind. Lunz, Es kommen hier Spatheisensteine vor. Eine Untersuchung ergab: Das Aerar besitzt in Salzburg folgende Bergbaue und Schmelzwerke: 1. Di enten mit 1 Hochofen und 50.176 □ Klafter belebnter Flache ftir den Bergbau ani Steegmoosriedl. Mittel 46-9 Procent Eisen. Eisengehalt in den Roherzen 26 - 2 Procent „ im gerbsteten Erze 35'0 „ Rostverlust 25*2 „ Salzburg. 8 Der Bergbau wird auf Spatheisensteinlager in der Grauwacke betrieben, durchschnittlich von 1 Klafter Maclitigkeit, die jedoch sehr von Quarz, Kalk und Thon durcbzogen sind. Erzeugt wurden im Jahre 1858 Erze: 21.670 Centner, Roh- eisen 10.474 Centner. 2. F1 a c h a u mit 1 Hoohofen und den Bergbauen bei Hohenbriel, Buch- berg, Thurnberg, Peukerotz, Thiergrub und Annaberg mit 100.352 □ Klafter. Der durchschnittliche Gelialt der Erze — Spatheisen- und Magneteisensteine — betragt 30 Procent Eisen. Im Jahre 1858 vrarden erzeugt: Eisensteine 33.860 Centner, Roheisen 16.902, Gusseisen 780 Centner. 3. W er fen mit 1 Hochofen und 244.482 □ Klafter belehnten Flachen fiir den Bergbau bei Schafferotz, Hohle, Flachenberg und Bucli- ber g. Milde, ockrige Brauneisensteine kommen theils in linsen- theils in stockformigen Lagern vor. Ihr Gehalt wechselt zvvisehen 40 und 60 Procent. Zwei Bahnen mit 500 und 45 Klafter Lange dienen zur Forderung. Im Jahre 1858 wurden 137.580 Centner Eisensteine gewon- nen. Die Hochofenproduction betrug 29.410 Centner Roheisen. Im Privatbesitz sind folgende Werke: 4. M a u t e r n d o r f im Bezirk St. Michael mit 1 Hochofen der Pesendorfer’schen Erben und des Franz Neupper. Die ftir den Bergbau belehnte Flache betragt 8 G. M. Die Erzeugung bestand 1858 aus 9189 Centner Eržen (Braun- und Thoneisensteine) und 12.106 Centner Roheisen. Es wurden namlich altere Erzvorrathe aufgearbeitet. 5. Kendelbruck im Bezirk Tamsweg mit 1 Hochofen und 6 G. M. fiir den Bergbau des Ftirsten Adolph Schwarzenberg. Gewonnen wurden 1858: 5370 Centner Spath- eisensteine und zu Turrach in Steiermark verscliniolzen. Endlich sind noch 3 einzelne Bergbaue bei 6. Flachenberg 5078 □ Klafter des Johann Mayer, 3566 □ „ „ Joseph Vierthaler, 2441 □ „ „ Joseph Oberbichler. 9 Hier wurden im Jahre 1858 mir 5670 Centner Eisensteine geivonnen und auf den Hochofen in Werfen und Flachau ver- schmolzen. (Verwaltungshericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859. Seite 157.) Ein iibersichtlicher Bericht liber die Eisensteinvorkommen im Kronlande Salzburg ist von Lip o ld veroffentlicht vrorden (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854, S. 369). Die hiesigen Spatheisensteinlager sind eine Fortsetzung der in Steiermark auftretenden und gehoren der Grauwackenformation an. Diese ist es, welche sich vorziiglicli durch Eisensteinfiihrung auszeicbnet. Im Ganzen lassen sich indessen die Eisensteinvorkom¬ men sowohl rucksiehtlich der mineralogischen Beschaffenheit der Eisensteine, als auch rucksiehtlich ihres geologischen Auftretens in mehrere Gruppen theilen. Die eine Gruppe umfasst die Vorkommen am Mo os- und Flachenberg im Hollgraben und Schafferotz bei Werfen, wahrend die Eisensteine nachst Dienten, Flachau etc. in eine zweite Gruppe gebracht werden miissen. Die Eisensteine dieser zweiten Gruppe treten in der Regel mit den Grauwackenkalksteinen, d. i. mit eisenhaltigen Dolomiten auf. Sie bilden mit diesen, oder wo sie allein auftreten, wie diese blos linsenformige Einlagerungen in den Grauwaekensehiefern. Die Eisensteinlinsen erreichen rneist nur die Machtigkeit einiger Fusse, selten mehrere Klafter, und auch dem Streichen nach sind sie bisher nirgends liber 100 Klafter, gewohnlich nur von 20 bis 50 Klafter anhaltend ausgerichtet vvorden. Sie theilen sich ent- weder nach allen Seiten dem Streichen als auch dem Verflachen nach aus, oder werden meist durch sclrvvarze Schiefer abgeschnit- ten oder vertauben sich ganzlich in den begleitenden Schiefern. An einigen Orten hat man mehrere solcher Eisensteinlinsen iiber und neben, oder nach einander gelagert gefunden, welche durch taube Schiefer getrennt sind, wodurch das ganze erzfiihrende Mittel hin und wieder eine Machtigkeit von 20—30 Klafter erhalt. Der- gleichen Eisensteinlager werden von der Eisenwerksverwaltung Flachau am hohen P r i e 1, auf der P e n k e r o t z, am Thurn- berg, am Buchstein, von der Werksverwaltung Dienten bei der Nagelschmiede, in der S o m m e r h a 11 e , am K o 11- mannsegg und auf der Korbachalpe, von der Werksver- 10 waltung Werfen am Buchberg, bei Bischofhofen, grossten- theils mittelst Tagbauen abgebaut. Man findet sie aber noch im Schwar zleothale, in Begleitung eisenhaltiger Dolomite im Baeh- winkelgraben an der Schwarzdientneralpe, am Getschen- berg, im Reichbachgraben, bei St. Johann, im Agraben und im Halsergraben bei Flachau. Die Eisensteine dieser Gruppe sind eigentlich mehr Ankerite, da der Gehalt an kohlensaurem Eisenoxydul darin geringer als jener an Kalk und Magnesia ist. Der Eisengehalt schwankt nach der Rostung zwisehen 20 und 30 Procent und erreicht selten 36 Procent. In Begleitung dieser Eisensteine kommen Quarz, Dolomit, Kalkspath, Schwefelkies, Magneteisen, Eisenglanz und Kupferkies vor. Der Eisenglanz ist ein nicht seltener Begleiter der Eisen- spathe, wie z. B. am Thurmberg, wo er in 6 Linien dicken Blattchen beigemengt ist. Am Buchstein bildet derselbe einen ziemlich reichen Eisenglanzschiefer, der auch kleine Krystalle von Magneteisen enthalt. Diese Eisensteine der zweiten Gruppe vver- den in den Hochofen za Dienten und Flachau verschmolzen, nachdetn sie vorher der Rostung unterzogen und der Venvitterung ausgesetzt waren. Ausser denselben kommen aber auch noch, na- mentlich zu Dienten, eisenhaltige, verwitterte Thonkieselschiefer zur Verschmelzung. Es sind dies eisenhaltige Schiefer von platten- formiger Structur, deren einzelne Lagen nur zwischen 1—3 Linien Dicke variiren und selten bis */ 2 Zoll dick sind. In unverwitter- tem Zustande sind sie dunkel blaugrau und sehr hart. Ihr steter Begleiter ist Sc.hwefelkies, der auch Knollen von 3—4 Zoll Lange und 1 Zoll Dicke darin bildet. Ganz eine andere Beschaffenheit erlangen aber diese Schiefer in vervvittertem Zustande. Sie sind dann dunkelbraun rnurbe und erdig. Eine Analyse derselben gab folgende Zusammensetzung: 50 - 5 Unloslich (Thonsilicat), 35'5 Eisenoxyd zz 24-8 Eisen, 3'7 Manganoxyd, 9 - 7 Gliihverlust. Im Allgemeinen lasst sich erfahrungsmassig der Eisengehalt dieser Schiefer auf 12—20 Procent veranschlagen. Sie treten nur in der Nahe der eisenspathigen Dolomite und Eisensteinvorkom- men auf, deren Hangendes sie in der Regel bilden. Man findet sie am siidlichen Gehange des Hellberges, Bliimecks und 11 Griindecks nordlich von Wagrein und Flachau, ferner in einem grosseren Zuge zwischen Kolmannsegg und Blaudereck, bei Tennkopf, Biirgelloch, Altenberg siidostlich von Dienten, am Wetterkreuz, westlich von Dienten, weiter in noch grosserer Verbreitung und in einer Machtigkeit von 100 Fuss am Langeck und im Bachwinkelgraben, siidlicli von Alm, endlich an der Schwalbenwand siidlicli von Saalfelden. Die erste Gruppe von Eisensteinvorkommen, das ist jene von W er fen, ist von den hier angefiihrten wesentlich verschie- den. Man findet sie am Flachenberge oder Winterau wald- berg, einem isolirten Gebirgsriicken, der sich nordlich vom Gain- feldgraben bei Bischofhofen erhebt, und nach N. zwischen dem Salzachflusse und dem Hollenbache bis zu dessen Zusannnen- flusse abdacht, dann am Windisberge, dem zwischen den Im- melaubache und Hollenbache befindlichen ortlichen Auslaufer des ewigen Schneegebirges. Die Kalksteine des Flachen- und Windisberges gehoren den Guttensteiner Schichten an, unter denen unmittelbar die Eisenerzlagerstatten liegen. Das Liegendgebirge der Eisenstein- lager sind Werfnerschiehten, und Erstere gehoren somit, da sie zwischen Guttensteiner- und Werfnerschichten ihren Platz haben, der Formation des bunten Sandsteines und nicht der Gramvacken- formation an. Die Erzlagermasse wird aus Eisensteinen, Dolomit-Breccien und Schiefern gebildet, die sich in einem sehr verschiedenen Men- gungsverhaltnisse befinden. Im Allgemeinen machen indessen die Eisensteine die grossere Halfte aus und bilden meist im Liegen- den mehr oder minder zusammenhangende, durch taube Zwischen- keile von Breccien und Schiefern unterbrochene Lager, deren Machtigkeit von blossen Schniiren bis zu 4 Klaftern variirt. Ebenso wie die Eisensteine in der Lagermasse, ebenso sind auch die Erzlagerstatten selbst den verschiedensten Kriimmungen und Verdriickungen unterworfen. Oft nimmt die Lagermasse eine bedeutende Machtigkeit an, gleichsam eine Mulde ausfiillend, haufig dagegen verengt sie sich d er ar t, dass der Hangendkalk unmittel¬ bar dem Liegendsehiefer aufliegt und die Fortsetzung der Lager¬ masse nur noch durch Schniire von Erz angedeutet wird. Ungeachtet dieser einzelnen Unregelmassigkeiten lasst sich bei allen Bergbauen in diesem Terrain ein Streichen und Ver- flachen der Erzlagerstatten angeben. 12 In der „Moosberg-Grube“ ara sudostlichen Abhange des Winterauwaldberges zeigt die liier theihveise bei 20 Klafter miich- tige Erzlagerstatte ein Streichen nach Stunde 5, und era siidliches Verflachen mit 20—25 Grad. Bei den „Flachenberger Gruben" ara nordostlichen und nordlichen Gehiinge des Flachenberges be- merkt man ein Einfallen nach NO. und im Bergbau „Hollen“ im Hollgraben ein Streichen des Erzlagers zwischen Stunde 7 und 8 und ebenfalls ein nordliches und nordwestliches Verflachen. Diese Streichungs- und Fallrichtungen entsprechen ziemlich genau den Berggehangen, so dass die Erzlagerstatte den ganzen Winterau- wald oder Flaehenbei'g mantelformig zu bedecken scheint. Allem Anscheine nach stehen auch die Erzvorkommen ara Moos- und Flachenberge und in Hollen im Zusamraenhange, worauf auch selbst die vorfindlichen Ausbisse der Erzlagerstatte hindeuten. In den Bergbauen „Schafferotz“ und „Windisberg“ ara nordostlichen Geharige des Windisberges zeigt dagegen die Erz¬ lagerstatte ein westliches und somit dem Gebirgsgehange nicht entsprechendes Verflachen. Bei dieser Lagerstatte, die von den obberiihrten durch den Hollgraben getrennt ist, ist am meisten der Charakter liegender Stockwerke ausgepragt, welchen Namen nicht nur diese, sondern auch die Flachenberger Lagerstatten am meisten entsprechen. Nach Thuner’s Ansicht sind die Eisensteinlagerstatten der Grauwackenformation in den Alpen Gange und zwar „ Injections- gange“ (Jahrbuch fur den osterreichischen Berg- und Hiittenmann. 1847. S. 389). Allein im Salzburgischen sind nach Lipo Id’s Beobachtun- gen die Erzlagerstatten iiberhaupt keine Gange, sondern als grossere oder kleinere Linsen oder Stockvverke sich darstel- lende Lager zu betrachten, und daher rucksichtlich des sie bildenden Materials mit dem Nebengesteine von gleichzeitiger Entstehung. Die in den genannten Bauen angefiihrten Erze sind vorvval- tend Brauneisensteine mit einem Eisengehalte von 25 — 30 Pro¬ cent. Brauner Glaskopf ist seltener als miirber, ockeriger Braun- eisenstein. Am Moosberg findet sich auch ein brauner Eisenspath vor, „Kernerz“ genannt. Es ist ein armer Spatheisenstein mit einem Gehaltc von 20—22 Procent Eisen. Diese Spatheisensteine repra- sentiren wahrscheinlich das urspriingliche Lagererz, 13 Iti diese Gruppe der Eisensteinvorkommen, d. i. in die For- mation des bunten Sandsteines gehoren auch die Eisensteinstock- werke am Gwehenberg und Thiergrub bei St. Anna im Lam- merthale, welche an der Grenze der Werfner- und der sie iiber- lagernden Guttensteiner-Schichten in den Dolomiten einbreclien. Doch sind die Eisensteine von Thiergrub grosstentheils graue Eisenspathe mit eingesprengtem Eisenglanz. Im Lammerthale, insbesondere im Abentau’schen sind ausserdem Brauneisenstein- funde, die den Werfner- und Guttensteiner-Schichten angehoren, nichts Seltenes. So in den Gruben zwischen Schweighof und Schorenhof. Sie treten daselbst meistens in der Nahe der Gyps- stockwerke auf, was auch bei den Eisensteinvorkommen nachst Werfen der Fali ist. Auch in der Eisensteingrube am Moosberge ist ein Gypsstock angefahren worden. Von minderer Wichtigkeit ist das Eisensteinvorkommen im Bundschuhthale im siidlichen Winkel des Lungaues, \velches der Steinkohlenformation der Stangalpe angehort. Die Eisensteine finden sich daselbst an der untersten Grenze der Steinkohlenfor¬ mation, theils in einem kornig-schiefrigen Kalksteine, theils zwi- schen diesen und den Sandsteinen und Conglomeraten dieser For- mation eingelagert. Endlich finden sich im Salzburgischen auch noch Thoneisen- steine (thonige Sphiirosiderite) und zwar in der Formation des Wiener Sandsteines im Sperlgraben nachst Hub. Die Gesteins- schichten streichen von O. in W. und stehen saiger. Dieses Vor- kommen hat grosse Aehnlichkeit mit jenem in den Karpathen, in Schlesien und Galizien. Gleiche Thoneisensteinlager treten auch im Elend- oder Haselgraben nachst Thalgau auf. Flachau. Die Erze, welche daselbst verschmolzen werden, riihre.n von folgenden Punkten her: Filzmoos im Rettenbachgraben. Man kennt daselbst 2 Lagerstiitten, deren cine nordlich, die andere sudlich fiillt. Die grosste Machtigkeit betragt bis 9 Fuss. Die Ausfiillungsmasse der Lager ist Spatheisenstein mit Quarz und wenig Kalk. Diese Lager halten sowohl dem Streichen als Verflachen nach nicht iiber 30 Klafter an. Thurnberg nordostlich bei Flachau. Die hier vorkominenden Erze sind arm und durch Kiese verunreinigt. 14 Peukerotz nordlich von Flachau. Hier so wie im Ha s el gr aben, ebenfalls nordlich von Flachau, sind je zwei durch ein 10 Klafter machtiges Zwischen- mittel von Schiefer getrennte Lagerstatten bekannt, die nach N. fallen. A m Hohenbriel, eine Stunde westlich von Peukerotz, ostlich von St. Johann. Die Lagerstatte soli mit Inbegriff mehrerer tauber Zvvischen- mittel — ebenfalls Schiefer — bei 4 Klafter machtig sein. Sie lasst sich dem Streichen nach auf circa 80 Klafter verfolgen. Die Erze werden mittelst Tagbau gewonnen, sind aber arm. Buchberg. Die Baue befinden sich eine halbe Stunde ostlich von Bi¬ schofshofen. Die Erze, Spatheisensteine mit sehr wenig Braun- eisenstein bilden Linsen, deren in den Grubenbauen 4, und in den nur ungefahr 40 Klafter weiter ostlich gelegenen Tagbauen 3 bekannt sind. Die Machtigkeit der ersteren Erzlinsen betriigt bis 4 Klafter. Die Gesammtmachtigkeit des erzfiihrenden Zuges, das ist jene aller Erzlinsen insgesammt mit den sie trennenden Zwischenmitteln betriigt 15 Klafter. Bei den Tagbauen erreicht die machtigste Erzlage 10 Klafter, die Gesammtmachtigkeit des Zuges 30 Klafter. Sammtliche Schichten fallen nach N.' Im Allgemeinen sind die Erze in den Tagbauen minder rein als jene in den Grubenbauen. Diese Erze werden zu Werfen verschmolzen. Dientea, siidwestlich von Werfen, am Siidfusse des ewigen Schneeberges. Die Erze treten auf und werden abgebaut zu: Kol mannsegg, ostlich von Dienten. Es liegt hier eine erzfiihrende Linse von Kalkstein an der Oberflache auf einem dunkelgefarbten, beinahe horizontal gelager- ten Thonschiefer. Dieselbo ist von O. nach W. bei 90 Klafter lang, ungefahr 60 Klafter breit und bis gegen 10 Klafter machtig. Der Thonschiefer selbst ist oft ockerig und dient nur als Zu- schlag beim Hochofenbetrieb. Er enthalt mehrere Klafter weiter im Liegenden der Hauptlinse ein zweites Erzmittel eingeschlossen, das aber weniger machtig ist. Endlich befindet sich auch noch an der Oberflache eine kleinere Erzpartie, die, wie es scheint, friiher mit der Hauptlinse im Zusammenhange stand, und nur durch die Erosion der Oberflache von ihr getrennt wurde. 15 Nagelschmiedfels. Die kleine hier vorkommende Erzlinse ist theilweise durch einen graphitischen dunkelschwarzen Schiefer begrenzt, in dem viele in Schwefelkies umgewandelte silurische Molluskenreste vor- kommen. Dieser graphitische Schiefer findet sich iibrigens theil- weise auch im Innern der Spatheisensteine. Lehmatz. Am rechten Bachgehange unmittelbar iiber dem Hochofen finden sich Erze, die aber unrein und wenig machtig sind. Sommerhalte. Man kennt hier drei Erzlinsen, die gegen N. fallen. Die aus- gedehnteste davon ist 2 Klafter machtig, halt im Streichen auf 30, dem Einfallen nach, welches gegen die Teufe immer flacher wird, auf 50 Klafter an. Auch hier findet sich haufig an der Grenze und im Innern der Erzlinsen der graphitische Schiefer mit Spuren von Versteinerungen. Der Spatheisenstein ist nicht sehr rein, denn er ist von Quarz- und Kalkspathadern durchzogen und ent- halt auch Eisenkies. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 83.) Eine Untersuchung einiger Eisensteine (Ankerite) von die- sem Terrain gab folgende Resultate: 1. von S o m m er h al te, 2. und 3. von K o lm an n s e gg. 1. 2. 3. Kendelbruck im Lungau. Hier werden Spath- und Brauneisensteine gewonnen. Sie ent- halten 35 4—56-3 Procent Eisen. Bundschuhthal. Die hier vorkommenden Brauneisen¬ steine ge h oren, wie schon angefiihrt wurde, dem untersten Theil der Steinkohlenformation an. Sie sind jenen von Turrach in Steiermark ahnlich und scheinen durch Verwitterung von Eisen¬ kies entstanden zu sein. Punkte, wo sie auftreten, sind am: Kuhekarr, S t u b n e r a 1 p e, Knappenriedl, Weisswandel, S c h 6 n fe 1 d, Win c k e 1 m a h d. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 87) 16 Werfen. , Der hier auftretende Schiefer, der aus einem selten massigen Gesteine besteht, das aus Quarz, Thnn und Glimmer zusammen- gesetzt ist, beherbergt zahlreiche Erzlager. Die Eisensteine bilden Linsen oder stockfbrmige Lager, deren Hangendes Guttensteiner Kalk, das Liegende Werfner Schie¬ fer bilden. Es konimen Braun- und Spatheisensteine vor. Die Anzahl der Lager von Spatheisenstein, welche abgebaut werden konnen, ist nicht sehr gross; denn obschon die ganze Formation von Spatheisensteinlagern durchzogen ist, so sind doch die wenigsten machtig und regelmassig genug, ura den Abbau lohnend erscheinen zu lassen. An dem nordlichen Gehange jenes Thales, das sich von Radstadt liber Wagrein nach St. Johann zieht, lagert ein sehwar- zer thoniger Schiefer, der auch einige Spatheisensteinlager enthalt. (A. Prinzinger, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1850. S. 602.) Die Brauneisensteine sind vorwaltend miirbe, ockerig und von Arragonitschniirchen durchzogen. Sie werden von Dolomit- Breccien, Rauchvvacken und von raeist zu Sand und Thon zer- setzten Schiefern begleitet. Baue bestehen ara: Moosberg am sudlichsten Abhange des Winterauwald- berges. Die theilweise bis 20 Klafter machtige Lagerstiitte fšillt un- ter 20—25 Grad nach SO. In ihrer unmittelbaren Nahe wurden in einem Stollen Gyps und Gypsthon angefahren. Flachenberg am nordostlichen und nordlichen Gehange des Berges, 1 Stunde nordwestlich von Bischofshofen. Die Mach- tigkeit des ganzen Lagers ist sehr variabel, und lasst sich durch- schnittlich auf 10 Klafter schatzen; die wirklich bauwiirdigen Erz- mittel sind jedoch selten uber 3—4 Klafter machtig. Das Lager fallt conform dem Gebirgsgehiinge nach NO. Nebst dem vorherr- schenden Brauneisensteine finden sich auch, wiewohl sehr unter- geordnet, feste Spatheisensteine. Hollgraben am nordwestlichen Gehange des Flachenber- ges. Die Lagerstatte ist hier nur einige Klafter machtig, dem Streichen nach aber auf mehr als 100 Klafter verfolgt und auch in der Tiefe anhaltend; sie fallt rechtsinnisch nach N. und NW. Schafferotz, Windisberg am nordostlichen Gehange des Windisberges. Diese Bergbaue liefern den grossten Theil der Erze fiir den Hochofen bei W er fen. Die Lagerstatte streicht 17 von SO. nach NW. und fallt flach nach SW. Dem Streichen nach ist sie auf mehr als 180 Klafter aufgeschlossen; sie ist aber von bedeutenden tauben Schiefer- und Kalkmitteln durchzogen. Die Erze sind hier ausschliesslich ockerige Brauneisensteine, die oft mit Schiefer und Kalkstein conglomeratartig vervvachsen er- scheinen. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergb. S. 88.) Untersuchungen von Eisensteinen dieses Terrains gaben fol- gende Resultate: 1. Brauneisenstein von Schafferotz, 2. Flachenberger und Moosberger Brauneisensteine, 3. Hohlner Brauneisenstein. Gerosteter Windisberger Brauneisenstein: Kieselerde 3 - 2 Eisenoxyd 56'6 rr 39 - 6 Procent Eisen. Thonerde 0-6 Kalk 16-5 Magnesia 21’5 Im grossen Durchschnitt geben die VVerfner Eisensteine in- dessen nur 24—25 Procent Eisen beim Verschmelzen. Die Gesammtproduction in Salzburg betrug im Jahre 1859: 62.491 Centner Roh- und 4473 Centner Gusseisen. 1860: 68.052 „ „ „ 4118 „ Tirol. Eisenstein-Bergbaue und Schmelzwerke sind daselbst: 1. Jenbach mit 1 Hochofen und Bergbau bei Schwatz, 36 G. M., Schwaderer 17 G. M. und Weithofen 2 G. M. im Besitze des Montanarars. Hauer, Eisenerze. 2 18 2. Kiefer mit 1 Hochofen auf k. bayrischem Gebiete im Besitze des Montanarars. 3. Pillersee mit 1 Hochofen; Eisensteinbergbaue Gebra und Lannern, 7 G. M. nebst dem Schurfbau Foierling im Besitz des Montanarars. 4. Hochalpengewerkschaft im Bezirk Kitzbichel, 2 G. M. 5. Vi e s e n n a, Bezirk Cavalese, 1 G. M. des Peter R i z z o 1 i. Ossana im Sulzbergthale. In dem grobkornigen, krystallinischen Kalkstein, der nord- westlich von diesem Orte dem Glimmerschiefer eingelagert ist, findet man in stockformigen Massen Magneteisenstein, der auf der „Serini“ Baugrube Ronco, ostlich von Celadizzo und nordvvest- lich von Ossana abgebaut vvird. Es brechen hier die reichsteu Erze, die 60—65 Proč. Roheisen geben. Sie sind meist derb und ein wenig mit Sehvvefelkies verunreinigt. Die Erzstocke werden von Lehmkliiften, die bis 2 Fuss mfichtig sind, durchsetzt. In der Nahe dieser sind aber die Erze am reichsten. Gardane und S a lin e, auf der Spitze des Čarno di Boale, westlich von Comasine und nordwestlich von Ossana. Hier bildet der Magneteisenstein haufig mit Rohwand ein korniges Gemenge, das vorziiglich an der Grenze der Stocke von Hornblende und Granaten begleitet ist. Auch hier durchsetzen oft Lehmkliifte die Erzstocke. Die Erze halten bis 40 und 45 Procent Eisen. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 73.) Im Jahre 1858 war der Hochofen zu Ossana nicht im Be- triebe; Eisensteine wurden 4754 Centner gewonnen. Im Berichte der k. k. Berghauptmannschaften fiir das Jahr 1858 findet sich die Angabe, dass die Erzmittel, welche dieses Werk bezielit, „arm“ seien, was mit dem friiher erwahnten Ge- halte nicht in Einklang steht. Levico. Am Montefronte findet sich ein mehrere Klafter machtiges Lager von Brauneisenstein. Aus dem Lager sprudeln Vitriohvas- ser hervor, welche verwerthet werden. Frossnitz. Am Tabernitzberge brechen im Chloritschiefer Magneteisen- steme. Sie werden zu Laas in Karnten verschmolzen. 19 Pillersee. Es breehen hier Spatheisensteine im Thonschiefer am Gebra- berg, 2 Stunden siidwestlich von Pillersee. Sie bilden Lager, deren man 3 kennt, und zwar: Das Mariahilf-Lager 1—5 Klafter, das Josephi-Lager 1 Klafter, und das Hochlahner-Lager 1 Fuss machtig. Alle 3 fallcn unter 50—70 Grad nach SO. Mit den Eržen tritt Quarz, Kalk, Bitterspath, ferner Quecksilber, Zinnober und Kupfernickel auf, letztere drei aber nur als mineralogische Sel- tenheiten. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 84.) Bei den Bergbauen Gebra und Lannern, welche die Eisen¬ steine fiir den Hochofen in Pillersee liefern, belinden sich zwei Forderbahnen, eine Eisenbahn von 500 Klafter und eine Holz- bahn von 1375 Klafter. Die Erzgevvinnung betrug im Jahre 1858: 54.950 Centner. Der Durchschnittsgehalt der Erze betragt 31—34 Procent Eisen. Der Hochofen erzeugte im Jahre 1858: 20.646 Centner Roh- und 893 Centner Gusseisen. Schwatz. Es breehen hier Spatheisensteine im Thonglimmerschiefer, und sind als eine Fortsetzung der friiher angefiihrten analogen Vorkommen zu betrachten. Die Schiefer, in welchen sie einge- schlossen sind, erscheinen aber etwas mehr krystallinisch als jene bei Pillersee. Baue bestehen bei: Weitofen oberhalb Fiigen, ostlich von Schwatz. Der Spatheisenstein bildet ein 5—9 Fuss machtiges Lager mit Quarz und Thonschiefer. Es enthalt etwas Bleiglanz und Kupferkies eingesprengt und fallt unter 32 Grad nach N. Schwaderberg ostlich von Schwatz. Die Lagerstatten bilden Gange, und zwar den sogenannten „Burgundergang“, der unter 45 Grad nach O. fallt, und der „Neufundergang“, der unter 65 Grad nach SO. fallt. Letzterer hat eine wechselnde Machtigkeit von 1 Fuss bis 2*/ a Klafter. Als Begleiter der Erze treten, namentlich in den hoheren Horizonten, Sclnverspath, Kupferkies und Fahlerz auf. Breitlaub am nordlichen Abhang des Kellerjoches, siidost- lich von Schwatz. 2 ' 20 Das hier 10 Klafter machtige Lager fallt unter 50 Grad nach SO. Schwatzer Eisensteingruben siidostlich bei Schwatz. Es ist hier eine grossere Anzahl von Gangen bekannt, deren Machtigkeit zwischen wenigen Fuss bis liber 5 Klafter schwankt. Sie verflacben nach O. mit Abweichungen nach NO. und SO. Mit den Spatheisensteinen bricht Quarz ein, nicht selten treten auch Silber- und Kupfererze auf. Der Durchschnittsgehalt der Erze betragt 27—28 Proč. Eisen. Heiligenkreutz siidwestlich von Schivatz. Auch hier bricht der Spatheisenstein mit Quarz in einem gangformigen Stockwerk, das von N. gegen S. auf 25 Klafter an- halt und 5—10 Klafter machtig ist. Der Gehalt der Erze nimmt aber gegen die Tiefe zu ab. Die auf diesen Bauen gevvonnenen Erze werden auf dem Hochofen zu Jenbach und zum Theil auch auf jenem zu Kie- fer verschmolzen. Der Gesammtdurchschnittsgehalt derselben betragt 26 Proč. Eisen, und es wurden im Jahre 1858: 176.432 Centner gewonnen. Bei den Bauen befinden sich zwei Fordereisenbahnen von 410 und 560 Klafter. Die Production des Hochofens in Jenbach betrug im Jahre 1858: 17.602 Centner Roh- und 11.547 Centner Gusseisen aus Eržen. Ober-Lechthal, Vorarlberg. Die dolomitischen, der Triasformation angehorigen Kalksteine enthalten hier Spatheisensteine in betrachtlicher Menge, die an mehreren Orten abgebaut werden. Bei dem Baue nachst Imst befindet sich eine Holzbahn von 60 Klafter. Asinozza, Primiero O. Spatheisensteine treten hier im Kalk auf. Besagno. In einem basaltischen Gebirge findet sich hier Rotheisen- stein. Das Lager ist iiber 1 Klafter machtig und liegt im Schiefer. Der Gehalt dieser Eisensteine betragt 39—45 Proč. Eisen. Die Gesammtproduction der ararialischen Werke in Tirol betrug im Jahre 1859: 36.843 Centner Roh- und 10.208 Centner Gusseisen. 1860: 39.262 „ „ „ 7.612 „ n 21 Steiermark. Der Hochofen- und Bergbaubesitz ist folgender: 1. Das ararialische Werk in Eisenerz, mit 3 Hochofen und den Bergbauen a) das den Theil des Erzberges unter der sogenannten Ebenhohe umfassende, ausscbliessende Bergbaurevier mit 12 G. M.; b) das die Salzlecke, das Hohenegg, die Thurm- leiten und den Kalvarienberg umfassende Revier am Berg Tulleg, ohne bestimmte G. M.; c) am Glanzberg 3 G. M.; d) im Gsoll- thale 2 G. M.; e) am Grassenberg 2 G. M. 2. Das ararialische Werk in Hiflau, 3 Hochofen, Bergbau in der Radmer 9 G. M. 3. Der ararialische Bergbau zu St. Stephan, mit 30.000 □ Klafter und 1 Hochofen. 4. Das ararialische Werk in Mariazell, mit 3 Hochofen und den Bergbauen in der Gollrad und auf der Rothsoll mit 3806 □ Klafter, am Niederalpl 10 G. M. und bei Aschbach 5 G. M. 5. Das ararialische Werk zu Neuberg, mit 2 Hochofen und den Bergbauen zu Altenberg, Bobnkogel, Rettenbach und Steinbauer 12 G. M. Im Privatbesitz sind folgende Werke: 6. Seethal, 1 Hochofen und Bergbau in Obdachegg und auf der Seethaleralpe mit 32.760 □ Klafter, des Niklas Forcher. 7. Werkscomplex des Franz v. Friedau: Radwerk Nr. VII zu Vordernberg nebst den Bergbauen am Erzberg 12 G. M., dann am Gossingstein 2 G. M. 8. Breitenau, mit 1 Hochofen und Bergbau am Lantsch 40 G. M., zur Concursmasse von Hugo Jettl gehorig (ausser Betrieb). 9. Pollau, 1 Hochofen und 2 G. M. Bergbau dem Štifte St. Lambrecht gehorig (ausser Betrieb). 10. Bergbau der Biirgerschaft Leobens. Radwerk Nr. VIII und X in Vordernberg. 11. Oberzeiring, 1 Hochofen 8 G. M., Bergbau des Franz und der Johanna Neuper. 12. Greith, 1 Hochofen und Bergbau am Eiblkogel mit 83.888 □ Klafter, des Niklas Oes terlein. 22 13. Lietzen, 1 Hochofen und 10 G. M., Bergbau der Pesendorfer’schen Erben. 14. Werkscomplex des Fiirsten Schwarzenberg: Radvverk Nr. XII in Vordernberg, der Bergbau auf der Haindlalpe 72 G. M., Eisenbergwerk und 1 Hochofen zu Turrach 17 G. M. und 8 G. M. auf der Werchzirmalpe. 15. Bergbaue des Felix Sessler: Radwerk Nr. III in Vor¬ dernberg, Bergbaue zu Obermochel 1 G. M. 16. Die Bergbaue derRadmeister-Communitat mit denl4Rad- werken zu Vordernberg mit Ausnahme jenes Nr. VII. 17. Werkscomplex des Joseph Ritter v. Wachtler. 1 Hoch¬ ofen und 6 G. M. Bergbau in Veitsch, ferner 1 Hochofen und 27 G. M. Bergbau in Froschnitz. 18. 9 G. M. Bergbau zu St. Kathrein, Mitterbach und am Plankogel, der Graf Festetitseh’schen Concursmasse. 19. 15 G. M. Bergbau zu Weitenstein im Ackle Gebirg Klosche, Paik und Studenze, des Mathias und der Wilhelmine Lohninger und der Freiin von Paumgarten. 20. Edelsbach, 1 Hochofen und 7 G. M. Bergbau des Joseph Steinauer. 21. 2 G. M. Bergbau zu Mattelsberg, des Friedrich Kirch- ner, und 5 G. M. zu Mixnitz und Mautrach, der Hugo Jettel’- schen Concursmasse. Seethal. Der Hochofen zu Seethal ist seit mehreren Jahren nicht mehr im Gange, und scheint ganzlich aufgelassen zu \verden. Er liegt vom Markte Obdach vvestlich 3 Stunden entfernt. Die dazu gehorigen Bergbaue sind 3 / 4 Stunden weit von letzterem entfernt, und befinden sich auf dem Riicken der Seethaler Alpen in einer Hohe von 5000 Fuss. Bei der Frauenlacke im Seethale setzt im Glimmerschiefer ein ansehnliches, mehrere Klafter machtiges Lager von weissem kornigen Kalk auf. Und in der Nahe dieses Kalkzuges erscheint im Glimmerschiefer Eisenglanz, der in 2 Bauen gewonnen wurde, doch gelangte der Bergbau nie zu sonderlicher Bliithe. Der Eisenglanz ist grossblattrig, die Gangart ist Quarz. Das Lager ist auf der Seethaleralpe bei 7 Fuss machtig. Bei dem grossen Reichthum, den Steiermark an guten Braun- und Spatheisensteinen besitzt, wird dem Vorkommen von Eisen¬ glanz im AUgemeinen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. In der 23 That vvar der Seethaler Hochofen auch der einzige, in welchem derlei Erze in den letzten Jahren noch verschmolzen wurden. (Friedrich Rolle, Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1854, S. 343. Alb. von Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark 1860, S. 268.) Im Jahre 1847 wurden 3558 Centner Eisenglanz gewonnen. Ober-Zeyring. Die Erzlagerstatte gehort dem grossen, vom Polshalse in NW. hereinziehenden Kalklager an, der den krystallinischen Schiefern eingelagert ist. Einst wurde hier auf silberhaltige Blei- glanze gebaut, nunmehr aber ausschliesslich auf Eisensteine, die in dem Hochofen zu Unter-Zeyring verschmolzen werden. Der heutige Bergbau, welcher unter dem, nordseits vom Markte Ober-Zeyring gelegenen Bergriicken umgeht, besteht aus 2 nicht miteinander verdurchschlagten Gruben, deren tiefst gele- gene Stollen ungefahr ‘/a Stunde auseinander liegen. Die Eisen- erze werden nur in den Zechen des friiher bestandenen Bleiberg- baues gewonnen, indem diese damals — als Gangart — stehen gelassen wurden. Die Erze sind mehr minder reine Eisenspathe, die wohl haufig auch in Brauneisenstein umgewandelt sind. Frischer und verwitterter Eisenstein, Rohvvand und Kalkstein wechseln auf der Erzlagerstatte aufs mannigfachste ab. Zahlreiche, den Eisenstein begleitende, fremde Mineralien, wie Quarz, Kalkspath, Schwerspath, Braunspath, Bleiglanz, Fahl- erz, Zinkblende, Malachit und Weissbleierz kommen aussen herum am Rande der grosseren Spatheisensteinbriiche vor. Diese letzt- genannten Erze und die Eisensteine waren in den Gangen nicht gleichmassig gemengt, sondern mehr von einander abgesondert, vveshalb man friiher die Eisensteine zum grossen Theile nicht mitzubauen brauchte. Auf einem Gange tritt der Bleiglanz noch in etwas betrachtlicherer Menge auf. Er enthalt 4 Loth Silber im Centner. An der Grenze des kornigen Kalkes mit Glimmerschiefer erscheint ferner auf der Hohe zwischen Ober-Zeyring und Nussdorf, in den sogenannten Grabener Wiesen in einer Hohe von 1200 Fuss iiber dem nahen Murthale, ein Lager von blattrigem Eisen¬ glanz, der abgebaut, aber vvieder verlassen wurde, da es sich schon in geringer Tiefe verliert. In den Kalksteinen dieser Gegend zeigen sich iiberhaupt ofter noch Spuren von Eisenerzen, die wohl in der Folge noch 24 - zur Auffindung von grosseren Erzlagern fiihren diirften, etwa zwischen Einod und Pichelhofen. Die im Abbau befindlichen Gange stehen ziemlich steil auf- gerichtet, zuweilen ganz seiger, und halten fast sammtlich ein nordsiidliches Streichen und ein ostliches Fallen ein. Die Mittel derselben wechseln in einer Machtigkeit, die zuvveilen ganz gering ist, stellemveise aber 1, 3 bis 4 Klafter erreicbt. Der Hauptbau ist der ostlich gelegene: Taubenkropf-Bau mit dem gleichnamigen Unterbaustollen. Wegen ibrer Unreinheit miissen die Erze nach dem Rosten mindestens ein Jabr, ja oft noch viel liinger abgewiissert vverden, bis sie zum Verschmelzen kommen konnen. Der Gehalt der gerosteten Erze betragt bei 40 Procent Eisen. (Friedrich Rolle. Jahrbuch der k. k G. R. A. 1854. S. 335. Alb. Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark. 1860. S. 259.) Im Jahre 1857 betrug die Production an Spatheisenstein 15.147 Centner. Im Hochofen zu Unter-Zeyring wurden 10.410 Centner Eisen verscbmolzen. Froschnitz. Das Werk liegt etwa '/a Stunde osti. von Spital am Sem¬ mering, im Bezirk Murzzuschlag. Die Bergbaue sind im: 1. Froschnitzgraben, 2. Durrgraben, 3. und bei Gbstritz, sudlich von Schottvvien, nebst meh- reren Schurfen. Die Erze werden in dem dazu gehorigen Hoch¬ ofen bei Steinhaus am Semmering verschmolzen. Das hiesige Vorkommen gehort nicht dem nordlichen Spath- eisensteinzuge an, sondern findet sich betrachtlich weiter im Lie- genden, und zwar in der Zone der halbkrystallinischen Schiefer, welche gegen den, weiter in Mittag auftretenden Gneiss hin, das Teirain beherrschen. Dieser von den Nordalpen getrennte altere Zug streicht von der sudwestlichen Seite des Otterberges in Oesterreich bis iiber den Froschnitzgraben hinaus. Die eisensteinfuhrenden Lager setzen stark aufgerichtet und conform mit den Schichten des Nebengesteines in N. fallend inu Liegenden einer wenig machtigen Kalksteinpartie auf, die einem machtigeren Zuge von Quarz eingebettet ist. Das Liegende des 25 Quarzes besteht aus schwarzem Thonschiefer, das Hangende aus Grauwackenkalkstein. Das Erzvorkommen ist in den einzelnen Bauen einiger- massen verschieden. So treten die Erze im Froschnitzerbau in Mitteln auf, welche sovrohl im Streichen, wie im Verflachen langer anhalten, vvahrend sie im Diirrgraben, und noch mebr am Gostritz, gleichsam eine Reihe unregehnassiger Linsen bilden, die aber ent- schieden ein und derselben Lagerstatte angehoren. Die Erze sind Spath- und Brauneisensteine, gemengt mit etwas Eisenglimmer. Im Froschnitzgraben sind die Braun- erze vorwiegend, die zuweilen auch ockrig erscheinen. Ausserdem sind diese Erze manganhaltig und die mitbrechenden Spatheisen- steine mit Kiesen verunreinigt. Von den hiesigen Bauen hat nur jener im Froschnitz- graben eine Bedeutung, wahrend der Betrieb bei den andern sicb nur auf die Gewinnung von friiher stehen gelassenen Mitteln beschrankt. Das Lager, welches beim Froschnitzerbau abgebaut wird, besteht aus 3 parallelen Erzlpgen, die durch Schieferzwischenmittel von 1—2 Klafter Machtigkeit getrennt sind. Mit Inbegriff der Letzteren betragt die Gesammtmachtigkeit der Eisenerze circa 16 Klafter. Gegen W. ist die Lagerstatte auf der Sohle des Katharina-Stollens bei 93 Klafter im Streichen verfolgt. Die Erze gehen aber hier allmalig in Rohwand iiber. In ostlicher Richtung zeigt die Streichenslinie eine Abweichung in SO. Der Katharina- stollen — der Hauptstollen dieses Werkes — ist wenig iiber der Thalsohle erhoben, erreicht mit der 45sten Klafter die Erze. In den oberen alteren Bauen sind die Erze beinabe ganzlich abge¬ baut. Fiir die weitere Ausrichtung wurden von der Sohle des Katharinastollens 3 Absinken auf circa 16 Klafter in dem hier ganz seiger stehenden Lager niedergebracht, und die Erze an deren tiefsten Punkten noch abbauungswiirdig angetroffen. Doch zeigt sich im W. auch im Tiefbau die Lagerstatte bald unbau- wiirdig. Das durchschnittliche Ausbringen bei der Hiitte betragt 36 Procent. (Alb. von Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark 1860. S. 254.) Im Jahre 1857 wurden 29.550 Centner Spatheisensteine gewonnen. 26 In dem Hochofen bei Steinhaus wurden 10.651 Centner Eisen erzeugt. Neuberg. Die einzelnen Manipulationsstatten zur Verarbeitung der Erze und des erzeugten Eisens waren friiher mehr zerstreut, in den letzt verflossenen Jahren wurde aber der Hauptbetrieb nachst Neuberg concentrirt. 2 neue Hochofen belinden sich in der Nahe, und der alte Hochofen in der Kramp en bei Neuberg wird auf- gelassen. Die hier vorkommenden Eisensteine -— Spatheisensteine — bilden eine unmittelbare Fortsetzung jener von Reicbenau und liegen wie sie am Nordrande der Grauwackenzone. Die spatheisensteinfiihrenden Erzmittel sind bei allen Bauen dem Nebengestein parallel gelagert, und dieses macht in der Regel selbst ihre ortlichen Wendungen mit, sie sind daher eigent- liche Lager. Die Punkte, an vvelchen abgebaut wird, sind fol- gende: 1. Altenberg, nordlich von Kapellen. Eine grosse Anzahl einzelner, meist wenig ausgedehnter linsenformiger Spatheisen- steinpartien liegen conform in dem Grauwackenscbiefer. Der erz- fiihrende Grauwackenschiefer ist bei 30 Klafter machtig, im Han- genden scharf geschieden von der tauben Grauwacke, im Liegen- den in sie allmalig verlaufend, Das Einfallen der Schichten ist iibereinstimmend mit jenem der Formation, der Hauptsache nach in NW. unter 50—60 Graden; doch machen die Lager viele, oft betrachtliche Wendungen, die bis zur Kreuzstunde reichen, und vom Nebengestein gevrohnlich mitgemacbt vverden. Die Machtigkeit der Erzmittel wechselt von wenigen Fussen bis zn 2 Klafter, und die oft mehrklaftrigen tauben Mittel sind meist anbaltend, und bestehen aus feinkornigen grauen Schiefern. Der Spatheisenstein ist meist sehr rein, nur mit wenig Quarz und Eisenglimmer gemengt. Sebr untergeordnet findet man darin Eisen- und Kupferkies, dann Zinnober. Der hochste Einbau des Altenberger Hauptbaues liegt 3070 Fuss iiber dem Meere, und der tiefste — Kaiser Franz- Stollen — unmittelbar iiber der Thalsohle. Das Lager ist durch letzteren von NO. in SW. auf eine streiehende Erstreckung von 200 Klafter aufgeschlossen; an beiden Feldortern stehen aber die Erze noch klaftermachtig an. Der hochste Einbaustollen liegt beilaufig 40 Klafter iiber dem sogenannten Erbstollen, und ist 27 gleichfalls bei 100 Klafter auf dem Lager getrieben. Zwischen diesen beiden Horizonten ist das Lager durch 3 Mittellaufe auf- geschlossen und fiir den Abbau vorbereitet, Ueber dem hochsten Gebirgsstollen liegt nocb eine Gebirgsdecke von 50 Klafter, welche theihveise schon von den Alten in Angriff genommen wurde. 2. Bohnkogel, 2 Stunden nordwestlich von Neuberg, nnd 1000 Klafter siidwestich von Altenberg. Dieser nebst dem friiher angefiihrten Bau sind diejenigen, die dermalen hier am schvrung- vollsten betrieben werden. Auch hier kennt man mehrere Lager, die den Gebirgsschichten conform, unter 40 Grad nordlich fallen; in dem Hangenden der Lager herrscht meist feinkornige oder schiefrige, in dem Liegenden oft grobkornige Grauwacke vor. Das 6—8 Fuss machtige Hanptlager bestebt aus theilweise ver- witterten braunem Spatheisenstein, der aber durch Quarz und Kiese etwas verunreinigt ist. Das sogenannte Weisserzlager, 5—7 Klafter im Hangenden des ersteren liegend, ist 1 Fuss bis iiber 6 Fuss machtig, und fiihrt weissen Spatheisenstein mit Quarz. Der hochste Stollen dieses Baues liegt 3364 Fuss iiber dem Meere, und es wurde das Lager mit demselben ungefahr 6 Klafter unter dem Gebirgsriicken angefahren. Dieser Einbau wird von dem Josephistollen mit 9 Klafter, und der letztere wieder weiters von dem Hampestollen 13 Klafter unterteuft. Auf der Sohle des letzteren ist das Lager auf eine streichende Lange von etwa 200 Klafter ausgerichtet. Am Feldorte stehen die Erze aber noch 2 Klafter machtig an. Kurzlich ist endlich noch ein neuer Unter- baustollen angeschlagen worden, der den letztgenannten noch um weitere 48 Klafter seiger unterfahren wird. Auf die milden Hangendschiefer dieses und des Alten berger Hauptbaues folgen — zumal weiter in NO. gegen die Landes- grenze stark entwickelt — die griinen und rothen Werfnerschiefer mit Gyps, und auf ihnen lagern die machtigen Massen des Hall- stadterkalkes der Schneealpe. 3. Lichtenbach, westlich vom Bohnkogel. Ein Schurfstol- len daselbst, etwa 1700 Klafter von Altenberg, in der Richtung gegen Neuberg gelegen, befindet sich in durchaus fahrbarem Zustande. 4. Steinbauer, unmittelbar bei Neuberg. Die Lagerstžitte ist eine stockformige Rohwand- und Spatheisensteinmasse, welche in dem isolirten Kalkfelsen unmittelbar nordlich von Neuberg ansteht. Die Erze wiiren leicht in grosser Menge zu gewinnen, 28 doch sind sie in den hoheren Horizonten arm, in den tieferen aber durch fein eingesprengten Eisenkies verunreinigt. 5. Rettenbach, westlich von Neuberg. Man kennt hier zwei Lagerstatten, die eine ist gangformig und fallt den Gebirgs- schicbten in’s Kreutz unter 40 Grad siidlich; sie sitzt im Grau- wackenschiefer auf. Die zweite liegt lagerformig in der kornigen Grauwacke und fallt bis 63 Grad .nordlich. Sie ist bis zu 3 Fuss machtig. Der Bau wird hier nur mehr ganz schwach betrieben. 6. Steinkogel, westlich von Neuberg, im Debringsthal. Ein bei 6 Fuss machtiger Spatheisensteingang, der unter 30 Grad nach SSW. einfallt, wahrend die Scbichten der Grauwacke unter 40—50 Grad nach N. fallen. Weiter in der Tiefe spaltet er sich in zwei Arme. Nur so weit er dem Grauwackenschiefer angehort ist er bauvriirdig; vvo er in kornige Grauwacke iibertritt, nimmt der Eisengehalt ab, und die Ausfullungsmasse besteht aus Roh- wand. Dermalen wird ein Abbau hier nicht betrieben. (Fr. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue S. 79. Alb. v. Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark. 1860. S. 252. Analysen mit Eisensteinen von 2 verschiedenen Anbriichen an dieser Localitat gaben folgende Resultate: In 100 Theilen: I. II. Eisenoxyd 42'1 j . — Kohlens. Eisenoxydul 6-7) 0 ^* sen 84-6 — 59-2 °/o Eisen. Mangan 6-5 4-3 Kohlensaurer Kalk 34‘9 2-8 „ Magnesia 7-9 7'7 Unloslich 2-0 2-4 ~TooT ‘ToTŠ Der mittlere Eisengehalt betragt sonach 46'9 Procent. Im Jahre 1857 wurden 222 - 200 Centner Spatheisensteine gewonnen. In den beiden Hochofen wurden 55.127 Centner Eisen erzeugt. Veitsch. Die Bergbaue liegen an der siidlichen Abdachung der Veitscheralpe, innerhalb der unteren Halfte des Gebirgsabhanges, und in der Streichens-Fortsetzung des Feisterecker Eisensteinvor- kommens. Die Punkte, an welchen abgebaut wird, sind von W. gegen O. aufgezahlt folgende: 29 1. Die Grube in Schallern. 2. „ „ „ der Brunnalpe. 3. Der Johanni-Hauptbau. 4. Die Baue in der Eckalpe und im Koniggraben. Die Lagerstatten, auf welchen sich diese Baue bewegen, sind in Kalkstein eingebettet, fallen sammtlich parallel mit den Formationsgliedern, jedoch widersinnig zum Hauptgebirgsabbang in N., und besitzen ein zwischen 30 und 60 Grad wechselndes Verflachen. Sie liegen fast in einer geraden Linie mit einer strei- chenden Lange von mehr als 1000 Klafter; doch iinden in den Einzelnheiten solche Abvveichungen statt, dass ein unmittelbarer Zusammenhang problematisch erscheint. Das Nebengestein ist bei allen ein ziemlich diinnblattriger Grauwackenschiefer. Die Erze Spatheisensteine, zum Theil auch in Brauneisenstein umgevvandelt — sind durchweg viel- fach von Kalk und tauben Kalkmitteln verunreinigt, und enthalten auch zum Theil Eisenkies. Ob sie in die Tiefe anhalten, ist zur Zeit noch nicht constatirt, indem noch keiner der Baue eine an- sehnliche Tiefe erreicht bat. Im Johanni-Hauptbau sind 2 Lagerstatten durch 3 Stol- len auf circa 24 Klafter Seigerteufe, und auf eine streichende Lange von 260 Klafter ausgericlitet, wovon aber nur 150 Klafter abbauwiirdige Erze durchfahren sind. Das Liegende dieser Lager ist 1 — 3, das Hangende 3 — 8 Klafter machtig, und beide sind durch ein Schiefermittel von 3—6 Klafter Machtigkeit von ein- ander getrennt. In den hoheren Horizonten sind die anstehenden Mittel an einem Punkte zu ‘*/ 3 , an einem anderen bereits ganzlich abgebaut. Die iibrigen der angefiihrten Baue sind ebenfalls durch Stollen eroffnet, aber noch in der Ausrichtung begriffen; der Bau im Konigsgraben hat erst kiirzlich begonnen, und die iibrigen, wiewohl schon langer bestehend, sind ebenfalls erst neuerlichst in einen schwunghafteren Betrieb gesetzt worden. Die Erzablagerungen in Schallern und der Braunalpe sind zwar machtiger als jene des Johanni-Hauptbaues, aber sie fiihren armere Erze. Es kommen iibrigens ausser den genannten noch einige andere Eisensteinlager liier vor, jedoch sind diejenigen, vvelche im Liegenden der dermalen bebauten erscheinen, nach den Erz- iindlingen zu urtheilen, weit armer als Letztere. Anderseits ist im 30 Konigsgraben im Hangenden des Johannisbaues, also in grosserer Nahe des iiberlagernden Alpenkalkes, eine Lagerstatte entblosst worden, welehe noch reichere Erze als jene des Johannisbaues enthalt, nur sind sie stark mit Kies verunreinigt. Es scheint hienach der Erzadel gegen das Hangende der Formation zu- zunehmen. Der Gehalt der rohen Erze betragt im Durchschnitt 29, jener der gerosteten Erze 38 Procent Eisen. (Alb. von Miller in Hlubeks Bild von Steiermark. 1860. S. 251.) Im Jahre 1857 wurden 59.717 Centner Eisensteine gewonnen. Der Hochofen erzeugte 13.397 Centner Eisen. Analysen einiger, fast vollig in Braunerz uragewandelter Spatheisensteine von der Veitsch gaben folgende Resultate: In 100 Theilen: reine unreine Unloslich 3*3 27 - 2 Eisen. Eisen. Eisenoxyd 79-1 ~ 55 - 3 55‘2 ~ 38'6 Kohlens. Kalk 5 - 0 3'0 Wasser 11-7 13 - 8 Feisterek, Eibelkogel. Die Baue liegen stidlioh von jenen, welche zum Werke von Mariazell gehoren; die gevvonnenen Erze werden in dem Hoch¬ ofen in Greith, nachst Turnau verschmolzen. Der hier vorkommende Spatheisenstein scheint nicht dem Hauptzuge, sondern einer alteren Abtheilung der Grauwacken- formation anzugehoren. 1. Die Baue am Feistereck. Sie gehen auf Lagerstatten um, welche in einem feinkiir- nigen griinlichen Grauwackenschiefer aufsetzen, und jede aus mehreren wenig machtigen parallelen Erzstreichen bestehen. Derselbe Schiefer bildet die tauben Zvvischenmittel. Die Erze keilen sich zwischen ihnen oft ganzlich aus, oder werden sowohl dem Streichen als Verflachen nach durch Kalk vertaubt. Vervverfungen der Erze sind nicht selten. Quarz, Eisenglimmer, Kiese und Kalkspath linden sich hier in untergeordneter Menge. Die Lagerstatten fallen widersinnig in SO. ein. Dermalen ist die Grube nach dem Streichen 20, nach dem Verflachen 28 Klafter offen. Die Erze sind bis auf die Sohle des unteren der beiden 31 Stollen verhaut; weiter im Streiohen ist kein Anstehen von Eržen zu beobachten, und naeh dem Verflachen zeigen sicli dieselben von geringer Machtigkeit, deshalb ist aber die Zukunft der Gra¬ ben noch nicht ganzlich hoffnungslos, indem bisher nocb nie erbebliche Hoffnungsbauten betrieben wurden. Der langste Stollen dieses Baues misst 129 Klafter. Die mittlere Machtigkeit der einzelnen Erzmittel betragt hier blos 1 ’/ a Fuss, die grosste bei 4 Fuss, die Gesammtmach- tigkeit der 3 vorhandenen Mittel etwa 1 '/ 2 Klafter. Sie werden an 5 Verbauorten abgebaut. Bei Feisterek existirt noch ein zvveiter jiingerer Bau, der sogenannte Jakobi bau. In demselben wurde am siidlichen Ge- hange mit 2 kurzen Stollen ein 4 Fuss miichtiges, unter 50 Grad fallendes Erzmittel auf 50 Klafter nach dem Streichen und 20 Klafter nach dem Verflachen eroffnet. Die Grube ist noch weniger verhaut als die fruhere und ziemlich hoffnungsvoll. 2. Der Bau am Eibelkogel. Er liegt betraehtlich weiter im Liegenden der Formation wie der friihere, und auch das Eisensteinlager ist beziiglich des Vorkommens und der Beschaffenheit entschieden von abvveichen- dem Charakter. Es fallt steil in NW. ein, und besitzt eine Mach¬ tigkeit von 1—8, im Mittel von 2 '/2 Klafter. Das Hangende bil- det Kalk, das Liegende chloritischer Schiefer. Die vorkommenden Erze sind Brauneisensteine, welche von rothem Glaskopf, grauem Eisenspath und Bleiglanz begleitet sind. Der vordere Theil des Lagers ist stark durch Schwerspath verunreinigt. Der Bau ist noch nicht lange im Betriebe, in der Grube 70 Klafter nach dem Streichen, nach dem Verflachen hingegen noch wenig ausgerichtet. Bekannt ist aber die Lagerstatte nach dem Verflachen gegen 50 Klafter. Der Gehalt der Erze betragt im Durchschnitte, und zwar jener am: Feistereckerbau 40 Procent Eisen. Jakobibau 25 „ „ Eibelkogel 35 „ „ Im Jahre 1857 wurden 59.433 Centner Eisensteine gefordert. Ihr mittlerer Rostverlust im Gemenge betragt 20 Procent. (Alb. v. Miller in HlubelFs Bild von Steiermark. 1860. S. 249.) 32 Ausserdem werden am Schottenkogel noch Rohwande, die sogenannten Rothsoler-Erze gewonnen, welche auch bei den Werken in Mariazell als Zuschlagerz in Verwendung kommen. Sie kommen im Kalk ziemlich machtig vor. Eine Analyse dieses Vorkommens gab: Eisenoxyd 30-24 — 21 71 Procent Eisen. Kohlensaurer Kalk 33-05 Der Hochofen in Greith lieferte im Jahre 1857: 18.344 Centner Eisen. Niederalpel. Die hiesigen Bergbaue, nebst dem dazu gehorigen Hochofen in Asbach, wurden neuerlichst von Seite des Montanarars acqui- rirt. In der ganzen Umgebung finden sich zahlreicbe Versuchs- baue, der Hauptbau ist aber an der: S o 11 n a 1 p e, einem nordwestlichen Auslaufer der aus Hall- stadter Kalk bestehenden bohen Veitsch, und etwa eine Meile in gerader Linie von dem Gollrader Eisensteinbau gegen ONO. ent- fernt. Die Erzlagerstatte setzt in einer schiefrigen Grauwacke von grunlicher Farbe auf und fallt nach S., wahrend die begleitende Grauwacke nach N. fallt. Sie bildet einen Gang, der eine Reihe einzelner Linsen enthalt, und scheint eine Fortsetzung des Josephi- ganges des Gollrader Baues bei Mariazell zu sein. An den machtigsten Stellen erreichen die Linsen kaum uber 2 Klafter. Nebst Spatheisenstein enthalt der Gang viel Quarz und Kalkstein , dann Eisenglimmer in so betrachtlicher Menge, dass versucht wurde — wiewohl ohne entsprechenden Erfolg — ihn in abgesonderten Campagnen zu verschmelzen. Aucb Kiese verunreinigen die Erze zuweilen. Ueberdies erscheinen sie sowohl dem Streichen wie Verflachen nach zuweilen vervvorfen. Alpl, V, Stunde WNW. von dem vorigen. Die Lagerstatte, welche hier 1—2 Klafter machtig ist, macht viele Wendungen, fallt aber im allgemeinen nach NW. V Magnesia 7.73 Manganoxydul 6-82 Kieselerde Thonerde Wasser 15-65 0-87 5-72 100-08 33 Bei einem Rostverluste von 26 Procent und sorgfaltiger Scheidung erreichen die Erze einen durchschnittlichen Metall- gehalt von 40 Procent. (Fr. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue. S. 80. Alb. v. Miller in HlubelCs Bild von Steiermark. 1860. S. 248.) Im Jabre 1857 wurden 72.637 Centner Eisensteine gewon- nen. Der Hochofen in Asbach lieferte 17.561 Centner Eisen. Gollrad. Die Erze werden in 3, etwa 1 Stunde siidl. von Mariazell befindlichen Hochofen verschmolzen. Der Hauptbau, welcher nach dem Eisenerzer und Vordern- berger der bedeutendste Steiermarks ist, belindet sich etwas iiber eine Meile sudlich vom Gusswerk Mariazell in der sogenannten Gollrad und erstreckt sich vom siidlichen Abhange der Afflenzer Staritzen iiber das Herrnkogerl, den Postelberg, bis zum sogenann¬ ten Rabeneck jenseits des Postelgrabens in einer streichenden Ausdehnung von mehr als 1100 Klafter. Die Gollradererzniederlage ist eine der reichsten des nord- lichen Spatheisensteinhauptzuges der Alpen. Sie tritt am Nord- rande und in der obersten Zone der Grauvrackenformation hier in 2 Hauptlagerstatten auf, vvelche ein ziemlich paralieles Strei- chen von O. nach W., dagegen ein entgegengesetztes Verflachen im sogenannten „Hauptlager“ zeigen, sich im hoheren Horizonte schaaren und daselbst verworfen erscheinen. Das Hangende und Liegende beider Lagerstatten bildet der Grauvvackenschiefer, wel- cher hier in verscliiedenen Nuancirungen auftritt. Das nordlich fallende Hauptlager ist 2*/ a bis 8 Klafter, und der sudlich fallende Josephigang */ 2 —3, im Durchschnitt unge- falir 1 Klafter machtig. Das Hauptlager ist ein vvirklich lagerformiges, der Josephi¬ gang hat hingegen ein mehr gangformiges Aussehen. Dem Verflachen nach wird das Hauptlager in der Tiefe dureh eine kalkig-thonige Masse, das sogenannte „Haselgebirge“ abgeschnitten. Das Haupterzlager steht ausserdem in Verbindung mit einem Gypsstock, der gegen die Teufe zu reiner, nach oben unreiner, mehr Thongyps ist. Am westlichen Ende des Andreas- stollens, tritt liinter einer zerfallenden Kluft auf einmal ganz fester und reiner Gyps auf, der das Erzlager ganz abschneidet. Das hauptsachlich auftretende Erz ist Spatheisenstein, der wenig von schieferigen Mitteln, aber ofter von Kalk und Quarz Hauer, Eisenerze. 3 34 verunreinigt und stellenweise von Eisenglimmer begleitet ist, wo dann das Erz immer auch kiesiger und armer zu sein pflegt. Seltener tritt noch etwas Kupferkies auf. Das Hauptlager ist am ostlichen Gehiinge des Herrnkogerls 370 Klafter gegen W., und nahezu eben so lange ist auch der Josephigang aufgeschlossen. Gegen O. betragt der streichende Aufschluss des bauwiirdigen Erzes im Johannisstollen-Revier, wo sich am gegeniiber liegenden Gehange die Fortsetzungen beider Lagerstatten finden, beim Hauptlager 64 Klafter, und beim Jose¬ phigang im Carlstollen 130 Klafter. Im Verflilchen betragt der- selbe beziehungsweise 52 und 70 Klafter. Das Hauptlager ist im Andreas- und Peterstollner-Revier — dem tiefer gelegenen Theile des Hauptbaues — auf der vordern, dem Tage zugewendeten Halfte, auf eine flache Teufe von circa 30 Klafter, grosstentheils abgebaut. Im Uebrigen ist sowohl das Hauptlager wie der Josephi¬ gang noch wenig verhaut, und durch die vorhandenen Aufschlusse ist der Erzbedarf auf mindestens ein Jahrhundert gedeckt. Durch Rostung erleiden die Erze einen Gewichtsverlust von durchschnittlich etwas iiber 20 Procent, und erreichen darnach einen Gehalt von 40—44 Procent Eisen. Nach dem Rosten werden die Erze noch 2—3 Jahre der Verwitterung preisgegeben, wodurch die vollige Befreiung von Schwefel erzielt wird. Die Gollrader Spatheisensteine sind leichtfliissig, zur Weiss- eisenbildung geneigt , daher eine strengflussigere Schlacke zur Bildung von grauem Eisen mittelst der Zusehliige erzielt wer- den muss. (Joh. Kudernatsch. Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1852. S. 4. Jos. v. Ruthner, Berg- und htittenmannischen Zeitschr. 1858. S. 225. Alb. v. Miller in IIlubek’s Bild von Steiermark. 1860. S. 246.) Die Rothsolererze, welche hier als Zuschlag bei Verschmel- zung der Gollrader Eisensteine verwendet werden, wurden schon bei Beschreibung der Baue am Eibelkogel erwahnt. Im Jahre 1857 wurden 286.262 Centner Eisensteine gefor- dert. Die Hochofen bei Mariazell lieferten 89.590 Centner Eisen. St. Stefan ob Leoben. Die Erze werden in dem hiesigen Hochofen nebst solchen vom Erzberg bei Eisenerz verschmolzen. 35 Das Vorkommen gehort nicht zu dem Spatheisenstein-Haupt- zuge, wie sich schon aus seiner mehr siidlichen Lage ergibt. Die bestehenden Baue sind folgende: 1. Thoneisensteinbau in den Gemeinden Lobming nnd Lichtensteinerberg, 2. Eisenockertagbau in denselben Gemeinden, 3. Thoneisensteinbau in der Gemeinde Dirnsdorf bei Kammern, am Fusse des Reittinggebirges, 4. Thoneisensteinbau am Kulmberg, in der Gemeinde St. Peter. 5. Magneteisensteinbau im Rotzgraben bei Trofaiach, 6. Brauneisensteinbaue am Dolling- und Brandberg, nachst Leoben. Die Baue 1. sind Tagbaue auf 2—3 Klafter machtige Eisen- thone mit Braunerzgeoden. Die Ocker, welche innerhalb dersel- ben Gemeinde abgebaut werden, sind ein Verwitterungsproduct des hier in einem langen und machtigen Zuge auftretenden Ser- pentins. Das allgemeine Streichen dieses Lagers ist westostlich, ihr Fali in N. Die Thoneisensteinbaue 3. und 4. sind 2—6 Klafter mach¬ tige Auflagerungen von spharoidischer Form auf Grauwackenkalk- stein. Auch hier findet ein allgemeines Streichen von W. in O. statt, die Fallrichtung ist jedoch je nach der Lage des Grund- gebirges verschieden. Der kleine Bau im Rotzgraben steht nur als Hoffnungsbau im Betrieb. Die Magneteisensteine treten nur in sehr beschrank- ten Mitteln innerhalb eines ehloritischen Schiefers auf. Der Bau liegt im Vergleiche mit den nachst folgenden betrachtlich weiter im Hangenden, gehort aber ebenfalls den machtig entwickelten Grauwackenschichten an, welche erst ganz im Hangendsten die bstlich vom Erzberg fortstreichenden Rohwande fiihren. Wenig Hoffnung gebend sind die beiden, am meisten aus- gedelmten Gruben am Dolling- und Brandberge. Erstere ist 60 Klafter nach dem Streichen und 23 Klafter im Verflachen auf- geschlossen, aber dermalen bis auf einen Iloffnungsunterbau auf- gelassen. Die Braunerze treten hier in der Nahe eines kornigen Kalkes, aber innerhalb von Thonschiefern auf, von welchen sie stark verunreiniget sind. Das Lager fallt in SW. rechtsinnig zum Gebirgsabhang ein, und ist im Mittel 5 Fuss machtig. Es ist dem 3 * 36 Streichen nach bei 80 Klafter verfolgt. Gegen die Teufe zu neh- men die Mittel an Machtigkeit bedeutend ab. Ausser den benannten Gruben besitzt das Werk neben Tag- bauen grubenmassige Aufschlusse von geringer Ausdehnung, nur noch am Reitinggebirge. Es steht hier eine Eisenthonlinse von 18 Klafter im Streichen, und eben so viel im Verflaehen in Angriff. Der mittlere Eisengehalt der Erze von den verschiedenen Gruben ist folgender: Ungerostete Thoneisensteine vom Reitinggebirge 25 Procent. Ungerostete Dollinger Braunerze 28 „ Eisenocker vom Lichtensteinerberg 8’0 „ Magneteisenstein von Rotzgraben 60 „ Ungeriisteter Tlioneisenstein von Kulmberg 15 „ (Alb. v. Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark 1860. S. 257.) Im Jahre 1857 wurden 31.725 Centner Braun- und Thon¬ eisensteine gefordert. Der Hochofen producirte 25.290 Centner Eisen. Erzberg. Der Erzberg, wo sich die machtigste S p at h eisen s tein- lagerstatte der Nordalpen befindet, und der ausgedehnteste und ergiebigste Bergbau Steiermarks betrieben wird , ist ein nahe 2700 Fuss iiber den Ort Eisenerz sich erhebender und ziemlich freistehender Berg, der nur in seinem siidiistlichen Theile mit dem Reichenstein zusammenhangt. Etwas iiber der halben Hohe wird er durch eine schvve- bende Markscheide abgetheilt, die bestandig in Evidenz gehalten wird, da sie den Erzberg in 2 Theile sondert, von denen die Vordernbcrger den oberen, die Eisenerzer den unteren Theil bearbeiten. Der Bergbau am untern Theil im Besitze des Montan- iirars umfasst eine belehnte Flache von 1,489.744 □ Klafter, und die Erze werden zum Theil auf 3 dazu gehorigen Hochofen in Eisenerz verschmolzen, die im Jahre 1857 154.335 Centner Eisen producirten, zum Theil aber auch in den Hochofen zu Vordern- berg und Hiflau. Das gevvonnene Erzcjuantum betrug im Jahre 1857 1,016.126 Centner Eisensteine. Der Bergbau der Vordernberger am oberen Theil des Erz- berges, umfasst die Baue der Rad m eister-Coni muni tiit, und lieferte im Jahre 18oi 1,265.056 Centner Eisenerze. 37 Die dazu gehorigen 11 Hochofen bei Vordernberg produ- cirten im selben Jahre 575.766 Centner Eisen. Selbststandig besteht noch am oberen Theil des Erzberges der Bergbau von Franz Ritter vonEriedau, mit einer belehnten Flache von 43.904 □ Klafter, auf dem im Jahre 1857 390,791 Centner Eisensteine gewonnen wurden. Der dazu gehorige Hocli- ofen bei Vordernbei'g producirte im selben Jahre 159.310 Cent¬ ner Eisen. Zunaehst auf dem Grauwackenkalkstein des Reichenstein liegt graulich gefarbte, schiefrige Grau wacke, darauf folgt mit mannigfaltigen Biegungen aber der Hauptsache nach der Grau- wacke conform die Erzablagerung, und auf diesem dann unmittel- bar bunter Sandstein. Die als Erzlager bezeichnete, colossale stockformige Masse ist durchsclmittlich 30, an einigen Stellen bis zu 90 Klafter machtig. Aber nicht in ihrer ganzen Machtigkeit besteht sie durchweg aus reinem Spatheisenstein, sondern letzterer wechselt mit tauben Kalk- steinmitteln ab, in welchen mannigfaltige Uebei’gange vvahrzuneh- men sind, so wie im westlichen Theile auch Kieselschieferlagen die Masse durchziehen. (Fr. v. Hauer. Fotterle. Bergbaue. S. 81.) Durch diese Zvrischenlager wird die Erzmasse in einzelne Blatter gesondert. Das machtigste und ausgedehnteste der hiesigen Lager ist das sogenannte „ Weingartnerlager“, welches das hangendste ist. Es hat eine Machtigkeit von circa 70 Klafter, und eine strei- chende Lange von 300 Klafter. Es steht ober der Ebenhohe stark aufgerichtet, legt sich aber gegen Eisenerz hinabfallend, allmalig flacher, und steigt nach der entgegen gesetzten Richtung auf, so dass es im nordwestlichen Theile, dem sogenannten Sober- haggen, nachst Eisenerz, unter einem geringen Winkel widersinnig zum Gebirge einfallt. Dieses Lager ist theilweise ganz entblosst, zum Theil vor- wiogend von rothem Schiefer bedeckt. Die tiefstgelegenen Baue haben als sein Liegendes Grauwackenschiefer, die hoheren Vor- dernbergerbaue aber Rohwand und Kalk blossgelegt. Im Liegenden des Weingartnerlagers treten in diesen hoheren Revieren noch mehrere Erzlager auf, die entvveder unter der Ebenhohe aufhoren, oder sich zu einem einzigen — dem unteren Weingartnerlager — vereinigen miissen. Bisher hat ein Unter- 38 suchungsbau (der Maria-Landhutschlag) oberhalb der Ebenhohe nur Rohwande angefahren. Vom Weingartnerlager aus weiter in’s Formationsliegende bauen die Vordernberger noch auf folgende Erzlager: Im siidwestlichen Theile des Erzberges das „Barbaralager“, nacli dem Streichen nur in kurzen Erstreckungen bekannt, und circa 15 Klafter machtig. Das „Wismatherlager“ mit 120 Klafter aufgeschlossener, streichender Lange, und circa 30 — 40 Klafter Machtigkeit. Ein Zusammenhang von diesem, mit dem im nordiistliclien Theile des Erzberges gelegenen „Leitnerlager“, welches alle iibrigen ausser dem Weingartnerlager an Machtigkeit ubertrifft, ist in den hiich- sten Revieren durch Baue nachgewiesen. Der hangende Theil vom „Leitnerlager“ hat 120 Klafter im Streichen und 10 Klafter Mach¬ tigkeit; der liegende Theil, das „Genofevalager“, ist aber noch wenig bekannt. Im siidlichen Theil des Erzberges ist das Lagerstreichen in NO., im nordlichen in NNW., so dass sie eine Concavitat gegen W. zeigen. Sammtliche Lager ausser dem Weingartner, vvas nahe am Tage liegt, keilen sich in gewisser Entfernung von diesem aus oder vertauben sich. Fast alles Erz wird in regelrechten Querbauen oder in terrassenformig betriebenen Tagbauen gewonnen. In den tiefer gelegenen „Eisenerzer Gruben“ erscheinen die friiher angefiihrten Verhaltnisse etwas geandert. Hier ist das Weingartnerlager, und wohl sammtliche oberen Lager flach, und theilweise wiedersinnig gelagert, dann auf grosse Flachen ganz entblosst, und in einer nur wenig unterbrochenen Erstreckung von 600 Klafter. Daher ist hier der Tagbau entvvickelt, und zwar im grossartigsten Maassstabe. Die Erzeugung iiber Tage, — jahrlich iviederbeginnend — wird betrachtlich durch den vorher- gegangenen Frost unterstiitzt, der zur Auflockerung der Masse beitragt. Von hier aus werden auch Erze an das Gusswerk in St. Stephan bei Kraubath abgeliefert (jahrlich etwa 70.000 Cent.) In dem tiefsten und nachst Eisenerz gelegenen Revier „Sober- haggcn“ liegt unter den Eržen, die hier eine gewaltige Miichtig- keit erreichen, unmittelbar der Grauwackenschiefer; in den ande- ren Gruben erscheint dagegen der Kalk als Vermittler zvvischen diesem Liegendschiefer und dem eigentlichen Erzlager, in welchem es, so wie in dem Vordernberger Revier allmalig ubergeht. Im 39 Hangenden folgen dann haufig rothliche Schiefer, welche die letzte Dečke bilden. Dieses vonEisenoxyd rothgefarbteSchieferlager bildet entweder unmittelbar das Dachgestein oder enthalt als Zwischenmittel ein conglomeratartiges Trtimmergestein, welches aus rotben und weis- sen Brucbstiicken von Kalk, Quarz, Kiesel- und Thonschiefer be- steht. Es bat nur eine geringe Machtigkeit und ist insoferne von Wichtigkeit, als es dort, wo es zu Tage ausgeht, einen sicheren Wegweiser zur Aufsuchung der darunter liegenden Eisensteine giebt (Anton v. Schouppe. Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1854. S. 400). Ausser diesen Schiefermitteln drangen sich auch vielfaeh, wie im oberen Theil des Erzberges mehr oder weniger ausge- debnte Rohwandpartien zwiscben den Erzmitteln ein. Das Haupterz bildet am ganzen Erzberg der Spatheisen- stein (Flinz), welcher nicht grossblatterig, sondern feinkornig in mannigfaltigen Farbennuancen auftritt. Ein meist durcb Verwit- terung entstandener Brauneisenstein (Blauerz) ist ungleichmassig vertheilt, kommt jedoch im Allgemeinen mehr in den dem Tage naher liegenden Partien vor. Manchmal ist Schvvefelkies, seltener Kupferkies, dann Quarz in kleinen Partien beigemengt. Auch Zinnober wurde zuweilen eingesprengt und als Anflug getroffen *). Die Verunreinigungen treten mehr im oberen Revier des Erzberges auf ; am unteren Theile sind dagegen die Eisensteine reiner. Im oberen Revier brechen durchschnittlich am Barbaralager die reinsten Erze (meist Blauerze), am Weingartnerlager die un- reinsten und vorwiegend Flinze. Das Leitnerlager, wo beiderlei Erze in ziemlich gleicher Menge vorkommen , gibt die leicht scbmelzbarsten Erze. Der Gehalt der gerosteten Erze von den Vordernberger Bauen (oberer Theil) betragt nicht unter 43 Procent Eisen. Die Erze vom unteren Theile aus den Eisenerzer Bauen sind noch reicher, denn sie enthalten in ungerostetem Zustande schon 39—42 Procent Eisen. ) Die Angabe in Betreff des Vorkommens von Zinnober in den steiri- schen Eisensteinlagern ist nicht immer unbedingt hinzunehmen. Erst kiirzlich hatte ich Gelegenbeit, Spatheisensteine mit einem angeblichen Zinnobergehalte aus den Schurfbauen im Tragossthale zu untersuchen. Sie enthielten aber keine Špur davon. 40 (Alb. v. Miller in Hlubek’s Bilci von Steiermark. 1860. Seite 239.) Analysen der am Erzberg vorkommenden Eisensteine liegen mehrere vor, es sind folgende: Der Gehalt an Eisen betragt hienach: 1) 41-5 2) 42-0 im Mittel 42-2 Procent. 3) 43-2 Minder reine Spatheisensteine enthalten bis zu 9-37 Procent Kalk und 8-8 Procent thonig-quarzige Beimengungen. In 100 Theilen: Der mittlere Gehalt an Eisen in den Braunerzen betragt so- mit: 51-78 Procent, in den sogenannten Blauerzen 58‘8 Procent. *) Karsten. ) Ni. 6, 7 und 8 sind die sogenannten Blauerze, das ist reinere Braun- eisensteine. 41 Plankogel. Am Nordabhange des Plankogels in der Gemeinde Amasseg nachst Gaisen brechen im Thonschiefer Magneteisensteine. Als seltener Begleiter erscheint Kupferkies. Das Erzvorkommen ist mehr lager- als gangartig und tritt nahe der Grenze des Thon- schiefers mit devonischem Kalk in ersterem auf, dessen Streichen Stunde 10 gelit, mit siidwestlichem Fallen. Das Gestein, worin die Erze aufsetzen, enthalt ausser den lagerartigen Massen des Magneteisensteines auch zahlreiche Partikel desselben eingeschlos- sen. Im Hangenden, dem Gipfel des Plankogels zu, geht es selir bald in einen vvahren Thonschiefer iiber. (Andrae, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854. S. 546.) Noch schonere in Chloritschiefer brechende Magneteisensteine wurden am Siidabhang des Plankogels bei Kathrein aufgeschtirft. (Alb. v. Miller in Hlubeck’s Bild von Steierm. 1860. S. 268.) Der Bergbau wurde hier zu wiederholten Malen aufgenom- inen und wieder verlassen. Seit dem Jahre 1858 wurden aber die Schiirfungen wieder begonnen. Schiirfungen, welche in neuester Zeit in der sogenannten Pflegalpe bei Vordernberg unternommen wurden, haben das Vor- kommen betraclitlicher Eisensteinlager in dieser Gegend constatirt. Ungefahr 400 Klafter siidlich vom Zeberkogel am west- lichen Abhange des Kohlberges sind machtige Spatheisen- s tein lager, die fast zu Tage ausgehen, angefahren worden. Ebenso wurden im Gossgraben bei Trofaiach Eisensteine erschiirft, die eine Fortsetzung des Spatheisensteinlagers am Erz- berg durch das Reichensteingebirge zu sein sclieinen. Am soge¬ nannten Kogelanger bei Tragoss werden die Spatheisensteine der Tiele zu immer schbner und reiner: ihre Machtigkeit betragt durchschnittlich 7 Fuss. Untersuchungen dieser Eisensteine gaben folgende Resultate : In 100 Theilen: Nr. 2, b und 4 waren zum Theil in Brauneisenstein verwandelt. 42 Kadmer. Der Radmerer Erzberg befindet sich eine halbe Stunde westlich vom Orte am sogenannten Bucheck, am Fusse des aus Dachsteinkalk bestehenden Lugauers. Es finden sich hier wohl mehrere Lager von Rohwand mit Spatheisensteinen in der Grau- wacke; allein am Bucheck ist der bedeutendste. Der Bergbau, welcher darauf besteht, producirte im J. 1858 an Eisensteinen 102.746 Centner, die .auf den dazu gehorigen drei Hoehiifen in Hiflau nebst Eržen vom Erzberg verschmol- zen werden. Erzeugt wurden zu Hiflau im J. 1858: 253.218 Ctr. Eisen. Das erzfuhrende Lager ist in der Radmer sehr machtig, aber theihveise unrein, und zvvar namentlich im westlichen Johanni- felde, wo Schwefel- und Kupferkies beigemengt ist; seine Ge- sammtmachtigkeit betragt bis 60 Klafter, die Machtigkeit der ein- zelnen edlen Erzmittel aber 6 —8 Klafter. Der heutige Bau bewegt sich auf einem solchen von 6 Klaf¬ ter Machtigkeit, welcher reine Spatheisensteine enthalt. Es fallt unter 45 Grad widersinnig zum Gebirgshange in NW. ein, und ist durch den ziemlich hoch liber der Thalsohle gelegenen Leo- poldi-Stollen bei 100 Klafter im Streichen edel aufgeschlossen. Auf der Leopoldi-Sohle befindet sich auch ein Tagbau, wel- cher die Erze auf circa 10 Klafter Hohe und 8 Klafter Breite entblosst hat, und etagenmassig betrieben wird. Der tiefst gelegene 130 Klafter durchs Liegende eingetrie- bene Dismas-Stollen hat das Mittel bei 30 Klafter bauwiirdig un- terfahren. Der Gehalt der ungerosteten Erze betragt bei 39 Procent Eisen. (Alb. v. Miller in Hlubeck’s Bild von Steiermark. 1860. S. 238.) Es kommen an dieser Localitat zuweilen sehr eigenthiimliche Bildungen von Brauneisenstein vor, Rollstiicke, die im Innern einen losen Kern von unverwitterten Spatheisenstein enthalten. (W. Haidinger. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854. S. 183.) Lietzen. Die hiesigen Baue sind im grossen steirischen Eisenstein- zuge am meisten in W. gelegen. Die lange Unterbrechung in der Erzfuhrung der Grauwacke von hier bis zu den Salzburger Eisenbergwerken scheint durch die geringere Machtigkeit der Er- 43 steren bedingt zu sein. Bei Lietzen, wo der G r au w ackenz ug plotzlich machtiger wird, erscheint auch der Erzreichthum wieder. Im Jahre 1857 wurden hier 95.192 Centner Erze gewonnen und der dazu gehorige Hochofen erzeugte im selben Jahre 41.594 Centner Eisen. Die bier vorfindlichen Spatheisensteine bilden Lager. Ihr Hangendes ist ein eigenthiimlicher, aus Linsen, die durch Schiefer zu einer Art Breccie verbunden sind, bestehender Kalk- stein, ihr Liegendes Grauwackenschiefer. Ueber dem Kalkstein folgt unmittelbar bunter Sandstein (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue. S. 82). Die dermalen zum Werke gehorigen Bergbaue sind folgende: 1. Der Blahberg zwischen Lietzen und Admont an der sudlichen Seite des Admonter Thales, 1500 Fuss iiber der Thal- sohle. Es wird bier auf zwei Spatbeisensteinlager gebaut: dem hoher gelegenen grosseren, das „Barbaralager“ und das tiefere, mehr im Hangenden gelegene Josephi-Lager. Sie liegen 160 Klaf- weit auseinander und sind wenig ausgedehnt, aber 10—20 Klafter machtig. Vertaubungen durch den Grauwackenschiefer finden haufig statt, dauern aber zumeist nicbt lange. 2. Am Saalberg, unmittelbar ostlich von Lietzen. Die La¬ ger sind wenig machtig und halten im Streichen stets nur 30 bis 40 Klafter an. 3. An der Teltschen, nordvrestlich von Mitterndorf in der Richtung gegen den Grundelsee, aber noch hoch im Gebirge. Die hier gewonnenen feinkornigen Spatheisensteine entlialten etwas Bleiglanz und Kies. Sie sind gegen 6 Klafter machtig und gehen allmalig in das Nebengestein, den Hallstadter Kalk iiber, durch welclien sie iiberbaupt stark verunreinigt erscheinen. Ausserdem finden sicli vom Blah- und Saalberge weiter in O., in welcher Richtung die erzfuhrende Grauwacke fortstreicht, noch manche erzreiche Punkte, zumeist Reste friiherer bergman- nischer Thatigkeit. So in unmittelbarer Nahe von Admont bei Ardning, welcher versuchsweise neuerlichst wieder aufgenom- men wurde; ein armeres Vorkommen bei Gulling, zwischen Lietzen und Ardning, dann am Roth- oder Klosterk og el, siid- lich von Admont. Der Spatheisenstein ist hier aber wenig mach¬ tig. Auch im John s bacb er thale finden sich Eisensteine, auf welche aber die friiher bestandenen Baue nunmehr ganzlich auf- gelassen sind, 44 Der Gehalt der Erze von Blahberg wird durch Riisten bei einem Rostverlust von 15 Procent auf einen Eisengehalt von 30 Procent gebracht. Der Gebalt der Erze an der Teltschen ist ihrer vielen Verunreinigungen wegen geringer. Bei einem Rostverlust von 25 Procent erreichen sie nur einen Eisengebalt von 26 Procent. (Alb. v. Miller in Hlubeck’s Bild von Steiermark. 1860. S. 236.) Missling. Der Grubenbesitz des Werkes umfasst aut' Spatheisen- s t ein e: 5 Massen bei Gonobitz und Saitzkloster, 2 „ „ Kirchstatten, 2 „ „ Weitenstein, 2 „ in der Pok, 1 Stunde von Wollau, 14 „ zu Salloch auf Braunerze (sammtlich nach Pat. von 1819), 9 „ am Acklegebirg auf Braunerze, 27 „ zu Reifnig auf Magneteisensteine (nach der Ferd. Berg-Ord.), 25 „ zu Rasswand auf rohwandige Erze. Ausser den Bauen bei Gonobitz und Saitzkloster wer- den sammtliche tibrige nur lediglich bauhaft erhalten. Im J. 1857 vvurden 35.000 Centner Eisensteine gewonnen, die Erzeugung des Hochofens betrug 26.150 Centner Eisen. Zunachst dem Zuge von Kalkstein siidwestlich von Gono¬ bitz in Untersteiermark finden sich Scbiefer mit Eisenerzlager- statten. Dieselben sind den kohlenfiihrenden Eisenschichten der dortigen Gegend conform geschicbtet und so innig verbunden, dass sie, zu ihnen gehorig, auch fiir eocen gehalten werden (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 85). Neuere Untersuchungen (Rolle Jahrb. der G. R. A. 1857. S. 423) bewiesen, dass sie zu den Gailthaler Schicbten g eh oren. Die Gesteine, welche die Eisensteine und Kohlen fiihren, bestehen aus Schiefern, von denen sich ein liegender Theil von dunkler Farbe und grosserer Festigkeit und ein schwarzer, mil- der, glanzender als Hangendtheil unterscheiden lasst. Der letztere ist erfahrungsmassig der erzfuhrende, wahrend zwischen beiden eocene Sandsteine, Schiefertbone und Mergel mit Kohlenschmitzen bei congruenter Scbichtung sich einlagern, 45 Tin Liegenden der Schiefergruppe erscheint Quarzconglome- rat, von denen die Schiefer, besonders der hangende Theil, grosse Knollen enthalten, und darunter grauer Kalk. Die Erze wechseln von Faustgrosse bis zu Putzen von einigen 100.000 Centner und halten die Streichungslinie in OSO. Die Erze sind theils Weiss-, theils Braunerze, und enthalten haufig Bleiglanz und Kies. Von Erzabbauen existirt nur ein einziger in Glosche, un- mittelbar bei Gonobitz. Die iibrigen 12 langs des Gebirges von Gonobitz bis Wollau zerstreuten sind ausschliesslich nur Schurf- baue mit einer Gesammtausfahrung von 500 Klafter. Die Eingangs ervvahnten Braunerze kommen bei C i 11 i, Wollau und Weitenstein in rothem Thon eingelnillt vor, wel- cher sich in regcllos auftretenden, V 4 bis 3 Fuss machtigen Kluften eines thonig-quarzigen Gesteines als Ausfullungsmasse findet. Gegen die Teufe gelien die Brauneisensteine in Kies liber. Zur Erzgewinnung ist nur ein Stollen im Acklegebirg im Betrieb, und zwei in den Gemeinden Schelesno und Studenze in Belehnung. Der Eisengehalt der Spatheisensteine von dem Baue bei Gobonitz betragt durchschnittlich 36 Procent. Der Ge- halt der Braunerze betragt durchschnittlich 45 Procent Pasen. (Alb. v. Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark. 1860. S. 265.) Die reineren Brauneisensteine enthalten aucli bis zu 54 Proč. Eisen; in den rohwandigen Eržen von Rasswald sinkt der Eisengehalt hingegen bis auf 10 Procent zuweilen herab. Montpreis. Die Erzproduction belief sich im J. 1857 auf 23.279 Centner. In dem dazu gehorigen Hochofen zu Edelsbach wurden im selben Jahre nur 4633 Centner Eisen erzeugt. Der dermalige Hauptbau befindet sich nachst Windisch- landsberg. Es sind daselbst Gesteine durclifahren worden, welche der Grauwacke oder vielleicht auch den Gailthalerschichten angehoren; das Vorkommen bietet namlich viele Analogien mit jenem des PVeitenstein-Gonobitzer Eisensteinzuges, ist aber weit erzreicher. Als erzfiihrendes Gestein tritt ein B,oliwandstock auf, wel- cher zur Zeit nacli der streichenden Lange 75 Klafter nach der Breite 40 Klafter und nach der Hohe 12—17 Klafter aufgeschlossen — 46 — ist. Die Aufschliisse zeigten, dass hier eigentlich drei parallel streichende Erzmittel vorkommen, deren sehr reine Erze eine Gesammtmachtigkeit von 5 Klafter besitzen. Die Erze sind Braun- eisensteine. In den Tiefbauen wurden nesterweise auftretende, kiesfubrende Spatheisensteine angetroffen. Beilaufig 250 Klafter morgenseits belindet sich der sogenannte: Scberiaubau. Er geht auf einem dem friiheren ahnlichen Putzen um, der wie dieser Schiefer zum Liegenden bat, und auf circa 30 Klafter nacli dem Streichen bekannt ist. Die Spatheisensteine sind liier in der Rohvvand so regellos vertheilt, dass fast der Abbau der ganzen Lagermasse angezeigt ware. Am Liegenden findet sich noch ein 3—7 Fuss machtiges Lager von Glaskopfen, das jedocli im Streichen nicht anhalt. Ueber Tag sieht man vom Hauptbau angefangen in der Hauptstreichungslinie eine ganze Stunde weit einzelne Ausbisse von Rohwand- und armen Eržen, die Gegenstand der Beschtir- fung zu Rupperti und Edelsbach sind. Sie scheinen einer und derselben ununterbrochenen Bildung anzugehoren. (Alb. v. Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark. 1860. S. 266.) Breitenau. Der Bergbau wurde hier erst in neuerer Zeit sclrvvunghaft betrieben. Im Jahre 1857 vvurden 54.000 Centner Erze gewon- nen *), und der dazu gehorige Hochofen bei Mixnitz producirte im selben Jahre 14.770 Centner Eisen. Die wichtigsten Erzanbruche dieses Werkes befinden sich am AUerheiligenbaue und an der sogenannten Lantsch im Breiten- mauerthal. Der erstere Bau liegt tvahrscheinlich, der zweite abei' entschieden innerhalb der Grauwackengebilde, die sich beiderseits der Mur siidlich bis nach Graz erstrecken. Sie sind noch wenig liber das Stadium des ersten Aufschlusses hinausgeriickt. 1. Der Allerheiligenbau. Er liegt nordlich von der Hiitte bei Mixnitz in der Rich- tung gegen die hohe Alpe und ziemlich hodi im Gebirge. Es ist daselbst ein Lager von ziemlich reinen Brauneisensteinen *) Nacli Angaben der Leobner Handelskammer. Nach den Mittlieilun- gen der administrativen Statistik nur 27.200 Centner (?), was nach dem pro- ducirten Eisencpiantum unwahrsclieinlich. 47 in Angriff genommen. Es fallt zwischen Kalk im Hangenden und cliloritischem Schiefer im Liegenden unter einem Winkel von etwa 40 Grad in O. Seine mittlere Machtigkeit bei einem selil' anhaltenden Streichen betragt 6 Fuss. Es ist nahe am Ausgehen- den 300 Klafter im Streichen anhaltend aufgeschlossen, und noch weiter gegen die hohe Alpe zu an einzelnen Punkten bei 1000 Klftr. weit bekannt und mit Freischiirfen besetzt, an welche sicb in der weiteren Fortsetzung die Se s sl e r i s c h e n Freischiirfe anschliessen. 2. Am Fusse der Lantsch. In der Nahe der Hiitte stehen arme unreine Thoneisensteine an, auf welche das Werk friiher basirt war, nunmehr kommen dieselben nicht mehr zur Verschmelzung, da die neueren Schurfe reichere Erze entdeckt haben. In der unmittelbaren Fortsetzung des armen Lagers wurden namlich an mehreren Punkten reinere Thoneisensteine angetroffen, welche eine Machtigkeit bis 3 Klftr. besitzen und zur Zeit an zwei Punkten durch Tagbaue in Angriff genommen sind. Diese Erze brechen in Thonschiefer ein, fallen ziemlich fiach in S itd und scheinen zwei getrennten Lagerstatten anzu- gehoren. Das Werk besitzt ferner noch einen kiirzlich belehnten Bau auf armere Thoneisensteine bei: Mixnitz, nebst Schiirfungen daselbst, bei Mantrach nachst Leibnitz auf Rotheisensteine. Endlich betreibt das Werk noch untergeordnete Schiirfungen bei: Aflenz, Kapfenberg, Tragoss etc. (Alb. v. Miller in Hlubek’s Bild von Steiermark. 1860. S. 264.) Analysen der Thoneisensteine von Mixnitz gaben folgende Resultate: In 100 Theilen: mehr Kiesel, Thon Eisenoxyd Mangan Kalk Magnesia 36 f 6 58-0 1- 4 2- 5 0-4 Eisen — 40-6 49-2 42-0 80 Špur Eisen — 29-4 Der mittlere Eisengehalt dieser Erze betragt sonach 35 Proč. Turrach. Die hier auftretende Anthracitformation besteht aus vier , weniger deutlich getrennten Gliedern und zwar von unten nach oben: 1. Das Liegend- oder Hauptkalklager, 2. dic unteren Schiefer, 3. die Hauptconglomerate und 4. die oberen Schiefer. Die erste Abtheilung enthalt Eisenerzlagerstatten einge- schlossen, die schon seit Jahrhunderten zu Turrach, Hinter- alpe und Kremsgraben abgebaut werden. Die Art des Vor- kommens der Eisenerze ist an allen bekannten Punkten nahezu die gleiche. Es brechen namlich die Erze in linsenformigen La- gern, die entschieden dem Hauptkalke, und zwar zumeist den liegendsten Schichten angehoren. Der Kalk ist demnach das eigentlich begrenzende Nebengestein der Lager. Das Hangende wird durchaus von ihm gebildet, wahrend seine Liegendscbichte hie und da zum Theil fehlt, wo sieh dann die Erzlager unmittel- bar auf das Grundgebirge legen. Die Lagerung rielitet sicli genau nach der des Kalkes. Meistens sind mehrere parallele Erzlager vorhanden, die sich stets beziiglich der Abvveichungen in der Lagerung und selbst beziiglich jener des Metallreichthums ganz analog verhalten. Die bauwiirdige Erstreckung ist meistens unter 200 Klafter. Haufig kommen in den Lagern unvenvitterte Spatheisen- steine als Uebergange vor, ebenso gehen sie auch allmšilig hin und wieder in derben Schvvefelkies liber. Das eigentliche bauwiirdige Vorkommen ist Brauneisen- stein und zvvar in den mannigfaltigsten Varietaten. Sie sind meist regellos unter einander vermengt, so dass selten ein und dieselbe Abart in grosseren Partien isolirt zu finden ist. Dies gilt besonders von den Steinbacher Lagern in Turrach, wahrend bei den Kremser Bauen mehr Gleichartigkeit in den Eržen herrscht. Hier finden sich besonders in den hoheren Horizonten dichte, glaskopfige Arten (hier Pecherz genannt), die fast opal- artig aussehen. In iibenviegender Menge ist aber allentlialben Brauneisenstein von lockerer, miirber Beschaffenheit vorhanden. Von den hiesigen Hiittenleuten ist am liebsten ein leichtfliissiger thoniger Brauneisenstein gesehen (Lehmerz), dem auch besonders die Alten nachspiirten, und mit Zuriicklassung der besten iibrigen Erze raubten. Die hiesigen Eisonsteinniederlagen begleiten meist in bauvviir- diger Entvvicklung den Hauptkalkzug, aber nicht in seiner ganzen Ausdehnung. Es stellt sich vielmehr heraus, dass die von einander ziem- lich entfernt auftretenden Erzlager, auf \velchen die Bergbaue 49 umgehen, ausschliesslich dem schmalen Kalkbande der nordlichen Formationsgrenze angehoren, und dass also das Auftreten der Eisenerze in lohnender Menge mit der weniger machtigen Ent- wicklung des Kalkzuges verbunden ist. An den Fliigeln des Kalkbogens sind nur Erzspuren bekannt. Eine Lagerlinse von 2 Klafter Machtigkeit von kurzer Ausdehnung in der am weite- sten gegen NO. vorgeschobenen Kalkpartie der Sumperalpe ist entschieden der siidostlichste Punkt des hiesigen Eisensteinzuges. Der eigentliche, mehr im Zusammenhang stehende Zug be- ginnt am Wildanger und ist, im Streichen des Kalkes durch die Tiirschen- und Rohrer-Alpe, nachgewiesen. Man fand aber nur 3 Fuss machtige Mittel, die theils aus Schwefelkies, tbeils aus brauchbarem Erz bestehen. In der Sohle des Turrach- grabens ist der Lagerzug durcb eine eisenschiissige Sand- und Lettenmasse vertreten, er entwickelt sich indessen auf dem west- lichen Gehange langs des Steinbachgrabens unter rascher Er- weiterung und Veredlung zu den schonsten und machtigsten Lager- statten, die im ganzen Zuge bekannt sind. Von Steinbach gegen W. tritt bald wieder eine Verdriickung ein, und es ist die wei- tere Fortsetzung, das Uebersetzen des Steinbachsattels, und der Zusammenhang mit den vollig pressgeliauenen Mitteln der Hinter- Alpner Gruben durch fortlaufende zu Tage ausbeissende Schniir- chen angedeutet. Bei der vveiteren Verfolgung iiber den Gebirgs- rucken zwischen der Hinteralpe und dem Bundschuhgraben zeigen sich fingerdicke Erzblattchen, die gegen den Grat zu 6 Zoll stark werden. Wenig erfolgreicbe Schiirfungen haben auf der Abdachung vom Knappenriegel ebenfalls die Andeutungen des Erzzuges aufgedeckt, aber erst auf dem sudlichen Gehange der Krems er- folgen wieder die Ausbauehungen zu den bauvviirdigen Lagern, vvelehe fiir die Hochofen zu Bundschuh in Salzburg und dem zu Kremsbruck bei Turrach die Erze lieferu. Dort scheint a ber auch der Erzzug mit dem Grunleitner Lager sein Ende zu erreichen. Die Eisensteinlager der Stangalpner Anthracitformation sind mit den viel alteren Karntner Erzniederlagen in keinc Parallele zu stellen, sondern bilden eine vollkonnnen fiir sich abgeschlos- sene Gruppe. Bei dem Urnstande, dass die Erze entschieden aus der Um- wandlung von Kiesen hervorgegangen sind, ist es merkvviirdig, Hauer, Eisenerze. ^ 50 dass gerade die miichtigsten Lager diejenigen sind, wo die Um- wandlung am weitesten vofgeschritten ist, ja diese stellenvveise darin bis zum spurlosen Verschwinden des Schwefels vollendet ist, wahrend schmalere Lager wegen noch vorhandenem, einge- sprengten Kies sicb zur Verhiittung nicht eignen. Ausser den Eisensteinlagerstatten beherbergt der Hauptkalk auch silberhaltigen Bleiglanz, begleitet von Kupferkies und Fahl- erz. In grauer Vorzeit wurden diese Erze abgebaut und aucb noch in diesem Jahrhundert, jetzt aber ist wegen Unergiebigkeit der Vorkommen jede 6ewinnung. aufgelassen. (Vincenz Pichler. Jalirb. der G. R. A. 1858. S. 185.) Die Hauptgrube am Steinbach, westlich von Turrach baut auf 4 Lagerlinsen, die mit Einrechnung der Kalk- und Schiefer- zwischenmittel 20 Klafter machtig sind. Diese Erze sind im All- gemeinen stark kiesig, dann von Gyps, Schwerspath, Quarz und Bleiglanz begleitet. Im Rohrerwald, ostlich von Turrach, besteht ein Aufschluss- bau. Die Fortsetzung des Reinbacher Vorkommens ist damit nachgewiesen. Im Kupferbau im Hangendsten der hiesigen Lagerstatten ist das erzfiihrende Lager iiber 12 Klafter machtig. Die Spath- eisensteine sind jedoch so sehr dure h Dolomit, Bitterspath, Quarz und Kupferkies verunreinigt, dass die Erze auch nach der sorg- faltigsten Scheidung noch sehr unrein bleiben. Ihr Eisengehalt betragt 25—30 Procent. Die Tagbaue liegen hier 6000 Fuss hoch. Schiirfungen im Paalergraben, welche seit mehren Jahren im Gange sind, haben drei Lagerziige aufgeschlossen, die von dolomitiscbem Kalk eingeschlossen werden. Im liegendsten Lager sind 70 Klafter abbauwiirdig, und die Machtigkeit ist 1—2 Klftr. In den beiden hangenden Ziigen sind die Erze absatziger. Das durchschnittliche Ausbringen aus den Turracher Eržen betragt 45 Procent. (Alb. v. Miller in Hlubek’s Bild von Steierm. 1860. S. 260.) Im J. 1857 vvurden an Eržen 193.744 Ctr. gewonnen. Die Pro- duction des Hochofens betrug im selben Jahre 62.850 Ctr. Eisen. Einige u n t e r geor d n e t e r e und Schurfbaue. P o 11 a u. An den Uferfelsen des rechten Innflusses vom Kapellenbach etwa '/ 4 fetunde vom Calvarienberg zeigen sich Rotheisensteine 51 und Eisenglanz, doch wurden sie bisher nur in diinnen, gangartig verzweigten Schnuren wahrgenommen. Sie werden yon einem Saalbande aus Quarz und einem serpentinartigen Minerale beglei- tet. Die Gangmasse findet sich in Gneiss. Der friiher vom Štifte St. Lambreeht betriebene Abbau ist eingestellt. (Andrae. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854. S. 538.) Geiersberg. Graf Hugo Henckel von Donnersmark besass hier einen Freischurf auf Spatheisensteine im krvstallinischen Schiefer; derselbe lasst auch Schiirfungen auf einen in krystal- linischem Schiefer brechenden Ei s e n gl im m e r zu Scheiben, 1 Stunde von St. Georgen (nachst Unzmarkt) und in der soge- nannten Kat hal, 3 / 4 Stunden nordlich von Obdach auf ein in kornigem Kalk auftretendes Rohwandlager betreiben. Kohlbach. Durch den Eisenwerksbesitzer Carl Mayer wurden neuer- lichst Versuchsbaue an der Stubalpe bei Kohlbach eroffnet. Es wurden Spatheisensteine getroffen, die zunachst an Kalk gebun- den sind, der innerhalb krystallinischer Schiefer auftritt. Ihre mittlere Machtigkeit betragt 6 Fuss, sie erleiden aber mannig- fache Verdriickungen und Vertaubungen. Derselbe Unternehmer betreibt auch Schiirfungen und Ver¬ suchsbaue auf Thon - und Kieseleisensteine von geringem Gehalte bei Ligist und Kobwald und auf Magneteisensteine bei Arnstein, die in einem den krystallinischen Schiefern unter- geordneten Kalke auftreten. Sie sind nicht rein. Noch besitzt derselbe einen kleinen Bau bei Stiwoll auf Rothei sensteine, die sich in der dortigen devonischen Grau- wacke zwischen Kalk- und Thonschiefer vorfinden; endlich einen Bau auf Rotheisenstein unter ahnlichen Verhaltnissen des Vor- kommens bei Thal nachst Graz in dem von Plankenwart nach Gosting laufenden Gebirgsarme. Der Hochofen zu Sala ist ausser Betrieb. Salloch im Cillier, Pragwald im Tiifferer Bezirk. Joseph Atzl besitzt daselbst Versuchsbaue, ebenso Joseph Bak in Wei- tenstein. Die Eisensteine von Pragwald enthalten 30'4 Procent Eisen. 4 * 52 Die Gesammtproduction von Eisen betrug in Steiermark im J. 1858: 1,512.352 Centner Rob- und 42.293 Centner Gusseisen, im Jahre 1860: 1,430.800 Ctr. Roh- und 38.685 Ctr. Gusseisen. (Vervvaltungsbericht der k. k. Bergbauptmannschaften.) Karnten. Der Bergbau- und Hochofenbesitz ist folgender: 1. Pontafel an der Uggowitzer Alpe, BezirkTarvis, 1 Hoch- ofen und 3 G. M. Bergbau des Grafen Arco-Zinneberg. 2. Hiittenberger Erzberg, 76.000 □ Klafter Bergbau, dann 12 G. M. am Cristofberg des Grafen Cristalnigg. 3. Lolling, Hiittenberg und Waitschach, 3 Hoch¬ ofen und 84 G. M. Bergbau der Freiherr Dickmann’schen Bergbaugesellscbaft. 4. Treibach, 4 Hochofen, 74.000 □ Klafter Bergbau am Erzberg in den Gemeinden Hiittenberg und St. Johann am Pressen, 2 G. M. am Sonntagberg des Grafen Egger. 5. St. Salvator, 1 Hochofen am Mettinzbach und Berg- baue nachst Friesach am Gaisberg, zu Gundersdorf, Preisochsel und Schoderndorf, 156 G. M. nebst 4 einfachen neueren G. M. des Fiirstbisthums Gurck. 6. Werkscomplex des Grafen Henckel-Donnersmark bestebend aus den Bergbauen Wolch nachst St. Gertraud, 5 Haupt- G. M., am Loben nachst St. Leonliard am Hermannsberg und am Schmerlabkogel in den Gemeinden Erzberg, Kleining, Weiten- bach, 18 G. M. und 12 einfache G. M., in Waldenstein am Koch- stolln, in Vorder- und Hinter-Theissenegg und am Ueblosberg 54 G. M., 31 einfache G. M. und 2 Ueberscharen, 1 Hochofen zu St. Gertraud, 1 Hochofen zu St. Leonhard, 1 Hochofen zu Waldenstein am Klausbaeh. 7. Laas, 1 Hochofen dann Bergbaue im Bezirke Greifen- burg, 86.408 □ Klafter, dann 9 G. M. ausser Betrieb des Leo Klucky, Carl Kaučič und Eduard Sortsch. 8. G m iin d, 233.464 □ Klafter Bergbau am Altenberg, innere Krems, Peyrer Alpe; Hochofen zu Kremsbrucken und in Eisen- tratten des Grafen L od r o n. 53 9. Waitschach und Friesach, 73 G. M. Bergbau und 1 Hochofen zu Olsa des Carl M a v r. 10. Radenthein, Bezirk Millstatt, 1 Hochofen, 1 Doppel- und 7 einfache G. M. Bergbau in der Wellitzen, bei Kanning, in der Saueralpe am Pack oder Pfammack. 11. Hiittenberg, 1 Hochofen in Heft, 2 Stuckofen zu Huttenberg, Bergbau am Erzberg 105.600 □ Klafter, ferner Eisen- werk Mosinz mit 2 Hochofen am Mosinzbach und 22 G. M. Berg¬ bau am Erzberg der R aus c h er'schen Radvverks-Compagnie. 12. Am Lamberg in der Gemeinde Loibach, 2 G. M. Bergbau (ausser Betrieb) der Rosthorn und D ick mann’schen Bergbaugesellschaft in Pravali. 13. Werkscomplex der steiermarkischen Sparcassa mit den Bergbauen Ragga, Polinig und am niederen Tauern in Mallnitz, 4 G. M. und 1 Hochofen am Raggabach. 14. Kreutzen im Bezirk Paternion, 1 Hochofen und 9 G. M. Bergbau bei Stoggenboj und Uggowitz des Grafen Wid- mann-Rezzonico (ausser Betrieb). 15. Einzelne Bergbaue befinden sich noch bei Neuberg, See- bach, Sumperalpe und Wieting. Der karntnerische Eisenbergbau bewegt sich ausschliosslich auf dem sogenannten „sudlichen Eisenstein-Lagerzug 11 , der von Gmitnd in Oberkarnten im nordlichen Tlieile dieses Landes bis in das Lavantthal fortstreicht. Ein Theil dieses Lagerzuges ge- hort der Formation der krystallinischen Schiefer an, der vvest- liche Theil aber der Steinkohlenformation. Die in der Steinkohlenformation vorkommenden Eisenerzlager unterscheiden sich von den anderen dadurch, dass sie vorwaltend Schwefelkiese und aus ihnen entstandene Brauneisensteine fiihren. Die Erzlager im Krystallinischen enthalten hingegen meistens Spatheisensteine und wohI auch durch Verwitterung daraus ent¬ standene Brauneisensteine. (Joseph R o s s i w a 11. Eisenindustrie von Karnten. 1856. &. 7.) Mallnitz. Ober-Vellach N. In dem Chloritscliiefer der Schieferhiille des Centralgneisses am Stidabhange des Mallnitzer l’auern findet sich ofter zu griisse- i’en Partien angesammelt Magneteisenstein, der in lagbrii- chen gewonnen wird. Die Menge des jahrlich abgebauten W erkes ist nur sehr gering. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 74.) 54 Die Erzgevvinnung geschielit auf dem Emilia - Stollen am Tauern. Die Erze werden auf dem Hochofen in Flattach ver- schmolzen. Rokkathal. Ober-Vellach S. Das herrschende Gestein der Gegend ist Glimmerschiefer. Diesem conform eingebettet und nach S. fallend findet sich in dem Thale ein Lager von krystallinischem Kalkstein, in dessen Liegendem sich noch eine schmale Schichte Gneiss erkennen lasst. In dem Kalksteine kommen Spatheisensteine in un- regelmassigen Massen vor. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 74.) Sonntagberg. St. Veit NO. Im krystallinischen Thonschiefer setzt, allem Anscheine nach gangformig, von dem Schiefer jedoch weder durch Saalbander noch durch deutliche Gangkliifte getrennt, ein stellenweise sehr bauwiirdiges Gemenge von Eisenglanz und Quarz auf. Die Erze werden in dem seit wenigen Jahren begonnenen Bau D r e i- faltigkeit gewonnen. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 74.) Die Erze werden in den Hochofen zu Treibach verschmol- zen; das gewonnene Erzquantum betrug im Jahre 1855 nur 8520 Centner. Friesach. Eine im Verhaltniss zur ganzen Centralkette wenig ausge- dehnte Partie der krystallinischen Gesteine beherbergt die wich- tigsten der karntnerischen Erzlagerstatten. Sie reicht aus der Umgegend von Friesach am Olsabach ostlich bis auf die linke Seite des Lavantthales in der Umgegend von St. Leonhard und Wolfsberg. Die herrschenden Gesteine sind Gneiss und Glimmerschiefer, die mit sehr zahlreichen, ofter bis zu 100 Klafter machtigen Zii- gen von kornigem Kalkstein abwechseln, sich aber im Uebrigen durch keine bemerkenswerthen allgemeinen Eigenthiimlichkeiten von dem Gneisse und Glimmerschiefer in anderen Theilen der Centralkette unterscheiden. Die Erzlagerstatten treten gewohnlich in Begleitung der kornigen Kalksteine sowohl im Gneiss als auch im Glimmerschie¬ fer auf; sie bilden der herrschenden Schichtenrichtung conform inneliegende Lager, Linsen oder Stocke, ganz ahnlich wie die Spatheisensteine in den Grauvvacken der Nordalpen. 55 Die Erze bestehen vorwaltend aus Brauneisenstein, der ge- gen die Tiefe in Spatheisenstein iibergeht. Doch ist hier der Umwandlungsprocess gewohnlich weiter fortgeschritten als bei den Spatheisensteinen der Gr au w a c k e n fo r m a t, ion. Untergeordnet finden sich auch Eisenkies und Eisenglimmer. (Fr. v. Hauer, Foetterle Bergbaue S. 74.) Unmittelbar ausse-rhalb Friesach steht am westlichen Ge- hange des Mettnitzthales ein Kalklager an. Das Gestein ist licht- grau und enthalt etwas Glimmer, Hornblende, Quarz und auch etwas Eisenkies auf Gangkliiften. Dieses Lager erstreckt sich mit wenig Unterbrechungen nach NON. verflachend bis iiber St. Salvator. Kleine Lagertrumme am nordlichen Gehšinge bis St. Stephan und das Olsaer Hauptlager, Friesach gegeniiber, sind die Fortsetzungen desselben. Das ganze ostliche Thalgehange von Judendorf bis Winklern besteht aus schroffen, 400—500 Fuss iiber die Thalsohle empor- ragenden Kalkfelsen, welche von 2 grossen, gegen NO. einfallen- den Lagern gebildet \verden (Peter’s Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 519). Der untere dieser Kalkztige enthalt das Eisenerzlager, wel- ches bei: 01 s a, ostlich von Friesach abgebaut wird. Die Machtigkeit betragt 18 Fuss, und es lallt im Allgemeinen nach O. unter 20—40 Grad. Der erzfiihrende Kalk wird von griin-grauem Glimmerschie- fer, in welchem brauner Glimmer ausgesohieden ist, unterteult, und nicht selten finden sich in Ersterem kleine, die Schichten quer durchsetzende Eisenerzziige. - Die Erze sind manganhaltige Brauneisensteine, die mitunter sandig und glimmerreich sind, dann armer Spatheisen¬ stein. Eisenkies findet sich auf diesem Lager in geringer Menge *). Die Angaben von Senitza (Tunner s Jahrb. I. 1841, S. 125) widerlegend, fiihrt Professor Peter s an, dass das Erz allenthalben entschieden lagerformig auftritt. *) Ueberdies brechen in diesem Eisenerz fiihrenden Kalke Kupferkies, Malachit und silberhaltiger Eisenkies, der einstens zn Zeltschach auf Sdber abgebaut wurde. Selbst die Eisensteine sind zum Theil silberhHltig, und man findet i n den Ofenbriichen, wo sie verschmolzen vvurden, zuvveilen reines Silber. 56 Gaisberg bei Gundersdorf NO. von Friesach. Der bedeutendste Bergbau der Gewerkscliaft St. Salvator (Fiirstbisthum Gurk) geht auf Brauneisenstein im Glimmer- schiefer zwischen beiden Kalklagern um. Die Lagerstatte ist mit InbegrifF einiger tauber Zwischemnittel 15—18 Klafter machtig. Sie fallt unter 30—40 Grad nach O. Die Erze sind grosstentheils Brauneisensteine, aber auch Sp a t h e is en s t e in e kommen vor, welche stark durch Eisenkies und stellenweise durch Kupfer- kies verunreinigt sind *). Im oberen Kalklager brechen an mehreren Orten Eisen- spath und Braunerz sowohl auf der Friesacber Seite als bei Gundersdorf. Diese Lager, zu denen sich am Dobritsch- b e r g noch einige kleine Ziige von Kalkglimmerschiefer und kor- nigem Kalk gesellen, setzen liber Maria Weitschach bis Hiitten- berg fort. Maria Waitschach, nordlich von Urtl. Der Bau befindet sich westlich vom Orte im Sattlergraben. Die Lager bestehen hier nur aus Brauneisenstein und sind ganz frei von Kies, aber ziemlich quarzhaltig, so dass sie bei der Verschmelzung einen starken Kalkzuschlag erfordern. Ausserdem giebt es noch siidlich von Friesach ein kurzes aber machtiges Kalklager, welches beinahe ostlich streicht und von den beiderseitigen Gehangen des Mettnitzthales bis uber Unzenaich nordostlich von Strassburg sich erstreckt. An seinem westlichen Ende wird es stark dolomitisch. Es bildet zugleich die Grenze zvvischen dem Glimmerschiefer und dem Thonschiefer, welcher bei Michelsdorf und Gautritz unter einem Winkel von 10—40 Grad nach N. unter das steil nach N. einschiessende Kalklager einfallt. In diesem Kalklager ist ein Erzlager bekannt geworden und zwar zvvischen Schodendorf und Michelsdorf. Es liefert einen mit Eisenkies oft stark verunreinigten Braun¬ eisenstein. Ueberhaupt sind die gesammten Erze der Friesacher Gegend nicht frei von Kies, und es scheint, dass die Lagerziige, je weiter sie gegen O. fortsetzen, um so weniger davon begleitet sind, bis sie ihn bei Hiittenberg endlich ganz verlieren. *) In neuerer Zeit vvurden grossere Aufsehlussbaue hier eingeleitet, so der Unterbaustollen (Thomas), der bei einer Lange von 180 Klafter ein Erz- quantum fiir 70—80 Jahre von je 500.000 Centner sicherstellen wird. 57 Ausser den angefiihrten gibt es in der Nahe noch einige Erzvorkommen im Glimmerschiefer, so am Moschitzkopf (siidl. Gehange). 3979 Fuss westlich von Friesach wurde ein Brauneisen- steinlager erschiirft von nicht unbedeutender Machtigkeit; bei M e 11 n i t z. Siidlich vom Orte im Vellachthale liegt eine kleirie Magnet- eisen-Lagerlinse, welche steil nach Stunde 1 einfaliend, bei 3 Fuss Machtigkeit erreicht. Das Erz ist mit dem Glimmerschie¬ fer, der weiter siidlich und nordlich kleine Kalklager mit gerin- gen Mengen von Eisenspath enthalt, sehr innig venvaehsen. Die oberflachliche Lage der Linse, die wohl nicht ganzlich vereinzelt vorkommen diirfte, gestattet den Abbau am Tage; im E i n 6 d t h a 1. Am westlichen Gehange desselben, der Ruine Diirrenstein gegeniiber tritt Glimmerschiefer auf, der sehr quarzreich ist. Die- ses quarzreiehe Gestein ist von derbem Eisenglanz durchzogen In seiner Begleitung bricht etwas Manganspath. (Carl Pet er s, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 519.) Die fiirstbischoflichen Werke Hirt und St. Salvator und das graflich Thurn’sche Eisenwerk Olsa bei Friesach mit zusammen drei Hochofen produciren jahrlich im Durchschnitte 66.439 Centner Roheisen. Die zur Verhiittung bei Ersterem gelangenden Brauneisen- steine und mit Schvvefelkiesen theilweise verunreinigtem Spath- eisensteine brechen auf Lagerstiitten in einer Machtigkeit von 1—10 Klafter ein. Sie geben im gerosteten Zustande ein Aus- bringen von 38—40 Procent, wahrend die von den Freischiirfen gewonnenen Magneteisensteine ein Ausbringen von 45—50 Proč. Eisen nachweisen. Das Hiittenwerk Olsa bezieht seine Eisenerze, theils Braun- eisensteine, theils etwas schwefelkieshaltige Spatheisensteine, welche im gerosteten Zustand ein Ausbringen von 36—37 Procent Eisen geben, von dem im nahe gelegenen Burgerberge auftretenden Lagerstatten mit einer Machtigkeit von 1—6 Klafter. Weiters wurden in Maria Waitschach zwei 5 6 Kliti, machtige Brauneisensteinlager abgebaut. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859. Seite 86.) 58 Hiittenberg. Der Hiittenberger Erzberg auch Kappenberg, wiewohl mit Unrecbt genannt, da er ein Theil von diesem ist, spielt ver- moge seines gewaltigen Erzreichthumes eine ahnliche Rolle fur Karnthen , wie der Erzberg bei Eisenerz fur Steiermark. Auch hier ist eine fast unerschopfliche Masse von Eisensteinen aufge- speichert, welche noch fiir viele Jahrhunderte hinaus den Bergbau ftir den schwunghaftesten Betricb, Material liefern kann. Er ist erstlich vom Markte Hiittenberg im oberen Gort- schitschthale an einem Auslaufer des westlichen Abhanges, der von S. nach N. streichenden Alpenkette der Saualpe, des Ilohen- warth und der Pressneralpe gelegen, und vrird im Norden durch den Mosinzer-, im Siiden durch den Lollinger-, westlich durch den Htittenbergergraben und das Goberthal begrenzt. Zwei Ge- birgsschluchten, der „Schmied-“ und „Griinergraben‘ £ durch- schneiden ihn im O. bei dem Anschlusse an das Gebirgsjoch der Hohenwarth. Die ausser Hiittenberg in der Richtung nach OW. lautende Thalschlucht, trennt den Hiittenberg in 2 Bergriicken, den soge- nannten Haupterzberg und den vorderen Erzberg. Kalk, der im Glimmerschiefer eingebettet ist, tritt als das erzfiihrende Gestein auf. Es lassen sich hier 4 solche ziemlich ausgedehnte Kalksteinmittel unterscheiden, von welchen das Lie- gendste 850—400 Klafter machtig ist, und mit den machtigen Eisensteinablagerungen auf' der Lollinger Seite abgeschnitten ist, \vahrend es in entgegengesetzter Streichungsrichtung sich in zwei Theile zersplittert und am Gosen auskeilt. Das gegen das Hangende nachstfolgende erzfiihrende Kalk- steinlager ist vom ersteren durch 400 Klafter machtigen Glimmer¬ schiefer getrennt. Mit Abnahme seiner Machtigkeit die 60—80 Klafter betragt, durchsetzt es den Htittenbergergraben und keilt sich im Weitschachergebirge aus. Den Lollingergraben durchsetzt keines von beiden. In den beiden andern Kalklagern kennt man keine Erz- lagerstatten. Die hier vorkommenden Erzziige lassen sich folgendermassen eintheilen: I. Erzmittel des Haupterzberges, II. Erzmittel des vorderen Erzberges. 59 Erstere sondern sich in das: Lollinger Erzrevier, und Huttenberger Erzrevier. Lollingerre vier. Von allen bekannten Erzlagerungen am Haupterzberge sind diese am vveitesten im Liegenden. Man unterscbeidet 4 einzelne Lager, und zwar: Das „Grossatticher“ Lager vom Grundgebirge, dem Glimmer- schiefer 30—35 Klafter entfernt. Es ist in seiner 160 Klafter be- tragenden Streichungsrichtung am nordwestlichen Ende durch cin nach Stunde 10 fallendes Blatt abgeschnitten, wahrend es in siid- westlicher Richtung unrein vvird und sich auskeilt. Am Liegenden sind viele Verbauchungen wodurch es an Machtigkeit oft bedeu- tend wachst. In der Mitte der Streichungsausdehnung wird es durch einen Kalksteinkeil in zwei Triimmer getheilt, von vvelchen der Hangende den Namen „Schachtlager“ fiilirt. Die Machtig¬ keit beider inclusive des tauben Keils, betragt 40 Klafter. In den hoheren Horizonten werden die Lager machtiger , da der einge- schobene Kalk an Starke abnimmt. Das Niedersetzen ,in die 1 eufe ist von beiden Lagern nicht bekannt. Das zvveite, „Ackerbaulager“ genannt, bat von allen hier vorkommenden Erzmitteln mit Eirirechnung einiger Vertaubungen die grosste Ausdehnung im Streichen, namlich 340 Klafter. Es setzt directe in das Hiittenbergerrevier liber und tritt daselbst mit anhaltendem Streichen und seiner grossten Machtigkeit auf, wah- r end im Lollingerrevier durch Vertaubungen und Auskeilungen einzelne Lagertriimmer von 1—-4 Klafter Machtigkeit erscheinen, die man, weil sie conform streichen, als zum Ackerbaulagei ge- hdrig betrachtet. Das Niedersetzen desselben in die Teufe ist ebenfalls unbekannt. Das „Abendschlager“ Lager, vom friiheren durch ein 30—35 Klafter machtiges Kalksteinmittel getrennt, ist ‘m Streichen auf 80 Klafter bekannt, hat in allen Horizonten eine annahernd constante Machtigkeit, die bis 15 Klafter betragt und k eilt sich in der Hohe aus. Das Niedergehen in die Teufe ist a ber unbekannt. Mehr gegen Siidosten und weiter im Hangenden, ti itt ein abgesondertes Erztrumm, das „Fledermauslager“ auf. Bei einer grossten Machtigkeit von 30 Klafter dehnt es sich im Streichen gegen 50 Klafter aus. AUe diese Lagerstatten liegen im Kalkstein. 60 Hiittenbergerrevier. Es umfasst die Erzmittel ara: Barbarastollen, Fleischer- stollen, Wilhelmstollen, Ignazibau. Die einbrechenden Lager ara „Barbarastollen“ sind im Ver- gleiche mit denen im Lollingerrevier theils im Liegenden, theils im Hangenden verschoben, und streichen nach NW. Das lie- gende Lager ist 1—2 Klafter machtig, und seine geringste Strei- chungsausdehnung betragt 40 Klafter. Die Teufe ist nielit auf- geschlossen. Das „Mittellager“ durch ein Kalksteinmittel von 30 Klafter da von getrennt, ist das im Lollingerrevier als Acker- baulager angefuhrte, er ist hier im Mittel 8 Klafter machtig. Das „Hangendlager ist mit Einrechnung eines tauben Kalksteinkeiles von 1—2 Klafter gegen 20 Klafter machtig. Gegen NW. geht es in Rohwand liber. Mit Einrechnung einiger Vertaubungen betragt seine Streichungsausdehnung gegen 300 Klafter. Die Lagerstatten am „Fleischerstollen“ kommen mehr im Hangenden vor als die friiheren, Hier treten auf dem ganzen Terrain die reinsten Erze auf. Das „Liegend-“lager ist 1—3 Klafter machtig, das „Mittel-“lager, 10 Klafter davon durch Kalk- stein getrennt, ist im SO. bis 20, im NW. nur 4—6 Klafter mUch- tig. Das „Hangend“lager ist sehr unregelmassig. Seine Mach- tigkeit variirt mit Einrechnung mehrerer tauben Keile zwischen 5 und 20 Klafter. 30 Klafter weiter im Hangenden erscheint hier noch ein viertos, das „Funftlerlager“, vvelches in der Mitte nur 2 Fuss, an den Streichungsenden aber bis 5 Klafter machtig ist. Im hoheren Horizont geht es in Rohwand liber. Die Erzmittel im ,,Wilhelmstollen“ sind im Vergleiche mit den vorherigen noch mehr im Hangenden und um mehr als 100 Klafter nach NW. geriickt. Das „Hauptlager" ist 30—40 Klafter machtig und hat eine Streichungserstreckung von 120—130 Klafter. Die beiden „Kohlgrublerlager“ sind Erztrummer von 1—3 Klafter Miichtigkeit und 30—40 Klafter im Streichen bekannt. Im Lie¬ genden sind noch Erztrummer, die aber noch nicht untersucht wurden. Die Erzmittel des „Ignatzibaues“ sind am allerweitesten im Hangenden, denn das Hauptkalksteinlager mit allen angefiihrten Krzinitteln, bedeckt ein 400 Klafter machtiger Schiefer, auf wel- chem das Ignatzibauer Kalklager mit 2 Erzlagern von 1—2 Klafter Machtigkeit liegt. Sie beissen am Tage aus und haben eine Streichungsausdehnung von 20—30 Klafter. Am vorderenErz- 61 berg simi die Erzmittel des Margarethenbaues und Huttenberger- erbstollens zu unterscheiden. Am „Margarethenbau“ bat das „Liegend-“ oder ,,Wolfs- bauerlager“ mit einer Lange im Streicben von 120—130 Klafter eine Machtigkeit von 2—3 Klafter. Das „Hangendlager“ ist 12 Klafter machtig und streicht 130 Klafter weit. Das Ausgeben in die Hohe beider ist nicht bekannt. Am „Huttenbergerstollen“ ist das „Erbstollner-“ oder „Gliickerlager“ von allen bisher bekannten das machtigste; es ist mit Einrechnung einiger unbedeutender Kalksteinkeile 60 Klafter machtig. Gegen SO. zertriimmert es in 2 Mittel von je 15—20 Klafter. Die ganze Streichungsausdehnung betragt 150 — 200 Klafter. Die Teufe ist nicht untersucht. Ausser diesen Haupterzlagerstatten kommen noch viele un- bedeutendere Erzmittel vor, die als Triimmer und Zersplitterungen der ersteren erscheinen. Die einbrecbenden Erze sind Braun- und Rotheisensteine Glaskopfe, Spatheisensteine. Stellemveise sind sie mit Glimmer und Kies verunreinigt. Als Begleiter tritt auch baufig Schwerspath auf, und ist zu- 'veilen so innig mit den Eržen gemengt, dass eine mechanische bcheidung unmoglich wird. (Friedrich Miinichsdorfer, Jabrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 619. Der Gehalt in dcn reineren Eržen betragt bis 50 Procent Eisen nach der Rostung. Die ungerdsteten Erze enthalten 41 42 Erocent Eisen. (Gemischte Braun- und Weisserze.) Die vorkommenden Glaskopfe enthalten hauhg einen einge- schlossenen losen Kern von unverwittertem Spatheisenstein, den s >e spharoidiscb umhiillen. Haidinger, der diese eigentbumlicbe Eildung bescbrieb, bat den Scbluss gezogen, dass diese Geoden ihre Entstehung einer oxydirenden (anogenen) Mctamorphose, von au ssen nach ihnen fortschreitcnd, verdanken, so dass inithin wobl sammtlicbe Glaskopfe hier aus den Spatheisensteinen entstanden sind. Kur jene, wo die Metamorphose nocli nicht so weit foitge schritten ist, enthalten noch den Kern von Spatheisenstein, wah- r end wo die Umwandlung vollendet ist, sicb reiner Glaskopl zeigt. (W. Haidinger. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854. S. 185.) 62 Fiir die Richtigkeit der Ansicht, dass die Erzvorkommen am Hiittenberger Erzborge walire „Lager“ seien, fiihrt Lipold mehrere Griinde an. (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 648.) Der Abbau der Erzlager wird nur mittelst Stollen bewerk- stelligt, deren 15 in Beniitzung stehen, und zwar: 5 in der siid- ostlichen Seite (Gewerkschaft Lolling), 7 an der nordwestlichen Seite (Gewerkschaft Treibach und Eberstein), und 3 an der nord- ■vvestlichen Seite (Gewerkschaft Heft und Msrinz) ; ausserdem wird von Seite der Gewerkschaft Lolling noch ein tieferer Unterbau- (Blasius-) Stollen betrieben. Der Bergbau im Haupterzbei - ge liefert den Hochofen nicht nur den grossten Theil, sondern auch die reinsten und mildesten Erze, da wo die Gruben in den hoheren Horizonten liegen. In den tieferen Horizonten sind die Erze suecessive minder reich und strengfliissiger. Demzufolge werden von der Treibaeher Gevverk- schaft die besten, von den Gewerkschaften Heft, Mosinz und Lol¬ ling die minder guten , und von der Gevverkschaft Eberstein die verhaltnissmassig scblecbtesten Erze ge\vonnen. (Joseph Rossiwal, Eisenindustrie von Karnthen 1856. Seite 141.) Die Eisenberg- und Schmelzwerke Lolling des Freiherrn von Dickmann, Treibach des Grafen Egger, Heft' und Mo¬ sinz des Comp. Rauscher, Eberstein und St. Johann am Brucki der Grafen Cristallnigg, zusammen mit 10 Hochofen und einer durchschnittlichen Erzeugung von jahrlich 657.083 Centner Roheisen, sind betreff der Eisensteine in der giinstigsten Lage unter den Werken des Landes. Die verwitterten manganhaltigen Spatheisensteine des Hiittenberger Erzbergs, sind namlich leicht- fliissig und liefern ein zur Stahlerzeugung und zur Darstellung von Fabrikaten, bei welchen nebst Zahigkeit und Festigkeit, auch ein gevvisser Grad von Harte erfordert wird , ausgezeichnetes Eisen. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859. Seite 85.) Loben. Am Erzberg am „Loben“ ostlich von St. Leonhard im oberen Lavantthale, werden 4 erzfiihrende Kalksteinlager unterschieden, die durch Zwischenmittel von gneissartigem Glimmerschiefer von 20—150 Klafter Machtigkeit getrennt, bis zu 20 Klafter machtig 63 von O. nach VV. streichen imel mit 60—70 Grad nach S. cin- fallen. In den Hangendkalklagern brechen die Erze meist im Hangenden, in den Liegendkalklagern aber im Liegenden des Kalksteines, oder aucb in dem Kalksteine selbst ein, und sie bilden in dem ersteren Falle anbaltende linsenformige Lager, im letztern Falle aber meistens Stockwerke von sehr ungleicher Aus- dehnung. Die Erze grosstentheils Weisserze vertauben sich haufig im Kalke, werden aber aucb durch Kreuzkliifte abgeschnitten. (Lipold. Jahrb. der k. k. G. R. A. I. Heft. Sitzungsbericht Seite 199.) Der Aufschluss der Erze ist nicht gross genug, um den Be- darf des dazu gehorigen Werkes St. Leonhard, fiir eine lange Zeit zu decken. Es werden daher Hoffnungs- und Schurfbaue mit grossem Eifer betrieben. Das Ausbringen aus den gerosteten Eržen von Loben, be- tragt im Durclischnitt 38 Procent. Waldenstein. Bei diesem Orte siidostlich von St. Leonhard, finden sich Eisenglanz und Eisenglimmer in 2 parallelen Kalksteinlagern, die im Gneisse vorkommen, in lagerartigen Stockwerken. Die Kalklager streichen von O. nach W. und fallen 70 Grad nach N. Das siidliche weit machtigere Kalklager enthalt ein Stockwerk von Eisenglanz, dessen Machtigkeit mit 20 Klafter, dessen Aus- dehnung im Streichen auf 60 Klafter und in der Saigerteufe bis 30 Klafter aufgeschlossen ist. Im Streichen vertaubt es sich, der krystallinische Kalk nimmt namlich zu , der Eisenglanz entspre- chend ab, bis er sich ganz verliert. In diesem Eisenglanz findet sich haufig Schwefelkies in grosseren Krystallen, daher die Erze gerostet und abgewassert vverden mtissen. Theissenegg siidlich von Waldenstein. In 3 im Gneisse vorkommenden 30—40 Klafter von einander getrennten, 10, 20 und 12 Klafter machtigen Lagern von kry- stallinischem Kalk, die von O. nach W. streichen und 4o—<0 Grad nach N. fallen, brechen theils im Kalke selbst, theils an der fcenze zwischen Kalk und Gneiss linsenartig Brauneisenstein e nnd brauner Glaskopf ein, deren grosste Machtigkeit 4 7 Klafter betragt. Die im Kalke vorkommenden Erze gelien allmfilig in Ankerit, dann in Kalk uber, die an der Gneissgrenze vorkom- nienden Erze aber zunachst in Ocker. 64 Ausserdem sind Eisensteine auch an anderen Punkten im krystallinischen Kalke bekannt wie am Jassen, bei Hiitten- berg, im oberen Lavantthale im Theissin ggraben (Schmerl- abschurf, wo auch Kupferkiese vorkommen), und im Mischling- graben. Seltener finden sich Eisensteine ohne Begleitung von Kalk, unmittelbar im Gneisse oder Glimmerschiefer eingelagert, und wo dies der Fali ist, wie bei Twinaberg (Jakobiberg-, Eduard-, Paulusbau), da bilden die Erze nur kleinere Linsen oder Putzen, die nicht iiber 10 Klafter weit anhalten, und nur bei zutretenden Kalk an Streichungsausdehnung zunebmen. Nachst Polling kommen Magneteisensteine und Braun- erze in einem Serpentinstocke mit Amphiboliten vor. (Fr. v. Hauer. Fottterle Bergbaue. S. 77.) (Lipold. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. I. Heft. Sitzungs- bericht. S. 200.) Der Eisengehalt der Eisenglanze von Waldenstein betragt 45—48 Procent. Die Brauneisensteine von Theissenegg enthalten im grossen Durchschnitt 30—36 Procent Eisen. Wolch. Am Erzberg ,,in der Wolch“ nordlich von Wolfsberg ist nur ein einziges bei 30 Klafter miichtiges Kalklager im Gneiss- Glimmerschiefer bekannt, welcbes Eisensteine bald im Hangenden bald im Liegenden fiihrt, und durch das verschiedene Streichen und Fallen den Erzberg in 2 Reviere, das ostliche und west- liche trennt. Im ostlichen Reviere, vvo der Kalk nach Stunde 17 streicht und nach NW. oinfallt, treten in demselben die beiden „Georgi“ Eisen-Erzlager, in dom westlichen Reviere, mit dem Streichen des Kalkes nacli Stunde 19, und verschicdcnem Fallen das „Benedicti-“ und „Josephilager“ (Ilangend- und Firstenlagen) auf. Die Erz- lager iiberschreiten nicht die Maclitigkeit von 4 Klafter, und gleichen nach ihrer ortlichen Ausdehnung Stockwerken. Die Erze sind in den hohercn Horizonten Bran n er z e bis an die Sohle dcs Benedictistollens, wo sich Braunerze mit Kernen, dann Spath- eisenstein vvie in Hiittenberg vorfinden, endlich tiefer nur mehi' W ei s s er z e. Sie vertauben sich und zwar 5 Klafter unter der Benedicti-Stollensohle in krystallinischem Kalk, der sich aber nach 10—12 Klafter tiefer, ebenfalls im Gneiss zersplittert und 65 ausgabelt. Mit den Eisenerzen kommen im westlichen Reviere auch Kupferkiese und Wolchite (Antimon-Kupferglanz) vor. (Lipold. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. I. Heft. Sitzungs- bericht. S. 199.) Rammelsberg fand, dass die Brauneisensteine in der Wolch einen hoheren Gliihverlust als die gewohnlichen Brauneisensteine, namlich 16'78 Procent ergeben, und schliesst daraus, sie moehten wohl ein wasserreicheres Hydrat (Fe q 0 3 2 HO) als letztere sein. Diese Vermuthung beruht ohne Zweifel auf einem Irrthum; da namlich diese Brauneisensteine aus Spatheisenstein hervorgegangen sind, so enthalten jene Partien wo die Umvvandlung noch nicht vollstandig vor sich gegangen ist, aucb noch etwas unzersetzten Spatheisenstein, und der Gliihverlust ist nicht blos Wasser, son- dern auch Kohlensaure. Die Analyse eines theilweise zersetzten Spatheisensteines von dort, ausgefiihrt von Rosengarten, gab: '11-30 Eisenoxyd i _ 43-83 Eisenoxydul j " 4 " /o ^ ’ 7.31 Manganoxydul 2.44 Magnesia 35.12 Wasser- und Kohlensaure. In 100 Theilen Die Eisensteine in der Wolch enthalten iibrigens auch Blei, was zuerst im Jahi-e 1853 beobachtet wurde. Seit dieser Zeit namlich gelangt reducirtes Blei aus dem Hochofen zu St. Gertrud, und zwar vorziiglich nach dem Abstiche des Eisens. Es sickert neben der Abstichoffnung und an den Formgewolben tropfenweise durch die Schachtmauerung, und wird gesammelt. Die Menge des auf diese Weise gewonnenen Bleies , belief sich innerhalb 1 Va Jahren auf 200 Centner. Es enthalt im Centner 20 Both Silber. (Joseph Rossiwall Eisenindustrie von Karnthen 1856. S. 61.) Die graflich Henkel von Donn er s mark’schen Eisenberg- und Schmelzwerke St. Gertrud, Waldenstein und St. Leon- hard im Lavantthale am Loben, in VValdenstein und der Wolch niit 3 Hochofen, erzeugen im Durchschnitt jahrlich 110.000 Centner Rob- und Gusseisen. Der Hochofen in St, Gertrud verschmilzt die Spatheisen- steino von dem Borgbau in der W5lch, der liber eine Stunde ent- fernt ist. Die Erze kommen auf 4 bekannten Lagern vor. Hauer, Ei&enerze. 5 66 Der Hochofen in Waldenstein war urspriinglich auf ein sehr machtiges aber schwefelkiesreicbes Stoc.kwerk von Eisenglanz basirt, welcher erst nach der sorgfaltigsten Rostung, Abvvasserung und Abwitterung verschmolzen werden konnte. Dessenungeachtet war das Roheisen zum Frischprocesse weniger geeignet. Es wurden demnach in neuerer Zeit Schiirfungen auf andere Erzlagerstatten unternommen, und auch wirklich Spatheisensteine aufgeschlosssen, die ermoglichen, die Mitverschmelzung des Eisen- glanzes in so kleinen Partien vorzunehmen, dass die Qualitat des erzeugten Roheisens nicbt darunter leidet. Der Hochofen in St. Leonhard verhiittet die Spatheisen¬ steine von dem 1 , / 2 Stunden entfernten Bergbau Loben. Das Ausbringen aus den Eržen betragt in St. Gertrud 33 Procent, in Waldenstein und St. Leonhard 36 Procent Eisen. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859. Seite 86.) Innere Krems. Der Ort Kremsalpe ist ein altes Knappendorf. Das Gebirge ist reich an Eisenerzen, wiewohl nicht in dem Grade, wie die Umgegend von Turrach in Steiermark, dessen Vorkommen mit dem hiesigen vollig identisch ist. Ein Theil der Kremser Erzlager befindet sich im Liegenden der Steinkohlenformation (des Kalkes) zu beiden Seiten des Ba- ches auf dem Gneiss oder glimmerschiefrigen Gestein, in welche der Kremsgraben eingeschnitten ist. Man trifft die Erze nie frei auf den krvstallinischen Schiefern, sondern nur wo machtige Kalk- und Dolomitmassen dariiber gelagert sind. Griinleiten. Das Grunleitner Erzlager streicht am siidlichen Gehange in einer Meereshohe von 5695 Fuss mit der Schichtung des Gneisses im Allgemeinen siidlich und verflacht Anfangs westlich (Stunde 17), spater in O. unter einem Winkel von 35—40 Grad. Es besteht zum Theil aus einem sehr miirben, zerreiblichen Thoneisen- stein, zum Theil aus festerem Limonit, der innerhalb des erste- ren in unregelmassigen Massen auftritt. Das Brauneisenerz ent- halt Kies beigemengt, im Thoneisenstein hingegen ist der Abwit- terungsprocess, aus dem er hervorgegangen, schon grosstentheils vollendet; die grosstbekannte Machtigkeit betragt 3 Klafter, in welcher aber das Lager nur eine kurze Strecke anhalt; oft ver- ringert es sich bis auf wenige Zoll oder vertaubt ganzlich, in 67 welchen Fallen es durch eine braune Kalkmasse ersetzt wird. Das Liegende bildet ein nur stellenweise stark gekriimmtes Blatt, der Kaik im Hangenden ist aber stark gefurcht, oft mit einer glanzenden Lehmschichte iiberzogen. Das Lager fiihrt selbst hie und da isolirte linsenformige Kalkkugeln. In den alten Bauen erscheint nur das sogenannte Stufferz (festes Braunerz) weggenommen, heute wird aber das stehen ge- lassene und der brocklige Versatz der alten Zechen beniitzt. Die correspondirenden Lager am nordlichen Gehange bei Altenberg, welche weit tiefer zu Tage ausgehen, fiihren mehr Brauneisenstein, der reichlich Eisenglanz und Eisenkies und auch etwas Magneteisen entbalt. Das Gebirge ist hier sehr un- regelmassig, macbt starke Krummungen, die meist nach S. ge- neigt sind. Die oberen Erzlager der Krems am Stubener Nock ge- horen dem Dolomit an und bestehen zum Theil aus Eisenspath, zum Theil aus Brauneisenstein, welche beide stark durch Kies verunreinigt sind. 2—3 solcher Lager verflachen unter einem Winkel von 30 Grad nach Siiden, haben eine wenig bestandige Machtig- keit und sind als Eisenspathe vom Dolomitgebirge nicht scharf geschieden. Die Vereinigung von uralter und neuerer Arbeit geben dem hiesigen Bergbau ein eigenthumlich verworrenes Ansehen. Die Thoneisensteinmasse in den Sauereckergraben ist unrein und wenig bauwiirdig. (Carl Peters, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 537.) Die Brauneisensteine des Griinleitner Lagers haben im Durchschnitt einen Eisengehalt von 30 Procent. In dem Gebirge zwischen dem Salbrechtsgupf und dem Schneebauerberg kommen ebenfalls Eisenerze vor. Es sind Braun¬ eisensteine, die planmassig verfolgt, zur Entdeckung von Eisen- lagern fiihren konnten. Sie wurden am Siidabhange des Drei- faltigkeitsberges erschiirft, und zwar wenige Fuss unter der Kuppe desselben. Eisenglanz und zum Theil Brauneisen¬ steine durchdringen die hier quarzreichen Schiefer ohne alle Regel. Das Auftreten der Erzfuhrung ist lagerartig 4—5 Klafter niachtiff. Das Ausbringen der Erze in der Krems, die aul der Hiitte zu Cmiind verschmolzen werden, betriigt 36—3i Procent Eisen. 5 * 68 Erzeugt wurden daselbst von 1855 bis incl. 1858 an Roheisen: 52.160 Centner. Radenthein. Die Erze, die am Rock und Pfamock (Bezirk Millstadt), iy 2 Stunde nordlich von Radenthein abgebaut werden, sind analog jenen der obersten der Lager von Turrach in Steiermark. Das im Ganzen etwas eisenhaltige braune, sandige Conglo- merat, rvelches zvvischen Kalkstein und Dolomit im Liegenden, und Thonschiefer im Hangenden sich befindet, umschliesst eine meh- rere Fuss machtige Lagermasse von Brauneisen stein. Durch zahlreiche eingeschlossene Q,uarzbrocken und Geschiebe wird es dem Nebengestein sehr almlich, ist auch von ihm nirgends scharf getrennt, und nur durch den grosseren, stellenweise selu- betracht- lichen Eisengehalt unterschieden. Auch der das Conglomerat iiberlagernde Thonschiefer enthalt weiter ostlich in den Zweig- thalern nordlich von St. O s w a 1 d einzelne Lager von Spatheisenstein. Das Berg- und Schmelzwerk Radenthein hat sich erst in neuester Zeit gehoben, und erzeugte im Jahre 1858 an Roh¬ eisen 22.981 Centner. Der Bergbau \vird auf einen mit Quarzadern durchsetzten 2 Schuh bis 3 Klafter, in der Regel aber nur 3—4 Schuh mach- tigen Rotheisenstein betrieben (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859. S. 87.) Laas. In den obersten Schichten der Kohlenschiefer finden sich auf der Plecken und am P o lini k siidlich von Kotschach 3—4 Fuss machtige Schichten von Bran n e i s e n s t e i n, die meist durch Tagbau gewonnen werden konnen. (Fr. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue S. 88.) Die Bergbaue des Eisenwerkes Laas, die nicht in Betrieb sind, fiihren Braun-, Spath- und Thoneisensteine von einem Ge- halt, der nur 7—19 Procent Eisen betragt. Pontafel. In dem siidlichen Kalkzuge in Karnten findet sich stellen- weise Rotheisenstein auf Kliiften im Kalkstein; er wird ab¬ gebaut zu: 69 Pontafel und auf der Uggowitzer Alpe, ostlich von Pontafel. (Fr. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue S. 90.) Das Eisenberg- und Schmelzwerk Pontafel des Grafen Arco- Zinneberg ist nicht im Betriebe. Die vorkommenden Eisen¬ steine sind von geringer Machtigkeit. Eine Untersuchung der Eisensteine von der Uggowitzer Alpe nachst Tarvis ergab folgenden Gehalt: 44-8 I 34'8 j im Mittel 34 - 5 Procent Roheisen. 24-0 ) Weidisck. Das Vorkommen der Erze ist ein ahnliehes wie bei Pontafel. Der Hochofen zu Weidisch des Freiherrn von Silbernagel im Bezirk Ferlach erzeugt jahrlich im Durchschnitt 10.000 Ctr. Roheisen und verschmilzt fast ausschliesslich Frischschlacken. Wenn es nicht gelingt, eine ergiebige Eisensteinlagerstatte in der Nahe des Werkes zu erschiirfen, vvird dasselbe immer von unter- geordneter Bedeutung bleiben. (Vervvaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859. Seite 87.) Paternion. Es kommen hier Brauneisensteine mit einem betrachtlichen Gehalt vor. Eine Untersuchung derselben gab: Das Vorkommen solcher ist aber selten, und meistens sind die Erze nicht schmelzvviirdig, daher das Eisenvverk Kreutzen II. des Grafen Rezzonico aufgelassen wurde. Seebach. In der Teuchel auf der Hohe hinter dem Seebacher lindet s 'ch Raseneisenstein, der fiir das Schmelzwerk Ragga abge- baut wird. 70 Das darauf bestehende Eisenwerk Ragga im Bezirk Ober- Vellach konnte sich noch nicht recht entwickeln und erzeugte im Jahre 1857 nur 5'454 Centner Roheisen. Die Gesammt-Rolieisenerzeugung in Karnthen (nebst der ge- ringen Menge von Gusseisen) betrug im Jahre 1856: 835.694 Centner „ 1857: 909.008 „ „ 1858: 898.485 „ Im Jahre 1859 betrug die Gesammtproduction: 560.288 Ctr. Roheisen und 10.098 Ctr. Gusseisen; im J. 1860: 645.593 Ctr. Roh- und 13.456 Centner Gusseisen. (Vervvaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften.) K r a i n. Der Bergwerks- und Hochofenbesitz ist folgender: 1. Hof im Bezirk Seisenberg mit 1 Hochofen und den Bergbauen im Bezirk Laibachs Umgebung in den Gemeinden Orle und Dobruine; im Bez. Nassenfuss in der Gemeinde St. Ruprecht; im Bezirk Seisenberg; im Bezirk Weichselburg in der Gemeinde St. Johann; im Bez. Gross-Laschitz in der Gemeinde Auersperg; im Bezirk Mbttling etc. mit 1,420.153 □ Klafter des Fiirsten Auersperg. 2. G r a d a z, Bezirk Mottling mit den Bauen in den Ge¬ meinden Dobranovitz, Dobravitz, Loquitz, Podsemmel, Primostek und Semitsch, ferner im Bezirk Neustadtl, Tschernembl mit 5,253.012 □ Klafter des Franz Ritter von Friedau. 3. Sagratz undPonique; Werkscomplex der Erben des Grafen L a r i s c h - Mo n n i c h mit den Bauen bei Bressou, Bezirk Weichselburg mit 14.000 □ Klafter und 1 Hochofen, dann Baue in den Bezirken Grosslaschitz, Laas, Laibachs Umgebung, Nassen¬ fuss, Neustadtl, Seisenberg, Reichnitz mit 838.153 □ Klafter und 1 Hochofen. 4. Sava, 1 Hochofen und Bergbaue in der Gemeinde Karne- vellach und im Bezirk Kronau in der Gemeinde Alpen mit 209.709 □ Klafter des Victor Ruard. 71 5. Passiek bei Preska mit I Hochofen und 17 G. M. Bergbau im Bezirk Egg ob Podpetsch, Littai, Treffen des Fiirsten Windischgratz. 6. Feistritz und Althammer in der Wochein, Bezirk Radmannsdorf mit 1 Hochofen und 568.204 □ Klafter Berg¬ bau, ferner das Eisemverk Jauerburg mit den Bauen im Bezirk Kronau, Radmannsdorf, Oberlaibach, 24 G. M., im Besitze der Freiherr von Zois Erben. 7. Einzelne Bergbaue befinden sich ferner bei Zirklach, Be¬ zirk Krainburg; Eisnern, Selzach, Bezirk Lack; Grossligojna, St. Jobst, Zaklanz, Oberlaibach; Feistritz, Kropp, Lanzowa, Lees, Obergorjach, Veldes, Vigaun, Zellach, Bezirk Radmannsdorf; Nivitz, Bezirk Ratschach. Die Erzeugung dieser Baue wird an Schmelzwerke abgegeben, die sich zu Eisnern, Kropp (Ober- und Unter-) und Steinbiiehel befinden Krain besitzt bei weitem minder ergiebige Eisenerz-Lagerstat- ten als Karnten und Steiermark. Es sind zudem auch die meisten in Betrieb stehenden Eisenschmelzwerke .mit ihren aufgeschlossenen Erzmitteln nur auf verhaltnissmassig viel ktirzere Zeitraume gedeckt. Das Vorkommen der Eisenerze ist sehr mannigfaltig und zerstreut, man, trifft die verschiedenartigsten Varietaten, und nicht minder sind die Lagerungsverhaltnisse und ihre Beschaffenheit sehr von einander abweichend. Die Eisenerze, die in Krain vorkommen und verhiittet wer- den, sind theils Spatheisensteine, theils Bohnerze, dann Roth-, Thon- und Brauneisensteine. Die Spatheisensteine kommen im nordwestlichen, sich an Karnten lehnenden Winkel Krains im Bezirke Kronau in zwei Arten vor. Sava. Im Jahre 1860 wurden 180.762 Centner Erze gewonnen; im Jahre 1861 war nur eine Gewinnung von 18.000 Centner pra- liminirt. Hier kommt der vvahrscheinlich altere Theil der erwahnten Spatheisensteine vor, und zwar in machtigen Putzen oder Lin- sen in einem schvvarzen, sehr bituminosen, der Steinkohlentor- mation angehorigen Schiefer, der unter Kalk liegt. Diei dieser linsenformigen Vorkommen sind bis jetzt aufgeschlossen, v on denen die grosste eine Lange von 80, eine Hohe von 60 und e ine Machtigkeit von 8 Klaftern hat. 72 Der in Betrieb stehende Bergbau befindet sich 2 Stunden weit von der Hiitte. Das Erz ist zmveilen von etwas Bleiglanz, Blende und Galmei begleitet. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 90.) Der durchschnittliche Eisengehalt dieser Erze betragt 25 bis 35 Procent. (Nacb Angaben von Rossiwall, Eisenindustrie von Krain 1856, S. 71 aber 42 Procent, was sich vielleicht auf ge- rostete Erze bezieht.) In dem zum Werke gehorigen Hochofen wurden im J. 1859 an Roheisen 46.454 Centner, im Jabre 1858 aber 52.490 Centner erzeugt. (Handelskammerbericht fur Krain 1860.) Ungiinstigere Verhaltnisse zeigen sich bei den folgenden Eisemverken, unter welchen dem obigen zunachst benachbart im nordwestlichen Theil Oberkrains zvvei seit altesten Zeiten im Be¬ trieb stehende Eisenvverke: Jauerburg und Feistritz gele- gen sind. Jauerburg im Bezirk Kronau. Es wurden im Jahre 1860 hier 38.640 Centner Eisensteine gevvonnen, aus welchen auf dem dazu gehorigen Hochofen hoch- stens 14.000 Centner Roheisen konnten erblasen worden sein. In dem hiesigen Bergbau treten Spatheisensteine aut, die zu Beusca und Lepeina aufgesclilossen sind. Der Spath- eisenstein kommt hier in sehr absatzigen, zerstreuten Mugeln, Putzen oder Linsen vor, und zvvar in dem dort sogenannten Schniirlkalke, der ebenfalls wie bei Sava in einem schwarzen Schiefer in einer Machtigkeit von 1—6 Klafter eingelagert ist. Die Ausbeute ist wegen des zerstreuten Vorkominens schwierig, kostspielig und zum Theil vom Zufall abhangig. Das Werk kann fast nie im vorhinein auf eine bestimmte Erzeugung rechnen. (Handelskammerbericht fur Krain 1860, S. 17.) Die Erzlinsen lassen sich niemals weiter als auf eine Er- streckung von 30 Klafter dem Fallen des Schiefers nach in’s Ge- birge hinein verfolgen. Dem Streichen nach schneiden sich die Linsen ebenfalls bald aus, sind aber in dieser Richtung an ver- schiedenen Punkten auf die Erstreckung einer Meile erschiirft und abgebaut worden. Die Ausfiillungsmasse der Erzlager ist, wie ervvahnt wurde, Kalkstein, auch kommen zuweilen Blei und Zink- erz vor. 73 Die erzfiihrenden Schiefer sind besonders in der Nahe des Erzes dunkelschwarz und miirbe, sie wechsellagern mit einem wenig feinkornigen Sandstein, der stellenweise in Quarzconglome- rat iibergebt, und liegen unmittelbar den unteren Schichten der Steinkohlenformation (Kohlenkalken) auf. Das Erz ist nicht blatteriger Spatheisenstein, sondern klein- kornig und miirb, die Farbe schmutzig weiss, gelb oder grau. Erz und der ervvahnte Schniirlkalk scheinen sich zu ersetzen, indem das eine zunimmt, wenn das andere abnimmt. Der Gehalt der Jauerburger Spatheisensteine betragt im Durchschnitt 308 Procent Eisen. (A. v. Morlot, Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1850. S. 404. Joseph Rossiwall, Eisenindustrie von Krain 1856. S. 69.) Feistritz in der Wochein. Bei den Bergbauen \vurden hier in nicht weniger als 78 offe- nen Bauen 16.083 Centner Erze im Jahre 1859, im Jahre 1860 aber 12.824 Centner gewonnen, denen eine erzeugte Menge von hochstens 7000—5500 Centner Roheisen entspricht. Die Wochein ist ein Kesselthal, welches siidwestlich von Veldes in einer Lange von 1 V 2 Meilen langs der Wocheiner Save gegen den Gebirgsstock des Terglou sich erstreckt, und durch den Wocheiner See begrenzt wird. Dieses Thal erscheint als ein Riss im Kalkhochplateau, welches bei einer mittleren Hohe von 4000 Fuss nach W. in der Gebirgsmasse des Terglou bis 9000 huss hoch sich erhebt. Man fand in dem Thale Spuren eines sehr alten Eisenwer- kes, welches daselbst bestanden haben musste. Nach Angaben von Morlot durften es die Ueberreste eines romischen Eisenwer- kes sein, welches wahrscheinlich in der Mitte des 4. Jahrhundertes zerstort worden ist. (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1850. II. Ileft, S. 199.) Das ervvahnte aus Kalk bestehende Ilochplateau ist langlich abgerundet und erstreckt sich von O. nach W. auf 5 Meilen, von N. nach S. 3 Meilen weit. Innerhalb dieser bestimmt abgegrenz- ten Region findet man in ihrer ganzen Ausdehnung Bohnei ze. Sie finden sich durchweg im Kalk, da in dem ganzen Gebiete keine Špur von Dolomit vorkommt, wahrend er doch in dei west- lichen Fortsetzung des Gebirgeš gegen den Mangert und unmit¬ telbar jenseits der Save in der karntnerisch-krainerischen Gienz- kette in bedeutenden Massen auftritt. In dem Dolomit finden sich 74 die Bohnerze nirgends mehr, in der bezeichneten Kalkregion tre- ten sie hingegen allenthalben zerstreut auf. Bei der Unregelmas- sigkeit des Vorkommens der Bohnerze wird ebenso unregelmassig auch iiberall darauf geschiirft. Als einzigen Anhaltspunkt bezeich- net man den Umstand, dass besonders langs dem inneren Rande kessel- und trichterformige Einsenkungen, die hier existiren, auf- treten. Die Lagerstatten, welehe die Erze darin, sowie in Hohlen und Canalen des Kalksteines bilden, sind eigenthiimlicher Art. Unter einer zuweilen 60 und sogar bis gegen 90 Fuss mach- tigen Dečke von unregelmassigem Kalksclmtt folgt eine Schichte von sogenannter „Lavora“, eines Gemenges von glatten und gliin- zenden, grosseren oder kleineren Kornern und Kugeln des Bohn- erzes mit Kalksteintriimmern und Lebni (Bohnerzlehm). Zuweilen sind Erz und Kalkstein darili zusannnengebacken, meistens besitzt es aber keine Festigkeit, so dass es einfach mit der Hane gewon- nen werden kann. Dieses Gemenge wird gewaschen, zur Entfer- nung des Lehms, und der Kalk als nothiger Zuschlag mit den damit gemischten Eržen auf den Hochofen gegeben. Unter der Lavora, die oft unmittelbar auf dem Kalkstein liegt, folgt zuweilen nocli eine Lage Kalkschutt. Wo sich nun solcher erz- und lehmfiihrender Schutt an der Oberflache des Ge- birges zeigt, da findet man auch in letzteres hineinsetzende Kliifte, in welchen das Erz bis in unbekannte Tiefen zieht. Diese Kliifte sind nicht etwa stark nach einer Richtung ausgedehnte Spalten- bildungen, sondern es sind iiusserst unregelmassige und gewun- dene Schlauche, die sich bald zu Grotten erweitern, bald sich nur gedarmartig weiterziehen; sie haben dabei Seitenverzweigun- gen und Nebencanale. Alle gehen ziemlich directe gegen die Tiefe zu. Es gibt aber haufig auch ganz leere Kliifte, manche sind nur von Kalkschutt erfullt, und wieder andere fast bloss von Lehm und Bohnerz. Der Lehm bildet dann gewissermassen die Gangmasse. Die Bohnerze besitzen meist Haselnussgrosse *) und sind vor- herrschend Brauneisensteine. An einzelnen Bohnen lasat sich deutlich die Krystallisation des Schwefelkieses erkennen, und zu- weilen enthalten sie auch noch einen Kern von unverandertem *) Oefter aber auch findet man solche von Centnerscliwere mit 30 bis 50 Procent Eisengehalt. 75 derben Schvvefelkies eingeschlossen. Seltener bestehen sie aus Rotheisenstein. Der Bergbau wird den eigenthumlichen Verhaltnissen des Vorkommens angepasst, auch auf eine eigentbiimliclie Weise be- trieben. Von Stollen ist keine Rede. Ist durch die Lavora und oberflachliches Erz die Anzeige des Vorhandenseins einer erzhal- tigen Absenkung gegeben, so wird diese verfolgt in die Tiefe hinab ohne Sprengarbeit, nur blos den Lehm ausgrabend. Die Forderung der Erze ist dann oft sehr miihsam wegen des gevvun- denen Niedergehens der Scbliiiiche und ilires oft geringen Durch- messers, da sie zuvveilen k a vi m Schornsteinvveite baben. Die erz- fiihrenden Hohlungen keilen sich zuvveilen in der Teufe aus, an- dere aber setzen so tief hinab, dass die Forderung zu schvvierig und zu kostspielig ist, denn zufolge der angefiihrten Verhaltnisse muss sie mittelst Haspels in Kiibeln bevverkstelligt werden. Eine solelie Lagerstatte wurde bis auf eine Tiefe von 798 Fuss verfolgt, und das Erz setzte noch ununterbrochen in eine unbekannte Tiefe hinab; gevvbhnlich werden aber die Baue blos bis zu einer Tiefe von 200—300 Fuss fortgesetzt. Manchmal sind die Kliifte unbedeutend, andere aber so be- deutend, dass eine einzige den siebenjahrigen Bedarf eines Hoch- ofens lieferte, und einzelne Baue standen sogar 30 Jahre lang im Betrieb. Allein gegenvvartig scheint man mit viel vveniger ergie- bigen Anbriichen zu tliun zu baben *). (A. v. Morlot, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1850. >S. 404.) Die Wocheiner Bohnerze enthalten in ihren reinsten Varie- taten nur 2—3 Procent fixe fremde Bestandtheile, sonst nur reines Eisenoxydhydrat mit circa 10 Procent Wasser **). Das Vorkommen der Erze und die dadurch bedingte bchvvie- rigkeit in der Aufsuchung und Gestehung bedingt, dass dieselben zu einem Preise an die Hiitten gestellt vverden, um vvelchen an keinem Punkte der Monarchie sonst Erze bezogen vverden (39 bis 44 kr. CM. per Centner). Es vvird dies erklarlich, wenn man bedenkt, dass das Vorkommen zerstreut auf einem Hochplateau v on mehreren Meilen Umfang und einer Hohe von 3 4000 Fuss *) Die Menge der jetzt aus solchen Kliiften gewonnenen Krzmenge be tr agt meistens nur 1—2000 Centner. Deshalb stehen auch so viele einzelne Gruben im Betrieb. ■ **) Die zur Verschmelzung kommenden Erze enthalten haufig 50 Pro- cent Eisen, 76 stattfindet, und dass die miihselig geforderten Erze 4—7 Stunden za der Hiitte gefulirt vverden miissen, dass endlich die Gestehung nur im Winter und Sommer stattfinden kann, da in den anderen Jahreszeiten die vielen zusitzenden Wasser jede Arbeit in den Graben verhindern. (Josepb Rossiwall. Die Eisenindustrie von Krain. 1856. S. 78.) Auf dasselbe Vorkommen von Bohnerzen in Oberkarnten sind noch die angefiihrten einzelnen Bergbaue gegriindet: Die daselbst gewonnenen Eisensteine werden zu Ober- und Unterkropp, Ober- und Unter-Eisnern und Steinbiichel, wo sich je 1 Hochofen befindet, verschmolzen, die den einzelnen Gewerk- sehaften gehoren. Die producirte Eisenmenge ist nur geringe. Ausserdem bestehen in Oberkrain noch Bergbaue, bei denen das Erzvorkommen von den obigen mehr oder minder abweichend ist, sich in seinem Auftreten dem Lager, den Linsen etc. nahert, und sich mehr in Form von nicht bohnen- oder kornerartigen Bruchstiicken, wie z. B. Roggeneisensteinen bei Oberlaibach cha- rakterisirt. Hieher gehoren die Vorkommen bei Zirklach. Das Erzvorkommen in den Kalksteinen der Liasformation beschrankt sich in Oberkrain auf das Auftreten von Bohnerzen oder ockerigen Brauneisensteinen, vvelche sehr haufig in Spalten oder Mulden oder kleinen, kesselformigen Vertiefungen aller secun- daren Kalksteine, aber nirgends in grosser Machtigkeit, mit Kalk- schutt und Lelini gemengt angetroffen werden, und dort nicht selten den Gegenstand eines muhsamen Bergbaues bilden. Solche Vorkommen sind am Stephansberge bei Zirklach, an der Don- Alpe bei Stein, am Ratitouz bei Selzach etc. Auch in den Kreidekalken und in den Kreideconglomeraten findet man ein ahnliches Vorkommen von Eisenerzen (Bohnerzen). Am Kamnitza-Hiigel bei Lack vverden dieselben mittelst kleiner Schachte ausgebeutet. (Lipold, Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1857. S. 220, 222.) Passiek. Dieses Werk ist auf das Vorkommen von Brauneisensteinen in linsenformigen Lagern, die theilvveise blossgelegt, theils in Werfnerschiefern eingelagert sind, basirt. Der Hochofen ist wegen Erzmangel ausser Betrieb. Unter krain. Hier kommen Eisensteine in den in grosser Ausdehuung ver- breiteten Diluviallehmen ganz regellos eingebettet vor. Sie 77 erscheinen in dem von NO. gegen SW. abdachenden Boden Unter- krains in der Gegend von Neustadtl, Mdttling und Tscher- nembl. Diese erzfiihrenden Diluviallehme, welche zumeist den Kreidekalk iiberlagern, haben eine sebr wechselnde Machtigkeit von wenigen Schuhen bis 25 Klafter. Es sind sandige Lelime von gelblicher, braunlicher oder rothlicher Farbe, welche selten dicht und plastisch sind wie Thone, sondern einen mehr erdigen, lockeren Zusainmenbang liaben. Das Materiale zu ihrer Bildung haben wahrscheinlich die Gailtbaler und Werfnerschiefer geliefert. Schon der Umstand dass diese Schichten, namentlich letztere im nordvvestlichen Theil von Unterkrain Eisensteine fiihren, muss vermuthen lassen, dass auch die Diluviallehme, als ein Product ihrer Zerstorung ebenfalls eisensteinfiihrend sein miiss£n. Und m der That ist dies der Fali, jedoch unterscheidet sich das Vor- kommen der Eisensteine in den envahnten Schichtenarten, sowohl beziiglich ihres geologischen Auftretens, als auch in Hinsicht derBe- schaffenheit der Erze, von dem Vorkommen in den Diluviallehmen. In den Gailthalerschichten treten Eisensteine nur sparsam auf als linsenformige Einlagerungen in den Schiefern derselben. Es sind arme Spatheisensteine, die zum grossen Theil in Braun- eisensteine umgewandelt sind. Von hoherer Bedeutung ist das Vorkommen in den Werfner- schichten, wo Baue darauf bei Resniribb zwischen Ratschach und St. Ruprecht, bei Hrasten, Pillichberg (Preska), Auers- berg und Gross-Laschitz theils bestanden und noch bestehen. Die hier vorkommenden Eisensteine, sehr quarzreiche Rotheisen- steine, treten als formliche Lager auf, deren Ausdehnung nach dem Streiehen oft mehrere 100 Klafter betragt. Ganz verscliieden ist nun die Eisensteinfuhrung der Dilu¬ viallehme. Die Eisensteine kommen nicht in Lagern und Gangen, sondern nur als zerstreute Gerollstiicke vor. Die Anzahl der Nester, Putzen, vvelche sie daselbst bilden, ist bisweilen bedeutend, dann sind sie abcr auch oft nur sparsam zerstreut. Die Erze kommen haulig in Form von Bohnen, Knollen und Geoden vor, die eine sehr verschiedene Grosse zeigen. Man findet manchmal Erzklumpen von 1 Fuss im Durchmesser, und •uehr als 100 Pfund im Gewicht. Die Beschaffenheit der Erze ist sehr variabel. Fast durch- gehends ist das Eisenoxyd, welches in den Eisensteinen der Werfnerschichten vorwaltet, in Hydrat verwandelt. 78 (Lipold, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1858. S. 246.) Untersuchungen von Eisensteinen dieser Localitat ergaben tolgende Resultate: Roheisen in 100 Theilen. Glaskopf von Sasto-vva 51'6 „ „ Kobersberg 59 - l „ „ Trebutsche 59'3 Brauneiaensteine von Desing 47'5 „ „ Lusinz 51‘3 „ „ Krischina 27*1 Thoneisensteine von Lachina 9‘0 „ „ Hrast 18-3 „ „ Perudine 10 - 8 Brauneisenstein an der Kaniscberza 50 - 2 fi n n n 47'8 Thoneisenstein von Petersdorf 4‘1 „ ,, Krischina 38‘0 Beziiglich des Abbaues werden die Lehmschichten, wo sie rainder machtig sind, gleicli einem Acker umgehauen und die dabei gefundenen Erzstucke aufgelesen. Sind jedoch die Lehm¬ schichten machtiger , und finden sich darin gegen die Teufe zu ziehende Erzspuren, so werden dieselben mit tonnlagigen Schachten untersucht, und mit Verquerungen verfolgt. Nicht selten geschieht es hiebei, dass ansehnliche Strecken ohne jeden oder mit nur geringen Erfolg getrieben werden. Zu welchen ausgedehnten Betriebsterrains und manigfaltigen Punkten die auf dieses Vorkommen angewiesenen Eisenwerke in Unterkrain greifen miissen, geht aus dem Umstande hervor, dass nach mehrjiihrigen durchschnittlichen Berechnungen, eine Quadratklafter hochstens 2'9 Centner Erze liefert. Drei bedeutendere Eisenwerke bauen auf diesem Terrain, und zwar: Hof, Gradatz und Ponique. Im Jahre 1860 wurden bei ersterem 77.942 Centner Eisen¬ steine gewonnen, und daraus auf den dazu gehorigen Hochofen 7615 Centner Roheisen und 5592 Centner Gusswaaren erzeugt. (Handelskammerbericht Pur Krain 1860. S. 23.) Das Eisenwerk iiegt in der Mitte des Eisensteinterrains, doch sind letztere hier ziemlich unrein. Die Erze, welche ge- wonnen werden, sind Braun- und Rotheisensteine als Bohn- erze. Die ergiebigsten Gruben liegen thalabwarts von Hof. 79 Ausgedehnte Schiirfungen, welche unternommen vvurden, haben in so weit zu einem giinstigen Resultate gefiihrt, dass d er Bedarf des Werkes noch fiir eine langere Zeit gedeckt erscheint Die Brauneisensteine tinden sich vorziiglich zu Rebsc.he, Seisenberg, Kraje, St. Margarethen, Illauka, Ober-Schu- schitz, Vodenitz, Pischenwald, Dedendorf, Strascha und Namrutza, die Bohnerze in Auersperg und Oberndorf, die Rotheisensteine bei Resnig, St. Ruprecht und Wirtschdorf. Die Rotheisensteine von St. Ruprecht sind von Schwefel- kies, jene von Resnig von Quarz, Eisenglanz, Zinkspath und Bleiglanz begleitet. Der Gehalt dieser Eisensteine wechselt von 15—55 Procent Eisen. Die reichsten sind jene aus den Gruben von St. Ru¬ precht mit iiber 50 Procent, und die von Rebsche mit 40 Pro¬ cent Eisen. Den grosseren Erzreichthum besitzen die Gruben von St. Ruprecht, Oberndorf und Auersperg. (Joseph Rossiwall, Eisenindustrie von Krain 1856. S. 45.) Der Durchschnittsgehalt der besseren Diluvialerze, wie sie die Hiitte zu Hof verschmelzt, betragt 28—36 Procent Eisen. Im Jahre 1860 wurden zu Gradatz 54.543 Centner Erze ge- wonnen, und auf dem dazu gehorigen Hochofen 10*031 Centner Roheisen und 3246 Centner Gusswaare erzeugt. Quantitative Analysen einiger Oolithe und Brauneisensteine aus der Umgebung von Laibach gaben folgende Resultate. In 100 Theilen: 80 In Resnihrib bei Duov im Bezirk Ratscbach und zu Hraš ten bei St. Ruprecht im Bezirk Nassenfuss wird, wie er- wiihnt, von den Werke zu Hof auf Rotbeisenstein gebaut. An ersterem Orte kommt er stockartig in Begleitung von Quarz, Bleiglanz und Eisenglanz vor, und ist durch 2 Stollen mit einem Erzanstande von 200.000 Centner aufgescblossen. Der Hrastner Eisenstein bat gangartiges Vorkommen, theilt sicli in 3 Trummer, die wiedersinniseh gegen das Gebirge und gegen sich 50—70 Grade verflachen, fiihrt viel Quarz, der oft ganze Partien unbrauchbar macht, und nimmt gegen die Teufe zwar an Halt, aber auch an Scluvefelkies zu. Er ist in der Strei- chungsrichtung auf 500 Klafter bekannt, durcb 3 Stollen von 40 —85 Klafter Lange und auf 25 Klafter in die Teufe, mit einem Erzanstande von 800.000 Centner aufgescblossen. Die Rotheisensteine, welche das Eisenvrerk Ponique in der Nahe abbaut, und die einen Gehalt von 50—55 Procent Eisen haben, sind so strengflussig, dass sie nur mit 25 Procent der Be- schickung in die Mollerung kommen. Die in der Umgebung von Weixelburg, Auersperg, Lipplein, Selu, Grossi a sc hit z , St. Gregor und Lu- scharje im Bez. Grosslascbitz auftretenden Eisensteine finden sich in vereinzelten Lagerstatten von geringer Ausdebnung in den mit Kalkstein vvechsellagernden rothen Sebiefern und Sandsteinen der Werfnerschichten, theils als Lager, theils blossgelegt und nackte Felsen bildend, theils auch in der Dainmerde zerstreut, in einer Machtigkeit von 4 Scliuh bis mehrere Klafter. Es sind Rotheisensteine in der Grosse eines Hirsekorns bis zu Boh- nengrosse, durch ein thoniges oder cpiarzigcs, ebenfalls eisen- scbiissiges Bindemittel zusammen gekittet. Sie werden bier „dichtes Bohnenerz“ genarint, baben aber mit Bolmenerzen nichts gemein, sind sebr strengflussig und lialten durcbscbnittlich hocb- stens 25 Procent. Bei Rannig und Ossardek im Bezirk Laas und bei Sapotok im Bezirk Laibaeh’s Umgebung, setzen sie nacb Innerkrain bis in die Gegend von Franzdorf, Grossligoina und Podlippa fort. An allen bisher genannten Orten sind sie Gegenstand von Verleihungen geworden, und zwar bei den letzgenannten an das Eisenwerk in Jauerburg, an die Sago r er Bergbaugesell- scbaft und an Ignatz Walland, bei allen iibrigen aber an das auf dieses Vorkommen basirte Werk Ponique. Verhiittet wurden 81 sie bisher nur bei diesem Eisenwerk auf graues Roheisen, haben aber keine giinstigen Schmelzresultate gegeben. Die andern Berg- werksbesitzer konnen sie wegen Entlegenheit der Schmelzhiitten nicht verwerthen. Beziiglich des Vorkommens in den „Diluviallehmen‘‘ ist nur noch binzuzufiigen, dass nach den bisherigen Erfahrungen auf einer Flache von 32.000 □ Klafter im grossen Durchschnitte 10.000 Centner Erz vorkommen. Der Gehalt der Erze wechselt von 10—50 Procent Eisen. Sie sind leichtflussig und geben gutes graues Roheisen. Von we- sentlichem Vortheile ware es, wenn diese Erze durch Waschen gleich auf dem Felde vom anhangenden Lehm befreit werden konnten, allein Wassermangel hindert es, und im Grossen werden sie iiberhaupt nicht allgemein gewaschen. Das Ausbringen auf der Hiitte zu Gradatz aus denselben betragt 33 Procent, und auf dem Werke zu Hof, wo auch Roth- eisensteine von St. Ruprecht beigemengt werden, 28 Procent. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859, Seite 119.) Merna siidlich von Gorz. Im Hippuritenkalk des Karstes finden sich Brauneisen- s t e i n e. Ein lohnendes Resultat gaben die Schiirfungen bisher nicht. (Kopetzki Jahrb. der k. k. G. R. A. 1851, S. 140.) Die Gesammtproduction in Krain betrug im Jahre 1858 : 119.441 Centner Eisen, 1859 : 86.202 Centner Roh- und 19.381 Centner Gusseisen, 1860 : 80.928 „ „ „ 27.485 „ „ Die Gesammtgewinnung an Spatheisensteinen betrug im Jahre 1858 : 179.372 Centner, an Bolmerzen 20.253 Centner. (Vervvaltunesbericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859, Seite 116.) Hauer, Eisenerze. 6 82 B 6 h m e n. Die bestehenden Eisensteinbergbaue und Hochofen sind: 1. Zb ir o w, Staatsdomane an die osterreichische Nationalbank iibergeben. 1,526.553 □ Klafter Bergbau und 4 Hochofen zu Straschitz, Franzensthal, Karlshutte und Hollaubkau. 2. Eisenhiittenwerk der Grafin Bouquoi, zu Kallich und „Gabrielahiitte“. (1 Hochofen im Bezirk Gorkau. Baue im Be- zirk Pressnitz mit 64.166 □ Klafter bei Oberhals, Pleil, Pressnitz und Weipert. 3. Bergbaue des Fiirsten Lobkowitz im Bezirk Gorkau bei Eisenberg 11.760 □ Klafter. 4. Werkscomplex des Grafen Scherr-Thoss und Baron Riese-Stallburg. Baue im Bezirk Kaaden, Pressnitz 28 G. M. 5. 26.558 □ Klafter Bergbau im Bezirk Pressnitz, der Schmiedeberger Eisenwerksgesellschaft. 6. 9 einzelne Bergbaue in den Bezirken Kaaden, Komotau und Pressnitz. 7. Eisensteinzechen im Bezirk Elbogen bei Wintersgriin, im Bezirk Neudek 4 G. M. des Baron Kleist. 8. Eisensteinzechen im Bezirk Pfraumberg 6 G. M., des Grafen Kolowrat. 9. Eisensteinzechen im Bezirk Falkenau 12 G. M., des Grafen Nostiz. 10. Eisensteinbergbaue im Bezirk Eger, Falkenau, Petschau Pfraumberg, Tepi, Weseritz 32 G. M., der Prager Eisenin- dustriegesellschaft. 11. Eisensteinbergbaue des Anton Schmidt im Bezirk Joachimsthal, Karlsbad 17-970 □ Klafter. 12. Eisensteinbergbaue der Josephine von Stark bei Ko- nigsvvart 1 G. M. im Bezirk Petschau 109.853 □ Klafter. 13. Eisensteinbergbaue des Fiirsten Windischgratz im Bezirk Tachau und Tepi 3 G. M. 14. 42 einzelne Bergbauunternehmungen in den Bezirken Eger, Elbogen, Falkenau, Joachimsthal, Konigswart, Neudeck Petschau, Pfraumberg, Platten, Tachau und Tepi. 15. Werkscomplex zu Ransko des Fiirsten Dietrich- 8 1 e 1 n , 2 Hochofen, 3 doppcl und 9 einfache G. M. im Bezirk 83 — Chotiebor. Ferner 1 Hochofen zu Pelles im Bezirk Pfibislau und 39'886 □ Klafter Bergbau. 16. Hermannsthal, 1 Hochofen im Bezirk Kamenic, 7 G. M. Bergbau des Freiherrn von Geymuller. 17. Eisenwerk Rosahiitte nachst Skurau Bezirk Reichenau, des Grafen Kolowrat. 1 Hochofen, 1 Doppel- 3 etnfache G. M. Bergbau. 18. Eugenthal nachst Jessenei im Bezirk Semil, 2 Hoch¬ ofen, 8 G. M. Bergbau des Fiirsten Rohan. 19. Eisensteinzechen bei Gross-Aupa, 10 G. M., des Hein- rich Ruffer. 20. Werkscomplex der Swoboda’schen Erben. 1 Hochofen in Hedvrigsthal, 1 in Hammerstadt, im Bezirk Czaslau 4, im Be¬ zirk Unterkralowitz 4 G. M. Bergbau. 21. 3 einzelne Bergbaue in den Bezirken Marschendorf, Bechin und Polička. 22. Adolphsthal der gleichnamigen Eisenwerksgesellschaft gehorig, im Bezirk Krumau; 1 Hochofen, 17 G. M. Bergbau in den Bezirken Frauenberg, Krumau und Schweinitz. 23. Eisenwerk Josephsthal bei Chlumetz im Bezirk Wit- tingau, 2 Hochofen und 49 G. M. Bergbau theils im Wittingauer Bergrevier, theils im Budweiser und Schweinitzer Bezirk, dem Erzherzog Franz von Oesterreich Este gehbrig. 24. Franzensthal, der gleichnamigen Gesellschaft gehorig, bei Klikau; 1 Hochofen, 15 G. M. Bergbau. 25. Eisenwerk Gabriela, der gleichnamigen Gesellschaft ge¬ horig, im Bezirk Gratzen, l Hochofen, 21 G. M. Bergbau. 26. Theresienthal im Bezirk Neubistritz. 1 Hochofen, 5 G. M. Bergbau der Freiin von Riese-Stallburg. 27. Christianka, 1 Hochofen zu Grunberg und 188.1 60□ Klafter Bergbau bei Blowitz, Eipowitz, Lhotta, Lukavvetz, Pre¬ selim, Wildschiitz, Zdirec der Fiirsttn Auersperg. 28. Zaweschin, 1 Hochofen der Barbara Czaslawsky. 29. Eisensteinbergbaue bei Melmitz, Bezirk Hostau 2 G. M., bei Kscheuts Bezirk Mies 4 G. M., des Grafen Kolowrat. 30. Pia s s, 1 Hochofen, 416.496 □ Klafter. Bergbau bei Brežan, Chotina, Eipovdtz, Glashiitten, Pilsen, Tfemoschna, des Kiirsten Metternich. 84 31. Horomislitz, 1 Hochofen und Bergbaue bei Chotta, Deschina, Eipowitz, Kischic, Klabawa, Senetz mit 278.834 □ Klafter der Pilsner Stadtgemeinde. 32. Neumitrowitz, 1 Hochofen und Bane Brennporitschen, Gbelle, Kolvin, Kokschin, Lohowa mit 11 G. M. des Prager Dom- capitels. 33. Eisensteinzechen der Prager Eisenindustriegesellschaft im Blattnitzer, Hostauer, Pilsner, Rokycaner und Tschnernošiner Bergrevier mit 3,609.627 □ Klafter. 34. Rozmital, 1 Hochofen und Baue bei Skarič, Teslin, Wranowič und solche im Prager Berghauptmannschaftsbezirke. 194.236 □ Klafter des Prager Erzbisthums. 35. Klabawa, 1 Hochofen und Baue bei Dimokow, Kla- bavva, Litohlau mit 630.790□ Klafter der Rokycaner Stadt¬ gemeinde. 36. Bras, 1 Hochofen und Baue bei Brežina, Makrausch, Priwetitz, Skomelno des Grafen Sternberg. 37. Ferdinandsthal, 1 Hochofen und Baue in den Be- zirken Bischofteinitz, Hostau, bei Lichau und Melmitz 351.232 □ Klafter, des Fiirsten Trautmannsdorf. 38. Stialau, 2 Hochofen in Sedlec und Baue Chochow, Eipowitz 84.458 □ Klafter, des Grafen Wald stein. 39. 2 einzelne Bergbaue im Bezirk Mies und Neuern. 40. Althiitten bei Dobriw, 1 Hochofen und Baue bei Mni- schek Bezirk Konigssaal, des Fiirsten Colloredo, 12 G. M. 41. Obecnic, 1 Hochofen und Baue bei Milin, Pribram, Kleštenic, Kozojed, Wisek, Wohraženic 263.424 □ Klafter. 42. Reujoachimsthal, Neuhiitten und Rostok, 4 Hoch¬ ofen und Baue am Gebirge Hudlic, Krušnahora, Neujoachimsthal 408.856 □ Klafter, des Fiirsten Furstenberg. ( 43. Komorau und Ginec, 2 Hochofen und Bergbaue bei Chlustina im Komorsker Gebirg am Berge Wostrai bei Chesnovic, Zditz, des Ohurfiirsten Hessen-Cassel. 44. Eisensteinzechen der Prager Eisenindustriegesellschaft im Smichover und Unhošter Bezirk, 97 G. M., 2 Hochofen. 4o. 2 einzelne Bergbauunternehmungen im Bezirk Beraun und Bohmischbrod. 85 Bansko. Nachst Alt-Ransko im Bezirk Čhotiebor des Caslauer Kreises, befindet sich ein Eisenwerk mit 2 Hochofen, dem Fiirsten Diet- richstein - Proškau-Leslie gehorig. Nach Fr. v. Hauer und Fotterle (Bergbau S. 61) kommt daselbst im Gneisse ein bis 5 Klafter machtiges Lager von Thon- eisenstein vor, das vom Tage aus abgebaut wird. Der Gehalt dieses Thoneisensteines betragt im Durchschnitt nicht mehr als 22 Procent Eisen. Etwas weiter findet sich ebenfalls im Gneisse eingelagert Brauneisenstein in Geoden, in einer Machtigkeit von ungefahr 4 Klaftern, der tagbaumassig gewonnen wird. Weprikau ostlich von Deutschbrod. Hier kommt nachst Ransko Magneteisenstein haltiges Hornblendegestein lagerartig und ziemlich machtig im Gneisse vor. Der Eisengehalt betragt ungefahr 20 Procent. Pelles. Das sogenannte Eisenwerk mit 1 Hochofen nachst Stranau, Bezirk Prisbislau im Oaslauer Kreise, gehort gleichfalls dem Fiirsten Dietrichstein. Die Verhaltnisse des Erzvorkommens sind ganz dieselben wie bei Ransko. Aehnlich sind die Verhaltnisse auch an folgenden Orten : Hammerstadt. Das daselbst gelegene Eisenwerk mit 1 Hochofen im Bezirk Unterkralowitz des Caslauerkreises, ist im Besitze der Svvoboda’- schen Erben. Hedwigsthal. Dieses Eisenwerk mit 1 Hochofen liegt bei Tremoschnic im Bezirk und Kreise von Časlau. Es gehort denselben Besitzern wie Hammerstadt. Auf den Hochofen von Ransko und Pelles \vurden im Jahre 1858 : 40.951 Centner Roh- und Gusseisen erzeugt. Kloster nachst Neu-Bistritz. Hier tritt eisenhaltiges Hornblendegestein gangformig im Granit auf. Der Gang ist 3—4 Fuss machtig und fallt unter einem Winkel von 70—80 Grad ostlich. 86 Der gewonnene Eisenstein dient zur Gattirung der Thon- eisensteine, welche auf dem Eisenwerke Theresienthal ver- schmolzen werden. (Fr. v. Hauer; Fotterle Bergbaue. S. 62.) Krumau. Nordlich von diesem Orte und zwar bei Ohm el n a, Chlu- meček, Bohanschowitz, Rausching und Mehlhiettel treten Brauneisensteine auf. Sie finden sich theils in erdiger Form als Eisenocker, theils als fasriger Brauneisenstein , in Form von scbonen Geoden von braunem Glaskopf, oft von 2—3 Fuss Durchmesser in unregel- massigen bis zu mehreren Klaftern machtigen Putzen im zer- setzten Serpentingebirge des Kremserthales. Gleichzeitig kommt Opal, Hornstein und Magnesit vor. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 62.) Eisenwerk Adolphsthal bei Krems im Bezirk Krumau mit einem Hochofen der gleichnamigen Eisenwerksgesellschaft gehorig. Der Gehalt der Erze betragt 18— 25 Procent Eisen. Mirowitz. Hier treten Eisensteine im krystallinischen Thonschiefer auf und zwar an 2 Stellen: im SW. von Mirowitz und dann zwischen Mislin und Nestražowitz. An ersterem Punkte sind sie durch Tagbau zu gewinnen. Das Erz ist vorzugsweise dichter Brauneisenstein stellen- weise Gelbeisenstein, worin Rotheisenstein nur in ganz wenig machtigen Mitteln vorkommt. Es bildet in dem ebenfalls von Brauneisenstein stark durchdrungenen Nebengesteine mebr minder machtige lagerformige Massen, und steht namentlich zu den hier vorkommenden griincn Schiefern in so naher Beziehung, dass zvvischen beiden eine genetische Beziehung vorausgesetzt werden darf. In der Nahe der Eisensteine sind diese Schiefer vollig zer- setzt durch Verlust ihres Eisengelialtes, und sind in eine gelb- liche glimmerartige Masse umgewandelt. Ausscheidungen von Quarz zvvischen den Eisensteinlagern, und dem sie einschliessenden Nebengestein sind hier, namentlich bei Mislin eine haufige Er- scheinung. Dass sich solche Eisensteine im Bereiche jener Schiefer auch noch an andern Punkten vorfinden konnten, lasst sich mit Wahr- scheinlichkeit vermuthen. (Jokely Jahrbuch der k. k G. R. A. 1855. S. 726.) 87 Sliwitz. Zvvischen diesem Orte und Milin treten im Granit lager- formig Braun- und Rotheisenerze auf. (Jokely, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855, S. 401.) Otroczin und Wikau. An diesen Orten kommt Brauneisenstein als Eisenocker oder Glaskopf vor, und zwar im zersetzten Gneiss, im Horn- blendeschiefer und Urthonschiefer. Er bildet darin unregelmas- sige Gange und Stocke. In gleicher Weise kommen Brauneisen- steine vor, zu : Grossvvonetitz Kleinwonetitz Elsch Strachowitz Pernaditz Mayerhofen Watschina Neudorf Ratzau (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 63.) St. Katharina. sudvrestlich von Mies. Zvvischen Glimmerseliieferschichten bildet krystallinischer Kalk mit Hornblendeschiefer 1—1'/a Klafter machtige Lager. Die letzteren sir,d reich an derbem Granat, der sich zu Brauneisen¬ stein zersetzt. Ausserdem enthalten die Schiefer noch Magnet- eisen, Magnetkies, Kupferkies und Eisenkies eingesprengt. Bei Eisendorf siidwestlich von Haid an der bairischen Grenze kommen in der „tiefen Lohe“ und in der „Schleiss-Lohe“ Spath- eisensteine vor, die in Gneiss fein eingesprengt und grossten- theils in Brauneisenstein umgevvandelt ist. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 63.) Tachau. Auf der Eisensteinzeche von der Georgsmiihle siidostlich von Tachau kommen Brauneisensteingeoden im zersetzten Gneiss vor. Am Kottingberge auf der Leopoldzeche befindet sich Eisenocker und Glaskopf auf einer mit zersetztem Serpentin- triimmergestein ausgefiillten Gangkluft im Serpentin zugleich mit Opal und Hornstein. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbau S. 63.) 88 Amplatz, Widlitz, Mellnitz. Brauneisenstein, theils Eisenocker, theils brauner Glas- kopf, kommt in unregelmassigen Putzen im zersetzten Gneisse und Hornblendeschiefer vor. (Fr. v. Hauer; Fdtterle Bergbaue S. 64.) Von hier bezieht das Eisenwerk Ferdinandsthal einen Theil der Eisensteine. Im Jahre 1858 wurden 46.836 Centner Braun- und Thon- eisensteine gefordert; der Hochofen lieferte im selben Jahre 12.942 Centner Eisen. Der Durchschnittsgehalt der Erze betragt 18—22 Procent Eisen. Nach F. v. Lidl (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855, S. 605) sind die Eisensteine bei Amplatz, Ptenin und beim Lomauer Maierhof von geringer Bedeutung. Sie sind an ersterem Orte eigentlich nur eisenschiissige Schiefer, am zweiten kiesliger Roth- eisenstein, am dritten Raseneisensteine. Hollowing und Untergramling, Bezirk Tepi. Eisenocker und Brauneisensteingeoden kommen in machtigen unregelmassigen Gangen und Putzen im zersetzten Hornblende- gestein vor. (F. v. Hochstetter, Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1855, Seite 806.) Platten, Orpus. Ueber die Eisenerzlagerstatten des Egerer Kreises lieferte Jokely einen umfassenden Bericht. (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1857, S. 62.) 1. Magneteisen- und Rotheisenerz in Verbindung mit Amphibolgesteinen. Neudeck. ^ Am Westabhange des Peindlberges im O. vom Neudecker Gusshaus, tiitt an mehreren Punkten Magneteisenerz auf, welches in Verbindung steht mit einem wesentlich aus Amphibol, Strahl- stem, Chloiit und Granat bestehenden eklogitartigen Gestein. Dieses letztere bildet zwei gangformige Gesteinsmassen, welche para e ne eneinander streichend im Gebirgsgranit aufsetzen. Die eine dei aus den genannten Mineralaggregaten beste- nenden Gangmassen, hat ein Streichen in Stunde 11—12 und ein Fallen von 70—80 Grad, (in der Gnade-Gottes-Zeche) in O. Die 89 Machtigkeit betriigt 8—10 Klafter. Das Magneteisenerz ist mehr oder weniger mit den Bestandtheilen des Gangesteines impragnirt, stellenweise aber auch vollig rein, bildet darin Putzen und Lager, welche im Mittel 3—6 Klafter, oft aber auch bis 7 Klafter mach- tig sind, so dass das Erz hin und wieder den Gang fast allein ausfiillt. Vom Granit ist die Gangmasse durch eine 2—6 Fuss machtige salbandartige Lage gescbieden, welche hauptsachlich aus einem mehr oder weniger feinkornigen Gemenge von Feld* spath, Quarz, Glimmer oder einem chloritartigen Mineral besteht und nebst den Bestandtheilen des Gangesteines accessorisch auch Pyrit und Zinkblende fiihrt. Das Erz ist von vorziiglicher Beschaffenheit. Weiter ostlich befindet sich der zvveite 2—3 Klafter machtige Gang (Dreikonig- Zeche). Das Streichen desselben ist Stunde 12—1 und das Fallen unter 70—80 Grad im O Die Gangausfiillung ist ganz dieselbe wie beim vorigen Gange. Das Magneteisenerz ist hier aber vielmehr von den Bestandtheilen des Ganges, namentlich von Granat impragnirt, der sowohl krystallisirt, als auch in derben Massen eingesprengt ist, daher die Beschaffenheit der Erze hier minder gut ist. Ausserdem ist dieser Gang weniger miichtig 1—7 Fuss. Das 1—2 Fuss machtige Salband, welches auch hier den Gang von Granit trennt, besteht wiewohl hauptsachlich jenen des obigen Ganges ahnlich, stellenvveise auch aus einem chloritartigen Glimmer mit Ausscheidungen von Feldspath. Joachimsthal. Magneteisenerz kommt hier in einem aus Amphibol, Strahl- stein, seltener aus Granat bestehenden, stellenweise auch diorit- artigen Gestein vor, welches dem Nebengestein (Glimmerschiefei) gleichformig d. i. seinen Schichten parallel (Streichen Stunde 5—6, Fallen im N.) eingelagert zu sein scheint. Das Erz zum Theil mit den Bestandtheilen der Lagermasse impragnirt, bildet innerhalb desselben nahe bis zu 1 Fuss machtige Ausscheidungen. Ferner setzen hier noeh nordlich streichende Rotheisenerz fiihrende Quarz- oder Hornsteingange auf, welche die Lagermasse ver- queren, und sich innerhalb derselben veredeln sollen. Hochofen. Mit einem dem Neudecker analogen eklogitartigen Gestein stehen hier (nordvvestlich von Neudek), ebenfalls Eisenerze in V erbindung, deren Auftreten aber, so wie ihre mineralogische Beschaffenheit bei den sonst mit dem fruheren petrogiaphisc 90 iibereinstimmenden Nebengestein von j enem des ersferen Ortes doch ganzlich abweichend ist. Das Erz ist bier namlich Roth¬ eisenerz, und bricht theils im eklogitartigen Gestein, theils in Quarz- und Hornsteingangen, welche jenes Gestein nach gewissen Richtungen durchsetzen. Es war zur Zeit der Untersuchung Jo- kely’s auf eine Langenerstreckung von circa 30 Klafter und der Milchtigkeit nach auf 12—15 Klafter durchfahren. Die Bildung ist eine mehr stockformige als gangartige. Gegen den Granit zu nimmt es Feldspath auf und wird dabei armer an Granaten; letz- tere feblen stellenweise ganzlich, so dass das Gestein dann theils amphibolit-, theils dioritartig erscheint. Das Rotheisenerz ist strahlig, nierenformig, oft als rother Glaskopf auch dicht ausgebildet, ist in der Regel putzenweise innerhalb der Quarz- und Hornsteingange ausgeschieden, und er- langt an den sogenannten Adelspunkten stellenweise eine Mach- tigkeit von 1 Klafter. Das in der Eklogitmasse einbrechende Erz ist hingegen mehr kleinkornig bis derb, und ist vvahrscheinlich durch Umvvandlung aus Magneteisenerz hei - vorgegangen. Das Ne¬ bengestein fiihrt accessorisch Uranglimmer, Kiese, Manganerze, und die quarzige Gangmasse Lagen und Knollen von Melopsit. Der Bau wird durch 5 Schachte betrieben. Baringen. (Eiserne Krone-Zeche.) Mit iihnlichen griinsteinartigen Amphibolgesteinen wie bei Joachimsthal stehen auch hier Eisenerze und zwar Rotheisen- erze in Verbindung, die gleichfalls durch Metamorphose aus Magneteisenerz hervorgegangen sein diirften. Stellenweise findet sich letzteres auch noch unverandert. Audi hier werden die Erz- lager von 1—3 Klafter machtigen Quarz- und Hornsteingangen mit einbrechendem Rotheisenerz durchsetzt bei einem Streichen in Stunde 12 und Fallen in O. Nach den Pingenziigen zu schlies- sen, scheinen ausser den letzteren auch noch Spathgange aufzu- setzen. Diese Gange, von welchen sich vermuthen lasst, dass sie mit den weiter unten angefiihrten Rotheisenerzgangen einem und demselben Gangsysteme angehoren, scheinen sich nur im Bereiche dieser erzfiihrenden Griinsteingebilde zu veredeln. Wie bedeutend der Reichthum dieser Gegend an Eisenerz ist, und welche grosse Ausdehnung der alte Bau hier gehabt haben musste, bezeu- gen die alten Tagverritzungen, welche den grossten Theil vom „Alten Berg“ auf eine Langenerstreckung von 100 Klaftern ein- nehmen. 91 2. Rotheisenerz-Gange. Irrgang. Hier treten Rotheisenerze in Quarz- und Hornsteingangen auf, die sowohl im Bereiche des Granites als auch im Schiefer- gebirge entwickelt sind. Sie erscheinen am machtigsten im ost- lichen Theile der Eibenstock-Neudecker Granitpartie, und nebmen eine liber eine Meile breite und mehrere Meilen lange Zone ein. Mehrere solcher Gange vereinigen sich in der Regel zu Gang- ziigen, von denen in Sachsen 9 Hauptgangzuge bekannt sind. Von diesen, die namentlicb zwischen Eibenstock und Breitenbrunn entwickelt sind, setzen nur einige nach Bohmen fort und zwar: DerNeujahr-, Rothgrubner-, Riesenberger- undHenne- bergerzug. DasErz ist vorherrschend Hamatit, faseriger oder rother Glas- kopf, so wie auch derb und mebr oder weniger lettig (rother Thoneisenstein), und ist in */ 4 —6 Klafter machtigen Putzen oder Lagen ausgeschieden. In den oberen Teufen fiihren die Gange auch Brauneisenstein in Nestern. Auch Manganerze treten auf, und zwar an manchen Punkten in betrachtlichen Mengen. Acces- sorisch kommen Kobalt-, Wismuth-, Kupfererze vor. Uranglimmer, Vivianit, Wawellit, Fluss- und Schvverspath, Dolomit und Kalkspath. Irrganger Zug: Dieser Zug, bohmischerseits so genannt, ist die siidostliche Fortsetzung der sachsischen sich schaarenden Neujahr- und Rothgrubner Ziige. Nach Bohmen tritt er ostlich bei Johann-Georgenstadt im Schwarzwasserthale ein, und verlauft bei einem Hauptstreichen in Stunde 9—10 iiber die Gegend von Jungenhengst, Irrgang, Hengstererben, Werlsgriin bis Pfaffengriin. Seine Langenerstreckung betriigt allein bohmischer¬ seits 2'/ 4 Meilen. Im Francisci-Stollen der Hiilfe-Gotteszeche bei Irrgang ist der Eisensteingang 5—8 Klafter machtig. Die Eisenerzvorkommen bei Merklesgriin und Abertham und jene, auf welche siidlich von Unter-Fischbach und am westlichen Abhange des Gross-Plattenberges Schiirfungen un- ternommen wurden, diirften zwei kleineren Ziigen angehoren. Riesenberger Zug: Bei Pechhofen tritt er vvahrschein- lich als tauber Gang nach Bohmen, ist aber weiter sudwarts nicht aufgeschlossen. Es scheint, dass sich dieser Zug im Westen von Platten in der Gegend des Kleinrammelsberges mit dem 92 Henneberg-Plattner Zug schaart, der in seiner nord- liehen Fortsetzung auch Eibenstocker Zug genannt wird. Er er- streckt sich in Bohmen stidwarts iiber die Gegend westlich von Platten und Baringen bis Hohenstolln. Der westliche Theil des Granitgebirges ist im Vergleiche zum ostlichen arni an Eisenerzziigen, und diejenigen, die ent- wickelt sind, erscheinen an Machtigkeit und Adel unbedeutend. 3. Brauneisenerze und Spharosiderit. Bleistadt. Im Bereicbe der vvestlichen Glimmerschieferzone treten an mehreren Punkten Brauneisenerze mit Quarz in Verbindung auf, welcbe das Ausgebende der Bleierzgange zu bilden scheinen. Das Vorkommen ist aber nicht von Bedeutung. Sudlich bei Horn im Westen von Bleistadt tritt auch Spha¬ rosiderit auf, weleher 2—3 Klafter machtige Lagen bildet. In den Fleckenschiefern im O. von Grasslitz, dicht an ibrer Grenze gegen den Granit kommen Quarzlagen vor, \vorin cbenfalls Brauneisensteine putzenweis ausgeschieden sind. Die Untersuchung einiger Eisensteine aus der Umgebung von Platten gab folgende Resultate: Proč. Roheisen Orpus Dorotheazeche Magneteisenerz 63 - 6 Kupferberg Sudelzeche Rotheisensteine 56'6 Pressnitz Magneteisenstein 29’4 Gross-Aupa. Die hier vorkommenden Eisensteine gehoren den krystalli- nischcn Schiefern des Riesengebirges an. Sie werden noch abge- baut zu Eugenthal, Marschendorf, Rosahutte, Teleci. Wranowic. Die hiesigen Bergbaue werden auf Roth-, Braun- und Thon- eisensteine betrieben, die lagerformig in der Grauwacke auftreten. Der Gehalt der linsenartigen Rotheisensteine betragt 20—25 Proč. Eisen. Jener der Brauneisensteine, die manganhaltig sind 18—-20 „ „ Der Gehalt der Thoneisensteine betragt 16—18 „ „ Im Jahre 1858 wurden gevvonnen: 13.430 Centner Rotheisensteine 17.238 „ Brauneisensteine 17.848 „ Thoneisensteine, 93 die auf dem Hochofen in Rozmital verschmolzen werden. Die Production des Hochofens betrug im selben Jahre 7948 Centner Roh- und 5250 Centner Gusseisen. Wogna-Berg, Maly Zezicky. Rotheisensteine finden sich hier lagerformig in betrachtlicher Machtigkeit in der Grauwacke, und stehen theils mit Quarzcon- glomerat, theils mit g r au w a c k c n a r t i g e n Gesteinen in Verbindung ; das Erzlager stebt auch zu Tage an. Die zahlreichen Gange, welche es bildet, streichen theils Stunde 12, theils 5—6. (J. Jo- kely, Jahrbueh der k. k. G. R. A. 1855, S. 731.) Žežitz. Hier tritt manganhaltiger Brauneisenstein gangformig in der Grauwacke auf. Chesnowitz. Lager von oolithischem Rotheisenstein kommen in der Grau- wacke vor. Nepomuk. Im Daubrawa-, Cheglawa- und Sukoriner Wald finden sich Brauneisensteine, die lager- und putzenformig im Grauwacken- scbiefer vorkommen. Ebenso bei Mitrowitz, nordostlich von Klattau. Rakowa. Brauneisensteine bilden hier in der Grauwacke theils regel- massige Lager, theils Putzen. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 67) Horowitz, Rokitzan, Pilsenetz. Ueber die Vorkommen von Eisensteinen in der silurischen Grauvvackenformation Bohmcns *), welche durch einen grossen Erzreichthum ausgezeichnet sind, und den bedeutendsten Eisen- werken des Landes das Materiale liefern, berichtete Lip old. (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1862. Sitzungsber.) Es ist dies Barrande’s Abtheilung d' in der Etage D. L i p o 1 d unterscheidet dreierlei Schichten, und zwar die Krusnahora-, Komorauer- und Rokycaner-Schichten, und bezeich- net die Komorauer-Schichten als die eigentliche Zone der Eisen- erzlager, wahrend erstere das Liegende, die letzen das Hangende *) Sie bildet eine in NW. etwas unregelmiissige Ellipse, deren langere Achse parallel mit der Erhebung des Erzgebirges von SW. nach NO. verlauft uad etwa 20 Heilen Liinge hat. 94 der Eisensteinzone umfassen. Die Komorauer-Schichten sind aus- gezeichnet durch Diabas-, Schalstein- und Mandelsteinbildungen, welche mit Tuff- und Brecciengesteinen und mit verschieden ge- farbten Schiefern wechsellagern, und bald im Liegenden, bald im Hangenden von den Eisensteinlagern begleitet werden. An der Siidseite des Beckens, hart am Bahnhofe der Eisenbahnstation Ouwal (die zweite von Prag) befindet sich ein 20—-30 Fuss machtiges Lager, welches fast nur aus einem vorziiglichen Magneteisenstein und etwas dichten Rotheisenstein bestebt. Es ist in rothe Thonscbiefer eingela- gert, vvelche zwischen den Quarzschichten liegen. Das Lager ist auf mehr als 300 Klafter mit gleicher Machtigkeit und Erzfiihrung aufgeschlossen. Der Gehalt an Eisen betragt im Durchsehnitt 62 Procent, jener an Kieselerde nur 3—5, hochstens 7 Procent. In der Nahe dieses Erzlagers befinden sich noch mehrere grosstentheils in Quarzit eingeschobene Banke von Thoneisen- stein, deren Machtigkeit von einigen Zollen bis mehrere Fuss wechselt. Ungefahr "/a Strnade vom Ouwaler Bahnhof befindet sich endlich noch eine unmittelbar unter dem Rasen auftretende Ablagerung von porosem Brauneisenstein und Eisenocker. (E. Porth, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1857. S. 169.) Die unter der Dammerde befindlichen Sumpferze haben eine wechselnde Machtigkeit von 2—6 Schuh, ihr Gehalt an Eisen betragt 50—60 Procent. Die Errichtung eines Eisenwerkes von Seite einer Gesellschaft zur Aufarbeitung der Ouwaler Erze ist projectirt. Die vorkommenden Brauneisensteine haben einen Gehalt von 30—36 Procent Eisen. Am Skalkaberg wurden 2 durch ein Zwischenmittel von 20 Klafter getrennte Eisensteinlager abgebaut. Das Hauptlager in der Machtigkeit von 4—47 8 Klafter fiihrt linsenformige Rotheisensteine (Roggen- eisensteine). Das Hangendlager in der Machtigkeit von 3—5 Fuss sehr milde Brauneisensteine. Beide Lager streichen von O. nach W. und fallen wiedersinnisch in N. ein. Sie sind im Strei¬ chen auf eine Erstreckung von 16.000 Klafter bekannt. Am Studenyberg stehen zwei 3 i Klafter von einander entfernte Erzlager in Ab- bau. Das 6—8 Fuss machtige Liegendlager besteht aus linsen- 95 formigen, zum Theil dichten und sehr reinen Rotheisensteinen. Das Hangendlager fiihrt Brauneisensteine von vorziiglicher Qualitat, welche theils in einem Lager von 2—3 Fuss Machtig- keit, theils in 1 ’/ a bis 2 Fuss machtigen Linsen in der Ausdeh- nung von 10—12 Klafter vorkommen. Das Streiehen ist Stunde 5 in 11, das Einfallen gleichfalls 40—50 Grad widersinnisch in N. Die Lager sind im Streiehen 1200 Klafter weit aufgeschlossen und sind ohne Zweifel die westliche Fortsetzung der Lager vom Skalkaberg. Bei dem Bergbaue Komorsko fiihrt das Hauptlager theils Spath-, theils Roth-, theils Brauneisensteine von verschiedener Machtigkeit. Das Lager streicht sehr regelmassig Stunde 5 in 11 und fallt mit 50 Grad widersinnisch nach N. ein. In dem Han- gendsehiefer dieses Lagers tritt ein zvveites Braunerzlager (Gelb- eisenstein) auf, das sich aber theils allmalig in die Tiefe verliert, theils in einzeln zerstreute Sehwefelkies- und Sparosideritknollen zersplittert. Am Wostrai-Berge steht das durch eiuen Stollen in den Komorauer-Schichten angefahrene Lager von linsenformigen Rotheisensteinen erst in der weiteren Ausrichtung. An der Westseite des Beckens, und zwar westlich von Ko- morau und Gerhovice erscheinen die obersilurisehen Schichten der bohmischen Grauwaekenformation, so wie von den untersiluri- schen Schichten die oberen Abtheilungen, nicht mehr, sondern nur die tieferen Abtheilungen der untersilurisehen Schichten. Dies ist der Grund, vvarum die eisensteinfiihrenden Komorauer-Schich¬ ten an zahlreichen Punkten zu Tage treten. Sie sind durch viel- fache Aufschliisse in Bergbauen bekannt. Ueberdies haben in diesem Terrain Porphyre mehrfache Hebungen und Entblossungen der Schichten veranlasst. Hieher gehort das Vorkommen am Giftberg. Das Eisensteinlager besteht aus Roth- und Spatheisensteinen, welohe 2—7 Fuss machtig auftreten. Das Lager streicht von SO. in NW. und fallt mit 10— 20 Grad in NO. ein. Bei dem Abbau dieses Lagers haben sich 2 Systeme von Kliiften bemei'klich gemacht, deren eines nahezu dasselbe Streiehen und Einfallen wie das Eisensteinlager besitzt. Die Kliitte dieses Systemes sind mit Letten oder Triimmergestein ausgefilllt, und verwerfen das Lager zum Theil bis auf 14 Klafter. Es ent- halt in Hohlraumen Baryt. Die Kliifte des anderen Systemes oder 96 die eigentlichen Gange des Giftberges streichen meistens von S. in N. und sind steil stehend. Sie verwerfen das Eisensteinlager nicht bedeutend und fiihren eine Menge Mineralien, besonders wo sie das Eisensteinlager durchsetzen : Quarz , Braunspath, Baryt, Eisenspath, Fahlerz, Pyrit und Zinnober. Der Giftberg ist auf der Domane Horowitz und gehort zum Zuge des Brdy-Waldes, er erhebt sich 263 Klafter iiber das Niveau des Meeres. Das Eisensteinlager ist nach dem Streichen gegen 500 Klafter, nach dem Fallen 120 Klafter aufgeschlossen. Vom Tage ausgehend, besteht es bis 13 Klafter nach dem Fallen aus Braun- und Rotheisenstein, wo ein allmaliger Uebergang in Spath- und Rotheisenstein stattfindet. Der Spatheisenstein ist dicht, kornig, und krystallinisch blattrig, der Rotheisenstein kornig und dicht; letzterer ist im un- teren Theile des Flotzes vorherrschend, wo auch der krystallinisch- blattrige Spatheisenstein ansteht, wahrend der dichte und kornige Spatheisenstein mehr im hangenden Flotztheile vorkommt. Das Liegende des Flotzes besteht vom Tage bis zur aufgeschlossenen Teufe aus griinlichem Mandelstein, vrahrend das Hangende in oberer Teufe sandige Grauwackenschiefer sind, welche allmalig in einen hellgrauen Mandelstein iibergehen. Die Qualitat des Eisensteines ist, wo er nicht zu sehr von Baryt verunreinigt ist, vorziiglich. Der Gehalt an Eisen betragt 30—40 Procent. (Yerwaltungsberichte der k. k. Berghauptmannschaften. 1859, S. 234.) Langs des Klabawabaches vom Dorfe Klabawa bis Kischitz sind in den Schiefern, welche das nordliche und siidliche Thal- gehange daselbst bilden ausgedehnte und machtige Eisensteinlager durch die Bergbaue bei: Klabawa, Eipowitz und Kischitz aufgeschlossen. Das Streichen der Schichten bleibt an beiden Thalgehangen ziemlich constant und ist ein nordostliches nach Stunde 4—5 mit einem Verflachen nach SO. Nur am siidlichen Ihalgehange wendet es sich mehr in ein sudliches und selbst in ein sudwestliches um. Der Eisenstein, Rotheisenstein ist den Schiefern ganz conform eingelagert. Das Vorkommen ist linsen- formig. Die mittlere Machtigkeit betragt am nordlichen Gehange 6 Klafter, am siidlichen 3 Klafter. 97 V Der Krušnahora ist ein ungefahr 2000 Klafter langer und nordostlich verlaufender Gebirgsrucken mit einem steilen Kamme, 305 Klafter liber der Meeresflache und 143 Fuss iiber Neu-Joachimsthal. Das Erz, ein linsenformiger (oolithischer) Rotheisenstein, tritt in 3 ungefahr 8 Klafter von einander abstehenden Lagern auf. Das Haupt- oder Liegendlager mit einer Miichtigkeit von 5—6 Klafter, stellenweise bis 10 Klafter, das Mittellager von 1 Klafter und das Hangendlager von '/ 2 Klafter. Die Ablagerung streicht mit dem Gebirgsrucken gleichlaufend und auf allen Punk- ten gegen das Gebange mit 35— 50 Grad einfallend. Grauwacken- schiefer bildet das Liegende, mandelsteinartiger Diorit das Han- gende, Westlich und ostlich ist der Grubenbesitz der Fiirsten- bergischen, in der Mitte auf den Gehangen jener der ararialen Eisenwerke gelegen. (Verwaltungsber. der k. k. Berghauptmannsch. 1859. S. 235.) Nach Lipo Id sind in der zur Aerarialherrschaft Zbirow gehorigen Kwainer Zeche 3 Erzlager, die auf ungefahr 600 Klafter \veit aufgeschlossen sind. Das Hangendlager ist 3 Klftr., das Mittel- und Hauptlager 1 Klftr. 2 Fuss und das Liegendlager 3 Fuss machtig. An der Nordseite des Beckens bilden die Komorauer-Schich- ten einen zusammenhangenden Zug, der sich von Žebrak in nord- iistlicher Richtung bis Ptič bei Šwarow erstreckt, von dort an von Kreidebildungen bedeckt wird, und in der Sarka bei Prag vvieder zum Vorschein kommt. Bf z ezina. Das Eisensteinlager ist hier sehr unregelmilssig, besonders bietet es viele Abwechslungen in seinem Verflachen dar. In dem griiflich Sternbergischen Maschinenschacht hat das Eisenstein¬ lager bei einer Machtigkeit von 3 Klafter ein Fallen nach N.; sein unmittelbar Hangendes und Liegendes bilden schwarze Schie- fer, iiber Tags aber steht Quarzit in grossen Felsmassen an. Im Liegenden desselben kommt noch ein zvveites Lager vor, welches mit einem siidlichen, also dem vorigen entgegengesetzten Fallen in die Tiefe fortsetzt. Das Streichen beider Lager ist von W. nach O. Der Eisenstein ist rother Linseneisenstein. Bemerkens- werth ist das Vorkommen von Zinnober in diesen Gruben (F. v. Lidl, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 615). Ueber die Bildungsweise der linsenformigen Eisensteine von Brežina riihrt eine Mittheilung von Hofrath Haidinger h er. n Hauer, Eisenerze. * 98 (Bericht iiber die Mineraliensammlung der k. k. Hofkammer im Miinz- und Bergwesen. Wien 1843. S. 145.) Die Brauneisensteine kommen im Allgemeinen entweder in Lagern oder in Stocken, Putzen und Wasenlaufern vor. Sie erreichen aber nicht eine solche Machtigkeit wie die rothen Lin- seneisensteine, beziiglich ihrer Qualitat sind sie aber ebenfalls zu den reichsten Eisenerzen zu zahlen. Brauneisensteinlager finden sich vorziiglich auf dem Ratschberge bei Glashiitten, Kot- zanda und bei Lhotta; Putzen und Stocke bei Wittinka, Teschkow, Sweikowitz, St. Jakob und Rakowa. Magneteisenstein kam bisher nur an einem Punkte vor, namlich in einem jetzt bereits verstiirzten Schachte bei Glas- hiitten. (F. v. Lid 1 a. a. O.) Untersuchungen verschiedener Eisensteine aus diesem Terrain ergaben folgende Resultate: Eisensteine aus der Umgehung von Pilsen 33-3 53-1 41-5 . 53-3 53 7 J Procent Roheisen, und Rokycan: Wossek. Brauneisenstein enthalt gerostet 43‘3 Proč. Eisen. Der Rostverlust betrug 12-9 Procent. Lhotta. Brauner Thoneisenstein enthalt 6P7 Proč. Eisen- oxyd — 43'2 Procent Eisen. Eisensteine aus der Umgebung von Brežina, siidlich von Radnitz. L Linsenformiger Brauneisenstein von Brežina. 2. Von Chlenowitz. 3. Thoneisenstein von Dlouhy L uh. 4. Dichter Brauneisenstein von Hlini st. 5. Linsenformiger Eisenstein von Horelitz. 6. Derber Thoneisenstein von H radi st. 7. Linsenformiger Thoneisenstein von H radi st. 8. Von Litolaw, 9. Brauneisenstein von Skamelno. 10. Linsenformiger Thoneisenstein von T i m a k o w. 11. Dichter Brauneisenstein von Witinka. 12. Linsenformiger dichter Brauneisenstein vonWolešna. 99 In 100 Tlieilen: Eisenschmelzwerke, w e 1 c h e von diesem Terrain Erze beziehen. Sedlitz. Im J. 1858 wurden auf den zum Werke gehorigen Bergbauen 127.264 Centner Eisensteine gewonnen und versehmolzen. Erzeugt wurden auf den beiden Hochofen im selben Jahre 40.331 Centner Roh- und Grusseisen. Klabawa. Im Jahre 1858 wurden auf den zum Werke gehorigen Bauen 111.601 Centner Eisensteine gewonnen, und davon 97.343 Centner versehmolzen. 100 Die Machtigkeit des Erzlagers betragt 4 Schuh bis 3 Klaf- ter. Der Gehalt der daselbst vorkommenden Rotheisensteine be¬ tragt 36—40 Proč., jener der Brauneisensteine 30—36 Proč. Eisen. Die Production des Hochofens betrug 10.181 Centner Roh nnd 15.989 Centner Gusseisen. Horomislitz. Auf den zum Werke gehorigen Bauen wurden im Jahre 1858 63.398 Centner Eisensteine gewonnen. Die Production des Hoch¬ ofens betrug 5424 Centner Roh- und 11.357 Centner Gusseisen. Der Gehalt der Erze (linsenformige Brauneisensteine) betragt im Durchschnitt 28 Procent Eisen. Christianka bei Griinberg. Die Erzeugung an Eisensteinen betrug auf den Bergbauen im Jahre 1858: 71.282 Centner. Die Hochofenproduction betrug 4000 Centner Roh- und 8000 Centner Gusseisen. Der Gehalt der Erze betragt im Durchschnitt 22 Proč. Eisen. Neu-Joachimsthal und Neuhiitte. Die Teufe der Ausrichtung in den Bauen betragt 110 Klafter; 2 Stollen mit einer Lange von 280 und 378 Klafter; 4 Schachte mit einer Teufe von 7, 26, 28 und 38 Klafter; die Strecken eine Lange von 920 Klafter. Im Jahre 1858 vrarden 122.770 Centner Eisensteine gewon- nen; die Eisenproduction betrug im selben Jahre 72.518 Centner Roh- und 15.122 Centner Gusseisen. Straschitz, F ran z ens t h al, Karlshiitte, Hollaub- kau (Zbirower Aerariahverke). Im ararialen Theile des Bergbaues auf dem Krušnahora be- finden sich, und zwar auf dem nordlichen Gehange 2 Wasser- stollen; der obere, welcher eine Teufe von 38 Klafter einbringt, ist 300 Klafter, der untere, um 31 Klafter tiefer, ist 240 Klafter lang. Er wurde sistirt und konnte die vorliegenden Bane erst in 360 Klafter Lange erreichen. Die Erzeugung aus diesem Tlieil betrug im Jahre 1858: 92.940 Centner Eisensteine. Der durchsehnittliche Gehalt der Erze betragt 46 3 Procent Eisen. Sie sind strengflussig, gutartig zu Guss- und Schmiede- eisen, und werden bei allen vier Aerarialwerken unter Zusatz von andern Eržen verschmolzen. Karlshiitte ist 2, Franzensthal 5, Straschitz 8, Hollaubkau 10 Stunden von diesem Bergbaue entfernt. 101 Die Production der Hochofen betrug im Jahre 1858: 49-387 Centner Roh- und 36.670 Centner Gusseisen. Komorau und Ginec. Die Production der Hochofen betrug im Jahre J 858: 21.093 Centner Roh- und 19.022 Centner Gusseisen. Althiitte bei Dobriv. Die Hochofen - Production betrug im Jahre 1858: 9-113 Centner Roh- und 13.060 Centner Gusseisen. Obecnic. Erzeugt wurden 1858: 7586 Centner Roh- und 7735 Centner Gusseisen. Zur Berghauptmannschaft von Pil s en gehoren ferner noch die Werke zu: Plass. Es bezieht nur zum Theil die Eisensteine von hier. Die Forderung von Eisensteinen auf sammtlichen zu diesem Werke gehorigen Bauen, betrug im Jahre 1858: 78.640 Centner. Der mittlere Gehalt derselben betragt 22—35 Procent. Erzeugt wurden im selben Jahre 18.472 Centner Roh- und 4186 Centner Gusseisen. Zawieschin bei Blattna. Die Machtigkeit der Lagerstatte, die abgebaut wird, betragt 2—4 Schuh. 4 Schachte, 1 Stollen von 8—20 Klafter Tiefe und 80 Klafter Lange. Producirt wurden 1858: 38.011 Centner Eisensteine , deren Durchschnittsgehalt 25 Procent betragt. Die Hochofen-Production betrug 4229 Centner Roh- und 5618 Centner Gusseisen. Bras. Im Jahre 1858 wurden 121.072 Centner Erze mit einem Durehschnittsgehalte von 27 Procent Eisen gewonnen. Die Hoch¬ ofen-Production betrug 29.060 Centner Roh- und 7846 Centner Gusseisen. Neu-Mittrowitz. Im Jahre 1858 wurden 19.742 Centner Brauneisensteine und 39.483 Centner Rotheisensteine gefordert. Der durchschnittliche Gehalt derselben betragt 20 25 Pio- cent Eisen. Die Hochofen-Production betrug im Jahre 1858. D.935 Centner Roh- und 118 Centner Gusseisen. 102 Koslowitz. Am Gaisberg und zwischen Eisenhiittel und Kscheuts am Stelkaberg, kommen Brauneisensteine theils in'Lagern theils in Stocken oder Putzen in den silurischen Schiefern vor, die aber durch Quarz sehr verunreinigt sind. Der schwacbe Ban darauf bestand nur in einem Tagabraum. Haufig findet man darunter bunt angelaufene traubenformige Nieren von Brauneisenstein. (F. v. Lidl, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 605.) Kladno. Von hervorragender Bedeutung fiir die Eisenproduction des Prager Kreises, ist die Erzablagerung im Siiden des Unhoschter Bezirkes, die sicb aucb in den Smichower Bezirk hereinzieht. Die Erze sind Brauneisensteine und unter dem Namen Nu- cicer bekannt. Sie liefern fiir das Kladnoer Eisenvverk, mit wel- cbem die Bergbaue durch eine 3'/ 2 Meilen lange Eisenbahn verbun- den sind, das Hauptmateriale; auch die Fiirstenbergischen Eisenwerke haben dort Baue, auf denen im Jahre 1858 in einem 95 Klafter langen Tagabbau d5.680 Ctr. Erz gewonnen wurden. Kladno hat in den verliehenen Graben 3 Lager aufgeschlos- sen, \velche von W. nach O. streichen, und siidlich zwischen 30 und 40 Grad verflachen. Das Liegende bildet bei dem ersten Lager Grauvvacke, wahrend das Hangende Kalkstein ist. Zwi- schen den 3 parallel laufenden Lagern wechselt der Grauvvacken- schiefer mit Mandelstein. Das erste Lager, dessen Machtigkeit 8—11 Klafter betragt, ist durch mehrere Schurfschachte, Stollen und Roschen auf 3000 Klafter aufgesehlossen. Das zweite ungefahr 1000 Klafter siidlich vom ersten, ist 3 Klafter machtig. Die Erze werden mittelst Tagbau gevvormen und sind auf etwa 1000 Klafter durch einige Schachte und durch Tagabraum aufgesehlossen. Das dritte Lager, welches 200 Klafter weiter siidlich liegt und 5—6 Schuh mach¬ tig ist, enthalt sehr leicht fliissigen Brauneisenstein mit Glas- kopfen gemengt. Diese Erze enthalten im Mittel 47 Procent Eisen. Die Aufschliisse derselben sind durch 5 Schachte auf 1500 Klafter sichergestellt. Der Eisengehalt des ersten Lagers ist 37—40, der des zweiten 30—40 Procent. Die Production der Kladnoer Hochofen betrug im Jahre 1858: 158.550 Centner Roheisen. 103 (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859. S. 236.) Eisensteine in der Steinkohlenformation. An mehreren Punkten Bohmens sind in den Steinkohlen- gruben Eisensteine (Spharosiderite) angefahren worden, die haufig in betrachtlicher Menge zugegen und von vorziiglicher Qualitat sind. Untersuchungen solcher Eisenerze gaben folgende Re- sultate: 1. Buštehrad, M. Anna-Schacht im Hangenden der Fiotze. 2. Rakonic, Mayer’scher Kohlenbau. 3. „ Herold’scher Kohlenbau im Hangenden der Fiotze. 4. ,, zwischen den Flotzen. 5. Wottwowitz. Im Hangenden der Kohlenflotze. Radlowitz aus den Kohlensandsteingruben 25-7 „ Salinger im H. Hauptflotz 36-2 Nirschan aus den Kohlengruben 32-4 An der Wittuna 18 2—4P2 Procent Eisen. Spharosiderite aus den Kohlengruben bei Mantau: 40-2) 334 37-7 [ 36-2 J im Mittel 36-8 Procent Eisen. Thonige Spharosiderite von Brandeisel aus dem Michael- schachte: 1 . 2 . Unloslich 50-13 28-32 Kohlensaures Eisenoxydul 40-18 53-44 „ Magnesia 1"20 8-23 3. 42-40 42-25 4-29 104 1. 2. 3. Bohmen, enthalten in ihren oberen Schichten sehr haufig Thon- eisensteine oder hohle Geoden desselben, so wie grosse Nieren, seltener zusammenhtingende Lagen thonigen Bpharosiderites. Punkte, wo sie auftreten und auch gewonnen werden, sind zu : Konradsgriin siidostlicb Lindenhammer „ KI ob en, siidwestlich Zieditz, „ Markusgriin, „ Oberneugrund, nordlich Rossmeissl, „ Z wodau, „ Grossschod „ Doglasgriin, nordwestl. Berghaus, „ von Eger. von Falkenau. von Ellbogen. von Karlsbad. Neusattel, nordwestlich Wintersgriin, „ Unter-Kod au, nordlich Granesau, westlich Janessen, „ Littmitz, nordwestlich Putschirn, „ Prosznitz „ Laimbruck „ Chlumetz, Neudorf. Im siidlichen Bbhmen bilden zwei grosse Ebenen getrennte Tertiarbecken. Die tertiaren Gebilde vonWittingau erstrecken sich auf eine Lange von 8'/ a Meilen, bei einer mittleren Breite von 3 Meilen mebr nordlich, wahrend die Budvveiser Ebene in nordwestlioher Richtung eine Lange von 4 Meilen, und eine mitt- lere Breite von 1 'L Meilen bat. 105 Die Unterlage beider Becken sincl krystallinische Gesteine, nur nordostlich von Budweis ist eine kleine Mulde der Stein- kohlenformation, deren ausserstes nordliches Ende von der Wit- tingauer, die ausserste Siidspitze von der Budweiser Tertiarbil- dung bedeckt wird; iibrigens trennt beide Becken ein Zug nie- driger Gneissberge. In beiden Becken kommen rothe und braune Thoneisen- steine zwischen Sand und Thon eingelagert vor. Die Lager finden sich in sehr diinnen y 2 , 2 bis 8 Zoll machtigen Schichten in einer Tiefe von hochstens 4 Klafter vor. Sie haben einen durchschnittlichen Eisengehalt von 20—30 Procent. Die Eisensteine haben im Budweiserbecken keine gleich- formige weite Verbreitung, sondern alle sind absatzig und keilen sich linsenfbrmig an den Randern aus. (Czjžek, Jahrb. der k. k. G. R. A. Sitzungsbericht 1854, S. 215.) Untersuchungen von Eisensteinen aus dieser Gegend gaben folgende Resultate: Eisenoxyd 49‘8 Procent 55-2 Eisen 34-1 Procent. 38-6 !) - Werken 34.0 43-2 47-2 42-9 Bechen, rother Thoneisenstein Boskowitz, „ „ Klikau, „ „ 48 - 5 Lomnitz, „ „ 617 Petrowitz, brauner „ 67'4 Sp°ly, „ „ 61-2 Diese Eisensteine werden auf den Josephsthal, Gabrielenthal, Hermannsthal und Franzensthal ver schmolzen. Diese nebst den Werken zu Eugenthal, Rosahiitte, Ransko, Pelles, Hedwigsthal und Hammerstadt, welche zum Ver- waltungsgebiet der Berghauptmannschaft Kuttenberg gehoren, lie- ferten auf 1(5 Hochofen im Jahre 1858: 76'502 Centner Roh-und 35-624 Centner Gusseisen. zu Clumetz, Neuere Schtirfungen auf Eisensteine. Innerhalb der Gemeinden: Kamenitz, Jesseney, Bor- kow, Rostok und Wrath vvurden in neuerer Zeit erfolgreiche Schtirfungen auf Eisensteine unternommen. In Kamenitz am rechten Ufer der Iser wurde im Ibon- schiefer ein Stollen getrieben, durch welchen ein 5 Kiafter macli- tiges Eisensteinlager aufgeschlossen wurde. Es enthalt Braun- 106 eisensteine und Blocke der schonsten braunen Glaskopfe mit einem Gehalte von 54—56 Procent Eisen. In den obersten Schichten des Thonschiefers bei Jesseney kommen nach allen Richtungen hin Brauneisensteine putzenformig vor, die auch schon seit langerer Zeit auf den Hochofen zu Eugenthal ver- schmolzen werden. In Rostok wurde ein Schacht auf 11 Klafter abgeteuft und damit ein Brauneisensteinlager von 8—9 Fuss Machtigkeit aufgeschlossen. Auch bei Wrath wurden Brauneisensteine gefunden. (O. Pollak, Jahrb. der k. k. G. R. A. 1858, S. 239.) Die Gesammt-Eisenproduction Bohmens betrug im Jahre 1859: Mahren und Schlesien. Bergbaue und Hochofen sind in Mahren: 1. Butsch bei Datschitz und im Bezirk Gross-Meseritsch 4 G. M. Eisensteinzechen des Fiirsten Dietrichstein. 2. Janowitz im Bezirk Romerstadt, 1 Hochofen und 438.464 □ Klafter. Bergbau des Grafen Harrach. 3. Stefanau, Bezirk Olmiitz, 2 Hochofen 32 G. M. Berg¬ bau der Gebriider Klein. 4. Zoptau, 2 Hochofen, denselben gehorig mit 689.920 D Klafter Bergbau theils in Mahren, theils in Schlesien. 107 5. Adamsthal, Aloisthal, je 1 Hochofen und Bergbaue im Bezirk Briinn 28 G. M., im Bezirk Schonberg 17 G. M., des Fiirsten Liechtenstein. 6. Wrischt, Bezirk Neustadtl; Bergbaue im Bezirk Bistritz, Eibenschitz, Gross-Meseritsch, Kunstadt, Tischnowitz, 3 Doppel-, 29 einfache G. M., des Briinner Damenstiftes. 7. Stiepanau, 1 Hochofen in Oleschnička, Baue im Bezirk Bistritz und Kunstadt 31 G. M., des Grafen Mittrowsky. 8. Friedland, Bezirk Mistek, 2 Hochofen 30 G. M. Berg- bau des Ollmiitzer Furstbisthumes. 9. Strazowic Bezirk Gaya, 1 Hochofen 24 G. M. Bergbau des Baron Reichenbach. (Ausser Betrieb.) 10. Rossi tz, 1 Hochofen, 68 G. M. Bergbau bei Eiben- schitz, Kromau, Znaim, der Rossitzer Eisenhiittengevrerkschaft. 11. Witkowitz, Bezirk Mahrisch-Ostrau, 3 Hochofen, Baue 37 G. M. des Baron Rothschild. 12. Blansko, 5 Eisenguss- und Schmelzwerke, Baue im Bezirk Blansko, Geneitsch, Kunstadt, Mahrisch-Triibau, Miiglitz, Mahrisch-Neustadt 1,472.597 □ Klafter des Fiirsten Salm. 13. Eichhorn, Bezirk Tischnowitz, Baue bei Lazanko, Rudkau, Javvurek 314.384 □ Klafter, des Thomas Svvoboda. 14. 5 einzelne Bergbauunternehmungen in den Bezirken Altstadt, Bistritz, Eibenschitz, Hof, JVIahrisch-Neustadt. In Schlesien : 15. Teschner Eisenwerke des Erzherzog Albrecht. 1,230.664 □ Klafter Bergbau. 1 Hochofen zu Baschka, 1 Hoch¬ ofen zu Trzynietz, 1 Hochofen zu Ustron. 16. Buchbergsthal, 1 Hochofen 61 G. M. Bergbau in Mahren und Schlesien, des Breslauer Bisthums. 17. Ludwigsthal, Bez. Freudenthal, 2 Hochofen, 978.936C Klafter, Bergbau des Erzherzog Maxmilian. 18. Bergbaue des Baron Rothschild zum Werke in Wit- kowitz gehorig, 1,686.690 □ Klafter. 19. Endersdorf, Bezirk Zuckmantel, 1 Hochofen 3 G. M. Bergbau der Firma Flach und Keil. 20. 3 einzelne Bergbauunternehmungen zu Hermannstadt, Neuvogelseifen und Petersdorf. Die mahrischen Eisenwerke befinden sich in 3 Haupt- gruppen, in und zunachst den das Kronland Mahren begrenzenden 108 und in selbes verlaufenden Gebirgen, welche die nothige Erz- bedeckung liefern. I. In den aus dem Teschnerkreise Schlesiens westlich fortzie- henden Auslaufern der Karpathen. In diesem Reviere sind 3 Eisenvverke und zwar jene zu Wittkovvitz, Friedland und Štražovvitz. II. In den westlichen Verzweigungen der mahrisch-schlesischen Sudeten. In diesem Revier sind 6 Eisenvverke: Zoptau, Stefanau, Janovvitz, Aloisthal, Rosaldahiitte bei Braunolhiitten, (Blansko) Marienthal. III. In den siidostlichen Fortsetzungen des bohmisch-mahrischen Grenzgebirges. Auch in diesem Revier sind 6 Eisenvverke : A d a m s t h a 1, Blansko, S t i e p a n a n, W1' i s c h t, E i c h- horn, Wolkingsthal. Von den Eisenvverken des ersten Reviers ist das Fried- lander ganz und das Wittkovvitzer zum grossten Theil auf die ,,Karpatheneisensteine“ angevviesen. Dieselben sind Spharo- siderite und Thoneisensteine, welche in 2—6-zolligen absatzigen Lagern der Steinkohlen, Neocomien und Eocenscbichten der Kar¬ pathen vorkommen, mit einem naeh dem Alter der Formation steigenden Eisengehalte von 12—18 Procent. Der ursprungliche Gehalt der Erze vvird durch eine umstandliche Aufbereitung, Ver- vvitterung und Auslaugung bis auf 30 Procent erhoht. Die Absatzigkeit der Lager bedingt eine ausgedehnte Occu- pation. (Vervvaltungsb. der k. k. Berghauptmannschaften 1859,8.257.) Das W i 11 k o vv i t z e r Eisenvverk verschmilzt ausser diesen Eržen aucli reiche Roth- und Magneteisensteine aus dem mah¬ risch-schlesischen Gesenke, vvelche jedoch 7—8 Meilen vveit zu- gefiihrt vverden miissen. Die Centralkette der Sudeten enthiilt 2 grossere Ztige von Eisenerzlagerstiitten. Der eine Eisensteinzug tritt von Schlesien bei Klein-Mohrau, vvo er am machtigsten erscheint liber den Mohrauer Wald nach Mahren iiber und zieht von dort liber den Braundelstein, Johnsdorf, Hagendstein bei Bergstadt nach Deutsch- Eisenberg. Die Eisensteine bei Pinke nachst Mahrisch-Neustadt, Meedel und Palnitz nachst Aussee, und bei Quiettein nachst Miig- litz gehoren demselben Zuge an. Die Erze sind vorherrschend Magneteisensteine, zum Theil Eisenglanz, Roth- und Brauneisen- 109 steine. Sie treten in Lagern bis zu mehreren Klaftern Machtigkeit auf in cbloritisch-kalkigem mit Quarz und Kalkschiefer wechseln- den Urschiefern, welche zugleich die Grenze der krystallinischen und der Grauwackenschiefer bilden. Der zvveite, der Grauwackenformation angehorende Magnet- eisensteinzug erstreckt sich von Kriesdorf nachst Rautenberg liber Brokersdorf bei Barn, Andersdorf, Gross-Lodenitz nach Sternberg, in dessen nordlicher Umgebung sich Baue befinden. Audi ausser- lialb dieser Ziige sind Eisensteinvorkommen bei Wernsdorf und VVurben bekannt. (Lipold, Jahrb. der k. k. G. R. A.) Im grossen Durchschnitte enthalten die Magneteisensteine 40, clie Eisenglanze und Rotheisensteine 22—24 und die Brauneisen- steine 26 Procent Eisen. Diese Erze erfordern wegen ihrer Strengfliissigkeit einen bedeutenden Kalkzuschlag. Die Entfernung der Hiitten von den Gruben betragt bis 6 Meilen. Die vom Stražowitzer Eisenwerke verschmolzenen Eisen¬ steine, den Karpatheneisensteinen angehorig, sind Spharosiderite, Thon- und Brauneisensteine. Sie sind in einem meist vorgeriick- teren Zustande der Verwitterung und treten in miichtigen Sehot- terbanken mit Gescbieben von Karpathensandsteinen und Kalken zum Theile Iagerweise abgesetzt am sudwestlichen Ausgange der Karpathen zwischen Gaja, Austerlitz und Boschovvitz auf. Bei Kunstadt werden Bohnerze in Flotzen von 9—11 Zoll, und bei Lettoivitz in lagerartigen Stocken von 3 Klafter Mach¬ tigkeit im Planer- und Quadersandstein abgebaut. Die Gruben sind bis 8 Meilen von den Hiitten entfernt. < Die Braun- und Thoneisensteino enthalten im grossen Durch- schnitt 23 Procent Eisen. Erzeugt wurden auf den sammtliehen Hochofen im Jaln e: 1858: 455.360 Centner Roheisen und 112.554 Ctr. Hochofenguss. 1859: 407.125 „ „ „ 91.108 „ Gusseisen. 1860: 379.333 „ „ „ 101.379 „ „ Unter den schlesischen Werken sind die im Teschnerkreis weitaus die bedeutendsten, obvvohl sie ebenfalls nur auf die \ er- schmelzung der sehr armen Karpatheneisensteine angeiviesen sind. Letztere kommen in dem bei weitem grosseren Iheil des 1 esch- ner Kreises, namlich in O. W. und S. desselben vor. Dei Abbau wird in Dukeln, seltener in Schachten oder Stollen gefiihrt. Die 110 Sparosiderite sind hier ausserdem mit Schwefelkies verunreinigt, so dass sie einer sehr sorgfaltigen Aufbereitung durch Vervvitte- rung und Entwasserung bediirfen, utn verwendbar zu werden. Die Production der Hochofen betrug im J. 1857: 23.445 Ctr. Roh- und 32.151 Centner Gusseisen. Das Ludw igstbaler Eisenwerk verschmilzt Magneteisen- steine aus dem Sudetengebirge. In Buchbergsthal werden Magneteisensteine und Eisen- glanz von Hermannstadt, Reihwiesen, Klein-Mohrau und Christ- dorf und Brockersdorf bei Barn in Mahren verschmolzen. Die Erzeugung betrug 1858 ungefahr 15.000 Centner Eisen. Das Werk zu Endersdorf bezieht Magneteisensteine theils von Petersdorf bei Friedberg, theils von Reihwiesen. Die Production in Schlesien betrug im Jahre 1859: 58.171 Centner Roh- und 31.115 Centner Gusseisen. 1860: 65.290 „ „ „ 30.180 „ „ (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften.) Wrischt, Wiechnow, Przibislawitz. In einem meist mehr aufgelostem Gneisse und Glimmer- schiefer kommt B r a u n e i s e n s t e i n oft als brauner Glaskopf in Geoden, die haufig mit glimmerreichem Thon ausgefiillt sind, vor. Ganz analog ist das Vorkommen der Eisensteine zu: nordlich von Neustadtl. nordostlich von Iglau. L i s e h n a Kuklik Trischau Odranetz Bochdaletz siidlich von Neustadtl. Neustadtl S a a r Butsch siidlich von Saar. Podoly nordwestlich von Tischnowitz. K r z o w y Swatoslau Radaschkow L a žan ky Eichhorn Z h o r z Kwalkowitz sudwestlich von Jamnitz. (Fr. v. Iiauer, Fotterle. Bergbaue S. 61.) nordwestl. und ostlich von Gross-Bittesch. 111 Zoppons. Zlabings SO. Magneteisensteine bilden hier im Hornblendeschiefer mehrere parallele Einlagerungen bis zu 2 Klafter Machtigkeit; sie werden durch Tagbau gewonnen. Der Durchschnittsgehalt dieser Erze betragt 43’0 Procent Eisen. Schonberg, Bezirk Olmiitz. Hier kommen Braun- und Magneteisensteine vor, die im Gneiss abgelagert sind. Sie werden zu Zoptau ver- schmolzen. Diese Erze treten ferner noch auf zu: Kleinwiirben nordlich von Altstadt und von Schonberg. Die daselbst auftretenden Erze brechen im Granit W ie s e n b e rg ) . ... . , -n, , / nordostiich von Schonberg. Erzberg ) ° M e d H 6 j s udbstlich von Schonberg. Die Erze werden zu Aloisthal verschmolzen. (Fr. v. Hauer, Fotterle. Bergbaue. S. G5.) Ueber die Eisensteinvorkommen im NW. von Mahren liegt ein Bericht von Bergrath Lipold vor. (Jahrb. der k. k. G. B. A. 1859. S. 232.) Nordlich von Hohenstadt am Wege von Eowenz nach Schwill- bogen sind ein paar Schachte niedergeteuft, und aus denselben derbe Magneteisensteine gefordert \vorden. Der Abbau war aber aufgelassen und die Schachte nicht fahrbar. Aus der geolo- gischen Aufnahme der Taggegend zwisehen Hohenstadt, Schwill- bogen und Wischdorf liess sich indessen der Schluss ziehen, dass diese Magneteisensteine vvahrscheinlich mit Amphiboliten auftreten, welche daselbst dem Gneisse zwischengelagert sind. Den bei Bohmisch-Eisenberg auftretenden krystallinischen Kalkstein begleitet in Aloisthal cine Schichte von stark eisen- schiissigem braungelben Letten, in welchem Knollen und Linsen von sehr manganreichem Brauneisenstein eingebacken vorkommen. Diese Lettenschichte, welche durch Zersetzung und Verwitterung des dem Kalke angelagerteu Phyllit-Gneisses entstanden sein diirfte, wird in Aloisthal abgebaut, und mit den Braunerzen auf dem dortigen Hochofen zuschlagweise zur Versehinelzung gebracht. Am siidlichen Gehange des Neuivirthshaus-Hiigels bei Sehbn- berg ist im Granitgneisse ein Bergbau auf Magneteisensteine er- offnet, welche zum Theil als kleine Linsen und Korner, theils als 112 grossere derbe Knollen an der Grenze granitischer und sehr glim- merreicher Gneisse vorkommen, theils endlich meist in Krystallen mit Feldspath, Quarz, Hornblende und Granaten ein korniges Ge- menge eines eigenthiimlicben Gesteines bilden. So wenig als die Granitgneisse im Allgemeinen eine anhaltende Regelmassigkeit im Stroichen und Verflachen zeigen, ebenso vvenig lasst sich eine solche in dem Auftreten der Magneteisensteine beobacbten, und es scheinen die Anhaltspunkte zu ihrer Aufsuchung, sowie ihr Anhalten sebr unverlasslich zu sein. Von einer Machtigkeit des Erzes kann bei dieser Art des Vorkommens keine Rede sein. Auch in der Nahe von Blauda soli eine bergmannische Untersuchung auf ein ahnliches Magneteisensteinvorkommen statt- gefunden haben. Ein Scburfbau auf Magneteisensteine bestebt auch unterhalb der Miihle in Polleitz, nordwestlich von Aussee. Aus der Tagaufnahme lasst sich der Schluss ziehen, dass die Magneteisensteine mit einem griinen chloritischen Schiefer einbrechen, vvelcher daselbst mit anderen Thonschiefern, die im Ganzen der Grauwackenfbrmation beizuzahlen sind, wiewohl sie sich theilweise den Urthonschiefern nahern, auftritt. Letztere zei¬ gen im Polleitzgraben ein durchschnittliches Einfallen von 20 bis 30 Grad nach SO. Die Erze diirften lagerformig in den Schiefern auftreten, sollen aber kein Anhalten nach dem Streichen besitzen. Ein ziemlich bedeutender Abbau von Eisensteinen findet bei Starzendorf, ostlich von Aussee und \vestlieh von Medel statt. Die Eisensteine kommen daselbst in sehr stark vervvitterten und zersetzten Schiefern, die verschieden gefarbt sind, vor. Ein etwas krystallinischer, griinlicher, chloritischer Schiefer, welcher kalkhaltig ist, ist das einzige unzersetzte Gestein, welehes sich daselbst vorfindet, das* aber auf die Aehnlichkeit der Ablagerung mit den Schicbten von Aussee und vom Polleitzgraben hinvreist. Auch diese Schieferablagerung diirfte sonach der Grauwacken- formation beizuzahlen sein. Die Eisensteine sind ein Aggregat von Hamatit (Eisenglanz, Rotheisenstein) und Magnetit, innig gemengt mit Eisenkiesel, mit jaspisartigem und mit gewbhnlichem weissen Quarz. Sie bilden in den Schiefern ein wie es scheint linsenformiges Bager, das nach Stunde 4 streicht und nach NW. fitllt. 113 In der fiirstl. Liechtenstein’schen „ Aloiszeche (1 zeigt das Erzlager in der achten Klafter der Schachtteufe — der Abbau wird n ur mittelst Schachten betrieben — eine Machtigkeit von 10 bis 12 Klafter, welche aber gegen die weitere Teufe zu wieder ab- nimmt, so dass es den Anschein hat, das Erzlager mochte sich in der 25. Klafter des Verflachens wieder auskeilen, indem auch die Hangendschiefer je tiefer desto steiler einfallen und sich der- art den gleichmassig verflachenden Liegendschiefern nahern. Ebenso scheint die grosse Machtigkeit des Erzlagers nach dem Streichen abzunehmen, da in dem 135 Klafter nordostlich befindlichem fiirstl. Salm’schen Schachtbaue das Erzlager nur mehr 1—2 Klafter, ja selbst nur 2—3 Fuss miichtig angefahren wurde. Auf demselben Erzlager wird auch ein zu den Freiherrn von Rothsehild’schen Werken gehoriger Bau betrieben, und zwar ungefahr 200 Klafter siidwestlich von der Aloiszeche genau in der Streichungsrichtung des Erzlagers. Das ganze sehr wenig abdachende Terrain ist von einer 3—4 Klafter machtigen Loss-Ablagerung bedeckt. Achnliche Eisensteine wie bei Medel werden bei Pinke, westlich von Mahrisch-Neustadt unter gleichen Verhaltnissen gewonnen, und es unterliegt kaum einem Zweifel, dass man es in Pinke mit derselben Ablagerung wie in Medel zu thun habe, wenn sie auch nicht mit einander in unmittelbarem Zusammenhange stehen, dessen Ermittlung iiber Tags durch die gedachte Lossablagerung unmoglich gemacht wird. Untersuchungen einiger dieser Eisensteine gaben folgende Resultate fiir 100 Theile: Nachst W i e s en b e r g und Stephanau kommt hier Braun- eisenstein vor. Er tritt in den oberen Teufen in ganz aufge- lostem Thonschiefer nester-, putzen- und stockweise vor und wird abgebaut. Hauer, Eisenerze. 8 114 In einer Teufe von 15 Klafter erscheint der Eisenstein nicht mehr putzenformig, sondern halt im Streichen an; der Thonscliie- fer, welcher viel frischen Schwefelkies enthalt, ist hier weniger verwittert und der Brauneisenstein erscheint zwischen machtigem Schwerspath. Da offenbar der Brauneisenstein aus der Verwitterung des Schwefelkieses hervorgegangen, und derlei mit Baryt vorkommende Kiese haufig auch edle Metalle fiihren, so liess sich vermuthen, dass solche im Eisensteine vorhanden seien. Eine Untersuchung ergab 1 , / 2 Loth Silber im Brauneisen¬ stein, 2 Loth im Schwefelkies per Centner. (Jahrb. der k. k. G. R. A. Sitzungsber. 1850. S. 355.) Mahrisch-Neustadt. Hier wird ein Lager von Rotheisenstein mit Sclnvefel- kies vermengt ahgebaut, das im Chloritschiefer vorkommt. Braundlstein bei Janowitz nachst Romerstadt. Magneteisen und Eisenglanz sind hier Gegenstand des Abbaues. Sie treten im Urthonschiefer mit jaspisartigem Horn- stein, Q,uarz und Schwefelkies vermengt in 3—4 Fuss machtigen Lagern auf. Aehnlich sind die Erze, welche bei Hangenstein, nordostlich von Bergstadt und nordlich von Olmiitz abgebaut werden. Die Erze von beiden Localitaten werden zu Janowitz versehmolzen. (Fr. v. Hauer, Fotterle. Bergbaue. S. 65.) Bergstadt. Olnhitz N. Hier werden Eisenglanz mit Kalk vermengt und 18 Zoll bis 2 Fuss machtige Lager von Magneteisenstein abgebaut. Die Erze kommen im krystallinischen Schiefer mit Quarz und Schwefelkies gemengt vor. Pittenwald. Auf der sogenannten „Neu-Johannes“ und „Kalkzeche“ tritt zvvischen den Beriihrungsflachen des Chlorit- und Talkschiefers in einer Tiefe von 20—30 Klafter ein ziemlich maclitiger Erz- gang von Rotheisenstein, Eisenglanz, Eisenglimmer, Magneteisen und S p a t h e i s e n st e i n auf. Letzterer wurde einstens unbeniitzt gelassen und findet sicli auf den Halden. Das begleitende Ganggestein ist vorvvaltend Quarz und Kalkstein. (Albin Heinrich. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854, S. 94.) 115 Diesen Gangbildungen scheinen auch die Lager anzugehoren, welche in nordwestlicher und siidwestliclier Richtung, namentlich bei Mohrau, Neudorf und auf der Tuchlahn bei Piirkau, Reschen, Deutsch-Eisenberg etc. in Abbau standon, oder noch abgebaut werden. Die Erze werden zu Janowitz verschmolzen. Sternberg, In der Umgegend dieses Ortes sind rnehrere Bergbaue anf Eisensteine, die in krystallinischen Schiefern auftreten und in den Werken zu Stephanau, Zoptau verschmolzen werdcn. Sternberg. Bei diesem Orte selbst wird Magneteisenstein zum Theil mit Brauneisenstein abgebaut, der in 1—2 Fuss machtigen Lagern im Sehiefer vorkommt. Stadtkaminka bei Sternberg. Der in Abbau befindliche Magneteisenstein tritt mit Schaal- steinen und rothen Schiefern ebenfalls im krjstallinischen Sehiefer lagerfonnig auf. Biskowitz. Im „Bladowitzer Revier“, nordvvestlich von Sternberg, wird sehr reiner Magneteisenstein abgebaut, der nur mit Kalkspath- adern durchzogen ist. Das Lager im krystallinischen Sehiefer ist bis zu 6 Fuss machtig. Es fallt mit 45 Grad gegen O. und wird durch ein taubes Mittel, das mit Schaalstein und chloritischem Sehiefer ausgefiillt ist, verworfen. Der bei Rit e s eh in Abbau befindliche Magneteisenstein ist weniger rein. Bei Raba nachst Krokersdorf, nordwestlic.h von Sternberg, wird Rotheisenstein gewonnen. Gobitschau nordlich von Sternberg. Magneteisenstein mit Eisenglanz und ein 2—3 Fuss macli- tiges Lager von Rotheisenstein tritt hier auf. Aehnlich sind ferner die Erze zu Wachtersdorf nordlich von Sternberg, Deutsch-Lodenitz nordostlich von Sternberg, Deutsch-Eisenberg stidlich von Bergstadt, Reschen, stidlich von Bergstadt, Eulenberger Wald stidostlich von Bergstadt. (Fr. v. Hauer; F o tt eri e. Bergbaue. S. 65.) 8 * 116 Analysen solcher Eisensteine gaben folgende Resultate : 1. Deutsch-Lodenitz, Ferdinandizeclie I. Lager Rotheisenstein. Grund. Schlesien. Die hier auftretenden Erze sind dadurch charakterisirt, dass sie sioli stets dort in der Nahe vorfinden, wo der Basalt die Grau- wacke durchbrochen hat. Die Erze, welche hier in mehreren Graben gefordert werden, sind Magneteisensteine und Eisen- g 1 a n z. (Albin Heinrich. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854. S. 95.) Gross-Mohrau, Klein-Mohrau, Schlesien. Die hier im Abbau befindlichen Erze sind Magneteisen¬ steine mit Eisenglanz gemengt, welche in wenig machtigen La- gern im Glimmerschiefer brechen. Sie werden auf dem Werke zn Ludwigsthal in Schlesien verschmolzen. Untersucliungen verschiedener Eisensteine aus dieser Gegend gaben folgende Resultate: Proč. Eisen Proč. Eisen 23'5 Allerheiligenschacht 34-3 13'0 Allerheiligenstollen 50 - 2 24-6 Rocbus Zeche 24 7 15-1 Bartholomai I. Zeche 31 '6 20 0 Simon et Juda II. „ 13-8 41-9 Martin „ 39'6 34-1 Veit „ 40.2 8-3 Hilar „ 49-7 15*8 Franz „ 49 - 4 45 - 2 Josepha „ 50-1 402 Karl „ 47-3 32 - 3 Dominik „ 46 - 6 Friedlander Tagbau 25 7 Procent Eisen. Solche Erze wie auch Braun- und Thoneisensteine in Glim¬ merschiefer kommen ferner vor zu: Cyrill Zeche Ambros ,, Methud „ Joseph „ Alois „ Karolina „ Beatrix „ Raabschurf Katharina-Zeche Maximilian „ Prokop „ Kal k ,, 117 Bennisch westlich von Troppau. siidvvestlich von Bennisch. ostlich von Bennisch. Diese Erze werden zu Wittkowitz verschmolzen. (Fr. v. Bauer. Fotterle. Bergbaue. S. 66.) Die Magneteisensteine enthalten dnrchschnittlich 50 Procent Eisen Neu-Vogelseifen. Schlesien. Romerstadt. N. Hier tritt Spatheisenstein im Glimmerschiefer auf. Endersdorf. Scldesien. Zuckmantel W. Hier befinden sich Lager von Magneteisenstein mit Eisen- glanz gemengt, die in krystallinischen Scbiefern auftreten. Olomuczan, Ruditz. In den oberen Juragebilden der Gegend zwischen Brtinn und Boskowitz kommen sehr haufig Eisenerze vor. Sie treten hauptsachlich in einern gelben Letten und Thon auf, der auch haufig trichterartige Vertiefungen in dem devonischen Kalkstein ausfiillt, und bilden ofter ganze Schichten von 3 Zoll bis 1 Fuss Dicke, vvelche aber die mannigfachsten Biegungen und Windun- gen zeigen, sich oft in mehrere getrennte aderformige Verzwei- gungen zersplittern, bald auch zu Putzen von 2—2’/ 2 Fuss Mach- tigkeit anschwellen. Oft keilen sie sich ganz aus und bestehen dann blos aus ganz platten Nestern, die durch eisenschiissigen Letten verbunden sind, oder endlich die Eisensteine liegen in ein- zelnen Nestern im Thone zerstreut. Diese Nester sind von sehr verschiedener Grosse, namlich bald klafterdick, bald so machtig, dass sie den Gegenstand eines ganzen Bergbaues bilden. Die Erze sind meistens Brauneisensteine, selten und nur untergeordnet Rotheisensteine, und zvvar dichter oder ockeriger Brauneisenstein oder brauner Thoneisenstein. Auch in den die oberen Juragebilde der Gegend zwischen Brtinn und Mahrisch-Triibau bedeckenden unteren Kreide- bildungen, und zwar in dem unteren Quadersandstein und dem diesen eingelagerten Schieferthone kommen Eisensteine meist als Eisenoxyd-Ausscheidungen und Anhaufungen in grosserer Menge, mitunter auch in Schichten und grossen Nestern von meist ockri- gem seltener festem Bi-aun- und Thoneisenstein vor. Der blattrige Eisenglanz Der kornige Eisenglanz 35-45 20—35 118 Diese sowie die dem oberen Jura angehorigen Eisenerze kommen ausser den bezeiebneten nocli an folgenden Punktenvor: Austerlitz I D •• • ^ .j westlich von Brunn. Butschowitz ) Lažanek siidostlieh von Blansko. Niemtschitz „ „ „ Babitz nordlicb von Briinn. Borstendorf siidwestlich von Briinn. von Mahr. Triibau von Boskowitz Die Erze werden auf den Hochofen zuOlesnička, Adams- t h a 1, Ernsthal, Klebačow, Jedownitz und Baumol- liiitten verschmolzen. (Fr. v. Han er, Fotterle Bergbaue S. 69). Mahrisch-Truban. Auf den Feldern ringsum finden sich Rotheisensteine mit einem Eisengehalte bis zn 40 Procent Eisen sehr hiiufig als zer- streute Rollstiicke vor. Untersuchungen einiger Eisensteine von den frtiher ange- fiihrten Localitaten gaben folgende Resultate: Eisensteine von Bistritz 52-0 8-4 46-5 52-1 im Mittel 39-7 Proč. Koheisen. B r z e z i t a r bei Kunstadt 604) j Cernahora ain Mezi Chlum 36-0 / Procent Robeisen. Frain 53 5 J 119 f 54,1 I Haye, NW. von Kunstadt J 38-4 \ im Mittel 49-3 Proč. Eisen. 155 5 J a r i n o w bei Lettovritz 35 2 Jaworer Bergbau 38-5 Kadau Samotin-Berg 13‘2 Procent Eisen. Kwalkowitz Graphitschacht 449 Krizanau S. Eisenscbacht 45 - 5 K u k 1 i k e r Bergbau 40-2] 14-0 | im Mittel 28-1 Procent Eisen. . 30-0 J K7.9 ) im Mittel 56 - 7 Procent Eisen. 56-1 j “ ,F) ^ I im Mittel 35'8 Proč. Eisen. 46-5 ( M okni s SO. von Kunstadt j u4 ^ im Mittel 32-7 Proč. Eisen. I 31-4 ‘ L ažanky Zwischen Mali und P i r vv i t z N e s p i t z auf den Fcldern Pernstein alter Bau P i r n i t z Pleschnitz Prosetin bei Ols 60-8 18-6 40-4 ■ 46-0 66-0 Procent Eisen. (56-4) Przibislawitz J 574 1 im Mittel 53-4 Procent Eisen. 1 46-7 j Saar ^ 1 im Mittel 54-1 Procent Eisen. ( 51-4 j Sam o d la bei Kadau 19*9 j Suclia Lanka bei Kunstadt 24 - l | Procent Eisen. W o s e 1 k a bei Kreyetin 45 - 5 j f 23 8 | W i e c h n o w | 22-8 | im Mittel 22’7 Procent Eisen. (21-6 I Gaya, Strazowitz. Die Erze kommen in Ablagerungen von Geroll, legel und Karpatliensandstein vor. Es sind Braun- und Spatlicisen- stein c und Zwiscbenstufen der Ietzteren in erstere. Oie Braun- eisenstcine kommen in erdigem Zustandc vor, Stiicke sind selten; 120 die Spatheisensteine sind theils derb von sehr verschiedener Far- bung, oder zum grosseren Theile thonig und in der Umwandlung begriffen. Erstere sind reicher, da letztere einen bedeutenden Gehalt an Kieselsaure und Thonerde haben. Das Vorkommen kann ziemlich scharf in 4 Kategorien ge- schieden werden: 1. im Gerolle, 2. flotzartig in Sandschichten, 3. im Letten, 4. im Sandstein. Die Ablagerung des Gerolles scheint hier sehr localer Natur zu sein. Dieselbe findet sich hauptsachlich am sogenannten W e s- selyberge, 1 Stunde nordlich von Gaya bei den Dorfern S tra¬ zo wit z und Wietrscbau. In 20 Kubikfuss Gerolle kann auf ungefahr 1 Kubikfuss Erz gerechnet werden. Was das flotzartige Vorkommen anbelangt, so wird es auf der Hohe des Wesselyberges abgebaut. Der Stollen ist in den liegenden Sand- und Lehmschichten aufgefahren und mitten in einer flotzartigen Gerdllablagerung befindet sich das Eisenstein- flotz, das im Allgemeinen 2 Fuss machtig ist; es besteht vorzugs- weise aus Brauneisenstein. Die Friedrichszeche am Wesselyberge liefert allein 10—12.000 Centner Erze monatlich. Das Vorkommen des Eisenerzes im Letten ist ein vvesent- lich anderes, da es sich nicht wie die beiden friiher angefiihrten in einer secundaren Lagerung befindet. Es ist besonders von zwei Punkten aufgeschlossen und bekannt. Das erstere und be- deutendere Auftreten ist nordostlich von Gaya im eigentlichen Marsgebirge, naiie den Dorfern M o r a w a n und Czeioschnitz. Die Erze sind derbe Spatheisensteine von grauer, gelblicher bis brauner Farbung, die bis 45 Procent enthalten. Auf dem Wege nach Koritschan auf der Hbhe des Ge- birges ist ein weiteres Vorkommen. Mit einem 6 Klafter tiefen saigeren Schacht ist ein Lager von 6—12 Zoll Miichtigkeit auf¬ geschlossen worden. Diese Machtigkeit halt aber durchaus nicht an und sinkt an manchen Punkten bis auf 3 Zoll herab. In der Nahe von Austerlitz bei den Dorfern Nischkowitz und Koberschitz finden sich auf den Feldern zahllose Stticke Eisenerz zerstreut. Ausserdem findet man fast uberall im Letten einzelne Bruchstucke. Auch bei Boschowitz finden sich Thon- eisensteine von schwarzlicher Farbe. Aber alle diese Vorkommen 121 im Letten sind zu unregelmassig und zu wenig anhaltend, um eine lohnende Gewinnung einleiten zu konnen. Von Vorkommen im Sandsteine kennt man bisher nur ein einziges beim Dorfe Morawan unmittelbar am Fusse des Marsgebirges. Der Karpa- thensandstein streicht daselbst ganz so wie die Kette des Gebir- ges. In diesem Sandsteine sind 5 Erzausbisse bekannt, deren Machtigkeit aber 6 Zoll nicht uberschreitet. In der ganzen beriihrten Gegend ist sornit, die Friedrichs- zeche am Wesselyberge ausgenommen, kein regelmassiger Bergbau einzuleiten. Derselbe besteht, wie fast iiberall im Karpathengebirge lediglich in Versuchs- und Schurfbauen, bei welcben der sogenannte „Duckelbau“ eine Hauptrolle spielt. (B. Turnlei, Berg- und hiittenm. Zeitung 1858. S. 209.) Eine Analyse der Brauneisensteine von Strazowitz gab in 100 Theilen: Unlosl. Riickstand 10*59 Eisenoxyd 42*34 zz 29*63 Eisen. Manganoxyd 23*02 Kalk 6*70 Magnesia Špur Gliihverlust 17*78 Eine Analyse der Spharosiderite von Strazowitz, ausge- fiihrt von Reichenbach gab in 100 Theilen: Eisenoxydul Manganoxydul Unloslich Kalk Magnesia Gliihverlust 40*94 n 31*86 Eisen. 21*86 3 00 1 94 1*48 30*78 Eisensteine aus den Bergbauen des Freiherrn von Reichen¬ bach, analysirt von demselben: Spharosiderite von Morawan bei Gaya. Spharosiderite 1. von Thonfeld, 2. von Boschowitz 1 . 2 . Kieselerde 7*00 4*80 Eisenoxyd 30*66 23*80 122 Brauneisenstein von Austerlitz. Kieselerde 18.00 Eisenoxyd 68 - 00 (und wenig Thonerde) Mangan Kalk Wasser 2.00 1200 Friedland. Die Erze iinden sich in den zum Neocomien gehorigen Tesch- ner Schiefern; diese bestehen aus dunkelgefarbten Thon- und Kalk- schiefern, Schieferthon, Brand- und Alaunschiefer, Sandstein und ziehen sich von Meseritsch in Mahren iiber Mistek und Teschen langs den Karpathen gegen Galizien oft in einer bedeutenden Machtigkeit. In denselben kommen sehr zablreiche Lager von theils licht theils dunkel gefarbten Thoneisensteinen in regel- massigen, oft sehr weit zu verfolgenden Lagern oder in kugel- und linsenformigen Ausscheidungen als wahre Spharosiderite vor. In Mahren und Schlesien sind nahe an 400 verschiedene solche Lager bekannt geworden. Sie erreichen jedoch nie eine Machtigkeit iiber 6— 7 Zoll. Die Punkte, wo sie vorziiglicli ab- gebaut werden, sind zu: Frankstadt sudlich von Mistek. II o t z e n d o r f | M u r k \ Wernsdorf j Senftleben Blauendorf Stramberg Sohle Neutitschein Kuntschitz ) Czeladna westlich von Frankstadt. nordw. von Frankstadt. L i c h n a u T i c h a u Kozlowitz ostlich von Frankstadt. nordlich von Frankstadt. Maleno witz Bistry M ettilo witz Jano witz Elgoth siid\vestl K o n s k a u Ober Unter W e n d r i n Ni e d e k Istebna N Oe. von Frankstadt. S. von Mistek. von Teschen. L i s c h n a siidostlich von Teschen. Lippowetz U s t r o n osti. von Teschen. 123 Kotzobentz, ) Tierlitzko, j W. von Teschen. Gradišč lit z, ) - Sie werden in den Hochofen zu Friedland, Čzeladna, Baschka siidlich von Mistek, Witkowitz siidlich von Mah- risch-Ostrau, Tržinietz siidlich und Ustron ostlich von Te¬ schen verschmolzen. Die Ausbeute an Eržen betragt jahrlich weit iiber 100.000 Centner. (Pr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 99.) Die Erze sind im Durchschnitt sehr arm, sie geben 18—28 Procent Eisen. Sie enthalten 12—21 Procent Kalkerde und 16—26 Procent Thonerde. Jakobau. Auf einem kahlen Hiigelrticken ganz nahe bei dem Dorfe Jakobau 1V 4 Stunde nordwestlich von Mahrisch-Budivitz, wird Brauneisenstein gefunden. Er kommt aber nur putzenformig m geringer Tiefe vor. In einem abgeteuftem Schachte horte er in einer Tiefe von 4 '/„ Klafter schon auf. Neben demselben kommt auch nierenformiger dichter Psilomelan vor, und zvvar in ziemlich reichlicher Menge. (E. F. Glocker. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. S. 97.) Kohleneisensteine in den Gruben von Michalkowitz in Schlesien. (Berg- und Hiitt.-Zeit. 1853. S. 191.) Dieser bituminose Spharosiderit bricht hier unmittelbar in dem iiber dem 4. Steinkohlenflotze gelegenen Kohlenschiefer, jedoch nur in getrennten und unbedeutenden Partien. Eine Analyse derselben gab : Gliihverlust 43-47 1 . .... 43 . 42 ™ Mittel 43-44V Giebt mithin gerostetes Erz 56-56 Procent. Eisengehalt im ungerosteten Erz 39 - 59 „ „ „ gerosteten „ 69-98 „ Der Wassergehalt betragt nicht iiber 1 Procent, daher kommt der Gliihverlust einzig auf llechnung der beigemengten kohligen Bestandtheile und der Kohlensaure. 124 Auch bei Petersvvald kommen Kohleneisensteine vor, die 30-3 I 36'4 > im Mittel 33 - 7 Procent Eisen enthalteri. 34 6 I Galizien und Krakau. Die Eisensteinbergbaue und Schmelzwerke sind folgende: 1. Cisna im Sanoker Kreis mit 1 Hocbofen und 3 Grund- Maassen. Bergbau des Grafen Heinrich Fredro. 2. Duszatyn, 2 G. M. Bergbau des Emerich von Matten- kloit im Sanoker Kreis. (Ausser Betrieb.) 3. Augustow (Skole), 1 Hochofen und o G. M. Bergbau im Kreise Stry des Grafen Eugen K in s k y. - 4. Dembina mit 1 Hochofen und 4 G. M. im Kreise Stry, des Grafen Ladislaus Badenyi. 5. Ludwikowka, 2 G. M. Bergbau und Maxyimowka, 1 G. M. 2 Tag M. nebst 1 Hochofen im Kreise Stry, des Joseph von Matkowsky. (Ausser Betrieb.) 6. Sopot 8 G. M. Bergbau nebst Schmelzwerk im Kreise Stry, des Oswald von Pietruski. 7. Weg ierka-Gorka, Bezirk Zywiec (Seypusch), Kreis Wadowice mit 2 Hochofen und den Bergbauen in den Bergre- vieren Kamesnicza und Chrzanow, mit einem Gesammtflachenin- halt von 1,997.004 □ Klafter, des Erzherzog Albrecht. 8. Sucha, Bezirk Slemien, Kreis Wadowice, mit 1 Hoch¬ ofen und 33% G. M. Bergbau, des Grafen Branicki. 9. Ohrzanow im Krakauer Kreis mit 2 Hochofen und 20 G. M. Bergbau zur Gutsbesitzung Chrzanow gehorig. 10. Zakopana, Kreis Neu-Sandec mit 1 Hochofen und 28 G. M. Bergbau der Clementine Homolacz. 11. Ploki Bezirk Javvorzno, Kreis Krakau mit 2 Hochofen und 83.619 □ Klafter. Bergbau der Schreiber’schen Erben. 12. Makow, Kreis Wadowice, mit 2 Hochofen und 3,226.752D Klafter Bergbau, des Grafen Saint-Genois. 13. Einzelne Bergbaue bestehen ferners zu Bednarka und Czerna. 125 Die im Krakauer Gebiete gewonnenen Eisensteine zerfallen in 2 Hauptgruppen, niimlich in Spharosiderite und in zinkische oder galmeihaltige Brauneisenerze. Die Spharosiderite finden sich in den secundaren und ter- tiaren Formationen des Beskidengebirges, welches Galizien von Ungarn trennt, und zwar in der niederen Gebirgsreihe (dem so- genannten Beskid) im Neocom-, Senon- und Eocen-Zuge; in den hoheren Nordkarpathen (dem grossen Beskid), aber im Kar- pathensandstein oder Gault. Eine Ausnahme hievon bilden blos die in dem siidvvarts von den Beskiden streichenden Tatragebirge (Siidkarpathen) vorkommenden Brauneisensteine, zum Theil auch Bohnerze, dann Roth- und Spatheisensteine, welche in der Um- gegend des Zakopanaer Eisenwerkes abgebaut werden, und in secundaren Kalk oder in Quarzschiefer, der den Kalk iiberdeckt, eingelagert sind. Zu bemerken ist der Umstand, dass die Gebirgsreviere (fast sammtlich dem Uebergangsgebirge angehorig) in sparlicher Menge Kieselsiiure haltige Spharosiderite flotzweise, obschon nur in dem oberen Horizont, mit sich fiihren, und schon in einer Teufe von 16—20 Klaftern jedes Vorkommen aufhort. — Das Landrevier hingegen, welches in der tertiaren oder diluvialen Gegend liegt, fiihrt kein Flotz, sondern nur kugelartige, kalkspathaltige Spha¬ rosiderite. Die Gewinnung der Eisenerze in diesem Theile von Gali¬ zien ist mit mannigfachen Schwierigkeiten verbunden. Es sind namlich die Spharosideritflotze in der Regel nur 2—4 Zoll, selten 6 Zoll machtig, iibrigens von hochst unregelmassigem Streichen und Verflachen, dabei haufig verdriickt und venvorfen, so zwar, dass nocli kein Flotz 50 Klafter ununterbrochen im Streichen an- hielt. Dabei halten die rohen Erze nur 12—14 Procent Eisen, und konnen blos durch die sorgfaltigste Aufbereitung, Rostung und Abwitterung bis auf einen Eisengehalt von 19—21 Procent gebracht werden. Die karpathischen Spharosiderite werden in Galizien an ver- schiedenen Stellen gefordcrt, insbesonders im Wadowicer Kreis auf dem Tcrrain der Herrschaften Seypusch und Kamesnica, ferner im Bereiche der Ortschaften: Krzessow, Slessowice, d’arnawa, Blodzonka, Lanckorona, Barwald, lluczan, Klecza, Kalwarya, Jastrzebia, Gulkowice, dessgleichen im 126 Bochniaer Kreise zu Wisniowa und an vielen anderen Orten im Westen des Wadowicer Kreises. Die Gevvinnung der Erze geschielit theils durch den soge- nannten Duckelbau, theils durch regelmassigen Bergbau. Die Eisenerzlager des Sand e c er (mit Ausnahme des Ta- tragebirgsreviers) und des Jasloer Kreises, unterscheiden sich nicht von den eben angefiihrten. Sie bilden namentlich im Jas¬ loer Kreise 2 Flotze, welehe von einander durch eine mehrere 1000 Fuss machtige Lagerung von weissem Sandstein (Gault) ge- trennt sind. Beide streichen parallel mit einander in derselben Richtung und Verflachung, vvie die anderen Flotze der Beskiden- gebirge, namlich von NW. nach SO. mit der Verflachung nach SW. Das Vorhandensein eines solchen Flotzes wurde in dem Terrain von Dominikovvice, Wapienne, Foluss, Cieklin, Bednarka, Jaworzeruskie, Dessnica, Mysskowa und Ra- pianka im Jasloer Kreisd in einer Ausdehnung von 5 Meilen wahrgenommen. Das andere beurkundeten Schiirfungen in der Gegend von Sekowa, Przegonina, Barlue, Majdan, Swigtkowa und Crepna, (sammtliche Ortschaften im Jasloer Kreise) in einer Ausdehnung von 4 Meilen. Aehnliche Eisensteine als schmale Flotze im Karpathensandsteine eingelagert, kommen auch zu Drianiss im Sandecer Kreis vor. Die Eisenerzlager der Jasloer und Sandecer Beskiden, be- stehen aus karpathischen Spharosideriten, nebstbei aus eisenhal- tigen Thonmergelgesteinen, welche 13, 15, 18, 26 Procent Eisen enthalten, obschon es auch welche mit 28—30 Procent giebt, die aber zu den Seltenheiten gehoren. Eine Ausnahme von den armen Eisenerzen in den westga- lizischen Bergwerken, bildet die Ausbeute im Tatragebirgsrevicr. In den Bergwerken zu Magura, Mielussa, Pod, Kupko, Dziewigta, Omak, Matusska, Tomanovva, daselbst kommen Roth- und Brauneisensteine, sodann Bohnerze und Spatheisen- steine mit einem Gehalte von 36—40 Procent Eisen vor. Gal meili alti ge Brauneisenerze rverden im Grossher- zogthum Krakau in den Eisensteingruben zu Byczyna, Dlu- gossyn, Lussowskiegory, Jaworzno abgebaut. Die Erze kommen in Nestern in den abgebauten Galmeifeldern von 6—1** 127 Zoll Machtigkeit, nebenbei von sehr unbestimmter Ausdehnung uncl einem Eisengehalte von durchschnittlich 15—25 Procent vor. Die Karpathen - Thoneisensteine sind durchgehends štren g- fliissige Erze, welche eine betrachtliche Menge Kieselerde als feinen Quarzsand in der Erzmasse vertheilt enthalten, und miissen durch Rostung in Schachtofen, Abwitterung und Ablagerung in Abwitterungsteichen fur die Reduction vorbereitet werden. Dieser Vorbereitungsprocess fur die Verschmelzung dauert in der Regel 2 Jahre. (Berggeist. Koln 1859.) Zakopana. Es kommen hier Rotheisensteine, Brauneisensteine, ferner Spatheisensteine und Bohnerze vor, deren mittlerer Gehalt 25— 28 Procent betragt. Es werden aber auf dem Werke auch Eisen¬ steine aus Ungarn versclunolzen. Die Production des Werkes betrug im Jahre 1858: 2387 Centner Gusseisen, 8842 Centner Roheisen und 11.630 Centner Stabeisen. So wie sich das Tatragebirge und die Peninen in orogra- phischer Beziehung wesentlich von den anderen Karpathen unter- scheiden, die den Bieskiden angehoren, ebenso gross ist der Unterschied in geologischer Beziehung. Der galizische Theil des Tatragebirges erhebt sich wie seine westliche und ostliche Fortsetzung in Ungarn, mit wenig mach- tigen Vorbergen fast plotzlich aus der bei 1900 Fuss hoch gele- genen Hochebene von Neumarkt zu einer mittleren Hohe zwi- schen 6000 und 7000 Fuss itber dem Meere. An den Granit, der durchgehends den Kamm des Gebirges bildet, lehnen sich steil gehoben Quarzit, rother Sandstein und Schiefer in einer schmalen Zone an, die wahrscheinlich den Varrukano und den Werfener Schiefern entsprechen. Sie fiihren manganhaltige Brauneisen¬ steine, welche auf mehreren Punkten, wie auf der Magura, Mietusia, Omak etc. fiir das Eisenwerk in Zakopana abgebaut 'verden. Fiir dieses Eisenwerk werden auch Roth eisen steine, welche bei Tomanovva in den rothen Kalken des oberen Lias vor- kommen gewonnen. (Fr. Fotterle. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1859, Verhand- lungen. S. 120.) 128 Mizun, siidlich von Stry. In demjenigen Theile der ostgalizischen Karpathen, der siid- lich von Sambor angefangen, sich in siidwestlicher Richtung bis in die Bukowina erstreckt, sind in dem Karpathensandsteine, der von der ungarischen Grenze gegen NO. in einer Machtigkeit von uber 4 Meilen bis an die jiingeren salzfiihrenden Tertiargebilde reicht, 9 verschiedene zu einander parallele Eisensteinlagerziige bekannt geworden, welche den grossten Theil der Erze fiir die Hochofen zu Maj dan, Podhorce, Lubieniec, Mizun, Ludwikowka, Pasienczna etc. liefern. Die einzelnen Ziige sind in einer oft vvechselnden Folge von Sandstein, Schieferthon, Kieselkalk, Hornstein, Brandschiefer, Kalk und Thonmergel eingelagert. Man unterscheidet zweierlei Arten von Eisensteinen darin, sogenanntes schwarzes und weisses Erz, beide Spharosiderit, ersteres ist dicht und schwer, das letztere mehr erdig. Beide er- reichen einen Eisengehalt von hochstens 18 Procent im Durch- schnitt. Jeder Lagerzug besteht aus mehreren einzelnen Lagern der beiden Erzvarietaten, die oft sehr zahlreich werden, so dass bei allen bei Mizun vorhandenen Ziigen, 69 Lager des weissen mit einer Machtigkeit von 2—7 Zoll, und 7 des schwarzen Erzes mit einer Machtigkeit von l'/ 2 —2*/ 2 Zoll bekannt sind, wobei die letzteren immer im Liegenden des ersteren erscheinen. Die Hauptstreichungsrichtung dieser Ziige ist ubereinstimmend mit der ganzen Gebirgsbildung, eine siidostliche mit einem Verflachen der Schichten gegen SW. Mehrere dieser Ziige wurden auch in der siidostlichen Fort- setzung, siidlich von Nadworna bis gegen die Bukowina bekannt. In nordwestlicher Richtung scheinen diese Ziige mit denjenigen Eisensteinlagern in directer Verbindung zu stehen, welche in Westgalizien im Wadowicer Kreise, dann in Schlesien und Mahren abgebaut werden. (Fr. Fotterle. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1855. Sitzungsb. S. 182.) Am Dniesteruter kommen nestervveise abgelagert, in Mitte der Karpathen feumpferze vor, welehe einen Gehalt bis zu 30 Procent Risen besitzen, und welche neuerlichst zur Verscbmel- zung auf dem Werke zu Mizun versucht wurden. Untersuchungen von Eisensteinen der im Friiheren ange- fuhrten Terrains gaben folgende Resultate: 129 Eisenoxyd. Eisen. °/ o/ /o /o Beide Schichten sind durch Menilitscliiefer von einander ge- trennt, und sind dem eocenen Karpathensandstein eingelagert. Pasieczna, siidlich von Stanislau. Man kennt liier im Bistrizthale 5, im Pruththale 4 Eisen- steinziige von gleicher Art wie die friiher angefiihrtcn, die einen durchschnittlichen Gehalt von 18 Procent Eisen haben. In ein- zelnen Paidien steigt der Gehalt auf 26—28 Procent. Aehnliche Eisensteine als schmale Flotze in den Karpathen¬ sandstein eingelagert, werden auch abgebaut zu Makow, siidosflich von Wadowitz. Im Muschelkalke des Krakauergebietes treten aber ausser den im Karpathensandstein vorkommenden armen Eržen, sehr gute theilweise in Brauneisenstein umgewandelte Spatheisensteine auf, die in den Hochofen zu Makow, Wegerska-Gorka und Sucha verschmolzen werden. Analysen solchei' Erze gaben folgende Resultate: J. Krakauer oder Bydziner Erz j Brauneisen steine. 2- n „ n » ) Han er, Eisenerze. ^ 130 3. Calvaria-Erz / 4. Crescower Erz | Spatheisensteine. 5. Wittanowitzer Erz f 8. „ Brauneisenstein. Gehalt in 100 Theilen: Kamesnica, siidlich von Seypusch. An der westlichen Grenze von Schlesien und Galizien tritt bei Kamesnica eine 30 Klafter machtige Schieferablagerung im Karpathensandsteine auf, die 7—8 schmale, l 1 /,,—4 Zoll machtige Thoneisensteinflotze enthalt, die fiir den Hochofen in Wegerska- Gorka abgebaut werden. Diese Schiefereinlagerung hat ein regelmassiges Streichen wie der Sandsteinzug selbst nach Stunde 5 mit einem meist steilen siidlichen Verflachen, und lasst sich in dstlicher Fortsetzung tiber Slemica und Krzeszow, wo sich ebenfalis Baue fiir die Hochofen von Sucha und Makow befinden, verfolgen. (F. Foetterle. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1859. Sitzungs- bericht, S. 103.) Die 3 genannten am nordlichen Abhang der Beskiden be- findlichen Eisenwerke Wegerska-Gorka, Sucha und Makoiv beziehen ausser den angefuhrten meistens armen Eržen, die selbst nach vorangegangener Scheidung, Rostung. und Abwitterung im Durchschnitt kaum 20 Procent Gehalt erreichen, und jenen vom Krakauergebiet zur vollstandigen Deckung ihres Bedarfes auch reichere Erze aus Ungarn, und selbst aus Preussen. So bezog Wegerska-Gorka bei einem Bedarfe von 160.000 Centner Erze 89.000 Centner aus fremden Gruben, und das Eisenvverk Sucha 8000 Centner Spatheisensteine von Iglo in Un¬ garn auf eine Entfernung von 40 Meilen. *) gerostet. 131 Byczyna, Jaworzno, Chrzanow. Der hier vorkommende Galmei briclit gleichzeitig mit Braun- eisenstein ein, so dass der Galmeibergbau haufig in einen Eisen- steinbergbau iibergeht, je nachdem eines oder das andere dieser Erze vorherrscht. Die Abbauteufe wechselt von 10—25 Klafter. Der Gehalt dieser Erze betragt 25—45 Procent Eisen. Cieskowitz im Krakauergebiet. Es kommen daselbst reichere Spatheisensteine vor. Eine Untersuchung ergab einen Gehalt von 41-5 Procent Eisen im roben Erze, 28-5 Procent Rostverlust, und somit 58 Procent Eisen im gerosteten Erze. Voyniez bei Tarnow. Es kommen daselbst Spharosiderite vor, welche erst neuer- lichst aufgeschiirft wurden, und einen betrachtlichen Gehalt ergaben. Eine Analyse lieferte folgende Resultate: Unloslich 8 - 9 Procent. Kohlensaurer Kalk 2'3 „ „ Magnesia 3-2 „ „ Eisenoxydul 84‘7 — 40-8 Procent Eisen. Die Gesammt-Eisenproduction von Galizien und dem Kra¬ kauergebiet betrug im Jahre 1859 : 37.444 Centner Roh- und 44.983 Centner Gusseisen. 1860: 33.934 „ „ „ 29.517 „ „ B u k o w i n a. Die Eisenindustrie dieses Landes wird blos durch zwei Unternehmer reprasentirt. 1. Vincenz Man z von Mariensee. Eisenwerk: Jakobenyi mit 3 Hochofen. Eisenwerk: Stulpikani mit 1 Hochofen. Bergbau : 10 Grundmaassen und 4 Tagmaassen; am zweiten Ort 1 Grundmaass. Die Production an Roh- und Gusseisen betrug im Jahre 1858: 39.375 Centner, 1859: 38-273 Centner Roh- und 2959 Centner Gusseisen. 1860: 35.436 „ „ „ 2843 „ ,, 9 * 132 2. Eisensteinbergbau des Julius Kalita in Bukschoja. 1 Grundmaass. Fiir den Hocbofen in Stulpikany werden die Thoneisen- steine dei' Karpathenbildung aus dem Gebiete benutzt, welches sich nordostlich an die Salzformation, in einer beilaufig von Buk¬ schoja gegen Szipot gedachten Linie anschliesst, siidlich abei' durch den Glimmerschiefer, in einer von Ostra iiber Possorita gegen Findul Moldavi gezogenen Linie begrenzt wird. Im Allgemeinen gilt liber das Vorkommen und den Abbau des Eisensteines wie die sonstigen Verhaltnisse desselben, was in Ostgalizien dariiber beobachtet wurde, indem dieses Eisenstein- lager die Fortsetzung des Letzteren bildet, welches vom Sanoker Kreise an sich mit einem steten meilenweit dem Hauptzuge der Karpathen parallel bleibenden Streichen bis hieher erstreckt. Der Abbau gestaltet sich hier aber viel vortheilhafter, da die Mach- tigkeit des Erzlagers wie auch der Gehalt der Eisensteine, welche er fiihrt, betrachtlicher ist. Erstere betriigt bis 36 Zoll, der Eisengehalt nicht unter J 8 Procent. Die Thoneisensteine der Karpathenbildung liefern indessen nur einen sehr untergeordneten Beitrag zu den fiir die hiesigen Hochofen verwendeten Rohstoffen, welche vielmehr aus den grossen, Herrn von Manz gehorigen Eisenstein-Bergvverken in Ungarn bezogen werden; daselbst werden namlich Magneteisen- steine und Eisenglanz in grossen Massen fiir die Hochofen in Jakobenyi erzeugt. Ferner liefert auch die Bukowina Spatheisen- steine in Kirlibaba und Findol Moldavi, Rotheisensteine bei Poszorita, endlich Brauneisensteine in Findul Moldavi und Eisenglimmer bei Jakob enyi, welche Erze durchaus auf mach- tigen Gangen und Lagern, die im Glimmerschiefer vorkommen, gewonnen werden. Merkwiirdig sind die Sclrvvarz- (Mangan-) Eisenerze, welche auf den Kuppen des Glimmerschiefers als Lager mit einer Machtigkeit bis zu 12 Klafter, bei Doma und Findul Moldavi auftreten. Sie liefern zwar Erze, die nicht viel iiber 8 Procent enthalten, die aber, wenn vorsichtig gattirt, zum guten Fluss geniigend verwendbar sind. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859, S. 303.) Jakobenjri. IJeber die Erzlagerstatten der siidlichen Bukowina liegt eine ausfiihrliche Mittheilung von Bernhard von Cotta vor, (Jahrb. 133 der k. k. geolog. R. A. 1855, S. 103,) aus der wir das auf das Vorkommen von Eisenerzen beziigliche anfiihren. Die Erzlagerstatten sind: 1. Brauneisensteinlager, 2. Sehwarzeisensteinlager, 3. Eisenglimmerschiefer und Rotheisensteinlager, 4. Magneteisensteinlager. Sammtlich im Glimmerschiefer; ferner in den Flotzfor- mationen: 5. Rotheisenstein im Klippenkalk, 6. Sphiirosiderit und Thoneisenstein in Karpathensandstein. 1. Brauneisensteine. Die Grube Collaca befindet sich 4 Stunden nordlich von Jakobenyi. Sie liegt im Gebiete des Glimmerschiefers in der Nahe einer machtigen Kalksteineinlagerung. Die Lagerstatte ist sehr unregelmassig. Aus der vorherrschenden Langenausdehnung der Baue und aus den alten Halden, wie Schurfarbeiten ist zu entnehmen, dass die Lagerstatte dem allgemeinen Streichen des Glimmerschiefers folgt, und hienach vrahrscheinlich ein Lager ist, wahrend dagegen ihre ungleiche Machtigkeit sowie der Umstand, dass zu beiden Seiten des Eisensteines ein zaher Letten auftritt, so gedeutet werden konnte, dass dieser Letten die beiden Saalbander eines Ganges darstellt. An einer Stelle wird die Lagerstatte durch Sand abgeschnitten. Ausser dem dichten Brauneisenstein treten in geringer Menge auch Eisenrahm, Arragonit und Schvverspath (eigentlich mehr als mineralogische Vorkommnisse) auf. Diese Brauneisensteine ent- halten nur ungefahr 25 Procent Eisen. 2. Schwarz eisensteine. Oestlich von Jakobenyi enthalt der Glimmerschiefer eine Einlagerung von Kieselschiefer, welche stellenweise, besonders im Hangenden so reich an manganbaltigen Brauneisensteinen ist, dass sie abbauwiirdig erscheint. Der Eisenstein ist erdig oder dicht und durchdringt den Kieselschiefer so wie den angrenzenden Glimmerschiefer nach allen Richtungen, theils alle h ugen und Kliifte ausfullend, theils auch in Putzen und Nestern concentrirt. 134 Die machtigste Entwicklung (liber 40 Fuss) erreicht dieses Lager auf der Kuppe Arschiza ‘/a Stunde siidostlich von Jako- benyi in einer Hohe von 4000 Fuss*). Von Auschiza aus Iasst sich der Zug der eisenreichen Kie- selschiefer im Hangenden des Kalklagers dureh das Eisenthal dureh das Putschoserthal, und dureh das Bistritzthal verfolgen, wo er am Wehre bei Man z t hal deutlich ansteht. Die Gruben „Theresia“ und „Schara“ jenseits Doma Watra, so wie Vorder- und Hinter-A u r a t a nordlich von Jako- benyi, bauen auf einen sehr ahnlichen Schwarzeisenstein im Glim- merschiefergebiet. Von den beiden ersteren glaubt man, dass sie auf einer Fortsetzung des Jakobenyer Lagers liegen. Von Aurata ist indessen ein soleher Zusammenhang unwahrscheinlich. Nach einem Berichte von Freiherrn von Andrian lassen sich bei Jakobenyi 3 Ziige von Schwarzeisenstein unterscheiden, welche nach einer massigen Berechnung 400.000 Centner wahrend 200 Jahren liefern konnten. Ihre Erstreckung ist viele Meilen weit ausgedehnt. Der Gehalt dieser Eisensteine betragt 10, 15—25 Procent Eisen. 3. Eisenglimmerschiefer. Einige Meilen westlich von Kirlibaba erhebt sich an den Quellen der goldenen Bistritz, der 6000 Fuss hohe G or gele u. Sein nordlicher Abhang besteht aus chloritischem Glimmerschiefer mit Einlagerungen von eisenglimmerreichen Chloritschiefer, reinem Eisenglimmerschiefer und kornigem Kalkstein. Die gegenseitige Verbindung dieser Gesteine ist 5000 Fuss hoch an dem gegen NW. gerichteten Vorsprung des Berges deutlich aufgeschlossen, und hier sind auch Versuchsbaue unternommen worden. Nicht ganz eine Meile davon sieht man im Bistritzthale weiter hinab einen ahnlichen Schichtencomplex von Chloritschiefer und Kalkstein mit fast senkrechter Schichtenstellung, vrahrend sie am Gorgeleu eine fast horizontale ist, woraus zu entnehmen ist, dass auch an ersterem Orte derselbe Eisenglimmerschiefer ange- troffen werden konnte. *) Diese Erze werden theils in Stollen theils dureh Tagbau gewonnen im Eisenthal bei Jakobenyi und in Gura Negri unterhalb Dorna. (Zepharovich). 135 Auch bei Manzthal unweit Jakobenyi tritt eine rothe sehr eisenreiche Lage im Glimmerschiefer auf. Endlich kommt noch am Nordwestabhange des I n i e u Rotheisenstein vor, welcher abgebaut wird. Die Lager von Eisenglanz sind nach den Beobachtungen von Zepharovich nur wenig machtig. 4. Magneteisenstein. 1 */ a Meile von Kirlibaba im Thale der goldenen Bistritz aufwarts, liegt die Grube Rusaja. In 3 Stollen die an dem linken Thalgehange iiber einander liegen, vvird eine Magneteisensteinlagerstatte abgebaut, welche im Gebiet des Glimmerschiefers liegt. Das Lager 1—13 Fuss machtig, ist von einem grauen Kalk- stein begleitet, dessen Auftreten bei der Aufsuchung des oft ver- worrenen Lagers als Anhaltspunkt dient. (V. v. Zepharovich. Jahrb. der k. k. G. ’R. A. Sitzungs- bericht 1854, S. 221.) 150 Fuss iiber dem obersten Stollen streicht ein 2—3 Fuss machtiges Magneteisensteinlager zu Tage aus, das unmittelbar auf kornigem Kalkstein von 1 Fuss Dicke ruht. Beide sind durch eine durchsetzende Kluft stark verworfen. Ob dieses Ausgehende mit der im Stollen abgebauten Lagerstatte zusammenhangt, ist fraglich. Die Machtigkeit der in der Grube abgebauten Lagerstatte schktzt Cotta im Durchschnitt auf 5 Fuss, und betrachtet sie als ein vvirkliches Lager. Am entgegengesetzten Gehange des Bistritzthales und in der verlangerten allgemeinen Streichungsrichtung, zeigen sich bei Ja- kobenyi gleichfalls Einlagerungen von Magneteisenerz im Glim¬ merschiefer. Sie wurden durch Schurfarbeiten aufgesehlossen und sie fanden sich mit gleichbleibendem Streichen im Hasch, im Runk und in der Nahe des Suhar d z e 11, letzteres Ausstreichen 2 Meilen von Rusaja. Gehoren diese Lagerstatten wirklich alle zusammen, so wiirden sie sonach einen Magneteisensteinlagerzug von wenigstens 3 Meilen Erstreckung bilden. 5. Eisensteine im Klippenkalk. Die Zone dieses Kalkes ist an mehreren Orten von Roth- eisensteinen begleitet. Spuren davon und Eisenkiesel gehoren sogar zu den normalen Begleitern des Klippenkalkes. 136 Bei Pareu-Kailor etwas nordlich von Fundul Moldavi wird ein 8—9 Fuss machtiges Lager abgebaut, vvelches aus dichtem Rotheisenstein beštebt, in wclchem selu - hiiufig plattge- druckte Ellipsoide von 1 Zoll bis liber 1 Fuss Durchmesser aus- geschieden sind, die aus etwas festerer Rotheisensteinmasse be- stehen als die Umgebung. Das Lager fallt 43 Grad gegen SW. Die Rotheisensteine haben einen durchschnittliclien Gehalt von 20 Procent Eisen. Nach den Untersuchungen von Victor von Zepharovicli (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1854. Sitzungsbericht S. 221,) kommen diese Rotheisensteine beiPoszorita und Pojana-Rotunda vor. Die ersteren gehoren den rotil und weiss gefleckten Triim- merkalken an, welche den Glimmerschiefer 'hier theilweise un- mittelbar bedecken, theils nur durch eine eigenthiimliche rosen- rothe Quarzbreccie von demselben geschieden werden. In den Triimmerkalken namlich, selbst ohne Schichtung, scheiden sich besonders in dem unteren Theil, Lager von dunkelrothen, jaspis- artigen erdigen Kieselkalken aus, welche, wenn der Gehalt an Eisenoxyd zunimmt, zu bauwiirdigen Rotheisensteinen werden. Die Erze von Pojana-Rotunda hingegen , die sich aucli durch ihr Aussehen und durch beigemengte kleine Malachit- theilchen von den ersteren unterscheiden, gehoren den erwahnten rothen Quarzbreccien iiber dhin Glimmerschiefer an. 6. Eisensteinlager im Karpathensandstein. Zwischen den beiden Bergketten der Muncsel und der Tomatik bilden die Schichten der Karpathensandstein-Formation eine Mulde, deren siidlicher Rand auch an der Oberflache als ein Becken erkennbar ist, in welchem die Orte Kimpolung und Sudowa liegen. Die Schichten dieser muldenformigen Einla- gerung bestehen aus einem vielfachen Wechsel von Schieferthon, Mergelschiefer, Sand-Kalkstein, Dolomit, Spharosiderit, Thon- eisenstein und schwachen Kohlenlagen. Nur der Schieferthon ist vorherrschend. An den beiden langen Ršindern dieser Mulde streichen nun zahlreiche Flotze von —3 Fuss Machtigkeit zu lage aus, welche theils aus ziemlich reinem Spharosiderit, theils aus mit Thon und Kalk vermengtem Thoneisenstein be- , stehen. Der Eisengehalt schwankt zwischen 10 und 48 Procent. Die Mehrzahl derselben liegt entsprechend dem allgemeinen Schichtenbau, theils flach gegen NO. theils steiler gegen SW. 137 einfallend, Solche Flotze sind an 60 verscliiedenen Stellen er- schiirft. Mehr als 20 Flotze liegen (iber einander und treten auf beiden Seiten der Mulde hervor. Die reichsten dieser Eisensteine sind die Spharosiderite, sie bilden oft lauter linsenformige Korper von '/ 4 bis 20 Fuss Langen- und Breitendurchmesser, deren Aneinanderreihung das Lager bildet. Sie liegen theils unmittelbar nebeneinander, theils sind sio durch gelbe Schieferthonlagen getrennt, welche als Anhalts- punkt zu ihrer weiteren Verfolgung dienen. Diese Eisensteinlager sind bei Kimpolung und Sadowa erschurft worden, sie setzen aber noeb sehr weit in der Streich- rielitung gegen SO. und NW. fort. Nach Cotta’s Ansicht sind sie eine Fortsetzung der von Lipold bei Nadvvorna beobachteten EisenzteinHotze. (Hai- dinger’s Beriehte IV., S. 99.) U n g a r n. Die Bergbaue und Hochofen daselbst sind zu: 1. Turia Eemete, 1 Hochofen 42 Gr. M. Bergbau in N. Laaz. Kameralwerk. 2. Poduruoje, 1 Hochofen, 100.192 □ Klafter Bergbau. Aerarialwerk. 3. 4. Rohnitz, a) rein ararialischer Werkscomplex. b) Eisen- werk zu Libethen und Pojnik, wobei das Aerar die Prineipa- litllt hat. Der Bergbau des ersteren im Sohler- und Gomorcr- G'omitat umfasst 839.340 □ Klafter. Es gehoren zu dem Werks- complex 2 Hochofen, Mittelwald mit 1 Hochofen, Dobschau mit 1 Hochofen, Theissholz mit 1 Hochofen (5 Hochofen). 5. D i 6 s gy o r , theils ararialisch theils gewerkschaftlich im Borsoder Comitat, 1 Hochofen, 140 Berglachter und 2 neue G. M- Bergbaue. 6. Kabolapojana im Besitze des Montan - Aerars mit Schmelzwerk und 250.880D Klafter fiir Bergbau. leherpatak Eisenwerk in der Errichtung begriffen. 138 7. Derno im Gomorer Comitat mit 1 Hochofen und Berg- bauen zu Csetnek, Derno, Dobschau, Octina und Rosenau im Besitze des Grafen Georg Andrassy. 8. Ohlapatak „Karlshutte“ im Gomorer Comitatmit 1 Hoch¬ ofen und Eisensteingruben bei Babina, Dobschau, Hniletz, Ohlapatak, Poloma, Also- und Felsd-Sajo, 32 L. M., 4 G. M.*) nnd 1 Ueberschaar mit 60 Klafter und 2 Uebersch. mit 6747 □ Klafter, der Karl Graf Andrassy’schen Erben. 9. Berzete mit 2 Hochofen der Berzeter Eisenwerks- Gesellschaft im Gomorer Comitat. 10. Antalocz mit 1 Hochofen im Unghvarer Comitat. Berg- bau bei Illyava und Csertesz 1 L. M., 3 G. M., der Gabriele B o t k a. 11. Bothenstein im Gomorer Comitat, des Herzogs Co- burg, mit 1 Hochofen und 31.891 □ Klafter Bergbau. 12. Csetnek im Gomorer Comitat mit 2 Hochofen. Berg¬ bau bei Csetnek-Octina, Heneko, Kis-Szlabos und Rudno, 20.269□ Klafter, der Gevverkschaft Concordia. 13. S ch m o gen im Zipser Comitat, 2 Hochofen. Bergbau bei Iglo, 3 L. M., des Grafen Anton Csaky. 14. Prackendorf im Zipser Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbauen bei Gollnitz, Prackendorf und Zsakarotz, 15 L. M. und eine Uebersch. der Grafin Csaky. 15. Josephsthal bei Szina im Zempliner Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbauen bei Warano, 4 L. M., des Grafen Theodor Csaky. 16. Podhora im Gomorer Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbauen bei Nandras, Rakos, Szirk und Turcsok 7600 □ Klafter, der Familie Czekus. 17. Dolha im Marmaroser Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbau bei Bilke, Rokamezo, Nagy-Rakocz. 18. Marienthal bei Kruzslo im S&roser Comitat, mit 1 Hochofen des Grafen Forgacs. 19. Gerlitze im Gomorer Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbau „Gedeongrube“ bei Szirk, 5751 □ Klafter, bei Tur¬ csok, der Gerlitzer Gesellschaft. ') L. M. Langenmaass = 149.548 Klafter, G. M. = 14.313 □ Klafter. 139 20. Bergbaue bei Csetnek-Octina, Poloma, Bekenye Budno und Sebespatak der Hamos’schen Erben und der Karoline v. Radvanszky, mit 1889 □ Klafter. 21. Chisnovoda im Gomorer Comitat, mit Bergbauen bei Jolsva und Nandras, 9 L. M. 1 G. M., des Georg Hein- zolmann. 22. Krompach im Zipser Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbau bei Klukno, Krompach, Margeczan undSzlovinka 30 L. M. und 6 Uebersch., der Hernader Gewerkschaft. 23. Mniszek im Zipser Comitat. Hochofen ausser Betrieb, des Karl Heyzl. 24. Wilh elmshiitte zu Kaschauer Hamor im Abaujer Comitat, mit 1 Hochofen, des Ottokar Jakob s. 25. Mathildenhiitte zu Gollnitz im Zipser Comitat, mit Bergbauen bei Folkmar, Gollnitz, Koiso, Krompach und Zsakorotz 10 L. M., 8 G. M., des Ottokar Jakobs und Ga¬ briel Horvath. 26. Joosz „Johann Baptist" mit 1 Hochofen im Abaujer Comitat, Bergbau bei JJszo, Jaszoujfalu, Ober-, Unter- Metzenseifen, Poprocs, Schinollnitz, Stoss, 29 L. M., 3 Uebersch. 2 G. M., des Jaszoer Stiftes. 27. Miszloka im Abaujer Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbau bei Bela, Jaszo, Metzenseifen , Poprocs, Ober- T 6 kes s, 9 L. M., 7 G. M., der Gewerkschaft Johann. 28. Lucska im Gomorer Comitat, mit 1 Hochofen und Bergbau bei Barka, Lucska, Nadabu la, Metzenseifen. Stoss 15 L. M., des Grafen Iveglevich. 29. Ploszko im Gomorer Comitat, mit 1 Hochofen. Berg¬ bau bei Nandras, Rakos, Szirk, 15 L. M., 3 G. M. 9 Uebersch. der Latinak’schen Erben. 30. Csetnek-Ujremenyer Eisenwerk im Gomorer Co¬ mitat mit 1 Hochofen. Bergbau bei Berdorka, Csetnek, Gene s, Jolsva, Nadabula, Octina, Rekenye, Rudno, 17 L. M., 3 G. M., des Andreas von Madarasz. 31. Bratila, Eisensteingrube im Marmaroser Comitat, des Vincenz von Manz. 32. Gollnitz im Zipser Comitat, mit 1 Hochofen und Berg¬ bau daselbst, und bei Zsakarocz, 24 L. M. 2 Uebersch., des Karl Menesdorfer. 140 33. Wageridriissel im Zipser Comitat. Hochofen der Me¬ re ny er Gewerkschaft. 34. Beti er im Gomorer Comitat mit 2 Hochofen und Gruben bei Betler, Csusom, Nadabula, Poloma, Rosenau, Stili- bach 28 L. M., 1 G. M., 1 Uebersch. des Grafen Nadasdy. 35. Iglo, Zipser Comitat, Hochofen der Palezmann’schen Erben. 36. Jaworina im Zipser Comitat. 1 Hochofen und Berg- bau bei Krampach. 37. Kurcsin im Saroser Comitat. 1 Hochofen des Baron Palocsay. 38. J a kub jan im Zipser Comitat. 1 Hochofen. Bergbau bei Iglo, 5 L. M. des Adolph Probstner (ausser Betrieb). 39. Rhedowa im Gomorer Comitat. 1 Hochofen der dor- tigen Gerneinde. 40. Rima-Muranyer Gewerkschaft. Hochofen und Baue zu Rakos, Szirk, Turcsok 104.376 □ Klafter. 41. Henczko im Gomorer Comitat. 1 Plochofen des Karl Sa rkany. 42. Eisenwerk Szeleszto bei Munkacs und Bergbaue im Beregh-Ugocser Comitat des Grafen Schonborn. 43. Nagy-Szlabos im Gomorer Comitat. 1 Hochofen des Johann Sztankovics (ausser Betrieb). 44. Felso-Remete im Unghvarer Comitat. 1 Hochofen. Gruben bei Banszka, Felso-Remete, Torna, 4 L. M. 22 G. M. der grafi Sz taray’schen Familie. 45. Einzelne Bergbau Unternchmungen aut' Eisensteine be- finden sich ferner im Abauj-Tornaer Comitate 1 Beregher und Ugocser Comitate 9 Gomorer Comitate 86 Zipser „ 76 46. Avas-Moizesfalu Eisenwerk und Bergbau, 3 G. M. der gleichnamigen Eisemverks-Association. 47. Zimbro, 1 Hochofen und 1 G. M. Bergbau des AIex. Bogdanovits im Arader Comitat. 48. Petrosza im Biharer Comitat. 1 Hochofen. Bergbau: 6,816.006 □ Klafter des Rudolph Hausser. 49. Vaskoh im Biharer Comitat. 1 Hochofen und 47.004 C 1 Klafter, Bergbau des Grosswardeiner Bisthums. 141 50. Ober-Restirata im Arader Comitat mit 1 Hochofen und 5G.424 □ Klafter Bergbau und 25.600 Klftr. Tagmaass, dann Gruben im Biharer Comitat zu Kolest 1 u. G. M. 3 Ueberschaa- ren des Joseph v. Rosthorn. 51. O-Dezna, Eisenwerk im Arader Comitat mit 53.650 □ Klafter Bergbau der Familie Toro k. 52. Boros-Sebes im Arader Comitat mit Hochofen zu Monyaza und Un ter-Restirata mit 90.932 □ Klafter nebst den Eisensteingruben im Biharer Comitat bei Szokodol des Grafen Waldstein. 53. H ra d ek im Liptauer Comitat, mit 1 Hochofen bei St. Mildos, Bergbau im Hraduscher, Swariner und Wasseczer Terrain, 17 G. M. des Cameral-Aerars. 54. Eisensteinbcrgbaue im Liptauer und im Sohler Comitat, 15 G. M. des Erzherzogs Albrecht. 55. Eisenschmelzhiitte in Ni s zn a und Bergbaue auf dem Arvaer, Chiszner, Habuk-Giiter und T h u r d o s c hi n e r Terrain im Arvaer Comitat; dann auf dem Hutter-Guts-Terrain im Liptauer Comitat, 7 G. M. zum Arvaer Familiengutsbesitz gehorig. 56. Szinobanya, Eisemverk im Losonczer Bezirk mit Bergbauen in Turitschka und Puszta-Kaln 6, 4 G. M. im Neograder Comitat des Franz Kuchinka. i 57. Dreiwasser, Eisenwerk mit Eisensteingruben bei Baczuch, Lehota und Libethen, 8 G. M. im Sohler Co¬ mitat der Daniel Pry hradny’schen Erben. 58. Vier einzelne Bergbau-Unternebmungen bei Bobrov ec im Arvaer und bei Szokola-Huta im Honther, bei Konigs- b e r g und K r e m n i t z im Barser Comitat. Tiszina, Rosenberg NW. Hier kommt Spatheisenstein in Lagern vor, die den kry- stallinischen Schiefern angehoren diirften. Bocza, Schemnitz NO. St. Ivany, „ „ Hradek, Bries NO. Likawa, Rosenberg N. Bei diesen Orten treten Spatheisensteine, meistens in kiy- stallinischen Scbiefern auf. Bei Mal uz sin a nordostlich von Bries kommen in den kry- stallinischen Schiefern Lager von Brauneisenstein vor, die in 142 Hradek verschmolzen werden. (Fr. v. Hauer. Fotterle Berg- baue. S. 93.) Das Werk Hradek im Liptauer Oomitat bezieht die Eisen¬ steine theils aus eigenen, theils aus gepachteten Gruben zu Hra- duscha, Szvarin, Waschetz, St. Ivan, Bocza, B i e li¬ po t o k, Lubochnia im Liptauer und Jaraba im Sohler Comitat. Diese Gruben liegen 2—4 Meilen von der Hiitte entfernt, grosstentheils auf den Liptauer Alpen, welche die Grenze zwi- schen Liptau und Sohi bilden, in der Krummholzregion, und kon- nen daher im Winter zum Theil nicht in Betrieb erhalten werden. Sie liefern Spath- und Brauneisensteine, die in 1—6 Fuss mach- tigen Gangen im Gneiss lagern. Diese Erze enthalten durchschnittlich 33 Procent Eisen. Ausserdem werden noeh Spatheisensteine von Iglo im Zipser Comitat 10 Meilen weit zugefiihrt. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859.) Sohi, Zips, Gombr. In den Fahlerz fiihrenden Gangen der krystallinischen Schie- ter und des Serpentins und Diorits, welche einen grossen Theil des Sohler-, Liptauer-, Tornaer-, Zipser-, Abaujvarer- und Saroser Comitates einnehmen, kommen als Gangausfiillungsmassa Spath¬ eisensteine vor, dic gegen die Oberflache in Braun eisenstein um- gewandelt sind; theilweise finden sich aber auch diese Erze in selbststandigen Lagcrstatten. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bcrgbaue S. 93.) Ueber die Erzlagerstatten des Zipser und Gomorer Comita¬ tes gab in neuerer Zeit Freiherr von Andrian einen iibersicht- lichen Bericht. (Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1859. Sitzungs- bericht. S. 39.) Es smd zwar Gesteine des verschiedensten Alters daselbst Irager sporadischer Erzmassen, allein sie verschvvinden im Ver- gleich mit der maehtigen Entwicklung jener Lagerstatte im Schie- fergebirge, welehe in den Hauptziigen mit der bekannten Spatb- eisensteinformation ubereinstimmen. Der Thonschiefer mit seinen verschiedenen Varietaten (den grauen, griinen und rothen Schie- fern) enthalt die Lager. Im Durchschnitte kann — in Einklang mit der Natur des Gebirges — die Richtung von O. nach W. mit sudlichem Fallen als die normale angenommen werden, ob- wohl im Einzelnen, besonders gegen die ostliche Grenze des Schiefergebirges, den Branisko, Abweichungen stattfinden. 143 Als Grenze zwischen der Kupferkies- und Spatlieisenstoin- zone lasst sich der Metzenseifner-Gang ansehen, der in zwei zum Theil getrennten Fachern Kupferkies und Spatheisenstein fiihrt. Die Eisensteinlager werden gegen W. am Uh orna, Pi- pitka immer haufiger, wahrend der Kupferkies auffallend zuriick- tritt; die bedeutendsten Lagerzuge sind die von Rosenau, Cset- nek (am Hradek) und von Zelesnik bei Jolsva. Stockformige Einlagerungen von Spatheisenstein sind ausser dem bei Schmollnitz in der Nahe von Dobschau an der Grenze von Thonschiefer und Griinstein in allen moglichen Dimensionen mit einer Machtigkeit von 20 Klafter bis zur Putzenform ent- wickelt. Weniger bedeutend sind die Stocke von Magneteisen- stein mit Braunstein bei Rosenau und Gollnitz. Libethen ostlich von Neusohl. Das Lager von Brauneisenstein, welehes hier auftritt, ist von sehr verschiedener Machtigkeit, die bis zu mehreren Klaftern ansteigt. In dem ostlichen Theil ist es durch sehiefrigen Kalk in mehrere Triimmer getrennt. Die Ausfiillungsmasse besteht aus Letten und Hornstein in dessen Begleitung der Eisenstein als Silicat (als Kieseleisenstein) vorkommt. Sie werden am V e p o r (Stuhlbezirk Bries), einem Trachytkegel, gewonnen. Der Gehalt dieser Eisensteine betragt im Durchschnitt 25 Procent Eisen. Die Jahresproduction des Hochofens in Libethen betriigt ungefahr 10.000 Centner. Pojnik, ebenfalls ostlich von Neusohl. Die Erze — Brauneisensteine — werden ftir den dortigen Hochofen an den Abfallen des Gebirges Pojana gewonnen. Das Erzlager hat thonigen Kalkstein zum Liegenden, und kornigen, krjstallinischen Kalkstein im Hangenden. Seine Machtigkeit schwankt von 2—8 Fuss und dariiber. Die Erze kommen theils rein und derb, theils durch Kalkmergel verunreinigt vor. Der Gehalt dieser Eisensteine betragt bis 36 und 40 Proč., im grossen Durchschnitt aber 25 Procent. Die Jahresproduction des Hochofens in Pojnik betragt circa 10.000 Centner. An demselben Gebirgsabfalle befindet sich noch ein zvveites 1—3 Fuss machtiges Brauneisensteinlager, das von O. gegen W. streicht und mit 12—15 Grad siidlich fallt. 144 Baczuk nordostlich von Bries. Dubrawieza siidostlich von Neusohl. Prsan nordlich von Libethen. Theissholz siidlich von Libethen. Hier kommen die Eisenerze in mehreren Lagerstatten zvvi- schen Gneiss, Griinstein und Kalk eingeschoben vor. Die Maschnaer Lagerstatte hat Letten zur Ausfullungs- masse mit einem manganhaltigen Brauneisenstein. Die Kitzo- vaer Lager befinden sich zwischen Griinstein und Kalkstein und fiihren Magneteisensteine; sie stehen beinahe saiger. Am Magnetberge kommen Magneteisensteine meist derb und mehr oder weniger feinkornig vor. Mit den Eisensteinen kommen auch Granaten, Kiese, zuweilen Bleiglanz und Zink- blende vor. Rhonitz. Die beiden Hochofen daselbst beziehen Brauneisensteine von Hruschko und B i s z t r a, Spatheisensteine von B a 1 o g h und sogenannte Alpenspiithe von Mlina (d. i. mit Kupfer und Sclnver- spath verunreinigte Spatheisensteine, welche ein langeres Abvvit- tern erfordern, um zum Verschmelzen sich zu eignen). Sammt- liche Gruben liegen im Brieser Stuhlbezirke, 1—5 Stunden von den Ilochbfen entfernt, und liefern im Durchschnitt jahrlich 100.000 Centner Erze, doch konnte nachhaltig nahezu die dop- pelte Quantitat gevvonnen werden. Der Durchschnittsgehalt der Erze betragt 22 Procent. Aus- serdem ist zu Visztro im Brieser Stuhlbezirke im Kalke ein reiches Vorkommcn von Ankerit mit einem Gehalte von 18 Proč. Eisen, vvelcher ebenfalls zur Verwendung kommen soli. Bei Bisztra kommt das Brauneisensteinlager auf Thon- schiefer aufgelagert an dem Gehange des Seitenthales Brežini an dem siidliehen Abfalle der Sohler Alpen in einer Ausdehnung von 1500—2000 Klaftern vor. Im Hangenden befindet sich Kalk- conglomerat. Die Machtigkeit des Lagers betragt wechselnd 3 bis (i 1 uss; es streicht nach O. und verflacht gegen S. Der Gehalt dieser Brauneisensteine betragt im Durchschnitt 20 Procent. In der Umgegend kommen in den Sohler Alpen noch zahl- reiche und machtige Spatheisensteinlager vor, allein sie sind zu- meist wenig beniitzbar wegen ihres Schwerspathgehaltes. 145 Die Lagerstatte im Mlin a er Thale ist darunter etwas reiner und hat eine Machtigkeit von 6—8 Fuss; das Streichen ist nord- ostlich, das Verflachen siidlich. In der Ausfiillungsmasse ist ausser Spatheisenstein noch Quarz und Schwerspath , welcher letztere Fahlerz und Kupferkies eingesprengt enthalt. Der Bergbau von Balogh befindet sich in dem Strom- gebiete der schwarzen Gran am Abfalle des Gebirges Vepor. Eine Lagerstatte von mehreren Klaftern Machtigkeit findet sich liier im talkigen Glimmerschiefer. Ihre Ausfiillungsmasse besteht grosstentheils aus Rohwand, Spatheisenstein und Brauneisenstein. Ihrer Ausdehnung nach ist sie auf 120 Klafter Lange bekannt. Der Gehalt dieser Eisensteine betragt im Durchschnitt 20 Procent. Mittelwald an der Rožna. Der Hochofen daselbst bezieht Eisensteine aus den Spath- und Brauneisensteingruben zuSzirk undDobschau im Gbmorer Comitate. Der Durchschnittsgehalt dieser Erze betragt 43 Procent. Die Jahreserzeugung des Hochofens belauft sich auf 67.000 Ctr. (Fr. v. Hauer, Fbtterle Bergbaue S. 93. Venvaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1858.) Die Erzeugung der funf Hochofen zu Rohnitz, Mittelwald, Libethen und Pojnik betragt jahrlich 112.000 Centner. In der Umgegend von Dobschau treten vorherrschend thon- und glimmerschieferartige Gesteine auf, aus denen ein kleines Gebiet von dunklem Griinstein hervorragt. Dieses Gestein ist nordlich von Dobschau von machtigen Spatheisensteinmassen iiber- lagert. Die Eisensteine werden in grossen Tagbriichen gewonnen. Ihre Machtigkeit betragt stellenweise bis 18 Klafter, so zwar, dass die Felswande der Steinbriiche ganz aus Spatheisenstein bestehen. Das Ganze bildet eine unregelmassige, annahernd linsenformige Lagermasse, die anscheinend siidlich unter dem Thonschiefer ein- schiesst, und somit ihre Stelle eigentlich zvvischen diesem und dem Griinstein einnimmt. Dieses Lagerungsverhaltniss ist aber nicht deutlich genug aufgeschlossen. (B. v. Ootta Erzlagerstiitten. 1862. S. 50.) Murany westlich von Dobschau. Vlaclio „ „ Jolsva. Turcsok Polloma Hauer, Eisenerze. 10 146 Nandras siidwestlich von Jolsva. Jo 1 sva westlich von Rosenau. Zeleznik-Berg westlich von Jolsva. R a k o s. In dem aus krystallinischem Tlionschiefer bestehenden Ze- lezniker Gebirgszuge kommen zwei besondere weit getrennte Eisensteinlagerzuge vor, der nordliche von Železnik, und der siid- liche von Rakos. Ersterer bildec ein System von drei Haupt- lagern, die sich in einem Schieferstreifen befinden, der leicbt von dem andern Thonschiefer zu unterscheiden ist. Das erste nordliehste Lager streicht nach OW. mit sudlichem Verflachen, ist 1—10 Klafter machtig und besteht aus Brauneisen- stein, der durchschnittlich 30 Procent Eisen enthalt. Das zweite Lager liat ein gleiches Streichen und Verflachen und ist 1—12 Klafter machtig. Es fiihrt Brauneisensteine, deren Durshschnittsgehalt 42 Procent Eisen betragt. Das dritte Lager lauft ebenfalls parallel mit den ersten und hat eine Machtigkeit von 1—15 Klafter. In der tauben Lager- masse findet man 1000—1500 Kubikklafter grosse Putzen von mildem rothem Thoneisenstein mit Brauneisenstein gemengt. Die- ser enthalt oft iiber 50 Procent Eisen. Das Hauptlager des Ra- koserzuges besteht aus reinem festen Brauneisenstein mit braunem Glaskopf, Eisenglimmer und Quarz. Seine Machtigkeit betragt im Durchschnitt bei 10 Klafter; es ist dem Streichen nach iiber 200, dem Verflachen nach iiber 60 Klafter aufgeschlossen. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue S. 95.) Eine analytische Untersuchung dieser Brauneisensteine gab folgende Resultate: 147 B er z e te siidwestlich Bekenye westlich Rudno „ von Rosenau. Sebespatak „ Csetnek „ Rosenau siidwestlich von Schmollnitz. Nadabula nordlich von Rosenau. In den krystallinischen Scbiefern des Banyoldaler Gebirgs- zuges treten 4 sehr bedeutende Eisenerzlagerstatten auf, die mit den Gebirgsschichten ein gemeinsames Streichen naeh NO. haben und nach SO. einfallen. Die ausserste derselben ist die bedeu- tendste und wichtigste. Sie tritt an der Grenze des Rudniker- Berges auf und wird in ihrer Lange von 950 Klafter von meh- reren Gewerkschaften abgebaut. Die Ausfiillungsmasse ist Spath- eisenstein, von Fahlerz , Nickel- und Kobalterzen begleitet. Die Machtigkeit wecbselt von 3 Fuss bis 10 Klafter. Die tiefsten zwei Erzlagerstatten sind auf eine Lange von 280—300 Klftr. bekannt. Hieher gehoren ferner die Gruben zu: Octina nordwestlich Betler nordlich Szlana nordwestlich Go e s „ Csucsom F eketepatak Iglo. von Rosenau. bei Rosenau. Krombach. Helczmanocz. Prakendorf. Schmollnitz. W agendriissel. D er n d. Unter- und Ober-Metzenseifen. Dreiwasser. Bei dem Hochofen kommen folgende Eisen¬ steine in Vervvendung: 1. Thonige Brauneisensteine von Libe- then, welche in einer Machtigkeit von 1—6 Fuss mit einem Eisengehalte von 16 Procent 1 Meile weit von der Hiitte gewon- .nen werden. 2. Spath- und Brauneisensteine von Lehotta, welche in einer Machtigkeit von 2—4 Fuss und einem Gehalte von 30 Procent 4 Meilen weit von der Hiitte gewonnen werden. Da- selbst wurden auch neuerlichst erfolgreiche Schiirfungen gemacht. 10 * 148 3. Magneteisensteine von Baczuch, welche in 1 */ 2 —3 Fuss mach- tigen Putzen mit einem Eisengehalte von 58 Procent 5 Meilen weit von der Hiitte gewonnen werden. Diese Gruben liegen sammtlich im Brieser kStuhlbezirk. Ausserdem kommen noch Spathe, von Dobschau im Gb- morer Comitat, 8 Meilen weit zugefiihrt, in Verwendung. Ihr Eisengehalt betragt 43 Procent. Die jahrliche Erzeugung des Hochofens betragt 15.000 Gentner Roh- und Gusseisen. Die analvtische Untersuchung einiger Brauneisensteine aus dem Gomorer Comitate vom Berge Zelecznik gab folgende Re- sultate: 1. Kubinka, 2. Rakos, 3. Tolgyes. Diosgyor im Borsoder Comitate. In den Auslaufern des niederen Tatragebirges, welche sicli zwischen diesem und dem Matragebirge erheben und noch aus krystallinischen Scbiefern, zum Theil mit tertiaren Bildungen be- deckt, bestehen, kommen in dem ersteren Lager von Brauneisen- steinen und anderen Eisenerzen vor. Die Eisensteine fur das hier befindliche Eisenwerk werden theils in eigenen Gruben gewonnen, theils von fremden gekauft. Die Gruben befinden sich zu: Upon, Nekesseny, Tapolcsan, Vincepdl, 1 elekes im Borsoder Comitat 2—4 Meilen weit vom Werke entfernt, dann zu Szilas im Abaujer Comitat 6 Meilen, und zu Rudno im Gomorer Comitat, 8 Meilen entfernt. 149 Eisensteine von Avashegy im Borsoder Comitat enthielten 66 2 Procent Eisenoxyd ~ 46 - 3 Procent Eisen. Szinobanya im Neograder Comitat. Das Eisenwerk daselbst bezieht Eisensteine aus den Gruben in Szinobanya und Turicska. Es kommen daselbst Thoneisen- steine, Brauneisensteine und Glaskopfe im Glimmer- und Talk- sehiefer vor. Sie werden erst seit dem Jahre 1848 abgebaut. Das Ausbringen aus denselben betragt im Durchschnitt 33 Procent. Die Production der Hochbfen betrug im Jahre 1858 an lioh- und Gusseisen 18.102 Centner. Proben der Eisensteine von Szinobanya gabcn cincn Gehalt von 36-8—53-9 Procent Eisen. Bratila. Die hier im krystallinischen Schiefer vorkommenden Erze, Brauneisensteine, werden in dem Eisenwerk zu Jakobenyi in der Bukowina verschmolzen. Kobolya-Pojana. In dem Glimmersehiefer der Umgegcnd kommen sehr un- regelmassige Lager von Rotheisenstein vor. Im Szapurkathale betinden sich Thoneisensteinlager im Karpathcnsandstein. 150 Moniasza. In der Umgegend des Ortes fiihren die an der Grenze des Porphyrs und Kalkes, ferner die im krystallinischen .Schieferge- birge auftretenden Gange Eisensteine und zwar meistens Roth- eisensteine. siidwestlich von Rezbanya. Punkte, wo solche vorziiglich vorkommen, sind: Uj -Dežna O- Dežna Ober-Petrosza Unter-Petrosza Rafna Ober-Restirata Unter-Restirata Zimbro Zugo Briheny I Petrosza ; westlich von Rezbanya. Vaskoh J Avas-Moiszesfalva. Boros-Sebes. Ausser dem Werke zu Boros-JSebes, welebes circa 25.000 Ctr. Roheisen erzeugt, ist die Production an den ubrigen hier ange- fuhrten Orten sehr untergeordnet. Der R e z bany a er Bergcommissariats-Bezirk ist aber reieh mit Eisensteinmitteln versehen. Es soli kaum eine Gegend in der osterreichischen Monarchie geben, die so ansehnliche Mengen von Rohstoffen zur Eisenindustrie enthalt, als dieses Terrain, und zwar namentlich der stidostliche Theil des Bihar er und der nordostliche Theil des Ara d er Comitates. Abgesehen von dem ausgedehnten Vorkommen der an der Grenze zvvischen dem Ara- dev und Biharer Comitat befindlichen, seit langer Zeit in Abbau genommenen, aber noch vvenig verhauten, auf Kalk aufruhenden Braun- und Rotheisensteinen , sind in neuerer Zeit durch Schiir- fungen in einer solchen Ausdehnung nnd Masse sehr reichhaltige Eisensteine, zumal auf den Auslaufen des Biharer Gebirgszuges aufgedeckt worden, dass bei regelrechtem Abbau diese Gegend allein einen grossen Theil des Eisenbedarfes der Monarchie zu liefern im Stande ware. Auch beziiglich des Brennmateriales sind die Verhaltnisse in gleicher Weise giinstig, da meist in der Nahe 'x 151 der Eisensteinvorkommen ausgedehnte Waldungen und betracht- liche Kohlenflotze sich befinden. Der Bergbau wird bis jetzt aber mittelst zahlloser nahe an- einander liegender kleiner Schachte betrieben. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmaimschaften 1858.) Lntersuchungen von Eisensteinen aus der Umgegend von Grosswardein gaben: Brauneisensteine 21'3 24-4 23-6 50-0 im Mittel 29-8 Procent Eisen. Magneteisensteine 20'0 49-0 48-2 28-5 Rotheisensteine 24'2 20-0 47-2 20-4 20-5 Rev. im Mittel 36 - 4 Procent Eisen. im Mittel 26'4 Procent Eisen. Siidlich von Elesd am linken Ufer der Koros, liegt das kleine Dorf Pestere. Gerade siidlich vom Orte erheben sich steile Kalkfelsen, und an sehr vielen Stellen auf der Hohe des Plateaus welches dieses Kalkgebirge bildet, ist der Boden roth gefarbt, und alle herumliegenden Gesteine geben sich als Eisensteine zu erkennen. An einigen Stellen liess sich das Vorkommen derselben auf 100 Klafter in der Lange und Breite verfolgen. Am Togyer Rita eine Stunde siidwestlich von Rev, ist eines der ausgedehn- testen Vorkommen. In einem kleinen Schacht, der 6 Fuss tief abgeteuft \vurde, zeigte sich am Grunde der Eisenstein schon in grossen Massen anstehend, und auch unter der von Eisenoxyd roth gefarbten Dammerde steht der Eisenstein allenthalben an. Auch am steilen Abhange gegen den Ursprung des Vidabaches, tritt derselbe in betrachtlicher Menge aut. Eine Analyse dieser Eisensteine von Sturm (Wien. Prob. Ant.) gab in 100 Iheilen: 27'64 Eisenoxyd ~ 19.17 Eisen, 40.56 Kieselerde, 152 20.00 Thonerde, P80 Magnesia, 10 - 00 Wasser. Der Gehalt an Eisen ist demnach in diesen Eržen niclit sehr hoch, allein die Gegend ist holzreich, und die Eisensteine waren durcliwegs mittelst Tagbau zu gewinnen. Insoferne konnte das Vorkommen von Wichtigkeit sein. In neuester Zeit sind durch Schiirfungen aut' den Auslaufern des Biharer Gebirges, gute Eisensteine in bedeutender Ausdeh- nung aufgedeckt worden, die auch bi s 50 Procent Eisen ent- halten. (Fr. v. Hauer. Jahrb. der k. k. G. K. A. 1852. S. 31.) Tarna, Unghvar ISfW. Hier befindet sich ein 4—6 Fuss machtiges Lager eines Opaleisensteines, das dem Karpathensandstein eingelagert ist. Diese Eisensteine enthalten bei 25 Procent Eisen. Turcz, Nagybanya NW. Die hier vorkommenden Erze sind blos Brauneisenstein- Ausscheidungen, die in dem tertiaren Sandstein dieser Gegend ziemlich haufig vorkommen. Banszka, Eperies SO. Es befinden sich hier 2 Gilnge von Spatheisenstein, welche im Diorit vorkommen; die Machtigkeit des oberen ist 1'/ 2 , die des zvveiten 2—o Fuss mit einer Neigung von circa 45 Gx - ad. Die Erze sind nicht krystallinisch sondern dicht, einem Sand- mergel ahnlich. Csertesz, Unghvar SO. In der Umgegend von Unghvar kommen theils in trachyti- schen Conglomeraten, theils im Karpathensandstein Eisensteine, meist Brauneisensteine vor. Munkacs. In der Nahe, nordlich und westlich davon, namentlich bei Podhaering treten Brauneisensteine auf. Sie erreichen eine Mach¬ tigkeit bis zu 6 Klafter, und sind zwischen zersetzten trachy- tischen Gebilden, Trachyttuff und Breccien eingelagert. (Fr. v. Hauer, Fotterle Bergbaue.) Fiinfkirchen. Die Eisenerze bei Fiinikirchen kommen in demselben geo- logischen Gebilde vor, wie die dortige Steinkohle. Das Auftreten 153 derselben erstreckt sich daher wie das der Steinkohle im Strei- chen nordostlich iiber die Katastral - Gemeinden Fiinfkirchen, Szabolcs, Somogy und Vasas in einer Lange von mehr als 5000 Klaftern. Die querschlagige Machtigkeit ist bei einem siidost- lichen Verflachen der Schichten iiber 1000 Klafter. Das vorkom- mende Erz ist Eisenspath; es zeigt hiiufig spharoidische Gestalt. Solclie spharoidische grossere Maassen, deren welclie mit einem Gevvichte von 25 Centner gefunden werden, liegen meist cin zel n nebeneinander, hingegen die kleineren von 1—6 Zoll Durch- messer lagern oft in einer Schiefcrthonmasse in 2, 3 bis 4 Reilien iibereinander. Die Farbe der Erze ist meistens grau. Durch Riegels Untersuchungen ist das Vorhandensein von 59 Erzdotzen mit einer Gesammtmaclitigkeit von 560 Zoll con- statirt, welche schmelzwiirdig simi, und sich auf eine Formations- macbtigkeit von 400 Klafter vertheilen. Sie lagern meistens im Sehieferthon oder zwisclien Kohle und Schieferthon, wo erstere gewohnlich im Liegenden bleibt. Die Erze werden bisher nicht abgebaut. (Anton Riegel. Berg- und Hiitt. Zeit. 1858, S. 116.) Proben solcher Eisensteine gaben: Gehalt an Eisen in 100 Theilen. eingeleitet. 154 (J. Sapetza. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1858. Sitzungsbe- richt, S. 149.) Eine Untersuchung dieser Eisensteine gab: Die Erze enthalten nur Spuren von Kalk. Bergbaue und Hochofen im Bezirk von Oravicza: 1. Resi c z a, Kreis Lugos, mit den Bauen in Apadia, Delin- jest, Slamina, Tilfa Zapuluj und Timova, 65 G. M. und 10 F. M., 3 Hochofen, der osterreichischen S taats - Eisenbahn Ge- sellschaft; ferner: zu Bogschan 2 Hochofen, Gladna 2 G. M. Bergbau, Anina 2 Hochofen. 2. Dognacska im Stuhlbezirk Krassova, derselben Gesell- schaft gehorig. Bergbaue daselbst und bei Montan Moravicza. Ferner Bergbaue in den Gemeinden Oravicza, Cziklowa Maidan" und bei Szaszka. 3. Werkscomplex des Kronstadter Bergbauvereins , Lu- kany und Stefansberg mit je 1 Hochofen, in den Bezirken Facset und Lugos und 177.968 □ Klafter Bergbau. 4. Na dr a g, 2 Hochofen 30 G. M. Bergbau, der Zsidovaer Eiseuvverksgesellschaft. 5. Einige einzelne Bergbauunternehmungen auf Eisensteine. Die Banater Berge bilden die siidlichen Auslaufer der un- garischen und siebenbiirgischen Karpathen, setzen liber die Donau nach Serbien fort, und stehen weiter mit den ostlichen Auslaufern der Alpen in Verbindung. Die Truska gora in Syrmien erhebt sich dagegen als eine isolirte Hiigelkette. Abgesehen von den vorkommenden kleinen Granitpartien, bildet in allen Banater Bergen der stellenweise in Thonschiefer iibergehende Glimmer- schiefer das Grundgebirge. Die Erzfiihrung des Glimmerschiefers ist von keiner Bedeutung. Im siidlichsten Theile bei Moldawa und Szaszka fiihrt er Ockererze, \veiter nordlich bei Reschitza und nordwarts des Temesflusses bis an die Grenze von Sieben- biirgen, zum Theil reine, meistens aber manganhaltige Braun- eisensteine, theils in einzelnen Blocken und grosseren Partien aufgelagert, theils in conformen, oft ziemlich ausgedehnten, indess selten maehtigen Lagern. 155 Auf dem Glimmerschiefer liegt im siidlichen Bergbaurevier cin grauer Kalk, der siidwarts der Donau in Serbien stark ver- breitet ist, die Grenzgebirge gegen die Wallachei zusammensetzt, in einem Auslaufer von der Donau bei Moldawa in nordlicher Richtung bis iiber Oravicza hinauszieht, und in kleineren Partien im Lugoser und im Facseter Bezirke, so wie in den am linken Marosufer hinzielienden Bergen wieder vorkommt. Er ist nahe an der Grenze des Glimmerschiefers von Syenit durchbrochen, der beziiglich der Erzfiihrung von besonderer Wichtigkeit ist. Er lauft in einer genau nordlichen Richtung, mit stellemveisen Unter- brechungen von Moldova liber Szaszka und Oravicza bis Majdan 6 Meilen weit fort, tritt sodann nach einer Unterbrechung von 2% Meilen bei Dognacska zwischen Glimmerschiefer, in Granit iibergehend wieder auf, und kann naliezu 3 Meilen weit bis an die Grenze des Lugoser Bezirkes verfolgt werden, von wo er sammt dem Glimmerschiefer bis an die Temes 3 1 / 2 Meilen weit, von tertiaren Gebilden bedeckt wird, um jenseits dieses Flusses abermals zwischen Glimmerschiefer und neben Kalk bis an das Triconfinium gegen Siebenbiirgen und Ungarn, 6 Meilen weit in einzelnen grosseren und kleineren Partien hervorzutreten. Auf seinem Zuge- von der Donau bis Majdan, kommen an den Contactflachen mit dem Kalke jene Erze vor, auf welche der dortige Bergbau basirt ist. In den Szaszkaer Gebirgen sind auch die Contactflachen zwischen Syenit und den innerhalb seiner Masse auftretenden Kalkblocken unter ziemlich gleichen Verhalt- nissen erzfuhrend. Wo sich diese beiden Gesteinsarten nahern, werden die Erze mitunter bis auf unbedeutende Spuren verdruckt, vviihrend sie dort, wo bei de sich mehr von einander entfernen, unregelmassige Stocke von grosserer oder geringerer Ausdehnung bilden. Die Ausfullungsmasse dieser Stocke besteht aus Granat Hornblende, Quarz, Feldstein, Kalkspath. Die Erze sind ver- schiedene Kiese, ivelche am Tage durch den Einfluss der Atmo- sphare, theils in reine Eisen- theils in eisenhaltige Kupfererze oder kupferhaltige Eisenerze iibergegangen sind. Bei Dog¬ nacska ist ein weisser krystallinischer Kalk, zwischen Glimmer¬ schiefer und Syenit keilformig eingelagert, und setzt in seinem zvvischen Btunde 2 und 3 gehenden Streichen, in diese beiden Gesteinsarten fort. Er iibernimmt hier dieselbe Rolle riicksichtlich der Erzfiihrung, welche in dem friiher erwiihnten Vorkommen dei Syenit spielt. An seinen Beriihrungsflachen mit den beiderseitigen 156 Gesteinen, so wie in den ihn durchziehenden fcSpalten , treten bei einer iihnlichen Ausfiillungsmasse wie in den siidlicheren Ge- birgen, dieselben Erze auf. Gegen Tag aus sind weniger Oeker- erze, dagegen reine und mit Granat untermengte Magnet-, Eoth- und etvvas Brauneisensteine, der Gegenstand eines sich immer mehr ausdehnenden Bergbaubetriebes. Gegen NO., wo der Syenit allmalig in Granit iibergeht, stelien umnittelbar am Tage Eisen- erze in grossen Q,nantitilten an, und werden bei Moravicza mittelst Tagbauen gewormen. Nach einer im Jaiire 1852 vorge- nommenen administrativen Schatzung, waren liier 54 Millionen Centner eines vorziiglicben Eisensteines aufgeschlossen, und seit- her sind dic Aufschlussarbeiten noch erweitert. Vervvaltungsbe- richt der k. k. Berghauptmannschaften 1859, S. 369.) Moravicza. Die liier vorkommenden Eisensteine finden sich stock- oder lagerformig an der Grenze des krystallinischen Kalkes, mit dem Syenit oder Glimmerschiefer. Es sind Magneteisensteine, derb, feinkornig, muschlig und sehr fest, Iiotheisensteine gemengt mit Eisen- und Kupferkies, und selten Brauneisensteine. Sie werden von derbem Granat begleitet, dessen Machtigkeit in einer Grube liber 100 Klafter betragt. Das machtigste von allen hier aufgeschlossenen Lagern ist das Theresia-Lager. Seine Machtigkeit betragt wechselnd einige bis 80 Klafter, wahrend die Langenausdehnung 100 Klafter betragt, und es besteht grosstentheils aus derbem Granat, in dem der Magneteisenstein regellos vorkommt. Ausserdem werden noch gegen 10 andere minder machtige Lager oder Stockvverke abge- baut. Dieser Bergbau liefert beinahe das ganze Quantum Eisen- erz, das zu Reschicza und Bogschan verschmolzen wird. In Bogschan vrerden jahrlich im Durchschnitt 40.000 Cent¬ ner Roheisen, in Reschicza 100.000 Centner erzeugt, und auf letzterem Werke ausserdem circa 6000 Centner Gusseisen. Kleinere Baue befinden sich noch zu: Luppak. In der Nahe dieses Ortes in der Gegend Tilfo Zapulasi, kommen Roth- und Magneteisensteingeschiebe in Stiicken von 1 200 Ptund Geivicht, im Alluvium in den dortigen Garten und Hutweiden bis zu einer Tiefe von 4 Fuss vor. 157 Timova. Hier findet sich ein manganhaltiger Brauneisen- stein, dessen Lager aul mehr als 2000 Klafter Lange aufge- schlossen ist. (Fr. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue S. 98.) Im iibrigen werden vom rechten Temesufer an bis an die Grenze von Siebenbiirgen Eisensteine abgebaut, welche grossten- theils auf Syenit und Glimmerschiefer aufgelagerte Brauneisen- steine und Ockererze sind. Wo sie gangartig vorkommen, treten, so vveit es die bisherigen Aufschlussbaue ersichtlicb machten, in ge- ringen Teufen so viele Eisenkiese auf, dass ihre Verschmelzung nicht mehr gerathen erscbeint. Ueber dem kohlenfiihrenden Sandstein bei Steierdorf liegt Schiefertbon, der stark bituminos ist und Eisensteine einschliesst, welche in neuester Zeit abgebaut vverden. Der Gehalt dieser Eisensteine betragt durchschnittlich 30 Procent Eisen. Steierdorf. In den Hangendschiefern der kohlenfiihrenden Liasformation treten haufig Einlagerungen von Thoneisensteinen auf. So kommen im siidlichen Theile des Gebietes in dem „Grenzenstein-“ und „Gustav-“Bau, 9 verschiedene derartige Thoneisensteinlager vor. Sie sind regelmassig in den Schieferschichten eingelagert und 3—5 Zoll machtig, halten bis auf mehrere Klafter an, werden dann aber plotzlich verworfen oder keilen sich aus. In den meisten Fallen bilden sie jedocli mehrere Klafter lange Linsen. In dem nordlichen Theil des Gebietes hat man nur 3 soleh er Lager beobachtet, so dass auf ihre Stetigkeit in dem ganzen Ge- biete und auf beiden Fliigeln nicht sicher zu rechnen ist, und daher jede auf dieselbe basirte Rechnung liber etwa vorhandene Eisensteinquantitaten illusorisch ware. (Fotterle. Jahrb. der k. k. G. R. A. 1862. Sitzungsb. S. 215.) Eine analytische Untersuchung dieser Eisensteine ergab fol- gende Resultate: 158 tragt 50—60.000 Centner Roheisen. Nadrag. Dieses Werk verhiittete friiher stark Ivies- und manganhaltige Erze. In neuerer Zeit wurden aber mehi’ schmelz- wiirdige Erze erschiirft und aufgesehlossen. Szaszka. Die Erze welche diesem Werke zu Gebote, stehen, sind stark kupfer- und scbvvefelhaltig. Die Erzeugung betragt jahrlich circa 15.000 Centner Eisen. Die Gesammtproduction der 3 kleinen VVerke Lukany, Stefansberg und Nadrag betragt 40—50.000 Cent. Roheisen. Croatisch-slavonische Militargrenze. Die Eisensteinbergbaue und Schmelzwerke sind: 1. Ter go v e im Bezirk des zweiten Banal-Grenzregimentes mit 1 Hochofen und 19 G. M. Bergbau, des Joseph Steinauer. 2. Die Bergbaue ebendaselbst im Besitze der Tergoveer Berg- und Hiitten-Actiengesellschaft. 3. Eisenberg- und Huttenwerk Petrovagora zu Topusko im Bezirk der Vranoviner Compagnie des ersten Banal-Grenzre¬ gimentes, mit 778.538 □ Klafter Bergbau, im Besitze der gleich- namigen Gewerkschaft. Ein Hochofen in der Gemeinde Ponikari ist in Angriff ge- nommen. Tergove. Die Bergwerksindustrie des croatisch-slavonischen Militar- grenzlandes, gewann erst in neuester Zeit einen grosseren Umfang. Der Grubenbau, welcher zum Werke Tergove, des Joseph Steinauer gehort, bewegt sich in den Seitenthalern und Scbluch- 159 ten des Zirovacer Hauptthales, von der am linken Ufer der Zi- rovac befindlichen Hiitte s / 4 —1 i / 2 Stunde entfernt, auf Braun- und Spatheisensteinlager, welche im Grauvvackenschiefer in abvvech- selnder Machtigkeit von 2—27 Fuss, mit einem stidwestlichen Verflachen in NW. streichen. Der Abbau geht meist noch in den obern Mitteln um. SowohI die Braun- als Spatheisensteine liaben einen mitt- leren Eisengehalt von 33—40 Procent. Die Production betrug im Jahre 1858 nur 6185 Centner Roheisen. Die Bergwerke der Tergoveer Berg- und Hiitten-Aktienge- sellschaft sind uralte Bergbaue, in dem Gebirgszuge zwischen der Unna und Zirovac, die in neuerer Zeit vvieder anfgenommen wurden. Der Grauvvackenschiefer, vvelcher den ganzen Gebirgszug bildet, beherbergt in den Massen dieses Werkes nebst anderen Eržen, machtige Lager von Braun- und Spatheisensteinen. (Ver- waltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859. S. 420.) Ein specieller Bcricbt liber die Erzvorkommen um Tergove, riihrt von Lipold her. (Jahrb. der k. k. G. R. A. 1856. Sitzungs- bericht. S. 849.) Am rechten Ufer des Sirovaebaches, vvelcher sich bei Dvor, 3 Meilen vvestlich von Kostainica und gegeniiber der tiirkischen Grenzfestung Novi in den Unnafluss ergiesst, erhebt sich gegen 1000 Fuss liber die Thalsohle, ein von vielen Querthalern durch- schnittenes Gebirge, welches vor\v - altend aus glimmerreichen Sand- steinen und Quarzconglomeraten, aus Thonschiefern und aus wenig machtigen Kalksteinlagerungen besteht. Die Sandsteine und Thon- schiefer (Gailthaler Schichten) enthalten zaldreiche zu einander parallele erzfiihrende Schichten, vvelche im Allgemeinen wie die Gebirgsschichten ein Streichen zvvischen Stunde 21 und 24 be- sitzen und nach SW. einfallen. Man kennt solche Erzlager- statten in der Erstreckung von 2 Meilen nach dem Streichen derselben, und zwar von Gvosdanko bei Szujevac bis nach To- masiza am Unnaflusse, und dieselben setzen in Tiirkisch-Bos- nien fort. Die Erzfiihrung dieser Lager ist eine verschiedene. Die einen fiihren blos Kupferkies, andere Bleiglanz, Fahlerze, ein grosser Theil aber Eisenerze. Alle Lager stimmen darin iiber- ein, dass sich in ihnen die Erzfiihrung bald in grosseren Linsen 160 veredelt und an Machtigkeit zunimmt, bald sich wieder verrin- gert und in mehrere Triimmer zersplittert, welche nach dem Strei- cben sich wieder vereinigen oder sich auskeilen. Was die Eisen¬ steine anbelangt, so ist .durch die Aufschliisse constatirt, dass die Umgebung von Tergove einen grossen Reichthum daran besitzt. Topusko. Die Gruben dieses Werkes liegen in d er Petrovagora und in den ostlichen Vorbergen dieses Gebirges. Der Bau geht theils auf 2—4 Fuss machtigen nach Stunde 19 streichenden stehenden Gangen um, welche die Grauwacke durchsetzen und Braun- und Spatheisensteine fiihren, theils im Diluvium, welches Braun- und Thoneisensteine in einer Machtigkeit von 6—30 Fuss beherbergt. Im Jahre 1858 wurden bei Vor- und Ausrichtungsbauen 9354 Centner Eisensteine gewonnen, die einen Gehalt von 42 bis 45 Procent hatten. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften 1859. Seite 421.) Eine Untersuchung verschiedener Proben dieser Eisensteine ergab folgende Mengen Roheisen in je 100 Theilen: Serbisch-Banater Militargrenze. Der Berg\verksbetrieb des Serbisch-Banater Militargrenz- landes beschrankt sich auf den Bezirk der Ohabaer Compagnie des Romanisch-Banater Grenz-Regiments-Gebietes und auf die Bersaskaer und Pozezanaer Compagnie-Bezirke des Illyrisch-Ba- nater Grenzregiments-Gebietes. Die Erzfiihrung des Landes ist ahnlich jener im Banat. Ueberall bildet Glimmerschiefer das Grundgebirge, auf welchem Kalk aufliegt, der jedoch nur in ein- zelnen Partien an den Grenzen gegen die Nachbarlander zu Tage tritt. Haufiger ist er von Sandsteinen und jiingeren Kalken, in den Thalern von tertiaren Gebilden iiberlagert. Syenit setzt aus dem Lugoser Kreise in den nordlichen Theil der Ohabaer Com- 161 pagnie und auf eine unbedeutende Erstreckung von Neu-Moldawa aus gegen die Donau zu fort. In diesen Gebilden sind die Erze eingelagert, welche den Gegenstand des hiesigen Bergbaues bilden. Eisensteinbergbaue und Hochofen sind daselbst: 1. Ruszkberg in der Ohababistriztraer (12.) Compagnie des Eomanisch-Banater Grenzregimentes Nr. 13, 308,112 □ Klafter Bergbau, 4 Hochofen des Kronstadter Bergbau-Vereins. 2. Einzelne Bergbau-Unternehmungen zu Dolnia Ljub- kowa und Szaska, im Bezirke des Illyrisch-Banater Grenz¬ regimentes. Ruszkberg. Am siidlichen Abhange des Ruszkagebirges treten im kry- stallinischen Schiefer in einer Langenausdehnung von nahe -2000 Klafter 3 grosse nahe an einander gereihte Eisensteingange auf, die je 3—7 Klafter miichtig sind. An dem ostliclien Ende be- stehen die Gange aus dem reinsten Glaskopf und zwar in einer Ausdehnung von circa 500 Klafter. Allmalig verandert sich die Textur gegen Westen und es tritt Spatheisenstein auf, der wieder allmalich in dichten Magneteisenstein umgewandelt erscheint. Ab- gesondert von diesen 3 Gangen wird noch Brauneisenstein und Rotheisenstein zu Lunkany am Fusse des Badiesgebirges in gros- sen Tagabraumen gewonnen. (L. Bingler Berg- und hiittenm. Zeitung. 1853. S. 357.) Das mittlere Ausbringen aus diesen Eržen betragt 40 Proč. Die Erze sind grosstentheils schwefelkieshaltig. Analysen von den Spatheisensteinen gaben folgende Resultate: In 100 Theilen: Unlbslich 22-5 17-3 7'3 25-4 12-3 Kohlens. Eisenoxydul 66'9 16*9 82 - l 63'9 76 - 5 „ Kalk P9 42-4 0-9 2-9 1-2 „ Magnesia 8 - 0 22 - 0 9 - 0 6 - 5 9’0 Metallisches Eisen 32 - 3 8’1 39'6 30 - 8 36’9 Ueber die Erzlagerstatten im L j u b k o w a - Thale im Illyrisch- Banater Grenzregiments-Bezirke liegt noch ein Bericht von V. v. Zepharovich vor. (Berg- und hiittenm. Zeitg. 1857. 8. 12.) Niedere kuppelformige Glimmerschieferberge umschliessen die Alluvialebene des Oravicza-Mare-Baches vor seinem Einflusse in die Donau. Eine Stunde einwarts in das Thal liegen die Eisen- und Kupfererz fiihrenden Gebirgstheile. Das ostliche I halgehange fiihrt den Namen Liliesch-Gebirge und weiter aufvviirts am Bache 11 Hauer, Eisenerze. 1G2 bildet das Purkargebirge das jenseitige Gehange; ein Graben zielit sicb in dasselbe einwiirts. Der Syenit tritt in ihnen als Erz- triiger auf. Das Erzvorkommen ist ein verscbiedenes im Liliesch- und Purkargebirge. In ersterem umschliesst der Syenit unregel- miissig gestaltete Triimmcr von Kalkstein, komrat aber damit nieht in Beriibrung, da sie von derbcm Granat ringsum umgeben sind. An der Gesteinseheide zwischen Granat und Syenit einer- seits und Granat und Kalkstein andererseits setzen die Erze auf. Die Erze sind, wie auch im Purkargebirge, Eisen- und Kupfer- kies, die gegen Tag zu fast vollig in Brauneisenstein umgevran- delt sind. Im Purkargebirge fehlt der Kalkstein; der Granat bildet im Syenite einzelne Gange und der Contact zwischen beiden Ge- steinen ist auch hier die erzfiibrende Region. Der Granat bildet meistens das Hangende. Der Brauneisenstein ist derb oder Glaskopf, enthalt 40 bis GO Procent Metali und ist vollig kupferfrei. Im Purkarthale am jenseitigen Gehange beobachtet man ein anderes Erzvorkommen, das nicht mit Syenit in Verbindung steht.. Linkerseits vom Bache zieht sich in das Gebirge ein enger Gra¬ ben, Namens Ogaschucuskerile, an dessen Eingange Glimmerschie- fer ansteht. Etwas weiter eimvarts rasren aber aus dem sudlichen O Gehange machtige Eisenerzmassen felsenartig hervor. Wo immer man das Gestein untersucht, erweist es sich als rother, brauner oder gelber Eisenstein. Die Erze wurden im Graben und oben auf dem Riicken mehrere 100 Klafter weit verfolgt. Globuren. In der N šib c dieses Ortes, in der Roman-Banater Militar- grenze wurden in neuerer Zeit reiche Brauneisensteine erscbiirft. Sie enthalten 51—53 8 Procent Eisen. Croatien und Slavonien. Bergbaue und Hochbfen: 1. Bergbaue der Graf Fe s tetics 'schen Concursmasse. Bei Gy ur man ec im Bezirk Krapina, Warasdiner Comitat und im Bezirk Csakathurn. 1G3 2. Bergbau des Franz Ritter von Kri da u im Bezirk Jaška 32.000 D Klafter, im Bezirk Modruspotok bei Golli orh, Grice- Dolujo, Jessenovica, Kolenovac, Krelice, Novaki, Obereh, Oberstranica, Piscetke, Planina, Restova, Rippnik, Sabersko, Smidarec, Supetitsch undZaka- nia, ferner im Comitat Fiume, im Bezirk Delnic, im Ganzen iiber 1 Million □ Klafter. 3. Rude im Bezirk Samobor, Agramer Comitat, mit 1 Hoch- ofen und 52.096 □ Klafter Bergbau der Gebriider Klein. 4. Bergbaue des Peter Spiess im Bezirk Krapina, 4 G. M. Rude. In der Grauwacke tritt hier lagerformig ein sehr guter Spath- eisenstein in grosser Menge auf. Er wird hauptsachlich von Gyps begleitet. In geringer Menge kommt gleichzeitig auch Kupferkies vor, der friiher abgebaut wurde, wahrend man den Spatheisen- stein auf die Halden warf. Dieser ist jetzt bereits ganz verwit- tert und lieferte einen guten Brauneisenstein. Da die Grauwacke hier an den niedrigen Theilen des sich von der krainerischen Grenze herabziehenden hohen Gebirges sehr ausgebreitet ist, so diirften die Spatheisensteinlager deshalb auch in dieser Gegend eine ausgedehnte Verbreitung besitzen, und vielleicht mit denen von Tergove im Zusammenhange stehen. (Fotterle, Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1854. Sitzungsbericht. S. 166.) Nebst den Spatheisensteinen kommen auch Rotheisensteine vor, und die Ausdehnung der Lager ist bis auf 2 Meilen von S. nach N. verfolgt. Gegenwartig werden die in den oberen Mitteln des alten Kupferbaues anstehenden Spatheisensteine zu Gute gebracht. Diese haben jedoch einen bedeutenden Gehalt an Kupfer- und Sclnvefel- kiesen, welcher selbst durch sorgfaltige Rostung, Vervvitterung und Auslaugung nicht ganz entfernt werden kann. Die Production betrug im Jahre 1858: 14.510 Centner Roh- und 1896 Ctr. Gusseisen, im Jahre 1859: 5.246 „ „ „ 1083 „ „ „ „ 1860: 14.969 „ „ „ 2223 „ „ Požeg. Im westlichen Theile von Slavonien finden sich im Gebiete der Begleitsteine des rothen Porphyrtuffes bei Blacko zwischen Požeg und Pleternica Brauneisensteine in einzolnen centnerschwe- 11 * 164 ren Blocken, ohne dass es bei den eingeleiteten Schiirfungen ge- lungen ware, die Lagerstatte, aus der sie stammen, aufzufinden. (Stur, Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1862. Sitzungsbericht. S. 117.) Eine Analyse dieser Brauneisensteine gab in 100 Theilen: 4'7 Unloslich 90-9 Eisenoxyd = 63'6 Eisen 4'4 Wasser Špur Kalk. Modruspotok. In diesem Bezirke weraen Brauneisensteine durch Tagbau gevvonnen, welche im Loss in zerstreuten Brocken vorkommen. Der Gehalt derselben betragt 36—50 Procent Eisen. Gewonnen wurden im Jahre 1858: 55.224 Centner, und auf der in Krain befindlichen Hiitte zu Gradatz verschmolzen. Eisensteine, herriihrend von einigen neueren Sehiirfungen, ergaben folgende Resultate bei der Untersuchung: Brauneisensteine von M o s 1 a v i n a: Beide Proben enthielten ausserdem eine geringe Menge Kalk. Brauneisensteine aus der Umgegend von W a r a s d i n. Gehalt an Eisen im rohen Erze 58'3 Procent Rostverlust 1P0 „ Gehalt des gerosteten Erzes 66'0 „ Ueber einige Eisensteinvorkommen im croatischen Kiisten- lande, die auch fruher abgebaut*wurden, gibt Fotterle Folgen- des an. (Jahrbuch der k. k. G. R. A. 1855. Sitzungsber. S. 417.) In den muldenformigen Vertiefungen bei Mrzla Wodica, Fuesine, Ravnagora sowie an den Uferabhangen der tief ein- geschnittenen Kulpa sind Sandsteine und Conglomerat das illteste sichtbare Gebilde, und sie werden von schwarzen und grauen Schiefern bedeckt. Nalie an der Grenze gegen den sie iiber- lagernden rothen Sandstein und Dolomit enthalten die Schiefer Einlagerungen von Brauneisenstein, welche in einer von N. gegen S. gehenden Linie bei Sokole, Csernilug und Mrzla Wo- 165 dica ehemals abgcbaut wurden. Das Lager bat eine Machtigkeit von circa 6 Fuss, und der Eisenstein ist von guter Beschaffenheit. Bei T r s tj e tinden sich auf dem Dolomit in zahlreichen \ ertiefungen, die mit gelblichem Lehm ausgefiillt sind, Bohnerze in meist faustgrossen Stiicken in grosser Menge. Untersucbungen dieser Eisensteine gaben folgende Resultate : Siebenbiirgen. Eisensteinbergbaue und Hochofen : j 1. Zal as d im Comitate Hunyad. 2 Stuckofen. Der Berg- bau ist dem ararischen Massencomplex von Gyalar inclavirt. 2. Eisenwerk der Graf Bethlen’schen Erben in der Ge- meinde Nagy-Halmagy im Zarander Comitat (ausser Betrieb). 3. Bergbaue bei Telek, 1 G. M. des Kronstadter Berg- bauvereins. 4. Hatszezsel, 4 Stuckofen, 8031 □ Klafter Bergbau der Francisca M a d c r s p a c h. 5. Thoroczker Eisenwerke im Besitze mehrerer Gewerk- schaften, 20.796 □ Klafter Bergbau; 10 Wolfs6fen. 6. Einzelne Bergbau-Unternehmungen zu Gyalar und Rev- S z a m o s. 7. Vajda-Hunyad, ararialisches Werk. 1 Hochofen zu Govasdia, Baue zu Gyalar und Ober-Tellek,49. 3595 □ Klafter. 8. Fiile im Stuhle Udvarhely, 1 Hochofen, 10 G. M. des Kron- stadtder Bergbauvereins, 9. Szentkeresztbanya in der Gemeinde Lovete, i) G. M. Bergbau, demselben gehorig. 166 10. Eisemverk in der Gemeinde Kovaszna, 2 G. M., 1 Hoch- ofen der Gevverkschaft Transylvania. 11. Magyar-Hermdny, 1 Hochofen, Bergbau im Stuhle Udvarhely der Erben des Anton Zacharias. Govasdia im Bezirk Vayda Hunyad. Kreis Broos. Bei Gyalar und Obertellek werden Braun- und Rotheisen- steine gewonnen, und zwar durch Abraumarbeit, Stollen- und Zechenbetrieb. Bei einem Ausbringen von 44 - 7 Procent Eisen aus den Eržen erzeugte der Hochofen im Jahre 1858: 58.424 Ctr. Roh- und 3289 Centner Gusseisen. Eisensteine wurden im selben Jahre gewonnen 83.100 Ctr. Verschmolzen wurden hingegen 138.084 Centner, welcher Ueber- schuss aus der Erzeugung vergangener Jahre stammte. (Verwaltungsbericht der k. k. Berghauptmannschaften. 1859, S. 400.) Gyalar und Obertellek bei Hunyad, sudlich von Deva. Westlich von Hunyad erhebt sich ein bei 1000 Fuss hohes Berggebiet iiber die Maros, das aus Glimmerschiefer und Kalk- stein besteht. Dieser Glimmerschiefer setzt ohne Unterbrechung bis in das Banat durch dessen nordliche Gebirge fort. Der Kalk- stein ist zum Theil krystallinisch kornig und dem Glimmerschiefer eingelagert, zum Theil aber auch dichter Jurakalk. Im Glimmerschiefer treten nun an den oben bezeichneten Punkten machtige Brauneisensteinlager auf, welehe im Hoch¬ ofen zu Govasdia verschmolzen werden. Die vorhandenen Schlackenhalden und Abbaue geben Zeugniss davon, dass hier schon vor langer Zeit Bergbau betrieben wurde. Oestlich von dem walachischen Dorf Gyalar erhebt sich ein Hiigel, dessen Gipfel durch Tagbaue bereits vollig abgetragen ist. Der Boden dieses grossen Tagbaues besteht aber iiberall noch aus Eisenstein und fur die ausgezeichnete Reinheit desselben spricht der Um- stand, dass hier gar keine Halden aufgespeichert liegen, da eben das gesammte gewonnene Gestein verschmelzbar war. Ein Stollen (Barbara-) fiihrt in das Innere des Hugels, er durchfahrt auf eine kurze Strecke den Glimmerschiefer, dann aber offnen sich alsbald weite Pfeilerbaue, die einen Raum von 25—30 Klafter Breite und 50 Klafter Liinge bei 4—5 Klafter Hohe einnehmen. Rings herum steht aber noch iiberall derselbe vorziigliche Brauneisenstein an, und auch hier ist vor dem Stollenmundloch nichts mehr an Hal- 167 denscliutt zu bemerken, als etwa der Durchbrechung der Glim- merschieferhiille, durch welche der Stollen geht, entspricht. Unter diesein Pfeilerbau liegt ein zweiter, der bis 20 Klftr. Holie erreichen soli. Die massenhafte Anhaufung von Brauneisenstein erscheint nun hier als ein stockformiges zvrischen Glinnnerschiefer. Aber dieser Stock setzt noch in ostwestlicher Streichungsrichtung nacb beiden Seiten fort, und gehort somit einem sehr ausgedehnten Lager an, welches hier lokal sehr erweitert ist. Gegen O. lasst sich die Fortsetzung durchaus lagerformig an raehreren Stellen, am deutlichsten in Valie Krindie, 1200 Klft. von den Grenzen der ararialischen Gruben entfernt beobachten. Hier wurde von Barton, Hofmann et Comp. ein steinbruchartiger Schurf eroffnet, in welchem der reine Brauneisenstein noch 4 Klft. machtig zvvischen Glimmerchiefer ansteht. Es belindet sich im Liegenden davon ein 2 Klft. machtiger Spatheisenstein (Rohvvand). Das Lager — nur an einer Stelle von einer kleinen Schie- ferscholle unterbrochen — fallt 70 Grad gegen N. und wird sich an dem hohen Gehiinge hinauf noch lange Zeit steinbruchartig abbauen lassen. Gegen W. ist die Fortsetzung des bei Gyalar erweiterten Brauneisensteinlagers nicht so deutlich aufgeschlossen, sein Aus- gehendes verliert sich unter der Waldregion. Bei Verfolgung der Streichungslinien in dieser Kichtung zeigt sich aber, dass in ihr die Eisensteinlager von Ruskitza im Ba¬ nat liegen, und zwar mit gleicher Richtung des Streichens. Cotta schliesst hienacli, die Eisensteine von Hunyad und Ruskitza seien zusammengehorige Theile eines und desselben Lagerzuges, vvelcher auch in dem 4 Meilen betragenden Zwischenraume auf- gefunden werden konnte. Beziiglich des Umstandes, dass bei Ruskitza o parallele Lager von '/a—6 Klafter Machtigkeit abge- baut werden, die nur zum Theil aus Brauneisenstein, sonst aber aus Spatheisenstein bestelien, was beides gegen die entwickelte Ansicht der Zusammengehorigkeit spricht, hebt er hervor, dass in der ostlichen Verlžingerung bei Hunyad ebenfalls 2 o Lagerausgehende beobachtet vrurden, die nur deshalb wenigei beachtet vrurden, weil sie im Ausgehenden minder machtig und bauwiirdig erscheinen, als das liegende Hauptlagei. Da ferner Brauneisenstein haufig nur ein Product der Urmvand- lung des Spatheisensteins ist, so hatte dieser Untersehied keine 168 Bedeutung. Zudem besteht, wie angefuhrt wurde, wirklich auch das Liegende des Brauneisensteines zu Krindie 2 Klafter mach- tig aus unreinem Spatheisenstein. (Bernhard von Cotta. Erzlagerstatten 1862. S. 225.) Zalasd. Von den daselbst vorkommenden Rotheisensteinen vvurden im Jahre 1858: 8156 Centner gewonnen. Bei einem Ausbringen von 22.4 Procent \vurden im selben Jahre 2010 Centner Eisen erzeugt. Poduroji. Es liegt in der Gemeinde Strimbuly, Bezirk Magyar-Lapos, Kreis Dees. Das Werk besitzt einen Hochofen. Dio belehnte Flache fur den Bergbau betriigt 157.444 □ Klafter. (Ein Theil davon liegt aber im Districte Schmollnitz; siehe Ungarn). Das Vorkommen besteht meistens in Spatheisensteinen, die durch Aufdeckarbeit, theihveise aber auch durch Stollenbetrieb gewonnen werden. Bei einem Ausbringen von 26'7—29 - 37 Procent aus den Eržen producirte der Hochofen im Jahre 1858: 11.532 Centner Roh- und 2409 Centner Gusseisen. Eisensteine wurden im selben Jahre gewonnen : 182.490 Ctr., davon aber nur 47.457 Centner verschmolzen. Der Eisengehalt der gerosteten Erze betriigt 40 Procent. Hatszazsel. Dieses Eisenwerk befindet sich im Bezirk Hatszeg, Kreis Broos. Der Bergbau auf Magneteisensteine und Braunerze befindet sich bei Demsus Sztej. Gewonnen wurden im J. 1858: 4700 Ctr. Erze und 1347 Centner Roheisen erzeugt. Der Gehalt der Magneteisensteine betriigt bis 70, jener der Braunerze bis 50 Procent. Magyar-Hermany. Das Eisenwerk liegt im Bezirk Baroth, Kreis Udvarhely. Der Bergbau, auf welc.hem oekeriger Brauneisenstein und auch Spatheisensteine gewonnen werden, erzeugte durch Stollcnbau im Jahre 1858: 5170 Centner Erze. Im selben Jahre wurden 125 Ctr. Roh- und 2343 Centner Gusseisen producirt. Die zu Magyar-Hermany gewonnenen Eisensteine kommen mit den trachytischen Gebilden und Conglomeraten vor. (Er. v. Hauer; Fotterle. Bergbaue S. 103.) 169 Fale. -Das Eisemverk liegt im Bezirk Baroth, Kreis Udvarhely. Es bezieht die Erze aus den Gruben Adam und Denes in Also- Rakos und besitzt 12 Freischiirfe. Gewonnen wurden im J. 1858: 100.000 Centner Erze, aber davon nur 24.929 Centner ver- schmolzen. Bei einem Ausbringen von 25 Procent betrug die Production im selben Jahre 4258 Centner Roh- und 1946 Ctr. Gusseisen. Also-Rakos und Vargyas. Westlich von Kronstadt erhebt sicli ein Gebirgszug, der nach einer NNO. Ausdehnung von ungefahr 8 Meilen oberhalb Var- gyas an das Trachytplateau der Hargitta stosst. Auf diesem ganzen Hohenzuge stehen die vorkommenden Rotheisensteine mit Diabas und Serpentin im Zusammenhang, so dass sie dem Bergmann dort, wo sie auftreten, stets ein sicheres Auffinden des Eisensteines verbiirgen. Solche Rotheisensteinvor- kommen, die mit Diabas oder Serpentin und Kalk innig verkniipft sind, treten bei Zernest, Datk, Matefalva, Also- und Felso-Rakos, Rika-Vargyas etc. auf. Doch nicht nur diesem Hohenzuge allein ist dieser Zusam¬ menhang eigen. Bei St. Domokos, wo der Jurakalk bis zu einer Hohe von 5600 Fuss emporragt, sind dieselben Beziehungen des Kalkes, Diabases mit kiesligem, jaspisartigem Rotheisenstein am Terko und Egyesko zu beobachten. In einem grosseren Maassstabe treten dieselben Verhaltnisse weiter gegen Norden in der Bukowina auf; an dem Kalkzuge von der moldauischen Grenze bei Pietri le Domni bis Gropa an dem Moldavvaflusse in einer Ausdehnung von 3 Meilen ragen langs der ganzen Urschieferforination einzelne Serpentin- und Diabaskuppen empor, mit welchen Jaspis, rother Schiefer und Eisenstein in solchen Massen auftritt, dass er seit Jahren gewon- nen wird. Auf der Denesgrube bei Also-Rakos ist er thoniger Roth¬ eisenstein, ganz regelmassig geschichtet mit oolithischer Struc- tur und blutrothem Strieh. Einige 100 Fuss davon — aber nicht im Zusammenhange damit — treten dunkelleberbraune Jaspise auf, die initunter in reinen Eisenstein tibergehen. In Vorosko-Arka liegen unformliche Massen mitten im Dia¬ bas oder Serpentin. 170 Bei Vargyas liegt theils geschichteter, tlieils massiger rother Jaspis auf dem hochsten Riieken der Also-Keret, der unbestimmte Lagen von Rotheisenstein fiihrt, in ausgedehoten Massen; wiih- rend die gegeniiber liegenden Hohen keine Špur von diesen Ge- bilden zeigen, behaupten sie sich im Thale des Szarmanypatak. Eine machtige Serpentinkuppe wird von ihnen auf der wcstlichen Seite umsaumt, iiberall ist Kalk in unmittelbarer Niihe. Nachst diesem ist er oft mit Kalkspatliadern durchzogen und iibergeht in kalkhaltigen Rotheisenstein. Kugelformige Concretionen von rothem Jaspis mit einer Eisensteinrinde und Einlagerungen von reinem krystalliniscben PyroIusit sind bei Also-Rakos und Vargyas ebenfalls bekannt. Aus den gemachten Beobacbtungen liber die Lagerungs- verhaltnisse des Rotheisensteines ergibt sich als Leitfaden fiir die rationelle Gevvinnung: 1. Dass derselbe dort, wo er eine regelmassige Schichtung, eine mildere Beschaffenheit zeigt, schiefrige Structur und rothen Strich besitzt, ein constanteres Anhalten sowohl in die Teufe als im Streichen damit verbindet; ein nach diesen Richtungen con- sequent durchgefiihrter Aufschluss ist hinreichend, um bei giinsti- gen Resultaten sofort einen regehnassigen Grubenbau einleiten zu konnen. 2. Dass der Eisenstein dort, wo er mit unregelmassigen quarzigen Gebilden von zerkliifteter Beschaffenheit im Diabas oder Serpentin eingelagert ist, eine begrenzte Ausdehnung besitzt und sich nur fiir einen Tagbau eignet, Obwohl es unter diesem Vorkommen Eisensteine gibt, die 40—42 Procent Eisen enthalten, so erreichen die meisten doch nur einen weit geringeren Gehalt, und es ist schvvierig, bei der Gattirung einen Durchschnittshalt von 25 Procent zu erzielen. Ferner spielen Talkerde-Silicate eine nicht unbedeutende Rolle in diesen Eisensteinen, was in Verbindung mit den kiesligen Sor¬ ten ein sehr strengflussiges Verhalten bedingt. (Franz Herbich. Berg- und huttenm. Ztg. 1859. S. 337.) Der erwahnte Rotheisensteingang, der bei Rakos fiir das Eisenwerk Fiile abgebaut wird, fallt 70—80 Grad gegen NO. und ist 1 — 2 Klafter machtig. Der Rotheisenstein wird zu Fiile mit Spharosideriten verschmolzen, welche nahe bei Fiile im Schieferthon vorkommen. (Bernhard v. Cotta. Erzlagerstatten. 1862. S. 224.) 171 Szent-Keresztbanya zu Lbvete. Im Jahre 1858 wurden durcli Stollenbau daselbst gewonnen Braun- und Spatheisensteine 60.000 Centner und davon 45.224 Centner verschmolzen, Die Hochofenproduction betrug im selben Jalire bei einem Ausbringen von 25 Procent, 8066 Centner Roh- und 3240 Centner Gusseisen. An den Randern des trachytischen Hargittagebirges treten machtige Tuffbildungen auf, welcbe hie und da miocene Verstei- nerungen enthalten. In dieser Tuffzone liegt Keresztbanya. Der echte Trachyttuff wechselt hier mit conglomerat- und sandstein- artigen Bildungen, deren Schichten etwa 40—50 Grad gegen O. fallen. Zwischen diesen Schichten baut man ein 3—4 Klafter miichtiges Brauneisensteinlager ab, welches weder gegen das Han- gende, noch gegen das Liegende scharf begrenzt ist. Auch seine Masse ist lokal ziemlich ungleich. An manchen Stellen besteht es vorherrschend aus zelligem Brauneisenstein, an anderen aus Concretionen von Spharosiderit, welche theilweise in Braun¬ eisenstein umgewandelt ; ziemlich locker unter einander verbunden sind durch Sand, Eisenocker, Gruss und Geschiebe; die ganze Masse erscheint dann wie eine Art Conglomerat. Andervvarts nehmen Sand und trachytische Tuffbeimengungen so zu, dass der Eisengehalt der Gesammtmasse dadurch sehr vermindert wird, aber der gewonnene Eisenstein ist durchaus frei von schiidliehen Beimengungen, und durch seine grosse Machtigkeit ist dieses Lager wichtig. (Cotta, Erzlagerstatten. 1862. S. 229.) Thoroczko. In der Umgebung im Bezirk Ragyon, Kreis Klausenburg, befinden sich Berg- und Hiittenwerke einzelner Gewerkschaften mit 10 Wolfsofen. Durch unregelmassigen Stollen- und Zechenbau wui'den im Jahre 1858: 14.755 Centner Brauneisensteine gewonnen. Die Production der Stuckofen betrug im selben Jahre 3o26 Centner Eisen. Der Gehalt der Brauneisensteine betragt bis 60 Procent Eisen. Bei Gyalu wurden durch den Grafen Eszterhazy Schiir- fungen auf Eisensteine eingeleitet und auch solche gefunden. Es 172 sind Brauneisensteine, die besonders bei Kis-Kapus in der Nahe von Rev-Szamos auftreten. Die besten enthalten 45 — 55 Procent Eisen, „ mittleren „ 26—36 „ „ „ mindesten „ 16—23 „ „ Kovaszna. Dieser Ort liegt im ostlichsten Theile von Siebenbiirgen an dem Grenzgebirge gegen die Moldau. Letzteres besteht aus Kar- pathensandstein. Am linken Gehange des Thales streichen alle Schichten sehr deutlich zu Tage aus. Sie fallen 20—70 Grad gegen W., zeigen vielerlei Storungen und bestehen wechselnd aus grauem Schieferthon, dunklem Brandschiefer mit zahlreichen Einlagerungen von Spharosiderit und anderen eisenhaltigen Schichten. Die reinen Spharosideritlager, deren man innerhalb einer Gesammtmachtigkeit von 500 Fuss an 20 zahlt, sind nur einige Zoll bis 1 Fuss machtig, sie bestehen aus dichten Platten oder aus innig verbundenen Linsen oder Concretionen. Die anderen eisenhaltigen Schichten, deren Eisengehalt 20—30 Procent be- tragen soli, sind theils Thoneisensteine (mit Thon gemengter Spharosiderit), theils eine Art Kohleneisenstein. Sie sind beide haufiger und machtiger als der reine Spharosiderit und haben eine Machtigkeit von 1—4 Fuss. An einer Stelle liessen sicli innerhalb einer Machtigkeit von 20 Fuss 12 Lager von Spharo¬ siderit, Tlion- und Kohleneisenstein beobachten. Dieses Vor- kommen erscheint sonach abbauwtirdig und kdnnte langere Zeit durch Tagbau gewonnen werden, wobei der voruber fliessende Bach mit seinem starken Gefalle dienen mochte den Haldensturz wegzufiihren. Diese eisenhaltige Zone des Karpathensandsteines lasst sich gegen S. sehr deutlich durch die Thaler von Koros und Papolcz bis in das von Zagon verfolgen, doch sind die Aufschliisse in diesen Thalern nicht so deutlich wie bei Kovaszna. Cotta h alt es nicht fu.r unwahrscheinlich, dass die Eisen¬ steine von Kovaszna demselben Zuge in dem Karpathensandsteine angehoren, wie jene von Friedland in Mahren, Teschen, Skole, Nadworna und Kimpolung (in der Bukowina), da der Karpathen- sandstein von letzterem Orte durch die Moldau nach Siebenbiirgen fortsetzt und das Gebiet von Kovaszna offenbar dieser Fortsetzung 173 angehort. Es entsprache dies einem Eisensteinzug von circa 100 Meilen Ausdelirmng. (Bernhard v. Cotta, Erzlagerstatten 1862, S. 221.) Eisensteinvorkommen in den Kohlengebilden des Sylthales. An der aussersten in die Wallachei vorgeschobenen Siidost- grenze von Siebenbiirgen liegt das Sylthal. Es erstreckt sicb von SW. nach NO. in einei' Lange von 8 Meilen. Nach der ganzen durcbschnittlich 1800 Klafter messenden Breite, debnt sich eine Kohlenmulde auf 4 , / 2 Meilen Lange aus. Die Kohlenflotze wechsellagern mit Schieferthonen, Thoneisensteinen and Brand- schiefern. Die Eisensteinlagen sind wobl nur 1 Schuh machtig, balten aber auf lange Strecken an, und sind hier in Mitte des Kohlenterrains, fiir eine anzubahnende Eisenindustrie von nicht geringer Wichtigkeit. Die Gesammtproduction der siebenbiirgiselien Eisen- werke betrug im Jahre 1858 : 90.642 Centner Rob- und 11.439 Centner Gusseisen, 1859 : 83.220 „ „ „ 17.298 „ 1860 : 116.978 „ _ „ 2.223 Dalmatien. Eisenstein Vorkommen am Monte Promina. (F. M. Friese, Berg- und Hiitt.-Zeit. 1858, S. 289.) In der Nžihe von Dernis und des Monte Promina finden sich mebr als 10 Eisenerzlager von grosser Ausdebnung, die meisten 4—5 Fuss, einzelne auch iiber 1 Klafter macbtig, zu Tage ausgehend, zum Theile bereits durcb Schurfarbeiten naber aufgeschlossen. Die Erze sind meistens Thoneisensteine, nur an einigen Punkten Sphiirosiderite. Der Eisengebalt betragt nach 41 ausgefuhrten Proben 15 —50 Procent. 174 Quantitative Analysen gaben folgende Resultate: Gehalt in 100 Theilen: In den Dolomitkliiften bei Lussin kommen haufig Bohn- erze vor. Sie gaben folgenden Gehalt: Unloslich 3-0 Eisenoxyd 44-0 — 30-8 Eisen Kohlens. Kalk 53-0. Die in der osterreichischen Monarchie vorliandenen Eisen-Hochofen (1861) *). *) Aus den Berichten der k. k. Berghauptmannsc.haften und Montan- behorden. Wien 1862. 175 Betrieb standen. 176 Die Eisenproduetion in der dsterr. Monarchie im Jalire 1861*) I. Frisch-Roheisen. 177 II. Guss-Koheisen. Hauer, Eisenerze. 12 Verzeiclmiss der Angaben iiber den Metallgehalt der ver- scliiedenen Eisenerze. Oesterreich. Thoneisensteine von Rottenschachen , (lipsa, Beinhofen, Lindau, Kottaun. Brauneisensteine von Pitten ....... Rother Thoneisenstein von Dreistatten . . . Brauneisensteine von Dankholz und Voitzau . Braunerze von den Bauen bei Reichenau . ■ Spatheisensteine von Lunz. Salzburg. Spath- uud Magneteisensteine von Flachau Brauneisensteine von Werfen. Eisenhaltige Ankerite von Dienten und Flacliau Verwitterte Thonkieselschiefer von Dienten Braueisensteine vom Flachenberg (Werfen) Kernerz (Spatheisenstein) vom Moosberg (Wer- fen). Ankerite von den Bauen bei Dienten (Sommer- halte und Kolmannsegg). Brauneisenstein von Schafferbtz (Werfen) . . Flachen- und Moosberger Brauneisensteine (W erfen). Eisengehalt Nicht iiber 17 Proč. 45’6 — 49-3 Proč. 16-9 Proč. 26 — 27 Proč. im Durchschnitt. 35'4 — 56'3 Proč. 26-2 Proč. Roherz, 35 - 0 „ gerostet. 30 Proč. Durch- schnittshalt. 40—60 Proč., ar- mere 25—30. 20—30 Proč, ge¬ rostet, selten 36. 24 8 Proč. (werden verschmolzen). 25—30 Proč. 20—22 Proč. 13-8— 19-8 Proč. (ungerbstet.) 31-2 Proč. 29-1 Proč. 179 Hohlner Brauneisenstein (Werfen). Gerosteter Windisberger Brauneisenstein (Wer- fen). Gehalt der Werfner Eisensteine im grossen Durchschnitte.. Eisengehalt. 45-9 Proč. 39-6 Proč. 24—25 Proč. Tyrol. Magneteisensteine von Gardane und Saline (Sulzbergthal) nordwestl. von Ossana. . . Magneteisensteine von der Grube Ronco (Ossana) Spatheisensteine von Pillersee (bei den Bauen Gebra und Lannern). Spatheisensteine von Schwatz. Spatheisensteine von Heiligen Kreutz sudwestl. von Schwatz (Durchschnittsgehalt) .... Rotheisensteine von Besagno. Steyermark. Spatheisensteine und Brauneisensteine von Ober- Zeyring. Spath- und Brauneisensteine von Froschnitz . Spatheisensteine von Neuberg. Spatheisensteine von der Veitsch. Durchschnittsgehalt der Erze von der Veitschj Spatheisensteine vom Baue am Feistereck . . Spatheisensteine von Jakobibau am Feistereck Brauneisensteine vom Eibelkogel. Rohwande vom Schottenkogel (Rothsohlererze) Spatheisensteine von der Sollnalpe (Niederalpl.) Spatheisensteine aus der Gollrad (gerostet) Thoneisensteine vom Reitinggebirge (Dirnsdorf) Braunerze am Dollingberg (nachst Leoben) Eisenocker vom Lichtensteinerberg (Geni. Lob- ming). Magneteisenstein vom Rotzgraben (bei Trotaiach) Thoneisenstein vom Kulmberg (Gem. St. Peter) Gerostete Spatheisensteine vom Erzberg von den Bauen bei Vordernberg (oberer Theil) . . 40-45 Proč. 60—65 Proč. 31—34 Proč. 27—28 Proč. 26 Proč. 39—45 Proč. 40 Proč. (gerostet.) 36 Proč. (Ausbrin- gen aut’ d. Hiitte.) 34-6—59-2 Proč. 38-6-55-3 Proč. 29 Proč. Roherz, 38 Proč. gerostet. 40 Proč. 25 Proč. 35 Proč. 21-7 Proč. 40 Proč. (gerostet.) 40—44 Proč. 25Proc.(ungerost.) 28 Proč. do. 8 - 5 Proč. 60 Proč. 15Proc.(ungerost.) Nicht unt. 43 Proč. 12 * 180 Ungerostete Spatheisensteine vom Erzberg von den Eisenerzer Bauen (unterer Theil) . . Brauneisensteine vom Erzberg (Blauerze) . . » j n (unreinere) . . Spatheisensteine von der Pflegalpe bei Vordern- berg, vom Zeberkogel und Kohlberg . . . Zum Theil in Brauneisenstein verwandelt von ebendort. Spatheisensteine vom Radmerer Erzberg Spatheisensteine vom Blahberg (gerostet) . Spatheisensteiue an der Teltschen (gerostet) . Spatheisensteine von Gobonitz (dorchschnittlich) Brauneisensteine ,, „ „ Reinere Brauneisensteine von ebendaher Rohwandige Erze von Rasswald. Thoneisensteine von Mixnitz. Durchschnittliches Ausbringen aus den Eržen von Turrach. Spatheisensteine vom Kupferbau bei Turrach . Eisensteine von Pragwald (im Durchschnitt) . Karaten. Braun- und Spatheisensteine von den Bauen bei Frisach, wie sie auf dem Werke St. Salvator versehmolzen werden (gerostet). Magneteisensteine von ebendaselbst . . . . Braun- und Spatheisensteine vom Burgerberge, wie sie zu Olsa versehmolzen werden (ge¬ rostet) ... Braun- und Weisserze von Hiittenberg (urige- rostet). Reinere Erze von dort (gerostet). Spatheisensteine vom Loben (Erzberg) . . . Eisenglanze von Waldenstein ...... Brauneisensteine von Theissenegg (durchschn.) Halboxydirte Spatheisensteine aus der Wolch . Ausbringen aus den Eržen zu St. Gertraud . Ausbringen aus den Eržen zu Waldenstein und St, Leonhard... Eisengehalt. 39—42 Proč. 55-6-59-1 Proč. 47.5_.54 Proč. 15-4—18-3 Proč. 36-4—39-5 Proč. 39 Proč. (Roherz.) 30 Proč. 26 Proč. 36 Proč. 45 Proč. 54 Proč. (Maxim.) 10 Proč. (Minim.) 29-4-40-6 Proč. 45 Proč. 25—30 Proč. 30-4 Proč. 38—40 Proč. 45—50 Proč. 36—37 Proč. 41—42 Proč. 50 Proč. 38 Proč. (gerostet.) 45—48 Proč. 30—36 Proč. 42 Proč. 33 Proč. 36 Proč. 181 Brauneisensteine vom Griinlcitner Lager (innere Krems). Ausbringen der Erze in der Krems zu Gmiind Braun-, Spath- und Thoneisensteine der Baue bei Laas (durchschnittlich). Rotheisensteine von der Uggowitzer Alpe . Brauneisensteine von Paternion. Krain. Spatheisensteine von Sava. Dieselben gerostet. Spatheisensteine von Jauerburg (im Durchscbn.) Bohnerze aus der Woehein. Glaskopfe von Sastowa, Kobersbergu. Trebutsebe Brauneisensteine von Desing, Lusinz, Krischina Brauneisensteine an der Kanischerza .... Thoneisensteine von Lachina, Hrast und Perudine Thoneisensteine von Kfeschina. Eisensteine wie sie auf den Werken Hof, Gra- daz und Ponique verschmolzen werden . Rotheisensteine von St. Ruprecht. Brauneisensteine von Rebsche. Durchschnittshalt der besseren Diluvialerze, wie sie zu Hof verschmolzen werden .... Oolithe von Laibachs Umgebung. Brauneisensteine von ebendaselbst .... Rotheisensteine vom Bezirk Grosslaschitz . . Gehalt der Diluvialerze im Allgemeinen . . Ausbringen aus denselben zu Gradatz . Bohmen. Thoneisensteine von Ransko. Magneteisensteine von Wepfikau. Brauneisensteine von Krumau. Brauneisensteine von Amplatz, Widlitz, Mellnitz Magneteiscnerz von Orpus (Dorotheazeche) Rotheisensteine von Kupferberg (Sudelzeehe) . I Eisengehalt. 30 Proč. (durch¬ schnittlich.) 36—37 Proč. 7—19 Proč. 24-44-8 Proč. 54-6—57-2 Proč 25— 35 Proč. 42 Proč. 30-8 Proč. Bis 50 Proč. 51-6—59 - 3 Proč. 27- 1—51-3 Proč. 47-8—50-2 Proč. 9- 0—18-3 Proč. 38 Proč. 15—55 Proč. Ueber 50 Proč. 40 Proč. 28- 36 Proč. 15-8-31 Proč. 26- 7—60 Proč. 25 Proč. (durch¬ schnittlich.) 10— 50 Proč. 33 Proč. 22 Proč. 20 Proč. 18—25 Proč. 18—22 Proč. 63-6 Proč. 56 - 6 Proč. 182 Magneteisenstein von Pressnitz. Linsenformige Rotheisensteine von Wranovvic . Manganhaltige Brauneisensteine „ ,, Thoneisensteine „ „ Magneteisensteine von Ouvval (durchschnittlich) Sumpferze von Ouwal. Brauneisensteine von Ouvval. Spatheisensteine vom Giftberg. Eisensteine aus der Umgebung von Pilsen und Rokycan . Brauneisensteine von Wossek (gerostet). Brauner Thoneisenstein von Lhotta . Braun- und Thoneisensteine aus der Umgebung von Brežina, siidl. von Radnitz. Gehalt der gerosteten Erze von ebendaher . . Rotheisensteine von Klabawa .. Brauneisensteine von Klabavva. Linsenformige Brauneisensteine von Horomislitz Eisengehalt. 29- 4 Proč. 20-25 Proč. 18— 20 Proč. 16—18 Proč. 62 Proč. 50—60 Proč. 30- 86 Proč. 30—40 Proč. 33-3—53-7 Proč. 43-3 Proč. 43-2 Proč. 16-7 —33-3 Proč. (ungerostet.) 19- 7-37-8 Proč. 36—40 Proč. 30—36 Proč. 28 Proč. (durch¬ schnittlich.) Durchsehnittshalt der Erze von den Baucn zu Christianka bei Grtinberg. Durchschnittsgehalt der Erze von den Zbirovver Bauen . Eisensteine von den Bauen bei Plass Durchsehnittshalt der Eisensteine von Zavvieschin 22 Proč. 46-3 Proč. 22—35 Proč. 25 Proč. Braun- und Rotheisensteine von Neu-Mittrowitz Brauneisensteine von Kladno (erstes Lager) . „ ,, „ (zvveites Lager). Kohleneisensteine von Buštehrad. ,, „ Rakonic. ,, ,, Wotwowitz. ,, ,, Kschnitz. „ „ Radlovvitz. ,, ,, Nirsehan. Spharosiderite aus den Kohlengruben bei Mantau Thonige Spharosiderite von Brandeisl (Michael- schacht) .. 20—25 Proč. 37— 40 Proč. 30- 40 Proč. 38- 3 Proč. 28—43-4 Proč. 31- 1 Proč. 48-3 Proč. 25-7—36-2 Proč. 32- 4 Proč. 33- 4—40-2 Proč. 23-9-33-3 Proč. (gerostet.) 183 Thoneisensteine von Chlumetz, Neudorf'. . Rothe Thoneisensteine aus dem Budvveiser Becken .. Braune Thoneisensteine aus dem Budvveiser Becken . Glaskopfe von Kamenitz. Eisengehalt. 20-30 Proč. 34—43-2 Proč. 42-9-47-2 Proč, 54—56 Proč. Mahren und Schlesien. Karpatheneisensteine (Roherze). Nach der Vervvitterung, Auslaugung und Rostung Magneteisensteine aus der Centralkette der Su- deten. Eisenglanz und Rotheisensteine von ebendaher Brauneisensteine von ebendaher. Braun- und Thoneisensteine zvvischen Gaya, Austerlitz und Boskovvitz (stark vervvitterte Karpatheneisensteine). Magneteisensteine von Zoppons. „ „ Polleitz. „ „ Pinke. Rotheisensteine von Deutsch-Lodenitz . . Magneteisensteine von Deutsch-Lodenitz . . Magneteisensteine und Eisenglanze von Gross- und Klein-Mohrau. Durchsclmittsgehalt der Magneteisensteine daher Durchschnittsgehalt der blattrigen Eisenglanze daher . Durchschnittsgehalt der kornigen Eisenglanze daher . Rotheisensteine von den Feldern bei Mahrisch- Triibau. Brauneisensteine von Bistritz. Erze von Brzezitar, Cernahora, Frain . . ,, „ Haye, nordvvestl. von Kunstadt . . „ „ Jarinovv, Javvorer Bergbau, Ivvvalko- witz ; Krizanau. „ „ Kukliker Bergbau. 12—18 Proč. 30 Proč. 40 Proč. 22—24 Proč. 26 Proč. 23 Proč. (durch- schnittlich.) 43 Proč. 59-7 Proč. 51-1 Proč. 31-5 Proč. 49-4—50-6 Proč. 13 — 50-2 Proč. 50 Proč. 35—45 Proč. 20—35 Proč. bis 40 Proč. 39 - 2 Proč. (im Mittel.) 36 — 60 Proč. 38-4-55-5 Proč. 35-2-45-5 Proč. 28-J Proč.im Mittel. 184 Erze voii Lažanky. „ zwisehen Mali und Pirwitz. „ von Moknis, siidvvestl. von Kunstadt . „ „ Nespitz, Pernstein, Pirnitz, Pleschvvitz, Prosetin bei Oels. ,, „ Przibislawitz. ,, „ Saar. „ „ Samodla, Sucha Lanka, Woselka . . Erze von Wiechnow. Derbe Spatheisensteine von Gaya, Strazowitz Brauneisensteine von Strazowitz. Spharosiderit von Strazowitz. ,, ,, Thonfeld und Boskowitz . „ „ Morawan bei Gaya Brauneisenstein von Austerlitz. Spharosiderite undThoneisensteinevonFriedland Kohleneisensteine aus den Kohlengruben von Michalkowitz. Kohleneisensteine von Peterswald. Eisengehalt. 56'7 Proč. 25-2—46-5 Proč. 31-4—34 Proč. 18- 6—66 Proč. 46-7—56-4 Proč. 51-4—56-9 Proč. 19- 9—45-5 Proč. 21-6—23-8 Proč. Bis 45 Proč. 29- 6 Proč. 31-8 Proč. (unge- rostet). 16-6 Proč. (unge- rostet). 23-3-25-6 Proč. (ungerostet). 47'6 Proč. 18—28 Proč. 39 6 Proč. (unger.) 30- 3-36-4 Proč. Galizien und Krakau, Karpathiscbe Spharosiderite aus Galizien Nach d er Rdstung und Abwitterung . . . . Eisenhaltige Thonmergelgesteine atis den Jas- loer und Sandecer Beskiden. Die reinsten dieser Erze (selten). Roth-, Braun-, Spatheisensteine und Bohnerze von den westgalizischen Bauen im Tatra- gebirge. Sumpferze am Dniesterufer. Weisserze von Huta. Schwarzes Erz aus der Umgegend von Cisna Weisserze von Dolche. Weisses Lager bei Majdan. Schwarzes ,, „ „ . 12— 14Proc.(Roh- erze). 19—^21 Proč. 13— 26 Proč. 28—30 Proč. 36—40 Proč. Bis 30 Proč. 21-2—29 Proč. 16 3—28 Proč. 9—25 Proč. 28-8 Proč. 16-6 Proč. 185 Eisensteine aus dem Bistritz- und Pruththale Die reieheren dieser Erze enthalten . . . . Brauneisensteine aus dem Muschelkalk des Kra- kauer Gebietes. Spatheisensteine aus derselben Formation . Brauneisensteine aus der Ilingebung von Ja worzno. Spathseisensteine von Cieskowitz , . „ „ Voynitz bei Tarnow . Bukowina, Brauneisensteine aus der Grube Collaca, nord- lich von Jakobenyi. Schwarzeisensteine, ostlich von Jakobenyi . Rotheisenšteine von Pareu Kailor. Spharosiderite und Thoneisensteine von Kim- polung und Sudowa (aus dem Karpathen- sandstein) ............ TJngani- Eisensteine aus den Liptauer Alpen . . Brauneisensteine von Libethen (am Vepor) . „ „ Pojnik (osti. von Neusohl) Dieselben Erze im grossen 1 urchschnitt Durchscbnittshalt der in Rhonitz verschmolze- nen Erze .. Eisenhaltige Ankerite von,. Visztro (Brieser Stuhlbezirk) .. Spath-Brauneisensteine undRohwande vomBerg- bau von Balogh (Gebirgsabfall des Vepor) . Spath- und Brauneisensteine von Szirk und Dobschau. Nordliches Brauneisensteinlager vomZeleczniker Gebirgszug. Eisengehalt. 18 Proč. (durch- schnittlich). 26—28 Proč. 26'3—31 Proč. 29 - 9—32-1 Proč. 25—45 Proč. 41-5 Proč. 40-8 Proč. 25 Proč. 10—25 Proč. 20 Proč. 10—48 Proč. 33 Proč. (durch- schnittlich). 16—25 Procent (durchschnittlich). 36—40 Procent (bessere). 25 Proč. 22 Proč. 18 Proč. 20 Proč. (durch¬ schnittlich). 43 Proč. (durch¬ schnittlich). 30 Proč. (durch¬ schnittlich). 186 Brauneisensteine vom zweiten Lager (durch- schnittlich). Thon- und Brauneisensteine vom dritten Lager (durchschnittlich). Einzelne Untersuchungen der Brauneisensteine gaben . Brauneisensteine von Lehotta. Magneteisensteine von Baczuch. Brauneisensteine vom Zeleczniker Berg . . Roth-, Thon-, Braun- und Spatheisensteine, die zu Diosgyor verschmolzen werden . . . Die reicheren dieser Erze. Eisensteine von Avashegy (Borsoder Comitat) Thon- und Brauneisensteine von Szinobanya . Einzelne Proben der reicheren Erze .... Brauneisensteine aus der Umgegend von Grross- wardein. Magneteisensteine aus der Umgegend vonGross- wardein. Rotheisensteine aus der Umgegend von Gross- wardein. Rotheisensteine von Rev. Eisensteine von den Auslaufern des Biharer Gebirgszuges. Opaleisensteine von Torna (Unghvar NW.) Kohleneisensteine von Fiinfkirchen . . . . Dieselben gerostet. Brauneisensteine von Lockenhaus. Thoneisensteine von Steierdorf. Croatisch-slavonische Militargrenze. Braun- und Spatheisensteine von Tergove . „ „ Thoneisensteine von Topusko . . Serbisch-Banater Militargrenze. Eisensteine von Ruszkberg (im Durchschnitt). Spatheisensteine von ebendaher. Brauneisensteine aus dem Lijubkowa-Thale „ von Globuren. Eisengebalt. 42 Proč. Bis 50 Proč. 32-4—52-8 Proč. 30 Proč. 58 Proč. 32-4—52 8 Proč. 17—40 Proč. 21—52 Proč. 46-3 Proč. 33 Proč. (durch¬ schnittlich). 36-8—53-9 Proč. 21-3—50 Proč. 20—49 Proč. 20— 47 Proč. 19-1 Proč. Bis 50 Proč. 25 Proč. 17—36 Proč. 21— 49 Proč. 44 Proč. 36—43 Proč. 33—40 Proč. 42—45 Proč. 40 Proč. 30-8—36-9 Proč. 40-60 Proč. 51-53-8 Proč. 187 Croatien uncl Slavonien. Brauneisensteine von Požeg. „ „ Modruspotok . . . . „ „ Moslawina. „ aus der Umgegend von Wa- rasdin. „ aus den muldenformigen Ver- tiefungen bei Mrzla Wodica, Fucsine, Rao- nagora . Siebenbiirgen. Braun- und Rotheisensteine von Gyalar und Obertellek (im Durchschnitt). Rotheisensteine von Zalasd (im Durchschnitt) Spatheisensteine von Poduroji (Ausbringen) . Dieselben Erze gerostet. Magneteisensteine von Hatszazsel. Brauneisensteine von Hatszazsel. Rotheisensteine von Also-Rakos und Vargvas (reichere) . . Durchschnittsgehalt derselben Erze .... Brauneisensteine von Szent-Keresztbanya (Aus¬ bringen) . Brauneisensteine von Thoroczko. „ bei Kis-Kapus (arme) . . . „ „ „ (mittlere) . . „ „ „ (die besten) . Thon- und Kohleneisensteine von Kovaszna . Dalmatien. Thoneisensteine von Monte Promina bei Dernis | Bohnerze aus den Dolomitkliiften bei Lussin Eisengehalt. 63 - 6 Proč. 36-50 Proč. 46-8—58 Proč. 66 Proč. (gerostet). 21—53-7 Proč. 44- 7 Proč. 22 4 Proč. 26-7—29-4 Proč. 40 Proč. bis 70 Proč. „ 50 Proč. 40—42 Proč. 25 Proč. 25 Proč. bis 60 Proč. 16—23 Proč. 26—36 Proč. 45— 55 Proč. 20—30 Proč. 15—50 Proč. 30-8 Proč. Wien, Druck von Jacob & Holzhausen. * Im Verlage von Wilhelm Braumiiller, k. k. Hofbuchhandler in Wien sind ersohienen: Grundriss der Mineralogie von Dr. Gustav Tschermak, Docent an der Universitat, Custos-Adjunct am k. k. Hofmineralien-Cabinet in Wien. Mit 243 dem Texte eingedruckten JFIohschnitten. gr. 8. 1863. Preis: 2 fl. — 1 Thlr. 10 Ngr. Mineralogisches Lexicon fiir d as Kaiserthum Oesterreich von Victor Ritter von Zepharovich, o. d. Professor der Mineralogie an der k. k. Universitat zu Krakau. gr. 8. 1859. Preis: 5 fl. 50 kr. — 3 Thlr. 20 Ngr. GESCHICHTE DER METALLE von Dr. F. X. M. Zippe, k. k. Kegierungsrath und Professor der Mineralogie an der Universitat zu Wien. gr. 8. 1857. Preis: 3 fl. — 2 Thlr. Von demselben Verfasser: $i? €ljaraktm|iik des naturhistorischen Mineral - Systemes als Grrundlage zur richtigen Bestimmung der Species des Mineralreiches. gr. 8. 1858. Preis: 2 fl. 25 kr. — 1 Thlr. 15 Ngr. Von demselben Verfasser: LeMmcfe der Mineralogie mit n a t u r li i s t o r i s c li e r Gr r u n d 1 a g e. Mit 334 dem Text eingedruckten Holzschnitten. gr. 8. 1859. Preis: 4 fl. — 2 Thlr. 20 Ngr. Wien. Druck von Jacob & Holzhausen. /